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Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Aus dem Studio des Mittagsschurnals begrüßt Sie Bruno Berger.
Die Schlagzeilen für heute Mittag.
Beginnen wir sie einmal anders, mit zwei Kulturschlagzeilen.
Nach Vorstellung des neuen Staatsoperndirektors Lorin Marcel, Gespräch mit Unterrichtsminister Sinovac über die Grundtendenzen der Kulturpolitik in Österreich.
Und Eröffnung des steirischen Herbstes in Graz.
Weiters Exklusivinterview mit einem ostdeutschen Astronauten, der erstmals einem westlichen Journalisten Rede und Antwort steht.
Kongress über Genmutationen, also der künstlichen Schaffung menschlicher Erbträger.
Moskau.
Vor Beginn von Verhandlungen zwischen Chinesen und Russen über die Möglichkeiten des Spannungsabbaus zwischen Moskau und Peking und Straßburg.
Europarat beschäftigt sich mit dem Trend der Flucht aus der Stadt, der Flucht also der Städter ins Grüne.
Das also, meine Damen und Herren, wären einige Orientierungshilfen für unser geplantes Programm bis 13 Uhr.
Wir beginnen mit den Nachrichten.
Chefin vom Dienst ist heute Mittag Elisabeth Mahners, Sprecher Herbert Slavik.
Österreich.
Die Diskussion über die Weiterentwicklung des österreichischen Schulwesens wurde heute fortgesetzt.
In der sozialistischen Korrespondenz meinte der Wiener Stadtschulratspräsident schnell, dass die Wirklichkeit die ÖVP-Bildungspolitiker widerlege.
Erklärungen von ÖVP-Obmann Mock und Schulsprecher Katsch Thaler, wonach die SPÖ gegen den Willen der Eltern die Ganztagsschule einführen möchte, stehe das Angebot an Ganztagsschulen und Tagesheimschulen in Wien entgegen.
In Wien gibt es in diesem Schuljahr elf öffentliche Pflichtschulen, die als Ganztagsschulen geführt werden.
In drei der elf Schulen befinden sich Ganztags- und Halbtagsklassen in einem Gebäude.
Bei den übrigen acht sind entweder im selben Gebäude oder in unmittelbarer Nähe Schulen mit normaler Schulzeit zu finden.
Neben den elf Ganztagsschulen gibt es in Wien 14 Pflichtschulen mit normaler Schulzeit und 14 Pflichtschulen, die als Tagesheimschulen geführt werden, betonte der Wiener Stadtschulratspräsident, der sozialistische Abgeordnete Schnell.
Der Bundesobmann der Union höherer Schüler Österreichs, Caras, erklärte heute bei einem Vortrag, die von der SPÖ vorgesehene Zwangsverpflichtung der Schüler in Form der Ganztagsschule sei nicht aus grundsätzlichen Erwägungen abzulehnen, sondern ruiniere auch jede erfolgreiche Tätigkeit aller Jugendorganisationen und müsse daher bekämpft werden.
Es sei einfach nicht einzusehen, dass ein Kind, das gerne zu einem Fußballverein gehe, dies nicht mehr könne, weil ihn die Sozialisten aus einseitigen ideologischen Gründen in der Schule zwangsverpflichteten.
Umfragen hätten gezeigt, dass die Mehrheit der Schüler gegen eine Politik der Gleichmacherei und Nivellierung sei und daher gegen die Modelle integrierter Gesamtschule und neue Mittelschule, meinte Caras.
Die nichtrichterlichen Justizbeamten haben eine Reihe von Förderungen erhoben und mit Protestkundgebungen in Wien, Graz, Linz und Innsbruck gedroht.
Unter anderem werden Verhandlungen über eine 25-prozentige Erhöhung der Leistungszulagen und Schreibprämien, über eine Verbesserung der Beförderungsrichtlinien und über die Zuweisung von mindestens 40 zusätzlichen Dienstposten verlangt.
In diesem Zusammenhang wird auf die Mehrbelastung durch die Familienrechtsreform, das Wohnungseigentumsgesetz und das neue Strafrecht, vor allem auf die gesteigerte Belastung durch die Eintreibung der in steigendem Maß verhängten Geldstrafen hingewiesen.
Vereinte Nationen.
Die Vollversammlung in New York hat sich für den Verbleib des Vertreters des gestürzten kambodschanischen Regimes Pol Pot in der UNO ausgesprochen.
Mit 71 gegen 35 Stimmen bei 34 Enthaltungen wurde ein Antrag der Sowjetunion abgelehnt, der von Vietnam unterstützten neuen Regierung in Phnom Penh unter Ministerpräsident Samrin einen UNO-Sitz zuzusprechen.
USA.
Der Senat in Washington hat die Ernennung des farbigen Diplomaten Donald McHenry zum Nachfolger von UNO-Botschafter Young gebilligt.
Young wird bis zur Vereidigung von McHenry, deren Zeitpunkt noch nicht feststeht, im Amt bleiben.
Der amerikanische UNO-Botschafter ist im vergangenen Monat wegen heftiger Kontroversen über ein Treffen mit einem palästinensischen Funktionär zurückgetreten.
Präsident Carter hat die mangelnde Parteidisziplin seiner eigenen demokratischen Partei kritisiert.
Bei einem Empfang von etwa 60 demokratischen Politikern beschwerte sich Carter darüber, dass zahlreiche demokratische Kongressmitglieder seine jüngsten Niederlagen bei Abstimmungen herbeigeführt hätten.
Der Präsident bezog sich dabei vor allem auf die Ablehnung eines Regierungsentwurfs für den Panama-Kanal-Vertrag.
Panama.
Die Regierung des mittelamerikanischen Landes will trotz der Ablehnung durch das amerikanische Repräsentantenhaus wie vorgesehen am 1.
Oktober die Verwaltung der amerikanischen Panama-Kanalzone übernehmen.
Die Abgeordneten des Repräsentantenhauses haben sich am vergangenen Donnerstag mit 203 gegen 192 Stimmen gegen ein vom Senat verabschiedetes Gesetz über die Rückgabe der Kanalzone ausgesprochen.
Nach einem Vertrag zwischen den USA und Panama soll die Wasserstraße ab dem kommenden Monat von einer gemeinsamen Kommission verwaltet werden und vom Jahr 2000 an zur Gänze in den Besitz Panamas übergehen.
USA nahe Osten.
Im Zusammenhang mit den jüngsten Kämpfen im Südlibanon haben sich die Vereinigten Staaten der israelischen Darstellung angeschlossen, die bewaffneten Auseinandersetzungen seien nicht von Israel ausgegangen.
Sowohl das Außenministerium in Washington als auch die israelischen Streitkräfte weisen Meldungen der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA zurück.
Israel habe eine groß angelegte Militäroperation gegen den Südlibanon eingeleitet, die jedoch zurückgeschlagen worden sei.
In israelischen Militärkreisen heißt es, es sei lediglich zu Kämpfen zwischen palästinensischen Untergrundorganisationen und rechtsgerichteten libanesischen Milizen gekommen.
Zentralafrikanische Republik.
Der neue Staatspräsident Dako hat Libyen und die Sowjetunion gewarnt, sich nach dem Sturz von Staatschef Bokassa in die inneren Angelegenheiten seines Landes einzumischen.
Dako sprach von einem rein zentralafrikanischen Problem und erklärte wörtlich, seit zwei Monaten werde das Land mit sowjetischen Waffen überschwemmt.
Wenn die Sowjetunion ein befreundetes Land bleiben wolle, müsse sie diese Waffenlieferungen einstellen, denn seiner Meinung nach seien diese Waffen nur dazu bestimmt, die Zentralafrikaner zu töten.
Als Hauptaufgabe seiner Regierung bezeichnete Dackow die Ausarbeitung eines Wirtschafts- und Sozialprogrammes, das, wie er meinte, durch die finanzielle Unterstützung befreundeter Länder verwirklicht werden solle.
Unterdessen sind auf Anordnung des neuen Machthabers die letzten politischen Gefangenen aus dem Gefängnis von Bangui freigelassen worden.
Die zum Teil aus langjähriger Haft entlassenen Männer berichteten gegenüber westlichen Journalisten, dass in den Strafanstalten Zentralafrikas unter dem Regime Bokassas Mord, Gewalttätigkeit und Folter an der Tagesordnung gewesen seien.
Die meisten von ihnen seien lediglich aufgrund einer Denunzierung festgenommen worden.
Frankreich.
Die Maschine des gestern entmachteten Staatsschiffs von Zentralafrika, Bokassa, steht nach wie vor auf dem Militärflughafen Evreux, nordwestlich von Paris, wo sie gestern Abend aus Libyen kommend gelandet ist.
Die französische Regierung hat bisher nicht zu erkennen gegeben, ob sie ihre Entscheidung, Bokassa keine Aufenthaltserlaubnis zu gebären, möglicherweise ändern werde.
Die Behörden in Paris befinden sich in einer schwierigen Situation.
Bokassa besitzt seit seiner Geburt auch die französische Staatsbürgerschaft.
Zentralafrika war früher eine französische Kolonie.
Auch die Schweiz hat bekannt gegeben, dass sie Bokassa keinesfalls aufnehmen werde.
Nach einem Störfall ist das Kernkraftwerk in Auberieux-en-Bugay, östlich von Lyon, abgeschaltet worden.
Nach Angaben eines Sprechers der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft ist aus dem Kühlsystem des Reaktors radioaktives Wasser ausgetreten.
In den vergangenen Tagen haben die beiden Linksgewerkschaften CGT und CFDT die Regierung in Paris wegen ihrer Informationspolitik in der Frage der Kernkraft heftig kritisiert.
Nach Darstellung der Gewerkschaften sind in mindestens sechs Reaktoren zahlreiche Risse an Bauteilen entdeckt worden.
Dies werde jedoch von der Regierung verschwiegen, die gleichzeitig 19 weitere Atomkraftwerke der gleichen Type in Frankreich bauen lasse, erklärten die Arbeitnehmerorganisationen.
Deutsche Demokratische Republik.
Die Regierung in Ostberlin hat eine Reihe neuer Verordnungen erlassen, mit denen die Befugnisse des Militärs und der Organe der Zivilverteidigung erweitert werden.
Die neuen Bestimmungen treten am 1.
Oktober in Kraft.
Demnach können bereits in Friedenszeiten staatliche Organe und Betriebe zur Erbringung von Sachleistungen aller Art im Interesse der Landesverteidigung herangezogen werden.
Wie betont wird, gilt dies auch zugunsten der Streitkräfte Verbündeter Staaten.
Das ostdeutsche Militär kann unter anderem Grundstücke und Gebäude beanspruchen, auch wenn sie sich in Privatbesitz befinden.
Entschädigungen sollen nur auf Antrag gezahlt werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Mit dem Einzug der Festwirte beginnt zur Stunde das 145.
Münchner Oktoberfest.
Nach den traditionellen Böllerschüssen werden in den Bierzelten auf der Theresienwiese die Fässer angezapft.
Das waren die Meldungen und das Wetter.
Der Ostalpenraum befindet sich im unmittelbaren Einflussbereich eines Tiefs über Oberitalien.
Die in Österreich eingedrungene Kaltluft bewirkt in weiten Teilen unseres Landes Schlechtwetter.
Lediglich der Osten und Südosten sind zurzeit Wetter begünstigt.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen und Südwesten bedeckt und starke Niederschläge.
In Vorarlberg und Tirol vielfach Schneefall bis in tiefe Lagen.
Im Nordenosten und Südosten wohl starke Bewölkung, doch nur strichweise Regen.
Schwache bis mäßige Winde.
Nachmittagstemperaturen im Westen 3 bis 7 Grad, sonst bis 15 Grad.
Im Osten bis nahe 20 Grad.
Frühtemperaturen 3 bis 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
Meist bedeckt und weitere Niederschläge, mäßige Winde.
Tageshöchsttemperaturen 5 bis 11 Grad, im Osten bis 18 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien heite 18°, Nordwestwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt wolkig 20° Windstill.
Linz bedeckt 10°, Südwestwind 10 km.
Salzburg stark bewölkt, Regen 9°, Nordwestwind 15.
Innsbruck stark bewölkt, 7° Windstill.
Bregenz bedeckt 7°, Nordostwind 5 km.
Graz stark bewölkt, 20° Windstill und Klagenfurt bedeckt 19°, Ostwind 15 km in der Stunde.
Es ist jetzt 12 Uhr und 12 Minuten.
Gestern wurde in Wien der neue Direktor der Wiener Staatsoper der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Dirigent Lorin Marcel wird Prof. Egon Seefelner in der Direktion ab 1982 nachfolgen.
Lorin Marcel hatte gestern Gelegenheit über seine Vorstellungen in der Führung der Staatsoper zu sprechen.
Heute stellte sich Unterrichtsminister Sinovac in der Staatsoper einer Diskussion, die sich vor allem mit dem Stellenwert der Oper in der österreichischen Gesellschaft beschäftigte.
Vor wenigen Minuten hatte Walter Gellert Gelegenheit mit Unterrichtsminister Sinovac zu sprechen.
Herr Minister, die Bundestheater und im Speziellen die Wiener Oper sind in den letzten Tagen besonders in den Blickpunkt der Öffentlichkeit getreten.
Speziell die Oper wegen der Ernennung des neuen Operndirektors ab 1982, Lorin Marcel.
Sie haben in Ihrem Einleitungsreferat heute Vormittag die Oper sozusagen als Gegengewicht zum Alltag bezeichnet und ich möchte Sie fragen, welchen Stellenwert hat für Sie die Oper, ein Opernbetrieb, im Alltag der staatlichen Kulturpolitik?
Ich glaube, dass man dazu sagen muss, dass das ein Aspekt gewesen ist im Hinblick auf die Opernpolitik.
Ich habe ja auch gesagt, dass man nicht vergessen darf, dass in der Kulturpolitik auch kulturgeschichtliche Entwicklungen eine Rolle spielen und dass Wien eine Stadt der Gegenreformation, des Barocks, der Katholizität, eben eine Stadt der darstellenden Kunst ist und dass bei uns
doch das Theater einen besonderen Rang einnimmt.
Ich habe mir mal ausgerechnet, dass dreieinhalb Millionen Theaterkarten in Wien jährlich verkauft werden.
Und da sieht man doch, dass es ein breites Bedürfnis danach besteht.
Und daher ist es berechtigt, dass wir in Wien die Oper haben.
Dass diese Wiener Staatsoper solche Dimensionen hat, ist darauf zurückzuführen, dass wir sie aus der Zeit der Monarchie übernommen haben.
Aber ich bekenne mich auch zur Kunst
zu erben, d.h.
eine Kunstform aus der Vergangenheit zu übernehmen, sie weiterzuentwickeln und ich denke, dass wir neben dieser kulturellen und staatlichen Aufgabe nun die politische Aufgabe haben, alles dazu beizutragen, dass diese an sich teure Wiener Staatsoper geöffnet wird, möglichst vielen Menschen in Form von Gastspielen, die wir in die Bundestheater
bringen, aber sicherlich auch unter Einbeziehung der Medien, vor allem also was den ORF betrifft, aber sicherlich auch Film und Schallplatte.
Finden Sie die Aktivitäten, die auf diesem Gebiet gemacht wurden, zur Zeit für ausreichend oder könnten Sie sich vorstellen, dass man hier noch weitere Schritte unternehmen müsste, dass man hier weitergehen müsste?
Doch, natürlich, hier gibt es noch ungeahnte Möglichkeiten für uns, aber Sie müssen verstehen, dass wir das ja nicht auf einmal bewältigen können.
Wenn man sich heute die Städte ansieht, die wir mit dem Bundestheater besuchen in Österreich,
von Feldkirch bis Mattersburg und von Wolfsberg bis nach Gmünd, dann sieht man ja, dass sehr viel geschehen ist.
Und wenn man überlegt, dass beim Troubadour über eine Million Österreicher vom Fernsehschirm her eine Live-Übertragung aus der Wiener Staatsoper miterlebt haben, dann zeigt das die ganze Reichweite
Und ich bin auch überzeugt davon, dass der neue Direktor Marcel, der dann ab 1.
September 1982 da ist, in dieser Hinsicht sehr, sehr viel vorhat.
Das entnehme ich auch aus den Gesprächen, die ich mit ihm geführt habe.
Nun gibt es aber doch immer wieder noch bei Leuten, die weniger ins Theater und die weniger in die Bundestheater kommen, eine gewisse Schwellenangst.
Und ich habe das selbst in Gesprächen zum Beispiel mit Taxifahrern vor ein paar Tagen erlebt, dass Leute sagen, wir bekommen keine Karten, es ist praktisch unmöglich überhaupt zu solchen Aufführungen zu kommen.
Das heißt, diese Theater, die Bundestheater jetzt hier im Besonderen, stehen so etwas auf einem Podest und sind für so manchen
unerreichbar.
Ja, das stimmt schon.
Diese Schwellenangst kennen wir.
Und diese Bewusstseinshaltung wollen wir ja auch beseitigen.
Das ist aber ein langwieriger Prozess.
Ich denke doch, dass heute viel, viel mehr Menschen als noch vor einigen Jahrzehnten die Selbstverständlichkeit betrachten, die Theater und auch speziell die Bundestheater zu besuchen.
Und wir tragen ja auch dazu bei, wir versuchen durch Einführungsvorträge
das zu tun, über das Theater der Jugend schon junge Menschen in das Theater zu bringen.
Und ich denke ja auch daran, dass wir eine Aktion nun intensivieren werden, nämlich Schulklassen, interessierte junge Menschen zu Proben zu bringen, die Häuser auch kennenzulernen, wenn gearbeitet wird.
Es gibt eine Fülle von Maßnahmen in diese Richtung.
Wir wollen ja, dass neue Publikumsschichten in diese Theater kommen, weil wir im Grunde genommen damit auch berechtigt sind, diese doch sehr hohen Kosten aus Steuermitteln zu tragen.
Diese hohen Kosten, die vom Steuerzahler getragen werden, initiieren auch immer wieder Bestrebungen oder Vorschläge, sozusagen einen Nulltarif an den Bundestheatern einzuführen.
Ist das überhaupt möglich?
Nein, das ist zurzeit sicherlich nicht möglich, wenngleich ich zugeben muss, dass das ununterbrochen für uns eine kulturpolitische Herausforderung dasteht.
Auf der einen Seite sehr hohe Kosten für das Theater und auf der anderen Seite der Umstand, dass für die, die das Theater besuchen und zum Teil auch sehr viel bezahlen, noch immer sehr viel vom Steuerzahler dazu gezahlt wird.
Hier werden wir sicherlich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein Aufgabengebiet vorfinden.
Nur, man muss verstehen, dass wir heute doch noch angewiesen sind auf diese Einnahmen, die wir aus den Bundestheatern haben und dass es ein Unterschied ist, ob im Bundesbudget um 300 Millionen Schilling mehr oder weniger an Einnahmen zu verzeichnen sind.
Das Problem ist uns allen geläufig.
Ich denke nur, dass wir eben alles dazu beitragen müssen, um für viele diese Bundestheater erreichbar zu machen, vor allem auch die, die außerhalb von Wien wohnen.
Wir sind jetzt in Verhandlung mit den Bundesbahnen etwa, um es zu erreichen, dass in vielen Städten Österreichs über die Bahnhöfe Karten bestellt werden und dass ein besonderes Service eingerichtet wird, über die Bundesbahnen nach Wien zu kommen, um die Bundestheater zu besuchen.
Alles das wollen wir fortsetzen, um, wie gesagt, diese kulturpolitische Berechtigung zu haben, diese Theater zu erhalten.
Nur eines noch dazu.
Diese Theater kosten sehr viel Geld, zugegeben.
Aber alle Theater kosten sehr viel Geld heute.
in Österreich und in der deutschsprachigen Welt, die so strukturiert sind wie die Theater bei uns.
Das ist das eine und das zweite.
Die Kosten der Theater sind zum großen Teil Kosten des Personals, bis zu 85 Prozent der Personal der Gesamtkosten.
Und nun geht es darum, dass wenn wir schon so viel Geld ausgeben für die Wiener Staatsoper, dass dann alles getan werden muss, dass diese singuläre
Form der Wiener Staatsoper, dieses Außergewöhnliche, dieses Theaters erhalten bleibt.
Eine Frage ist heute Vormittag auch ventiliert worden.
Ist es möglich, zum Beispiel die Kosten für Bundestheatervorstellungen dadurch zu reduzieren, dass man zum Beispiel für eine neue Inszenierung Sponsoren gewinnt?
Wäre das prinzipiell denkbar?
Es ist prinzipiell natürlich denkbar, dass Sponsoren mithelfen,
bei der Finanzierung der Bundestheater.
Nur bitte eines muss dabei klargestellt werden, dass die künstlerische Autonomie der Führung der Bundestheater in jeder Weise unbestritten bleibt und dass diese Art der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft auch vertretbar ist in jeder Hinsicht.
Ich glaube, dass wir uns aber auch von jeder Illusion fernhalten müssen, zu meinen, dass über eine solche Finanzierungsmöglichkeit der Bestand der Wiener Staatsoper ausschließlich abgesichert werden könnte.
Die Furcht des Österreichers vor der Kultur.
Eines der Themen, das Walter Gellert mit dem Unterrichtsminister besprochen hat.
Es ist jetzt 12 Uhr und 20 Minuten.
Wir kommen zu den innenpolitischen Kommentaren in den österreichischen Zeitungen der Inlands-Presseschau.
Erich Aichinger hat Zitate ausgewählt.
Eine Vielzahl von Themen findet sich heute in den Kommentaren der österreichischen Tageszeitungen.
In der Kronenzeitung meint Viktor Raimann, dass sich der Gewerkschaftsbund ständig Kompetenzen anmaße, die ihm nicht zukommen.
Etwa beim Eintreten des ÖGB für die integrierte Gesamtschule.
Wörtlich heißt es dann,
Wenn der ÖGB aber schweigt, wenn der Finanzminister die Beiträge zur Pensionsversicherung erhöhen will, was Arbeitgeber und Arbeitnehmer von Neuem schwer belastet, dann ist dies nicht mehr einzusehen.
Der ÖGB legte seinerseits kein Veto ein, als der Finanzminister die Überschüsse der Angestelltenpensionsversicherung zur Deckung des Defizits der Arbeiterpensionsversicherung verwendete.
Viktor Raimann zieht den Schluss.
Bei uns geht aber alles zu Lasten des Steuerzahlers aus und dies ist nur möglich, weil der ÖGB der Regierung zu viel Schützenhilfe leistet.
Warum fragt er beispielsweise nicht den Finanzminister, was er mit den ständig steigenden Erlösen aus der Mineralölsteuer macht?
Wenn nämlich die am meisten geschmähten OPEC-Länder das Mineralöl umgroschen und die an zweiter Stelle geschmähten Multis um das Zehnfache gegenüber den OPEC-Ländern erhöhen, dann erhöht der in Ruhe gelassene Finanzminister bis auf das Fünfzigfache.
Den Österreichern regt dies ebenso wenig auf wie den ÖGB.
Wir sind geduldig wie Schafe.
fruchtlose und wörtlich nahezu frivole Schuldebatten, konstatiert Peter Rabel im Kurier.
Er schreibt, dass da vor allem die Sozialisten den Takt schlagen, hat seine handfesten innerparteilich-klimatischen Gründe.
Das ist endlich wieder ein Thema, wo man über Reform wenigstens reden kann.
Da kann man das Feindbild vom konservativen politischen Gegner für die eigenen wieder schärfen.
Da wird überdeckt, dass nach zehn Regierungsjahren natürlich Reformmüdigkeit eingekehrt ist.
Und dass dazu objektiv eine unabschätzbare wirtschaftliche Entwicklung, mehr sachbezogene Lösungskompetenz und weniger reformerischen Ideologeneifer braucht.
Da stürmt man dann eben fröhlich rückwärts zu den theoretischen Schlachtfeldern der Zwischenkriegszeit, stellt die alten schulpolitischen Träume der Parteigroßväter über die Realität ganzer Schülergenerationen von jetzt.
Denn viel wichtiger als der fruchtlose Streit um Schulreformen wären andere Probleme.
Die der fehlenden pädagogischen Ausbildung von AHS-Lehrern etwa.
Die der längst überfälligen Entrümpelung der überquellenden Lehrpläne.
die der Suche nach neuen Lehrmethoden und neuen Lehrzielen oder auch so schrecklich banale Dinge wie die heutzutage fast schon reaktionär klingende Frage, wie es denn mit dem Bildungsniveau vieler Schulabgänger steht.
In den Salzburger Nachrichten spürt Karl-Heinz Ritschl in einem Leitsartikel unter dem Titel vom desolaten Österreich aus seiner Sicht den Hintergründen der Aktion pro Vorarlberg nach.
Man liest In dem Maß, in dem sich die Sozialisten im Staat ausbreiten, setzen sie Österreich gleich mit Sozialdemokratie, weil nach Bruno Kreisky Sozialismus die Verwirklichung der sozialen Demokratie ist.
Die Kirche hat vor Jahrhunderten den Fehler begangen, gewaltsam zu missionieren.
Das hängt ihr heute noch nach.
Der Sozialismus beglückt jeden Österreicher, ob er nun will oder nicht.
Und zwar dadurch, dass eine kleine absolute Mehrheit ausreicht, um ausschließlich Politik zu machen, die durch ein sozialistisches Programm vorgezeichnet ist.
Und weiter heißt es?
Daher ist es höchste Zeit, über Föderalismus im österreichischen Sinn zu reden, um als ersten Schritt Auswüchse des Zentralismus zu beseitigen, dass beispielsweise in einer Gesellschaft mit Sitz in Salzburg vier Ministerialbeamte aus Wien sitzen, die für eine zweistündige Aufsichtsratssitzung jeweils extra angereist kommen.
Als zweiten Schritt aber gilt es zu überlegen, wie der föderative Charakter Österreichs stärker betont werden kann und den Bundesrat als echte Vertretung gleichberechtigter Länder mit den nötigen Kompetenzen auszubauen.
Die Hoffnung auf solch vernünftiges Vorgehen ist gering.
Solche Zugeständnisse würden den sozialdemokratischen Weg Österreichs verlangsamen.
Deshalb aber ist Österreich desolat.
In den oberösterreichischen Nachrichten hebt Hermann Polz in seinen Betrachtungen über die Bundespräsidentenwahl im nächsten Frühjahr unter anderem den Aspekt hervor, dass es nicht so sehr darauf ankomme, was ein Bundespräsident in normalen Zeiten tut, sondern wozu er in abnormalen Zeiten fähig wäre.
Hermann Polz führt aus,
So gesehen ist jede Bundespräsidentenwahl ein Sprung ins Ungewisse.
Auch die kommende.
Weder Kirchschläger noch Gredler sind extrem getestet.
Beide kommen aus dem diplomatischen Dienst und waren tagespolitisch nur im mittleren Verantwortungsbereich tätig.
So gesehen sind beide gleichwertige Kandidaten.
Alles weitere ist für den Wähler entweder Partei oder Geschmackssache.
Gredlers Ironie hat ihre intellektuellen Reize und drängt an die Öffentlichkeit.
Kirchschlegers beachtlich fein geschliffener Humor entfaltet sich dagegen nur im persönlichen Gespräch.
Gredler wird nun also einiger politischer Nuancierungen wegen wählen oder ganz einfach, weil er nicht Kirchschläger ist, weil er weniger katholisch erscheint als dieser und mehr liberal, weil er das Flair des Außenseiters mitbringt und weil man halt einmal was anderes will.
Etliche Motive und Motivchen werden da wirksam werden, aber schwer zu erfassen sein.
Aus der Anzahl der Gredler-Stimmen dürften allerdings kühne Schlüsse gezogen werden.
Kirchschläger aber wird wieder Bundespräsident sein, aber es wird ein Wein sein und wir werden Arno sein.
Hoffentlich, meinen die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
In München ist heute Mittag der 30.
Internationale Astronautische Kongress zu Ende gegangen.
Drei Schwerpunkte waren anhand der mehr als 400 wissenschaftlichen Referate festzustellen.
Das Interesse an der Erforschung unseres Sonnensystems durch automatische Stationen,
Die verstärkte Arbeit an erdumkreisenden Sonnenenergiesatelliten, die eines Tages einen Teil der so dringend nötigen Energie liefern sollen, und das fortgesetzte Interesse an bemannten Raumflügen.
Insgesamt sechs Raumfahrer waren nach München gekommen.
Ein Amerikaner, vier Russen, ein Pole und ein Kosmonaut aus der Deutschen Demokratischen Republik.
Sigmund Jehn hatte zusammen mit Valerie Bikowski neun Tage im All verbracht.
Sie waren am 26.
August vergangenen Jahres mit dem Raumschiff Soyuz 31 von Baikonur gestartet und hatten in der Raumstation Salyut 6 zusammen mit den Kosmonauten Kovaljonok und Ivanchenko gelebt und gearbeitet während des zweiten Langzeitflugs in Salyut 6, der dann insgesamt 140 Tage dauerte.
Mittlerweile haben ja die Sowjets einen neuen Rekord für den Aufenthalt im Weltraum mit 175 Tagen aufgestellt.
Roland Machatschke hatte in München mit Sigmund Jehn das folgende Exklusivinterview aufgenommen.
Herr Jen, wie lange haben Sie für diesen Flug trainiert und wie lange vorher haben Sie gewusst, dass Sie tatsächlich in den Kosmos fliegen werden?
Ich bin gemeinsam mit einer Gruppe von jeweils zwei tschechoslowakischen, polnischen und zwei DDR-Kandidaten im November 1976 ins Sternstädtchen gegangen, nachdem wir medizinisch ausgewählt wurden und unter anderen Gesichtspunkten.
Das heißt also gut eineinhalb Jahre, wenn man nicht rechnet, dass wir uns zu Hause in einer größeren Gruppe schon vorbereitet haben zu bestimmten theoretischen Problemen und auch die medizinischen Untersuchungen geführt wurden, sodass die Gruppe immer kleiner wurde.
Nun zu Ihrem Flug selbst, Herr Jähl, was war denn das für Sie für ein Gefühl, als Sie die Station zum ersten Mal gesehen haben von Ihrem Raumschiff aus?
Wie weit waren Sie denn da ungefähr entfernt?
Also das ist wirklich sehr erfreulich und eigenartig gewesen, wenn man für mich jedenfalls auch heute noch, dass ich diese Station, die ich bereits im Herstellerwerk kennengelernt habe, wir durften uns mit ihr vertraut machen und das war auch im Rahmen der Ausbildung erforderlich,
dass ich diese Station wiedergesehen habe in Baikonur, als in der Endmontage war, als sie nochmal überprüft war, wurde auf Dichtheit und auf den Zustand aller Systeme, dass ich diese Station dann tatsächlich im Weltraum wiedergesehen habe, also eine Station, die nun doch nie mehr zurückkommt zur Erde, die verbrennt, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt hat.
Das war eigenartig und natürlich nicht nur die Station, sondern eben auch ihre Besatzung.
Wir haben sie erkannt etwa an einer Entfernung von 90 Kilometern als winzigen Punkt.
Mit 20 Kilometern haben wir dann den Prozess der Annäherung aktiv mitgesteuert, flogen dann in den Erdschatten ein und bei uns erfolgte der unmittelbare Kontakt in völliger Dunkelheit.
Herr Yen, können Sie ganz kurz schildern, wie ist denn der Tagesablauf in der Station?
Der Tagesablauf erfolgt streng nach Programm.
Man kann nicht einfach die Experimente so beginnen, wie man das gerne möchte, weil ja ein großer Teil von ihnen am Boden auch dubliert wird.
Das heißt also zum Beispiel bei biologischen Experimenten war es so, dass wir zu einem bestimmten Zeitpunkt nun zum Beispiel eine Nährlösung zugegeben haben und auf der Erde wurde zu demselben Zeitpunkt der gleiche Prozess auch durchgeführt.
Das heißt man musste sich
konkret und ganz exakt an den von den Wissenschaftlern erarbeiteten Zeitplan halten.
Das war bei vielen Experimenten so.
Man geht auch im Weltraum zu einem
Arbeitsregime über, was man auf dem Boden kennt, also 8 Uhr Dienstbeginn würde ich sagen, morgen Toilette, Frühstück, wenn das alles auch anders ist, aber es ist immerhin angeglichen und man kommt auch recht gut damit zurecht.
Und es war aber außerdem auch noch so, dass im Laufe der Zeit sich herausstellte, dass man damit auch den Bodendiensten entgegenkommen konnte, denn auch sie sind natürlich
mit den maximalen Kräften lieber in der Tageszeit am Ball und nicht in der Nacht.
Was Leihen immer wieder natürlich interessiert an solchen Pflügen, wie zum Beispiel haben sie geschlafen, wie haben die Schlafstätten ausgeschaut, was haben sie zu essen gehabt, wie haben sie zum Beispiel Toilette gemacht?
Der Mensch ist in der Lage sich an viele, viele Dinge anzupassen und passt sich eben auch den Kosmos an.
Mir scheint es sogar besser als momentan manche Pflanzen, was Versuche zeigen.
Also geschlafen haben wir
in Schlafsäcken.
Es ist noch nicht so, dass ein übermäßiger Luxus herrscht in diesen Weltraumstationen.
Man hat also nicht ein Hotelzimmer erster Klasse, wie man das kennt.
Das ist auch nicht erforderlich.
Die Schlafsäcke waren so von ihrer Platzverteilung her befestigt, dass also einer, ich hatte zum Beispiel einen Ehrenplatz bekommen, da ich als Gast angesehen wurde, internationaler Gast,
an der Decke unmittelbar, links lag der Olojakovaljonok, rechts lag der Alexander Ivanschenko und unten hatte sich irgendwo der Walerij Pikowski seinen Schlafsack festgemacht.
Mit der Esserei ist das ähnlich.
Ich sagte, man kann sich daran gewöhnen, es ist unnormal,
Aber die Speisen sind so zubereitet, so und so vorbereitet, dass sie erstens die notwendige Kalorienmenge beinhalten, etwa bei 3000 Kalorien pro Tag und sind natürlich anders zurecht gemacht.
Neu ist, relativ neu,
und auch für irdische Verhältnisse völlig ungewöhnlich, dass man Verpflegung sich zubereitet, die am Boden vorbereitet wird, sagen wir als Mittagessen, als Tee, als Kaffee, als Saft.
die völlig entwässert ist, also ein Sublimat, wo es kein Wasser gibt oder so gut wie keins und das notwendige Wasser zur Zubereitung dieser Speise gewonnen wird aus der Feuchtigkeit, die aus der Lebenstätigkeit des Menschen eben anfällt, also ein bestimmter Kreislauf schon vorhanden ist.
Es wird allerdings noch nicht alles genutzt, was an Feuchtigkeit anfällt,
Das ist theoretisch möglich, aber wird aus bestimmten ethischen Gründen vielleicht noch nicht angegangen.
Aber da der Mensch ja durch die Poren atmet, durch die Haut, da Feuchtigkeit ausscheidet mit der Atemluft, ist die Luft in der Station, die Atmosphäre eben
feucht und diese Feuchtigkeit wird kompliziert getrennt von der Luft, aufbereitet, mit Geschmacksstoffen versetzt.
Man erhält ein sehr, sehr sauberes, auch gut schmeckendes Wasser und mit diesem Wasser wird gearbeitet.
Das ist besonders wichtig, wenn man überlegt, dass der Mensch am Tag etwa 2,5 Liter Wasser benötigt.
Und wenn man die nur nachschießen müsste mit Transportern, wäre das ein sehr teures Unternehmen und man muss diesen Weg gehen, der in der Zukunft der Raumfahrt offensichtlich noch weiter ausgebaut werden muss.
Es gibt ja in der Raumstation sicherlich auch Zeiten, in denen nicht gearbeitet wird.
Das trifft wahrscheinlich besonders auf die Langzeitflieger zu.
Wie schaut denn die Freizeitbeschäftigung von Kosmonauten aus?
Gibt es Fernsehapparate?
Gibt es Radio, wo man vom Boden her Sendungen empfangen kann?
Gibt es Bücher oder spielt man Karten oder Brettspiele, Schach oder sowas?
Auch hier nimmt der Mensch all das mit, was ihn an die Erde bindet, was er von der Erde aus kennt.
So sehe ich das jedenfalls.
Der Alexander Ivanchenko hatte eine Gitarre mit an Bord, weil er Gitarrist ist.
Er hat damit auch uns die Freizeit interessant gemacht.
Wir hatten auch Kartenspiele durchaus, wobei natürlich die Bedingungen
auch wieder zu beachten sind, man kann keine Karte irgendwo hinlegen, man muss sie krampfhaft in der Hand halten.
Ich kann zum Beispiel eine Sache erzählen, wir hatten so ein kleines Spielchen gemacht, das haben uns die swedischen Kosmonauten gezeigt, es war völlig unkompliziert, es war ein Kartenspiel mit interessanten Bildern, ich darf sagen, schönen Frauen, und das war ganz einfach, man musste eine Karte ziehen,
Dann aufdecken und wer die schönste Frau gezogen hat, hat gewonnen.
Durch Kollektiventscheidung wurde das bestimmt.
Fernsehen ist an Bord, zu meinem Flug allerdings noch nicht.
Das war ein Schritt, der später gegangen werden konnte, weil die technischen Möglichkeiten nur vollkommnet wurden.
Radiosendung auf jeden Fall.
Auch hat man uns viele Grüße übermittelt.
Es gibt eine Tele-Type-Linie, dass also auch bestimmte Weisungen und Programmkorrekturen noch gegeben werden können von der Erde aus.
Und ich betrachte, und das sage ich nicht nur, weil ich das so sehe, sondern weil ich das auch von den sowjetischen Kosmonauten so kennengelernt habe,
auch schon mal eine Stunde, wo man nur mal sitzt oder schwebt an einem Bordfenster als Freizeit, wo man sich um und weiter nichts macht als mal ohne Notizen zu machen, ohne eine wissenschaftliche Aufgabenstellung zu haben und einmal eine Runde um die Erde, die man in 90 Minuten macht,
bloß mal die Erde anzusehen in ihrer ganzen Schönheit.
Auch das ist Freizeit.
So sieht also die Bordarbeit und die Freizeit eines Astronauten aus.
Sie hatten ein exklusives Interview des ORF mit dem DDR-Astronauten Sigmund Jem.
Interviewer war Roland Machatschke.
Sollten Sie noch Zeit haben bis 13 Uhr bis zum Sende-Schluss einige Schlagzeilen noch für unser geplantes
Programm.
Eröffnung des steirischen Herbstes in Graz.
Moskau vor Beginn von Verhandlungen zwischen Chinesen und Russen über die Möglichkeiten des Spannungsabbaus zwischen Moskau und Peking und Straßburg.
Europarat beschäftigt sich mit dem Trend der Flucht aus der Stadt, der Flucht der Städter ins Grüne.
Und in den kommenden drei Minuten beschäftigen wir uns mit einem Thema, das seit einigen Jahren vor allem in Expertenkreisen diskutiert wird.
Es geht um Möglichkeiten und Gefahren der Veränderung der sogenannten Gene der menschlichen Erbträger.
Begonnen hat diese Diskussion vor wenigen Jahren, als es amerikanischen Forschern gelungen war, durch eine Kombination von Nukleinsäuren künstliche Erbträger zu schaffen.
Damit begann ein neues Kapitel in der Wissenschaftsgeschichte, dessen Möglichkeiten und Gefahren von einsichtigen und damit weitblickenden Forschern erkannt worden war, denn sie gingen damit auch in die Expertendiskussion, also in eine qualifizierte Öffentlichkeit.
Die Wirkung der Massenmedien brachte es aber mit sich, dass auch ein breiteres Publikum ansatzweise wenigstens damit konfrontiert wurde.
Die Kernfragen der Wissenschaft erlauten nun, wie weit darf man mit diesen Experimenten gehen, ohne die Freiheit der Wissenschaft einzuschränken und wohin führt dieser Weg?
In der Bundesrepublik Deutschland befasst sich nun auch ein Wissenschaftskongress mit diesen Problemen, Paul Schulmeister berichtet.
Die Gentechnologie steht erst am Anfang.
Und doch haben die bisherigen Forschungen bereits gezeigt, dass es leichter als erwartet ist, Erbträger, vorerst nur bei einfacheren Lebewesen, neu zu kombinieren.
Was bedeutet das für Staat, Gesellschaft, Sozialethik und Moral?
Diese Fragen prägten jetzt ein dreitägiges Experten-Hearing, zu dem der Bonner Bundesforschungsminister Hauf geladen hatte.
40 führende Wissenschaftler aus aller Welt entwarfen, wohlweislich hinter verschlossenen Türen, Szenarios über die Gefahren, aber auch über die positiven Möglichkeiten dieses neuen Zweiges der Molekularbiologie.
Haufs Resümee, ein Rahmengesetz sei unerlässlich, er wolle es noch dieses Jahr, nur auf dessen Grundlage könne er für alle genetischen Forschungslaboratorien Sicherheitsrichtlinien erlassen, die dann ständig an die jüngsten Erkenntnisse angepasst werden würden.
Die Mehrheit der versammelten Wissenschaftler äußerte zwar Bedenken gegen ein noch so lockeres gesetzliches Korsett, befürwortete aber eine intensivierte Sicherheits- und Risikoforschung.
Bisher hat die bundesdeutsche Regierung nur die Möglichkeit, aufgrund von 1978 erstmals erlassenen Richtlinien genetische Forschungsvorhaben, derzeit rund 150, in jenen Laboratorien zu kontrollieren, die öffentlich gefördert werden.
Damit ist ein Großteil des kommerziellen Bereiches nicht erfasst und gerade dort könnten künftig Gefahrenquellen entstehen, befürchtet man.
Forschungsminister Hauf wollte die Risiken nur allgemein beschreiben, nämlich die Möglichkeit erstens der Entstehung neuer Krankheitserreger, die nicht bekämpft werden könnten, zweitens von Umweltschädigungen, drittens von Gefährdungen durch unsachgemäßen Umgang mit genetischem Material.
Über das sogenannte Klonern, also die künstliche Schaffung eines kompletten Doppelgängermenschen, sei nicht gesprochen worden.
Auch von der Horrorvision einer genetischen Fabrik, in der man sozusagen Menschen mit programmierten Erbanlagen bestellen könne, war nicht die Rede.
Professor Friedrich Kramer vom Göttinger Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin vermied vor der Presse jede Panikmacherei.
Er betonte mehrmals, dass Gefahren, die bisher weder bewiesen noch widerlegt werden konnten, allenfalls in fernerer Zukunft drohten und dass auch die Wissenschaftler die Dinge heute ruhiger sehen als noch vor ein, zwei Jahren.
Man werde weniger strenge Sicherheitsvorkehrungen benötigen als gedacht.
Kramer und Forschungsminister Hauf stellten die positiven Seiten der neuen Gentechnologie in den Vordergrund.
Fundamental neue medizinische Methoden bei Erbkrankheiten etwa, neue Impfstoffe, neue Erkenntnisse über die Krebsentstehung, die Züchtung virusresistenter Pflanzen oder auch ertragreicherer Nutztiere.
Die Gefahren der Gentechnik seien jedenfalls, so Professor Kramer, nicht die schlimmsten, die unsere Zivilisation zurzeit bedrohen würden.
Paul Schulmeister über ein Wissenschafts-Hearing in Bonn.
Zwei Minuten vor Dreivierteleins ist es.
Zum ersten Mal seit dem Bruch vor rund 20 Jahren setzen sich Chinesen und Russen wieder an den Verhandlungstisch, und zwar in Moskau.
Beide Seiten wollen versuchen, Möglichkeiten eines Abbaus des gegenseitigen Spannungsverhältnisses zu prüfen, etwa den Abbau des langjährigen Grenzkrieges an der tausende Kilometer langen gemeinsamen Grenze.
Oder was vor allem die Chinesen wollen, die nicht nur politisch, sondern vor allem wirtschaftlich potente Zweierachse Moskau-Washington mit dem eigenen Gewicht zu belasten.
Die neue pragmatische Führung in Peking hat diese Gespräche zuletzt diplomatisch geschickt aufbereitet.
Peking tritt nicht mehr wie unter Mao als das selbstisolierte Entwicklungsland auf, sondern hat inzwischen gute Beziehungen zu Japan und einigen Ländern Westeuropas aufgebaut.
Gar nicht zu reden von den Kontakten mit Washington, das Peking in seiner wirtschaftlichen Entwicklung unterstützt und seinen weltpolitischen Anspruch als dritte Supermacht fördert.
Bei allem ist aber eines nicht zu vergessen.
Die neue pragmatische Linie hat die Chinesen dazu gebracht, dass sie nunmehr wissen, dass sie nicht alles neu aufbauen können, sondern auch das Alte erweitern und modernisieren müssen.
Schließlich stand ja 80 Prozent der chinesischen Schwerindustrie noch von früher aus der Sowjetunion.
Die Karten für die Moskauer Gespräche sind also gemischt.
Wie wird gespielt und wie liefen die diplomatischen Vorgeplänke?
Hans-Joachim Bargmann aus Peking.
Die Gespräche beginnen mit einwöchiger Verzögerung.
Sie waren von den Chinesen ganz kurzfristig mit dem Hinweis auf angebliche technische Schwierigkeiten verschoben worden.
Inoffiziell war allerdings in Peking bedeutet worden, dass man erst nach Moskau aufbrechen werde, wenn der sowjetische Chefunterhändler Vize-Außenminister Ilyichev von seiner Afrika-Reise in die sowjetische Hauptstadt zurückgekehrt sei.
Die Chinesen rücken mit einer 19-Mitglieder starken Verhandlungsdelegation in Moskau an.
Sie wird geführt von dem stellvertretenden Außenminister und früheren Botschafter in der sowjetischen Hauptstadt, Wang Yu-Ping, der aber gleichzeitig einer der erfahrensten Südostasien-Spezialisten des Pekinger Außenministeriums ist.
Früher war er Botschafter in Phnom Penh, in Hanoi und in Kuala Lumpur.
Beim bisherigen Streit um die Tagesordnung für den Moskauer Dialog geht es vor allem um den weltpolitischen Krisenherd in Südostasien.
Die Chinesen verlangen, dass die, wie sie sich ausdrücken, hegemoniale Politik, erneut in Südostasien zu einem offiziellen Gesprächspunkt gemacht wird.
Die Sowjets kontern diese Feststellung bisher mit dem Hinweis, dass sie nur bereit sind, über wirkliche bilaterale Fragen zu reden,
und in keine Verhandlungen über Probleme eintreten wollen, die primär die Beziehungen zu dritten Ländern betreffen.
Es dürfte über diese und andere Verfahrensfragen in der kommenden Woche noch zu einem langen Tauschdien kommen, aber niemand glaubt, dass die Gespräche scheitern werden, noch ehe sie richtig begonnen haben.
Beide Seiten wollen einen derartigen Eklat vermeiden.
Sie haben sich auf eine lange, schwierige Verhandlungsdauer eingerichtet.
Und im Augenblick zumindest deutet alles darauf hin, dass sie an ernsthaften Gesprächen und nicht an einer bloßen Propaganda-Veranstaltung interessiert sind.
Dafür spricht der gemeinsame Beschluss, hinter streng verschlossenen Türen miteinander zu reden.
Fallstricke gibt es aber trotzdem noch genug.
So haben sich die Chinesen zwar einerseits bereit erklärt, auf ihre bisherigen Vorbedingungen für diesen Dialog zu verzichten.
Sie verlangen als Voraussetzung nicht mehr,
Und das war für die Sowjetunion unannehmbar, die Schaffung einer demilitarisierten Zone entlang der umstrittenen Sektoren an der 6000 Kilometer langen gemeinsamen Grenze.
Sie fordern auch nicht mehr den Abzug aller sowjetischen Truppen aus der mongolischen Volksrepublik.
Aber andererseits ist doch der jüngste Hinweis von Partei- und Regierungschef Urko Feng gegenüber dem früheren britischen Premierminister Edward Heath
mit großer Aufmerksamkeit registriert worden, dass China in der Reduzierung der chinesischen Grenztruppen einen entscheidenden Beitrag zur bilateralen Spannungsverminderung sieht.
Bei der Eröffnung dieser Fragen, so meinte Hua, werde sich die wahre Haltung des Kreml gegenüber China zeigen.
Chinas erster Mann wies gleichzeitig alle westlichen Spekulationen weit von sich,
dass das jetzt in Moskau beginnende Zwiegespräch einmal zum Wegbereiter für die Wiederaufnahme von Parteibeziehungen zwischen den beiden kommunistischen Staaten werden könnte.
Soweit also Hans-Joachim Bargmann aus Peking und jetzt ist eine kurze Programmänderung notwendig.
Der Bericht über die Stadtflucht, ein Symposium des Europarates, muss leider fallen für das Mittagsschanal, denn wir haben Außenminister Paar am Telefon, denn Außenminister Paar hat soeben eine Besuchsreise durch mehrere lateinamerikanische Länder beendet und hält sich derzeit in New York auf.
Er wird dort unter anderem vor der UNO-Vollversammlung eine Rede halten.
Wir haben dies zum Anlass genommen, den Außenminister über das Ergebnis seiner Lateinamerikareise zu befragen.
Und Ferdinand Hennerbichler von unserer außenpolitischen Redaktion sitzt nun im Nebenstudio und wird einige Fragen an den Außenminister richten.
Herr Außenminister Pan, Sie kommen gerade von einer Lateinamerikareise zurück.
Was ist denn für Sie das Ergebnis dieser Visiten gewesen?
dass ich mit dieser Reise eine Politik fortgesetzt habe, die wir im Vorjahr schon begonnen haben, nämlich die Beziehungen zu Lateinamerika zu intensivieren.
Ich bin daher im Vorjahr schon in drei Staaten Lateinamerikas gewesen und heuer wieder in drei und zwar diesmal in Argentinien, Kolumbien und Ecuador.
Ziel dieser
sehr wichtiger Kontinent geworden ist, und zwar in politischer, vor allem aber in wirtschaftlicher und auch in kultureller Hinsicht.
Wir haben uns bemüht daher, heuer wieder unsere Beziehungen jetzt mit drei anderen Staaten aus diesen Gebieten abzuklären und zu intensivieren.
Vor allem glaube ich, und ich glaube, wir können mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein,
erreicht haben.
Ich war ja begleitet von einer sehr großen Wirtschaftsdelegation und am Ende unserer Reise konnten mir die Herren der Wirtschaft und des Finanzwesens sagen, dass für sie dieser Besuch sehr erfolgreich war.
Welche Verträge sind denn unterschrieben worden, Herr Außenminister?
Ich kann hier nicht über Verträge sprechen, meinen Sie jetzt Firmenverträge oder staatliche Verträge?
Ja, oder die Frage anders gestellt, was hat denn wirtschaftlich für uns rausgeschaut?
Zunächst einmal konnten für die Firmen und aber auch für die Bundeskammer, die ja mit vertreten war, Wege und Verbindungen angeknüpft werden, die sie vorher nicht hatten.
Darüber hinaus ist es auch zu konkreten Abschlüssen gekommen, über die ich
Herr Außenminister, dennoch ganz allgemein.
Lateinamerika gilt für uns als Kontinent, der sehr weit weg ist, der relativ arm ist.
Von der österreichischen Warte aus gesehen, gibt es überhaupt für uns eine Chance, mit so einem Kontinent zunehmend Wirtschaft zu treiben, wo wir auch einiges erwarten können?
Nun, ich möchte zunächst, man muss sich ja die Statistik anschauen.
Unsere wirtschaftlichen Beziehungen beginnen sich bereits seit längerer Zeit zu verdichten.
Darüber hinaus ist es gar nicht so richtig, dass es ein Kontinent ist, der sehr arm ist.
Ecuador zum Beispiel, wo ich zuletzt war, ist ein Mitglied der OPEC, ein Erdöl produzierendes Land.
Und auch die anderen Länder, die wir besucht haben, verfügen über enorme Naturschätze, die eben erst entwickelt werden müssten.
Und hier hat die österreichische Wirtschaft eine sehr große Möglichkeit.
Und es ist auch ein sehr großes Interesse bei den Staaten, dass österreichische Firmen
Herr Außenminister, Lateinamerika ist natürlich auch, wenn wir es politisch und menschlich anschauen, ein Kontinent, wo es sehr viele Diktaturen gibt und wo die Frage der Menschenrechte eine doch sehr erhebliche Rolle spielt.
Ich denke etwa an Argentinien, dort haben wir auch einen Österreicher, der vermisst ist.
Die Frage kurz gestellt, haben Sie sich auch bei Ihrer Lateinamerika-Reise um die Anliegen der Menschenrechte gekümmert und sie auch zur Sprache gebracht?
Selbstverständlich, ich habe das in der gleichen Weise getan, wie wir das immer tun, nämlich
Nicht als Mittel der Politik, sondern als humanitäres Anliegen und eben in dem für Österreich bisher schon so erfolgreichen Weg der stillen Diplomatie.
Und da hat es Erfolge gegeben?
Bitte?
Und da hat es Erfolge gegeben?
Ich glaube, dass wir hier in sehr kurzer Zeit mit sehr konkreten Erfolgen rechnen können.
Herr Außenminister, ich bedanke mich sehr herzlich für dieses kurze Interview.
Auf Wiederschauen.
Ja, das war Außenminister Paar telefonisch aus New York und jetzt ein Kulturbeitrag.
Auf dem Grazer Hauptplatz wird heute am späten Nachmittag Bundespräsident Kirchschläger den steirischen Herbst 1979 eröffnen.
Bei der Eröffnung gibt es ein Konzert des holländischen Komponisten Bernard van Beurden, eine Freilichtaufführung.
Gespielt wird die Sinfonia Concertante für Musikkapellen, fünf Autobussen, Straßenverkehr und Trompeten.
Der Steirische Herbst ist das einzige österreichische Festival zeitgenössischer Kunst und dauert bis zum 12.
November.
Es berichtet Wilhelm Rossbaut vom Landesstudio Steiermark.
Der Steirische Herbst 79 verlässt heuer im zwölften Jahr seines Bestehens mehr als sonst ausgefahrene Geleise.
Kunst und Öffentlichkeit heißt das Generalthema.
Dieser Devise Rechnung tragend sind neben Bühne, Galerien, Hörsälen und Konzertsälen auch Straßen, Plätze und Parkanlagen Orte der Handlung.
Etwa für die Aktion Kunst im Schaufenster, an der sich Künstler aus den USA, Großbritannien, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland und Österreich beteiligen.
Sie funktionieren in der Grazer Innenstadt die Auslagen von 20 Geschäften auf zum Teil sehr eigenwillige und provozierende Weise zu Ateliers um.
Zum Beispiel, wenn einer eine Auslage zu einem riesigen, sich wechselweise füllenden und entleerenden Aquarium umwandelt.
Das Bestreben, nach außen an die Öffentlichkeit zu gehen, gilt auch für andere Sektoren des Zyklus.
Für Ausstellungen, Musikanimationen, für die siebenten Grazer Filmtage und für eine Reihe von Ausstellungen.
Dass vieles im Saale stattfindet, liegt in der Natur der Sache.
Mit großen Erwartungen sieht man der Uraufführung des Stückes »Aus der Fremde« des Wiener Autors Ernst Jandel entgegen.
Yandl schildert den Tag eines Dichters in Form einer Chronik der laufenden Ereignislosigkeit.
Ernst Yandl geht es primär um die Sprachbehandlung.
Gesprochen wird nur im Konjunktiv.
Dass er sich ernsthaft überlegt habe, ihn auszusparen.
Dass jeder schließlich jeden aussparen könne, wodurch etwa ein leerer Stuhl sichtbar bleibe.
Dass ein leerer Stuhl ein bewegender Anblick sein könne, sobald man einen einst darauf sitzenden erinnere oder den nie darauf sitzenden sich dort vorstelle.
Dass solche Aussparung jeder auch an sich selber kenne.
Oder erblicke er sein Gesicht jetzt irgendwo außer einer vagen Ahnung von Nase?
Durch Spiegel laufet das Schauspiel eines jeden, nämlich hindurch.
Spiegel in Staffelung.
Wie sieht der Präsident des steirischen Herbstes, Landesrat Prof. Kurt Jungwirth, das Festival im 12.
Jahr seines Bestehens?
Man kann sicherlich sagen, dass der steirische Herbst in diesen zwölf Jahren enorm viel aufgerissen hat.
Er hat die Szene in der Kunst sehr belebt, nicht nur in der Steiermark.
sondern ich glaube, er hat für ganz Österreich Signale gesetzt.
Er ist in einer bewegten Zeit entstanden, in der es in der ganzen Gesellschaft sehr viel Neues gegeben hat und daher auch in der Kunst.
Und es war gut, dass er sich darum angenommen hat und dass er
Wir hoffen zumindest, das sagen zu dürfen, für ganz Österreich in diesem Sinne belebend gewirkt hat.
Den Ausbruch aus dem konventionellen Kulturbetrieb demonstriert auch das Grazer Fetzentheater.
Eine zeitkritische, provozierende Kabarett-Collage, die in der malerischen Kulisse der Grazer Altstadt zum Nulltarif gespielt wird.
Der Herausgeber ist der Herausgeber!
Was er herausgibt, entspricht seinen Grundsätzen.
Seine Grundsätze sind sein Gewerbe.
Er schließt die Verträge.
Er ortet die Richtung seiner Verträge.
Seine Meinung ist sein Geschäft.
Sein Geschäft sind seine Leser.
Er taxiert sie.
Er berechnet ihre Vorlieben, ihre Interessen, ihre Neugier, ihren Hunger nach dem Verderben.
Soweit ein Überblick über den steirischen Herbst 79.
Er hat inoffiziell bereits am 7.
September begonnen.
Seither wurden etwa 30 Veranstaltungen abgewickelt.
Etwas über 200 stehen bis 12.
November noch auf dem Programm.
Und nach Wilhelm Rospath aus dem Landesstudio Steiermark nun noch zu Herbert Slavik ins Nachrichtenstudio Österreich.
Einen Tag, der nach der Ernennung des Dirigenten Lorin Marcel zum künftigen Direktor der Wiener Staatsoper, hat Unterrichtsminister Sinovac heute zur Bedeutung der Oper im Kulturbetrieb Stellung genommen.
Er betonte, angesichts der hohen Kosten stehe neben der kulturellen Aufgabe das politische Problem, die Staatsoper vielen Menschen zugänglich zu machen.
In diesem Zusammenhang nannte Sinovac Gastspiele der Bundestheater in den Bundesländern und verstärkten Einsatz der Medien.
Als neue Initiativen kündigte er die Teilnahme von Schulklassen an Proben oder Bestrebungen an, nach entsprechenden Verhandlungen mit den Bundesbahnen die Möglichkeit der Kartenbestellung über die Bahnhöfe zu schaffen.
Die Diskussion über die Weiterentwicklung des österreichischen Schulwesens wird fortgesetzt.
Der Wiener Staatsschulratspräsident Schnell hielt den ÖVP-Politikern, nach deren Ansicht die SPÖ gegen den Willen der Eltern, die Ganztagsschule einführen möchte, das vielfältige Angebot in Wien entgegen.
Der Bundesobmann der Union höherer Schüler, Caras, meinte, Zwangsverpflichtung der Schüler sei nicht nur aus grundsätzlichen Erwägungen abzulehnen, sondern zerstöre auch jede erfolgreiche Tätigkeit der Jugendorganisationen.
Die Vorsitzende der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen, Schmitz, erklärte, die Ganztagsschule gefährde die Persönlichkeitsentfaltung der Kinder und Jugendlichen, enge ihre Kreativität sowie ihren sozialen, sportlichen und kulturellen Aktivitätsradius ein,
und leiste dem Drogenmissbrauch auf bedrohliche Weise Vorschub.
Handelsminister Staribacher hat heute die 47.
Innsbrucker Messe eröffnet.
Staribacher sagte zu, dass auch im kommenden Budget die für die Fremdenverkehrsförderung notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Vereinte Nationen.
Die UNO-Vollversammlung in New York hat sich für das gestürzte Regime Pol Pot als Vertreter Kambodschas in der UNO ausgesprochen.
Ein Antrag der Ostblockstaaten, der von Vietnam unterstützten neuen Regierung, den Sitz Kambodschas zuzusprechen, wurde abgelehnt.
Zentralafrikanische Republik.
Der neue Staatspräsident Dako hat die Ausarbeitung eines Wirtschafts- und Sozialprogrammes als Hauptaufgabe seiner Regierung bezeichnet.
Die Sowjetunion und Libyen warnte er, sich nach dem Sturz von Staatsschiff Bokassa einzumischen.
Insbesondere forderte er die Einstellung von La-Waffen-Lieferungen.
Frankreich.
Der politische Status Bokassas ist weiter ungeklärt.
Seit gestern befindet er sich an Bord eines Privatflugzeuges auf einem Militärflugplatz in der Nähe von Paris.
Das, meine Damen und Herren, war wieder einmal ein Mittagjournal des aktuellen Dienstes.
Bruno Berger sagt Ihnen auf Wiederhören und noch ein angenehmes Wochenende.