Mittagsjournal 1990.02.27

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag, beim Dienstag-Mittag-Journal wünscht Manfred Kronsteiner als Redakteur im Studio.
    Stichworte zum Inhalt dieser Sendung.
    Karl-Heinz Böhm schlägt Alarm.
    Neue Hungerkatastrophe in Äthiopien.
    Internationale Pressereaktionen auf den Machtwechsel in Nicaragua.
    Italien droht der Trinkwassernotstand.
    Umstrittener Aspekt der deutsch-deutschen Vereinigung.
    Die Frage von Kriegsentschädigungen.
    Südafrikas Verteidigungsminister behauptet, der ermordete Swapo-Vertreter und Kreisky-Preisträger Lubowski sei ein von Südafrika bezahlter Agent gewesen.
    Österreich-Themen heute Mittag, das Pressefoyer nach dem Ministerrat, die Klausur der Grünen-Alternative, die Rekordbilanz der Wiener Börse und die Ost-West-Konferenz des Pen-Clubs in Wien.
    All das nach einer Nachrichtenübersicht in Meldungen von Elisabeth Manners, gelesen jetzt von Josef Wenzl-Hnatek.
    Nicaragua.
    Die regierenden Sandinisten und die bürgerliche Opposition haben in Managua Verhandlungen über die Form der Regierungsübergabe aufgenommen.
    Oppositionsführerin Violeta Chamorro und Staatspräsident Daniel Ortega trafen zu einer Aussprache zusammen.
    Anschließend betonten beide ihren Willen, das Volk Nicaraguas zu versöhnern.
    Die bürgerliche Opposition hat entgegen den Meinungsumfragen bei den Wahlen am Sonntag die absolute Mehrheit erzielt.
    Obwohl Chamorro ihre Anhänger zur Ruhe mahnte, kam es in Managua bereits zu ersten Zusammenstößen zwischen Anhängern der beiden Lager.
    Die Polizei setzte Tränengas ein.
    Die von den USA unterstützten Kontrarebellen haben eine Waffenruhe angekündigt.
    Sie wollen ihre Waffen aber erst dann endgültig niederlegen, wenn ihre Forderungen erfüllt sind.
    Allgemein wird erwartet, dass die USA das gegen die Sandinisten verhängte Wirtschaftsembargo aufheben und die künftige Präsidentin Nicaraguas wirtschaftlich unterstützen.
    Sowjetunion
    Der oberste Sowjet berät heute über die Frage, ob das Amt eines Staatspräsidenten geschaffen werden soll.
    Zur Debatte steht ein Gesetzesentwurf, wonach der Staatspräsident beim ersten Mal vom Kongress der Volksdeputierten bestimmt, später dann aber vom Volk gewählt werden soll.
    Der Staatspräsident werde mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet.
    Dies ist von den radikalen Reformern in jüngster Zeit wiederholt kritisiert worden.
    Sie befürchten, dass dadurch der Prozess der Demokratisierung behindert werden könnte.
    Der Abzug der sowjetischen Truppen aus der Tschechoslowakei ist nun auch vertraglich fixiert.
    Staatspräsident Havel unterzeichnete während seines Besuches in Moskau ein entsprechendes Abkommen mit der sowjetischen Führung.
    Demnach werden die Sowjetsoldaten bis zum 1.
    Juli 1991 vollständig aus der Tschechoslowakei abgezogen.
    Havel und Staats- und Parteichef Gorbatschow sprachen sich für Beziehungen auf der Grundlage von Gleichberechtigung und uneingeschränkter Achtung der Souveränität des jeweils anderen Landes aus.
    Gorbatschow würdigte Havel wörtlich als Realisten mit Sinn für die Zukunft.
    Erörtert wurde auch die deutsche Frage.
    Havel betonte in einer Pressekonferenz, die Haltung der beiden Länder dazu sei ähnlich.
    Die Vereinigung der beiden Staaten solle innerhalb des europäischen Integrationsprozesses stattfinden.
    Heute besuchte Havel das Grab des im Dezember verstorbenen Bürgerrechtskämpfers Sakharov und traf anschließend mit Mitgliedern des Außenpolitischen Ausschusses des obersten Sowjets zusammen.
    Ungarn Das Parlament in Budapest ist zur letzten Sitzungsperiode vor der Wahl am 25.
    März zusammengetreten.
    Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Umbenennung der ungarischen Streitkräfte und eine Verfassungsänderung.
    Die künftige Bezeichnung für die Streitkräfte lautet ungarische Heimatwehr statt bisher Volksarmee.
    Durch eine Verfassungsänderung soll die Wahl des Staatspräsidenten auch nach der Parlamentswahl durch das Volk möglich werden.
    Bulgarien.
    Mit einer Schweigekundgebung haben gestern Abend in Sofia etwa 15.000 Menschen gegen die kommunistische Führung protestiert.
    Dabei wurden Rufe nach Demokratie und Freiheit laut.
    Die Opposition will bis zum kommenden Wochenende jeden Abend vor der Zentrale der kommunistischen Partei Bulgariens demonstrieren, um Zugeständnisse der Regierung zu erreichen.
    Italien.
    Bevölkerung und Landwirtschaft Italiens sind von einem eklatanten Wassermangel betroffen.
    Durch mehrere niederschlagsarme Winter ist der Grundwasserspiegel deutlich gesunken.
    Gefährdet ist nicht nur die Bewässerung der Felder, sondern auch die Versorgung der Bürger.
    In den italienischen Küstenregionen wird bereits verstärkt Meerwasser zu Trinkwasser aufbereitet.
    Ungarn.
    Die erste Runde im grenzüberschreitenden Lotto-Toto nach Ungarn hat voll eingeschlagen.
    Die Ungarn gaben beim ersten Mal umgerechnet 5 Millionen Schilling aus.
    In den Annahmestellen der Ungarischen Landessparkasse wurden 160.000 Wettscheine abgegeben.
    Zwei Fünfer mit Zusatzzahlen können von den Ungarn als Gewinn auf Schillingbasis kassiert werden.
    Europa
    Schwere Stürme haben in Westeuropa mehr als 35 Menschenleben gefordert und Schäden in Millionenhöhe verursacht.
    Am schwersten betroffen sind Großbritannien, Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland.
    In Österreich gibt es in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich und Steiermark die größten Sturmschäden.
    Nun zum Wetter.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Vereinzelt aufgelockert, überwiegend aber stark bewölkt und wiederholt schauerartige Niederschläge.
    Örtlich auch Gewitter möglich.
    Schneefallgrenze zwischen 700 und 1000 Meter Höhe.
    Lebhafter bis stürmischer Westwind.
    Nachmittagstemperaturen 4 bis 10 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 0 bis 7 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch bei weiterhin starker bis geschlossener Bewölkung anhalten die Niederschlagstätigkeit, vor allem im Westen und an der Alpen-Nordseite.
    Schneefallgrenze am Morgen um 500 tagsüber bei 1000 Meter Seehöhe.
    Im Osten und Süden kurzzeitig Aufhellungen, sehr lebhafter Westwind, der erst am Nachmittag etwas schwächer werden wird.
    Tagesschickstemperaturen am Mittwoch 3 bis 9 Grad.
    Das Wetter am Donnerstag, hauptsächlich an der Alpen-Nordseite Niederschläge.
    Sinken der Schneefallgrenze unter 500 Meter Höhe.
    Im Süden und Osten einige Auflockerungen, weiterer Temperaturrückgang.
    Tagsüber am Donnerstag nur noch 1 bis 5 Grad.
    Die Messwerte von heute 12 Uhr.
    Wien bedeckt 11 Grad, Südwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt 12 Grad, Südwestwind 25, Spitzen bis 55 Kilometer in der Stunde.
    St.
    Hilton bedeckt 9, Linz stark bewölkt, leichter Regenschauer 6 Grad, Westwind 60.
    Salzburg stark bewölkt 12 Grad, Südwestwind 40 Kilometer in der Stunde.
    Innsbruck bedeckt leichter Regenschauer, weitere Werte sind nicht eingelangt.
    Bregenz stark bewölkt, leichter Regenschauer, 14 Grad, Südwestwind 25 Kilometer, Spitzen bis 80 Kilometer in der Stunde.
    Graz stark bewölkt, 10 und Klagenfurt wolkig bei 8 Grad.
    Soweit Nachrichten und Wetter, es ist acht nach zwölf und wir bringen jetzt die Beiträge des heutigen Mittagjournals.
    Elf Jahre lang hatten Nicaraguas Sandinistas die Geschicke des mittelamerikanischen, 3,6 Millionen Einwohner zählenden Landes gelenkt.
    Durch das überraschende Ergebnis der Präsidenten- und Parlamentswahlen wurden sie nun aus ihren Regierungssitzen gekippt.
    Die konservative Zeitungsverlegerin Violeta Chamorro, die ihren Wahlsieg und jenen des konservativen Oppositionsbündnisses UNO als göttliche Entscheidung apostrophiert hat, wird ihr Amt am 25.
    April antreten.
    Trotz der bitteren Enttäuschung der Sandinisten hatte er nun scheidende Präsident Daniel Ortega seiner Nachfolgerin gratuliert und ihr Kooperation im Interesse des Landes angeboten.
    Bei einem Gespräch mit Ortega fiel die weißhaarige Violeta Chamorro ihrem geschlagenen Gegenspieler Ortega um den Hals und sprach, so übersetzten es US-Nachrichtenagenturen aus dem Spanischen, Come here, my darling, I love you very much.
    Komm her, Liebling, ich liebe dich sehr.
    Weniger versöhnlich reagierten die Medien im zunehmend isolierten Kuba auf den Machtwechsel im befreundeten Nicaragua.
    Die Forderung nach einer echten, neuen, sandinistischen Revolution wurde erhoben, während einige Regierungen Südamerikas, wie etwa Brasilien, von einem Sieg der Demokratie sprachen.
    Divergent bis differenziert reagieren auch die großen internationalen Tageszeitungen auf die Veränderung der politischen Landkarte in Mittelamerikas.
    Eine Presseschau von Gerald Lehner.
    Man müsse sich vor den Schwarz-Weiß-Malern hüten, die Nicaragua so gern in die Kategorien des einst alles beherrschenden Ost-West-Konfliktes zwängen wollen, schreibt heute der Kommentator der linksliberalen Frankfurter Rundschau.
    Die Überzeugungskraft des sozialen Ideale des Sandinisten, die Friedensbemühungen Ortegas, der Hinweis auf die Verantwortung der Chamorro-Freunde in Washington für einen guten Teil der Misere, all das kam offensichtlich nicht an gegen die Hoffnung auf finanzielle Unterstützung aus den USA.
    Mit Violeta Chamorro an der Spitze, das wusste jeder, werden die Dollars wieder fließen.
    Auch für den liberalen Guardian in London sind die Interventionspolitik und die Macht des Geldes aus den USA mit eine Ursache für den Umschwung.
    Konfrontiert mit der Realität einer Supermacht, die niemals verschwinden wird, haben die Nicaraguaner jene Partei gewählt, die Freunde und keine Feinde in Washington hat.
    Und weiter heißt es im Guardian,
    Jedes Urteil über Nicaraguas Jahrzehnt seit der Somoza-Diktatur muss die unablässige Feindseligkeit der dominierenden Macht in der Region berücksichtigen.
    Für viele überraschend ist, dass die junge Welt, Zentralorgan der ehemals kommunistischen SED-Jugend in Ost-Berlin, offene Kritik an den Sandinisten übt.
    Freie Wahlen bergen nun einmal eine große unbekannte Komponente in sich.
    Nicaragua ist zerrüttet und das liegt nicht nur am Krieg der Contras.
    Einiges geht auch auf das Konto der FSLN.
    Für den Leitartikler des konservativen Le Figaro in Paris ist das Wahlergebnis vom Sonntag eine Premiere und obendrein Vorbild für Osteuropa.
    Erstmals ist in der dritten Welt eine pro-kommunistische Regierung durch Wahlen hinweggefegt worden.
    Vom Polen abgesehen ist im Osten bislang noch niemand dieses Risiko eingegangen.
    Aber der Schock von Nicaragua erlaubt es, sich die Zukunft vorzustellen.
    Der Kommunismus wird nunmehr jedes Mal abgelehnt, wenn er versucht, der öffentlichen Meinung das Wort zu erteilen.
    In der Süddeutschen Zeitung stellt Volkers Kerker Vergleiche an, und zwar mit Chile.
    Dort bereitete die Bewegung Nein bei den Wahlen im vorigen Dezember der Diktatur Pinochet sein Ende.
    Ein Oppositionsbündnis kam an die Macht.
    Die erste freie Wahl Nicaraguas hat jetzt innerhalb eines Tages einen Schlussstrich unter die sandinistische Revolution gesetzt.
    Neutral schreibt heute die liberale Financial Times in London, eine der führenden Wirtschaftszeitungen Europas.
    Man kann nur hoffen, dass Nicaragua als ärmstes Land Lateinamerikas nun nicht als Schlachtfeld für ideologische Vorurteile der Linken und der Rechten behandelt wird.
    Jetzt noch nach Österreich.
    In der Presse kritisiert Andreas Unterberger die europäischen und nordamerikanischen Brigadisten, die nach dem blutigen Bürgerkrieg beim Wiederaufbau Nicaraguas geholfen haben.
    Unterberger hält sogar völkerrechtswidrige Militärinterventionen der USA, wie er schreibt, fast für gerechtfertigt.
    Hätte Washington nicht seinen Druck auf das von internationaler Solidarität gestützte Managua über das erlaubte Maß gesteigert, hätten wohl dort noch lange keine freien Wahlen stattgefunden.
    Im Standard wagt heute Josef Kirchengast eine Prophezeiung an die Adresse Fidel Castros.
    Die USA haben jedenfalls ihr Wunschergebnis erhalten.
    Letztlich als Folge der Einsicht, dass militärische Konfrontation einen sozial bedingten Konflikt nicht lösen kann.
    Wenn diese Einsicht jetzt noch tatkräftige Wirtschaftshilfe folgt, dann stehen auch Fidel Castros Inselfestung stürmische Zeiten bevor.
    In der neuen AZ dagegen schreibt Georg Hoffmann-Ostenhoff, die Methoden, die zu diesem Wahlergebnis geführt hätten, seien ungerecht.
    Durch Wirtschaftsblockade hat man das Land ausgehungert und in eine tiefe Krise gestürzt.
    Die von den Amis angeheuerten, ausgebildeten und ausgehaltenen Kontrabanten ließen das neue Nicaragua nie zur Ruhe kommen.
    Man hat alles versucht, um das an den Nisten wegzukriegen.
    Jetzt ist es gelungen.
    Soweit Pressestimmen zur Entwicklung in Nicaragua.
    Das ungarische Parlament ist heute zu seiner letzten Sitzungsperiode vor den Wahlen vom 25.
    März zusammengetreten.
    Eines der Themen ist die Heeresreform, die allerdings eher auf Äußerlichkeiten beschränkt sein wird.
    So soll z.B.
    die Volksarmee in ungarische Heimatwehr unbenannt werden, in Madjar-Honved-Sheik, wobei der Begriff Honved-Fußballfreunden ja nicht unbekannt sein dürfte,
    Denn HONVED nennt sich ein aus dem Ungarischen Heeressportverein entstandener Budapester Fußballklub.
    Dies nur am Rande.
    Wesentlicher als die bloße Namensänderung ist da schon die Reduktion des Ungarischen Heeres um 9% bis Jahresende, die bei der heute begonnenen Sitzungsperiode des Ungarischen Parlaments beschlossen werden soll.
    Den Wandlungsprozess des Budapester Parlaments in den letzten drei Jahren, vom Erfüllungsgehilfen der kommunistischen Staatspartei zu einem Motor der demokratischen Erneuerung des Landes,
    beschreibt Karl Stipsitz in seinem Bericht aus Budapest.
    Der Ungar ist eine Mischung aus Husar und Notar.
    Diese Bemerkung wird Bismarck zugeschrieben und sie stammt aus dem vorigen Jahrhundert.
    Nach der verlorenen Revolution von 1848 versuchten die Mitglieder des ungarischen Oberhauses, das freiheitliche Gedankengut auf politischen Wegen zu verwirklichen.
    Im selben goldgeschmückten Parlamentssaal versuchten die von der kommunistischen Partei gestellten Abgeordneten, die Träume des gescheiterten Aufstandes von 1956 in Gesetze zu verwandeln.
    In den vergangenen beiden Jahren schuf dieses Parlament den ungarischen Rechtsstaat.
    Ein Verfassungsgerichtshof wacht in letzter Instanz über die Einhaltung der Gesetze.
    Ein Rechnungshof soll die öffentliche Verwaltung kontrollieren.
    Regierungsgesetzgebung und Gerichtsbarkeit wurden voneinander getrennt.
    Mit der Annahme der neuen Verfassung wurde aus der kommunistischen Volksrepublik eine Republik.
    Das Wahlgesetz, eine Mischform aus Persönlichkeits- und Verhältniswahlrecht, schafft der direkten Demokratie mehr Raum als so mancher westeuropäischer Staat.
    In der heute beginnenden letzten Sitzungsperiode des Parlaments müssen die Abgeordneten 30 Anträge diskutieren.
    Die Regierung möchte bis zu den Wahlen mit dem letzten Überbleibseln der 40-jährigen Diktatur aufräumen.
    Sie tut dies in dem Bewusstsein, dass der Parteienstreit nach dem 25.
    März die Parlamentsarbeit für mehrere Wochen und Monate lehmen wird.
    In den allerersten Zusammenkünften dieses Parlaments saßen die Abgeordneten noch kerzengerade in den Bänken und lauschten den langatmigen Rechenschaftsberichten der Minister.
    Einige unabhängige Parlamentarier, die den kommunistischen Wahlapparat ausspielen konnten, brachten mit unkonventionellen Vorschlägen und Reden Schwung in die feierlichen Sitzungen.
    Ein Antrag auf die Beendigung der Bauarbeiten am Kraftwerk Neu-Gmarosch wurde 1987 noch belächelt und niedergestimmt.
    Zwei Jahre später votierte das Parlament für den Baustopp.
    Das Beispiel der unabhängigen Kollegen und der Reformeifer der Regierung Nemet ermutigte auch die kommunistischen Abgeordneten.
    Aus kleinen Gruppen Gleichgesinnter wurden Fraktionen.
    Im Feuer schließlich schafften vier Abgeordnete der neu entstandenen Oppositionsparteien bei Nachwahlen den Sprung ins Parlament.
    Die Vorbereitung von Gesetzen wurde eigenen Ausschüssen zugewiesen.
    Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss beschäftigt sich mit der Korruption in der Armee.
    Die ungarischen Prüfer hatten zuvor österreichische Erfahrungen studiert.
    Die allmählich sich entfaltende Meinungsfreiheit setzte die Abgeordneten dem zuvor völlig ungewohnten Druck von außen aus.
    Direkt Übertragungen der Debatten im Fernsehen informierten politisch Interessierte.
    An die Stelle der Weisungen der kommunistischen Partei trat die Rücksichtnahme auf die Stimmung des Wahlvolkes.
    Die größten Diskussionen und knappsten Abstimmungsergebnisse im neugotischen Gebäude am Donaukei entstehen regelmäßig rund um Steuer- und Wirtschaftsgesetze.
    Ungarische Historiker bestimmen die Geburtsstunde des neuen Parlamentarismus auch exakt mit der Einführung der Einkommens- und Mehrwertsteuer.
    Ein Parlament, das über die Steuern der Staatsbürger verfügt, ist diesen auch direkt
    für die Verwendung des Geldes verantwortlich.
    Die Kommunisten hätten so die Historiker diesen klassischen Grundsatz des politischen Denkens
    So viel aus Ungarn.
    Die von den beiden deutschen Staaten angestrebte Vereinigung wirft neben allen damit verbundenen wirtschaftlichen und politischen Problemen auch völkerrechtliche Fragen auf.
    So ist zum Beispiel der Zweite Weltkrieg der Jury noch nicht beendet, weil noch kein Friedensvertrag mit Deutschland geschlossen werden konnte, in Ermangelung eines Staates Deutschland nämlich.
    Und mit dem Friedensvertrag taucht auch die Frage von Kriegsentschädigung auf, deren endgültige Regelung an einem solchen Vertrag vorbehalten ist.
    Freilich haben beide deutschen Staaten zum Teil beträchtliche Leistungen erbracht, vor allem die DDR.
    Die Sowjetunion hat bekanntlich sofort nach der Kapitulation Hitler-Deutschlands aus ihrer Besatzungszone den größten Teil der nicht zerstörten Industrieanlagen abmontieren und als Entschädigung für die von den Deutschen in der Sowjetunion vernichteten Fabriken abtransportieren lassen.
    Angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage argumentiert man nun in der DDR, dass Deutschland Ost einen ungleich größeren Teil an Kriegsentschädigung geleistet hat als Deutschland West und fordert Ausgleich.
    Aus Bonn berichtet darüber Susanne Scholl.
    Es ist, als ob nur wir den Krieg verloren hätten.
    Auf jeden Fall haben wir am meisten bezahlt.
    Seit die Losung von der Sowjetunion Lernen heißt Siegen lernen in der DDR eine sehr andere Bedeutung gehalten hat, als unter Honecker und Konsorten, wird diese Klage immer lauter.
    Es geht um die Reparationszahlungen nach dem Zweiten Weltkrieg.
    Und die trafen den kleineren deutschen Staat unverhältnismäßig stärker als die Bundesrepublik.
    Die Angelegenheit ist umso widersprüchlicher als diesen Tatsachen, die ideologisch völlig andere Haltung der jahrzehntelangen Staatsführung im Osten Deutschlands gegenübersteht.
    Denn erstens hatte diese Staatsführung es immer abgelehnt, sich als Rechtsnachfolger Hitler-Deutschlands zu verstehen und zweitens hatte man mittels massivster antifaschistischer Schulungen den Menschen in der DDR das paradoxe Gefühl vermittelt, eigentlich zu den Siegermächten des Krieges zu gehören.
    Weil sich die Sowjetunion die Wiedergutmachung für den ihr durch Hitler Deutschland zugefügten riesigen Schaden trotzdem aus der DDR holte, gibt es jetzt nicht nur in der DDR selbst Stimmen, die meinen, die Bundesrepublik schuldet dem kleineren deutschen Bruder so einiges.
    Das umso mehr, als die Bundesrepublik zwar nach dem Krieg auch Reparationsteilungen leistete, allerdings gleichzeitig mittels Marschallplans so viel Geld bekam, dass diese leichter zu verkraften waren.
    Jetzt, wo die Wirtschaft im Osten Deutschlands völlig am Boden liegt, nähern sich in der DDR, aber auch in der Bundesrepublik die Stimmen, die meinen, Bonn müsse der DDR wenigstens einen Teil dieser Gelder sofort zur Verfügung stellen.
    Der Bremer Historiker Arno Peters beispielsweise stellt eine Rechnung auf, wonach die Bundesrepublik der DDR einen Reparationsausgleich von mehr als 700 Milliarden Mark zu zahlen habe.
    Eine Überlegung, die Hans Motrow bei seinem Bonn-Besuch mit großer Freude zur Kenntnis nahm und die Finanzminister Weigl umgehend als völlig unseriös zurückwies.
    Aber auch der CDU-Politiker Biedenkopf meinte, die Bundesrepublik sollte der DDR zumindest Ausgleichszahlungen dafür leisten, dass dieser nach dem Weltkrieg ein Wirtschaftssystem aufgezwungen worden sei, das einen Aufschwung wie in der Bundesrepublik nicht zuließ.
    Doch die innerdeutschen Reparationszahlungen sind nur ein Teil des Problems.
    Denn inzwischen melden auch einige andere Länder wie zum Beispiel Jugoslawien und Polen finanzielle Ansprüche für im Krieg entstandene Schäden an.
    Solchen Zahlungen war die Bundesrepublik nach dem Krieg durch ein in London getroffenes Abkommen entgangen.
    Mit dem Londoner Schuldenabkommen von 1953 hatte sich die Bundesrepublik verpflichtet, alle deutschen Auslandsschulden aus der Vorkriegszeit und den Kriegsjahren zu tilgen.
    Im Gegenzug verzichteten die Vertragspartner auf Reparationszahlungen bis nach einem Friedensvertrag.
    Damit konnte die Bundesrepublik beruhigt ihren Weg ins Wirtschaftswunder nehmen, denn den Friedensvertrag gibt es bis heute nicht.
    Doch das laute Nachdenken über die baldige deutsche Einheit macht jetzt auch ein Nachdenken über einen Friedensvertrag und damit über die bis jetzt nicht gestellten Reparationsforderungen notwendig.
    Private Wiedergutmachungszahlungen hat die Bundesrepublik in Milliardenhöhe zwar geleistet.
    Auch Wiedergutmachungsleistungen an Israel gab es.
    Doch alle diese Zahlungen liefen nicht unter dem Titel Reparationen an die Regierungen der betroffenen Staaten.
    Und gerade jene Länder, die jetzt aufgrund jahrzehntelanger Misswirtschaft in besonderen finanziellen Schwierigkeiten stecken, wie eben Polen oder Jugoslawien, melden ihre Ansprüche an.
    Aber auch Finnland hat jetzt beschlossen, von der Bundesrepublik Wiedergutmachung für die im Krieg entstandenen Schäden zu verlangen.
    Einem geeinten Deutschland stehen also neben der Notwendigkeit den ärmeren Teil, die DDR also zu sanieren, auch noch nicht zu unterschätzende Forderungen anderer Staaten bevor.
    Ob die bundesdeutsche Wirtschaftskraft dafür ausreicht, bleibt abzuwarten.
    In der Bundesrepublik wächst jedenfalls die Angst vor einer möglichen Wirtschaftskrise.
    Das von Susanne Scholl zuletzt erwähnte Finnland hat bereits früher Schadenersatzforderungen für Zerstörungen, die von deutschen Truppen 1944 beim Rückzug in Lapland angerichtet wurden, in Bonn und Ostberlin angemeldet, allerdings ohne Erfolg.
    Angesichts der offenbar kommenden Vereinigung hat Helsinki die alte Rechnung wieder hervorgeholt, berichtet unser Skandinavien-Mitarbeiter Günther Graffenberger.
    Wie schon Anfang der 70er Jahre, wenn auch vergeblich, so versucht Finnland nunmehr erneut von den Deutschen Wiedergutmachung zu bekommen für die umfassenden Schäden, die die reichsdeutsche Laplandarmee 1944 beim Rückzug aus Finnisch-Lapland mit ihrer Politik der verbrannten Erde anstellte.
    18.000 Gebäude gingen in Flammen auf, 38.000 Stück Vieh wurden auf dem Rückzug nach Nordnorwegen mitgenommen und darüber hinaus wurden 24.000 Rentiere den Lappen weggenommen oder totgeschossen.
    So jedenfalls steht es in einem finnischen Bericht zu lesen, der bereits zu Beginn der 70er Jahre aufgestellt und damals den beiden deutschen Regierungen präsentiert worden war, mit Schadenersatzforderungen in die Milliarden.
    Jetzt bei den Diskussionen über die Vereinigung der beiden deutschen Teilstaaten hat das finnische Außenministerium jenen Bericht aus der Schublade geholt.
    Er betrifft eigentlich auch Österreich, zumal die damalige Lapland-Armee nicht nur von zwei österreichischen Generalen wie Didl und Rendulic geführt wurde, sondern zu über 80 Prozent aus Österreichern bestand.
    Der Rest waren Bayern.
    Dies hatte seinen guten Grund, weil die im Norden stationierten Soldaten Skifahrer sein mussten.
    Hitler, Deutschland und Finnland waren von 1941 an Kriegsverbündete gegen die Sowjetunion, wenngleich Finnland geltend zu machen versucht, dass es nur mit Krieg führend war und einen eigenen Krieg in Karelien zur Wiedergewinnung 1939-40 verlorener Territorien führte.
    Finnland weigerte sich beispielsweise damals, sich in die deutschen Eroberungspläne für Leningrad einspannen zu lassen.
    Dennoch gab es seine finnisch-deutsche Kriegszusammenarbeit, zumal sich ja eine deutsche Armee im Lande befand.
    Als sich Finnland 1944 gezwungen sah, einen separaten Waffenstillstand mit der Sowjetunion zu schließen und auf deren Forderung hin sogar den Deutschen den Krieg erklärte, um sie aus dem Lande zu treiben, befahl Hitler, alle Dörfer in Lapland abzubrennen.
    Rendulic ließ damals alle Bauernkarten mit Benzin übergießen und anzünden und die deutsche Lapland-Armee kümmerte sich nicht um die weinenden Frauen und Kinder.
    1974 lehnten Bonn und Ostberlin die finnischen Forderungen ab.
    Bonn berief sich auf das Londoner Schuldenabkommen, wo Finnland nichts angemeldet hatte und die DDR sagte, sie habe der Sowjetunion genügend Reparationen gezahlt.
    In Finnland war damals sogar erwogen worden,
    die Rechnung auch nach Wien zu schicken, aus geschilderten Gründen.
    Soviel über unbeglichene alte Rechnungen.
    In unserem südlichen Nachbarlande Italien ist das Trinkwasser bedrohlich knapp geworden.
    Eine ganze Reihe niederschlagsarmer Winter hat den Grundwasserpegel drastisch sinken lassen.
    Und der heurige Winter, der noch ein Drittel niederschlagsärmer als die vorigen ist, lässt nun die Zivilschutzbehörden Italiens Alarm schlagen.
    Vielerorts ist kaum mehr Trinkwasser vorhanden.
    Dazu kommen noch zahlreiche Fälle von Brunnenverseuchungen.
    Es herrscht ein empfindliches Manko an funktionierenden Aufbereitungsanlagen.
    Wasserrationierungen scheinen unumgänglich.
    Mehr von Karl Peter Schwarz aus Rom.
    Die 230.000 Einwohner von Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens, werden nur mehr vormittags über das Leitungsnetz mit Wasser versorgt.
    Im Sizilianischen Agrigente, einer Stadt mit 60.000 Einwohnern,
    Rindwasser nur alle 5 bis 6 Tage und dann nur wenige Stunden lang.
    Das gleiche gilt für Caltanisetta, Ragusa und viele andere sizilianische Städte.
    Die Engpässe in der Wasserversorgung betreffen bereits 10 bis 15 Millionen Italiener.
    Die Stauseen sind ausgetrocknet.
    Der des Flusses Flumendosa im Süden Sardiniens zum Beispiel, der sonst eine Wassermenge von 640 Millionen Kubikmetern fasst, hat jetzt nur mehr eine Reserve von 6 Millionen.
    Das Azorenhoch hat Italien bereits den zweiten, überaus warmen und trockenen Winter beschert.
    Seit Oktober liegt die Niederschlagsmenge um ein Drittel unter den üblichen Werten.
    In bestimmten, besonders gefährdeten Gebieten Sardiniens, Apuliens und Siziliens hat es nicht einmal halb so viel geregnet, wie erhofft.
    Geändert hat sich auch die Art der Niederschläge.
    Es fehlt jegliche Kontinuität.
    Lange Perioden strahlend blauen Himmels werden nur kurz von sporadischen, mehr oder minder intensiven Regenfällen unterbrochen.
    In Mittel- und Süditalien wurden in diesem Winter Temperaturen bis zu 28 Grad gemessen.
    Nach Ansicht der Experten kann man bei diesem Einbruch von Wärme und Trockenheit nicht einmal mehr von einer Ausnahme sprechen.
    Es handelt sich vielmehr um eine Entwicklung, die seit Anfang der 80er Jahre beobachtet wurde und jedes Jahr dramatischere Ausmaße annimmt.
    Verantwortlich dafür sei die weltweite Tropikalisierung der Atmosphäre.
    Für die an sich schon äußerst labile mediterrane Landwirtschaft zeichnet sich heuer ein weiteres und noch viel schlimmeres Katastrophenjahr.
    Verschärft wird diese Situation dadurch, dass die Wasserleitungen in Italien, vor allem im Süden und ganz besonders in den gefährdetsten Gebieten,
    überaltet und durchlässig sind.
    Rund ein Drittel des Wassers versickert im Boden, in Sizilien sogar 50 bis 60 Prozent.
    Dazu kommt das Problem der Gewässerverschmutzung.
    In Neapel hat das Leitungswasser einen gefährlich hohen Gehalt an Nitraten.
    Die Gesundheitsbehörden mussten die Bevölkerung darüber informieren, dass Kleinkinder, Alte und kranke Menschen gesundheitliche Schäden riskieren.
    In einem Stadtteil Neapels wurde schon damit begonnen, über die Apotheken gratis
    Und jetzt nach Österreich zur Innenpolitik.
    Die Parlamentsfraktion der Grünen-Alternative hielt gestern und heute eine Klubklausur in Wien ab.
    Schwerpunkt der Beratungen waren neben dem bevorstehenden Wahlkampf und den nächsten Parlamentstagen grundsätzliche ökologische und demokratiepolitische Fragen.
    Etwa das Wasserrecht, das Bundesheer und die Staatspolizei.
    Von einer Pressekonferenz der Grünen-Alternative berichtet Franz Simbürger.
    Schwerpunkt der Arbeitergrönen in der nächsten Zeit wird das bevorstehende neue Wasserrecht sein.
    Kritikpunkte an der geplanten Wasserrechtsnovelle sind zum Beispiel, das Gesetz stelle zu wenig auf ökologische Prinzipien in der Landwirtschaft ab.
    Klubobmann Andreas Wabel.
    Statt den Bauern mit diesem Wasserrecht zu helfen,
    versucht man wieder die alten Verschmutzungsrechte der Agrarindustrie sicherzustellen.
    Weitere Kritikpunkte.
    Es gebe keine Normen bei den Vorschriften, wasserverschmutzende Industrien an den Stand der Technik anzupassen.
    Dann, wichtige Normen für die Emissionen kann der Wirtschaftsminister statt des Landwirtschaftsministers entscheiden.
    Und schließlich, Teilnahme und Einschaurechte der Bürger in Verschmutzungsdaten würden sehr beschränkt zugelassen.
    Wabel stellt hier einen Zusammenhang zwischen ökologischen Anliegen und Fragen der Demokratie her.
    Wir können natürlich sagen, der Mensch haltet es ohne Wasser nur einige Tage aus.
    Ohne Demokratie haben wir Österreicher ja das etwas länger ausgehalten.
    Aber es wird keine Verbesserungen auf dem ökologischen Sektor geben, wenn es keine grundlegenden demokratischen Reformen gibt.
    Damit ist auch der Bogen zur aktuellen Staatspolizeidiskussion gespannt.
    Denn auch hier, so der grüne Abgeordnete Peter Pilz, sei es ein demokratisches Problem, wenn Bürger bespitzelt würden und Apparate sich verselbstständigten.
    Pilz spricht übrigens von mindestens 100.000 Personalakten bei der Staatspolizei.
    Und er bezweifelt, dass Innenminister Franz Löschnack von den Vorgängen in der Staatspolizei tatsächlich nichts gewusst habe.
    Pilz?
    Wir werden es nicht mehr hinnehmen, dass Innenminister, egal ob es jetzt Blecher oder Löschnack
    heißen, in solchen Affären immer nach dem Wilderer-Prinzip auftreten.
    Dass sie mit dem gewilderten Reh auf der Schulter durch den Wald spazieren und wenn sie vom Jäger gestellt werden und der sagt, was haben Sie da auf der Schulter?
    Sie sehen unter und sagen, ja ist das ein Reh.
    Das ist das Wilderer-Prinzip.
    Und nach diesem Wilderer-Prinzip funktioniert das Innenministerium.
    Zumindest mit einer Serie parlamentarischer Anfragen wollen die Grünen vom Innenminister genaue Auskunft über Zahl und Umfang der Akten sowie Einschaurechte für alle Bürger.
    Die Grünen wollen auch eine Aktion starten, wo Bürger im Innenministerium Einschau in ihre Akten verlangen.
    Weitere konkrete Vorhaben der Grünen gegen das eingangs zitierte neue Wasserrecht soll mit, wie es heißt, fantasievollen Aktionen vorgegangen werden.
    Welche Aktionen, das wurde heute nicht gesagt.
    Weiters werden die Grünen die Verkürzung der Wehrdienstzeit auf vier Monate, die Abschaffung der Gewissenskommission beim Zivildienst und die Abschaffung des Heeresnachrichtenamtes, also Forderungen aus dem SPÖ-Heeresreformkonzept im Parlament einbringen, und zwar noch diese Woche.
    und sie werden eine Fristsetzung dazu verlangen.
    Geplant ist auch ein Misstrauensantrag gegen Verteidigungsminister Robert Lichal.
    Und schließlich soll gemeinsam mit Bürgerinitiativen ein Gesetzesvorschlag für eine Volksabstimmung über Müllverbrennung erarbeitet werden.
    Soweit mein Bericht von der Klubklausur der Grünen, die jetzt intern weiter beraten und ich gebe zurück ans Studio.
    Es ist mittlerweile zwei nach halb eins geworden.
    Seit die Wiener Börse vor fünf Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht ist, interessieren sich immer mehr Österreicher für das Geschehen dort.
    Es zahlt sich auch aus.
    Auf keiner Börse der Welt konnte man im vergangenen Jahr so viel Geld verdienen wie auf der Wiener Börse.
    Da schau her.
    Von einem erfreulichen Jahresrückblick des Börsepräsidenten Gerhard Wagner berichtet Waltraud Langer.
    Es war ein fulminantes Jahr, nicht nur was die Kursentwicklung betrifft, meint Börsepräsident Gerhard Wagner rückblickend auf 1989.
    Die Wiener Börse habe seit 1985 eine Entwicklung hinter sich, von der niemand auch nur zu träumen gewagt hätte.
    Das habe auch international beträchtliche Aufmerksamkeit erregt.
    Immerhin hat sich das Kursniveau im Vorjahr mehr als verdoppelt.
    Wagners nüchternes Resümee.
    Damit hat die Wiener Börse wiederum alle übrigen Börsen auf der ganzen Welt übertroffen.
    Frankfurt und Wien sind Perestroika-Börsen, sagt Wagner.
    Sie haben von den Veränderungen in Osteuropa profitiert.
    Vor allem ausländische Investmentfonds legen massiv in österreichischen Aktien an.
    Solange dieses Kaufinteresse anhält, so scheint mir, scheint schon aus diesem Grund das an sich hohe Kursniveau, das Kursgewinnverhältnis beträgt im Durchschnitt rund 25 nunmehr, nach unten einigermaßen abgesichert.
    Auch dieses Jahr beginnt für Börsianer sehr erfreulich.
    Wer sein Geld am Jahresanfang an der Wiener Börse angelegt hat, kann davon ausgehen, dass der Wert seiner Aktien inzwischen um ein Drittel höher ist.
    Der Aktienumsatz war im Jänner zehnmal so hoch wie im Jänner des Vorjahres.
    Für die künftige Entwicklung bezeichnet sich Wagner als realistisch optimistisch.
    Er rechnet mit einer Umsatzverdopplung in diesem Jahr.
    Dieser Optimismus wird auch durch die jüngsten Ereignisse in Tokio nicht getrübt.
    Am größten Markt der Welt kommt es seit einer Woche zu starken Kursverlusten.
    Er glaube nicht, dass es in Tokio zu massiven Kurseinbrüchen kommen werde, meint der Börsepräsident.
    Für Wien vermisst er dringend neues Angebot.
    Im Vorjahr wurden sieben inländische und drei ausländische Firmen Titel in den amtlichen Handel der Börse aufgenommen.
    In den geregelten Freiverkehr kamen zwei Betriebe.
    Für heuer rechnet Wagner mit sechs bis zehn Neueinführungen, darunter das ungarische Reisebürounternehmen Ibus und die Optionsanleihe der Austrian Industries, früher OIAG.
    Wagners Wunsch?
    Es ist daher zu offen, dass noch mehr österreichische Unternehmungen diese ausgezeichnete Börsensituation für den Gang an die Börse nutzen sollten.
    Anders formuliert, bei dem jetzigen Kursniveau und der Fantasie, die allen neuen Aktien entgegengebracht wird, ist es wohl eindeutig festzuhalten, dass so billiges Geld derzeit nicht einmal mit staatlich geförderten Krediten zu bekommen ist und noch dazu solches, das nicht fest verzinslich ist.
    Das fehlende Angebot führt Wagner auf ein mentales Problem zurück.
    Familienaktiengesellschaften sehen es nicht gerne, wenn sie Fremde in die Firma hereinlassen sollen.
    Auch steuerliche Entlastungen seien nötig, findet Wagner.
    Die Börsenumsatzsteuer gehöre abgeschafft.
    Sie sei ein nicht mehr vertretbares Hindernis für die Wiener Börse, wenn sie konkurrenzfähig bleiben solle.
    Ein Wort zum Rentenmarkt, also zu den festverzinslichen Wertpapieren.
    Hier ist im Vorjahr das Bruttoemissionsvolumen gesunken.
    Die Rendite ist gestiegen.
    Das steigende Zinsniveau in Deutschland im Gefolge der Spekulationen um eine Währungsunion treffe die Wiener Börse nicht sehr hart, betont Wagner.
    Regeln, wie das höhere Zinsen eine Schwäche des Aktienmarktes erwarten lasse, gelteten nicht mehr.
    Wagners Gesamtbeurteilung der Wiener Börse, zu einer echten Euro- oder internationalen Börse müssen wir noch einen steinigen Weg zurücklegen, aber ein beträchtliches Stück haben wir schon geschafft.
    soweit die Börsenerfolgsbilanz in Wien.
    Und vor den weiteren Mittagsberichten unser Radio-Tipp für heute Abend.
    Heute vor genau einem Jahr ist Nobelpreisträger Konrad Lorenz gestorben.
    Konrad Lorenz, der vielseitige Wissenschaftler.
    Ein Wissenschaftler, der sein Objekt nicht liebt und der sich an der Erforschung dieses Objektes nicht ergötzt.
    Konrad Lorenz, der Verhaltensforscher.
    Konrad Lorenz, der Gesellschaftskritiker.
    dass sie den Menschen den Irrglauben beibringt, er könne alles machen.
    Konrad Lorenz, der Kämpfer gegen Atomkraft.
    Ich habe auch nicht um mich Angst.
    Mich erwischt es nicht mehr.
    Angst habe ich um die Kinder, die hier herumlaufen.
    Wenn ich meine Enkelkinder und diese hier umeinanderlaufen sehe, kommt mir immer die Sorge, wo läuft sie hin?
    Konrad Lorenz, umweltgewiesen.
    Ein Hörbild mit Stimmdokumenten aus zwei Jahrzehnten, begleitet von seinem Freund und Mitarbeiter Bernd Lötsch.
    Das ist soeben auf Schallplatte erschienen.
    Auszüge aus dieser Doppel-LP heute Abend, circa 18.20 Uhr, Österreich 1, im
    Und nach diesem Radio-Tipp weiter in den Berichten im heutigen Mittagsjournal.
    Karl-Heinz Böhm, engagierter Äthiopien-Helfer, schlägt Alarm.
    Die Situation vor allem im Norden Äthiopiens, in den Bürgerkriegsprovinzen Eritrea und Tigre,
    ist, so Böhm heute bei einer Pressekonferenz in Wien, schlichtweg katastrophal.
    Viereinhalb Millionen Menschen sind akut vom Hungertode bedroht.
    Die anhaltende Dürre verhindert jede Erholung des geplagten Landes.
    Zwar gäbe es genügend gelieferte Hilfsgüter, doch der Hafen, über den die Hilfslieferungen ins Land gelangen könnten, ist blockiert.
    Dazu kommen noch die Wirren des Bürgerkriegs.
    Über Karl-Heinz Böhms Schilderung der äthiopischen Hoffnungslosigkeit berichtet Brigitte Fuchs.
    Nach den Hoffnungen, die man sich nach beginnenden Verhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen im vergangenen Jahr gemacht hatte, ist der blutige Kampf um den Norden Äthiopiens wieder voll ausgebrochen.
    Diesmal hat die Eritreische Befreiungsfront die Hafenstadt Massawa am Roten Meer angegriffen und zum ersten Mal in dem Konflikt auch teilweise erobert.
    Massawa ist jener Hafen, über den der Großteil der Hilfslieferungen für Äthiopien ins Land gekommen ist.
    Heute ist die Lage in Massawa völlig ungeklärt, erzählt Karl-Heinz Böhm.
    Die einen sagen, die Stadt Massawa befindet sich noch in Regierungshand, Teile der Straße sind unterbrochen, der Hafen selbst soll in Kontrolle der Eritrea People's Liberation Front sein.
    Was immer passieren mag,
    In den nächsten Wochen und Monaten müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass der Hafen so zerschossen ist, laut Aussagen der Beobachter, dass ein Andocken von Schiffen in den nächsten drei, vier, vielleicht fünf Monaten selbst bei einer Friedenslösung nicht möglich wäre.
    Man solle sich aber im Westen nicht etwa einen Putsch gegen die Regierung in Addis Ababa wünschen, sagte Karl-Heinz Böhm.
    Die Folgen wären eine Ausweitung der Kämpfe und eine Situation wie im Libanon.
    Seine Organisation Menschen für Menschen hat ein Nothilfsprogramm im Wert von 70 Millionen Schilling zusammengestellt, bei dem vor allem Nahrungsmittel, Getreide und Hülsenfrüchte in die betroffenen Gebiete geschickt werden.
    Denn neben den wiederholten Dürreperioden ist es der Krieg, der die Wiederaufforstungsprojekte stört und eine Wiederherstellung der Landwirtschaft verhindert.
    Auf der einen Seite also der Bürgerkrieg, der verhindert, dass zum Beispiel die in sehr großem Maße von dem Staat unterstützten Aufforstungsprogramme und Erzdämme und Parasierungsprogramme nicht zum Zug gekommen sind, besonders in klimatisch betroffenen Gebieten.
    Und es muss dazu gesagt werden, dass gerade das Landwirtschaftsministerium, was Aufforstung betrifft, gigantische Anstrengungen macht, um da eine Menge zu tun.
    Das ist visuell überall zu sehen, wo man im Land herumfährt.
    Auf der anderen Seite aber auch der Bürgerkrieg ja zum Beispiel in diesem Jahr ganz wesentlich zu der Hungerskatastrophe beigetragen hat, denn die Tigre People's Liberation Front ist ja in ihren Angriffen genau in die
    in die Kultivierungszeit und die Erntezeit hineingeschlagen.
    Bei der äthiopischen Regierung hat Karl-Heinz Böhm ein Umdenken von Marx zum Markt festgestellt.
    Man setze, wie übrigens er selbst, in seinem ersten Projekt der Bauernkooperative auf Privatisierung und auf eine Umstrukturierung der Landwirtschaft.
    Doch selbst bei günstigsten Voraussetzungen, die ein Ende des Krieges einschließen, würde es noch zwei Generationen dauern,
    bis sich das Land erholen kann.
    Das setze aber einen Lernprozess sowohl in Äthiopien wie auch von Seiten der Entwicklungshilfe voraus.
    Ich sagte bewusst Lernprozess, denn ich glaube mehr denn je, dass wenn man dort etwas verändern will, was nicht auf Veränderung der Weltwirtschaftsstrukturen beruht, und das wäre ja eine ungeheure Chance in der jetzigen Situation, die, soweit ich es beurteilen kann, wieder einmal nicht genützt wird,
    Wenn es also noch auf eine individuelle Hilfe von Staaten oder kleinen Hilfsorganisationen angewiesen ist, was dort verändert wird in dem Land, dann kann man nur eines tun, man kann sich mit den Menschen an einen Tisch setzen.
    Man kann ihnen zwar sagen, ihr habt die und die Fehler gemacht, man kann sie fragen, was sie glauben, was sie für Fehler gemacht haben, aber man sollte im selben Atemzug sagen, was wir hier für Fehler gemacht haben und noch immer machen.
    Als ganz konkreten Fehler nannte Karl-Heinz Böhm die verstärkten Rüstungslieferungen des Westens in die dritte Welt, die Kriege wie den in Äthiopien erst möglich machten.
    Das war's aus dem Presseclub Concordia und ich gebe zurück ins Journalstudio.
    Von einer Pressekonferenz Karl-Heinz Böhms zum Thema Äthiopien berichtete Brigitte Fuchs.
    Und wir bleiben noch auf dem schwarzen Kontinent, gehen aber in unserer Berichterstattung in den südlichsten Süden Afrikas.
    Fünf Monate ist es her, dass Anton Lubowski, ein weißer Spitzenpolitiker der südwestafrikanischen Volksorganisation SWAPO, in der namibischen Hauptstadt Windhoek erschossen wurde.
    Die SWAPO hatte Lubowski das Amt des Innenministers in Namibia, der früheren deutschen Kolonie, die nach dem Ersten Weltkrieg unter südafrikanische Verwaltung gekommen war und in diesen Wochen die staatliche Unabhängigkeit erhalten wird, zugedacht.
    Bald nach der Ermordung Lubowskis hieß es, der südafrikanische Geheimdienst
    habe bei dem Mordanschlag seine Hände im Spiel gehabt.
    Um diese Vorwürfe zu entkräften, hat jetzt der südafrikanische Verteidigungsminister Magnus Malan behauptet, der 37-jährige Lubowski, Träger des Bruno Kreisky-Preises für Verdienste um die Menschenrechte, sei ein bezahlter Agent des südafrikanischen Geheimdienstes gewesen und er habe gute Arbeit geleistet.
    Es habe somit gar keinen Grund gegeben, Lubowski zu liquidieren.
    Ein Bericht von Klaus Metzler.
    zu Kapstadt trauten gestern Abend ihren Ohren nicht.
    Lewowski, ein Agent Südafrikas?
    Soeben hatte General Malan eben dies behauptet in der Sondersitzung des House of Assembly, in der sich der südafrikanische Verteidigungsminister auf Antrag der Opposition zu den Aktivitäten seines obskuren Büros für zivile Kooperation erklären musste.
    Neben dem Dozenten Dr. Webster, offenbar von professionellen Killern dieser Unterabteilung des Verteidigungsministeriums, 1989 vor seinem Haus in Johannesburg erschossen, gilt der weiße SWATO-Anwalt Anton Lobowski als prominentestes Opfer sogenannter Todeskommandos, die im Auftrag der Regierung seit Jahren politische Gegner liquidiert haben sollen, wie andauernde Ermittlungen mehr und mehr zu belegen scheinen.
    Präsident Döckwerk ordnete inzwischen eine gerichtliche Ermittlung der politisch motivierten Verbrechner.
    Als völlig absurd bezeichnen Verwandte, Freunde und die SWAPO die überraschende Entschuldigung des Ministers, Zubowski sei ein bezahlter Spion des militärischen Geheimdienstes gewesen, der, wie Malan sagte, gute Arbeit für die SADF geleistet habe, die South African Defense Force.
    In der Parlamentsdebatte, in der die linksliberale Oppositionspartei DP den General, der unter Präsident Botha als Kabinettsfalke galt, aufforderte zurückzutreten, kündigte dieser gestern zwar die Schließung des CCB Büros an, des Civil Cooperation Bureau, weigerte sich jedoch seinen Hut zu nehmen.
    Vor Tagen hatte der Chef des bekannten Johannesburger Brixton Raub- und Morddezernats vor Gericht eingeräumt, das CCB-Büro sei verantwortlich für zahlreiche Mord- und Sprengstoffanschläge auf missliebige politische Gegner, oft prominente Anti-Apartheid-Aktivisten.
    Ein Polizeigeneral Stadler erklärte am Montag, es gebe bisher keinerlei Hinweise darauf, dass Lewowski ein Agent gewesen sei.
    Dessen Vater gestern empört,
    Anton kämpfte sein ganzes Leben gegen die Apartheid.
    1984 wurde er wegen seiner Zugehörigkeit zur SWAPO aus der Armee entlassen.
    Danach wurde er sechsmal verhaftet.
    Und ein SWAPO-Funktionär in London, wenn Anton ein Spion war, dann muss er der beste Schauspieler gewesen sein, den es je gab.
    Selbst wenn sich die Enthüllungen Malands als wahr herausstellen sollten,
    so ein Oppositionssprecher gestern in Kapstadt, entlastet dies das Büro für zivile Kooperation des Verteidigungsministeriums noch lange nicht von den schwerwirtigenden Vorwürfen, Gegner der Regierung umgebracht zu haben.
    Alain müsse jetzt beweisen, dass Lubowski ein Agent gewesen sei.
    Der General kämpft bereits mit dem Rücken zur Wand.
    Er gab inzwischen zu, zivile Angehörige des Büros, das mit Millionenbeträgen ausgestattet war, hätten geheimdienstliche Tätigkeiten verrichtet, jedoch niemanden im Auftrage der Regierung getötet.
    Seine Vorwärtsverteidigung jetzt macht Magnus Malin nicht eben glaubhafter.
    Präsident de Klerk, angetreten als Zaubermann, der den mächtigen Sicherheitsapparat des Landes bereits entmachtete, täte gut daran, das Bota-Relikt Malan in die Wüste zu schicken.
    Der, wie es scheint, als Verteidigungsminister Südafrikas.
    Zurück nach Europa in den Osten.
    Wer Wert auf zeitgemäße und körperlich verträgliche Nahrung legt, wurde und wird beim Einkauf in Osteuropa oft schwer enttäuscht.
    Gelingt es nämlich, irgendwo gefüllte Regale zu finden, dann lässt die Qualität der Lebensmittel zu wünschen übrig.
    Noch immer misst man in den meisten Staaten des Warschauer Paktes den gesellschaftlichen Fortschritt anhand der Produktion von Fleisch, Zucker, Konserven, Weißmehl und anderen industriell erzeugten Nahrungsmitteln.
    Wer naturbelassene Vollkorn- oder Rohkostprodukte erwartet und auch zusätzlich dafür bezahlen würde, sucht oft vergeblich.
    Während gesündere Lebensweise bei uns zunehmend ins Bewusstsein der Bürger rückt, sind sich Ärzte und Ernährungsexperten einig, der Gesundheitszustand der Nachbarn in Osteuropa ist besorgniserregend.
    Und für Optimismus und schnelle Abhilfe besteht in Zeiten internationaler Umweltzerstörung ohnehin wenig Grund.
    Informationen von Gerald Lehner.
    Bleiche Gesichter, Haarausfall, Lungenentzündung, Tuberkulose, Stoffwechselstörungen und an sich harmlose Grippeinfektionen gefährden das Leben vieler Rumänen.
    Drei Millionen Männer, Frauen und Kinder leiden zum Beispiel an ernährungsbedingter Anämie.
    Das ist Mangel an roten Blutkörperchen.
    In der negativen Hitliste fehlerhafter und mangelnder Ernährung im Ostblock nimmt Rumänien den Spitzenplatz ein, ist der Bukarester Ernährungswissenschaftler Julian Mincu überzeugt.
    Den Gesundheitszustand der Bevölkerung stuft er pauschal als katastrophal ein.
    Während sich im Wohlstand Mitteleuropas viele Menschen mit Mengen von Fett, tierischem Eiweiß, Fleisch, Genussgiften und Salz gesundheitlich gefährden, kämpfen rumänische Ärzte verzweifelt gegen die Mangelerscheinungen.
    Zahnausfall, Magersucht und Korbut-artige Symptome sind in manchen Gegenden keine Seltenheit.
    Die Tschechoslowakei liegt in der weltweiten Statistik bei Herz-Kreislauf-Toten an zweiter Stelle.
    Von 100.000 Tschechoslowaken sterben jährlich 290 an Herzinfarkt.
    Nur Schottland überbietet mit 298 Opfern diesen Rekord.
    Generell zählen Alkohol und massiver Tabakkonsum zum Alltag in den Staaten des Warschauer Paktes.
    Andererseits herrscht in der Bevölkerung Misstrauen gegenüber der staatlichen Versorgung.
    Wurst wird in manchen sowjetischen Familien zuerst der Katze vorgesetzt, weigert sich der Vierbeiner, bleibt die Küche kalt und das Verschierte kommt in den Mülleimer.
    Es spricht sich herum, dass Fleischprodukte mit Proteinpaste, Blutplasma, Fettemulsionen, Rinderhaut, Schweineknochen und Fischmehl gestreckt wurden.
    In den staatlichen Metzgereien werde so schlampig gearbeitet, dass man auch auf Nägel, Sand und Glas beißen muss, berichten sowjetische Zeitungen und handeln sich handfeste Proteste von Parteifunktionären ein.
    Die schleichende Nitratvergiftung von Nahrungsmitteln beginnt auf den Feldern der Kolchosen.
    Man erinnert sich, Nikita Khrushchevs Parole lautete seinerzeit, der Kommunismus müsse den Erzfeind USA auch an Produktion überholen.
    Eine fatale Situation, wie Ökologen analysieren.
    Es mangle in Osteuropa trotz chemischer Keule immer mehr an Lebensmitteln.
    Wer die durch Monokultur, Kunstdünger und chemische Schädlingsbekämpfung ruinierten Böden amerikanischer Bundesstaaten kennt, brauche für die Situation in Osteuropa wenig Fantasie, warnt ein Experte der UNO in New York.
    Nach Jahren der Massenproduktion treu nun das Boden- und Vegetationssterben.
    Zumindest in der Erzeugung von Kunstdünger und Spritzmitteln zählen Länder des Warschauer Paktes weiterhin zur Weltspitze.
    Diese Billig-Konkurrenz bereitet sogar Chemie-Managern der EG Kopfzerbrechen.
    Ähnlich wie im Westen leisteten auch in Osteuropa umweltbewusste Kleinbauern mit ihren privaten Feldern, Obst- und Gemüsegärten Widerstand gegen die agrarische Doktrin der Zentralisten in Moskau.
    Naturbelassene Produkte werden aber meistens nur für den Eigenbedarf erzeugt.
    Tschechische und ungarische Staatskolchosen würden ihre Lämmer und Kälber weiterhin mit Hormonen und Antibiotika aufspritzen, behaupten Salzburger Bergbauern und burgenländische Züchter.
    Sie haben massive Bedenken gegen Billigimporte aus dem Osten und versichern, dass in den meisten österreichischen Betrieben nicht gespritzt werde.
    Die heimischen Landwirte beruhigen sich nun zunehmend, denn die Preise für Importware sind jüngst gestiegen.
    Der Osten muss sich nun nämlich auch dem Weltmarkt anpassen.
    Noch kurz nach Budapest, wo sich der erste Sex-Shop Ungarns zur Zeit gerade ein lukratives Nebengeschäft aufbaut.
    Es soll der Volksgesundheit und dem körperlichen Wohl auf die Sprünge helfen.
    Der Sex-Unternehmer, ein gebürtiger Österreicher, verkauft neuerdings auch Vollwert-Müsli.
    Scherben und Nägel also in der Ostwurst-Mahlzeit.
    Unter dem Thema Freiheit heute, Freiheit morgen findet in Wien die zweite internationale Regionalkonferenz des österreichischen Pen-Clubs statt.
    Die Tagung, der in der derzeitigen Situation Europas eine eminente politische Bedeutung zukommt, wurde heute Vormittag mit einem Grundsatzreferat des Generalsekretärs des Internationalen Pen Clubs, dem aus Moskau gebürtigen, in Paris lebenden Schriftsteller Alexandre Bloch eröffnet und wird heute und morgen Nachmittag fortgesetzt.
    Maria Rennhofer hat Vorkonferenzbeginn mit Alexandre Bloch gesprochen und den folgenden Beitrag gestaltet.
    Als der österreichische Pen-Club beim internationalen Pen-Kongress im vergangenen Jahr in Ottawa aufgefordert wurde, ein Treffen von Schriftstellern und Intellektuellen aus Ost- und Westeuropa zu organisieren, war die heutige Situation eines weitgehend freien Osteuropa noch reine Utopie.
    Unter den inzwischen gegebenen Umständen kommt der zweiten Regionalkonferenz des österreichischen PEN, die heute und morgen in Wien stattfindet, eine besondere Bedeutung zu.
    Denn die politischen Ereignisse wirken sich auch auf die Situation der Literatur aus.
    Alexandre Bloch, Generalsekretär des internationalen PEN, über die zu erwartenden Veränderungen.
    I would say that one will be a greater presence
    Eine davon wird eine stärkere Präsenz bestimmter mittel- und osteuropäischer Werte sein, die wir im Westen sehr vermisst haben.
    Wir brauchen Mittel- und Osteuropa und wir brauchen die Konkreten, die Gefühlswerte, die sie repräsentieren in unseren zunehmend abstrakten und intellektuellen Zivilisationen.
    Es wird ein neues Bild der Tragödie entstehen, die diese Länder unter den Vorzeichen des Leninismus und Kommunismus durchgemacht haben.
    Davon wird nicht nur die menschliche Erfahrung, sondern auch die Literatur bereichert.
    Aber nicht nur die Politik hat Einfluss auf die Literatur, so konnten in mehreren Teilnehmerländern
    Pen-Zentren neu gegründet, aktiviert oder unter ein neues Präsidium gestellt werden.
    Auch umgekehrt hat die Literatur, haben die Schriftsteller politische Ereignisse in Gang gebracht.
    Wie etwa in der Tschechoslowakei oder in Rumänien, wo die Revolutionen weitgehend von Intellektuellen und Künstlern realisiert wurden.
    Mit der Absetzung der alten Regimes ist es aber noch nicht getan.
    I very much hope that they will be able to promote further freedom.
    Ich hoffe sehr, dass sie eine weitere Freiheit bewirken werden, die mit weiterer Verantwortung Hand in Hand gehen muss.
    Wir haben Zeichen dieser Verantwortung in den kürzlich befreiten Ländern bereits gesehen.
    Und wir vertrauen darauf, trotz der sehr verwerflichen Haltung mancher russischer Schriftsteller, dass sie gegen Faschismus, Rassismus, Fremdenhass, Antisemitismus etc.
    aufstehen.
    Es ist eine Katastrophe zu sehen, dass unter den besten Namen der russischen Literatur auch solche primitiven, stupiden, prähistorischen Faschisten zu finden sind.
    Bei der diesjährigen Regionalkonferenz in Wien treffen einander Delegierte aus Frankreich, Italien, Liechtenstein, der Schweiz, der Bundesrepublik Deutschland, der DDR, aus Polen, Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, der Tschechoslowakei, der Sowjetunion und natürlich aus Österreich, um das Thema Freiheit heute, Freiheit morgen zu besprechen.
    Denn das politische Engagement des PEN ist mit der Freiheit in Osteuropa noch lange nicht beendet.
    Alexandra Block,
    Wir haben ein großes Anliegen für die Menschenrechte.
    Die Menschenrechte sind uns ein sehr großes Anliegen.
    Mit den erstaunlichen Entwicklungen in Osteuropa ist dieser Kampf für die Menschenrechte dort nicht mehr so dringend.
    Aber er ist sehr wichtig in vielen anderen Teilen der Welt, in China, in manchen arabischen Ländern, in Südafrika, in der Türkei, in Teilen Südamerikas müssen wir nach wie vor für die Freiheit des Ausdrucks, die Freiheit der Literatur und die Freiheit des Schriftstellers kämpfen.
    Für den europäischen Raum kommt jedenfalls Österreich eine entscheidende Rolle, für die in Zukunft immer wichtigere Zusammenarbeit zwischen Ost und West zu.
    Sie sind von der Geschichte, von der Geografie, aber auch aus der Sicht der Literatur zwischen Ost und West gelegen.
    Die Rolle, die sie in Österreich spielen können, ist es, der Welt zu zeigen, wie Ost und West zusammenkommen können.
    Denn es gibt einen Ort, wo sie sich immer getroffen haben, und das ist Wien.
    Die Referate und Diskussionen der zweiten internationalen Regionalkonferenz des österreichischen PEN-Klubs sind heute und morgen im Wiener Palais Palffy zugänglich.
    Und jetzt vier vor eins zum Pressefoyer nach dem Ministerrat ins Bundeskanzleramt.
    Das Hauptthema dort, die durch die Bürgerbespitzelungsaffäre imagegeschädigte Staatspolizei.
    Erich Eichinger und Robert Stoppacher berichten.
    Bundeskanzler Franz Nitzke kommentierte den Umstand, dass die Bundesregierung heute einen Bericht des Innenministers Franz Löschnack zur Staatspolizei-Affäre zur Kenntnis genommen hat mit folgenden Worten.
    Die verschiedenen Aktivitäten der Staatspolizei, so wie sie in den letzten Tagen bekannt geworden sind und kritisiert wurden, zu Recht kritisiert wurden, werden sofort abgestellt bzw.
    wurden schon abgestellt, sofern dafür keine rechtliche Grundlage gegeben ist.
    Der Bundesminister für Inneres wird außerdem das Polizeisicherheitsgesetz, welches seit einigen Tagen in Begutachtung ist, sehr intensiv vorsehen.
    Die Bundesregierung wird sich auch an das Parlament wenden.
    um eine zügige Behandlung dieses Gesetzentwurfs im Parlament zu erwirken und somit allenfalls vor dem Sommer noch die Beschlussfassung zu ermöglichen.
    Damit sollte der Verunsicherung, die zweifellos durch diese Aktionen in der österreichischen Bevölkerung entstanden sind, entgegengewirkt werden für die Zukunft.
    Ich meine aber, man soll noch ein zusätzliches die Vergangenheit betreffend unternehmen und zwar dem Staatsbürger Sicherheit geben, ob und wenn ja in welcher Form allenfalls über ihn den einzelnen Staatsbürger früher Erhebungen angestellt worden sind und welche Bedeutung, welche Bewandtnis es damit überhaupt für ihn hat.
    Es gibt seit einigen Jahren das Auskunftspflichtgesetz, das heißt, dass Behörden dem Staatsbürger auf sein Begehren hin Auskunft geben müssen.
    Ich habe den Innenminister ersucht, auf der Grundlage dieses Gesetzes nach Mitteln und Wegen zu suchen, dass der einzelne Staatsbürger sich ein Bild darüber machen kann, ob über ihn staatspolizeiliche Aufzeichnungen vorliegen und wie diese aussehen und dass er allenfalls darauf reagieren kann.
    Ich könnte mir auch vorstellen, das muss allerdings noch genau geprüft werden, dass man zum Beispiel eine hochrangige, unabhängige Kommission damit betraut, um hier so viel wie möglich Unbehagen, das in den vergangenen Jahren angewachsen ist, zu beseitigen.
    Hat eigentlich der Staatsbürger Franitzki schon seinen eigenen Akt angefordert oder wird er das tun?
    Er hat das nicht getan.
    Er weiß nicht, ob ein solcher existiert.
    Er hat aber aufgrund der Einschätzung, was in einem solchen Akt drinnen steht, kein gesteigertes Interesse daran, weil er davon ausgeht, dass da nichts sehr Spannendes drinnen steht.
    Und damit gebe ich zurück an das Studio.
    Ja und ich habe noch eine Meldung.
    Das Reaktorunglück von Tschernobyl hat Auswirkungen auf die menschliche Fortpflanzung.
    Der Wiener Gynäkologe Wilfried Feichtinger und amerikanische Wissenschaftler wiesen erstmals radioaktives Cesium-137 und 134 sowohl in menschlichen Eibläschen als auch in Spermaflüssigkeit nach.
    Die Eibläschen von zum überwiegenden Teil österreichischen Frauen
    waren zum Beispiel zu 54 Prozent mit Cesium-137 belastet, zu 40 Prozent mit Cesium-134.
    Langfristig bewirkt Cesium-137 bei Frauen Unfruchtbarkeit.
    Noch zum Wetter, lebhafter bis stürmischer Westwind, Nachmittagstemperaturen 4 bis 10 Grad.
    Und das war's für heute Mittag.
    Auf Wiederhören, sagt Manfred Kronsteiner.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Manas, Elisabeth [Gestaltung] , Hnatek, Josef Wenzel [Sprecher/in]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Hnatek, Josef Wenzel [Sprecher/in]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Presseschau zum Machtwechsel in Nicaragua
    Der Machtwechsel weg vom sandinistischen Daniel Ortega hin zur proamerikanischen Violeta Barrios de Chamorro ruft divergente internationale Reaktionen hervor. Ein Überblick der internationalen Pressestimmen.
    Mitwirkende: Lehner, Gerald [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Beginn der letzten Sitzungsperiode des ungarischen Parlaments
    Eines der Themen der letzten Sitzungsperiode des ungarischen Parlaments vor der Wahl am 25. März ist die Heeresreform. Ein Überblick über die Transformation des ungarischen Parlaments in den letzten Jahren.
    Mitwirkende: Stipsicz, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Ort: Budapest
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Finnland will vom geeinten Deutschland Reparationen verlangen
    Finnland erhebt gegenüber einem sich wiedervereinten Deutschland Schadenersatzforderungen aufgrund der von deutschen Truppen 1944 in Lappland begangenen Zerstörungen.
    Mitwirkende: Graffenberger, Günter
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    In Italien wird das Trinkwasserproblem immer akuter
    Eine Reihe von niederschlagsarmen Wintern hat den Grundwasserpegel in Italien drastisch sinken lassen. Aufgrund noch weniger Niederschläge in diesem Winter schlagen die Zivilschutzbehörden Alarm.
    Mitwirkende: Schwarz, Karl Peter [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Ort: Rom
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz: Wabl nach Grünen-Klausur
    Die Parlamentsfraktion der Grünen Alternative hielt eine Klubklausur ab. Themen waren, neben dem bevorstehenden Wahlkampf, grundsätzliche ökologische und demokratiepolitische Fragen wie etwa das Wasserrecht, das Bundesheer und die Staatspolizei. Einblendung: Klubobmann Grüne Alternative Andreas Wabl, Einblendung: Abgeordneter Grüne Alternative Peter Pilz.
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Wabl, Andreas [Interviewte/r] , Pilz, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rekordbilanz der Wiener Börse
    Auf keiner Börse der Welt konnte man im vergangenen Jahr so viel Geld verdienen wie auf der Wiener Börse. Einblendung: Börsepräsident Wien Gerhard Wagner
    Mitwirkende: Langer, Waltraud [Gestaltung] , Wagner, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama: Konrad Lorenz im Gedenken
    Vorschau auf die Sendung "Journal Panorama" zum einjährigen Todestag von Konrad Lorenz. Diverse Einblendungen: Verhaltensforscher Konrad Lorenz
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Lorenz, Konrad [Interviewte/r]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Südafrika sagt: Ermordeter SWAPO-Mann war unser Agent
    Vor 5 Monaten wurde Anton Lubowski, ein weißer Spitzenpolitiker der südwestafrikanischen Volksorganisation SWAPO, in der namibischen Hauptstadt Windhoek erschossen. Der südafrikanische Verteidigungsminister entgegnet den Vorwürfen, der südafrikanische Geheimdienst hätte bei dem Mord seine Finger mit im Spiel gehabt, Lubowski sei ein bezahlter Agent des südafrikanischen Geheimdienstes gewesen.
    Mitwirkende: Metzler, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ernährung im Osten
    Während gesündere Lebensweise im Westen immer mehr in den Fokus der Bürger rückt, verschlechtert sich der Gesundheitszustand in Osteuropa in besorgniserregenden Ausmaß.
    Mitwirkende: Lehner, Gerald [Gestaltung]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: P.E.N. Ost-West-Konferenz in Wien
    Die zweite internationale Regionalkonferenz des österreichischen P.E.N.-Clubs findet unter dem Motto "Freiheit heute - Freiheit morgen " statt. Einblendung: Generalsekretär des internationalen P.E.N-Clubs Alexandre Block
    Mitwirkende: Rennhofer, Maria [Gestaltung] , Block, Alexandre [Interviewte/r]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Literatur ; Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressefoyer nach dem Ministerrat zu Staatspolizei
    Die durch die Bürgerbespitzelung imagegeschädigte Staatspolizei ist das Hauptthema im Pressefoyer nach dem Ministerrat im Bundeskanzleramt. Einblendung: Bundeskanzler Franz Vranitzky
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1990.02.27 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1990.02.27
    Spieldauer 00:59:51
    Mitwirkende Kronsteiner, Manfred [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1990.02.27 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-900227_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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