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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Schönen Tag und willkommen beim Mittagschanal.
Luis Glück führt Sie durch die Sendung.
Innenpolitisches Hauptthema ist der bevorstehende Beginn der Koalitionsverhandlungen zwischen der SPÖ und der ÖVP.
Es gibt Stellungnahmen der Verhandlungsführer Franitzski und Riegler.
Zum Thema Wahl bringen wir außerdem internationale Pressestimmen.
Ausland, die Folgen des Blutbades von Jerusalem, die Schlacht um das US-Budget, Gorbatschow warnt wieder einmal vor dem Zerfall der Sowjetunion, die Umweltschäden, die die Rote Armee in der GSFR angerichtet hat, schwere Jugendumruhen in der französischen Stadt Lyon,
Wirtschaft aus Österreich, der Konsum ist weiter auf Verkaufskurs, Kultur, Gustav Peichls Museumszubau in Frankfurt wird eröffnet und zwar heute.
Falls aber Ihr gewohnter Nachrichtenüberblick von Fabio Poli heute Mittag, Sprecher ist Josef Wenzel-Natik.
Österreich.
Nach der Nationalratswahl am Sonntag hat die amtierende Bundesregierung heute formell ihre Auflösung beschlossen.
Bundespräsident Waldheim hat die Regierung empfangen und das Kabinett mit der vorübergehenden Fortführung der Amtsgeschäfte betraut.
Zugleich wurde der SPÖ-Vorsitzende Bundeskanzler Franitzski mit der Neubildung der Regierung beauftragt.
Der SPÖ-Parteivorsitzende hat noch am Wahlabend bekräftigt, neuerlich eine Koalition mit der ÖVP bilden zu wollen.
Die ÖVP hat gestern im Bundesparteivorstand ihrem Obmann Josef Riegler einstimmig das Vertrauen ausgesprochen.
Riegler wurde bevollmächtigt, mit der SPÖ in Koalitionsverhandlungen zu treten.
Heute früh führte Riegler mit Bundeskanzler Franitzki ein erstes Sondierungsgespräch nach der Wahl.
Nach den Worten Rieglers habe man sich darauf geeinigt, die Verhandlungen über ein mögliches gemeinsames Regierungsprogramm in der nächsten Woche zu beginnen.
Bei einer inhaltlichen Einigung könnte, nach den Vorstellungen Rieglers, die neue Regierung innerhalb von zwei Monaten stehen.
Nahe Osten, Vereinte Nationen.
Trotz mehrstündiger Beratungen ist es dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen heute Nacht nicht gelungen, sich auf eine Resolution zu den blutigen Zusammenstößen in Jerusalem zu einigen.
Auf dem Jerusalemer Tempelberg waren gestern mindestens 20 Palästinenser nach Ausschreitungen von israelischen Sicherheitskräften erschossen worden.
Im Sicherheitsrat gab es heftige Angriffe gegen Israel, unter anderem verlangten der sowjetische und der chinesische Delegierte eine klare Verurteilung Israels.
Der Vertreter der PLO forderte, dass sofort eine Kommission an Ort und Stelle geschickt werde, um die Palästinenser vor israelischen Übergriffen zu schützen.
Der israelische UNO-Botschafter warf dagegen der PLO vor, sie habe einen vorsätzlichen Überfall auf jüdische Gläubige begangen und wolle von der irakischen Aggression gegen Kuwait ablenken.
Der amerikanische UNO-Botschafter sprach von Extremisten auf beiden Seiten.
Nahe Osten Der irakische Außenminister Aziz hat zu neuen Verhandlungen zur Lösung des Golfkonfliktes aufgerufen.
Der Minister verknüpfte neuerlich die Krise mit der Lage in den von Israel besetzten Gebieten und sagte, es gehe nicht an, nur ein einziges Problem der Region regeln zu wollen.
Die im Irak und in Kuwait festgehaltenen Ausländer können nach den Worten des Außenministers ausreisen, sollte der amerikanische Präsident Bush zusagen, den Irak nicht anzugreifen.
Aziz bekräftigte auch, dass der Irak nicht in Saudi-Arabien einmarschieren wolle.
Der amerikanische Truppenaufmarsch in Saudi-Arabien ist unterdessen von Unglücksfällen überschattet.
Bei Abstürzen von drei Militärflugzeugen sind gestern vermutlich zehn amerikanische Soldaten getötet worden.
Ein Aufklärungsflugzeug war im Süden Saudi-Arabiens abgestürzt.
Zwei Hubschrauber werden nach einem Übungsflug über dem Golf von Oman vermisst.
Insgesamt sind bei Unglücksfällen im Zusammenhang mit dem Truppenaufmarsch am Golf bereits 27 amerikanische Soldaten ums Leben gekommen.
Sowjetunion
Präsident Gorbatschow hat vor einem Zerfall der Sowjetunion gewarnt.
Bei einer Sitzung des Zentralkomitees verlangte Gorbatschow von der kommunistischen Partei, sich separatistischen Tendenzen entgegenzustellen.
Wörtlich sprach Michael Gorbatschow von der Gefahr einer Libanonisierung der Sowjetunion.
USA Die Budgetkrise ist in der vergangenen Nacht beigelegt worden.
Den Beamten im öffentlichen Dienst der USA droht nun weder Kurzarbeit noch unbezahlter Zwangsurlaub.
Der Senat hat einen Kompromissvorschlag zugestimmt, den das Repräsentantenhaus bereits zuvor angenommen hat.
Er sieht vor, dass die Regierung einen Kredit aufnimmt, um ihre Zahlungsunfähigkeit zu überbrücken.
Außerdem wurde ein Entwurf zur Verringerung des Budgetdefizits beschlossen, dessen allgemein gehaltene Passagen in den nächsten 14 Tagen detailliert ausgearbeitet werden müssen.
Der Konflikt um den Staatshaushalt hatte sich daran entzündet, dass Präsident Bush einen Plan zur Einsparung von 500 Milliarden Dollar in den nächsten fünf Jahren vorlegte.
Dieser Plan beinhaltete auch Steuererhöhungen und Kürzungen der Sozialausgaben.
Österreich
Kärnten steht heute und morgen ganz im Zeichen der Feierlichkeiten anlässlich der 70.
Wiederkehr des Jahrestages der Volksabstimmung vom 10.
Oktober 1920.
Heute finden im Klagen vor der Gemeinderat und Landtag Festsitzungen statt.
Höhepunkt der Feierlichkeiten ist morgen in Klagenfurt ein großer Festzug.
Im Anschluss daran werden Bundespräsident Waldheim, Bundeskanzler Warnitzki und Landeshauptmann Haider in Ansprachen des 10.
Oktober 1920 gedenken.
An diesem Tag hatten sich in der von Truppen des damaligen jugoslawischen Staates besetzten Zone in Südkärnten 59 Prozent der Bevölkerung für einen Verbleib Österreichs ausgesprochen.
Das waren unsere Bildungen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Anfangs im Osten Österreichs noch stärkere, sonst bereits aufgelockerte Bewölkung oder heiter.
Nordwestwind, später dann Drehung auf Südost bis Südwest.
Tagestemperaturen je nach Bewölkung 12 bis 18 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 1 bis 8 Grad örtlich, leichter Morgenfrost.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Über dem Flachland am Morgen und am Vormittag Nebel und Hochnebel.
Am Nachmittagmorgen dann vielfach sonnig.
Wind aus Südost bis Südwest.
Tageshöchsttemperaturen am Mittwoch in den sonnigen Lagen bis 19, sonst 13 bis 16 Grad.
Das Wetter übermorgen Donnerstag, anhaltender Hochdruckeinfluss mit teilweise beständigen Hochnebelfeldern und Temperaturen bei 15 Grad.
Ausserhalb der Nebelzonen am Donnerstag sonnig und Temperaturanstieg bis 20 Grad.
Hier die Messwerte von heute Mittag.
Wien, Heiter 12 Grad.
Eisenstadt, Wolkig 11 Grad.
Nordwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
St.
Pölten stark bewölkt, 10 Grad.
Linz, Wolkig 11.
Salzburg, Wolkig 13.
Innsbruck, Wolkig 11 Grad.
Bregenz, Heiter 11.
Graz, Heiter 13 Grad.
Und Klagenfurt, Heiter bei 10 Grad.
Es ging schneller als erwartet.
Josef Riegler hat weiter das volle Vertrauen der ÖVP.
Angestrebt wird wieder eine dann nicht mehr ganz so große Koalition mit der SPÖ.
Dieses Resultat stand nach drei Stunden Debatte im Vorstand der Volkspartei in der Wiener Kärntner Straße gestern knapp vor 18 Uhr fest.
Die Optionen kleine Koalition und Opposition wurden offenbar nicht wirklich ins Kalkül gezogen.
Der Wahlverlierer beißt wieder in den sauren Apfel, den Josef Riegler Koalitionsmalus nennt.
Mangel sind echten Alternativen.
Wie also geht die ÖVP nun in diese bevorstehenden Verhandlungen?
Ein Bericht von Ernest Hauer.
Eine Morgeninfo bei Vizekanzler Riegler wie an so vielen Dienstagen und nach diesem Wahltag doch völlig anders.
Riegler im mitternachtsblauen Anzug berichtet von einem ersten Gespräch mit Kanzler Franitzki heute Morgen.
Nächste Woche sollen demnach bereits Verhandlungen über ein mögliches gemeinsames Regierungsprogramm aufgenommen werden.
Für die ÖVP werden neben Riegler die Minister Schüssel, Pussek, Lichal und Flemming, die Landeshauptleute Ludwig und Ratzenböck und die Wirtschafts- bzw.
Landwirtschaftsvertreter Madatana und Schwarzenberger verhandeln.
Die Vorgaben von ÖVP-Seite sind umfangreich.
Rasch sollten von der neuen Regierung die Arbeiterkammerreform, das Persönlichkeitswahlrecht, die Steuerreform und weitere Privatisierungsschritte in Angriff genommen werden.
Themen wie ein Polizeigesetz, die Bundeswehrreform, ökologisches und ein neues Familienpaket sowie ein neuer Arbeitsstil der Regierung stehen auf Riegers Wunschliste für das neue Regierungsprogramm.
Ein sehr breiter Forderungskatalog, der nicht auf Eile schließen lässt.
Mir ist es lieber, man verhandelt um einige Tage, um einige Nächte länger.
und hat damit eine solide Grundlage, als man geht also sehr schnell in eine Regierung hinein und hat dann die Auseinandersetzungen zu führen.
Riegler glaubt dennoch, wie auch Kanzler Franitzki, dass die Verhandlungen in zwei Monaten, also Mitte Dezember abgeschlossen sein könnten, wenn sie abgeschlossen werden.
Wir gehen nicht um jeden Preis in eine Regierung, sondern wir beurteilen, dass
Verhandlungsergebnis nach dem Inhalt.
Wenn die Arbeitsvorhaben und der Arbeitsstil dem entspricht, was wir uns auch vorstellen, was wir für notwendig halten, dann werden wir in eine Bundesregierung eintreten.
Und wenn dieses Ziel aus unserer Beurteilung nicht erreichbar wäre,
dann könnten wir nicht eintreten.
In dem Sinne verhandeln wir mit großer Ernsthaftigkeit, mit dem Ziel, ein Ergebnis zu erreichen.
Aber wir sagen nicht, wie das die FPÖ etwa 1983 getan hat.
Hauptsache, wir sind in einer Regierung drinnen.
Ich erwähne das deshalb, weil der damalige FPÖ-Bundesparteiobmann Dr. Steger
im Rückblick gesagt hat, es war ein Fehler von ihm, gewisse Materien nicht vorher ausverhandelt zu haben, etwa den Bereich der Landwirtschaft, etwa den Bereich der verstaatlichten Industrie.
Und deshalb, und das ist mein Verhandlungsstil, werden wir
sehr intensiv und durchaus auch kontroversiell uns über verschiedene inhaltliche Vorhaben vorher auseinandersetzen und dann eben den Verhandlungsstand zu beurteilen haben, ob er reicht für eine gemeinsame Arbeit oder nicht.
Aber das, so Rigler, sei keine Drohung, sondern nur ein Hinweis auf Gefahren, die eben zu vermeiden wären.
Kontakte zu anderen Parteien, also zu den Freiheitlichen, wird es in dieser Zeit natürlich geben, Parallelverhandlungen mit den Freiheitlichen aber nicht.
Demnächst also beginnen die Koalitionsverhandlungen zwischen den beiden Großparteien.
Das Verhandlungskomitee vielleicht noch zur Ergänzung der Sozialistischen Partei, angeführt natürlich von Bundeskanzler Frönitzki, dazu Innenminister Franz Löschnack, Finanzminister Ferdinand Latziner, Klubobmann Heinz Fischer, der Wiener Parteiobmann Hans Meier, der Niederösterreichische Landesparteiobmann der SPÖ Ernst Höger,
Frauenstaatssekretärin Johanna Donald und der Gewerkschafter Rudolf Nürnberger.
Im Pressefoyer nach dem Ministerrat sagte Bundeskanzler Fronitzki heute, er strebe zügige Verhandlungen mit der Volkspartei an und er erwarte sie auch, Fritz Pesatto berichtet.
Der Ministerrat hatte heute nur einen einzigen, mehr oder minder formalen Akt zu erledigen, nämlich den Rücktritt der gesamten Bundesregierung.
In einem Schreiben an den Bundespräsidenten wird diesem die Demission der Minister und Staatssekretäre mitgeteilt bzw.
um die Kenntnisnahme dieser Demission ersucht.
Anschließend stellte sich der Kanzler den Fragen der Journalisten.
Herr Bundeskanzler, Vizekanzler Regler hat heute gesagt,
Die ÖVP geht nicht um jeden Preis in eine neue Bundesregierung mit der SPÖ.
Was glauben Sie, was könnte der Preis sein, den die SPÖ, der ÖVP, anbietet, damit diese Partei wieder in der Regierung bleibt?
Es geht jetzt um ganz andere Dinge.
Ich kann mich jetzt nicht mit Preisen beschäftigen, die irgendjemand nennt, sondern es geht darum, und das habe ich mit dem Vizekanzler Rieger heute ausgemacht,
dass jetzt einmal alle Themen, die in einem Regierungsprogramm drinnen zu stehen haben, zusammengetragen werden, dass wir zu Beginn der nächsten Woche darüber sprechen, dass die Verhandlungen beginnen.
Wir haben auch die Verhandlungsteams einander genannt.
Und dann geht es einmal darum, welche Themen in ein solches Regierungsprogramm aufgenommen werden sollen.
Es geht um einen Zeitplan, es geht um den Zeitplan der Verwirklichung,
Und so haben diese Verhandlungen stattzufinden und nicht so, dass jetzt schon im Voraus irgendwelche Bedingungen genannt werden, die ganz nebulos sind und zu gar nichts führen.
Wenn man sagt, jetzt um jeden Preis, dann müsste man sagen, wie hoch ist der Preis, wie schaut er aus?
Das gibt in Wirklichkeit nur Anlass zu unnützeren Redereien.
Wie lange, glauben Sie, soll aus Ihrer Sicht die Phase des Verhandelns dauern?
Wann könnte eine neue Regierung stehen?
Die Phase des Verhandelns muss meines Erachtens nicht übermäßig lang dauern, denn wir starten ja nicht bei einem Punkt Null.
Wir haben jetzt vier Jahre zusammengearbeitet.
Die wichtigsten Themen sind bekannt.
Integration, Steuer, Pensionen.
Wirtschaftsstruktur, Persönlichkeitswahlrecht, Sozialpartner und Kammerreformen, das ist also alles auf dem Tisch.
Es geht jetzt darum, die einzelnen Standpunkte, sofern sie unterschiedlich sind, und die sind in dem einen oder anderen Fall unterschiedlich, miteinander abzugleichen.
sich dann darüber zu einigen.
In einer zweiten Phase wird es darum gehen, zu beraten, ob und wenn ja, wie Abänderungen vorgenommen werden bei Ressortzuständigkeiten.
Dann geht es auch um die Namen, nicht früher.
Und ich würde mir vorstellen, dass man
den Monat Oktober und vielleicht die erste Hälfte November dazu benutzt, um hier intensiv zu arbeiten, und dann könnte diese Regierung stehen.
Es soll also, wie gehört, bei den Koalitionsverhandlungen auch um Ressort- oder Kompetenzumgliederungen gehen, wobei heute noch nicht klar ist, ob es mehr oder weniger Ministerien bzw.
Staatssekretärate geben wird.
Ein besonderer Fall ist dabei sicherlich die Person des parteiunabhängigen Justizministers Egmont Foreker.
Der Kanzler äußerte sich heute dazu betont vorsichtig und lediglich grundsätzlich.
Sehr grundsätzlich ist dazu zu sagen, dass ja nicht automatisch hochrangige Juristen nur deshalb für das Amt eines Justizministers nicht in Frage kommen, weil sie einer Partei angehören.
Denn daraus wäre ja der Schluss zu ziehen,
dass nur parteifreie Justizminister oder nur parteifreie Juristen Justizminister sein können und für eine ordentliche Ressortführung sorgen können und das ist ja im Prinzip nicht der Fall, sondern es gibt in beiden Parteien
sehr sehr tüchtige und fähige Juristen, die selbstverständlich in der Lage wären, ein Ressort zu führen.
Warum nicht?
Soweit das Wichtigste vom Pressefoyer nach dem Ministerrat.
Der Kanzler begab sich dann zum Bundespräsidenten, um diesem die Demission der gesamten Bundesregierung zu übermitteln.
Die Minister und Staatssekretäre folgten dem Kanzler wenig später.
Fritz Besata hat berichtet zum Thema Wahl.
Jetzt noch ein Blick in die Auslandspresse.
Die souveräne Titelverteidigung, Franz Franitzki ist der unaufhaltsame Aufstieg des Jörg Haider und das, was man hierzulande den schwarzen Sonntag für die Schwarzen oder das bürgerliche Trauerspiel nennt, beschäftigt auch die Leitartikler jenseits der Grenzen.
Michael Kerbler zitiert.
In den meisten ausländischen Tageszeitungen wird das überraschend gute Wahlergebnis für die SPÖ auf die Person des Bundeskanzlers Franz Franitzki zurückgeführt.
Auf Franitzki den Teflon-Kanzler, auf Franitzki den Saubermann, wie der Kanzler zum Beispiel in den Kommentaren bezeichnet wird.
Die französische Wirtschaftszeitung Le Decaux meint,
In diesem sehr konservativen Österreich, dessen Bevölkerung kürzlich mit Betroffenheit auf eine ganze Reihe von Polit- und Finanzskandalen reagiert hatte, waren die Integrität des Kanzlers und sein gemäßigter Sozialismus zwei wichtige Trümpfe für die Österreicher, die es allmählich satt haben, dass Österreich im Ausland ein nicht gerade ruhmreiches Ansehen genießt.
Die Konservativen werden eine Reihe schmerzlicher Lehren aus dem Wahlergebnis ziehen müssen.
Ihre veraltete und farblose Parteiführung wird sicher von Grund auf erneuert werden müssen.
In der Süddeutschen Zeitung werden die Gründe für die hohen ÖVP-Verluste jenseits aktueller Ereignisse geortet.
Außer in der Hauptstadt Wien hat die Volkspartei ihre rasantesten Abstürze in den traditionellen Hochburgen vor Arlberg und Tirol erlebt.
Offenbar haben die Menschen dort den oft verspäteten Verwünschungen des Transitverkehrs weniger glauben wollen als der Tatkraft des sozialdemokratischen Verkehrsministers Streicher.
In den meisten Bundesländern Österreichs waren bislang milde Alpen-Despotien monumentaler Landeshauptleute die Regel, die sich nie um Mehrheiten sorgen mussten.
Erstmals purzelten jetzt bei Bundeswahlen diese Mehrheiten.
Der Zug geht zu mehr Bürgeraktivität und Eigensinn.
Und die dänische Jyllandsposten ergänzt?
Während Franitzki den Kanzlerbonus bekam, haben die Konservativen den Preis bezahlt, der oft für den Kleinen in einer Koalition anfällt.
In diesem Fall vor allem, weil die Partei sich nicht profiliert hat und farblos sowie ideologisch blass auftrat.
Die Berliner Zeitung notiert zum guten Abschneiden der SPÖ und den Erfolgen des FPÖ-Vorsitzenden Jörg Haider.
Den deutschen Sozialdemokraten mögen die Augen getrennt haben, als sie die Ergebnisse der österreichischen Parlamentswahlen vernahmen.
An Franz prallten alle Schmutzgeschosse der Konkurrenz ab, seine Weste blieb blütenrein.
Der eigentliche Gewinner der Wahlen, und das macht manchen Österreicher angesichts des wiedervereinigten nördlichen Nachbarn nachdenklich, ist jedoch der FPÖ-Vorsitzende Jörg Haider, in dessen Partei sich alte und neue Nazis tummeln.
Dass der Populist Haider vor einem Zulauf von Protestwählern verbuchte, die den etablierten Parteien eins auswischen wollten, führt vor Augen, welche Entwicklung im Fall einer wirtschaftlichen Talfahrt auf Österreich zukäme.
Das Düsseldorfer Handelsblatt geht davon aus, dass es wieder eine große Koalition geben wird.
Instabile Verhältnisse in Österreich heraufzubeschwören zu einer Zeit, da die EG-Beitrittsverhandlungen zu führen sind und die Entwicklung bei den postkommunistischen Nachbarn nicht abzuschätzen ist, würde der ÖVP schlecht anstehen.
Franziski hätte, falls die Volkspartei in Opposition geht, trotz seines hohen Wahlsieges keinen Koalitionspartner.
Somit könnte die ÖVP mit recht guten Chancen höher pokern, als das Wahlergebnis erlaubt.
So wie heute Mittag zum Thema die Wahl und die Folgen.
Wirtschaft jetzt vergangene Woche das Kaufhaus Steffl in der Wiener Kärntnerstraße, heute die Koop-Diskontläden und die Parfümerie-Kette in Form.
Der Konsum Österreich gibt Stück um Stück seines Handelsimperiums ab.
Mit dem Kapital, das dadurch hereinkommt, will man einerseits aus der Verlustzone herauskommen und andererseits das nötige Kapital aufbringen, um den Konzern umzustrukturieren.
Einzelheiten über die neuerliche Verkaufswelle bei der Konsumgenossenschaft von Hans Christian Unger.
Gestern noch hatte Bundeskanzler Franitzki in seiner Pressekonferenz erklärt, er sei nicht einer jener Sozialisten, die da meinten, man müsse alles verstaatlichen und man dürfe nur im Konsum einkaufen.
Nun, Einkauf im Konsum wird zunehmend auch dem eingefleischten Sozialisten schwer gemacht.
Nachdem vor genau einer Woche der Steffel um schätzungsweise eineinhalb Milliarden Schilling an die Baustein Immobilienholding verschärbelt wurde, sind jetzt die Coop-Diskontläden und die in Form Parfümerie-Kette an der Reihe.
Der neue Eigentümer, der Billakonzern von Karl Blaschek.
Der Kaufpreis wird geheim gehalten, er dürfte aber knapp unter der Grenze von einer Milliarde Schilling liegen.
Dafür bekommt Billa 52 Lebensmittel-Diskontläden und 12 Parfümerie-Geschäfte, um die eigenen Ketten Billa und BIPA weiter über Österreich ausdehnen zu können.
In diesen zwei Bereichen wird der Konsum Österreich heuer einen Umsatz von etwa 700 Millionen Schilling erwirtschaften.
Coop und Inform waren 1986 als zwei Nebenlinien des Roten Riesen gegründet worden, ohne dass man damit bisher Gewinne geschrieben hat.
Der Billa-Konzern hat übrigens im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 23 Milliarden Schilling erwirtschaftet.
Mit den nun zur Verfügung stehenden zweieinhalb Milliarden will der finanziell angeschlagene Konsum Österreich in erster Linie die Stammbereiche der Großmärkte und der Frischwarenläden forcieren.
Der Zeitpunkt der Übernahme von Coop und Inform durch Billa mit Jahresende.
Die Zahl der davon betroffenen Beschäftigten rund 240.
Biller war erst heuer wegen Verstößen gegen Arbeitszeitregelung und Überstundenbezahlung im Mittelpunkt schwerer Vorwürfe der Arbeiterkammer gestanden.
Der Konsum verkauft weiter und wir wechseln um 12.22 Uhr ins Ausland.
Die Golfkrise ist der erste Nahostkonflikt, bei dem Israel nur Zuschauer ist.
Aber die jüngsten Ereignisse in Jerusalem erinnern nachdrücklich daran, dass die jüdisch-arabische Gegnerschaft dadurch nichts an Brisanz verloren hat, wenn auch der Westen derzeit den Rechten der Kuwaitis mehr Aufmerksamkeit schenkt als jene der Palästinenser.
Am Tempelberg dort, wo sowohl Juden als auch Moslems heilige Stätten haben, warfen junge Palästinenser Steine auf Israelis, die zum Laubhüttenfest an der Klagemauer beteten.
Provoziert wurden die Araber offenbar durch die ultraorthodoxen Getreuen des Tempelberges, jüdische Fundamentalisten, die neben den Moscheen einen neuen Tempel bauen wollen.
Die israelische Polizei erschoss 22 Palästinenser.
Das größte Massaker seit dem Beginn der Intifada vor bald drei Jahren.
Der Aufstand der Palästinenser, der nach 1000 Tagen schon erlahmt, war bald wieder auf.
Ulrich Sam.
Unruhen greifen auf das ganze Land über.
Der arabische Sektor Israels hat in der vergangenen Nacht einen zweitägigen Generalstreik beschlossen.
In Tamra im Norden Israels findet zur Stunde das Begräbnis eines Todesopfers der blutigen Zusammenstöße von gestern statt.
Die Polizei wird das Dorf nicht betreten, aber gleichzeitig hat sie klargemacht, dass sie eine Sperrung der Hauptstraße nicht belegen werde.
Aus dem ganzen Land werden Steinwürfe auf israelische Autos gemeldet.
Es hat schon Verletzte gegeben.
Vermummte haben in Nazareth einen Supermarkt gestürmt, Scheiben eingeschlagen und Kunden verprügelt.
Das Dorf Taibe ist durch Erdwelle von der Außenwelt abgesperrt worden, nachdem vermummte Palästinenser mit Schwertern in der Hand durch das Dorf marschiert sind, Reifen verbrannt, schwarze Flaggen und die irakische Fahne aufgehängt haben.
In den besetzten Gebieten herrscht einerseits eine Ausgangssperre und andererseits ein Generalstreik.
An vielen Häusern hängen schwarze Flaggen zum Zeichen der Trauer über die Toten von gestern.
Die palästinensische Aufstandsführung hat die Bevölkerung aufgerufen, Anschläge gegen israelische Soldaten zu verüben.
Der stellvertretende Außenminister Benjamin Netanyahu hat heute Morgen schon vorsorglich angekündigt, dass Israel keine ausländische Untersuchungskommission, etwa des UNO-Sicherheitsrates, der die Vorgänger auf dem Tempelberg untersuchen will, zulassen werde.
In Israel wird mit großer Sorge registriert, dass es der PLO jetzt gelingt, im UNO-Sicherheitsrat wieder Anhänger zu finden und eine scharfe Verurteilung Israels einzubringen.
Ebenso befürchtet man sich in Jerusalem vor der französischen Absicht, das Massaker auf dem Tempelberg zu nutzen, um ausgerechnet jetzt eine internationale Konferenz zum Nahostkonflikt einberufen zu lassen.
Die Shamir-Regierung ist strikt gegen eine solche Konferenz,
bei der Israel in jeder lebenswichtigen Frage überstimmt werden könnte.
Israels Ministerpräsident versucht sich gegen die internationalen Vorwürfe zu wehren, indem er das Massaker als eine böse Provokation der ärgsten Feinde Israels darstellt.
Und wir bleiben noch beim Thema.
In Israel ist eine heftige Kontroverse um den Polizeieinsatz am Tempelberg entstanden.
Vor allem der Jerusalemer Bürgermeister Teddy Kollek griff Ministerpräsident Shamir Scharfer an.
Der konservative Premier hatte israelische Siedlungen für sowjetische Einwanderer in Ostjerusalem angekündigt, obwohl die Likud-Regierung sowohl in USA als auch der UdSSR versprochen hat, jüdische Immigranten aus der Sowjetunion, heuer schon ungefähr 100.000, nicht in besetzten Gebieten anzusiedeln.
Ostjerusalem ist für Israel allerdings nicht besetzt, sondern annektiert und gehört zur ewigen ungeteilten Hauptstadt des Staates Israel.
Mosche Meisels informiert.
Die gesamte israelische Presse, Parlamentarier und Militärkreise üben heute scharfe Kritik an Versäumnissen und Fehlleistungen der Polizei, die die Ausmaße und Folgen der blutigen Unruhen auf dem Tempelberg erschärft haben.
Sie beschuldigen die Polizei, dass sie trotz eindeutiger Vorwarnung
kein genügendes Polizeiaufgebot vorbereitet haben, was viele unnötige Opfer und Verwundete zur Folge hatte.
Sie behaupten, dass trotz der Vorwarnungen und den Aufrufen des Muezzins von der Felsendommoschee zum Heiligen Krieg nur 45 Polizisten anwesend waren, die sich plötzlich ca.
4.000 fanatischen Jugendlichen gegenüber befanden,
die die Bäter an der Klagemauer mit Steinen, Felsstücken, Eisenstangen und Trennmaterial bewarfen und die Polizeistation und die Polizisten angriffen.
Sie beschuldigen, dass die Nachrichtendienste der Polizei insofern versagt haben, dass sie die massiven Vorbereitungen auf dem Felsenturmplatz zum Angriff nicht rechtzeitig entdeckt und vereitelt hatten.
Es verging eine geraume Zeit, bis Verstärkungen zum Tatort gebracht wurden und die sich in Lebensgefahr befindenden wenigen Polizisten sahen sich gezwungen, Feuer zu eröffnen und es wird die Frage aufgeworfen, ob die Ausmaße des Feuereinsatzes berechtigt waren.
Die Presse und Parlamentarier fordern die Errichtung eines öffentlichen Untersuchungsausschusses über die Versäumnisse der Polizei,
Infolge des Mangels an der Notwendigkeit für außerordentliche Empfindlichkeit, was das Gebiet der Heiligenplätze der Juden und Mohammedaner in der Jerusalemer Altstadt betrifft, das Image Israels auf dem internationalen Parkett schwer geschädigt hat.
Zwei Beiträge waren das zum Massaker in Ostjerusalem.
Die amerikanischen Budgetverhandlungen sind ein alljährliches kompliziertes Ritual, ein Hick-Hack zwischen Präsident und Kongress, zwischen Administration und Opposition, zwischen Republikanern und Demokraten.
Einig ist man sich immer nur, dass das Defizit schon wieder viel zu hoch ist.
Diesmal ist die Budget-Battle aber mehr als innenpolitische Routine, denn der Präsident hat sich auf ein Tauziehen mit den Abgeordneten eingelassen.
Er will mehr sparen als das Parlament, dem im November Teilwahl ins Haus stehen und dass er es deshalb nicht will.
Ohne ein formelles Etatgesetz müssten aber ab heute mehr als eine Million US-Beamte spazieren gehen, denn der Staat wäre zahlungsunfähig.
Nächtliche Hektik also zwischen Weißem Haus und Kapitol, Agathe Zupan berichtet, was herauskam.
Amerikas Staatshaushalt ist vorerst gerettet.
Nach drei Tagen ohne Finanzen läuft seit heute das öffentliche Leben im größten Schuldnerland der Welt wieder normal.
Büros und Ministerien arbeiten mehr als 2,4 Millionen Beamte kehren an ihre Arbeitsplätze zurück.
Präsident Bush hat ein Notprogramm unterschrieben, das das öffentliche Leben bis zum 19.
Oktober sichert.
Bis dahin muss das endgültige Budget 91 vorliegen.
Der Konflikt hatte sich an den strikten Sparmaßnahmen des Präsidenten entzündet.
Er will innerhalb von fünf Jahren das Defizit um die Hälfte senken.
Und zwar einerseits mit höheren Steuern.
Dagegen sind seine Parteifreunde die Republikaner und andererseits mit niedrigeren Sozialausgaben.
Dagegen wehren sich die Demokraten.
Heute ernten wir, was während zehn Jahren konservativer Regierung schief gegangen ist.
Wir brauchen eine Führung, kein Herumgerede.
Mag sein, dass die Öffentlichkeit gegen dieses Gesetz ist und bei den nächsten Wahlen gegen uns stimmen wird.
Aber wir haben Verantwortung für unsere Kinder und Enkel.
Und wenn wir jetzt nicht etwas tun, wann dann?
Heftige Worte gab es nicht nur von den demokratischen Abgeordneten.
Auch Parteifreunde haben die Regierung Bush und ihre Finanzpolitik bei der gestrigen Debatte heftig kritisiert.
Die klugen Männer aus Washington können nicht mehr mit irgendwelchen Zahlen herumlaufen und die Leute für dumm verkaufen und ihnen einreden, das Budget wird ohne Kürzungen saniert.
Das funktioniert nicht mehr.
Das Loch im Finanzhaushalt der Regierung hat sich in diesem Jahr fast verdoppelt.
Vorigen August fehlten umgerechnet etwa 250 Milliarden Shilling, heuer mehr als 500 Milliarden.
Für kommendes Jahr, sagten die Budgetexperten schon im Frühjahr, mehr als 130 Milliarden Dollar Minus voraus, umgerechnet 1,4 Billionen Shilling.
Präsident Bush war zu Jahresbeginn noch von etwa der Hälfte ausgegangen.
Er hatte auf ein günstiges Wirtschaftswachstum und niedrige Zinsen gesetzt.
Beides ist nicht gekommen, ganz im Gegenteil.
Ein schwacher Dollar und wirtschaftliche Stagnation lähmern die US-Wirtschaft.
Bush wollte das Defizit über höhere Steuern, allerdings nicht bei der Einkommenssteuer, und weniger Geld für Sozialfälle senken.
In fünf Jahren sollte so das Minus um umgerechnet 550 Milliarden Schilling geringer sein.
Trotz Absprachen zwischen den Präsidenten und Fraktionsführern ist der Plan am Freitag abgelehnt worden.
Damit hat das Haushaltsjahr 1991 in den USA ohne Einnahmen- und Ausgabenrechnung begonnen.
Und vor allem ohne Geld.
Denn ohne Budgetbeschluss werden alle öffentlichen Ausgaben automatisch eingefroren.
Präsident Bush drohte, mit der Einstellung der Regierungsgeschäfte sollte kein Kompromiss gefunden werden.
In der Nacht einigten sich die Abgeordneten auf ein Notprogramm.
Der Staat darf Kredite aufnehmen, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Der Präsidentenplan zur Kürzung des Defizits muss aber behandelt werden.
Wo genau gespart wird, das ist noch nicht entschieden.
Steuererhöhungen lehnen die Konservativen ab.
Noch weniger Geld für Arme und Kranke ist nach Ansicht der Demokraten politischer und moralischer Selbstmord.
Noch heuer werden in den USA die Gouverneure gewählt.
Bis 19.
Oktober müssen sich also Politiker und Finanzexperten nun endgültig einigen.
Sollte bis dann wieder kein Budget beschlossen sein, dann droht dem öffentlichen Leben im Staat der Zusammenbruch.
Ja, inzwischen noch eine Meldung aus Österreich.
Die Paritätische Kommission hat entschieden, dass Diesel und Ofenheizöl ab Mitternacht um 40 Roschen je Liter teurer werden.
Ins Ausland zurück in Moskau tagt seit gestern das Plenum des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der UdSSR und damit ein Gremium, das in den letzten Monaten an Bedeutung verloren hat.
Denn die KP ist überall im Sowjetreich auf dem Rückzug, nationalistische Oppositionsbewegungen haben ihr in vielen Republiken die parlamentarische Mehrheit bereits genommen.
Hunderttausende traten aus der Partei aus.
Aber das ist gar nicht das Hauptproblem des Parteichefs Gorbatschow.
Ein Erntefiasko und damit Versorgungsmängel im Winter drohen.
Öl- und Stromproduktion reichen nicht aus.
Im Streit um den Wirtschaftskurs ist kein Ende absehbar.
Putschgerüchte schwirren herum und fast alle der 15 Sowjetrepubliken haben sich für souverän erklärt.
In eindringlichen Worten warnte deshalb Gorbatschow auf dem ZK-Plenum vor dem Zerfall der Sowjetunion.
Christian Schüller berichtet.
Angst klingt aus den Worten des Kreml-Chefs.
Wenn die separatistischen Kräfte nicht bald gestoppt werden, drohe die Sowjetunion zu einem riesigen Libanon zu werden.
Gorbatschow sprach vor dem Zentralkomitee der KPDSU.
Vor Funktionären also, die seine Ängste vollteilen.
Denn schneller noch als die Zentralregierung verliert die Partei an Autorität.
Seit dem Juli-Parteitag sind 300.000 aus der KPDSU ausgetreten.
Auch ohne die düsteren Warnungen Gorbatschows,
hätte die erste ZK-Sitzung seit dem Sommer etwas Gespenstisches an sich.
Zum ersten Mal wirkt das Treffen der höchsten Parteispitze wie ein Nichtereignis, weitgehend ignoriert von der Öffentlichkeit.
Gorbatschow selbst hat die KPDSU als Machtfaktor an den Rand gedrängt, zugunsten seines Präsidialsystems.
Doch jetzt zweifelt er offenbar daran, ob er ohne Hilfe der Partei noch die zentrifugalen Kräfte im Land aufhalten kann.
Immer lauter wird in den Moskauer Zeitungen und Journalen der Ruf nach einer Koalition Gorbatschows mit Boris Jelzin erhoben.
Sowohl die Wochenzeitung Neue Zeit als auch die Wochenendbeilage der Komsomolskaya Pravda sehen in einem solchen Tandem Gorbatschow-Jelzin die einzige noch verbleibende Chance für die Perestroika.
Auch wenn Jelzins Schicksal seit seinem mysteriösen Autounfall derzeit im Dunkeln liegt,
Meinungsumfragen werden zitiert, die alle eines gemeinsam haben.
Gorbatschows Popularität fällt so rasch, wie das Bauernangebot sinkt und liegt derzeit weit hinter der Beliebtheit des russischen Präsidenten.
Aber selbst wenn die beiden herausragenden Politikergestalten ihre Animositäten überwinden und ihre Kräfte gemeinsam für die radikale Wirtschaftsreform in die Waagschale werfen, ihre Erfolgsaussichten sehen im Augenblick düster aus.
Der neueste Schock für die sowjetischen Ökonomen
der bevorstehende Zusammenbruch der sowjetischen Ölwirtschaft und damit der wichtigsten Devisenquelle.
Die Ölarbeiter Sibirien drohen für 20.
Oktober mit Streik aus Protest gegen ihre miserablen Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Sollten die Bohrtürme auch nur für ein paar Tage stillstehen, würde das viele Bohrungen verderben und die ohnehin rückläufige Produktion noch weiter zurückwerfen.
Gerade der Konflikt mit den Ölarbeitern illustriert aber in grellen Farben die Dynamik des Zerfalls.
Die Arbeiter und Ingenieure von Nizhny Vardovsk verlangen volle wirtschaftliche Selbstständigkeit für die Ölwirtschaft.
Mit anderen Worten das Recht, ihr Rohöl zu eigenen Bedingungen und Preisen zu verkaufen.
Der Sowjetstaat wird sich schwer tun, auf solche Bedingungen einzugehen.
Aber auch die einzelnen Industriezentren sind auch bei theoretischer Selbstständigkeit bisher nicht in der Lage, Öl zu Marktpreisen einzukaufen.
Als einziger Käufer bleiben ausländische Firmen, von denen sich die Ölarbeiter auch kräftige Investitionen erwarten.
Die Aufteilung der sowjetischen Bodenschätze nach ausländischen Einflussfirmen, die Grundlage für die von Gorbatschow befürchtete Libanisierung, wäre damit zweifellos gelegen.
Christian Schüler war das in Moskau.
Die ehemaligen Ostblock-Regime haben ihren demokratischen Nachfolgern nicht nur der niederliegende Volkswirtschaften hinterlassen, sondern auch eine kaputte Umwelt.
Einen nicht unbeträchtlichen Beitrag zum ökologischen Desaster, vor allem in der DDR, der Tschese, Fern und Ungarn, haben die in diesen Ländern stationierten Sowjetsoldaten geleistet.
Jetzt, wo sie langsam abziehen, wird der Saustall, den sie hinterlassen, offenbar.
Aus der Tschechoslowakei ziehen 73.000 Rotarmisten ab, die mit Familien zum Großteil seit 1968 dort lebten, in 160 Garnisonen.
Die Sanierung der Kasernen, die Säuberung der altölverseuchten Böden und so weiter kosten Milliarden.
Barbara Kudenhofe, Kalergi, berichtet aus Prag.
Zwischen der Sowjetunion und der Tschechoslowakei hängt der Haussegen schief.
Präsident Havel wollte am letzten Wochenende zu Gorbatschow nach Moskau reisen, um über die ausgebliebenen sowjetischen Erdöl-Lieferungen zu reden.
Er bekam keinen Termin.
Jetzt, meinte Havel kürzlich in einer Radioansprache, fühle sich auch Prag nicht mehr zu übertriebener Rücksichtnahme auf sowjetische Interessen verpflichtet.
Heute tagt darüber in Prag ein Krisenstab, gleichzeitig ist die Stadt der Schauplatz einer Warschauer Paktkonferenz über die Aufteilung der konventionellen Rüstung unter den noch Verbündeten.
Probleme gibt es aber auch rund um den Abzug der sowjetischen Truppen, der im Februar begonnen hat und im Juni nächsten Jahres abgeschlossen sein soll.
Es zeigt sich nämlich, dass die Besatzer gewaltige Schäden an Gebäuden und vor allem an der Umwelt hinterlassen haben.
Die tschechoslowakischen Militärs und Experten, die in diesen Wochen eine geräumte Garnison nach der anderen übernehmen, stoßen überall auf das gleiche Bild.
Verwüstete Gebäude, aus denen von Elektroleitungen bis Betonplatten alles halbwegs Brauchbare herausgerissen worden ist, Mülldeponien, in denen sich giftiger Sondermüll türmt, ohne jeden Versuch der Entsorgung, Dreck und Scherben überall.
Das Schlimmste sind die Schäden am Grundwasser.
In der Gegend, rund um eine der großen Garnisonen, Milovice, sind mehrere Ortschaften ohne Trinkwasser.
Tschechoslowakische Hydrologen haben dort und anderswo Stationen eingerichtet, in denen das Grundwasser heraufgepumpt und gereinigt wird.
Was sie aus sieben Meter Tiefe zu Tage fördern, ist eine dicke gelbe Brühe.
Erdölrückstände, die seit 45 Jahren unkontrolliert in den Boden eingesickert sind.
Umweltschutz, sagt ein einheimischer Hydrologe, ist für unsere sowjetischen Freunde ein Fremdwort.
Die Fachleute beziffern die Kosten für die Sanierung auf ein bis zwei Milliarden Kronen.
Wer das bezahlen soll, ist seit Monaten Gegenstand schwieriger Verhandlungen in gemischten Kommissionen.
Die sowjetische Seite ist grundsätzlich zu Schadenersatz bereit, sie möchte darin aber auch die Gebäude eingerechnet wissen, die die Sowjetarmee auf tschechoslowakischem Territorium errichtet hat und jetzt zurücklässt.
Diese Gebäude freilich schauen mehrheitlich so aus, dass sie die Tschechen und Slowaken am liebsten sofort niederreißen möchten.
45 Jahre Besatzung gehen nicht spurlos vorüber.
Die Sowjetsoldaten, die jetzt heimwärts ziehen, verstehen in ihrer Mehrheit die Welt nicht mehr, vor allem seit es in den letzten Monaten immer wieder zu feindseligen Akten der Einheimischen gegen die sowjetischen Garnisonen gekommen ist.
Auch nachdem der letzte Besatzer das Land verlassen hat, werden beide Länder an den Folgen noch zu kauen haben.
Barbara Kudenhofe-Kalergi hat aus Prag berichtet und auch im folgenden Programm Hinweis geht es um ein ehemaliges Ostblockland.
Das kurze Leben der DDR, so heißt ein neues Buch des bekannten Ostexperten Wolfgang Leonhardt.
Wolfgang Leonhardt hat Berichte und Kommentare aus vier Jahrzehnten zusammengefasst.
Der gebürtige Österreicher war im Mai 1945 mit der sogenannten Gruppe Ulbricht aus Moskau nach Berlin gekommen.
Später kehrte Leonhardt dem Regime enttäuscht den Rücken und ging in den Westen.
Seine Berichte lassen die wenig mehr als vier Jahrzehnte dauernde Geschichte der DDR, gespeist aus vielen persönlichen Erinnerungen, noch einmal lebendig werden.
Bis zur Revolution im Herbst 1989 und zur Vereinigung mit der Bundesrepublik Deutschland.
Wolfgang Leonhardt?
Ich hätte mir gewünscht, dass diese große friedliche Revolution weitergegangen wäre.
dass diese zu Ende geführt worden wäre und die Menschen der DDR ihre Demokratisierung selbst durchgeführt hätten.
Leider ist es dazu nicht gekommen.
Wolfgang Leonhard, das kurze Leben der DDR.
Heute Abend im Bugam, Österreich 1, ab etwa 18.20 Uhr im...
Journal Panorama.
Ein Panorama von Elisabeth Mahners.
Wir kommen noch einmal nach Österreich.
Es wird protokollarisch von der formellen Demission der Bundesregierung.
Bei Bundespräsident Kurt Waldheim berichtet Robert Stoppacher.
Unmittelbar nach dem Ministerratspressefoyer ist Bundeskanzler Franz Franitzki quer über den Ballhausplatz in die Hofburg gegangen, wo er Bundespräsident Waldheim das Demissionsschreiben überreicht hat.
Der Bundespräsident nahm die Demission zur Kenntnis, enthob die Regierung ihres Amtes und betraute die Mitglieder der Regierung mit der Fortführung ihrer bisherigen Ämter.
Die Kabinettsmitglieder wurden dann vom Bundespräsidenten neu angelobt.
Anschließend eine weitere Unterredung von Bundeskanzler Wranicki mit Bundespräsident Waldheim.
Als Vorsitzender der stärksten Partei wurde Kanzler Wranicki mit der Regierungsbildung beauftragt.
Waldheim gemeinsam mit Wranicki vor den wartenden Journalisten.
Meine Damen und Herren, aufgrund des Ergebnisses der Nationalratswahlen vom 7.
Oktober habe ich den Vorsitzenden der mandatsstärksten Partei im österreichischen Parlament, Herrn Bundeskanzler Dr. Franz Warnitzki, mit den Verhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung betraut.
Ich hoffe, dass diese Verhandlungen möglichst bald zum Abschluss kommen werden, damit Österreich zum frühestmöglichen Zeitpunkt wieder über eine definitive Bundesregierung verfügt.
Ich habe diesen Auftrag des Herrn Bundespräsidenten angenommen.
Ich habe
mit dieser Annahme den Dank verknüpft für das Vertrauen.
Und ich werde die österreichische Volkspartei nochmals nun auch formell einladen in solche Regierungsgespräche einzutreten.
Ich habe dem Herrn Bundespräsidenten bei dieser Gelegenheit auch den Dank ausgedrückt für das Vertrauen in der vergangenen Arbeitsperiode, die allen anderen Voraussagen zuwiderlaufend die
gesamte Legislaturperiode genutzt hat, die den Großteil der Vorhaben, die im Regierungsprogramm enthalten waren, verwirklicht hat.
Und auch wenn jede Regierungsbildung gewisse Schwierigkeiten beinhaltet, weil ja sehr unterschiedliche Standpunkte der beiden Regierungsparteien
den Entwurf eines Regierungsprogramms einfließen.
Auch wenn es da und dort Schwierigkeiten geben wird, bin ich doch zuversichtlich, dass in Anbetracht dessen, dass die zwei Parteien, also die österreichische Sozialdemokratie auf der einen und die Volkspartei auf der anderen Seite, gemäß ihren grundsätzlichen Aussagen im Wahlkampf und gemäß ihrer traditionellen Verpflichtung um die Republik und für die Republik
dass es gelingen wird, eine schlagkräftige Regierung zusammenzustellen und dann wieder, Herr Bundespräsident, vier Jahre im Interesse des Landes zu arbeiten.
Ich habe die Gelegenheit benützt, anlässlich des Gesprächs, das ich mit der Beauftragung des Herrn Bundeskanzlers zur Neubildung in der Regierung befasste, ihm auch den aufrichtigen Dank für die eindrucksvolle Arbeit
der Bundesregierung während der vergangenen Legislaturperiode zum Ausdruck zu bringen.
Ich möchte jetzt die Gelegenheit benutzen, dem Herrn Bundeskanzler für seine neue verantwortungsvolle Aufgabe zur Regierungsbildung meine besten Wünsche zu übermitteln.
Vielen Dank, Herr Bundeskanzler.
Soviel aus der Hofburg und damit zurück zum Studio.
Ins Ausland noch einmal.
Frankreich blickt besorgt auf einen Vorort von Lyon.
Dort wütet seit drei Nächten eine Jugendrevolte.
Autos werden angezündet, Geschäfte geplündert.
Der Zorn der überwiegend zugewanderten Jugendlichen richtet sich gegen einen schießwütigen Polizisten und wirft ein Schlaglicht auf den sozialen Sprengstoff, der sich in den Vorstädten der Metropolen, nicht nur in Frankreich, durch ethnische Konflikte entlädt.
Lorenz Galmezza.
Alles begann am Samstagnachmittag.
Der 20-jährige Laurent Asseby und sein gleichaltriger Freund Thomas Claudio kurften auf einem schweren Motorrad durch die Straßen ihres Viertels.
Ein Polizeiauto kreuzt ihren Weg, der Unfall endet mit dem Tod des Beifahrers Claudio, ältester Sohn einer elfköpfigen Gastarbeiterfamilie aus Spanien.
Der Fahrer und drei Augenzeugen behaupten, das Polizeiauto habe absichtlich den Motorradsturz herbeigeführt.
Die Polizei verteidigt sich.
Der Honda-Lenker habe einfach die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren.
Knapp eine Stunde später ist der Vorrat von Dion in Aufruhr.
Mehrere hundert Jugendliche ziehen durch die Straßen, stecken Autos in Brand, blündern die Geschäfte am Hauptplatz, rufen Slogans gegen die Polizei.
Diese rückt daraufhin gleich in mehreren Hundertschaften an.
Vor allem die gefürchteten Spezialeinheiten der CRS gehen hart vor.
Das gesamte Viertel verwandelt sich in ein Schlachtfeld zwischen steinewerfenden Jugendlichen und Polizisten, die ihre Tränengasgeschosse bedenkenlos in Kopfhöhe abfeuern.
Seither haben sich dieselben Szenen jede Nacht wiederholt.
Die Unruhen haben gestern sogar erstmals auf benachbarte Stadtteile übergegriffen.
Ein Dutzend Verletzte, ein vollkommen abgebranntes Kaufhaus und Millionen Sachschaden lautet die bisherige Bilanz.
Viel schwerwiegender ist jedoch der soziale Scherbenhaufen.
Denn gerade dieser Vorort im Osten von Lyon, Vaudenvelas, galt seit einiger Zeit als Modellbeispiel der seit 1981 von den Behörden gestarteten Sanierungsbemühungen.
Spielplätze, öffentliche Verkehrsmittel, eine Bibliothek, Wohnungsrenovierung.
Architekten, Urbanisten und Sozialarbeiter scheuten keine Mühe,
und erhielten vom Staat das nötige Geld, um diese Cité menschlicher zu gestalten.
Alles für die Katz, fragen die französischen Medien, die seit Tagen in Großaufmachung über die dramatischen Feuernächte bei Lyon berichten.
In der Tat eine Ernüchterung, die zeigt, dass urbanistische Verbesserungen allein nicht genügen.
Denn die fast ausschließlich aus Sozialwohntürmen bestehende Satellitenstadt mit ihren 45.000 Einwohnern bleibt von ihrer Sozialstruktur her ein Pulverfass.
17% Arbeitslose, nur die Hälfte der Bewohner verdient so viel, dass sie steuerpflichtig sind.
Der Anteil der Einwanderer und Gastarbeiter erreicht in gewissen Vierteln Spitzen von 75%.
Innerhalb von 20 Jahren hat sich dieser Vorrat bei Lyon verdoppelt und ist zum ethnischen und sozialen Ghetto geworden.
Unsicherheit und hohe Kriminalitätsrate gehören zum Alltag, ebenso wie die Spannungen zwischen der Polizei und den Jugendlichen, die die Hälfte der Bevölkerung ausmachen.
Allein im Großraum Lyon wurden seit 1982 elf junge Gastarbeiterkinder durch Kugeln aus den Pistolen von Polizisten, Nachtwächtern oder Taxichauffeuren getötet.
In den wenigsten Fällen folgten gerichtliche Verurteilungen.
Wir lassen uns nicht mehr abschlachten und behandeln wie Sklaven, riefen die 17-Jährigen, die sich selbst in diesen Tagen mit den steinewerfenden Palästinensern in den besetzten Gebieten verglichen.
Selbst wenn dieser Vergleich hinkt, so sieht sich die französische Regierung mit der Gefahr einer drohenden Alltagsguerilla konfrontiert.
Denn rund ein Fünftel der französischen Bevölkerung lebt in den Vororten der großen Städte und man spricht von 400 Risikozentren, in denen die Konzentration der Armut und ein urbanes Apartheid-System zu amerikanischen Verhältnissen führen könnte.
Jugendunruhen als ein gesellschaftliches Phänomen, Lorenz Galmitzer hat aus Paris berichtet, 10 vor 1 der Kulturbericht.
Österreichs prominenteste Architekten erhalten im Ausland oft größere Aufträge als im Inland.
Das war bis vor kurzem so bei Hans Hollein oder Wilhelm Holzbauer und zum Teil auch bei Gustav Peichl.
Morgen Abend findet in Frankfurt die feierliche Eröffnung eines Erweiterungsbaues des weltberühmten Städtl-Museums statt.
Eines Baues, den Gustav Peichl gestaltet hat.
In diesem Erweiterungsbau des Städtl wird Kunst des 20.
Jahrhunderts gezeigt werden.
Mit einer großen Max Beckmann-Retrospektive wird angefangen.
Brigitte Hofer hat den neuen Peichl-Bau besucht.
Klassisch streng, der länglich-weiße, steinverkleidete Bau des neuen Städeltraktes.
Zur Gartenseite drei schmale, hohe Türen, die Tageslicht in warmgehaltenes Kunstlicht übergehen lassen.
Übergangslos.
Formaler Luxus nur im Entree.
Ein schwarz-weißer Schachbrettboden, ein elegantes Treppenhaus.
Weiß, grau, etwas Bordeaux.
In Metall gefasste Betonstützen, ein Windfang aus Glas und Eiche.
Dann der Blick durch die Ausstellungsräume.
Schlicht, klar, ruhig.
Gustav Peichl?
Ich wollte ein Museum planen oder bauen, bei dem die Kunst im Vordergrund steht.
Ein Architekturentwurf, bei dem die Kunst der Architektur sich unterordnen muss, ist ein schlechter Entwurf.
Das Städelmuseum war von mir aus so konzipiert, dass ein Kopfbau, die sogenannte Villa, die Verteilerfunktionen aufnimmt.
Die ist von mir aus heiter angelegt in der Architektur, lebendig, neugierig machend.
Und von diesem Verteilerbau geht es in die sehr ruhig gestalteten, einfachen Museumsräume.
Dem Bauwettbewerb gewann Gustav Peichl 1987.
Schon ein Dreivierteljahr vor der geplanten Fertigstellung kann jetzt sein Zubau, der rund 125 Millionen Schilling gekostet hat, eröffnet werden.
Der Hausherr des Städelschen Kunstinstitutes, der Kunsthistoriker Klaus Galwitz.
Wir haben einen vergleichsweise bescheidenen Anbau durch Gustav Peichl bekommen, zu einem ja auch nicht sehr großen Städel.
Unser Haus ist, kann man sagen,
klein, aber fein.
Eine klare, definierte Schachtelform, will ich mal ganz prosaisch sagen.
Und die Schachtel haben wir gewollt und gewünscht und genau das hat Peichl auch gemacht.
Wir können also mit diesem Peichl-Flügel sehr gut leben."
Kritische Zwischentöne, nochmals von Gustav Peichl, anderen Museumsbauten der letzten Zeit gegenüber.
Ich habe nichts im Sinn mit der neuen schick und schräg Architektur, sondern ich wollte ein der Tradition nachgehendes Gebäude schaffen, das funktioniert, das Selbstbewusstsein signalisiert und der Aufgabe eines neuen Kulturbaus in Frankfurt am Museumsufer gerecht wird.
Ein Bau, der mit einer hochinteressanten Beckmann-Ausstellung eröffnet wird.
90 Bilder des in Leipzig Geborenen von seiner Heimat nicht angenommenen Malers, den Klaus Gallwitz jetzt wieder in Leipzig im ehemaligen Reichsgericht präsentierte, als letzte große Ausstellung der DDR.
Vom Früh- bis zum Spätwerk Beckmanns, mit Leihgaben aus Weimar, Washington, Dresden oder Los Angeles.
Beziehungsvoll dazu der Raum, den Anselm Kiefer gestaltet hat zum Thema Überräume und Völker.
Mit einem dafür eigens geschaffenen Werk, den Argonauten, das wieder die Verbindung zu Beckmann herstellt.
Klaus Galwitz.
Wir haben von Beckmann zum ersten Mal jetzt wieder in Europa das Tryptich und der Argonauten.
Also eine Mythologie, die Beckmann 1950 mit seinen Mitteln
und mit den ganzen Erfahrungen des 20.
Jahrhunderts in dieses Tryptychon eingebracht hat.
Wir haben das Thema der Argonauten 1990 mit einem ganz frischen, gerade eben erst beendeten, großen Bild von Anselm Kiefer aus der Perspektive des Enkels.
Also auch, kann man sagen, aus der Perspektive des Ende unseres Jahrhunderts.
Und man sieht im Vergleich, wie sich das Thema
der Reisen oder der Soldaten oder der Eroberer oder der Vagabunden auf diese Weise in unseren Köpfen, vor allem aber in den Köpfen der Maler noch einmal verändert hat.
Eine großartige aktuelle Schau als Eröffnungsausstellung des neuen Peichlbaues in Frankfurt, die bis 13.
Jänner 1991 im Städel zu sehen ist.
Und nach diesem Kulturbeitrag von Brigitte Hofer haben wir die letzten fünf Mittagsschnallminuten wieder für die Nachrichtenredaktion reserviert.
Österreich.
Zwei Tage nach der Nationalratswahl hat Bundespräsident Waldheim die bisherige Bundesregierung mit der vorübergehenden Fortführung der Amtsgeschäfte betraut.
Zugleich wurde SPÖ-Vorsitzender Bundeskanzler Franitzski mit der Neubildung der Regierung beauftragt.
In der kommenden Woche beginnen die Koalitionsverhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP.
SPÖ-Vorsitzender Bundeskanzler Franitzki sagte, zunächst müssten Sachthemen wie die Reform der Kammern, die Pensions- und die Steuerreform besprochen werden.
Anschließend werde man über die Verteilung der Ressorts verhandeln.
Franitzki rechnet damit, dass die Gespräche mit der ÖVP im November abgeschlossen werden können.
ÖVP-Obmann Riegler sagte, seine Partei werde nicht um jeden Preis sein Regierungsbündnis mit den Sozialisten eingehen.
Als wichtigste Verhandlungspunkte für die ÖVP nannte Riegler die Reform der Arbeiterkammer, das Persönlichkeitswahlrecht, die Steuerreform, das Familienpaket und die Bundesheerreform.
Die Verhandlungen könnten bis Mitte Dezember dauern, sagte Riegler.
Er räumte ein, dass es auch Kontakte der ÖVP mit anderen Parteien gebe, aber keine Parallelverhandlungen.
Diesel und Ofenheizöl sind ab Mitternacht um 40 Groschen je Liter teurer.
Zuletzt waren die Preise für Diesel und Heizöl Ende September angehoben worden.
Die Mineralölindustrie hatte eine Erhöhung um 75 Groschen je Liter gefordert.
Die Preise für Benzin und schwere Heizöle bleiben vorerst unverändert.
Nahe Osten, feindliche Nationen.
Die gestrigen blutigen Zusammenstöße in Jerusalem haben im UNO-Weltsicherheitsrat eine heftige Debatte ausgelöst.
Israel wurde von mehreren Seiten stark angegriffen.
Der sowjetische und der chinesische UNO-Delegierte verlangten eine klare Verurteilung Israels.
Der israelische UNO-Botschafter warf der PLO dagegen vor, sie habe einen vorsätzlichen Überfall auf jüdische Gläubige begangen und wolle von der irakischen Aggression gegen Kuwait ablenken.
Eine gemeinsame Resolution kam nicht zustande.
Auf dem Tempelberg in Jerusalem waren gestern mindestens 20 Palästinenser erschossen worden.
Die israelische Polizei hat den zweithöchsten islamischen Würdenträger und Stellvertreter des Muftis von Jerusalem festgenommen.
Die Sicherheitskräfte werfen ihm vor, für die schweren Unruhen auf dem Tempelberg mitverantwortlich zu sein.
In den israelisch besetzten Gebieten wurde die Ausgangssperre verhängt.
Sowjetunion
Mit Beratungen über die Einführung der Marktwirtschaft ist die Sitzung des Zentralkomitees der Kommunisten in Moskau fortgesetzt worden.
Präsident Gorbatschow rief die Partei dazu auf, Ressentiments und Ängste vor der Marktwirtschaft abzulegen.
Sein aus drei Vorschlägen erarbeitetes Programm zum Übergang zur Marktwirtschaft sei kein Kompromissdokument, sondern ein Plan, um alle Schichten der Gesellschaft zu konsolidieren, sagte Gorbatschow.
Er wird seinen Wirtschaftsplan am 15.
Oktober dem Parlament vorlegen.
Zugleich warnte Gorbatschow vor einem Zerfall der Sowjetunion.
Wörtlich sprach er von der Gefahr einer Libanonisierung der UdSSR.
Nahe Osten.
Der irakische Außenminister Aziz hat eine Lösung des Golfkonfliktes neuerlich mit der Lage in den israelisch besetzten Gebieten verknüpft.
Es gehe nicht an, nur ein einziges Problem der Region lösen zu wollen, sagte Aziz.
Die im Irak und in Kuwait festgehaltenen Ausländer können nach den Worten des irakischen Außenministers ausreisen, sollten die USA zusagen, Bagdad nicht anzugreifen.
Bei Abstürzen von drei Militärflugzeugen sind gestern im Nahen Osten zehn amerikanische Soldaten getötet worden.
Zwei Hubschrauber werden nach einem Übungsflug über den Golf von Oman vermisst.
Ein Aufklärungsflugzeug ist im Süden Saudi-Arabiens abgestürzt.
Seit amerikanische Truppen im Golfgebiet aufmarschiert sind, kamen bereits 27 Soldaten bei Unfällen ums Leben.
Österreich.
Kärnten steht heute und morgen ganz im Zeichen der Feierlichkeiten anlässlich der 70.
Wiederkehr des Jahrestages der Volksabstimmung,
vom 10.
Oktober 1920.
An diesem Tag haben sich in der von Truppen des damaligen jugoslawischen Staates besetzten Zone in Südkärnten 59 Prozent für einen Verbleib bei Österreich ausgesprochen.
Tschechoslowakei
Die stellvertretenden Außenminister und die Generalstabschefs des Warschauer Paktes beraten heute über die Truppenstationierungen in ihren Ländern.
Sie werden versuchen, sich auf die Aufteilung jener Kontingente an Panzern, Geschützen und Flugzeugen zu einigen, die dem Pakt insgesamt noch zustehen.
Sollte keine Vereinbarung getroffen werden, ist der KSZE-Gipfel in Paris am 19.
November gefährdet.
Nun zum Wetter.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Osten Österreichs noch Wolkenfelder, sonst aber meist sonnig.
Am Nachmittag Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad.
Das war ein Mittagsschanal, durch das Sie, Louis, Glück geführt hat.
Ich verabschiede mich im Namen von Redaktion, Regie und Technik.
Im Pressefoyer nach dem Ministerat bekräftigt Franz Vranitzky den Wunsch nach zügigen Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP nach der Nationalratswahl. Interview: Bundeskanzler SPÖ Franz Vranitzky.
Mitwirkende:
Pesata, Fritz [Gestaltung]
, Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1990.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die souveräne Titelverteidigung von Bundeskanzler Franz Vranitzy, der unaufhaltsame Aufstieg des FPÖ-Vorsitzenden Jörg Haider und die Niederlage der ÖVP beschäftigen auch die Leitartikel im Ausland.
Mitwirkende:
Kerbler, Michael [Gestaltung]
Datum:
1990.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
;
Medien und Kommunikation
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der Konsum-Österreich gibt Stück um Stück seines Handelsimperiums ab. Mit dem Kapital, das dadurch hereinkommt, will man aus der Verlustzone herauskommen und das nötige Kapital aufbringen, um den Konzern umzustrukturieren.
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
Datum:
1990.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die jüngsten Ereignisses in Jerusalem erinnern an die jüdisch-arabische Gegnerschaft während der Zeit der Krise am Persischen Golf. Am Tempelberg warfen junge Palästinenser Steine auf Israelis. Provoziert wurden sie von jüdischen Fundamentalisten. Die israelische Polizei erschoß 22 Palästinenser.
Mitwirkende:
Sahm, Ulrich
Datum:
1990.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die amerikanischen Budgetverhandlungen sind ein alljährliches kompliziertes Ritual. Diesmal ist es allerdings mehr als innenpolitische Routine. Der Präsident will mehr einsparen als das Parlament. Einblendung: anonymer demokratischer Abgeordneter, Einblendung: anonymer republikanischer Abgeordneter.
Mitwirkende:
Zupan, Agathe [Gestaltung]
, Anonym, US-demokratischer Abgeordneter [Interviewte/r]
, Anonym, US-republikanischer Abgeordneter [Interviewte/r]
Datum:
1990.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die ehemaligen Ostblockregime haben ihren demokratischen Nachfolgern eine kaputte Umwelt hinterlassen. Einen erheblichen Beitrag haben die in diesen Ländern stationierten Sowjetsoldaten geleistet. Nun beim Abzug der Truppen wird das Ausmaß erst ersichtlich.
Mitwirkende:
Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
Datum:
1990.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
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Wissenschaft und Forschung
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Hinweis auf die Sendung "Journal Panorama" zum neuen Buch "Das kurze Leben der DDR" vom Ostexperten Wolfgang Leonhard. Einblendung: Autor Wolfgang Leonhard.
Mitwirkende:
Manas, Elisabeth [Gestaltung]
, Leonhard, Wolfgang [Interviewte/r]
Datum:
1990.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Bericht von der formellen Demissionierung der Bundesregierung durch Bundespräsident Kurt Waldheim. Einblendung: Bundeskanzler Franz Vranitzky, Einblendung: Bundespräsident Kurt Waldheim.
Mitwirkende:
Stoppacher, Robert [Gestaltung]
, Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
, Waldheim, Kurt [Interviewte/r]
Datum:
1990.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Politik Österreich
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Frankreich blickt besorgt auf einen Vorort von Lyon. Dort wütet seit drei Nächten eine Jugendrevolte. Der Zorn der überwiegend zugewanderten Jugendlichen richtet sich gegen einen schießwütigen Polizisten.
Mitwirkende:
Gallmetzer, Lorenz [Gestaltung]
Datum:
1990.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten