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KI-generiertes Transkript
Und wir melden uns mit dem Mittag-Journal.
Grüß Gott im Studio, sagt Ilse Oberhofer.
Das sind heute unsere Themen.
Aus Zagreb meldet sich Friedrich Orta.
Wir berichten über die in den vergangenen Tagen hochexplosive Situation in Kroatien.
Nun scheinen die Zeichen Gott sei Dank wieder auf Entspannung zu stehen.
Zum Thema Jugoslawien auch eine Analyse der prekären Wirtschaftssituation.
Schwergewichtig auch heute im Journal die Berichte zum Golfkrieg, Ökoterror vor der Küste Kuwaits, Israel nach den jüngsten schweren Raketenangriffen des Iraks, Angst auch in der Türkei vor einem Giftgasangriff aus dem Irak.
Und im Journal zu Gast der deutsche Konfliktforscher Wolfgraf Baudissim, ehemals Bundeswehrgeneral, mit ihm spricht Helmut Brandstetter über das, was militärisch und politisch Ziel dieses Krieges sein kann, sein soll.
Außerdem berichten wir über den Budgetgipfel im Bundeskanzleramt, über neue Atommüllstudien des Ökologieinstituts.
Innenminister Löschenack nimmt zur Visumpflicht für Polen Stellung.
Deutschland wird sie ja demnächst aufheben.
Und natürlich gibt es auch in diesem Mittagsjournal Informationen vom Sport.
Gold für Petra Kronberger bei der Ski-WM in Saalbach.
Spezialabfahrt der Dame.
Zunächst aber eine Zusammenfassung jetzt in den Meldungen.
Verantwortlicher Redakteur Edgar Theider und Sprecher heute Peter Fichner.
Jugoslawien.
Ein bewaffneter Konflikt zwischen der jugoslawischen Armee und bewaffneten kuratischen Milizen dürfte vorerst abgewendet worden sein.
Bei einer Sitzung des Staatspräsidiums in Belgrad, an der auch der kuratische Präsident Tudjman teilnahm, wurde ein Kompromiss erzielt.
Bis heute Mittag sollen die Alarmbereitschaft der Armee aufgehoben und die Reservisten der kuratischen Bürgerwehr demobilisiert sein.
Tutschmann sagte in einer nächtlichen Sendung im kroatischen Fernsehen, ein drohender Militärputsch sei abgewendet worden.
Jeder Verdacht, dass die Armee in Kroatien eingreifen könnte, sei ausgeräumt worden.
Die Kroaten könnten nun ruhig schlafen, erklärte Tutschmann.
Gestern Abend hatte es in Kroatien noch große Aufregung über die Ausstrahlung eines serbischen Propagandafilms gegeben.
Mit dem Film sollte bewiesen werden, dass die Behörden Kroatiens einen Bürgerkrieg vorbereiten.
In Zagreb wurde für heute spontan eine Protestdemonstration angekündigt.
Nahe Osten.
Eine offenbar vom Irak verursachte Ölpest im Meer, neue Raketenangriffe auf Israel und Saudi-Arabien und weitere Truppenkonzentrationen der Alliierten an der Grenze zum besetzten Kuwait kennzeichnen die Lage im Golfkrieg.
Seit gestern fließen riesige Ölmengen aus kuwaitischen Förderanlagen ins Meer.
Dadurch ist die Trinkwasserversorgung der Golfanrainerstaaten gefährdet, die zum großen Teil auf Entsalzung beruht.
Es wird vermutet, dass der Irak die Entzündung des Öls plant, um eine Landung der multinationalen Truppen in Kuwait zu verhindern.
In Washington ist von einer Umweltkatastrophe die Rede, die weitaus schlimmer sei als das Tankerunglück vor Alaska im Jahr 1989.
Die irakischen Raketenangriffe seit gestern Abend haben in Israel und Saudi-Arabien je ein Menschenleben gefordert.
Auf den Raum Tel Aviv-Haifa wurden gestern Abend sieben irakische Raketen abgefeuert.
Sechs konnten amerikanische Patriots-Abwehrwaffen abfangen, die siebente schlug in einem Wohnviertel ein.
Israel will vorerst nicht zurückschlagen.
In der saudischen Hauptstadt Riyadh wurde ein sechsstöckiges Regierungsgebäude durch eine irakische Rakete zerstört.
Auch auf die Küstenstädte Dahran und Daman wurden Raketen abgefeuert.
In der saudischen Wüste gibt es umfangreiche Truppenbewegungen der Alliierten in Richtung kuwaitische Grenze.
Amerikanische Medien berichten, die Bodenoffensive zur Befreiung Kuwaits könnte unmittelbar bevorstehen.
Offizielle Angaben dazu gibt es nicht.
Die Bombenangriffe gegen den Irak und das besetzte Kuwait werden fortgesetzt.
Die alliierten Luftstreitkräfte haben seit Beginn des Golfkriegs bereits 17.500 Einsätze geflogen, allein gestern 3.000.
Wie soeben gemeldet wird, sind sieben irakische Flugzeuge im Iran gelandet.
Ein achtes Flugzeug ging bei der Landung in Flammen auf.
Zwei der sieben gelandeten Maschinen wurden beschädigt.
Die Piloten werden nach iranischen Angaben verhört.
Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Unterdessen gibt es Meldungen über neue Terrorakte gegen Ziele der antirakischen Allianz.
In Puerto Rico, in Beirut, in der ugandischen Hauptstadt Kampala und in der peruanischen Hauptstadt Lima wurden Anschläge gegen amerikanische Einrichtungen verübt.
Auf dem Flughafen Rnemer kam bei der Explosion einer Autobombe ein Mensch ums Leben.
Bei den anderen Anschlägen gab es Verletzte und Sachschäden.
Auch ein Bombenanschlag auf die linksliberale Tageszeitung Libération Paris dürfte nach einem am Tatort gefundenen Flugblatt mit dem Golfkrieg zusammenhängen.
Bei dieser Terroraktion wurden zwei Wachleute und eine Telefonistin leicht verletzt.
Deutschland.
Die PDS, die Nachfolgepartei der ostdeutschen SED, hat am Vormittag in Berlin ihren zweiten Parteitag begonnen.
Dabei sollen die inneren Reformen und politischen Positionsbestimmungen fortgesetzt werden.
Auf der Tagesordnung steht auch die Wahl des Parteivorsitzenden, für den Gregor Gysi neuerlich kandidiert.
PDS-Ehrenvorsitzender Hans Modrow forderte in seiner Eröffnungsrede, der Parteitag sollte sich auch gegen den Golfkrieg richten.
Italien.
Bei der Explosion in einer Diskothek in der mittelitalienischen Stadt Arezzo ist in der vergangenen Nacht eine Frau getötet worden.
Etwa 30 Personen wurden leicht verletzt.
Nach Angaben der Polizei ist die Detonation auf einen Defekt in der Gasheizung zurückzuführen.
Ursprünglich hatte man einen Terroranschlag nicht ausgeschlossen.
Österreich.
Eine Goldmedaille für Österreich gab es heute im Abfahrtslauf der Damen bei den Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach.
Petra Kronberger siegte vor der Französin Nathalie Bouvier, dritte wurde Svetlana Gladysheva aus der Sowjetunion.
Und nun die Wetteraussichten bis morgen früh.
Strichweise Hochnebel, sonst allgemein wolkenlos oder gering bewölkt.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen minus 2 bis plus 3 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 17 bis minus 3 Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag, strichweise Nebelfelder, sonst wieder allgemein sonnig, schwacher bis mäßiger Wind.
Tageshöchsttemperaturen minus drei bis plus drei Grad und das Wetter übermorgen Montag, gebietsweise Hochnebel, sonst wolkenlos oder heiter und kalt.
Verehrte Hörer, die Wettermeldungen von 12 Uhr liegen noch nicht vor.
Ja, dann hoffen wir, sie Ihnen bald nachreichen zu können.
Und jetzt einmal ausführlich zu den Themen des Tages, wobei wir auch heute zunächst über die Situation in Jugoslawien berichten wollen.
Eine Situation, die in den vergangenen Tagen hoch explosiv war und die für uns hier in Österreich natürlich von besonderer Brisanz ist.
Tatsächlich gefährlich zugespitzt hatte sich ja gestern die Lage in Kroatien.
Man wartete, man befürchtete fast stündlich Zusammenstöße zwischen kroatischen Milizen und jugoslawischen Armeeeinheiten, nachdem ja Kroatien dem Ultimatum aus Belgrad nicht gefolgt war, die Milizen zu entwaffnen.
Und tatsächlich sind auch gestern im Verlauf des Tages kroatische Milizsoldaten festgenommen worden.
Das kroatische Informationsministerium sprach von Kidnapping.
Wir bewegen uns am Rande eines Zusammenstoßes, hieß es.
Gleichzeitig verdichtete sich der Eindruck, dass die Armee mehr oder weniger bereits selbstständig agierte.
Das heißt, dass der Zentralregierung in Belgrad möglicherweise die Macht über das Militär entglitten ist.
Kroatiens Parlament tagte gestern in einer Sondersitzung und am Abend verschärfte sich die Situation zusätzlich durch einen Propagandafilm im serbischen Fernsehen.
Andererseits gibt es nun aber auch unübersehbare Zeichen der Entspannung.
Nach Gesprächen zwischen Kroatiens Präsident Tutschmann und dem Staatspräsidium in Belgrad, noch gestern Nachmittag haben diese Gespräche stattgefunden haben, soll nun ein wichtiger Kompromiss erzielt worden sein.
Tutschmann sagte noch in einer Fernsehsendung spätabends im kroatischen Fernsehen, ein drohender Militärputsch sei nun abgewendet worden, die Kroaten könnten wieder ruhig schlafen.
Aus Zagreb, Friedrich Orta.
Die Gefahr einer Militärintervention ist gewandt, so euphorisch berichtet heute die kroatische Presse in großer Aufmachung über das Ergebnis der Verhandlungen von Präsident Dutschmann mit dem Staatspräsidium in Belgrad.
Dutschmann war vergangene Nacht, als in Zagreb noch alle 300 Meter Polizisten auf den wichtigsten Zufallsstraßen postiert waren, in die kroatische Hauptstadt zurückgekehrt.
Er konnte noch auf dem Flughafen von den Vereinbarungen berichten, dass ab heute Mittag
die erhöhte Alarmstufe für die jugoslawische Volksarmee wieder außer Kraft ist, dass sich Kroatien gleichzeitig verpflichtete, seine Polizeireserven zu demobilisieren.
Gestern Abend war die Lage noch äußerst gespannt, als bekannt wurde, dass die Armee in Kroatien mit Verhaftungen von Personen begann, die illegal Waffen erworben hatten.
Unter den festgenommenen ist auch ein HDC-Lokalfunktionär der regierenden Partei von Tudjman.
Zusätzlich angeheizt wurde die Stimmung durch einen vom Belgrader Fernsehen im Auftrag der Armee produzierten Propagandafilm, der beweisen sollte, dass führende Mitglieder der Tudjman-Partei durch illegale Waffenkäufe Kroatien für einen Bürgerkrieg aufrüsteten.
Kroatiens Innenminister Bolkovac und Verteidigungsminister Spiegel sollten kompromittiert werden.
Ihnen wurden durch geheim aufgenommene Videoaufzeichnungen Worte und Sätze in den Mund gelegt, die zum Abschlachten wehrloser Frauen und Kinder aufforderten.
Der Film wurde vom Belgrader Fernsehen zweimal ausgestrahlt und war auch in Bosnien und Slowenien zu sehen, nicht dabei in Kroatien.
Trotzdem ist er hier im Zagreb-Tagesgespräch.
Verteidigungsminister Spiegel eilte noch um Mitternacht ins Fernsehgebäude und erklärte in der Spätausgabe der Nachrichtensendung, das Werk sei eine monströse Fälschung, die ihm die Sprache verschlagen habe.
Der Film sei von jenen in Auftrag gegeben worden, die die Albaner im Kosovo unterdrückten und für die Opfer in der serbisch besiedelten Unruheregion Knin verantwortlich seien.
Spiegel machte also die Hardliner in serbischen Offizierskreisen für die Ausstrahlung des Films verantwortlich.
Den Offizieren der jugoslawischen Volksarmee, deren Familien und Rekruten macht die Ermeldung, dass sie in Kroatien frei und sicher leben könnten.
Die serbisch-kroatische Spannungen konnte Präsident Dutschmann bei seinen gestrigen Gesprächen mit Serbiens Präsidenten Milošević in Belgrad nicht abbauen.
als bescheidener Erfolg gewertet wird, dass die beiden überhaupt miteinander gesprochen haben.
Vereinbart wurden weitere Verhandlungen, die eine annehmbare Lösung der Krise bringen sollen.
Zu groß sind aber die Gegensätze und Vorstellungen der serbischen Zentralisten und der an einem konföderativen Jugoslawien modellorientierten politischen Führung in Zagreb.
Dutschmann hatte gestern im Parlament gewarnt, dass Kroatien eine Militärintervention der jugoslawischen Volksarmee als Okkupation betrachten würde.
Für diesen Fall kündigte er den Austritt Kroatiens aus dem Jugoslawischen Staatsverband an.
Immer stärker werden die zentrifugalen Kräfte im Vielvölkerstaat.
Nach Slowenien und Kroatien hat jetzt auch das Parlament in Skopje die Unabhängigkeit Mazedoniens, der südlichsten Teil der Republik, erklärt.
von den Karawanken über die Sawe bis zum Warda Abspaltungs-Tendenzen und in der Mitte Serbien, wo der Ruf nach alter Größe und neuer Stärke immer lauter wird.
Und zur Situation in Jugoslawien noch Hintergrundinformationen.
Der politische und wirtschaftliche Zerfall Jugoslawiens ging ja praktisch Hand in Hand.
Im Wesentlichen ist in den letzten Monaten und Jahren das massive Nord-Süd-Gefälle unter den einzelnen Teilrepubliken voll ausgebrochen.
Ministerpräsident Markovic bemüht sich vergebens, sein Reformprogramm, das vor einem Jahr mit großen Ambitionen und mit einer Währungsreform begonnen worden ist, gegenüber den einzelnen Teilinteressen durchzusetzen.
Offensichtliches Zeichen für den vorläufigen Misserfolg.
Die Abwertung des DIN-A heuer um 30 Prozent.
Viele meinen, das wäre noch zu gering.
Aber hören Sie mehr von Herbert Huter.
Die nördlichen gegen die südlichen Teilrepubliken und alle gegen die Zentralregierung in Belgrad.
Fast könnte man schon von einem Wirtschaftsbürgerkrieg in Jugoslawien sprechen.
Da hat Serbien 50 Prozent Strafsteuern für Produkte aus Slowenien und Kroatien eingeführt.
Laibach und Zagreb haben mit derselben Maßnahme geantwortet.
Letzter Streich der Serben.
Anfang dieses Jahres haben sie heimlich die Banknotenpresse der Republik in Gang gesetzt, als sich plötzlich große Löcher in der Rentenkasse zeigten.
Dass die Bundesregierung dies als Rechtsbruch bezeichnet hat, dass schließlich und endlich Falschgeld damit geschaffen wurde, das hat die Serben nicht gestört.
Serbien, obwohl größte und beherrschende Republik, gehört nämlich zu den unterentwickelten Teilen Jugoslawiens.
Rechnet man die Provinzen Vojvodina im Norden an der ungarischen Grenze und Kosovo im Süden noch dazu, so sind die pro Kopf Wirtschaftsleistung Serbiens um 12 Prozent unter dem jugoslawischen Durchschnitt, die Arbeitslosigkeit 20 Prozent.
12 Prozent der Serben können weder lesen noch schreiben.
Vergangenes Jahr hat es eine Dürre-Katastrophe gegeben und die Vojvodina, die als Kornkammer Jugoslawiens bezeichnet wird, musste beispielsweise Ernteausfälle bei Mais um ein Drittel hinnehmen.
Die Absetzbewegungen der reichen Teilerrepubliken Kroatien und Slowenien sind verständlich.
So liegt die Wirtschaftsleistung Sloweniens pro Kopf doppelt so hoch wie der jugoslawische Durchschnitt oder siebenmal so hoch wie im Kosovo.
Die zwei Millionen Slowenien sind zwar nur acht Prozent der Einwohner Gesamtjugoslawiens, sie produzieren allerdings ein Fünftel der Wirtschaftsleistung des zerfallenden Vielvölkerstaates und sie erwirtschaften ein Drittel der Exporterlöse in harter Währung.
Mit sechs Prozent ist die Arbeitslosigkeit nur halb so hoch wie im jugoslawischen Durchschnitt.
Kein Wunder, dass Slowenien bereits daran geht, eigenes Geld zu drucken.
Wann die slowenische Währung in Umlauf kommt, es gibt auch noch keinen Namen.
Das ist allerdings noch nicht klar.
Die knapp fünf Millionen Kroaten bilden die zweitstärkste Wirtschaftsmacht in Jugoslawien.
Sie erwirtschaften mit rund zweieinhalb Milliarden Dollar fast zur Gänze die Derwiesenerlöse aus dem Fremdenverkehr.
Stichwort Adriaküste.
Auch die Industrie kann sich sehen lassen.
Chemische und pharmazeutische Werke sowie Elektroindustrie gehören zu den tragenden Säulen, wenn die Betriebe auch zum Teil mit westlichen Lizenzen produzieren.
Und hauptsächlich für den Export werden auch zahlreiche Schiffe in den Werften von Split, Rijeka und Pula auf Kiel gelegt.
Die Arbeitslosigkeit liegt bei 10 Prozent, es ist immer aber noch die Hälfte der Unterbeschäftigung in Serbien und im Kosovo sind 40 Prozent der Albaner ohne Job.
Auch Kroatien bereitet eine eigene Währung vor, hier gibt es sogar schon einen Namen.
Das kroatische Zahlungsmittel soll Jadran heißen, also Adria.
Die Pläne einer selbstständigen Währung von Slowenien und Kroatien sind allerdings ein besonders heikles Kapitel, denn eine eigene Währung ist der Ausdruck der vollen Souveränität.
Und mit einem eigenen slowenischen Zahlungsmittel oder mit einem kroatischen Jadran die Zentralregierung in Belgrad vor vollendete Tatsachen zu stellen und die Serben noch weiterzureizen, das wagt man in Laibach und in Zagreb offenbar noch nicht.
Das waren zwei Berichte im Mittagsjournal zur Situation in Jugoslawien.
In der Zwischenzeit ist es 12.16 Uhr geworden, also eine Minute nach Viertel eins.
Thema Nummer zwei und schwergewichtig im Journal, der Golfkrieg.
Abgesehen von den neuerlichen schweren Raketenangriffen in der vergangenen Nacht und gestern Nachmittag gegen Israel und Saudi-Arabien, dazu gleich später mehr, hat dieser Krieg am Golf nun ein neues Schreckensgesicht bekommen.
Saddam Husseins neuerste Waffe könnte Umweltterror sein.
Öko-Terror, wie es die Amerikaner bereits nennen, angesichts der jüngsten bestürzenden Meldungen über riesige Mengen ausfließenden Öls in den Arabischen Golf.
Stimmen die Angaben amerikanischer Militärs, dann wäre Saddam Hussein nun auch für eines der größten Umweltverbrechen der Geschichte verantwortlich.
Mehrere Millionen Liter Öl sollen in den vergangenen Tagen von Tanks im besetzten Kuwait in den Golf gepumpt worden sein.
Das soll zum einen den Angriff der multinationalen Truppen erschweren, zum anderen die Trinkwasseraufbereitung der Anrainerstaaten lahmlegen.
Aus dem Irak heißt es dagegen, Amerikaner hätten zwei Tanker in Brand geschossen.
Das sei die Ursache der Ölpest, die jedenfalls jedes bisherige Tankerunglück dieser Art bei Weitem übertrifft.
Hans-Peter Gernasbach, Rhein.
Ins Deutsche übersetzt heißt Bahrain die beiden Meere.
Die salzigen Gewässer des persisch-arabischen Golfes nämlich, sowie die unerschöpflichen Süßwasserquellen, die aus dem Meeresboden vor den 33 Inseln dieses Archipels sprudeln und die Bahrain seit Alters her zu einer der wichtigsten Stationen auf dem Seeweg zwischen Mesopotamien und dem indischen Subkontinent gemacht haben.
Beide Meere drohen nun durch eine Ölpest katastrophalen Ausmaßes verseucht zu werden und das kleine Inselemirat ebenso wie die anderen Anrainerstaaten am mittleren und südlichen Golf in der Trinkwasserversorgung zu gefährden.
Seit die Irakis vor drei Tagen damit begonnen haben, von der kubetischen Verladeinsel Sea Island rund 15 Kilometer vor der Küste aus Öl ins offene Meer zu pumpen,
treibt ein inzwischen 17 Kilometer langer und mehrere Kilometer breiter Ölteppich auf die saudische Ostküste und damit auf Bahrain zu.
Bei Hafti, an der saudisch-kovetischen Grenze, hat der Ölschlick bereits die Küste erreicht und ist so dick und zähflüssig, dass das um diese Jahreszeit vergleichsweise stürmische Meer einem Zeugen zufolge keine Wellen mehr schlägt.
Wie schon 1983
als ein irakischer Angriff auf das iranische Nowruzfeld im Golf eine Ölkatastrophe auslöste, sind wieder tausende von seltenen Seevögeln sowie die Fischgründe des persisch-arabischen Meerbußens gefährdet.
Und offensichtlich ist der Ölteppich so dick, dass er Saugvorrichtungen der Entsalzungsanlagen entlang der Küste zu verstopfen oder im Falle Bahrains zusätzlich die Süßwasserquellen zu verseuchen droht.
Da angesichts der gegenwärtigen Konfliktsituation an eine wirksame Bekämpfung der Ölpest etwa durch versprühte Chemikalien oder durch das Abpumpen der Ölschicht nicht zu denken ist, steht zu befürchten, dass auch die südlichen Golfanrainer wie Katar oder die Vereinigten Arabischen Emirate in Mitleidenschaft gezogen werden.
Der Irak hat den amerikanischen und saudi-arabischen Vorwurf, außer der Inbrandsetzung von Ölquellen jetzt auch durch die Verseuchung des Meeres den Ökoterrorismus als neue Waffe in den Golfkonflikt eingeführt zu haben, mit der Gegenbeschuldigung gekontert, dass die Ölpest durch die Bombardierung von Tankern seitens der alliierten Luftwaffe verursacht worden sei.
Von unabhängigen Experten wird diese Beschuldigung jedoch zurückgewiesen.
Sie vertreten vielmehr die Meinung, dass die Irakis die Ölhähne aufgedreht haben, um durch den Schlickteppich ein alliiertes Landemanöver an der kubetischen Küste zu vereiteln oder zumindest zu erschweren.
Hans-Peter Gerner war das aus Bachreim.
Jetzt zu den vergangenen Stunden im Golfkrieg.
Besonders betroffen war wieder einmal Israel.
Schon gestern am späteren Nachmittag, 18.02 Uhr Ortszeit, zu Beginn des Sabbats, gab es massiven Raketenangriff aus dem Irak.
Schlimme Bilanz, ein Todesopfer, viele Verletzte.
Die Patriot-Abwehrsysteme waren zwar erfolgreich, aber doch nicht total.
Wie lange noch wird Israel nach diesen Provokationen aus dem Irak mit einem Gegenschlag abwarten, das ist die Frage dieser Stunden.
Avni Patzner, ein Berater der Regierung, sagte es heute ziemlich unverblümmt.
Wir werden uns so lange Zeit lassen, bis der für uns günstigste und effizienteste Zeitpunkt gekommen ist.
Und schon gestern hat der Verteidigungsminister Ahrens gesagt, dieser Krieg werde zwar noch lange dauern, aber die Bedrohung Israels durch den Irak werde schon zuvor aufgehoben sein.
Aus Tel Aviv, Ben Segenreich.
Schon acht Tage lang hält Israel unter dem mörderischen Raketenbeschuss der Iraker seine Politik der Zurückhaltung durch.
Alle Signale der politischen und militärischen Führung deuten darauf hin, dass diese nach wie vor das Abwarten für das Kleinste übel hält.
Generalstabschef Dan Schomron sagte gestern nach dem massiven Angriff, die Stimmung im Hinterland sei ein wichtiger Faktor, der dauernd in Rechnung gestellt werde.
Die Geduld der Bevölkerung und ihr Verständnis für Israels Dilemma und langfristige Interessen geben den Verantwortlichen mehr Spielraum in ihren Entscheidungen.
Wie vor einer Woche hatte Saddam Hussein wieder den Schabbat, den geheiligten Ruhetag der Juden, für einen Terrorschlag gegen Israels dicht besiedelten Küstenstreifen ausgesucht.
Der Angriff kam zum Schabbateingang kurz nach 17 Uhr Ortszeit.
Um diese Stunde fühlte man sich bisher relativ sicher, weil es immer geheißen hatte, die Iraker könnten die langen Vorbereitungen zum Abschuss nur im Schutz der Dunkelheit vornehmen.
Doch all die Expertisen über die Raketen haben sich bisher als falsch erwiesen.
Leider richtig ist die Vorhersage, dass die amerikanischen Patriot-Abwehrraketen keinen perfekten Schutz bieten.
Zahlreiche Patriots wurden sowohl im Zentrum als auch im Norden des Landes den sieben viel größeren und langsameren Scars entgegengeschickt.
Es gab ein ganzes Feuerwerk von Leuchtspuren, Lichtblitzen und gewaltigen Detonationen, doch zumindest eine der irakischen Raketen wurde verfehlt, andere nur teilweise zerstört und viele Bruchstücke fielen zu Boden und richteten Schaden an.
Nach den weitgestreuten Einschlägen sah man wieder die unerträglichen, fast apokalyptischen Szenen mit den sozusagen aus ihren Wohnzimmern herausgeschossenen Menschen und den hektischen Rettungs-Trupps in den Gasschutzanzügen.
Der gestrige fünfte Angriff war der erste, bei dem eine Person ihren Verletzungen erlag.
Bei einem der vorigen Angriffe waren drei Menschen an Herzversagen gestorben.
69 Personen wurden gestern verletzt, in Krankenhäuser eingeliefert, mittlerweile sind 46 schon wieder in häuslicher Pflege.
Der Sachschaden ist fast unübersehbar.
Ein zweistöckiges Wohnhaus stürzte nach einem Volltreffer ein, hunderte Wohnungen sind beschädigt, hunderte Obdachlose wurden in Hotels umquartiert.
Inzwischen wird versucht, den doch beträchtlichen Schutz durch die Patriots weiter zu verstärken.
Zwei gestern gelieferte Batterien der Boden-Luft-Raketen sind schon aufgestellt und die Amerikaner sollen weitere aus Europa überstellen.
Diese militärische Hilfe stärkt den israelischen Politikern den Rücken.
Israel könnte zurückschlagen, das müsse aber nicht unbedingt sofort geschehen, sagte Premier Yitzhak Shamir letzte Nacht.
Das wichtigste Ziel sei es, die Saddam Husseins zu entledigen.
Für diese Mäßigung wird Israel weiterhin weltweit gelobt.
Der französische Ministerpräsident Michel Rocard rief Shamir an, um seine Solidarität zu bekunden.
Shamir gab der Hoffnung auf bessere Beziehungen zu Frankreich Ausdruck.
Aus Deutschland sind nach Außenminister Genscher und SPD-Chef Vogel weitere Gäste angekündigt.
Der Bürgermeister von Berlin-Spandau kommt mit seinem gesamten Gemeinderat in die Schwesterstadt Aschdot am Mittelmeer.
Im Hintergrund köchelt inzwischen die Intifada weiter, die durch strikte Ausgangssperren in Schach gehalten wird.
Im Westjordanland wurde erstmals seit Kriegsausbruch wieder ein Palästinenser von den Aufständischen wegen angeblicher Kollaboration mit den Israelis erstochen.
Und israelische Soldaten holten mit Gummigeschossen Palästinenser von den Dächern, wo sie gestern Abend Saddams Raketen zugejubelt hatten.
Zur Situation in Israel war das bensinnig.
In der vergangenen Nacht hat der Irak aber auch seine Raketenangriffe auf Städte in Saudi-Arabien fortgesetzt.
Ziele waren Riyadh, Dahran und Dammam.
In Riyadh gab es einen Toten und 30 Verletzte, ein sechsstöckiges Gebäude wurde zerstört.
Die multinationalen Streitkräfte haben gestern ihre Luftangriffe noch verstärkt.
Über 2.700 Einsätze sind geflogen worden, vor allem gegen Ziele im besetzten Kuwait und im Süden des Irak.
Aus dem Pentagon war in der jüngsten Pressekonferenz zu erfahren, dass man nun insgesamt 43 irakische Flugzeuge abgeschossen hat.
17.500 Einsätze seien seit Beginn des Krieges geflogen worden.
480.000 Mann der Alliierten stehen am Golf.
Und auch der Irak meldete sich heute zu Wort.
Marcel Pott.
Der Irak hat ein neues Militärkommuniqué veröffentlicht, in dem der Abschuss von zwei weiteren Flugzeugen der alliierten Streitkräfte gemeldet wird.
Die jüngsten Raketenangriffe auf Saudi-Arabien sind darin bestätigt.
Außerdem enthält die von Radio Bagdad verbreitete Erklärung Angaben über 87 alliierte Luftangriffe gegen irakische Ziele ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Darüber hinaus ist das Kommuniqué gespickt mit Propagandafloskeln.
An einer Stelle heißt es, vor Mitternacht wurde mit Gottes Hilfe ein fürchterlicher Raketenschlag gegen die Stadt Riyadh geführt, die Hauptstadt der korrupten Herrscher Saudi-Arabiens.
Im Morgengrauen hat ein Raketenangriff gegen die Stadt Dahan und den dort befindlichen Luftwaffenstützpunkt stattgefunden und alle Raketenabschlusseinrichtungen sind unversehrt zu ihrer Basis zurückgekehrt.
Bagdad behauptet, seit Beginn des Krieges mehr als 170 alliierte Flugzeuge abgeschossen zu haben, während die Alliierten den Verlust von 24 Maschinen einräumen.
Im Übrigen erklärte ein irakischer Sprecher, die irakische Regierung habe nunmehr eine eigene Radiofrequenz für die Mutter aller Schlachten bereitgestellt.
Die Iraker, so fuhr der Ansager fort, hätten keine Alternative zum Kampf bis zum Ende, aber im Namen Gottes und der Gerechtigkeit würden sie siegreich daraus hervorgehen.
Zuvor hatte das irakische Regime in gewohnter Manier bekräftigt, keine Macht der Welt könne den Irak aus Kuwait vertreiben.
Die arabischen Soldaten auf Seiten der antirakischen Koalition forderte es zur Desertion auf, um für die arabische Nation unter der Führung des Irak zu kämpfen.
Radio Bagdad ruft also die Araber in den multinationalen Streitkräften zum Überlaufen auf, aber eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
Aus dem Irak scheint es nun verstärkte Absatzbewegungen zu geben.
Nach aus Bagdad natürlich nicht bestätigten Berichten, dass die Verantwortlichen der Luftwaffe hingerichtet worden sind, gibt es nun die Meldung, dass heute Vormittag sieben irakische Jagdflugzeuge im Iran gelandet sind.
sich also in den Iran geflüchtet haben.
Eine weitere achte irakische Maschine ist bei der Landung in Flammen aufgegangen.
In Teheran heißt es, die Piloten der irakischen Maschinen würden nun verhört.
Vor einer Mine im mittleren Teil des Golfes hat inzwischen heute die britische Versicherungsgesellschaft Lloyds alle Schiffe der Region gewarnt.
Wie es in einer Erklärung heißt, orteten die Schifffahrtsbehörden von Bahrain bereits gestern ein Objekt, das eine Mine sein könnte.
Inzwischen kommen aus der Türkei Berichte, die die Angst der Bevölkerung vor einer akuten Bedrohung durch den Irak weiter schüren.
Übergelaufene irakische Soldaten berichten von 200 direkt gegen die Türkei gerichteten Raketen mit Giftgassprengköpfen.
Harald Weiß aus Ankara.
Nach dem Bericht eines irakischen Deserteurs hat Saddam an der Grenze zur Türkei mehr als 200 mit Chemiewaffen bestückte Raketen stationiert.
Der geflüchtete Soldat Abbas Cuma erklärte im Asylantenlager von Hakkari gegenüber ausländischen Journalisten, er selbst sei mitverantwortlich gewesen für den Aufbau der Raketenstellungen, die alle auf die Türkei ausgerichtet seien.
Die Raketen befänden sich auf mobilen Abschussrampen in der kurdischen Provinz Erbil und seien sehr gut getarnt.
Ein zweiter Disserteur, Dilshad Muhammedi, bestätigte, dass die irakische Armee auch an die Grenze zur Türkei zahlreiche Waffensysteme verlegt habe und weiter meinte er, Saddam sei derzeit zu allem bereit.
Unterdessen ist aus den vorwiegend von Kurden bewohnten Ostprovinzen der Türkei zu hören, dass die Menschen in ihrer Angst vor einem Giftgasangriff Haustiere als Alarmsignal verwenden.
Wie die Zeitung Sabah schreibt, sei es weit verbreitet vor dem Zu-Bett-Gehen ein Huhn vor der Haustüre anzubinden.
Der Erste, der am Morgen aufsteht, schaut nach, ob das Tier noch lebt.
Wenn ja, könne man davon ausgehen, dass kein Giftgas vorhanden sei und man ungefährdet die Türe öffnen dürfe.
Derartige Verhaltensweisen zeigen die Hilflosigkeit einer Bevölkerung, der es an Informationen, an Gasmasken und an Bunkern fehlt.
In Ankara scheint die Regierung angesichts des Golfkriegs und der schweren Unruhen gestern in der Osttürkei ihre Politik gegenüber der kurdischen Minderheit zu überdenken.
In der vergangenen Nacht entschied das türkische Kabinett überraschend, künftig die kurdische Sprache in der Türkei zu erlauben.
Eine für Ankara sensationelle Eröffnung gegenüber den etwa 10 Millionen Kurden im Land, deren Existenz die offizielle türkische Politik bislang zu verleugnen suchte.
In ersten Kommentaren heißt es dazu in der Istanbuler Presse, Präsident Özal plane eine radikale Reform seiner kurden Politik.
Turgut Özal benötigt derzeit vor allem die Solidarität der Bevölkerung in den südöstlichen Provinzen und das bedeutet, er braucht die Solidarität der Kurden.
Denn in deren Gebiet wird sowohl in der Südtürkei wie auch im Nordirak der Krieg ausgetragen werden.
Auch wenn es sich um ein taktisches Manöver handeln dürfte, für die türkischen Kurden ist es eine Chance, zumindest ein gewisses Maß an Autonomie auszuhandeln.
Harald Weiß war das aus Ankara und jetzt ein Hintergrundgespräch zum Golfkrieg in unserer Samstag-Mittag-Journal-Serie.
Im Journal zu Gas.
Als Weltbürger in Uniform wird Wolfgraf Baudisinov beschrieben.
Der ehemalige Bundeswehrgeneral, der sich seit dem Ausscheiden aus der Armee als Friedensforscher engagiert, hat schon während seiner Offizierslaufbahn zur grundlegenden Reform der internen Strukturen der deutschen Bundeswehr beigetragen.
in Richtung Demokratisierung des militärischen Gefüges.
Zeit zum Nachdenken über die Grundsätze des inneren Funktionieren seiner Armee hatte Baudissin als er, der in Hitlers Wehrmacht dienen musste, in Kriegsgefangenschaft geriet und in ein australisches Internierungslager gebracht wurde.
Nach seinem Ausscheiden aus der Armee hat sich Baudissin als Direktor eines Friedensforschungsinstituts an der Universität Hamburg einen Namen gemacht.
Der einstige NATO-Planungschef ist den nationalen Denkkategorien weitgehend entwachsen und kühn genug, sich eine Welt ohne Soldaten vorstellen zu können.
Nicht jedoch eine Welt ohne Konflikte.
Konflikte, die seiner Meinung nach mit der Ost-West-Entspannung eher noch weiter zunehmen werden.
So baut es ihn schon vorausblickend in einem Interview vor einem Jahr.
Über den Krieg am Golf und dessen Auswirkungen auf das militärische und sicherheitspolitische Gefüge führte nun Helmut Brandstetter in Bonn mit Wolf Graf Baudissin das folgende Gespräch.
Graf Baudissin, ein deutsches Nachrichtenmagazin, hat zu Beginn dieser Woche auf sein Titelblatt geschrieben, Krieg um Frieden.
Das war also nur wenige Tage nach dem ersten alliierten Bombardement auf den Irak und da konnte man vielleicht noch die Hoffnung haben, es werde ein kurzer Krieg und es werde ein Krieg um einen Frieden.
Jetzt, etwa zehn Tage später, würden Sie meinen, kann es das überhaupt geben, einen Krieg um Frieden?
Und sehen Sie jetzt noch die Chance, dass es nach einem, wie sich herausstellt, doch längeren, harten, schlimmen Krieg, dass da Frieden kommen kann?
Also eins ist sicher, dass Herr Hossein es außerordentlich schwer gemacht hat, mit politischen Mitteln den, nennen wir es mal nur, den Waffenstillstand zu erhalten.
sondern er ist ja wohl aus sehr ehrgeizigen, persönlichen Gründen darauf erpicht, dass es Krieg gibt, in dem er nachher entweder als Märtyrer oder als Sieger hervorgeht und damit hofft er wohl in die Geschichte einzugehen als der große Reis, der Begründer des
panarabischen Reiches.
Das macht das Problem eben so außerordentlich kompliziert, dass es hier nicht ihm nur geht, in Anführungsstrichen nur um die Erhaltung von Kuwait oder so etwas, sondern doch um eine ganz andere politisch-psychologisch, um nicht zu sagen fundamentalistische Ziel.
Nun hat aber der amerikanische Präsident selbst schon davon gesprochen, es werde Monate dauern, bis man sagt, er muss ihn in die Knie zwingen.
Ja, gut.
Nun kommt es ja sehr darauf an, wie man ihn in die Knie zieht.
Ich persönlich warne davor, jetzt etwa zu versuchen, mit militärisch-konventionellen Mitteln Kuwait zu besetzen.
Meine Vorschlag ist, stehen zu bleiben an der Grenze, nicht einen Schritt herüber zu gehen, schon um nicht den Hussein in die Rolle des Angegriffenen zu versetzen.
Aber zweitens, um die eigene Truppe zu schonen, denn es sind ja doch offensichtlich sehr geschickt aufgebaute Verteidigungsstellungen da.
die jeden Angriff außerordentlich erschweren und wahrscheinlich sehr verlustreich machen lassen.
Insofern ist mein Vorschlag, die Grenze nicht zu überschreiten, den Luftkrieg weiterzuführen und zu hoffen, dass die Blockade, die ja jetzt zusammen mit den militärischen Eingriffen
und den Verlusten an Material usw.
doch wahrscheinlich immer wirkungsvoller wird, abzuwarten, bis die ihn zwingt, nachzugeben.
Sie hätten die Hoffnung auf eine sogenannte Mischlösung, einerseits schon kriegführend, aber andererseits das Embargo der UNO, das ja möglicherweise längerfristig vielleicht sogar zu Erfolg geführt hätte, noch zu verschärfen.
Richtig, das erstens zu verschärfen und zweitens noch wirkungsvoller eben zu machen durch die Kriegshandlung.
Denn er braucht ja Munition, muss er von außerhalb herbeiführen, Ersatzteile für Waffen und so weiter.
Er ist ja doch auch rein militärisch gesehen davon abhängig, dass er importieren kann und das geschieht nicht.
Insofern würde ich sagen, können Vernünftige,
bemessene militärische Operationen ihm noch empfindlicher gegenüber der Blockade werden lassen.
Ihr Vorschlag würde in zwei Richtungen zielen.
Erstens die eigenen, die alliierten Truppen zu schonen.
Zweitens natürlich auch die irakische Zivilbevölkerung zu schonen.
Aber auch geht es nicht längerfristig auch darum, dort wirklich einen Frieden im Nahen Osten zu bekommen.
Und da kann es nur sein, wenn die muslimische, die islamische Welt
nicht der zerstört ist.
Wenn man sich anschaut, dass es jetzt in Europa schon Kundgebungen gibt, in den Städten wie Paris oder London, wo viele Moslems schon auf die Straße gehen und sagen, sie würden für Saddam Hussein kämpfen.
Das ist ja auch längerfristig sogar eine Bedrohung für Europa, dass etwas, was man gedacht hat, dass es ein Zusammenleben verschiedener Religionen geben kann, auf einmal nicht mehr funktioniert.
Ich bin ganz Ihrer Meinung,
Der Fundamentalismus, den es ja nicht nur bei den Islamen, sondern auch bei uns gibt, ist natürlich tödlich.
Denn als guter Fundamentalist meint man ja, dass die eigene Sache heilig ist und dass jede Konzession, das heißt eigentlich jeder politische Akt, Verrat ist.
Insofern gebe ich Ihnen zu, ist es sehr, sehr gefährlich, was dort passiert.
Nur meine Hoffnung ist,
dass wenn jetzt nicht etwa Kriegerischen in Kuwait eingegriffen wird, wenn nur mit Bomben, mit Flugzeugen und Raketen angegriffen werden, der Augenblick kommt, wo er doch erkennt, so geht es nicht weiter.
Ich würde dann und vielleicht so ein bisschen vorher ihm einen Waffenstillstand anbieten, unter der Voraussetzung, dass er Kuwait räumt.
würde nach Kuwait eine Peacekeeping Forces der United Nations, möglichst zusammengesetzt aus islamischen Einheiten, hinschicken, die endlich hier einmal wieder Ordnung schafft, die es den emigrierten und rausgeschmissenen Kuwaitern ermöglicht, wieder zurückzukommen, die hier auch einmal eine Feststellung macht, was eigentlich hier zerstört in der Zwischenzeit ist, im Blick auf spätere Reparationen.
Ich glaube, das ist sehr wichtig, dass man die kuwaitische Frage so behandelt und sie benutzt als Einstieg in eine größere, nennen wir es mal, Middle East Conference, an der alle Staaten, die hier liegen, beteiligt werden und dazu noch die Hauptmitglieder des Sicherheitsausschusses der Vereinten Nationen.
Und Sie hätten Hoffnung, dass Israel da mitmacht?
auf die schwache Stelle hin.
Ich hoffe aber, dass Israel, das bisher gegen derartige Konferenzen immer gewesen ist, doch nun auch gelernt hat, wie gefährlich es ist, wenn man den jetzigen Zustand belässt.
Und das sozusagen das geringere Übel wählt, nämlich eine solche Konferenz.
Denn eine solche Konferenz könnte A dazu führen, dass man sich gegenseitig anerkennt, was ja hier in dieser Gegend gar nicht üblich ist.
Denn es ist ja das Schlimme, dass hier unendlich
aus den verschiedensten Gründen, religiösen, kulturellen, politischen, wirtschaftlichen und so weiter, dass aber eigentlich kaum jemand hier, was ich gerne nenne Konflikt, das heißt friedensfähig ist.
Das heißt, dass kaum einer gewillt ist, jetzt die Position des anderen als Tatsache anzuerkennen und zu versuchen, hier schrittweise
Nicht den Konflikt aus der Welt zu schammen, das geht gar nicht, aber schrittweise ihn zu regeln.
Und so würde ich hoffen, dass auch die Israelis einsehen, dass noch eine solche Konferenz, in der sie ja nicht alleine sind.
sondern ja nun also noch die United Nations da sind, dass das noch das geringere Übel ist.
Vor allen Dingen, wenn als Ergebnis dieser Konferenz die ganzen anderen Staaten die Existenz Israels anerkennen, wenn man sich hier einigt auf Grenzen, die nun dann einmal unverletzlich sein sollten.
Wenn man sich hier weiter dazu entschließt, was ich gerne nenne, Krisenmanagementstrukturen aufzubauen, das heißt, die Naziregierungen haben ein Konsortium, in dem die Entwicklung immer wieder verfolgt wird und dem rechtzeitig auch
versucht wird, Kompromisse zu schließen.
Und ich würde meinen, hier sollte auch ein wenig interne Entwicklungshilfe betrieben werden, denn es gibt ja sehr reiche Staaten hier, die also etwas tun für die Ärmeren.
Und letztlich sollte hier, was ich kooperative Rüstungssteuerung nenne, Arms Control, sehr ernsthaft gemacht werden.
Das heißt, keiner der Mitglieder
sollte so viel Streitkräfte haben, die den Nachbarn bedrohen, das heißt, die hier eine Instabilität wieder weiterführen.
Nun, General Baudis, die Hoffnung auf eine solche Konferenz wird dann größer, je kleiner wahrscheinlich die Schäden, auch gerade die Schäden in der Zivilbevölkerung, die Opfer während dieses Krieges sind.
Nun sind wir alles hier auch auf die wenigen Meldungen, die es gibt, angewiesen.
Oder können Sie aus Ihrer militärischen Erfahrung ungefähr abschätzen, die einen sprechen von ein paar hundert, die anderen von ein paar hunderttausend Opfern, wieviel es wirklich sein könnte?
Ich würde sagen, es ist hoffentlich mehr in der unteren Skala.
Finden Sie es außerordentlich schwer zu sagen, weil man gar nicht die Ziele der Luftwaffe und der
wie zielgenau jetzt gehandelt wird, das heißt, wie neben den militärischen Objekten auch noch die Zivilbevölkerung mit hereingerissen ist.
Könnte nicht noch eine Erfolge, um jetzt schon in die Zukunft zu denken, eines erfolgreichen Krieges sein, dass die Vereinten Nationen gezwungen sind, in anderen Gegenden der Welt ähnlich vorzugehen?
Ich denke an viele Bürgerkriegssituationen in Afrika, vielleicht sogar an das Baltikum, dass man sagt, wenn die Sowjetarmee das Baltikum besetzt, muss sich eine internationale
Friedensstreit macht, auch da zur Wehr setzen.
Hat das nicht fatale Folgen?
Ich bin sehr froh, dass jetzt A, und das war die Voraussetzung, nach Überwindung der Ost-West-Konfrontation und dem Entstehen, nennen wir es mal, einer Nord-Kooperation, auch die United Nations handlungsfähig werden.
Sie sind ja doch, oder eine ihrer wesentlichen Funktionen ist es ja doch, Stabilität im internationalen und übernationalen Rahmen zu schaffen.
Und ich bin sehr froh darüber, dass Sie sich hier sehr einmütig und konsequent entschlossen haben, den Angriff auf Kuwait zu verurteilen und sogar noch etwas dagegen zu tun.
Ich glaube, dass diese
Entwicklung auf unserem Globus außerordentlich wichtig ist, dass eine solche Instanz jetzt funktioniert.
Aber wenn sie konsequent ist, dann in anderen Bereichen genauso auftritt?
Müsste sie natürlich, ja selbstverständlich.
Aber sie ist eben, hat doch hier sehr schnell und sehr klar funktioniert.
Das heißt, sie rufen dafür eine Abschreckungsfunktion, dass jeder Aggressor fürchten muss, die Vereinten Nationen kommen mit ein paar hunderttausend Soldaten und Bombern.
Richtig.
Und auch wirtschaftliche und sonstige Konsequenzen.
Graf Paulus, ich würde gerne noch zur Stellung der Deutschen im Rahmen dieses Konflikts kommen.
Und die sind nicht einfach.
Am heutigen Samstag gehen oder werden gehen, man weiß noch nicht wie viele, man schätzt 150.000 Leute, in Bonn auf die Straße.
Viele werden ein Plakat tragen, kein Blut fürs Öl.
Und sie richten sich damit gegen die Amerikaner und nicht gegen den Angriff Saddam Husseins auf Kuwait.
Das ist schon ein Punkt, der kritisiert wird.
In Israel müssen Leute wieder davor fürchten, von deutschem Gas getötet zu werden.
Und man sieht in Deutschland relativ wenige Aktionen dagegen.
Was ist passiert mit den Deutschen?
Warum taucht zumindest der Verdacht auf, dass wieder eine Art von Antiamerikanismus hier auch gerade bei jungen Leuten wieder besteht?
Ja, Sie haben natürlich sehr recht.
Und man muss auch immer wieder warnen vor derartigen Entwicklungen.
Sollte aber auf der anderen Seite diese Proteste erstens so deuten, dass es nicht die Deutschen sind, sondern ganz bestimmte Gruppen der Deutschen, die von mir aus gesehen leider unpolitisch
gehen.
Was sie tun, hat ja nichts mit Frieden zu tun, dann wäre ich noch sehr einverstanden, sondern sie sind im Grunde genommen nur gegen den Krieg und das hilft nicht sehr viel weiter.
Und ich sehe genauso wie Sie und andere mit großer Sorge, dass man nun plötzlich hier in den Amerikanern das Grund übersieht, anstatt zu erkennen, was wir besprachen, dass es ja hier eine Aktion der United Nations ist.
Und dass hier wirklich nationalistische Impulse plötzlich wieder auftreten, wie überall auf der Welt.
Von mir aus ist die Flucht in den Nationalismus, sprich das 19.
Jahrhundert,
Nichts anderes als eine Flucht vor den komplizierten Gegebenheiten unserer modernen Zeit.
Herr Baudissi, ich danke für das Gespräch.
Im Journal zu Gast, das war heute der ehemalige Bundeswehrgeneral und jetzige Konfliktforscher Wolfgraf Baudissi.
Und thematisch geht es gleich noch einmal weiter.
Aus Bonn meldet sich nämlich jetzt Kurt Rammersdorfer mit einem Bericht von der großen Friedensdemonstration, zu der für heute DGB, also Deutscher Gewerkschaftsbund und deutsche Sozialdemokraten aufgerufen haben.
Noch sammeln sich die Demonstranten.
Der eigentliche Sternmarsch in das Zentrum Bonns hat noch nicht begonnen.
Wie viele Menschen an der Kundgebung teilnehmen, kann man zur Minute noch nicht genau abschätzen.
Viele sind es auf jeden Fall.
Schon am frühen Morgen wurden rund 20.000 Teilnehmer gezählt, die mit Zügen und Sonderbussen nach Bonn gekommen sind.
Die Veranstalter rechnen mit rund 150.000 Teilnehmern.
Das wäre die größte Kundgebung gegen den Golfkrieg.
Das Motto lautet Stoppt den Krieg am Golf.
Die Transparente, die mitgeführt werden, richten sich in erster Linie ganz allgemein gegen den Krieg.
Stoppt den Krieg sofort ist zu lesen, aber auch der Tod bedankt sich für die deutschen Waffenlieferungen an den Irak.
Vereinzelt auch gezielte Kritik am Vorgehen der Amerikaner, rote Fahnen sind auszumachen, Imperialisten, Hände weg vom Nahen Osten.
Gezielte Kritik am Aggressor Irak hingegen kaum zu bemerken, zumindest auf den Transparenten.
Parallel dazu geht in Bonn auch eine Solidaritätskundgebung für Israel über die Bühne.
Der Zuspruch allerdings enttäuschend.
Um die Mittagszeit sind nur etwa 15 Kundgebungsteilnehmer auszumachen.
Unterstützt wird die heutige Großkundgebung hingegen, zu der verschiedene Gruppen der Friedensbewegung aufgerufen haben, in erster Linie von der SPD, den Grünen, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, aber auch der PDS sowie verschiedenen linken, christlichen und Umweltgruppen.
Die Bundesregierung selbst zieht die Kundgebung mit kritischer Distanz.
Die Sorge der Koalition ist durchaus nicht unberechtigt, dass man den Deutschen im Ausland neuerlich Einäugigkeit vorwirft.
Der Ruf des geeinten Deutschlands hat ohne dies bereits gewaltigen Schaden genommen, als das wahre Ausmaß der deutschen Rüstungshilfe für den Irak auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde.
Da die heutige Demonstration auch im Rampenlicht der Weltpolitik steht, erinnert die Regierung nachdrücklich an die Verantwortung für das Ansehen Deutschlands.
Die Friedenspolitik, sie darf niemanden dafür blind machen, wer letztlich für den Golfkrieg verantwortlich ist.
Soviel zum Stichwort Golf in diesem Mittagschanal.
Andere Berichte jetzt aus Österreich.
Grundsätzliche Einigung über das Budget für das heurige Jahr hat es heute in einem Gespräch zwischen Kanzler und Finanzminister einerseits sowie Vizekanzler und Finanzstaatssekretär andererseits gegeben.
Details wurden noch nicht bekannt gegeben, berichtet Waltraud Langer aus dem Bundeskanzleramt.
Ja, bitte um Entschuldigung, ganz so schnell ist Waltraud Langer nicht, auch wenn wir es jetzt schon ein bisschen eilig haben.
Waltraud Langer mit ihrem Bericht aus dem Bundeskanzleramt.
Der Sinn des heutigen Budgetgipfels zwischen Bundeskanzler, Vizekanzler, Finanzminister und Finanzstaatssekretär laut Finanzminister Latziner?
Wir stehen sozusagen allein gegen den Rest der Welt normalerweise.
Und da ist es wichtig, sich eine entsprechende Rückendeckung für einen gemeinsamen Kurs zu holen.
Und diese Rückendeckung haben sich Latsener und Staatssekretär Stumppfoll heute geholt.
Rückendeckung für den von ihnen präsentierten Vorschlag, wie die Geldwünsche der diversen Ressorts zusammengestutzt werden können, damit das angepeilte Budgetdefizit in Höhe von 63 Milliarden Schilling erreicht werden kann.
Resümee Latseners, die Größenordnungen stehen jetzt fest, es fehlt nur noch der Feinschliff.
Details wolle er jetzt nicht der Öffentlichkeit, sondern den Ministern mitteilen, wo es noch keine Einigung gibt.
Mehr oder weniger fix stehen derzeit offenbar nur die Budgets des Bundeskanzleramts, des Finanz-, Justiz- und Landwirtschaftsministeriums fest.
Optimistisch ist Latziner aber, dass er seine Budgetrede am geplanten Termin, dem 27.
Februar, halten kann.
Gestern ist am Rande der zu Ende gegangenen Tagung des Europarats über Flüchtlingsfragen bekannt geworden, dass Deutschland mit 1.
März die Visumpflicht gegenüber Polen aufheben wird.
Italien und Frankreich wollen dann dem Beispiel Deutschlands folgen.
Nicht so Österreich, wie Innenminister Franz Löschnag in einem Gespräch jetzt zu Mittag mit Fritz Besata erläutert.
Die Gründe, die wir Anfang September für die Einführung der Visumpflicht gegenüber polnischen Staatsangehörigen
vermeinten zu haben, haben sich ja durch die Entwicklung in den letzten Monaten nicht geändert.
Die Deutschen haben insbesondere politische Gründe, diese Visa-Verpflichtung aufzuheben und ich glaube daher, dass Österreich zumindest derzeit keinen Handlungsbedarf hat.
Darüber hinaus ist
die Ankündigung der Deutschen ja schon für den 1.
Jänner dieses Jahres vorgesehen gewesen, also man hat das schon im Auge gehabt, das ist nicht geschehen, ich bin daher nach wie vor skeptisch, ob es tatsächlich dieses Mal mit 1.
März dann stattfinden wird.
Nun, wie auch immer Herr Minister, am 1.
März werden wir es wissen, wenn Sie von politischen Gründen der Bundesrepublik sprechen.
Welche politischen Gründe hat Österreich die Visumspflicht nicht aufzuheben?
Politisch gesehen sind wir ganz einfach in einer anderen Lage.
Wir haben hier nicht Akzente aus den Gründen zu setzen, wie es Deutschland offenbar setzen muss.
Insgesamt, glaube ich, sollten wir uns hier nicht an die Spitze einer Entwicklung setzen.
Noch einmal zur Klarstellung, Herr Minister, sind Sie prinzipiell für die Beibehaltung des Visums gegenüber Polen oder können Sie sich vorstellen, dass im Falle entsprechender Erfahrungen der Bundesrepublik auch wir die Visumspflicht aufheben?
Unter zwei Voraussetzungen kann man an dieses Problem nochmals herangehen.
A, die Erfahrungen
der Deutschen nach Aufhebung oder nach einer eventuellen Aufhebung muss man kennen und b, wir brauchen schon Vorschläge der Polen selbst, wie sie etwa von sich aus einen Schwarzmarkt, wie wir ihn zuletzt hier in Österreich erlebt haben, unterbinden können.
Sagt Innenminister Löschner im Gespräch mit Fritz Besata.
Vor knapp zwei Wochen haben Wissenschaftler des Forschungszentrums Seibersdorf eine Studie über die Möglichkeiten eines Endlagers für radioaktiven Müll vorgelegt.
Darin wurden vier Standorte als geeignet für ein solches unterirdisches Atommüll-Lager angegeben.
Die Region Bosrug-Süd im steirisch-oberösterreichischen Grenzgebiet wurde sogar als besonders gut für ein Atommüll-Endlager angesehen.
Doch sofort hagelte es Proteste von Bürgern und Politikern.
Das Ökologieinstitut hat nun ebenfalls zwei Studien zum Atommüll fertiggestellt, die sich einerseits mit der Vermeidung von Atommüll überhaupt in Österreich befassen und andererseits Alternativen zu einem Atommülllager unter der Erde vorlegen, Franz Simbürger berichtet.
Drei mögliche Varianten der Lagerung für Atommüll haben die Wissenschaftler des Ökologieinstitutes untersucht, nämlich die Lagerung in an der Erdoberfläche errichteten, mit Beton umgebenen Behältern, die Lagerung in entsprechend gesicherten und abgedeckten Mulden und die Lagerung im Erdinneren.
Für ein Tiefenlager spricht nach Ansicht des Öko-Institutes, dass dabei am ehesten sichergestellt werden kann, dass langfristig keine radioaktive Strahlung nach außen dringt.
Dagegen spricht, dass ein Tiefenlager für den in Österreich anfallenden Atommüll wirtschaftlich nicht rentabel ist und vor allem, dass nicht kontrolliert werden kann, ob etwa Fässer undicht geworden sind und Radioaktivitäten das Grundwasser ausgetreten ist.
Zweite Variante das sogenannte Oberflächenlager, also Atommüll im Boden vergraben.
Dafür spricht nach Ansicht des Öko-Institutes, dass das die billigste Variante ist, doch Oberflächenlager sind nicht auf lange Zeit sicher und dennoch, weil der Müll ja doch vergraben wird, nur schlecht kontrollierbar.
Schließlich die Variante Behälterlager, also die Errichtung von Atommüllcontainern.
Dafür spricht die ständige Kontrollmöglichkeit aber auch, dass solche Lager als ständiges Mahnmal zur Atommüllvermeidung beitragen könnten.
Gegen Behälterlager spreche aber die fehlende Langzeitsicherheit und die Notwendigkeit, solche Lager ständig zu warten und zu kontrollieren.
Dennoch lässt die Studie des Öko-Institutes eine deutliche Präferenz für solche Behälterlager erkennen.
60 Zentimeter Betonwand rundherum würden für den in Österreich anfallenden Atommüll als Sicherheit genügen, heißt es in der Studie.
Bereits vorhandene Einrichtungen, etwa das AKW-Gebäude in Zwentendorf, ehemalige Flak-Türme oder Kavernen des Bundesheeres könnten dafür verwendet werden.
Eines gilt aber nach Ansicht des Ökologieinstitutes für alle Varianten der Atommüll-Lagerung.
Zitat aus der Studie
Da es unmöglich ist, gegen den Willen der Betroffenen ein Atommülllager zu errichten und auch die notwendigen Vorarbeiten beim derzeitigen Misstrauen unter der Bevölkerung nur mit Gewalt durchsetzbar wären, bleibt als einzige Möglichkeit, noch einmal von vorne anzufangen."
Ein Beitrag war das von Franz Simbürger.
Und jetzt gegen Ende des Journals gibt es natürlich auch noch Informationen vom Sport bei der Ski-WM in Saalbach.
Hat es heute Gold für Petra Kronberger gegeben bei der Spezialabfahrt der Damen.
Aber hören Sie gleich mehr von Manfred Peierhuber.
In Saalbach gab es heute die dritte WM-Medaille für Österreich nach Gold durch Stefan Eberhardt und Silber durch Thomas Stangassinger bei den Herren.
Erste Goldmedaille im ersten Bewerb der Damen und die Favoritin hat sich durchgesetzt.
Petra Kronberger, die 21-jährige Salzburgerin aus Pferwerfen, hat die Spezialabfahrt in 1'29,12 gewonnen.
vor der Französin Nathalie Boubet, 44 Sekunden Rückstand.
Silber also für Frankreich und Bronze, das war sicherlich eine Überraschung.
Die erste WM-Medaille für die Sowjetunion durch Svetlana Gladyschewa, Rückstand 51 Sekunden.
Und im Zielraum konnte Petra ihr erstes Gold bei dieser WM noch gar nicht fassen.
Ich kann es noch nicht ganz realisieren.
Ich weiß nicht, wie er um mich geschehen ist, aber jedenfalls
Ich fühle mich ganz, ganz gut.
Das war ja ein echter Krimi, bis zuletzt das Zittern.
Ja, auf jeden Fall.
Ich bin herumgestanden wie ein Zieh.
Ich habe mich schon gar nicht mehr beherrschen können.
Am liebsten wäre ich weg.
Alleine hätte ich mich am liebsten in eine Ecke gestellt und das mitverfolgt.
Die letzte größere Konkurrentin herum war die Russin, die Svetlana Kladischewa.
Dann ist mir mal so ein Stein vom Holzen gefallen und da ist mal alles zusammengebrochen, wenn man das so sagen kann.
Da sind mir mal ein paar Tränen gekommen, die ich beherrschen konnte.
Ein großartiger Auftakt also der Damenbewerbe.
Gold für Österreich durch Petra Kronberger, Silber für Frankreich durch Nathalie Bouvier und Bronze für die Sowjetunion durch Svetlana Kladyschewa.
Die weiteren Österreicherinnen, 6.
Sabine Ginter, 9.
Barbara Sattlider und nur 16.
Veronika Wallinger.
Ja, Sport war das zuletzt im Mittagsjournal, bleibt jetzt gerade noch Zeit für das Wetter, die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Sonnig-mäßig kalt, nachtragen will ich Ihnen auch die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, Heiter 2 Grad, Eisenstadt Heiter 2 Grad, St.
Pölten Hochnebel minus 2 Grad, Linz Hochnebel minus 4 Grad,
Salzburg auch Hochnebel minus 3 Grad, Innsbruck wolkengloss 0 Grad, Bregenz Hochnebel minus 3 Grad, Graz-Heiter minus 1 Grad und Klagenfurt wolkengloss minus 3 Grad.
Das war's im Mittagsschanal und ich möchte Sie noch auf die nächsten Informationssendungen hinweisen.
Nächste ausführliche Information beginnt gleich jetzt um 13 Uhr im Fernsehen in den Fernsehprogrammen FS1 und FS2.
Stündlich informieren wir Sie in den Nachrichten und die Schanalredaktion
meldet sich dann morgen mit Sonderschornalen, sozusagen Schornalen, die sonst am Sonntag nicht vorgesehen sind, um 7 Uhr, 8 Uhr und 9 Uhr in der Früh.
Das war's im Mittagsschornal.
Durch die Sendung hat sich Ilse Oberhofer geführt.
Die Situation in Jugoslawien ist in den vergangenen Tagen hochexplosiv. In Kroatien befürchtete man am Vortag fast stündlich Zusammenstöße zwischen kroatischen Milizen und jugoslawischen Armeeeinheiten. Tatsächlich wurden kroatische Milizsoldaten festgenommen. Andererseits gibt es nach Gesprächen von Kroatiens Präsident Tudjman und dem Staatspräsidium in Belgrad unübersehbare Zeichen der Entspannung.
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Abgesehen von den schweren Raketenangriffen gegen Israel und Saudi-Arabien hat der Golfkrieg ein neues Schreckensgesicht bekommen. Saddam Husseins neueste Waffe könnte Öko-Terror sein. Stimmen die Angaben der US-Militärs wäre Saddam Hussein durch das Pumpen von mehreren Millionen Litern Öl in den Golf für eine der größten Umweltkatastrophen verantwortlich.
Mitwirkende:
Gerner, Hans Peter [Gestaltung]
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
;
Wissenschaft und Forschung
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Seit dem Vortag kam es bereits zu massivem Raketenbeschuss Israels durch den Irak. Wie lange noch wird Israel nach den Provokationen aus dem Irak mit einem Gegenschlag abwarten? Eine Analyse der innenpolitischen Situation in Israel.
Mitwirkende:
Segenreich, Ben [Gestaltung]
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der Vornacht hat der Irak seine Raketenangriffe auf Städte in Saudi-Arabien fortgesetzt. Währenddessen wurden die multinationalen Luftangriffe auf den Irak noch verstärkt. Sowohl das Pentagon als auch der Irak gaben offizielle Stellungnahmen ab.
Mitwirkende:
Pott, Marcel [Gestaltung]
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Medien und Kommunikation
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Berichte aus der Türkei schüren die Angst der Bevölkerung vor einer akuten Bedrohung durch den Irak. Übergelaufene irakische Soldaten berichten von 200 direkt gegen die Türkei gerichteten Raketen mit Giftgasköpfen.
Mitwirkende:
Weiss, Harald [Gestaltung]
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Ort:
Ankara
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Im Journal zu Gast erfolgt ein Hintergrundgespräch zum Golfkrieg mit dem "Weltbürger in Uniform" Wolf Graf Baudissin. Der ehemalige Bundeswehrgeneral engagiert sich seit dem Ausscheiden aus der Armee als Friedensforscher. Einblendung: Wolf Graf Baudissin.
Mitwirkende:
Brandstätter, Helmut [Gestaltung]
, Baudissin, Wolf Stefan Traugott Graf von [Interviewte/r]
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Ort:
Bonn
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Wissenschaft und Forschung
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Grundsätzliche Einigung über das Budget 1991 hat es in einem Gespräch zwischen Kanzler Vranitzky und Finanzminister Lacina einerseits und Vizekanzler Riegler und Finanzstaatssekretär Stummvoll andererseits gegeben. Einblendung: Finanzminister Ferdinand Lacina.
Mitwirkende:
Langer, Waltraud [Gestaltung]
, Lacina, Ferdinand [Interviewte/r]
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik Österreich
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Wirtschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Am Rande der zu Ende gegangenen Tagung des Europarates über Flüchtlngsfragen ist die Aufhebung der Visumspflicht von Polen in Deutschland bekannt geworden. Österreich will dem Vorbild Deutschlands nicht folgen. Interview: Innenminister Franz Löschnak.
Mitwirkende:
Pesata, Fritz [Gestaltung]
, Löschnak, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Politik Österreich
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Vor zwei Wochen haben Wissenschafter des Forschungszentrums Seibersdorf eine Studie über die Möglichkeiten eines Endlagers für radioaktiven Müll vorgelegt. Das Ökologieinstitut hat ebenfalls zwei Studien zum Atommüll vorgelegt. Einerseits geht es um die Vermeidung von Atommüll in Österreich und andererseits um Alternativen zu einem unterirdischen Atommülllager.
Mitwirkende:
Simbürger, Franz [Gestaltung]
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Wirtschaft
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Wissenschaft und Forschung
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Bei der Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm hat es eine Gold-Medaille für die Österreicherin Petra Kromberger bei der Abfahrt der Damen gegeben. Interview: Petra Kromberger.
Mitwirkende:
Payerhuber, Manfred [Gestaltung]
, Kromberger, Petra [Interviewte/r]
Datum:
1991.01.26 [Sendedatum]
Ort:
Saalbach-Hinterglemm
Schlagworte:
Gesellschaft
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Politik
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Sport
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten