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KI-generiertes Transkript
Guten Tag beim Montag-Mittag-Journal wünscht Manfred Kronsteiner.
Sommerhitze und kein Ende.
Wir gehen heute der Frage nach, was das heiße und trockene Augustwetter für die Wasserversorgung in Österreich bedeutet.
Weitere Berichte informieren über die aktuelle Situation im jugoslawischen Konflikt und die Situation in diversen Lagern.
Die Kämpfe in Georgien, die Metzeleien in Afghanistan, die UNO-Inspektionen im Irak, der Zehn-Staaten-Gipfel in Namibia über den Aufbau einer Wirtschaftsgemeinschaft für das südliche Afrika sind weitere Mittagsthemen.
Österreich-Berichte gibt's heute zu den im Sozialministerium abgehaltenen Gesprächen über das Gleichbehandlungspaket und zur Problematik der Inflation und deren Folgen.
Schließlich der neueste Bericht von den Salzburger Festspielen, die Messiaen-Premiere in der Felsenreitschule.
Zunächst jedoch ein Überblick über die Nachrichten, zusammengestellt von Edgard Haider und gelesen von Nikolaus Riemerschmid.
Bosnien-Herzegowina.
Serbische Einheiten haben in der vergangenen Nacht abermals mehrere bosnische Städte mit Raketen angegriffen.
Nach Angaben von Radio Sarajevo kamen durch einen Raketeneinschlag in der westbosnischen Stadt Jajice mindestens 20 Zivilisten ums Leben.
Die Luftwaffe soll gestern die Innenstadt von Jajice mehrmals mit Brandbomben belegt haben.
Auch das seit drei Monaten eingeschlossene Gorazde war in der Nacht Ziel von Raketenangriffen.
Der UNO-Hilfskonvoi, der am Wochenende Nahrungsmittel und Medikamente nach Gorazde gebracht hat, ist unversehrt nach Sarajevo zurückgekehrt.
Auf dem Rückweg waren die Fahrzeuge durch eine Minensperre an einer Brücke aufgehalten worden.
Ein UNO-Räumkommando ermöglichte schließlich die Weiterfahrt, die ohne Zwischenfälle ablief.
Unterdessen hat der Außenminister von Rest-Jugoslawien, Jovanovic, vor einer militärischen Intervention in Bosnien-Herzegowina gewarnt.
Die jüngste UNO-Resolution, die den militärischen Schutz von Hilfslieferungen ermöglicht, erhöhe die Gefahr eines ausländischen Eingreifens.
Eine solche Intervention würde aber zwangsläufig als Parteinahme für die eine oder andere Seite gewertet werden und könnte deshalb nicht ohne blutige und sehr ungewisse Folgen bleiben, formulierte Jovanovic.
Europäische Gemeinschaft.
Die Wirksamkeit des UNO-Embargos gegen Serbien und Montenegro ist heute Gegenstand von Beratungen der EG in Brüssel.
Zur Debatte stehen Maßnahmen, wie das Unterlaufen der Sanktionen unterbunden werden kann.
Griechenland ist wiederholt beschuldigt worden, sich nicht an die international bindenden Sanktionen zu halten.
Auch die britische Regierung soll nicht die Auflagen der UNO erfüllt haben.
Die Oppositionelle Labour-Partei begründet diesen Vorwurf mit dem Hinweis auf die Handelsstatistik.
USA, Irak.
Präsident Bush hat einen Zusammenhang zwischen dem amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf und einem möglichen militärischen Schlag gegen den Irak in Abrede gestellt.
Er dementierte damit Presseberichte, wonach er durch eine solche Aktion seine Wahlchancen verbessern wolle.
Ausdrücklich betonte Bush jedoch, dass die USA den irakischen Präsidenten Saddam Hussein notfalls zwingen würden, die UNO-Inspektionen zwecks Suche nach Massenvernichtungswaffen unbehindert zuzulassen.
Alle Optionen seien offen, sagte Bush.
Der irakische UNO-Botschafter sagte, sein Land werde sich nicht zu einem Konflikt mit den USA provozieren lassen.
Die Rüstungsexperten der UNO wollen heute in Bagdad ihre letzte Inspektion durchführen.
Es ist nicht bekannt, ob sie ein Ministerium oder eine militärische Anlage kontrollieren wollen.
Die UNO-Delegation will den Irak morgen planmäßig wieder verlassen.
In Houston, in Texas, beginnt heute der Nominierungsparteitag der Republikaner.
Präsident Bush soll offiziell zum Kandidaten für die Präsidentenwahl Anfang November aufgestellt werden.
Mit besonderer Spannung wird die Rede von Bush erwartet.
Er will versuchen, sein Popularitätstief zu überwinden.
Vor vier Jahren war es Bush beim Parteitag gelungen, seine packende Ansprache, das Wählerverhalten, zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
Afghanistan.
Der von der Regierung geächtete Fundamentalistenführer Hekmatyar setzt seinen Kampf um Kabul fort.
Die ihm unterstehenden Milizen haben heute eine strategisch wichtige Stellung südlich der Hauptstadt eingenommen.
Ziel der Fundamentalisten ist es offenbar, das Verteidigungsministerium unter ihre Kontrolle zu bringen.
Die aus gemäßigten Moslems zusammengesetzte Übergangsregierung hat Hekmatyar die Vernichtung angedroht.
Georgien.
Nach tagelangen Kämpfen hat sich die Lage in der nach Unabhängigkeit strebenden Region Abkhazien beruhigt.
Nach Angaben der georgischen Regierung ist die Ordnung wiederhergestellt.
Etwa 200 Personen wurden festgenommen.
Ihnen wird vorgeworfen, sich bewaffneten Banden angeschlossen zu haben.
Wegen der Gefechte in der abkhazischen Hauptstadt Sukhumi haben zahlreiche Menschen die Stadt am Schwarzen Meer mit Booten fluchtartig verlassen.
Deutschland.
Der SPD-Landesvorsitzende von Berlin, Walter Momper, ist heute zurückgetreten.
Momper, früher regierender Bürgermeister von West-Berlin, zog damit die Konsequenzen aus der heftigen parteiinternen Kritik an seinem Eintritt in eine Immobilienfirma.
Seinen Kritikern wirft er vor, nichts sachlich argumentiert zu haben.
Ein Nachfolger Mompers steht noch nicht fest.
Österreich.
Die Verbraucherpreise haben sich im Juli gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 4 Prozent erhöht.
Ausschlaggebend für diese Entwicklung war eine starke Teuerung bei Urlaubsreisen.
Billiger hingegen wurden Nahrungsmittel und Saisonwaren.
Womit wir bei der beinahe schon bangen Frage nach dem Wetter angelangt wären.
Wer gehofft hatte, es werde eine nachhaltige Abkühlung eintreten oder so die schwindende Hoffnung der Bauern, es werde endlich einmal ausgiebig regnen, wurde in den vergangenen Tagen enttäuscht.
Bleibt's weiter heiß?
Diese Frage also an Christian Hundorf von der Wetterredaktion.
Der extrem trockene und heiße Sommer nimmt kein Ende.
Mit subtropischer Luft kommt die nächste Hitzewelle.
Heute Nachmittag mit Temperaturen um 30 Grad, morgen wird es noch eine Spur wärmer.
Die aktuellen Wettermeldungen.
Wien, Heiter 26 Grad, Eisenstadt, Heiter 24, St.
Pölten, Heiter 25,
Linz, Heiter 23, Salzburg, Heiter 24, Innsbruck, Heiter 22, Bregenz und Graz, Heiter 25 und in Klagenfurt ist es Heiter bei 24 Grad.
Heute Nachmittag bleibt es sonnig, zeitweise wird der Westwind im Donautal lebhaft.
Die kommende Nacht wird klar, die Temperaturen sinken auf etwa 18 bis 12 Grad.
Morgen Dienstag ist es sonnig, meist sogar wolkenlos bei Höchsttemperaturen um 32 Grad.
In Gebirge ist es windig, in 2000 Meter erreichen die Werte etwa 18 Grad.
Schwül und gewittrig wird dann der Mittwoch.
In Vorarlberg und Tirol bilden sich schon am Vormittag Gewitter, die dann auch bald auf Salzburg und Oberösterreich übergreifen.
Die Sonne scheint vor allem im Süden und Osten, hier bei Temperaturen bis 35 Grad.
Vier Wochen Hitzeperiode liegen hinter uns, die Meteorologen prognostizieren uns also die nächste.
Was bedeutet das für Österreichs Wasserversorgung?
Diese Frage hat Gisela Hopfmüller dem Biologen und Umweltexperten Dr. Werner Katzmann vom Bundesinstitut für Gesundheitswesen gestellt.
Kurzfristig ist es sicher so, dass sich die Wasserversorgung verschärfen wird, das heißt, dass die Lage sich noch weiter zuspitzen wird, denn es nützt ja fast gar nichts, wenn jetzt ein Gewitterregen oder so etwas kommt.
Gewässer im Sommer immer Niederwasser führen, beziehungsweise auch die Quellen eine geringe Wasserführung oder geringere Quellschüttung haben und dem steht ein größerer Verbrauch sozusagen durch.
Sie haben in dem Buch Umweltreport Österreich geschrieben, dass Österreich im Vergleich zu anderen Staaten, was die Trinkwasserversorgung betrifft, noch gut bedient ist.
Denn während beispielsweise die Wasserversorgung in der Bundesrepublik Deutschland, ich zitiere jetzt aus dem Buch, zu 10% auf Quellwasser, zu 50% auf Grundwasser und zu 40% auf Oberflächenwasser angewiesen ist, sind die Werte für Österreich weit günstiger.
Nämlich bei uns sind 98% des geförderten Wassers aus Quell- und Grundwasser stammend und nur 2% aus Oberflächenwasser.
Ist das jetzt in der jetzigen Situation auch noch ein Vorteil?
Ja, es ist insofern ein Vorteil, weil natürlich das Quellwasser aus dem Gebirge ein sozusagen angespeichertes Winterwasser oder Schmelzwasser darstellt.
insofern vielleicht in der Menge aber nicht oder kaum in der Qualität zurückgeht.
Während zum Beispiel die Oberflächengewässer, wie etwa in Deutschland, wo man darauf angewiesen ist, durch die hohen Temperaturen, ja mit Sauerstoffdefiziten, mit einer viel stärkeren Verschmutzung mit Fisch, die ja mit allen rechnen müssen.
Das ist ein Effekt, der sich bei uns hier im Osten abzuzeichnen beginnt, wo also die Fließgewässer, ich meine, da werden ja den Enten kaum noch die Füße nass.
Kann man jetzt sagen, angesichts dieser Art der Wasserversorgung in Österreich, dass mögliche Auswirkungen dieses extrem trockenen Sommers vielleicht erst in ein paar Monaten oder einem halben Jahr zu bemerken sein werden?
Was die Wasserversorgung betrifft, wird das wahrscheinlich nicht in dem Maße der Fall sein, wie es sich für die Vegetation oder für die Tierwelt darstellt.
Denn da schlägt natürlich die Trockenheit sofort voll durch.
Da kann man natürlich erst im nächsten Jahr sagen, wie geht es dem Wald.
Also im Moment geht es ihm sicher sehr schlecht und die Gefahr von Waldbränden nimmt ja auch dauernd zu.
Und man muss sich eigentlich wundern, dass es noch keine großen Brände gibt.
Welcher Art würden denn dann die Auswirkungen etwa im nächsten Jahr sein?
Naja, es ist so, dass die Bäume, die also schon geschwächt sind, die eine gewisse Vorschwächung haben, einfach durch die Luftverschmutzung, durch Hozon oder durch andere Effekte, dass die dann im nächsten Jahr unter Umständen nicht mehr die Kraft haben auszutreiben und absterben würden.
Während sich zum Beispiel bei den Büschen, das sieht man ja, dass die das Laub jetzt schon abwerfen, es also wahrscheinlich im nächsten Jahr kaum Schäden gibt.
Aber, wie gesagt, das ganze Ausmaß dieser Trockenheit, die ja noch nicht einmal absehbar ist, ist ja auch, wie gesagt, nicht abzuschätzen.
Kann es noch irgendwelche unliebsamen Überraschungen geben aus Ihrer Sicht als Biologe?
Ja, die unliebsamen Überraschungen, die gibt es sicherlich in den Fließgewässern.
Nämlich eben aufgrund der hohen Temperaturen des Ausschusses auf Mangelsund, natürlich auch dadurch, dass etwa die Abfallwässer in ihrer Menge ja gleich bleiben, während das natürlich nachfließende Wasser ja aus den Grundwasserkörpern, die da langsam auslaufen oder das gespeicherte Wasser abgeben, immer weniger wird.
Das heißt, für die freilebenden Fische und für die freilebende Tierwelt im Wasser
Das heißt, unser Problem ist nicht nur eines der Menge, sondern auch eines der sinkenden Wasserqualitäten?
Ja, die Qualitäten, die einfach aufgrund der Temperaturen sich von selbst schämen.
Das heißt, die Sauerstofflöslichkeit sinkt und damit auch der Verbrauchersaustoff steigt und so weiter.
Wir haben es schon kurz angesprochen, ich möchte noch einmal darauf zurückkommen.
Unterscheidet sich die österreichische Wasserversorgungssituation nach diesem extremen Sommer in irgendeiner Weise von anderen europäischen Ländern, die ja von dieser Hitzewelle auch betroffen sind?
Dadurch, dass wir das Bergland haben, das Gebirge haben, dass wir einfach schon von den Voraussetzungen her eine günstigere Situation haben, weil ja diese Grasstöcke und Kalkstöcke, Speicher, relativ leicht über dem Winter auffüllbar sind.
Das heißt also, dass wir begünstigt sind, was überhaupt das Abregnen der Wolken betrifft.
Also etwa in der benachbarten Tschechoslowakei oder hinaus nach Polen und dergleichen oder in Norddeutschland.
Da haben sie ja Riesenprobleme, weil schon die durchschnittlichen Niederschlagsummen im Jahr ja bei 700 Millimetern darunter liegen.
Das heißt, dort wird sich das also dramatisch bis ins nächste Jahr und vielleicht sogar länger auswirken.
Ich glaube, dass wir ja in einer großräumigen Entwicklung drinnen sind, die eher auf eine Verschärfung der Niederschlagsituation und zwar nicht so sehr, was die Summe im Jahr als die Intensität der Niederschläge betrifft.
Und da sehe ich also schwarz, wenn man nicht entsprechende Wasserrückhaltemaßnahmen in
Fließgewässern selber trifft und wieder Feuchtgebiete entlang der Fließgewässer und Rückhaltereime schafft.
Momentan hat man ja nichts anderes gemacht wie die Bäche ausgebaut zu schnellen Abfuhrrinnen für das Wasser.
Und da glaube ich, dass wir in den nächsten 10, 20 Jahren alle Hände voll zu tun haben werden, um diesen Wasserrückhalt so maximal oder so
Gibt es außer diesen Maßnahmen noch andere Dinge, die man jetzt tun sollte, nachdem man das Wetter ja nicht beeinflussen kann?
Ja, man sollte versuchen, überall den Grundwasserkörper so gut es geht zu schonen, indem man vor allem das Gartenspritzen einstellt und ähnliche Dinge.
Sie müssen bedenken, bei einer Großstadt wie Wien, in den kleinen Gartensiedlungen, da wird ja bis zu 3000 Liter pro Tag dann verbraucht.
Bei einem Normalverbrauch, der also in kälteren Zeiten 150 Liter pro Kopf, 160 Liter pro Kopf ausmacht, durch das Gartenspritzen mit Trinkwasser geht, also der Verbrauch wahnsinnig hinauf und das ist auf jeden Fall schädlich.
Und das sollte man auch schon machen, auch wenn die Gemeinde theoretisch noch kein Verbot erlassen hat.
Soweit also Dr. Katzmann im Gespräch mit Gisela Hopfmüller über die Frage nach dem in Hitzezeiten so besonders kostbar werdenden H2O.
Die Bilder und Berichte aus serbischen Lagern haben die Welt aufgerüttelt und dazu beigetragen, dass der UN-Sicherheitsrat eine Resolution mit der Forderung nach unbeschränktem Zugang zu allen Lagern in Ex-Jugoslawien verabschiedet hat und dass die erste Sonderkonferenz in der Geschichte der UN-Menschenrechtskommission einberufen wurde.
Das Rote Kreuz wirft allen Konfliktparteien vor, unrechtmäßig Gefangene zu halten und Menschenrechte zu verletzen.
Britische Journalisten haben eines der Lager, aus denen vor zwei Wochen die ersten erschütternden Einzelheiten berichtet wurden, wieder aufgesucht und haben außerdem zum ersten Mal kroatische Anhaltelager gesehen.
Roland Machatschke fasst Berichte britischer Zeitungen dazu zusammen.
Eine der unvergesslichen Szenen im Bericht der britischen Fernsehgesellschaft ITN.
Im Lager Trnopolje bei Prijedor in Nordbosnien steht ein junger bosnisch-moslemischer Arzt.
Um ihn drängen sich ausgemergelte Gestalten.
Die Reporterin Penny Marshall fragt ihn, ob er Anzeichen von Folterungen, von Schlägen an den Männern gesehen hat.
Im Angesicht mehrerer bulliger serbischer Bewacher nickt er.
Ob er viele solcher Fälle gesehen habe, fragt die Reporterin weiter.
Und wieder nickt der junge bosnische Arzt bestätigend.
Dann drängen die Wachen das TV-Team hinaus.
Penny Marshall wollte den Bericht mit allen seinen Reaktionen nicht auf sich beruhen lassen.
Sie setzt bei den serbischen Behörden eine zweite Fahrt nach Prijedor durch.
In Banja Luka beobachtet sie, wie die zurückgebliebene bosnisch-muslimische Bevölkerung eingeschüchtert wird, um die Menschen zur Flucht zu treiben.
Durch zerstörte muslimische Dörfer geht die Fahrt nach Prijedor.
Im Lager hat sich einiges geändert.
Das Stacheldraht ist entfernt, die Gefangenen haben Baumaterial bekommen, um sich Unterstände zu bauen.
In seinem kleinen Zimmer arbeitet nach wie vor der bosnische Gefangenenarzt.
Noch immer ohne Medikamente.
Aber es gibt jetzt Sessel im Raum.
Es herrscht Ordnung.
Penny Marshall zeigt ihm Presseausschnitte.
Er kann stolz sein, auf seine mutige Entscheidung, mit den Journalisten gesprochen zu haben.
Sie hätte genauso gut seinen Tod bedeuten können.
Einer der britischen Journalisten, die über Trinopolia und Omaska berichtet haben, ist Ed Williami von der Zeitung Guardian.
Er war der erste westliche Reporter, der kroatische Lager in der Herzegowina gesehen hat.
In Čaplina an der Neretva, flussabwärts von Mostar, werden in einer ehemaligen Bundesarmeekaserne auch Zivilpersonen festgehalten, auch Frauen.
Das Lager wird von der Faschisten-Miliz Hoss geführt.
Ed Williami darf mit niemanden unbeaufsichtigt sprechen.
Man soll nicht alles wissen wollen, belehrt den Major Miro Hrstic in schwarzer Uniform mit Ustascher Kokarde an der Mütze.
Journalisten geht es wie Soldaten, je weniger sie wissen, desto länger bleiben sie am Leben.
Die serbischen Gefangenen, berichtet der britische Reporter, sind in deutlich besserer Verfassung als die bosnischen Gefangenen in Omarska.
Sie weisen keine Anzeichen von Misshandlungen auf und sind etwas besser genähert.
Zwei handverlesene Männer stehen für Interviews zur Verfügung.
Es stellt sich heraus, dass sie schon demnächst bei einem Gefangenenaustausch freikommen sollen.
Mit anderen Gefangenen darf Vouliamy nicht sprechen.
In der nahegelegenen Stadt Ljubuski darf der britische Journalist in einem Gefängnis im Gebäude der Militärpolizei unbeaufsichtigt mit Gefangenen reden.
Nur ein Viertel der knapp 100 Menschen sind Soldaten.
Unter den Gefangenen sind alte Männer, ist eine Mutter mit ihrer 16-jährigen Tochter.
Sie sind offenbar Material für Gefangenenaustausch, der zwischen Kroaten und Serben viel häufiger stattfindet als zwischen Serben und Moslems.
Die Schlussfolgerung von Edwuljami nach einem ersten Blick in zwei kroatische Lager auf bosnisch-herzegowinischem Gebiet?
Kein Beweis für serbische Vorwürfe von Mord und Folter.
Aber entgegen allen Genfer Konventionen Haft für Zivilpersonen.
Überhaupt keine Berichte gibt es bis jetzt aus bosnisch-muslimischen Lagern für serbische Gefangene.
Soviel aus den Lagern laut britischen Berichten.
Zwei Abgeordnete der Grünen-Alternative, Marlen Petrovic und Peter Pilz, waren vergangene Woche in das Konfliktgebiet gefahren, um die Situation generell zu erkunden und nachzusehen, wie es um die Einrichtung des Krankenhauses für Slavonski Brot bestellt sei.
Wiener Spitäler hatten der Kroatienhilfe Betten für dieses Krankenhaus zur Verfügung gestellt.
Peter Pilz beharrt auch nach seiner vorwöchigen Erkundungsreise auf seiner Forderung nach einem UN-koordinierten Militäreinsatz im Konfliktgebiet.
Konstanze Ripra berichtet über die Pressekonferenz, die Petrovic und Pilz heute in Wien abhielten.
Das Spital in Slavonski Brod ist der einzige medizinische Stützpunkt für Flüchtlinge aus Nordbosnien, die über die Save-Brücke kommen.
Doch auch das Spital wird von den Angriffen auf die Stadt nicht verschont.
Ein Team aus kroatischen und serbischen Ärzten operiert rund um die Uhr im Keller.
Die oberen Stockwerke sind zerschossen.
Die 400 Betten reichen nicht aus.
Deswegen haben Wiener Krankenhäuser die Ausrüstung für eine Dependanz in einem Bauernhaus gespendet.
Das Krankenhaus und die Stadt sind voll mit Kriegsflüchtlingen.
Doch hier hat man noch nicht das Gefühl, dass das Boot voll ist, erzählt Madeleine Petrovic.
kleineren, mittleren Stadt wie Slavonski Brod sind derzeit etwa 35.000 Flüchtlinge untergebracht und es gibt kein Flüchtlingslager.
Alle diese Menschen sind privat untergebracht.
Und es zeigt auch, wie
groß noch die Aufnahmemöglichkeiten in Europa wären, wenn es möglich ist, in einer Stadt, die im Krieg steht und die täglich bombardiert wird, 35.000 Leute privat unterzubringen.
Das sollte Europa zeigen, was man tun kann für Flüchtlinge, wenn man will.
In der Stadt ist kein normales ziviles Leben mehr möglich.
Schulen und Fabriken sind geschlossen, es wird willkürlich geschossen.
Und zwar mit Artillerie, Raketen und fallweise auch mit Fliegerbomben, berichtet Peter Pilz.
Sie müssen sich das ungefähr so verdeutlichen.
Der Einschlag einer schweren Artilleriegranate ist in der Lage, eines dieser relativ kleinen Einfamilienhäuser zum Einsturz zu bringen.
Der Einschlag einer großen Fliegerbombe
lässt von ein oder zwei Häusern nur mehr einen Krater zurück und der Einschlag einer Rakete richtet eine Verwüstung über die Fläche oft mehrerer Häuser an, die man eigentlich nicht mehr
nicht mehr wirklich verständlich schildern kann.
Petrovic und Pilz haben auch keine neuen Vorschläge, wie man der Gewalt beikommen könnte.
Sie plädieren für ein verschärftes Waffenembargo und dafür, dass serbische Flüchtlinge und die Minderheiten in den Republiken von Österreich nicht anders behandelt werden als kroatische und muslimische.
Auch die Ängste dieser Menschen müssten ernst genommen werden, sagte Pilz.
Petrovic schlägt vor, das völlig erschöpfte Krankenhauspersonal für einige Wochen durch österreichische Ärzte und Schwestern zu ersetzen.
Und schließlich bleibt Peter Pilz dabei, dass nur ein, wie er sagt, minimaler, defensiver Militäreinsatz die Menschen noch schützen kann.
Wie er sich so einen Einsatz vorstellt?
Mir graust es immer, wenn ich darüber rede.
Das geht vom Einsatz von Kampfhubschraubern.
gegen Artilleriestellungen bis zu Ultimaten gegenüber der jugoslawischen Luftwaffe.
Das geht über Geleitschutz, das geht über den Schutz von Brücken und wichtigen Versorgungseinrichtungen für die Zivilbevölkerung.
Aber ich verstehe schon die Skeptiker gegenüber einem militärischen Schutz, weil es ganz, ganz schwierig ist, den Punkt zu sehen, wo man völlig in einen totalen Bodenkrieg verwickelt wird.
Es geht nicht mehr um Gut und Böse, sagt Pilz.
Ein Militäreinsatz wäre für ihn die letzte Möglichkeit, also eine Ultima Ratio gegen eine Ultima Irratio, um den Weg zum Frieden zu verkürzen.
Konstanze Ripper über die Pressekonferenz mit Petrovic und Pilz.
Zu einem Österreich-Thema jetzt.
Im Sozialministerium findet zur Stunde eine hochrangig besetzte Verhandlungsrunde zum Thema Gleichbehandlungspaket statt.
Das Gleichbehandlungspaket ist die Bedingung der Frauen für die Zustimmung zur schrittweisen Erhöhung ihres Pensionsalters.
Die Alternative dazu wäre, das ungleiche Pensionsantrittsalter von Frauen und Männern mit einem Verfassungsgesetz weiterhin in Geltung zu lassen.
Diese Möglichkeit wurde zuletzt von ÖVP-Obmann Vizekanzler Busek und dem Bundespräsidenten Thomas Klestil ventiliert, fand aber nicht einmal in der ÖVP ungeteilte Zustimmung.
Doch die Zeit drängt.
Wenn nichts geschieht, läuft die derzeit geltende Regelung mit Jahresende aus und theoretisch könnten dann auch Männer schon mit 55 in Pension gehen.
Dazu will es die Koalition natürlich nicht kommen lassen, doch beim Gleichbehandlungspaket der Frauen blockt die Wirtschaft ab.
Und die Zwickmühle, in der sich alle beteiligten Politiker befinden, wird noch von einer drohenden Großdemonstration garniert, die der ÖGB für den 19.
September bereits organisiert.
Manfred Steinhuber schildert, worum es in der heutigen Verhandlungsrunde so geht.
Die fraktionellen Vorbesprechungen sind schon vorbei.
Seit 12 Uhr sitzt bereits die gesamte Verhandlungsrunde am Tisch im Büro von Sozialminister Josef Hesun.
ÖVP-Generalsekretärin Korosek und ÖVP-Sozialsprecher Feuerstein, Frauenministerin Johanna Donal, ÖGB-Frauenvorsitzende Irmgard Schmidt-Leitner und die Vorsitzende des Sozialausschusses, die SPÖ-Abgeordnete Hostasch.
Dazu noch eine Reihe Experten aus den Interessenvertretungen.
Und sie alle sollen einen ziemlich verfahrenen Karn aus dem Dreck ziehen.
Gemeinsam.
Doch gerade am Gemeinsamen hat es bisher gemangelt, denn seit der Verhandlungsrunde am 3.
April, also vor nun schon fast viereinhalb Monaten, hat sich nichts mehr bewegt.
Monatelang war nicht einmal mehr ein Verhandlungstermin in Sicht.
Dann aber traf am 3.
August eher überraschend eine kleine Runde zusammen, kam aber über die Abklärung von Terminen kaum hinaus.
Heute soll offenbar wieder ein ernsthafter Versuch gemacht werden, die für 19.
September drohende große Frauendemonstration noch abzuwenden.
Das aber wird nur gehen, wenn die Interessenvertretungen der Wirtschaft in einigen Punkten nachgeben und so den Spielraum der ÖVP-Verhandler vergrößern.
Dass die ÖGB-Frauen in die Verhandlungen mit einem Kompromissangebot gehen wollen, das haben sie heute Vormittag signalisiert.
Das Angebot betrifft einen der wirklich harten Punkte, um die sich beide Seiten kräftig eingemauert haben.
Die ÖGB-Frauen sind nämlich bereit, auf die Verlängerung des Anspruchs auf Pflegefreistellung von einer auf zwei Wochen zu verzichten, wenn dafür wenigstens der § 8 Abs.
3 Angestelltengesetz auch für Arbeiter eingeführt wird.
Dieser Paragraf erlaubt es seinem Angestellten aus wichtigen, seine Person betreffenden Gründen, kurzzeitig der Arbeit fernzubleiben, und zwar unter Fortzahlung des Lohnes.
Im Falle kranker Kinder ist dies derzeit eine Möglichkeit für berufstätige Mütter oder Väter, kurzfristig frei zu bekommen.
Allerdings nur, wenn sie Angestellte sind.
Findet sich darüber ein Konsens, hier die Arbeiter anzugleichen, dann wäre einer der Knackpunkte des Gleichbehandlungspaketes vom Tisch.
Was bleibt, ist aber auch so noch brisant genug.
Etwa die Verlängerung des Kündigungsschutzes nach einem Karenzurlaub von 4 auf 20 Wochen.
Dies würde bewirken, dass Frauen wenigstens einen Arbeitslosengeldanspruch haben, wenn sie schon nach Ablauf der Frist keinen Arbeitsplatz mehr haben.
Die Wirtschaft sagte dazu bisher Nein.
ÖVP-Generalsekretärin Korosek aber steht hinter dieser Forderung, sie stellt sich lediglich eine Versicherungslösung vor, die den Arbeitgeber nichts kostet.
Dagegen aber, argumentiert ÖGB-Frauenvorsitzende Schmidt-Leitner, durch die Weiterbeschäftigung entstünden dem Unternehmen ja gar keine Mehrkosten, denn die Arbeitsleistung werde auch während der Behaltefrist erbracht.
In der Praxis würde nämlich meist nach der Kündigung der einen gleich wieder eine neue, andere Dienstnehmerin eingestellt.
Wenn aus diesem Beispiel der Eindruck entsteht, das Hauptproblem seien die unterschiedlichen Argumentationen der beteiligten Frauen, dann ist das aber sicher nicht richtig.
Die Zwickmülle, in der sich die Regierung hier in der Person von Sozialminister Josef Hesund befindet, besteht aus der geschlossenen Frauenfront auf der einen und der Wirtschaft auf der anderen Seite.
Es ist der klassische Fall von gegensätzlichen Interessenslagen, wie er in der österreichischen Innenpolitik schon lange nicht mehr so deutlich sichtbar geworden ist.
Auf die Lösung darf man diesmal wirklich gespannt sein.
Soviel zu Geschlechtergleichbehandlung und Frauenpensionen in Österreich.
Die heimischen Verbraucherpreise waren im vergangenen Juli um 4% höher als vor einem Jahr.
Das ist die gleiche Teuerungsrate wie im Juni.
Im internationalen Vergleich liegt Österreich im Gegensatz zu früheren Jahren nicht mehr an der Spitze der Preisstabilität.
Geringere Inflationsraten verzeichneten im Juli Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Belgien und die USA.
Stärker war die Teuerung in Griechenland, Italien und Spanien, in Ländern also, die ohnehin nicht zu den wirtschaftlich Stabilsten gezählt werden können.
Zeichnet sich eine Abkehr von der Stabilitätspolitik Österreichs ab?
Sind Maßnahmen nötig, um die Inflation einzubremsen?
Müssen die Zinsen weiter erhöht werden?
Diesen Fragen ist Josef Schweizer nachgegangen.
Beunruhigend ist eine Inflationsrate von 4% noch lange nicht.
Dennoch, andere Länder machen bei der Inflationsbekämpfung offenbar große Fortschritte.
In Italien etwa gehören zweistellige Inflationsraten der Vergangenheit an.
Und Frankreich hat sich in die Reihe der preisstabilen Volkswirtschaften eingereiht.
Das langjährige Preismusterkind Österreich im internationalen Vergleich des Wirtschaftsforums Davos immerhin noch an erster Stelle in Sachen Währungstabilität liegt bestenfalls im europäischen Inflationsmittelfeld.
Grund, die europäische Gemeinschaft und das geplante europäische Währungssystem.
Bis zum Jahr 1999 soll die Währungsunion Wirklichkeit werden.
Die IG-Staaten müssen strenge Auflagen erfüllen.
Der Erteuerungsexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts Alois Guger.
Von einer Trendumkehr kann man auf keinen Fall sprechen.
Es ist wohl so, dass jetzt ehemalige Inflationsländer wie Frankreich oder das Vereinigte Königreich oder Italien
eine stabilere Preisentwicklung haben in den letzten Jahren, weil sie, um im europäischen Währungssystem ihren Wechselkurs zu halten, eine restriktivere Politik fahren seit dieser Zeit.
Das führt natürlich dazu, dass sie einerseits wohl ein geringeres Wirtschaftswachstum haben, aber auch eine geringere Inflationsrate.
Nur bedeutet das noch nicht, dass sie auf lange Sicht eine stabilere Entwicklung haben werden als wir, denn bei uns kommt heuer ein fiskalischer Effekt dazu.
Wir haben eine Getränkesteuer und eine Mineralölsteuererhöhung zu Jahresbeginn gehabt, die einen guten halben Prozentpunkt ausmacht von dieser Inflation.
In Deutschland bemühte sich die Bundesbank, durch Zinserhöhungen die Inflation unten zu halten.
Eine im Ausland heftig kritisierte Vorgangsweise, weil die Kredite in der Folge teurer wurden und Investitionen der Wirtschaft erschwerten.
Österreich hat bei der jüngsten deutschen Zinserhöhung nicht voll mitgezogen.
Und Zinserhöhungen sind auch weiterhin nicht notwendig, meint Wifo-Experte Google.
Es besteht auf keinen Fall ein Anlass, geldpolitisch etwas zu ändern.
Erstens ist das erste Ziel der österreichischen Geldpolitik nicht so sehr die Inflationsbekämpfung als vielmehr den Wechselkurs zur Bundesrepublik Deutschland zu halten.
Und zum anderen ist die Preisentwicklung momentan ihrer Natur nach nicht mit geldpolitischen Mitteln zu bekämpfen, sondern sie ist eher kostenbedingt.
Das heißt, dass erstens die fiskalischen Maßnahmen eine Rolle gespielt haben, dass die Wohnungsmieten steigen und dass die Nahrungsmittel relativ teuer sind.
Auch die Energie hat eine ganz schöne Zuwachsrate heuer.
Das heißt, diese Faktoren kann man nicht mit nachfragepolitischen Maßnahmen wie einer Erhöhung des Zinssortes bekämpfen.
Das würde eher die Arbeitslosigkeit erhöhen.
Denn höhere Zinsen bremsen das Wirtschaftswachstum.
Und die heimische Wirtschaft ist noch recht gesund.
Denn während mangelnde Nachfrage etwa in Deutschland die Händler zu Preisnachlässen zwingt, kaufen und investieren die Österreicher noch immer.
Auch durch höhere Preise lassen sie sich vom Griff in die Geldbörse nicht abschrecken.
Halb eins, Halbzeit auch im Mittagsjournal.
Zeit auch darauf hinzuweisen, worüber wir heute noch in der zweiten Journalhälfte berichten wollen.
Über die Kämpfe in Georgien nämlich, die Metzeleien in Afghanistan, die UNO-Inspektionen im Irak, der Zehn-Staaten-Gipfel in Namibia und der neueste Bericht von den Salzburger Festspielen.
Und jetzt ein Programmhinweis für den heutigen Abend.
Journal Panorama.
Die einen nennen es medizinische Fürsorge, die anderen sprechen von Zwangsbehandlung und psychiatrischer Gewalt.
Also ich bin regelrecht niedergespritzt worden.
Und ich wundere mich heute noch, wie ich das überhaupt überstanden habe.
Also ich habe wahnsinnig viel gegessen, muss ich sagen.
Und ich war regelrecht wie in einem Käfig eingesperrt.
Durchs Essen habe ich mich über Wasser gehalten.
Ich glaube, ich wäre gestorben.
Ich war so übermüdet, dass ich überhaupt nichts mehr tun konnte.
Kaum war ich wieder mehr bei Bewusstsein, dann habe ich schon wieder die nächste Tablette gekriegt oder Spritze.
Das war furchtbar.
Nach wie vor sind die Behandlungsmethoden für psychisch kranke Menschen sehr umstritten.
Umstritten ist auch die Art ihrer Unterbringung.
Immer noch werden nämlich psychisch kranke Menschen in Großkrankenhäusern aufbewahrt.
Viele von ihnen, vor allem die geistig Behinderten, verbringen oft ihr ganzes Leben hinter der schnallenlosen Tür einer geschlossenen Abteilung.
Seit Jänner 1991 ist ein neues Gesetz in Kraft, das die Situation psychisch kranker Menschen verbessern wollte, das Unterbringungsgesetz.
Ob dieses Gesetz bisher wirklich was verbessert hat, ist allerdings fraglich.
Hören Sie mehr darüber heute Abend um 18.20 Uhr.
Weiter in den Mittagsberichten jetzt.
Nach Georgien in die Provinz Abkhazien, wo am Freitag vergangener Woche Kämpfe zwischen georgischen und Provinzeinheiten ausbrachen.
Die Kämpfe begannen, als die Nationalgarde mehrere in Geiselhaft gehaltene georgische Spitzenpolitiker befreien sollte.
Anhänger des gestürzten Machthabers Gamsakhurdia hatten die Politiker entführt,
Der georgische Staatsratsvorsitzende und vormalige sowjetische Außenminister Shevardnadze hatte daraufhin den Einsatz der Nationalgarde angeordnet und schließlich hieß es, die Nationalgarde habe die Lage wieder im Griff.
Georg Dox über die Situation in der georgischen Provinz.
Die letzten Tage haben das Schwarzmeerholungsgebiet für Armeeangehörige rund um die abkhasische Hauptstadt Sukhumi in ein Krisengebiet verwandelt.
Trotz des am Samstag ausgehandelten Waffenstillstandes zwischen den Georgiern und der abkhasischen Minderheit
ist es auch am Wochenende zu sporadisch aufflammenden Kämpfen gekommen.
40 Menschenleben hat der blutige Konflikt bislang gefordert.
Russland hat ein Fallschirmspringer-Regiment in die Region entsandt.
Es soll die in Abkhazien stationierten Militäreinheiten unterstützen und den Schutz der russischen Minderheit garantieren.
Die Familien der Armeeangehörigen, etwa 1700 Personen, die in dem beliebten Sommerkurort Urlaub machen, sollen nun mit Passagieren und Kriegsschiffen aus dem Krisengebiet gebracht werden.
Das georgische Staatspräsidium erklärte, es habe die Situation in der nach Autonomie strebenden Region unter Kontrolle und sprach von einer Bande von 200 Aufständischen.
Seit seiner Machtübernahme im März dieses Jahres ist der Abkhazien-Konflikt die bislang schwerste Herausforderung für Staatschef Shevardnadze.
Ihm war es zuvor gelungen, durch den Einsatz seiner Friedenstruppe die Streitparteien im Ossetien-Konflikt zu trennen und dadurch eine gewisse Entspannung der Situation zu erreichen.
Nun, in der Abkhazien-Krise hat aber auch Shevardnadze neue Töne angeschlagen und von weitreichenden Konsequenzen gesprochen.
In einem Radio-Interview warnte er erneut die Kräfte des Bösen, so nannte Shevardnadze die Anhänger des Ex-Präsidenten Gamsakhurdia, und erklärte, Georgien müsse um seine Einheit kämpfen.
Er sei bereit, jede Handvoll georgischer Erde zu verteidigen.
Doch wichtiger als diese Rhetorik, Shevardnadze sprach von der Abkhazien-Krise als einem Konflikt, der auf den gesamten Kaukasus-Raum übergreifen könnte.
Die neue Krise in Georgien war ausgebrochen, nachdem am Freitag georgische Nationalgarden auf der Suche nach dem entführten georgischen Innenminister Roman Gwensaze die Grenze nach Abkhazien überschritten hatten.
Das zu Georgien gehörende Abkhazien hat erst im Juli dieses Jahres erneut seine Unabhängigkeit gegenüber Georgien
Von Abkhazien nach Afghanistan, aus den einstens euphorisch Freiheitskämpfer genannten Mujaheddin sind nach dem Wegfall des gemeinsamen Feindbilds Najibullah Kämpfer um die Macht geworden, deren Bomben und Raketen immer wieder gegen die Zivilbevölkerung gerichtet sind.
Zehntausende Bewohner der umkämpften Hauptstadt Kabul sind auf der Flucht, denn seit mehr als einer Woche wird um die Hauptstadt gekämpft.
Ein Bericht von Cornelia Meyer-Otmarding.
aber auch gar nicht solltet auf ein Ende der Kämpfe in Kabul hin.
Im Gegenteil, beide verfeindeten Parteien machen keinen Hehl mehr daraus, dass sie eine bewaffnete Entscheidung um die Macht in Kabul suchen.
Seit dem Wochenende schlägt auch die afghanische Übergangsregierung ihrem Erzfeind Hekmatjah gegenüber eine politisch und militärisch härtere Gangart an.
Premierminister Farid, ein Mann Heckmatthias, in der Übergangsregierung wurde kurz und bündig aus seinem Amt entlassen und Heckmatthias selbst wurde von Präsident Rabani die militärische Vernichtung angedroht.
Der radikale Rebellenführer reagierte prompt auf die Kriegserklärung der Regierenden in Kabul.
Zumindest am gestrigen Abend verstärkte er wieder seine Angriffe auf die afghanische Hauptstadt und ließ keinen Zweifel daran, dass auch er es ernst meint mit seinen Drohungen.
Er hatte bereits mehrfach davor gewarnt, ganz Kabul in Schutt und Asche zu legen, falls nicht seine Bedingungen erfüllt würden.
Und er verlangt vor allem den Abzug aller uswekischen Milizen aus der Hauptstadt.
Doch auf die Kampftruppe der Usbeken kann die Regierung jetzt, nachdem sie Hekmatyar offen den Krieg erklärte, erst recht nicht mehr verzichten.
Ohnehin ist es fraglich, ob die Regierungssoldaten, die vor allem aus Tatliken und Usbeks bestehen, den Kampf gegen Hekmatyars Rebellen erfolgreich bestehen können.
Denn der Pashtune ist nicht nur der Führer der größten und mächtigsten Rebellenorganisation, er ist vor allem auch am besten mit Waffen ausgerüstet.
Dass er keine Skrupel hat, sie auch gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen und sich zur Not den Weg zur Macht in Kabul freizuschießen, hat Hekmatyar in der vergangenen Woche zur Genüge bewiesen.
Mindestens 1.000 Tote, noch mehr Verwundete, Hunderte von zerstörten Häusern und mindestens 100.000 Flüchtlinge, das ist eine schreckende Bilanz, die vor allem Hekmatyar mit seinen Angriffen zu verantworten hat.
Selbst in 14 Jahren Bürgerkrieg erlebte die afghanische Hauptstadt nicht ein solches Ausmaß an Zerstörung.
und Hoffnungen auf einen friedlichen Alltag gibt es hier zurzeit nicht mehr.
Inzwischen wächst sogar die Angst, dass der Machtkampf um Kabul nicht länger auf die Hauptstadt beschränkt bleibt, sondern wie ein Flächenbrand auf das gesamte Land übergreift.
Noch verhalten sich verschiedene Mujahedin-Chefs neutral im Konflikt zwischen Hekmatyar und der Regierung.
Es fragt sich nur, wie lange noch.
Wenn es Hekmatyar gelingt, auch andere Pashtunenführer auf seine Seite zu ziehen, ist Afghanistan in den nächsten
einen neuen Bürgerkrieg verstrickt und das ganze Land droht entlang seiner ethnischen Grenzen auseinander zu fallen.
Und jetzt ein Verkehrsinweis.
Niederösterreich A1 Westautobahn zwischen Melk und St.
Pölten Süd Richtung Wien.
Nach einem Unfall ist der erste Fahrtstreifen blockiert, bereits 4 Kilometer Stau.
Steiermark S6 Semmering Schnellstraße zwischen Leoben und Bruck an der Mur Richtung Wien.
Behinderungen und Staugefahr nach einem Unfall.
Vor nunmehr drei Wochen, nach dem Konflikt um die Zutrittsmöglichkeit für UNO-Inspektoren zu irakischen Ministerien, einigten sich Rolf Ekius als Oberster UNO-Kontrollor und der irakische UN-Botschafter Al-Anbari auf den künftigen Modus der Überprüfung.
Am Wochenende, aber auch in der heutigen Montagsausgabe berichtet die New York Times, dass die UNO ein Ministerium untersuchen wolle, und zwar um einen Konflikt mit dem Irak zu provozieren.
Ein Konflikt, von dem das Wahlkampfende George Bush ohne dies in Popularitätstief profitieren solle.
Das Weiße Haus dementierte heftig.
Unter dieser politischen Begleitmusik traten die UNO-Inspektoren heute früh zu ihrer Untersuchungsmission an, Michael Kerbler informiert.
Erwarten Sie eine Konfrontation oder eine Routinekontrolle?
Auf die entsprechende Frage an den Delegationsleiter des UNO-Inspektionsteams, den Russen Nikita Smidovic, antwortet dieser unmissverständlich, wir wollen keine Konfrontation.
Er ließ unbeantwortet, ob er und seine 22 Mitarbeiter unterwegs zu einem irakischen Ministerium oder zu einer militärischen Anlage waren.
In jedem Fall, so Smidovic, wir verlassen morgen wieder den Irak.
und er setzte ein Wort hinzu, plangemäß.
Die nächsten Stunden werden zeigen, ob Bagdad bei seiner Ankündigung bleibt und den UNO-Inspektoren den Zutritt zu einem Ministerium verweigert und damit einen neuen Waffengang mit den USA, eventuell auch mit England riskiert.
US-Präsident George Bush hat gestern Abend in einer Reaktion auf eine Veröffentlichung in der New York Times, wonach Washington einen Waffengang mit dem Irak provoziere, um seine Chancen auf Wiederwahl zu heben, diesen Artikel als Unterstellung abqualifiziert.
Gleichzeitig machte Bush jedoch klar, dass Saddam Hussein die Waffenstillstandsresolutionen der UNO erfüllen müsse.
Saddam Hussein hat zur Kenntnis zu nehmen, dass die Welt nicht über die Behinderung der UNO-Untersuchungen hinwegsehen wird.
Es darf ihm nicht erlaubt werden zu diktieren, was und was nicht inspiziert werden darf.
Ich möchte eines sehr deutlich sagen.
Welche Entscheidung ich als Präsident auch immer treffe, ich weiß, dass das sofortige Konsequenzen hat.
Aber es gibt keine innenpolitischen Beweggründe und ich mache nur das, was im Interesse der Vereinigten Staaten ist und in diesem Fall für den Rest der Welt.
Alle Optionen sind offen, antwortete Bush dann auf die Frage, ob eine Bombardierung Bagdads denkbar sei.
Verteidigungsminister Dick Cheney war heftig bemüht, sein Ministerium vom Schatten des Verdachts, Wahlkampfhilfe für Bush mittels strategischer Bombengeschwader zu leisten, zu befreien.
Wir haben keinerlei Kontrolle darüber, wann welche Institutionen überprüft werden und welche Lokalitäten ausgewählt werden.
Das sind Entscheidungen, die die Vereinten Nationen treffen.
Die Vereinten Nationen haben mit unserer Unterstützung verschiedene Einrichtungen im ganzen Irak seit Sommer 1991 kontrolliert, allesamt heikle Missionen.
Dieser Prozess muss weitergehen und wir können die Inspektionen weder blockieren, noch haben wir die Absicht, das zu tun, nur wegen einer innenpolitischen Kampagne in den Vereinigten Staaten.
Der UNO-Botschafter des Irak, Abdul Amir al-Ambari, gab sich unterdessen gelassen.
Er erwarte nicht, dass es heute zu einer Konfrontation mit dem UNO-Inspektorenteam kommen werde.
Das in der New York Times veröffentlichte Konfliktszenario sei nur publiziert worden, um sein Land zu provozieren.
Wenn die USA oder eine große Macht eine Aggression wollen,
Wenn die USA oder eine andere Großmacht einen Akt der Aggression begehen wollen gegen mein Land oder ein anderes kleines Land, ja natürlich können sie so etwas tun.
Aber das wäre eine unmoralische und ungerechtfertigte Aktion.
Also lassen wir doch die UNO-Inspektoren einmal ihre Forderungen stellen und sehen wir dann weiter.
Er habe seitens der UNO die Zusicherung erhalten, dass die UNO-Delegation die Souveränität und die nationale Sicherheit des Irak achten werde, ergänzte der UNO-Diplomat.
Ob dieser Montag ein normaler Arbeitstag werde, fragten Journalisten in Bagdad heute früh Nikita Smidovic, den UNO-Delegationsleiter.
Das wird sich am Abend herausstellen, antwortete der Russe.
Dann raste der Konvoi der weißen Fahrzeuge mit dem blauen UNO-Emblem mit unbekanntem Ziel davon.
In der namibischen Hauptstadt Windhoek sind heute Vormittag die Staats- und Regierungschefs von zehn Staaten des südlichen Afrika zu einem Gipfel zusammengekommen.
Im Mittelpunkt steht die Unterzeichnung eines Regionalvertrages, dem, wie es aussieht, auch die noch immer von Weißen beherrschte Republik Südafrika beitreten wird.
Einzelheiten und Hintergründe von Frank Räther aus Johannesburg.
1980 wurde die Regionalgemeinschaft SADEC gegründet.
Ziel der schwarzen Mitgliedstaaten war es,
die gemeinsame Entwicklung zu koordinieren und zugleich die Abhängigkeit vom Apartheid Südafrika zu reduzieren.
Nun, zwölf Jahre später, soll die zweite Etappe beginnen.
An die Stelle von Plänen und losen Absprachen werden bindende Instrumentarien treten und das Nicht-Mitglied Südafrika kann nach den demokratischen Veränderungen dort als Hälfte dem Bund beitreten.
Dann, so sagte Generalsekretär Simba Makoni, sind wir ein Wirtschaftsblock, der den gesamten Süden des Kontinents zwischen beiden Ozeanen, vom Kap bis hoch an die Grenze nach Sair und Kenia umfasst.
100 Millionen Menschen und ein Drittel des gesamten afrikanischen Produktionsvolumens würden so vereint.
Doch bis dahin sind noch einige Schritte zu gehen.
Die Staats- und Regierungschefs wollen heute zwar unterschreiben, dass sie eine politische sowie eine Wirtschafts- und Währungsunion anstreben,
Aber es ist eine langfristige Absicht.
Hier stehen noch einige Hindernisse entgegen.
Da ist zum ersten die notwendige wirtschaftliche Gesundung der meisten Mitgliedstaaten.
Angola und Mosambik stehen nach langem Bürgerkrieg und totaler Zerrüttung erst am Anfang des Friedens und Wiederaufbaus.
Tansania und Sambia haben es geschafft, ohne einen Krieg ihre Ökonomie zu ruinieren.
Lesotho, Swaziland, Botswana und Namibia sind weitgehend von der südafrikanischen Industrie beherrscht.
Ein zweites dringend zu lösendes Problem ist die Stabilisierung der Währungen.
Überall gibt es geradezu galoppierende Inflationsraten.
Der Wert des Geldes sinkt und selbst die SAFEG-Mitglieder untereinander möchten beim gegenseitigen Handel lieber harte Devisen als weiche Nachbarwährungen sehen.
Drittens sind überall, und das trifft auch auf Südafrika zu, die Staatsausgaben zu hoch und die Bürokratie zu gewaltig untersticken.
Angekündigte Einsparungsmaßnahmen liefen sich immer sehr schnell tot und endeten meist mit der Schaffung neuer Funktionen in den Ministerien und Verwaltungen.
Simbatsa hat es geschafft, in den zwölf Jahren der Unabhängigkeit die Zahl der öffentlich Bediensteten zu verdreifachen und über die Hälfte des Geldes für sie auszugeben.
So sind tiefe Schnitte ins eigene Fleisch nötig, wenn aus der wirtschaftlichen Entwicklung und Zusammenarbeit etwas werden soll.
Es bleibt abzuwarten, ob nach den heutigen großen Worten die Politiker in den nächsten Monaten und Jahren dazu wirklich bereit sind.
Doch andererseits werden sie durch die Umstände zu mehr Effektivität und Zusammenarbeit gezwungen, denn mit dem Wegfall des Ost-West-Konfliktes, der bislang den Staaten des südlichen Afrikas kräftige Zuwendungen der einen oder anderen Seite brachte, und durch die Konzentration der europäischen Investoren auf Osteuropa, stehen sonst die Länder am Kap in der Kälte.
So könnte heute der Beginn eines schmerzhaften, aber notwendigen und erfolgversprechenden Regionalbündnisses sein.
Die Bildung einer südafrikanischen Gemeinschaft nach dem Vorbild der IG.
Die bisherigen zwölf Jahre der SADC haben alle Partner Erfahrungen sammeln lassen, auf denen man jetzt aufbauen kann.
zurück nach Europa.
In Italien gerät die nach den Tirolern stärkste Minderheit zunehmend unter Druck.
Die in Triest, Görz und im Veneto lebenden Slowenen, insgesamt 150.000 bis 200.000 Menschen, sehen sich zum einen konfrontiert mit dem Vormarsch der nationalistischen Rechtsparteien, von der Lega Nord bis zu den Neofaschisten, zum anderen mit dem Ende des früheren Jugoslawien, das den Slowenen immer eine gewisse Rückendeckung gab.
Und wie im ehemaligen Jugoslawien kein Ende der Krise in Sicht scheint, so haben auch die Vertreter der politisch zersplitterten slowenischen Minderheit wenig Hoffnung auf eine Besserstellung in absehbarer Zeit.
Ein Bericht von Gerhard Roth beginnend mit der Aussage eines Slowenenvertreters.
Wir Slowenien in Italien, also in Görz, Triest und im Veneto, sind heute am Hund.
Es gibt nach wie vor kein Minderheitenschutzgesetz, wie es uns Italien seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges schuldet.
Zugleich stehen wir mit dem Anwachsen der nationalistischen, revanchistischen Kräfte in Triest vor einem neuen Problem.
Es werden uns jetzt schon bestehende Rechte wieder genommen.
Und ich glaube, wir werden uns endlich wehren müssen.
Mit etwas müdem Optimismus sagt das Stojan Spetic, wohl einer der profiliertesten Vertreter der slowenischen Minderheit in Friauljuliš, Venezien.
Spetic war zuletzt fünf Jahre als Senator in Rom, damals noch für die kommunistische Partei, die dank ihrer radikalen Volksgruppenpolitik große Zustimmung bei den Slowenen fand.
Mit der Zersplitterung der Linken und natürlich auch mit dem Ende Jugoslawiens habe sich die Stellung der Slowenen weiter dramatisch verschlechtert, meint Spetic, der heute für die von der PGE abgespaltene Refundatione Kommunista im Regionalparlament sitzt.
Und dort erlebte er Slowene immer wieder wütende Attacken der Neofaschisten, die bei den letzten Wahlen in Triest große Stimmengewinne machen konnten und nun auch im Stadtsenat sitzen.
Nicht viel Moderator schätzt der Slowene auch die anderen erklärten nationalistischen Parteien an.
Die Lega Nord und die Triestiner Liberalen, die in etwa der FPÖ-Jörg Haiders gleichzusetzen wären.
Alle Minderheitenrechte, wie etwa die slowenischen Schulen in Triest und Görz, wären ein Vermächtnis der Donaumonarchie, meint der linke Politiker, der sonst wenig Sentimentalität für Österreich-Ungarn hat.
Der Minderheitenpolitik Italiens stellte ein schlechtes Zeugnis aus.
Ich glaube, dass Rom die Frage dieser Minderheit im Grenzgebiet vor allem von der Ebene der internationalen Beziehungen aussieht.
Das heißt, solange es noch ein Jugoslawien gab, hatte die Minderheit keinen Stellenwert.
Jetzt hat aber Italien mit der slowenischen Volksgruppe ein Faustpfand für die italienische Minderheit in Istrien, in Slowenien und Kroatien.
Der Beweis dafür ist ja die Ausarbeitung eines Minderheitenmemorandums zwischen den drei Staaten, das erfolglos bleiben musste, weil Italien keine Verpflichtungen für seine Slowenien eingehen wollte.
Dazu kommt, dass es für Rom zwei Kategorien von Minderheiten gibt.
Die Minderheit der A-Kategorie sind die deutschsprachigen Südtiroler.
Dieser Volksgruppe wurde mit dem Südtirol-Paket alles zugestanden.
Und nun hatte auch Österreich eine Streitbeilegungserklärung verabschiedet, mit der die Südtirol-Frage von der Tagesordnung der UNO gestrichen wurde.
Ähnliches gilt für die Franzosen im Austertal.
Für alle anderen Volksgruppen, die in ihrem autochtonen Siedlungsgebiet nicht die Mehrheit stellen, hat Italien kein Ohr.
Solche Minderheiten gibt es aber viele.
Nicht nur uns Slowenen in Friaul, Julisch, Venezien, sondern auch die Albaner auf Sizilien, die Griechen in Kalabrien, Katalaner auf Sardinien und verschiedene kleinere Volksgruppen wie die Kuraten in Molise, die allesamt noch kein Minderheitenschutzgesetz haben.
Es gäbe auch keine Bemühungen in diese Richtung.
Selbst die linken Parteien wären uneins in der Volksgruppenfrage, sagt Spetic, der seine Partei mit ihren mehr als zwei Millionen Wählern als einzig echten Sachwalter der Minderheiten besonders der slowenischen Interessen versteht.
Auf das unabhängige Slowenien setzt er wenig Hoffnung.
Die junge Republik sei einfach zu schwach und zu sehr angewiesen auf eine konfliktfreie Nachbarschaft mit Italien, als dass sie Schutzmacht für die Volksgruppe werden könnte.
nun ins sommerlich hochkulturelle Salzburg.
Mit Spannung wird heute bei den Salzburger Festspielen die Premiere der Oper Saint-François d'Assise von Olivier Messiaen erwartet.
Regie Peter Sellers.
Volkmar Paschaks Probenbericht beginnt mit Musik aus Saint-François d'Assise.
Eine heilige Legende von berückender Schönheit, das ist die dreiaktige Oper St.
François d'Aziz des erst vor wenigen Monaten Verstorbenen Olivier Messiaen, der auch selbst den Text für dieses Werk geschrieben hat und der den Gesang der Vögel in aller Welt in Musik umgesetzt hat, für die Vogelpredigt des heiligen Franziskus.
Eine Musik für Engel zu entwerfen, war das Ziel des großen Tonschöpfers und tiefreligiösen Menschen Messiaen,
der in einem Interview zu dieser Oper gesagt hat.
Ich habe den heiligen Franziskus gewählt, weil er von allen Heiligen Christus am ähnlichsten ist.
Wie Christus hat er 33 Jahre gelebt, wie Christus ist er keusch geblieben, demütig und arm und dazu hat er die Wundmale Christi bekommen.
Für den Regisseur Peter Sellers hat das Leben des Heiligen aus dem 13.
Jahrhundert einen die Jahrhunderte überdauernden Einfluss auf die Menschen.
Der heilige Franziskus ist eine von diesen brennenden Figuren,
deren Beispiel von den verschiedensten Standpunkten aus begreiflich ist, besonders in unserer Zeit, in der die ökologische Bewegung um sich greift und wir begreifen, dass wir unsere Art zu leben ändern müssen.
Und auch in unserer Periode der Edsplage eine solche Szene zu haben, wie Franz den Lepra krankenküsst, ist sehr bewegend für uns.
Zusammen mit dem Bühnenbildner Georg Zippin hat Peter Sellers für die Felsenreitschule eine verblüffende Lösung gefunden, die den Gehalt des Werkes mit modernster Bühnen- und Lichttechnik verbindet.
Kirchenähnliche Holzkonstruktionen, in den verschiedensten Farben aufleuchtende Neonröhren sowie 35 Videomonitore, über die verschiedenste Naturaufnahmen flimmern, kontrastieren mit der erhabenen Strenge der Felsenlogen.
Wir schaffen mit den Dekorationen, mit den gestapelten Monitorenoberflächen, die Licht geben, wie bemalte Glasfenster.
Auch der Dirigent Esa-Pekka Salonen, der die Orchestermassen des Los Angeles Symphony Orchestra vorne und an den Seiten der Felsenreitschule postiert hat, ist von der Größe von Messiaens Musik überzeugt.
Für mich ist diese Oper sicherlich ein Meisterwerk des 20.
Jahrhunderts.
Es ist schwer vergleichbar.
Es ist groß und lang wie Tristan Meistersinger und Götterdämmerung.
Messiaen wurde von Debussy, Stravinsky, aber auch von indischer Musik, von Vogelgesang und vom japanischen Noh- und Gagaku-Theater beeinflusst.
Und er verbindet das alles.
Das macht diese Oper einzigartig.
Den heiligen Franziskus verkörpert, wie bei der Premiere in Paris, der belgische Bassbariton José van Damme auf sehr berührende Weise.
Er hat in dieser Figur die Rolle seines Lebens gefunden.
Ich glaube, es ist doch ein großes Werk von unserer Zeit, 20.
Jahrhundert.
Ich glaube, dass es sicher eine große Zukunft hat.
Es ist geteilt.
Man hat sehr schöne Melodien im Orchester, man hat auch dann die vielen Flöten und Xylophon und alles, das sind die Vögeln.
Und dann hat man das Gesang.
Und der Gesang ist ziemlich leicht.
Es ist gut geschrieben für die Stimme.
Es ist nicht moderne Musik, wie man so einmal hoch, einmal tief, wieder hoch.
Es ist eine schöne Linie, eine schöne Gesanglinie.
Zusammen macht das ein großes Werk.
Für Freunde nicht durchgehender Opernaufführungen, bei dieser Inszenierung dauert die Pause eine ganze Stunde.
Und jetzt nochmals ins Nachrichtenstudio.
Bosnien-Herzegowina.
Sarajevo ist neuerlich ohne Wasser und Strom.
Serbische Truppen haben nach Angaben des bosnischen Rundfunks die Wasserhauptleitung unterbrochen, sodass mit den vorhandenen Reserven nur noch die Krankenhäuser versorgt werden können.
Die Artillerieangriffe auf Sarajevo werden fortgesetzt.
Heute Vormittag wurden mindestens eine Person getötet.
In der Innenstadt entstanden schwere Schäden.
In der ebenfalls seit Monaten belagerten Stadt Goraste gab es heute Fliegeralarm.
Von mehreren serbischen Flugbasen waren zahlreiche Kampfflugzeug gestartet.
Der Außenminister von Rest-Jugoslawien, Jovanovic, hat vor einer militärischen Intervention in Bosnien-Herzegowina gewarnt.
Die jüngste UNO-Resolution, die den militärischen Schutz von Hilfslieferungen ermöglichen soll, erhöhe die Gefahr eines ausländischen Eingreifens, meinte Jovanovic.
Dies könnte nicht ohne blutige Folgen bleiben.
Europäische Gemeinschaft
Die Wirksamkeit des UNO-Embargos gegen Serbien und Montenegro wird heute von der EG in Brüssel erörtert.
Zur Debatte stehen Maßnahmen, wie das Unterlaufen der Sanktionen unterbunden werden kann.
Griechenland ist wiederholt beschuldigt worden, sich nicht an die internationalen Sanktionen zu halten.
Auch Großbritannien soll die Auflagen der Vereinten Nationen nicht erfüllt haben.
USA-Irak.
Präsident Bush hat einen Zusammenhang zwischen dem amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf und einem möglichen militärischen Schlag gegen den Irak in Abrede gestellt.
Bush dementierte Presseberichte, wonach er durch eine solche Aktion seine Wahlchancen verbessern wolle.
Er betonte jedoch, dass er den irakischen Präsidenten Saddam Hussein notfalls zwingen würde, die UNO-Inspektionen unbehindert zuzulassen.
Die UNO-Experten haben heute ihre Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak fortgesetzt.
Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.
In Houston, in Texas, beginnt heute der Nominierungsparteitag der Republikaner.
Bush soll offiziell als Kandidat für die Präsidentschaftswahl Anfang November aufgestellt werden.
Der amtierende Präsident steckt derzeit in einem Popularitätstief.
Afghanistan.
Die radikalen Fundamentalisten setzen den Kampf um Kabul fort.
Sie konnten heute eine strategisch wichtige Stellung südlich der Hauptstadt einnehmen.
Die Fundamentalisten wollen offensichtlich das Verteidigungsministerium unter ihre Kontrolle bringen.
Angesichts der verschärften Kämpfe haben die Vereinten Nationen fast alle Mitarbeiter aus Kabul abgezogen.
Zehntausende Afghanen fliehen nordwärts.
Mehrere tausend Personen haben sich in einem Gefängnis im Osten des Landes verschanzt.
Georgien.
Nach tagelangen Kämpfen hat sich die Situation in der nach Unabhängigkeit strebenden Region Abkhazien beruhigt.
Nach Angaben der georgischen Regierung wurden 200 Personen festgenommen.
Sie werden beschuldigt, sich bewaffneten Banden angeschlossen zu haben.
Erneuter Besuch britischer Journalisten in serbischen sowie kroatischen Lagern. Wieder Anzeichen von Einschüchterung der ansässigen Bevölkerung, jedoch einige humanitäre Verbesserungen in serbischen Lager in Banja Luka. In kroatischen Lagern, die von der rechten Ustascha-Miliz "Hos" nahe Mostar geführt wird, werden auch Zivilisten und Frauen gefangen gehalten. Serbische Gefangene weisen keine Verletzungen auf, der Journalist darf allerdings nicht unbeobachtet mit den Gefangenen sprechen.
Mitwirkende:
Machatschke, Roland [Gestaltung]
Datum:
1992.08.17
Schlagworte:
Politik
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Medien und Kommunikation
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Diskussionen über das ungleiche Pensionsantrittsalter von Männer und Frauen. Das Gleichbehandlungspaket der Frauen stößt vor allem bei der Wirtschaft auf Widerstand, gleichzeitig drohen die ÖGB-Frauen mit Demonstrationen.
Mitwirkende:
Steinhuber, Manfred [Gestaltung]
Datum:
1992.08.17
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Kämpfe in der Region Abchasien zwischen Provinzeinheiten und georgischen Truppen. Nationalgarde hatte einige georgische Spitzenpolitiker befreien wollen, die von Anhänger des gestürzten Präsidenten Gamsachurdia entführt worden waren.
Mitwirkende:
Dox, Georg [Gestaltung]
Datum:
1992.08.17
Schlagworte:
Politik
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Medien und Kommunikation
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Kämpfe um die Hauptstadt Kabul zwischen unterschiedlichen Mudschaheddin-Gruppen. Die Bewohner fliehen aus Angst vor der Gewalt aus der Stadt.
Mitwirkende:
Meyer-Othmerding, Cornelia [Gestaltung]
Datum:
1992.08.17
Schlagworte:
Politik
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Medien und Kommunikation
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Bush, Cheney, UNO-Botschafter des Irak, Abdul Amir El-Anbari. UNO sucht in irakischen Ministerien nach Massenvernichtungswaffen.
Mitwirkende:
Kerbler, Michael [Gestaltung]
, Bush, George [Interviewte/r]
, Cheney, Richard Bruce [Interviewte/r]
, El-Anbari, Abdul Amir [Interviewte/r]
Datum:
1992.08.17
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Medien und Kommunikation
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Gesamter Süden des Kontinents soll in einer Wirtschaftsgemeinschaft vereint werden, die etwa 100 Millionen Menschen umfassen soll.
Mitwirkende:
Räther, Frank [Gestaltung]
Datum:
1992.08.17
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten