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KI-generiertes Transkript
Das war's.
Willkommen beim Mittwoch-Mittag-Journal im Studio, Louis Glück.
Die Themen, die Ausbildung der Präsenzdiener im Bundesheer wird reformiert, ein Gespräch mit Minister Fasslabend.
Justizminister Michalek verteidigt die Entkriminalisierung des Ladendiebstahls.
Der ÖGB beklagt sich über die krankmachenden Arbeitsbedingungen im Tourismus.
Das Image des öffentlichen Verkehrs ist nach wie vor schlecht.
Finanzstaatssekretär Dietz macht Vorschläge zur Energiesteuer.
800.000 Menschen in Österreich leiden an Migräne.
Die Stahlkrise in Deutschland verschärft sich.
Hilfspolizisten sollen die deutschen Grenzen, vor allem gegen Polen, nun besser schützen helfen.
Der Jahresbericht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.
Die drei Schach-Teenager aus Budapest, die Schwestern Polgar, lehren die Großmeister das Fürchten.
Und Emmy Werner inszeniert am Wiener Volkstheater, was ihr wollt.
Am Beginn der Sendung die Nachrichten im Überblick.
Redaktion Elisabeth Mahners, Sprecher Wilfried Schirrlbauer.
Vereinte Nationen Bosnien-Herzegowina.
Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien nimmt unvorstellbare Ausmaße an.
Der bosnische Botschafter bei den Vereinten Nationen hat nun von Kannibalismus in Tuzla berichtet.
Die Menschen in der eingeschlossenen Stadt in Ost-Bosnien haben nun damit begonnen, die Toten zu essen, um zu überleben.
Der bosnische Botschafter teilte ferner seinen Eindruck mit, die serbischen Verbände wollten nun die Bevölkerung aushungern, die bisher nicht getötet worden ist.
Ein UNO-Hilfskonvoi für Ostbosnien ist heute von Truppen der bosnischen Serben aufgehalten worden.
Zehn Lastwagen wurden an einem serbischen Kontrollpunkt vor der Stadt Gorazde gestoppt.
Die Serben wollen die Fahrzeuge erst nach einem Gefangenenaustausch passieren lassen.
Eine Sprecherin der UNO sagte, der Konvoi werde warten, bis er freie Fahrt erhalte.
Die UNO will unter anderem die ostbosnische Stadt Čerska erreichen, die seit Beginn des Bürgerkrieges von jeglicher Hilfe abgeschnitten ist.
USA.
In New York sollen heute Gespräche über einen Waffenstillstand im neu entflammten Krieg zwischen Serben und Kroaten stattfinden.
Vertreter der Krainer Serben sind bereits gestern zu einer ersten Unterredung mit den Jugoslawien-Vermittlern Vance und Owen zusammen getroffen.
Die kroatische Delegation wird heute im UNO-Hauptquartier erwartet.
Ziel der Gespräche ist es, die Krainer zu demilitarisieren, den Flüchtlingen die Rückkehr zu ermöglichen und für die Serben eine Autonomie-Regelung zu treffen.
Tschechien.
Die Regierung in Prag hat sich nun endgültig entschieden, das umstrittene Kernkraftwerk Temelin fertigzustellen.
Dies teilte Ministerpräsident Vaclav Klaus mit.
Der formelle Beschluss soll am 10.
März getroffen werden.
Damit rückt für den amerikanischen Technologiekonzern Westinghouse Electric Corporation ein Auftrag von umgerechnet 3,9 Milliarden Schilling in greifbare Nähe.
Der Konzern soll das Kraftwerk mit Brennstoff sowie Kontroll- und Sicherheitseinrichtungen nach westlichem Standard ausrüsten.
Österreich.
Der Polizei ist in den vergangenen Tagen ein entscheidender Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen.
Bei einem Großeinsatz der Exekutive konnte eine iranische Schlepperbande zerschlagen werden.
19 Personen wurden verhaftet.
Die Beamten entdeckten auch eine fälscher Werkstatt, in der iranische Ausweisdokumente ver- und gefälscht worden sind.
Der Hauptverdächtige, ein seit langem in Österreich lebender iranischer Staatsbürger, hat ein Geständnis abgelegt.
Er soll mindestens seit 1984 im organisierten Schleppergeschäft für eine türkische Organisation tätig gewesen sein.
Der Dienst beim Bundesheer soll künftig neu gestaltet werden.
Verteidigungsminister Fasselabend präsentiert heute Einzelheiten der Ausbildungsreform.
In erster Linie soll die Motivation der Soldaten gesteigert werden.
Die Bundesheerausbildner will man mit modernen Führungs- und Managementmethoden vertraut machen.
Geplant sind ferner Verbesserungen der Kasernenunterkünfte, gesündere Truppenverpflegung und attraktivere Uniformen.
ÖBB-Generaldirektor Übleis will sicherheitstechnische Einrichtungen zur Vermeidung von Zugunfällen ausbauen.
Übleis erklärte, die weitere Errichtung von Mittelbahnsteigen und Tunnels sollte verhindern, dass Züge Gleise kreuzen müssen.
Die Bremsautomatik werde neuerlich überprüft werden.
Als hervorragend bezeichnete der ÖBB-Generaldirektor das Ausbildungsprogramm bei den österreichischen Bundesbahnen.
USA.
Der amerikanische Außenminister Warren Christopher reist heute zu Vermittlungsgesprächen in den Nahen Osten.
Christopher will den Friedensprozess wieder in Gang bringen.
Er will von den arabischen Staaten die Zusicherung erhalten, dass sie sobald wie möglich an der 9.
Runde der Nahostfriedensgespräche teilnehmen werden.
Frankreich.
Die Pariser Postbeamten sind heute in einen unbefisteten Streik getreten.
Sie protestieren damit gegen den geplanten Abbau von 280 Stellen.
USA.
Mehr als drei Jahre nach dem Niederreisen der Berliner Mauer hat ein Mauerabschnitt in den USA Wiederverwendung gefunden.
Drei Blöcke aus der Mauer wurden auf dem Gelände des Geheimdienstes CIA bei Washington wiedererrichtet.
Allgemein ist von einem Ehrenmal für die Völker Osteuropas die Rede.
Und auch den Nachrichten, der Blick aufs Wetter.
Peter Sternzinger, bitte.
Gott sei Dank nicht überraschend ist der Winter wieder da.
Seit einigen Stunden überquert ein sehr ausgeprägtes Frontensystem Österreich von Nordwesten her.
Es schneit bereits in weiten Teilen des Landes.
Im Süden demnächst am Nachmittag.
Die aktuellen Meldungen, Wien Schneefall 1°, Westwind 25 km pro Stunde, Eisenstadt Schneefall minus 2°, St.
Pölten und Linz Schneefall 0°, in Linz Westwind 25, Salzburg Schneefall minus 1°, Innsbruck, Bregenz Schneefall 0°, Graz und Klagenfurt bedeckt minus 3°.
Am Nachmittag schneit es also in ganz Österreich, wobei es aber etwas wärmer wird und der Schnee teilweise in Schneeregen oder gar Regen übergeht.
Es kann jedenfalls glatte Straßen geben.
Auch Schneeverwehungen sind zu befürchten, denn jetzt wird der Wind allmählich stark bis stürmisch.
In Thulen erreichen die Spitzen schon 40, auf dem Feuerkugel zum Beispiel 75 km pro Stunde.
Auch in Wien und später sogar im Süden Österreichs wird der Wind stärker.
Der Schneefall lässt am Abend wieder von Nordwesten her nach, im Süden und im Gebirge hält er noch an.
Die Temperaturen heute minus 1 bis plus 4 Grad, in 2000 Meter Höhe zurzeit minus 7.
In der Nacht kann es also vor allem am Nordrand der Alpen und vielleicht noch in Kärnten weiterschneiden, die Temperaturen sinken kaum.
Morgen Donnerstag beruhigt sich das Wetter etwas, der Wind bleibt und in Wien, Teilen Niederösterreichs und im Burgenland ist es die meiste Zeit sogar sonnig.
Sonst sehr wechselnd bewölkt und am Vormittag schneit es stellenweise immer noch, vor allem im Bergland, vielleicht auch im Süden.
Die Temperaturen morgen meist über 0 Grad, zwischen 1 und 5 Grad etwa, in 2000 Meter Höhe um minus 5 Grad.
Übermorgen Freitag kommt der nächste Schub feuchter Luft aus Nordwesten.
Es ziehen wieder Wolken auf und am Nachmittag beginnt es zu regnen, später zu schneien.
In der Nacht zum Samstag wird es verbreitet schneien, es kommt kalte Luft nach.
Die Schneemengen sind zwar schwer abzuschätzen, das Wochenende wird aber jedenfalls sehr winterlich.
Peter Sterzinger war das.
Der Winter ist also wieder da.
6 Milliarden Schillingschaden, nach manchen Schätzungen sogar 8 Milliarden, entstehen jährlich durch Ladendiebstahl.
Etwa 20.000 Täter werden angezeigt.
Die Beliebtheit dieses Deliktes hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht.
Ladendiebe sind vorwiegend Ersttäter, jedes vierte Delikt geht nach Schätzungen des Innenministeriums aber auf das Konto von Geschäftsangestellten.
Anfang August des Vorjahres präsentierte Justizminister Nikolaus Michalek einen Plan, um die Langfinger in den Supermärkten effizienter zu bestrafen, den Ladendiebstahl bis zu einer Bagatellgrenze von 1000 Schilling aber zu entkriminalisieren.
Ersttäter sollten danach den Schaden begleichen und das Doppelte des Schadens Bußgeld zahlen.
Untersuchungshaft über mehrere Monate, wie es bisher öfter vorkam, will Michalek auf diese Weise verhindern.
Die Justiz solle sich weniger um die kleinen Fische kümmern müssen, sagt er.
ÖVP-Justizsprecher Michael Graf stimmt da im Prinzip zu.
Lauten Proteste erheben der Handel und die Freiheitliche Partei, für die das Ganze kein Kavaliersdelikt sein soll.
Michaleks Entwurf sei aber als Diebstahler-Verlagsschein eine Einladung zum verbotenen Griff ins Regalsack, die FPÖ.
Gisela Hopfmüller hat darüber mit Minister Michalek gesprochen.
Ein Kavaliersdelikt soll daraus nicht werden.
Es ist auch kein Entkriminalisierungsschritt.
Im Gegenteil, wir wollen im Rahmen des strafprozessualen Verfahrens eine rasche, einheitliche und für den
auch für jeden Ersttäter der Ladendiebstahl adaptiert wird, spürbare und für die Rechtstreibevölkerung sichtbare und schließlich auch für den Händler in seinen Schaden wirksam dann
gut gemachte Reaktion haben.
Also die Botschaft heißt nicht Inkriminalisierung oder Einladung zum Ladendiebstahl, sondern im Gegenteil, richtigerweise, endlich geschieht etwas Effizientes gegen den überhandnehmenden Ladendiebstahl.
Könnte man das so plastisch machen, dass wenn jemand als Ersttäter bei einem Ladendiebstahl ertappt worden ist, dann hat er jetzt mit einem beim Bezirksgericht anhängigen Verfahren zu rechnen gehabt?
Das hat sich möglicherweise aufgrund der Überlastung der Bezirksgerichte wochenlang hingezogen, wo nichts passiert ist und das möchten Sie jetzt ablösen durch eine Form, nennen wir es mal ein Strafmandat.
Stimmt das so in etwa?
Nicht ganz.
Zunächst schreitet die Sicherheitsbehörde ein, so wie bisher auch, und macht auch eine Anzeige an die staatsanwaltschaftlichen Behörden.
teilt aber dem Adapten Ladendieb, der ein Ersttäter ist und eine Ware von unter 1.000 Schillinge gestohlen hat, und wenn keine qualifizierenden Umstände, also kein Bandendiebstahl oder keine Gewerbsmäßigkeit hier vermutet werden muss,
dem Teil damit, er hat die Möglichkeit, anstatt dass es zu einem Trafantrag kommt oder zu einer Verhandlung mit nachstehendem Richterspruch kommt, also anstatt einen Ausgleichsbetrag zu bezahlen, wonach dann das Verfahren durch den Staatsanwalt nach Prüfung, ob alle Voraussetzungen gegeben sind, eingestellt wird.
Ein Kritikpunkt, der auch sehr heftig diskutiert wird, steht im Zusammenhang mit dem Kriminaltourismus, der ja einen erheblichen Anteil an den Ladendiebstählen speziell im Osten Österreichs hat.
Da wurde argumentiert, dass wenn man also einem ausländischen Ladendieb so quasi einen Erlagschein in die Hand drückt, dass der aller Voraussicht nach keinesfalls sein Bußgeld zahlen wird, sondern indem er sich in sein Heimatland begibt, dann so quasi straffrei bleibt.
Das ist keineswegs so.
Wenn ein Ausländer, die ihm gebotene Möglichkeit innerhalb der Frist, den Ausgleichsbetrag zu bezahlen, nicht nachkommt, so gibt es ja auch weiterhin die Möglichkeit, die Strafverfolgung durch die Heimatbehörde vornehmen zu lassen.
Aber ist das nicht in der Praxis sehr unrealistisch?
Es ist doch kaum anzunehmen, dass wegen einer solchen Angelegenheit dann in dem jeweiligen Heimatland des Betreffenden tatsächlich die Justizmaschinerie anläuft.
Das ist eine vollkommen falsch beurteilte Situation.
Gerade die Länder, von denen hier immer gesprochen wurde, ehemalige Ostblockländer, heutige Reformländer, sind sehr darauf bedacht, darzustellen, dass sie einen funktionierenden Rechtsstaat haben und dass sie Straftaten ihrer Bürger im Ausland keineswegs dulden.
Und das zeigt ja auch die Verhaltensweise,
eher Angst haben davor, dass sie zu Hause Schwierigkeiten mit den Behörden bekommen und daher durchaus hier Strafen bezahlen.
Wie wollen Sie denn diese kritischen Stimmen, die sich in der letzten Zeit sehr gehäuft haben, beruhigen?
Wird es irgendwelche Adaptierungen an dem Entwurf geben?
Ich glaube, dass doch ein wesentlicher Teil der Kritik darauf beruht, dass Missverständnisse oder noch mangelnde Befassung mit unseren Überlegungen stattgefunden haben.
Wir werden daher
einen neuen Anlauf machen und die betroffenen Kreise zu einem intensiven Gespräch zu uns ins Justizministerium zu bitten und dieses Gespräch soll noch diese Woche stattfinden.
Wäre es zum Beispiel möglich, dass in Bezug auf die Höhe des Ausgleichsbeitrags des Bußgeldes sich noch etwas verändert?
Im Moment heißt es das Doppelte des angerichteten Schadens, mindestens aber 500 Schilling.
Könnte man da etwa vom Dreifachen oder so etwas auch sprechen?
Also er muss erstens den Schaden gut machen, zweitens muss er die Bearbeitungskosten des Kaufhauses bezahlen und drittens muss er den Ausgleichsbetrag zahlen.
Hinsichtlich der Höhe dieses Ausgleichsbetrages kann sicherlich noch ein Gespräch stattfinden und es hat ja auch schon Andeutungen gegeben, dass darüber jedenfalls im Justizausschuss in der von Ihnen angedeuteten Richtung gesprochen werden wird.
sagt Justizminister Nikolaus Michalek zur Frage der Ladendiebstähle.
Frag waren das von Gisela Hopfmüller?
Gute Vorsätze und Realität, die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln am Beispiel Verkehrsmittelwahl.
Das ist der Titel einer Studie des Umweltministeriums und sinnvollerweise ist das eine tiefenpsychologische Untersuchung.
Denn zwischen der Einsicht, dass der Umstieg von Privatautos auf das öffentliche Verkehrsmittel oft vernünftig ist, und der mangelnden Befolgung dieser Einsicht klafft eine große Lücke.
Fast alle halten den öffentlichen Verkehr für umweltschonend, aber wichtiger ist vielen Menschen das überlegene Image des Autos als Freiheit auf vier Rädern.
Dazu kommt, dass Bahn- und Straßenbahnfahren als langsam und teuer gelten.
Ingrid Thurnherr berichtet über die ersten Erkenntnisse aus dieser noch nicht abgeschlossenen Studie.
Fahrer von flotten, farbenfrohen Flitzern, womöglich noch mit lässig hinausgelehntem Arm, das sind vor allem im Selbstbild der meisten Jugendlichen die tollen Typen unserer Zeit.
Autofahren steht für Freiheit und Unabhängigkeit, für sportliche Aktivität und Dynamik.
Uninteressant, weil brav, risikoscheu und angepasst hingegen, werden die Benützer öffentlicher Verkehrsmittel eingestuft.
Und zwar von denselben Befragten, die gleichzeitig zugeben, das Autofahren sei umweltbelastend.
Und das tun fast alle der 300 in Wien befragten Autofahrer.
Dieses Ergebnis zeige am deutlichsten, wie ausgeprägt Wissen sein kann, dem dann kein logisch daraus abgeleitetes Handeln folgt, sagt einer der Autoren der Studie, Dr. Ralf Risser.
Also ohne das jetzt als Ultima Ratio darstellen zu wollen, es scheint vergleichbar zu sein mit dem Zigarettenrauchen oder mit anderem Suchtverhalten.
Die Leute sagen zu einem großen Prozentsatz, sie wissen, man sollte eigentlich das Auto stehen lassen.
Mehr als 90% stimmen zu, dass man weniger mit dem Auto fahren sollte.
Und dennoch wird das Auto genommen und es wird also auch mit großer Offenheit gesagt, dass man da halt
das tut, was im Augenblick bequemer scheint, dass man also dazu tendiert, die bequeme und einfache Lösung zu wählen, die alten Routinen zu wählen.
Viele Autofahrer glauben aber auch handfeste Argumente für ihre Handlungsweise parat zu haben.
Öffentliche Verkehrsmittel werden als schmutzig, unbequem und mit Ausnahme der U-Bahn auch als langsam eingestuft.
Kritisiert werden auch lange Wartezeiten und das Gedränge.
Und für die meisten PS-Ritter sind BIM, Bahn und Bus auch zu teuer.
Das liege daran, dass fürs Auto in den seltensten Fällen eine Gesamtkostenrechnung angestellt werde, meint der Autor der Studie.
Für die Vorteile der Öffentlichen haben die Autofahrer offenbar wenig Herz.
Dass sie rationell und energiesparend transportieren und gleichzeitig das Parkplatzproblem gar nicht erst aufkommen lassen, ist nur für ein Sechstel der Befragten wichtig.
Aber selbst ohne diese Argumente, die meist aus persönlichen Erfahrungen entstehen, sei es nicht so einfach, Menschen hinterm Lenkrad hervorzulocken, meint Autorissa.
Man muss akzeptieren, dass ans Autofahren eine Reihe von Emotionen geknüpft sind, die mit Transport nichts zu tun haben.
Extramotives sind die einmal genannt worden.
Und man muss eben schauen, dass man diese Extramotives auch an andere Fortbewegungsorten knüpft.
Dass man den Leuten die Möglichkeit gibt, zu fühlen, da kann man was erleben.
Es ist attraktiv, sich auf eine andere Art fortzubewegen.
Man kann sich damit identifizieren.
Man ist sozusagen nicht der Dumme und der Brave, der hier öffentlich fährt, bloß aus Vernunft, sondern man hat auch was davon.
Und das wird zwar schwierig, aber ich glaube, es muss der Weg sein, dass wir uns die Möglichkeit geben, uns zu identifizieren mit anderen Formen der Folgen.
Ein schwieriges Unterfangen, wenn man einen Blick auf die unterschiedlichen Sympathiewerte von Verkehrsteilnehmern wirft.
Am besten schnitten dabei die Fußgänger ab, dicht gefolgt von Radfahrern und Autofahrern.
Und 90 Prozent der befragten Autofahrer waren die Benützer öffentlicher Verkehrsmittel schlichtweg unsympathisch.
Die Image-Probleme des öffentlichen Verkehrsinkreturen hat über eine Studie berichtet, die derzeit gemacht wird.
Immer mehr Österreicher verzichten immer häufiger auf den Dienst mit der Waffe, auf den Dienst beim Bundesheer.
Seit der Abschaffung der sogenannten Gewissensprüfung hat ein wahrer Sturm auf den Zivildienst eingesetzt.
Wurden im Jahr 1991, also vor zwei Jahren, noch knapp 5.000 Zivildienstanträge gestellt, so waren es im Vorjahr schon fast 13.000.
und obwohl der Zivildienst um zwei Monate länger dauert als der Wehrdienst.
Schon mehren sich die Stimmen in den verschiedensten politischen Lagern, den Zivildienst noch weiter zu verlängern, um den Zustrom zu drosseln.
Auf der anderen Seite stehen Bemühungen, den Präsenzdienst attraktiver zu machen und zwar durch eine Reform der Bundesheerausbildung, die Leerläufe, Drill und Frust abbauen soll.
Dazu sagt zu dem Ziel dieser Reform Verteidigungsminister Werner Faßlaber im Gespräch mit Robert Stoppacher.
Die wesentlichen Ziele sind sicherlich, dass das Bundesheer durch diese Ausbildungsreform in Zukunft in der Lage sein soll, präsenter zu sein, professioneller zu agieren, persönlich für den Grundverdiener und für den Kadermann attraktiver zu sein und gleichzeitig auch positiv erlebt zu werden vom Umwelt, d.h.
von der österreichischen Gesellschaft.
Das wichtigste Schlagwort in dieser Ausbildungsreform ist zweifellos Motivation, Motivation der Soldaten.
Wie kann die gelingen?
durch einen Begriff, den wir Einsatzteam nennen.
Das heißt, durch eine sehr einsatzbezogene Ausbildung einerseits und eine sehr starke Teamorientierung andererseits.
Wir wollen weg vom starren Dienstbetrieb.
Wir wollen hin zu einer Flexibilisierung in den unterschiedlichsten Bereichen.
Wir wollen, dass die Ziele für den einzelnen Kadermann, für den einzelnen Soldaten in Zukunft noch besser erkennbar sind, dass er sich stärker damit identifiziert
dass der Dienstbetriebsablauf auch auf seine Bedürfnisse stärker abgestimmt ist und dass der Dienst damit insgesamt attraktiver wird.
Ein wesentliches Ziel ist ja, wie Sie gesagt haben, die Straffung der Ausbildung.
Nun, wenn man eine Ausbildung strafft, dann kann man vielleicht davon ausgehen, dass insgesamt auch weniger Zeit benötigt wird.
Lässt das die Möglichkeit zu, den Grundwehrdienst zu verkürzen, wie das die SPÖ ja seinerzeit gefordert hat?
Das haben wir sehr lange diskutiert und es ist ein einteiliges Ergebnis herausgekommen.
Wir brauchen nicht nur die sechs Monate Ausbildungszeit, sondern dazu auch noch diesen siebten Monat Übungszeit im unmittelbaren Anschluss, weil wir ja professioneller werden wollen und weil wir auch in Zukunft damit rechnen müssen, dass Präsenzaufgaben stärker auf uns zukommen, die ja immer wieder auch bedeuten, dass man aus dem normalen Ausbildungsalltag herausgerissen wird.
Das heißt, wenn wir professioneller werden wollen und auch
präsenzfähiger werden wollen, dann brauchen wir diese vorhandene Zeit als Minimum auch in der Zukunft.
Ein Grundsatz der Reform lautet, der Mensch soll im Mittelpunkt des Dienstbetriebes beim Bundesheer stehen.
Warum muss dieser Mensch, dieser junge Österreicher, eine Sechstagewoche absolvieren im Heer?
Auch da wird sich in der Zukunft etwas sehr deutlich ändern.
Es wird nur mehr in der Anfangszeit, in den ersten zwei Ausbildungsmonaten so sein, dass auch am Samstag Dienst zu verrichten ist und es wird dann eine flexible Diensteinteilung in der Form stattfinden, dass es in den darauffolgenden zwei Monaten an zwei Samstagen Dienst, an zwei Samstagen frei gibt und es wird so sein, dass ab diesem Zeitpunkt bis zum Ende der Ausbildung dann nur mehr ein Samstag im Monat auch tatsächlich dienstpflichtig sein wird.
Nun, das, was viele junge Menschen beim Bundesheer frustriert, sind ja zweifellos, das haben die Umfragen ergeben, die Dienstvorschriften, die zum Teil als antiquiert bezeichnet werden, etwa der befohlene Kurzhaarschnitt, etwa der Zapfenstreich, das Einrücken bis Mitternacht in die Kaserne.
Ist das noch zeitgemäß?
Warum wird das nicht auch im Zuge der Reform abgeschafft?
Das wird im Zuge der Reform genauso einer sehr kritischen Prüfung unterzogen.
Man kann heute sagen, dass eigentlich der kurze Haarschnitt nicht mehr das Problem ist, sondern dass überraschenderweise die meisten Leute mit sehr kurzen Haarschnitten bereits ankommen.
Offensichtlich ist es zurzeit Mode.
Es werden etwa die Grußvorschriften sicherlich auch einer kritischen Überprüfung unterzogen.
Viel stärker hat sich in all den Diskussionen gezeigt, dass für die jungen Leute die Sinnfrage im Vordergrund steht.
Und ich glaube, hier können wir auch ganz wesentliche Antworten anbieten.
Im Reformkonzept, das Sie heute vorgelegt haben, ist auch enthalten die Ankündigung, dass die Uniformen attraktiver werden sollen.
Was ist denn darunter zu verstehen?
Ja, in Auftrag gegeben haben wir bereits einen neuen Helm und zwar vordergründig natürlich aus dem Motiv der Sicherheit für den Soldaten heraus, durchaus aber auch unter dem Aspekt der Ästhetik.
Ähnliches wird auch für die Uniformen in der Zukunft zu gelten haben.
Das heißt, auch das Aussehen, auch das Auftreten in der Öffentlichkeit ist ein Punkt, der in der Zukunft nicht vernachlässigt werden soll.
Aber wie die neue Uniform ausschauen wird, weiß man noch nicht.
Ich hoffe, sie wird noch attraktiver sein als die bisherige.
Reformpläne des Verteidigungsministers, unter anderem kommt die Fünf-Tage-Woche für Präsenzdiener und es kommt auch eine neue Uniform.
Darin soll sich die Heeresreform, die Reform der Ausbildung, aber nicht erschöpfen, sagt der Ressortchef.
Und nach Gesprächen mit Nikolaus Michalek über Ladendiebstähle und über Werner Fasslerarbeit, über die Heeresreform, haben wir noch ein Interview mit einem Regierungsmitglied.
Wenn der amerikanische Präsident öffentlich über eine Energiesteuer nachdenkt, dann darf das bei uns wohl nicht verboten sein, sagte heute Finanzstaatssekretär Johannes Titz von der ÖVP.
In der EG-Kommission in Brüssel wird ja schon seit längerem über eine Kohlendioxidsteuer diskutiert.
Allerdings fürchtet man in der europäischen Gemeinschaft Probleme, wenn die Amerikaner oder die Japaner da nicht mitmachen.
Wie sieht nun Österreich diese Problematik im Gespräch mit Herbert Huter, ÖVP-Finanzstaatssekretär Johannes Titz?
Man muss bei der nächsten Steuerreform auch ökologische Gesichtspunkte mit berücksichtigen.
Und das Hauptziel steuerliche Entlastung der Unternehmen und auch der Beschäftigten und der Arbeitnehmer kann verbunden werden, eine kräftigere Senkung der Lohnsteuer,
und eine stärkere oder ein ganzer Abbau der Vermögensteuer könnte dann erreicht werden, wenn man im Gegenzug bereit ist, eine gewisse Ausdehnung der Mineralölsteuer auf andere Energieträger vorzunehmen, wobei die Entlastung im Bereich der Lohnsteuer und auch die Entlastung im Bereich der Vermögensteuer für die Betriebe diese
Belastung aus ökologischen Gesichtspunkten bei Weitem übersteigen würde.
Herr Staatssekretär, welche Energieträger sollen hier zusätzlich mit Mineralölsteuer belastet werden?
Wir haben heute die etwas sonderbare, aber historisch gewachsene Situation,
dass wir mittlerweile zwar Heizöle erfassen von der Mineralölsteuer, dass wir Benzin erfassen, dass wir aber zum Beispiel Erdgas nicht erfassen, dass wir Kohle nicht erfassen und hier glaube ich wäre es auch eine
Frage der Effizienz.
Hier alle Energieträger, die eine gewisse Umweltbeeinträchtigung mit sich bringen, auch in dieses Konzept der Mineralölsteuer einzubauen, haben sich ja auch an die Holzförderung gedacht.
Die Administration muss ja einfach sein.
Also Holz konkret sehe ich in dieser Ausdehnung der Mineralölsteuer nicht.
Und dann gibt es ja noch die Frage, was passiert mit dem Strom?
Österreich hat einen sehr hohen Wasserkraftanteil.
Die Stromerzeugung aus kalorischen Kraftwerken ist negativer zu sehen als jene aus Wasserkraft.
Aber ob man Strom mit einbezieht, das ist eine Frage, wo man alle führend wieder sehr genau
abwägen muss und ich glaube, es wäre jetzt zu früh, hier Ja oder Nein zu sagen.
Wenn, das ist aber schon klarzustellen, könnte das nur mit einem ganz, ganz minimalen Prozentsatz geschehen, weil hier internationale Entwicklungen mit zu berücksichtigen sind und der österreichische Spielraum in diesem Bereich, das muss man ehrlich sagen, sehr gering ist.
Sagt Finanzstaatssekretär Johannes Dietz zu der Frage einer Energiesteuer.
An die 800.000 Menschen leiden in Österreich an Migräne.
Krampfartige, äußerst heftige, halbseitige Kopfschmerzen, die oft mit Erbrechen und Flimmern vor den Augen einhergehen, sind charakteristische Symptome dieses Leidens.
Durch neue Erkenntnisse über die auslösenden Faktoren konnten auch neue Therapieansätze gefunden werden.
Therapieformen, die heute von der Interessengemeinschaft Migräne präsentiert worden sind in Wien.
Hören Sie dazu einen Beitrag von Eveline Schütz.
Migräne ist nicht psychosomatisch bedingt.
Und da man heute weiß, von welchen Stoffwechselprozessen eine Migräneattacke begleitet wird, können auch neue Wege in der Therapie beschritten werden.
Ausgelöst wird der Anfall, so Dozent Dr. Siegfried Merin von der Interessensgemeinschaft Migräne, durch ein Hormon, das Serotonin.
Und man weiß heute,
Dass einerseits während so einer Attacke die Spiegel dieser Substanz erniedrigt sind und gleichzeitig wahrscheinlich Stoffwechselprodukte dieser Substanz vermehrt aufscheinen und dadurch einerseits in den Gefäßen eine Engstellung erfolgt und andererseits in der Gefäßwand eine Entzündung.
Und dass diese Kombination Erweitstellung und Entzündung in der Gefäßwand für diese heftigen Schmerzen für Migräne verantwortlich sind.
Neu entwickelte Medikamente, die in diesen Stoffwechselprozess regulierend eingreifen, werden nach Dozent Merin den Schrecken bannen, den Migräne für die betroffenen Patienten darstellt.
Eine Angst vor Nebenwirkungen sei selbst bei jahrelanger Einnahme unbegründet.
Ich glaube, dass diese neuen Medikamente einen ungeheuren Fortschritt darstellen.
Was die Nebenwirkungen betrifft, gibt es eine große Zahl von Erfahrungen aus Studien im Ausland, die in der ganzen Welt durchgeführt wurden, und die Nebenwirkungen sind eigentlich relativ gering.
Manchmal klagen die Leute über Beschwerden im Bereich des Kreislaufsystems, aber es gibt aufgrund der ersten internationalen Berichte im Augenblick diesbezüglich keine Bedenken, die größer sind als bei der Einführung anderer Präparate.
In Österreich wurde eine Untersuchung über die Häufigkeit auslösender Ursachen durchgeführt und festgestellt, dass Migräne erblich bedingt sein kann.
Und das?
den anderen in Größenordnungen von 10% körperliche Belastung oder aber andere Erkrankungen, die zum Auslösen einer Migräneattacke geführt haben.
Für die vielen Patienten, die in Österreich bereits resigniert haben, weil sie nicht mehr daran glauben, dass ihnen geholfen werden kann, wurde die Interessensgemeinschaft Migräne gegründet.
Man möchte damit den Betroffenen die Möglichkeit zu einem Erfahrungsaustausch geben, sie über die Möglichkeiten der Linderung und über neue wissenschaftliche Erkenntnisse informieren, unter anderem mit einer Zeitschrift.
Die erste Ausgabe wurde heute präsentiert.
Migräne, die wohl verbreitetste Volkskrankheit.
Nun gibt es Hoffnung, dass etwas dagegen getan werden kann.
Übrigens, die Zeitschrift, der Freibrief für Migräniker, Ärzte und Interessierte, wird drei- bis viermal jährlich erscheinen und ist kostenlos zu bestellen unter der Telefonnummer 0 6 6 0 8 7 7 8 0 6 6 0 8 7 7 8.
Die Telefonnummer, wenn Sie an der Migränezeitschrift interessiert sind.
Diese Arbeit macht krank.
Das ist der Titel einer Studie der Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe und persönlicher Dienst.
Demnach sind die Arbeitsbedingungen in dieser Branche extrem schlecht.
Beschäftigte im Gastgewerbe haben österreichweit die höchste Rate an Invalidität.
Und so liegt es auf der Hand, dass viele Beschäftigte sich nach einer anderen Arbeit umsehen.
Nur die wenigsten bleiben bei diesem Beruf ihr Leben lang und dann macht sie der Beruf krank, sagt die Gewerkschaft.
Derzeit sind bei der Sozialversicherung etwa 130.000 Beschäftigte im Gastgewerbe gemeldet.
Mehr als ein Viertel der Beschäftigten sind Gastarbeiter, über die Studie Dieter Bornemann.
Dass diese Arbeit krank macht, ist kein Wunder.
Extrem lange Arbeitszeiten, unregelmäßige Dienste, Nachtarbeit, Sonn- und Feiertagsarbeit und ständiger Zeitdruck sind die Regel.
Dazu kommen noch viele Überstunden, nur ein freier Tag in der Woche und auch der kann oft nicht in Anspruch genommen werden.
Und für viele Köche, Kellner und andere Beschäftigte im Gastgewerbe kommt dann noch die Einsamkeit dazu.
Denn durch die lange und unregelmäßige Arbeitszeit ist es für sie oft nicht möglich, die Beziehung zur Familie und den Kontakt zu Freunden ausreichend zu pflegen.
Für Alfred Knoll, den Autor der Gewerkschaftsstudie, ist die ganze Branche in einem Dilemma.
Grundsätzlich glaube ich,
dass die Ausbildung Mängel hat.
Also es beginnt schon, dass die falschen Leute in den Beruf gehen.
Dann verdünnt sich die Ausbildungssituation, weil also ausgebildete abwandern, nicht ausgebildete zuwandern und dadurch enormer Arbeitsdruck für die verbliebenen ausgebildeten Arbeitnehmer besteht.
Und das zieht sich durch bis zur Pensionierung.
Und am Ende steht Leiden und eine geringere Lebenserwartung.
Wie sehr die Beschäftigten leiden, zeigt ein Blick in die Statistik.
In keinem anderen Beruf gibt es so viele Invalide wie im Gastgewerbe.
Die Betroffenen leiden unter Fußschmerzen, hervorgerufen durch das lange Stehen und Gehen.
Dazu kommen noch Rheuma in den Händen, Kopfschmerzen und Raucherbein, oft auch hervorgerufen durch Passivrauchen in den Gaststätten.
Zusätzlich Lungenbeschwerden, Herzbeschwerden, Krampfadern und Hautausschläge.
Für viele im Gastgewerbe Gründe, sich frühzeitig pensionieren zu lassen.
So mancher Beschäftigte beutet sich aber auch selbst aus und versucht möglichst viele Überstunden zu machen, um einen höheren Lohn zu bekommen.
Denn das Gastgewerbe ist eine Niedriglohnbranche.
Mit durchschnittlich 11.500 Schillingen im Monat verdienen die Beschäftigten hier deutlich weniger als in anderen Berufen.
Für Rudolf Kaske von der Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe und persönlicher Dienst ist Krankheit schon fast ein fixer Bestandteil seiner Branche.
Wenn wir die vorliegenden Ergebnisse betrachten, und diese können nicht als einseitige Darstellung von Gewerkschaftsseite gewertet werden, da es sich ja um untermauerte Ergebnisse der Pensionsversicherungsanstalt und anderer öffentlicher Träger handelt, muss man feststellen, dass die Invalidität im Hotel- und Gastgewerbe, ich erlaube mir das so salopp zu formulieren, mitserviert wird.
Viele Beschäftigte wollen das nicht mehr länger ertragen und kündigen.
Mehr als zwei Drittel der Berufsanfänger verlassen innerhalb der ersten zehn Jahre die Branche und wechseln in einen anderen Beruf.
Nach Meinung der Gewerkschafter gebe es nicht nur einige schwarze Schafe unter den Unternehmen, sondern die Probleme sind bei den meisten Firmen die gleichen.
Gewerkschaftssekretär Kaske etwa hält 80 Prozent der heimischen Gastronomiebetriebe für ungeeignet, Lehrlinge auszubilden.
Diese werden oft nur als billige Hilfskräfte missbraucht, so Kaske.
Um das Gastgewerbe für die Beschäftigten wieder attraktiver zu machen, müsse einiges verändert werden.
So etwa dürfen über lange Arbeitszeiten kein Kavaliersdelikt mehr sein, fordert die Gewerkschaft.
Die Ausbildung müsse verbessert werden und mehr Personal eingestellt.
Die arbeitsmedizinische Betreuung gehöre verbessert und für ältere Arbeitnehmer müsse es einen Kündigungsschutz geben.
Dieter Bornemann hat berichtet,
Unser nächstes Thema Semmering-Basistunnel.
Die Debatte darüber feiert bereits ihr zehnjähriges Bestehen.
Die Mitte dieses Jahres dürfte die Debatte zu Ende sein.
So oder so.
Wie es die Gegner des Semmering-Basistunnels-Projektes wollen, nämlich mit einer Adaptierung der alten Strecke von Ritter-von-Gegaard oder wie die Bahn es will, unten durch mit einem 20 Kilometer langen Tunnel.
Alles wartet auf ein letztes Gutachten der Schweizer Prognoswirtschaftsprüfer.
Das soll im Juni nach den Landtagswahlen in Niederösterreich geliefert werden.
Seit zehn Jahren wird über die Bewilligung des Tunnelbaus verhandelt, aber die Interessen stoßen nach wie vor aufeinander.
Der Mützzuschlager Bürgermeister Franz Steinhuber.
Wir als Mützzuschlager haben ja dafür auch gekämpft, dass wir an der Südbahn zu liegen bleiben und dass auch internationale Fernzüge hier in Mützzuschlag Halt machen.
Ähnlich klingt, was sein Kollege aus Ternitz sagt.
Die Bürgermeister der Region drücken die Probleme der Pendler und die Stahlkrise.
Auf eine Entscheidung wartet auch die steirische Verkehrslandesrätin Waltraud Klasnik.
Wir haben Güter zu befördern.
Wir sind das Bundesland, welches von Mautstrecken am stärksten betroffen ist.
Und wir haben vor allem alle Wege zu öffnen.
Auf der einen Seite Richtung Ägä, auf der anderen Seite aber Richtung Osteuropa.
Und wir hoffen ja, dass sich auch dort bald die Wirtschaft gut entwickeln kann.
Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll steht auf der Bremse.
In diesem Landesverkehrskonzept ist der Semmering-Basistunnel mit Prioritätsstufe 2 festgesetzt und auch beschlossen, einstimmig beschlossen.
Das bedeutet, dass dieses Projekt frühestens im Jahre 2005 bis 2010 zur Sprache kommt.
Und die Tunnelgegner im Schwarzer Tal bezweifeln alle Argumente der ÖBB.
Ihr Sprecher Franz Falli sagt zum Beispiel zu den Erhaltungskostenrechnungen.
Und darum das Wirtschaftlichkeitsgutachten des Prognos-Institutes.
Inzwischen aber heißt es für alle.
Näheres dazu heute Abend, nach dem Abendsjournal um 18.20 Uhr auf Österreich 1 in einem Journal Panorama.
Hans Adler beleuchtet das Pohnen-Kontra-Semmeri-Todel.
Ins Ausland jetzt.
Die Arbeit des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz wird immer schwieriger und gefährlicher.
Ex-Jugoslawien, Somalia, Sudan, Angola, Peru, Afghanistan.
Das sind nur einige der Kriegsschauplätze, auf denen sich die Delegierten des Roten Kreuzes für die Einhaltung wenigstens der minimalsten Menschenrechte einsetzen.
Oft vergeblich.
Tatsächlich gelingt es den Rotkreuz-Mitarbeitern immer weniger, ihre eigentliche Mission zu erfüllen, nämlich Hilfe für die Opfer und für die Armen zu leisten.
Von der Jahrestagung des Roten Kreuzes in Genf ein Bericht von Marion Lorenz.
IKRK-Präsident Cornelius Somaruga beklagte heute auf seiner Jahrespressekonferenz in Genf, dass rund um den Globus in praktisch allen Konfliktzonen eine unglaubliche Verrohung festzustellen sei.
Schnell rekrutierte Untergrundkämpfer und irreguläre Soldaten, wie etwa in Bosnien-Herzegowina oder in Somalia, würden jede Humanität aus eigener Angst heraus und aus Unkenntnis des Kriegsrechtes mit Füßen treten.
Und auch die politisch Verantwortlichen fördern Völkerrechtsbrüche und Gräueltaten schon fast systematisch.
So schätzen Menschenrechtsexperten, dass in Bosnien-Herzegowina mehrere zehntausend Zivilisten noch immer in Lagern verschwunden sind.
Die sechs in Sarajevo stationierten IKRK-Delegierten
bekamen letzte Woche aber gerade mal 48 serbische Gefangene in der bosnischen Hauptstadt und vorher 10.800 Internierte in 52 mehrheitlich serbischen Lagern zu Gesicht.
Obwohl die Internierung von Zivilisten in Kriegsgebieten völkerrechtlich strikt verboten ist, ließen alle drei Kriegsparteien bisher nur 5.500 Gefangene unter Rotkreuzaufsicht frei.
Den vergewaltigten Frauen und Kindern kann das IKRK ebenso wenig Schutz bieten wie den eingekesselten, vom Hungertod bedrohten Zivilisten in Nordbosnien, weil die serbischen Kampfverbände der Rotkreuz-Delegation den Zugang verweigern.
In Somalia hat sich nach der Militärintervention unter UNO-Ägide die Versorgungslage in der Hauptstadt Mogadischu zwar wesentlich verbessert.
Aber in den übrigen Landesteilen gehen Hungersnote und Gräueltaten der rivalisierenden Clans fast ungehindert weiter.
Die Rotkreuz-Delegierten versuchen durch regelrechte Bestechung der lokal jeweils dominierenden Banden, wenigstens teilweise Nahrungsmittel und Medikamente in die abgelegenen Zonen durchzubringen.
Auch hier also das gleiche Bild wie in Bosnien-Herzegowina.
Die Anwesenheit von UNO und Rotkreuz-Delegationen hat humanitär kaum Verbesserungen für die leidende Bevölkerung gebracht.
weil die Schutzfunktion der ausländischen Helfer nicht respektiert wird.
Anderes Beispiel Iran.
Noch immer hält Tehran 20.000 irakische Kriegsgefangene aus dem Golfkrieg Nummer 1 fest.
Junge Männer, die mehr als 10 Jahre ihres Lebens in Lagern verloren haben und von der Weltöffentlichkeit längst vergessen sind.
Auch hier fehlt dem IKRK jedes Druckmittel, um den Genfer Konventionen Respekt zu verschaffen.
Eines der größten Sorgenkinder ist für IKRK-Präsident Somaruga jedoch auch der auf allen Kriegsschauplätzen rasant zunehmende Einsatz von Minen.
Allein in Afghanistan wurden 10 Millionen Minen verlegt, in Kambodscha 4 Millionen, in Kuwait 1 Million.
Diese nüchternen Zahlen bedeuten tragischste Schicksale.
Im Genfer IKRK-Hauptquartier sind Fotos von minenzerstümmelten Menschen zu sehen, deren Anblick kaum zu ertragen ist.
Kinder mit zerfetzten Beinen, ein Mann ohne Gesicht, gespaltene Hände.
Im kommenden April will das IKRK auf einer internationalen Konferenz in Montreux eine weltweite Ächtung dieser barbarischen Munition auf den Weg bringen.
Doch das IKRK hilft nicht nur den Opfern.
Immer mehr Delegierte verlieren im Einsatz selbst ihr Leben.
Drei Chefdelegierte und über 50 lokale Mitarbeiter starben in den letzten zwölf Monaten durch Minen, Artilleriebeschuss oder Angriffe aus dem Hinterhalt.
Die betrübliche Bilanz, die das internationale Komitee vom Roten Kreuz heute in Genf gezogen hat, Marion Lorenz hat berichtet.
75 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht vor 34 Kriegen, die in den Entwicklungsländern aber nicht nur dort geführt werden.
Dazu kommen Schätzungen über bis zu 30 Millionen Menschen aus dem ehemaligen Ostblock, die aus Armut, Not und Perspektivelosigkeit ihre Heimat verlassen wollen.
Europa reagiert darauf, wie auch die gestern beendete Migrationskonferenz in Budapest gezeigt hat, mit einer Verschärfung der Grenzkontrollen.
Mit mehr Beamten, mehr Überwachung und mit moderner Elektronik sollen die illegalen Wanderungsströme zum Versiegen gebracht werden.
Parallel dazu werden die Anerkennungskriterien für Asylsuchende enger gefasst.
Kritiker sprechen von einem neuen eisernen Vorhang um die Wohlstandsfestung Europa.
Auch Deutschland, das im Vorjahr noch eine Dreiviertelmillion Ausländer aufgenommen hat, macht nun unter dem Druck einer immer feindseligeren Stimmung in der Bevölkerung dicht.
An der Grenze zu Polen etwa werden nun sogar Hilfspolizisten eingesetzt.
Monika Czajnin berichtet aus Berlin.
Der deutsche Bundesinnenminister Rudolf Seiters lässt nichts unversucht, um Deutschlands Grenzen vor Illegaleinreisenden zu sichern.
Erst sorgte die Radarüberwachung der grünen Grenze zu Polen und Tschechien für Diskussionsstoff.
Jetzt sind es die 1600 Hilfs-Sheriffs, die bis März angeworben werden sollen.
In den grenznahen Ortschaften locken schon grüne Plakate einsatzfreudige Mitarbeiter.
Sie sollen dem Bundesgrenzschutz bei der Abwehr der Asylanten und illegalen Einwanderer zur Seite stehen.
Martin Buch vom Bundesgrenzschutzpräsidium Ost sieht darin eine Möglichkeit, dem Personalmangel beim Bundesgrenzschutz beizukommen.
Wir halten das für einen interessanten und erfolgsversprechenden Ansatz und wir meinen, wir sollen auf diesem Weg beschreiten und wir glauben auch, dass wir ihn ohne Ausfälle
ohne schädliche Nebenprodukte beschreiten können.
Die Bürger scheinen vom Seiters-Vorschlag geradezu begeistert zu sein.
Laut Grenzschutzpräsidium gibt es schon über 4000 Interessenten für den Einsatz an der Grenze.
Der Bürgermeister von Eberswach, einem kleinen Ort an der tschechischen Grenze, bestätigte das Interesse seiner Bürger für den Grenzdienst.
Wie auch in anderen Grenzortschaften haben sich in Ebersdorf schon vor dem Seiters-Vorstoß Bürgerwehren gebildet, die an der Grenze patrouillieren.
Sie wollen sich vor Diebstahl und Raub schützen, erklärt der Bürgermeister.
Trotzdem will Martin Buch vom Grenzschutzpräsidium diese Leute nicht in seinen Reihen sehen, denn es ist nicht klar, ob sie noch auf dem Boden der Verfassung stehen.
Unter denen, die jetzt zur Hilfs-Sheriffs-Truppe gehen wollen, seien vor allem Opfer von Einbrüchen, aber auch Arbeitslose, meint der Bürgermeister von Ebersdorf.
Dass sich Rambos und Ausländerfeinde bewerben könnten, hält Martin Buch nicht für möglich.
Ich glaube nicht, dass der Job, den wir anbieten, für diese Gruppen so schrecklich interessant ist.
Es ist eben doch nur eine Unterstützungstätigkeit.
Dieser Jason King im kleinen Format oder sonst in Kampfanzügen rumlaufende Leute dürften sich davon nicht angesprochen fühlen.
Im Übrigen, wir machen ja nun auch Auswahlgespräche, man kriegt ja schon einen gewissen Eindruck, wer da zu uns will, aus welchen Motiven zu uns jemand will.
Also die Gruppe möchten wir nicht haben.
Ich glaube nicht, dass sie in Masse kommt und wenn, dann werden wir das auch verhindern können.
Vieles ist derzeit noch unklar.
Weder weiß man genau, welche Kriterien bei der Auswahl angewendet werden sollen, ob die Hilfs-Sheriffs Waffen tragen dürfen und was sie bei der vierwöchigen Ausbildung lernen sollen.
Von Capablanca über Algechin bis Spassky in der langen Liste der Schachweltmeister wird man vergeblich eine Frau suchen.
Das könnte sich ändern, denn nun gibt es eine Dame den Königen Schach.
Judith Polgar, 16 Jahre, aus Budapest, besiegte den russischen Ex-Weltmeister Bordis Spassky in 10 Partien und bewies damit, dass sie jeden schlagen kann.
Der sensationelle Schacht-Teenager aus Ungarn hat seine stärksten Trainingspartner in der Familie.
Auch die älteren Schwestern Xuxa und Xofia sind Meisterinnen.
Das 3-Meter-Haus macht seit Jahren Furore bei Turnieren.
Die Polga-Schwestern sprechen viele Sprachen, lieben Karate, haben 5000 Schachbücher und verdanken ihre Karrieren auch dem Vater Laszlo, der beweisen wollte, dass Frauen genauso logisch denken können wie Männer.
Karls Tipschitz berichtet.
ein kichernder Backfisch Judith Polgar, eine Kindsfrau, die sich auf ihren zu hohen Absätzen etwas schelzenhaft bewegt.
Sie liebt Karate, Ping-Pong und kleine Holzfiguren.
Was sie und ihr Gegner Boris Barsky damit machen, das beobachtet eine Hundertschaft Männer aller Altersklassen in einem Nebensaal über einem Bildschirm.
Jeder Schritt wird aufgeregt diskutiert und analysiert.
Die 16-jährige Judith Polgar ist in einer Nation von Schachspielern
die Hoffnung auf die Weltmeisterschaft, nicht die der Damen.
Darum bemüht sich im Augenblick in Monte Carlo ihre ältere Schwester Jovia.
Es geht um den Traum der Herren.
Vater Laszlo Polgar gibt seiner jüngsten Tochter noch vier bis zehn Jahre, um diesen einmaligen Schritt zu schaffen.
So nebenbei möchte er beweisen, dass Frauen den Männern bei entsprechendem Training auch im Schachspiel durchaus gleichwertig sind.
Die Serie gegen den Ex-Weltmeister Boris Spassky, die Judith gestern Nacht trotz einer Niederlage im letzten Spiel mit 5,5 zu 4,5 für sich entscheiden konnte, war Teil eines sorgsam geplanten Aufbauprozesses.
Begonnen hat dieses Programm schon vor 20 Jahren.
Der Budapester Lehrer Laszlo Polgar hatte sich in den Kopf gesetzt, seine Kinder zu Genies zu erziehen.
Er sieht, wie gerne seine Tochter Zsófia im Gitterbett mit Schachfiguren spielt und beginnt, aus dem Spiel eine Leidenschaft zu entwickeln.
Es hätte aber auch jede andere Art geistiger Betätigung sein können, das schreibt Laszlo Polgar in seinem ungarischen Bestseller Erziehe ein Genie.
Auf die Frage, ob er eine Art Frankenstein-Laboratorium zur Heranzüchtung von Genies betreibe, antwortet Laszlo Polgar mit einem Achselzucken.
Er hat solche Vergleiche schon zu oft gehört.
Seine Töchter machen nicht den Eindruck, als wären sie leblose Schachmaschinen.
Sie wirken eher kindlicher als Mädchen ihres Alters.
Die schachbegeisterten Budapester Kibitze sind nach dem Sieg ihres Lieblings Judith außer sich vor Freude.
Sie hat gespielt wie Mozart, sagt ein älterer Experte.
Judiths Stil gilt unter Experten als außerordentlich elegant.
Die eingefleischte Schachgemeinde hofft auf einen neuen Aufschwung für ihre alte Leidenschaft.
Drei fesche und kluge und obendrein lustige Mädchen schreibt heute eine Budapester Zeitung mit einer gehörigen Portion Nationalstolz.
Wer sonst, wenn nicht die Polgarsisters, könnten dieser Männersportart zu neuem Ansehen verhelfen?
Weibliche Schachgenies in Budapest, Karl Stipschitz hat berichtet.
Ein undurchführbares Regiekonzept und die Erkrankung zahlreicher Protagonisten haben in der vorigen Saison die Premiere von William Shakespeare's Komödie Was Ihr Wollt am Wiener Volkstheater vereitelt.
Doch die Produktion wurde allen Widrigkeiten zum Trotz nicht vergessen.
Was Ihr Wollt hat kommenden Freitag Premiere.
Hausherrin Emmi Werner ist als Regisseuse eingesprungen.
Das Volkstheater kann es sich nicht leisten, eine Produktion einfach wegzuwerfen und da bin ich jetzt eingesprungen, weil ein anderer Regisseur hätte das sicher nicht gemacht zu den Bedingungen und ohne Gage natürlich, weil das ist ja schon einmal alles ausbezahlt worden und so habe ich mich mit den Schauspielern zusammengetan, die Lust hatten, das noch einmal aufzurollen und so kam es jetzt zu der Aufführung.
Direktorin Emmy Werner hat sich nun persönlich der unglückseligen Produktion angenommen.
Eine zum größten Teil neue Besetzung und ein vollkommen neues Regiekonzept sollen nun den Verlust aus dem Vorjahr wettmachen.
Witz, wenn das dein Wille ist, verhilf mir zu einer guten Posse.
Die witzigen Leute, die dich zu haben glauben, die werden oft zu nab.
Und ich, der ich gewiss weiß, dass du mir fähigst, ich könnte als weiser Mann dastehen.
Denn wie sagt Quinachalus, besser ein weiser Tor, als ein törichter Walser.
Was ihr wollt, ist eine der größten Komödien William Shakespeares, vielschichtig kritisch.
Ein Stück, in dem es in erster Linie um die Gier des Menschen geht.
Gier nach Geld, Gier nach Macht, Gier einen Menschen für sich alleine besitzen zu wollen.
Eine der typischen schwarzen Komödien Shakespeares, eine Metapher um Liebe und Liebeswahn und von Emmy Werner auf emanzipatorische Art und Weise aufgefasst.
Der Shakespeare hat die Männer nicht gut wegkommen lassen und das finde ich sehr schön, noch dazu in einer Zeit, wo ja die Knaben und die Frauen gespielt haben.
Es ist ein sehr, sehr, über die Figur der Viola kann man sagen, es ist ein heutiges Stück.
Weil wenn sie den Satz sagt, wie man uns macht, so müssen wir ja sein, dann kann es genauso gut heute geschrieben sein.
Wir werden immer noch gemacht, nicht unbedingt nur von den Männern, sondern von gewissen Vorstellungen von Institutionen, von Hierarchien.
Von der Politik wird uns etwas umgehängt, wie wir zu sein haben.
Wenn man sich nicht daran richtet, ist man emanzipiert, Mann und Frau, und wenn man sich daran richtet, ist man abhängig.
Und über diese Abhängigkeiten, glaube ich, kann man in dem Stück auch was erfahren.
Bühnenbild und Kostüme sind stilisiert.
Emmy Werner will sich auf keine bestimmte Epoche festlegen, krampfhaft nach Interpretationsmöglichkeiten suchen oder gewaltige textliche Veränderungen vornehmen.
Verwendet wird die klassischste aller Übersetzungen, die von August Wilhelm Schlegl, wobei sich kleine Eingriffe nicht vermeiden ließen.
Doch führt sie immer noch am besten diese verrottete Hofgesellschaft vor Augen, auf die Emmy Werner ihr Hauptaugenmerk legt.
Zu sehen sind unter anderem Robert Hauer-Riedl, Thomas Evertz, Heinz Petters, Hilde Socher, Vera Borek und Andrea Eckert, für die die Viola nach Rollen wie Judith oder Maria Stewart der erste Ausflug ins komödiantische Fach ist.
Es ist doch eben etwas Komödiantisches und das kann man ja weder von der Judith noch von der Maria Stewart sagen.
Ich meine, dass ich auch ein bisschen mit dem Publikum spiele, das ist für mich völlig neu und das ist glaube ich der größte Unterschied, weil
Bei Judith auch, bei Maria Stewart oder überhaupt bei allen Dingen, die ich bis jetzt gemacht habe, war für mich wirklich absolut da die vierte Wand vor.
Und jetzt geht die ein bisschen auf in diesem Fall bei der Viola.
Und das ist schön, wenn es funktioniert und natürlich eine Katastrophe, wenn es nicht funktioniert.
Dies ist ein Handwerk so voll von Arbeit als des weisen Kunst.
Wenn Torheit weislich angebracht, ist Witz.
Doch wozu ist des weisen Torheit Nütz?
William Shakespeare's Komödie, was ihr wollt, mit Robert Hauer-Riedl und Andrea Eckert, hat am kommenden Freitag am Wiener Volkstheater Premiere.
Das war ein Bericht von Susanne Bruckner.
Wir schließen das Mittagschanal mit einem neuen Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Der Dienst beim Bundesheer soll künftig neu gestaltet werden.
Verteidigungsminister Fasselabend hat heute Details der Bundesheerreform vorgestellt.
In erster Linie soll die Motivation der Soldaten gesteigert werden.
Dies soll durch eine sehr einsatzbezogene Ausbildung und mehr Teamarbeit geschehen.
Derzeit werden die neuen Ausbildungsplätze bei fünf Kompanien erprobt.
Nach Angaben von Verteidigungsminister Fasslabend soll das Bundesheer durch die Reform präsenter, professioneller und für die Soldaten attraktiver werden.
Die Arbeit im Hotel- und Gastgewerbe macht krank.
Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Tourismus-Gewerkschaft.
Krank machende Faktoren sind demnach extrem lange Arbeitszeiten, großer Zeitdruck sowie häufig geteilte Dienste.
Am meisten leiden die Arbeitnehmer unter Fußschmerzen, Krampfadern, Rheuma sowie an Herz- und Lungenbeschwerden.
Justizminister Michalek hält an seinem Entwurf zur Bestrafung von Ladendieben fest.
Weder könne von einer Entkriminalisierung noch von einer Einladung zum Ladendiebstahl die Rede sein, sagte Michalek.
Für Delikte unter einer Schadenshöhe von 1.000 Schilling soll künftig von einer weiteren Strafverfolgung abgesehen werden, wenn der Täter eine Ausgleichszahlung in der Höhe des zweifachen Wertes der gestohlenen Ware leistet.
Über die Höhe dieses sogenannten Bußgeldes könne aber noch diskutiert werden, so Michalek.
Die österreichische Polizei hat eine iranische Schlepperbande zerschlagen.
19 Personen sind in Haft.
Eine ganze fälscher Werkstatt konnte sichergestellt werden.
Der Anführer der Bande hat bereits ein Geständnis abgelegt.
Demnach war er seit mindestens acht Jahren für eine türkische Organisation als Schlepper tätig.
Bosnien-Herzegowina.
Die UNO-Hilfskonvois nach Ostbosnien sitzen weiterhin fest.
Die Serben verwehren den Lastwagen die Weiterfahrt in die Stadt Čerska, die bereits seit Monaten von allen Hilfslieferungen abgeschnitten ist.
Als neue Bedienung nennen die serbischen Milizen nun einen Gefangenenaustausch.
Die bosnische Regierung hatte bereits vor Tagen die Verteilung der Hilfsgüter in Sarajevo gestoppt, um so auf die schlechte Versorgungslage der Menschen in Ostbosnien aufmerksam zu machen.
Hilflieferungen der Aktion Nachbar in Not sind von dem Verteilungsstopp nicht betroffen.
Lagerbestände in Sarajevo konnten noch rechtzeitig vor Beginn der Solidaritätsaktion ausgeliefert werden.
Neue Hilfsgüter werden derzeit nach Mittelbosnien umgeleitet und dort an die hungernden Menschen verteilt.
USA.
In New York sollen heute Gespräche über einen Waffenstillstand im neu entflammten Krieg zwischen Serben und Kroaten stattfinden.
Vertreter der Krainer Serben sind bereits gestern zu einer ersten Unterredung mit den Jugoslawien-Vermittlern Vance und Owen zusammengetroffen.
Die kroatische Delegation wird heute im UNO-Hauptquartier erwartet.
Ziel der Gespräche ist es, die Krainer zu demilitarisieren, den Flüchtlingen die Rückkehr zu ermöglichen und für die Serben eine Autonomie-Regelung zu treffen.
Das Wetter verbreitet Schneefall, der in tiefen Lagen auch in Regen übergeht.
Kalter zeitweise stürmischer Nordwestwind, Temperaturen minus 1 bis plus 4 Grad.
Das war aktuelles aus aller Welt in einer Stunde im Mittagsschanal.
Wir danken fürs Zuhören und Verabschieden und schönen Nachmittag.
Einblendung: Alfred Knoll, Autor der Gewerkschaftsstudie, Rudolf Kaske, Gewerkschaft Hotel und Gastgewerbe
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Gestaltung]
, Knoll, Alfred [Interviewte/r]
, Kaske, Rudolf [Interviewte/r]
Datum:
1993.02.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Gesellschaft
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Medizin
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Wirtschaft
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Judith Polgar 16 Jahre besiegte den russischen Schachmeister Boris Spasski. Auch Judiths Schwestern und ihr Vater sind Schachgenies.
Mitwirkende:
Stipsicz, Karl [Gestaltung]
Datum:
1993.02.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Sport
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten