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KI-generiertes Transkript
Guten Tag beim Montag-Mittag-Journal sagt Christel Reis.
Folgendes Beitragsprogramm planen wir für die kommende knappe Stunde.
Neuerlich Spitalsdiskussion in Österreich.
Gesundheitsminister Außerwinkler bestätigt organisatorische Mängel in Österreichs Krankenanstalten.
Die Ärzte schlagen Alarm.
Dazu Stellungnahmen von heute unter anderem von Ärztekammerpräsident Neumann und von für die Spitalserhaltung zuständigen Bundesländer-Politikern.
Und dazu noch eine interessante Statistik, wie gut oder wie schlecht ist Österreichs Gesundheitssystem, auch im internationalen Vergleich.
Die Hilfe für Ost-Bosnien hat begonnen.
Heute Nacht wurden erstmals von amerikanischen Transportflugzeugen Hilfsgüter abgeworfen.
Die serbische Kriegsmaschinerie funktioniert trotz international verhängter Blockade, aber es gibt viele Blockadebrecher.
Unter anderem werden moderne Waffen aus Russland geliefert.
Noch einmal Österreich.
Es gibt Pläne neben der Bank Austria und der Kreditanstalt eine dritte Großbank zu errichten, und zwar im Sparkassenbereich.
Wesentliche Bestandteile, die erste österreichische und Schiro-Kredit, die erste präsentierte heute ihre Vorstellungen.
Was kostet Ihnen ein Kühlschrank, nachdem Sie ihn gekauft haben?
Wie viel Strom verbraucht Ihr Fernsehgerät?
Ein Gesetz über Konsumfolgekosten ist in Vorbereitung.
Und zweimal Kultur, ein Nachruf auf den Hollywood-Star Lilian Giesch und Schnitzlers Reigen als moderne Oper in Brüssel.
Erster Fixpunkt des Mittagsjournals Die Nachrichten verfasst hat sie heute Andrea Maiwald.
Gelesen werden Sie von Günther Bahr.
Bosnien-Herzegowina.
Gleich zu Beginn der amerikanischen Hilfsaktion für Ostbosnien gibt es Zweifel an ihrer Wirksamkeit.
Nach einem Bericht des kroatischen Rundfunks suchen die Menschen in den von Serben belagerten ostbosnischen Ortschaften verzweifelt nach den ersten abgeworfenen Hilfspaketen.
Auch aus den kroatisch kontrollierten Gebieten gibt es keine Hinweise, dass die Hilfe bei den Hungernden angekommen ist.
Drei US-Transportmaschinen vom Typ Herkules haben in der Nacht 21 Tonnen Hilfsgüter über Ost-Bosnien abgeworfen.
Die Container enthielten Fertiggerichte aus Armeebeständen, Arzneien und medizinisches Gerät.
Die amerikanische Luftwaffe spricht von besonderer Zielgenauigkeit.
Die Aktion ist ohne Zwischenfälle verlaufen.
Die amerikanischen Flugzeuge kehrten sicher zu ihrem Luftwaffenstützpunkt bei Frankfurt zurück.
Wie oft diese Versorgungsaktion aus der Luft wiederholt werden soll, ist nicht bekannt.
Sarajevo lag in der Nacht wieder unter schwerem Artilleriefeuer.
Besonders betroffen war die Altstadt.
USA In New York wird ein neuer Anlauf für eine Friedenslösung im früheren Jugoslawien unternommen.
Unter der Schirmherrschaft von UNO und EG verhandeln Vertreter der drei bosnischen Kriegsparteien.
Der Führer der bosnischen Serben Karadzic und der kroatischen Teilnehmer an den Gesprächen sind bereits eingetroffen.
Präsident Izetbegovic als Vertreter der Moslems wird demnächst erwartet.
Österreich Die von Ärzten kritisierten Missstände in österreichischen Spitälern sorgen für Diskussionen.
Gesundheitsminister Außerwinkler hat organisatorische Mängel in den Krankenhäusern zugegeben.
In einer Fernsehdiskussion am runden Tisch warnte er jedoch zugleich vor einer Dramatisierung der Lage.
Wissenschaftsminister Bussek kündigte noch für diese Legislaturperiode ein Gesetz zur Verbesserung der Ausbildung der Ärzte an.
Der Innsbrucker Internist Grünewald bekräftigte, dass die Versorgung der Patienten durch völlig überlastete Ärzte gefährdet sei.
Er sprach sich für Arbeitszeitbeschränkungen auch bei Ärzten aus.
Flugpassagiere müssen ab 1.
Mai eine Sicherheitsgebühr von 40 Schilling zusätzlich zum Ticketpreis zahlen.
Eine entsprechende gesetzliche Verordnung wurde jetzt in Kraft gesetzt.
Die Gebühr muss von jedem Fluggast gezahlt werden, der von einem österreichischen Flughafen abfliegt.
Vermutlich wird das Geld von Fluglinien über das Reisebüro eingehoben.
Heftige Kritik am sogenannten Sicherheitsschilling kommt von der AUA und der Laudair.
Sie sprechen von Mehrbelastungen in Millionenhöhe.
Die Austrian Airlines überlegen, den Verfassungsgerichtshof anzurufen.
Einwände werden vor allem dagegen erhoben, dass der Flughafen praktisch verpflichtet ist, die Sicherheitsgebühr von den Fluglinien zu verlangen.
USA Bei Schießereien zwischen der Polizei und Mitgliedern einer Sekte in Texas sind mindestens sechs Menschen getötet worden.
Mehr als 100 Sicherheitsbeamte umstellten den Sitz der sogenannten Davidianer Sekte.
Die Behörden vermuteten in dem wie eine Festung angelegten Gebäude ein Waffenlager.
Der Sektenchef sollte wegen illegalen Waffen- und Sprengstoffbesitzes festgenommen werden.
Daraufhin eröffneten die Mitglieder der Sekte das Feuer.
Vier Polizisten wurden dabei getötet.
Das Gebäude blieb die ganze Nacht von dem starken Polizeiaufgebot umzingelt.
Am Einsatz waren auch drei Hubschrauber beteiligt.
Der Sektenführer, der sich für Jesus Christus hält, hat sich in dem Haus verschanzt.
Israel Ein arabischer Amokläufer hat in der Früh in Tel Aviv zwei Israelis getötet.
Sieben Personen wurden teilweise schwer verletzt.
Der Palästinenser ging in einem Geschäftsviertel der Stadt mit einem Messer wie wild auf Passanten los.
Der Täter konnte von einer Gruppe Jugendlicher überwältigt werden.
Er ist ein 19-jähriger Palästinenser aus dem israelisch besetzten Gazastreifen.
Philippinen.
Der Vulkan Mayon ist in der Früh wieder ausgebrochen.
Aus dem Krater traten Lava- und Aschemassen aus.
Für die umliegenden Dörfer soll vorerst keine unmittelbare Gefahr bestehen.
Vor einem Monat waren beim Ausbruch des Vulkans mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen.
Zehntausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
USA.
Die amerikanische Schauspielerin Lillian Gish ist im Alter von 99 Jahren gestorben.
Sie war einer der großen Stummfilmstars.
Gish wirkte in mehr als 100 Filmen mit.
Ihre Karriere dauerte 75 Jahre und reichte bis in das Fernsehzeitalter.
Sechs Minuten nach zwölf Uhr jetzt zu den Wetteraussichten für Österreich, wie es wird, das weiß Jörg Stieber.
Ein Tief über dem westlichen Mittelmeer bringt in Italien häufig Regen.
Bei uns macht es sich nur durch Wind und Wolken, vor allem im Süden und Westen, bemerkbar.
In den nächsten Tagen zieht es allmählich in ganz Österreich zu, große Mengen an Schnee sind aber nicht in Sicht.
Die aktuellen Meldungen.
Wien heiter 3 Grad, Südostwind 20 km pro Stunde, Eisenstadt stark bewölkt 2, St.
Pölten heiter 4, Linz wolkig 5, Ostwind 45 km pro Stunde, Salzburg stark bewölkt 8, Südost 20, Innsbruck bedeckt minus 1 Grad, Bregenz bedeckt minus 2, Graz bedeckt 3 und Klagenfurt bedeckt 1 Grad.
In Osttirol, Kärnten und den Langesalpenhauptkammes gibt es am Nachmittag stellenweise leichten Schneefall.
Auch in der Steiermark und in Westösterreich bleibt es stark bewölkt.
Zeitweise sonnig ist es noch in Wien, Niederösterreich und dem Nordburgenland.
Es weht lebhafter Südostwind, in Oberösterreich und in Salzburg ist es auch leicht föhnig.
Die Temperaturen erreichen meist 2 bis 8 Grad, kälter bleibt es im Westen mit etwa 0 Grad.
Auf den Bergen ist es zum Teil stürmisch.
In 2000 Meter Höhe liegen die Werte um minus 4 Grad.
Morgen Dienstag ist es meist stark bewölkt.
Von Osttirol bis ins südliche Burgenland schneit es zeitweise leicht.
Unterhalb von etwa 500 Meter Höhe kann es auch regnen.
Von Oberösterreich bis ins Nordburgenland zeigt sich mitunter die Sonne.
Am Nachmittag werden die Wolken auch hier dichter.
Frühtemperaturen minus 7 bis 0 Grad, Höchstwerte 1 bis 5 in 2000 Meter um minus 5 Grad.
Am Mittwoch dann in ganz Österreich stark bewölkt, aber kaum Schneefall.
Es wird vor allem auf den Bergen eine Spur kälter als am Dienstag.
Schon seit vielen Jahren steht das österreichische Gesundheitssystem immer wieder im Zentrum der Kritik.
Diese Kritik hat am vergangenen Wochenende einen neuen Höhepunkt erreicht, als der Innsbrucker Arzt Dr. Grünewald von unhaltbaren Zuständen sprach und erzählte, er habe Kollegen angetroffen, die fünf Nächte hintereinander ununterbrochen operiert hätten.
Unter diesen Umständen seien Fehler infolge von Überlastung nicht mehr auszuschließen, sagte Dr. Grünewald in einer Zeit im Bild Sendung.
Gesundheitsminister Außerwinkler versprach, wie viele Gesundheitsminister vor ihm, eine Reform des österreichischen Spitalswesens.
Außerwinkler sagte, diese Reform könne schon im nächsten Jahr konkrete Auswirkungen haben.
Die Ärztekammer habe schon im Jahr 1989 darauf hingewiesen, dass in den Spitälern rund 2.500 Fachärzte fehlen, sagt nun der Präsident der Ärztekammer, Dr. Michael Neumann.
Im Gespräch mit Ingrid Thurnherr meint Neumann, er sei froh, dass diese Diskussion nun wieder in breiter Öffentlichkeit geführt werde, was der Ärztekammer bisher nie gelungen sei.
Neumann zur aktuellen Diskussion?
Man muss schon sagen, dass einiges auf dem Wege zur besseren Versorgung geschehen ist.
Wir haben gerade in der jüngsten Zeit mit einem jetzt sehr konstruktiven Gesundheitsminister eine Vermehrung der Facharztstellen in den Spitälern bekommen.
Aber das ist alles noch nicht genug, weil das natürlich eine Frage der Posten ist in den Spitälern.
Jetzt drängt sich natürlich schon eine Frage auf.
Die Ärztekammer ist ja die Standesvertretung der Ärzte und jetzt sieht man aufgrund der Äußerungen dieses Dr. Grünewald aus Innsbruck, dass es für die Ärzte keine Arbeitszeitregelungen gibt, dass es teils wirklich menschenunwürdige Arbeitsbedingungen gibt.
Hat da die Ärztekammer versagt?
Nein, überhaupt nicht und zwar deswegen nicht.
Wir haben nämlich ein Arbeitszeitgesetz angeboten bekommen, welches so ähnlich wie die Schichtarbeiter gelaufen wäre.
Das ist für uns unakzeptabel.
Wir können, wenn wir den Patienten kontinuierlich betreuen wollen, nicht auf einen Radeldienst und Schichtdienst übergehen, weil wir die Patienten nicht mehr sehen.
Und wir haben eines fertig in der Lade.
Ich hoffe sehr, dass man unter den aktuellen Ereignissen auch akzeptieren wird, dass man dieses neue Arbeitszeitgesetz für Ärzte in Spitälern annimmt.
Zur Frage der Dienste, die der Dr. Grunewald erwähnt hat, ich halte es für vollkommen unvertretbar und auch nicht akzeptabel, dass jemand fünf Dienste hintereinander, so wurde es jedenfalls kolportiert, macht.
Das ist aber bitte keine Frage des Gesundheitssystems.
sondern eine Frage der betroffenen Abteilung.
In meiner Abteilung gibt es niemanden, der mehr als drei Dienste, das ist schon ein Ausnahmesfall, hintereinander machen darf.
Wenn man personell zu knapp besetzt ist, muss man lauthals schreien, wie es jetzt auch geschieht, und die Abteilung
Herr Präsident Neumann, es wird der Ärztekammer immer wieder vorgeworfen, Sie selbst sei auch Schuld daran, dass es in Österreich viel zu wenig Fachärzte gibt und zwar deswegen, weil die Ärztekammer verhindern wollte, dass sozusagen der immer gleichbleibende Kuchen auf mehr Ärzte aufgeteilt wird.
Was ist dran an diesem Vorwurf?
Wissen Sie, es ist so, wir haben, und das habe ich am Anfang ja schon gesagt, es ist von uns aus darauf hingewiesen, dass wir mehr Fachärzte im Spital brauchen.
Das heißt nicht unbedingt auch eine Vermehrung der Facharztstellen draußen in der freien Praxis primär.
Zunächst einmal müssen wir die Spitäler mit qualifiziertem Personal füllen.
Wir brauchen einen Kader.
Wäre es nicht besser, mehr niedergelassene Fachärzte zuzulassen und so die Menschen aus den Spitälern wegzubringen, die nicht unbedingt in Spitäler gehen müssen, um sich behandeln zu lassen?
Da hätten Sie vollkommen recht.
Aber man muss natürlich beginnen, ein Pferd beim Kopf aufzuzäumen.
Wenn wir nicht im Spital qualifiziert ausbilden können, und Sie kennen ja die Diskussion um die Frage der Ausbildung, nicht?
Wenn ich also nicht im Spital qualifiziert ausbilden kann, dann kann ich mir nicht erwarten, dass gute Ärzte in die Niederlassung gehen.
Wenn die ausgebildet sind, und zwar so ausgebildet sind, wie wir sie uns als Bürger Österreichs wünschen, nämlich gut,
Dann sollen sie schon in die Freie Praxis gehen und dann möchte ich auch, ich war ja der, der als einer der Ersten immer wieder gesagt hat, wir brauchen draußen Gruppenpraxen, Gemeinschaftspraxen, damit wir dem Spital ein attraktives Gegenangebot stellen können.
Völlig richtig, aber zunächst einmal brauche ich die Ärzte.
Es gibt noch einen Kritikpunkt vieler Ärzte, nämlich auch vieler Turnusärzte.
Sie fühlen sich einfach schlecht ausgebildet.
Können Sie diesem Vorwurf zustimmen?
Ich habe diese Umfrage in Wien mit meinem Freund Hans Malus initiiert.
Der Fehler ist nämlich eine zu geringe Spitalsmannschaft, die ausbildet.
Dadurch ist der Turnusarzt, der ausgebildet werden soll, mit wenig Fachleuten
Das heißt, es ist eine Qualitätsspirale, die sich offenbar ständig nach unten bewegt.
So ist es.
Und wenn ich nicht beginne, rund um meinen Abteilungsleiter einen guten Stab aufzubauen, der die Turnusärzte ausbildet, sei es zum praktischen Arzt, sei es zum Facharzt, beides nennt man ja Turnusärzte, der die Patienten rund um die Uhr fachärztlich versorgen kann, dann kann ich mir nicht erwarten, dass zufriedene, gut ausgebildete Ärzte in die freie Praxis gehen.
Das ist ja das Problem.
Herr Präsident Neumann, der Gesundheitsminister, angesprochen auf diese ganzen Probleme, hat gemeint, ja, es wird also eine Reform gearbeitet.
Das ist ein relativ geringer Trost, wenn man denen einen Patienten gegenüber hält, der sich vielleicht in die Hände eines Arztes begeben muss, der übermüdet überarbeitet ist.
Was kann man Ihrer Ansicht nach oder was müsste man denn jetzt sofort tun, um solche Missstände sofort abzustellen?
Was Auserminker meint, so habe ich ihn auch verstanden, ist die Frage der Rasterzeignisse, der Ausbildungsqualitätsverbesserung.
Das ist eine mittelfristige Komponente.
Kurzfristig, glaube ich, kann man nur mit entsprechenden Personalaufstockungen arbeiten.
Und das trifft natürlich keineswegs die Ärztekammer.
Und auch, muss ich sagen, wo es mich nichts angeht, auch nicht die Ministerien, weder Wissenschafts- noch Gesundheitsministerium, sondern bitte natürlich den Spitalserhalter.
Dort ist meines Erachtens jetzt endlich einmal ein Geld locker zu machen, damit man mehr Leute anstellen kann, die als Ärzte im Spital tätig sind.
Mehr Geld von den Spitalserhaltern, die Ärztekammer ist sofort bereit über ein Arbeitszeitgesetz für Ärzte zu verhandeln.
Am Facharztmangel in Österreichs Spitälern ist die Ärztekammer nicht schuld und in der Ausbildung dreht sich derzeit die Qualitätsspirale nach unten.
Das alles sagt Ärztekammer-Präsident Dr. Michael Neumann im Gespräch mit Ingrid Thurnherr.
Als Geldgeber für das Spitalswesen sind neben dem Bund vor allem die Länder als Erhalter der jeweiligen Krankenanstalten angesprochen.
Robert Unterweger und Robert Stoppacher sind in mehreren Bundesländern der Frage nachgegangen, wie man dem akuten Ärztemangel vor allem in den Spitälern der Landeshauptstädte zu Leibe rücken will.
In Tirol, von woher die jüngste Ärztediskussion ausgegangen ist, befasst sich die Landespolitik bereits heute mit Konsequenzen, sprich möglichen Entlastungen für die überlasteten Ärzte.
Die Aussagen des Innsbrucker Oberarztes Kurt Grünewald über Kollegen, die ständig weit jenseits ihres Limits arbeiten, indem sie etwa 50 Stunden Dauerdienst machen, haben Tirols Gesundheitslandesrat Walter Hengel nicht unbeeindruckt gelassen.
Auch wenn er einräumt, die Belastungen für Ärzte seien in Tirol nicht höher als für Mediziner in anderen Bundesländern.
Der dringende Bedarf nach mehr Personal besteht in einigen Bereichen.
Ich habe Auftrag an die Tilak gegeben, also an jene Gesellschaft, die die Geschäftsführung für die Innsbrucker Krankenanstalten, für die Landeskrankenanstalten wahrzunehmen hat, aufzulisten, wie viele Ärzte dann erforderlich wären, dann mehr erforderlich wären,
Wenn der Arbeitszeitschlüssel, den Dr. Grünewald genannt hat, 75 Stunden pro Woche wären in Sondersituationen vorstellbar als Arbeitszeit, wenn dieser Arbeitszeitschlüssel eingehalten würde, die diesbezüglichen Erhebungen sind in Gange, um dann anhand der konkreten Zahlen festzulegen, welche Sofortmaßnahmen zu treffen sind.
Auch im Burgenland, einem mit Ärzten wahrlich nicht gesegneten Bundesland, haben die Spitalsärzte Ende des vorigen Jahres sehr laut Alarm geschrien.
Zu wenig Personal, viel zu hohe Belastungen.
Es gab sogar Streikdrohungen in den Krankenhäusern.
Das Land Burgenland als Spitalserhalter hat reagiert.
Seit Beginn des Jahres ist die Bezahlung der Ärzte deutlich besser geworden, weil Überstunden als Überstunden und nicht mehr pauschal abgegolten werden.
Ein Teilerfolg für die Spitalsärzte im Burgenland, die aber immer noch über extreme, hohe Arbeitszeiten, zu hohe Arbeitszeiten im Schnitt 90 Stunden pro Woche klagen.
Sie fordern weitere Verbesserungen vom Land.
Niederösterreichs Gesundheitsreferent Ewald Wagner glaubt, die Ärztemisere in seinem Bereich in den kommenden sechs Jahren lösen zu können.
Früher dürften sich die niederösterreichischen Spitalsärzte allerdings keinerlei spürbare Erleichterung erwarten.
Das Konzept in Niederösterreich 400 statt wie bisher 240 Ausbildungsplätze für Mediziner und 400 zusätzliche Posten für das Pflegepersonal innerhalb der nächsten Jahre.
Die meisten Ärzte Österreichs arbeiten naturgemäß in der Bundeshauptstadt Wien.
Für den hier zuständigen Gesundheitsstadtrat Sepp Rieder stellt sich das Problem der überlasteten Spitalsärzte nicht so dramatisch wie in anderen Bundesländern.
Rieder hält es trotzdem für notwendig, den Dienstbetrieb in den Spitälern
flexibler zu handhaben.
Es wird nicht abgehen ohne Überprüfungen der Betriebsorganisation, ohne Rationalisierungsmaßnahmen, die darauf ausgerichtet sind auf einem anderen Gebiet Kosten zu senken.
Ich denke etwa daran, dass es in gewissen Bereichen möglich sein muss,
vom Nachtbetrieb wegzukommen.
In einer Augenabteilung ist es sicher nicht notwendig, dass die volle Mannschaft im Nachtbetrieb zur Verfügung steht, was ja sehr viel Geld kostet, obwohl dort sicherlich in der Nacht kaum von wenigen Akutfällen abgesehen Behandlungen stattfinden.
Also ich stelle mir vor, Übergang auf Tageskliniken und zum Teil Differenzierung in den Abteilungen zwischen Akutstationen, die Sofortaufnahme durchführen können, und anderen sogenannten Ruhestationen,
in denen keine Akutaufnahmen eingeplant sind.
Damit lässt sich schon ein Teil der Kosten senken.
Kann man das alles nicht eigentlich sofort auf die Beine stellen?
Muss man da auf ein großes Reformkonzept warten?
Also ich sage Ihnen, dass ich seit einem Jahr in Verhandlungen stehe, was eine Änderung der Dienstzeit der Ärzte betrifft, die sehr stark verzahnt ist in Wien mit dem Gehaltssystem, was auch in sich schließt, die Frage der Tätigkeit in Privatordinationen oder die Frage der Tätigkeit in Bezug auf Privatpatienten.
Und das ist ein sehr, sehr schwieriges, weil natürlich auch die Einkommenssituation der Ärzte betreffende Frage.
Heißt das, dass sozusagen die Umstellung an den Ärzten scheitert, die um Überstunden oder Nachtzulagen umfallen würden?
Ja, ich will aber jetzt nicht, dass da so der Eindruck entsteht, das sind jetzt die Ärzte schuld, sondern wir haben ein seit jeher, also aus einer Zeit, die ich...
wo ich noch nicht tätig war, ich hab das übernommen, eine Diensteinteilung und ein Gehaltssystem, in dem der undifferenziert die Dienste eingeteilt sind, quer durch alle Fachbereiche, und davon ausgehend haben wir ein anderes Modell entwickelt, wo man auch der anderen Seite, nämlich den Ärzten, der Gewerkschaft und der Ärztekammer, eine gewisse Zeit da mitzugehen einräumen muss.
sagt Wiens Gesundheitsstadtrat Rieder.
In mehreren Bundesländern, zum Beispiel auch in Tirol, wird darüber diskutiert, das Modell von Gemeinschaftspraxen mehrerer Fachärzte im ländlichen Bereich zu forcieren.
Auch davon erwarten sich Gesundheitspolitiker eine spürbare Entlastung der Spitäler.
Aber quer durch Österreich bleibt unabhängig davon die Forderung nach mehr Personal und mehr Geld für die Spitäler.
Überlastete Spitalsärzte und wie reagieren die Spitalserhalter in den Bundesländern darauf?
Die beiden Roberts, Stopacher und Unterweger haben recherchiert und berichtet.
Die derzeitige Debatte um Ärzteüberlastung und Schwesternmangel wirft auch noch eine Frage auf.
Wie gut oder wie schlecht ist Österreichs Gesundheitssystem wirklich?
Fritz Dittlbacher versucht dies auch anhand internationaler Zahlen zu beantworten.
Knapp 27.000 Ärzte gibt es derzeit in Österreich, gut doppelt so viele wie noch vor 20 Jahren.
Der Bildungs- und Universitätenboom der 70er und 80er Jahre hat hier die Zahlen regelrecht explodieren lassen.
Zählte man seit dem Zweiten Weltkrieg bis ins Jahr 1970 immer um die 12.000 bis 13.000 Mediziner im Land, so liegt in den letzten Jahren allein der jährliche Zuwachs über der Tausendergrenze.
Ziemlich genau ein Drittel aller österreichischen Mediziner sind praktische Ärzte.
8.800 waren es mit Jahresbeginn 1992.
12.000, also nicht ganz die Hälfte, haben eine Facharztausbildung hinter sich.
Und mehr als 6.000 sind gegenwärtig als Turnusärzte in Ausbildung.
Die Zahl des Krankenpflegepersonals ist übrigens in den vergangenen zwei Jahrzehnten ebenso stark angestiegen wie jene der Ärzte.
Gab es 1970 in ganz Österreich erst 14.700 Schwestern und Pfleger, so waren es 1990 bereits mehr als doppelt so viele, nämlich fast 31.000.
Wenn man nun nach dem Modell der Weltgesundheitsorganisation WHO die Gesamtzahl der Ärzte auf die Bevölkerung umlegt, so kommt man auf für Österreich recht positive Zahlen.
Mit 286 Einwohnern je Arzt liegt Österreich im oberen Mittelfeld der Industriestaaten.
Was noch sehr zu wünschen übrig lässt, ist die regionale Verteilung.
Während etwa in Wien ein Arzt auf 170 Einwohner kommt, kommen im Burgenland 439 Einwohner auf einen Arzt.
Der gesamtösterreichische Durchschnitt ist, wie gesagt, 286.
Damit liegt Österreich dort, wo auch Deutschland, Schweden und Frankreich liegen.
In den USA etwa gibt es relativ gesehen rund ein Viertel weniger Ärzte als in Österreich.
Von der Ärztezahl lässt sich jedoch offenbar nicht direkt auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung schließen.
So kamen etwa in der Schweiz, nach der letzten verfügbaren Statistik, fast 700 Einwohner auf einen Arzt.
Also mehr als doppelt so viel wie in Österreich.
Ähnlich dünn war die Ärzteversorgung nur noch in Japan, wo sich Mitte der 80er Jahre 660 Menschen einen Arzt teilen mussten.
Wenn man nun allerdings aufs Ergebnis der ärztlichen Bemühungen blickt, so steht man vor einem gar wundersamen Rätsel.
In Österreich beträgt die Lebenserwartung für Männer 72,5, für Frauen 79 Jahre.
Ein im internationalen Vergleich mehr als nur achtbarer Wert.
Die unangefochtenen Spitzenreiter in dieser Alters- und damit wohl auch Gesundheitskonkurrenz sind aber, erraten, die Schweiz und Japan.
Fritz Dittlbacher hat informiert und jetzt im Mittagsjournal ins Ausland zum Krieg im ehemaligen Jugoslawien.
Die UNO hat Serbien als Urheber des Krieges im zerfallenen Jugoslawien bezeichnet und Sanktionen verhängt.
So dürfen weder Waffen, Ersatzteile für Waffen, noch strategische Güter wie Treibstoffe nach Restjugoslawien geliefert werden.
Trotzdem funktioniert die serbische Kriegsmaschinerie weiter.
Waffen und Munition aus den Beständen der ehemaligen Bundesarmee sind reichlich vorhanden.
Und darüber hinaus machen Embargobrecher ein gutes Geschäft mit der Regierung in Belgrad.
Sowjettreibstoff zum Beispiel auf dem Landweg über das EG- und NATO-Mitglied Griechenland oder per Schiffe auf der Donau geliefert.
Nun hat die britische Sonntagszeitung Observer aufgedeckt, dass aus Russland moderne Waffen an Serbien verkauft werden, obwohl die russische Regierung die Sanktionen unterstützt, Roland Machatschke berichtet.
Nach drei Verhandlungsrunden auf rumänischem und bulgarischem Boden war der Handel abgeschlossen.
Für umgerechnet 4 Milliarden Schilling werden aus Beständen der russischen Streitkräfte Panzer und Lenkwaffen an Serbien geliefert, für den Einsatz auf den Kriegsschauplätzen in Bosnien und Kroatien.
Auf russischer Seite wurden die Verhandlungen von Generälen und Vertretern des früheren Geheimdienstes KGB geführt.
Bei den Lenkwaffen handelt es sich um taktische Raketen mit Reichweiten von maximal 600 Kilometer, ausreichend für den Beschuss von Städten und zur Flugzeugabwehr.
Dabei ist auch eine russische Waffenspezialität, eine Art Doppelrakete.
Wenn die Trägerrakete von Abwehrfeuer getroffen wird, löst sie eine zweite, kleinere Rakete aus, die allein ihr Ziel anfliegt.
Wie der Observer berichtet, sollen sich bereits russische Spezialisten in der kroatischen Kraina aufhalten und dort die neuen Waffen bedienen und warten.
In der Kraina sind im Jänner die Kämpfe infolge einer kroatischen Offensive zur Rückeroberung verlorenen Gebiets wieder aufgeflammt.
Die serbische Nachrichtenagentur TANJUK zitiert den russischen Botschafter in Bulgarien, der alle Vorwürfe zurückweist, wonach Russland das UNO-Embargo verletze.
Tatsache ist jedoch, dass russische Freiwillige schon seit einiger Zeit auf serbischer Seite kämpfen.
Von mindestens sechs gefallenen Russen berichtet die Wochenzeitung Moskau Nachrichten.
Und dass mehrere hundert Russen bei den Serben dienen.
Sie sehen sich als brüderliche Helfer der Serben, die ihrer Meinung nach einen gerechten Krieg führen, aber von der Welt verleumdet werden.
Ähnliche Gefühle werden immer wieder auch im russischen Parlament laut, wo die nationalkommunistische Opposition Präsident Jelzin vorwirft, dem Westen zu folgen und die slavisch-orthodoxen Brüder im Stich zu lassen.
Aber nicht nur Solidarität bestimmt die russischen Gefühle gegenüber Serbien.
Es geht auch um hartes Geschäft.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion hat den höchstentwickelten Produktionskomplex des Landes, den militärisch-industriellen, in Krise und Chaos gestürzt.
Mehr als 1700 Firmen und Institute mit über sechs Millionen Arbeitnehmern, einem Zehntel der gesamten arbeitenden Bevölkerung, fühlen sich bedroht.
Im vergangenen Jahr sind die Regierungsaufträge auf weniger als ein Drittel gegenüber 1991 zurückgefallen.
Im selben Zeitraum fiel der Erlös aus Rüstungsexporten im etwa gleichen Verhältnis, von 11 Milliarden Dollar auf 4 Milliarden.
Die russische Waffenindustrie sucht neue Märkte und versucht gleichzeitig, auf den traditionellen Märkten wieder Fuß zu fassen.
Und in einem Land, dessen politische Strukturen mehr und mehr zerfallen, muss man damit rechnen, dass Repräsentanten der alten Ordnung ihre eigenen Geschäfte machen.
Umso mehr noch, wenn man den Handel mit einem politisch-patriotischen Mäntelchen kaschieren kann.
In der vergangenen Nacht haben amerikanische Transportflugzeuge die ersten Hilfsgüter über dem Osten Bosniens abgeworfen.
Die dort lebende Bevölkerung steht zum Teil seit Monaten unter dem Dauerbeschuss serbischer Milizen.
Nahrungsmittel und Medikamente sind bisher nicht in die Region gelangt.
Die Aktion soll eine vorläufige und notdürftige Versorgung ermöglichen, wenn sie auch ohne Ausweitung nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein kann.
Hartmut Fiedler mit Einzelheiten über die ersten Flüge.
Wir waren auf alles vorbereitet.
Passiert ist aber nichts, meint die Oberstleutnant Thomas Witt nach dem Abwurf der ersten Hilfsgüter über Ost-Bosnien.
Dass der Beginn der amerikanischen Hilfsaktion ohne Zwischenfälle verlaufen war, hob auch Brigadegeneral Donald Lauringer nach der Rückkehr der drei Transportflugzeuge in den frühen Morgenstunden in Frankfurt am Main hervor.
Wir haben die erste Hilfsaktion zur Versorgung der Bevölkerung in Bosnien-Herzegowina beendet und, kurz gesagt, die Aktion war sehr, sehr erfolgreich.
Ich bin auch sehr zufrieden, sagen zu können, dass es keine Anzeichen gegeben hat, das Unternehmen zu stören.
An die 21 Tonnen Medikamente und Lebensmittel, zum allergrößten Teil Fertiggerichte, hatten die Flugzeuge vom Typ Herkules geladen, als sie in der Nacht in Deutschland gestartet waren.
Die genaue Zeit, die Flughöhe und die Abwurfziele in Ostbosnien blieben geheim.
Zu sehr fürchtete die amerikanische Luftwaffe um die Sicherheit ihrer Maschinen, die ohne Begleitschutz in das Kriegsgebiet flogen, um die zum Teil seit Monaten von jeder Hilfe abgeschnittene Bevölkerung notdürftig zu versorgen.
Vor allem die Serben hatten Hilfskonvois auf dem Landweg in der Vergangenheit immer wieder aufgehalten.
Trotz der amerikanischen Erfolgsmeldung bleibt die entscheidende Frage, ob die abgeworfenen Hilfsgüter bei den notleidenden Bosnien auch angekommen sind, vorläufig unbeantwortet.
Auch Brigadegeneral Donald Lauringer konnte nicht zur Klärung beitragen.
Wir alle sind interessiert, das zu wissen.
Wir haben aber keine Rückmeldungen vom Boden."
Der Wind sei jedenfalls nicht stark gewesen, meinte der amerikanische Offizier.
Erste, aus Ostbosnien aufgefangene Funksprüche lassen Zweifel aufkommen.
Radio Zagreb berichtete unter Berufung auf diese Funksprüche, dass die Menschen in verschiedenen ostbosnischen Ortschaften verzweifelt nach den mit Fallschirmen abgeworfenen Paletten und Kisten suchten.
Es ist derzeit allerdings nicht möglich, die Lage zu überblicken.
Die von Präsident Clinton initiierten Hilfsflüge sollen in jedem Fall fortgesetzt werden.
Der Zeitpunkt der weiteren Einsätze wird geheim gehalten.
Auf dem Flughafen in Frankfurt stehen aber mehrere Dutzend Tonnen Hilfsgüter bereit.
Solange die Straßen nach Ostbosnien versperrt sind, bleibt die Aktion der Vereinigten Staaten für die meisten die einzige Hoffnung.
Wenn die vorbereiteten Lebensmittel auch nur für wenige und nur für kurze Zeit ausreichen.
Jetzt nach Großbritannien, genauer gesagt nach Liverpool.
Die Stadt mit einem Mord auf ihrem Gewissen, schrieb die Times nach dem schrecklichen Mord an einem zweijährigen Buben.
Das Kind war Mitte Februar während einer kurzen Unaufmerksamkeit seiner Mutter von zwei zehnjährigen Buben entführt worden.
Zwei Tage später fand man die schrecklich zugerichtete Leiche des Zweijährigen.
Eine Stadt war in Aufruhr und ist es noch.
Die Stadt, aus der die legendären Beatles kamen, war zuletzt nur noch in Zusammenhang gebracht worden mit hoher Arbeitslosigkeit, sozialen Unruhen und den Fußballraudisten-Hooligans.
Das Image Liverpools hat nach der Ermordung des Zweijährigen weiter gelitten.
Am Mittwoch sollen die beiden zehnjährigen Buben, die den kleinen James Bulger entführt und ermordet haben sollen, neuerlich dem Richter vorgeführt werden.
Heute wird das von Kindern erschlagene Kind beerdigt, Brigitte Fuchs berichtet.
Tausende Menschen säumten heute Vormittag die Straßen von Kirby, jenem Viertel von Liverpool, in dem James Bolger gelebt hatte.
Zwei Wochen nach dem Mord, verübt durch zwei Zehnjährige, wird die Leiche des Kleinen heute beigesetzt.
Die Eltern des Zweijährigen hatten gebeten, dass man ihre Privatsphäre respektiert.
Trotzdem wimmelte es in der Nähe ihres Hauses, in der Kirche und auf dem Friedhof nur so von sensationshungrigen Kameraleuten, Fotografen und Reportern.
Die Menschenmenge, die sich eingefunden hatte, waren aber nicht nur Schauerlustige.
Viele sind ehrlich erschüttert über dieses unbegreifliche Verbrechen, das Kinder an einem noch viel kleineren Kind verübt haben.
Und auch die Diskussion darüber, warum die Täter in Großbritannien immer mehr, immer jünger und immer brutaler werden, hält nach wie vor an.
Der Erzbischof von York, John Hepgood, sorgte mit dem Hinweis, dass das Böse in den Menschen oft durch die äußeren Lebensumstände, durch Armut und Hoffnungslosigkeit geweckt werde, für eine hitzige Debatte.
Konservative Abgeordnete beeilten sich, den Erzbischof in seine Schranken zu weisen.
Der Klerus solle sich lieber um die Religion kümmern, anstatt es sich mit Attacken auf die Regierung zu einfach zu machen.
Attackiert hatte der Erzbischof von York vor allem eine Bemerkung vom Premierminister John Major in der Vorwoche, als der nämlich den Zusammenhang zwischen Kriminalität und gesellschaftlichen Umständen bestritt.
Ein Blick in die Boulevardzeitungen genügt aber, um zu zeigen, dass viele ungeschriebene und geschriebene Gesetze im menschlichen Zusammenleben in Großbritannien einfach nicht mehr beachtet werden.
Die Zeitung Today berichtet vom Fall eines 15-jährigen Mädchens, das vergangenen Freitag in einer dicht bevölkerten Straße in Manchester Hilfe von Passanten suchte, nachdem es vergewaltigt worden war.
Niemand half dem Mädchen.
Die Sun schreibt von einem 14-Jährigen, der als Kopf einer jugendlichen Einbrecherbande für 200 Diebstähle und Raubüberfälle mit einem Gesamtschaden von 4 Millionen Schilling verantwortlich ist und den die Polizei nicht festnimmt, weil er zu jung fürs Gefängnis ist.
Aus Erziehungsheimen ist der hoffnungsvolle Knabe aber immer wieder ausgerissen.
Seine Eltern wollen ihm um nichts in der Welt zurück, weil sie vor ihm Angst haben.
Was wirklich für die Verrohung vieler Jugendlicher und Kinder in Großbritannien verantwortlich ist, wird wohl noch Gegenstand langer Diskussionen und Untersuchungen sein.
Ebenso wie die Frage, wie die Gesellschaft dieser Entwicklung Herr werden kann.
Der nach jedem Kindermord lautwernende Ruf nach einer Wiedereinführung der Todesstrafe ist auch jetzt zu hören und zu lesen.
Im Falle des in Liverpool ermordeten Kleinkinds könnte das aber nur bedeuten, dass die, die am lautesten danach schreien, bereit wären, Zehnjährige an den Galgen zu liefern.
Brigitte Fuchs aus Großbritannien.
Gemutmaßt hatte man es schon lang, aber der frühere US-Außenminister George Shultz sprach es an diesem Wochenende offen aus.
Nämlich, dass der amerikanische Geheimdienst CIA die politischen und wirtschaftlichen Krisenentwicklungen in der Sowjetunion und den anderen kommunistischen Staaten falsch eingeschätzt hat.
Sie waren ganz gut im Panzer- und Raketenzählen, sagte Schulz wörtlich, aber politisch haben sie nichts verstanden.
Schulz war Teilnehmer einer dreitägigen Konferenz an der Universität Princeton, bei der Experten der früheren ideologischen Lager über das Ende des Kalten Krieges diskutierten.
Dabei kam heraus, dass die beiden Ereignisse, die Michael Gorbatschow am stärksten beeinflussten, der gescheiterte Krieg in Afghanistan und die Atomkatastrophe von Tschernobyl waren, Raimund Löw berichtet.
ehemalige Entscheidungsträger auf der ersten Reihe der Zeit, als die Weltpolitik noch von der Rivalität der beiden Supermächte geprägt war, die an der Universität von Princeton zusammengekommen sind.
Ronald Reagans Außenminister George Schultz und sein kurzzeitiger sowjetischer Kollege Alexander Besmertnich.
Gorbatschow-Berater Anatoly Chernyaev und der führende Sowjetunion-Spezialist des CIA Lawrence Gershwin.
Eine Erkenntnis hat sich nach den drei Tagen, in denen einander die Gegner von einst gegenüber gesessen sind, deutlich herausgeschält.
Die Überwindung des Kalten Krieges, die Reformen Michael Gorbatschows und schließlich der Zerfall der Sowjetunion waren ein und dasselbe historischer Prozess.
Ausgelöst 1985 durch die Erkenntnis der neuen Führung in Moskau, dass die Sowjetunion den Rüstungswettlauf nicht mehr durchhalten kann.
Zuvor war Ronald Reagans Entscheidung für SDI, das Projekt eines Raketenabwehrsystems, im Weltraum gestanden.
Wir hatten damals unseren Glauben an Rüstungsbegrenzungsverträge verloren, berichten unisono die amerikanischen Teilnehmer.
Die sowjetischen Truppen standen in Afghanistan und die nukleare Rüstung Moskaus schien nicht zu stoppen.
Als Michael Gorbatschow 1985 Generalsekretär der KPDSU wurde, machte die Rüstung 35% des sowjetischen Protonationalprodukts aus.
Der Versuch, mit SDI mitzuhalten, hätte zum sicheren Kollaps geführt.
Anatoly Chernaev, ein enger Mitarbeiter Gorbatschows, erzählt, dass der Generalsekretär schon Monate nach seiner Wahl und Jahre vor Beginn der Perestroika versuchte, das Politbüro zum Rückzug aus Afghanistan zu bewegen, um eine rasche Entspannung mit Washington herbeizuführen.
Bis es tatsächlich soweit war, dauerte es aber dann doch noch vier schmerzliche Jahre.
Dazwischen lag Tschernobyl, und alle russischen Teilnehmer sind sich einig, wie sehr die Erfahrung der Atomkatastrophe in der Ukraine die Kreml-Führung davon überzeugt hat, dass es in einem mit Atomwaffen ausgefochtenen Krieg keine Sieger gäbe.
Auch hier war die Rolle der Persönlichkeit Michael Gorbatschows überragend.
Er hat von diesem Augenblick an jeden Gedanken daran, dass wir bereit sein sollen, gegen die Amerikaner Krieg zu führen, als absurd verworfen, sagt Gorbatschow-Berater Czerniajew.
Die USA dagegen haben sehr lange gebraucht, bis sie erkannt haben, wie tief der sowjetische Umwandlungsprozess tatsächlich war.
Aber als sich dann 1989 der Ostklock auflöste, da ging Washington alles viel zu schnell.
George Bush wollte zwar den Kalten Krieg gewinnen, aber ohne Umstürze und Revolutionen.
Das Tempo der Veränderungen in Osteuropa war ihm stets höchst unheimlich.
was George Bush und sein Außenminister Jim Baker lieber gesehen hätten als den chaotischen Zerfallsprozess des einstigen Gegners, das dürfte der Vision ihres Gegenübers Gorbatschow nicht unähnlich gewesen sein.
Eine militärisch reduzierte, aufgeklärte, reformierte, aber stabile Sowjetunion als verlässlicher Partner für eine koordinierte amerikanisch-sowjetische Weltpolitik.
Immerhin eine gemeinsame Illusion, die Moskau und Washington den Kalten Krieg ohne echte Pannen zu Ende bringen will.
Wie ging der kalte Krieg zu Ende?
Zu diesem Thema gab es ein hochkarätig besetztes Symposium in der Universität Princeton.
Raimund Löw hat informiert.
In Österreich soll neben Bank Austria und Kreditanstalt eine dritte Großbank entstehen und zwar im Sparkassensektor.
Wesentliche Bestandteile dieses Plans sind das Spitzeninstitut der Sparkassen, die Schirokreditbank und die erste österreichische.
Derzeit laufen Gespräche über eine neue Eigentümerstruktur der Shirokredit.
30 Prozent der Shirokredit gehören der Bank Austria, 20 Prozent der ersten.
Die Bank Austria will ihre Anteile verkaufen.
Damit wird der Weg zur Neuordnung des Sparkassensektors frei.
Heute hat der Vorstand der ersten Österreichischen seine Vorschläge präsentiert.
Josef Schweinz informiert.
Für Erste Generaldirektor Konrad Fuchs soll sein Modell für eine Kooperation des Sparkassensektors Schutz vor ausländischer Konkurrenz in der EG bieten.
Im Mittelpunkt steht eine Holding, eine Art Aktientopf, der die Anteile an untergeordneten Sparkassen und Banken enthält.
In diesem Topf finden sich Anteile der Girokredit genauso wie Beteiligungen an Bundesländersparkassen und auch Bereiche der ersten österreichischen.
Der Weg zu dieser Holding führt über folgenden Vorgang.
Die Bank Austria verkauft den Großteil ihrer Giro-Aktien.
Rund 10% Giro-Anteile gehen an die erste, die damit insgesamt ein Drittel der Giro-Kredit erhält und größter Aktionär wird.
Den Rest teilen sich die Bundesländersparkassen und sogenannte strategische Partner, also Versicherungen und auch ausländische Geldinstitute.
All diese Giro-Anteile kommen in den Holding-Topf.
Diese Holding beherrscht zwei Drittel der Girokredit, der Rest entfällt auf noch bei der Bank Austria verbliebene Anteile und sonstige Anleger.
Spezialität dieses Modells, die Eigentümer der ersten österreichischen, die erste Anteilsverwaltung, hält 55 bis 60 Prozent dieser Holding.
Der Rest bleibt bei den kleineren Sparkassen.
Die erste sichert sich damit den direkten Zugriff auf die Girokredit.
Die Holding soll auch, so der Arbeitstitel, erste österreichische Sparkassen-Holding heißen.
Aufgabe dieser Gesellschaft, aufeinander abgestimmte Marktbearbeitung, gemeinsame Produktangebote, Koordination bei der Errichtung und wohl auch Schließung von Filialen und Steuerung der gesamten Geschäftspolitik.
Das große S, das Sparkassensymbol, könnte das Produktmarkenzeichen für den gesamten Bereich werden.
Sowohl 1.
General Fuchs als auch sein Stellvertreter Ulrich lehnen den Weg der Fusion ab.
Unterschiedliche Unternehmenskulturen und Strukturen würden dadurch zerschlagen.
Die Synergieeffekte würden durch Kooperationen erreicht.
Anders hatte die Angelegenheit noch vor zwei Wochen Shiro-Vorstand Herbert Lukmeier gesehen.
Er meinte, die Holding müsse funktionieren wie ein Konzern.
Am Ende des Weges sähe er die Fusion.
Nur so könne man rationalisieren und Sparpotenziale ausnutzen.
Nach den Worten von Generaldirektor Fuchs wurde das Konzept der Ersten dem Vorstand der Giro übersandt.
Der Giro-Vorstand soll das Modell begrüßt haben.
Die Bank Austria soll in eine Reihe unsauberer Geschäfte im Zusammenhang mit der ehemaligen DDR verwickelt sein.
Diesen Vorwurf erhebt heute das Nachrichtenmagazin Profil.
Im Einzelnen geht es um Beträge von mehr als einer Milliarde Schilling, die über Konten der Bank Austria, der KPÖ, der Kommunistischen Partei Österreichs, zugeflossen sein sollen.
In Deutschland wird behauptet, dies seien Gelder der ehemaligen SED und würden nun der Treuhandanstalt bzw.
der Regierung in Bonn zustehen.
Die Bank Austria hat heute dazu Stellung genommen.
Im Wesentlichen geht es um einen Rechtsstreit, und zwar zwischen der deutschen Bundesregierung und der kommunistischen Partei Österreichs.
Bonn hat bereits ein Verfahren wegen Untreue angestrengt, weil, so der Vorwurf, Gelder aus dem Vermögen der ehemaligen kommunistischen DDR-Staatspartei SEDE an die KPÖ verschoben worden seien.
Diese Gelder gehörten rechtens der deutschen Regierung bzw.
der Treuhandanstalt.
Solche Transaktionen seien über Konten der Bank Austria in Zürich und in Wien gelaufen.
Der Vorstand der Bank Austria in Gestalt von Generaldirektorin Alphons Heiden erklärte heute, Kundennamen oder Beträge werden mit Blick aufs Bankgeheimnis nicht genannt.
Aber Geldflüsse zwischen der Bank Austria in Zürich und der Bank Austria in Wien haben tatsächlich stattgefunden, dabei sei aber kein österreichisches Gesetz verletzt worden, wie eine interne Prüfung ergeben habe.
Erstens, dass der Vorwurf an unser Haus in irgendeiner Weise, Wäscherei welcher Art, Geld, Weiß oder sonstige Wäscherei betrieben zu haben, absolut unzutreffend ist und von uns klarerweise ganz entschieden zurückgewiesen werden muss.
Und zweitens, dass eben die erwähnten Untersuchungen ergeben haben, dass die Bank Austria alle gesetzlichen und rechtlichen Vorschriften selbstverständlich beachtet hat und eingehalten wurden.
Und was ganz wichtig ist, dass alle Transaktionen, welcher Art auch immer, in diesem Zusammenhang von verfügungsberechtigten Personen
über legitimierte Konten abgewickelt worden sind, und zwar über Konten, die schon jahrelang bestanden haben.
Das heißt, die Konten lauten auf Firmenergänztheiten, es geht also nichts hier über anonyme Konten.
Insbesondere devisenrechtliche Bestimmungen seien keineswegs verletzt worden.
Was nun das Verfahren wegen Untreue betrifft, das in Deutschland läuft, so wurde nicht nur die Schweiz eingeschaltet.
Auch in Wien ist ein Rechtshilfeverfahren eingetroffen.
Hier sagt die Bank Austria, sie unterstützt die Behörde voll und ganz.
Selbstverständlich werden auf richterlichen Auftrag auch Konten geöffnet.
Wenn Profil aber behauptet, das Kreditwesengesetz sei verletzt worden, so werde man sich rechtliche Schritte überlegen.
Und damit zurück zum Studio des Mittagschonals.
Herbert Hutter hat informiert.
Bei den amerikanischen Konsumentenschützern ist es schon lange kein Thema mehr, bei uns wird es erst eines.
Die Rede ist von den sogenannten Konsumfolgekosten, also den Kosten, die nach dem Kauf eines Produktes anfallen.
Der Gasverbrauch einer Therme etwa oder der Stromverbrauch eines Kühlschranks.
Kaum jemand kümmert sich beim Kauf eines Autos darum, wie hoch die Treibstoffkosten oder die Reparaturkosten sein werden.
Solche Informationen sind bei uns noch relativ schwer zu bekommen.
Doch das soll sich mit einem neuen Gesetz bald ändern, berichtet Dieter Bornemann.
Was so sperrig klingt wie versteckte Konsumfolgekosten, hat kaum eine Chance beachtet zu werden.
Oder wissen Sie zufällig, wie viel Strom Ihr Kühlschrank im vergangenen Jahr verbraucht hat?
Wer sich ein neues Gerät kauft, für den ist vor allem der Preis wichtig.
Was danach kommt, kümmert nur wenige.
Das ist aber ein Fehler, meint Karl Kollmann, Konsumentenschützer der Arbeiterkammer.
Denn die wirklichen Kosten fangen erst nach dem Kauf zu laufen an.
Wenn sich heute jemand einen Kühlschrank kauft, dann spielt der Kaufpreis für ihn eine große Rolle.
aber nicht die Folgekosten aus dem Betrieb, also die Energieverbrauchskosten.
Diese versteckten späteren Kosten können bei den modernen Haushaltsgeräten, mit denen auch die Österreicher schon gut ausgestattet sind, ganz ansehnliche Größenordnungen erreichen.
Der Betrieb eines Kühlschranks kann über die Nutzungsdauer des Kühlschranks hinweg mehr kosten als der Kaufpreis des Gerätes selber.
Bei den vielen Geräten, die am Markt sind, gibt es welche, die nur ein Drittel des Stromes verbrauchen als ihre gleich aussehenden, aber möglicherweise billigeren Geschwister.
Ist ein energiefressendes Gerät aber erst einmal gekauft, so bleibt es zumeist lange im Haushalt.
Eine Waschmaschine wird im Durchschnitt alle zehn Jahre erneuert, ein Kühlschrank alle 13 Jahre.
Und wenn der Kühlschrank etwa 6.000 Schilling gekostet hat, so sind in diesen 13 Jahren mehr als 18.000 Schilling allein an Stromkosten angelaufen.
Aber der Verbraucher tut sich schwer, die versteckten Folgekosten festzustellen.
Er braucht dazu die Hilfe der Industrie.
Und die soll nun verbessert werden.
Im neuen Elektrotechnikgesetz, das in einigen Monaten in Kraft treten wird, ist die Kennzeichnung des Energieverbrauchs auf den Geräten verpflichtend vorgesehen.
Die Konsumentenschützer wünschen sich dabei amerikanische Zustände.
Wenn sich jemand ein Haushaltsgerät kauft, geht er an den Ausgestellten vorbei und hat an jedem Gerät angepickt.
großen Pickel den Energieverbrauch.
Bei uns wäre es in Schilling pro Jahr.
Das ist also eine super Angelegenheit für die Verbraucher.
Derzeit gibt es nach Angaben der Arbeiterkammer aber überhaupt keine relevante Auszeichnung über den Energieverbrauch.
Der Konsument kann sich nur helfen, indem er den Verkäufer beharrlich nach dem Energieverbrauch der Geräte fragt.
Durch energiesparende Geräte könnten allein in Wien bis zum Jahr 2000 beim Waschen, Kühlen und Gefrieren ein Drittel des Stroms eingespart werden.
Aber nicht nur Elektrogeräte haben versteckte Folgekosten, sondern auch Haustiere.
Jeder zweite Haushalt hat zumindest ein Haustier.
Die monatlichen Kosten, die etwa eine Katze verursacht, werden in der Stadt auf etwa 600 Schilling geschätzt.
Nach zwölf Jahren ergibt das immerhin die stolze Summe von fast 90.000 Schilling für Katzenstreu, Futter, Tierarzt und Spielzeug.
Seit Jahren schon wird über die Einführung ganztägiger Schulformen in Österreich nicht nur diskutiert, es gibt auch zahlreiche Schulversuche dazu.
Eine befriedigende Lösung war die lange Zeit durch ideologische Auseinandersetzungen blockiert.
Während die SPÖ ein Ganztagsschulmodell mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht vorzog, setzt die ÖVP auf die sogenannte Tagesheimschule mit nur freiwilligem Nachmittagsunterricht.
Ein Kompromiss schien gefunden, indem man den Schulen künftig die selbstständige Wahl zwischen der einen oder der anderen Form überlassen wollte.
Allerdings, die Übernahme ganztägiger Schulformen in das reguläre Schulwesen scheiterte jetzt wieder an ungeklärten Finanzierungsfragen.
In der nächsten Schulorganisationsnovelle, die zurzeit zur Begutachtung auffliegt, soll das Problem aber doch gelöst werden, Franz Simbürger.
Mehr als 30.000 Schüler können zurzeit ganztägige Schulformen, also Nachmittagsbetreuung, in Anspruch nehmen.
Das sind knapp 5 Prozent der in Frage kommenden 600.000 Schüler unter 15 Jahren.
Seit 19 Jahren werden Schulversuche zu den ganztägigen Schulformen durchgeführt und 630 Millionen Schilling werden dafür pro Jahr aufgewendet.
Jetzt geht es darum, diese Schulversuche in das Regelschulwesen zu übernehmen, d.h.
im Prinzip allen Pflichtschulen die Möglichkeit zur Nachmittagsbetreuung zu geben.
An sich sollte das bereits mit der jetzt im Parlament zur Beschlussfassung befindlichen 14.
Schulorganisationsgesetznovelle passiert sein.
Buchstäblich in letzter Minute wurden die ganztägigen Schulformen aus dieser Novelle aber ausgeklammert.
Der Grund wieder einmal der Streit ums Geld.
Im Unterrichtsministerium heißt es, der Bund sei bereit insgesamt fünf Lehrerwochenstunden für die Nachmittagsbetreuung zu bezahlen.
Nimmt man die aus den Schulversuchen vorhandenen 630 Millionen Schilling, so könnten damit rund zehn Prozent der Schüler, also doppelt so viele wie heute, Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen.
Das Unterrichtsministerium erklärt nun, die Schulerhalter, also die Länder und Gemeinden, hätten verabsäumt, ihrerseits für die restlichen Finanzmittel Pläne vorzulegen.
ÖVP-Bildungssprecher Gerhard Schäffer spielt diesen Ball aber zurück.
Der Bund habe noch kein geeignetes Finanzkonzept für die ganztägigen Schulformen auf den Tisch gelegt, sagt Schäffer.
Ich behaupte, dass Minister Scholten bis zum heutigen Tag keine ernsthaften Gespräche mit den jeweiligen Schulerhaltern geführt hat, um ein Finanzierungskonzept zu erstellen.
Diverse Dialoge mit dem einen oder anderen Finanzexperten einiger Länder ist für mich in dem Sinne keine korrekte Vorgangsweise.
Es liege also nicht an den Ländern, sondern am Unterrichtsminister, die Finanzgespräche zu führen, sagt Schäffer.
Das Unterrichtsministerium weist darauf hin, dass der nächste Anlauf für die ganztägigen Schulformen ohnehin bereits in der 15.
Schulorganisationsgesetznovelle gemacht werde und man daher rechtzeitig für das Schuljahr 94-95 eine Lösung gefunden haben werde.
Auch hier ist ÖVP-Bildungssprecher Schäffer bei Weitem nicht so optimistisch.
Der Minister ist schon besonders optimistisch, wenn er glaubt, dass das so ohne weiteres über die Bühne gehen wird.
Denn neben den bundesgesetzlichen Bestimmungen zur 15.
Schulorganisationsgesetznovelle müssen ja auch die Ausführungsgesetze der Länder noch kommen.
Das heißt also, ich bewundere eigentlich den Minister, wie locker er immer wieder Termine sich selbst setzt und letztlich zur Kenntnis nehmen muss, dass er sie gar nicht einhalten kann.
Der Streit ums Geld wird also weitergehen.
Von den finanziellen Problemen aber abgesehen, sind die meisten übrigen Fragen geklärt.
Den Schulen und Schulerhaltern soll es offen stehen, ob sie das Ganztagsschulmodell mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht oder das Tagesheimschulmodell mit freiwilligem Nachmittagsunterricht wählen wollen.
Ganztagsschule würde bedeuten, Freizeit abwechselnd mit Unterricht über den ganzen Tag verteilt.
Bei der Tagesheimschule wären am Nachmittag nur Freigegenstände untergebracht.
Die ÖVP weist auf Umfragen des Katholischen Familienverbandes hin, wonach die meisten Eltern das Tagesheimmodell, also die ÖVP-Variante, bevorzugten.
Klar ist mittlerweile auch, dass die Eltern in jeder Variante einer ganztägigen Schulform einen Kostenbeitrag leisten müssen.
Der würde sich nach den Berechnungen zwischen 800 und 1.000 Schilling pro Monat bewegen, Mittagstisch nicht eingeschlossen.
Aber der Kostenbeitrag soll sozial gestaffelt sein und auf die finanzschwachen Eltern Rücksicht nehmen.
Im Alter von 99 Jahren ist die amerikanische Filmschauspielerin Lillian Gish am Wochenende in New York gestorben.
Sie hatte als Stummfilm-Diva unter dem legendären Regisseur David Walker Griffiths begonnen und war nach 75-jähriger Leinwandkarriere noch Ende der 80er Jahre vor der Kamera gestanden.
Hören Sie einen Nachruf auf Lillian Gish, gestaltet von Hans Langsteiner.
Sie war so alt wie das Kino selbst.
Als Lilian Gish von der Bühne weg für den damals noch jungen Film entdeckt wurde, begleiteten Klavierspieler oder kleine Orchester die Stummenszenen auf der Leinwand.
Und die bis heute berühmtesten dieser Stummfilme hat Lilian Gish mitgeprägt.
In den ersten Ebenen der Filmgeschichte, in der Geburt einer Nation oder in Intolerance, trat die Gische als zarte, verfolgte Unschuld auf, über deren erschrocken aufgerissenen Augen sich immer wieder die vormals so beliebte kreisförmige Irisblende schloss.
an den Regisseur dieser Filme, den legendären D. W. Griffiths, erinnerte sich Lillian Gish immer wieder.
Der amerikanische Shakespeare habe er werden wollen und sei nur aus Not zum Film gekommen, dem er dann aber Form und Struktur gegeben habe.
Griffiths hat Filme nicht entwickelt.
Er hat Filme in Form und Grammatik gegeben.
Er wollte der amerikanische Shakespeare sein.
Er wollte in Wörter und Bedürfnisse handeln.
unter Max Reinhardt hätte Lillian Gisch die stigmatisierte Bauerntochter Teresa von Connersreit spielen sollen.
Hugo von Hofmannsthal war als Drehbuchautor vorgesehen und Lillian Gisch hatte sich zwecks Rollenstudiums bereits in Salzburg einquartiert, als die Erfindung des Tonfilms nicht nur diese Pläne zunächst zunichte machte.
Lilian Gish verschwand aber auch da nicht von der Kinoleinwand.
In ausladenden Edelwestern wie «Duell in der Sonne» oder «Denen man nicht vergibt» gab sie die beherzte Farmersfrau, die den Bösen mit geladener Flinte in den Weg tritt.
1970 erhielt Lilian Gish einen Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk.
In Robert Altmans «Eine Hochzeit» oder im hier nie gezeigten Bette Davis-Film «Die Wale des Augusts» feierte sie dann noch späte Comebacks.
Die Liebe zum Stummfilm hat Lillian Gish nie aufgegeben.
Er sei die universelle Sprache des Kinos und die brauche, wie der Buchdruck, Jahrhunderte zur Entfaltung.
Ich bin beteiligt, silenter Film und großartige Musik zurückzubringen.
Ich denke immer noch, das ist die universelle Sprache.
Wenn man zurück in die Printerkasse geht,
Es hat hunderte Jahre gedauert, bis das entwickelt wurde.
Ich denke, Filme sind immer noch in ihrer Kindheit auf dem Boden herumgerannt.
Und wenn die Schauspieler und die Schauspielerinnen zurückkommen, und nicht die Geschäftsleute,
Das Kino gehört den Künstlern und nicht den Geschäftemachern.
Es ist keine unaktuelle Botschaft, die die jetzt verstorbene Lilian Gisch der Nachwelt hinterlässt.
Hans Langsteiner hat diesen Nachruf gestaltet und jetzt die Mittagschanalen noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Bosnien-Herzegowina.
Im Osten Bosniens sind noch keine amerikanischen Hilfspakete gefunden worden.
Dies hat der kroatische Rundfunk nach dem ersten humanitären Einsatz der amerikanischen Luftwaffe berichtet.
Amateurfunker melden aus den von serbischen Einheiten eingekesselten muslimischen Enklaven, dass verzweifelt nach den abgeworfenen Hilfspaketen gesucht werde.
Drei Transportflugzeuge vom Typ Herkules haben heute Nacht insgesamt 21 Tonnen Hilfsgüter abgeworfen.
Die Container enthalten Fertigmahlzeiten, Arzneimittel und medizinisches Gerät.
Die Aktion ist ohne Zwischenfälle verlaufen.
Die amerikanischen Flugzeuge kehrten sicher zu ihrem Luftwaffenstützpunkt bei Frankfurt zurück.
Wie oft diese Aktion wiederholt werden soll, ist nicht bekannt.
Österreich
Ärztekammerpräsident Neumann hat mehr Personal in den Spitälern verdankt.
Neumann reagierte damit auf die Diskussionen über die von Ärzten kritisierten Missstände in den Krankenhäusern.
Personalaufstockungen erforderten auch mehr Geld, sagte Neumann, und das betreffe den Spitalserhalter.
Über ein Arbeitszeitgesetz für Ärzte sei man jederzeit verhandlungsbereit, ergänzte der Ärztekammerpräsident.
Das Wetter am Nachmittag?
Im Süden und Westen ab und zu leichter Schneefall, von Oberösterreich bis ins Burgenland zeitweise sonnig.
Lebhafter Südostwind.
Temperaturen?
Meist 2 bis 8 Grad, im Westen um 0 Grad.
Das war ein Mittagjournal am Montag.
Im Namen aller Mitarbeiter dieser Sendung verabschiedet sich Christel Reis noch einen schönen Nachmittag.
Die beiden zehnjährigen Buben, die den zweijährigen James Bulger entführt, auf sadistische Weise gequält und ermordet hatten, werden dem Richter vorgeführt. Indessen steigt in der britischen Gesellschaft die Wut über das Verbrechen an, tausende nehmen an dem Begräbnis teil, das von sensationsgierigen Medien belagert wird. Gleichzeitig ist unklar, warum niemand der Passanten, die das Kleinkind mit seinen Peinigern sahen, eingeschritten ist.
Mitwirkende:
Fuchs, Brigitte [Gestaltung]
Datum:
1993.03.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Justiz und Rechtswesen
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Straftaten
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Kinder und Jugend
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Lilian Gish. Die Stummfilmdiva wirkte in den ersten Epen der Filmgeschichte besonders unter D.W. Griffith mit. Auch nach dem Aufkommen des Tonfilms arbeitete sie weiter erfolgreich als Schauspielerin etwa in "The Unforgiven".
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Gish, Lilian [Interviewte/r]
Datum:
1993.03.01 [Sendedatum]
Schlagworte:
Film
;
Porträt
;
Spielfilm
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten