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KI-generiertes Transkript
Und hier ist das Mittagschanal.
Aus dem Studio meldet sich Werner Löw.
Unsere Themen für die kommende Stunde unter anderem das NATO-Ultimatum an die bosnischen Serben.
Wie sieht man es in Sarajevo selbst?
Die jüngste Nahost-Einigung.
Was genau steht im gestrigen Abkommen zwischen Peres und Arafat?
Österreich und die EU.
Heute Verkehrsministertreffen in Wien.
Und Innenminister Löschnack zum Ermittlungsstand nach der Briefbombenserie.
Es gibt eine neue Verhaftung.
Außerdem Vorberichte zum heutigen Opernball, Olympiakandidaten fürs Jahr 2002 jetzt schon auf Werbefeldzug in Lillehammer und die Entscheidung in der Publikumswahl zum Hörspiel des Jahres.
Vor allem aber die Nachrichten zusammengestellt von Christa Hoffmann, gelesen von Nina Strehlein.
Belgien, Bosnien-Herzegowina.
Die NATO steht möglicherweise vor dem ersten Militäreinsatz in ihrer Geschichte.
Nach mehrstündigen Verhandlungen haben sich die Vertreter der 16 NATO-Staaten am späten Abend in Brüssel darauf geeinigt, den bosnischen Serben ein Ultimatum zu stellen.
Sollten die Serben nicht binnen zehn Tagen die schweren Waffen aus dem Raum Sarajevo abziehen, so würden NATO-Luftstreitkräfte eingreifen.
NATO-Generalsekretär Werner sagte, die Luftangriffe würden in enger Abstimmung mit der UNO durchgeführt werden.
Ein Beschluss des UNO-Sicherheitsrates, in dem das traditionell pro-serbische Russland ein Veto einlegen könnte, ist aber nicht mehr nötig.
Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax will Moskau dennoch eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates beantragen.
In Washington wurden die NATO-Entscheidungen mit Genugtuung aufgenommen.
Präsident Clinton betonte die Führungsrolle der USA bei den Beschlüssen und sagte, die NATO sei jederzeit zum Handeln bereit.
Wer immer Sarajevo bombardiere, müsse die Konsequenzen tragen.
Die Drohungen der NATO scheinen erste Auswirkungen zu zeigen.
Die Nacht in Sarajevo war die ruhigste seit Monaten.
Von den umliegenden Bergen wurde keine einzige Granate abgefeuert.
Die palästinensische Autonomie in Gaza und Jericho nimmt immer mehr Gestalt an.
Israels Außenminister Peres und PLO-Chef Arafat haben sich gestern über strittige Fragen der Sicherheit und der Grenzkontrollen geeinigt.
Arafat sagte, Palästina sei nun auf die Landkarten zurückgekehrt.
Uneinigkeit herrscht jedoch noch über die Größe des künftigen autonomen Gebietes von Jericho.
Deutschland.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen fünf leitende Mitarbeiter der Koblenzer Firma UB Plasma erhoben.
Die Angeklagten stehen unter dem Verdacht der gefährlichen Körperverletzung und des schweren Betrugs.
Sie sollen Aids-verseuchtes Blutplasma nicht aus dem Verkehr gezogen haben.
Mindestens drei Menschen dürften sich durch das Plasma der Koblenzer Firma mit dem HIV-Virus infiziert haben.
Ägypten.
Die ägyptische Polizei hat in Asyut eine Großrazzia durchgeführt.
Mehr als 300 Jugendliche wurden festgenommen.
In den Straßen der Stadt wurden Panzerfahrzeuge stationiert.
Die Behörden fürchten terroristische Aktionen militanter Moslems während der Neumondsfeiern zu Beginn des Fastenmonats Ramadan.
Bei Auseinandersetzungen zwischen ägyptischen Sicherheitskräften und muslimischen Fundamentalisten sind seit März 1992 mehr als 300 Menschen getötet worden.
Großbritannien.
Die britische Regierung weist die Vorwürfe von Amnesty International zurück.
Amnesty hatte die britischen Sicherheitskräfte beschuldigt, in Nordirland mit den protestantischen Terroristen zusammenzuarbeiten.
Polizisten würden Terrorgruppen der Protestanten mit Waffen und geheimdienstlichen Informationen versorgen.
Nordirlands Polizei bezeichnete diese Anschuldigungen als beleidigend und völlig unsinnig.
USA.
Washington hat einen Rekordbetrag zur Drogenbekämpfung bereitgestellt.
Mit ungerechnet 160 Milliarden Shilling soll der Drogenmissbrauch in den USA unter Kontrolle gebracht werden.
Besonderer Schwerpunkt ist nicht mehr der Kampf gegen Drogenhändler und Importe, sondern die Vorbeugung des Drogenkonsums und die Behandlung Drogensüchtiger.
Präsident Clinton sagte wörtlich, er habe das zweifelhafte Privileg, in einer Familie aufgewachsen zu sein, die Alkoholismus und Drogenabhängigkeit kenne.
Er wisse außerdem, dass Behandlung und Vorbeugung funktionieren könnten.
Die Eiskunstläuferin Tonja Harding hat das Olympische Komitee verklagt.
Tonja Harding will 20 Millionen Dollar Schadenersatz für den Fall, dass das Olympische Komitee der USA sie von der Teilnahme an den Spielen in Lillehammer ausschließen sollte.
In der Klageschrift heißt es, Tonja Harding habe alle Voraussetzungen für die Teilnahme erfüllt.
An dem Anschlag auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan seien zwar Personen aus ihrer Umgebung verwickelt, sie selbst wäre aber von der Staatsanwaltschaft nicht beschuldigt.
Das Olympische Komitee wird am Dienstag über Hardings Teilnahme entscheiden.
Österreich In Wien geht heute der Opernball über die Bühne.
Als Stargast wird die geschiedene US-Milliardärsgattin Ivana Trump erwartet.
Die Sopranistin Gwyneth Jones wird als Gastkommentatorin auftreten.
Demonstrationen wie in früheren Jahren werden für heuer nicht erwartet.
ORF II überträgt ab 21.55 Uhr live aus der Wiener Staatsoper.
Ja, vom Openball werden wir auch wie im Mittagsschanal noch was hören, einen Vorbericht.
Zunächst aber die Frage nach dem Wetter und wie es wird.
Christian Hundorf, bitte.
Wer sich schon an die bislang sehr milden Temperaturen gewöhnt und vielleicht sogar auf einen vorzeitigen Frühling eingestellt hat, der wird nun doch wieder den Wintermantel ausmotten müssen.
Es wird in den nächsten Tagen immer kälter und bis zum Wochenende schließlich in ganz Österreich frostig.
Neuschnee bringt die eisige Luft von der Nordsee dabei, vor allem im Gebiet zwischen Vadlberg und Oberösterreich.
Vor den Details aber die aktuellen Meldungen aus den Landeshauptstädten.
In Wien ist es wolkig bei plus 7 Grad, Eisenstadt heiter 5, St.
Pölten stark bewölkt 3, Linz leichter Schneefall 0, Salzburg leichter Schneeschauer 3 Grad, Innsbruck stark bewölkt 0, Bregenz leichter Schneeschauer 0, Graz wolkig 1 Grad und in Klagenfurt ist es stark bewölkt bei plus 1 Grad.
Wer Lust auf Skifahren hat, der findet auf den meisten Bergen in mittelhohen und hohen Lagen auch jetzt schon genug Schnee.
Dazu einige aktuelle Werte.
Am Adelberg liegen in St.
Anton 60 Zentimeter Schnee, oben auf dem Galzig 1,90 Meter.
In Obertauern und am Hahnenkamm etwa 1,20 Meter.
Weiter im Osten, zum Beispiel auf der Rax, 70 Zentimeter.
Am wenigsten Schnee gibt es noch im Süden, auf der Villacher Alpe zum Beispiel 40 Zentimeter.
Weil der Frost im Gebirge streng ist, bleibt der Schnee in den nächsten Tagen garantiert liegen und es kommt noch einiges dazu, am meisten im Gebirge in Salzburg und in Oberösterreich.
Heute Nachmittag schneit es häufig zwischen Vorarlberg und Oberösterreich.
Weiter im Osten ziehen bald die ersten Regen- oder Schneeregenschauer auf.
In Südösterreich vereinzelt erst gegen Abend.
Die Temperaturen heute Nachmittag 0 bis etwa plus 7 Grad, die 7 Grad in Niederösterreich, Wien und im Burgenland.
Ziemlich eisig ist es auf den Bergen in 2000 Meter Höhe mit minus 8 Grad.
Heute Nacht wird es im Großteil Österreichs ab und zu schneien.
In Salzburg und in Ober- und Niederösterreich gehen auch Gewitter nieder.
Die tiefsten Temperaturen liegen um minus 3 Grad.
Morgen Freitag schneit es im Bergland häufig, sonst ab und zu.
Es wird einige Gewitter geben, dazu eiskalten Nordwestwind und Temperaturen nur um 0 Grad.
Nur in Unterkernten und in der südlichen Steiermark wirkt der Wind föhnig, damit sind hier Temperaturen bis etwa plus 5 Grad möglich.
Im Gebirge wird der Frost schärfer, in 2000 Meter Höhe mit minus 11 Grad.
Sehr kalt und meistens frostig ist es dann am Wochenende.
Allerdings wird es zumindest am Samstag nur noch vereinzelt schneien und in West- und Südösterreich zeigt sich die Sonne.
8 nach 12 ist es.
Es ist Zeit zu handeln.
Worte sind genug gewechselt worden.
Das sagte NATO-Generalsekretär Wörner gestern vor der NATO-Sitzung in Brüssel, in der über den ersten militärischen Einsatz des Nordatlantik-Pakts in seiner Geschichte zu entscheiden war.
Die Sitzung endete spät nachts mit dem bisher konkretesten und nachdrücklichsten Ultimatum an die Serben um Sarajevo.
Abzug der schweren Waffen binnen zehn Tagen, andernfalls Luftangriffe.
Es ist Zeit zu handeln.
Die Worte Wörners sind für die einen Ausdruck des schlechten Gewissens, vor allem der Europäer, dass man der serbischen Expansion am Balkan bisher nichts entgegengesetzt hat.
Für die anderen ist es ein Aufruf, der für die militärisch eingreifenden Mächte geradewegs auch in ein Vietnam am Balkan führen könnte.
Trotz dieses Vietnam-Gespenstes war aber gerade Washington ganz wesentlich an der gestrigen Einigung unter den 16 NATO-Mitgliedern beteiligt.
Warum das so ist und wie die neue Balkan-Politik Amerikas aussieht, darüber informiert Franz Kössler.
Präsident Clinton hat die neue Führungsrolle der Vereinigten Staaten hervorgehoben.
Es sei die Entschlossenheit der USA gewesen, die die Verbündeten der NATO zu einer einheitlichen Linie und endlich zur Bereitschaft zum Handeln gebracht habe.
Es ist kaum zu leugnen, dass ohne den Druck der Amerikaner die Einigung in Brüssel kaum zustande gekommen wäre.
Und in der Interpretation Clintons sind es auch die Amerikaner, die dafür bürgen, dass es diesmal nicht bei leeren Drohungen bleiben soll.
Die kommenden zwei Wochen werden zeigen, ob er recht behält.
Der Beweggrund dafür, dass die USA ihre Führungsrolle in dieser Krise nach langem Zögern erst jetzt voll ausüben, liegt wohl in einem Stimmungswandel in Washington.
Nicht nur haben die Bilder der Massaker der vergangenen Woche die Öffentlichkeit aufgerüttelt,
Der amerikanischen Regierung ist die Gefährlichkeit der Krise jetzt voll bewusst geworden.
Die Verunsicherung in Europa, die Instabilität in und um Russland haben den Alarm ausgelöst.
Amerika, hat Clinton gesagt, habe ein unmittelbares Interesse daran, das Atlantische Bündnis als stabilisierende und friedenserhaltende Kraft in Europa wieder glaubwürdig zu machen.
In anderen Worten, Amerika will den Konflikt in Bosnien jetzt möglichst rasch einer Lösung zuführen.
um zu verhindern, dass sich die Destabilisierung in Europa ausweitet.
Die Androhung von Luftangriffen gegen die bosnischen Serben soll mit dem diplomatischen Druck verbunden werden, die bosnischen Moslems zur Zustimmung, zur Teilung des Landes zu bewegen.
Während in Brüssel über die militärische Drohung verhandelt wurde, bemühten sich in Washington Regierungssprecher vor allem klarzustellen, dass der Westen nicht die Absicht habe, den Moslems zu einem militärischen Sieg zu verhelfen.
Sie können mit Amerikas Unterstützung auf eine ehrenhaftere Teilung ihres Landes hoffen, aber sie werden sich mit der Teilung des Landes abfinden müssen.
Die Verpflichtung der NATO, notfalls auch Luftangriffe gegen serbische Stellungen durchzuführen, muss nach Aussagen dieser amerikanischen Funktionäre in diesem Gesamtzusammenhang gesehen werden.
Franz Kössler aus Washington.
Wie sieht man nun in der Stadt, um die es zunächst geht, im belagerten Sarajevo die neuesten Entwicklungen?
Zu diesen Entwicklungen gehört ja auch, seit gestern Nachmittag schon, die Einigung auf eine Waffenruhe und das im Sinne des NATO-Ultimatums vorweggenommene Versprechen der Serben, ihre schweren Waffen unter UNO-Kontrolle abzuziehen.
Direkt aus Sarajevo, Friedrich Auter.
Der Waffenstillstand gilt ab Mittag, umso heftiger feuerten in den frühen Morgenstunden die Scharfschützen
An einer Kreuzung an der Frontlinie zum serbischen Stadtteil Gröbowica gab es Verletzte, aber die zählt hier niemand mehr in Sarajevo.
Was den Rückzug der schweren serbischen Artillerie anlangt, wird heute weiter verhandelt, wie das in der Praxis funktionieren soll.
Die Serben sollen ihr Gerät 20 Kilometer von den Bergen rings um Sarajevo abziehen.
Unterschrieben haben wir bisher nichts, sagte der bosnische Serbengeneral Milovanovic, der Verhandlungspartner der Moslems.
Und sein Ultimatum stellen, fragen sie den österreichischen Außenminister Mock, wie die Serben auf das Ultimatum 1914 reagiert haben.
Mit diesen Worten kommentiert der Serbenführer Karadzic die NATO-Drohung.
Wir akzeptieren kein Ultimatum, weil Sarajevo keine belagerte, sondern eine geteilte Stadt ist, so Karadzic.
Bisher ist nicht bekannt, wohin die schweren serbischen Waffen gebracht werden sollen.
Die Rede ist davon, sie in Kasernen zu sammeln und unter UNO-Aufsicht zu stellen.
Als erste Maßnahme der UNPROFOR-Überwachung werden Soldaten von zwei französischen Bataillonen an der Frontlinie Sarajevo in einer Stunde Position beziehen.
Und zwar in den Stadtteilen Moinilo und Dobrinja beim Flughafen, auf der Brücke über den Miljevska-Fluss und im Westen der Stadt auf den Hügeljudge Richtung Visoko.
Für die serbischen Militärs ist die Vorstellung, Stellungen, die sie seit Monaten halten, kampflos aufzugeben, unerträglich.
Sarajevo liegt wie auf einem Präsentierteller vor uns und wir können die Stadt nicht einnehmen, sagte frustriert ein junger serbischer Soldat in seinem Schützengraben auf dem Trebecic-Berg.
Die bosnische Regierung hält von dem jüngst ausgehandelten Waffenstillstand nicht allzu viel.
Solche Treffen hatten wir schon hunderte, meinte Vizepräsident Garnic.
Präsident Izetbegovic vertritt eine harte Linie.
Für ihn wäre ein serbischer Abzug keine Gängste des guten Willens, sondern nur ein Akt der Gerechtigkeit.
Friedrich Orte am Satellitentelefon aus Sarajevo.
Ergänzend dazu die neueste Meldung aus Genf.
Dort ist der bosnische Serbenführer Karadzic zwar eingetroffen zu den geplanten Friedensgesprächen, aber er ist nur eingetroffen, um mitzuteilen, dass seine Seite die Gespräche vorläufig boykottieren wird, bis eine internationale Untersuchung des Massakers von Sarajevo durchgeführt wurde.
Israel und die PLO haben gestern Abend einen Teilvertrag über noch strittige Sicherheitsfragen unterzeichnet und damit einen entscheidenden Schritt zur Umsetzung des Gaza-Jericho-Abkommens getan.
Mit dem Abkommen behält die israelische Armee auch in Zukunft die Kontrolle über die Grenzübergänge.
PLO-Chef Yassi Arafat lobte das Abkommen und meinte, damit sei Palästina wieder auf die Landkarte zurückgekehrt.
Israels Premier Rabin sagte, er rechne mit einem vollständigen Abschluss des Autonomieabkommens in einem Monat.
Hören Sie mehr von Mosche Meisels.
Laut dem Cairoer Abkommen zwischen Israel und der PLO wurde die endgültige israelische Räumung des Gaza-Streifens und Jerichos bis zum 1.
Juli anstelle des bisher vorgesehenen 1.
April abgesprochen.
Der israelische Ministerpräsident Rabin, der das Abkommen im Beisein des Generalstabschefs, Vize-Generalstabschefs und Leiter der militärischen Nachrichtendienste bestätigte,
äußerte sich heute optimistisch über seine Durchführung und Einhaltung.
Rabin erklärte, dass die im Abkommen festgelegten Modalitäten der Sicherheit Israels und der Siedler im Gaza-Streifen gewährleisten.
Er gab bekannt, dass die Räumung Gazas und Jerichos erst nach Festlegung der technischen Schritte zur Durchführung des Abkommens im Laufe circa eines Monats beginnen können wird.
Die israelische Militärführung erklärte heute, das Militär sei bereit, Gaza und Jericho im Laufe eines Monats zu räumen.
Es bestünden jedoch Schwierigkeiten in der Errichtung von neuen militärischen Alternativbasen außerhalb Gazas und Jerichos.
Für diese wird unter anderem ein zusätzliches Budget von 100 Millionen Dollar zu den bereits bestätigten 80 Millionen Dollar benötigt.
Der Gaza-Streifen soll von einem elektronischen Stacheldrahtzaun umgeben werden.
Das mit Vermittlung von Ägypten und Norwegen in Cairo erreichte Abkommen sichert Israel laut Jerusalem die Aufrechterhaltung der Kontrolle an den Grenzübergängen nach Ägypten und Jordanien zu.
An dieser Kontrolle sollen jedoch auch palästinensische Polizisten beteiligt sein.
Das israelische Militär wird weiterhin drei Siedlergebiete im Gaza-Streifen
drei zentrale Verkehrsachsen und die Verbindung zwischen den Siedlern und dem israelischen Gebiet abschirmen.
Im Gaza-Streifen werden auch gemeinsame israelisch-palästinensische Patroullen tätig sein.
Die Kontrolle wird jedoch immer mehr in palästinensische Hände übergehen.
Der endgültige Umfang des Jericho-Gebiets, das von Israel geräumt werden soll,
wird vom PLO-Chef Yasser Arafat und dem israelischen Ministerpräsidenten Rabin festgelegt werden, jedoch nicht mehr als 55 Quadratkilometer umfassen.
Der frühere Ministerpräsident Shamir bezeichnete heute das Kairoer Abkommen als Grundsteinlegung für einen palästinensischen Staat, der bestrebt sein wird, sich bis nach Jerusalem auszubreiten.
Moshe Meisels aus Israel.
An den angekündigten Berichten aus dem Inland, namentlich den neuen Einzelheiten nach dem Briefbombenterror und auch an dem Bericht über die Gespräche der Verkehrsminister Deutschlands und Österreichs.
An diesen Beitragen wird zur Zeit noch gearbeitet.
Wir bleiben im Ausland.
Unser nächstes Thema ist der Iran.
Vor 15 Jahren wurde aus dem Reich des Shah die Islamische Republik.
Im Jänner 1979 ging Shah Reza Pahlewi ins Exil, im Februar zog Ayatollah Khamenei in Teheran ein.
Was wohl den meisten von uns heute zum Iran spontan einfällt, ist Land der Mullahs und, auch nach dem Tod des Ayatollah Khomeini, der Iran als Drahtzieher und Exportland für den islamischen Fundamentalismus, auch Terrorismus.
Frage an Michael Kerbler, der gerade von einem längeren Aufenthalt im Iran zurückgekehrt ist, stimmt dieses Bild vom heutigen Iran, 15 Jahre nach der islamischen Revolution?
Ja, es wird nach wie vor die islamische Revolution exportiert.
Und wenn ich von Export der Revolution spreche, dann muss man eine Unterscheidung treffen.
Erstens, der legale Export, wenn Sie so wollen, der von der Regierung unternommen wird,
Was meine ich damit?
Also etwa Lehrpläne, Lehrmittel, Bücher, Koran, die man in tausenden Stück zum Beispiel nach Aserbaidschan exportiert hat, um dort die schiitische Spielart des Islams sozusagen zu propagieren oder zu festigen.
Und natürlich in zweiter Linie...
Was man bei uns mehr unter Export der islamischen Revolution versteht.
Die Unterstützung radikaler Fundamentalistengruppen, die mit der Waffe in der Hand für den schiitischen Islam eintreten.
Also etwa im Libanon, also etwa auch in Algerien.
Das gibt es nach wie vor, aber längst nicht in dem Ausmaß, wie man vor 15 Jahren befürchtet hat, als Ayatollah Khomeini an die Macht gekommen ist.
Warum ist es so?
Ja, die innenpolitischen Probleme in Iran sind derartig groß, dass die Regierung sich darum kümmern muss, das eigene Fundament zu sichern.
Zwei Stichworte dazu.
Erstens die Bevölkerungsexplosion.
Innerhalb von 15 Jahren nach der Revolution hat sich die Bevölkerung verdoppelt.
Die Regierung hat alle Hände voll damit zu tun, diese Bevölkerung von 60 Millionen ernähren zu können.
Sie muss ein Drittel
der Nahrungsmittel importieren, um die Gesellschaft ernähren zu können.
Und zweitens die ganz schlechte wirtschaftliche Situation.
Denn das Haupteinnahmeprodukt des Iran, das Erdöl, ist nun auf den internationalen Rohölmärkten bei etwa 13,5 Dollar im Preis angekommen.
Und der Iran hat seine ganzen Budgetplanungen auf einen Ölpreis von 17, 18 Dollar
und damit auch seine Verschuldung oder seine Kreditaufnahme im Ausland auf diese 17, 18 Dollar gestützt und steht nun vor der Tatsache, auf der einen Seite mit 20 Milliarden Dollar in der Kreide zu stehen und gleichzeitig nur mehr 12 Milliarden Dollar im Jahr an Erdölleinnahmen zu bekommen.
Und es kann diese Schulden im Ausland nur mehr mit großen Schwierigkeiten bedienen.
Und wie merkt der iranische Bürger diese Wirtschaftsschwierigkeiten?
Wie sieht der Alltag eines Teheraner Bürgers aus?
Naja, die Regierung in Teheran muss die Notbremse ziehen, das heißt Import-Drosselung.
Gleichzeitig merkt der ganz normale Bürger beim Einkaufen, dass die Inflation ihm das Einkommen auffrisst.
Um ein Beispiel zu nennen, ein Sack Zwiebel hat vor drei Monaten
noch 250 Rial gekostet, heute 1000 Rial.
Also das innerhalb von drei Monaten.
Die Inflation ist enorm.
Und immer mehr Menschen, vor allem aus der Mittelschicht, vor allem aus den Beamten, rutschen in die unteren Schichten ab, in die ärmeren Schichten, verarmen.
Und das ist natürlich ein ganz gefährliches Potenzial für Unruhe und Unzufriedenheit.
Und dagegen muss die Regierung jetzt gegensteuern.
Wird da der islamische Fundamentalismus im Inneren eingesetzt als Reglementierung für die Bevölkerung?
Es hat mir ein teheraner Bürger bei einer Diskussion gesagt, erinnern Sie sich an die Worte eines britischen Kolonialoffiziers,
Einen Iraner muss man hungrig halten.
Man darf ihn ja nicht zu gut füttern.
Wenn man ihn zu gut füttert, dann macht er eine Revolution.
Es ist nur die Frage, wie lange lassen es sich die iranischen Bürger gefallen zu hungern?
Wann ist sozusagen der Punkt erreicht?
Ich glaube, die Spekulationen, die man sich da und dort, vielleicht auch in Washington, die man dort anstellt, dass das Regime Rafsanjani aus dem Sattel gehoben werden kann von der eigenen Bevölkerung, das ist wishful thinking.
Da steckt eine große Portion Hoffnung drinnen.
Die Bevölkerung hat vor 15 Jahren geschlossen diese Revolution getragen und es ist noch immer ein großer Teil für eine islamische Republik Iran.
Nun hat sich aber doch, trotz all dieser Schwierigkeiten, Teheran auch als militärischer Faktor etabliert in der Golfregion.
Das ist schon richtig.
Schmerzvoll am eigenen Leib im ersten Golfkrieg.
Acht Jahre lang.
Ein Umstand, den man nicht vergessen soll, wenn man die Situation im Iran, auch die wirtschaftliche Situation, beurteilt.
Acht Jahre Krieg haben das Land wirtschaftlich schwer geschädigt und zurückgeworfen.
Und im Golfkrieg II hat Rafsanjani versucht, einen sehr pragmatischen Kurs... Das ist der Kuwait-Krieg, Irak-Kuwait-Golfkrieg II.
Irak-Koweit-Golfkrieg.
Da hat Präsident Rafsanjani versucht, einen sehr pragmatischen Kurs zu fahren und eine Annäherung an die Position der Golf-Araber zu steuern, einfach deshalb, um auch den Machtbereich des Iran auszuweiten, in jenes Vakuum vorzustoßen, das der geschlagene Saddam Hussein und der geschlagene Irak hinterlassen haben.
Frage weiterer Entwicklung, wie geht es weiter, Ihre Einschätzung?
Also der Hauptpunkt meiner Meinung nach ist, dass die iranische Regierung die Bevölkerungsexplosion in den Griff bekommen muss.
Die Geburtenrate muss reduziert werden, denn sonst ist zur Jahrtausendwende der Iran nahe an der 100-Millionen-Bevölkerungsgrenze.
Und schon heute, wie ich gesagt habe, tut sich die Regierung schwer, 60 Millionen Menschen zu ernähren.
Zweitens, der Jugend kann man nicht mehr sagen, vor 20 Jahren unter dem Schah war es schlimmer.
Die jungen Leute können nicht vergleichen.
Und es sind 65 Prozent der 60 Millionen Menschen jünger als 15 Jahre.
Und das zweite große Problem ist, der Iran ist ein Vielvölkerstaat.
Nur jeder zweite Iraner ist ein Perser.
Es gibt viele andere Minderheiten, Pashtunern, Kurden zum Beispiel, Azeris.
Also hier muss der Iran aufpassen, dass er nicht in eine Entwicklung hineinsteuert, die
etwa jener ex-Jugoslawiens oder etwa der Sowjetunion gleicht.
Das heißt, die Regierung wird einen Kurs der vorsichtigen politischen Öffnung auch vis-à-vis den USA steuern müssen.
Und nur dann, wenn das Land wirtschaftlich wieder Tritt fasst, ist sozusagen die Garantie gegeben, dass es auch ein 16., ein 17. oder 18.
Jahr einer islamischen Republik Iran gibt.
Vielen Dank, Michael Kerbler.
Eindrücke von dieser Iran-Reise gibt es heute auch am Abend im Journal Panorama ab etwa 18.20 Uhr im Programm Österreich 1, eine Reportage aus dem Iran von heute, 15 Jahre nach der Revolution.
Etwas mehr als zwei Monate ist es jetzt her, dass rund um das erste Wochenende im Dezember eine Serie von Briefbombenattentaten Österreich im doppelten Wortsinn erschütterte.
Jetzt gibt es nach einigen Endhaftungen wieder eine Verhaftung.
Die Polizei hat in Wiener Neustadt einen 24-Jährigen verhaftet, der verdächtigt wird, an den blutigen Terrorakten mitbeteiligt gewesen zu sein.
Innenminister Löschnack hat diese jüngste Verhaftung heute im Rahmen einer Pressekonferenz bestätigt, deren Schwerpunkt die Entwicklung der Kriminalität in Österreich war.
Robert Stoppacher berichtet.
Die Einsatztruppe zur Bekämpfung des Terrorismus hat wieder zugeschlagen.
Im Zusammenhang mit der Serie der Briefbombenattentate wurde ein 24-jähriger Rechtsextremist verhaftet.
Das hat Innenminister Franz Löschnack heute bestätigt.
Nähere Details über die Rolle des Mannes wollte Löschnack nicht mitteilen, nur so viel.
Wir haben jetzt jemanden, der möglicherweise im Randbereich oder näher zu diesen beiden Mittätern infrage käme.
Aber da laufen die Untersuchungen und da laufen, wie gesagt, alle anderen kriminalistischen Maßnahmen.
Sie werden verstehen, ich kann Ihnen jetzt nicht sagen, wir haben dieses und jenes gefunden und dort und dort war er dabei.
Wir müssen da sehr zurückhaltend sein, weil, wie Sie wissen, es wenig Beweise geben wird.
den kommenden Gerichtsverfahren und wir daher mit diesen wenigen Beweisen sehr sorgsam umgehen müssen, damit sich die Verteidigung nicht schon vor dem allfälligen Gerichtsverfahren dann eine Linie da zurechtlegen kann, um das entsprechend zu konterkurrieren.
Dem Vernehmen nach soll der jüngst Verhaftete der Führungsebene der Terrorgruppe FAPO angehören, der auch Peter Binder und Franz Radl Jr.
zugeordnet werden.
Diese beiden Rechtsextremisten sitzen ja schon seit vielen Wochen im Gefängnis.
Sie werden von Löschnack als mutmaßliche Drahtzieher der Terrorwelle bezeichnet.
Der Innenminister spricht übrigens erstmals auch von konkreten Beweisen gegen die Verdächtigen, nicht nur von Indizien.
Insgesamt ist der Rechtsextremismus in Österreich jedenfalls gewalttätiger geworden.
Das geht auch aus der vom Innenministerium vorgelegten Kriminalstatistik hervor, die aber generell eine erfreuliche Trendumkehr signalisiert.
Nach Jahren steigender Kriminalität gibt es für 1993 erstmals leicht rückläufige Zahlen.
Die Zahl der Verbrechen und Vergehen beträgt knapp unter 500.000, im Jahr zuvor sind es noch 502.000 gewesen.
Erfreulich, sagt Löschnack, aber kein Grund zur Euphorie.
Wir werden das nicht überbewerten, das ist natürlich kein Grund, um da jetzt in Jubel und Freude auszubrechen, aber
Es ist so, dass der Trend, der wie gesagt etliche Jahre steigend war, gebrochen ist und es ist nochmals
die Ausnahme in Europa.
Das wird die Ausnahme in Europa sein, so wie wir die Dinge einschätzen.
Auffällig ist vor allem der starke Rückgang der Gewaltverbrechen.
Morde minus 5 Prozent, Körperverletzungen minus 3 Prozent, Einbruchstiebstähle minus 8 Prozent, Raub minus 11 Prozent.
Der Grund dafür, laut Löschnerk.
Ich führe diese Trendwende zurück auf.
Die Auswirkungen
der Sicherheitsmilliarde, die uns zur Verfügung gestellt wurde und die damit verbundene bessere Motivation bei unseren Mitarbeitern, zweitens auf die Organisationsänderungen, die wir in den letzten zwei Jahren eingeführt haben, vorgenommen haben,
auf drittens vermehrte Eigenvorsorge durch die österreichische Bevölkerung und viertens durch die Schaffung von Spezialisten für bestimmte Bereiche in der Vorsorge und in der Bekämpfung der Kriminalität.
Gestiegen ist die Aufklärungsrate.
Sie beträgt 47 Prozent.
Fast jedes zweite Delikt wird also aufgeklärt.
Heißt freilich auch, dass jedes zweite Delikt nicht aufgeklärt wird.
Ein Wort noch zur Ausländerkriminalität.
Sie steigt weiter, aber nur mehr leicht und beträgt jetzt knapp über 21 Prozent.
Jede fünfte strafbare Handlung wird also von einem Ausländer verübt.
Primär sind es die sogenannten Kriminaltouristen, aber auch bei Gastarbeitern ist die Kriminalität neuerdings leicht steigend.
Soviel aus dem Innenministerium und damit zurück zum Funkhaus.
Reporter war Robert Stoppacher.
Innenminister Löschnack legt also die neueste Kriminalstatistik vor und er bestätigt eine neue Verhaftung nach der Briefbombenserie.
12.30 Uhr ist es genau halb eins.
In der ersten Hälfte dieses Mittagsschonals waren unsere Schwerpunkte das NATO-Ultimatum an die bosnischen Serben.
Da sehen die Amerikaner das als Teil einer Politik, die auf eine Gesamtlösung des Balkankonflikts drängen soll.
Die betroffenen Konfliktparteien zeigen sich beide Seiten eher skeptisch.
Außerdem das neueste Nahostabkommen.
Wir informierten über Details.
über dieses Sicherheitsabkommen und wir führten ein Gespräch über den Iran, heute 15 Jahre nach der Islamischen Revolution.
In der verbleibenden Journalzeit haben wir noch auf dem Programm Vorberichte zum heutigen Opernball in Wien.
Außerdem die Werbefeldzüge von Olympia-Kandidaten für das Jahr 2002, die sich jetzt schon in Lillehammer bemerkbar machen und die Entscheidung in der Publikumswahl des ORF-Hörspiels des Jahres.
Zunächst aber zum angekündigten Thema Österreich und die EU.
Österreich muss die Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union ja bis Anfang März abgeschlossen haben.
Sonst kommen die Wahlen zum Europäischen Parlament dazwischen.
Die Straßburger Parlamentarier müssten vorher den Beitrittsverträgen zustimmen, damit sich der Beitrieb nicht um ein Jahr oder länger verzögert.
Österreichs Verkehrsminister Klima hat zu dem Streitthema Transit klar Stellung bezogen.
An der zwölfjährigen Laufzeit des Vertrags bis zum Jahr 2004 ist nicht zu rütteln.
Ebenso am 38-Tonnen-Limit für LKW.
Die EU drängt auf eine kürzere Übergangsfrist und will die Gewichtsbeschränkung auf 40 und später gar auf 44 Tonnen anheben.
Heute war der deutsche Verkehrsminister Matthias Wiesmann bei Klima.
Welche Position die Deutschen zum Thema Transit beziehen, das berichtet Josef Schweizer.
Deutschland habe Verständnis für die Lage Österreichs als Transitland, so versichert der deutsche Verkehrsminister Matthias Wissmann.
Und er betont, dass in mehreren Punkten Übereinstimmung herrsche, nämlich, es dürfe keine Diskriminierung ausländischer Frechder geben, der Warenverkehr dürfe nicht behindert werden und wesentlich mehr Verkehr müsse auf die Bahn verlagert werden.
Und zum Transitvertrag, die Bundesrepublik sei bereit, den Fortbestand des Transitvertrages zu garantieren.
Die Dauer allerdings sei auf Europaebene auszuhandeln.
Und wiss man auf die Frage, ob Österreichs Haltung von Deutschland unterstützt werde?
Ich glaube, die Deutschen sind dann für Österreichs Anliegen, Mitglied der Europäischen Union zu werden, besonders nützlich, wenn sie sich in der Europäischen Union nicht als Brückenbauer aufspielen.
sondern wenn sie leise und diskret mithelfen, dass es zu einer gemeinsamen Lösung kommt, bei der sich sicher auch Österreich noch bewegen muss, bei der aber natürlich auch das letzte Wort auf der Seite der Europäischen Union nicht gesprochen sein kann.
Nach dem, was wir heute an einzelnen Punkten durchgesprochen haben, halte ich bei gutem Willen der Beteiligten eine Lösung für
Möglich.
Wenn ich sie hätte, würde ich es sicher nicht sagen.
Verkehrsminister Klima äußerte neuerlich die Hoffnung, dass die Verhandlungen bis Ende Februar abgeschlossen sind.
So weit mein Bericht von der Pressekonferenz im Verkehrsministerium in Wien und damit zurück zum Moderator.
Reporter war Josef Schweizer.
Nun verhandelt die Europäische Union bekanntlich nicht nur mit Österreich über den Beitritt, sondern gleichzeitig auch mit den drei skandinavischen Staaten Schweden, Norwegen und Finnland.
Mit Schweden und Finnland scheinen die Verhandlungen bereits recht weit gediehen.
Es sind sogar mehr offene Punkte fertig verhandelt worden als mit Österreich.
Dabei sagt das freilich noch nichts über die Qualität des Erreichten aus.
So sind Schweden und die Europäische Union jetzt bei einer Hürde angelangt, an der unter Umständen der Beitritt Schwedens scheitern könnte.
Es geht um die Anerkennung der nördlichen Regionen als Förderungsgebiete.
Also etwas, was Österreich mit dem Burgenland und anderen Gebieten bereits erreicht hat.
Der schwedische Norden ist dünn besiedelt.
Auf einem Quadratkilometer leben durchschnittlich drei Menschen.
Sechs Prozent der schwedischen Bevölkerung leben auf einem Drittel der schwedischen Gesamtfläche.
In Stockholm macht man der Europäischen Union den Vorwurf, zu wenig über die Probleme in Schwedens Sibirien nachzudenken.
Günther Grafenberger berichtet.
Von 360 Tagen im Jahr entfallen in Lapland 200 auf den Winter.
Arktisches Klima mit minus 40 Grad.
Weiter Entfernungen zehnmal so groß wie Belgien, aber nicht mehr Einwohner als die Stadt Lüttich.
Kein Wunder, dass die Schweden bei ihren Beitrittsverhandlungen mit der EU Strukturhilfe für ihr Sibirien fordern wie die Österreicher für ihr Burgenland und zwar ebenso viel.
Und da die Außenminister der EU dieser Tage Nein sagten, ist der Beitritt Schwedens auf einmal in Frage gestellt.
Schwedens Delegationschef Wolf Dinkelspiel spricht von einer sehr, sehr ernsten Krise.
Bis vor kurzem noch sah es für Schwedens Beitritt ziemlich günstig aus.
Alle schwedischen Sonderprobleme, wie etwa der staatlich monopolisierte Alkoholverkauf, ließen sie mit den Regeln der EU einigermaßen vereinbaren.
Doch bei dem Thema Norbotten-Unterstützung scheiden sich die Geister.
Spanien und Portugal haben sich als sie die Ziffern für schwedischen Lebensstandard in den zwei Nordprovinzen Norbotten und Westerbottenhürden quergestellt.
Nach Auffassungen jener beiden Staaten gibt es bedürftigere Strukturgebiete als das schwedische Sibirien, das österreichische Burgenland etwa oder Armutsgebiete auf der iberischen Halbinsel.
Nicht aber Schweden mit seinem weltbekannten hohen Lebensstandard.
Ganz Schweden zahlt seit Jahr und Tag für seinen Kühlschrank im Norden an Subventionen, damit es die Menschen dort oben nicht schlechter haben als die anderen.
Und das zahlt sich aus.
Das Einkommen der Nordbotninger lag nur um zwei Prozent unter dem Landesdurchschnitt.
37 Prozent der Gemeindeeinnahmen kommen aus Landesbeihilfen.
Von allen Regionalhilfsgeldern Schwedens von 2,5 Milliarden Kronen entfallen 25 Prozent auf Norbotten.
Dennoch ist dort die Arbeitslosigkeit am höchsten, bei etwa 15 Prozent und damit 5 Prozent mehr über dem Landesdurchschnitt.
Die hier genannten Ziffern sehen also gar nicht einmal so schlecht aus.
Das meinen offenbar auch die spanische und portugiesische Delegation in der EU-Zentrale in Brüssel.
Und daher sagen sie Nein zur Sonderbehandlung dieser Provinz, wie es die schwedische Delegation verlangt.
Von Dunkelheit und Kälte haben die Südeuropäer offenbar keine Ahnung, dass etwa in Norbotten ein halbes Jahr lang die Sonne erst gar nicht aufgeht und dann in der anderen Jahreshälfte erst gar nicht untergeht.
Bleibt es beim Nein der EU-Außenminister.
geht Norrbotten leer aus oder mit einer wesentlich schlechteren Struktur bei Hilfe als etwa das österreichische Burgenland, ist es um den schwedischen Aufklammerantrag geschehen.
In drei Wochen sollten die Verhandlungen beendet sein, wie bei Österreich und Finnland.
Doch jetzt geht es hart auf hart.
Die Norrbottinger haben es schon schlimm genug mit ihrer eigenen Regierung im 1000 Kilometer südlich gelegenen Stockholm.
Dass es mit Brüssel noch schlimmer ist,
das noch einmal 1.000 Kilometer weiter südlich von Stockholm liegt und damit 2.000 Kilometer von Norbotten, braucht daher nicht zu verwundern.
Ein von Deutschland und Griechenland vorgeschlagener sogenannter arktischer Regionalfonds könnte möglicherweise den Kompromiss einleiten.
Andernfalls adieu Europäische Union.
Wir bleiben in Skandinavien, wechseln aber zum Sport und das heißt in diesen Tagen natürlich olympische Spiele.
In Österreich werden ja seit einigen Monaten Pläne gewälzt, Olympia wieder ins Land zu holen.
Dem Innsbrucker Vorhaben, ein drittes Mal Olympia-Stadt zu werden, machte die Bevölkerung bei einer Abstimmung den Garaus.
Aber sowohl Kärnten mit dem Plan grenzüberschreitender Spiele, als auch die Steiermark haben ihre Kandidatur für 2002 angemeldet.
Die Steirer planen für Herbst eine Volksabstimmung darüber.
Aber es gibt bereits jetzt sehr intensiv tätige Konkurrenten und die machen bei den am Samstag beginnenden Spielen von Lillehammer rege Werbetätigkeit.
Aus Lillehammer berichtet Willi Haslitzer.
Sie versprechen das blaue vom olympischen Himmel, die vier Favoriten für die Bewerbung um die Winterspiele 2002 und somit Konkurrenten von Graz und Kärnten, das ja mit Arnold Stein-Hermagor im Verband von Tarwis und Jesenitze marschiert.
Und sie alle machen ihre Vorzüge glaubhaft, kurze Wege,
hohes Verständnis für Sport und Desorganisation, prachtvolle Umgebung, Gastfreundschaft und kulturelle Einzigartigkeit.
Östersund aus Schweden operiert mit Dixiemusik, Quebec aus Kanada mit einem sündtaren Video, Sion aus dem Schweizer Wallis mit Wein, Käse, Trockenfleisch und Birmenzubriken.
Überall aber Salt Lake City, wo die Spiele morgen schon beginnen könnten.
In der Mormonen-Metropole, die schon seit 1965 Olympia ansteuert.
Stehner ein Olympiastadion, das mühelos von 32 auf 50.000 Zuschauer-Fassungsraum ausgebaut werden kann, eine Eisarena für 25.000 Zuschauer, ein riesiges Convention Center.
Die vierspurige Autobahn nach Park City zu den Alpinbewerben ist gebaut, die Bevölkerung bereit und begeistert, zumindest laut Bewerberkomitee.
Hinter den Kulissen tobt nun der Kampf um die Gunst der IOC-Mitglieder, die im Juni 1995 im Budapest unter den verbliebenen vier der zehn Kandidaten auswählen werden.
Östersund brach eine Vereinbarung mit Salt Lake, erst auf 2006 loszugehen und spielt auch diesmal auf hart.
Quebec verweist auf olympische Erfahrung durch Calgary 88, aber gerade Calgary dürfte ein Hindernis für erneute kanadische Spiele werden, ähnlich wie Lillehammer für Östersund in Skandinavien.
Sion verweist auf eidgenössische Wintersporttradition und möchte ausbalancierte Winterspiele haben ohne Mammutinvestitionen und endet damit den Bewerbern Graz und Tarbis.
bleibt als Haushoher Favorit Salt Lake City.
Eine Million Einwohner, Heimat der Delta Airlines mit 500 Starts und Landungen pro Tag mit der Rückkehr zur Gigantomanie.
Dave Johnson ist im Bewerberkomitee von Salt Lake für die technische Vorbereitung verantwortlich.
Ich hoffe, dass die olympische Bewegung traditionellerweise jeder Stadt ihr Gesicht lässt.
und dass die Olympischen Spiele zu allen Größenordnungen von Städten gehen können.
Mir gefällt hier Lillehammer wirklich und ich liebe diese kleine Stadt, aber wir sind eben eine große Stadt.
Und ich hoffe, dass niemand sagen wird,
Olympia muss in kleinen Städten sein oder es muss in großen Städten sein.
Das sollte frei bleiben.
Salt Lake City bemüht sich schon so lange um Olympia.
Falls es diesmal schief geht, war dann diese Bewerbung die letzte?
Wir sind total durch Privatgelder finanziert.
Wir haben Gelder aus Jugendprogrammen, aus Programmen für unser Orchester, für unser Ballett abgezogen und aus vielen anderen Dingen.
Und wir könnten unserer Wirtschaft nicht klarmachen, falls wir verlieren, noch eine Bewerbung zu lancieren.
Fazit für Graz und Darwis.
Sollten nicht werbliche Husan-Streiche gelingen, dann wird für Österreich aus 2002 bestenfalls 2006.
Olympia-Konkurrenz der anderen Art in Lillehammer.
Willi Hasitzer berichtete vom Wettbewerb künftiger Austragungsorte.
Und wir kommen 13, nein 18 Minuten vor 1 im ORF-Mittagsjournal zurück nach Österreich.
In knapp 10 Stunden, um 10 Uhr abends, wird im Gebäude der Wiener Staatsoper der Ball der Bälle eröffnet.
Eine Vorschau und einen Blick auf die Gästeliste des heurigen Opernballes liefert uns im Folgenden Hans-Christian Unger.
Den Opernball 94 regiert die Fledermaus.
Sie steht auch im Mittelpunkt der gesanglichen Mitternachtsüberraschung.
Sie ist Thema verschiedener Saaldekorationen und auch der neuen Lichtshow, die Bühnenbildner Günther Schneider-Simson für das Haus am Ring kreiert hat.
Vor einem überdimensionalen Wien-bei-Nacht-Panorama wird heuer das angeblich größte gesellschaftliche Ereignis des Jahres in einer Form zelebriert, die sich von der vorangegangener Bälle deutlich unterscheiden soll.
Nicht mehr als Ball in der Staatsoper, sondern als Ball der Staatsoper.
Als Veranstaltung, die auch dem Genre-Oper etwas bringen soll.
Eine Million Schilling wird eine Tombola heute Nacht einspielen, die für die Aufführung eines Auftragswerks an einen noch nicht feststehenden Komponisten dienen.
und Bundestheater-Generalsekretär Springer sowie Ballmutter Lotte Tobisch waren auch bemüht, zahlreiches Künstlervolk in die Logen und an die Tische zu bringen.
Ich lade gern mir Gäste ein, man lebt bei mir recht fein.
Man unterhält sich, wie man mag, oft bis zum hellen Tag.
Opernstars wie Kurt Rüdl, Gwyneth Jones, Heinz Zednik oder Jochen Kowalski sind da, sowie die Intendanten großer Häuser.
Eine Auswahl der Bühnenprominenz, Gusti Wolf, Annemarie Dürringer, Ulrich Mühe, Elisabeth Trissener, Fritz Mulya, Alfons Heider, das Ensemble aus dem Kuss der Spinnenfrau und so weiter und so weiter.
Der exotischste Gast, der Scheich des Sultanats Oman.
Dann natürlich die Gäste aus Finanz und Industrie in den Logen der heimischen Firmen.
Auch NATO-Generalsekretär Manfred Wörner hat die Chance, hier für ein paar Stunden die Bosnien-Krise zu vergessen.
Ja, und um den prominentesten Überseebesuch nicht zu vergessen, Ivana Trump als Werbezugpferd eingeladen vom umtriebigen Geschäftsmann Alois Lugner.
der Opernball mit seinen 4.000 Besuchern, die einen Reingewinn von 5 Millionen Schilling bringen sollen.
Leicht war es allerdings nicht, den Österreichern heuer die Karten zu verkaufen.
Der Grund?
Semesterferien in fünf Bundesländern gleichzeitig.
Ein erboster Bundestheater-Generalsekretär.
Ich finde, es ist eine wirklich beispiellose Gedankenlosigkeit, sich wiederholt, es ist nicht zum ersten Mal wiederholt,
den Zeitpunkt letzte Woche vor Faschingsende auszusuchen für die Semesterferien oder Energieferien und damit nicht nur dem Veranstalter eines Ballereignisses, sondern vor allem den Nutznießern im Sinn der sogenannten und oft bemühten, aber tatsächlich sehr, sehr wichtigen Umwegerentabilität
tatsächlich Schaden zuzufügen.
Ob ein Ball neu, nicht nur von der Idee und von der Durchführung her.
In der Präsidentenloge wird heute neben Thomas Klestil nicht die Gattin, sondern die Tochter Platz nehmen.
Ob Edith Klestil den Ball visitieren wird, darüber wird zur Stunde noch gerätselt.
bekanntes Forschungsergebnis des Opernballhistorikers, in einer offiziellen Broschüre, die noch im Spätherbst verteilt wurde, ist ein Foto zu finden, das Lotte Tobisch in angeregter Unterhaltung mit dem Präsidenten und der Gesandten Margot Löffler zeigt.
Die Devise der Ballnacht trotzdem und auch aus der Fledermaus,
Der Opernball heute Abend im Fernsehen live zu sehen ab 21.50 Uhr im Programm ORF 2.
Wir vom Journal planen für das Morgenjournal morgen eine Zusammenfassung.
Hans-Christian Unger hat es gerade erwähnt, ein prominenter Starregast heute Abend, die Ex-Frau des Immobilien-Tykons Donald Trump, Ivana.
Und sie wird heute Abend schon einen vollen Arbeitstag sozusagen hinter sich haben.
Sie sitzt nämlich am Nachmittag im Wiener Einkaufszentrum Lugner City zu einer Autogrammstunde.
Vor allem Einkaufszentren und Möbelhäuser holen sich ja immer wieder bekannte Gesichter, um ihr Image aufzupolieren.
Die Veranstalter erwarten sich durch die höhere Bekanntheit steigende Umsätze.
Und auch die Stars verdienen natürlich, denn gratis geht da nichts.
Dieter Bornemann hat einen Blick in die Tariflisten der Prominenz getan und sich umgehört.
Und hier ist Thomas Natschall!
Herzlich willkommen in Linz!
Wem Linz zu weit weg ist oder die Halle zu wenig intim, kann sich Gottschalk auch kaufen.
Baumeister Richard Lugner hat dem Showmaster für einen Tag in der Lugner City 700.000 Schilling Honorar bezahlt.
Dass er für Ivana Trump auch etwas bezahlt, leignet der Baumeister aber.
Wenn ich Leute zum Opernball einlade und das sind die Stargäste des Opernballs, das sind meine persönlichen Gäste,
für die ich auch aufkomme, die ich unterbringe, die ich gut herbringe, die mich in Wien kümmern.
Das sind meine Gäste und nicht irgendwelche gekauften Leute, die da für mich PR-Aktionen machen und sich dafür zahlen lassen.
Der Chef der Künstlervermittlungsagentur Stars & Conceptions, Frank Marzius, auf die Frage, wie viel Frau Trump für so einen Auftritt sonst bekommt.
Man kann davon ausgehen, dass unter einer halben Million Schilling Stars von Weltrang eher kaum für kommerzielle Zwecke nach Österreich zu holen sind.
Fast jeder der großen Showstars ist bereit, für Firmen aufzutreten.
Man muss sich nur das Honorar leisten können.
Stars von Weltruf wie etwa Placido Domingo kosten für wenige Stunden ab einer Million Schilling aufwärts.
Peter Alexander gibt es schon um die Hälfte.
In Österreich sind es vor allem Einkaufszentren und Möbelhäuser, die sich Prominente für einen Auftritt kaufen.
Der Chef der Möbelhäuser Kika und Leiner, Herbert Koch, lässt immer wieder Stars wie Uschi Glas, Rudi Carell oder Alain Delon auftreten.
Die hohen Kosten zahlen sich aus, sagt Firmenchef Koch.
Wenn Stars für das Publikum zu sehen sind, wenn man mit ihnen ins Gespräch treten kann oder gar ein Autogramm bekommt, das Publikum in großer Zahl in die Einrichtungshäuser strömt.
Es rechnet sich also für den Veranstalter.
Und die Showgrößen wie Harald Juncke, Udo Jürgens und Peter Kraus erliegen dem Charme des schnellen Geldes.
Aber nicht nur Prominente aus dem Showgeschäft sind käuflich, sondern auch Politiker.
Bekannte Größen der internationalen Politprominenz kommen für einen Vortrag auf etwa 600.000 Schilling.
Wie etwa Ex-OS-Außenminister Henry Kissinger.
Der ehemalige OS-Präsident Jimmy Carter berichtet ab 300.000 Schilling, wie man als mächtigster Mann der Welt denn so lebt.
Einer österreichischen Elektrohandelskette war der ehemalige Staatschef der Sowjetunion, Michael Gorbatschow, mit rund zwei Millionen Schilling-Gage zu teuer.
Österreichische Politiker will niemand gegen Geld sehen.
Agenturchef Marzius
mit der fehlenden Popularität und eigentlich könnte ich mir nur vorstellen, dass Kreisky nach seiner politischen Karriere der gefragte Vortragsstar in Österreich oder im Deutschsprachraum gewesen wäre.
Der US-Steirer Arnold Schwarzenegger etwa kostet für einen Auftritt eine Million Schilling.
Wie kommt es zu solchen astronomischen Gagen?
Künstlervermittler Marcius?
Die haben einen Marktwert, aber der Marktwert richtet sich nach der
Möglichkeit, Frequenz zu erzielen.
Das heißt, ein Thomas Gottschalk vor einem halben Jahr war, nachdem er kein Wetten, dass mehr im ORF hat laufen gehabt, weniger frequenzbringend als ein Thomas Gottschalk nach der letzten Linz-Sendung, wo ihm wieder Millionen zuschauen.
Und das lässt den Marktwert von Goldlocke Gottschalk wieder steigen.
So, danke.
Also jetzt aber Schluss.
Jetzt ist Schluss.
Dieter Bornemann hat sich umgehört umgesehen, in der Tarifliste der Prominenz, was es kostet, jemanden für einige Zeit zumindest einzuladen, jemand von Rang und Namen.
Die von der Literaturredaktion des ORF durchgeführte Publikumswahl zur Ermittlung des Hörspiels des Jahres ist entschieden.
Der Preis geht an eine Produktion aus Vorarlberg.
Michael Köhlmeier, der diesjährige Marnies-Sperber-Preisträger übrigens, erhielt vom Hörerpublikum für sein Stück die Theorie der völligen Hilflosigkeit die meisten Stimmen.
Zur Wahl standen zuletzt sechs Hörspiele, die aus rund 40 Produktionen des vergangenen Jahres ausgewählt worden waren.
Hören Sie mehr von Reinhard Pickl-Herk.
Nein, ich hab nicht zynisch gelacht.
Das liegt an unserem Hörer.
Ich meine, an meinem Hörer.
Ach, ich sag das nicht absichtlich, Beate.
Nein, mir rutscht es halt immer so raus, dass ich unsere sage oder unser, unser höre, unsere Wohnung und so.
Bei den Dingen, die mich und Kurt betreffen, da kann ich eben nicht so schnell umschalten.
Eine Frau, gespielt von Desiree Nussbusch, telefoniert während des ganzen Hörspiels mit ihrer besten Freundin Beate, die ihr den Mann ausgespannt hat.
Die Verletzlichkeiten der beiden werden während des Gesprächs spürbar.
Sie äußern sich in kleinen Gehässigkeiten.
Die Rache hat sich die verlassene Ehefrau für den Schluss aufgespart.
Du sollst nicht hysterisch werden, Beate!
Ich habe vor wenigen Minuten drei Rollen Schlaftabletten geschlafen.
Das brauchst du mir nicht zu glauben, Beate.
Wenn du dich in das Taxi setzt und zu mir fährst.
Oder wenn du die Rettung rufst und sie zu mir schickst.
Beate!
Wenn du jetzt aufflegst, dann schwöre ich dir, dann wirst du dir ein Leben lang Vorwürfe machen.
Das Hörerpublikum identifizierte sich mit der verlassenen Ehefrau und gab diesem Stück den Vorzug vor den Hörspielen der Mitbewerber Christoph Hein, Heinz R. Unger, Gerhard Roth, Ernst Hinderberger und Conny Hannes Meier.
Hörergunst oder Lesergunst zu erfahren, ist immer etwas ganz, ganz Hervorragendes und Besonderes, weil man es in der Situation eines Schriftstellers sehr selten erfährt.
Und wenn, dann hat man es immer in Kategorien von maximal 100 zu tun bei einer Lesung.
Und auch dort kann man in die Herzen und in die Köpfe der Zuhörer nicht hineinschauen.
Also insofern freut mich dieser Preis ganz besonders.
Autor Michael Köhlmeier hat eine ausgeprägte Liebe zum Hörspiel und diese Liebe geht zurück auf seine Zeit im Internat.
Zwei Dinge befanden sich dort.
Das Neue Testament und das Alte Testament, also die Bibel und ein Radioapparat und sonst nichts.
Und man hat ein bisschen besseres Essen gekriegt als die anderen.
Und ich kann mich erinnern, dass ich viel Bibel gelesen habe, als ich krank war.
Vor allem altes Testament.
Und dass ich ununterbrochen Radio gehört habe.
Und es gab damals diese Reihe, diese Detektivserie, Dicke Dick Dickens hieß das.
Also es war großartig.
Dicke Dick Dickens, das war ein Detektiv in Chicago.
Und das kam mir, glaube ich, eine Zeit lang jeden Tag so.
Also Kinderstunde, Hörspiel.
Und das fand ich einfach großartig.
Dieser Eindruck wurde nie auch vom späteren Fernsehen je auch nur erreicht.
Dass sich des Autors Liebe zum Hörspiel auch auf das Publikum übertragen hat, dafür steht die Aussage eines Hörers nach der langen Nacht des Hörspiels, in der alle sechs Finalisten in den ORF-Studios vorgestellt wurden.
Mir gefällt die Sprache von Kölnmeier und die Desiree Nussbusch hat das also sicher ausgezeichnet interpretiert.
Ich glaube, besser kann man das gar nicht darstellen.
6 vor 1, Zeit für die Schlussnachrichten.
Schweiz, Bosnien-Herzegowina.
Die bosnischen Serben boykottieren die Genfer Friedensgespräche.
Serbenführer Karadzic sagte heute, er werde an den Verhandlungen so lange nicht mehr teilnehmen, bis es eine internationale Untersuchung des jüngsten Massakers in Sarajevo gibt.
Die jüngste Drohung der NATO mit Luftangriffen scheint Wirkung zu zeigen.
Die vergangene Nacht war die ruhigste in Sarajevo seit Monaten.
Keine einzige Granate wurde von den umliegenden Bergen abgefeuert.
Die Serben haben gestern einen Waffenstillstand mit den Moslems vereinbart und sich bereit erklärt, ihre schweren Waffen aus der Umgebung von Sarajevo abzuziehen.
Die UNO-Schutztruppen wollen hunderte Soldaten an den Frontabschnitten von Sarajevo stationieren, um die Feuerpause abzusichern.
Nach Ansicht Russlands hat die NATO nicht das Recht, über Luftangriffe auf Stellungen der bosnischen Serben zu entscheiden.
Das Außenministerium in Moskau will noch heute dazu eine offizielle Erklärung abgeben.
Die 16 NATO-Staaten haben sich am späten Abend in Brüssel auf ein Ultimatum geeinigt.
Die Serben müssen demnach mit Luftangriffen rechnen, wenn sie ihre schweren Waffen nicht innerhalb von zehn Tagen aus dem Raum Sarajevo abziehen.
Das Wetter heute Nachmittag.
Von Vorarlberg bis Oberösterreich schneit es zeitweise.
In Ostösterreich kommt es zu einigen Regenschauern.
In Österreiuch werden seit Monaten Pläne geschmiedet, Olympia wieder nach Österreich zu holen. Sowohl Kärnten als auch die Steiermark haben ihre Kandidatur für 2002 angemeldet. Die bereits feststehenden Bewerber betreiben bei den beginnenden Spielen in Lillehammer bereits aktiv Werbung. Einblendung: Bewerberkomitee Salt Lake City Dave Johnson.
Mitwirkende:
Haslitzer, Willy [Gestaltung]
, Johnson, Dave [Interviewte/r]
Datum:
1994.02.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Sport
;
Politik
;
Föderalismus
;
Sport
;
Werbung
;
Kulturveranstaltung
;
Bauen
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Um 22h wird im Gebäude der Wiener Staatsoper der Ball der Bälle eröffnet. Eine Vorschau auf die Veranstaltung. Einblendung: Musikausschnitt "Die Fledermaus", Interview: Bundestheatergeneralsekretär Georg Springer.
Mitwirkende:
Unger, Hans Christian [Gestaltung]
, Springer, Georg [Interviewte/r]
Datum:
1994.02.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Kulturveranstaltung
;
Kulturpolitik
;
Vokalmusik - Oper
;
Festakte
;
Reportage
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
,
"Die Fledermaus" (1874) Operette in drei Akten von Johann Strauss. Libretto von Karl Haffner und Richard Genée,
Ivana Trump ist ein Star des Opernballs 1994. Sie wird, bevor der Ball beginnt, bereits einen Arbeitstag hinter sich haben. Diese Star verdienen für ihren Auftritt. Einblendung: Sendungsausschnitt "Wetten dass...?", Interview: Baumeister Richard Lugner, Interview: Künstlervermittler Frank Martius. Einblendung: Kika- bzw. Leiner-Boss Herbert Koch.
Mitwirkende:
Bornemann, Dieter [Gestaltung]
, Lugner, Richard [Interviewte/r]
, Martius, Frank [Interviewte/r]
, Koch, Herbert [Interviewte/r]
Datum:
1994.02.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Wirtschaftspolitik
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Werbung
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Publikumswahl des ORFs zur Ermittlung des Hörspiels des Jahres wurde entschieden. Der Preis geht an eine Produktion in Vorarlberg. Michael Köhlmeier erhielt für sein Stück "Die Theorie der völligen Hilflosigkeit" die meisten Stimmen. Einblendung: Szenenausschnitt Hörspiel "Die Theorie der völligen Hilflosigkeit", Einblendung: Schauspielerin Desirre Nosbusch, Interview: Schriftsteller Michael Köhlmeier, Interview: anonymer Radiohörer.
Mitwirkende:
Pickel-Herk, Reinhard [Gestaltung]
, Köhlmeier, Michael [Interviewte/r]
, Nosbusch, Desiree [Interviewte/r]
, Anonym, Radiohörer [Interviewte/r]
Datum:
1994.02.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Hörspiel
;
Preis
;
Kulturveranstaltung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten