Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1994.04.02
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Grüß Gott und herzlich willkommen zum Mittagschanal am Karsamstag am Mikrofon Volker Obermeier.
Für die kommenden 56 Minuten haben wir folgendes geplant.
Innenminister Löschnag will die Hilfe für bosnische Flüchtlinge weiterführen.
Der Wiederaufbau der Adria-Stadt Dubrovnik hat begonnen und Kongress der Shirinovsky-Partei in Moskau.
In der Radioreihe im Journal zu Gast, da hören Sie heute Diözesanbischof Kurt Krenn.
Außerdem im Mittagsschanal die Situation der heimischen Fastwirtschaft und kulturelle Veranstaltungstipps für das Osterwochenende.
Das und mehr im Mittagsschanal am Karsamstag.
Zunächst bieten wir Ihnen aber einen Nachrichtenüberblick.
Redaktion heute Andrea Maiwald, es liest Heimo Grotler.
Türkei.
Im Zentrum von Istanbul ist wieder eine Bombe explodiert.
Ein Urlauber, vermutlich ein Spanier, kam dabei ums Leben.
Mindestens elf Personen wurden verletzt.
Der Sprengsatz detonierte vor dem Eingang zum Großen Bazar, einer der Hauptziehenswürdigkeiten Istanbuls.
Zu dem Terrorakt hat sich noch niemand bekannt.
Erst in der vergangenen Woche war die Hagia Sophia Moschee Ziel eines Anschlages.
Dabei wurden drei Touristen verletzt.
Europa.
Die schweren Unwetter in weiten Teilen Europas haben mindestens 13 Menschenleben gefordert.
Allein in Großbritannien starben sieben, die meisten bei Verkehrsunfällen, die durch Stürme verursacht wurden.
Im Südwesten Englands waren mehr als 10.000 Häuser ohne Strom.
Der Ferienverkehr musste eingestellt werden.
Von den Unwettern waren auch Spanien, Belgien und Deutschland betroffen.
Im Süden Österreichs ist der Winter zurückgekehrt.
Vor allem in Kärnten gab es wegen heftiger Schneefälle Verkehrsbehinderungen.
Auf der Tauernautobahn kamen die Autofahrer in der Früh stellenweise nur im Schritttempo voran.
Auf dem Plöckenpass gab es bis zu einem Meter hohe Schneeverwehungen.
USA, Bosnien-Herzegowina.
Washington protestiert scharf gegen neue Gräueltaten der bosnischen Serben.
Ein Sprecher des amerikanischen Außenministeriums sagte, man werde darauf drängen, die Verantwortlichen vor das UNO-Kriegsverbrechertribunal zu stellen.
Die USA reagieren damit auf Berichte des UNO-Flüchtlingshilfswerkes und des Roten Kreuzes über Morde, Folterungen und Vergewaltigungen an Moslems und Kroaten in Nordbosnien.
Hilfsorganisationen planen Evakuierungsaktionen, um die Menschen vor serbischen Übergriffen zu schützen.
Auf die ostbosnische Stadt Goraste ging auch in der vergangenen Nacht ein Granatenhagel nieder.
Fünf Menschen wurden getötet.
Goraste steht seit Tagen unter serbischem Dauerbeschuss.
Russland
UNO-Generalsekretär Butros Ghali trifft heute in Moskau Walis Jelzin.
Bei dem Gespräch geht es um den Krieg in Bosnien, vor allem aber um die künftige Rolle Russlands bei internationalen Friedensmissionen.
Butros Ghali hat den Wunsch Moskaus abgelehnt, die in ehemaligen Sowjetrepubliken stationierten russischen Soldaten als UNO-Truppe anzuerkennen.
Moskau und Washington bereiten einen umfassenden Wirtschaftspakt vor.
Nach einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Interfax haben die Vereinigten Staaten und Russland vereinbart, alle Handelsschranken schrittweise abzubauen und den gegenseitigen Zugang zu den Märkten zu verbessern.
Washington soll angeblich auch bereit sein, Moskau die Meistbegünstigungsklausel ohne Bedingungen zu gewähren.
In Moskau beginnt heute der fünfte Parteitag der Liberaldemokraten von Wladimir Schirinovsky.
Für Aufregung sorgte der Kongress der rechtsextremistischen Partei schon im Vorfeld mit seiner Gästeliste.
Die Nachrichtenagentur ITATAS sprach wörtlich von einem internationalen Forum der Nationalsozialisten.
Denn eingeladen wurden Politiker wie der irakische Staatschef Saddam Hussein und Jean-Marie Le Pen,
der Chef der französischen Nationalen Front.
Beide werden allerdings nicht zu dem Parteitag kommen.
Im Mittelpunkt des Kongresses steht die politische Strategie nach dem Erfolg bei der Parlamentswahl.
USA.
Nordkorea denkt offenbar nicht daran, im Atomstreit nachzugeben.
Die Zeitung Washington Post berichtet, dass Nordkorea mit aller Intensität an einem Atomwaffenprogramm weiter arbeite.
Das Blatt beruft sich auf Informationen des Direktors der internationalen Atomenergieorganisation Blix.
Demnach soll schon bald eine zweite atomare Wiederaufbereitungsanlage in Betrieb gehen.
Die Führung in Pyongyang könnte damit die Plutonium-Kapazität verdoppeln.
Der UNO-Sicherheitsrat hat Nordkorea gestern aufgefordert, seine Atomanlagen kontrollieren zu lassen.
Sanktionsdrohungen sind vor allem am Widerstand Chinas gescheitert.
Südafrika.
Trotz der Verhängung des Ausnahmezustandes reißt die Gewaltwelle in der Unruheprovinz Natal nicht ab.
In der Nacht sind wieder fünf Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Polizisten.
Südafrikas Präsident de Klerk wollte mit dem Ausnahmezustand einen ordnungsgemäßen Verlauf der ersten demokratischen Wahlen Ende April gewährleisten.
Allein in den vergangenen zwei Wochen wurden in Natal 160 Menschen Opfer politisch motivierter Gewalt.
Großbritannien.
Sir Alec Guinness feiert heute seinen 80.
Geburtstag.
Der britische Schauspieler stand in insgesamt 58 Kino- und Fernsehfilmen vor der Kamera.
Der internationale Durchbruch gelang Guinness in der Rolle des Geheimagenten Smiley sowie mit den Streifen Die Brücke am Kwai und Ladykillers.
Soweit die Meldungen.
Es folgt der Wetterbericht und da erfahren Sie von Peter Sterzinger genaueres über das Comeback der kalten Jahreszeit.
Ja, West- und Mitteleuropa ist seit gestern von Nordwesten her mit kalter Luft geradezu überschwemmt worden, allerdings nicht überraschend.
Über der Ostküste des Atlantiks verläuft die Grenze zu wärmerer Luft und dort bleibt es wohl noch einige Tage stürmisch.
Nachdem die Kaltluft bis in große Höhen auch sehr feucht ist, wurde es in weiten Teilen Österreichs tatsächlich winterlich.
Bis heute früh hatte es in den Alpen bis knapp 40 Zentimeter Neuschnee gegeben und immer noch kommt etwas dazu.
In Klagenfurt war um 8 Uhr früh die Schneedecke 4 Zentimeter hoch.
Mittlerweile ist der Schnee der Stadt wieder weg.
Wo es geregnet hat, waren die Mengen ebenfalls beachtlich.
Kühl oder besser kalt und wechselhaft bleibt es über das Osterwochenende.
Die aktuellen Meldungen Wien leichter Regen 7 Grad, Westwind 20 Kilometer pro Stunde, Eisenstadt leichter Regen 6, Nordwest 35, St.
Pölten Regen 5 Grad, Südwest Wind 25, Linz bedeckt 5, West 30, Salzburg bedeckt 4, Innsbruck stark bewölkt 7, Nordwest Wind 20, Bregenz stark bewölkt 5, Graz bedeckt 7 und Klagenfurt
bedeckt nur 4 Grad.
Im Lauf des Nachmittags lassen Regen und Schneefälle nach.
Die Wolkendecke kann da und dort im Westen kurz auflockern.
Zwischendurch aber gibt es weiterhin Schnee und Regenschauer.
Die Schneefallgrenze steigt auf etwa 700 Meter, kaum höher.
Der Nordwestwind wird zeitweise lebhaft.
Die bescheidenen Höchsttemperaturen heute 4 bis 9 Grad in 2000 Meter Höhe um minus 6.
Während der Nacht fließt wieder Kaltluft nach und vor allem in Salzburg, Tirol und Vorarlberg wird es bis in viele Täler schneien.
Die Tiefstwerte liegen zwischen plus zwei und minus zwei Grad.
Morgen, Ostersonntag ist wieder mit Schnee oder Graubeschauern, besonders an der Alpen-Nordseite, sonst mit Regenschauern zu rechnen.
Auch Gewitter sind möglich.
Im Alpenvorland sowie in Ostösterreich dürfte es zwischendurch immer wieder kurz sonnig sein, also Aprilwetter.
Im Süden scheint die Sonne durch hohe Wolken.
Die Temperaturen morgen 5 bis 10 Grad, in 2000 Meter Höhe U-9.
Es wird also im Gebirge noch kälter.
Die Nacht zum Ostermontag wird dann teilweise klar und häufig frostig.
Am Ostermontag wird es wieder spürbar milder.
Doch schon am Vormittag regnet es in Vorarlberg und bis zum Abend allmählich in ganz Österreich.
Die Schneefallgrenze allerdings wandert nach oben, etwa auf 1300 Meter.
Kalt warm gibt es uns also das Wetter am Wochenende.
Zwölf Uhr und acht Minuten war es gerade.
Nach wie vor ist Bosnien-Herzegowina Schauplatz blutiger Kämpfe.
Seit zwei Jahren wird gekämpft.
Auch heuer ist von einem Osterfrieden nichts zu bemerken.
Seit Beginn des Krieges haben zehntausende Menschen ihre Heimat verlassen und in Österreich Zuflucht gesucht.
Vor zwei Jahren riefen Bund und Länder die sogenannte de facto Flüchtlingsaktion ins Leben.
Sie sollte einen vertriebenen Unterkunft und Verpflegung sichern.
Kosten pro Monat etwa 75 Millionen Schilling für etwa 40.000 Menschen.
Weitere 20.000 haben bei Verwandten oder Freunden Unterschlupf gefunden.
Sie alle wollen angeblich in Österreich bleiben.
Zu viele, sagt Innenminister Franz Leuschnack.
Er möchte zusammen mit dem UNO-Flüchtlingshochkommissariat Rücksiedlungsaktionen organisieren.
Vorerst soll die Hilfe für die bosnischen Flüchtlinge aber weitergehen.
Die Aktion des Innenministeriums und der Länder ist nämlich mit Ende Juni befristet.
Im Gespräch mit Robert Stoppacher sagt Franz Leschnack.
Wir beabsichtigen die Aktion bis zum Jahresende zu verlängern.
Wir waren uns bewusst, dass mit Ende Juni, selbst wenn die
Kriegsereignisse tatsächlich in den nächsten Tagen oder Wochen zu Ende gehen sollten, dass man die Aktion mit Ende Juni nicht auslaufen lassen kann, weil es für etliche Tausend wahrscheinlich überhaupt keine Möglichkeit gibt, zurückzukehren.
Wir daher das, was wir bereits begonnen haben, intensiv fortsetzen müssen, nämlich einen Teil
Sie haben da immer wieder seit Monaten an die Länder und Gemeinden appelliert, initiativ zu werden.
Ist da etwas weitergegangen in Sachen Integration?
Ja, das ist ein wirklich zäher Prozess.
Da muss man Ausdauer beweisen.
Ich hoffe, wir haben diese Ausdauer.
Zumindest was die Arbeitsbewilligungen anlangt, haben wir etliche tausend in eine
Tätigkeit gebracht.
Wie viele sind das?
Insgesamt sind das 9.500 in einem Jahr gewesen.
Das ist eine beachtliche Leistung.
9.500 von knapp 60.000.
Naja, man kann das nicht so in Relation setzen.
Von den 60.000 gehen wir davon aus, dass etwa 20.000 arbeitsfähig sind, denn der Rest, der große Rest,
ältere leute sind frauen mit vielen kinder sind kinder und daher wir gehen davon aus rund 20.000 die hälfte davon haben wir in einen arbeitsprozess gebracht und wir werden daher noch einige tausend in den nächsten monat monaten versuchen unterzubringen weniger gut geht es bei den unterkünften hier haben wir ja vor wenigen wochen mit
mehrere Varianten durchberaten und ich hoffe, dass die Länder die eine oder andere Initiative ergreifen werden.
Können Sie da ein bisschen konkreter werden?
Wir haben bei den Ländern insbesondere die Renovierung mit Bundesunterstützung ins Auge gefasst und warten hier auf Initiativen, die die Länder setzen, um dann mit dem Finanzminister über die Finanzierung oder Mietfinanzierung reden zu können.
Man muss hier dann insbesondere mit dem UNHCR
eine Rückreiseaktion, wenn es tatsächlich zu einer Befriedung gekommen sein sollte, ins Auge fassen, um die Leute zu animieren, wieder in ihre Heimat zurückzugehen.
Rückreiseaktion klingt immer ein bisschen gefährlich, heißt das immer nur auf freiwilliger Basis?
Schauen Sie, diese ganzen Vermutungen, die da immer wieder unterstellt werden,
von Deportationen angefangen, wie man das genannt hat, bis zur zwangsweisen Rückführung haben wir bei uns in Österreich nie stattgefunden, sondern wir haben mit den Menschen immer gesprochen, auch als die Kriegsereignisse zum Beispiel in Kroatien zu Ende waren und damals sind von 28.000, 26.000, 26.500 zurückgegangen.
1.000 konnten oder wollten nicht gehen und hier konnten wir
Die Hilfsaktion für bosnische Flüchtlinge in Österreich wird bis Jahresende verlängert, sagt Innenminister Franz Leschnak.
Mit ihm sprach Robert Staubacher.
Die kroatische Küstenstadt Dubrovnik wird wieder aufgebaut.
Zumindest von außen ist der weltberühmten Altstadt heute fast nicht mehr anzumerken, dass sie vor drei Jahren von der Jugoslawischen Volksarmee heftig beschossen wurde.
2000 Geschosse gingen damals in der Altstadt nieder.
70 Prozent der Häuser wurden beschädigt.
Schwieriger als die Restaurierung Dubrovnik gestaltet sich der Wiederaufbau der benachbarten Dörfer und die wirtschaftliche Wiederbelebung der Gegend.
Ein Bericht von Elisa Wasch.
Das mittelalterliche Zentrum von Dubrovnik ist wieder halbwegs intakt.
Die Altstadt liegt nicht mehr in Schutt und Asche, äußerlich glänzen die meisten Häuser wieder.
Dem österreichischen Architekten Herbert Peier ist der Wiederaufbau der Adria-Stadt ein großes Anliegen.
Er steht in engem Kontakt zum örtlichen Institut für Wiederaufbau und fährt häufig nach Dubrovnik.
Über die Erneuerungsarbeiten weiß er Positive zu berichten.
In der Stadt Dobrovnik selbst ist durch die Hilfe der UNESCO und anderer internationaler Kulturorganisationen eigentlich gelungen, einen Großteil der Substanz wieder herzustellen.
Es gibt jetzt auch ein großes Programm, die zu etwa 80% beschädigten Dachlandschaften dort wieder originalgetreu herzurichten und das soll bis zum
Spätfrühlingsommer erledigt sein.
Viel schlimmer als um die berühmte Altstadt Dubrovniks steht es um die umliegenden Dörfer.
Auch sie wurden beim Angriff der jugoslawischen Volksarmee 1991 und 1992 zerstört.
Und sie bieten auch heute noch ein Bild der Verwüstung, berichtet Herbert Peier.
Bei den Dörfern steht es eigentlich ganz traurig.
Es gibt dort wirklich wunderschöne, fast noch mittelalterliche Strukturen, die
von den abziehenden Serben zerstört wurden, also angezündet wurden.
Die Leute können teilweise in provisorischen Verschlägen, haben sie den Winter überstanden, aber es fehlt auch hier einfach am Geld, um diese Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Teuer sind vor allem die zur architektonischen Umgebung passenden, stilgerechten Materialien.
Wenn kein Geld für die fachgerechte Restaurierung der Gebäude aufgetrieben werden kann, dann besteht die Gefahr, dass die Menschen irgendwelche Materialien, zum Beispiel Beton, für den Wiederaufbau verwenden.
Das mittelalterliche Ambiente wäre damit ein für allemal zerstört.
Äußerlich gar nicht wahrnehmbar ist der Schaden, der Dubrovnik und seine Umgebung am härtesten trifft.
Das fast völlige Ausbleiben des Fremdenverkehrs.
Damit schließt sich der Kreis.
Kein Wiederaufbau der Dörfer ohne Geld, kein Geld ohne Touristen.
Beinahe die Hälfte der Einwohner von Dubrovnik und seinem Umland hat vor dem Krieg vom Fremdenverkehr gelebt.
Sechs Millionen Nächtigungen jährlich wurden hier gezählt.
Von sechs Millionen fiel man nach Ausbruch der Kämpfe praktisch auf null.
Aber so viele Touristen wie früher könnte Dubrovnik heute ohnehin bei weitem nicht mehr aufnehmen, sagt Architekt Peier.
Das große Problem ist, dass eigentlich fast alle Hotels schwerstens beschädigt sind.
Und hier auch das Geld fehlt, um eben die notwendigen Investitionen zu tätigen.
Ich versuche, weil ich glaube, dass das die wirkliche Hilfe für die Region wäre, Investoren zu überzeugen, dass es, wenn man jetzt investiert, man ein großes Geschäft machen kann.
Aber auch hier ist es bis vor kurzem dieser Unsicherheitsfaktor,
noch immer bestehenden Kriegszustandes mit den Serben und so weiter, eben ein Hindernis.
Ich konnte also zwar Interesse ernten dafür, aber eigentlich keine konkreten Ergebnisse.
Erschwert wird die Lage auch noch dadurch, dass die Küstenstadt Dubrovnik geografisch praktisch isoliert ist.
Im Süden ist die Grenze zur Montenegro nicht weit, sie ist geschlossen.
Im Norden liegt Bosnien-Herzegowina.
Und ins kroatische Hinterland gibt es nur eine Straße und die führt durch Gebiete, die bis vor kurzem sporadisch immer noch von den Krahiner Serben beschossen wurden.
Jetzt gibt es aber wieder Hoffnung, nachdem Kroaten und Kriener Serben sich Mitte dieser Woche auf einen Waffenstillstand geeinigt haben.
Die stärkere Anbindung an das übrige Kroatien würde Dubrovnik auch wirtschaftlich wieder weiterhelfen.
Die kroatische Küstenstadt Dubrovnik wird wieder aufgebaut, Elisavash hat berichtet.
Von der Adrestadt jetzt nach Italien.
Noch hat der Vorwärts-Italien-Anführer und Wahlsieger Silvio Berlusconi noch keinen offiziellen Auftrag zur Bildung der 53. italienischen Nachkriegsregierung, mit der die viel zitierte Zweite Republik beginnen soll.
Aber vieles deutet darauf hin, dass der Unternehmer, der für seine politische Karriere seine Firmen verkaufen will, das Rennen macht.
Vorerst versucht der 57 Jahre alte Mailänder zwei große Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Die Anwartschaft des Rivalen Umberto Bossi von der Lega Nord, obwohl der nur 8% erhielt und Berlusconi ihm ein 21% und zweitens den völligen Dissens der beiden Forze-Italia-Partner, der Lega und der Nationalallianz in der Frage der Umwandlung des Zentralstaates Italien in einen Bundesstaat nach deutschem Vorbild.
Die Neofaschisten lehnen diese Forderung ab.
Für beide Fragen zeichnen sich nun Lösungen ab.
An der Regierungsspitze könnte es eine Teilzeitlösung mit Berlusconi und dann Bossi geben und die Staatsform könnte einem Referendum unterworfen werden, Richard Gasser berichtet.
Man verhandelt weiter trotz allem.
Trotz aller taktischen Schachzüge auf beiden Seiten, derzeit aber besonders von Lägerchef Umberto Bossi, der Silvio Berlusconi gestern auflaufen ließ.
Der unberechenbare Bossi war kurzerhand in die Osterferien abgereist und überließ das Feld seinen Stellvertretern.
Trotzdem zeichnen sich Fortschritte und Auswege aus der recht verfahrenen Situation ab.
Erstmals scheint die Lega den Großunternehmer Silvio Berlusconi als Ministerpräsidenten zu schlucken.
Zumindest als Halbzeitprämier.
Wie heute Vertreter von Lega und der Berlusconi-Partei Forza Italia übereinstimmend erklärten,
beilt man eine Rotation des Ministerpräsidentenamtes an, mit einem Halbzeitwechsel zwischen Berlusconi und vermutlich dem Bossi-Stellvertreter Roberto Maroni.
Einig ist man sich vor allem über ein drastisches Abspecken des Kabinetts.
Die Zahl der Minister und Staatssekretäre soll fast halbiert werden.
Und entschärft wird derzeit auch die Tretmine Bundesstaat, die die Rechtskoalition mit den Neofaschisten zu sprengen droht.
Lega und Forza Italia einigen sich über diese ultimative Lega-Forderung nach föderalistischer Verfassungsreform eine Volksabstimmung durchzuführen.
Damit gewinnt man Zeit und werden die für die Koalition notwendigen Neofaschisten nicht von vornherein verprellt.
Während Berlusconi und Lega weiter in Mailand verhandeln, das damit zum politischen Machtzentrum Italiens geworden ist, beginnen ab Mittwoch auch die offiziellen Konsultationen in Rom.
In erster Linie mit den Neofaschisten von Alianza Nacionale, aber auch mit dem vernichtend geschlagenen christdemokratischen Zentrum.
Inzwischen zeichnet sich immer stärker das volle Ausmaß des schweren Erbes ab, das Berlusconis' Rechtsregierung übernehmen muss.
Das Budgetdefizit hat mit über 1.000 Milliarden Schilling längst alle Vorausberechnungen übertroffen und es steigt weiter.
Hier muss Berlusconi ja entsprechend seinen Wahlversprechungen zuallererst seine eiserne Faust erproben.
Nach Ostern dämmern dann auch düstere Zeiten für die abgewählten Parlamentarier herauf.
Gegen 438 Onorevoli, Ehrenwerteabgeordnete, wie sie offiziell heißen, wird wegen Korruption ermittelt.
Und mindestens 61 von ihnen droht jetzt die Verhaftung, wenn sie ihre parlamentarische Humanität verlieren.
allen voran dem Ex-Chef der Sozialisten und früheren Ministerpräsidenten Bettino Craxi.
So schnell vergilbt in Italien derzeit der politische Glanz des alten Systems und seiner obersten Vertreter.
Wer wird neuer Ministerpräsident in Italien?
Es könnte eine Teilzeitlösung mit Berlusconi und dann Bossi geben, Richard Gasser hat berichtet.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde der russische Ultranationalist Wladimir Zhirinovsky noch als Politclown belächelt.
Seit er mit seiner liberaldemokratischen Partei bei den Wahlen im Dezember zu einer der stärksten politischen Gruppierungen aufgestiegen ist, hat sich die Meinung über ihn geändert.
Im Westen wurde sein Erfolg mit Schaudern registriert.
Wo immer er auftaucht, ist der Medienrummel groß.
Seine Auftritte, in denen er mit einem dritten Weltkrieg droht und seinen Landsleuten ein russisches Reich des Wohlstandes verheißt, finden aber immer weniger Beachtung.
Vor etwa 20 Minuten hat nun in Moskau der bereits fünfte Parteitag der, wie sie sich nennt, liberal-demokratischen Partei begonnen, Susanne Scholl berichtet.
Mit der einzigen politischen Initiative, die Wladimir Schirinovsky und seine Partei seit ihrem Einzug ins neue russische Parlament setzten, lösten sie einen innenpolitischen Sturm aus.
Die Amnestie für die Drahtzieher des Putschversuchs vom August 91 und für die Anführer der Unruhen vom Oktober 93 war auf Vorschlag der Liberaldemokraten des Ultranationalisten Schirinovsky zustande gekommen.
Ansonsten hat sich die Partei seit ihrem Wahlsieg im Dezember vor allem dadurch immer wieder ins Gerede gebracht, dass ihr Führer gerne und häufig und nicht nur in Russland selbst zweifelhafte Äußerungen zu verschiedenen politischen Themen von sich gab.
Heute Mittag beginnt in Moskau der fünfte Parteitag der Liberaldemokraten, den die russische Nachrichtenagentur ITATAS wegen der internationalen Gästeliste von vornherein gleich als
internationales Forum der Nationalsozialisten qualifiziert hat.
Denn Schirinovsky hat all jene nationalistisch bis rechtsradikalen Gruppen aus dem Ausland eingeladen, mit denen er sich einer Meinung weiß.
Selbst der irakische Diktator Saddam Hussein, zu dessen Hilfe Schirinovsky seinerzeit ein paar Dutzend Freiwillige aus Russland in den Iran schickte, wurde zum Parteitag gebeten.
Allerdings konnte er ebenso wenig selbst wie der französische Rechtsradikale Jean-Marie Le Pen,
Beide allerdings schicken Delegationen.
Von seiner Methode, einfache Antworten auf komplizierte Fragen zu geben und vor allem mit Klischees und Vorurteilen zu operieren, denkt Schirinovsky offenbar nicht abzugehen.
Zwar konnte man in jüngster Zeit etwas gemäßigtere Töne aus dem Mund des Ultranationalisten hören, doch die zeugen mehr vom taktischen Geschick Schirinovskys als von einem tatsächlichen Meinungswandel.
In den vergangenen Jahren hat er es immer geschickt verstanden, sich und seine Partei aus den großen innenpolitischen Auseinandersetzungen herauszuhalten.
Auch jetzt will er sich immer noch nicht in einen offenen Konflikt mit Präsident Yeltsin hineinziehen lassen.
Bei einer Pressekonferenz sagte er kürzlich, er werde schon an die Macht kommen.
Sie, offenbar die Demokraten und all jene in Russland, die vor ihm warnen, sie würden schon dafür sorgen, dass er letzten Endes sein Ziel erreichen werde, nämlich Boris Yeltsin als russischen Präsidenten abzulösen.
Allerdings scheint innerhalb seiner Partei alles auch nicht ganz so in Ordnung zu sein, wie Schirinovsky das gerne hätte.
Zum einen beklagte er kürzlich große finanzielle Probleme seiner Liberaldemokraten und forderte Regierungschef Giannomiadinoff, hier Abhilfe zu schaffen.
Und andererseits dürften nicht alle Mitglieder der liberaldemokratischen Führung mit dem Chef Schirinovsky so ganz zufrieden sein.
So hatten im Februar zwei seiner politischen Mitarbeiter vorübergehend mit ihrem Austritt aus der Partei gedroht.
weil ihnen Shirinovskys öffentliche Äußerungen doch ein bisschen zu weit gingen.
Der Riss im Parteigefüge wurde dann zwar in aller Öffentlichkeit als Werk ausländischer Geheimdienste bezeichnet und gekittet, aber die Vermutung liegt nahe, dass zumindest ein Teil der Liberaldemokraten der Ansicht sind, Shirinovsky mit seinen oft unberechenbaren Aktionen könnte der Partei zunehmend mehr Schaden bringen als Nutzen.
Bisher allerdings scheint die Anziehungskraft des liberal-demokratischen Führers, der sich vor allem die Unsicherheiten und das ideologische Vakuum nach dem Ende der Sowjetunion zu nutzen macht, ungetrochen.
Angesichts weitreichender Ratlosigkeit in der Regierung, aber auch beim Präsidenten, fallen seine starken Sprüche vom großen Russland, das sich nicht vom Westen in die Knie zwingen lassen dürfe, immer noch auf fruchtbaren Boden.
Und die russischen Demokraten, die Regierung und Boris Yeltsin und seine Berater haben dem beängstigend wenig entgegenzusetzen.
Kongress der Schirinovsky-Partei in Moskau.
Sie hörten Susanne Scholl.
Nun zurück zur Spitzenmeldung der Nachrichten zum jüngsten Attentat in der Türkei.
Bei einem Bombenanschlag auf den Bazar von Istanbul ist ein Mann getötet worden.
Weitere 16 Menschen wurden verletzt.
Die Behörden vermuten, dass sich auch Touristen unter den Verletzten befinden.
Aus Istanbul berichtet Baha Güngör.
Die historische überdachte Bazaar von Istanbul war heute erneut Ziel eines Bombenanschlages.
Augenzeugen vor Ort berichteten soeben, die Bombe sei in einem Schuhputzkasten versteckt gewesen, den ein Jugendlicher vor einem Geldwechselbüro aufgestellt habe.
Regierungssprecher Yildirim Aktuna
sagte, eine Touristin aus Tunesien sei tot.
Es gebe rund 15 Verletzte, darunter zumeist Touristen aus Spanien, aber auch aus anderen europäischen Ländern.
Nähere Einzelheiten seien zunächst nicht bekannt.
Unter den Verletzten werden auch Deutsche und Österreicher vermutet.
In dem Bazar, der zu den obligatorischen Besichtigungszielen von Istanbul-Reisenden gehört, waren zuletzt am 24.
März bei einem Bombenanschlag vier Menschen, darunter zwei Touristinnen aus Rumänien, verletzt worden.
Die kurdische Terrororganisation PKK, die sich zu dem ersten Anschlag bekannt hatte, wird auch hinter dem heutigen Terrorakt vermutet.
Weitere Einzelheiten dann über den Bombenanschlag auf den Bazar von Istanbul in den stündlichen Nachrichten.
12 Uhr und 27 Minuten ist es jetzt gleich, drei Minuten vor halb eins.
Nächster Programmpunkt ist unsere Samstagsserie.
im Journal zu Gast.
Das ist heute dem anders entsprechend Kurt Krenn, Bischof der Diözese St.
Pölten.
Kurt Krenn, 64 Jahre alt und gebürtiger Mühlviertler, ist seit 1991 Oberhirte im größten Bundesland Österreichs.
Er folgte Bischof Franz Zagg nach, ein Mann, der bei den Menschen sehr beliebt war.
Als Kurt Krenn als Nachfolger von Franz Zagg feststand, regte sich in Niederösterreich der erste Widerstand.
Nach dem Rücktritt des St.
Pöltener Dompfarrers Opolzer forderten hunderte Menschen sogar seinen Rücktritt.
Krenn galt und gilt als das Symbol für eine geistige Wende in der katholischen Kirche in Richtung Konservativ.
Seine Ernennung, zuerst zum Weihbischof in Wien und dann in St.
Pölten, war ein deutliches Signal für einen Kurswechsel.
Ein neuer Weg, den Papst Johannes Paul II.
den Katholiken verordnen oder empfehlen wollte, wie man es ihm sehen will.
Kurt Krenn hat energisch darauf bestanden, dass seine Interpretation der Glaubenswahrheit Alltag in seiner Diözese wurde.
Keine Ministrantinnen, keine Kommunion für Wiederverheiratete, strenger Gehorsam im Klerus.
Krenn hat damit Anhänger gefunden, aber auch eine große Zahl an Gegnern.
Er wurde so in Österreich zu einem der bekanntesten und sicherlich umstrittensten Bischöfe.
An seiner Person scheiden sich die Geister.
Was leitet ihn auf seinem Weg?
Warum geht er ihn?
Welche Zweifel hat Kurt Krenn dabei?
Hans Besenberg im Gespräch mit Bischof Kurt Krenn.
Herr Bischof Dr. Krenn, wie wichtig ist für Sie der Zweifel?
Der Zweifel hat die Bedeutung und das Ziel, Wahrheit zu finden.
Zweifel um des Zweifels willen ist sicher nicht berechtigt für uns Menschen, sondern der Zweifel ist oft der Weg zur Wahrheit.
Zweifeln Sie persönlich manchmal?
An mancherlei, aber ich versuche auch die Zweifel durch Wahrheit zu beseitigen.
Woran zweifeln Sie?
Manchmal an mir selber, manchmal auch an anderen.
Und nie am lieben Gott.
Wobei zweifeln Sie an sich selber, Herr Bischof.
Ja, ob ich all das tun kann, was ich tun sollte.
Ob ich genügend Willen und Kraft habe, das zu tun, denn Ziele kennt man schnell, aber der Weg dorthin ist manches Mal mit Zweifeln und auch mit Fehleinschätzungen verbunden, selbstverständlich.
Macht Sie der Zweifel manchmal auch milde?
Ich bin immer milde, glaube ich.
Das ist etwas, was andere sehen, ja.
Aber ich versuche nicht zu zweifeln, um ein Unsicherer zu sein, sondern um gewiss zu werden, was zu sagen ist und auch, was ich den anderen sagen kann und auch vielleicht manchmal muss.
Ich habe Ihnen diese Frage nach den Zweifeln gestellt, auch weil Sie manchen Ihrer Kritiker sicher sehr entschlossen vorkommen, und Sie haben ja viele Kritiker, sehr unbeugsam vorkommen.
Gibt es auch eine weiche Seite des Bischofs Dr. Krain?
Oh ja, die gibt es schon, und jeder, der mich aus der Nähe kennt, weiß,
dass ich eigentlich lieber gut und gütig bin, als etwas mit einer gewissen Festigkeit zu vertreten.
Aber manchmal ist das notwendig.
Auch in dieser Richtung muss man sich manchmal überfinden.
Ihr Bild nach außen ist ganz anders.
Können Sie ein bisschen genauer über diese weiche Seite reden?
Wo kann man die spüren?
Ich tue mich am schwersten
Leuten, die selber eigentlich arm oder armselig sind, etwas Hartes zu sagen und ich tue es auch kaum.
Ich tue mich leicht, anderen zu widerstehen, die vielleicht einen Konflikt suchen.
Da bin ich eher stark, als wenn ich es mit Menschen zu tun habe, die meine Hilfe brauchen und auch mein Verständnis.
Diese Seite möchte ich nicht verlieren.
Wer Ihnen stark entgegentritt, der spürt auch Ihre Stärke, wollen Sie das sagen?
Ja, vielleicht ist das richtig beschrieben.
In meiner Frage nach Ihren Zweifeln, Herr Bischof Dr. Krenn, in dieser Frage ist ja eine zweite Frage gesteckt, nämlich die Frage zum Verhältnis von Zweifel und Glauben.
Darf nicht zweifeln, wer wirklich glaubt?
Ich meine, dass die Grundbedingung des Menschen auch, um Mensch zu sein, der Glaube ist unter Zweifel höchstens der Weg zum Glauben sein kann, aber nicht umgekehrt der Zweifel eine Ideologie sein kann oder
ein Alibi, nichts zu tun, nichts zu entscheiden.
Auch der Gläubige darf zweifeln, steckt er aber drin, oder missverstehe ich Sie da?
Ja, aber er darf nicht aus Beliebigkeit oder aus irgendwelcher Leichtsinnigkeit zweifeln.
Es gibt heute die Mode zu zweifeln und die ist nicht ernsthaft.
Über den Zweifel und den Glauben gibt es ja in der Bibel eine Schlüsselgeschichte, auch eine sehr österliche Schlüsselgeschichte, nämlich die Geschichte vom ungläubigen Thomas.
Der hat nicht an die Auferstehung Christi geglaubt und Christus ist ihm selbst erschienen und hat ihm seine Wundmale gezeigt.
Jetzt würden wir in unserer heutigen Sprache sagen, Christus hat dem Thomas einen wissenschaftlichen Beweis geliefert, sichtbare Evidenz.
Aber zugleich hat Christus gesagt, selig sind die, die nicht sehen und doch glauben.
Ja, dieses Wort.
Jetzt möchte ich da noch eine Frage anschließen.
Wie soll denn der gläubige Mensch, für den dieses Wort Christus, nämlich selig sind die, die nicht sehen und doch glauben, das Wort Gottes ist, wie soll denn dieser Mensch umgehen mit diesem Zweifelsverbot, das in dem Satz steckt, in einer Welt, die so sehr den Zweifel nähert wie unsere?
Ja, jeder wird entdecken, dass natürlich der Glaube ein Geschenk Gottes ist und
Das kann man auch nicht erzwingen, nicht mit Wissenschaft und auch nicht mit Zweifel.
Aber der Zweifel ist durchaus ein menschlicher Weg und diesen menschlichen Weg müssen wir aufgreifen und ich versuche ja auch gerade die Zweifel zu bestärken.
die Mitte des Zweifels zu sehen, das ist nämlich der Glaube und nicht umgekehrt das Zerfallen in irgendwelche Unentschlossenheit oder in irgendwelche Unentschiedenheit gegenüber Gott.
Aber der Thomas hat geglaubt, weil er gesehen hat und nicht, weil er nicht gesehen hat.
Da steckt doch ein Widerspruch drin, wenn man dann den Glauben fordert, ohne zu sehen.
Das war sicher nicht das Ziel noch, aber der liebe Gott hat eine Pädagogik
so wie es ja auch bei Thomas zeigt, dass man durch Ungewöhnliches manches Mal auch zum Glauben kommen darf, aber ich würde sagen, der normale Weg des Menschen ist der, nicht zu sehen und doch zu glauben.
Und es ist ja, nach diesem Glauben kommt ja das Schauen.
Es wird also durchaus dieses Wechselspiel zwischen Zweifeln und Glauben einmal glücklich beendet im Schauen, denn das ist ja eigentlich unser Ziel.
Wir beschreiben ja das ewige Leben als das Schauen Gottes.
Herr Bischof, Dr. Kren, für viele Fortschritte, die es gegeben hat in der Geschichte der Menschheit, für viele Einsichten, von der Physik bis hin zur Psychotherapie,
war letzten Endes der Zweifel ausschlaggebend.
Weil gezweifelt worden ist, hat es neue Einsichten gegeben.
Darf das nicht auch gelten für Fortschritte im Glauben?
Für neue Einsichten im Glauben?
Wenn der Zweifel ein Weg ist zur Entdeckung der Wahrheit, dann ist das sicher ein
menschlich sehr vertretbarer Weg.
Aber wenn man eine Wahrheit gefunden zu haben glaubt, kann man wieder zweifeln.
Also irgendwie hat in der menschlichen Denklogik der Zweifel nie ein Ende.
Ist das nicht ein Widerspruch zu Ihrer Forderung, dass es sowas gibt wie die Wahrheit, die irgendwann vom Zweifel entdeckt ist und dann ist der Zweifel erledigt?
Wie klären Sie diesen Widerspruch aus?
Es ist ein ganz kleiner Unterschied, ob der Zweifel das erste und letzte ist oder ob er gleichsam
vielleicht von einem Ersten ausgehend etwas klärt und sich dann eigentlich zufrieden gibt in geschauten der Wahrheit.
Es ist nur die Frage, was ist das Erste?
Ist es der Zweifel oder ist es die Wahrheit?
Und wir gehen ja immer davon aus, dass wir
im Glauben eine Art Selbstmitteilung Gottes haben, die wir entdecken müssen.
Und das Wort Entdecken, glaube ich, ist so wichtig, weil es auch zeigt, dass der Zweifel durchaus uns begleitet, aber dass er weder der Anfang noch das Ziel des Ganzen ist.
Ich zweifle einmal, Herr Bischof Dr. Krain, ich zweifle einmal aus methodischen Gründen.
Weil vor Gott die Ehe unauflöslich ist, muss es richtig sein, konsequenterweise auch in einer unglücklichen Ehe zu leben.
Aber ist das wirklich richtig?
Zweifle ich jetzt einmal.
Es gibt doch Beispiele, sichtbare Beweise, dass zweite Ehen glücklich sind und erfolgreich, jedenfalls glücklicher und erfolgreich als manche erste Ehe.
Und jetzt frage ich Sie sehr persönlich, warum zweifeln Sie dann nicht angesichts dieser sichtbaren Beispiele, sondern sprechen davon, dass Menschen, die zum zweiten Mal verheiratet sind, in öffentlicher Sünde leben?
Das mit der öffentlichen Sünde ist zunächst ein theologischer Begriff und nicht eine Bewertung eines Menschen.
Ich übernehme dieses ernste Wort Jesu, der sagt, was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.
Es ist ein göttliches Gesetz und das zu vertreten ist dann oft gar nicht so leicht und ich möchte sagen, es kann durchaus so etwas wie
ein Glück, ein spätes Glück geben.
Das will ich gar nicht in Abrede stellen, nur muss ich mich bei jeder Form von Glück fragen, ist das nach Gottes Willen und hier kann ich es nicht bestätigen.
Und nicht nach Gottes Willen dürfte der Mensch nicht glücklich sein in Ihren Augen.
Ich glaube, das wahre Glück ist, den Willen Gottes zu tun.
Herr Bischof Dr. Krenn, auch in dieser Antwort setzen Sie sich jetzt sehr intensiv für die Regeln, oder wie Sie sagen, für die Wahrheit des Glaubenseins.
Und man kann sagen, das ist auch Ihre Aufgabe als Bischof.
Aber man könnte auch sagen, je mehr Sie denen Fremdgegenüber treten, die zweifeln, wie der Thomas, der war ja auch kein schlechter Christ.
Je mehr Sie denen rigoros gegenübertreten, scharf gegenübertreten, umso mehr machen Sie sie zu Fremden in der Kirche.
Und irgendwann könnte dann der Punkt kommen, wo es zwar den wahren Glauben gibt, in Ihrem Sinn, aber nicht mehr viele wahre Gläubige.
Sehen Sie dieses Risiko nicht?
Ich muss betonen, dass das nicht mein Rigorismus ist, sondern
Es geht immer in dieser Verkündigung um die Übereinstimmung mit dem Willen Gottes und oft einmal braucht man viele Jahre auch der Geduld und der Nähe zu diesen Menschen.
Wir wollen sie nicht aus der Kirche vertreiben, aber wir können ihnen einfach nicht
diese Botschaft Christi ersparen, denn sie kommt ja nicht von uns.
Sie vertreiben die Menschen nicht, sagen Sie, aber wenn Sie dennoch gehen, dann nehmen Sie das hin.
Ich muss es hinnehmen, aber nie.
gebe ich mich damit ab, sondern ich werde immer wieder versuchen, diese Menschen zu gewinnen.
Und ich meine, wenn wir sagen, dieser Christus ist der Erlöser, er ist der wahre Mensch, er ist der vollkommene Mensch, dann müssen wir ja auch das Maß bei ihm nehmen und ich kann eines sicher den Menschen versprechen, nicht aus eigener Vollkommenheit, dass sie am glücklichsten sein werden, wenn sie
irgendwie versuchen, den Willen zu bejahen, den Willen Christi, auch wenn sie vielleicht noch entfernt sind von einer lebbaren Lösung.
Ich frage dann noch einmal nach, der Glaube braucht doch auch Menschen, die ihn leben, oder politisch gesprochen, wenn die katholische Kirche etwas erreichen will, dann braucht sie auch eine Massenbasis.
Können Sie das ganz vernachlässigen?
Ich glaube, dass die Massenbasis jetzt über Alltagstrends hinaus immer die der Wahrheit Christi ist.
Ich habe überhaupt keine Bange, dass die Menschen uns verlassen werden.
Sie werden uns nur dann verlassen, wenn wir wie ein schaukelndes Boot ohne
ohne Kurs herumtreiben.
Die Zahlen der letzten Jahre sprechen aber nicht für Ihre Theorien.
Es gehen Menschen weg aus der Kirche.
Leider, aber nicht aus diesen Gründen meistens, sondern aus anderen und ... Sie meinen das Geld deswegen, oder?
Das gibt sicher auch ein Motiv.
Erforschen kann man das nicht.
Und es ist jeder Mensch, der weggeht, zu viel.
Herr Bischof Dr. Krain, noch eine Frage zu Ihrem Führungsstil.
Genauer zum Verhältnis zwischen Autorität und Liebe.
Beides gehört zum Führen dazu.
Viele haben schon gespürt, wie sie mit Autorität führen.
Wo spürt man ihre Liebe?
Das Verhältnis von Autorität und Liebe ist im Bereich des Menschen ein gespanntes Verhältnis.
Ideal wäre es, wenn die die Autorität akzeptieren,
mit Liebe tun und nicht mit Gehorsam und umgekehrt, wenn man Autorität ausübt, dass man auf die Liebe bauen kann der anderen.
Viele, die oben stehen, wollen gern geliebt werden, weil der Mensch halt überhaupt gern geliebt wird.
Aber ist es nicht die Aufgabe derer, die oben stehen, ihrerseits zu lieben, also mehr zu geben als zu nehmen?
Tun sie das?
Ob ich es tue, das ist eine Frage der Gewissenserforschung.
Ich möchte es.
Ich möchte es aber auch so tun, dass die Liebe nicht ohne Wahrheit ist.
Es gibt berühmte Bischöfe, die in ihrem Wahrspruch das Wort Liebe und Wahrheit haben.
Es kommt darauf an, dass die Liebe in Wahrheit ist und die Wahrheit mit Liebe verkündet wird.
Herr Bischof Dr. Krenn, zu einem nicht so ernsten Thema, Sie sind derzeit in ganz Österreich auf den Plakatwänden zu sehen für eine Leicht-Limonaden-Werbung, Almdudler, als Karikatur.
Zuerst sind Sie sehr dick, dicker als Sie in Wirklichkeit sind, und dann sind Sie sehr dünn, das ist die Werbebotschaft.
Ärgert Sie das, dass Sie da zu Werbezwecken gebraucht worden sind?
Ich glaube, es ärgert andere Menschen.
Ich selber habe schon Schlimmeres erlebt und kann das nicht als das Schlimmste bezeichnen.
Ich habe überhaupt noch nie ein Urteil abgegeben darüber.
Ich muss nur feststellen, dass ich von all dem nichts weiß.
Und das kommt mir schon etwas sonderbar vor, dass man sich selber eines Tages ohne jedes Wissen, ohne jede Rückfrage auf Plakatwänden entdeckt.
Es sieht fast so aus, als wären wir eine Art öffentliches Gut geworden.
Umgekehrt, auf so ein Plakat kommt man nur, wenn einen jeder kennt und wenn man auch in einer gewissen Weise populär ist.
Macht Ihnen das nicht auch wieder Spaß?
Naja, Spaß ist es eigentlich, wenn man
Wenn man eigentlich von jedem schon erkannt wird, eher eine gewisse Last.
Aber das macht mich nicht unglücklich.
Eine persönliche Frage.
Haben Sie streng gefastet jetzt in den letzten Wochen?
Teilweise, soweit das geht.
Wir haben ja auch viele gesellschaftliche Verpflichtungen und ich mag es nicht, irgendwo als Fastender aufzutreten.
Ich kann das nur tun dort, wo mich niemand sieht.
Das Fasten hat seine wirkliche Tugend in der Freiheit.
Sind Sie da jetzt nicht ein bisschen weniger glaubensstreng als bei anderen Frauen?
Das Fasten ist kein Glaubenssatz, das Fasten ist eine sehr empfehlenswerte Form religiösen Lebens, aber absolut nicht etwas für jeden unbedingt vollziehbares.
Zum Schluss, was wünschen Sie, in kurzen Worten, den Österreichern zu Ostern?
Den Frieden des Herzens möchte ich ihnen wünschen.
Und was wünschen Sie sich selber zu Ostern?
Eigentlich eine Zeit, in der ich viele frohe Menschen sehe und betende Menschen sehe.
Das wünsche ich mir.
Vielen Dank für das Gespräch.
Hans Biesenböck hat mit Kurt Krenn, dem Diözesanbischof von St.
Pölten, gesprochen.
Zwei Themen planen wir im heutigen Mittagsschanal noch, und zwar die Situation der heimischen Fachwirtschaft und die kulturellen Veranstaltungstipps für Ostern.
Der österreichischen Forstwirtschaft droht heuer neuerlich eine Borkenkäferplage.
Die Waldschädlinge wurden bereits in den vergangenen Jahren durch Hitzeperioden und Trockenheit begünstigt und Stürme haben das irre getan, denn vor allem in den liegenden Stämmern der entwurzelnden Bäume brütet der Borkenkäfer.
Dazu kommt die allgemeine Schwächung der Bäume durch Umwelteinflüsse und alles zusammen lässt für die Forstwirtschaft auch heuer nichts Gutes erwarten.
Die Waldbesitzer leiden seit zwei Jahren unter der Wirtschaftsflaute und zu den Schäden aus Umwelt und Natur kommen noch Probleme mit dem Holzverkauf.
Jetzt melden die Wirtschaftsforscher erste Erholungstendenzen und Hans Adler hat bei den Waldbesitzern nach ihren wirtschaftlichen Aussichten gefragt.
Das vergangene Jahr war für die Waldbesitzer das Schlimmste seit sehr langer Zeit.
Die Bauern, die selbst arbeiten und keine Fixkosten aus ihrer Waldwirtschaft haben, konnten den Einschlag mehr zurücknehmen, nämlich um 9%.
Die Großwaldbesitzer mit ihren Personalkosten haben trotz massivem Personalabbau den Einschlag nur um 7% reduzieren können.
Lediglich die Bundesforste haben ihre Holzproduktion gesteigert.
Dennoch ist der Holzpreis von 1.300 Schilling im Jahre 1990 auf 800 Schilling im vergangenen Jahr gefallen.
Die ersten Anzeichen einer beginnenden Konjunkturerholung lassen jetzt auch die Holzlieferanten aufatmen und auf ein besseres Jahr 1994 hoffen.
Derzeit steht der Holzpreis bei ungefähr 900 Schilling pro Festmeter.
Auch die lebensgefährliche Konkurrenz der Schweden und Finnen, die nach der Währungsabwertung von 1992 im vergangenen Jahr einen Exporterfolg in Italien, Deutschland und Japan verbuchen konnten, wird geringer.
Die Schwedenkrone hat leicht aufgewertet und die Preise für nordisches Holz steigen wieder.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut verheißt den Forstleuten einen kleinen Gewinn aus einem EU-Beitritt Österreichs.
Die Forstleute selbst fürchten keine zusätzliche Konkurrenz aus diesem Grund, weil Holz immer schon ein Gut des Freihandels war und sich daher nach einem Beitritt nichts ändern würde.
Aber im umgekehrten Fall hätten sie Angst.
In einem Bericht des Zentralverbandes der Land- und Forstwirtschaftsbetriebe, in dem vor allem die Großwaldbesitzer zusammengeschlossen sind, heißt es wörtlich, katastrophal wäre, wenn unsere nordischen Konkurrenten Schweden, Finnland, Norwegen, die ebenfalls Beitrittswerber sind, in die Europäische Union eintreten würden und Österreich vor der Tür bliebe.
Vor den Borkenkäfern, die man für Heuer fürchtet, ist man auf der Hut, berichtet der Generalsekretär des Forstbesitzerverbandes, Dr. Christian Brabenz.
In erster Linie war die Fangbaumaktion von großem Erfolg gekrönt.
Das heißt, man legt Fangbäume vor, wartet, dass die Käfer in diese Bäume hineingehen, bevor die Larven ausfliegen können.
und sich damit verbreiten können, wird der Baum vernichtet bzw.
wird er wieder entrindet und aus dem Wald geschafft und somit wird er seine Verbreitung verhindert.
Weitere Maßnahmen, die es gibt, das ist die rechtzeitige Aufarbeitung von Windwürfen und Schneebrüchen, das ist jetzt im Frühjahr ganz besonders wichtig.
Und natürlich auch, und das ist sehr arbeitsintensiv, eine ständige Kontrolle des Waldes von Forstbedingungen.
Und natürlich hofft man, dass Schadholz nach einem Borkenkäferjahr wenigstens auf einem besseren Markt als bisher verkaufen zu können.
Hans Adler hat berichtet, 11 Minuten vor 13 Uhr.
Selbst wenn das Wetter an diesem Osterwochenende nicht mitspielen will, eine Fahrt aufs Land kann man auch bei Regen machen, vor allem, wenn man unter dem Dach eines Schlosses oder Museums Schutz findet.
Dorothee Frank informiert im folgenden Beitrag, wo man in Österreich derzeit einen schönen Ausflug mit einem interessanten Ausstellungsbesuch verbinden kann.
Die Rundschau beginnt im ebenen Osten.
Die Prinz-Agentschlösser Niederweiden und Schloss Hof bieten auch heuer wieder zwei schöne Nostalgie-Ausstellungen.
Auf Schloss Niederweiden kann man sehen, was die elegante Frau in Biedermeier so alles anhatte.
Vom tiefdekoltierten Kleid mit Schinkenärmeln und Westenteilje bis zum Strumpfband, das mit pikanten Sprüchen bestickt sein konnte.
Die Biedermeierzeit war eine sehr, ja, freizügig ist vielleicht übertrieben, aber von der Damenmode her eine sehr schöne und ich möchte auch fast sagen eine gewisse erotische Mode.
Besonders spektakulär Schmuck aus Haaren, geflochten und geklöppelt.
Die Biedermeier haben die Uhrketten von den Haaren ihrer Frauen, von ihren Geliebten getragen.
Oder umgekehrt war es so, dass die Frauen Broschen, auch Erinnerungsbroschen getragen haben und hatten da dann ein Erinnerungsstück von diesem geliebten Körper.
Und auf Schloss Hof zeigt sich die Seemacht Österreich in vollem Glanz.
Ein Rückblick auf die kurze, aber glorreiche Ära im 19.
Jahrhundert, als die K&K-Monarchie eine schlagkräftige Marine besaß.
Da ist neben vielem anderen selbstverständlich auch General Teggetthof auf dem Romako-Gemälde von der siegreichen Seeschlacht bei Lissat zu bewundern.
Und jetzt ein Blick ins Mürztal.
Diese Gegend hat nicht nur eine sehr schöne Landschaft anzubieten und eines der imposantesten gotischen Klöster Österreichs in Neuberg an der Mürz, sondern auch ein ausgezeichnetes Museum für zeitgenössische Kunst.
Das Jahresmuseum Mürzzuschlag zeigt moderne Realisten, lauter weltweit prominente Künstler.
Otmar Richligs Konzept, die ganze Welt durch die Ausdruckskraft raffiniert banaler Gegenstände dargestellt.
Da wuchern tierisches und pflanzliches.
In den Skulpturen von Tocopil, wie es da wächst aus Melonen und Bananen oder wie in äußerster Monumentalisierung des absolut banalen Jeff Koons Auftritt mit einer Holzskulptur, ein Schwein, das von so einer Art Engelchen geführt wird.
Auf Schloss Kornberg, ebenfalls in der Steiermark, gibt es einen malerischen Renaissancehof zu besichtigen und heuer auch interessante Waffen und Rüstungen aus dem wiener Bürgerlichen Zeughaus.
In Hallein im Salzburgischen ist bis Ende April ein Querschnitt durch das Oeuvre des wichtigen österreichischen Malers, Bildhauers und Architekten Johann Weiringer ausgestellt.
In Oberösterreich ist derzeit sicherlich Linz der Wallfahrtsort für Kunstliebhaber.
Die Chagall-Retrospektive in der Neuen Galerie sollte man nicht versäumen.
Klagenfurt zeigt zwei große Namen der Neuen Kunst.
Eine Urs Lüthi-Schau im Stadthaus und die sehr auratischen Installationen von Chaim Steinbach in der Kunsthalle, die der Verleger Helmut Ritter hat bauen lassen.
Chaim Steinbach arrangiert Alltagsgegenstände so, dass sie eine oft sozialkritische Bedeutung bekommen.
Helmut Ritter?
Eine Box ist mit einer Matratze ausgestattet
einem klatschbaren Einkaufswagen.
Das ist so etwas wie eine Lebenssituation der Homeless People, die eben froh sind, wenn sie eine Matratze haben und ihr ganzes Eigentum von einer Ecke, in der sie schlafen, in eine andere, wo sie morgen schlafen werden, hinbringen.
Zurück vor die Tore Wiens in den Leinzer Tiergarten.
Wer gerne Haarlocken und andere Andenken von seinen Liebsten sammelt, der wird mit der Ausstellung Kultobjekte der Erinnerung in der Hermes-Villa seine helle Freude haben.
Durch hunderte von Reliquien, von Arthur Schnitzlers braunen Haaren über Hugo Wolfs Stockzähne bis zu Nestroys Schlafrock kann man da Österreichs große Geister ganz intim erleben.
Ein großes kulturelles Angebot also für das Schlechtwetterprogramm zu Ostern.
Mehr denn über das Wetter am Ende des folgenden Nachrichtenüberblicks.
Ich gebe weiter an Heimo Kotler.
Türkei.
Im Zentrum von Istanbul ist eine Bombe explodiert.
Ein Tourist, vermutlich ein Spanier oder auch eine Tunesierin, wurde getötet.
Weitere 16 Menschen wurden verletzt.
Der Sprengsatz war vor dem Eingang zum großen Bazar detoniert.
Bisher hat sich noch niemand zu dem Terroranschlag bekannt.
Ob österreichische Urlauber unter den Betroffenen sind, ist derzeit nicht bekannt.
Das Außenministerium bemüht sich um Aufklärung.
Erst in der vergangenen Woche war die Hagia Sophia Moschee Ziel eines Anschlages.
Dabei wurden drei Touristen verletzt.
Europa.
Die schweren Unwetter in weiten Teilen Europas haben mindestens 13 Menschenleben gefordert.
Allein in Großbritannien kamen sieben Personen um, die meisten bei Verkehrsunfällen.
Im Südwesten Englands sind mehr als 10.000 Häuser ohne Strom.
Der Ferienverkehr musste eingestellt werden.
Von den Unwettern werden auch Spanien, Belgien und Deutschland heimgesucht.
Im Süden Österreichs ist der Winter zurückgekehrt.
Vor allem in Kärnten gab es wegen heftiger Schneefälle Verkehrsbehinderungen.
Bosnien, Herzegowina, USA.
Washington protestiert scharf gegen neue Gräueltaten der bosnischen Serben.
Das amerikanische Außenministerium will darauf drängen, die Verantwortlichen vor das UNO-Kriegsverbrechertribunal zu stellen.
Die USA reagieren damit auf Berichte des UNO-Flüchtlingshilfswerkes und des Roten Kreuzes über Morde, Folterungen und Vergewaltigungen an Moslems und Kroaten in Nordbosnien.
Österreich.
Der Sankt Pöltner Bischof Krenn hat heute die Unauflöslichkeit der Ehe bekräftigt.
Krenn sagte in der Radioreihe im Journal zu Gast, die Ehe sei ein göttliches Gesetz.
Dies zu vertreten sei nicht immer leicht.
Die Kirche wolle niemanden vertreiben, aber sie könne den Menschen die Botschaft Christi nicht ersparen.
Zu der Zahl der Kirchenaustritte meinte Krenn, er müsse sie hinnehmen, wolle sich aber niemals damit abfinden.
Solange die Kirche einen stabilen Kurs steuere, habe er keine Bange, dass die Menschen die Kirche verlassen, so Krenn wörtlich.
Das Wetter heute Nachmittag.
Im Großteil Österreichs noch regnerisch und windig.
Oberhalb von 600 Meter Höhe auch Schneefall.
Nur im Flachland sowie in Vorarlberg und Teilen Tirols auch kurz Sonne.
Kalt mit Temperaturen höchstens zwischen 4 und 9 Grad.
Morgen, Ostersonntag, wechselhaftes Aprilwetter.
Im Westen häufig Schneeschauer, sonst einzelne Regen- oder Graupelschauer, dazu kräftiger Wind.
Höchsttemperaturen morgen nur 5 bis 10 Grad.
Und am Ostermontag, anfangs noch teilweise sonnig, allmählich aber von Westen her wieder Regen.
Das war's das Mittagsjournal am Karsamstag.
Technik heute Werner Sedlaczek, Regie Louis Glück, am Mikrofon war Volker Obermeier.