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KI-generiertes Transkript
Samstag, zwölf Uhr wieder Zeit für ein Mittag-Journal für eine Stunde aktueller Berichte.
Christel Reis begrüßt Sie aus dem Studio.
Und hier gleich ein kurzer Auszug aus unserem Themenangebot.
Das sogenannte Wiener Koma-Baby ist tot.
Heute früh kam es zu einer überraschenden Fehlgeburt.
Es war übrigens ein Mädchen.
Dann wieder einmal Thema Formel 1.
Wir erwarten einen Bericht aus der Klinik in Nizza, wo ja der junge österreichische Formel-1-Pilot Karl Wendlinger nach seinem schweren Unfall in Monaco nach wie vor in tiefem Koma liegt.
Und im Journal zu Gast ist heute Gerhard Berger.
Er nimmt Stellung unter anderem zur Faszination Rennsport, die es für ihn nach wie vor noch auch nach den schrecklichen Unfällen der letzten Tage gibt.
Da an Innenpolitik ein Bericht aus Kärnten über die scheinbar unendliche Geschichte der versuchten Landeshauptmannwahl.
Wie handlungsfähig ist die Regierung, ist der Landtag.
Märzfliegen, Maikäfer, Gelsen und Co.
Der warme Winter machte es möglich, heuer ist ein Insektenrekordjahr in Österreich.
In den USA nominierte Bill Clinton einen neuen Höchstrichter und Hans Langsteiner von der Kulturredaktion wird sich heute aus Cannes melden und über die Filmfestspiele informieren.
Die wichtigsten Nachrichten dieses Tages hat Helma Poschner verfasst, lesen wird sie Heimo Godler.
Österreich.
Das Baby der 36-jährigen Koma-Patientin ist gestorben.
Der behandelnde Arzt im Wiener Krankenhaus Rudolfstiftung Paul Sporn sagte, er könne sich den plötzlichen Tod des fünf Monate alten Fötus nicht erklären.
Die jüngsten Werte hätten keine Komplikationen erwarten lassen.
Die Mutter des Kindes liegt seit etwa zwei Wochen im Koma.
Ihr Zustand ist unverändert.
In den vergangenen Tagen hatte es eine sehr emotionelle Diskussion darüber gegeben, ob das Kind im Falle des Hirntodes der Frau am Leben erhalten werden sollte.
Frankreich.
Der Gesundheitszustand von Carl Wendlinger bleibt besorgniserregend.
Wendlinger schwebt weiterhin in Lebensgefahr.
Die Ärzte haben für den frühen Nachmittag eine neue Stellungnahme zum Zustand des österreichischen Formel-1-Piloten angekündigt.
Das Team von Carl Wendlinger wird nach dessen tragischem Unfall nicht am Grand Prix von Monaco am Sonntag teilnehmen.
Fürst Rainier von Monaco überlegt eine Absage des Rennens.
Nach dem tödlichen Unfall von Ayrton Senna gibt es neue Erkenntnisse.
Eine Untersuchung hat ergeben, dass ein Teil der rechten Vorderradaufhängung den Helm des dreifachen Formel-1-Weltmeisters durchschlagen hat.
Senna war bei dem Unfall in Imola vor zwei Wochen so schwer am Kopf verletzt worden, dass er kurz darauf starb.
Österreich.
In Linz ist heute ein 36-jähriger Mann am Mock gelaufen.
Der Arbeitslose stürmte nach einem Streit mit seiner Mutter mit geladener Waffe eine Arztpraxis.
Der Arzt seine Sprechstundenhilfe und die Patienten konnten flüchten.
Der Mann zielte daraufhin auf ein davonfahrendes Auto.
Die Insassen wurden dabei nicht verletzt.
Als der am Mock-Schütze allein in der Arztpraxis war, umstellten Sicherheitsbeamte das Gebäude.
Bei dem Schusswechsel wurde der Mann am Bein verletzt.
Anschließend wurde er überwältigt und ins Krankenhaus gebracht.
Deutschland.
Nach den ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Magdeburg ermitteln die Behörden gegen fünf mutmaßliche Randalierer.
Insgesamt wurden bisher 26 Personen vernommen.
Das teilte der Generalstaatsanwalt von Sachsen-Anhalt mit.
Außerdem soll viel Material über die Ausschreitungen ausgewertet werden.
Rechtsgerichtete Jugendliche hatten gestern in Magdeburg regelrecht Jagd auf Ausländer gemacht.
Schweiz.
Für Bosnien gibt es einen neuen Friedensplan.
Die Außenminister Russlands, der USA sowie fünf westeuropäischer Staaten haben in Genf ein Konzept vorgelegt.
Erstes Ziel soll ein Waffenstillstand sein.
Innerhalb von zwei Wochen sind Verhandlungen mit den drei bosnischen Kriegsparteien vorgesehen.
In Genf wird heute das koatisch-moslemische Föderationsabkommen unterschrieben.
Es sieht einen Bundesstaat auf dem Gebiet Bosnien-Herzegowinas vor.
USA.
Präsident Clinton hat ein neues Mitglied des obersten Gerichtshofes ernannt.
Der 55-jährige Jurist Stephen Breyer löst Harry Blackmun als Höchstrichter ab.
Breyer stammt aus Boston und hat sich in den 70er Jahren bei den Ermittlungen in der Watergate-Affäre einen Namen gemacht.
Bei seiner Bestätigung durch den Senat dürfte es keine Schwierigkeiten geben.
Breyer ist sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern angesehen.
Nahe Osten.
Der Rückzug Israels aus dem Gaza-Streifen kommt voran.
In der vergangenen Nacht wurden diverse Einrichtungen im Flüchtlingslager Jabalia an die Palästinenser übergeben.
Es sind dies eine Polizeistation, ein Militärstützpunkt und mehrere Büros.
Jabalia galt bisher als eine der Hochburgen des palästinensischen Widerstandes gegen Israel.
Erst gestern hatte es dort wieder Auseinandersetzungen zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Demonstranten gegeben.
Ruanda.
Die UNO-Friedenstruppe wird vorerst nicht aufgestockt.
Der UNO-Sicherheitsrat hat die Entscheidung darüber auf nächste Woche verschoben.
Der in diesem Monat amtierende Ratspräsident Gambadi aus Nigeria hatte darauf gedrängt, die 270 Mann starke Friedenstruppe auf 5.500 Blauhelme zu verstärken.
Umstritten ist, wie die Mission finanziert werden soll.
Außerdem ist unklar, ob tatsächlich ein so großes Kontingent an Soldaten zur Verfügung gestellt werden kann.
Hilfsorganisationen schätzen, dass im Bürgerkrieg in Rwanda bis zu 500.000 Menschen getötet wurden.
China.
Der prominente Regimekritiker Zheng Zemin ist freigelassen worden.
Die Führung in Peking erlaubte ihm, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen.
Zheng Zemin war entscheidend am Entstehen der Demokratiebewegung beteiligt.
Als diese 1989 niedergeschlagen wurde, verurteilte ihn ein Gericht zu 13 Jahren Haft.
USA.
In Florida sind wieder Touristen überfallen worden.
In Miami entführten Unbekannte einen Hotelbus und raubten fünf norwegische Touristen aus.
Die Norweger blieben unverletzt.
Sechseinhalb Minuten nach 12 Uhr, das Mitte-Mai-Wochenende präsentiert sich aus heutiger Sicht phönig.
Wie es ist, wie es wird oder wie es bleibt, das Wetter weiß Robert Länger.
Ja, heute, wie gesagt, föhnig.
In Innsbruck liegen die Windspitzen bei 55 km pro Stunde, am Patscherkofel sogar bei 120.
Und der Föhn vorsicht nicht nur trockene Luft und hohe Temperaturen, sondern er bringt auch Wolken, Regenschauer und Gewitter.
Und damit zu den aktuellen Meldungen.
Wienwolkig 19°, Südostwind mit 25 km pro Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 19°, Südost 25, St.
Pölten Heiter 18, Linz Heiter 18°, Ostwind 25 km pro Stunde.
Salzburg Heiter 21°, Innsbruck bedeckt 18°, Vöhn mit Spitzen bis 55 km pro Stunde.
Bregenz stark bewölkt 16°, Graz wolkig 17 und Klagenfurt stark bewölkt 18°.
Feuchte und warme Luft kommt vom Mittelmeer zu uns, vorerst scheint noch häufig die Sonne, allerdings durch einen mit Schleierwolken verhangenen Himmel.
Zurzeit regnet es vor allem in Süd- und Osttirol, heute Nachmittag auch in Kärnten, Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg und der Steiermark und noch dazu bilden sich Gewitter.
Heute Abend muss man schließlich in ganz Österreich mit Regenschauern und Gewittern rechnen.
Zu den Temperaturen, die Höchstwerte liegen zwischen 20 und 26 Grad.
Heute Nacht klingen die Gewitter wieder ab, es bleibt aber bewölkt und damit recht mild mit Tiefstemperaturen zwischen 12 und 16 Grad.
Morgen Sonntag halten sich in der Früh noch Wolken und stellenweise kann es auch etwas regnen.
Später kommt aber die Sonne immer mehr durch, am Nachmittag ist es überwiegend sonnig.
Wärmegewitter gibt es dann nur noch ganz vereinzelt im Gebirge.
Und die Temperaturen morgen 19 bis 24 Grad.
Und noch kurz zum Montag, überwiegend sonnig und sommerlich warm, nahezu hochsommerlich, mit Höchstwerten zwischen 24 und 29 Grad.
Danke, Robert Länger, für diese Wetterprognose.
Wenn es zwei dominante Themen dieser Woche in Österreich gab, über die gesprochen wurde und gesprochen wird, dann sind es sicherlich die schrecklichen Unfälle in der Formel 1.
Darum wird es ja in unserem heutigen Mittagsschanal auch noch gehen.
Und das war sicherlich die heftige, teils sehr emotional geführte Diskussion rund um jene junge Frau in Wien, die seit zwei Wochen nach einem Gehirnschlag in tiefem Koma liegt und die im fünften Monat schwanger war.
Seit heute muss man sagen, schwanger war, denn das ungeborene Baby ist überraschend gestorben.
Heftig wurde sie geführt, die Diskussion, denn es ging um die Frage, soll das Kind weiter am Leben erhalten bleiben, und zwar auch im Falle eines Gehirntodes der Frau.
Der behandelnde Arzt, Professor Sporn, war in einem Gewissenskonflikt.
aber auf jeden Fall dafür, dem Kind die Chance zu geben, mindestens bis zur 27.
Schwangerschaftswoche im Mutterleib bleiben zu können.
Heute früh kam es nun, nach Angaben des behandelnden Arztes, zu einer überraschenden Fehlgeburt.
Informationen von Oliver Ortner.
Seit drei Wochen lag die 36-jährige schwangere Frau nach einer plötzlichen Gehirnblutung bereits im Koma.
Das 19 Wochen alte Baby entwickelte sich dennoch normal.
Zwar gibt es in jeder Schwangerschaft Risiken, bei einer Patientin im Koma naturgemäß ungleich mehr.
Der behandelnde Arzt Paul Sporn hat aber gute Hoffnung, das Baby zur Welt zu bringen.
Erst gestern Abend habe man das Kind neuerlich untersucht.
Da hätten alle Werte auf eine normale Entwicklung hingewiesen, sagt Professor Paul Sporn heute.
gestern erst festgestellt, dass es vom Größenwachstum absolut der 19.
Woche entspricht.
Wir konnten mit verschiedenen Methoden auch die Durchblutung messen und haben völlig normale Verhältnisse und eine völlig normale Herzfunktion des Kindes festgestellt.
Der Zustand der Mutter war gleich im Koma.
Wir haben keine Kreislaufprobleme gehabt.
keine Probleme mit der Atmung, nichts, was er erwarten hätte, lassen können, dass etwas passieren wird.
Und jetzt in der Früh, bei der Morgenpflege, beim Waschen der Mutter, kam es plötzlich zur Fehlgeburt eines vollentwickelten
Das Kind war ein Mädchen und noch gestern habe der Vater erstmals Bewegungen des Kindes gespürt.
Für den plötzlichen Tod gäbe es vorläufig keine Erklärung.
Es gäbe zwar immer viele relativ kleine Ursachen als Auslöser für eine Fehlgeburt, in diesem Fall fehle aber jeder Anhaltspunkt.
Professor Paul Sporn hatte sich im Zuge der Diskussion, ob die Schwangerschaft einer im Koma liegenden Frau auch im Falle des Todes der Frau mit medizinischen Mitteln fortgesetzt werden sollte, immer für diesen Weg ausgesprochen, selbst wenn die Chancen, das Kind lebend zur Welt zu bringen, gering wären.
Sporn fühlt sich in seiner Haltung nach der Fehlgeburt nur bestätigt.
Der Anblick dieses Kindes hat wieder einmal bestätigt, dass was für mich im Vordergrund
Stand und immer steht, dass das ein Mensch war, ein Kind, das ein Recht hat auf ein Leben, wenn die es ermöglichen können.
Darüber hinaus habe er zu dem Kind bereits eine Beziehung aufgebaut wie zu jedem anderen seiner Patienten.
Die plötzliche Fehlgeburt gehe ihm als Menschen und als Arzt gleichermaßen nahe.
Man sollte nie den Menschen und den Arzt trennen.
Ich bin Arzt und bin auch nur ein Mensch und ich bin zutiefst bedroht.
Der Mutter geht es nach der plötzlichen Fehlgeburt nach Angaben des Arztes unverändert.
Sie liegt nach wie vor im Koma, lebt noch.
Ihre Chancen zu überleben seien aber gering.
Ich sehe die Chancen als gering an, aber sie sind gegeben.
Und sie rechtfertigen natürlich jedem Ausland, ihr weiter alles zukommen zu lassen, was diese minimale Chance erhält.
Das Wiener Koma-Baby, das sogenannte Koma-Baby, ist gestorben.
Es kam heute früh zu einer überraschenden Fehlgeburt.
Zuletzt hörten Sie den behandelnden Arzt der 36-jährigen Frau, die ja seit mehr als zwei Wochen im Koma liegt, den Intensivmediziner Prof. Storn.
Eine unheimliche Unfallserie gibt es derzeit in der Formel 1.
Der Österreicher Roland Ratzenberger und der Brasilianer Ayrton Senna starben bei Unfällen in Imola.
Vorgestern prallte der junge Österreicher Roland Ratzenberger und Karl Wendlinger mit seinem Formel-1-Boliden mit 270 Stundenkilometern in Monaco gegen eine Leitplanke.
Seither schwebt der Tiroler in Lebensgefahr, ist im tiefen Koma.
Meine Kollegin Eva Zwaroch ist derzeit in Nizza und hat sich in der Klinik, in der Karl Wendlinger behandelt wird, umgehört.
Seit Donnerstag wird das Spital St.
Roch, nur unweit der Altstadt von Nizza, von Journalisten belagert.
Zahlreiche in- und ausländische Teams sind als Verstärkung zu den in Monaco arbeitenden Sportreportern angereist.
Immer wieder kommen Bewohner der Stadt, aber auch Touristen, die an der Côte d'Azur urlauben, sowie einige Österreicher in das Spital, um sich über den Gesundheitszustand des österreichischen Formel-1-Piloten Karl Wendlinger zu informieren.
Doch seit dem gestrigen frühen Nachmittag wurde kein weiteres ärztliches Bildteil veröffentlicht.
Erst um 14 Uhr wird sich der Leiter der Neurochirurgie, Dr. Grimaud, eine international anerkannte Kapazität, an die wartenden wenden.
Heute Vormittag war einer der Verantwortlichen des Sauber-Mercedes-Teams in die Klinik gekommen und hatte zu verstehen gegeben, dass seit gestern keine Änderung im Befinden Wendlingers eingetreten sei.
Sein Zustand war da als kritisch und besorgniserregend, wenn auch stationär beurteilt worden.
Unterdessen laufen die Vorbereitungen und Testfahrten für den morgigen Grand Prix von Monaco trotz allem auf Hochtouren.
Manche meinen zynisch, der Grand Prix werde nie dagewesene Einschaltsziffern kennen,
Einige sprechen hinter vorgehaltener Hand vom Geschäft mit der Angst und Sensationsgier und davon, dass schwere Unfälle, solange sie nichts zur Absage des Grand Prix führen, somit viel Geld bringen.
Kritische Stimmen, die jedoch vom Motorengeheul etwa 30 Kilometer vom Spital in Nizza entfernt übertönt werden.
Der Karikaturist der Zeitung Le Monde formuliert es heute gewohnt bissig folgendermaßen.
Ayrton Senna sei kurz vor einer Werbeunterbrechung verunglückt, meint ein Beobachter zum anderen.
Die Antwort, der ist eben ein echter Profi.
Evert Waroch hat berichtet aus Nizza und wenn es das neue ärztliche Beton gibt zum Zustand von Karl Wendlinger, dann wird sie sich natürlich aus Nizza melden.
Wir hoffen, dass wir näheres Erfahren für die 15 Uhr nachrichten.
Und um die Krise der Formel 1 nach dem Tod von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna geht es auch in unserer Samstagsserie im Journal zu Gast.
Zu Gast ist Gerhard Berger, Österreichs derzeit erfolgreichster Formel-1-Fahrer.
Berger hat selbst einen schweren Rennunfall hinter sich, er ist danach wieder voll ins Formel-1-Geschäft eingestiegen.
Denn, wie er selbst vor kurzem sagte, er will Weltmeister werden.
Das habe auch den Ausschlag gegeben, warum er nach den Todesfällen von Imola letzten Endes nicht ausgestiegen sei.
So fuhr er nach Monaco, um am Rennen in Monte Carlo am kommenden Sonntag teilzunehmen und erlebte hautnah den Unfall von Karl Wendlinger mit.
und engagierte sich verstärkt für mehr Sicherheit bei den Formel-1-Rennern.
Aber kann es die überhaupt geben?
Lebt sie nicht vom schier unbegrenzten Risiko und von einer nur ihr eigenen Faszination, der Faszination des extremen Tempos?
Fragen, um die es im folgenden Gespräch geht, das Hans Besenböck mit Gerhard Berger führt.
Herr Berger, wenn Sie ganz tief in sich hineinhorchen, was fasziniert Sie denn an der Formel 1 so, dass Sie etwas tun, was andere Menschen auch für noch so viel Geld nicht tun würden, nämlich ständig ihr Leben aufs Spiel setzen?
Was fasziniert Sie so an der Formel 1?
Ich glaube, dass es sehr viele Sachen gibt im Leben, die man macht, wo gewisse Gefahr vorhanden ist.
Nicht nur in einem Sport wie der Formel 1, sondern einfach im normalen Straßenverkehr,
täglichen Leben.
Natürlich, zwei Personen ist das Risiko in einem Sport wie die Formel 1 größer.
Trotzdem muss ich sagen, die Faszination für mich ist nach wie vor, Geräte, technische Geräte wie die Formel 1 Autos am Limit zu bewegen.
Es ist etwas, was für viele Menschen nicht möglich ist und es ist einfach ein Genuss, dieses Ding so zu bewegen, dass man es
ständig im Griff hat und ständig sie unter maximalen Bedingungen vorbewegt.
Spüren Sie manchmal so etwas wie ein Glücksgefühl, wenn Sie 300 Stundenkilometer schnell sind?
Nein, ich glaube nicht, dass das mit der Geschwindigkeit selbst mit 300, 250, 350 Stundenkilometer zu tun hat, sondern das Glücksgefühl ist einfach diesen schmalen Grad, den diese Autos übrig lassen.
in diesem schmalen Grad sie zu bewegen und sie zu beherrschen.
Sie haben nach dem Tod von Senna und von Ratzenberger entschieden, weiterzumachen.
Ich weiß, die Frage, die ich Ihnen jetzt stelle, ist heikel, aber sie drängt sich auch auf.
Wenn jetzt auch Wendlinger stürbe, würden Sie dann aufhören?
Ich glaube, die Frage ist momentan nicht relevant, weil
Ich werde darüber nachdenken, was dann eintreten würde, wenn Kali sterben würde.
Für mich sind die letzten Informationen eh, dass es mit dem Kali ein bisschen vorwärts geht oder ein bisschen aufwärts geht.
Ich glaube, wir sollten an dem hoffen, dass es besser wird und nicht den schwarzen Beet an die Wand meint.
Spüren Sie, wenn Sie selber fahren manchmal,
Die Gefahr, den Tod.
Haben Sie manchmal Angst im Auto?
Ich glaube, jeder Mensch hat Angst vor verschiedene Sachen.
Und ich glaube, Angst ist ganz ein natürliches
eine natürliche Reaktion, die man braucht, um gewisse Limits festzustellen.
Ich muss aber sagen, wenn ich mein Auto bewege, dann ist das nicht so eine Sache, dass man dort einsteigt und einfach damit rechnet, dass man nicht mehr aussteigt, sondern man ist absolut sicher, dass das, was man jetzt macht, dass man das im Griff hat und dass man das beherrscht.
Also keine Todesangst im Auto?
Nein.
Als Sie sich entschlossen haben, weiterzumachen in der Formel 1 vor wenigen Tagen, da haben Sie erzählt, letzten Endes habe das Gefühl entschieden.
So habe ich das in einer Zeitung gelesen.
Das Gefühl nämlich, ich will Weltmeister werden.
Ihr Kopf hat Ihnen... Nein, war es nicht so?
Das Gefühl, ich will Autorennen fahren.
Es hat also ein Gefühl aber schon entschieden.
Dann führe ich meine Frage auf der Ebene weiter und sage, Ihr Kopf, so sind Sie da im Standard zitiert worden, Ihr Kopf, der habe Ihnen aber gesagt, genieß doch das Leben, du hast so viel erreicht in der Formel 1.
Soll ein erwachsener Mensch nicht eigentlich mit dem Kopf entscheiden?
Warum haben Sie ihrem Gefühl nachgegeben und machen weiter?
Stellen Sie sich vor, in unserem Leben machen wir alle nur mehr
das Vernünftigste, das Cleverste, das Gescheiteste und wir haben kein Gefühl mehr.
Ich glaube, unser Leben wäre nicht mehr sehr sinnvoll ohne irgendwelchen Gefühlen.
Aber Sie spüren auch ein bisschen Unvernünftiges in Ihrer Entscheidung?
Ich glaube, dass es sehr, sehr viele Entscheidungen gibt beim täglichen Leben, die nicht unbedingt mit der Vernunft was zu tun haben, sondern einfach nach einem Gefühl entschieden werden.
Hält sie auch die Faszination des großen Geldes im Geschäft mit der Formel 1, wo sie natürlich viel, viel mehr verdienen als in irgendeinem bürgerlichen Beruf, auch wenn sie dort gut verdienen?
Wie ich angefangen habe mit der Formel 1, habe ich über Jahre kein Geld verdient, habe zum Teil Geld investiert und habe nie den Hintergedanken gehabt, damit sehr viel Geld zu verdienen, sondern ich habe das einfach gemacht, weil das mein Leben war, das einzige Interesse war, das ich gehabt habe und das machen wollte, dass in der Zwischenzeit
defekt eingetreten ist, dass ich damit auch Geld verdient habe, ist angenehm, aber ist sicherlich nicht maßgebend für weiterhin Formel 1 zu fahren oder weiterhin diesen Sport auszuüben.
Also das Geld hält Sie nicht.
Wenn Sie aufhören, dann hören Sie aus anderen Gründen auf.
Genau.
Herr Berger, ich bleibe noch ein bisschen beim Geld.
Die Formel 1 kann ja nur deshalb so viel Geld in Bewegung setzen.
Ich meine jetzt den ganzen Rennzirkus sozusagen.
Die Formel 1 kann ja nur deshalb so viel Geld in Bewegung setzen, weil sie so schnell ist.
Denn würden Sie zum Beispiel mit 50 Stundenkilometern fahren, dann würde natürlich kein Mensch zuschauen am Ring und im Fernsehen.
Aber nur wenn wer zuschaut und wenn Millionen zuschauen, dann fließt das Geld der Werbung.
Und das heißt, viele Zuschauer und viel Geld gibt es nur bei hohem Tempo, ja bei wachsendem Tempo irgendwo, weil ja das Prickeln fürs Publikum sonst nachlässt.
Und macht das nicht eigentlich, wenn dieser Gedanke stimmt, macht das nicht alle Sicherheitsüberlegungen für die Formel 1 sinnlos.
Heißt das nicht, das ist ein Sport, der immer schneller werden muss, damit er sein Geld verdient.
Nein, ich glaube nicht, weil da ist ein gewisses Restrisiko im Motorsport da, das wissen wir alle.
Da können wir jetzt stundenlang darüber diskutieren, das Restrisiko werden wir nicht wegkriegen.
Wir werden auch nicht genau definieren können, wie groß das ist.
Aber eines kann der Zuschauer sicher nicht unterscheiden, ob jetzt das Auto mit 350 vorbeigeflitzt ist oder mit 250, sondern ich glaube,
Das gesamte Spektakel interessiert den Zuschauer und macht sehr, sehr vielen Leuten Freude.
Nicht nur mir als Rennfahrer, nicht nur mir, derjenige, der dieses Ding bewegt, sondern es ist derjenige, der es zuschaut.
Ich glaube, die Geschwindigkeit selbst kann der Zuschauer sowieso sehr schwer messen, weil ab einem gewissen Geschwindigkeitsbereich es kaum mehr mit dem Auge festzustellen ist.
Trotzdem ist die Formel 1 im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer schneller geworden.
Kann sie dabei gleichzeitig sicherer werden?
Muss sie nicht immer tödlicher werden, sage ich jetzt mal?
Nein, die Formel 1 ist schneller geworden, ist aber auch sicherer geworden.
Es sind verschiedene
Materialien werden inzwischen verwendet, es werden Strecken komplett geändert, sind umgebaut, sind auch andere Voraussetzungen.
Nichtsdestotrotz, die technische Entwicklung geht mit Riesenschritten voran und man versucht sie immer wieder mit neuen Reglementierungen einzubremsen und man muss verschärft versuchen, dieses Reglement so streng als möglich zu halten, um die Geschwindigkeiten einigermaßen im Griff zu haben.
Ich möchte das Thema Geschwindigkeitsrausch und Geld auch noch ein bisschen von der psychologischen Seite her angehen.
Herr Berger, wie geht es Ihnen denn bei dem Gedanken, dass Sie beim Fahren Ihr Leben riskieren für Ihre Zuschauer, für die das halt nichts anderes ist als ein Nervenkitzel?
Fühlen Sie sich da manchmal zwar gut bezahlt, aber eigentlich emotionell missbraucht?
Nein, überhaupt nicht, weil ich mache den Motorsport nicht wegen dem Zuschauer.
Ich mach das einfach gern.
Ich bin jahrelang Autorennen gefahren, Formel 3, Formel 4, da hab ich versucht, wo gar niemand zugeschaut hat, oder weil relativ wenig Leute zugeschaut haben, bin ich durchgefahren und bin genauso gern gefahren wie heute vor Millionen Zuschauern.
Ich glaub nicht, dass das der Grund ist, warum ich das mach.
Und außerdem, wir haben jetzt schwere Unfälle hinter uns.
Aber es ist noch bei weitem nicht so, dass man dort einsteigt und einfach ziemlich sicher ist, dass man dort nicht wieder aufsteigt, sondern die Sicherheitsvorkehrungen sind schon dementsprechend.
Also unter normalen Umständen gibt es auch da und dort bei einem Unfall sehr, sehr große Chancen, dass man nicht Aho gekrönt hat.
Und wie spüren Sie das eigentlich?
Weil Sie jetzt sagen, das was Sie an der Formel 1 interessiert, das ist das Fahren des Autos, das Bewegen des Autos.
Wie spüren Sie es denn eigentlich, wenn der Wagen plötzlich mit 300 Stundenkilometern fährt?
Was ist das für ein Gefühl?
Das können sich ja unsere Hörer, die hier zuhören, gar nicht vorstellen.
Die fahren nie so schnell.
Vergessen Sie die 300 Stundenkilometer.
Die geben weder einem Zuschauer das große Gefühl, die geben weder einem Rennfahrer das große Gefühl.
Das Gefühl gibt
Zuerst die Entwicklung eines Fahrzeuges, die Mithilfe von technischen Ideen, das Entwickeln von verschiedenen Teilen, die es ermöglicht, das Auto zu verbessern.
Das muss nicht unbedingt mit Geschwindigkeit zu tun haben, das kann auch im Bremsbereich sein.
Kritiker der Formel 1 sagen aber, in Wirklichkeit bringt es für das normale Autofahren gar nichts mehr.
Jetzt werden nur noch die Formel 1 Autos besser, diese Boliden, aber für die Alltagskonstruktion von Autos kann man nichts mehr gewinnen.
Was sagen Sie zu der Kritik?
Das ist ein Blödsinn, weil ich weiß, in dieser Zeit, wo ich für Honda gearbeitet habe zum Beispiel, sehr sehr viel Entwicklungsarbeit in den Motorenbereich übergegangen ist, speziell was Spritverbrauch anbelangt.
Wir verwenden Materialien von Kohlefaser.
Wir waren die ersten in der Formel 1, die dieses Material von der Raumfahrt eingeführt haben in den Sport.
Inzwischen sind die teuren Sportautos auch schon aus diesem Material gebaut.
Ich bin mir sicher, dass in der Zukunft auch in den normalen, billigeren Autos dieses Material verwendet wird.
Es ist leichter, es ist steifer, es trägt sehr sehr viel für die Sicherheit bei.
Wir verwenden dieses Material inzwischen auch bei Bremsen.
Wirkung ist enorm, ist wesentlich besser.
Ich glaube, momentan ist noch das Material zu teuer, um das in die Serie einfließen zu lassen, aber auch da werden über kurz oder lang verschiedene Sachen in die Serie einfließen.
Also, reifenmäßig, wir haben sicherlich in den letzten Jahren sehr viel entwickelt, was bei Reifen anbelangt und bei hoher Beanspruchung von Reifen.
Also, ich glaube einer, der sagt, da geht nichts von einer Seite auf die andere Seite.
Also Sie haben schon das Gefühl, Sie fahren auch noch für den normalen Autofahrer, der hat was davon, am technischen Bereich.
Ja, ich bin überzeugt, ich weiß, dass sehr viele Sachen in der Automobilindustrie vom Rennsport übernommen werden.
Herr Berger, ganz zum Schluss eine ganz offene Frage, wie viel verdienen Sie jährlich an der Formel 1?
Wie heißt das?
Über Frauen und über Geld spricht man nicht.
Ich habe Sie eh nur nach Geld gefragt, wollen Sie nicht antworten.
Wenn Sie jetzt am Sonntag wieder fahren werden, werden Sie mehr Angst haben als vorher?
Mit welchem Gefühl werden Sie einsteigen in Ihr Auto?
Nein, wie schon gesagt, die Angst ist ein ganz gesunder Mechanismus, den der Mensch hat.
Den braucht man nicht nur beim Autorennen fahren, sondern den braucht man, wenn man über die Straßen geht, den braucht man, wenn man
Die Kinder sind mit dem Radl, der braucht das ganz genauso.
Also ich glaube, die Angst ist etwas, was ein Mensch haben muss.
Und der hat aber nicht unbedingt mit dem Rennfahren was zu tun.
Werden Sie mehr Angst haben als bisher, habe ich Sie gefragt?
Nein, ich habe noch nie Angst gehabt.
Oder sagen wir so, ich habe nicht mehr Angst, als wir im normalen Straßenverkehr.
Und wenn Sie jetzt an Ihre Zukunft denken, an die längerfristige, die 200 Lastkraftwagen in Ihrer Spedition, die 130 fahren, genügt Ihnen das nicht?
Erstens fahre ich meine Lastwagen nicht unter 30 und wie gesagt, so eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Mein Leben ist Autorennenfahren.
Seit 15 Jahren, seit 20 Jahren mache ich nichts anderes, träume davon.
Ich habe zufällig das Glück, dass mein Hobby, meine Liebe gleichzeitig der Beruf ist und ich hoffe, dass das noch so eine Zeit lang so ist.
Einmal werden Sie doch aufhören müssen?
Was werden Sie dann machen?
Weiß ich noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass mir da dann irgendwas einfallen wird.
Vielen Dank für das Gespräch.
Der österreichische Formel-1-Fahrer Gerhard Berger war heute bei Hans Besenböck im Journal zu Gast.
Übrigens, derzeit heißt es in Monaco auf jeden Fall noch, das Show must go on, denn am Starttermin für den morgigen großen Preis von Monte Carlo hat sich nichts geändert.
Das Rennen findet also statt.
Halbzeit im ORF-Mittagschanal, eine Minute vor halb eins.
Was planen wir noch unterzubringen an Themen in dieser Sendung?
Einer der fünf Salzburger Kosovo-Schubhäftlinge soll nun abgeschoben werden.
Dann ein Bericht aus Kärnten über die bisher missglückten Landeshauptmann-Wahlversuche.
Ein Insektenrekordjahr wird es heuer geben.
In den USA nominierte Bill Clinton einen neuen Höchstrichter und dann erwarten wir auch noch einen Bericht aus Cannes über die dortigen Filmfestspiele.
Auch zwei Monate nach der Kärntner Landtagswahl hat Kärnten noch keinen neuen Landeshauptmann und damit auch keine neue Landesregierung.
Vier Anläufe, Christoph Zernattu in diesem Amt zu bestätigen, sind bisher gescheitert.
Und die Freiheitliche Partei hat angekündigt, am Blockade-Kurs auch weiterhin festzuhalten.
In der Kärntner Landesverfassung ist nämlich zwingend vorgesehen, dass zwei Drittel aller Abgeordneten im Landtag anwesend sein müssen, damit der Landeshauptmann gewählt werden kann.
Doch Volkspartei und Sozialdemokraten haben gemeinsam nur 23 Abgeordnete, 24 wären aber nötig, um das Zwei-Drittel-Quorum zu stellen.
Die Freiheitliche Partei denkt aber nicht daran, die Wahl Zernatus zu ermöglichen, indem sie im Saal verbleibt.
Wie also wird Kärnten in dieser Situation regiert?
Aus Kärnten, Bernhard Primosch.
Kärnten hat zwar einen neuen Landtag, aber immer noch die alte Landesregierung und der Landeshauptmann Zenato.
Die Freiheitliche Partei ist der Auffassung, dies tue nichts zur Sache, der Landtag sei auch so handlungsfähig.
SPÖ und ÖVP hingegen sagen nein, der Landtag sei in wesentlichen Aufgaben behindert.
Soweit die beiden Positionen.
Laut Landesverfassung sind Landeshauptmann und Landesregierung in der ersten Sitzung des Landtags zu wählen.
Kommt eine Wahl nicht zustande, muss in der nächsten Sitzung ein neuerlicher Anlauf gemacht werden.
Und erst wenn die Tagesordnung erschöpft ist, wenn also die Wahl vollzogen ist, erst dann kann der Landtag seine übliche Arbeit aufnehmen.
Doch in Kärnten ist die Tagesordnung des Landtags wegen der Dauerblockade der Landeshauptmannwahl niemals erschöpft.
Ist der Landtag deshalb handlungsunfähig?
Die Leiterin der Verfassungsabteilung beim Land Kärnten, Dr. Charlotte Havranek, sagt, der Landtag kann deshalb einen Großteil seiner bisherigen Aufgaben nicht mehr erfüllen.
Er kann zumindest Anträge von Abgeordneten nicht behandeln, weil diese erst nach Erledigung der Tagesordnung an Ausschüsse zugewiesen werden dürfen.
Soll in Kärnten also ein neues Gesetz beschlossen werden, kann nicht einfach ein Abgeordneter im Landtag mit Gleichgesinnten einen Antrag stellen, weil dieser Antrag dann nicht dem Landtagsausschuss zugewiesen werden kann.
In Kärnten muss derzeit ein solcher Antrag etwa von der Landesregierung oder vom Ausschuss selbst kommen.
Oder es handelt sich um einen Dringlichkeitsantrag.
Es sind also Umwege, die gegangen werden müssen.
Was aber die Landesregierung angeht, so hat sie dieselben Kompetenzen wie E&E, nur dass sie nicht neu gewählt ist.
So ist zum Beispiel der ehemalige SPÖ-Obmann Peter Ambrosi Kabinettsmitglied und Klubobmann seiner Partei im Landtag.
Der designierte SPÖ-Obmann Außerwinkler kann hingegen nicht auf der Regierungsbank Platz nehmen.
Er muss die Landtagssitzungen von der Zuschauertribüne mitverfolgen.
Das Jahr 1994 scheint ein Insektenrekordjahr zu werden.
Die sogenannten Märzfliegen sind bereits in circa 50 Mal so hoher Zahl aufgetreten als in den vergangenen Jahren, davon habe ich mich auch selber schon überzeugen können.
Und Wespen gibt es jetzt im Mai schon so viele wie sonst erst im Hochsommer.
Über die Ursachen und damit verbundenen Gefahren berichtet nun Bernhard Pelzel.
Der Grund dafür, dass viele Insektenarten, vor allem Schädlinge, heuer in so großer Zahl auftreten, liegt am vergangenen warmen Winter, sagt der Leiter des Instituts für Naturschutz und Landschaftsökologie in Graz, Dr. Hans Geb, und erklärt am Beispiel der sogenannten Märzfliegen, wie er sich ausgewirkt hat.
sind als Larven bodenlebend und nehmen im Herbst Positionen ein in verschiedenen Bodentiefen und sind dadurch, je nachdem ob der Winter sehr streng wird, mehr oder weniger frostanfällig.
Das heißt, wenn sie tiefer gehen,
Überleben sie in der Tiefe in strengen Wintern und die, die darüber liegen, überleben nicht.
In milden Wintern überleben alle, die, die tiefer unten sind und die, die weiter oben bleiben.
Das gleiche gilt zum Beispiel auch für die Wespenköniginnen, die in Hohlräumen im Boden überwintern und viele andere Insekten.
Das ist nicht nur ein Grund zur Freude für Naturschützer, weil dadurch gefährdete Arten bessere Überlebenschancen erhalten, sondern bringt auch neue Gefahren.
Denn viele Insekten sind gefährliche Krankheitsüberträger.
Die ganz gewöhnlichen Stechmücken zum Beispiel, die nur ein wenig mehr Zeit bräuchten, damit Malariaerreger in ihnen wieder reifen können.
Es gibt aber auch andere Krankheiten, die an den Toren Österreichs stehen, die eindringen könnten, wenn sich ein langfristiger Klimaumschwung ergibt, zum Beispiel Kalaaser, also eine Orientbeulenkrankheit, die von einer Sandmücke übertragen wird, wovon es bereits zwei endemische, also in Österreich auftretende Fälle gegeben hat.
Bis jetzt sei der Treibhauseffekt als Ursache für diese Entwicklung, sagt Dr. Gebb, noch nicht eindeutig nachweisbar.
Aber... Ganz offensichtlich genügen kleinräumige Änderungen.
Das muss gar nicht das Weltklima allein betreffen.
Und kleinräumige Änderungen hatten wir.
Wir hatten 1992 das Dürrejahr.
Und derartige Phänomene sind Phänomene, die sich möglicherweise durch klimatische Umschwünge, die die ganze Welt betreffen, verstärken werden.
Das Problem dabei, das aber jetzt schon absehbar ist, es sind nicht die Nützlinge, die dadurch begünstigt werden, sondern die Schädlinge.
1994 wird ein Sektenrekordjahr, bringt nicht viel Erfreuliches mit sich, Bernhard Belzl hat informiert.
Jetzt mit dem nächsten Beitrag über den viel zitierten Großen Teich in die USA.
Der Supreme Court, der oberste Gerichtshof Amerikas, ist anders als in anderen Ländern eine wichtige politische Instanz.
Die neuen Richter interpretieren in Streitfällen die Verfassung und bestimmen damit oft über die feine Balance zwischen dem Recht des Einzelnen und dem Recht der Gemeinschaft.
Die Richter werden vom amtierenden Präsidenten auf Lebenszeit ernannt und der Präsident hat damit die Chance auf lange Zeit hin die Abhandlung kontroversieller Themen zu beeinflussen.
Bill Clinton hat bereits voriges Jahr eine Richterin ernannt.
Gestern Abend hat er seinen neuen Kandidaten bekannt gegeben.
Richter Stephen Breyer, Constanze Ripper aus den USA.
Mit Stephen Breyer hat Clinton einen Kompromisskandidaten aufgestellt.
Der Senat muss den Vorschlag des Präsidenten bestätigen und Breyer stößt bei beiden Parteien auf Zustimmung.
Es ist ein moderat-liberaler Richter und Rechtsgelehrter, der den Demokraten behakt, weil er für das Recht auf Abtreibung eintritt, und den Republikanern, weil er gegen die staatliche Regulierung von Unternehmen ist.
Der Posten im Supreme Court wurde frei, als Richter Harry Blackmun vor mehr als einem Monat in Pension ging.
Blackman wurde bekannt für eine Entscheidung in einem Fall, der unter dem Namen Roe gegen Wade in die Geschichte einging und der den amerikanischen Frauen das Recht auf Abtreibung zusicherte.
Er war der Liberalste der neuen Richter und Stephen Breyer wird diese liberale Linie höchstwahrscheinlich weiterführen.
Aber das Gleichgewicht im Supreme Court folgt eigenen Gesetzen.
Durch die lebenslange Amtszeit ist schwer vorauszusagen, wie sich ein Richter entwickeln wird.
Als zum Beispiel Richter Blackman ernannt wurde, war er am konservativen Ende der Bank angesiedelt.
Und mit der Zeit entwickelte er sich zu einem Sprecher der Minderheiten und Benachteiligten im Land.
Im Moment bewegt sich der oberste Gerichtshof ziemlich im Zentrum des politischen Spektrums.
Radikale Meinungsverschiedenheiten gibt es selten.
Trotzdem dauert es oft lange, bis kontroversielle Entscheidungen fallen.
Und die Themen der kommenden Monate und Jahre sind alle kontroversiell.
Sterbehilfe, Homosexualität im Militär, die Rolle der Religion in der Erziehung, Gentechnik und der Daten-Highway.
All diese Themen rühren tief an moralische Fragen.
Und deshalb ist es eine der schwerwiegendsten Entscheidungen eines Präsidenten, wen er in den obersten Gerichtshof holt.
Clinton hat sich mit dieser Entscheidung lange Zeit gelassen, wie mit all seinen Personalentscheidungen, die oft unglücklich waren.
Wer hier ein hohes Amt bekommt,
muss sich auf eine unangenehme und minutiöse Durchleuchtung seiner persönlichen und beruflichen Vergangenheit vorbereiten.
Und nicht selten findet sich etwas, das die Bestätigung im Senat verhindert.
Breyer war schon voriges Jahr auf Clintons Liste, als ein anderer Posten im Supreme Court frei wurde.
Doch damals wurde bekannt, dass er eine Haushaltshilfe nicht ordnungsgemäß bei der Versicherung gemeldet hatte.
Inzwischen hat er die Beiträge nachgezahlt und das Gesetz wurde auch gerade geändert.
Das versicherungsfreie Einkommen wurde angehoben.
Damit ist das einzig bekannte Hindernis aus der Welt geschafft und Clinton kann hoffen, dass er eine gute und allgemein akzeptierte Wahl getroffen hat.
Politisch mutig war er nicht gerade.
Weder hat er einen ausgesprochen liberalen Kandidaten gewählt, noch einen Vertreter einer Minderheit wie etwa den spanischstämmigen Richter Cabranes, der ebenfalls in Diskussion war.
Doch im Moment kann er sich kein Risiko leisten.
Er ist voll mit außenpolitischen Problemen in Haiti, Ruanda und Bosnien beschäftigt und mit einer Klage wegen sexueller Belästigung.
Als er gestern nach wochenlangem Hin und Her seine Entscheidung für Richter Breyer bekannt gab, schien er erleichtert wenigstens diese Angelegenheit vom Hals zu haben.
Stephen Breyer wird neuer US-Höchstrichter.
Bill Clinton hat den Richter gestern Abend nominiert.
Constanze Ripper hat ihn von mir aus Washington.
Die europäischen Notenbanken senken weiter die Zinsen, allen voran die Deutsche Bundesbank.
Damit soll der schwache Wirtschaftsaufschwung in Europa gefestigt werden.
Ganz anders die Situation in den Vereinigten Staaten.
Die USA befinden sich auf einem Konjunktur-Höhepunkt.
Weitere billige Kredite für zusätzliche Investitionen sind daher wenig sinnvoll.
In den USA wird jetzt eine Zinserhöhung erwartet.
Welche Gründe diese unterschiedliche Entwicklung hat und welche Folgen sich daraus für die Wirtschaft, aber auch für den kleinen Sparer ergeben, untersucht Ernst Wainisch.
Europaweit gingen in den letzten Tagen Zinssenkungen über die Bühne.
Die Deutsche Bundesbank reduzierte wichtige Leitzinssätze, etwa den Discount und Lombardsatz, gleich um ein halbes Prozent.
Die Bundesbank will damit die Konjunktur anheizen und billige Investitionen vor allem für den Osten Deutschlands ermöglichen.
Da die D-Mark eine europäische Leitwährung ist, haben sich viele Notenbanken angeschlossen, allerdings nicht im vollen Umfang.
Die Österreichische Nationalbank hat die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt zurückgenommen.
Die ÖNB will damit zweierlei demonstrieren.
Erstens eine gewisse Unabhängigkeit vom großen deutschen Bruder.
Und zweitens auch ein Signal für die österreichische Wirtschaft setzen.
Denn niedrige Zinsen sind gut für die Konjunktur.
Automatisch billiger werden all jene Kredite, die an die Bankrate gebunden sind, wie etwa Wechseldarlehen.
Bei den übrigen Kreditzinsen sowie bei der Spareinlagenverzinsung warten die Geldinstitute vorläufig ab.
Denn sowohl das Kreditgeschäft als auch die Spareinlagen zeigen eine rückläufige Zuwachsrate.
Und das hat gute Gründe.
Zum Sparen sind die Zinsen zu niedrig.
Außerdem haben viele Österreicher im letzten Jahr ihre Ersparnisse angeknabbert, um ihren privaten Konsum zu finanzieren.
Dadurch wirkte sich die Wirtschaftsflaute des Vorjahres in Österreich nicht so stark aus.
Und das Kreditgeschäft läuft auch nicht gerade rosig.
Viele Investoren wollen erst abwarten, wie die EU-Abstimmung am 12.
Juni ausgeht, bevor sie ihr Geld in ein Projekt stecken.
Ein weiterer Grund für die Flaute bei den Krediten ist das Privatkonkursgesetz.
Die Banken müssen jetzt genauer auf die Bonität ihres Kunden achten, bevor sie einen Kredit gewähren.
Im Übrigen wirkt jede Zinsänderung in Österreich nur mittelbar, denn anders als etwa in der Schweiz werden bei uns Zinsänderungen nicht sofort beim Mietzins weitergegeben.
Kämpft also Europa um einen wirtschaftlichen Aufschwung nach den hohen Investitionen in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Ostblocks, haben die Amerikaner ganz andere Sorgen.
Sie müssen die Konjunktur einbremsen, damit sie sich nicht überhitzt.
Die USA produziert derzeit fast so viel, wie sie im Idealfall produzieren könnte.
Das heißt, völlige Auslastung der Produktionsmittel ist gleich Hochkonjunktur.
Allgemein wird jetzt erwartet, dass die amerikanische Notenbank den Zinssatz heben wird, um weitere Investitionen in der Produktion abzuschwächen.
Dafür soll die Inflation stabilisiert werden.
Damit steigt auch der derzeit unterbewertete Dollar.
Eine weitere Folge, die Rohstoffpreise ziehen an.
Erdöl wird wieder teurer.
Die unterschiedliche Konjunktur hat eine Entkopplung der Notenbankpolitik zwischen Europa und den USA bewirkt.
Denn heißt es in Europa weiter Dampf machen, müssen die Amerikaner aufpassen, dass ihre Konjunktur-Lokomotive nicht entgleist.
Ganz zweinisch war das mit Einzelheiten über die unterschiedliche Zins- und Konjunkturentwicklung in Europa und in den USA.
Zurück nach Österreich.
Seit einigen Monaten schon sind im Salzburger Polizeigefängnis fünf Kosovo-Albaner inhaftiert, die vor der Wehrpflicht geflüchtet sind.
Ihnen droht jetzt die Abschiebung nach Slowenien und damit die Auslieferung an die serbischen Behörden.
Zahlreiche Initiativen und Persönlichkeiten haben sich in den vergangenen Tagen gegen die Abschiebung ausgesprochen, allen voran Kardinal König.
Das Innenministerium hat für Montag eine Entscheidung angekündigt.
Einer der Kosovo-Albaner wurde aber bereits nach Graz überstellt.
Nach Angaben seines Anwaltes droht ihm die Abschiebung noch an diesem Wochenende, berichtet Georg Altsibler.
Bei dem Schubhäftling handelte es sich um den 24 Jahre alten Hamid Ameti.
Er ist Kosovo-Albaner und von Beruf Maurer.
Vor fünf Monaten bereits wurde er in Salzburg in Schubhaft genommen, nachdem ihn die deutschen Behörden an der Grenze zurückgewiesen hatten.
Nun wurde er nach Graz überstellt.
Seit fünf Monaten also hoffen er und seine vier Leidensgenossen auf Asyl in Österreich.
Bei einer Auslieferung an die serbischen Behörden droht ihnen unter Umständen die Todesstrafe wegen Wehrdienstverweigerung.
Anwalt der Schubhäftlinge ist Dr. Gerhard Mori aus Salzburg.
Er sagte heute am Telefon dazu.
Ich halte es für ungeheuerlich, dass so etwas möglich ist.
dass bei den jetzigen Zuständen in Jugoslawien, auch in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens, Leute, Kosovoalbaner, die also Angehörige einer schwer unterdrückten Minderheit sind und die hier den Wehrdienst verweigert haben, zurückgeschickt werden dorthin, von wo sie gekommen und geflüchtet sind.
Wie kann man dieser Abschiebung nun begegnen aus rechtlicher Sicht?
Wir haben heute, soeben, per Telefax eine Eingabe an die Höchstgerichte gerichtet.
Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshof mit einem Antrag auf Eilverfügung, dahingehend, dass die Höchstgerichte eine aufschiebende Wirkung aussprechen, die zur Folge hätte, dass zunächst einmal die Abschiebung nicht vollzogen werden dürfte.
Und gleichzeitig haben wir einen Innenminister einen Appell gerichtet, er möge wenigstens so lange innehalten in der Abschiebung, bis die Gerichtshöfe des öffentlichen Rechts die Möglichkeit hatten, diese Entscheidung zu fällen.
Nun ist es so, das Wochenende steht vor der Tür.
Es ist Samstagmittag.
Bis Montag, befürchten Sie, könnte dieser Albaner nun schon abgeschoben sein, wenn also Ihre rechtlichen Schritte erst zu greifen beginnen.
Was kann man über das Wochenende tun?
Ja, über das Wochenende kann man nur schauen, dass man den Herrn Innenminister persönlich erreicht, damit er sich einschaltet in die Sache und wirklich anordnet, dass im Moment nichts passieren darf, sondern innezuhalten ist.
Es gibt also Albaner, die einfach in der Armee, in der serbischen, verschwunden sind.
Es gibt also nach Berichten von Menschenrechtsorganisationen, so von der Helsinki Federation, circa 60 Albaner, die also in den letzten Jahren einfach zur Armee einberufen wurden und verschwunden sind.
Was dann konkret wirklich
passieren wird, das weiß der liebe Gott.
Sagt der Anwalt der Schubhäftlinge Dr. Gerhard More und hofft gleichzeitig auf iridische Hilfe durch den Innenminister.
Zurzeit sitzt der von der Abschiebung am stärksten bedrohte Kosovo-Albaner im Polizeigefängnis am Grazer Paulustor.
Warum er von seinen in Salzburg verbliebenen Kameraden getrennt wurde und nun als erster abgeschoben werden soll, ist auch eine Fußnote wert.
Sein Fall wurde von einer anderen Behörde, nämlich der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung behandelt.
Dort arbeitet man offensichtlich besonders effizient.
Möglicherweise wird also noch an diesem Wochenende ein Kosovo-Albaner abgeschoben.
Wir haben uns natürlich auch bemüht um eine Stellungnahme vom Innenministerium.
Leider ist uns das für das ORF-Mittagsjournal bis jetzt nicht gelungen.
Dramatische Szenen spielten sich heute Vormittag in Aschach an der Donau im Bezirk Efading in Oberösterreich ab.
Ein 36-jähriger, beschäftigungsloser Mann hatte aus bisher unbekannter Ursache in der Wohnung seiner Mutter randaliert.
hat mehrere Schüsse aus einem Gewehr abgefeuert und war dann mit der geladenen Waffe in eine Arztpraxis gestürmt.
Ronald Mayer aus Linz.
Den Ausgangspunkt nahm der Amoklauf des Mannes heute kurz vor 8 Uhr früh in der Wohnung seiner Mutter.
Der drogenabhängige Mann war mit der Frau in Streit geraten, in dessen Verlauf er immer mehr in Rage geriet und plötzlich mit einer Art Pumpgun einige ungezielte Schüsse abfeuerte.
Die Frau wurde dabei nicht verletzt.
Danach rannte der Mann mit der geladenen Waffe aus dem Haus und stürmte das vollbesetzte Wartezimmer einer Arztpraxis in Aschach.
Patientenarzt und Arztgehilfin gelang es, unter Lebensgefahr aus der Praxis zu flüchten.
Denn der Amokläufer schoss den Flüchtenden nach, traf aber niemanden.
Zwei der Patienten und ihr einjähriges Kind hatten dabei aber unwahrscheinliches Glück.
Sie saßen bereits in ihrem Wagen, als eines der großkalibrigen Geschosse die Heckscheibe durchschlug und zwischen den Vordersitzen ins Armaturenbrett drang.
Der Amokschütze zog sich daraufhin wieder in die Arztpraxis zurück, wo er sich verschanzte.
Dann legte er plötzlich das Gewehr zur Seite und schien sich zu ergeben.
Als ihm Beamte festnehmen wollten, zog aber plötzlich ein Messer und bedrohte einen der Beamten.
Der zog darauf in seine Pistole und schoss den Mann in den Fuß.
Der Schwerverletzte wurde in ein Linzer Krankenhaus gebracht.
Derzeit sind die oberösterreichischen Kriminalisten vor Ort, um die Hintergründe des Verbrechens zu klären.
Amoklauf heute Vormittag in Oberösterreich.
Ronald Mayer hat berichtet.
Der französische Badeort Cannes ist seit zwei Tagen wieder Mekka der Cineasten.
Vorgestern Abend haben dort die 47.
Filmfestspiele begonnen.
Heuer kämpfen 23 Filme aus 14 Ländern um die Goldene Palme, die dann am Pfingstmontag vergeben wird.
Österreich ist mit dem neuesten Film des Regisseurs Michael Haneke in einer Nebenreihe des Festivals vertreten.
Aus Cannes ein Bericht von Hans Langsteiner.
So unübersehbar diesseits des Atlantiks lag Cannes schon lange nicht.
Wo letztes Jahr noch teure Hollywood-Schinken wie Last Action Hero oder Cliffhanger aufwendig beworben werden durften, da regieren heuer klassische Filmkunst aus klassischen Filmnationen wie Frankreich und Italien oder aber politisches aus dem Nahen und dem Fernen Osten.
Ob sich Amerika demonstrativ so von Cannes fernhält, weil die Franzosen bei den GATT-Verhandlungen letztes Jahr den Wünschen Hollywoods die kalte Schulter gezeigt haben, oder ob, wie offiziell versichert wird, eben nicht mehr Sehenswertes aus amerikanischen Studios vorlag, das ist eine an der Korsett viel diskutierte Frage, auch wenn die Amerikaner mit Clint Eastwood, den Präsidenten der Jury, und mit der schwarzen Komödie Hartsacker, der große Sprung, den Eröffnungsfilm des Festivals stellen dürften.
Paul Newman spielt in dieser Farce einen dämonischen Firmenchef, der auf der Suche nach einem unbedarften Prokuristen ist, um die Aktienkurse nach Gutdünken selbst steuern zu können.
Hier ein diesbezüglicher Szenenausschnitt mit Paul Newman.
Was wir jetzt brauchen, ist einen neuen Präsidenten, der eine Panik in den Aktienhändlern inspirieren wird.
Ein Puppenspieler.
Ein Proxy.
Ein Porn.
Sicher, sicher.
Ein Arschloch, den wir wirklich umdrehen können.
Auch trotz aufwendiger Studiobauten und bemüht Kafkaesker Stilisierung konnte die von Barton Fink Regisseur Joel Cohen inszenierte Satire, die Anfang Juni auch nach Österreich kommt, in Cannes niemanden restlos überzeugen.
Etwas hinter den hochgespannten Erwartungen zurück blieb auch der aufwendige 2-3 Viertelstunden-Film, den Frankreichs Patrice Cherreau über die Pariser Bartholomeus-Nacht vor 422 Jahren gedreht hat.
Der Regisseur des legendären Bayreuther Rings bebildert die blutigen Huguenot-Kämpfe im Stil eines geschmackvollen Fernsehspiels, dem Stars wie Daniel Oteu, Virna Lisi und Isabelle Adjani das Gepräge großen Kinos verleihen sollen.
Für Isabelle Adjani ist La Reine Margot, wie der im Herbst in Österreich anlaufende Streifen im Original heißt, die filmische Aufforderung an die Franzosen, sich auch der dunklen Seite ihrer Geschichte zu erinnern.
Es ist wahr, dass die Französische Geschichte nicht viel in ihrem Kino funktioniert.
Und es ist wahr, dass es gut für die Geschichte war.
Für eine Filmminute lang hat sich übrigens auch unser Otto Taussig in diese französische Bartholomeus-Nacht verehrt.
Ein bekanntes Gesicht in nahem Rollenfach zeigt aber auch der einzige Streifen, mit dem Österreich außer Konkurrenz in Cannes vertreten ist.
In Michael Haneckes düsterer Alltagsstudie, 71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls, spielt nämlich Otto Grünmandl seinen ersten dramatischen Part in einem österreichischen Film.
Hier telefoniert er gerade.
Von was soll ich sonst reden, wenn nicht von mir?
Das ist das Einzige, über was ein anständiger Mensch reden kann.
Was?
Das ist zu viel, ich lege auf.
Harnikes Film läuft in Cannes am kommenden Mittwoch in der renommierten Nebenreihe Casane de Realisateur.
Bleibt zu wünschen, dass er in der Hektik dieser Festivaltage auf das aufmerksame Interesse stößt, das er künstlerisch verdient.
Aber wie sagte doch Jurypräsident Clint Eastwood bei seiner Pressekonferenz auf die Frage, ob er auch ohne dieses Ehrenamt nach Cannes kommen würde?
Ab 23.
Mai hätte Clint Eastwood eine Chance, da gehen die 47.
Film-Festspiele von Cannes nämlich zu Ende.
Unser Profi-Sinast Hans Langsteiner war das aus Cannes.
Noch einmal zurück zum Thema Formel 1, zum schweren Unfall des Österreichers Karl Wendlinger.
Für 14 Uhr ist ja ein neues ärztliches Bild heuer angekündigt.
Heinz Brüller hat aber schon jetzt Informationen aus der Seirock-Klinik in Nizza über den Zustand Karl Wendlingers.
nämlich Professor Daniel Grimaud bezeichnet alle Meldungen, denen zufolge Karl Wendlinger eine Zukunft im Rollstuhl droht, als erfunden.
Er sagt, das kann nur jemand gesagt haben, der mit der Sache überhaupt nicht vertraut ist und keine Ahnung hat, wie es Karl Wendlinger wirklich geht.
Das ist also das Erfreuliche zunächst einmal.
Der Zustand von Karl Wendlinger ist in etwa gleich geblieben.
Professor Daniel Grimaud hat den Eltern von Karl Wendlinger und auch dem Sauber-Team erklärt, dass er den Tiroler weiterhin im künstlichen Koma halten möchte, dass keinerlei Verschlechterung im Zustand eingetreten ist.
dass es eher besser geht, aber dass man daraus noch nicht ableiten oder schließen kann, dass die Lebensgefahr gebannt wäre und dass Karl Wenlinger über den Berg sei.
Auf alle Fälle ein Hoffnungsschimmer heute aus der Klinik von Saint-Roch-in-Itza.
Folge oder Spätschäden?
über die gestern ein offensichtlich unkompetenter Mann des Spitals gesprochen hat, werden von Professor Daniel Grimaud Gott sei Dank dementiert und das Sauber-Team hofft um 14 Uhr vom behandelnden Arzt auch eine öffentliche, eine offizielle Bestätigung für diese Tatsache zu bekommen.
Danke Heinz Brüller für diese Informationen direkt aus Monaco und jetzt im ORF Mittagschanal noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Aus Linz wird ein Amok-Lauf gemeldet.
Ein 36-jähriger Drogenabhängiger stürmte nach einem Streit mit seiner Mutter mit geladener Waffe eine Arztpraxis.
Die Patienten, die Sprechstundenhilfe und der Arzt konnten flüchten.
Der Mann zielte auf ein Auto, die Insassen blieben unverletzt.
Sicherheitsbeamte konnten den Amok-Läufer schließlich überwältigen.
Bei einem Schusswechsel wurde er am Bein verletzt.
Das sogenannte Koma-Baby ist gestorben.
Der plötzliche Tod des fünf Monate alten Fötus erscheint den Ärzten im Wiener Krankenhaus Rudolf Stiftung unerklärlich.
Die Mutter des Kindes liegt seit zwei Wochen im Koma.
Ihr Zustand ist unverändert.
Im Journal zu Gast war heute Gerhard Berger.
Berger erklärte, er könne sich der Faszination des Rennsports nicht entziehen.
Er werde weiterfahren.
Deutschland.
Nach den ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Magdeburg ermittelt die Polizei gegen fünf Personen.
Insgesamt wurden bisher 26 Menschen einvernommen.
Das teilte der Generalstaatsanwalt von Sachsen-Anhalt mit.
Außerdem soll viel Material über die Ausschreitungen ausgewertet werden.
Rechtsgerichtete Jugendliche hatten gestern in Magdeburg regelrecht Jagd auf Ausländer gemacht.
Schweiz.
Für Bosnien gibt es einen neuen Friedensplan.
Die Außenminister Russlands, der USA sowie fünf westeuropäischer Staaten haben in Genf ein Konzept vorgelegt.
Erstes Ziel soll ein Waffenstillstand sein.
Innerhalb von zwei Wochen sind Verhandlungen mit den drei bosnischen Kriegsparteien vorgesehen.
Die Führung der bosnischen Serben hat die Vorschläge in einer ersten Reaktion als unannehmbar zurückgewiesen.
In Genf wird heute das kroatisch-muslimische Föderationsabkommen unterschrieben.
Es sieht einen Bundesstaat auf dem Gebiet Bosnien-Herzegowinas vor.
USA.
In Florida sind wieder Touristen überfallen worden.
In Miami entführten Unbekannte einen Hotelbus und raubten fünf norwegische Touristen aus.
Die Norweger blieben unverletzt.
Jetzt noch ein Blick auf das Wetter.
Zunächst noch oft sonnig, im Westen und Süden allerdings Regenschauer und einzelne Gewitter, gegen Abend dann noch im übrigen Österreich.
Kräftiger, föhniger Südwind, Höchstwerte 20 bis 26 Grad.
Und das war es, das ORF Mittagschanal Technik, Manfred Bauer, Regie Udo Bachmeier, Mikrofon war Christel Reis.
Der französische Badeort Cannes ist wieder das Mekka der Cineasten. Bei den 47. Filmfestspielen kämpfen 23 Filme aus 14 Ländern um die goldene Palme. Österreich ist mit dem neuesten Film von Michael Haneke in einer Nebenreihe vertreten. Einblendung: Filmausschnitt "Hudsucker – Der große Sprung", Interview: Schauspielerin Isabelle Adjani, Einblendung: Filmausschnitt "71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls", Einblendung: Regisseur Clint Eastwood.
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Adjani, Isabelle [Interviewte/r]
, Eastwood, Clint [Interviewte/r]
Datum:
1994.05.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Kulturveranstaltung
;
Spielfilm
;
Theaterwissenschaft, Filmwissenschaft und Medienwissenschaft
;
Drama
;
Interview
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Frankreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten