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KI-generiertes Transkript
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Zum Mittagsschanal begrüßt Sie Herbert Dobrowolny.
Die Schlagzeilen für die heutige Sendung.
Außerordentlicher Landesparteitag der SPÖ Kärnten.
Michael Außerwinkler soll als Parteichef gewählt werden.
Österreich und die EU.
In unserer Serie beleuchten wir heute die Landwirtschaftsprobleme.
Lobbying und die EU.
Wir untersuchen die Arbeit der professionellen Interessensvertreter in Brüssel.
Eröffnung der Bahnumfahrung Innsbruck.
Es ist der mit 12,7 Kilometer längste Eisenbahntunnel Österreichs.
Ugandischer Präsident zu Besuch in Unterolberndorf im Bezirk Misselbach.
Dort hatte er vor sieben Jahren die Verfassung von Uganda ausgearbeitet.
Zweiter Wahlgang in Ungarn.
Parteikongress der Anhänger Ruths Kois.
Im Journal zu Gast, das ist der neue Mann von La Mancha, Karl-Heinz Hakl, der heute Abend in der Volksoper Premiere hat.
Und ebenfalls Premiere im Volkstheater in Wien.
Dort gibt man »Zum Sterben bin ich viel zu jung«, ein Stück über den Tod von Petra Kelly und Gerd Bastian.
Nun aber zur Meldungsübersicht, die Susanne Meisner-Sindeler zusammengestellt hat, und dazu einem weiteren Unfall in der Formel 1, diesmal in Spanien, zu dem wir dann im Verlauf des Journals ausführlichere Informationen erwarten.
Beim Training für den großen Preis von Spanien ist der 29-jährige Italiener Andrea Montermini in der Zielkurve in Barcelona von der Strecke abgekommen und mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Mauer geprallt.
Montermini musste von Rettungsmannschaften aus einem völlig demolierten Fahrzeug geborgen werden.
Über seinen Zustand ist noch nichts bekannt.
Der Italiener war erst vor dem Grand Prix von Spanien
als Nachfolger des tödlich verunglückten Österreichers Roland Ratzenberger für zwei Rennen verpflichtet worden.
Das Training wurde sofort gestoppt.
Österreich Michael Außerwinkler soll heute zum neuen Kärntner SPÖ-Chef gewählt werden.
Die Wahl steht im Mittelpunkt eines außerordentlichen Landesparteitages der SPÖ in Villach.
Außerwinkler ist der designierte Nachfolger Peter Ambrosis, der nach der Niederlage bei der Landtagswahl zurückgetreten ist.
Ugandas Präsident Museveni besucht heute die kleine niederösterreichische Gemeinde Unterolberndorf.
Er hat dort 1985 im Exil die Revolution gegen das damalige Militärregime organisiert.
Auch die neue Verfassung Ugandas wurde in der Ortschaft beschlossen.
Die Verfassung gilt noch heute und trägt den Namen Unterolberndorfer Programm.
Nach viereinhalb Jahren Bauzeit wird heute der längste Eisenbahntunnel Österreichs eröffnet.
Der Bau des knapp 13 Kilometer langen Inntal-Eisenbahntunnels hat etwa drei Milliarden Schilling gekostet.
Die Umfahrung Innsbruck soll die Attraktivität der Bahn im Inntal steigern.
Vorerst sollen nur Güterzüge auf der Strecke verkehren.
Außenminister Mok hat die erste Nacht nach seiner Bandscheibenoperation gut überstanden.
Das hat einer der behandelnden Ärzte in der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie heute mitgeteilt.
Die Mediziner rechnen damit, dass Mok noch bis Ende nächster Woche im Spital bleibt.
Vereinte Nationen Nordkorea.
Der Streit um die nordkoreanischen Atomanlagen hat einen neuen Höhepunkt erreicht.
Die Verhandlungen zwischen der Internationalen Atomenergieorganisation und Nordkorea über die Kontrolle des Atomprogramms sind gescheitert.
Die Regierung in Pyongyang weigert sich nach wie vor, verbrauchte Brennelemente des Versuchsreaktors von Yongbyon untersuchen zu lassen.
Dadurch könnte festgestellt werden, ob Plutonium zum Bau von Kernwaffen abgezweigt worden ist.
Die IAEU hat den UNO-Sicherheitsrat über das Scheitern der Verhandlungen informiert.
Das südkoreanische Außenministerium will in einer Dringlichkeitssitzung über die weiteren Pläne Nordkoreas beraten.
Der Westen verdächtigt die kommunistische Regierung in Pyongyang, seit Jahren an der Entwicklung von Atombomben zu arbeiten.
Nordkorea bestreitet das.
Deutschland.
Solingen gedenkt der Opfer des verheerenden Brandanschlages vor einem Jahr.
Damals sind fünf türkische Frauen und Mädchen ums Leben gekommen, als in ihrem Haus Feuer gelegt wurde.
Zu den prominenten Teilnehmern der Kundgebungen und Gedenkveranstaltungen an diesem Wochenende gehören auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau und der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignaz Bubitz.
Russland.
In Moskau hat ein Oppositionskongress begonnen.
An der Konferenz nehmen etwa 300 Delegierte teil.
Erwartet werden sowohl Vertreter der Nationalisten als auch der Kommunisten.
Sie wollen ihre künftige Zusammenarbeit organisieren.
Die Initiative zu dem Treffen ist vom ehemaligen Vizepräsidenten Alexander Ruzkoi ausgegangen.
Österreich
Bei einer Gasexplosion im 10.
Wiener Gemeindebezirk sind am Abend vier Menschen verletzt worden.
Ausgelöst wurde die Explosion durch einen Selbstmordversuch eines AIDS-infizierten jungen Mannes.
Der 25-Jährige überlebte mit Verbrennungen und Schnittwunden.
Durch die Wucht der Detonation wurden mehrere Wohnungen zerstört.
Griechenland.
In Athen sterben mindestens 100 Menschen pro Jahr an den Folgen der Luftzerschmutzung.
Das geht aus einer Studie der Universität Athen hervor.
In den vergangenen zwei Tagen haben die Behörden für das Zentrum der griechischen Hauptstadt ein Fahrverbot verhängt.
Auch die Industriebetriebe mussten ihren Energiebedarf drosseln.
China.
33 Autodiebe sind in der südchinesischen Provinz Guangdong zum Tode verurteilt und sofort hingerichtet worden.
Wie es in einem Bericht einer amtlichen chinesischen Zeitung heißt, sollten die Todesurteile zur Abschreckung dienen, weil die Zahl der Autodiebstähle in Guangdong stark zugenommen hat.
Ingeborg Tschanni war das mit der Meldungsübersicht und was Sie wettermäßig von diesem Wochenende zu erwarten haben, das verrät Ihnen jetzt Peter Sterzinger.
Zunächst, es wird kein Badewochenende, denn mit der Westströmung ziehen immer wieder Wolkenfelder durch und richtig warm wird es auch nicht.
Zurzeit ist es in Österreich sehr unterschiedlich bewölkt, am meisten Sonne gibt es entlang des Alpenhauptkamps.
Die aktuellen Meldungen, Wien wolkig 15 Grad, Eisenstadt bedeckt 14, St.
Pölten wolkig 14, Linz wolkig 15, Salzburg stark bewölkt 16 Grad, Innsbruck heiter 16, Bregenz wolkig 13, Graz stark bewölkt 16 und Klagenfurt heiter 17 Grad.
Auch heute Nachmittag wird es stellenweise immer wieder sonnig sein, doch sind einzelne Regenschauer, auch Gewitter möglich.
Vor allem erwarten wir sie in Vorarlberg, Teilen Tirols und in Oberkern.
Die Wolken werden allmählich überall dichter.
Am längsten sonnig sollte es in Unterkärnten sowie im Süden der Steiermark und des Burgenlandes bleiben.
Der Wind ist weiterhin schwach.
Die Temperaturen steigen auf nur 19 bis 23 Grad in 2000 Meter Höhe auf ungefähr 7.
Die Tiefstemperaturen der Nacht liegen dann zwischen 13 und 10 Grad, in manchen Tälern natürlich darunter.
Morgen Sonntag ist mit ein bisschen Sonne nur im Süden Österreichs zu rechnen, sonst bleibt es stark bewölkt oder bedeckt und ab Mittag bilden sich Regenschauer und Gewitter in der Westhälfte Österreichs, vereinzelt sonst im Bergland, später dann auch in flachen Gebieten.
In Wien könnte es trocken bleiben, dafür wird es besonders hier sehr windig.
Die Temperaturen erreichen morgen nur 18 bis 22 Grad mit den höchsten Werten höchstwahrscheinlich in Wien und im Süden.
Übermorgen Montag wird es wieder etwas wärmer, es gibt aber vor allem im Gebirge noch gewittrige Regenschauer.
Zwölf Uhr und acht Minuten wird's in wenigen Sekunden.
Nach der Wahlschlappe vom 13.
März sollen in der Kärntner SPÖ heute Nachmittag die Weichen für die Parteiführung neu gestellt werden.
Um 14 Uhr beginnt in Villach ein außerordentlicher Parteitag.
Der frühere Gesundheitsminister Michael Ausserwinkler soll dabei als Nachfolger von Peter Ambrosi zum neuen Parteichef gewählt werden.
Bei diesem Parteitag will die Kärntner SPÖ aber auch ihre weitere Vorgangsweise in der noch immer strittigen Landeshauptmannfrage diskutieren und festlegen.
Aus Kärnten, Wolfgang Dietmar.
Vor knapp vier Jahren wechselte der Mediziner Michael Auserwinkler in die Politik.
Vor rund drei Jahren verlor er die Bürgermeisterwahl in Klagenfurt und nach seiner kurzen Amtszeit als Gesundheitsminister drohte Michael Auserwinkler nach seiner Rückkehr aus Wien in die Kärntner Parteispitze vor wenigen Wochen der politische Totalabsturz.
Als am 18.
April der Pakt zwischen ÖVP und FPÖ bekannt geworden war, stand die SPÖ mit ihrem Chefverhandler Michael Außerwinkler völlig entmachtet und in den Parteienverhandlungen gescheitert da.
Es drohten jene noch mächtigen SPÖ-Politiker recht zu behalten, die von Außerwinkler nach dessen Übernahme der Parteiführung ins Eck gestellt wurden.
Sie hatten Außerwinklers Führungsstil kritisiert und auch eine Gegenkandidatur am heutigen Parteitag nicht ausgeschlossen.
Aber die Gefahr des politischen Totalabsturzes dauerte für Außerwinkler gerade 48 Stunden.
Nach der überraschenden Kündigung des ÖVP-FPÖ-Paktes durch ÖVP-Chef Zenato war Außerwinkler plötzlich wieder im Spiel.
Und jetzt, weitere fünf Wochen später, scheint er gestärkt zu sein wie nie zuvor.
Rechnet er noch mit einem Gegenkandidaten heute Nachmittag?
Die Wahlkommission hat getagt und es ist kein Vorschlag eingebracht worden.
Natürlich haben wir ein sehr offenes Statut, dass auch noch während des Parteitages der tagenden Wahlkommission ein Vorschlag übermittelt werden kann, aber aus vielen Gesprächen mit fast allen Delegierten in den letzten Wochen erkenne ich, dass hier nicht die Tendenz besteht, einen zweiten Kandidaten aufzustellen.
Herbert Schiller, Mitglied der alten Landesregierung, war jener, der noch vor Wochen Außerwinkler kritisiert und eine Gegenkandidatur nicht ausgeschlossen hatte.
Schiller heute?
Also ich stehe als Gegenkandidat nicht zur Verfügung und ich glaube durch diesen Schritt, den ich jetzt setze, eben nicht zu kandidieren, ein Beitrag zur innerparteilichen Beruhigung eingebracht werden kann.
Ob es jetzt andere Gegenkandidaten gibt, das entzieht sich meiner Kenntnis.
Auch Ex-Parteichef Peter Ambrosi erwartet mit diesem Parteitag ein stärkeres Zusammenrücken in der Kärntner SPÖ.
Es wird ein Parteitag sein, der auch durch das Referat von meinem Bundeskanzler geprägt sein wird und natürlich auch durch die Wahl des Landesparteivorsitzenden, wobei ich davon ausgehe, dass am Nachmittag gerade die Wahl des Landesparteivorsitzenden
die Geschlossenheit und auch Stärke der Sozialdemokratie in Kärnten zum Ausdruck bringen wird.
Geschlossener wurde die Kärntner SPÖ aber in den letzten Wochen weniger durch die Führung Außerwinklers.
Zusammengerückt ist man wegen der aktuellen politischen Situation Kärntens.
Geeint wurde die Partei vor allem wegen eines gemeinsamen Gegners, der Freiheitlichen Partei und deren Blockadeverhalten bei der Landeshauptmannwahl.
Michael Außerwinkler?
Ich möchte aber verhindern, dass nur durch den Außenfeind
ein inneres Zusammenrücken stattfindet.
Er selbst wolle für Geschlossenheit sorgen, sagte Außerwinkler.
Er will in der Landeshauptmannfrage auch nach dem heutigen Parteitag am bisherigen Weg festhalten, auch dann, wenn er von den Delegierten ein Signal bekäme, sich selbst um die Landeshauptmannfunktion zu bewerben.
Jetzt in einer demokratiepolitisch wichtigen Phase eine Koalitionsvereinbarung mit der ÖVP zu verlassen, in der unter anderem auch drin steht, dass Zernator Landeshauptmann werden kann mit unserer Unterstützung, wäre falsch.
Das würde ich also als eine Empfehlung ansehen, die ich nicht entsprechend einhalten würde.
Also die SPÖ hält mit Sicherheit auch nach dem Parteitag an Zernator als Landeshauptmann-Kandidaten fest?
Auf jeden Fall, dieses Koalitionsübereinkommen ist intakt.
Aber einen neuen Vorschlag zur Lösung der verhärteten politischen Fronten in Kärnten will Außerwinkler dem Parteitag heute Nachmittag dennoch unterbreiten.
Ich werde bei meiner Rede einen deutlichen Vorschlag machen, denn ich glaube,
Man sollte die FPÖ auf jeden Fall noch einmal einladen, auf den Boden der Demokratie zurückzukehren.
Details soll der Außerwinkler vor dem Parteitag, der um 14 Uhr beginnt, nicht bekannt geben.
Weitere Informationen über diesen außerordentlichen Landesparteitag der SPÖ Kärnten gibt es dann am späten Nachmittag in unseren Nachrichten.
Österreich und die EU.
Unsere Informationsserie steht wieder auf dem Programm.
Heute zum Thema die Bauern und ihre Zukunft.
Die Landwirtschaft war einer der härtesten Brocken in den Beitrittsverhandlungen.
Dieser Wirtschaftsbereich ist auch in der Europäischen Union am strengsten reglementiert.
Die Bauern und ihre Zukunft heißt die heutige Folge unserer Serie.
Österreich und die EU.
Risken und Chancen.
Im Zusammenhang mit den Beitrittsverhandlungen war immer nur von der Landwirtschaft die Rede.
Es heißt aber zu Recht Land- und Forstwirtschaft.
Denn 50 Prozent des österreichischen Waldes gehört Bauern.
Den Rest teilen sich die Nur-Waldbesitzer und die Bundesforste.
Die Forstleute aber haben Angst vor einem Draußenbleiben Österreichs, denn die beiden härtesten Konkurrenten auf dem Holzmarkt, Finnland und Schweden, haben auch einen Beitrittsantrag gestellt.
Würden die beiden beitreten und Österreich nicht, könnte der Holzexport zurückgehen, weil die Holzkunden in der Gemeinschaft Lieferanten in der Gemeinschaft bevorzugen würden.
Hier spielen Dinge wie Grenzaufenthalte und Pflanzenschutzbestimmungen eine Rolle, die gegenüber einem Partner außerhalb der EU gelten, innerhalb aber nicht.
Bleibt die reine Landwirtschaft, also die Produktion von Feldfrüchten, Getreide, Vieh- und Milchprodukten, die mit massiven Problemen zu rechnen hat.
Und zwar mit und ohne Beitritt.
Würden wir beitreten, müssten wir das Preisniveau der EU übernehmen und unser Markt wäre für Produkte aus allen EU-Ländern offen.
Das bedeutet für den Konsumenten mehr Auswahl zu niedrigeren Preisen.
Für die Bauern Einkommensverluste, die nur in den ersten vier Jahren durch jeweils jährlich sinkende Zahlungen gemildert werden.
Die haben aber nur das Ziel, die Umstellung zu erleichtern, nicht sie zu verhindern.
Es würde nach einem Beitritt zu einer massiven Abwanderung aus der Landwirtschaft kommen.
gehen wir nicht in die Gemeinschaft, wäre die Abwanderung nicht kleiner, sondern bloß über einen längeren Zeitraum verteilt, denn wir haben das GATT-Abkommen mit unterschrieben, das uns über einen etwas längeren Zeitraum von sieben Jahren verpflichtet, im Export auf alle Preisstützungen zu verzichten.
Für den Konsumenten würde im Falle eines Nicht-Beitritts also kaum etwas billiger, aber die Belastung für das Budget würde massiv steigen, weil wir die Überschüsse nicht mehr exportieren könnten.
Mastfabriken in der Tierhaltung sind in der EU möglich, bei uns derzeit nicht.
Wir haben strenge Bestands-Obergrenzen für die Haltung von Schweinen, Rindern und Geflügel.
Im Beitrittsvertrag steht nicht, dass wir diese Bestands-Obergrenzen ändern müssten, aber die Praxis sieht anders aus.
Wenn wir unsere Bauernbetriebe nicht in die Konkurrenzunfähigkeit treiben wollen, dürfen wir nach einem Beitritt ihre Wachstumsmöglichkeiten nicht einschränken.
Täten wir das, ginge wahrscheinlich Westösterreich als Markt für die ostösterreichischen Bauern verloren.
Denn nach Tirol oder vor Adelberg ist es aus Holland nicht viel weiter als aus Ostösterreich.
Wir müssten also das EU-System übernehmen, das den Viehbestand an die bewirtschaftete Fläche eines Agrarbetriebes bindet.
Er muss vor allem die Gülle auf dem eigenen Grund und Boden verwerten können.
Förderungen für Viehmastbetriebe gibt es in der EU nur, wenn sie auch die eigene Futterbasis nachweisen können.
Das bindet den Viehbestand an die Betriebsgröße, aber diese Betriebsgröße ist unbeschränkt.
Würden wir der EU nicht beitreten, könnten wir bei den alten Regelungen bleiben und die Grenzen für Agrarprodukte blieben geschlossen.
Aber, wie gesagt, auch für den Export.
Denn wir dürften die Preise nicht stützen, siehe GATT, und damit wäre der Export unserer Überschüsse an Fleisch, Vieh und Käse praktisch abgeschnitten.
Obst und Gemüse sind ein Sonderkapitel.
Derzeit schützen wir unsere Produktion durch von einem Tag zum anderen vom Landwirtschaftsministerium festgelegte Importkontingente.
Treten wir der EU bei, wäre Schluss mit diesen Kontingenten und unsere Obst- und Gemüsebauern müssten sich Marktnischen und Sonderproduktionen suchen, um weiterzuleben.
Auch hier hätte der Konsument in einem EU-Land Österreich den Vorteil des billigeren Einkaufes von Obst und Gemüse, weil die Mittelmeerländer, die vor allem die Lieferanten sind, billiger produzieren.
Der Bauer hätte den Schaden, weil er einer billigen Konkurrenz ausgesetzt ist, die auch noch klimatisch bedingt früher als er liefern kann.
Die Europäische Union hat im Vertrag das Burgenland als besonders förderungswürdig anerkannt.
Das würde nach einem möglichen EU-Beitritt Österreichs dem Burgenland massive Geldunterstützung für Infrastrukturprojekte sichern.
Tritt Österreich nicht bei, fallen die Burgenländer um die Sonderunterstützungen aus Brüssel um und müssen sich mit dem begnügen, was sie auch bisher vom österreichischen Staat an Förderungen bekommen haben.
Zusammenfassend, bleiben wir draußen, dann müssen wir mit höheren Nahrungsmittelpreisen leben.
Wir haben massive Kostensteigerungen für die Verwertung agrarischer Überschüsse oder für die Abgeltung des Verdienstentganges der Bauern durch Produktionseinschränkungen zu erwarten.
Dafür könnten wir die Viehbestandsgrenzen beibehalten und Großbetriebe verhindern.
Wir vermeiden ruinöse Konkurrenz für die Gemüse- und Obstproduzenten und verzichten auf einen Teil des ausländischen Angebotes, der aus Gründen des Schutzes der heimischen Produktion im Bereich Milch, Fleisch, Getreide und Stärke nicht ins Land gelassen wird.
Treten wir bei, kommt es unter den Bauern zu einer verstärkten Abwanderung.
Tierfabriken werden mit Einschränkungen möglich, Nahrungsmittel aus ganz Europa werden importiert, die natürlich nicht dem österreichischen Lebensmittelgesetz, sondern den Bestimmungen ihres Herkunftslandes entsprechen.
Nahrungsmittel werden generell billiger, die Förderungen für die Bauern werden umfangreicher und komplizierter und das Burgenland könnte auf Vorteile bei den Förderungen hoffen.
Große Herausforderung also für die Bauern als Unternehmer in einer neuen Umwelt nach einem möglichen EU-Beitritt Österreichs.
Die Konsumenten aber könnten sich über ein reichhaltigeres Angebot und niedrigere Preise freuen.
Details über dieses Angebot folgen am Montag im ORF-Mittagschanal.
Es geht weiter mit unserer EU-Serie Folge 6.
Der Feinkostladen soll auch billig sein.
Unser Lebensmittelgesetz und die Nahrungsmittelindustrie nach einem möglichen EU-Beitritt.
Übrigens können Sie auch schriftlich die Unterlagen unserer Serie bekommen, und zwar unter der Wiener Telefonnummer 877 36 71.
Und auch mit unserem nächsten Beitrag bleiben wir beim Thema Europäische Union.
Nirgendwo gibt es so viele von Ihnen wie in der amerikanischen Hauptstadt Washington, aber am zweitmeisten gibt es sie schon in Brüssel.
Die Rede ist von sogenannten Lobbyisten.
Kritiker sehen in Ihnen Leute, die für ihre Auftraggeber Abgeordnete und Gesetze kaufen.
Für andere wiederum sind sie einfach professionelle Interessensvertreter, ohne die ein politisches System gar nicht auskommt.
Brüssel jedenfalls ist voll von Lobbyisten, die versuchen, die Interessen ihrer Auftraggeber beim Europäischen Parlament und der Kommission zu vertreten.
Auch Österreich hat im Zuge seiner Beitrittsverhandlungen Lobbying betrieben, um möglichst viel durchzusetzen und derartige Interessensvertretungen wäre für ein EU-Mitglied Österreich natürlich noch viel wichtiger.
Armin Wolf hat sich angesehen, wie Lobbys in Brüssel arbeiten und welchen Einfluss sie haben.
Melitta Aschauer-Nagl ist Juristin, Absolventin der Diplomatischen Akademie und Lobbyistin in Brüssel.
Ein Beruf, der in Österreich keinen allzu positiven Ruf habe, wie sie meint.
Man stellt sich unter einen Lobbyisten jemand vor, der mit dem dicken Paket Geld in der Tasche
dem Abgeordneten auflauert, ihm eine Fernreise aufzwingt und dann seinen Vorschlag durchgebracht hat.
So funktioniere Lobbying aber ganz und gar nicht.
Aschauer Nagl sitzt für die Arbeiterkammer in Brüssel und versucht dort, die Interessen der österreichischen Arbeitnehmer in der EU zu vertreten.
Alle heimischen Sozialpartner haben mittlerweile Vertreter bei der EU, die Landwirte, die Industrie, aber auch einzelne Bundesländer oder die Nationalbank.
Und sechs Referenten der Bundeswirtschaftskammer betreuen österreichische Firmen.
Was macht nun ein österreichischer Lobbyist in Brüssel?
Melitta Aschauer-Nagl nennt Beispiele aus den Beitrittsverhandlungen.
Wenn man die Mitgliedstaaten und die Kommission davon überzeugen will, dass Burgenland ein extrem verarmtes Gebiet ist, dann muss man den Leuten das auch zeigen.
Wenn man die Situation der Bergbauern wirklich drastisch darstellen will, dann muss man auch eine Beamte mit Stöckelschuhen über die Hanglage, die eine solche Nägel hat, hinaufjagen.
Das gehört zum Lobbyismus dazu.
Die Hauptarbeit von Lobbyisten ist es aber, informiert zu sein und über exzellente Kontakte in die Brüsseler Bürokratie zu verfügen, erzählt Gillian Tett, die für die renommierte Financial Times über Lobbying in der EU berichtet.
Die Lobbyisten verfolgen vor allem, was, wo, wann los ist, welche Gesetze und Richtlinien gerade ausgearbeitet werden.
Sie reden ständig mit Beamten der Kommission und mit Europaparlamentariern.
Und ganz wichtig sind die sogenannten beratenden Ausschüsse der Kommission.
Denn die Kommission hat extrem viel zu tun und verfügt, gerade wenn es um komplizierte Gesetzesvorhaben geht, oft nicht über die nötigen Experten.
Und so sitzen in diesen Ausschüssen oft wichtige Industrievertreter, die so sehr wirksam ihre Interessen einbringen,
und auch tatsächlich beeinflussen können, welche Regelungen herauskommen.
Kein Mensch weiß, wie viele Lobbyisten es in Brüssel gibt, weil es keinerlei Registrierungspflicht für sie gibt.
Die mächtigsten Lobbys hat aber jedenfalls die wirtschaftweise Expertin Gillian Tett.
Die Kunststoff- und Chemieindustrie ist zum Beispiel ziemlich mächtig, aber auch die Gewerkschaften sind recht gut organisiert.
Und vor kurzem hat etwa die Autoindustrie verhindern können, dass das Europaparlament strengere Abgasvorschriften eingeführt hat, einfach durch eine massive Lobbying-Kampagne.
Kritiker stört am meisten, dass es bisher keinerlei gesetzliche Regelungen über Lobbying in der EU gibt.
Und so sind die Lobbys ein extrem einflussreicher und gleichzeitig praktisch unkontrollierter Machtfaktor in Brüssel.
Und eine Branche, die ständig wächst.
So groß ist die Nachfrage nach professionellen Lobbyisten, dass in Brüssel vor kurzem die erste Schule für Lobbying gegründet wurde.
12 Uhr und 23 Minuten wird es jetzt.
Wir kommen zurück zur Spitzenmeldung unserer Nachrichten zur Unglücksserie, die in der Formel 1 offensichtlich nicht abreißen möchte.
Beim Training für den großen Preis von Spanien ist der 29-jährige Italiener Andrea Montermini in der Zielkurve in Barcelona von der Strecke abgekommen und mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Mauer geprallt.
Am Mittagschanal Telefon ist nun Heinz Brüller.
Die Frage an ihn, weiß man schon genaueres über den Gesundheitszustand des Verunfallten?
Naja, Gott sei Dank keine Lebensgefahr für Andrea Montermini, den jungen italienischen Piloten.
Die Formel 1 kommt im Augenblick leider Gottes nicht zur Ruhe.
Dieser schwere Unfall ist passiert vor genau einer Stunde am Ende des inoffiziellen Trainings.
In der Zielkurve, fünfter Gang, schaut nach Fahrfehler aus auf alle Fälle.
Der junge Italiener mit einem Simtek Ford, das ist die Startnummer 32, die Unglücksnummer des Roland Ratzenberger, vor vier Wochen in Imola gewesen.
aus der Zielkurve getragen worden, über das Kiesbett und frontal aufprallt dann gegen diesen Schutzwall aus Reifenstapel.
Und dann die grauslichen Bilder, die wir alle schon nicht mehr sehen können.
Rote Flagge, Abbruch des Trainings.
Rettungswagen, Rettungshubschrauber und nach ungefähr 20 Minuten wurde Montemini ins Krankenhaus von Barcelona gebracht.
Ich habe mit dem Arzt gesprochen.
Ich habe auch mit dem Team gesprochen.
Die ersten Meldungen sind Gott sei Dank beruhigend.
Der Fahrer ist ansprechbar.
Er hat keine Brüche davongetragen.
Das sind die ermutigenden ersten Diagnosen.
Also er ist sicherlich nicht in Lebensgefahr, Andrea Montemini, aber es ist natürlich die Kombination hier eines jungen, unerfahrenen Piloten mit einem Auto eines neuen, jungen, unerfahrenen Teams.
Und aufgrund der technischen Reglementänderungen sind die Autos, das glaube ich, eher noch kritischer zu fahren und vielleicht sogar noch gefährlicher geworden.
Es hat eine Dreiviertelstunde nach diesem Unfall dann ein Gedenkakt für Ayrton Senna und Roland Ratzenberger stattgefunden.
Wenige Meter von der Unfallstelle entfernt, für Senna wurde ein Denkmal enthüllt und für Ratzenberger eine Gedenktafel.
Und es gibt glücklicherweise auch erfreuliche Nachrichten aus der Formel 1.
Karl Wendlinger geht's besser, sein Fieber hat nachgelassen, es war vorgestern noch 39,8 Grad.
Man kann also über einen Transport nach Innsbruck diskutieren und das werden die Professoren dann übermorgen am Montag in Nizza tun.
aus Barcelona, live Heinz Brüller.
Fünf Minuten vor halb eins.
Für zahlreiche Bewohner des Inntals, speziell zwischen Hall und Innsbruck, wird es ab nun hörbare Erleichterung geben.
Nach viereinhalbjähriger Bauzeit wird die sogenannte Südumfahrung Innsbruck für den Eisenbahnverkehr in Betrieb genommen.
Der mit knapp 13 Kilometer längste Eisenbahntunnel Österreichs soll die Bahn für den Transit im Inntal attraktiver machen und eine Verkehrsüberlastung auf den Schienen mildern.
Christoph Seiler über die Entstehungsgeschichte und die Intentionen, die man mit dem Tunnel hat.
In den letzten zehn Jahren hat man zwischen Wörgl und Innsbruck einiges in die bestehende Bahnstrecke investiert.
Neuer Geleisunterbau, neue Signalanlagen und dann als Prunkstück und einzigen Neubau die Südumfahrung Innsbrucks.
Die hat alleine 2,96 Milliarden Schilling gekostet.
Und man hat damit die bestehende Strecke von Kufstein bis zum Brenner auf 300 Züge pro Tag ausgebaut.
Und die fahren auch jetzt schon.
Die Südumfahrung war von Anfang an nicht als bloße Streckenverbesserung geplant.
Sicher galt es den Flaschenhals zwischen Hall und Innsbruck zu umschiffen, wo die Signale wegen des dichten Zugverkehrs öfter als gewünscht auf Rot standen.
Aber das war nur ein Aspekt.
Die Südumfahrung war und ist eines der zentralen Stücke in der geplanten Eisenbahnachse München-Verona.
Denn ohne die Umfahrung bräuchte man gar nicht über solche Dinge wie Basistunnel, Inntaltrasse und Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene nachdenken, weil man ja wie erwähnt zwischen Hall und Innsbruck schon lange überlastet ist und keinen Platz für jene 512 Züge hätte, die angeblich im Jahre 2010 hereindrängen werden nach Tirol.
Die Umfahrung mit dem Tunnel war also immer als erster Bauabschnitt für diese große Achse gedacht.
Das sieht auch Bahndirektor Johann Lindenberger so.
Der Tunnel ist ein
Ein erster Schritt im mittelfristigen Ausbau, das heißt die Strecke ist jetzt kontinuierlich leistungsfähig und ist eine vorbereitende Maßnahme und vollkompatibel mit langfristigen Projekten, sofern man sie haben will.
Das bestimmt ja nicht die Bahn, das ist eine verkehrspolitische Entscheidung, ob man die Schiene im nächsten Jahrtausend als Partner mit höherer Leistungsfähigkeit haben will oder nicht.
Das bestimmen sicher nicht wir aus dem Tagesgeschäft heraus.
Was aber, wenn der Basistunnel aus irgendeinem politischen Willen nicht gebaut wird?
Wenn sich die Interkasse nicht finanzieren lässt?
Dann reduziert sich die Bedeutung der stolzen Südumfahrung tatsächlich nur mehr auf zwei wesentliche Dinge.
Erstens, die Bewohner im Großraum Innsbruck werden vom Lärm entlastet.
Ab Sonntag fahren 55 Züge täglich über die neue Umfahrung und nicht mehr über den Innsbrucker Viaduktbogen.
Ab 1.
Jänner werden es 70 Züge pro Tag weniger sein, die zwischen Hall und Innsbruck verkehren.
Zweitens schafft diese Entflechtung des Verkehrs zwischen Innsbruck und Hall Entspannung im Fahrplan und die Möglichkeit, über bessere Nahverkehrsverbindungen, sprich Pendlerzüge, nachzudenken.
Das Transitproblem ist aber mit der Südumfahrung alleine nicht gelöst.
Es lässt sich nur mit einem Vollausbau der Strecke, also mit einer Inntaltrasse und einem Basistunnel in den Griff bekommen.
Erst wenn diese beiden wichtigen Bestandteile der
in München-Verona stehen, kann man über dirigistische Maßnahmen wie in der Schweiz nachdenken.
Freilich, viel Zeit bleibt nicht.
Die Entscheidung für die Trasse und den Tunnel muss jetzt fallen, damit diese Lösung bis zum Jahre 2010 steht.
Ob die Festgäste aus der hohen Politik heute wohl trotz aller Feierstimmung daran denken?
12.28 Uhr war es soeben.
Morgen Sonntag entscheiden die Ungarn in einem zweiten Wahlgang über die Zusammensetzung des neuen Parlaments.
Im ersten Wahlgang, vor drei Wochen, war über die Parteien abgestimmt worden.
Morgen wird in 174 Wahlkreisen unter denjenigen Kandidaten, die im ersten Wahlgang über 15 Prozent der Stimmen erhalten hatten, der Parlamentsabgeordnete gewählt.
Nach dem Wahlsieg der Sozialisten in der ersten Runde geht es morgen um die Frage, bekommen die Nachfolger der Kommunisten mit rund einem Drittel der Stimmen die absolute Mehrheit oder sind sie gezwungen mit den Liberalen als zweitstärksten Partner eine Koalition einzugehen.
Ein Vorwahlbericht von unserem Ungarn-Korrespondenten Karel Stibschitz.
Mit diesem Spot wird das ungarische Wahlvolk in Radio und Fernsehen auf die Bedeutung des zweiten Wahlgangs aufmerksam gemacht.
Dass die Sozialisten in der nächsten Regierung als stärkste Partei den Ton angeben werden, darüber herrscht kein Zweifel.
Vom morgigen Wahlergebnis aber hängt ab, wie groß diese Mehrheit sein wird.
Die ungarischen Sozialisten haben ihren Wahlkampf auch in der zweiten Runde ganz auf Parteichef Jula Horn und den Slogan Fachleute an die Macht zugeschnitten.
Innerhalb der eigenen Partei aber ist Horn umstritten.
Eine sehr starke Gruppe sähe lieber den Wirtschaftsexperten und früheren Finanzminister Laszlo Bekasi als Ministerpräsident.
Dieser hat sich mehrmals schon mit den Sozialdemokraten Helmut Schmidt und Franz Franitzki verglichen.
Auch Dülerhorn möchte österreichische Erfahrungen mit der Sozialpartnerschaft auf Ungarn übertragen.
Es ging hier in der nächsten Austria um die Zusammenarbeit der Experten.
Und es ging auch so weiter, dass die linken Parteien, die Soxden-Parteien, es entwickelten, dass auch die konservativen Regierungen dieser sozialen Partei verantwortlich waren.
Eine Art Sozialpakt schließen auch die Liberalen, die möglichen Koalitionspartner der Sozialisten nicht aus.
Denn obwohl sich die abgewählte konservative Regierung vorwerfen lassen musste, sie habe kein soziales Gewissen, hat gerade sie das soziale Netz überstrapaziert.
Nun sind, das wissen auch die Sozialisten, Einsparungen notwendig.
Das liberale Parteiprogramm
ist naturgemäß weniger auf die Gewerkschaften als auf die Bedürfnisse der Unternehmer und der selbstständig denkenden und handelnden Personen ausgerichtet.
Der liberale Kandidat für das Amt eines Ministerpräsidenten, Gabor Kunze, will vor allem die Privatisierung forcieren.
Man muss darauf achten, das Privatisierungsgesetz zu ändern.
Zum einen, um ein anderes Institutssystem aufzubauen.
Zum anderen, um durchschnittliche Kontrollvorschläge vorzunehmen.
Zum Beispiel, um den Schmerz der Korruption von der Privatisierung entfernen zu können.
Zum anderen, um die Privatisierung mehrfach zu machen.
Die in der ersten Wahlrunde schwergeschlagenen Regierungsparteien haben das Trauma der Niederlage noch lange nicht verwunden.
In den drei Wochen zwischen dem ersten und dem zweiten Wahldurchgang malten ihre Kandidaten die Gefahr einer sozialliberalen Koalitionsregierung an die Wand, die mit einer Zweidrittelmehrheit im Parlament auch die Verfassung ändern könnte.
Jula Horn versuchte, die Wähler in einer Fernsehdiskussion zu beruhigen.
Wenn sie, wie die Sozialisten und die Liberalen, zur Regierung kommen, dann machen sie alles zurück.
Ich habe auch solche Meinungen gehört, die sogar in der Beschreibung geschrieben wurden.
Wir sprechen niemandem über die Rechte der Behörden.
Jeder kann die Rechte der Behörden behalten.
Denn wir haben keine Grund, keinen Grund, keinen Sinn dafür.
Ob es über die Erde oder über Beimler oder ein anderes Projekt geht,
Die Niederlage der extremen Rechten, die im ersten Wahlgang nur anderthalb Prozent erhalten hatte und die Ablösung der konservativen Regierung, hat eine Berufsgruppe vor besonders große Probleme gestellt.
Die der Budapester Kabarettisten und Karikaturisten.
Ihnen ist ihr allerliebstes Feindbild ganz einfach abhandengekommen und eine neue Regierung ist noch lange nicht in Sicht.
Berichterstatter aus Budapest war Karl Stiepschitz.
Im Journal zu Gast ist heute Kammer-Schauspieler Karl-Heinz Hakli.
Zum zweiten Mal unternimmt der prominente Burgschauspieler einen Ausflug an die Volksoper zum Musical.
Nach dem Transvestiten Shasha im Käfig voller Narren spielt er jetzt den Don Quixote im Musical Der Mann von La Mancha.
Premiere heute Abend.
Der 45-jährige Wiener hat im Theater der Courage debütiert, dann am Volkstheater gespielt und ist nach zwei Jahren bei Boy Gobert am Hamburger Taliertheater 1978 ans Burgtheater engagiert worden.
Er hat dort viele große Rollen des modernen und klassischen Repertoires gespielt, zuletzt Molnars Lilium.
Im Volkstheater und in der Josefstadt hat er inszeniert Ibsen, Horvath und Schnitzler.
Mit Karl-Heinz Hackl spricht Volkmar Parshalk.
Karl-Heinz Hackl, der Mann von La Mancha, der Gefangene, der träumt, Don Quixote zu sein und anzutreten als ein neuer Don Quixote im Kampf gegen die Windmühlen und das heißt eigentlich gegen die Ungerechtigkeit und gegen das Unrecht für die Entrechteten, für die Armen und Gedemütigten.
Das ist eigentlich keine Theaterrolle, die man spielen kann, die muss man leben.
Ist das bei Ihnen auch so gewesen?
Naja, es ist natürlich, wie bei jeder anderen Rolle, eine Identifikation nötig, bis zu einem gewissen Grade natürlich.
Und in diesem Fall geht es halt um einen Menschen, der Visionen hat, der diese Visionen umsetzen will, der glaubt an Illusionen und Visionen, also eine wunderbare Figur, die in der heutigen Zeit, denke ich, genauso greifen wird, wie eben 30 Jahre vorher.
Er träumt den unmöglichen Traum und erbricht das unrichtige Recht, so heißt es doch dort.
Spürt man, wenn man den Mann von La Mancha probt und spielt, einen Drang, selbst vielleicht in die Politik einzugreifen, sich selbst für die Entrechteten zu engagieren und sich zu interessieren für unsere südlichen Nachbarländer, für die Not, die dort herrscht, für die Asylanten, die zu uns kommen wollen.
Ich denke, wenn ich es nicht schon vorher getan hätte, dann sollte es doch nicht durch eine Rolle bewirkt werden.
Ich denke eigentlich immer so, ich spreche vorrangig mit meinen Kindern über diese Probleme.
Vielleicht habe ich jetzt in dieser
achtwöchigen Probenzeit ein bisschen mehr Gerechtigkeitssinn an mir entdeckt.
Das heißt, dass ich mich gelegentlich bei einer Probe einsetze dafür, dass wir anständig behandelt werden und dass
dass sozusagen der Kunst auch genügend Raum geboten wird innerhalb des Theaterbetriebes.
Im Grunde kann ja Theater leider nicht bewirken, dass die Welt besser wird, sondern man kann sie nur die Zuschauer entlassen nach einem gelungenen Abend in nachdenklicher Stimmung, wenn es ein geglückter Abend ist.
Mehr Chancen haben wir nicht mit dem Theater.
Also das Theater hat den Sinn, sozusagen die Menschen aus ihrem Alltag herauszureißen und zum Nachdenken anzuregen.
So sehen Sie es und deshalb sind Sie Schauspieler geworden.
Das ist ein Grund, das hat sich herausgeschält mit den Jahren, dass das ein Punkt ist, wo man sagen kann, deswegen übe ich den Beruf aus.
Ursprünglich war es Spieltrieb und gar keine politischen oder auch keinen Gerechtigkeitssinn von Nöten, sondern es war Spieltrieb und ich wollte einen Beruf ergreifen, der mir eins geboten hat, manchmal mich in anderen Figuren, in anderen Menschen zu finden und mich kennenzulernen.
Herr Hakl, den Mann von La Mancha identifiziert man in Wien mit Josef Meinrad, der ihn vor 25 Jahren hier gespielt hat und bei dem wohl die Identifikation von Rolle und Leben am stärksten war.
Ist das auch für Sie noch ein Vorbild oder sind 25 Jahre über die Donau geflossen und der schauspielerische Stil hat sich grundlegend verändert, sodass es für Sie gar kein Vorbild mehr sein kann?
Jeder große Schauspieler in dieser Stadt muss einem Jüngeren heute Vorbild sein.
Das ist meines Erachtens unumgänglich und fast, möchte ich sagen, eine demütige Bedingung.
Nur, natürlich hat sich vieles verändert.
Es ist auch aggressiver geworden.
Die Zeiten sind anders geworden, leider.
Es ist das Stück heute natürlich noch aktueller als es je war.
Es ist in dieser Woche der Rechnungshofbericht über das Burgtheater ins Parlament gekommen.
Gleichzeitig hat in dieser Woche aber auch der Unterrichtsminister eigentlich ziemlich unmissverständlich
zu verstehen gegeben, dass Baimans Vertrag über die zehn Jahre, also über 96 hinaus, verlängert wird.
Man weiß, dass sie einer der Bewerber waren für die Burgtheaterdirektion, wie sie sich auch für die Josefstadt und für das Volkstheater interessiert haben.
Warum interessiert sich ein so begehrter Schauspieler wie sie überhaupt für eine Theaterdirektion?
Also es ist nicht ganz so, dass ich jetzt überall, wo ein Theater frei wird, vor der Tür stehe und sage, hier bin ich, ich bin der Jolly Joker und falls ihr keinen findet, ich stelle mich zur Verfügung, das habe ich ja nicht nötig.
Aber grundsätzlich interessiert mich mein Beruf eben über das reine Rollenspielen hinaus in diese Richtung schon sehr.
Es ist nun einmal so, dass ich Wirtschaft studiert habe, dass ich mich immer gefragt habe, wie kann ich denn das einmal verbinden?
Es ist so, dass ich lange in der Ausbildung tätig bin, dass ich mit jungen Leuten, das ist ja mittlerweile vielleicht bekannt geworden, dass ich mit jungen Leuten besonders kann, dass es mir ein Anliegen ist.
Drittens führe ich nicht erfolglos Regie in Wien, habe mit den mit sehr wichtigen österreichischen Schauspielern gearbeitet.
Und es ist nicht nur gut gegangen, sondern es ist in mir das Gefühl entstanden, ich kann da wo ganz anders vordringen.
Nämlich, ich bin ein anderer Mensch sozusagen, auch in der Funktion des Regisseurs.
Nämlich ruhiger, entspannter, gelassener.
All das, was man halt für eine Führungspersönlichkeit, und ich sag's jetzt einmal auf den Punkt,
braucht.
Und wenn man es nicht hat, dann darf man auch keine Ansprüche erheben auf eine Position.
Es geht mir sehr gut.
Ich habe ein erfülltes künstlerisches Leben.
Aber ich habe noch Träume und ich habe halt Visionen und ich habe es halt im Kopf, dass ich Theater machen will und wirklich mehr, als man das als Schauspieler kann.
Was würden Sie zum Beispiel am Burggärte verändern, wenn Sie die Chance hätten?
Naja, das ist jetzt nicht der Punkt.
Wie Sie sagten vorher, die Entscheidungen sind gefällt.
Denke ich doch, meinen Rechnungshofbericht kenne ich nicht, kann ich nicht interpretieren.
Nur so viel, es wird wahrscheinlich keinen Burgtheaterdirektor geben in der Geschichte, der unangetastet hier Direktor ist.
Man muss sehr, sehr viel aushalten.
Das wird jeder bestätigen, nicht nur Peimann, sondern auch die vorigen Direktoren.
Man kämpft schon mit Windmühlen.
Es ist auch klar, dass Kunst Geld kosten darf und muss.
Das, glaube ich, müsste man den Menschen noch viel, viel eindringlicher und klüger klar machen, die nicht die Gelegenheit haben, ins Burgtheater zu gehen, denn darum geht es ja immer.
Nur ist doch wichtig, meine ich, wie für jede Funktion, wo ich etwas zu verwalten habe, man braucht ein gewisses wirtschaftliches Verantwortungsgefühl.
Gerade wenn man sozusagen etwas verwaltet und sehr viel Geld verwaltet, muss man dieses Verantwortungsgefühl haben.
Wir können noch stolz sein, dass es bei uns gut läuft.
Es gehen die Menschen ins Theater in Wien.
Es ist in Deutschland nicht mehr so.
Es werden einige Häuser, denke ich, in den nächsten Jahren zugesperrt werden.
Es wird da und dort eben auf Theater verzichtet werden und davor habe ich die größte Angst, dass das auch einmal über die Grenze zu uns kommt.
Sie haben vorhin das Finanzielle so betont.
Finden Sie, dass das gegenwärtig von den Direktoren, den Regisseuren ein bisschen vernachlässigt wird?
Dass sie allzu sehr zur Verschwendung Zuflucht nehmen?
Noch Verschwendung, ich will es ja nicht, Verschwendung heißt ja, da geht es schon bedrückerisch in die bedrückerische Grida, wie das geht.
Nein, es ist einfach, ich denke, eine Frage der Ästhetik, die überprüft werden sollte.
Sie haben in der Direktion Paimann immer wieder interessante Rollen bekommen, ich denke nur an ein paar, den Volksfeind zum Beispiel, den Lilium,
oder den schwierigen.
Es gibt Kollegen von Ihnen, prominente Kollegen, die keine Rollen bekommen haben in diesen acht Jahren.
Es gibt immer ein Heer, ein kleines Heer, leider, von Unzufriedenen.
Ich glaube, unter jeder Direktion.
Ich erinnere mich, es war bei Benning genauso, es war bei Klingenberg, es war auch vorher.
Es gibt immer Leute, die durch den Rost fallen, wenn man das einmal so formuliert.
Wird auch immer so formuliert.
Ist auch ein sehr unangenehmer Ausdruck.
Aber es gibt immer Leute, die übersehen werden.
Jetzt ist die Frage, haben sie die Kraft, sich zu wehren, sich zu wehrzusetzen.
Zu wehrzusetzen meine ich jetzt, Konsequenzen zu ziehen, woanders hinzugehen.
Das muss man ihnen aber auch ermöglichen.
Da wäre nötig, dass die Wiener Häuser sich gegenseitig verständigen, dass der eine dort spielt, die andere dort, dass irgendwie mit den Gagen man sich gegenseitig entlastet, dass man Aufgaben sucht, dass diese Leute beschäftigt werden, wenn sie nicht an jenem Haus, vielleicht an einem anderen.
Da ist natürlich die Bereitschaft vonnöten der Schauspieler selbst,
die etwas tun müssen, die sich natürlich vieles nicht bieten lassen dürfen.
Das ist auch ein Punkt, der ganz wesentlich ist, mit welcher Zivilcourage man diesen Beruf aussieht.
Man darf sich nicht fügen.
Wir haben einen Beruf, wo das möglich ist, wo man wirklich kämpfen kann und muss.
Man muss auf die Nerven gehen, solange... Ich muss mich selbst befreien.
Ich verstehe Schauspieler nicht, die sich fügen.
Ich habe gelernt, dass ich mich nicht füge und ich werde mich nie fügen.
habe ich gelernt, meine Meinung zu sagen.
Das war nicht einfach, aber ich musste es lernen.
Natürlich habe ich es leichter, sie zu sagen momentan.
Aber ich habe ja auch einen Weg gebraucht, um dahin zu kommen.
Sie finden es also nicht als ein Unglück, wenn der Vertrag von Klaus Beiermann über die zehn Jahre hinaus verlängert wird?
Es gibt etwas in meinem Verhalten, das habe ich gelernt.
Ich habe gelernt, loyal zu sein, und ich versuche es wenigstens.
Das heißt, wenn ich einem Betrieb Wittenburg, der da angehöre, was ich tue,
werde ich nicht in der Öffentlichkeit Stimmung machen und den Königsmord in der Öffentlichkeit durchführen.
Das machen und versuchen einige Leute, will ich nichts damit zu tun haben.
Wenn Entscheidungen gefällt sind, dann werden sie gefällt.
Ich kann sie nicht verstehen vielleicht, es ist möglich, dass das nicht meine Meinung ist, aber wenn die Entscheidungen gefällt sind, dann habe ich sie zu akzeptieren mit aller Loyalität dem gegenüber, auf den diese Entscheidung gefallen ist.
Und wenn wir lernen würden, gewissermaßen, das gilt aber genauso gut für den ORF, gewisse Dinge nicht in der Öffentlichkeit zu tragen, denn es ist nicht wichtig im Grunde, es ist wirklich nicht wichtig, ob diese Inszenierung jetzt diesen Gast hat oder den.
Es gibt wirklich wesentlichere Probleme.
Wenn wir das nicht lernen, dann dürfen wir uns nicht wundern, dass in der Öffentlichkeit so ein
absolut mieses Bild vom Theatermacher, vom Schauspieler, vom Kulturminister sich präsentiert.
Herr Hackl, Sie werden identifiziert mit einer Ihrer Rollen, dem Schwierigen.
Sind Sie der Schwierige im Leben für das Theater, für Ihre Regisseure, für Ihre Partner, für die Frauen?
Nein, denke ich nicht.
Wie kann einer schwierig sein,
alles versucht, was man ihm anbietet.
Also jetzt rede ich von Beziehung Regisseurschauspieler.
Wenn mir ein Regisseur sagt, ich soll was versuchen, ich versuche es.
Es gibt da kein Herumquerkeln oder sagen, das tue ich nicht.
Das tue ich schon deswegen nicht, weil ich ein sehr, sehr
auch unsicherer Mensch bin.
Ich bin der Meinung, man muss sich wie Wachs manchmal verhalten als Schauspieler im Theater.
Und dann allerdings den richtigen Augenblick für sich, den kann nur der Schauspieler kennen, wo er entscheiden muss, nein, bis hierher, ich sehe, das ist nicht der richtige Weg.
Das ist das Problem.
Nur vorher muss er sich überlassen können.
Wenn das nicht ist, dann sind sie mit 50 ein, ja, halt wirklich ein konservativer Schauspieler, der nur mehr von der Vergangenheit spricht und nicht von dem, was kommt.
Da haben wir ja viel in Wien.
Also das sage ich jetzt ohne Bosheit, sondern das ist so ganz einfach.
Das ist ein schwerer Fehler.
Und sonst, ich habe noch nie einen Kollegen schlecht behandelt, kann das wirklich sagen.
Mein Privatleben, das geht niemandem was an.
Da bin ich genauso schwierig oder nicht schwierig wie viele andere Männer auch.
Ich persönlich glaube nicht, dass ich in einem gekünstelten Sinne schwierig bin.
Man hat den Eindruck, Herr Hakl, Sie sind im Grunde genommen glücklich.
Sie haben schöne Aufgaben.
Sie wissen, was sie wollen, und sie haben das Theater als einen Spiegel des Lebens.
Und so sehen sie ihn, glaube ich, an, als ein Labor, wo man seine extremsten Gefühle ausleben kann und den anderen vorführen kann, wie man das macht.
Ich bin glücklich.
Ich bin nicht immer in der Lage, es zu zeigen.
Aber es gibt so viele Dinge, die mich dann wieder unzufrieden hinterlassen.
Und es gibt bei jeder Arbeit, die man tut, entdeckt man dann, ach, das ist dir nicht geglückt und das musst du noch lernen und das kannst du nicht und das kannst du nicht.
Also es ist eben nichts zum Ausruhen.
Als Regisseur allerdings empfinde ich wesentlich mehr Glücksgefühl denn als Schauspieler.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
Karl-Heinz Hagel war im Journal zu Gast.
Mit ihm sprach Volkmar Parshalk.
Und jetzt noch eine Meldung aus dem Kulturbereich.
Klaus Paimann soll ein Theater in Berlin übernehmen.
Das geht jedenfalls aus einem Interview hervor, das der derzeitige Burgchef den Stuttgarter Nachrichten gegeben hat.
In der Zeitung heißt es weiter, die Perspektive Berlin sei für Paimann seriös und der umstrittene Burgchef wolle seinen Vertrag in Wien nicht verlängern.
Wir haben versucht mit Klaus Paimann darüber zu reden.
Das wollte er nicht.
Er hat uns aber ausrichten lassen.
Die Verhandlungen mit Berlin stimmen.
Unwahr sei aber, dass er in Wien nicht verlängern wolle.
Diesbezüglich verhandle man noch.
Entschieden sei noch nichts.
So die Botschaft Klaus Paimanns.
Jetzt aber noch Themenwechsel im Mittagschanal.
Vom Gläserwäscher in Unterolberndorf zum Präsidenten von Uganda.
So könnte man eine Kurzbeschreibung der letzten Jahre von Juveri Museveni auf den Punkt bringen.
Der heutige Präsident Ugandas hatte sich als Organisator des Widerstandes gegen den Diktator Obote 1985 in die Gemeinde Unterolperndorf im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich, geheim im Gasthaus zum Grünen Jäger, mit Gleichgesinnten getroffen und dort die noch heute gültige ugandische Verfassung mit dem Titel Unterolperndorfer Erklärung beschlossen.
Damals deckten sich die führenden Köpfe des ugandischen Widerstandes unauffällig beim örtlichen Kreisler mit Getränken ein.
Dafür wuschen sie im Wirtshaus selbst die Gläser ab.
Vor knapp einer Stunde ist Präsident Museveni als Höhepunkt seines Staatsbesuchs in Österreich nun nach Unterolberndorf gekommen.
Christian Moser war mit dem Mikrofon dabei.
Unterolpendorf, ein kleines, verschlafenes Dorf im Weinviertel, 40 Kilometer nördlich von Wien.
Etwa 760 Menschen leben in dem Ort.
Eine Kirche gibt es hier und ein Gasthaus.
Nichts Besonderes, ein ganz gewöhnlicher Ort in Niederösterreich eben, würde man meinen.
Und doch hat Unterolpendorf etwas, das es nicht so oft gibt.
Ein Gasthaus, in dem Geschichte geschrieben worden ist.
Den Gasthof zum grünen Jäger.
Und heute ist Unterolpendorf auch alles andere als verschlafen.
Denn vor der Gaststätte haben sich schon eine Stunde vor dem Höhepunkt des heutigen Tages viele Menschen versammelt.
Aus der ganzen Umgebung sind sie gekommen.
Um dem Präsidenten einen gebührenden Empfang zu bereiten, wurde vor der Gemeinde ein Frühschoppen veranstaltet.
Mit allem, was dazugehört.
Bier, Wein und Schnaps.
Um 9.30 Uhr ist es dann soweit.
Von der Hauptstraße biegen, angeführt von mehreren Polizeiwagen, etwa zehn schwarze Staatskarossen auf den Hauptplatz ein.
Aus einem der Autos steigt der Stargast aus Uganda, Präsident Joveri Kaguta Museveni.
Die Töchter der Wirtin überreichen dem Gast Blumen und ein Bild mit dem Gasthaus, in dem er mit Gleichgesinnten die heutige Verfassung Ugandas beschlossen hat.
Und die Mädchen haben noch eine besondere Überraschung.
Wir danken sehr für diese Ehre, dass Besuch heute kommt von so weit her.
Schon einmal waren sie in diesem Haus und brachten Pläne mit nach Haus.
Die Gegend hat es wohl gemacht, dass sie ihrem Land in Frieden gebracht.
Ein Wiedersehen, wie alle erhofften.
Unser Haus steht ihnen wie damals offen.
Die Wirtin des Gasthauses zum grünen Jäger kann sich noch gut an das Jahr 1985 erinnern, in dem sie die damals ungewöhnlichen Gäste bewirtet hat.
Es ist zuerst einer gekommen und hat sich das Zimmer angeschaut.
Wir haben nicht gewusst warum, weil wir geglaubt haben, was weiß ich, vielleicht gefällt es ihnen nicht oder irgendwas.
Wenn wir jetzt so wissen, ist es eigentlich wegen der Sicherheit gewesen.
Und eigentlich vorher haben wir uns schon gedacht, weil die uns das erste Mal gefragt haben, was die Preise halt sind.
Und dann waren sie noch eigentlich einverstanden damit und nachher haben sie gefragt, ob wir eigentlich etwas dagegen haben, wenn sie sich die Getränke beim Kaufmann holen.
Haben wir gedacht, naja, wenn sie sich die Getränke beim Kaufmann holen und bei uns das nicht konsumieren können, wir haben eigentlich damals nichts dagegen gehabt, wir haben heute auch noch nichts dagegen, nur könnten sie nicht eigentlich so
besonders irgendwas sein.
Aber sonst waren sie sehr nett.
Also wir können es heute eigentlich noch nicht richtig fassen, was damals passiert ist.
Einer ist nachher gekommen, er hat sich bedankt bei uns nach einem halben Jahr und hat eigentlich zu uns gesagt, wissen Sie eigentlich, was wir bei Ihnen damals gemacht haben?
Wir haben eigentlich unseren Präsidenten für Uganda gewählt.
Nach den Begrüßungsworten durch den Bürgermeister und Vorführungen der örtlichen Volksteinsgruppe mischt sich Präsident Museveni unseres Volk.
Er schüttelt Hände, streichelt Kinder und redet mit den neugierigen Menschen.
Danach geht's ins Gasthaus zum Mittagessen, zu dem Niederösterreichs Landeshauptmann Pröll geladen hat.
Frau Küchenchefin, was wird denn serviert?
Ja, zum Essen servieren wir heute einen Schinkenteller mit Oberscreen.
Dann gibt's eine Suppe, eine Spargel-Brokkoli-Creme-Suppe.
Dazu wird serviert ein Wein aus Niederösterreich, vom Basdorf.
Ein Welscher Riesling, 1992.
Dann wird serviert der Kalbs-Hollbraten mit Kräuterreis.
Und Salat.
Dazu wird serviert ein Rotwein, ein Zweigelt, 1993, auch von Basdorf.
Und als Nachspeis gibt's unsere Topfennockerl mit Erdbeersauce.
Bevor wir noch essen gehen, schnell die Nachrichten.
Österreich.
Der frühere Gesundheitsminister Michael Außerwinkler soll heute zum neuen Kärntner SPÖ-Chef gewählt werden.
Außerwinkler ist der designierte Nachfolger von Peter Ambrosi, der nach der Wahlschlappe zurückgetreten ist.
Außerwinkler ist der einzige Kandidat, mit einem Gegenkandidaten in letzter Minute rechnet er nicht.
Spanien.
In der Formel 1 hat sich wieder ein schwerer Unfall ereignet.
Der Italiener Andrea Montermini ist beim Training zum Grand Prix von Spanien
in der Zielkurve von der Strecke abgekommen und mit etwa 200 kmh gegen eine Mauer geprallt.
Montalmini ist aber offenbar nicht in Lebensgefahr, er ist ansprechbar und hat keine Brüche erlebt.
Österreich Der Wiener Burgtheater-Direktor Klaus Paimann übernimmt möglicherweise ein Theater in Berlin.
Paimann verhandelt darüber mit dem Berliner Bürgermeister Eberhard Diebken.
In einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten meint Paimann,
Die Perspektive Berlin sei seriös.
Er habe mit Diebken ein sehr kreatives Gespräch geführt.
Heute wird der längste Eisenbahntunnel Österreichs eröffnet.
Nach viereinhalb Jahren Bauzeit ist der fast 13 Kilometer lange Inntal-Tunnel fertiggestellt worden.
Er soll den Flaschenhals zwischen Hall und Innsbruck entlasten und ist außerdem als erster Schritt im mittelfristigen Ausbau der Strecke München-Verona gedacht.
Das Wetter heute Nachmittag abwechselnd sonnig und wolkig, wobei die Wolken allmählich dichter werden.
Von Vorarlberg bis Oberkärnten einige gewittrige Regenschauer, Temperaturen 19 bis 23 Grad.
Damit sind wir am Ende unseres heutigen Mittagsjournals für das Team.
Verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.
Danke fürs Zuhören.
Einen angenehmen Samstag noch und auf Wiederhören.
Die Ungarn entscheiden in einem zweiten Wahlgang über die Zusammensetzung des Parlaments. Im ersten Wahlgang war über die Parteien abgestimmt worden. Nun wird in 174 Wahlkreisen über die jeweiligen Abgeordneten abgestimmt. Nach dem Wahlsieg der Sozialisten geht es um die Frage ob die Nachfolger der Kommunisten die absolute Mehrheit bekommen. Einblendung: ungarische Wahlwerbung, Interview: Politiker Sozialisten Gyula Horn, Interview: Politiker Liberale Gabor Kuncze.
Mitwirkende:
Stipsicz, Karl [Gestaltung]
, Horn, Gyula [Interviewte/r]
, Kuncze, Gabor [Interviewte/r]
Datum:
1994.05.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Wahlen
;
Parlament
;
Regierung
;
Regierung
;
Opposition
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Ungarn
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der momentane Präsident von Uganda Museveni hat sich als Organisator des Widerstandes gegen den Diktator Obote 1985 in der Gemeinde Unterolberndorf in Niederösterreich mit Gleichgesinnten im Gasthof "Zum grünen Jäger" getroffen und dort die noch immer gültige ugandische Verfassung mit dem Titel "Unterolberndorfer Erklärung" beschlossen. Präsident Museveni kam als Höhepunkt seines Österreichbesuchs nun nach Unterolberndorf. Einblendung: Marschmusik, Einblendung: Mädchen sagen Gedicht auf, Einblendung: Wirtin Adelheid Magister.
Mitwirkende:
Moser, Christian [Gestaltung]
, Magister, Adelheid [Interviewte/r]
Datum:
1994.05.28 [Sendedatum]
Ort:
Unterolberndorf
Schlagworte:
Politik Österreich
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Politik
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Außenpolitik
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Diplomatie
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Putsch
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Festakte
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Kulturveranstaltung
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Politische Veranstaltung
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
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Bundesland / Niederösterreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten