Mittagsjournal 1993.07.02

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Musik
    Willkommen beim Freitag-Mittag-Journal im Studio Louis Glück.
    Die Themen der Stunde.
    Minus statt Null.
    Die Wirtschaftsforscher ändern ihre Prognosen.
    Arbeit durch Umwelt.
    Die Grünen präsentieren ihr Wirtschaftsprogramm.
    Clinton schlägt die Rüstungslobby.
    Keine Wiederaufnahme der amerikanischen Atomversuche.
    Jagdbomber gegen die Serben.
    Ein Interview mit Carter-Berater Zbigniew Brzezinski.
    Sport statt Drogen.
    Eine Kampagne der Minister Außerwinkler und Scholten.
    Lauter kleine Gerhard Bergers.
    Formel 1 Fans sind anfällig für Raserei.
    Ausweglos.
    Das Drama der Schülerselbstmorde.
    Moskau ist weit.
    Der Start einer neuen Serie aus der russischen Provinz.
    Und Jazzstars in Wien, heute Al Jarreau.
    in der Wiener Staatsoper.
    Das sind die Beitragsthemen am Beginn der Sendung der Nachrichten Überblick, Redaktion Christian Moser, Sprecher Josef Wenzel-Nathek.
    Österreich.
    Die Wirtschaftsforscher rechnen mit einem Konjunkturaufschwung frühestens im ersten Halbjahr 1994.
    Das gaben die Experten des Wirtschaftsforschungsinstitutes WIFO und des Institutes für Höhere Studien IHS heute bekannt.
    Im kommenden Jahr erwarten die Wirtschaftsforscher, dass das Bruttoinlandsprodukt zwischen 1,2 und 1,5 Prozent wachsen wird.
    Für dieses Jahr wird ein Rückgang um bis zu 1 Prozent prognostiziert.
    USA.
    In San Francisco hat ein Amokläufer ein Blutbad angerichtet.
    Mit zwei Pistolen und einer weiteren Handfeuerwaffe ausgerüstet, zog der Mann durch mehrere Stockwerke eines Bürohochhauses und schoss wild um sich.
    Acht Menschen wurden getötet, sechs weitere verletzt, drei davon schweben in Lebensgefahr.
    Als die Polizei den Mann stellen wollte, schoss er sich eine Kugel in den Kopf.
    Nach Angaben der Behörden handelt es sich bei dem Täter um einen 50 bis 60 Jahre alten Mann.
    Die Motive des Täters in San Francisco sind noch unklar.
    Das Justizministerium in Washington hat die Festnahme von Shaikh Rahman angeordnet.
    Der offizielle Grund dafür wurde zwar nicht bekannt gegeben, der fundamentalistische Moslem-Prediger gilt aber als Drahtzieher des Bombenanschlages auf das World Trade Center im Februar dieses Jahres.
    Damals sind sechs Menschen getötet und mehr als 1.000 verletzt worden.
    Gegen zwei Anhänger von Sheikh Rahman wird derzeit wegen des Bombenanschlages ermittelt.
    Rahman selbst hat bisher immer bestritten, von den Attentatsplänen gewusst zu haben.
    Bosnien-Herzegowina.
    Serben und Kroaten stellen der UNO unerfüllbare Forderungen.
    Wie ein Sprecher der UNO mitteilte, wollen Serben und Kroaten künftig Wegegeld kassieren.
    Während die Kroaten die einmalige Zahlung von 20 Millionen Dollars fordern, haben die Serben sogar einen Mautplan ausgearbeitet.
    So beträgt die Gebühr für Lastkraftwagen umgerechnet etwa 4.200 Schilling, für Sattelschlepper 5.400 Schilling.
    Die ersten Hauptleidtragenden sind die Bewohner von Gorazde.
    Ein Konvoi mit 800 Tonnen Lebensmitteln und Medikamenten musste umkehren, nachdem sich die UNO geweigert hatte, zu zahlen.
    Gorazde selbst steht unter serbischem Artilleriebeschuss.
    Bisherige Bilanz, acht Tote und zahlreiche Verletzte.
    Auch in Zentralbosnien wird erbittert gekämpft.
    Kroatische Truppen haben angeblich die zentralbosnische Stadt Sevce erobert.
    USA.
    Die Palästinenser drohen damit, die Naost-Friedensgespräche abzubrechen.
    Die palästinensische Delegationsleiterin Ashrawi bezeichnete den jüngsten Vermittlungsvorschlag der USA wörtlich als alarmierend.
    In dem Papier ist nicht mehr von besetzten Gebieten, sondern nur mehr von Gebieten die Rede.
    Sollten bei den Gesprächen keine Fortschritte erzielt werden, würde der Friedensprozess bei den Palästinensern an Unterstützung verlieren.
    Ashrawi fügte hinzu, dann sei ein neuer Ausbruch an Gewalt möglich.
    Österreich, das Inkrafttreten des Umweltinformationsgesetzes verzögert sich.
    Es sollte bereits seit gestern gültig sein.
    Es ist aber bisher am Widerstand Kärntens gescheitert.
    Die Kärntner Landesregierung will Mitte Juli endgültig darüber abstimmen.
    Mit dem Umweltinformationsgesetz soll erreicht werden, dass Betriebe die Bürger über jene Aktivitäten informieren, die Auswirkungen auf die Umwelt haben.
    Tschechien.
    Außenminister Mock ist zu einem offiziellen Besuch in Prag eingetroffen.
    Mock wird das österreichische Kulturinstitut eröffnen.
    Danach stehen Gespräche mit Staatspräsident Havel, Ministerpräsident Klaus und Außenminister Jelenetz auf dem Programm.
    Dabei wird Mock erneut die österreichische Besorgnis über die Fertigstellung des Atomkraftwerkes Temelin zur Sprache bringen.
    Weitere Themen sind die zwischenstaatlichen Wirtschaftsbeziehungen sowie die Lage im ehemaligen Jugoslawien.
    Argentinien.
    Der spanische Sänger Julio Iglesias ist von einem Gericht des Plagiats für schuldig befunden worden.
    Nach Ansicht der Richterin kopierte Iglesias mit seinem Lied Morinas das Werk Yolanda des argentinischen Sängers Norberto Larimoreno.
    Eine Strafe wurde zunächst zwar nicht verhängt, doch muss Iglesias wegen des entstandenen wirtschaftlichen Schadens mit einer Entschädigungszahlung zwischen 3 und 4 Millionen Schilling rechnen.
    Jetzt noch eine Sportmeldung.
    Die Österreicherin Uschi Profanter ist Weltmeisterin im Kajak-Einer.
    Bei der Wildwasser-Weltmeisterschaft im italienischen Val di Sole holte sie sich den Sieg mit 14 Sekunden Vorsprung auf die deutsche Titelverteidigerin Karin Wirz.
    Bravo Uschi, ein Weltmeistertitel also und wir kommen, weil es Wochenende kommt, weil die Ferien kommen, zum Wetter.
    Peter Sterzinger, bitte.
    Ja, seit Stunden gibt es in Oberitalien Gewitter, vorerst zwischen Mailand und Turin, doch wird sich diese Gewitterzone demnächst schnell in den Westen Österreichs verlagern.
    Die ersten Regenschauer haben das Oberinntal erreicht.
    Heute Nachmittag und vor allem morgen werden gewittrige Regenschauer und Gewitter häufiger.
    Die aktuellen Meldungen zeigen davon noch nichts.
    Wien wolkenlos 23 Grad, Eisenstadt St.
    Pölten jeweils wolkenlos 22, Linz wolkenlos 21, Salzburg-Heiter 22, Innsbruck noch wolkig 24 Grad, hier weht Westwind mit 20 km pro Stunde, Bregenz stark bewölkt 21, Graz wolkenlos 22 und Klagenfurt-Heiter ebenfalls 24 Grad.
    Während sich in der östlichen Hälfte Österreichs am frühen Nachmittag nur ein paar Quellwolken am Himmel zeigen, beginnen von Vorarlberg bis Oberkernten und zur Obersteiermark die Gewitter.
    Betroffen ist also zuerst das Bergland mit Ausnahme des niederösterreichischen Alpenvorlandes.
    Am Abend breiten sich Regenschauer und Gewitter weiter nach Osten aus, sodass bis in die erste Nachthälfte in ganz Österreich damit gerechnet werden muss.
    Auch wenn sich augenblicklich noch nicht viel tut, darf man nicht vergessen, wie viel Energie die hochstehende Mittagssonne der Atmosphäre zuzuführen vermag.
    Es kann also recht schnell gehen und die Gewitter können auch heftig ausfallen.
    Die Höchsttemperaturen liegen heute Nachmittag zwischen 24 und 29 Grad, wobei 24 für Westösterreich gilt, wo die Gewitter am häufigsten sein werden.
    Nach Mitternacht beruhigt sich das Wetter, Wolkenfelder bleiben aber.
    Deshalb wird es nicht so abkühlen wie in den vergangenen Nächten.
    Die Tiefstwerte erwarten wir zwischen 16 und 12 Grad.
    Morgen Samstag halten sich in der Früh noch Wolken.
    Die meiste Vormittagssonne ist wohl nur im Bereich zwischen Oberösterreich und dem Burgenland zu erwarten.
    Überall sonst sind schon am Vormittag gewittrige Regenschauer möglich, die dann Nachmittag häufiger werden und sich auf den Großteil Österreichs ausbreiten werden.
    Die Temperaturen bleiben morgen wie heute etwa zwischen 23 und 29 Grad.
    Für die Berge und den Wassersport ist diese Wetterlage nicht sehr günstig.
    Übermorgen Sonntag steigt der Luftdruck stark.
    Es wird wieder sonnig und heiß.
    Die Temperaturen können bis knapp über 30 Grad steigen.
    Und auch den Nachrichten und dem Wetter.
    Ein Blick auf die zu erwartende Verkehrslage zum Ferienbeginn im Osten Österreichs.
    Ein paar Informationen von Thomas Ruttner von der Radio Verkehrsredaktion.
    Heute beginnen nicht nur im Osten Österreichs für die Schüler die lang erwarteten Sommerferien, sondern auch in vier deutschen Bundesländern sowie in Tschechien und der Slowakei werden die Zeugnisse verteilt.
    So wird am frühen Nachmittag auf allen Wiener Ausfahrtsstraßen und den anschließenden Autobahnen mit Kolonnenverkehr und Staus zu rechnen sein.
    Betroffen sind vor allem die West- und die Südautobahn bzw.
    die Ostautobahn Richtung Ungarn.
    Im Westen werden viele Urlauber auf der Taunautobahn Richtung Süden unterwegs sein.
    Hier müssen sie vor allem vor den Tauntunneln mit Verzögerungen rechnen.
    In Tirol, im Großraum Landegg, wird es vor allem auf der Fernbaßbundestraße, weites auf der Inntal bzw.
    der Brennautobahn zu erheblichen Behinderungen kommen.
    Ein Blick an die Grenzen.
    Von Deutschland kommend müssen sie an den Grenzübergängen Kufstein, Kiefersfelden und am Walzerberg länger warten.
    Richtung Italien wird es an Brenner und in Törl Magran zu Wartezeiten kommen.
    Wenn sie Richtung Ungarn unterwegs sind, planen sie längere Aufenthalte in Nickelsdorf, Glingenbach und Heiligenkreuz ein.
    In Berg, Drasenhofen und Wollewitz sind ebenfalls Wartezeiten unvermeidbar.
    Und wir kommen 10 nach 12 zunächst zur heimischen Wirtschaft.
    Weltweit stagniert die Wirtschaft, zieht man von China und ein paar anderen Ländern in Ostasien ab.
    Japan ist ebenso im Konjunkturtal wie die USA, wo der Aufschwung auch unter Clinton nicht so richtig anspringt.
    Und den Europäern geht es ja nicht besser.
    Kaum Wachstum, aber in Deutschland etwa Rezession, steigende Arbeitslosigkeit überall.
    Österreich mit seinen Konjunkturdaten seit vielen Jahren besser als die meisten OECD- und IG-Länder ist da keine Insel mehr.
    Manche Branchen boomen nach wie vor, aber die Pleiten haben Rekorddimensionen angenommen, das Heer der Unbeschäftigten wird größer und erstmals seit den Öl-Stocks von 1975 und 1981 prophezeien nun die Wirtschaftsforscher ein Schrumpfen der Gesamtwirtschaftsleistung.
    Von der Präsentation der revidierten Prognosen durch das WIFO und das Institut für Höhere Studien ein Bericht von Herbert Hutter.
    Ja, bereits der Titel der Prognose ist mehr als ernüchternd.
    Ausgeprägte Rezession für 1993 und nur zögernde Belebung für 1994, schreiben die Wirtschaftsforscher.
    Erstmals seit über einem Jahrzehnt schrumpfen Nachfrage und Produktion und zwar, und da nehmen sie wieder Bezug darauf,
    ähnlich stark wie im Gefolge der beiden Ölpreisschocks.
    Die Beschäftigung sinkt, wenn auch vorerst nicht so stark, wie der Konjunkturrückgang vermuten ließe.
    Andererseits verbessert sich die Preisstabilität nur unwesentlich.
    Und Wifo-Chef Helmut Kramer kommt daher zu dem Schluss.
    Wie Sie erkennen konnten, erwarten wir für das heurige Jahr kein
    keine Stagnation, sondern tatsächlich einen Rückgang des realen Sozialprodukts um rund dreiviertel Prozent oder in Zahlen minus 0,8 Prozent.
    Und wir erwarten beginnend mit Anfang nächsten Jahres eine Erholungstendenz, die für das kommende Jahr einen Jahreszuwachs von eineinhalb Prozent erwarten ließe.
    Man muss dazu sagen, dass eineinhalb Prozent Wachstum
    in einer doch durch eine Rezession getrübten Situation nicht wirklich ein durchgreifender Aufschwung noch sein können, sondern dass es sich dabei tatsächlich nur um eine Erholung handelt, was auch die wirtschaftspolitischen Probleme, die in diesem und im kommenden Jahr zu bewältigen erfordert, nicht wesentlich leichter macht.
    Es ist in erster Linie eine Exportschwäche, die in die Rezession geführt hat und da wiederum sind wir gemeinsam mit unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland hineingeschlittert.
    Deutschland geht das Geld aus und das neue Sparpaket der Regierung in Bonn ist auch eine ganz empfindliche Wirtschaftsbremse.
    Insgesamt ist Deutschland nicht mehr als Lokomotive aufzufassen.
    Deutschland ist als wichtiger Handelspartner für Österreich sicherlich in einem gewissen Sinn ein den Aufschwung dämpfender Faktor.
    Österreichs Wirtschaftspolitik hat zu spät reagiert, kritisiert der Chef des Wirtschaftsforschungsinstitutes.
    Zinsensenkungen und Steuerreform wirken erst mit Verzögerung und die Steuerreform auch nur mit zweifelhafter Wirkung.
    Wir haben mit unserem Modell durchgerechnet, dass der konjunkturelle Beitrag
    also der Beitrag zum Wachstum im kommenden Jahr rund mit zwei bis drei Zehnteln anzunehmen ist, müssen aber dabei eine kleine Einschränkung machen.
    Es könnte ja so sein, dass das Steuerpaket für sich genommen
    diesen Effekt hätte, falls aber aus Gründen, dass öffentliche Haushalte eine zu ungünstige Entwicklung nehmen, an irgendeiner anderen Stelle des Einnahmensystems der öffentlichen Haushalte Erhöhungen drohen oder erwogen werden, zum Beispiel bei Sozialbeiträgen, dann könnte dieser Effekt teilweise auch wieder rückgängig gemacht werden.
    Die Krama räumt allerdings ein, dass das Steuerpaket dazu führt, dass Österreich als Wirtschaftsstandort attraktiver wird.
    Aber wenn die Länder die Mineralölsteuer dann nächstes Jahr wirklich hinaufschnalzen, so ist das nächste Jahr auch mit der Beruhigung an der Inflationsfront vorbei.
    Aus dem Plus-3-Prozent-Preis-Auftrieb wird dann nichts, es könnte dann mehr werden.
    Selbst die bisher verlässlichste Konjunkturstütze, die private Nachfrage, lässt deutlich nach.
    Und die Industrie kürzt ihre Investitionen um nicht weniger als 20 Prozent.
    Die bittere Pille hebt sich wie vor Chef Kramer bis zum Schluss auf.
    Die unangenehmste Konsequenz dieser Prognose ist, dass die Arbeitslosigkeit weiter steigen wird, dass wir heuer nach der alten Definition eine Arbeitslosenrate von 7 Prozent erwarten, im kommenden Jahr von 7,5 Prozent.
    Viele Unternehmer haben den Ernst der Lage noch gar nicht erfasst, meinen die Wirtschaftsforscher.
    Im Herbst droht daher eine Kündigungswelle.
    Die 500 befürchteten blauen Briefe bei der Austria-Mittal sind dann nur die Spitze des Eisberges.
    Und damit zurück zu Luis Glück.
    Herbert Hutter hat berichtet, minus 0,8 also sagt das WIFO in seiner Wirtschaftsprognose, minus 1% sagt das IHS.
    Die Wirtschaft schrumpft, also schlechte Zeiten, damit auch für die Umweltpolitik.
    Aber die Grünen sagen, Umwelt und Wirtschaft sind kein Gegensatz.
    Vielmehr ist Umweltpolitik die bessere Wirtschaftspolitik.
    Unter diesem Motto präsentierte die Grüne Partei heute den ersten Teil ihres ökologischen Wirtschaftskonzeptes, und zwar für die Bereiche Energie, Verkehr und Luft.
    Ein Investitionsvolumen von etwa 15 Milliarden Schilling wollen die Grünen freisetzen, bis zu 13.000 Arbeitsplätzen könnte damit geschaffen werden, meinen sie, Franz Simbürger berichtet.
    in großem und ungewohntem Rahmen, nämlich in der Wiener Börse, und unter ungewohnt großer Beteiligung.
    Deutlich mehr als 100 Zuhörer waren gekommen.
    In diesem Rahmen also stellten die Grünen heute den ersten von drei Teilen ihrer ökologischen Wirtschaftsoffensive vor.
    Denn, so die Analyse des Gegenwärtigen, die derzeitige Wirtschaftspolitik verursache Umweltschäden, die sich nun bereits wieder wirtschaftlich niederschlagen würden.
    Mehr als 300 Milliarden Schilling zum Beispiel an Waldzerstörung pro Jahr allein in Europa, rechnet Umweltsprecherin Monika Langthaler vor.
    Oder einige hundert Milliarden Schilling Schäden durch Klimaauswirkungen allein der deutschen Wirtschaft.
    Oder mehr als 400 Milliarden Schilling Verlust an Ackerland in den USA pro Jahr.
    Langthaler?
    All diese Zahlen sind nur eine Bestätigung, dass es endlich Schluss sein muss, damit Umweltpolitik isoliert zu sehen und auch Wirtschaftspolitik isoliert zu sehen.
    Man muss endlich dazu kommen, zu begreifen, dass Umweltpolitik Wirtschaftspolitik ist.
    Und so sieht das grüne Wirtschaftsprogramm für die Bereiche Verkehr, Energie und Luft aus.
    Ausbau des öffentlichen Verkehrs, Sanierung energieverschwendender Bauten, Nutzung von Abwärme, Biomasse, Sonnen- und Windenergie und Kraft-Wärme-Kopplungen, Verschärfung der Baunormen.
    Wobei, so Klubobfrau Madeleine Petrovic, alle Vorschläge der Grünen absolut nicht utopisch seien.
    Die Grundidee dabei lautet jeweils, Ersetzen von Faktoren, die teuer sind, die ökologisch schädlich sind und die zum anderen auch zu wertvoll sind, durch verschiedenste Bereiche überwiegend heimischer Wertschöpfung.
    Finanziert werden soll all das durch eine Erhöhung der Mineralölsteuer, und zwar um zwei Schilling bis nächstes Jahr, und durch die Erhöhung der Steuern auf Kohle, Gas, Heizöl und Elektrizität, mit einem Wort durch Energiesteuern.
    Ein Teil des Geldes soll zur Senkung anderer Steuern herangezogen werden.
    Aber immer noch 15 Milliarden Schilling würden bleiben, um in ökologische Wirtschaftsprojekte zu investieren, rechnen die Grünen vor.
    und der von den Grünen errechnete Effekt, 8.000 bis 13.000 neue Arbeitsplätze und ein Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozentpunkten.
    In Kauf nehmen müsste man dafür aber eine Inflationssteigerung von einem halben Prozentpunkt, meinen die Grünen.
    Die Grünen auf der Suche nach mehr Wirtschaftskompetenz, ein Wirtschaftsprogramm, ein Teil davon ist heute präsentiert worden.
    Davon hat Franz Simbürger berichtet.
    Wir wechseln ins Ausland.
    Amerika bleibt das Dorado der Amokläufer und Massenmörder.
    In dem Land, in dem das Recht auf privaten Waffenbesitz in der Verfassung steht, in dem 200 Millionen Bürger und damit alle Erwachsenen einen Revolver oder ein Gewehr im Kasten haben,
    in dem 25.000 Morde im Jahr verübt werden.
    In diesem Land der Gewalt ereignen sich mit grausamer Regelmäßigkeit monströse Massaker.
    So wie heute Nacht in San Francisco.
    Armin Amler von dort.
    Mit einer schwarzen Leinentasche, vollgestopft mit Uzi, zweieinhalb automatischen Handfeuerwaffen und Munition, einem Munitionsgürtel zusätzlich über die Schulter gehängt,
    betrat der weiße Mann das Büro der Anwaltsfirma Petit & Martin im 34.
    Stock des Gebäudes.
    Offenbar vor dem Konferenzzimmer eröffnete er zum ersten Mal das Feuer, lief dann die Treppe des Hochhauses empor und schoss auf weitere Menschen in panischer Flucht.
    Minutenlang brach ein Opfer nach dem anderen im Kugelhagel zusammen.
    Etwas über eine Stunde später gelangen es ebenfalls bewaffneten Polizeibeamten, sich ihm auf der Treppe zu nähern.
    Da hielt er die Mündung einer Waffe unter sein eigenes Kinn und drückte ab.
    Als er schon leblos auf den Stufen lag, durchkämmten Polizeikräfte die umliegenden Büros des 48-stöckigen gläsernen Turmbaus nach einem weiteren Schützen.
    Ein Anrufer der Notrufnummer 911 hatte von einer Geisel im 32.
    Stock berichtet, doch diese Befürchtung bewahrheitete sich nicht.
    Nach Meldung der Tageszeitung San Francisco Examiner hat die Polizei aber den Amok-Schützen selbst inzwischen identifizieren können.
    Es ist der 55-jährige Jean-Louis Giffery aus Woodland Hills, dessen Tatmotive nach wie vor völlig im Dunkeln sind.
    Bis jetzt gilt als einziger Hinweis auf der Suche nach dem Motiv, dass der Amok-Schütze Stunden vor der Aktion zu einer eidesstattlichen Aussage in das Büro gekommen war,
    und dass er jemanden in diesem Anwaltsbüro gekannt haben muss.
    Stunden nach dem Geschehen spiegelten Büros und Treppenhaus eine Szene des Chaos wieder.
    Angestellte hatten sich nach einem Anruf über die Lautsprecheranlage in ihren Zimmern verbarrikadiert.
    Es ist jetzt mitten in der Nacht hier in Kalifornien.
    Die Verhöre von möglichen Zeugen, die den Todesschützen kannten und die Suche nach Hinweisen für ein Tatmotiv werden in wenigen Stunden bei Tagesanbruch weitergehen.
    Wir wechseln zurück nach Österreich nach diesem Bericht aus Kalifornien.
    Schulschluss in Österreich heute und im Westen dann in einer Woche ist für mehr als eine Million Schüler das Schuljahr vorbei.
    Für etwa 50.000 Kinder ist die Ferienfreude allerdings getrübt.
    Sie haben einen Fünfer oder mehr im Zeugnis und müssen eine Nachprüfung machen oder die Klasse ganz wiederholen.
    Die Sensibelsten von ihnen sehen da manchmal keinen Ausweg.
    Der Leistungsdruck der Schule, das Gefühl des Versagens und die Angst vor Strafe haben auch in den vergangenen Wochen wieder zu einigen Schüler-Selbstmorden geführt.
    Im Vorjahr haben sich mehr als 50 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren das Leben genommen.
    Die Anzahl der Selbstmordversuche bleibt eine Dunkelziffer.
    Karl Jarkowski hat sich mit dem Thema näher befasst.
    Georg, 13 Jahre alt, erschoss sich Selbstmord.
    Andrea, 14 Jahre, nahm eine Überdosis von Schlaftabletten, Selbstmordversuch.
    Maria, ebenfalls 14 Jahre alt, Selbstmordversuch durch eine Überdosis von Drogen.
    Peter, 11 Jahre, sprang aus dem Fenster.
    Alle diese Jugendlichen wurden mit ihrem Leben nicht fertig.
    Eine Kombination von Problemen führten zum Selbstmord oder Selbstmordversuch.
    Probleme wie verworrene Situation zu Hause, Pubertätsschwierigkeiten, Identitätsprobleme, geringes Selbstwertgefühl, Liebesenttäuschungen, Schulschwierigkeiten und Alkoholmissbrauch.
    Viele dieser Jugendlichen, nach einem Selbstmordversuch in Behandlung, wollten über ihre Probleme nichts ins Mikrofon sagen.
    Martin, er hat zwei Selbstmordversuche hinter sich, war bereit.
    Erschwerend für ihn, er ist zu all seinen Problemen auch noch behindert.
    Auf die Frage, warum er dies alles getan hat?
    Ja, ich meine, ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich nicht mehr auf der Welt akzeptiert werde.
    Weil ich bin in den 83er-Jahren in den Gemeindebau gezogen, also ich kenn Kinder, und die haben mich ausgespottet, angespuckt, also angemacht und so, und haben mir Bananenschalen draufgeworfen, und das war nicht ganz nett, und ich mein,
    Dann mit der Zeit verliert man halt den Mut, auf der Welt zu sein, weil dann glaubt man, die ganze Menschheit ist so.
    Und ehrlich gesagt, tja, und jetzt bin ich eben da, damit ich das Ganze von mir löse.
    Die Kinderkliniken und Krisenstationen sind mit gefährdeten Jugendlichen voll.
    Im Juni und Juli ist in einigen Fällen der Auslöser für einen Selbstmordversuch der nicht bewältigte Leistungsdruck der Schule.
    Die Angst vor dem Nichtgenügend, dem Fünfer.
    Aber vor einem Selbstmord oder einem Selbstmordversuch senden jugendliche Kinder an ihre Umgebung deutliche Signale.
    Primarius Hans Zimprich leitet der Krisenstation am Wiener Wilhelminenspital.
    Ein Warnzeichen wäre für mich so ein Sich-zurückziehen.
    Auf der einen Seite nichts mehr, es freut ihn nichts, er schlaft den halben Tag, er steht nicht auf, geht mit der Familie nicht.
    zum Beispiel am Wochenende spazieren, es freut ihn überhaupt nichts, er stürzt sich in irgendwelche besonderen Horrorfilme oder Discos und dann kommen wir dann auf die andere Seite, auf die provokante Seite, sagt also, ich brauche entweder einen langen Haarschnitt oder ganz besondere Lederjacken
    oder ein besonders großes Taschenmesser, das er sozusagen zur Selbstverteidigung nimmt.
    Und dann hagelt es Verbote von den Eltern.
    Und diese Verbote führen zu einem noch weiteren Kluft zwischen Eltern und Jugendlichen und es kommt dann zum Paukenschlag durch einen Selbstmordversuch.
    Die Eltern, Lehrer, Lehrherren und Ausbildner sollten mit den Jugendlichen reden, reden und immer wieder reden, meinen die Psychologen.
    Und bei schlechten Schulnoten sollten die Eltern auf der Seite ihrer Kinder bleiben, Primarius Zimbrig.
    Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass Eltern sozusagen an der Seite ihrer Kinder bleiben und nicht auf die Seite der Leistungsgesellschaft,
    also in dem im schulfall oder im schulfall sozusagen auf die seite der lehrer gehen und sagen siehst du der professor sagt immer du arbeitest zu wenig und ich habe das immer gesagt und dann kommen vorwürfe das heißt das kind fühlt sich dann von den eltern verraten und hat steht sozusagen obwohl es eltern hat allein in der welt und das bewirkt an diesen kipp
    hinüber in die akute depressive Krise und selbstaggressive Krise.
    Nach Meinung von Psychologen und Ärzten könnten viele Selbstmorde und Selbstmordversuche durch eine bessere Beobachtung der Jugendlichen und einer anschließenden Behandlung verhindert werden.
    Ein Mädchen nach einem Selbstmordversuch sagte, ich wollte mich nicht umbringen, ich wollte nur das Leben beenden, so wie es bisher war.
    Karl Jakowski hat berichtet, wir bleiben bei den Problemen der jungen Leute.
    Die Zahl der Drogentoten in Österreich betrug im Vorjahr 187 und stieg damit gegenüber 1991 um mehr als 60 Prozent.
    Zwei Drittel der Rauschgiftopfer kommen aus Wien, die meisten sind zwischen 12 und 18 Jahren alt.
    Zwei Trends sind deutlich, der Drogenkonsum nimmt stark zu, 23.000 offiziell Abhängige in Österreich und die Konsumenten werden immer jünger.
    Nun soll eine neue Kampagne der Regierung mithilfe des ORF und von Prominenten diese fatalen Entwicklungen bremsen.
    Der Sport soll als sinnvolle Alternative propagiert werden.
    Die Kids sollen sozusagen Fußball spielen gehen und nicht zum Karlsplatz.
    Robert Stoppacher berichtet.
    Diese Signation werden Sie in den nächsten Wochen öfter hören.
    Radio und Fernsehen strahlen ab sofort die Spots der großen Informationskampagne Sport statt Drogen aus, die heute von Gesundheitsminister Michael Ausserwinkler, Unterrichtsminister Rudolf Scholten und Vertretern des ORF präsentiert worden ist.
    Erklärtes Ziel der Aktion ist es, dem Gefühl der Sinnlosigkeit des Lebens, das immer mehr Jugendliche erfasst, entgegenzuwirken und Sport als eine Alternative anzubieten.
    Und zwar schon möglichst frühzeitig, wie Gesundheitsminister Außerwinkler erläutert.
    Wir wissen heute, dass das Drogenproblem eines ist, das eine sehr lange Vorlaufzeit hat.
    Das heißt, einer der heute Drogensüchtig ist,
    hat seine Probleme vor 10, 15, 20 Jahren gehabt.
    Und das heißt heute auch,
    acht, neun, zehnjährige ansprechen.
    Nicht nur mit Schreckensbildern, sondern mit sehr aktiven Inhalten.
    Durch Sport, so meinen die Initiatoren der Kampagne, wird Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt und im Umgang mit anderen auf Fairness und Hilfsbereitschaft Wert gelegt.
    Prominente Sportler wie Toni Innauer oder Karl Wendlinger sollen dabei als Vorbilder dienen.
    Darüber hinaus haben sich auch Künstler wie Alexander Göbel oder Reinhold Bilgeri in den Dienst der Sache gestellt.
    Angelpunkt beim Kampf gegen die Drogen sind die Schulen.
    Unterrichtsminister Rudolf Scholten geht es im Zuge der Kampagne um gezielte altersbezogene Informationen.
    Wir müssen bei den Jüngeren eine andere Form von Zugang finden.
    Es nützt überhaupt nichts, wenn wir heute 11-, 12-Jährigen irgendwelche Broschüren über Drogen in die Hand drücken und davon ausgehen, dass sie so geschreckt sein werden, dass sie für den Rest ihres Lebens immunisiert sind gegen diese Gefahr.
    Es nützt sehr viel, wenn man in den Köpfen derer ein Bewusstsein mithilft zu erzeugen, dass es einfach in ganz andere Richtungen geht.
    Und Sport ist zweifelsohne da eine besonders gut und sinnvoll zu vermittelnde.
    Der offizielle Startschuss für die Aktion Sport statt Drogen fällt am nächsten Wochenende bei einem Golf-Charity-Turnier von Christine Franitzki, der Ehefrau des Bundeskanzlers.
    Und wir bleiben beim Sport.
    Sport aber diesmal nicht als Therapie, sondern sozusagen als die Krankheit.
    Nicht als Lösung, sondern als Problem.
    Experten machen sich Sorgen, dass die hohe Unfallhäufigkeit junger Autofahrer und natürlich auch Motorradfahrer mit Motorsportbegeisterung zusammenhängt.
    Dass ProSzena, Berger und Co.
    zum Idol und auch Identifikationsobjekt werden, wenn die jungen Leute die Freiheit auf Rädern erstmals auskosten.
    Dass sie mit oft tödlichem Risiko ihre rasenden Vorbilder imitieren.
    Mehr dazu von Robert Unterweger.
    Atemberaubende Geschwindigkeit bis zu Tempo 300, haarsträubende Ausbremse- und Überholmanöver, spektakuläre Kollisionen, Stürze und Überschläge.
    Motorsport ist für die einen im negativen Sinn der absolute Autowahnsinn, für die anderen Nervenkitzel im höchsten Drehzahlbereich.
    52 Prozent der Österreicher sehen sich laut Studie gerne ein Formel 1 Rennen im Fernsehen an.
    Bei einzelnen Grand Prix sitzen über eine Million Zuschauer vor dem Schirm und fahren sozusagen im Cockpit der schnellsten Lenkraddreher der Welt mit.
    Den Motorrad Grand Prix in Salzburg haben 20.000 Österreicher live miterlebt.
    Die Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit kommt nach mehrjährigen Detailuntersuchungen zu folgendem Schluss.
    Motorsportinteressierte fahren schneller, auch in kritischen Situationen.
    Sie haben PS stärkere Autos, sind dabei häufiger in Unfälle verwickelt und häufiger wegen zu schnellen Fahrens bestraft.
    Verkehrspsychologe Andreas Kaber sieht Motorsport viel mehr aggressionsfördernd als, das ist die Gegentheorie der Befürworter, aggressionsabbauend.
    Motorsport ist daher derzeit aus verkehrspsychologischer Sicht als Risikofaktor anzusehen.
    Bei der Präsentation der Studie und dieser Schlussfolgerung meldet sich Rallye-Haudegen und Fahrsicherheitstrainer Rudi Stohl zu Wort.
    Er sieht keine unmittelbar negative Vorbildwirkung von Rennfahrern auf die Rennfans.
    Wenn einer vernünftig ist, dann weiß er, dass er dort gar nicht hin kann.
    Und das ist für ihn
    Genauso wie ein Rockkonzert oder sonst was, der glaubt auch nicht, jetzt kann ein Singer wie der oder ein Spion wie der, der geht hin, genießt das und genauso ist es beim Normalverbraucher.
    Verkehrspsychologe Andreas Kaber sagt namens des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, man müsse Motorsport nicht gleich abschaffen.
    Allerdings müssten die wirklich sportlichen Aspekte von Autorennen viel mehr herausgestrichen werden.
    Es wird sehr oft in der Öffentlichkeit nur das Ereignis des Rasens und diese Dinge werden gezeigt und dass man vielleicht mit Könern Unfälle überlebt.
    Was steckt dahinter?
    Das sollte wesentlich besser in der Öffentlichkeit transportiert werden, damit nämlich im Falle des Nachahmens auch die Fairness, das Regelbewusstsein und auch natürlich die Konsequenzen in die Verkehrskultur übernommen werden können.
    Nämlich die Konsequenzen, die im Motorsport ja recht hart sind.
    Harte Strafen bis zum Lizenzentzug und ähnliches wird ja ausgesprochen, wenn das strenge Reglement nicht eingehalten wird.
    Soviel zur jetzt wissenschaftlich durchleuchteten Wechselwirkung von Motorsport und Autofahren im Alltag, Boxenstopp und Themenwechsel im Mittagsschornal.
    Ja, und zwar um zwei nach halb eins eine kleine Zwischenbilanz.
    Was haben wir bisher Ihnen präsentieren können?
    Mit der Wirtschaft geht es ein bisschen bergab.
    Minus ein Prozent lautet die neueste Prognose.
    Neun Tote bei einem AMOK-Lauf in San Francisco war ein weiteres Thema.
    Wir haben uns mit der Problematik von Schüler-Selbstmorden befasst.
    Wir haben die Kampagne Sport statt Drogen angekündigt und wir haben gesehen, dass die Formel 1 eigentlich eine schlechte Autoschule ist.
    Das waren die Themen bisher geplant.
    In der zweiten Journalhälfte unter anderem ein Gespräch mit Zbigniew Brzezinski, dem polenstämmigen Berater des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter, eine Reportage aus Jakutien als Auftakt einer Serie über die russische Provinz,
    Ein Beitrag aus den USA, dass sich Bill Clinton entschieden hat, die Atomtests nach wie vor nicht wieder aufzunehmen.
    Das Moratorium wird also prolongiert und dann haben wir noch Al Jarreau im Programm, den Jazzsänger, der heute in der Wiener Staatsoper auftritt.
    Vor diesen Beiträgen ein Programmhinweis auf heute Abend.
    Medienjournal
    Oder Radiobata aus Äquatorial-Guinea.
    Und zu den 30 Stationen, die in deutscher Sprache senden, gehört nicht nur Radio Österreich International.
    Aber wir informieren auch über die Mutter der Kurzwelle BBC, die Stimme des Papstes, Radio Vatikaner und Michael Gurdus, den Journalisten, der vom Abhören lebt.
    Und wir belauschen zwei Kabarettisten beim Versuch, Funkkontakte zu knüpfen.
    Um 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Medienjournal.
    5 nach halb 1, Ausland wieder.
    Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien hat die Unentschlossenheit und die Ohnmacht der europäischen Gemeinschaft in aller Deutlichkeit gezeigt.
    Auch die USA haben sich keinen Ruhm für entschiedenes politisches Handeln erworben.
    Die Regierung unter Präsident Clinton ist zwar wiederholt für die Aufhebung des Waffenembargos zugunsten der bosnischen Moslems eingetreten, sie hat die Bedenken der europäischen Verbündeten aber nicht überwinden können und letztlich auch nicht darauf beharrt.
    Ähnlich hielten es die USA mit der Möglichkeit, militärisch zu intervenieren.
    Auch die Klasse der politischen Ratgeber in Washington ist in diesen Fragen gespalten.
    Einer, der Luftangriffe ebenso befürwortet wie die Aufhebung des Waffenembargos, ist Zbigniew Brzezinski.
    Auf der Seite der Demokraten war der gebürtige Pole lange einer der wichtigsten Berater gewesen.
    Am größten war sein Einfluss unter Präsident Jimmy Carter, als er von 1976 an den Nationalen Sicherheitsrat leitete.
    Spinjew Przesinski ist zur Zeit in Wien.
    Armin Wolf hat mit ihm das folgende Interview gemacht.
    George Bush habe seinem Nachfolger Bill Clinton zwei ungelöste außenpolitische Probleme hinterlassen.
    Das schrieb Spinjew Przesinski vor einem halben Jahr und er meinte damit Bosnien und den Irak.
    Wie hat Präsident Clinton diese beiden Probleme seither bewältigt?
    Schlecht, sagt Przysinski.
    In Bosnien hätte Clinton der Aggression der Serben mit Gegengewalt begegnen müssen.
    Die Geschichte zeige nämlich, dass sich Gewalt nur mit Gegengewalt bekämpfen lasse.
    Amerikanische Bodentruppen in Bosnien seien dazu gar nicht nötig, meint Sicherheitsexperte Przysinski.
    Luftkraft kann sehr effektiv genutzt werden, um die Kosten der Aggression zu maximieren.
    Luftangriffe könnten sehr wirkungsvoll dazu benutzt werden, die Kosten der serbischen Aggression so hoch wie möglich zu machen.
    Und was Bodentruppen betrifft, die Moslems wären durchaus bereit zu kämpfen, wenn man ihnen nur Waffen gäbe.
    Zwischen den Serben und den Kroaten ist es jetzt zu einer Art Ausgleich gekommen, weil die Kroaten in der Lage waren, sich zu einer einigermaßen wirkungsvollen militärischen Kraft zu organisieren.
    Den Moslems jedoch werden die grundlegenden Voraussetzungen für einen wirkungsvollen Widerstand vorenthalten.
    Wenn sie diese aber hätten, dann gäbe es in Wirklichkeit so etwas wie Bodentruppen.
    Przeszinski empfiehlt also eine Aufhebung des Waffenembargos gegen die bosnischen Moslems.
    Von den bisherigen Friedensbemühungen der internationalen Verhandler Owen & Vance bzw.
    Stoltenberg und von ihrem Teilungsplan für Bosnien hält Zbigniew Przeszinski rein gar nichts.
    Ich finde, die Herren Owen und Vance haben in Wirklichkeit einen Schirm über die Aggression ausgebreitet.
    Sie haben Europa und Amerika beständig aufgefordert, im Umgang mit den serbischen Extremisten keine Gewalt anzuwenden.
    Und damit haben sie den serbischen Aggressoren in Wirklichkeit freie Hand gelassen.
    Und die Lösungsvorschläge von Vance und Owen waren von Anfang an unrealistisch.
    Ihre Bemühungen waren nicht erfolgreich und werden nie erfolgreich sein, solange es nicht diese strafende Komponente der Gegengewalt gibt.
    Zum Stichwort Irak.
    Wenn es stichhaltige Beweise dafür gäbe, dass tatsächlich die irakische Regierung hinter einem Attentatsplan auf Ex-Präsident Bush stand, dann war eine entsprechende Reaktion nötig, sagt Pszczynski zum jüngsten amerikanischen Angriff auf Bagdad.
    Eine wirkliche politische Strategie der Clinton-Regierung gegenüber dem Irak sieht der einstige Sicherheitsberater von Präsident Carter aber nicht.
    Saddam wurde verhaftet und aus Kuwait ausgetauscht.
    Saddam wurde bestraft und aus Kuwait vertrieben, aber darüber hinaus gibt es zurzeit keine Strategie.
    Und ich bin mir auch nicht sicher, ob es wirklich eine geben kann, wenn man die komplizierte Lage der Region bedenkt.
    Und vor allem auch deswegen, weil die USA nicht alleine eine Art Kreuzzug gegen Saddam Hussein führen können, während der Rest der internationalen Gemeinschaft und vor allem die arabischen Staaten tatenlos bleiben.
    Abschlussfrage an Przyszynski.
    Sehen Sie bisher eine durchgehende Konzeption hinter der Außenpolitik von Präsident Clinton und seines Außenministers Christopher?
    No, not yet.
    Nein, bis jetzt nicht, bleibt Przyszynskis ganzer Kommentar.
    Auf Inbesuch und von Armin Wolf interviewt Spinjev Przyszynski, einst wichtiger Berater im Weißen Haus in Wien, aus Anlass eines Symposiums mit dem Thema 20 Jahre Europäische Rundschau.
    Unser nächstes Thema, das Atomtestmoratorium, wird mit aller Wahrscheinlichkeit verlängert.
    Die USA werden auch in absehbarer Zeit keine weiteren Atomversuche durchführen.
    Das ist zwar noch nicht offiziell, geht aber aus Presseberichten recht eindeutig hervor.
    Präsident Bill Clinton hat gegen die geballte Macht von Pentagon, Generalstab und Nuklearspezialisten der Streitkräfte entschieden.
    Am 1.
    Juli, also gestern, ist die Frist abgelaufen, die sich der US-Kongress freiwillig gesetzt hatte, nachdem auch Russland verkündet hatte, es würde vorderhand keine Tests mehr durchführen.
    Aus Washington mehr darüber, von Raimund Löw.
    Seit Monaten bereits hatten die Militärs eine offensive Werbekampagne geführt.
    um einen Neubeginn der Versuche in den Tiefen der Wüste von Nevada durchzusetzen.
    Nicht zur Weiterentwicklung neuer Waffen, sondern aus Gründen der Sicherheit des bestehenden Atomwaffenpotentials sei zumindest eine Serie von neuen Tests erforderlich, hieß es.
    Und zuerst schien es, als ob das Pentagon mit diesen Argumenten im Weißen Haus durchaus auf offene Ohren stieß.
    Bis sich die von Bill Clinton eingesetzte neue Energieministerin zu einem höchst ungewöhnlichen Schritt entschloss.
    Sie lud eine ganze Reihe von militärunabhängiger Nuklearexperten zu einer wissenschaftlichen Gegenexpertise ein.
    Und die fiel so deutlich aus, dass im Kongress inzwischen selbst konservative und bekannt armeefreundliche Senatoren ihre Meinung geändert haben.
    Die Behauptung, dass neue Tests die Sicherheit der amerikanischen Atomwaffen auch nur minimal verbessern, ist nämlich von so gut wie allen unabhängigen Wissenschaftlern als völlig unbewiesen zurückgewiesen worden.
    Immer mehr Abgeordnete und Senatoren haben sich daraufhin gegen die Durchführung auch nur einer beschränkten Zahl von unterirdischen Atomexplosionen ausgesprochen.
    Und die Regierung hat sich diesem Druck offensichtlich gebeugt.
    Bild Hinten ist es wohl auch darum gegangen, die Glaubwürdigkeit der USA im Kampf gegen die Weitergabe von Atomwaffen an bisher atomwaffenfreie Staaten zu erhalten.
    Washington will in Zukunft sowohl gegenüber Nordkorea, das verdächtigt wird, Atomwaffen zu bauen,
    als auch gegenüber der Ukraine mit ihren von der Sowjetunion geerbten Sprengköpfen eine neue diplomatische Offensive starten.
    Die Regierung Clinton will sicherstellen, dass der 1995 auslaufende Atomsperrvertrag erneuert wird.
    Mit einer Fortführung des bisherigen Moratoriums wird das für die USA-Zweifelszone leichter zu argumentieren sein.
    Zufrieden ist man über die amerikanische Entscheidung in Moskau, wo ebenfalls seit langem keine Tests mehr durchgeführt werden.
    Leicht verärgert sind Briten und Franzosen.
    Sie hätten zur Weiterentwicklung des eigenen Nuklearpotentials ebenfalls gerne Tests durchgeführt, aber ohne die USA ist der politische Preis zu hoch.
    Bleibt die Sorge, dass China in den nächsten Monaten aus der Reihe tanzen könnte.
    Die Chinesen argumentieren, dass der niedrige technische Stand ihrer Nuklearwaffen auf die Dauer neue Testversuche unvermeidlich machen wird.
    Wenn aber auch nur eine Atommacht das Tabu durchbricht, dann könnte das auch bei allen anderen den Testbefürwortern wieder Oberwasser geben.
    Vor ist also weiterhin Moratorium bei den Atomtests, die ja dramatische gesundheitliche Spätfolgen für die Bevölkerung der betroffenen Gebiete gehabt haben.
    Man spricht von tausenden Toten als Spätfolgen dieser Tests.
    Die russische Föderation als Nachfolgestaat der Sowjetunion ist mit 17 Millionen Quadratkilometern der bei weiten Flächen größte Staat der Erde.
    Die Berichterstattung des ORF, aber auch aller anderen Medien konzentriert sich auf den europäischen Teil Russlands und hier wieder vorwiegend auf die Hauptstadt Moskau.
    Unsere Korrespondenten nutzten in diesem Sommer die seit dem Umbruch herrschende Reisefreiheit
    und erkunden nun das unbekannte Russland, über das nun sehr selten Nachrichten in unsere Welt dringen.
    Den Anfang macht heute Jakutien.
    Zunächst einige statistische Informationen dazu.
    Jakutien, das auch unter seinem einheimischen Namen Sakha geführt wird, ist eine von 16 Republiken, aus denen sich die russische Föderation zusammensetzt.
    Mehr als drei Millionen Quadratkilometer ist Jakutien, die größte dieser Republiken, fast 40 Mal größer als Österreich.
    In Jakutien leben aber nur knapp über eine Million Menschen, ein Drittel von ihnen Jakuten, die Mehrheit Russen und andere Völker.
    Jakutien ist im Grunde sehr reich, da der größte Teil der Goldproduktion, die gesamte Diamantenproduktion und Kohle und Erdgas von dort kommen.
    Die jakutische Regierung ist bemüht,
    in der Kontrolle der Bodenschätze von Moskau und seinen Forderungen unabhängiger zu werden.
    Ein Besuch in Jakutien also.
    Aus der Hauptstadt Jakutsk meldet sich Susanne Scholl.
    Sibirische Gelsen lassen sich auch von strömendem Regen nicht entmutigen.
    Wenn man die Hügel außerhalb der Hauptstadt Jakutiens besucht, ist man, egal wie das Wetter gerade ist, gut beraten, sich ausreichend gegen Gelsen zu schützen.
    Das hat verschiedene Gründe.
    Einer davon ist aber sicher der sehr eigene Umgang mit dem Müll in dieser östlichen Region Russlands.
    Im Sommer bieten Zentrale und Südjakutien ein wunderbar idyllisches Bild.
    Die Taiga ist immer noch wesentlich grüner und unverdorbener als jeder europäische Wald.
    Man muss aus der Hauptstadt Jakutsk nur ein paar Kilometer hinauffahren, um sich in einem duftenden, stillen Grün wiederzufinden.
    In dem allerdings, wie gesagt, die Städter ihren Müll unübersehbar hinterlassen und die Gelsen wüten.
    Jakutians Hauptstadt übrigens verdient diesen Namen nur bedingt.
    Es gibt viele kleine, bei oberflächlicher Betrachtung sehr romantische Holzhäuschen, es gibt die unvermeidlichen sowjetischen Fertigteilbauten und es gibt zwei Hauptplätze.
    Einer ist immer noch nach dem Stalin-Freund und Stalin-Opfer Johnny Kieze benannt, der andere nach Lenin, dessen Statue er auch immer noch hier steht.
    Ein russisches Theater ist auch noch vorhanden, aber mehr am Hauptstädtischen findet man schon nicht mehr.
    Dafür hat man, wie gesagt, die Taiga vor der Haustüre.
    Im Sommer ein großer Vorteil.
    Der Sommer allerdings dauert nur ein paar Monate, den Großteil des Jahres versinkt die Republik in Schnee, Eis und Temperaturen um minus 40 Grad.
    Ein heute wichtiger Mann ist hier der Yakute-Jäger Yegorov.
    Er ist stellvertretender Ministerpräsident Yakutiens und ein Wirtschaftsexperte.
    Über den Reichtum Jakutiens sagt er... Also wenn man sich den Umgang mit unseren Bodenschätzen anschaut und wenn man unsere nationale, materielle Situation betrachtet, dann würde ich nicht sagen, dass wir die reichsten in Russland sind.
    Dort, wo Jakutiens Diamanten und sein Gold gefördert werden, also mehr im Süden der Sibirischen Republik, leben interessanterweise fast ausschließlich Russen.
    Während man in Jakutsk auf der Straße auch tatsächlich vor allem Jakuten sieht, kann man im Goldgräberzentrum Aldan kaum einem Angehörigen der Republiknamengeber begegnen.
    An den Goldschürfstellen in der Taiga arbeiten im Übrigen zum Großteil Saisonarbeiter.
    Die meisten kommen aus ehemaligen Sowjetrepubliken wie der Ukraine oder Moldawien oder auch aus Russland.
    Auf einer Schürfstelle haben wir einen Vorarbeiter, der aus Novosibirsk kommt, gefragt,
    wie lange er schon hierher kommt und wie lange er auch noch hier arbeiten will.
    Ich komme seit sieben Jahren hierher.
    Was nächstes Jahr sein wird, weiß ich nicht.
    In Zeiten wie diesen kann man nichts voraussagen.
    Solange es Arbeit gibt, werde ich aber versuchen zu kommen.
    Früher war die Arbeit hier sehr lohnend.
    Früher, das heißt, bevor die Inflation zu galoppieren begonnen hat.
    Damals kamen die Männer für sechs bis acht Monate hierher, schufteten zwölf Stunden täglich ohne freien Tag in der Woche,
    und fuhren am Ende der Saison nach Hause, ausgestattet mit einem für sowjetische Verhältnisse ziemlich großen Geldüberschuss.
    Der es ihnen erlaubte, die übrigen Monate des Jahres erstens von dem Geld zu leben und sich zweitens ein bisschen Luxus zu leisten.
    Jetzt ist das alles anders.
    Das Geld verliert seinen Wert täglich, an den harten Arbeitsbedingungen hat sich wenig geändert.
    Trotzdem wird der Goldabbau in Jakutien sicher so weitergehen wie bisher.
    Ungelöst ist bisher eigentlich vor allem die Frage, wer das jakutische Gold künftig kontrollieren soll.
    Bisher hält Moskau seine Hand darauf, aber die souveräne Republik Jakutien wird sicher zunehmend darauf drängen, in diesem Bereich mehr Mitspracherecht zu bekommen.
    Susanne Scholl auf lokaler Augenschein in der Sibirischen Republik Jakutien.
    Am kommenden Freitag im Mittagsjournal wird Georg Dox aus der Uralrepublik Bashkortostan berichten.
    Zurück nach Österreich.
    Lange Zeit hat sich Niederösterreich dagegen gewehrt, aber jetzt ist es offenbar fix.
    Wien bekommt eine Südumfahrungsstraße.
    Sie ist Teil eines Gesamtverkehrskonzeptes, das bis zur Jahrtausendwende im Raum Südlich von Wien umgesetzt werden soll.
    Darauf hat sich Wirtschaftsminister Schüssel jetzt geeinigt mit dem Bürgermeister Zilk von Wien und dem Landeshauptmann Pröll von Niederösterreich.
    Mehr von Paul Tesarek.
    Am südlichen Stadtrand von Wien wird sozusagen eine Autobahn mit Tarnkappe gebaut.
    Sie wird vierspurig sein und mit Mittelstreifen und Anschlussstellen ausgestattet, dem Aussehen nach also ganz eine Autobahn.
    Dennoch soll sie Bundesstraße heißen, genauer B301.
    Sie wird die Süd- mit der Ost-Autobahn verbinden und dadurch, so hofft man in Wien, die Süd-Ost-Tangente entlasten.
    Bei Vösendorf zweigt die Trasse von der A2 ab und führt nördlich von Vösendorf an Hennersdorf und Leopoldsdorf vorbei bis in die Nähe von Rannersdorf.
    Ab dort gibt es derzeit noch zwei Varianten.
    Die eine führt nach Simmering, die andere nach Schwächert.
    In jedem Fall wird etwa ein Drittel der 15 Kilometer langen Strecke in Tunnels geführt.
    Kostenpunkt 3 bis 4 Milliarden Schilling.
    In den betroffenen Orten hat es bereits massive Anrainerproteste gegeben.
    Sie fordern ebenso wie die Wiener Grünen den Ausbau der Eisenbahnstrecken statt einer neuen Autobahn.
    Diesen Standpunkt hat ursprünglich auch Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll vertreten.
    Nach der Landtagswahl ging er allerdings von seinem strikten Nein zur B301 ab.
    Immerhin hat Niederösterreich aber in den Verhandlungen mit Wien und dem Bund Bedingungen gestellt.
    Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel?
    Die Niederösterreicher haben massiv darauf gedrängt, dass im Gesamtpaket
    es zu einem Ausbau des öffentlichen Verkehrs kommt.
    Daher wird in diese Arbeitsgruppe auch natürlich das Verkehrsministerium voll einzubinden sein.
    Und Sie haben darauf gedrängt, dass auch die offenen Fragen der Ortsumfahrungen, vor allem Himberg und Achau sind davon betroffen, mitgelöst wird.
    Das heißt, in dem Gesamtbau, in der Gesamtplanung werden diese Ortsumfahrungen voll zu integrieren sein und müssen auch zeitgerecht und zeitgleich mit dem Gesamtprojekt fertig sein.
    Gleichzeitig wird auch der Bahnausbau in die Planungen mit einbezogen, versprach Schüßl weiters.
    Auf den Nebenlinien, die täglich zehntausende Pendler nach Wien bringen, soll es Verbesserungen geben.
    Für den Ost-West-Transit auf der Schiene gibt es allerdings vorläufig noch keine konkreten Pläne.
    Den wird wohl die B301 aufnehmen müssen, und zwar voraussichtlich ab 1999.
    Ausbau der Verkehrswege im Raum, Wien.
    Paul Tesarek hat berichtet.
    Nach der Eröffnung des Jazzfestes Wien mit einer Mississippi Blues Revue sowie einem Abend mit Ray Charles steht heute Abend ein großes Konzert mit dem Gesangs-Superstar Al Jarreau auf dem Programm.
    Gemeinsam mit seiner Band kastiert er in der Wiener Staatsoper ein Kurzportrait von Roland Schöning.
    In seiner Selbstdefinition bezeichnet sich El Jarró als Produkt der Musikgeschichte von Elvis Presley bis James Brown und meint sogar, dass ihn Punkrock mit beeinflusst hat.
    Damit deutet der Gesang-Superstar und Entertainer vor allem seine Vielseitigkeit an.
    Denn nach wie vor gilt Jarró als populärstes Beispiel einer Musiktradition, die von modernen Jazz bis in afrikanische Vokaltechniken hineinreicht.
    Ein Virtuose der Sonderklasse, der doch eigentlich ein Spätzünder ist.
    Obwohl er sich während seiner Highschool-Zeit und dann während seines Psychologiestudiums sein Geld als Jazz-Sänger verdiente, gelangt dem heute 53-Jährigen sein Durchbruch erst 1975.
    Das Geheimnis für die bleibende Beliebtheit Sharrows liegt wahrscheinlich darin, dass er auf der Bühne stets experimentiert und versucht, spontan zu wirken.
    Obwohl seine Nummern wie Popsongs strukturiert sind, möchte er dennoch immer Freiraum für momentane Gefühle und Empfindungen lassen.
    Es ist sehr experimentell auf der Bühne.
    Es ist sehr spontan.
    Die Songs haben ihre Struktur und das ist jeden Abend das Gleiche.
    Vers, Chor, Chor.
    Ähm, so.
    Aber darin ist genügend Raum für...
    nur fühlen und tun, was du am Abend machen möchtest.
    Als ich daran sehr interessiert war,
    Ich liebe seine Komplexität und seine Lebendigkeit.
    Und die Möglichkeit für die vorherigen Änderungen, die in diesem Lied passieren.
    In den 80er Jahren allerdings hat sich der Jazz-Sänger vor allem in Richtung Hitparade entwickelt, die eine oder andere schnulzige Sungen und sich an sterilen Keyboard-Phrasierungen orientiert.
    Manche seiner Kritiker meinten daraufhin, dass er seinem Publikum den besten Teil seines Talents vorenthalte.
    Und Jazz-Puristen bezeichneten ihn sogar als Hitparaden-Baby, das sich längst in Belanglosigkeiten verloren hat.
    Verkaufszahlen freilich lassen sich dadurch nicht beeinflussen.
    Untertitelung.BR 2018
    Aljaro in Wien also und wir sind nun bei den Schlussnachrichten.
    Österreich.
    Die Wirtschaftsforscher rechnen mit einem Konjunkturaufschwung frühestens im ersten Halbjahr 1994.
    Das gaben die Experten des Wirtschaftsforschungsinstitutes und des Instituts für höhere Studien bekannt.
    Im kommenden Jahr erwarten die Wirtschaftsforscher, dass das Bruttoinlandsprodukt zwischen 1,2 und 1,5 Prozent wachsen wird.
    Für dieses Jahr wird ein Rückgang um bis zu 1 Prozent prognostiziert.
    Tschechien.
    Außenminister Mock ist zu einem offiziellen Besuch in Prag eingetroffen.
    Mock wird das österreichische Kulturinstitut eröffnen.
    Danach stehen Gespräche mit Staatspräsident Havel, Ministerpräsident Klaus und Außenminister Sierlenetz auf dem Programm.
    Dabei wird Mock erneut die österreichische Besorgnis über die Fertigstellung des Atomkraftwerkes von Temelin zur Sprache bringen.
    Das Wetter heute Nachmittag im Bergland häufig Gewitter von Oberösterreich bis ins Burgenland sowie in der Südsteiermark die meiste Zeit sonnig, erst gegen Abend einzelne Gewitter.
    Höchsttemperaturen heute im Westen um 24, sonst bis 29 Grad.
    Das war das Mittagsschanal.
    Louis Glück verabschiedet sich.
    Ein schönes Wochenende, einen schönen Ferienbeginn, falls es bei Ihnen so weit ist und auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verkehrsinformation
    Mitwirkende: Ruthner, Thomas [Gestaltung]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    WIFO und IHS präsentieren Konjunkturprognose
    Rekordpleiten in Österreich, mehr Arbeitslose, sowie ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung wird prophezeit
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Kramer, Helmut [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Arbeitsbedingungen ; Industrie ; Handwerk und Gewerbe ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Die Grünen präsentieren ihr erstes Wirtschaftsprogramm
    Einblendung: Langthaler
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Langthaler, Monika [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Energiewesen ; Industrie ; Handwerk und Gewerbe ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Verkehr ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schülerselbstmorde in Österreich
    Einblendung: Hans Zimprich, Facharzt für Kinder-und Jugendheilkunde. Immer wieder begehen Kinder und Jugendliche aus Frust über Schulprobleme, Leistungsdruck oder familiäre Konflikte Selbstmorde. "Ich habe das Gefühl dass kein Platz für mich in dieser Welt ist", so der behinderte Martin, 13 Jahre, der zwei Selbstmordversuche hinter sich hat.
    Mitwirkende: Jirkovsky, Karl [Gestaltung] , Zimprich, Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Bildung ; Bildung und Schulwesen ; Kinder und Jugend ; Familie ; Psychologie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ausserwinkler und Scholten präsentieren die Aktion "Sport statt Drogen"
    Einblendung: Ausserwinkler, Scholten. Der Drogenkonsum nimmt stark zu, die Abhängigen werden immer jünger, die Politik will die Jugendlichen weg von der Straße und zum Sport führen.
    Mitwirkende: Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Ausserwinkler, Michael [Interviewte/r] , Scholten, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kinder und Jugend ; Sucht ; Sport ; Psychologie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wie wirkt sich der Motorsport auf Verkehrsverhalten aus?
    Einblendung: Andreas Kaba, Verkehrspsychologe, Rudi Stohl, Fahrsicherheitstrainer und Ralleyfahrer
    Mitwirkende: Unterweger, Robert [Gestaltung] , Kaba, Andreas [Interviewte/r] , Stohl, Rudi [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Verkehr ; Straßenverkehr ; Sicherheit ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama: Medienjournal
    Beitrag über Kurzwellen-Radios
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung] , Hauer, Ernest [Gestaltung]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medien und Kommunikation ; Radio ; Radiosignations und Fernsehsignations ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview Brzezinski
    Interview: Zbigniew Brzezinski
    Mitwirkende: Wolf, Armin [Gestaltung] , Brzeziński, Zbigniew [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Sicherheit ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Start der Serie "Russische Republiken": Jakutien
    Einblendung: Jegor Jegorow, stellvertretender Ministerpräsident Jakutiens.Jakutien (Sacha) ist die größte Republik der russischen Föderation und an sich sehr reich an Bodenschätzen. Leider hat die Republik mit starker Umweltverschmutzung zu kämpfen.
    Mitwirkende: Scholl, Susanne [Gestaltung] , Jegorow, Jegor [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wirtschaft ; Föderalismus ; Soziales ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wirtschaftsminister Schüssel präsentiert Südumfahrung B 301
    Einblendung: Schüssel. Die Umfahrung soll die Süd-mit der Ostautobahn verbinden und so die Tangente entlasten.
    Mitwirkende: Tesarek, Paul [Gestaltung] , Schüssel, Wolfgang [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Straßenverkehr ; Diskussion ; Bauen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Wien ; Bundesland / Niederösterreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Jazz-Sänger Al Jarreau
    Interview: Al Jarreau
    Mitwirkende: Schöny, Roland [Gestaltung] , Jarreau, Al [Interviewte/r]
    Datum: 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; U-Musik ; Porträt ; Moderne Musikformen - Jazz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1993.07.02
    Spieldauer 00:55:51
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1993.07.02 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-930702_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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