Mittagsjournal 1994.07.23

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    ... Musik ...
    Herzlich willkommen zum Samstag-Mittagsjournal.
    Heute ist der 23.
    Juli, ein strahlend schöner Tag.
    Wir freuen uns, dass Sie Österreich 1 oder Ö3 eingeschaltet haben.
    Im Studio ist Agathe Zuppan.
    Informationen bis knapp vor eins gibt's im Mittagsjournal und ein Themenschwerpunkt auch heute, Ruanda.
    Langsam entsteht eine Luftbrücke für den Transport von Wasser, Kleidung und Lebensmitteln für die mehr als eine Million Flüchtlinge.
    Auch Österreich ist dabei.
    Ein Telefongespräch mit der Caritas-Mitarbeiterin Susanne Brezina.
    Sie ist direkt im Katastrophengebiet und versucht zu helfen.
    Ferienzeit ist immer auch Stauzeit.
    Besonders lang ist der Blechwurm heute Vormittag in Burgenland an den Grenzübergängen zu Ungarn auch dazu ein Bericht.
    Thema Wahlkampf.
    Was wird die Wähler am 9.
    Oktober dazu bringen, ihr Kreuz bei der einen oder der anderen Partei zu machen?
    Die Werber sagen Persönlichkeit.
    Der Bernurmi ist noch immer unterwegs, den Russen frisst die Inflation die Ersparnisse weg und am Dienstag beginnen die Salzburger Festspiele.
    Montag gibt es schon das Eröffnungsfest, genaues Programm gegen Ende der Sendung.
    Jetzt aber die Nachrichten verfasst, hat sie Jürgen Pfaffinger, es liest Heimo Godler.
    Der Urlauberschichtwechsel hat zu einem Verkehrschaos auf Österreichs Straßen geführt.
    In Ostösterreich ist der Verkehr auf den Hauptrouten Richtung Ungarn teilweise zusammengebrochen.
    Die Zufahrt zum Grenzübergang Nickelsdorf musste gesperrt werden.
    An den anderen Grenzübergängen nach Ungarn liegenden die Wartezeiten zwischen zwei und vier Stunden.
    Inzwischen hat sich die Situation auch in Westösterreich verschärft.
    Auf der Tauernautobahn gibt es kilometerlange Stauungen.
    Die Verkehrslawine wird in den nächsten Stunden vermutlich noch weiter zunehmen.
    Vor dem Autobahngrenzübergang Salzburg-Walserberg wartet bei der Einreise nach Österreich eine mehr als 15 Kilometer lange Autoschlange.
    Ungarn.
    In Budapest ist heute in der Früh ein Bombenanschlag auf eine katholische Kirche verübt worden.
    Die Eingangstür und die Fensterscheiben der Matthiaskirche wurden dabei schwer beschädigt.
    Mehrere Kunstwerke aus dem 13.
    Jahrhundert wurden zerstört.
    Verletzte gab es aber nicht.
    Die Hintergründe des Anschlages sind völlig unklar.
    Der Bombenanschlag hat auch Auswirkungen auf den Reiseverkehr.
    Die ungarischen Behörden haben wegen der Fahndung nach den Attentätern strengste Grenzkontrollen angeordnet.
    Alle ausreisenden Personen werden genau überprüft und müssen Formulare ausfüllen.
    An den Grenzübergängen Richtung Österreich gibt es bereits ein Verkehrschaos.
    Die Situation wird sich am Nachmittag vermutlich zusätzlich verschärfen, wenn die Tagesausflügler nach Österreich zurückkehren wollen.
    Frankreich
    Im Flugverkehr über Frankreich wird es an diesem Wochenende Ausfälle und erhebliche Verspätungen geben.
    Grund ist ein Lotsenstreik in der Flugleitstelle im südfranzösischen Aix-en-Provence.
    Behinderungen gibt es aber nicht nur bei Flügen von und nach Frankreich selbst, sondern auch bei Flügen nach Nordspanien und zu den Urlauberinseln Mallorca, Menorca und Ibiza.
    Schon gestern gab es durch den Lotsenstreik auf diesen Routen Ausfälle und Verspätungen.
    Ruanda.
    Die UNO will die Kriegsflüchtlinge aus Ruanda zur Rückkehr in ihre Heimat bewegen.
    Nach Ansicht der UNO bestehe darin die einzige Chance, eine Katastrophe zu verhindern.
    Die Flüchtlingslager in benachbarten Sahire sind völlig überfüllt.
    Allein in der Kleinstadt Goma halten sich derzeit mehr als eine Million ruandische Flüchtlinge auf.
    Tausende Menschen sterben täglich an Cholera oder Erschöpfung.
    Auch der neue Ministerpräsident von Ruanda hat die Flüchtlinge zur Rückkehr aufgerufen.
    Er appellierte auch an die internationalen Hilfsorganisationen, Nahrungsmittel nicht nur in den Flüchtlingslagern in Saire zu verteilen, sondern vor allem in Ruanda selbst.
    Gambia
    In dem westafrikanischen Kleinstadt hat es in der Nacht einen Putschversuch gegeben.
    Armeeverbände haben die Regierungsgebäude in der Hauptstadt Banjul besetzt.
    Das Schicksal des Staatspräsidenten ist unklar.
    Nach offiziell bisher nicht bestätigten Gerüchten soll er außer Landes geflüchtet sein.
    Angeblich hat es in Banjul in der Nacht auch heftige Gefechte gegeben.
    Genauere Informationen liegen aber nicht vor, weil alle Nachrichtenverbindungen nach Gambia unterbrochen sind.
    Gambia galt bisher als politisch relativ stabil und war ein beliebtes Urlaubsziel für europäische Touristen.
    Bosnien-Herzegowina.
    Die Europäische Union übernimmt heute die Verwaltung der herzegowinischen Hauptstadt Mostar.
    Verantwortlich für die Verwaltung der im Krieg völlig zerstörten Stadt ist der frühe Bürgermeister von Bremen, Hans Koschnik.
    Bedingung für die Verwaltungsübernahme durch die EU ist, dass die Moslems und die Kroaten bis Mitternacht alle Waffen abgeben.
    Südkorea.
    Die Alarmbereitschaft der südkoreanischen Streitkräfte ist aufgehoben worden.
    Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Seoul besteht für die Alarmbereitschaft kein Anlass mehr, weil in benachbarten kommunistischen Nordkorea keinerlei verdächtige Truppenbewegungen beobachtet wurden.
    Die Alarmbereitschaft war wegen der politisch unklaren Lage nach dem Tod des nordkoreanischen Diktators Kim Il-sung verhängt worden.
    Deutschland.
    In Berlin sind neuerlich offenbar ausländerfeindlich motivierte Brandanschläge verübt worden.
    In der Nacht wurden zwei türkische Restaurants durch Brandbomben beschädigt.
    Verletzt wurde aber niemand.
    Von den Tätern fehlt jede Spur.
    USA.
    Gegen den Film- und Footballstar OJ Simpson ist das Anklageverfahren eröffnet worden.
    Simpson bekannte sich zu Beginn des Verfahrens nicht schuldig.
    Ihm wird vorgeworfen, seine Frau und deren Freund ermordet zu haben.
    Der Blick aus dem Studiofenster zeigt einem blauen Himmel das Thermometer an die 30 Grad.
    Das heißt Badewetterdetails von Christian Hundorf.
    Und ins Bad locken wird das Wetter in den nächsten Tagen noch häufig.
    Es bleibt nämlich sowohl am Wochenende als auch zu Beginn der nächsten Woche fast überall strahlend sonnig und die Temperaturen werden noch häufig über 30 Grad steigen.
    Man kann also durchaus wieder von einer Hitzewelle sprechen.
    Die Luft ist sehr trocken, es ist nicht schwöl, der Himmel ist oft wolkenlos und es bilden sich höchstens einzelne Wärmegewitter in Westösterreich.
    Die aktuellen Meldungen, Wien, Eisenstadt und St.
    Pölten wolkenlos bei 26 Grad, Linz heiter 27 Grad, Südostwind 20 Kilometer pro Stunde, Salzburg heiter 28, Innsbruck heiter 25, Bregenz wolkenlos 24, Graz heiter 25 und in Klagenfurt ist es heiter bei 24 Grad.
    Heute Nachmittag scheint weiterhin meistens die Sonne, in Vorarlberg und Tirol sind gegen Abend einzelne Wärmegewitter möglich.
    Die Temperaturen steigen noch auf 28 bis 32 Grad, zum Baden also mehr als heiß genug, zum Segeln oder Surfen fehlt aber meistens der Wind, nur in Oberösterreich wird der Ostwind ab und zu spürbar sein.
    In der Nacht kühlt es auf 18 bis 14 Grad ab, in einigen Alpentälern wird es sogar noch frischer mit etwa 10 Grad.
    Mit Sonne und Hitze geht es morgen Sonntag und auch übermorgen Montag weiter.
    Es sind wieder Höchsttemperaturen zwischen 28 und etwa 32 Grad zu erwarten.
    In Veradelberg und Tirol bilden sich am Nachmittag einzelne Wärmegewitter, gegen Abend eventuell auch in Oberkärnten und im Bergland von Salzburg.
    Viel Urlauberverkehr heute quer durch Österreich.
    In den deutschen Bundesländern Bremen und Niedersachsen haben die Ferien begonnen, auch bei VW in Wolfsburg.
    Und über die aktuelle Staulage gibt es jetzt Einzelheiten von Andrea Radakovic.
    Ja, auch an diesem Wochenende war bzw.
    ist der Reiseverkehr sehr stark.
    Bereits in den frühen Morgenstunden bildeten sich in Salzburg auf der Tauernautobahn kilometerlange Staus.
    Der Höhepunkt war ein 14 Kilometer langer Stau vor dem Tauerntunnel Richtung Kärnten.
    Ansonsten war der Verkehr vor allem in Salzburg, in der Steiermark, in Kärnten, aber auch in Tirol sehr stark, aber weitgehend störungsfrei.
    Sehr schlimm war und ist die Situation an den Grenzübergängen Richtung Ungarn.
    Der Verkehr wurde von einem Grenzübergang zum anderen umgeleitet und die Wartezeiten schwanken immer wieder zwischen einer und dreieinhalb Stunden.
    Sowohl der Grenzübergang Nickelsdorf als auch der Grenzübergang Heiligenkreuz wurden zeitweise Richtung Ungarn gesperrt.
    Ja, wie sieht die Situation jetzt aus?
    Dazu nun die aktuelle Verkehrsübersicht.
    Ö3 Verkehrsfunk, Tirol, A13 Brenner Autobahn vor der Mautstelle Schönberg Richtung Innsbruck, 3 Kilometer Stau.
    B314 Fernpassbundesstraße im Lermoser Tunnel Richtung Süden, wegen Verkehrsüberlastung wird der Verkehr zeitweise angehalten.
    Kärnten, A2 Südautobahn bei Pörtschach Richtung Villach, 1,5 Kilometer Stau vor einer Baustelle.
    B70 Parkerbundesstraße vor der Einfahrt nach Klagenfurt, 2 Kilometer Stau.
    Salzburg A10 Tauernautobahn vor dem Tauerntunnel Richtung Villach, 9 Kilometer Stau wegen Verkehrsüberlastung, der Verkehr wird blockweise abgefertigt.
    A10 Tauernautobahn vor dem Katschbergtunnel Richtung Villach, etwa 1 Kilometer Stau.
    B311 Pinzgauer Bundesstraße in Schwarzach in beiden Richtungen, 4 Kilometer Stau vor einer Baustelle.
    Und Salzburg-Stadt, B67 Grazer Bundesstraße vor der Einmündung in die Wolfgangsee-Bundesstraße.
    Vier Kilometer Stau wegen Bauarbeiten.
    Steiermark, B70 Packer Bundesstraße zwischen Geisfeld und Volzberg.
    Nach einem Unfall ist nur eine Fahrspur frei.
    Burgenland.
    Die Umleitungsmaßnahmen in Richtung Ungarn sind vorübergehend eingestellt worden.
    Zurzeit können wieder alle Grenzübergänge passiert werden.
    Hier die aktuellen Wartezeiten bei der Ausreise aus Österreich.
    Nickelsdorf drei Stunden, Schachendorf drei Stunden, Klingenbach zwei Stunden,
    Deutschkreuz zwei bis drei Stunden und Heiligenkreuz dreieinhalb bis vier Stunden.
    Am Grenzübergang Klingenbach zwei Stunden Wartezeit bei der Einreise nach Österreich und am Autobahngrenzübergang Salzburg eine Stunde Wartezeit bei der Einreise und bei der Ausreise etwa 45 Minuten.
    Eine Meldung für Südtirol auf der Brenner Autobahn vor der Mautstelle Sterzing Richtung Süden, sechs Kilometer stauwegen Verkehrsüberlastung.
    Und noch eine Meldung für Deutschland am Autobahnring München-Ost zwischen Aschheim und Kreuz München-Brundtal Richtung Salzburg, 24 Kilometer zähflüssiger Kolonnenverkehr.
    Ein besonderer Härtetest für die Autofahrer sind die Grenzen zu Ungarn und da wieder besonders Klingenbach, wir haben es ja gerade gehört.
    Und direkt von der Grenze in Klingenbach mit einem Bericht meldet sich jetzt Gerfried Bröll.
    Ja, ich befinde mich hier mitten im Stau vor dem Grenzübergang Klingenbach.
    Dieser Stau reicht derzeit noch immer bis auf die A3, die Südostautobahn, zurück, ist also circa sieben Kilometer lang.
    Fast alle Autos, die hier nur schrittweise vorankommen, haben ausländische Kennzeichen.
    Mehr als die Hälfte davon stammen aus Deutschland.
    Ich habe mich mit einigen Fahrern unterhalten und konnte den Eindruck nicht loswerden, dass im Stau stecken nicht nur als selbstverständlich angesehen wird, sondern sogar als fixer Bestandteil des Urlaubs betrachtet wird.
    Viele stammen aus den neuen deutschen Bundesländern und wollen noch heute Abend termingerecht den Platensee erreichen.
    Dieses Verkehrschaos in Ostösterreich hat sich bereits in der Früh abgezeichnet.
    Schon um fünf Uhr betrug der Stau beim Grenzübergang Nikisdorf drei Kilometer.
    Die Situation begann sich dann sukzessive zuzuspitzen.
    Zuerst wurde die Verkehrrichtung Nikisdorf bereits am Ende der A4 der Ostautobahn nach Klingenbach umgeleitet.
    Später ging auch da nichts mehr.
    Die Reisenden mussten nach Deutschkreuz im mittleren Burgenland abbleichen.
    Die drei großen Grenzübergänge nach Ungarn, Nikisdorf, Klingenbach und Heiligenkreuz sind derzeit hoffnungslos überlastet.
    Seit 10.30 Uhr wird auch der Verkehr vom Heiligen Kreuz zum Grenzübergang Schachendorf umgeleitet.
    Soweit mein Situationsbericht, damit zurück ins Studio des Mittagsschornals.
    12 Uhr und 12 Minuten, nächstes Thema im Mittagsschornal, Ruanda.
    Flüchtlingselend, Hunger, Cholera, die Bilder aus Ruanda, die das Fernsehen tagtäglich ins Haus liefert, lassen wohl keinen kalt.
    Der afrikanische Staat erlebt derzeit ein Flüchtlingsdrama, für das es in der neueren Geschichte kaum Parallelen gibt.
    Ein Drittel der 7,5 Millionen Einwohner Rwandas sind auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg.
    Die internationale Hilfe ist angelaufen, auch Österreich hilft mit finanzieller Unterstützung durch die Bundesregierung.
    Im Rahmen der Aktion Österreich hilft Rwanda wird es am kommenden Montag eine besondere Initiative mit Signalwirkung geben.
    Der Flugunternehmer Nikolaus Lauda wird Hilfsgüter der Caritas, für die die Regierung die Kosten übernimmt, ins Krisengebiet fliegen, Robert Stoppacher informiert.
    Das Unternehmen startet am Montag um Mitternacht.
    Den Anstoß für die Ruanda-Luftbrücke gab Niki Lauda selbst.
    Angesichts der Fernsehbilder vom elenden Ruanda wollte der Flugunternehmer nicht länger untätig bleiben und beschloss in Absprache mit Caritas und Bundeskanzleramt einen Hilfstransport zu übernehmen, auf eigene Kosten.
    Niki Lauda selbst wird die Maschine, eine Boeing 767, vollgepackt mit Hilfsgütern aus Österreich nach Bujumbura, der Hauptstadt des benachbarten Burundi, steuern.
    mit der 767 hin.
    Wir können zwischen 40 und 50 Tonnen Fracht aufnehmen.
    Wir sind jetzt gerade dabei, zumindest die Caritas hat versprochen, dass das alles bis am Montag hier am Flughafen schwächert einlangen wird und dann werden wir das beladen und dahin unterfliegen.
    Für uns ist nur ein rein operationelles Problem so, dass ich natürlich nicht weiß, was für Equipment und Hilfen wir von da unten am Flughafen zu erwarten haben, um das Flugzeug wieder zu entladen.
    Daraufhin habe ich in der Laude einen kurzen Brief geschrieben und freiwillige nach vor, also ich wäre ungefähr so 20, 30 Laude Mitarbeiter bitten mitzufliegen, um dort einfach zu helfen das Flugzeug zu entladen, damit man wieder zurückfliegen kann.
    Österreichische Caritas-Mitarbeiter werden jedenfalls an Ort und Stelle sein, um die sachgemäße Entladung und den Weitertransport der Hilfsgüter mittels Lastwagen sicherzustellen.
    Die Fracht im Wert von etwa 500.000 bis 600.000 Schilling besteht vor allem aus Plastikplanern, Zelten, Decken, Kochgeschirr, Medikamenten und Lebensmitteln.
    Die Burundi-Hauptstadt Bujumbura gilt als guter Stützpunkt für Hilfslieferungen direkt nach Ruanda, erläutert Caritas-Präsident Helmut Schüller.
    Das Flugzeug landet in Bujumbura.
    und wird dort umgeladen in LKWs und von dort aus nach Südruanda gebracht, zu den Flüchtlingen dort, von denen im Augenblick kaum jemand spricht, weil alle nach Goma schauen.
    Nur das ist genauso, wie wenn ich sagen würde, Bosnien besteht nur aus Sarajevo.
    Und insofern versuchen wir auch in Ruanda selbst, mit der dortigen Caritas die Geflüchteten, in die Sicherheitszone Geflüchteten, möglichst am Weiterflüchten, also davon abzubewegen, davon Abstand zu nehmen.
    Ob die Lauda-Luftbrücke eine einmalige Aktion im Zuge der österreichischen Ruandahilfe sein wird, ist noch offen.
    Niki Lauda wird nach seiner Rückkehr aus Afrika über allfällige weitere Flüge entscheiden.
    Bundeskanzler Franitzki begrüßt die spontane Initiative aller Beteiligten und meint, ich sehe das aber als einen ersten Schritt und sicherlich angesichts des unermesslichen Elends und Leids dort wird das sicherlich nicht die letzte Luftbrücke sein können.
    Die Bundesregierung hat bisher 10 Millionen Schilling für die Hilfe zur Verfügung gestellt.
    Ist daran gedacht, denken Sie daran, diese Mittel aufzustocken?
    Ich denke ohne weiteres daran, denn 10 Millionen Schilling ist zwar nicht wenig, aber es ist angesichts des unvorstellbaren Aliens dort auch nicht übermäßig viel.
    Also ich könnte mir schon vorstellen, dass wir noch
    Was die Finanzierung der Ruanda-Hilfe aus Spenden betrifft, hat Caritas-Chef Schüller eine erste Zwischenbilanz gezogen.
    Bis gestern sind 3,5 Millionen Schilling auf dem Spendenkonto eingegangen.
    Die Nummer des Spendenkontos bei der PSK lautet 910099900.
    Ja, nochmals die Kontonummer PSK 910099900.
    An der Grenze zu den Nachbarstaaten Ruandas haben sich die Flüchtlinge gesammelt.
    Lager kann man es wohl nicht nennen.
    Sie hausen ohne Dach über dem Kopf oder sauberes Wasser irgendwo in einem Erdloch.
    Die Caritas versucht seit Wochen den Elenden aus Ruanda zu helfen.
    Dass es an allem fehlt, darüber haben wir ja immer wieder berichtet.
    Die Helfer sehen keine Möglichkeit, mehr als zwei Millionen Flüchtlinge, viele todkrank, zu betreuen.
    Die UNO hat deshalb an die Ruanda appelliert, zurückzukehren in ihr Land.
    Auch die Regierung hat versprochen, keine Rache zu nehmen.
    Der schreckliche Konflikt Hutus gegen Tutsis soll beendet werden.
    Ich habe Caritas-Mitarbeiterin Susanne Brezina vor der Sendung gefragt.
    Sie ist seit einer Woche in Südruanda.
    Wie reagieren denn die Flüchtlinge auf solche Aufrufe zur Rückkehr ins zerstörte Land?
    Zurzeit ist es so, dass unter den Flüchtlingen, was wir festgestellt haben bei unserer Reise durch Südruanda, noch allgemein einfach Panik herrscht.
    Die Leute sind durchwegs eigentlich einfache Leute, Bauern aus den Dörfern, die die Situation sehr schwer einschätzen können und sich eigentlich fürchten, zurückzukehren.
    Wichtig wäre irgendwie, dass sie eine Art eine Sicherheitsgarantie oder so bekommen, was natürlich noch schwierig zu geben ist.
    wo wir ihnen auch nicht viel helfen können.
    Wo wir ihnen aber helfen können, und das wäre eine wesentliche Motivation für die Flüchtlinge, erstens vor Ort zu bleiben und zweitens zurückzukommen ist, indem wir mehr Lebensmittel nach Ruanda hineinbringen.
    Wir waren in Gikongoro in Südruanda.
    Dort sind ungefähr eine Million Flüchtlinge rund um die Stadt, recht weitläufig verteilt über die Hügel.
    Kampieren sie dort in selbstgemachten Hütten aus Zweigen mit Laub bedeckt.
    Das Problem ist einfach, dass das Gebiet sehr hoch oben liegt.
    Es gibt dort eigentlich nur Teeplantagen.
    Und die Flüchtlinge können sich langsam aber sicher nicht mehr versorgen, weil die Lebensmittel ausgehen.
    Wenn wir das schaffen, und wir sind da dabei, also wir arbeiten da dran, dass wir mehr dorthin liefern in dieses Gebiet, in Südruanda, wo derzeit eben noch eine Million Leute sitzen,
    dann können wir die Leute motivieren, dass sie dort bleiben und dann kommen sicher auch viele zurück dorthin in dieses Gebiet.
    Es wäre für uns ganz wichtig, dass wir unbedingt so schnell wie möglich so viel wie möglich dorthin liefern, dass wir dort eine gute Versorgungslage schaffen, weil wir glauben, dass das eine wesentliche Motivation ist, für die Leute dort einmal zu bleiben und abzuwarten und eventuell sogar von dort aus auch wieder zurückzukehren oder dorthin wieder zurückzukehren nach Kikongoro in Südruanda.
    Angenommen die Ruanda folgen den Appellen der UNO und kommen zurück in ihr Land, was sollen sie denn eigentlich tun?
    Was können sie tun?
    Das Land ist ja nach dem Bürgerkrieg total verwüstet.
    Das stimmt teilweise sicherlich, aber in der Gegend, wo wir waren, also die Geepflanzen zum Beispiel, sind dringend zu ernten.
    Es sind auch andere Felder dringend zu ernten.
    Es gibt sicherlich an und für sich, wenn geerntet wird, es ist jetzt gerade Erntezeit.
    kann man das Versorgungsproblem einmal in einer ersten Phase sicherlich drosseln.
    Das Problem ist, dass die Leute verstreut sind, dass sie alle nicht dort sind, wo sie hingehören.
    Aber ich glaube, also nach einer Rückkehr, wenn die Leute zurückkommen, sich wieder um ihre Felder kümmern und so weiter, wird die prekäre Versorgungslage sich sicherlich verbessern.
    Was wichtig wäre für uns, ist, dass wir diese Leute in dem
    rund um Gikongoro, die wir zur Zeit als Caritas übernommen haben, dass wir die versorgen, weil die Leute sind sehr schwach im Moment.
    Also die Kinder vor allem sind verkühlt, weil es sehr kalt ist in der Nacht.
    Viele, viele Leute haben schon vorher Wege zurückgelegt, also die man sich kaum vorstellen kann, barfuß, beladen mit Bündeln, auf Fahrrädern, mit irgendwelchen Vehikeln, also alles, was irgendwie fährt,
    Und die Leute sind zur Zeit einfach auch zu schwach, dass sie zurückkehren, die weiten Wege machen und so weiter.
    Wir müssen schauen, dass wir so schnell wie möglich eine bessere Versorgungslage dort in diesem Gebiet schaffen.
    Und dann, glaube ich, wenn die Leute gestärkt sind, wenn sie die Lage ein bisschen wieder im Griff haben, wenn sie ein bisschen abgecheckt haben, selber auch, dann gehen sie sicherlich wieder zurück.
    Aber jetzt im Moment ist es wichtig, dass wir ganz schnell reagieren.
    Schnell heißt in dem Fall also nächste Woche, übernächste Woche sofort sehr viel dorthin liefern.
    Die Hilfe ist unterwegs.
    Es ist gestern das erste Flugzeug aus Österreich angekommen.
    Sie können sich überhaupt nicht vorstellen, was das für ein Jubel war bei uns.
    Also erstens einmal im Büro sind sich allen um den Hals gefallen.
    Sogar die Leute da in Burundi, wo ich zurzeit bin, am Flughafen, haben gesungen vor Freude beim Abladen von den Kisten.
    Und es ist eine ganz außergewöhnlich tolle Atmosphäre.
    Es packt jeder mit an.
    Wir arbeiten Tag und Nacht.
    Wir sind am Wochenende wie am Abend irgendwie noch im Einsatz, dass wir das schneller vorwärts kriegen.
    Wir schicken einen LKW nach dem anderen.
    Wir können sehr viel da vor Ort einkaufen.
    Das, was wir nicht einkaufen können, kommt von Österreich zum Glück.
    Am Dienstag kommt ein weiteres Flugzeug an mit 20 Tonnen Hilfsgütern.
    Auf das freuen wir uns auch schon alle sehr.
    Die werden dann auch so schnell wie möglich weitertransportiert in dieses Gebiet rund um Gikongoro.
    Sie haben also das Gefühl, Hilfe in Ruanda hat Sinn, bringt den Menschen was?
    Hilfe in Ruanda ist unserer Ansicht nach zur Zeit das Wichtigste.
    Susanne Brezina war das.
    Sie arbeitet für die Caritas in Südruanda.
    Die Luftbrücke für Ruanda kommt in Schwung.
    Auch Österreich hilft.
    Montagnacht fliegt eine Maschine der Laudaer 20 Tonnen Hilfsgüter zu den Flüchtlingen.
    Wir werden darüber ausführlich berichtet.
    20 Minuten nach 12.
    Nach dem Parlamentsmarathon der letzten Wochen haben jetzt die politischen Sommerferien begonnen.
    Der Nationalrat macht zwei Monate Pause, die Pressekonferenzen werden täglich weniger, Ministerratssitzungen gibt es auch keine.
    Nur in den Zentralen der Parteien wird auf Hochtouren gearbeitet, denn schon in wenigen Wochen Anfang September beginnt der Intensivwahlkampf für die Nationalratswahl am 9.
    Oktober.
    Und auch diesmal wird sich wohl zeigen, was die Politologen schon seit einigen Jahren sagen, Persönlichkeiten und damit die Spitzenkandidaten werden immer wichtiger.
    Armin Wolf hat sich umgehört, was die Parteien im Wahlkampf so vorhaben.
    Frank Koffmann lächelt aus dem Fernseher, als wollte er Waschmittel verkaufen und ist damit der ganze Stolz der SPÖ-Zentrale.
    Österreich Live, die wiederen Belangssendungen der Partei hätten nämlich tolle Noten beim Publikum, freut man sich dort.
    Ein Volk will seinen Kanzler sehen.
    Franz mit V für Franz Franitzki.
    Das ist der Wahlkampfschlager der SPÖ.
    Ein weitgeschwungenes V prangt auf Franz, Tennisbällen, Sonnenkappern, Pullovern, Rucksäcken und Badetüchern bis hin zum roten Schal.
    Lässige Eleganz für Sakko oder Jacke, 100% Baumwolle, satiniert, bedruckt, wirbt das Mitgliedermagazin.
    All das kann man in der SPÖ-Zentrale bestellen, von 16 Schilling für den Wasserball bis 690 für den Jogginganzug.
    Die Franz-Manner-Schnitten sind gratis.
    Die SPÖ hat als einzige Partei schon voll mit dem Wahlkampf begonnen.
    In ganz Österreich hängen Plakate mit Franz Franitzki, dem Hauptkommunikator, wie ihn Parteistratege Josef Zschapp in Besprechungen nennt.
    Der kantige Slogan der Kampagne, es geht um viel, es geht um Österreich.
    SPÖ-Geschäftsführer Zschapp.
    Die Wahlkampfbotschaft ist Franz Franitzki und das, wofür er steht.
    Gesellschaftspolitisch ist das der große Konflikt zwischen Bundeskanzler Franitzki
    Und auf der anderen Seite Jörg Haider, der eine andere Gesellschaft will.
    Einpeitschende Musik über rasant geschnittene Bilder von Jörg Haider als Jogger, Staatsmann, Volkstribun und Gipfelstürmer.
    Ein Mann geht seinen Weg.
    Dr. Jörg Haider.
    So heißt ein Werbevideo der FPÖ im MTV-Stil, das ohne jede inhaltliche Botschaft auskommt.
    Ein Heldenvideo über den Parteiführer Jörg Haider als Programm.
    Sein Wahlkampf werde ganz neuartig und voller Überraschungen sein, gibt sich Jörg Haider zur Zeit noch geheimnisvoll.
    Man wird sich von unserer Seite etwas anderes einfallen lassen, nachdem uns Frau Nitzke alles nachmacht und jetzt auch schon Leiberln hat.
    Ich lüfte das Geheimnis insoweit, als sichergestellt ist, dass ich mit dabei bin und sehr intensiv auch quer durch Österreich unterwegs sein werde.
    Der Wahlslogan der FPÖ heißt jedenfalls, wir schaffen Ordnung.
    Und schon vor einigen Wochen haben FPÖ-Funktionäre einen Ausländerwahlkampf versprochen.
    Heimat.
    So lautet das Hauptthema der ÖVP.
    Der Kraft der Mitte, wie sie sich nun nennt.
    Ein Parteivideo zeigt wunderschöne Österreich-Bilder aus dem Weichzeichner.
    Kein Klischee darf fehlen.
    Und gegen Sinssprüche wie Heimat ist Raab, Fiegel, Kreisky und Mock kann sich Bruno Kreisky nicht mehr wehren.
    Die ÖVP startet ihren Wahlkampf erst im September.
    Dann werden mehr als 8000 Busseck-Plakate zu sehen sein.
    Aber wesentlicher Bestandteil der Kampagne ist immer auch das Team, die ÖVP-Ministerin.
    Allzu sehr vertraut man offenbar nicht auf die alleinige Strahlkraft des im Vergleich zu Franitzki wenig populären Spitzenkandidaten.
    ÖVP-Generalsekretär Wilhelm Molterer sieht das berufsgemäß ein wenig anders.
    Wir halten es nicht für optimal, nämlich im Sinne der politischen Entwicklung alles auf eine Person zu konzentrieren, sondern es ist die Stärke der Volkspartei, dass sie mit Inhalten in die Wahl auseinandersetzt und geht unter dem Motto, die Volkspartei, die Kraft der Mitte.
    und dass wir das Glück haben, ein sehr starkes Team zu haben.
    Ganz auf ihre Spitzenkandidatin setzen hingegen die Liberalen.
    Heidi Schmid wird auf allen Plakaten zu sehen sein.
    Aus Geldmangel will das liberale Forum einen Sparwahlkampf führen, fast ohne Werbegeschenke, dafür aber mit einer auftrittsintensiven Bundesländertour der Spitzenkandidatin.
    Eine Spitzenkandidatin haben diesmal auch die Grünen.
    Im Gegensatz zu den frühen und wenig erfolgreichen Alternativwahlkämpfen der Basisbewegung setzt man diesmal auf relativ konventionellen Professionalismus.
    Plakate für Madeleine Petrovic und in den Bundesländern für die lokalen grünen Promis.
    Dazu eine Bundesländertour mit Musikern im Rapsöl getriebenen Autobus.
    Grünensprecher Peter Pilz.
    Es wird eine ganz klare Spitzenkandidatin geben und das werden wir auch
    ordentlich unter die Leute bringen.
    Aber trotzdem werden wir die Wahlbelästigung der Bürgerinnen und Bürger durch klassische Werbemittel so gering wie möglich halten.
    Insgesamt erwartet das Land ab Anfang September aber wie immer eine gewaltige Materialschlacht.
    Nach offiziellen Angaben werden die Parteien mehr als eine Viertelmilliarde Schilling für den Wahlkampf ausgeben.
    Mehr als 100 Millionen jeweils die Großen.
    zwischen 10 und 12 Millionen Grüne und Liberale.
    Wobei für die Liberalen das Risiko am höchsten ist.
    Die fünf Abgeordneten des Liberalen Forums müssen privat Millionenkredite aufnehmen und persönlich dafür haften.
    Wenn sie die 4-Prozent-Marke bei der Wahl nicht schaffen, bleiben ihnen statt Mandaten nur mehr Schulden.
    Die Wahlkampfstrategen rüsten für den 9.
    Oktober.
    Die Kandidatin oder der Kandidat zählt, weniger die politische Botschaft.
    Armin Wolf hat berichtet.
    Die Salzburger Skifirma Atomic ist der größte Skierzeuger Österreichs und der zweitgrößte weltweit.
    Ein berühmtes Unternehmen mit einem bekannten Chef Alois Roamoser.
    Er hat aus einer Wagenerei in Pongau in 20 Jahren einen 1000 Mitarbeiter Betrieb gemacht.
    Erzeugt werden Ski und Snowboards, Bindungen, Stöcke und Skischuhe, das komplette Wintersportprogramm also.
    Die Vergrößerung der Produktion von Atomic ist natürlich nicht ohne Geld von den Banken möglich gewesen und schon lange gibt es Gerüchte, dass Alois Rohrmoser schwer verschuldet ist.
    Von einer Milliarde ist die Rede.
    Das könnte auch Rohrmosers Sinneswandel bewirkt haben, was die Führung bei Atomic betrifft.
    Bisher war er ja alleiniger Schiff, jetzt könnte eine Partnerschaft mit einem anderen Sportartiklerzeuger möglich sein oder sogar sein müssen.
    Herbert Hutter hat mit Alois Rohrmoser gesprochen über die österreichische Ski-Industrie, seine Firma und seine persönliche Zukunft.
    Alois Rohrmoser ist heute im Journal zu Gast.
    Herr Rohrmoser, wenn in der letzten Zeit von der österreichischen Ski-Industrie die Rede war, so waren die Meldungen meistens negativ.
    Da wird zum Beispiel geschrieben, fahrt in den Abgrund, die Ski-Industrie hat den Schalen Ski verschlafen, die Österreicher haben das
    snowboard verschlafen.
    Auch die Firma Atomic selber wird immer wieder kritisiert.
    Wie schlecht geht es jetzt der österreichischen Ski-Industrie?
    Wirklich befindet sie sich auf einer Schussfahrt in den Abgrund?
    Ich glaube nicht, dass sie die österreichische Ski-Industrie in einer Schussfahrt nach unten befindet.
    Ich glaube eher, dass es wieder bergauf geht.
    Die Estracher haben sehr aufgeholt, vor allem die Firma Atomic, was die Entwicklung des Schallenskis betrifft.
    Wir haben auch eine Snowboard-Produktion und wir können das auf Grundaufträge beweisen, also dass wir wirklich wieder sehr gut verkaufen.
    Wir haben also 27% mehr Grundaufträge.
    ist wie voriges Jahr zur gleichen Zeit.
    Und Koflach mit den Skischuhen und mit den Oxygen hat um 50% mehr Grundaufträge als letztes Jahr.
    Sie haben jetzt aber doch gesagt, Atomic musste aufholen.
    Das heißt, dass die anderen zunächst vorne waren, dass der Einbruch, den Salomon mit dem Schalenski in Österreich erzielt hat, dass der sehr schmerzhaft war.
    Oder immer noch ist.
    Ich glaube, dass wir jetzt wieder beiden überholen sind.
    Es ist in der Entwicklung immer so, wenn einer etwas Neues bringt, dann kommt der Zweite und dann kommt der Dritte.
    Und ich glaube, man hat im ersten Moment einen Nachteil, wenn man nicht der Erste ist, aber im Zweiten und Dritten
    Im Moment ist es ein Vorteil, weil dann die Entwicklung noch weitergeht und der, was als Dritter kommt, das ist sicher in der Entwicklung wieder einen Schritt vorne, weil der kann aus diesen Fehlern der Ersten sicher lernen und profitieren.
    Herr Romosa, wenn in der letzten Zeit von der Firma Atomic die Rede war, wenn in der letzten Zeit von Ihnen die Rede war, so hat es immer wieder geheißen, Atomic muss unter dem Druck der Banken diese oder jene Unternehmensentscheidung treffen, zum Beispiel die Umwandlung von einer Einzelfirma in die GSMBH vergangenen Herbst.
    Oder, Atomic muss unter dem Druck der BAWAG dieses oder jenes machen, weil Atomic bei der Hausbank mit einer Milliarde Schilling in der Kreide steht.
    Stimmt es, dass die BAWAG Atomic führt?
    Das stimmt sicher nicht, dass die Bauwerke atomig sind.
    Wir haben umgewandelt, aber nicht unter den Druck der Bauwerke.
    Wir haben natürlich einen großen Kreditrahmen, aber wir haben ja auch ein Saisongeschäft.
    Wir müssen unsere Produktion neun Monate circa vorfinanzieren.
    Und wir haben große Außenstände.
    und wir haben also eine sehr große Produktion.
    Und wenn man schon immer von den Krediten spricht, sollte man auch von den Aktivern sprechen, man sollte von den Fabriksanlagen sprechen, man sollte von den Erzeugnissen sprechen, man sollte sprechen, wieviel man produziert und so weiter.
    Es ist auf jeden Fall so, dass Atomica keine Überschuldung hat.
    Keine Überschuldung.
    Wie schaut es mit den Geschäftsergebnissen aus?
    Rote Zahlen, schwarze Zahlen?
    Die letzten drei Jahre waren sicher nicht gut.
    Aber jetzt ist das Unternehmen wieder in den Gewinnzahlen.
    Wir haben einen neuen Schalenski entwickelt, wie schon besprochen.
    Das hat sehr viel Geld gekostet.
    Wir haben eine komplett neue Skibindung entwickelt.
    sind erst jetzt mit in den Betrieb gegangen.
    Es waren bis jetzt nur Kosten.
    Und dasselbe gilt auch für Koflach.
    Wir haben dort einen komplett neuen Skischuh.
    Und vor allem die Rohschuhe, die Oxygen.
    Das sind lauter neue Produkte.
    Und so eine Entwicklung, und bis das produktionsreif ist, das kostet sehr viel Geld.
    Wir haben da sicher sehr tief in die Kriegskasse geriffen.
    Aber ich muss jetzt sagen im Nachhinein, die Investition war absolut richtig.
    Ohne diese Investition hätten wir überhaupt keine Chance.
    Aber mit den neuen Produkten sehe ich eigentlich für unsere Gruppe doch sehr gute Chancen.
    Welche Rolle spielt eigentlich der Rennsport für die Ski-Industrie?
    Kann man eigentlich eine Olympia-Goldmedaille in verkaufte Ski umrechnen?
    Man braucht den Rennsport und man braucht die Rennsport-Siege, aber man kann das sicher nicht direkt umrechnen.
    Wir haben zum Beispiel die erste Goldmedaille seinerzeit mit der Olga Bahl.
    Da hätte man sagen können, das kann man umrechnen.
    Wir haben damals also den Umsatz sofort verdoppeln können, aber es war natürlich... Das war 1968.
    Ja, 1968 war die Situation natürlich eine ganz andere.
    Da ist der Skimarkt also sehr gestiegen.
    Und man ist mit dieser Goldmedaille von der Olga Paul wirklich mit den Ski salonfähig geworden.
    In Lillehammer ist es sehr gut gelaufen.
    Wir haben in Lillehammer mit Markus Weißmeier einen Doppel-Olympiasieger, einen ganz strahlenden Sieger, mit Lasse Kius ebenfalls einen Olympiasieger und wir haben im nordischen Bereich insgesamt 15 Goldmedaillen gewonnen und im Gesamten, glaube ich, 34 oder 36 Medaillen und das ist mehr als ein stolzer Erfolg.
    Skirennen und der Weltcup-Zirkus, das sind teure Sachen.
    Zahlt sich es auf jeden Fall aus oder muss es unbedingt sein?
    Ich würde sagen, es muss, glaube ich, sein, aber nicht mehr in diesem Ausmaß, wie es bisher war.
    Wir haben uns mit den neuen Verträgen sehr auf die Qualität der Rennläufer entschieden und nicht mehr auf die so große Masse.
    Herr Romoser, Sie und andere Fabriken, immer wieder gibt es Gerüchte, immer wieder gibt es Meinungsäußerungen, dass die österreichischen Skifabriken sich zusammenschließen sollen, zusammenschließen müssen.
    Sie selbst haben lange Zeit gesagt, Atomik wird allein bleiben, Atomik wird sich auf den Wintersport beschränken.
    Atomic will die Herausforderungen allein bewältigen.
    Nun heißt es, Sie hätten Ihren Widerstand gegen eine sogenannte österreichische Ski-Lösung aufgegeben.
    Sie wären bereit, mit Blizzard zum Beispiel zu kooperieren oder gar sich kapitalmäßig zu verflechten.
    Stimmt das so?
    Nein, das stimmt.
    Kapitalmäßige Verflechtung kann es also sicher nicht geben.
    Aber wenn es eine sinnvolle Lösung geben würde, dann könnte ich mir eine gewisse Zusammenarbeit mit verschiedenen Fabriken vorstellen, wobei die Situation sicher nur so sein könnte, dass man
    in bestimmten Werken bestimmte Produkte produziert.
    Und ich glaube, wir könnten hier in Altenmarkt vielleicht diesbezüglich einiges für andere produzieren oder machen.
    Das heißt, eine Kooperation aus der Sicht des Alois Hobermoser sieht so aus, dass der andere, der Partner, seine Skiproduktion aufgeben muss?
    Ich kann ihn meinem Partner ja nicht bestimmen und ich kann ihn mir ja nicht anschärfen, aber ich weiß eines, wenn man nur eine bestimmte Menge Ski macht und es gibt hier sicher eine Grenze, wenn man diese Grenze nicht überschreitet, dann kann man einfach nicht kostengünstig produzieren.
    Und ich glaube, das ist das Problem.
    Was können Sie sich da vorstellen an Zusammenarbeit mit einem anderen?
    Ihr Konkurrent Blizzard wird da immer wieder genannt.
    Ich könnte mir vorstellen, dass wir gewisse Produktionen zusammenlegen, dass der eine zum Beispiel nur eine bestimmte Skidipe erzeugt und der andere macht anderes, wobei ich glaube,
    Die Skiproduktion ist ja von 9 Mio.
    Bar auf 5,5 Mio.
    Bar gesunken, dass Überkapazitäten da sind und dass man einfach nur günstig produzieren kann, wenn man derart große Mengen machen kann.
    Und da gibt es also sicher ganz kritische Größen.
    Auch wir selber haben das zur Kenntnis nehmen müssen und haben ein kleineres Werkhaus geschlossen und die Produktion von Dynamec, also von Frankreich nach Österreich, hierher übernommen.
    Ich glaube einfach, die Regiekosten oder die Fixkostenblöcke sind so hoch, dass man mit kleinen Mengen einfach nicht hinkommen kann.
    Und vor allem, wir stehen im Moment derzeit unter einem derartigen Preisdruck, dass es nur mit großen Mengen machbar ist.
    Und was einen Partner betrifft, gibt es da schon konkrete Gespräche?
    Wen können Sie sich vorstellen?
    Es gibt in dieser Richtung überhaupt außer keine konkreten Gespräche, aber wenn es sowas einmal geben sollte, könnte ich mir vorstellen, einem Partner, der im Sommerbereich ist.
    Ich glaube, dass sich das Freizeitverhalten geändert hat und dass man jetzt viel mehr Möglichkeiten hat, auch im Winter durch die Flugreisen.
    Es ist die Welt viel kleiner geworden und es spielt natürlich auch die schneearmen Winter.
    eine bestimmte Rolle.
    Ich glaube, man muss schauen, dass man doch das ganze Jahr Umsätze tätigt.
    Ist eine Skimüdigkeit festzustellen?
    Ich werde die Skimüdigkeit nicht unbedingt sehen.
    Wenn man von der Skiproduktion spricht, dass sie zurückgegangen ist, so sind das auch andere Gründe.
    Erstens einmal sind die Ski
    längerlebig.
    Zum zweiten sind die Pisten viel schöner geworden und die Ski werden auch nicht mehr so strapaziert wie früher in den Bugl-Pisten.
    Wie sehen Sie eigentlich die Zukunft des Skisports als Massensport?
    Glauben Sie, dass da noch sehr viel drinnen ist?
    Glauben Sie, dass noch sehr viele Leute mehr auf die Ski steigen, als es jetzt der Fall ist?
    Das glaube ich schon.
    Also vor allem ist es so, es gibt ja noch Länder, da wo der Skisport überhaupt nicht oder kaum existiert, wenn zum Beispiel der Osten kommt, dass die Wirtschaftslage im Osten besser wird, so wird also die Skimacht sicher steigen oder wenn zum Beispiel die Chinesen anfangen Skifahren.
    Also ich glaube, da gibt es schon noch einige gute Möglichkeiten und es könnte der Markt wieder eigentlich um einiges größer werden.
    Ist das nicht eine ein bisschen erschreckende Vorstellung, eine Milliarde kleiner Chinesen auf Skiern?
    Für einen Skifabrikanten wäre das wunderbar.
    Herr Romose, Sie gelten als der letzte Ski-Kaiser, wenn man so will.
    Sie gelten als stur, Sie gelten als eigensinnig, Sie gelten als eigenständig.
    Es gibt immer wieder Diskussionen, Sie sollen die Geschäftsführung erweitern, Sie sollen in die Chefetage jemanden hereinnehmen.
    Wie schaut das aus?
    Es soll sicher ein Manager von außen kommen.
    Manager von außen, da war Hugo Michael Sekira eine Zeit lang im Gespräch.
    Herr Sekira hat für Sie eine Untersuchung durchgeführt.
    Wäre das ein Manager für Sie?
    Ich glaube nicht, dass er das noch einen Posten als Geschäftsführer oder als Generaldirektor irgendwo annehmen wird.
    Was steht in dieser Studie drin, die Herr Dr. Sekira für Sie gemacht hat?
    Darüber möchte ich eigentlich nicht sprechen, weil ich möchte nicht Studien machen lassen, diese Studien zahlen und dann eigentlich verraten, was da drin entsteht.
    Es ist sehr viel Umsetzbares drin, es gibt aber auch Dinge, die man nicht umsetzen kann.
    Ihre neuen Pläne, sich einen Partner für den Sommer zu suchen oder sowas, geht das auf diese Studie zurück?
    geht zum Teil auf diese Studie zurück.
    Aber Herr Sekrera sieht eines also ganz richtig in dieser Studie.
    Er beschreibt zum Beispiel, er sagt, der österreichische Ski ist ein Werbeartikel für den gesamten Fremdenverkehr.
    Und der österreichische Ski muss unbedingt gefördert werden.
    Und die österreichischen Skis sind ein Aushängeschild.
    Und man kann ja sicher fragen im Ausland, in Japan oder auch in Amerika, was für Produkte man aus Österreich kennt.
    Und ich glaube, dass wir in Amerika, gerade was unsere Firmen betrifft, oder in Japan, ganz an der Spitze stehen.
    Und es sollte überhaupt der ganze Vertriebsabrat und die ganze Geschäftsführung verstärkt
    werden, weil es ist am Markt draußen derart hart und es kann nur noch ganz profihaft geführt werden und nur so kann man für die Zukunft überstehen.
    Und wir werden jetzt sicherlich die Geschäftsführung verstärken und ich werde mich allmählich zurückziehen.
    Allmählich zurückziehen heißt das, dass Sie hier die täglichen Geschäfte abgeben und sich in den Aufsichtsrat zurückziehen oder wie stellen Sie sich das vor?
    Das sind sehr direkte Fragen, wozu ich nicht direkt eine Stellung nehmen möchte.
    Wollen Sie sich nur aus dem täglichen Geschäft zurückziehen oder wollen Sie überhaupt mit der ganzen Firma nichts mehr zu tun haben?
    Das ist sehr schwer vorzustellen.
    Ich habe heute ein bestimmtes Alter und ich glaube, ich habe den Betrieb aufgebaut und viele Jahre sehr erfolgreich geführt.
    Ich glaube, ich könnte mir das gut vorstellen, dass ich wieder so lebe wie in meiner Jugend.
    und dass ich ein totaler Privatmensch wäre.
    Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und ich möchte mich eigentlich wieder ganz gern in die Landwirtschaft, das heißt, dass auf einem Bauernhof zurückziehen und möchte dort meinen Lebensraum verbringen.
    Herr Homus, ich danke für das Gespräch.
    Atomic-Chef Rohrmoser war im Journal zu Gast.
    Er überlegt also den Rückzug aus seiner berühmten Skifirma Atomic.
    Wir kommen jetzt nach Russland.
    Dort kommen die wirtschaftlichen Reformen nach wie vor nicht voran.
    Den Russen zerrinnt das Geld zwischen den Fingern.
    Westlichen Preisen steht ein völlig wertloser Rubel gegenüber.
    Viele versuchen deshalb ihr Glück als Spekulanten.
    Mit heftigstem Misserfolg, berichtet Georg Dox aus Moskau.
    Den Namen wird man sich merken müssen.
    Lonja Galubkov.
    Ministerpräsident Tschernomyrdin hat ihn im Ministerrat zitiert, Wladimir Zhirinovsky möchte Lonja wahlweise im Nahen Haus oder im Gefängnis sehen.
    Die wichtigste russische Tageszeitung Izvestia hat ihm einen langen Artikel gewidmet.
    Wer nun ist Lonja Galubkov?
    Kurz gesagt, ein Volltrottel, eine Kunstfigur.
    Ausgedacht hat sich den spekulierenden russischen Durchschnittstyp, die Investmentfirma MMM, und so torkelt Lonja allabendlich als russische Mundlvariante angesäuselt über den Bildschirm.
    Die Werbekampagne lässt Emotionen hochgehen und nicht nur, weil sie dem Durchschnittsbürger einen grausamen Spiegel vorhält.
    Eine hohe Inflationsrate frisst jedes Sparguthaben und so versucht jeder, dem ein Rubel überbleibt, sein Glück in Wertpapieren.
    Und das, was an den Metrostationen und Straßenunterführungen als sogenannte Aktie gehandelt wird, ist nicht das Papierwert, auf dem es gedruckt ist.
    Ohne Sicherheiten werden dem ahnungslosen Kunden fantastische Prozentsätze geboten.
    Regierung, Opposition, die seriöseren Zeitungen und das russische Fernsehen haben die Bevölkerung vor dem landesweit veranstalteten Monopoly-Spiel gewarnt.
    Das russische Finanzministerium hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass von staatlicher Seite keinerlei Kompensation im Verlustfall zu erwarten ist.
    Aber der unvermeidliche Krach kann auch politisch schwersten Schaden anrichten.
    Das Land steht vor der zweiten Phase der Privatisierung.
    Boris Jelzin hat gestern ein entsprechendes Dekret erlassen.
    Und da geht es nicht an, dass gleichzeitig in den Augen der Bevölkerung sämtliche Finanzierungsformen pauschal als Schwindel und Betrug denunziert werden.
    Kurzum, Lonja Galupkow muss vom Bildschirm verschwinden.
    So will es jedenfalls eine Regierungskommission.
    Doch der hat sich mit seinem Spekulationsgewinn, will man der Fernsehwerbung glauben, schon nach Amerika abgesetzt und erforscht derzeit Florida, die Bierdose, fest im Griff.
    treffet Leinz zurück nach Österreich.
    Nurmi, der wandernde Braunbär aus dem steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet, ist weiter unterwegs und ein Problem.
    Vergangenes Wochenende hat er Mariazell besucht, Wallfahrer erschreckt und anschließend einen Bienenstock geplündert, Mitte der Woche hat er ein Greit, eine Gans, gefressen.
    Er hat damit alle akzeptablen Grenzen der Annäherung an menschliche Siedlungsbereiche überschritten, so formulieren Bärengegner ihre verständliche Angst.
    Nurmi muss eingefangen werden, das ist klar.
    Und sollte er gefährlich werden, muss man ihn erschießen.
    Alles nicht so einfach, sagt Bernexperte Erhard Krause vom WWF im Gespräch mit Karl Jakowski.
    Das ist eines der Probleme, was wir zurzeit lösen müssen.
    Das bessere Mittel, das schneller wirksam ist.
    ist in Österreich nicht zugelassen.
    Wir müssen versuchen, diese Hürde zu nehmen.
    Es gibt auch noch technische Details, nämlich dass man Narkosepfeile mit Zändern ausstatten kann.
    Das heißt, ein Bär, der mit einem Narkosepfeil versorgt ist, kann dann verfolgt werden.
    Man muss sich ja vorstellen,
    In der Dunkelheit der Nacht ein Bär, der mit einem Sender in den Wald läuft, der muss verfolgt werden.
    Das ist ein gefährliches Unterfangen.
    Mit einem Sender, der den Standort des Bären angibt, ist das etwas gefahrloser möglich und in dieser Richtung müssen natürlich Vorsorgemaßnahmen getroffen werden.
    Auf eine groß angelegte Bärenjagd, so wie es auch in Spielfilmen zu sehen ist, mit Hubschraubern, mit Lagern, so etwas wird es nicht geben.
    Davon kann keine Rede sein.
    Es gibt natürlich jede Menge Nachfrage, journalistische Nachfrage, wo denn das Bärenfängercamp in Niederösterreich oder in der Steiermark sich befindet.
    Alle wollen dabei sein, ihre Filme oder Fotos machen.
    Das kann so nicht laufen, das ist für jedermann einsichtig.
    Der entscheidende Taktgeber für die Maßnahmen zeitlicher Natur, das ist der Bär selber.
    Maßnahmen werden eigentlich nur ergriffen, wenn er wieder in Ortschaften, in Siedlungsnähe auftaucht oder in Menschennähe kommt.
    Erst dann wird sozusagen dieser ganze Apparat, diese Vorbereitung gestartet, nicht vorher.
    Das heißt, der Bär selbst entscheidet, wann und wo eine Maßnahme gesetzt werden kann.
    In Oberösterreich ist einmal eine grüne Mamba ausgekommen.
    Sie hat sich versteckt.
    Man hat sie durch Wünschelruttengänger gefunden.
    Könnten Sie nicht auch Wünschelruttengänger in den Wald schicken, um den Bären zu finden?
    Wenn uns nichts anderes mehr einfällt, ist das vielleicht auch noch ein Mittel der Wahl.
    Aber zuerst wollen wir die bewährten Mittel probieren, ernsthaft versuchen.
    Das von Ihnen angesprochene Mittel vielleicht als letztes dann.
    der WWF und die Jägerschaft in den betroffenen Gebieten in Niederösterreich und in der Steiermark sind in Alarmbereitschaft?
    Vielleicht ist das etwas zu hoch gegriffen.
    Alarmbereitschaft ist nicht angebracht.
    Es ist eine Vorsorgemaßnahme, die ergriffen wurde im Hinblick auf das neuerliche und Wiederauftreten eines Bären, eines Problembären in Ortsnähe, in Siedlungsgebieten.
    Dafür gibt es Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen und das ist es eigentlich.
    Und jetzt gibt es noch Kultur im Mittagsschanal.
    Kommenden Montag ist es wieder soweit.
    Auf allen Plätzen und in allen Häusern Salzburgs gibt es Veranstaltungen zum Beginn der Salzburger Festspiele.
    Das Fest zur Festspieleröffnung geht von der österreichischen Premiere des Patrice-Géraud-Films Die Bartolomeus-Nacht über Vernissagen und Proben bis zu einem Auftritt des Jazzgeigers Stefan Grappelli in der Felsenreitschule.
    Zurzeit wird in der Festspielstadt praktisch rund um die Uhr geprobt und aus Salzburg meldet sich jetzt Volkmar Paschal.
    Hektische Stimmung in den Festspielhäusern im Landestheater am Tonplatz im Zelt im Toskanahof auf der Perner Insel.
    Überall wird geprobt, am Text gefeilt, wird versucht, die technischen Schwierigkeiten zu überwinden.
    Und wie stets bei den Festspielen wird über die prekäre Finanzsituation und die Unfinanzierbarkeit der luxuriösen Produktionen geredet, was Direktoriumsmitglied Hans Landesmann bestreitet.
    Wir haben natürlich Finanzprobleme und da sind wir auch nicht allein in dieser Situation.
    Aber was 1994 anbelangt, sind die Finanzen vollkommen geregelt.
    Am Montag, am Abend vor der offiziellen Eröffnung, ist Festspielauftakt in der Nähe von Salzburg, in einer ehemaligen Sole-Aufbereitungshalle auf der Pernerinsel in Hallein.
    Der Italiener Luca Ronconi inszenierte dort Pirandellos Fragment »Die Riesen von Berge«.
    Ein gerade heute wieder aktuelles Stück über die Feindlichkeit der Gesellschaft gegenüber den Künstlern.
    Jutta Lampe und Walter Schmidinger sind die Hauptdarsteller der Aufführung, bei der mit Theatertricks, Licht- und Toneffekten nicht gespart wird.
    Luca Ronconi?
    Es war eine schwierige Arbeit, denn immer wenn man sich ausserhalb eines Theatergebäudes befindet, gibt es größere Schwierigkeiten als in einem normalen Theater.
    Aber das Interesse an dieser Arbeit war überaus groß und sie hat mir auch gefallen.
    Aber dass sie Spaß gemacht hätte, wäre vielleicht doch etwas übertrieben.
    Am Dienstag folgt dann in der Felsenreitschule der dritte Teil von Shakespeare's Römerdramen.
    Peter Stein hat Antonius und Kleopatra mit Hans Michael Rehberg und Edith Klever mit viel Sinn für effektvolle Auftritte inszeniert.
    Im Zentrum steht für ihn die verrückte Liebe zweier älterer Menschen.
    Das handelt sich um ein Liebespaar, was schon hundertmal verliebt war, also alte Profis sind im Liebesleben und sich auf ihre alten Tage in einer gewissen Weise zusammengetan haben, getroffen haben und feststellen, dass sie füreinander bestimmt sind.
    Du wusstest, wie sehr du meiner Adore schaffst und dass mein schweres Geschlecht durch Leidenschaft in allen dir im Blick gehorscht würde.
    Die dritte Premiere gilt der Stravinsky-Opera »The Rake's Progress« als Auftakt eines Stravinsky-Schwerpunktes, der auch »Oedipus Rex« und in einem Zelt nahe dem Festspielhaus die Geschichte vom Soldaten beinhalten wird, in einer ungewöhnlichen Sicht des Frankfurter Choreografen Veit Volkert.
    Mozart wird schon am Dienstag und Mittwoch bei Konzerten der Wiener Philharmoniker und der Riccardo Muti zu hören sein.
    Mozart's Don Giovanni ist die vierte Premiere am Donnerstag im Großen Festspielhaus, wobei Intendant Gérard Mortier besonders stolz ist, neben dem Dirigenten Daniel Barenboim auch den bedeutenden französischen Regisseur Patrice Chéreau gewonnen zu haben.
    Ich würde es nicht so sehen.
    Ich glaube, dass er sogar eine riesen Attraktion hat für die großen Regisseure, weil natürlich die Bedingungen außergewöhnlich sind.
    Eine der Attraktionen für Patrice Giraud war natürlich, das gemeinsam mit Bayernbaum zu machen, aber auch mit den Wiener Philharmonikern.
    Giraud muss man jeden Tag folgen, man muss jeden Tag mit ihm reden, er muss sich von Freunden umgeben fühlen, sonst kann er es nicht schaffen.
    Ferruccio Folanetto singt den Don Giovanni an der Spitze einer exquisiten Besetzung.
    Natürlich darf in Salzburg der traditionelle Jedermann am Tonplatz nicht fehlen.
    Peter Stein hat resigniert, das Hoffmannstalche Knittelverspektakel zu erneuern.
    Gernot Friedl hat ein paar neue Darsteller verpflichtet, wie Marianne Hoppe, Rosel Zech und Ulrich Wildgruber.
    Neben Helmut Lohner spielt heuer erstmals statt Sunni Melesch die Italienerin Maddalena Kripper die Buhlschaft.
    Ich spiele total verschiedene als Sunni natürlich.
    Wir sind auch zwei verschiedene Frauen.
    Aber es kommt auf die Erotik an in dieser Rolle.
    Wie sieht Ihre persönliche Erotik aus, mit der Sie diese Rolle übernehmen?
    Boah, ich weiß nicht, das muss die Publik sagen.
    Ich weiß nicht, aber natürlich, die Bullschaft muss erotisch sein.
    Der Jedermann gehört wie Don Giovanni und Antonius und Kleopatra zu den großen Attraktionen der Festspiele, für die es keine einzige Karte mehr zu kaufen gibt.
    Die Salzburger Festspiele leben ja im Gegensatz zu allen anderen Staatstheatern zu 70 Prozent von den Einnahmen aus dem Kartenverkauf.
    Hans Landesmann ist für heuer optimistisch.
    Es hat jetzt sehr, sehr schön angezogen und wir sind voller Hoffnung, dass wir das Budget einhalten werden, was die Kartenerlöse anbelangt.
    Offizielle Festspieleröffnung in Salzburg.
    Am Dienstag durch den Bundespräsidenten.
    Am Montag gibt es das große Eröffnungsfest.
    Und wir kommen nochmals ins Nachrichtenstudio.
    Österreich-Ungarn.
    Auf vielen österreichischen Straßen gibt es heute ein Verkehrschaos.
    In Ostösterreich ist der Verkehr auf den Hauptrouten nach Ungarn teilweise zusammengebrochen.
    Die Zufahrt zum Grenzübergang Nickelsdorf musste gesperrt werden.
    An den anderen Grenzübergängen nach Ungarn liegen die Wartezeiten zwischen zwei und fast vier Stunden.
    Auch bei der Ausreise aus Ungarn kommt es zu riesigen Staus.
    Grund ist die Fahndung nach den Urhebern des Bombenanschlags auf die Matthiaskirche in Budapest.
    Bei dem Attentat heute früh wurden die Eingangstür und die Fensterscheiben der Kirche schwer beschädigt.
    Die Hintergründe des Anschlags sind unklar.
    Zu kilometerlangen Stauungen kommt es heute auch in Westösterreich vor allem auf der Tauern Autobahn.
    Am Grenzübergang Walserberg hat es bereits am Vormittag bei der Einreise nach Österreich einen mindestens 15 Kilometer langen Stau gegeben.
    Grund ist der Ferienbeginn in Bremen und Niedersachsen und der Beginn der Werksferien beim Automobilhersteller Opel.
    Ruanda, Österreich.
    Die UNO will die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Ruanda zur Rückkehr in ihre Heimat bewegen.
    Nach Ansicht der UNO besteht darin die einzige Chance, eine Katastrophe zu verhindern.
    Die Flüchtlingslager im benachbarten Sahire sind völlig überfüllt.
    Allein in der Kleinstadt Goma halten sich derzeit mehr als eine Million ruandische Flüchtlinge auf.
    Tausende Menschen sterben täglich an Cholera oder Erschöpfung.
    Caritas-Mitarbeiterin Susanne Brezina glaubt, dass die meisten Flüchtlinge noch Angst vor einer Rückkehr haben.
    Nach Ansicht Brezinas sollten mehr Lebensmittel nach Südruanda gebracht werden, um die Menschen zur Heimkehr zu motivieren.
    Nike Lauda bringt am Montag mit einer Laudair-Maschine österreichische Hilfsgüter ins benachbarte Burundi.
    Von dort sollen sie mit Lastwagen nach Ruanda transportiert werden.
    Bundeskanzler Franitzki kann sich vorstellen, dass die 10 Millionen Schilling Soforthilfe der Bundesregierung für die Ruanda-Flüchtlinge aufgestockt wird.
    Caritas und Rotes Kreuz bieten nach wie vor um Spenden auf das PSK-Konto 910099900.
    Bis gestern sind dreieinhalb Millionen Schilling gespendet worden.
    Das Wetter am Wochenende.
    Heiß und meist sonnig.
    In Vorarlberg und Tirol zeitweise Wolken und gegen Abend einzelne Gewitter.
    Höchsttemperaturen 28 bis 32 Grad.
    Das war das Mittagsschonal vom 23.
    Juli.
    Technik Robert Korr, Herr Regie, hatte Volker Obermeier am Mikrofonwager, hatte Zupan einen schönen Samstag noch und auf Wiederhören.
    Das war's.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Pfaffinger, Jürgen [Gestaltung] , Godler, Heimo [Sprecher/in]
    Datum: 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Huhndorf, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verkehrssituation + Verkehrsübersicht
    Quer durch Österreich herrscht viel Urlauberverkehr. In den deutschen Bundesländern Bremen und Niedersachsen haben die Ferien begonnen. Ein Überblick über die aktuelle Staulage.
    Mitwirkende: Radakovits, Andrea [Gestaltung]
    Datum: 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Verkehr ; Föderalismus ; Tourismus ; Bildung und Schulwesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreich hilft Ruanda
    Der afrikanische Staat Ruanda erlebt ein unvergleichbares Flüchtlingsdrama. Ein Drittel der 7 1/2 Einwohner ist auf der Flucht. Die internationale Hilfe ist angelaufen. Auch Österreich unterstützt durch die Bundesregierung. Der Flugunternehmer Niki Lauda wird Hilfsgüter direkt in die Krisenregion fliegen. Interview: Airliner Niki Lauda, Interview: Caritas-Präsident Helmut Schüller, Interview: Bundeskanzler Franz Vranitzky.
    Mitwirkende: Stoppacher, Robert [Gestaltung] , Lauda, Niki [Interviewte/r] , Schüller, Helmut [Interviewte/r] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Asyl ; Hilfe ; Soziales ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Regierung ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Ernährung ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Ruanda
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Alois Rohrmoser
    Atomic ist der größte Skierzeuger Österreichs und der zweitgrößte weltweit. Der Chef Alois Rohrmoser hat aus einer Wagnerei im Pongau einen tausend Mitarbeiterbetrieb gemacht. Schon lange gibt es Gerüchte wonach Rohrmoser auf Grund der Expansion der Firma stark verschuldet ist. Nun will er eine Partnerschaft mit einem anderen Sportartikelerzeuger eingehen. Er ist im "Journal zu Gast". Interview: Atomic Alois Rohrmoser.
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Rohrmoser, Alois [Interviewte/r]
    Datum: 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaftspolitik ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Sport ; Handwerk und Gewerbe ; Interview ; Porträt ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Russland: wilde Spekulationen wegen hoher Inflation
    Die wirtschaftlichen Reformen in Russland kommen nach wie vor nicht voran. Westlichen Preisen steht ein völlig wertloser Rubel gegenüber. Viele versuchen ihr Glück als Spekulanten.
    Mitwirkende: Dox, Georg [Gestaltung]
    Datum: 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Finanzpolitik ; Wirtschaftspolitik ; Reportage ; Zivilgesellschaft ; Arbeitslosigkeit ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Stand der Jagd nach Nurmi, dem Bären
    Der wandernde Braunbär Nurmi aus dem steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet ist weiterhin unterwegs. Er hat alle akzeptablen Grenzen an Annäherung an menschliches Siedlungsgebiet überschritten. Nurmi muss eingefangen werden. Interview: WWF-Bärenexperte Erhard Kraus.
    Mitwirkende: Jirkovsky, Karl [Gestaltung] , Kraus, Erhard [Interviewte/r]
    Datum: 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Tiere ; Interview ; Ökologie und Umweltschutz ; Tourismus ; Interessensvertretungen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Bundesland / Niederösterreich ; Bundesland / Steiermark
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Vorschau auf die Salzburger Festspiele
    In der kommenden Woche beginnen die Salzburger Festspiele. Zur Zeit wird in der Festspielzeit rund um die Uhr geprobt. Interview: Direktoriumsmitglied Hans Landesmann, Interview: Regisseur Luca Ronconi, Interview: Regisseur Peter Stein, Einblendung: Szenenausschnitt "Die Geschichte des Soldaten", Interview: Festspielintendant Gerard Mortier, Einblendung: Opernausschnnitt "Don Giovanni", Interview: Schauspielerin Maddalena Crippa.
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Landesmann, Hans [Interviewte/r] , Ronconi, Luca [Interviewte/r] , Stein, Peter [Interviewte/r] , Mortier, Gerard [Interviewte/r] , Crippa, Maddalena [Interviewte/r]
    Datum: 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Kulturpolitik ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Drama ; Vokalmusik - Oper ; Interview ; Kulturveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Salzburg
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Godler, Heimo [Sprecher/in]
    Datum: 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1994.07.23
    Spieldauer 00:55:51
    Mitwirkende Zupan, Agathe [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1994.07.23 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-940723_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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