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KI-generiertes Transkript
Willkommen beim Montag-Mittag-Channel im Studio Louis Glück.
Die Themen dieser Stunde, soweit geplant bis jetzt, wieder ein historisches Nahosttreffen.
Israels Rabin und König Hussein besiegeln heute in Washington ihre Aussöhnung.
Italiens Premier Berlusconi immer mehr in der Defensive.
Kritik an der Ruanda-Hilfe der Amerikaner.
Umweltschützer blockieren die Atombaustelle Temelin.
In der Mitterndorfer Senke im Süden Niederösterreichs ist laut Landesrat Schimanek Gefahr im Verzug eine Katastrophe drohe.
In Tirol dürfte man das von einer Mure verschüttete Ehepaar gefunden haben.
Die Geißelnahme in Kassel ist zu Ende und Kultur Luigi Pirandellos Riesen vom Berge, eine der mit Spannung erwarteten Schauspielpremieren der Salzburger Festspiele.
Ein Vorbericht darauf gegen Ende der Sendung.
Sie beginnt mit dem Nachrichtenüberblick.
Redaktion Jürgen Pfaffinger, Sprecher Wilfried Schellbauer.
Deutschland.
Die Geiselnahme in Kassel ist unblutig zu Ende gegangen.
Die 39 Schubhäftlinge, die gestern einen Wachebeamten in ihre Gewalt gebracht haben, ergaben sich widerstandslos der Polizei.
Sie wurden mit einem Bus in eine andere Haftanstalt gebracht.
Die Geisel wurde freigelassen.
Die 39 meist aus Algerien stammenden Schubhäftlinge hatten ursprünglich die freie Ausreise aus Deutschland verlangt.
In der Früh ließen sie diese Forderung aber fallen und verlangten nur mehr die Verlegung in eine andere Haftanstalt.
Tschechien.
Bei der Blockade des umstrittenen Atomkraftwerks Temelin hat es gewalttätige Zusammenstöße gegeben.
Angehörige des Werkschutzes fuhren mit Autos gegen die demonstrierenden Umweltschützer.
Mehrere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Anschließend begann die tschechische Polizei, die von den Demonstranten blockierten Zufahrtstraßen zum Kraftwerk gewaltsam zu räumen.
25 Umweltschützer wurden festgenommen.
An der Blockadeaktion waren auch zahlreiche österreichische Umweltschützer beteiligt.
Ob auch Österreicher unter den Verletzten bzw.
den Verhafteten sind, ist derzeit nicht bekannt.
USA.
In Washington findet heute ein historisches Nahost-Gipfeltreffen statt.
Der israelische Ministerpräsident Rabin und der jordanische König Hussein werden erstmals zusammentreffen und über die Einleitung des Friedensprozesses zwischen beiden Ländern beraten.
Das Gipfeltreffen soll die Aufnahme von bilateralen Verhandlungen einleiten, die schon in nächster Zukunft in einem offiziellen Friedensvertrag unter Normalisierung der israelisch-jordanischen Beziehungen münden könnte.
Damit wird der seit 46 Jahren geltende Kriegszustand zwischen Israel und Jordanien beendet.
Nahe Osten.
Im Südlibanon hat es neuerlich einen militärischen Zwischenfall gegeben.
Die israelische Armee setzte mehrere Dörfer in der BKA-Ebene am Vormittag unter schweren Artilleriebeschuss.
Nach Angaben des libanesischen Rundfunks schlugen Dutzende Artilleriegranaten in den Dörfern ein.
Meldungen über Opfer gibt es bisher nicht.
Die Israelis vermuten in der BKA-Ebene Stützpunkte der proiranischen Hezbollah-Militzen.
Die Hezbollah hatte in den vergangenen Wochen vom Südlibanon aus immer wieder Angriffe auf den Norden Israels durchgeführt.
Ruanda Saire Die Lage der Kriegsflüchtlinge aus Ruanda ist weiter dramatisch.
In den Flüchtlingslagern in der sairischen Grenzstadt Goma bereitet sich die Cholera-Epidemie immer mehr aus.
Nach Angaben der UNO sterben täglich bis zu 1500 Menschen.
Saire hat seine Grenzen zu Ruanda jetzt wieder geöffnet, um den Flüchtlingen die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen.
Viele Menschen können den Heimweg wegen ihrer schlechten körperlichen Verfassung aber nicht mehr antreten.
Die gestrigen Parlamentswahlen sind größtenteils gescheitert.
Die Nachwahlen waren in jenen mehr als 100 Wahlkreisen notwendig, in denen es bei der Parlamentswahl im Frühjahr wegen zu geringer Wahlbeteiligung kein gültiges Ergebnis gegeben hatte.
In den meisten der betroffenen Wahlkreise blieb die Wahlbeteiligung aber auch gestern unter den notwendigen 50 Prozent.
Die Wahl muss nun im November neuerlich wiederholt werden.
Ein Teil der Abgeordnetensitze im Parlament in Kiew bleibt damit vorerst weiter unbesetzt.
Irland.
Der politische Arm der IRA, die Sinnfein-Partei, hat den Friedensplan für Nordirland abgelehnt.
Bei einem Kongress im irischen Latakene bezeichneten die Sinnfein-Delegierten den von den Regierungen Großbritanniens und Irlands ausgearbeiteten Plan als nicht ausreichend.
Auch der von Großbritannien und Irland geforderte Gewaltverzicht der IRA wurde abgelehnt.
Der Gewaltverzicht wäre Bedingung für eine Teilnahme der IRA an den offiziellen Gesprächen über die politische Zukunft Nordirlands.
Kanada.
In der westkanadischen Provinz British Columbia wüten verheerende Waldbrände.
Nach heftigen Gewittern entstanden durch Blitzschläge mehr als 100 Einzelfeuer, die sich rasch ausbreiteten und mittlerweile zu riesigen Flächenbränden entwickelt haben.
Mehrere tausend Hektar Wald stehen in Flammern.
Betroffen ist vor allem die Gebirgsregion der Rocky Mountains, östlich von Vancouver.
Kroatien.
Auch auf der Halbinsel Istrien wüten weiterhin Waldbrände.
5000 Hektar Wald sind in den vergangenen Tagen bereits vernichtet worden.
Den Löschmannschaften ist es bisher nicht gelungen, die Brände unter Kontrolle zu bringen.
Zahlreiche Straßen auf der Halbinsel Istrien mussten gesperrt werden.
Ortschaften sind aber derzeit nicht in Gefahr.
Österreich.
Der Fußballclub Austria Wien trennt sich von Andi Ogris.
Der Vorstand der Austria hat heute beschlossen, dass der Stürmer die Mannschaft wegen Disziplinlosigkeit verlassen muss.
Ogris hatte in der vergangenen Woche während eines Trainingslagers seiner Mannschaft den Zapfenstreich überzogen.
Austria-Trainer Egon Cortes erklärte daraufhin, er sehe keine Möglichkeit einer weiteren Zusammenarbeit.
Das waren die Nachrichten und wir kommen nun zum Wetter.
Frage an meinen Kollegen Christian Hundorf, sind das nun die Hundstage und warum heißen die so?
Es sind jetzt garantiert die Hundstage, denn die Hitzewelle dauert noch für einige Tage an.
Ihren Namen haben die Hundstage aber nicht etwa daher, weil man dieser Hitze schon keinem Hund mehr zumuten kann, sondern weil in der Zeit zwischen 23.
Juli und 23.
August die Sonne in der Nähe des Sirius steht.
Und der Sirius wiederum steht im Sternbild des großen Hundes.
Der Name Hundstage kommt also aus der Sternenkunde.
In diese Hundstage fallen in Mitteleuropa häufig die heißesten Tage des Jahres.
Insbesondere in die letzte Juli und in die erste Augustwoche.
Auch der bisherige Hitzerekord in Österreich stammt aus dieser Zeit.
Im Jahr 1983 hatte es Ende Juli in Dellach im Trautal 39,7 Grad.
So extrem heiß wie damals wird es in den nächsten Tagen zwar nicht, es sind aber häufig Temperaturen über 30 Grad zu erwarten.
Jetzt zu den aktuellen Temperaturen, zu den Meldungen aus den Landeshauptstädten.
In Wien ist es heiter bei 28 Grad, Eisenstadt heiter 27, St.
Pölten wolkenlos 29, Linz heiter 28, Salzburg heiter 29, Innsbruck heiter 25, Bregenz und Graz heiter 26 und Klagenfurt heiter 25 Grad.
Auf 28 bis 33 Grad steigen die Temperaturen noch.
Es bleibt dabei heute Nachmittag im Großteil von Österreich sonnig.
Gewitter bilden sich in Vorarlberg, Tirol und Salzburg, eventuell auch in Oberkärnten.
Einige Gewitter können heftig sein.
In der Nacht kühlt es meist auf 18 bis 14 Grad ab.
Im Waldviertel und in einigen Alpentälern, zum Beispiel im Lungau, wird es noch frischer mit etwa 10 Grad.
Viel Sonne gibt es morgen, Dienstag.
Am Nachmittag bilden sich einige Quellwolken und im Bergland Gewitter, am häufigsten in Vorarlberg, Tirol und Salzburg.
Die Temperaturen steigen auf 29 bis 34 Grad, nicht nur die Hitze nimmt zu, sondern auch die Schwüle.
Der Mittwoch ist wiederum heiß und oft sonnig, am Nachmittag im Bergland und da wieder besonders in Westösterreich gewittrig.
Das war das Wetter und nun zu unseren Beiträgen.
Manche Leute sind eben unbelehrbar, sagte der tschechische Ministerpräsident Vaclav Klaus letzten Herbst an die Adresse Österreichs.
Klaus meinte damit den Versuch der Wiener Regierung, einen amerikanischen Temelin-Kredit zu verhindern.
Wien konnte das 4-Milliarden-Darlehen aber nicht blockieren und Vizekanzler Erhard Bussek erklärte das Kapitel später für abgeschlossen.
Trotzdem hat Watzlaff-Klaus weiteren Anlass, sich über Unbelehrbarkeit zu beklagen.
Umweltschützer aus Österreich, aus Deutschland und aus Slowakei starteten eine Einwendungskampagne und hoffen auf 100.000 Unterschriften gegen den 2.000 Megawatt-Doppelmeiler in Südböhmen, der an die 50 Milliarden Schilling kosten dürfte, aber sicherheitspolitisch eben nicht das Optimum ist.
Und seit gestern wird die Baustelle auch wieder blockiert und zwar von Global 2000.
Roland Brunhofer berichtet von dort.
Zur Stunde sind noch rund 150 Atomgegner in Temelin.
Sie haben zwar ihre Blockaden an den zwölf Zufahrtsstraßen zum umstrittenen Atommeiler vor wenigen Minuten aufgegeben, jetzt bewegt sich ein Trauermarsch zu jenem Eingangstor, wo heute früh die tschechische Staatspolizei die Demonstranten gewaltsam entfernt hat.
Die Umweltaktivisten wollen dort den Polizeibeamten Blumen als Zeichen des Friedens übergeben.
In den Nachtstunden kam es aber bereits zu einem Zwischenfall.
Arbeiter des Atomkraftwerkes
haben nämlich gegen 22 Uhr die Demonstranten angegriffen.
Sie fuhren mit ihren Autos ungebremst auf die Umweltaktivisten los.
Die traurige Bilanz, sechs Verletzte, einer musste mit Verdacht auf Beinbruch ins Spital eingeliefert werden.
Ein weitender Polizeibeamter erklärte, die Demonstranten seien Gesetzesbrecher und auch jene Leute, die mit den Autos auf die Demonstranten losgefahren sind.
Daher sehe er keine Veranlassung einzugreifen.
Bisher wurden 24 Umweltaktivisten festgenommen, darunter auch zwei Oberösterreicher.
Die Sprecherin von Global 2000, Manuela Kreuter, erklärte heute, dies sei nur der Anfang vom Ende-des-Wahnsinns-Projekt Temelin.
Man werde in den nächsten Monaten weitere Aktionen setzen, um die Welt wachzurütteln, denn nur ein internationaler Druck könne Temelin verhindern und die Sicherheit von Österreich und den anderen Ländern weiter gewähren.
Wir wechseln nach Österreich.
Einer der größten Umweltskandale Österreichs ist die Verseuchung der Mitterndorfer Senke im Süden Niederösterreichs durch die Fischerdeponie, deren giftige Abfälle in das Grundwasser sickern.
Das weiß man seit vielen Jahren und viele Jahre sollte es auch dauern, bis die Deponie Schritt für Schritt abgebaut, saniert wird.
Nun könnte aber doch etwas mehr Tempo in die Sache kommen, denn der zuständige Landesrat Hansjörg Schimanek von der Freiheitlichen Partei hat behördlich verfügt, dass nun Gefahr im Verzug sei.
Das bedeutet, dass etwas geschehen muss.
Sanierungsschritte sind dringlich.
Der Landwirtschaftsminister sei nun aufgerufen einzugreifen, näheres von Andreas Jölli.
Am vergangenen Montag sah es so aus, als ob alles beim Alten bliebe.
In einer Wasserrechtsverhandlung mit zahlreichen Experten wurde über die Wirksamkeit der Sperrbrunnen der Fischerdeponie diskutiert.
Was dabei herausgekommen ist, war für Landesrat Hansjörg Schimanek nicht gerade erbaulich.
wurde mir mitgeteilt, es seien keine Trinkwasserversorgungsanlagen beeinträchtigt oder gefährdet.
Ich habe das selbst nachprüfen lassen, weil ich das nicht mehr geglaubt habe und da feststellen müssen, dass tatsächlich Trinkwasserversorgungsanlagen im Einzugsbereich der Fischer Deponie akut gefährdet sein können und daher jetzt Gefahr im Verzug.
Um was geht es jetzt da konkret?
Um welche Anlagen?
Es geht jetzt um die Anlagen im Freizeitzentrum Haschendorf.
die nach wie vor beeinträchtigt werden könnten durch das Austreten von Giftstoffen aus der Fischer-Deponie und mehrere andere Trinkwasserversorgungsanlagen."
Damit ist für den ehemaligen Betreiber keine Möglichkeit mehr gegeben, gegen einen Räumungsbescheid Einspruch zu erheben.
Eine Arbeitsgruppe wird jetzt die Möglichkeiten einer raschen Absicherung der Altlasten der Fischer-Deponie erstellen.
Ein rasches Vorgehen ist gefordert, so Schimanek.
binnen kürzester Zeit, und ich stelle mir hier vor, zwei bis zweieinhalb Jahre, dass wir die Deponie räumen, dass wir entweder umlagern, sichern, weitere Sicherungsmaßnahmen, aber jedenfalls die Fässer herausholen und das Grundwasser nach unten hin durch entsprechende Abkapselung oder Folien, wie es ja üblich ist.
Landwirtschaftsminister Fischler als oberste Wasserrechtsbehörde wurde informiert.
Sobald die Ergebnisse der Niederösterreichischen Arbeitsgruppe vorliegen, werden diese an das Landwirtschaftsministerium weitergeleitet.
Dieses erteilt dann den Auftrag zur hoffentlich endgültigen Räumung der Fischerdeponie in Theresienfeld.
Die Kosten übernimmt der Bund, also der Steuerzahler.
Vielleicht tut sich also doch etwas in der Frage Mitterndorfer Senke.
Das war ein Bericht aus dem Landesstil der Niederösterreich.
Wir wechseln ins Ausland, wir wechseln nach Ruanda.
Der französische Gesundheitsminister, Philippe Blasi, der am Wochenende in das Millionenflüchtlingslager Goma in Ostsairie gereist ist, war erschüttert und er sagte, die größte humanitäre Katastrophe dieses Jahrhunderts droht, wenn man die Menschen nicht dazu bringen kann, in ihre Dörfer zurückzukehren.
Tausende Flüchtlinge aus Rwanda haben sich auch schon auf den Heimweg gemacht, aber viele glauben der Propaganda der Hutus, die behaupten, die Tutsis planten einen Rachefeldzug gegen die Heimkehrer.
Die Hilfe ist inzwischen angelaufen, die Amerikaner haben begonnen Hilfsgüter abzuwerfen, was nicht ohne Pannen abgeht.
Und aus Österreich fliegt heute eine Laudaair-Maschine ins Krisengebiet.
Die österreichische Spendenaktion, sie geht weiter und die Regierung will sogar die Mittel erhöhen.
Aus Rwanda aber der folgende Bericht.
versuchen auch amerikanische Truppen in Goma das Flüchtlingselend zu lindern.
Aus der Luft werden Paletten mit Hilfsgütern, die an Fallschirmen hängen, abgeworfen.
Airdrops nennt man diese Technik.
Sie wurde notwendig, weil der Flughafen von Goma zu überlastet ist, um die Dutzende von Hilfsflügen, die täglich dort eintreffen, auch zu entladen.
Und die Straßen zu den Flüchtlingslagern außerhalb der sairischen Stadt sind oft so voller Menschen, dass man nur im Schritttempo vorwärtskommt.
Gleich nach dem ersten amerikanischen Einsatz
gab es aber Kritik.
Man würde die Hilfsgüter am falschen Ort abwerfen, in einem Lager, in dem man keine Nahrungsmittel mehr brauche, erklärte ein Vertreter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen.
Die Hilfsorganisation CARE empörte sich, die Amerikaner würden ohne Vorwarnung ihre Paletten absetzen.
Wie immer in Krisensituationen gehört es auch zum Stil der Hilfsorganisationen, sich gegenseitig zu kritisieren.
Fest steht aber, dass nicht nur die mangelnde Organisation am Flughafen von Goma
sondern auch die unvollständigen Absprachen zwischen den Helfern, den Vereinten Nationen und den französischen Truppen in der sairischen Stadt zu Verzögerungen führen.
Und das Sterben in der Stadt geht weiter.
10.000 Menschen sollen bisher von Cholera, Malaria und allgemeiner Entkräftung dahin gerafft worden sein.
Im SOS-Kinderdorf in Doshu am Stadtrand von Goma sind in den vergangenen Tagen 50 Kinder gestorben.
Die sairischen Mitarbeiter des Dorfes sind rund um die Uhr im Einsatz,
um die 1300 ruandischen Kinder, die vor zwei Wochen in Doshu Zuflucht gesucht haben, vor Krankheiten und vor marodierenden Milizen in Goma zu schützen.
Um die Verbreitung ansteckender Krankheiten in Goma zu verhindern, wären 60.000 Latrinen notwendig.
Die zu bauen erfordert Spezialgerät wegen des vulkanischen Bodens in und um Goma.
Immer mehr Flüchtlinge kehren in ihre Dörfer zurück, um den untragbaren Zustand in den Flüchtlingslagern zu entgehen.
Ein Ruander, der gestern aus Goma nach Gisenyi zurückkehrte, erklärte lachend,
Die Luft ist einfach besser in Ruanda.
In Goma hängt ein beißender, süßlicher Leichengeruch in der Luft, der allen den Atem nimmt.
Aus der französischen Sicherheitszone im Südwesten Ruandas sind in den vergangenen drei Tagen 45.000 Flüchtlinge in Gebiete zurückgekehrt, die von der RPF, der ruandischen patriotischen Front, kontrolliert werden.
In der Sicherheitszone gab es auch in den letzten Tagen Gefechte zwischen französischen Fremdenlegionären und ruandischen Milizen, den Interrahamwe.
Die Hutu-Milizen
haben in den vergangenen dreieinhalb Monaten zahlreiche Massaker in Rwanda verübt.
Viele der Milizionäre haben sich in den Flüchtlingsstrom nach Zaire eingereiht, kehren aber immer mal wieder für einige Stunden zurück.
Sie versuchen, erklärte der Oberstleutnant der Fremdenlegion Jacques Rogat, die Menschen einzuschüchtern und zur Flucht zu überreden.
Wenn Sie spenden wollen für Rwanda, in jedem Postamt gibt es Erlagscherne.
Nahe Osten jetzt.
Vorgestern Anwar al-Sadat, gestern Yassir Arafat, heute König Hussein, morgen wahrscheinlich Hafez Assad.
Nach und nach machen sie alle Frieden mit Israel.
Die Araber, die nach fünf Kriegen den Ausgleich suchen mit dem ungeliebten Judenstaat in ihrer Mitte.
Nach dem Vertrag mit Ägypten hat es ja 15 Jahre gedauert, bis wieder Leben in den Nahostprozess kam.
Das Ende der Ost-West-Konfrontation und der Golfkrieg haben dann die nahöstliche politische Landschaft tief verändert.
In Israel verdrängten die Tauben die Falken aus der Regierung und die Palästinenser lernten begreifen, dass die arabische Solidarität ohnehin nur auf dem Papier steht und sie sich um sich selber kümmern müssen.
Die Folge von all dem, das Gaza-Jericho-Abkommen und nun das Ende des Kriegszustandes zwischen Israel und Jordanien.
Heute reichen einander in Washington, Yitzhak Rabin und König Hussein von Jordanien die Hand.
Bensegen reicht dazu.
Jordanien ist für Israel ein Pufferstaat, der Israels lange Ostflanke gegen den Irak und auch gegen Syrien abschirmt.
Und umgekehrt profitiert Jordanien von Israels passivem Schutz, weil die großen arabischen Brüder genau wissen, dass Israel nicht zuschauen könnte, sollten sie versuchen, sich Jordanien einzuverleiben.
Auch was die Palästinenser betrifft, haben Israel und Jordanien gemeinsame Interessen.
Eine Denkschule in Israel hat zwar lange mit der Formel, Jordanien ist Palästina operiert.
Jordanien sei also der palästinensische arabische Staat.
Daher brauchten die Palästinenser keinen zusätzlichen Staat.
Sie müssten nur Jordanien übernehmen.
Jetzt betont die israelische Regierung bei jeder Gelegenheit, dass sie die Legitimität des haschemitischen Herrscherhauses natürlich anerkennt.
Aber dieses Herrscherhaus ist nun einmal künstlich aus der arabischen Halbinsel nach Palästina verpflanzt worden.
Hussein muss immer an die Gefahr denken, dass die Mehrheit der Palästinenser in deinem Reich ihn wieder vertreiben könnte.
Und ein übervölkerter palästinensischer Staat in der Westbank würde diese Gefahr noch vergrößern.
Somit ist weder Jordanien noch Israel an einen unabhängigen PLO-Staat interessiert.
Bezeichnend ist das Geschenk, das Rabin für Hussein nach Washington mitgebracht hat.
Ein Fotoalbum, das die Renovierung der Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg dokumentiert.
Hussein hat diese Renovierung finanziert.
Er sieht sich als Hüter der muslimischen Städten in Jerusalem.
Israel will diesem bloß religiösen Anspruch Husseins gern entgegenkommen.
Damit wird nämlich der politische Anspruch von Arafat auf Jerusalem geschwächt.
Rabin wird Hussein heute auch offiziell nach Jerusalem einladen.
Dazu hat sich Arafat schon vorsorglich aus Gaza gemeldet und gemeint, nur er, Arafat, sei berechtigt, Hussein nach Jerusalem einzuladen.
Wahrscheinlich werden Hussein und Rabin heute ein Dokument über die Beendigung des Kriegszustands unterschreiben.
Das ist das Maximum, das gegenwärtig möglich ist, denn ein richtiger Friedensvertrag müsste erst in monatelanger Expertenarbeit zusammengebastelt werden.
Natürlich besteht die Frage fort, ob Jordanien dann vor der Unterzeichnung eines solchen Vertrags erst auf Syrien warten würde.
Bei den Syrern ist kaum Bewegung wahrzunehmen.
US-Außenminister Warren Christopher hat seine Vermittlungsmission letzte Woche vorzeitig abgebrochen.
Auch der Ägypter Mubarak scheint gestern in Damaskus nichts erreicht zu haben.
Der syrische Staatschef Assad sagte nur, der Friedensprozess befinde sich in keiner Sackgasse, sondern in einem Prüfungsstadium.
Heute früh sind auf dem Roten Meer aus den bisher feindlichen Schwesterstädten Aqaba in Jordanien und Eilat in Israel dutzende Yachten und Boote aufeinander zugeglitten mit Flaggenschmuck und fröhlich grüßenden Sirenenstößen.
Die israelisch-jordanische Friedensflotte setzt heute in Washington weithin sichtbar die Segel.
Sie segelt mit dem Strom der Gefühle, nicht gegen ihn.
Sie wird daher kaum aufzuhalten sein und vielleicht die noch zögernden Zuseher mitreißen.
Heute Abend also wieder ein historisches Datum für den Nahen Osten und wieder in Washington.
Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat gerade zwei Monate gebraucht, um vom Strahlemann zum Buhmann zu mutieren.
Eine Kette von Fehlern ist Schuld daran.
Der größte war sicher der Versuch einer U-Haft-Amnestie für Korruptionisten.
Ein doppelt schlimmer Flop ist doch auch Berlusconis eigener Konzern Fininvest im Visier der Justiz.
Dazu kamen andere Fehler, der missglückte Griff nach dem Staatsfunk RAI, irritierende Wortmeldungen über Slowenien, Istrien und Südtirol und die, wenn auch hastig dementierte, Ankündigung neuer Steuern.
Das Ganze garniert mit dem Liebäugeln eines Koalitionspartners mit dem Faschismus und dem Liebäugeln des anderen Koalitionspartners mit einer anderen Koalition.
Reinhard Frauscher analysiert.
Heute Vormittag hat sich Salvatore Sascha, den Mailänder Richter, gestellt.
Sascha gilt als sehr enger Mitarbeiter Berlusconis, er ist Hauptverantwortlicher für die Steuerabteilung der Berlusconi-Holding Fininvest.
Von seinen und den Aussagen eines weiteren derzeit noch flüchtigen Fininvest-Managers soll das Schicksal von Paolo Berlusconi abhängen, dem einzigen Bruder und ebenfalls engen geschäftlichen Vertrauten des Ministerpräsidenten.
Alle drei scheinen so wie 20 andere Spitzenmanager der italienischen Großindustrie tief in den Bestechungsskandal der Finanzpolizei verwickelt zu sein.
Nach den bisher bekannt gewordenen Ermittlungen der Mailänder Untersuchungsrichter hat die Finanzpolizei in der Lombardei jahrelang großzügige Geschenke von ihren Kunden unter Anführungszeichen entgegengenommen.
Viele der jetzt verhafteten oder unter Hausarrest stehenden Spitzenmanager von Firmen wie zum Beispiel der Fiat Finanzierungsholding Gemina oder ausländischen Multis wie Sandos und Sony haben das so geschildert.
Bis zu zwei Millionen Schillingen habe man an Offiziere der Finanzpolizei gespendet, größtenteils unter Druck, um die Untersuchungen zumindest ohne öffentliches Aufsehen und möglichst schnell durchzuführen.
Damit ist erstmals auf breiter Basis auch einer der drei großen Exekutivkörper des italienischen Staates in die allumfassende Korruption verwickelt.
Ein General und ein Oberst der in Italien mächtigen und gefürchteten Finanzpolizei sind bereits verhaftet.
Vier Beamte haben Selbstmord begangen.
Für Silvio Berlusconi scheint das alles sehr unangenehm zu sein.
Gestern Abend hatte er in seiner Mailänder Villa die besten und ältesten Freunde um sich versammelt, mit denen er seinen Konzern aufgebaut hatte.
Sie sind zum Teil heute auch seine Regierungsmitglieder, wie sein wichtigster Rechtsanwalt Previti, heute auch Verteidigungsminister, und sein Medienberater Letta, heute auch Kabinettsdirektor in Rom.
Die gestrige Krisensitzung soll hauptsächlich den Problemen des Finienwest-Konzerns gegolten haben.
und auch denen von Berlusconi-Bruder Paolo, der ja schon im März wegen Korruptionsverdachtes verhaftet worden war.
Dass die meilender Richter jetzt den Wien-West-Konzern ins Fadenkreuz genommen haben, wird von politischen Mitarbeitern Berlusconis als die Rache der Richter gewertet, für den gescheiterten Versuch Berlusconis mit dem Amnestieerlass ihnen die Hände für weitere Untersuchungen zu binden.
Die Koalitionspartner Lega und Neo-Faschisten haben auf diese Vorwürfe der Berlusconi-Leute mit Empörung reagiert.
Und so berichten die Zeitungen immer mehr vom Frust des Ministerpräsidenten.
Seine Popularität ist innerhalb einer Woche von 63 Prozent auf 45 Prozent gesunken, noch vor den neuesten Ermittlungen gegen seine Fininvest.
Nun liegt sie mit Sicherheit noch niedriger, genauso wie das Vertrauen der Italiener in die Sachkompetenz des Ministerpräsidenten.
Kein Wunder, dass manche Zeitungen nun wissen wollen, Berlusconi zeige schon Amtsmüdigkeit.
Die Versuchung, den geplanten Teilverkauf des Fininvest-Konzerns zu stoppen, werde immer größer.
Denn trotz aller Schwierigkeiten falle Berlusconi das Geschäft des Konzernherrn viel leichter als das des Regierungschefs.
Schlechte Quoten also für den Medienzahn.
Reinhard Frauscher hat aus Italien berichtet.
Zwei Jahre ist die jetzige tschechische Regierung unter Premierminister Václav Klaus nun im Amt und zwei Jahre dauert die Legislaturperiode noch.
Zeit für eine Zwischenbilanz.
Václav Klaus und seine demokratische Bürgerpartei ODS gelten vielfach als die Architekten der tschechischen Reformen.
Unter Klaus haben Tschechien und die Slowakei getrennte Wege eingeschlagen und wirtschaftlich gesehen kann die tschechische Republik bis jetzt mehr Erfolge vorzeigen als die Slowaken.
Bei der Bevölkerung genießt der tschechische Premier großes Ansehen.
Mit seinen Junior-Koalitionspartnern hat sich Klaus aber vor der Sommerpause arg zerstritten.
Aus Prag berichtet Barbara Kundenhofe-Kalergi.
Koalitionskrise knapp vor der Sommerpause in der tschechischen Republik.
Der Grund, die stärkste Partei, die ODS von Premierminister Václav Klaus, hatte sich in der Frage der immer noch ungeklärten Verwaltungsreform brüchig
über die Vorstellungen der kleineren Regierungsparteien hinweggesetzt und damit eine Palastrevolution hervorgerufen.
Schon sprach man über den Zerfall der Regierungskoalition und vorzeitige Wahlen.
Jetzt ist alles bis nach der Sommerpause aufgeschoben, aber zu meinen Beobachtern keineswegs aufgehoben.
Stein des Anstoßes ist die Frage, wie die Länderordnung Böhmens und Mehrens künftig aussehen soll.
Václav Klaus ist ein deklarierter Zentralist und fürchtet nichts mehr als das Entstehen von Länderparlamenten, die die Intentionen der Regierung in Prag unterlaufen könnten.
Die kleineren Parteien, vor allem die christdemokratischen, reden mehr regionaler Selbstständigkeit das Wort.
Das Hauptproblem ist mehreren Bastionen der christlichen Parteien.
Nach ODS-Vorstellungen sollen viele neu zu schaffende Bezirke die böhmisch-märische Grenze übergreifen und damit nach märischer Ansicht eine historische Region zerstücken.
Dieser Tage hat das Kabinett die Schaffung von 17 sogenannten höheren Verwaltungseinheiten beschlossen, ein Vorschlag, der freilich kaum im Parlament durchgehen wird.
Auch in zwei anderen wichtigen Fragen liegen die Klaus-Partei und ihre Verbündeten im Klinsch.
die Frage der Rückgabe von staatlichen Eigentums, vor allem an die Kirchen, und die Zukunft der zweiten Parlamentskammer des Senats, einer Art Bundesrat.
Dieser ist zwar in der Verfassung vorgesehen, aber es gibt ihn immer noch nicht.
Václav Klaus zieht nicht ein, warum ein kleines Land zwei Parlamentskammern braucht.
Die anderen Parteien, unterstützt von Präsident Havel, bestehen darauf.
Vor der Hand kann sich der tschechische Premierminister Kompromisslosigkeit leisten.
Er kann hervorragende Wirtschaftszahlen und die breite Unterstützung der Bevölkerung vorweisen und er weiß, dass weit und breit kein Ersatz für ihn in Sicht ist.
Die Linksopposition hat immer noch nicht Tritt gefasst und die kleinen Koalitionsparteien wissen, dass sie zwar leicht aus der Regierung austreten, aber möglicherweise schwer wieder hineinkommen.
Barbara Kundow wie Karl Järgi mit einer Zwischenbilanz der tschechischen Regierung.
Drei vor halb eins.
Wir wechseln zurück nach Österreich.
Es geht um einen der größten Publikumsmagneten im heimischen Tourismus, um das Schloss Schönbrunn.
Zwei Jahre ist es her, dass dieses Schloss privatisiert wurde, besser gesagt privat gemanagt wird.
Ziel der Aktion damals, durch private Verwaltung des Schlosses, soll mehr Geld eingenommen werden, um längst fällige Renovierungen durchführen zu können, ohne öffentliche Budgets zu belasten.
Heute haben Wirtschaftsminister Wolfgang Schüssel und die Manager der Schönbrunn GSMBH berichtet, was bereits verwirklicht werden konnte und welche Pläne es für die Zukunft gibt.
Ein Bericht von Ernst Meinisch.
Das Konzept ist aufgegangen.
1993 haben zwar um knapp 200.000 Menschen weniger als vor der Privatisierung Schloss Schönbrunn besucht, die insgesamt 1,2 Millionen Touristen haben aber mehr Geld dagelassen, erklärt Geschäftsführer Sattläger.
Die Gesamteinnahmen stiegen von 64,5 auf 120 Millionen plus von 187 Prozent.
Und die wichtigste Zahl eigentlich für uns,
das Ergebnis pro Besucher aus den Eintrittseinnahmen von 35,12 Schilling auf 62,22 Schilling.
Die Steigerung der Einnahmen hat im Wesentlichen drei Gründe.
Erstens ist der Eintritt teurer geworden.
Zweitens gibt es praktisch keine Ermäßigungen mehr, etwa für Pensionisten oder Studenten.
Und drittens geben die Besucher auch mehr Geld in den Souvenirshops für Schönbrunn-Andenken aus.
Mit den Mehreinnahmen wird bereits fest renoviert.
Insgesamt laufen Projekte mit einem Volumen von 400 Millionen Schilling.
Das wohl spektakulärste, die Gloriette oberhalb des Schlosses auf einem Hügel gelegen, soll verglast werden.
Darin wird dann ein Kaffeehaus entstehen, das ganzjährig genutzt werden kann.
Übrigens, die Gloriette war bereits einmal vor dem Ersten Weltkrieg verglast gewesen.
Wirtschaftsminister Schüssel über die Sanierung des Schlosskomplexes und die Kosten.
Das ist eine echte Renovierungsphase, die dem gesamten Komplex, der ja einmalig ist und kulturpolitisch höchste Priorität hat, sehr gut tut.
Und in diesem Licht ist es wesentlich zu sehen, dass wir jetzt mit Hilfe dieser neuen Struktur, mit dieser privatisierten Organisationsform, das alles schaffen können, ohne den Steuerzahler in irgendeiner Weise zur Kasse zu bitten.
Das ist, glaube ich, der ganz große Unterschied zu früher.
Früher war Schönbrunn, trotz 1,4 Millionen Besuchern, ein Defizitgeschäft für die Republik.
Der in Europa einzigartige Versuch, ein Schloss, das im Besitz des Bundes steht, privatwirtschaftlich zu führen, hat also Erfolg und wird sicher fortgesetzt werden.
Ernst Weinisch hat berichtet, die Gloriette soll also unter anderem verglast werden neben anderen Plänen, die man hat für das Schloss Schönbrunn.
Die Volkspartei will sich als Privatisierungspartei stärker profilieren.
Das haben heute ÖVP-Generalsekretär Wilhelm Molterer und Industriesprecher Martin Bartenstein in einer Pressekonferenz in Wien unterstrichen.
Während die Privatisierung in der verstaatlichten Industrie nach Ansicht der ÖVP einigermaßen befriedigend läuft, hat die kleinere Koalitionspartei heftige Kritik an Finanzminister Ferdinand Latziner in der Diskussion um die Privatisierung der Kreditanstalt geübt.
Herbert Hutter berichtet.
Für Generalsekretär Wilhelm Molterer geht es bei der neuen ÖVP-Privatisierungsoffensive nicht nur um eine Abkehr von der Wirtschaftspolitik der SPÖ, sondern auch um ein Gegengewicht zu einem wirtschaftlichen Machtkartell der SPÖ, wie er sich ausdrückte.
Industriesprecher Martin Bartenstein dann zur Diskussion um die Privatisierung der Kreditanstalt.
Wenn Finanzminister Ferdinand Latziner jetzt eine Beratungsfirma einschaltet, so sei das eine weitere Verzögerung unverzichtbar.
Wir von der ÖVP meinen, dass diesbezüglich die Diskussion rasch zu beenden ist, dass eine Entscheidung noch vor der Wahl zu treffen ist, dass in jüngster Zeit angezogene Gutachter aus dem Ausland durchaus verzichtbar sind.
Zurufe eines sehr prominenten Investmentbankinghauses wie Merrill Lynch von der Vorwoche haben dem Herrn Bundesminister ja gezeigt, dass hier nicht nur positive Kritik kommen könnte.
Und wir meinen vor allem, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass sich die CA weder als Wahlkampfthema eignet, noch ein Gegenstand für Koalitions- oder Regierungsverhandlungen sein sollte.
Das sollte alles nicht sein.
Das hat sich diese Bank nicht verdient.
Eine weitere halbjährige Diskussion mit der Kreditanstalt am Markt würde das Institut weiter schädigen und dagegen wehren wir uns.
Bartenstein kritisiert Larzener für dessen angebliche Vorliebe für die schweizerische Bietergruppe, die eher Bartenstein zu sehen glaubt.
Die Schweizerlösung würde bedeuten, erstens, die großen Entscheidungen fallen im Ausland, nämlich in Zürich.
Zweitens, die CA würde auf Österreich reduziert und müsste auf ihr Ostgeschäft verzichten.
Und drittens, die Schweizer wollen die Industriebeteiligung wie Steyr oder Wienerberger verkaufen, meint der ÖVP-Industriesprecher.
Ist die andere Bietergruppe rund um die erste allgemeine Generalversicherung eher österreichisch?
Ich glaube, es ist relativ eine eher Generali als österreichisches oder nicht österreichisches Unternehmen zu bezeichnen, genauso wie ich das auch für Siemens tun würde.
Selbstverständlich sitzt die Konzernzentrale der eher Generali in Dresden und jene von Siemens in München.
Aber diese Unternehmungen sind über so viele Jahrzehnte in exzellenter Weise in unsere Wirtschaft integriert und sind wertvolle Bestandteile unseres Wirtschafts-, Versicherungs- und Geldwesens, dass ich da die Bezeichnung Ausländer nur, wie gesagt, bedingt gelten lassen möchte.
ÖVP-Industriesprecher Martin Bartenstein fordert aufgrund der Gesetzeslage aber auch noch eine weitere Bankenprivatisierung.
Es ist uns unverständlich, warum der Herr Bundesminister für Finanzen den Gesetzesauftrag ausschließlich, wenn schon mit dreijähriger Verzögerung, in Richtung Kreditanstalt betreibt und den jetzt umzusetzen gedenkt, nicht aber hingegen Bank Austria.
Es wäre wesentlich leichter und sinnvoller, die Privatisierung bei der Bank Austria voranzutreiben und dort einen Erlös von bis zu 12 Milliarden Schilling zu lukrieren.
Die Bundesanteile an der Bank Austria betreffen die ehemalige Länderbank.
Wenn Banken, Tabakwerke und Salinen privatisiert werden, dann könnte das 25 bis 30 Milliarden Schilling bringen, meint die ÖVP.
Auch die Länder sollen ihre Elektrizitätsgesellschaften privatisieren.
Das zweite Verstaatlichungsgesetz soll ersatzlos gestrichen werden, fordert die ÖVP.
Herbert Hutter hat berichtet.
Was haben wir in der ersten Journalhälfte alles gebracht?
Die nach wie vor schlimme Lage der rwandischen Flüchtlinge, die Probleme, Silvio Berlusconis, sie nehmen ständig zu.
Versöhnung heute, formelle Versöhnung zwischen Israel und Jordanien bei einem Treffen in Washington.
Proteste gegen Temelin-Aktivisten sind verhaftet worden.
Ein Hoffnungsschimmer für die Mieterndorfer Senke, dass dort endlich etwas passiert gegen die Grundwasserverschmutzung, ÖVP-Pläne zur Privatisierung und wie geht es weiter mit dem Schloss Schönbrunn.
Das waren Themen der ersten Journalhälfte.
In der zweiten Hälfte geplant unter anderem ein Beitrag über das Ende der Geiselnahme in Kassel, über die Suche nach zwei Opfern einer großen Mure im Oberinntal in Tirol und von dem Salzburger Festspiel erwarten wir auch einen Vorbericht auf eine interessante Schauspielpremiere.
Vorall dem aber ein Programmhinweis.
Über Blatt suckt er sich's erschaunt, Überm Bauch suckt er's Spanntnis gewohnt.
Die Österreicher werden immer dicker.
Heute sind schon doppelt so viele Menschen übergewichtig wie noch vor 20 Jahren.
Der Grund ist, im Schlaraffenland ist die Verführung zu groß.
Der Ernährungspsychologe Volker Budl sagt, der Fehler ist, es fällt einfach schwer in der großen Auswahl zu entscheiden, was ess ich, was ess ich nicht.
Der Österreicher entscheidet sich tief in seiner Seele für gehaltvolles, fettes Essen.
Schon die Kinder sind davon geprägt.
Sie kommen ja nicht auf die Welt und können Deutsch reden oder österreichischen Dialekt, sondern das sind ja Lernprozesse.
Und so lernen sie auch die Knödel und alle Spezialitäten der österreichischen Küche.
Die Familie, die Schule, die Gesellschaft hat letztendlich in der Hand, was ihre Nachkommen gerne mögen.
Kalorienzählen, Verbote und Gebote nützen da gar nichts, sagt die Ernährungsexpertin Hanni Rützler.
Ich denke, es hat sich gezeigt, dass jahrzehntelange moralisch appellative Aufklärungskampagnen die Zielsetzung verfehlt haben.
Mehr über das Weniger-Essen hören Sie heute Abend ab 18.20 Uhr in einem Journal Panorama.
Und wir wechseln zur Geiselnahme in Kassel.
Dort hatten gestern im Untersuchungsgefängnis von Kassel 39 Schubhäftlinge aus Algerien, Marokko und Polen einen Aufseher in ihre Gewalt gebracht.
Heute früh mussten sie aufgeben, Gerhard Seyfried berichtet.
Die Geiselnehmer lagen auf dem Boden vor dem Kasseler Untersuchungsgefängnis.
Die Geisel, ein 39 Jahre alter Gefängniswärter, wurde weggebracht.
Seine Ehefrau und die beiden Kinder konnten aufatmen.
So endete am frühen Vormittag ein Nervenkrieg, der 22 Stunden angedauert hatte.
Seit im Morgengrauen Spezialisten der Antiterroreinheit GSG 9 in Stellung gegangen waren, hatte man mit dem Sturm auf das Gefängnis gerechnet.
Die Männer in ihren kugelsicheren Westen und mit Scharfschützengewehren waren es letztlich auch, die die Entscheidung herbeiführten.
Die Polizeiverhandler waren zum Schein auf die Forderung der 39 Geiselnehmer eingegangen und hatten einen Autobus bereitgestellt.
Beim Einsteigen in den grün-weißen Polizeibus wurden die mit Messern bewaffneten Häftlinge überwältigt, der gefangene Wachebeamte befreit, auch Schüsse waren zu hören.
Die 39 Geiselnehmer, abgelehnte Asylbewerber aus Algerien, Marokko und Polen, wollten zunächst freie Fahrt nach Skandinavien oder nach Frankreich.
Schlussendlich sollte die Fahrt zunächst nach Wiesbaden gehen.
Die Häftlinge warfen den Behörden vor, in völlig überfüllten Gefängnissen festgehalten zu werden.
Außerdem sei den Moslems ein Raum mit einem Teppich für ihre Gebete verweigert worden.
Gestern Vormittag hatten sie den Wärter getäuscht, überwältigt und seine Schlüssel abgenommen.
Einmal zeigten sie sich mit ihrem Gefangenen auf dem Gefängnisdach und bedrohten ihn.
Mit einem von mehreren Küchenmessern, die sie in der Gefängnisküche erbeutet hatten.
Gegen Abend stockten die Verhandlungen.
Polizisten versuchten das Gebäude im Sturm zu nehmen, konnten aber nicht in das Zimmer vordringen, in dem die Geisel festgehalten wurde.
Nach wenigen Minuten musste die Aktion abgebrochen werden.
Die Mäuterer hatten inzwischen Feuer gelegt.
Während dicke Rauchschwaden über den Gefängniskomplex zogen, wurden 90 unbeteiligte Häftlinge herausgebracht und in eine andere Haftanstalt verlegt.
Die Geiselnehmer waren offenbar untereinander gespalten in einen harten Kern und in eine kompromissbereite Fraktion.
Die Polizei setzte auf Zeit.
Sogar ein islamischer Geistlicher wurde in den Morgenstunden aufgeboten, um mit den Häftlingen zu sprechen.
Diese beteten im Morgengrauen zu Allah,
beharrten auf ihrer Forderung nach freiem Geleit.
Letztlich kam es zum Kompromiss, der verlangte Autobus fuhr vor.
Mit dem erfolgreichen Einsatz der kampferprobten GSG 9 Leute, die die Geiselnehmer überrumpelten, fand die Geiselnahme ihren unblutigen Abschluss.
Gerhard Seifried aus Kassel.
Die österreichischen Molkereien stellen sich auf die EU-Konkurrenz ein, und zwar durch Zusammenschlüsse, denn nur ab einer gewissen Betriebsgröße glaubt die heimische Milchwirtschaft konkurrenzfähig zu sein.
Der Fusionstrend beschert aber auch etliche Probleme.
So gibt es vor allem im ländlichen Raum Schwierigkeiten mit dem Vertrieb, wird Milch in Geschäfte häufigerst am Tag vor dem Ablaufdatum angeliefert.
Und die Zusammenschlüsse werden natürlich auch nicht zuletzt im Hinblick auf Rationalisierungseffekte getätigt.
So wurden nun von der Wien Milch 120 Mitarbeiter gekündigt, Katharina Assis berichtet.
Die Milch ist bereits am Überkochen.
So könnte man die Stimmung des Betriebsrats der Wien Milch AG heute Vormittag beschreiben.
In der Vorwoche wurde die Belegschaftsvertretung von den 120 Kündigungen schriftlich informiert.
Ein Gespräch mit der Unternehmensführung war seither nicht möglich.
Und auch heute war kein Verantwortlicher der Wien Milch für eine Stellungnahme erreichbar.
Sämtliche Vorstandsdirektoren hatten sich Urlaubstage genommen.
Für den Betriebsrat, der diese Unternehmensentscheidung anfechten will, sind es klare Managementfehler, die zur Kündigungswelle und letztlich zur geplanten Schließung des Wiener Werks führten.
Betriebsrat Peter Grun?
Für sich ist es so, dass es bis jetzt eigentlich keine Vorwärtsstrategien gegeben hat, sondern es hat immer nur Schließungen gegeben.
Und damit war also der Fall erledigt, weil die Molkerei-Direktoren es ja nicht gewohnt waren, im freien Markt zu handeln.
Und sie haben es auch gar nicht gelernt.
Sie sind ja teilweise pragmatisiert und haben also Pensionsverträge.
Und das kann man natürlich am Rücken der Belegschaft leichter tun, weil die haben das nicht.
Die Kündigung der 120 Molkereiarbeiter wird in einem Monat rechtskräftig.
Die Wien Milch hat sich zwar bereit erklärt, die gesetzliche Abfertigung um 45 Prozent zu erhöhen.
Ihre Jobs sind diese Beschäftigten aber trotzdem los, klagt Betriebsrat Krohn.
Ich sag's mal so, man gibt den Leuten Geld und stellt sie auf die Straße.
Denn wo wollen Sie heute einen 40- bis 50-jährigen Molkereifachmann in Wien unterbringen?
Hintergrund dieser Kündigungswelle ist die Fusion der Wien Milch AG mit der Scherdinger AG.
Durch den Zusammenschluss der beiden weißen Riesen erhofft man nicht nur mehr Chancen im großen europäischen Markt.
Der Zusammenschluss spart natürlich auch Geld.
Ein kleiner Teil der Produktion wird in den 14.
Bezirk in Wien verlagert, der Rest nach Baden und nach Wiener Neustadt.
aber auch in den niederösterreichischen Gemeinden Prinzendorf und Kirchschlag werden Produktionen stillgelegt.
100 Millionen Schilling will man auf diese Weise einsparen.
Veränderung in der Milchwirtschaft, Wien-Milch soll sich mit Scherdinger vereinigen und kündigt nun 120 Beschäftigte.
Katharina Assis hat berichtet.
Unser nächstes Thema, Stress in der Arbeitswelt.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Auto, müssen zu einem wichtigen Termin, es staut sich aber, ein Presslufthammer bohrt in Ihrer Nähe und es ist heiß.
Dann haben Sie alle die Kriterien beisammen, die Stress auslösen können.
Der Wettlauf gegen die Zeit, Lärm und Hitze.
Eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation hat nun ergeben, dass Frauen mehr unter Stress leiden als Männer.
Näheres über diese Studie von Werner Wanczura.
Dieses Ergebnis ist gesundheitspolitisch katastrophal, wenn man bedenkt, wie sich Stress gesundheitlich und psychisch auswirken kann.
Der hier gemeinte belastende Stress, die Wissenschaftler sagen Distress dazu, im Gegensatz zum anregenden Eustress, kann Herz-Kreislauf-Krankheiten auslösen.
Nicht umsonst ist der Herzinfarkt die Todesursache Nummer 1.
Er kann Magenbeschwerden bis hin zum Magengeschwür, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Depressionen, Bluthochdruck, sexuelles Versagen und sogar
Tumorbildung fördern.
Das ist nur ein Auszug aus dem Sündenregister des schädlichen Stress, der vor allem das Immunsystem schwächt und daher anfälliger für Krankheitserreger aller Art machen kann.
Mehr als eine Million Erwerbstätiger in ganz Österreich, so zeigen Untersuchungen, leiden unter Stress am Arbeitsplatz.
Die Hauptursachen für diesen Stress sind Hitze, Lärm, schwere Arbeit, aber auch Unterforderung, Arbeitsdruck, Hetzjagd gegen die Uhr und Konflikte mit Arbeitskollegen, Vorgesetzten und Verwandten, ungerechte Behandlung und Kontaktmangel am Arbeitsplatz.
Noch einige Ergebnisse aus der Wiener Studie, für die mehr als 1200 Personen befragt wurden.
Nach den Arbeiterinnen sind weibliche Angestellte mit einem Drittel Betroffener die häufigsten Opfer von Berufsstress.
Es folgen mit 25 Prozent männliche Angestellte.
Selbstständige geben am seltensten an, unter Berufsstress zu leiden.
Nur ein Viertel der Frauen und ein Fünftel der Männer in dieser Berufsgruppe fühlen sich unter Dauerdruck.
Arbeiterinnen sind nicht nur in der Arbeit, sondern auch zu Hause ganz besonders belastet.
Familiendauerstress zerrüttet die Nerven jeder dritten Arbeiterin.
Je 25 Prozent der weiblichen Angestellten, männlichen Arbeiter und Hausfrauen fühlen sich nicht nur im Beruf, sondern auch zu Hause unter Druck.
Die typischen Reaktionen auf Stress sind geschlechtsspezifisch, so fanden die Autoren der Studie, der Internist Dr. Christian Temmel und der Psychiater Dr. Rudolf Karatzmann heraus.
Frauen trösten sich mit süchtigem Essen und Rauchen, Männer ebenfalls mit Essen, typischerweise aber auch mit Alkohol.
Die beiden Autoren geben Empfehlungen, wie man dem Teufelskreis von Arbeit, Privatleben und Stress entgehen kann, persönliche Probleme nicht wegschieben, sondern sich mit ihnen auseinandersetzen, die Zeit besser einteilen lernen, das Leben vereinfachen und mehr Zeit für die eigenen Bedürfnisse widmen und regelmäßig Sport betreiben.
Die Studie unter dem Titel Stress, Droge und Fluch im Leben kann kostenlos bezogen werden.
Wiener Telefonnummer 531 14 877 45.
Übrigens sieht das neue Arbeitnehmerschutzgesetz vor, dass bis 1997 alle Arbeitsplätze in Österreich auf krankmachende Faktoren untersucht werden sollen.
Wetten, dass die damit betrauten Experten ordentlich unter Stress geraten werden?
Ein Bericht von Werner Amtschörer über eine neue Studie zum Thema Stresstreifeleinsätze.
In Salzburg beginnen heute die Festspiele, das österreichische Renommierfestival, bei dem sich die Stars der Bühne und der Oper wieder einstellig eingeben.
Die großen Hits sind schon ausverkauft, etwa Patrice Chéros' Don Giovanni.
Ein weiteres Hauptevent bei den Opern ist Boris Godunov.
Beim Theater gibt es neben dem Jedermann mit neuer Bullschaft Maddalena Kripa, unter anderem Antonis und Kleopatra von Shakespeare.
Dazu jede Menge Konzerte bis Ende August.
Viele von diesen Konzerten sind auch live in Österreich 1 zu hören.
Die erste große Premiere findet bereits heute Abend statt.
Auf der Perner Insel in Haarlein gibt man Luigi Pirandellos Fragment »Die Riesen von Berge« in der Inszenierung von Luca Ronconi.
Volkmar Parschalk hat die letzte Probe besucht.
Sein Beitrag beginnt mit einem Szenenausschnitt.
Geister?
Was für Geister?
Hier!
Erscheinen!
um die Menschen zu erschrecken und um sie von uns fernzuhalten.
Haltet den Mund!
Die Schauspielerin Ilse kommt mit ihrer schon sehr zusammengeschrumpften Theatertruppe zu Cotrone, einem Lebenskünstler oder Zauberer, der sich mit ein paar vom Leben ausgestoßenen Menschen in eine verfallene Villa am Berg zurückgezogen hat.
Ilse will das Stück eines jungen Dichters aufführen, der sich ihretwegen umgebracht hat und das niemand sehen will.
In Codrones Villa werden die Schauspieler in eine Welt der Träume und Illusionen hineingezogen, mit Puppen in einem mit Spiegeln gefüllten Dachboden Puppen, die zum Leben erweckt werden.
Ilse will jedoch ihre theatralische Botschaft einem Publikum,
also der Öffentlichkeit offerieren.
Cotrone schlägt einen Auftritt bei der Hochzeit der Riesen vom Berge vor.
Seit Strehlers legendärer Inszenierung am Piccolo Teatro wird darüber gerätselt, wer diese Riesen sind, die mit einer Brutalität ohne Gleichen am Schluss in die Theatervorstellung einbrechen und alles zerstören.
Luca Ronconi, der Regisseur der Salzburger Aufführung, zu dieser Frage
Für Pirandello haben die Riesen von Berge keine direkte politische Bedeutung.
Sie sind vielmehr eine Verkörperung des Publikums.
Es geht um die Haltung des Publikums gegenüber dem Phänomen der Kunst.
Natürlich kommen aus heutiger Sicht verschiedene Attribute hinzu.
Doch ich glaube, im Wesentlichen kann jeder in den Riesen sehen, was er will.
Die prominente deutsche Schauspielerin Christa Berndl spielt die Skritscha, eine alte Frau, die von der Begegnung mit dem 101.
Engel zehrt.
Auch sie entdeckt in dem Stück eine große Aktualität, eine Vorwegnahme der Diktaturen unseres Jahrhunderts und der Kunstfeindlichkeit unserer Gesellschaft.
Es sind schon die Riesen, die bestimmen, wie die Welt aussieht und die die Welt gestalten, also abgesehen davon, die für Kunst und derlei Dinge gar keine Zeit haben.
Aber es ist jedenfalls eine riesige Kraft, die die Welt bestimmt und gegen die die Kunst sich behaupten muss.
Sie wird zerstört, sie wird kaputt gemacht.
Es können genauso gut natürlich große Kräfte sein, die die Welt vorwärts treiben, die Forschung, die alles, was unsere technisierte Welt.
Ronconi hat sich von seiner Bühnenbildnerin Margarita Palli die alte Sohle-Aufbereitungshalle zu einem faszinierenden, alle technischen Raffinements beinhaltenden Theaterraum auf zwei Etagen umbauen lassen, indem alle optischen und akustischen Tricks mit der Primitivität des Raumes kontrastieren.
Jutta Lampe, der Star der Berliner Schaubühne, ist eine von Sendungsbewusstsein erfüllte Ilse, Walter Schmidinger der Weise, in seine Träume zurückgezogene Kodrone.
Geister steigen aus dem Nebel.
Das ist eine natürliche Sache.
Hier geschieht das, was für gewöhnlichen Traum geschieht.
Ich lasse es auch im Wachen geschehen.
Das ist alles.
Die Träume.
Die Musik, das Gebet, die Liebe, all das Unendliche, das in den Menschen ist, das finden Sie hier in dieser Villa und drumherum.
Soviel aus Salzburg heute Abend, also Auftakt der Festspiele.
In Tirol, in Ri, dem Oberinntal, suchen Rettungsmannschaften seit gestern nach einem von einer Mure mitgerissenen Auto, in dem ein Tiroler Ehepaar unterwegs war.
Womöglich war Neugier indirekt die Ursache des Unglücks.
Von den Sucharbeiten meldet sich direkt Matthias Schrom.
Hier in Ried wurde bisher erst der Arm eines Toten gefunden.
Vom Auto und von der zweiten Vermissten fehlen bisher noch jede Spur.
Etwa vier Kilometer weit wurde das Auto vom 56-jährigen Ludwig Qualch von Vendels aus ins Gemeindegebiet von Ried mit den Geröllmassen in die Tiefe gerissen.
Hier in den Gemeinden Ried und Vendels ist man entsetzt darüber, dass zwei Menschen ihr Leben lassen mussten.
Mit Millionenaufwand hatte man nämlich in der Vergangenheit Schutzdämme und ein Geröll-Auffangbecken gebaut, nachdem vor 32 Jahren die letzte große Mure abgegangen ist.
Und ausgerechnet in diesem 22 Kubikmeter fassenden Geröll-Auffangbecken befindet sich nun wohl das Auto der Familie Walch.
Es wurde zwar kein einziges Wohnhaus von der Mure in Mitleidenschaft gezogen,
Franz Gamper, der Einsatzleiter und Bürgermeister, erinnert sich an das tragische Wochenende.
Ich weiß nur so viel, dass der Altkamerad der Freiwilligen Feuerwehr interessiert daran war, wie weit die Berg-, Waldwege in Mitleidenschaft gezogen werden.
Und bei dieser Fahrt hat er seine Gattin mitgenommen und dürfte irgendwo dann von der Mure erfasst worden sein und mitgerissen werden.
Ludwig Walch wollte sich also als ehemaliger Feuerwehrkommandant das Ausmaß des Murenabgangs ansehen, als er und seine Gattin Marie-Therese von den Geröll- und Gesteinsmaßen erfasst wurden.
In diesen Minuten wurde, wie gesagt, die Leiche von Ludwig Walch gefunden.
Um den schwer verstümmelten Leichnam zu bergen, musste nun aber extra ein Packer an die Fundstelle gebracht werden.
Das Ehepaar hinterlässt zwei erwachsene verheiratete Kinder und einen 13-jährigen Buben, der noch in die Schule geht.
Hier in den Geröll- und Gesteinsmassen wird jetzt also noch mit mehreren Packern und Metallsuchgeräten nach dem Auto und der zweiten Leiche in den Schuttmassen gegraben.
Nach diesem Bericht aus Tirol nun am Ende des Mittagschanals noch einmal ins Nachrichtenstudio.
USA.
Der Nahostfriedensprozess macht Fortschritte.
Washington ist heute Schauplatz eines historischen Händedrucks zwischen Israels Ministerpräsidenten Rabin und dem jordanischen König Hussein.
Rabin und Hussein werden eine gemeinsame Erklärung veröffentlichen.
Ein offizieller Friedensvertrag wird heute noch nicht unterzeichnet.
Zwischen Israel und Jordanien hat 46 Jahre lang Kriegszustand geherrscht.
Tschechien.
Bei der Blockade der Atomkraftwerksbaustelle Temelin hat es gewalttätige Zusammenstöße gegeben.
Mitglieder des Werkschutzes fuhren in der Nacht mit Autos gegen die demonstrierenden Umweltschützer.
Es gab sechs Verletzte.
In der Früh räumte die tschechische Polizei die blockierte Zufahrtsstraße zu dem Kernkraftwerk.
24 Atomgegner wurden festgenommen, unter ihnen zwei Österreicher.
Derzeit halten sich noch etwa 150 Umweltschützer in Temelin auf.
Sie wollen ihre Proteste fortsetzen.
Österreich.
In die Sanierung der Fischerdeponie in Niederösterreich dürfte jetzt Bewegung kommen.
Nach Ansicht des zuständigen FPÖ-Landesrates Hansjörg Schimanek könnten Trinkwasserversorgungsanlagen in der Mitterndorfer Senke durch die Altlasten akut gefährdet sein.
Schimanek hat behördlich verfügt, dass Gefahr im Verzug ist.
Der ehemalige Deponiebetreiber kann jetzt keinen Einspruch mehr gegen eine Räumung erheben.
Schimanek will, dass die Fischerdeponie innerhalb von zwei bis drei Jahren geräumt und das Grundwasser abgeschirmt wird.
Die Kosten würde der Bund übernehmen.
Ruanda Saire Die Cholera-Epidemie in den Flüchtlingslagern in Saire breitet sich immer weiter aus.
Bis jetzt sind schon mehr als 11.000 Menschen an der Seuche gestorben.
Die UNO versucht weiterhin, die Flüchtlinge zur Heimkehr zu bewegen.
Saire hat seine Grenzen zu Ruanda jetzt wieder geöffnet.
Viele Menschen sind allerdings in so schlechter körperlicher Verfassung, dass sie den Heimweg nicht mehr antreten können.
Inzwischen ist die internationale Hilfe für die Flüchtlinge voll angelaufen.
Die amerikanische Luftwaffe hat damit begonnen, Lebensmittel über den Flüchtlingslagern abzuwerfen.
Nikelauda transportiert heute österreichische Hilfsgüter per Flugzeug nach Burundi, von wo sie dann mit Lastwagen nach Ruanda gebracht werden.
Deutschland.
Die Geiselnahme in Kassel ist unblutig zu Ende gegangen.
39 Schubhäftlinge, die gestern einen Wachebeamten in ihre Gewalt gebracht hatten, ergaben sich widerstandslos.
Sie wurden in eine andere Haftanstalt gebracht.
Die Geisel ist frei.
Ursprünglich hatten die Schubhäftlinge die freie Ausreise aus Deutschland verlangt.
Auf diese Forderung verzichteten sie allerdings dann.
Italien.
Der Finanzchef der Fininvest-Unternehmensgruppe hat sich den Behörden gestellt.
Gegen den Manager war am Samstag ein Haftbefehl wegen Korruptionsverdachtes erlassen worden.
Die Fininvest-Gruppe gehört Ministerpräsident Berlusconi.
Der Regierungschef wollte die Verhängung der Untersuchungshaft in Korruptionsfällen ursprünglich drastisch einschränken.
Er musste sein umstrittenes Dekret aber nach heftigen Protesten zurückziehen.
Österreich.
Der Fußballclub Austria Wien trennt sich von Andi Ogris.
Der Austria-Vorstand hat heute beschlossen, dass der Stürmer die Mannschaft wegen Disziplinlosigkeit verlassen muss.
Ogris hatte in der vergangenen Woche während eines Trainingslagers den Zapfenstreich überzogen.
Das Wetter heute Nachmittag meist sonnig.
Über dem Bergland allerdings Quellwolken und vor allem in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberkernten Gewitter.
Temperaturen 28 bis 33 Grad.
Das war unser Mitleidschanal.
Technisch betreut hat sie Ewald Fais, Studieregie Agathe Zupan und auch ihr Moderator Louis Glück verabschiedet sich.
Die Salzburger Festspiele werden eröffnet. Die erste Premiere findet mit Luigi Pirandellos "Die Riesen vom Berge" auf der Perner Insel in Hallein statt. Einblendung: Szenenausschnitt "Die Riesen vom Berge", Interview: Regisseur Luca Ronconi, Interview: Schauspielerin Christa Berndl.
Mitwirkende:
Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
, Ronconi, Luca [Interviewte/r]
, Berndl, Christa [Interviewte/r]
Datum:
1994.07.25 [Sendedatum]
Ort:
Hallein
Schlagworte:
Kultur
;
Kulturveranstaltung
;
Festakte
;
Vorschau
;
Drama
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
;
Bundesland / Salzburg
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten