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Donnerstag, 4.
November.
Zur Mittagsjournal begrüßt Sie Christel Reis.
Eine Stunde aktuelle Informationen steht wieder auf den Programmen von Österreich 1 und Ö3.
Und das ist heute unser Themenangebot.
Italien.
Fast schon täglich gibt es neue Enthüllungen über die grün-weiß-rote Mischung von Politik und Korruption.
Ins Schussfeld der Kritik geriet nun Staatspräsident Scalfaro.
Wie alle Innenminister in den vergangenen zehn Jahren soll auch er Geld aus dem Fonds des Geheimdienstes bekommen haben.
Scalfaro dementiert.
Einen neuen Streit gibt es um das faschistische Siegesdenkmal in Südtirol.
Zukunft der UNO-Präsenz auf den Golanhöhen.
Friedensprozess im Nahen Osten, möglicherweise gibt es bald einen Durchbruch bei den israelisch-syrischen Verhandlungen.
Das Tauziehen um die neue russische Verfassung geht weiter.
Die Caritas stellt neue Projekte für Osteuropa vor.
Aufklärung oder Verbot, das ist die Frage bei dem Symposium übers Rauchen und über die Gesundheit in Wien.
Nach dem Scheitern der grün-grünen Ehe gärt es bei der VGU, der für das Wochenende geplante Bundeskongress könnte platzen.
Das umstrittene Airborne-Center in Salzburg ist eröffnet.
Und am Samstag wird in der böhmischen Stadt Grumau ein internationales Schiele-Zentrum eröffnet.
Unsere Kulturredaktion berichtet schon heute darüber.
Was nun folgt, sind fünf Minuten Nachrichten, geschrieben hat sie Markus Fritz.
Gelesen werden sie von Wilfried Schierlbauer.
USA.
Bei den verheerenden Bränden in Kalifornien gibt es das erste Todesopfer.
Der britische Regisseur Duncan Gibbins ist in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlegen.
Er hatte versucht, seine Katze aus seinem brennenden Haus zu retten.
Makabres Detail am Rande.
Gibbins hatte mehrere Filme gedreht, in denen es um verheerende Brände geht.
Zuletzt einen mit dem Titel Verbrennungen dritten Grades.
Die Feuerwehr bekommt langsam die Kontrolle über das Feuer.
Der Wind hat nachgelassen und facht die Flammen momentan nicht mehr neu an.
Hubschrauber kippen aus riesigen Behältern mehr Wasser auf die Brandherde.
Allein in Malibu bei Los Angeles wurden 300 Häuser zerstört, darunter auch mehrere Villen von Hollywood-Stars.
Bosnien-Herzegowina.
In Zentralbosnien sind die Moslems in der Offensive.
Nach tagelangen Kämpfen ist heute früh eine moslemische Vorhut in Varys einmarschiert.
Die Soldaten stießen auf keinerlei Widerstand, die kroatischen Truppen haben Varys in der Nacht verlassen.
15.000 kroatische Zivilisten sind auf der Flucht.
Sie fürchten Racheakte.
Kroatische Soldaten haben vor zehn Tagen ein Massaker an der moslemischen Zivilbevölkerung des Dorfes Dubnido in der Nähe von Varys verübt.
Italien.
Staatspräsident Scalfaro beteuert seine Unschuld.
Am Abend ist Scalfaro überraschend in Radio und Fernsehen aufgetreten.
Dabei hat er die Vorwürfe zurückgewiesen, zwischen 1983 und 86 als italienischer Innenminister Gelder aus einem Geheimdienstfonds erhalten zu haben.
Scalfero ging seinerseits in die Offensive und sprach von Versuchen, den Staat zu zerstören.
Er werde mit allen Mitteln gegen die Angriffe auf seine Ehre kämpfen.
Unmittelbar vor der Rede Scalferos haben ihm Regierung und Parlament das Vertrauen ausgesprochen.
Nahe Osten.
Bundeskanzler Wranicki beendet heute seine Syrienreise.
Letzter Programmpunkt ist ein Besuch bei den österreichischen UNO-Soldaten auf den Golanhöhen.
Österreich und Syrien wollen in Zukunft wirtschaftlich enger zusammenarbeiten.
Der Friedensprozess im Nahen Osten ist wieder ins Stocken geraten.
Syrien beschuldigt Israel nicht an ernsthaften Verhandlungen interessiert zu sein.
Andererseits soll es in Oslo israelisch-syrische Geheimgespräche gegeben haben, berichten israelische Zeitungen.
Der ägyptische Außenminister Moussa versucht in Israel zu vermitteln.
Die Gespräche zwischen Palästinensern und Israelis sind vor zwei Tagen abgebrochen worden.
Grund, Auffassungsunterschiede über den israelischen Truppenrückzug aus Gaza und Jericho.
Die israelische Regierung selbst sieht sich mit einem Misstrauensantrag konfrontiert.
Eingebracht wurde er vom oppositionellen Likud-Block, der bei den Kommunalwahlen Stimmengewinne verbuchen konnte.
Hongkong.
Ein Flugzeugunglück ist heute früh glimpflich ausgegangen.
Ein taiwanesischer Jumbo-Jet raste über die Landebahn des Flughafens in Hongkong hinaus und stürzte ins Meer.
Das Rettungssystem funktionierte, die fast 300 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten sich über Notrutschen retten.
22 Menschen wurden nur leicht verletzt.
Unglücksursache war vermutlich extrem schlechtes Wetter.
Kurz zuvor gab es auf dem Flughafen von Hongkong Taifun-Warnung.
Vietnam.
Östlich von Hanoi ist eine Benzinpipeline explodiert.
Mindestens 44 Menschen kamen dabei ums Leben.
Sie hatten versucht, das aus einem Leck austretende Benzin aufzufangen.
Als der Treibstoff explodierte, verbrannten sie bei lebendigem Leib.
Australien.
Wieder sind in der Nähe von Sydney zwei Leichen entdeckt worden.
Der Fundort liegt nur einen Kilometer von jener Stelle entfernt, an der bereits am Montag die Leiche einer deutschen Touristin gefunden wurde.
Auch die heutigen Toten könnten zwei Deutsche sein, die bereits seit Ende 1991 vermisst werden.
Italien.
Heute wird Federico Fellini beigesetzt.
Der am Sonntag verstorbene Star-Regisseur wird in seiner Geburtsstadt Rimini feierlich zu Grabe getragen.
Gestern gab es in Rom einen Staatsakt für Fellini, an dem auch Präsident Scalfero teilgenommen hat.
Zuvor haben tausende Menschen in der Filmstadt Cinecittà Abschied von ihrem Idol genommen.
Nepal.
Österreichischer Gipfelerfolg am Himalaya.
Wie heute bekannt wurde, hat der Salzburger Sepp Inhöger am 15.
Oktober den 8163 Meter hohen Manaslu bezwungen.
Im Alleingang.
Den anderen Mitgliedern der Gasteiner Bergrettungsexpedition war der Gipfelsieg verwehrt.
Sie mussten umkehren, um einen verunglückten deutschen Bergsteiger zu retten.
Sechs Minuten nach 12 Uhr.
Wie das Wetter wird in Österreich, das weiß Andreas Thiesner.
Zumindest heute und morgen wird sich nichts wesentliches ändern.
Es bleibt im Flachland meist trüb und kühl, im Bergland und in vielen Tälern aber scheint die Sonne.
In der Nacht zum Samstag kommen von Süden her Wolken und mit ihnen verschwindet vorerst auch der beständige Hochnebel.
Dafür tauschen wir aber ein Wochenende ein, das fast überall regnerisch sein wird.
Die aktuellen Meldungen Wien Nebel, leichtes Nieseln 7°, Eisenstadt Nebel 7°, St.
Nebelig, trübe Aussichten und zeitweise Nieseln, so wie bisher in großen Teilen Ober- und Niederösterreichs, Kärntens, der Steiermark und im Burgenland.
Bei Höchstwerten nur um etwa 7 Grad.
Und er wird sich auch nur stellenweise lichten.
Sonne und 9 bis 15 Grad jedoch in vielen Alpentälern, in Vorarlberg, Tirol, in Salzburg, in Oberkärnten und der Obersteiermark.
In der kommenden Nacht bildet sich fast wie gewohnt Nebel und auch der Hochnebel breitet sich aus.
Die Temperaturen sinken auf 8 bis 2 Grad.
Morgen Freitag Nebel oder Hochnebel und leichtes Nieseln, aber auch so wie heute wieder Sonne in den Bergen, in vielen Tälern und vor allem im Westen.
Allmählich macht sich Südostwinter merkbar und mit ihm ziehen Wolken.
vor allem im Süden auf.
Gegen Abend wird es dann in Süd- und Osttirol sowie in Kärnten und der Steiermark regnerisch.
Die Temperaturen morgen 7 bis 13 Grad.
Und am Samstag regnet es am Vormittag nicht nur südlich der Alpen, sondern auch im Norden und Osten.
Im Laufe des Nachmittags aber dann überall in wenig.
Das waren die trüben Wetteraussichten präsentiert von Andreas Tisner.
Die Destabilisierung der italienischen Demokratie durch uferlose Skandale nimmt kein Ende.
Nachdem in den letzten Monaten führende Vertreter aus Wirtschaft und Politik in die Schmiergeldermittlungen der Tribunale verwickelt worden waren, ist nun auch die oberste Amtsperson der Republik ins Schussfeld der Verdächtigungen geraten.
Staatspräsident Oscar Luigi Scalfaro.
Eine in den letzten Tagen ans Tageslicht geratene Affäre um die mutmaßliche Veruntreuung von Millionenbeträgen aus dem Fonds des zivilen Geheimdienstes Siste hat mehrere seiner nunmeiner inzwischen verhafteten Vertreter zu spektakulären Enthüllungen veranlasst.
So sollen in den vergangenen zehn Jahren sämtliche Innenminister monatlich umgerechnet rund eine Million Schilling aus dem Topf des Geheimdienstes erhalten haben.
An der Vertuschung dieser Usancen soll auch der damalige Innenminister und eben heutige Staatschef Oscar Luigi Scalfaro beteiligt sein.
Die Aufregung, die diese Nachricht auslöste, war groß.
Der von Regierungschef Ciampi sofort einberufene Ministerrat sprach Scalfaro sein Vertrauen aus und mutmaßt eine ekelerregende Lügenkampagne mit dem Ziel, die Institutionen des Staates zu delegitimieren.
Doch Scalfaro gab sich damit nicht zufrieden.
Er warnte sich noch gestern Abend direkt an sein Volk.
Andreas Pfeiffer berichtet.
Die italienische Bevölkerung hatte sich gestern eigentlich auf einen gemütlichen Fußballabend eingestellt.
Doch kurz nach 22 Uhr musste die Ausstrahlung des UEFA-Cups von den hochpolitischen Ränkespielen um den zivilen Geheimdienst unterbrochen werden.
Der Stadtpräsident, so lautete die Ankündigung auf den gleichgeschalteten Kanälen des Fernsehens, habe den Italienern eine Botschaft mitzuteilen.
Nach 20 Minuten verwirrender Wartezeit, als die Moderatoren bereits wieder die bekannten Putschgerüchte bemühten, erschien Oscar Luigis Calvaro endlich auf den Bildschirmen, um sich salbungsvoll gegen die Anwürfe der Geheimdienstvertreter zu verteidigen.
Prima si è tentato con le bombe.
Zuerst hat man es mit Bomben versucht, jetzt mit dem unwürdigsten und schändlichsten aller Skandale.
Jetzt müssen wir unbeirrbar und zuversichtlich bleiben.
Die Zuversicht und das Vertrauen in die staatlichen Institutionen haben trotz der wortgewaltigen Apologie des Präsidenten Schaden gelitten.
Nachdem bereits der ehemalige Schatzmeister des Geheimdienstes Maurizio Broccoletti und dessen Ex-Leiter Riccardo Malpica behauptet hatten, der Geheimdienst habe regelmäßig die Privatkassen von Politikern aufgefüllt,
erhielt der Verdacht gestern eine neuerliche Bekräftigung.
In einem acht Stunden währenden Verhör legte der ehemalige Kassier des Abwehrdienstes, Michele Galati, säuberlich aufbewahrte Dokumente auf den Tisch, die hohe Geldbeträge und nicht minder hochrangige Namen auflisten.
In den letzten zehn Jahren sollen sämtliche Innenminister ein monatliches Gehalt in Millionenhöhe bezogen haben.
Einzig und allein der greise Christdemokrat Amintore Fanfani habe solche Geschenke verweigert.
Dem damaligen Innenminister Scalfaro schreibt der Kassier zu, für einen Freund der Familie ein Darlehen ermöglicht zu haben und später, gemeinsam mit dem jetzigen Innenminister Nicola Mancino, die Löcher im Budget des Geheimdienstes vertuscht zu haben.
Dies alles, so beteuerte der Beschuldigte gestern live, sei nichts anderes als ein Attentat auf den Staat.
A questo gioco al massacro io non ci sto.
Bei diesem politischen Massaker spiele ich nicht mit.
Ich habe die Pflicht, mich davon fernzuhalten.
Dabei geht es mir nicht darum, meine Person zu verteidigen.
Ich kann jederzeit meinen Posten räumen.
Vielmehr habe ich mit aller Kraft das durch die Verfassung eingesetzte Amt des Staatspräsidenten zu schützen.
Die Zeit bis zu den Wahlen darf nicht damit vertan werden, die Institutionen dieses Staates durch Angriffe auf die Personen, die sie repräsentieren, langsam auszuhöhlen.
Mit dem Ministerrat stimmen auch die großen italienischen Zeitungen dieser Interpretation zu und rufen in ihren Kommentaren zur Bewahrung der öffentlichen Ordnung und zum Schutz der Würde des Staates auf.
Einzig der mit der Lega Nord sympathisierende Independente spricht von der Dämmerung eines Halbgottes und wirft dem Präsidenten vor, er hätte nichts weiter gesagt, als dass er zu bleiben gedenke.
Die Lega Nord und die Ex-Kommunisten fordern den Rücktritt des Innenministers Mancino und die sofortige Festsetzung eines Wahltermins.
Tatsache ist, dass nunmehr auch die letzte Integrationsfigur der Republik nicht mehr über jeden Zweifel erhaben scheint.
Scalfaro hat in den letzten Wochen keine Gelegenheit versäumt, an die Einheit des Staates zu appellieren und die Wiedergeburt der Republik zu prophezeien.
Niemand weiß, auf welchen Fundamenten sie stehen soll.
Geheimdienst, Skandal in Italien und kein Ende, ganz im Gegenteil, jüngste Vorwürfe betreffen nun sogar auch Staatspräsident Scalfaro, dieser dementiert aber darin verwickelt zu sein.
In Italien wird der heutige 4.
November als Tag der Einheit und der Streitkräfte gefeiert, an dem an den Sieg über Österreich vor 75 Jahren gedacht wird.
Politische Brisanz haben das Datum und die Feierlichkeiten besonders in Südtirol, wo mit dem Jahrestag den Annexion alte Wunden aufgerissen werden.
Heute Vormittag hat das Heereskommando am faschistischen Bozner Siegesdenkmal einen Kranz niedergelegt.
Diese angebliche gefallene Ehrung am Mussolini-Monument wird von den Südtirolern als Beleidigung und politische Provokation empfunden, die das friedliche Zusammenleben mit den Italienern wieder gefährdet.
Richard Gasser berichtet telefonisch aus Bozn.
Bis zum letzten Augenblick glaubte und hoffte man in Südtirol, dass der Eklat heuer vermieden werden könnte.
Positive Signale aus Rom und in Bozen ein Albini-Kommandant, der erstmals sehr gut Deutsch spricht und Land und Leute kennt und versteht.
Umso gravierender ist nun der politische Rückfall.
General Luigi Manfredi, der Kommandant des 4.
Armeekorps der italienischen Albini-Gebirgsjäger, hat am Vormittag am Bozener Siegesdenkmal mit einer Ehrenkompanie einen Kranz niedergelegt.
offiziell als Gedenken an die Gefallenen aller Kriege und aller Nationen, wie der General betonte.
Jedoch an jenem protzigen Säulentempel, den Mussolini auf den Trümmern eines österreichischen Kaiserjäger Ehrenmals errichten ließ,
geschmückt mit Liktoren, Bindeln, faschistischen Beilen und Insignien und der kolonialistischen Inschrift, wonach man den Südtirolern Sprache, Gesetze und Kultur gebracht habe.
Diese schwere Hypothek ist General Manfredi durchaus bewusst.
Trotzdem hält er an der umstrittenen Zeremonie fest.
Das Denkmal ist jedoch umstritten, weil man es für beleidigend der deutschsprachigen Volksgruppe hält,
so dass ausdrücklich ersucht wurde, keinerlei Zeremonie bei demselben zu veranstalten.
Ist es überhaupt nicht unsere Absicht, damit einen Sieg, der nach 75 Jahren Platz für Friedens- und Brüderschaftsgefühle freimachen sollte, hochzuspielen?
In Südtirol hat die Militäraktion am faschistischen Siegesdenkmal trotzdem einen Proteststurm ausgelöst.
Die Südtiroler Volkspartei spricht von Mangel an Sensibilität und Rücksichtnahme.
Die Union für Südtirol gar von einem Missbrauch der Gefallenen für kolonialistisch-imperialistische Unterdrückung.
Für Landeshauptmann Louis Thurnwalder ist es eine Beleidigung aller Südtiroler.
Man will einfach nicht zur Kenntnis nehmen, dass Frieden in unserem Lande zwischen den Volksgruppen herrscht.
Man muss immer wieder alte Wunden aufreißen, man muss die Präsenz des Staates demonstrieren und auf die Art und Weise beitragen, dass ja nicht eine gute Zusammenarbeit zwischen den Volksgruppen in Südtirol gepflegt werden kann.
Politisch schwerwiegend wird diese Aktion drei Wochen vor den Landtagswahlen durch das ausdrückliche Einverständnis Roms.
Denn der lapidare Kommentar des Heeresgenerals auf Fragen nach den politischen Folgen lautet, ich bin Soldat und führe Befehle aus.
Augenscheinlich Befehle aus Rom.
Auch heuer wieder also eklat rund um das faschistische Siegesdenkmal in Südtirol.
Richard Gasser hat informiert aus Bozen.
Nach dem Beschluss des Nationalrates, österreichische Blauhelme zu den UNO-Missionen in Kuwait, Haiti und Liberia zu entsenden, werden insgesamt 880 österreichische Friedenssoldaten in neun Regionen der Welt unter der Flagge der Vereinten Nationen im Einsatz stehen.
Die Hauptkontingente konzentrieren sich auf zwei Missionen, das UNDOF auf den Gulanhöhen, 455 Mann, und UNFID-SYP auf Zypern, 353 Mann.
Weiters beteiligt sich Österreich an UNO-Einsätzen in Israel bei der Vernichtung der irakischen Chemiewaffen in der Westsahara und in Kambodscha.
Der größte UNO-Stützpunkt befindet sich also auf den Golanhöhen und den besucht gerade in diesen Minuten Bundeskanzler Franz Warnitzki am Ende seines dreitägigen offiziellen Besuches in Syrien.
Michael Kerbler berichtet.
Er ist etwa 70 Kilometer lang und umfasst ein Gebiet von knapp 1200 Quadratkilometern.
Der Golan,
Ein Bergrücken, von dessen höchster Erhebung, dem Hermonmassiv, man an klaren Tagen dutzende Kilometer weit bis nach Damaskus sehen kann.
Die Beobachtungsstation der israelischen Armee am Berg Hermon wird die Augen Israels genannt.
Zweimal in der jüngeren Geschichte des Nahen Ostens verwandelte sich der Golan in ein Schlachtfeld.
Am 9.
Juni 1967 wurde von den Truppen Moscheda Jans 16 syrische Brigaden in ihren Stellungen überrollt.
Die israelischen Panzer stoppten erst in Konetra Damaskus im Visier.
Im Jahr 1973, im Yom Kippur-Krieg, dauerte die Schlacht zwischen Syrern und Israelis bei Konetra volle drei Tage und drei Nächte.
Die Zahl der Toten ging weit in die Hunderte.
Seither hat Israel den Golan zu einer Festung ausgebaut.
Das Bergmassiv erinnert in manchen Abschnitten manchmal an eine Mondlandschaft.
Auf dem 1.204 Meter hohen Haravital ragen Antennenmaste in den Himmel, die Lauschstation der Israelis in Richtung Syrien.
Viele Israelis sehen die Militärgrenze am Golan als Überlebensgarantie an.
Es graut ihnen bei dem Gedanken, die Syrer könnten den Golan eines Tages wieder kontrollieren.
Ein israelischer Siedler bringt die Meinung vieler auf den Punkt.
Nur solange Kanonen auf Damaskus zielen, wird es Frieden im Nahen Osten geben.
Doch die Syrer drängen erfolgreich auf die Rückgabe ihrer Gebiete und bieten Frieden im Tausch mit dem Golan.
Einen Steinwurf von Konetra entfernt, das durch das Truppenentflechtungsabkommen von 1974 an Syrien zurückgegeben wurde, liegt die Position 22 der UNO-Truppentrennungsstreitmacht, kurz UNDOF genannt.
Vor dem Stützpunkt Stacheldraht und Panzersperren, hinter den UNO-Soldaten Minenverseuchtes Niemandsland.
453 Mann des österreichischen Bundesheeres repräsentieren das größte Truppenkontingent der UNDOF-Einheit am Golan.
Der Dienst der Soldaten ist zur Routine geworden.
Hirten müssen davor bewahrt werden, nicht in Minenfelder zu geraten.
Fast tagtäglich versammeln sich unter UNO-Kontrolle diesseits und jenseits der Grenze getrennte Familienmitglieder, die einander die neuesten Nachrichten per Megafon zurufen, mit weißen Tüchern winken, manchmal weinen.
Diese Familien hoffen im Gegensatz zu den israelischen Siedlern auf einen Frieden gegen Land.
Einen Frieden, der das UNO-Bataillon der Österreicher am Golan überflüssig machen würde, sollen doch dann amerikanische Soldaten den israelisch-syrischen Frieden überwachen.
Österreichs Kanzler Franz Franitzki kommentiert dieses immer wahrscheinlicher werdende Szenario mit den Worten, es wäre doch eigentlich sehr positiv, wenn die österreichischen UNO-Soldaten am Golan nicht mehr eingesetzt werden müssten.
Um den Golan und das Verhältnis zwischen Syrien und Israel geht es auch beim Besuch des ägyptischen Außenministers Moussa heute in Jerusalem.
Das offizielle Gesprächsthema zwischen Moussa und der israelischen Regierung sind die Friedensverhandlungen mit der PLO, bei denen es die erwarteten Schwierigkeiten gibt.
Aus verschiedenen Andeutungen geht jedoch hervor, dass Israel mit Syrien sich verständigen könnten.
Aus Israel Moshe Meisels.
Moussa brachte einen Brief von Präsident Mubarak an Ministerpräsident Rabin mit.
in dem die Bereitschaft des syrischen Präsidenten Assad zu geringen Grenzkorrekturen im Falle eines israelischen Rückzugs von den Golanölen zuzustimmen, ausgedrückt wird.
Rabin und Peres versicherten Moussa, Israel sei fest entschlossen, die Verhandlungen in Taba zu erneuern und zu einem Abkommen mit Syrien zu gelangen.
Die israelische Presse berichtet,
dass Geheimgespräche zwischen israelischen und syrischen Vertretern in Paris und Oslo stattgefunden haben, um einen Durchbruch in den Verhandlungen zwischen Jerusalem und Damaskus zu erreichen.
Es soll sich dabei um Kontakte zwischen hohen israelischen und syrischen Offizieren gehandelt haben.
Im Brief Mubarak an Rabin heißt es auch, dass Syrien zu einem wahren Frieden mit Israel
und nach Abschluss des israelischen Rückzuges von den Golanhöhen zur Eröffnung einer israelischen Botschaft in Damaskus bereit sei.
Dies würde auf eine größere Flexibilität Syriens hinweisen, da Damaskus bisher die israelische Bereitschaft zum vollständigen Rückzug von den Golanhöhen verlangte, bevor über die Ausgestaltung eines Friedensvertrages gesprochen werden könne.
Die israelische Mittagszeitung Yediot Aharonot berichtet heute in ihrer Schlagzeile über einen Fortschritt in den Kontakten mit Syrien.
Sie weist unter anderem auf die gestern Abend im israelischen Fernsehen ausgestrahlte Erklärung von Außenminister Peres hin, laut der in Kürze überraschende Entwicklungen in den Friedensverhandlungen zu erwarten seien.
Ihr werdet euch noch an den 3.
November erinnern, sagte Peres.
Und die israelische Presse bezog heute diese Andeutung auf einen eventuellen Durchbruch in den Verhandlungen mit Syrien.
Als der ägyptische Außenminister Moussa heute in Jerusalem gefragt wurde, was Peres mit seiner Andeutung gemeint hätte, erwiderte er, er werde vielleicht noch heute die Erklärung von Peres erweitern können.
Moschee Meisels über eine mögliche Annäherung im Verhältnis zwischen Syrien und Israel und was die Nahostfriedensgespräche betrifft.
Es war genau vor einem Monat, am 4.
Oktober, stürmten in Moskau Sicherheitskräfte das Parlamentsgebäude, das Weiße Haus.
Dort hatten sich, angeführt von Vizepräsident Alexander Rutzkai und Parlamentspräsident Hasbulatov, reformfeindliche Kräfte verschanzt.
Bis heute gibt es keine gesicherten Zahlen über die Opfer des 3. und 4.
Oktober.
Boris Jelzin hat es sich wieder einmal durchgesetzt und dafür viel Unterstützung und Applaus aus dem Westen erhalten.
Aber der Machtkampf in Russland ist noch lange nicht zu Ende.
Boris Jelzins politisches Überleben keinesfalls garantiert.
Nach der Auflösung des noch aus der Sowjetunion-Zeit stammenden Volksdeputiertenkongresses durch Jelzin und den für 12.
Dezember angesetzten Parlamentswahlen gilt es noch einen weiteren Stolperstein aus dem Weg zu räumen.
Denn an diesem 12.
Dezember sollen die russischen Bürger auch über eine neue Verfassung abstimmen.
Aber der Verfassungsentwurf ist in einigen Punkten noch umstritten.
Aus Moskau Susanne Scholl.
Wenn man in einem grundsätzlichen Streit keine Lösung finden kann, setzt man eine Kommission ein.
Boris Jelzin und seine Mannschaft haben sich auch im jüngsten Konflikt um die künftige neue Verfassung Russlands wieder einmal an dieses Rezept gehalten.
Weil die Regionen und Republiken Russlands Teilen von Jelzins Verfassungsentwurf ihre Zustimmung versagen, hat der Präsident eine Kommission ins Leben gerufen, die die Zwistigkeiten ausräumen soll, damit der Zeitplan nicht ins Rutschen gerät.
jener Zeitplan, der vorsieht, dass die neue Verfassung in einem gleichzeitig mit den Parlamentswahlen im Dezember abgehaltenen Referendum vom Volk abgesegnet wird.
Der eigentliche Stein des Anstoßes ist die Frage, welchen Status die Regionen und Republiken Russlands künftig in der Föderation haben sollen.
Jelzin ist zur Gleichberechtigung der verschiedenen Subjekte der Föderation, die die verschiedenen Verwaltungseinheiten Russlands hierzulande allgemein genannt werden.
Die 20 unabhängigen Republiken innerhalb Russlands aber, die bisher mehr Rechte genossen als die Regionen, wollen ihre bisherigen Privilegien nicht verschwinden sehen.
Boris Yeltsin versuchte gestern bei einem Treffen mit den Republiks- und Regionschefs, das Problem nicht allzu groß werden zu lassen.
Es gehe um Gleichberechtigung innerhalb der russischen Föderation, sagte der Präsident.
Einen Kompromiss in dieser Frage könne man sicherlich finden.
Nur in einem Punkt müsse Moskau festbleiben.
Das Recht auf Austritt aus der russischen Föderation müsse den Regionen und Republiken ein für allemal abgesprochen werden.
Nun haben die meisten Regionen und Republiken Russlands bisher bei allen Unabhängigkeitsbestrebungen nie wirklich ernsthaft über einen Austritt aus der Föderation nachgedacht.
Wohl aber darüber, wie sie das Zentrum dazu bewegen können, ihnen so viele Rechte wie möglich abzutreten.
Angesichts des Machtkampfes mit dem Parlament hatte Jelzin es bis Anfang Oktober vermieden, sich auf einen allzu harten Kampf um diesen Punkt einzulassen.
Aber gerade während der jüngsten Krise haben die Regionen und Republiken Russlands offenbar eine gute Chance verpasst, sich tatsächlich als eine Art dritte Macht zwischen Parlament und Präsident zu etablieren.
Wohl auch,
weil die einzelnen Interessen der einzelnen Regionen und Republiken viel zu weit auseinander liegen, als dass man sich schnell auf eine einheitliche Vorgangsweise hätte einigen können.
Jetzt bleibt ihnen im Konflikt mit Yeltsin eigentlich nur noch die Drohung, die Wahlen und das Verfassungsreferendum zu boykottieren.
Was dem Präsidenten in einige Schwierigkeiten bringen könnte, falls diese Drohung tatsächlich überall wahrgemacht wird.
Was allerdings nicht allzu wahrscheinlich sein dürfte.
weil eben nicht alle Republiken und Regionen tatsächlich dazu entschlossen sein dürften.
Yeltsin sieht diesen neuen Konflikt um Verfassung und Wahlen momentan jedenfalls ganz offensichtlich ziemlich gelassen entgegen und rechnet ebenso offensichtlich damit, dass die gestern eingesetzte Kommission einen Kompromiss findet, der es allen Beteiligten erlaubt, das Gesicht zu warnen.
Yeltsins Feststellung, man könne über alles reden, nur nicht über die territoriale Integrität Russlands, könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Der russische Verfassungsentwurf ist weiter umstritten.
Boris Yeltsin gibt sich aber siegessicher.
Susanne Scholl hat berichtet aus Moskau.
In wenigen Tagen wird die Caritas eine neue Aktion starten.
Ein Osthilfefonds soll gegründet werden, durch den Projekte zur Förderung und Stabilisierung der da niederliegenden postkommunistischen Wirtschaft in Osteuropa finanziert werden sollen.
Die Idee dahinter ist, dass die Caritas nicht immer nur Katastrophenhilfe leisten will, sondern auch Entwicklungshilfe, die Katastrophen langfristig vermeiden soll.
Elisa Warsch war bei der Pressekonferenz, auf der die neue Caritas-Aktion vorgestellt wurde.
Leere Hände, drückende Armut und zerrüttete Wirtschaftssysteme beherrschenden Osten.
Kinder und Kranke leiden am schlimmsten.
Die Caritas hilft mit sozialen Einrichtungen, mit Projekten für Landwirtschaft und Kleingewerbe.
Aber der Osten braucht Hilfe mit Ausdauer, braucht die Saat der Hoffnung.
Mit diesem Spot wird die Caritas in Zukunft für ihren neuen Osthilfefonds werben.
Die Saat der Hoffnung, so der Name der Aktion, kann nach den Worten von Caritas-Präsident Schüller nur dann aufgehen, wenn die Spender den verarmten osteuropäischen Staaten mit Ausdauer helfen.
Mit Ausdauer, das heißt, wenn möglich mit einem Dauerauftrag.
Wir gehen diesbezüglich den bisher unüblichen Weg, auch den Spender an uns zu binden und an unsere Vorhaben, an unsere Initiativen.
Wenn er sich natürlich lässt, ist gar keine Frage.
Und auch den Spender einzuladen, so zu denken, dass er eigentlich mit uns in eine langfristige Zukunft, unter Anführungszeichen, investiert.
Das, was er dafür erhält, wenn er investiert hat, ist einfach, glaube ich, auch ein Mitgewirkthaben und ein Mitwirken einer gesamteuropäischen Entwicklung.
Mit den erhofften Daueraufträgen kann man langfristig planen und sinnvolle Projekte nach dem Motto Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen.
Denn der Westen ist laut Schüller derzeit viel zu sehr am schnellen Profit interessiert, den es aus dem Osten zu holen gibt.
Nicht aber an einer Stabilisierung der maroden Wirtschaften von innen heraus.
Wirkliche Hilfe sei viel zu selten.
Der Osten werde nur zu oft im Stich gelassen.
Wir durften im Westen ausnahmshaft und privilegiert Jahrzehnte des ungestörten Friedens- und Wohlstandsaufbaus genießen.
Genau dieselben Jahrzehnte sind aber den Menschen im Osten Europas gestohlen worden von einem unmenschlichen System und sie tragen heute an den Folgen.
Das heißt, wir haben, glaube ich, noch eine Art Friedens- und Wohlstandsdividende abzuliefern."
Durch den Osthilfefonds finanziert werden, sollen zum Beispiel die Einrichtung einer Hauskrankenpflege in Moskau oder ein Projekt zur Trinkwasserversorgung in Albanien oder die Durchführung von landwirtschaftlichen Ausbildungsprogrammen in Rumänien, wie Caritas-Mitarbeiter Rudolf Giefing berichtet.
Ein Problem im Osten ist, dass also die Städte doch noch gegenüber den ländlichen Gebieten bevorzugt sind.
In Rumänien wollen wir mit einem lokalen Verein und mit den lokalen Caritasen Ausbildungsprogramme für Landwirte auf die Beine stellen.
Diese Landwirte sind abgeschnitten von der Entwicklung in ihrem Fachbereich gewesen.
Wir wollen mit Hilfe österreichischer Landwirtschaftslehrer
die wieder auf einen Stand bringen, dass sie selber eigenwirtschaftlich, eigenverantwortlich leben können und nicht in die Stadt abwandern müssen oder in andere Berufszweige.
Europa dürfe nicht wieder zweigeteilt werden, appelliert Caritas Präsident Schüller an die potenziellen Spender.
Die Idee mit den Daueraufträgen sei eine Folge dessen, dass sich die Not der Menschen nicht an das Spendenverhalten anpasse.
Und deswegen müsse man eben das Spendenverhalten an die Notsituation anpassen.
Hilfe für die Länder in Osteuropa bietet die Caritas an.
Konkrete Projekte wurden heute präsentiert.
Elisa Wasch war mit dabei.
Während in Oberösterreich eine Unterschriftenaktion gegen den Fertigbau des tschechischen Atomkraftwerkes Temelin läuft, plagen die Bürger Tschechiens derzeit andere Sorgen.
In den letzten Tagen gab es in ganz Nordböhmen Smogalarm, ausgelöst vor allem durch die Luftverschmutzung durch die Braunkohlekraftwerke der Region.
Die Befürworter von Atomkraftwerken nützen diese Situation weidlich für ihre Atompropaganda aus.
Durch den Betrieb von Atomkraftwerken könnte man die schmutzigen Kohlekraftwerke schließen.
Barbara Kudenhofe-Kalergi berichtet.
Die Bewohner der nordrömischen Bezirke Most, Frühjabrück, Komotau und Laun haben bereits Erfahrung mit Smoke-Alarm.
Wenn das gelbe Signallicht auf dem Rathaus aufleuchtet und der Rundfunk Alarm gibt, wissen sie, was das bedeutet.
Kinder möglichst nicht ins Freie lassen,
das Lüften auf ein Minimum beschränken, das Auto zu Hause lassen.
In den letzten Tagen war das nordböhmische Becken am Fuß des Erzgebirges wieder einmal von der im Herbst häufigen, befürchteten Inversionswetterlage betroffen.
Das hydrometeorologische Amt meldete eine Konzentration von mehr als 400 Mikrogramm Schiffel Dioxid pro Kubikmeter, was laut Vorschrift die Drosselung der Produktion der ärgsten Umweltverschmutzer in der Region verlangt.
Die betroffenen Gemeinden haben eine Verschärfung der Bestimmungen durchgesetzt.
Noch im Vorjahr mussten drei Wetterstationen Alarm geben, um Notmaßnahmen hervorzurufen.
Seit heuer genügt eine.
Der tschechische Umweltminister Franciszek Benda, der auf dem Höhepunkt der Smoglage Nordkömen besuchte, erklärte den aufgebrachten Bürgermeistern, was die Regierung für die umweltgeschädigte Region tut.
Umgerechnet rund 280 Millionen Schillings sind im nächsten Jahr für die betroffenen Bezirke aus dem Budget reserviert.
Ein Teil davon ist für die Förderung von umweltverbessernden Projekten wie Filteranlagen bestimmt.
Wenn das Atomkraftwerk Temmelin einmal im Gang ist, hofft man auf eine spürbare Entspannungsanlage.
Kein Wunder, dass unter diesen Umständen in Tschechien eine Anti-Atom-Bewegung praktisch nicht existiert.
In Nordböhmen, wo die Mehrzahl der Braunkohlenbergwerke und der chemischen Betriebe stationiert ist und wo aus dem nahen Industriegebiet der Ex-GDR Schadstoffwolken rüberwehen, ist die Kindersterblichkeit signifikant höher als anderswo.
Krankheiten der Atmungsorgane erreichen hier Rekordgröße.
Weil sich die Wetterlage in Zwilich nun wieder gebessert hat, ist der Hauptstadt Prag diesmal das Mock-Alarm noch einmal erspart geblieben.
Wenn er kommt,
Wie zuletzt einmal im Vorjahr heißt das, dass alle Autos ohne Katalysator am Stadteingang gnasenlos zurückgeschickt werden.
Seit heuer ist bei Neuanmeldungen der Katalysator Pflicht.
Im Vorjahr hatte die Sperre der Stadt für ältere Fahrzeuge ein Verkehrschaos zur Folge gehabt, aber auch die Wirkung, dass sich seither die Zahl der Katalysator-Autos in Tschechien sprunghaft erhöht hat.
Barbara Kunhoff-Kalergi hat berichtet aus Prag.
Halbzeit im Mittagsschanal ist schon vorbei.
Ich will Ihnen auch sagen, was waren die wichtigsten Themen, die wir behandelt haben.
Kein Ende der Staatskrise gibt es in Italien.
Neue Verdächtigungen betreffen nun sogar Staatspräsident Scalforo.
Er soll in seiner Zeit als Innenminister Gelder aus dem Fonds des Zivilen Geheimdienstes bekommen haben, und zwar in Millionenhöhe.
So wie übrigens alle Innenminister in den letzten zehn Jahren.
Scalforo dementiert, spricht von einer Lügenkampagne
und von einem versuchten politischen Massaker.
Bundeskanzler Wranitzki beendet heute seinen dreitägigen offiziellen Syrienbesuch.
Heute Mittag ist der Kanzler bei den österreichischen UNO-Soldaten auf den Golanhöhen.
453 österreichische Blauhelme sind derzeit dort im Einsatz.
Möglicherweise schon sehr bald könnte es zu einem Durchbruch bei den Nahostfriedensverhandlungen zwischen Israel und Syrien kommen.
Es soll schon israelisch-syrische Geheimverhandlungen gegeben haben, und zwar in Paris und in Oslo, und dabei ging es um die Zukunft der Golanhöhen.
Die Caritas präsentierte heute in Wien einen Osthilfefonds.
Entwicklungshilfe soll gegeben werden, um langfristig von der Katastrophenhilfe wegzukommen, sie weitgehend zu vermeiden.
Was planen wir noch für dieses Mittagsjournal?
Wir berichten von einer Enquete, die derzeit in Wien stattfindet und es geht um Rauchen und Gesundheit.
Wir berichten von der Eröffnung des umstrittenen Airport-Centers in Salzburg, über VGÖ-Streitereien, um die für das Wochenende geplante Bundesversammlung und über das internationale Chile-Zentrum im böhmischen Krumau, das eröffnet wird.
Und jetzt noch ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Journal Panorama.
Wir hier in Aref haben überhaupt keinen Grund, uns Vlad Tepes ein Vampir oder irgendein bildartiges Gespenst vorzustellen.
Vlad Tepes hat nichts mit dem Dracula zu tun, den die Menschen im Westen kennen.
Das Image des blutrünstigen Grafen verstehen wir nicht.
Und es gefällt uns auch nicht besonders.
Vlad Tepes, Fürster Walachei, Held des rumänischen Abwehrkampfes gegen die Türken im Mittelalter, historisches Vorbild der Literatur und Filmgestalt, Graf Dracula.
Auf seinen Spuren führen geschäftstüchtige Reiseveranstalter Touristen durch das Land.
Rumänien zwischen Dracula und Ceausescu.
Ein fiktives, absurdes Tarn.
Thema unseres heutigen Journal Panorama, 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
Und jetzt weiter im ORF-Mittagsschanal zunächst einmal mit einem Thema der österreichischen Innenpolitik.
Knapp eine Woche nachdem das grün-grüne Wahlbündnis geplatzt ist, scheint als nächstes die VGÖ an sich zu platzen.
Und zwar bereits am kommenden Sonntag, für den VGÖ-Chef Josef Buchner, die Aufforderung seines Stellvertreters Georg Willi, eine Bundesversammlung nach Linz einberufen hat.
Dort, wo Buchners Hausmacht am größten ist, nämlich in Oberösterreich, erhofft sich der VGÖ-Obmann Unterstützung für seine Person.
Jetzt allerdings ist nicht einmal mehr klar, ob die Beschlüsse dieser Bundesversammlung überhaupt gültig sind.
Kein Ende also der Krämpfe innerhalb der VGÖ, Ingrid Thurnherr berichtet.
Die Kluft zwischen den beiden Fraktionen innerhalb der Partei mit Namen Vereinte Grüne ist offenbar tiefer als jene zwischen den beiden grünen Parteien kurz nach dem vorerst geplatzten Wahlbündnis.
Ob es nun allerdings zur allseits erwarteten Schlammschlacht auf der Bundesversammlung der VGÖ kommenden Sonntag in Linz kommen wird, das ist mittlerweile unklar.
Denn der Tiroler Georg Willi, Buchners Stellvertreter als Obmann und gleichzeitig auch sein schärfster Widersacher innerhalb der VGÖ, ließ seinen Parteichef heute via Austriapresseagentur ausrichten, dass diese Bundesversammlung statutenwidrig sei und deswegen von der Tiroler Landesorganisation boykottiert werde.
Stattdessen verlangt die Tiroler VGÖ eine Bundesversammlung am 21.
November und das auf neutralem Boden, wie Willi sagt, daher nicht in Linz, sondern in Salzburg.
Begründung für den Boykott der Tiroler, die Einladung zur Bundesversammlung sei erst gestern mit der Post eingetroffen und das entspreche nicht den Statuten, wonach eine Bundesversammlung eine Woche vorher einberufen werden muss.
dass dieser Termin bereits seit Sonntag bekannt sei.
Das sei unbedeutend, argumentiert Willi und beruft sich dabei auf eigens eingeholte juristische Auskünfte.
Genau dasselbe hat auch Sepp Buchner getan, dessen Juristen ihm allerdings statutengerechtes Vorgehen bescheinigen.
Fazit.
Die Bundesversammlung am Sonntag findet für Sepp Buchner statt, für Georg Willi nicht.
Für Buchner steht auch fest, dass laut Tagesordnung über einen Misstrauensantrag abgestimmt wird, den Georg Willi und der Wiener Landesschef Gunther Ofner gegen seine Person und gegen Wolfgang Pelikan eingebracht haben.
Und Buchner ist sich sicher, dass er auch am Montag danach
noch VGÖ-Obmann sein wird.
Der Tiroler Landeschef Georg Willi hingegen meint erstens von einem Misstrauensantrag nichts zu wissen und zweitens werde er ohnehin sämtliche Beschlüsse, die am Sonntag fallen werden, nicht zur Kenntnis nehmen, weil das ja alles statutenwidrig sei.
Es werde neuerlich eine Bundesversammlung, er werde neuerlich eine Bundesversammlung verlangen, auf der dann das gesamte Präsidium zurücktreten und ein neues Präsidium gewählt werden solle, denn so könnte man Schlammschlachten vermeiden, meint Willi.
Auch Sepp Buchner bemüht sich, den Eindruck des Troubleshooters zu vermitteln, die sonntägliche Versammlung sei akut nötig, um so den parteiinternen Streitereien rasch ein Ende setzen zu können.
Sein Stellvertreter Willi wolle ja nur deshalb den Termin verzögern, weil er Angst vor der eigenen Courage habe und niemals mehrheitsfähig wäre, meint Buchner und hält fest, ob mit oder ohne Willi, die Bundesversammlung findet statt.
Und dabei sollen auch die Personen für die gemeinsame Kandidatur mit den Grünen gewählt werden, auf die Buchner nämlich noch immer hofft.
Der kommende Sonntag wird zeigen, wie viele Landesorganisationen noch hinter Buchner stehen und wie viele Willi bereits auf seine Seite ziehen konnte.
Und dann wird sich auch herausstellen, ob die VGÖ als Partner für welche Partei auch immer überhaupt noch existiert.
Die VGÖ-internen Krämpfe gehen also weiter.
Eine versuchte Diagnose war das von Ingrid Thurnherr.
Zwischendurch eine Entschuldigung, und zwar bei den Hörern von Österreich 1 im Bereich des Senders Kahlenberg.
Durch einen Geräteschaden beim Sender war unser Programm zwischen 12.30 Uhr und 12.33 Uhr nur sehr schwach zu hören.
Wie Sie jetzt aber wieder hören können, wenn Sie in diesem Bereich wohnen, ist der Schaden wieder behoben.
Trotzdem Entschuldigung.
Um manchmal irreparable Schäden geht es im folgenden Beitrag.
Etwa ein Drittel der Erwachsenenbevölkerung in Mitteleuropa gilt als Raucher.
Dass diese Personengruppe besonders krebsgefährdet ist, ist längst erwiesen.
Uneinigkeit gibt es nur über das Ausmaß des Einflusses der Zigarette auf den Krebs und andere Lungenerkrankungen.
Mit diesem und anderen Themen rund ums Rauchen beschäftigt sich das Symposium Rauchen, Gesundheit, Risikominimierung, das noch bis heute Nachmittag in Wien stattfindet.
Martin Heidinger berichtet.
Rauchschwaden schlagen einem nicht gerade entgegen beim Symposium Rauchen, Gesundheit, Risikominimierung, trotzdem es von den Austria-Tabakwerken gesponsert wird.
Suchtverhalten, Schadstoffminimierung, Entwöhnung und ihre Grenzen und nicht zuletzt die Antirauchergesetzgebung, das sind die Schwerpunkte der Veranstaltung.
Unter den erschienenen internationalen Experten sticht besonders Prof. Ernst Winder aus den USA hervor.
Er ist jener Wissenschaftler, der in den 50er Jahren erstmals den Kausalzusammenhang zwischen Lungenkrebs und Rauchen nachwies.
Im Rahmen der American Health Foundation in New York beschäftigt er sich seither mit dem Rauchverhalten der Bevölkerung.
In den USA hochaktuell werden doch in den meisten Bundesstaaten die Anti-Raucher-Gesetze und die Rauchverbote immer restriktiver.
Man hat das Gefühl, dass im Allgemeinen hier in Europa noch mehr geraucht wird als bei uns.
Das heißt also, die soziale Welle des Nichtrauchens ist noch nicht so eingeschlagen hier wie bei uns in Amerika.
Meinen Sie, dass solche Anti-Raucher-Maßnahmen überhaupt einen Sinn haben, um die Volksgesundheit zu erhöhen?
Es geht vor allen Dingen immer, würde ich sagen, auf die Aufklärung des Einzelnen nicht.
Wir sind verantwortlich für unsere Gesundheit.
Und was wir in meinem eigenen Institut machen, wir gehen darauf hin, vor allen Dingen Kinder aufzuklären über die Tatsache, dass wir verantwortlich sind für unsere Gesundheit.
Das heißt Aufklärung statt Verbot.
Ja, Leute, gewisse Dinge kann man ja wohl nicht sehr leicht verbieten in dieser Welt.
Und die Aufklärung, wenn sie richtig gemacht werde, wird schon dazu hinführen, dass wir uns eben so benehmen, dass wir, wie ich immer in meinen Vorträgen sage, jung sterben, so spät im Leben wie möglich.
Ob die Aufklärungskampagnen des alten Stils sinnvoll sind, das war an diesem Vormittag eine der Hauptfragen.
Der Freiburger Sozialwissenschaftler Klaus Riemann wies darauf hin, dass 80 bis 90 Prozent der Ex-Raucher die Entwöhnung ohne professionelle Hilfe von einem Tag auf den anderen geschafft hätten.
Kampagnen zeigten hier also keine signifikante Wirkung.
Aber auch mit militanten Rauchverboten wollte sich keiner der Redner so recht anfreunden.
Ein dritter Weg in eine, wie es im Untertitel des Symposiums heißt, gesündere Zukunft wurde ebenfalls diskutiert, die Bevorzugung von Leichtmarken.
Der Haken dabei, der Raucher von Leichtmarken kompensiert in der Regel die niedrige Nikotinkonzentration durch sein Verhalten, das heißt er raucht mehr und nimmt nahezu gleich viele Schadstoffe zu sich.
Was die medizinische Seite der Entwöhnung betrifft, so der Pharmakologe Prof. Klaus Oppitz heute auf dem Symposium, so könne diese mit der transthermalen Zufuhr von Nikotin, also dem sogenannten Raucherpflaster, erleichtert werden.
Der Nachteil, das Rauchverlangen nimmt zwar ab, die Methode ist aber zeitlich begrenzt.
Ohne begleitende Verhaltenstherapie ist also auch diese Art der Entwöhnung nicht sehr effektiv.
Wenn Sie wollen und wenn Sie dann hoffentlich leicht fällt, machen Sie es wie ich, hören Sie auf mit dem Rauchen.
Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg, alles Gute.
Seit heute hat Salzburg einen neuen Konsumtempel der räumlichen Superlative.
Das Airport Center hat eröffnet.
Damit ist nun endgültig ein Schlussstrich gezogen unter ein Bauprojekt, das wie kaum ein anderes Beamte, Landesregierungen, Gerichte, die Medien und die Öffentlichkeit beschäftigt hat, die Volksanwaltschaft nicht zu vergessen.
Zwei Milliarden Umsatz jährlich werden im Airport Center von Salzburg erwartet.
Auf einer Fläche von knapp 43.000 Quadratmetern verteilen sich Geschäfte, ein 300-Betten-Hotel, Büros und Wohnungen, ein Kindergarten für den ungestörten Einkauf der Erwachsenen und eine Tiefgarage für mehr als 1.000 Autos.
Ab heute soll also für die Investoren, allen voran die Wiener Städtische Versicherung, das Verdienen beginnen, berichtet Karl Kern aus Salzburg.
1,6 Milliarden Schilling hat die Investorengruppe in das Projekt gesteckt.
Dass sich das Geschäft rechnet, davon ist Wiener städtischen General Siegfried Sellitsch überzeugt.
Er geht von einer sicheren Rendite von 4 Prozent aus.
Eine Versicherung ist vom Gesetz gezwungen zu streuen.
Und daher muss sie Immobilien haben.
Und für eine Immobilie ist es sogar eine sehr, sehr gute Rendite.
dass für Selic und seine Kollegen von der Donau, der Union der Volksfürsorge, Jupiter, der S-Versicherung und der Austria-Tabak der Schilling rollt, ist aber an einem seidenen Faden gehangen.
Es musste die Salzburger Landesregierung her, um dem Projekt auf die Beine zu helfen.
Denn von rechts wegen ist das Salzburger Airport Center überhaupt kein Einkaufszentrum.
Und genau das hat die Landesregierung im Jänner des Vorjahres befunden.
Gegangen ist es um exakt 17,75 Quadratmeter Verkaufsfläche um ein größeres Kinderzimmer.
17,75 Quadratmeter mehr unter Baubescheid wäre aufzuheben gewesen.
Kurze Zeit später hat dann zwar ein Gericht erkannt, dass das Airport-Center doch ein Einkaufszentrum ist, das Oberlandesgericht hat wieder gegenteilig befunden.
Für die heutigen Betreiber ist zumindest umgangssprachlich alles klar.
Zitat aus einem Werbeprospekt.
Ganz nüchtern betrachtet ist es eines der größten Einkaufszentren in Westösterreich bzw.
Bayern.
Auch der Volksanwalt hat den Gegnern dieses größten multifunktionalen Zentrums Westösterreichs, wie es ganz gerne auch genannt wird, nichts geholfen.
Herbert Kohlmeier hat das Projekt zwar bis in die Fernsehsendung Konflikte gebracht, damit hatte es sich aber auch schon.
Bei der Eröffnung des Airport-Centers handelte sich Kohlmeier für seine Haltung, massive Schelte vom Präsidenten des Bundesrates ein von Ludwig Bieringer.
Dabei hat er allem Einschein nach bei seinem gesamten Agieren die glasklare Brille des Rechts mit der grün gefärbten Parteibrille verwechselt.
Allerdings, und das soll hier auch gesagt werden, Ludwig Bieringer ist zufällig auch Bürgermeister der Gemeinde Walsitzenheim, in der das Airport Center vor den Toren Salzburgs steht.
Und für Walsitzenheim ist so ein Zentrum allemal ein dickes Geschäft.
35 Millionen Schilling Steuereinnahmen pro Jahr werden erwartet.
Die ersten Besucher am heutigen Eröffnungstag kümmern sich um das alles wenig.
Sie sind schlichtweg zufrieden.
Super.
Wenn ich das mal auswähle.
Also echt super.
Riesengroß.
Der erste Eindruck ist, es ist ein bisschen unübersichtlich momentan noch.
Ist super, ja.
Also wie in Amerika.
Man muss nur einen Plan haben, dann findet man da nix.
Und dass man sich im Airport-Center von den Toren Salzburgs wirklich verirren kann, ist leicht erklärt.
Dieses Airport-Center ist nämlich gleich groß wie die Salzburger Festung.
Das Airport Center in Salzburg wurde eröffnet.
Karl Kern hat berichtet im Landestudio in Salzburg.
In Südböhmen an einer S-förmigen Schlinge der Moldau liegt die denkmalgeschützte Stadt Grumau, heute Český Grumlov.
Hier hat sich Egon Schiele oft und gern aufgehalten.
Jetzt ist dort mit Mitteln des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst und anderer österreichischer, deutscher und tschechischer Stellen ein großes Schiele-Kulturzentrum entstanden.
Der österreichisch-amerikanische Schiele-Kenner Serge Sabarsky hat dabei wesentlich die Hand im Spiel.
Das Zentrum wird morgen mit einem großen Festakt eingeweiht.
Ein Bericht von Dorothee Frank.
Keine andere Stadt hat Egon Schiele derart oft gemalt, sagt Serge Sabarsky.
Die Mutter von Schiele ist in Krumau geboren.
Eine Menge Verwandte lebten und leben in Krumau.
Und aufgrund dessen hat Schiele eine besondere Beziehung zu Krumau gehabt.
Ausserdem hat ihm die Stadt sehr gut gefallen, die Umgebung sehr gut gefallen.
Und was wichtigste ist, es hat ihm damals Wien besonders missfallen.
Er wollte weg aus Wien.
und kam nach Krumau, das ihm als Idealort vorgekommen ist.
Das Schiele Kulturzentrum entstand auf Initiative der Stadt Krumau und des Museums moderner Kunst Passau, und zwar in der sensationell kurzen Zeit von nur einem Jahr.
Es befindet sich in einer historischen Brauerei, einem nunmehr aufwendig restaurierten, weitläufigen Renaissancebau.
Zwar wird das Zentrum neben einer Schiele-Dokumentation auch ständig Schiele-Wechselausstellungen zeigen, doch es soll weit mehr sein als nur ein Schiele-Museum.
Gerwald Sonnberger vom Museum moderner Kunst Passau.
Die Ausstellungsräume, die sind eben eingerichtet für große Museumsausstellungen.
Es gibt ja auch einen sehr erkennbaren Nachholbedarf hier im Land an Kunst des 20.
Jahrhunderts, die ja zum Großteil totgeschwiegen wurde, die uns allen selbstverständlich ist.
und internationalen Ateliers als Austauschprogramm und zur Begegnung, auch mit Literatur und Musik und so weiter, also ein Kulturzentrum auf vielen Ebenen natürlich.
Serge Sabarsky
Ich glaube, eine derartige Gelegenheit des Kulturaustauschs ist natürlich hauptsächlich zwischen Österreich und Tschechei, aber auch zwischen Tschechei und den anderen europäischen Ländern, eigentlich den Ländern der ganzen Welt, eine ganz, ganz besonders wichtige Sache ist.
Und das gibt natürlich Genugtuung.
Die erste Schiele-Schau soll ein Jahr hängenbleiben und besteht fast zur Gänze in Leihgaben aus amerikanischem Privatbesitz, Zeichnungen und Aquarelle, darunter viele jener Akte, die Schiele seinerzeit sogar ins Gefängnis brachten, und ein einziges Ölbild, das Porträt der Pauli Lucinski.
Die Pauli Lucinski, die als Modell für dieses Bild gedient hat,
immer wieder hört man, Schiele hätte sich in Krumau ansiedeln wollen
sei aber 1912 von den Bürgern der Stadt vertrieben worden.
Eine Legende, sagt Serge Zabarski.
eine Bürgerin der Stadt, eine ältere Dame von oben, die oberhalb seines Hauses gewohnt hat, gesehen, dass er ein junges Mädchen nackt vor einem Rosenstrauch gemalt hat oder gezeichnet hat.
Und die hat sich dort aufgeregt, dass sie an den Besitzer des Hauses, in dem Schiele übrigens mietsfrei gewohnt hat, herangetreten ist.
Und der hat dem Schiele dann gesagt, das geht nicht dafür.
Und er hat ihm gesagt, er muss im Juli bis zum 6.
August ausziehen.
Also es war ein einziger Mann, der gesagt hat, dass er ausziehen muss.
Also das ist ein Gerücht, das nicht stimmt.
Da brauchen sich die Krumauer also nicht jetzt noch zu entschuldigen.
Da sagt der Chile-Kenner Serge Sabarsky, morgen wird in Krumau das Egon-Chile-Kulturzentrum eröffnet.
Jetzt im ORF-Mittagsschanal noch die Schlussnachrichten.
USA.
Allmählich kann die Feuerwehr die Brände in Kalifornien kontrollieren.
Der Wind hat nachgelassen und facht die Flammen derzeit nicht mehr an.
Unterdessen gibt es das erste Opfer der verheerenden Brände.
Der britische Regisseur Duncan Gibbins ist in der Nacht schweren Verletzungen erlegen.
Er hatte versucht, seine Katze aus dem brennenden Haus zu retten.
Bosnien-Herzegowina.
In Zentralbosnien sind die Moslems in der Offensive.
Nach tagelangen Kämpfen ist heute früh eine muslimische Fuhrhut in Varesz einmarschiert.
Die Soldaten schießen auf keinen Widerstand, die kroatischen Truppen haben Varesz in der Nacht verlassen.
15.000 kroatische Zivilisten sind auf der Flucht.
Italien.
Staatspräsident Scalfaro beteuert seine Unschuld.
Scalfaro wies in einer Radio- und Fernsehrede Vorwürfe zurück, als Innenminister in den Jahren 1983 bis 86 Gelder aus einem Geheimdienstfonds erhalten zu haben.
Scalfaro will mit allen Mitteln gegen die Angriffe auf seine Ehre kämpfen.
Er sprach von Versuchen, den Staat zu zerstören.
Unmittelbar vor der Rede sprachen ihm Regierung und Parlament das Vertrauen aus.
Nahe Osten.
Bundeskanzler Wranicki beendet heute seinen Besuch in Syrien.
Zuletzt besucht Wranicki die österreichischen UNO-Soldaten auf den Golanhöhen.
Österreich und Syrien wollen künftig wirtschaftlich enger zusammenarbeiten.
In Paris und Oslo soll es unterdessen israelisch-syrische Geheimgespräche über Friedensverhandlungen für den Nahen Osten gegeben haben.
Offiziell beschuldigt Syrien Israel nicht an ernsthaften Gesprächen interessiert zu sein.
Die israelische Regierung sieht sich mit einem Misstrauensantrag konfrontiert.
Eingebracht wurde er vom oppositionellen Likud-Block.
Dieser Block hat bei den Kommunalwahlen große Stimmengewinne verbucht.
Hongkong.
Glimpflich ist heute früh in Hongkong ein Flugzeugunglück ausgegangen.
Ein taiwanesischer Jumbo Jet raste über die Landebahn des Flughafens in Hongkong hinaus und stürzte ins Meer.
Die fast 300 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten sich über Notrutschen retten.
Nur 22 Menschen wurden leicht verletzt.
Als Unglücksursache gilt extrem schlechtes Wetter.
Deutschland.
Dichter Nebel legt den Flugverkehr in Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen lahm.
Die Flughäfen Stuttgart, Dresden, Leipzig, Halle und Erfurt sind blockiert.
Eine Razzia gegen Rechtsextremisten im Sauerland und in Hessen war erfolgreich.
Die Polizei konnte umfangreiches Propagandamaterial sicherstellen.
Die Rechtsextremisten dürften mit gestohlenen Sturmgewehren regelmäßig Schießübungen veranstaltet haben.
Frankreich.
In der Innenstadt von Paris ist es heute zu einer Explosion gekommen.
Ein Auto wurde in die Luft gesprengt.
Verletzt wurde niemand.
Der Sprengsatz war unter dem Fahrzeug deponiert.
Das Auto gehört einem Immobilienmakler aus Marseille.
Ein politischer Hintergrund wird ausgeschlossen.
Italien.
Federico Fellini wird heute beigesetzt.
Der am Sonntag verstorbene SA-Regisseur wird in seiner Heimatstadt Rimini feierlich zu Grabe getragen.
Das Wetter, heute Nachmittag weiterhin sonnig von Vorarlberg bis zur Obersteiermark sowie in Teilen Kärntens.
Überall sonst nebelig trüb und zeitweise nieseln.
Höchstwerte bei Nebel um 7 Grad, sonst zwischen 9 und etwa 15.
Und das war es, das ORF-Mittagsjournal am Donnerstag.
Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Christel Reis nach einem schönen Nachmittag.
Einblendung: Oscar Luigi Scalfaro. Staatspräsident Scalfaro soll in seiner Zeit als Innenminister Schmiergeldzahlungen vom internen Geheimdienst Siste an Minister vertuscht haben. Scalfaro bestreit die Vorwürfe und ließ extra ein UEFA-Cup-Fußballspiel unterbrechen, um zu seinem Volk via Fernsehen zu sprechen.
Mitwirkende:
Pfeifer, Andreas [Gestaltung]
, Scalfaro, Oscar Luigi [Interpret/in]
Datum:
1993.11.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Geheimdienste
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Straftaten
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Justiz und Rechtswesen
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Smogalarm in Nordböhmen durch Braunkohlekraftwerke, die Bevölkerung ist angehalten, so viel wie möglich im Haus zu bleiben. Die Bevölkerung ist von einer höheren Kindersterblichkeit und vermehrten Atemwegserkrankungen betroffen. Die Umweltbelastung durch die Braunkohle spielt Befürwortern der Atomenergie in die Hände, die vermeintlich saubere Energie bringt.
Mitwirkende:
Coudenhove-Kalergi, Barbara [Gestaltung]
Datum:
1993.11.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Natur
;
Ökologie und Umweltschutz
;
Energiewesen
;
Atomenergie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Reportage über Vlad Tepes, Fürst der Walachei, der vermutlich das Vorbild für den Grafen Dracula war und in Rumänien vor allem durch die Abwehr der Osmanen und die territorialen Gewinne bis heute sehr populär ist.
Mitwirkende:
Machatschke, Roland [Gestaltung]
Datum:
1993.11.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Porträt
;
Geschichtswissenschaft
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten