Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1994.09.10
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Samstagmittag, Zeit wieder für ein Mittagsjournal.
Im Studio heute Christel Reis und ich darf Ihnen folgendes Beitragsprogramm anbieten.
Wieder ein Zwischenfall mit einer Pumpgun Amoklauf eines 33-Jährigen in Kärnten.
Er verletzte seine Mutter und seine Schwester schwer.
Zagreb steht heute ganz im Zeichen des am Nachmittag beginnenden Papstbesuches.
Einigung zwischen Kuba und den USA in der Flüchtlingsfrage, dazu eine Analyse aus Washington.
Wahlkampfauftakt der Volkspartei gerade jetzt zur Stunde in Linz und dazu auch im Verlauf dieses Mittagschanals ein Bericht.
Die Weltbevölkerungskonferenz in Kairo in der Schlussphase.
Deutschland liegt noch immer im Lottofieber.
Europarekord, Jackpot, 300 Millionen Schilling liegen im Jackpot und ein einzelner Gewinner könnte sogar mehr als 400 Millionen gewinnen.
Im Journal zu Gast ist heute der Präsident des österreichischen Fußballbundes, Bebo Mauhardt.
Ein weiteres Teilstück der Datenautobahn gibt es wieder im Mittagsschanal, heute alles über das interaktive Fernsehen.
Und aus Venedig kommt heute unser Kulturbericht, ein Beitrag über die Filmfestspiele.
Zuerst aber die Nachrichten, verfasst hat sie heute Elisabeth Marnas, gelesen werden sie von Paul Sondegger.
Österreich.
In Himmelberg in Kärnten ist es gestern zu einem verhängnisvollen Zwischenfall gekommen.
Ein 33-jähriger Installateur lauerte vor dem Haus seiner Schwiegermutter auf seine Frau, mit der er in Scheidung lebt.
Die Frau war vorher mit den Kindern nach Himmelberg geflüchtet, ihr Mann hatte sich tags zuvor eine Pumpgun gekauft und die Familienangehörigen bedroht.
Der Installateur verschaffte sich schließlich gewaltsam Zutritt in das Haus seiner Schwiegermutter und schoss mit der Waffe auf die versammelte Familie.
Dabei traf er seine Schwester und verletzte sie lebensgefährlich.
Bei einem darauffolgenden Handgemenge in der Küche gelang es der ebenfalls anwesenden Mutter des Täters, ihm die Waffe zu entreißen.
Über die Hintergründe der Tat liegen keine Angaben vor.
USA.
Kuba und die USA haben sich in der Flüchtlingsfrage geeinigt.
Die Gespräche in New York wurden am Abend erfolgreich abgeschlossen.
Die USA wollen künftig pro Jahr 20.000 Kubaner legal aufnehmen.
Zusätzlich werden etwa 6.000 Kubaner einreisen können, die auf der Warteliste für Visa stehen.
Kuba hat Maßnahmen zugesagt, die zu einem Ende der Flüchtlingswelle beitragen sollen.
Haiti.
Eine militärische Invasion auf Haiti ist ab 21.
September möglich.
Dies teilte ein hoher Beamter des Verteidigungsministeriums in Washington mit.
Die Vorbereitungen für eine solche Aktion sind bereits im Gang.
Etwa 20.000 Soldaten würden sich an ihr beteiligen.
Die USA wollen die Militärjunta Haitis zum Rücktritt zwingen.
Die Vereinten Nationen sind damit einverstanden.
Ägypten.
Der Streit über die Abtreibung soll die Weltbevölkerungskonferenz in Kairo nicht länger blockieren.
Der Vatikan erhebt nun offenbar keine Einwände mehr gegen die Aufnahme des Begriffs Familienplanung in das Aktionsprogramm der Konferenz.
Eine Kompromissformel für die Abschlussformel erkennt den Schwangerschaftsabbruch nicht als Mittel der Familienplanung an.
Serbien.
Die Regierung in Belgrad akzeptiert offenbar die internationale Kontrolle des Embargos gegen die bosnischen Serben.
Dies teilten die Vermittler Owen und Stoltenberg mit.
135 ausländische Beobachter sollen nun zur Überwachung des Embargos nach Serbien kommen.
Bisher wollte Belgrad lediglich Russen und Griechen als Kontrollore akzeptieren.
Vatikan.
Papst Johannes Paul II.
reist heute nach Kroatien.
Es ist dies der erste Besuch eines Papstes in Kroatien.
Johannes Paul bleibt bis morgen Sonntag in Zagreb.
Einen geplanten Aufenthalt in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo hat das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.
Nordirland, Großbritannien.
Nun mehren sich auch im protestantischen Lager Nordirlands die Stimmen für einen Gewaltverzicht.
Einer der führenden protestantischen Politiker Nordirlands, der Abgeordnete John Taylor, rief die Untergrundorganisationen dazu auf, ebenso wie die IRA dem Terror abzuschwören.
Fünf inhaftierten IRA-Mitgliedern ist in der Zwischenzeit der Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Ostengland missglückt.
Ein Gefangener eröffnete das Feuer auf die Wärter und verletzte einen von ihnen.
Sechs Häftlinge konnten zunächst entkommen, vier der Ausbrecher wurden wenig später gestellt.
Zwei sind derzeit auf der Flucht, sie sollen aber bereits eingekreist sein.
Unklar ist derzeit, wie die IRA-Gefangenen in dem Hochsicherheitsgefängnis an Waffen gelangen konnten.
USA, Nordkorea.
Die beiden Länder setzen heute ihre Verhandlungen zur völligen Beilegung des Atomstreits fort.
Die Gespräche finden in Berlin und Pyongyang statt.
In Berlin soll über den Ersatz der nordkoreanischen Graphit-Reaktoren durch Leichtwasser-Reaktoren verhandelt werden.
Aus ihnen kann weniger waffenfähiges Plutonium abgezweigt werden.
In Pyongyang wird über die Einrichtung von Verbindungsbüros gesprochen.
USA.
Die amerikanische Raumfähre Discovery ist von Cap Canaveral aus gestartet worden.
An Bord sind sechs Astronauten, sie sollen innerhalb von neun Tagen wissenschaftliche Experimente durchführen.
Der Start musste um zwei Stunden verschoben werden, über Florida lag eine dichte Wolkendecke.
Italien.
Künftig können in Italien auch Frauen Soldaten werden.
Ihr Dienst an der Waffe als Freiwillige ist in einem Gesetzentwurf des Verteidigungsministeriums vorgesehen.
Das Parlament muss dem Projekt noch zustimmen.
Nach dem neuen Artikel können Frauen bei den Streitkräften Offiziere und Unteroffiziere werden.
Italien war bis jetzt der einzige NATO-Staat, in dem es kein weibliches Kontingent gab.
Der 10.
September ist heute, der Hochsommer ist vorbei und langsam aber sicher wird es herbstlich, weiß Christian Hunder von der Radio-Wetter-Redaktion.
Dass sich das Wetter jetzt schon zeitweise auf den Herbst einstellt, merkt man einerseits daran, dass es recht wechselhaft wird.
Immer wieder ziehen von Westen her Wolken durch, ab und zu gibt es einen kurzen Regenschaber und zeitweise schaut zwischendurch auch die Sonne hervor.
Und genau so wird das Wetter heute Nachmittag sein.
Andererseits spürt man den Herbst an den sehr kühlen Morgenstunden.
In Freistaat in Oberösterreich hat es heute früh immerhin nur drei Grad gehabt und auch morgen Sonntag beginnt der Tag sehr frisch.
Am Nachmittag wird es aber ein wenig wärmer als heute.
Wir kommen zu den aktuellen Meldungen.
In Wien ist es stark bewölkt bei 21 Grad, Eisenstadt heiter 20 Grad, der Ostwind weht hier mit 20 Kilometer pro Stunde.
St.
Pölten wolkig 18, Linz stark bewölkt 15, Salzburg stark bewölkt 17, Innsbruck heiter 15, Bregenz stark bewölkt 13, Graz stark bewölkt 18 und Klagenfurt stark bewölkt 14 Grad.
Heute Nachmittag und Abend ziehen Wolken mit einzelnen Regenschauern durch, zeitweise lockert es dazwischen auf.
Die Temperaturen steigen noch auf 17 bis 23 Grad.
In Oberösterreich wird im Laufe des Nachmittags und am Abend der Westwind lebhaft.
Und weil wir gerade bei Oberösterreich sind, machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Linz, denn hier findet heute Abend die Klangwolke statt.
Man sollte sich dafür auf jeden Fall warm anziehen, denn es wird kühl und windig sein.
Verregnet wird der Abend in Linz sicher nicht, einzelne kurze Regenschauer sind aber nicht auszuschließen.
Wer hundertprozentig sicher sein und trocken bleiben will, sollte also auch einen Regenschutz bereit haben.
Wir kommen zurück zu ganz Österreich und zur heutigen Nacht.
Es wird wieder recht frisch mit Tiefstemperaturen zwischen 12 und 7 Grad.
Im Mühlviertel kann es noch kälter werden.
Morgen Sonntag wechseln Sonne und Wolken.
Am Vormittag ist es in einigen Alpentälern und eventuell auch im Klagenfurter Becken trüb durch Nebel oder Hochnebel.
Es gibt morgen doch etwas mehr Sonne als gestern noch zu erwarten war und damit wird es auch eine Spur wärmer mit 19 bis 24 Grad.
Übermorgen Montag steigen die Temperaturen weiter an und zwar im Großteil Österreichs auf 23 bis 27 Grad.
Nur in Vardelberg und Tirol ist es kühler, denn es wird hier häufig regnen.
Sonst ist es zunächst zeitweise sonnig, erst am Nachmittag versichten sich die Wolken überall.
gleich neun Minuten nach zwölf Uhr.
Dramatische Szenen erlebte gestern Abend die Familie einer jungen Frau in Himmelberg in Kärnten.
Die Frau war dorthin geflüchtet, nachdem sie ihr Mann, mit dem sie in Scheidung lebt, bedroht hatte.
Der Mann drang mit einer Pumpgun bewaffnet in das Haus ein und schoss wild um sich.
Dabei verletzte er seine Schwester lebensgefährlich.
Die Familie konnte ihn schließlich aber überwältigen.
Die Waffe hatte er erst am Vormittag in Villach gekauft.
Details dazu nun von Arnulf Brasch vom Landesstudio Kärnten.
Gestern Vormittag betrat der 34 Jahre alte Filler ein Waffengeschäft im Stadtzentrum und fragte nach einer Pumpgun.
Auffällig benommen habe er sich nicht, erinnert sich der Waffenhändler.
Der Mann suchte ein amerikanisches Modell aus, Kostenpunkt inklusive 10 Schuss Munition, ca.
9000 Schilling, und zahlte gleich in bar.
Er musste nur noch seine Adresse angeben und einen Lichtbildausweis vorweisen.
Damit war der Kauf der Pumpgun abgeschlossen.
So leicht macht es das Waffengesetz, eine tödliche Feuerwaffe zu erwerben.
Wozu der Mann das Schrotgewehr Kaliber 12 brauche, habe er nicht gefragt, sagt Waffenhändler Rudolf Haller.
Bei diesen Sachen, bei Vorderschaftsrepetierern haben wir erfahrungsgemäß immer wieder festgestellt,
es da um Sportschützen handelt, die also Teels schießen und also in dem Fall ist es keine Jagdwaffe, sondern eigentlich eine Sportwaffe.
In diesem Fall sollte die Waffe aber einem ganz anderen Zweck dienen.
Sechs bis zehn Pumpguns verkaufe er pro Monat, sagt Haller.
Er ist einer von drei Händlern in der 55.000 Einwohner zählenden Stadt Villach.
Der 33 Jahre alte Waffenkäufer fuhr nach Hause und gab vor seinem Haus gleich mehrere Probeschüsse ab.
Am Nachmittag kam er nochmals ins Geschäft und kaufte weitere Munition.
Seine Frau war währenddessen mit ihrem Sohn und der Schwester des Mannes zu ihrer Mutter nach Himmelberg geflüchtet.
Ihr Mann hatte ihr wegen der bevorstehenden Scheidung bereits mehrmals mit dem Umbringen gedroht.
Auf dem Weg zum Haus der Schwiegermutter in Himmelberg war er schneller und lauerte der Familie bereits dort auf.
Als die beiden Frauen und das Kind dort eintrafen, sprang er hervor und schoss auf seine Schwester.
Die 33 Jahre alte Frau brach blutüberströmt zusammen, konnte aber schließlich mit den anderen ins Haus flüchten.
Der Mann brach daraufhin die Tür auf, gab in der Küche einen weiteren Schuss ab und schlug mit der Waffe auf seine schwer verletzte Schwester und auf seine Mutter ein.
Ihr gelang es aber ihm schließlich, das Gewehr zu entreißen.
Immer wieder bedrohte der Mann seine Angehörigen mit dem Umbringen.
Die Familie konnte ihn aber doch aus der Küche drängen.
Schließlich trafen schon Amariebeamte ein.
Gegen 21 Uhr konnte der Amokläufer festgenommen werden.
Die Beamten hatten zuvor zwei Warnschüsse abgegeben.
Er wurde in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht und legte ein Teilgeständnis ab.
Seine schwer verletzte Schwester ist bereits außer Lebensgefahr.
Amoklav, gestern Abend eines 33 Jahre alten Kärntners, wieder also ein blutiger Anlass für eine neuerliche Pumpgun-Diskussion in Österreich.
Es hätte ein Besuch werden sollen, der weltweit Aufsehen erregt, der auch ein Signal sein sollte, nämlich der Besuch des Oberhaupts der katholischen Kirche in der Kriegsstadt Sarajevo.
Zwei Tage vor dem geplanten Besuch von Papst Johannes Paul II.
in Kroatien wollte der Pontifex Maximus auch Station machen in der bosnischen Hauptstadt.
Aber aus Sicherheitsgründen musste der zum Besuch Sarajevos zuerst fest entschlossene 73-Jährige doch wieder absagen.
Nicht nur seine eigene Sicherheit wäre gefährdet gewesen, vor allem die Sicherheit der Gläubigen.
Der Papst, wegen der Vielzahl seiner Auslandsreisen auch der eilige Vater genannt, hatte im letzten Jahr überhaupt wenig Glück mit seinen Reisen.
Einen geplanten Belgienbesuch musste er krankheitshalber stornieren, die Fahrt in den Libanon kam aus politischen Gründen nicht zustande.
Und nun blieb von der ehrgeizigen Friedensmission des Papstes mit den Zielen Sarajevo, Belgrad und Zagreb nur mehr Kroatien.
In mehr als fünf Stunden wird der Papst in Zagreb eintreffen.
Mein Kollege Karl Jirkowski meldet sich nun aus Kroatien.
Eine Stadt, ein Land, noch immer zu einem Drittel von Serben besetzt, wartet auf den Papst.
Man spürt und sieht es überall in der Stadt.
Fast jedes Schaufenster ist mit einem Papstbild geschmückt, aber auch in den Bars bei einem Trink lächelt einem der heilige Vater entgegen und auf Plakatwänden sind übergroße Papstbilder affigiert.
Der Papst schaut mit ausgebreiteten Händen herab und es ist zu lesen Der Papst ist mit euch.
Zagreb ist mit Kirchen und kroatischen Pfannen geschmückt.
Eine Millionenstadt fiebert dem ersten Papstbesuch entgegen.
Alles Beste, wir warten auf ihn.
Es ist ein großes Geschehen jetzt für uns.
Ich möchte nichts sagen.
Das ist das einzige einmalige Geschehen, dass wir den Papst sehen und besonders für die älteren Leute.
Wir haben noch ein paar Jahre vor uns und es freut uns sehr.
Nichts so Besonderes, weil ich glaube, man kann etwas machen, das schon bis jetzt gemacht wurde.
Nicht hier gerade, aber die Leute sind sehr
sehr entzückt und erwarten sehr viel.
Kroatien ist ein neues Freiheitsland und dann
Wir können beweisen mit dem Papa, dass wir etwas sind.
In die Stadt sind in den letzten Tagen Exilkuraten aus aller Welt angereist.
600.000 Karten sind bereits für die morgige Papstmesse im Zagreber Hippodrom verkauft.
Man rechnet mit einer Million Menschen bei der Papstmesse.
Mehr als 50 Kardinäle und Bischöfe und tausende Ordensschwestern und Brüder werden auch dabei sein.
Für die katholische Kirche Kroatiens ist es das Ereignis, nachdem der Papst seinen Sarajevo-Besuch absagen musste.
Ein Priester?
Das ist zuerst ein pastoraler Besuch.
Der Papst möchte sicher seine Kirche besuchen und den Bischöfen hier und den Gläubigen seine Unterstützung versichern.
Er hat dieses Volk unterstützt in den schwierigsten Tagen.
Aber auch jetzt ist der Krieg noch nicht zu Ende und die Menschen hier in Kroatien sind, könnte man sagen, entmutigt.
Da brauchen sie neue Hoffnung und dieser Besuch wird sicher diese Menschen im Glauben und in der Hoffnung bestärken.
Hat dieser Besuch auch politische Auswirkungen?
Sicher wird Kroatien als Staat etwas
wie soll ich sagen, in seinem Wert und Ansehen wachsen durch diesen Besuch.
Und man möchte sicher auch dem Frieden hier, genauso wie in Bosnien, helfen.
Die politischen Auswirkungen werden von kirchlicher Seite bewusst beiseite geschoben, heruntergespielt.
Doch weiß jeder hier, dass dieser Papstbesuch Präsident Dutschmann und seine Partei immens stärkt und gerade in schwierigen politischen Zeiten zur rechten Zeit kommt.
Die Sicherheitsvorkehrungen hier in Zagreb sind enorm.
Mehr als 10.000 zusätzliche Polizisten wurden aus anderen Teilen des Landes nach Zagreb geholt.
Der private Autoverkehr ist verboten.
Wie groß die Angst vor einem Anschlag ist, lässt sich auch schon dadurch ablesen, dass jeder Polizist für den Babs Besuch einen eigenen Ausweis mit Bild erhielt.
Weiters beginnt der Einlass ins Hypothron für die morgige Papstmesse bereits in diesen Stunden und jeder muss sich einer Leibesvisitation unterziehen.
Tausende Menschen werden die Nacht im Freien verbringen, um nur morgen bei der Papstmesse dabei zu sein.
Übrigens, die einzige Privataudienz hier in Zagreb wird es morgen für eine österreichische Delegation geben, als Dank für die große humanitäre Hilfe.
Dem Papst wird dabei das Buch Nachbar in Not überreicht werden.
Der bevorstehende Papstbesuch in Zagreb, Karl Jarkowski, hat informiert.
Anfang August hat sie begonnen, die Fluchtwelle von Kuba in die USA.
Unter abenteuerlichen und oft lebensgefährlichen Bedingungen machten sich tausende Kubaner auf, um auf dem Meer in meist selbst gebastelten Flößen in die Vereinigten Staaten zu kommen.
Und in den USA, in Florida, wurden gleich Erinnerungen an 1980 wach.
Damals verließen 125.000 Kubaner die Zuckerinsel, auf der nach wie vor Fidel Castro herrscht.
Und Auslöser war diesmal wieder die Drohung Castros, er werde die Grenzen für Auswanderer in die USA öffnen, falls Washington weiterhin an den Handelsaktionen gegen Kuba festhalte.
Nun wurde gestern Abend nach langwierigen Verhandlungen zwischen Kuba und den USA ein Abkommen geschlossen, das den Massenexodus von der Karibikinsel verhindern soll.
Die US-Regierung sagt die Aufnahme von 20.000 Kubanern zu, die kommunistische Führung in Havanna verpflichtete sich, weitere Fluchtversuche zu verhindern.
Übrigens, das seit mehr als 30 Jahren bestehende US-Handelsembargo gegen Kuba wird in diesem Abkommen nicht erwähnt.
Ist damit das Flüchtlingsproblem langfristig gelöst?
Was bedeutet es für den sowohl inneren als auch außenpolitisch glücklosen Präsidenten Clinton, der sich in einem Sympathierekord tief befindet?
Eine Analyse von Franz Köstler aus Washington.
Die Flüchtlingswelle, die die amerikanische Regierung an den Rand einer innenpolitischen Krise gebracht hat, war in Fidel Castros Händen ein fast ebenso wirksames politisches Instrument,
wie das Atomprogramm in den Händen Nordkoreas.
In beiden Fällen war das Ziel, die Vereinigten Staaten zum Dialog über eine Normalisierung der Beziehungen zu zwingen.
Nach der gestrigen Einigung in New York stellt sich die Frage, in wie weit Fidel Castro diesem Ziel nähergekommen ist.
Bill Clinton, dessen Partei in zwei Monaten Kongresswahlen zu bestehen hat, stand unter einem zweifachen Druck.
Einerseits die Flüchtlingskrise rasch zu lösen, bevor sie zu einer schweren innenpolitischen Krise wirbt.
Andererseits aber mit Rücksicht auf die konservativen Wähler Fidel Castro keine Zugeständnisse zu machen.
So ist es begreiflich, dass die Amerikaner offiziell bestreiten, Castro in seinem Wunsch nach Aufhebung des vor 32 Jahren verhängten Handelsembargos entgegengekommen zu sein, das Castro in die Hände der Sowjetunion getrieben und zum Ruin der kubanischen Wirtschaft mit beigetragen hat.
Das mag für die Verhandlungen in New York auch zutreffen, dort hat man über die Flüchtlingskrise diskutiert.
Aber gleichzeitig mit den New Yorker-Gesprächen ist eine Reihe anderer Kontakte aktiviert worden.
So war der kubanische Außenminister zu Besuch in Madrid und dort hat er zum ersten Mal eine Gruppe exilkubanischer Persönlichkeiten getroffen, die in Florida leben und dort für einen Dialog mit Castro und für eine friedliche Demokratisierung Kubas eintreten, also gegen die derzeitige Konfrontationspolitik.
Das ist übrigens auch die Position Spaniens unter anderen Staaten der Europäischen Union.
Und das ist eine Linie, die auch in den Vereinigten Staaten immer mehr Befürworter findet.
In den vergangenen Tagen haben die Vorsitzenden der außenpolitischen Ausschüsse des Kongresses und auch republikanische Politiker die Aufhebung des Embargos gefordert.
Kuba stelle für die USA keine Gefährdung mehr dar.
Dialog und Handelsbeziehungen könnten eine friedliche Demokratisierung Kubas fördern.
während ein gewaltsamer Sturz Kastros mit großer Wahrscheinlichkeit zu Unruhen führen würde und zu einem noch viel gewaltigeren Flüchtlingsstrom in die USA.
Immer mehr amerikanische Unternehmer sehen mit Ungeduld wie Investitionen aus Kanada, Lateinamerika und Europa nach Kuba fließen, während sie bisher vergeblich auf den Sturz Kastros warten.
Wenn man die Verhandlungen über die Flüchtlingskrise in diesem Zusammenhang sieht,
kann man wohl davon ausgehen, dass die gestrige amerikanisch-kubanische Einigung einen ersten Schritt darstellt in Richtung einer langfristigen Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und ihrem unbequemen Nachbarn in der Karibik.
Eine Analyse war das von Franz Kössler, Washington.
Deutsches Lottofieber, und es steigt und steigt.
Der neueste, der jüngste Wert von diesem Wochenende, mehr als 300 Millionen im Jackpot.
Eine Summe, mit der umgehen, falls Mann oder Frau gewinnt, wahrscheinlich gar nicht so leicht ist.
Auf jeden Fall erliegen Millionen Deutsche, aber natürlich auch wieder viele Österreicher diesem Fieberträumen vom großen Gewinn.
Ob das auch Gerhard Seyfried, mein Kollege in Bonn, tut, das weiß ich nicht so genau.
Auf jeden Fall hat er sich umgehört und umgesehen.
Die bundesdeutsche Lotto-Gemeinde versammelt sich heute Abend um 19.50 Uhr vor dem Fernseher.
In der ARD steht die Ziehung der Lottozahlen auf dem Programm.
Zum 11.
Mal bereits wird der vielmillionenfache Versuch unternommen, den Jackpot endlich zu knacken.
Dieser ist mit umgerechnet knapp 300 Millionen Schillingprall gefüllt, doch damit nicht genug.
Unter den sechs richtigen Tipps werden weitere 140 Millionen Schilling ausgespielt.
Ein Solo-Gewinner kann es also auf rund 440 Millionen Schilling bringen.
Hochbetrieb daher also die ganze Woche über bei den Annahmestellen.
Und es sind nicht nur die Deutschen, die auf das große Glück hoffen.
Aus Frankreich strömten Lottospieler in das Saarland.
Dort wurden sogar Dolmetscher engagiert, um den französischen Spielern die Teilnahme so angenehm wie möglich zu machen.
Lottotourismus natürlich auch wieder von Österreich nach Deutschland.
Die grenznahen Annahmestellen in Bayern waren fest in österreichischer Hand.
In Holland wurde den Annahmestellen verboten, zusätzliche deutsche Lottoscheine aufzulegen.
Die niederländischen Lotterien leiden wegen des deutschen Lotto-Fiebers unter drastischem Umsatzschwund.
Die Lotterie der Sehnsüchte beflügelt die Fantasie der Mietspieler.
Ich will in den Karibik fliegen, ganz normal.
Ausgeben, ausgeben.
Haus kaufen, Auto kaufen und den Rest bringe ich in die Schweiz, damit ich keine Steuern zahlen muss.
Alles bar auszahlen lassen in zwei große Koffer, wenn das reicht und ab nach Luxemburg.
Hin und wieder mischen sich in die hoffnungsfrohe Erwartung auch nachdenkliche Töne.
Das kann ich mir gar nicht vorstellen, so viel Geld.
Wirklich nicht.
Und habe ich auch eigentlich gar nicht vor, zu gewinnen.
Lieber Lotto-Gotthilf, bitte erlöse uns von dem Jackpot, fleht die Bild-Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe.
Lottospieler hoffen ebenso auf ein Ende der Jackpotspannung wie Lotto-Angestellte und Gesundheitswissenschaftler.
Diese Orten wegen der Jackpot-Hysterie besondere Suchtgefährdung unter jenen Menschen, die der Realität des Alltags entfliehen wollen.
Die abenteuerlich hohen Geldsummen könnten von einem Normalverdiener nicht mehr eingeordnet werden.
Wieder einmal schlägt die Stunde der Mathematiker und Statistiker.
Wenn der Jackpot auch an diesem Wochenende nicht geknackt würde, wäre das ein statistisches Wunder.
Der Statistik zufolge müssten es diesmal 2,5 Gewinner sein, die sich den größten Jackpot in der europäischen Glücksspielgeschichte teilen können.
Natürlich machen sich auch die Anlageberater zu ihre Gedanken.
Dieses Geld könnte gehen zu einem Teil in Immobilien, zu einem weiteren Teil in Anleihewerte mit fester Verzinsung, ein dritter Teil könnten Aktien sein und ein vierter Teil könnten intelligente Fondprodukte sein, mit denen der Kunde neben einer sicheren Anlage auch noch eine hohe Steuersparnis erzielt.
freilich ein satter Gewinn heute Abend.
Die Wahrscheinlichkeit, den Millionentopf zu knacken, beträgt übrigens 1 zu 140 Millionen.
Und Montagnachmittag werden wir wissen, ob wir auch heute in einer Woche wieder über das in Deutschland nach wie vor grassierende Lottofieber berichten oder wir berichten am Montag eben über einen geknackten Checkpott bei unseren deutschen Nachbarn.
Um ein Glücksspiel der ganz anderen Art geht es unter anderem nun in unserer Samstagsserie.
im Journal zu Gast.
Ist, wie Sie schon ganz kurz gehört haben, nämlich heute Josef Beppo Mauhardt, im Zivilberuf Generaldirektor von Austria Tabak, besser bekannt allerdings als Präsident des österreichischen Fußballbundes.
Mauhardt, 61, steht seit mehr als zehn Jahren an der Spitze des österreichischen Fußballsports, erlebte Zeiten des Erfolges, aber auch, wie gerade jetzt, kritische Monate.
Die österreichische Nationalmannschaft musste im letzten halben Jahr bittere Niederlagen hinnehmen, vor allem gegen Russland und Deutschland.
Und vor dem Meisterschaftsspiel gegen Lichtenstein, vor drei Tagen, gab es nicht viele, die auf einen Sieg der österreichischen Spieler wetten wollten.
Aber es gab ja doch als zwischendurch kleine Wohltat einen 4 zu 0 Erfolg der Österreicher.
Was ist aber trotzdem los mit der Nationalelf?
Was ist los in den Fußballvereinen, die von Finanzkrisen geschüttelt werden?
Freut es Beppo Mauhardt noch, oberster österreichischer Fußballer zu sein?
Antworten darauf gibt Mauhardt im folgenden Gespräch mit Hans Besenberg.
Herr Präsident Mauhardt, wie gehen Sie denn in diesen Tagen mit der Erfahrung um?
Der Erfahrung nämlich, dass viele österreichische Fußballfans schon froh sind, dass das österreichische Nationalteam wenigstens gegen Liechtenstein nicht verliert.
Die Erfahrung ist durchaus für mich Labsal, denn es ist eben so, dass in der heutigen Zeit es keine echten sogenannten Jausengegner mehr gibt.
Also stellen Sie jetzt gegen die leichtgewichtige Mannschaft Lichtenstein den Sieg als Riesenerfolg hin?
Nein, das ist kein Riesenerfolg.
Er war nur ungeheuer wichtig für die Entwicklung der österreichischen Nationalmannschaft.
Denn die Mannschaft hat in der Vorbereitung keine guten Leistungen erbracht.
Man kann viel darüber diskutieren, was die Ursachen wären.
Aber in so einer Situation läuft man eben auch Gefahr, gegen einen Zwerg unter Anführungszeichen zu verlieren.
Die österreichische Mannschaft hat das nicht getan und kann jetzt ohne Krampf sich vorbereiten für die nächste Herausforderung.
Das Widersprüchliche am österreichischen Fußball, Herr Präsident Mauchert, das Widersprüchliche am österreichischen Fußball scheint derzeit zu sein, dass es dem Nationalteam gar nicht gut geht.
Niederlage gegen Russland, davor Niederlage gegen Deutschland.
Und dass es andererseits einen österreichischen Fußballklub gibt, nämlich die Austria Salzburg, der von Triumph zu Triumph eilt, im UEFA Cup den zweiten Platz erreicht, jetzt in der Champions League spielt.
Ich spitze das jetzt einmal bewusst zu und personalisiere es.
Was hat denn der Präsident Quenberger von Salzburg?
Was hat denn der eigentlich, was Sie nicht haben?
Der hat einmal die Möglichkeit, Schwächen der Mannschaft durch Zukäufe aus dem Ausland auszugleichen.
Das ist eine ganz dramatische Möglichkeit, die dem Präsidenten des österreichischen Fußballs nicht zur Verfügung steht und auch dem Trainer nicht zur Verfügung steht.
Jetzt stelle ich die Frage seriöser, weil ich ein bisschen geahnt habe, Sie werden so antworten und mir klar war, dass Sie als Präsident des Gesamtfußballverbandes nicht Spieler kaufen können.
Ist gerade dieser Erfolg der Salzburger irgendwo auch ein Problem der Nationalmannschaft, dass nämlich dieser Erfolg eines Vereins die Spieler anderer Vereine extrem demotiviert?
Der Erfolg vom Casino Salzburg ist einmal
ein Erfolg des österreichischen Fußballs insgesamt und löst positive Impulse aus.
Auf der anderen Seite schafft er natürlich auch Probleme, die gerade in der Vorbereitung zum Tragen gekommen sind.
So hat der Herbert Brohasker bei der
Einberufung der Nationalmannschaft auf die besondere Belastung der Spieler von Casino Salzburg zum Beispiel Rücksicht genommen.
Oder die Herausforderung ist eine ganz andere.
Ich darf vielleicht in Erinnerung rufen, die Mannschaft Casino Salzburg, die selben Spieler mit dem selben Trainer, haben diese hervorragenden, uns alle beglückenden Leistungen gegen Frankfurt, gegen Karlsruhe
Errungen erreicht und haben zwischendurch in der österreichischen Meisterschaft daheim gegen den Sportklub verloren, haben gegen St.
Pölten unentschieden gespielt und so.
Okay, jetzt bin ich mal polemisch und sage, das heißt die Salzburger sind dort gewonnen, wo es darauf angekommen ist.
Geht es der Nationalmannschaft auch immer so?
Die hat gegen Russland verloren, gegen Deutschland verloren.
Es hat etwas dran, aber in der Meisterschaft kommt es schon darauf an.
Und hätte nicht Austria Memphis so schlecht gespielt, hätten die Salzburger den Meistertitel aus eigener Kraft nicht errungen.
Ein sehr wesentliches Ziel verfehlt.
Es heißt immer wieder, es gäbe eine gewisse Rivalität zwischen ihnen.
Und der Salzburger Gruppe, dem Salzburger Trainer Baric, dem Salzburger Präsidenten Quenberger, eine Rivalität, die möglicherweise darauf fußt, dass Sie als Austria-Tabak-Werke-Generaldirektor der Sponsor der Wiener Austria sind.
Ist da was dran?
Man könnte ja vermuten, dass da was dran ist.
Da ist überhaupt nichts dran.
Also mit dem Präsidenten Quenberger habe ich nicht einmal, was soll ich sagen, Wettertrübnisse zu verzeichnen gehabt.
Den Salzburger Trainer Baric mögen Sie denn?
Ich habe überhaupt nicht die Absicht, mit dem Salzburger Trainer Baric gemeinsam auf Urlaub zu fahren oder sonst in ein engeres freundschaftliches Verhältnis einzutreten.
Das heißt, Sie mögen eigentlich nicht Geld dadurch?
Nein, das kann ich nicht.
Das würde ich nicht sagen.
Aber wir beide sind von einem Naturell, dass niemand von uns verlangende, der uns gut will, dass wir einander lieben.
Steckt da ein bisschen der Neid des Erfolgsmenschen Mauhardt auf den Erfolgsmenschen Paritsch drinnen, wenn da so die Distanz doch immer wieder durchschimmert?
Nein, ich weiß nicht, man soll auch die Arbeit eines Trainers nicht daran beurteilen, wie er im Augenblick liegt.
Der Herr Baric ist ein guter und auch erfolgreicher Trainer.
Es gibt gute und erfolgreiche Trainer auch bei anderen Klubs oder in anderen Gegenden oder es gab sie in der Vergangenheit.
Das hat ja mit persönlicher Zuneigung nichts zu tun.
Ich habe auch nicht die Absicht, ein besonders intimes, vertrauliches Verhältnis zum Herrn Prohaska zu entwickeln.
Wir sind ja andere Menschen, wir haben andere Aufgaben.
Mit welchem Eigenschaftswort würden Sie denn Ihr Verhältnis zu Baric beschreiben?
Mit welchem Eigenschaftswort Ihr Verhältnis zu Prohaska?
Zu Baric würde ich es beschreiben, ein
Aus Erfahrung entwickeltes, korrektes und unbelastetes Verhältnis.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Paul Hasker mit einem Eigenschaftswort?
Mein Verhältnis zum Herrn Paul Hasker ist erstens auch einmal korrekt und unbelastet und zum Zweiten habe ich sicherlich eine menschlich etwas nähere Beziehung, weil ich auch mehr mit ihm zu tun habe.
Mehr als Frauen steckt da in Ihnen ein bisschen.
Vertrauen steckt auch eine gute Portion drinnen.
Herr Präsident Mauhard, wenn Sie schauen, dass es im österreichischen Fußball, der ja nicht nur Sport ist, sondern auch ein riesiges Geschäft, wenn Sie sehen, dass es da immer wieder finanzielle Probleme gibt, also ich wähle nur zwei Beispiele.
Bei der Rapid-Aktie haben zumindest alle, die sie gekauft haben, viel Geld verloren.
Und in Innsbruck jetzt, da hat es mutmaßlich, muss ich sagen,
echte Betrügereien gegeben, um den Fußballverein zu finanzieren.
Wieso kommt die Riesenfirma Fußball nicht auf ein ordentliches Wirtschaftsmanagement?
Es ist ein Phänomen oder eines der vielen Phänomene des Fußballs, dass Fußballfunktionäre schlichtweg beginnen mit dem Bauch zu denken, wenn es um Fußball geht.
Und wir haben immer den Ehrgeiz, oder die Vereine, oder viele Vereinsfunktionäre muss ich konkreterweise sagen, den Ehrgeiz, dass wir uns so gebärden wie Vereine unserer Nachbarregionen Italien und Deutschland, ohne dabei zu berücksichtigen, dass es dort
nicht wie bei uns 3, 4 und maximal 10.000 Zuschauer gibt, sondern 30, 40 und 60.000 Zuschauer, dass ein ganz anderes Potenzial der Wirtschaft an Sponsormacht dahinter steht und da kann man nicht
mit gleichen finanziellen Maßstäben versuchen, einen Verein aufzubauen.
Das heißt, Spieler kaufen müssen diese Vereine auf dem internationalen Markt.
Das heißt, sie müssen das gleiche Geld auftreiben, auch wenn sie weniger einnehmen durch die Zuschauerleistung.
Man kann eben nur so leben, wie es die finanziellen Verhältnisse erlauben.
Sie meinen, die einzelnen Leute in den Vereinen erliegen finanziellen Verlockungen?
Erliegen finanziellen Illusionen oder sportlichen Illusionen.
Sie meinen, sie brauchen unbedingt einen Spieler dieser und jener Qualität, der kostet so viel und das wird er schon hereinbringen.
Er wird es nicht.
Die Faszination, dass man da mitspielen kann, international mit so viel Geld, die gibt es wohl auch.
Die gibt es, die gibt es, aber ich erlebe immer wieder, dass Fußballfunktionäre, die im Privatleben sehr erfolgreich sind, die in ihrem Unternehmen immer bei einer Investition eine Preis-Leistungsrechnung anstellen würden, eine Investitionsrechnung aufstellen würden,
im Fußball es nicht machen und sich dort auf finanzielle Abenteuer einlassen.
Herr Präsident Mauhardt, haben Sie sich in diesen letzten Monaten, wo ja etliches schiefgegangen ist im österreichischen Fußball auf nationaler Ebene, sportlich und finanziell, haben Sie sich da manchmal gesagt, jetzt bin ich runde zehn Jahre Präsident des Fußballbundes, jetzt soll es einmal ein anderer machen.
Haben Sie sich das gedacht?
Das denkt man sich immer wieder, weil würden Sie mir die Frage stellen, warum machen Sie das eigentlich, würde ich Ihnen antworten, ich weiß es nicht.
Das ist eine große Schwäche.
Man kann es nicht erklären, warum man sich einer derartigen Funktion unterzieht.
Da stehen Ihnen die Fragen ein bisschen anders.
Was reizt Sie denn an dem Job?
Ist es ein bisschen auch Eitelkeit, dass Sie jeden Tag mit dem Job in der Zeitung stehen können, im Fernsehen sein können?
Das können Sie mit einem anderen vielleicht nicht.
Ich würde mit dem Begriff Job einmal Geld verdienen verbinden, das tut man ja in dem Fall nicht, das macht ja die Beantwortung noch schwieriger.
Was hältst du dir an dieser Tätigkeit?
Ist es ein bisschen auch in der ersten Reihe zu stehen in der Öffentlichkeit?
Da muss ich an die Wurzeln gehen.
Es gab eine Situation, da glaubte ich dem Drängen von Freunden an der Spitzepräsident Benja,
nachgeben zu müssen und nicht Nein sagen zu können.
Dann habe ich mich innerlich durchgerungen, dies einmal auf ein Jahr lang zu machen und habe ein österreichisches Schicksal erlebt.
Nämlich ein Professorium ist zu einer Taueinrichtung geworden.
Und was wiederum das Faszinierende daran ist, man kriegt so eine Funktion gar nicht so leicht wiederum los.
Ich bin glaube ich zweimal zurückgetreten, dann wurde das erfüllt.
Weswegen ich zurückgetreten bin, da wollte ich nicht trotzig sein.
Das heißt, Sie haben schon manchmal gedacht, Sie könnten es aufgeben?
Letzten Endes haben Sie es dann aber nicht getan.
War es nur Verantwortungsgefühl, wie Sie es jetzt beschreiben, oder war es doch auch Lust an der Sache?
Ich glaube nicht, dass es nur Verantwortungsgefühl war.
Da ist auch vielleicht ein bisschen oberösterreichischer Trotz dahinter.
Da ist eine Grundeinstellung dahinter, dass ich irgendwie Bilanz ziehen, dass er für mich in allen Bereichen
eigentlich meine, dass ich mich nie opportunistisch verhalte oder verhalten habe.
Da kommt auch, was ich gar nicht gerne öffentlich ausspreche, natürlich eine gewisse strategische Überlegung herein mit meiner beruflichen Tätigkeit.
weil ja Tabak mit Austria Memphis und Tabak und so hier in der Öffentlichkeit durchaus Auftrittsmöglichkeiten dieser Qualität und dieser Art sinnvoll sind und das Ganze ergibt dann halt ein Bild.
Also Sie können quasi Ihr öffentliches Wirken für den Fußballbund dazu nützen, auch für die Austria Tabak zu wirken, so meinen Sie es, nicht?
So könnte man es interpretieren, ja.
Lieben Sie den Fußball eigentlich?
Ich liebe ihn von meiner Kindheit auf.
Und wie gut sind Sie selber am Feld?
Überhaupt nicht.
Ich habe von Anfang an immer nur spielen lassen, schon als Bub, und habe das einzige Sport, das ich je betrieben habe, mich dem Barock gewidmet.
Was heißt denn spielen lassen als Bub?
Sie haben Mannschaften aufgestellt, die sind dann gelaufen oder wie war das?
Aber wir sind also mit Begeisterung am Fußballplatz gelaufen.
Meine Buben-Erfahrungen sind Attes v. Mauthausen gegen Attes v. Schwertberg und dort waren wir mit dabei, aber ich bin nie selber am Feld gewesen.
Das war ein brutaler Gesimmering gegen Kapfenberg.
Es hat zum Beispiel bei Mauthausen der Otto Hofstetter, der war seinerzeit Schwergewichtsboxer, der auch um die Europameisterschaft geboxt hat, gegen den Ameisbichl für die älteren Semester, dort Verteidiger gespielt.
Wenn es da rund gegangen ist, dann ist es rund gegangen.
Herr Präsident Mauchert, ich gehe jetzt weg vom Fußball und blicke ein bisschen zurück in Ihrem Leben, bevor Sie noch Präsident des Fußballbundes waren.
Da waren Sie ja in den 70er-Jahren im Vorzimmer der Macht und relativ weit oben als wahrscheinlich engster Mitarbeiter, engster Berater von Finanzminister Hannes Androsch.
Und Sie sind dann, knapp bevor Androsch gestürzt wurde, zurückgetreten ist, wie immer man das sehen mag, knapp vorher sind Sie hierher in die Austria-Tabak gegangen.
Haben Sie das eigentlich immer angestrebt, eine Wirtschaftskarriere, oder wären Sie lieber in die Politik gegangen, wenn es nur mit Androsch möglich gewesen wäre?
Ich bin zwar immer ein politischer Mensch gewesen, aber ich habe eigentlich nie die Absicht gehabt, Politiker zu werden.
Hat die Tatsache, dass Hannes Androsch letzten Endes rechtskräftig wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden ist, hat das irgendwas an dem sehr engen, nahen, menschlich engen Verhältnis zwischen Ihnen und ihm geändert?
Es hat überhaupt nichts geändert, denn meine Überzeugung und mein Eindruck und meine Auffassung ist nach wie vor,
dass der Hannes Androsch eines der größten politischen Talente im Lande war und dass es sehr schade ist und ein Verlust ist für das Land, dass er dieses Talent nicht mehr realisieren kann.
Ich bin auch der Auffassung, dass er einer der korrektesten Politiker war.
Als Sie ganz nah bei Androsch waren, so Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre,
Da war ihr jetziger Eigentümervertreter, der Eigentümervertreter der Austria-Tabak, das ist der Finanzminister Latziner, der war damals ganz nah bei Kreisky, also dem erklärtesten und härtesten Androsch-Gegner.
Belastet das eigentlich heute noch das Verhältnis zwischen Ihrem, ich sage es jetzt unter Anführungszeichen, Chef Latziner und Ihnen?
Ich habe mich viele Jahre hindurch bemüht, hier sehr klar zu trennen.
Ich kann auch jetzt nicht mit Eindeutigkeit sagen, dass es dieses Verhältnis belastet, aber ich kann mich auf der anderen Seite auch nicht dem Eindruck entziehen, dass es belastend ist.
Ich frage es ein bisschen anders.
Ist das Verhältnis zwischen Ihnen und Lars Hinner spannungsfrei?
Nein.
Herr Präsident Mauchert, Sie kommen aus einem bäuerlich-christlichen Milieu von Ihrem Herkommen her.
Ihre Eltern hatten eine Gastwirtschaft, alle Großeltern waren Bauern.
Sie hätten eigentlich in Ihrer Jugend auch in die ÖVP gehen können.
Warum sind Sie denn in die SPÖ gegangen?
Das kann ich leichter beantworten als die Frage nach dem Fußball.
Mich hat eigentlich die sozialdemokratische Bewegung in der heutigen Diktion sehr früh fasziniert und ich geriet sehr früh eigentlich im Gegensatz zu meinen Freunden, die Mitglied der katholischen Jugend waren, und ich habe meine Freunde,
eigentlich in der sozialistischen Jugend gefunden.
Aber ministriert haben Sie schon?
Ja, ministriert habe ich schon.
Ich nehme für mich in Anspruch, dass ich einer der besten Ministranten meiner Zeit war.
Ich bin auch ganz kurz in einer Klosterschule gewesen, bis sie mich hinausgeschmissen haben.
Ich habe auch überhaupt kein gestörtes Verhältnis zur katholischen Kirche.
Gehen Sie heute noch in die Kirche?
Ich gehe heute noch in die Kirche, aber meist nicht aus religiösen Motiven heraus.
Schauen Sie sich die Bilder an.
Ich schaue mir die Bilder an, schaue mir die Architektur an, schaue mir die Musik an, aber erlebe.
auch gerne eine Messe, bin hier sehr konservativ, weil mir die alte Liturgie fehlt.
Die alte Liturgie war für mich geheimnisvoller und daher religiöser und so, aber das nur so nebenbei.
Und die sozialdemokratische Bewegung,
war für mich in ihrer Zielsetzung und im Bestreben diese Zielsetzung auch umzusetzen viel offener, viel konkreter, viel faszinierender als das aus der traditionsbeladenen und vielleicht menschlich mir gegenüber auch nicht ganz so wie ich mir das wünschte repräsentierten Kirche war.
Vielen Dank für das Gespräch.
ÖFB-Präsident Beppo Mauhardt war heute im Journal zu Gast.
Das Gespräch führte Hans Besenberg.
Wir kommen jetzt im ORF Mittagschanal zu einem weiteren Teil unserer lockeren Folge über den Ausbau der Datenautobahn in Österreich.
Diesmal geht es um interaktives Fernsehen.
Dabei kann der Zuschauer quasi mit dem Sender reden und das Programm beeinflussen.
Er kann sich sogar sein individuelles Fernsehprogramm gestalten, Filme abrufen, Zusatzinformationen beschaffen, uninteressante Werbung wegschalten, interessante empfangen und auch gleich Waren bestellen sowie das Bankkonto überprüfen.
Das, wann auch immer er will, und zwar nur mit Fernsehgerät und Fernbedienung.
In den USA laufen erste Versuchsprogramme, in Europa folgen sie demnächst.
Was sich in Österreich tut, hat Josef Schweizer recherchiert.
Die erste interaktive Fernsehsendung, zumindest in Österreich, war der goldenen Schuss mit Vico Torriani.
Die Zuschauer gaben über Telefon Kommandos und steuerten damit eine Armbrust auf ihr Ziel.
Das war vor bald drei Jahrzehnten.
An diesen goldenen Schuss erinnerte der interaktive Kabeltext der Wiener Telekabel.
Marketingleiter Martin Wilfink
Unter Zuhilfenahme eines Tastentelefons wird es möglich sein, dass unsere Kunden mit einem teletexttauglichen Fernsehapparat zum Beispiel Theaterkarten über den interaktiven Kabeltext bestellen, aber auch Spiele spielen, wo man die Tastatur des Telefons als Cursor verwendet, Up, Down, Rechts oder Links, wo aber auch geplant ist,
im Zusammenhang mit Homebanking weitere Entwicklungen voranzutreiben, sprich also seinen Kontoauszug, sich über den Fernsehschirm anzuschauen oder auch Kontenmanipulationen von zu Hause vom Lehnstuhl aus durchzuführen.
Immerhin, den interaktiven Kabeltext der Wiener Telekabel soll es schon in wenigen Wochen geben.
Das Ziel ist ein vollwertiger Rückkanal, den der Telekabel-Teilnehmer über ein Zusatzgerät am Fernseher bedient.
Doch noch sind die Umstellungskosten für die Telekabel zu hoch und die internationalen Normen unsicher.
Die Gebühren sollen jedenfalls nicht steigen, betont Telekabelmanager Will Fink.
Wir gehen davon aus, dass wir die Gebühren nicht erhöhen müssen.
Es wird weiterhin ein Basisangebot an Free-TV, also an freiempfangbaren Programmen geben.
Darüber hinaus wird es Pay-Per-View-Programme geben, was nichts anderes heißt, als ich zahle, so wie in einer Videothek, für einen Film, der mich interessiert, den ich mir dann aber anschauen kann, wann ich selbst es will.
Und dafür zahle ich dann einen bestimmten Obolus, der aber die Grundgebühr nicht weiter beeinflusst.
Der ORF hat erhebliches Potenzial für die interaktive Zukunft.
Wie der designierte provisorische Generalintendant Gerhard Zeiler anregte, könnte der ORF Nachrichtentexte, Hintergrundinformationen, Archivmaterial oder Literatur in digitalisierter Form öffentlich zugänglich machen.
Auch die Zeitungen werden umdenken müssen.
Siemens in München hat ein Computerprogramm für die persönliche Tageszeitung entwickelt.
Programmierer Matthias Schneider-Hufschmidt
Sie haben keine Tastatur mehr, Sie haben sogenannte Ikonenbild, kleine Bildchen auf dem Bildschirm, die die entsprechenden Informationskategorien symbolisieren und die schieben Sie zusammen auf Ihre Zeitung.
Sobald Sie das gemacht haben, also das Profil der Zeitung eingestellt haben, geht der Rechner auf das Netz bzw.
falls er das schon da hat, auf seine lokalen Daten.
Sucht die Informationen zusammen, setzt sie, sodass sie gut lesbar sind, verbindet sie gegebenenfalls mit Video, das heißt mit Bildfolgen, mit Stehbildern, mit Text und gibt die dann am Bildschirm aus.
Für wen ist diese persönliche Zeitung gedacht?
Wer ist der Anwender?
Also auf jeden Fall sollte es bis in, sagen wir mal, fünf Jahren in jedem Haushalt möglich sein, eine solche Zeitung zu bekommen.
Wenn dann die Datenraten, die Datenübertragungsraten hoch genug sind, dass wir die ganzen Informationen auch bis ins Haus bringen können.
Diese Zeitung ist im Prinzip für jeden denkbar, der auch jetzt schon Zeitungen liest.
Von großen Versuchsprojekten wie in den USA oder nächstes Jahr in Deutschland ist in Österreich noch nicht die Rede.
Doch die Branchenriesen warten schon.
Nicht nur Verlage, Filmfirmen, Fernsehgesellschaften, Netzbetreiber und Elektronikhersteller, sondern auch die größte Softwarefirma der Welt, Microsoft.
Österreich-Chef Egon Salmutter
Microsoft hat auf internationaler Basis eben die Entwicklung in diesem Bereich eingeleitet und sobald in Österreich zum Beispiel von den Fernsehanstalten diese Dienste angeboten werden, werden Microsoft Produkte da mitspielen.
Welche Produkte werden das sein?
Das sind Softwareprodukte, Steuerungsprodukte, die den Verkehr auf dieser Datenautobahn ermöglichen werden.
Das sind also, wenn Sie so wollen, so eine Art Leitschienen, Verkehrssysteme, die also sicherstellen, dass die Daten von den einzelnen Anbietern zum Konsumenten in der richtigen Reihenfolge mit dem richtigen Inhalt auch hingeleitet werden.
Interaktive Medien sind ein Teil der Datenautobahn, der sich erst entwickeln muss.
Ein ganz anderer Ausschnitt der vernetzten Gesellschaft, nämlich internationale Computernetze, entwickelt sich bereits rasend schnell.
Auch in Österreich.
Darüber aber in der nächsten Folge.
Josef Schweizer.
Wir warten noch auf den Bericht über den ÖVP-Wahlkampfauftakt zur Stunde in Linz, ziehen den Kulturbericht im Mittagsjournal deshalb vor.
In Venedig gehen die 51.
Film-Festspiele allmählich zu Ende.
Knapp vor Torschluss sozusagen hat noch ein amerikanischer Thriller Am Lido für einiges Aufsehen gesorgt.
Die weltweite Diskussion über Gewalt im Film hat nun auch den Dedo erreicht.
Anlass hierfür ist das in Amerika heftig umstrittene jüngste Werk des Platon Regisseurs Oliver Stone mit dem Titel Natural Born Killers.
Natural Born Killers ist die Geschichte von Mickey und Mallory Knox, zwei Serienkillern, die zu Kulthelden werden.
Ihr Ruhm basiert auf der Ausbeutung durch einen amoralischen Fernsehmoderator, der aus ihnen monströse Massenmörder macht.
Sexy, psychopathisch, schwer bewaffnet mit Messern, Motorsägen und Pistolen, nach dem Motto, Gewalt ist unsere verführerischste Form der modernen Unterhaltung.
Für Oliver Stone bedeutet Natural Born Killers eine Filmsatire, die die kulturelle und soziale Landschaft der 90er Jahre in Amerika beschreibt.
Er habe bei der Gestaltung übertrieben, wenn Natural Born Killers eine Satire werden sollte, über die man nachdenken möchte.
Der italienische Journalist Camillo Marino war bei der Pressekonferenz gegenteiliger Meinung.
Obwohl er Oliver Stone für den besten politischen Regisseur der Welt halte, habe ihm dieser Film nicht gefallen, weil Stone mehr die Gräueltaten des Liebespaares betone, anstatt politisch gegen diese Gewalt vorzugehen.
Oliver Stone konterte mit einer Analyse der zeitgenössischen amerikanischen Kultur.
Die Kultur in Amerika sei für Stone eine Kultur der Gewalt, der Aggression und der Medieninflation.
Eine Kultur mit mehr Gefängnissen, mehr Bestrafung, mehr Polizei.
Es sei die Kultur einer größeren politischen Bewegung von Angst.
Inwiefern Natural Born Killers preisverdächtig ist, wird nicht zuletzt von Jury-Präsident David Lynch, einem der Meister anspruchsvoller Film-Satiren, abhängen.
Preisverleihung in Venedig ist übermorgen Montagabend, Karin Bauer hat berichtet aus Venedig.
Wahlkampf in Österreich unüberhörbar und unübersehbar.
Die heiße Phase dieses Wahlkampfes hat ja schon begonnen und ihren offiziellen Wahlkampfauftakt haben drei der fünf Parlamentsparteien schon absolviert und zwar jeweils in Wien.
Die SPÖ in einem Wahlkampf zählt auf der Donauinsel, die Grünen auf dem Stephansplatz und das liberale Forum in den Filmstudios am Rosenhügel.
In Linz beginnt es an diesem Wochenende für die Volkspartei und zwar heute im Design Center.
Morgen dann übrigens auch Wahlkampfauftakt der Freiheitlichen und zwar in der Linzer Sporthalle.
Heute aber wie gesagt begann der Intensivwahlkampf der Volkspartei.
Etwas sehr spät lautete ÖVP interne Kritik, geäußert etwa vom Wiener ÖVP-Chef Görg.
Aus Linz ein Bericht gestaltet von Fritz Dittlbacher.
Im Linzer Design Center ist großer Bahnhof angesagt.
Fast 3000 Anhänger sind zum Wahlkampfstart der ÖVP gekommen und jedem soll etwas geboten werden.
Drinnen wird der Marsch geblasen und draußen vor der Tür rockt und poppt.
Am Boulevard der Bundesländer, wie die Stände im Freien benannt werden, wird über die Partei gesprochen.
Kommt der Wahlkampfstart zu früh?
Ich glaube, das passt.
Ist Ihnen nichts abgegangen bisher?
Nein.
Lieber sparsam, aber dann intensiv.
Sie hätten ruhig früh anfangen können.
Aber es ist nicht zu spät.
Was erwarten Sie sich denn von den nächsten Wochen von der Volkspartei?
Recht viel werden sie nicht dirigieren können.
Sie können zwar mitreden mit der SPÖ, aber wahrscheinlich werden die Roten, unter Anführungszeichen, doch dominieren mit ihren Ansichten.
Die Volkspartei eröffnet heute ihren Wahlkampf.
Ist das früh genug?
Ja, eigentlich schon, ja.
Die anderen Parteien haben aber schon früh angefangen.
Das macht nichts.
Irgendeiner muss ja der Letzte sein.
Ist das nicht ein Nachteil, der Letzte zu sein?
Nein, eigentlich nicht.
Glaube ich nicht.
Muss in jedem seine Zeit lassen.
Und wer soll nun der hauptsächliche Gegner der ÖVP im kommenden Wahlkampf sein?
Die Meinungen gehen auseinander.
Der Hauptgegner werden die verschiedenen anderen Parteien sein, wahrscheinlich.
Irgendwo die SPÖ und auch ein bisschen der Heider.
Wer der Hauptgegner ist?
Die FPÖ.
Heider.
Sicher.
Das ist schwer zu sagen.
Ich glaube, dass die zwei, die SPÖ und die ÖVP, trotzdem die Waage halten werden.
Man sollte sich nicht so sehr gegen die SPÖ wenden.
Nein, durchaus nicht.
Es sind zwei große Wirtschaftszweige, die zusammenhelfen müssen, dann kann das Ganze aufwärtsgehen.
Im Saal drinnen ist die Blasmusik inzwischen von moderneren Klängen verdrängt worden, von Jazz, Swing und Soul.
Und von den Reden der politischen Schwergewichte.
Landeshauptmann Ratzenböck begrüßt, Minister Schüssel stellt neue Kandidaten vor, dann spricht der strahlende Held der Volkspartei, Außenminister Alois Mock.
Im Vorfeld der Abstimmung vom 12.
Juni hat sich die Volkspartei durch ein klares Profil ausgezeichnet.
Ich appelliere an euch, diese Tradition jetzt wieder mit Blick auf den 9.
Oktober fortzusetzen, verschärft
unter Beweis zu stellen.
Heute geht es darum, dass wir sagen, was wollen wir nach dem 9.
Juni, dass der Bürger versteht, was wir wollen, dass wir es deutlich sagen und dass er weiß, was bei uns anders ist als bei den anderen.
Vizekanzler und ÖVP-Chef Erhard Busse glüftet an die Strategie, gegen wen es in diesem Wahlkampf vor allem gehen soll.
Der Hauptkontrahent der ÖVP, das zeigt Bussex Rede, ist der Koalitionspartner, sind die Sozialdemokraten.
Und das trotz Fortsetzung der großen Koalition.
Wir treten mit Selbstbewusstsein den Wählern gegenüber und sagen,
Die Volkspartei ist wichtig.
Ja, die Volkspartei ist notwendig für Österreich.
Österreich braucht die Volkspartei als Machtausgleich in der Regierung, als Kraft der Mitte gegen die Radikalisierung, weil wir am 12.
Juni mit der Entscheidung für Europa einen Handlungsauftrag erhalten haben, weil wir den Sozialisten eine Wirtschafts- und Steuerpolitik abbringen können, die uns den Aufschwung bringt und nichts krankjammert, sondern allen mehr Chancen eröffnet.
Das war ein Bericht von Fritz Dittlbacher vom Wahlkampfauftakt der Volkspartei heute in Linz.
Das Mittagschanal ist damit jetzt gleich zu Ende.
Ganz kurz noch zum Wetter.
Wechselhaft wird es heute Nachmittag.
Temperaturen 17 bis 23 Grad.
Technik war heute Manfred Bauer, Regie Udo Bachmeier.
Der Besuch des Papstes in der Krisenregion in Bosnien hätte ein allgemeines Friedenssignal sein sollen. Zwei Tage vor dem Besuch in Kroatien wurde der Besuch Sarajewos abgesagt. Neben seiner eigenen Sicherheit wäre vor allem die Sicherheit der Gläubigen nicht zu gewährleisten gewesen. Der Papst wird einstweilen in Zagreb erwartet. Ein Lokalaugenschein in Zagreb. Interview: anonyme kroatische Passanten, Interview: anonymer kroatischer Priester.
Mitwirkende:
Jirkovsky, Karl [Gestaltung]
, Anonym, Passantin, Passant, Passanten [Interviewte/r]
, Anonym, Priester [Interviewte/r]
Datum:
1994.09.10 [Sendedatum]
Ort:
Zagreb
Schlagworte:
Politik
;
römisch - katholische Kirche
;
Sicherheit
;
Diplomatie
;
Militär
;
Krisen und Konflikte
;
Friede
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Kroatien
;
Bosnien-Herzegovina
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Mehr als 300 Millionen Schlling sind im aktuellen deutschen Lottojackpot. Millionen Deutsche und viele Österreicher erliegen diesem Fieber und träumen vom großen Gewinn. Interview: diverse anonyme Lottospieler, Interview: anonymer Anlageberater.
Mitwirkende:
Seifried, Gerhard [Gestaltung]
, Anonym, Lottospieler [Interviewte/r]
, Anonym, Anlageberater [Interviewte/r]
Datum:
1994.09.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Reportage
;
Vorschau
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesrepublik Deutschland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Bei der Folge um den Ausbau des "Datenhighways in Österreich" geht es diesmal um interaktives Fernsehen. Dabei kann der Zuschauer mit dem Sender kommunizieren und das Programm beeinflussen. In den USA laufen erste Versuchsprogramme. Interview: Telekabel Martin Wilfing, Interview: Programmierer Matthias Schneider-Hufschmied, Interview: Microsoft Egon Salmutter.
Mitwirkende:
Schweinzer, Josef [Gestaltung]
, Wilfing, Martin [Interviewte/r]
, Schneider-Hufschmied, Matthias [Interviewte/r]
, Salmutter, Egon [Interviewte/r]
Datum:
1994.09.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medien und Kommunikation
;
Technik
;
Fernsehen
;
Technik
;
Internet
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten