Mittagsjournal 1993.12.18

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Er hat mich verliebt.
    Guten Tag beim Samstag-Mittagschanal, sagt Christel Reis.
    Eine Mittags-Informationsstunde steht wieder auf dem Programm.
    Dazu gleich der Hinweis, bis etwa dreiviertel eins hören Sie uns in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
    Ö3 überträgt dann direkt aus Gröden den Herren-Weltcup-Abfahrtslauf.
    Zurzeit gerade unterwegs sind die Damen in St.
    Anton am Arlberg.
    Sie absolvieren dort die Abfahrt und zwar in zwei Durchgängen.
    Über den aktuellen Zwischenstand werden wir in diesem ORF-Mittagschanal natürlich informieren.
    Was der aktuelle Dienst an Beiträgen zu bieten hat, hier unser Angebot.
    Vorschau auf die morgigen Wahlen in Serbien.
    Die wachsende Angst in Polen vor dem Wahlerfolg der Rechtsextremisten in Russland.
    Im Journal zu Gast ist heute der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Michael Sika.
    Im Zusammenhang mit dem Brief Bombenattentaten meint er, die Polizei habe die rechtsextreme Szene in Österreich im Griff.
    Ein burgenländischer ÖVP-Gemeinderat gibt zu, sich als Hakenkreuz-Schmierer päthetig zu haben.
    Die US-Regierung gibt nun offiziell zu, sie hat nach dem Zweiten Weltkrieg gezielt Versuche über die Auswirkungen von Radioaktivität an Menschen vorgenommen.
    Dann berichten wir auch noch über die Konkurrenzkampf auf dem Computermarkt.
    Und in Frankreich eskaliert ein Streit um die staatliche Unterstützung für Privatschulen.
    Die Kulturredaktion berichtet über die heutige Premiere vom brechts-kaukasischen Kreidekreis im Burgtheater.
    Zuvor noch die Nachrichten, verfasst hat sie heute Elisabeth Mahners, gelesen werden sie von Josef Wenzel-Nattig.
    Österreich.
    Der Haupttäter der Briefbombenserie dürfte noch nicht gefasst sein.
    Bedingt durch die Nachrichtensperre werden keine Details bekannt.
    Gestern wurde über neue Verhaftungen berichtet.
    Es sind mindestens zwei Personen, sie alle haben ein nahes Verhältnis zur rechtsextremen Szene, verhaftet worden.
    Bosnien-Herzegowina, Österreich.
    Bosnien fühlt sich im Stich gelassen.
    Entsprechende Vorwürfe hat der bosnische UNO-Botschafter vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen an den Westen gerichtet.
    Er meinte, die westlichen Demokratien würden den Völkermord an den Moslems ignorieren.
    Die Vermittler Owen und Stoltenberg haben unterdessen in Belgrad mit führenden Vertretern Serbiens, Kroatiens sowie der bosnischen Serben und Kroaten konferiert.
    Im Mittelpunkt standen Fragen der territorialen Aufteilung Bosniens.
    Vorher waren Owen und Stoltenberg in Wien mit dem bosnischen Ministerpräsidenten Silajic zusammengetroffen.
    Nahe Osten Zwischen Israel und der PLO gibt es wieder Geheimverhandlungen.
    Wie erst jetzt bekannt wurde, werden am Montag Vertreter Israels und der PLO in Oslo zusammentreffen, um über letzte Hindernisse bei der Verwirklichung des Autonomieabkommens zu sprechen.
    An den Verhandlungen nehmen auch Delegierte aus den USA, Russland, Ägypten, der Europäischen Union und Norwegen teil.
    Bethlehem hofft wieder auf ein großes Weihnachtsfest.
    Dies teilte der christliche Bürgermeister von Bethlehem, Elias Frei, mit.
    Er meint, die israelisch-palästinensische Annäherung im Nahostfriedensprozess könne das Fest fördern.
    Die Hoteliers sind wegen der nach wie vor anhaltenden Gewalt eher skeptisch.
    In den vergangenen sechs Jahren mussten alle Feiern in Bethlehem ausfallen.
    Die Geschäfte blieben geschlossen, auch gab es keine Dekorationen.
    Heuer will man den Platz der Krippe vor der Geburtskirche wieder aufwendig schmücken und hell erleuchten.
    Russland.
    Präsident Jelzin hat die Einreisebestimmungen für Ausländer verschärft.
    In einem ersten Dekret verfügte Yeltsin, dass die staatliche Einwanderungsbehörde den Kampf gegen illegale Einwanderer aufnehmen sowie die Einreise von Ausländern und Asylanträge gründlicher kontrollieren soll.
    In einem zweiten Dekret bestimmte der Präsident, dass freie Arbeitsstellen vorrangig an Russen vergeben werden müssen.
    Ungarn
    Ministerpräsident Jozef Antal wird heute beigesetzt.
    Etwa 250.000 Menschen haben bis jetzt Antal im Parlament in Budapest die letzte Ehre erwiesen.
    Tausende Menschen warten trotz eisigen Windes und Nieselregens um Blumen am Sarg des ersten ungarischen Regierungschefs, der nach kommunistischen Ära niederlegen zu können.
    Die häufig mit den rot-weiß-grünen Farben Ungarns gebundenen Blumensträuße füllen schon sechs Lastwagen.
    Italien.
    Die italienische Polizei hat ein Mafia-Attentat vereitelt.
    Ziel war Palermos oberster Anti-Mafia-Staatsanwalt Giancarlo Caselli.
    Er sollte während eines Besuches in Norditalien ermordet werden.
    Die Ermittlungsbehörden erhielten aber Informationen über einen Anschlag mit einer ferngesteuerten Bombe.
    Im vergangenen Jahr hatte die Mafia zwei Richter mit derartigen elektronischen Hilfsmitteln auf Sizilien getötet.
    Frankreich.
    Planmäßig startete in Französisch Guayana die 62.
    Ariane Rakete.
    Im erdnahen Raum wurden zwei Hochleistungssatelliten ausgesetzt.
    Mit dem einen können mit einer relativ kleinen Antennenschlüssel 150 Programme in den USA empfangen werden.
    Der andere Satellit ist der erste thailändische Telekommunikationssatellit.
    USA.
    Aus den USA wird wieder ein Amoklauf gemeldet.
    Im Bundesstaat Oklahoma erschoss ein Mann auf einem Parkplatz ohne ersichtlichen Grund zwei Menschen, verletzte drei und tötete sich anschließend selbst.
    Es war die dritte derartige Bluttat innerhalb von zwei Tagen.
    Der sogenannte Dr. Death ist aus der Haft entlassen worden.
    Jack Kevorkian, bekannt für seine sogenannte Sterbehilfe, ist nach einem zweiwöchigen Hungerstreik aus dem Gefängnis im amerikanischen Bundesstaat Michigan in ein Krankenhaus gebracht worden.
    Kevorkian leidet nach Angaben der Ärzte an Auszehrung und möglichen Organschäden.
    Seit 1990 hat der Arzt insgesamt 20 Personen dabei unterstützt, sich selbst zu töten.
    Vatikan Österreich.
    Der Christbaum auf dem Petersplatz in Rom kommt heuer aus der Steiermark.
    Der Baum wird heute Nachmittag offiziell dem Vatikan übergeben.
    1500 Steirer sind anwesend.
    Sie werden vom Papst in Privataudienz empfangen.
    Dabei soll vor allem gewürdigt werden, dass die Diözese Graz-Sekau das 775-Jahr-Jubiläum feiert.
    Der Christbaum wurde auf den Gütern des Stiftes St.
    Lambrecht gefällt.
    Sieben Minuten nach 12 Uhr.
    Jetzt Robert Lenger sagt Ihnen, wie das Wochenendwetter in Österreich wird.
    Weiterhin kommt die Luft vom Atlantik her zu uns.
    Das bedeutet wechselhaftes und eher mildes Wetter.
    Heute ist es zum Teil noch regnerisch, zum Teil aber auch sonnig.
    Morgen dann oft sonnig, jedoch einige beständige Nebelfelder und am Montag durchwegs regnerisch und sehr mild.
    Die aktuellen Meldungen.
    Wien Eisenstadt und St.
    Pölten Regen 4 Grad Linz stark bewölkt 8 Salzburg stark bewölkt 6 Innsbruck wolkig 2 Grad Bregenz stark bewölkt 8 Graz stark bewölkt 0 und Klagenfurt Hochnebel 1 Grad
    Heute Nachmittag lockern die Wolken nach und nach auf, der Regen in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der Obersteiermark klingt ab und die Nebelfelder in Kärnten und der Steiermark werden sich lichten.
    In Vorarlberg und Tirol scheint bereits jetzt die Sonne, am Nachmittag dann auch weiter im Osten und Süden.
    Temperaturen liegen in den jetzt noch nebeligen Gebieten Kärntens und der Steiermark um 2, sonst zwischen 5 und 10 Grad.
    Morgen Sonntag gibt es zum Teil nebeliges, zum Teil aber auch sonniges Wetter.
    Mit Sicherheit sonnig wird es im Gebirge, die Schneelage ist ausgezeichnet und es wird sehr mild mit etwa plus 3 Grad in 2000 Meter Höhe.
    Aber auch im Alpenvorland und in Ostösterreich scheint häufig die Sonne.
    Beständige Nebelfelder halten sich vor allem in den Tälern sowie in Kärnten und der Steiermark.
    Die Höchstwerte liegen um 5 Grad.
    Morgen Nachmittag ziehen von Westen her Wolken auf und in der Nacht auf Montag wird es dann allmählich in ganz Österreich regnerisch.
    Und häufig regnen wird es auch am Montag tagsüber, weil die Schneefallgrenze gegen 2000 Meter Höhe steigt.
    Das heißt am Montag auch Regen im Gebirge.
    Das war die Wochenend-Wetterprognose von Robert Länger.
    Wien war gestern Schauplatz neuerlicher Bosnien-Gespräche, die eines mit allen vorangegangenen Friedensbemühungen gemein hatten, auch sie blieben nämlich ohne konkretes Ergebnis.
    Damit war eigentlich auch nicht gerechnet worden, denn vor allem sollten die für noch vor Weihnachten angesetzten Verhandlungen in Brüssel und Genf vorbereitet werden.
    Und Zusagen von serbischer Seite waren ohnehin nicht zu erwarten, denn morgen, Sonntag, wird in Serbien gewählt.
    Und die regierende sozialistische Partei unter Präsident Milošević hat Schwierigkeiten genug, die Gunst der Wähler zu erringern.
    Milošević ist dabei wohl jedes Mittel recht, denn seine größten Hoffnungen auf eine künftige Zusammenarbeit legt er auf den international gesuchten Kriminellen und Kriegsverbrecher Arkan.
    Serbien am Tag vor der Wahl.
    Ein Bericht aus Belgrad von Veronika Sayer.
    Mit stehenden Ovationen für Präsident Milošević schloss die Sozialistische Partei ihre Wahlkampagne in Belgrad ab.
    Die Botschaft ist denkbar einfach.
    Ein starkes Parlament für ein starkes Serbien.
    Das Land sei von innen und von außen durch viele Feinde bedroht.
    Milošević versprach, die Politik des Friedens und der Stabilisierung fortzusetzen.
    Es war dies vorgestern die einzige Massenveranstaltung der sozialistischen Partei.
    Ansonsten verließ sie sich fast zur Gänze auf das von ihr gelenkte Fernsehen.
    Dabei stellte sie die sogenannte nationale Frage in den Mittelpunkt ihrer Propaganda.
    Der erfolgreichen Politik der Sozialisten sei es zu verdanken, dass die Vereinigung aller serbischen Länder große Fortschritte gemacht habe.
    Dieser offizielle Patriotismus rückte alle realen Probleme in den Hintergrund, etwa die Wirtschaftsmisere.
    80% Arbeitslosigkeit, 21.000% Inflation, leere Geschäfte, kalte Wohnungen, der Zusammenbruch des öffentlichen Verkehrs, des Gesundheitsrechts und Sicherheitswesens, an allem seien die UNO-Sanktionen schuld.
    Dabei sei schon vor ihrer Verhängung im Mai 1992 die Inflationsrate dreistellig, die Produktion stark rückläufig und das Budget auf Armee und Polizei ausgerichtet gewesen, erinnert Wirtschaftsprofessor Drago Hieber.
    Die Machthaber brauchen jetzt die letzten Reserven auf.
    Sie drucken wertloses Geld und verteilen es an die hungrige Bevölkerung, um den eigenen Sturz hinauszuzögern.
    Damit werden die letzten Lebensmittelvorräte aufgekauft.
    Der ökonomische Krach ist nur noch eine Frage der Zeit.
    Der Wirtschaftsexperte des Oppositionellen Wahlbündnisses Depos sieht ihn für spätestens Februar voraus,
    sollten die Sozialisten die Wahl gewinnen und ihre Politik fortsetzen.
    Dann ist der Dinar so wertlos geworden, dass ihn niemand mehr als Zahlungsmittel annehmen wird.
    Die D-Mark ist jetzt schon Hauptwährung.
    Die Hälfte der Geschäfte hat schon geschlossen.
    Wir werden zum Austausch von Naturalien kommen.
    Das ist der Beginn des Massenhungers.
    Die demokratische Opposition tritt in drei Wahlblöcken an.
    Unterschiedlich stark stellte sie die Wirtschaftskatastrophe in den Vordergrund.
    Vom Zugang zum staatlichen Fernsehen war sie allerdings fast ganz ausgeschlossen.
    Die einzige unabhängige TV-Anstalt, Studio B, wurde in der Woche vor der Wahl massiv gestört, die Erlaubnis für zwei private Sender in der Provinz wieder zurückgezogen.
    Medial allgegenwärtig war dagegen die Partei der Serbischen Einheit von Dželko Rašnatović-Arkan.
    Er ist international als Bankräuber gesucht und steht auf der UNO-Liste der Kriegsverbrecher.
    Mit seiner Unterstützung hofft Milosevic im Parlament wieder die Mehrheit zu gewinnen.
    Morgen also Wahlen in Serbien.
    Ein Vorbericht, ein Stimmungsbericht war das aus Belgrad von Veronika Saja.
    Vor knapp einer Woche gab es in Russland sogenannte Schicksalswahlen.
    Einerseits war die Bevölkerung aufgerufen über den Verfassungsentwurf Boris Jelzins abzustimmen.
    Ein Entwurf, der für den Präsidenten weitreichende Vollmachten vorsieht.
    Andererseits wurde entschieden, über die Zusammensetzung der Staatstumer des Parlaments zu entscheiden.
    Und zwar, es war ein Bürossieg, der dann erzielt wurde für Boris Jelzin, denn mehrheitlich sagten die Bürger zwar Ja zu seiner Verfassung, aber bei den Wahlen zeichnete sich dann doch ein klarer Erfolg für den Rechtsextremisten Schirinowski ab.
    Schwere Zeiten für Boris Jelzin und eine Nagelprobe auch für die Politiker im Westen.
    Denn eigentlich haben sie derzeit keine andere Möglichkeit als auf Boris Jelzin und seinen Reformkurs zu bauen und diesen vor allem auch wirtschaftlich, finanziell zu unterstützen.
    Verbale Unterstützungserklärungen allein sind zu wenig.
    Aber die Angst im Osten Europas wächst.
    Die baltischen Länder hielten schon einen Krisengipfel ab und Ängste gibt es auch in Polen, von dort ein Bericht von Joanna Racina.
    Der US-Korrespondent der auflagenstärksten polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza brachte es auf den Punkt.
    Während Polens Außenminister Olejchowski bei seinen jüngsten Gesprächen in Washington unter dem Schock des Wahlsiegs der Ultranationalisten und Kommunisten in Moskau gestanden sei, habe die Clinton-Administration nach Vogelstrauss-Manier getan, als wäre nichts geschehen.
    Mittlerweile befindet sich Polen-Chefdiplomat Andrzej Olihowski auf dem Rückflug nach Warschau, mit nichts im Gepäck außer der Zusicherung, dass die USA mit ihrem Konzept Partnerschaft für den Frieden ernst machen wollen.
    In diesem Konzept ist zunächst von einem Beitritt zur NATO gar nicht die Rede.
    Angeboten wird aber allen ehemaligen Warschauer Paktstaaten eine verstärkte militärische Zusammenarbeit, mit der Perspektive, irgendwann einmal aufgenommen zu werden.
    Olihowskis erste Reaktion nach seinem ersten Besuchstag in Washington?
    um wie andere NATO-Staaten zu werden, bedarf es natürlich der Zusammenarbeit.
    Wenn wir dann endlich genauso aussehen wie diese Staaten, also genauso zu watscheln lernen wie Enten, dann werden alle sagen, dass wir zu Enten geworden sind und dann werden uns die anderen Enten bei sich aufnehmen.
    Der Haken ist nur, dass uns das die Enten nicht versprochen haben.
    Noch deutlicher wurde diese Woche in einem Interview für die amerikanische Fernsehgesellschaft CBS Polens Präsident Lech Wałęsa.
    Der Westen müsse der russischen Erpressung, wie er wörtlich sagte, die Stirn bieten und man dürfe nicht zulassen, dass Russland zum Weltgendarmen avanciert.
    Die neue Nervosität teilen die Polen im Übrigen nicht nur mit den nächsten Nachbarn im Rahmen der Visegrad-Gruppe, sondern auch mit den baltischen Republiken.
    Sie alle sind nach dem Wegfall des Warschauer Paktes sicherheitspolitisch in einem Vakuum.
    Die neue russische Militärdoktrin, nach der sie alle als nahes Ausland in die russische Interessenssphäre fallen, hat die fast schon vergessene Gefahr wieder lebendig werden lassen.
    Und die Aussagen des russischen Politnikamers Zhirinovsky über eine neuerliche Aufteilung Polens zwischen den Grossmächten Europas Deutschland und Russland haben dieses Klima des Misstrauens noch verstärkt.
    Dennoch sind die Meinungsunterschiede betreffend eines NATO-Beitritts im neuen polnischen Parlament nicht ganz weggefallen.
    Das gemeinsam mit der Bauernpartei regierende postkommunistische Linksbündnis ist zwar angesichts der neuen russischen Politik von ihrem ursprünglichen Jein zur NATO abgekommen, aber im Unterschied zu den vier vorangegangenen Regierungen der nachkommunistischen Ära ist die NATO nicht das einzige strategische Ziel der polnischen Außenpolitik.
    Die Argumente liefert der postkommunistisch engagierte Politologe und NATO-Spezialist Longin Pastusak.
    Polen braucht sicherlich keine Sondergarantien von Russland, wie das der russische Aussenminister Kozyrev vorschlägt.
    Aber es liegt zweifellos im polnischen Interesse, mit Russland gute Beziehungen aufrechtzuerhalten, wie auch immer dieses Russland aussehen mag.
    Denn wir leben eben nicht auf dem Mond.
    Unsere Parlamentarier von der rechten Seite sehen das anders.
    Die Partnerschaft für den Frieden befriedigt sie nicht, und das zeigen sie ganz offen.
    Zudem haben sie maximalistische Erwartungen, obwohl doch die Politik nur die Kunst des Möglichen ist.
    Unsere Vollmitgliedschaft in der NATO aber zurzeit ein Ding der Unmöglichkeit.
    Für den zweiten Parlamentspräsidenten, Alexander Mauerhofsky von der aus der Solidarność stammenden Linkspartei Union der Arbeit, ist abwägende Vernunft heute aber nicht am Platz.
    Die Sprüche Żerimowskis von der Aufteilung Polens stellen eine internationale Bedrohung dar.
    Und Gegenstand dieser Bedrohung sind wir hier.
    Ich kann nur warnen, wie ich es vor kurzem in Berlin bei einem Treffen der Sozialdemokraten tat.
    Ich sagte da, wenn sich der Westen uns gegenüber weiterhin so verhält, dann wird sich die Grenze des russischen Imperiums bald wieder von West-Berlin nach Ost-Berlin verschieben.
    Für Polen könnte eine Renaissance des imperialen Russland existenzgefährdend werden.
    Ohne militärische Hilfe der NATO, so die rein wissenschaftliche Prognose der renommierten amerikanischen Rand Corporation, könnte sich Polen gegen einen russischen Angriff heute höchstens eine Woche lang verteidigen.
    Die wachsenden Ängste in Polen.
    Joanna Ratziner hat berichtet aus Warschau.
    Zwölf Uhr und 18 Minuten im ORF-Mittagsjournal jetzt zu unserer Samstagsserie.
    Im Journal zu Gast.
    ist heute der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Michael Sika.
    Seit der Serie von Briefbombenattentaten am vorletzten Wochenende steht er im Blickpunkt der Öffentlichkeit.
    Tagelang gab es kaum ein Radioschonal und kaum eine Zeit in Bildsendung, in der Sika nicht zu hören und zu sehen war.
    Oft freilich sagte er nur wenig, er stand unter der Nachrichtensperre des Ministers und wollte die Ermittlungen nicht gefährden.
    So blieb von Michael Sika nur das offizielle Bild.
    60 Jahre alt, Jurist, jahrelang an der Front sozusagen im Wiener Polizeikommissariaten, seit knapp drei Jahren nun der oberste Polizist in Österreich.
    Im folgenden Gespräch hat Hans Besenberg versucht, mehr über Michael Sika in Erfahrung zu bringen, über den Menschen, aber auch über sein Wissen auf der Suche nach den Briefbombenattentätern.
    Herr Generaldirektor Sika,
    Hat die Polizei die Gefahren des Rechtsextremismus in Österreich zu lang unterschätzt?
    Ich glaube das nicht.
    Es ist die Szene laufend überwacht worden.
    Allerdings muss man bedenken, dass sich solche Szenen sehr schnell ändern.
    dass die Gruppenbildungen, die es gibt, sich immer wieder umgestalten und dass man also sehr genau und nahe dran sein muss, um zu erkennen, dass eine neue Gruppierung entsteht und dass eventuell auch neue Gefahren entstehen.
    Sie haben gesagt, die Szene ist genau überwacht worden.
    Aber Menschen aus dieser Szene haben ganz unbehelligt, in aller Ruhe hochkomplizierte Briefbomben basteln können, die vier Menschen letzten Endes sehr schwer verletzt haben.
    Also das kann doch nicht sein, dass diese Szene überwacht worden ist, ganz gründlich und ganz genau.
    Das kann man heute noch nicht wirklich beantworten.
    Ich bin also nach wie vor der Meinung, dass die uns bekannten Mitglieder
    dieser Szene, nehmen wir mal an, oder sagen wir, es ist die rechtsradikale Szene, vom Können her nicht in der Lage waren, diese Bombe zu basteln.
    Sie waren durchaus in der Lage, die Administration eines solchen Vorhabens durchzuführen,
    aber die Bombe zu bauen, die ja ein Unikat ist.
    Wir haben 30 Länder gefragt, die Kollegen in 30 Ländern, ob solche Bomben bekannt sind und man hat uns gesagt, nein.
    Wer hat die Bombe dann gebastelt, Ihrer Meinung nach, wenn nicht die möglichen Täter, die jetzt in Haft sind?
    Ich glaube nicht, dass einer von denen, die in Haft sind, diese Bombe tatsächlich gebaut hat.
    Wo kommt sie dann her, aus dem Ausland?
    Wir haben da gewisse Hinweise, die ich aber zurzeit nicht näher erklären will.
    Ist es wahrscheinlicher, dass sie aus dem Ausland kommt, oder ist es wahrscheinlicher, dass sie in Österreich gebastelt worden ist?
    Das möchte ich auch nicht beantworten.
    Es ist ganz einfach so, dass nur jemand imstande war, so eine Bombe zu bauen, der wirklich über hervorragende Kenntnisse der Chemie, der Physik und dergleichen verfügt,
    So jemand kennen wir in der Szene nicht.
    Also doch eher Ausland heißt das?
    Das würde ich nicht sagen.
    Zeigen die Ermittlungen aber nicht letzten Endes auch, dass die Polizei viel nicht gewusst hat?
    Es sind Leute in Haft gekommen, von denen hat man vorher nichts erfahren in der Öffentlichkeit.
    Es sind Waffenlager aufgetaucht, die waren vorher ganz unbekannt.
    Zeigt das nicht doch ganz klare Mängel?
    Nein.
    Wir haben alle Leute, die sich derzeit in Haft befinden, gekannt und auch, ich will nicht sagen observiert, das wäre schon rein technisch nicht möglich, aber mehr oder minder unter Kontrolle gehabt.
    Wenn Sie die Waffenlager meinen, die wir gefunden haben... Wolkersdorf zum Beispiel.
    Ja, dann ist das natürlich richtig, dass hier militärische Waffen, ich will nicht sagen gehortet wurden, aber gefunden wurden.
    Und Sie haben das vorher nicht gewusst?
    Haben Sie das vorher gewusst?
    Nein, in diesem Umfang nicht.
    Allerdings sind diese Gegenstände, die gefunden wurden, zum Großteils nicht einsatzfähig und sind also mehr gesammelt worden, so wie andere Waffen sammeln, alte Waffen sammeln und dergleichen.
    Herr Generaldirektor Sika, würden Sie sich derzeit sagen trauen, im Prinzip haben wir, die Polizei, die rechtsextreme Szene in Österreich im Griff?
    Würden Sie sich das sagen trauen?
    Ich getraue mich, das zu sagen.
    Es ist die Szene nach wie vor nicht sehr groß.
    Man kann sie also mit vielleicht 200 Leuten beziffern und ich glaube nach wie vor, dass man nicht von einer Bedrohung der Demokratie sprechen kann.
    Wo sehen Sie denn die Wurzeln dieses neuen, aggressiven Rechtsextremismus?
    Ist das die Osteröffnung mit der Zuwanderung von Ausländern?
    Ist es der Krieg in Bosnien mit der Zuwanderung von Flüchtlingen?
    Oder ist da doch viel versäumt worden bei der Vergangenheitsbewältigung, bei der Erziehung der Jugend?
    Ich glaube nicht, dass das alles eine große Rolle spielt.
    Ich sehe das Entstehen dieses Rechtsradikalismus und Neuerzählen im Rechtsradikalismus als ein Zeichen eines gesellschaftlichen Mankos, das wir in Österreich zweifellos haben, aber nicht nur auf dem Gebiet, sondern auch auf anderen Gebieten.
    Wie sieht dieses Manko aus?
    Dieses Manko zeigt sich zum Beispiel in der Frage der Drogenkriminalität.
    Dieses Manko zeigt sich in einer Zunahme der Aggressionen in der Familie, aber auch im täglichen Leben.
    Ich glaube, dass hier doch der Hebel angesetzt werden muss.
    Man kann nicht alles der Polizei überlassen.
    Man kann sich nicht darauf verlassen, dass die Polizei alle gesellschaftlichen Mankos ausgleichen kann.
    Dazu ist sie ja auch gar nicht da.
    Also das heißt, es fehlt im Wertsystem im Kern.
    Es fehlt im Wertsystem.
    Das ist, glaube ich, auch hinsichtlich des Rechtsradikalismus zu sagen.
    Gleich in diesem Zusammenhang.
    Herr Mag.
    Sieger, Sie sind vor einigen Wochen mit sehr kritischen Bemerkungen zur gesellschaftlichen Entwicklung in Österreich an die Öffentlichkeit getreten.
    Wir leben, sagten Sie damals, in einer Gesellschaft der Regel und der Rücksichtslosigkeit.
    In einer Gesellschaft, die ein gestörtes Verhältnis zur Ordnung, zu Disziplin und zu Leistung hat.
    Man könnte sagen, das ist eine sehr konservative Gesellschaftskritik.
    Sind Sie ein Konservativer?
    Nein, das hat damit nichts zu tun.
    Ich glaube, dass man das Wort Disziplin zum Beispiel falsch beurteilt.
    Man behauptet immer, dieses Wort Disziplin sei entweder konservativ oder aber sei sehr rechtslastig.
    Beides stimmt nicht, wenn ich erinnern kann an die Leistungen unserer Väter im Wiederaufbau Österreichs, wenn ich erinnern kann an die Leistungen der Sozialdemokratie.
    Beide Erfolge, die wir ja jetzt erleben, sind ein Resultat großer Disziplin.
    Daher, bitte, gibt es die Disziplin nicht nur in konservativen Lagern, die gibt es in allen Lagern und sie ist notwendiger heute denn je.
    Hat sie die Abneigung gegen die Regellosigkeit, die Liebe zur Ordnung und Disziplin, die Sie jetzt ein bisschen beschrieben haben, hat sie das auch dazu motiviert, dazu bewegt, Polizist zu werden?
    Ja, das kann durchaus sein.
    Ich bin eigentlich über das Gericht zur Polizei gekommen, weil ich im Gerichtsjahr festgestellt habe, dass ich etwas zu weit weg bin von der Front, unter Anführungszeichen, und habe mir gedacht, bei der Polizei bin ich also unmittelbar am Geschehen, und das sagt mir an sich mehr zu.
    Und wenn ich Ihnen jetzt sage, der Polizist
    Der ist das Symbol der Sicherheit.
    Das Symbol der Freiheit ist er nicht.
    Passt Ihnen diese Symbolik oder stört Sie da was dran?
    Ja, der stört mich schon gewaltig.
    Denn ich glaube, die österreichische Polizei ist eine sehr demokratiebewusste Polizei.
    Und sie sichert nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Freiheit.
    Und im Zweifel geht für Sie Sicherheit vor Freiheit?
    Im Zweifel geht für mich Freiheit zumindestens neben Sicherheit.
    Da sind Sie jetzt ein bisschen ausgewichen.
    Ja, weil... Ein bisschen mehr Sicherheit und ein bisschen weniger Freiheit.
    Viele Menschen fordern das ja gerade in unsicheren Zeiten wie jetzt.
    Würden Sie das akzeptieren?
    Ja, das ist aber nicht meine Maxime.
    Ich glaube, wir dürfen uns nicht beirren lassen.
    Wir müssen weiter eine demokratische Polizei bleiben.
    Ich glaube, dass man gar nicht viel ändern muss, um sicherzustellen, dass wir sowohl Sicherheit als auch Freiheit in Österreich garantieren können.
    Ich versuche das noch einen Schritt weiter zu treiben an einem konkreten Beispiel.
    Wehren Sie, wenn es um die Bekämpfung der organisierten Kriminalität geht, wehren Sie da zum Beispiel dafür, dass die Polizei das Recht erhält, mit ganz besonders sensiblen Geräten die Gespräche abzuhören, die zum Beispiel in einer Privatwohnung geführt werden.
    Das kann man jetzt machen.
    der Bewegung der Fensterscheiben und so, kann man von außen nachvollziehen, was in einem Raum gesprochen wird.
    In Deutschland wird diese Debatte ja jetzt sehr intensiv geführt, großer Lauschangriff heißt das draußen.
    Wehren Sie da dafür, dass man das auch in Österreich macht, um die organisierte Kriminalität zu bekämpfen, oder haben Sie da das Gefühl, dass man da die Freiheit schon zu sehr beschränken würde, für ein bisschen mehr Sicherheit?
    Ich glaube, das muss man so beantworten.
    Ich wehre dafür,
    unter ganz strengen Bedingungen, die vom Gericht in sehr qualifizierter Form zu stellen sind, weil ich nämlich glaube, dass die organisierte Kriminalität unsere Freiheit und Sicherheit in einer Weise gefährdet, dass dieses außerordentliche Mittel gerechtfertigt ist.
    Und das Gefühl, dass man dann langsam wegrutscht Richtung Überwachungsstaat, haben Sie nicht?
    Nein, das habe ich nicht.
    Wissen Sie, man kann die Barrieren immer ein bisschen weiter nach außen schieben und irgendwann sind sie dann zusammengebrochen.
    Das ist das, was hinter der Frage steckt.
    Wenn man dann sagt, na jetzt gibt es schon einen großen Lauschangriff, jetzt können wir das auch noch machen und irgendwann geht man dann rüber zum Überwachungsstaat.
    Sehen Sie dieses Risiko nicht?
    Nein, das Risiko sehe ich nicht.
    Ich sehe vielmehr die große Gefahr, die für Stadt und Gesellschaft durch die organisierte Kriminalität gegeben ist.
    Herr Generaldirektor Sieger, Sie stehen seit dem Briefbomb-Attentaten im Blickpunkt der Öffentlichkeit.
    Gefällt Ihnen das?
    Nein.
    Warum nicht?
    Ich habe eigentlich immer still und leise für mich im Hintergrund gearbeitet und bin kein Mann der Medien.
    Kitzelt nicht Ihre Eitelkeit ein bisschen?
    Nein, kitzelt nicht meine Eitelkeit.
    Haben Sie sich wohler gefühlt am Bezirkskommissariat in der Leopoldstadt, wo Sie sich ein bisschen gekümmert haben um die Zuhälter und um die Prostitution?
    War das eine schönere Zeit für Sie als jetzt, so weit oben, so weit vorn?
    Es war, was mein Privatleben anbelangt, eine schönere Zeit.
    Aber es ist das hier eine sehr interessante Aufgabe, die natürlich über das, was ich im Zweiten Bezirk gemacht habe, hinausgeht in jeder Beziehung.
    Man kann diese beiden Tätigkeiten kaum miteinander vergleichen.
    Gibt es gar keine Sehnsucht zurück?
    Naja, manchmal schon, wenn es hier zu hektisch wird.
    Haben Sie Angst seit diesen Briefbombenattentaten, dass Sie selber Opfer eines solchen Attentats werden könnten aus Rache?
    Nein, diese Angst habe ich nicht.
    Haben Sie jetzt Leibwächter?
    Nein.
    Ihr Haus ist bewacht?
    Nein.
    Haben Sie gern so viel Risiko?
    Ja, ich glaube nicht, dass das Risiko so groß ist.
    Stimmt es, dass Sie ein Faible für das Biedermeier haben?
    Nein, das stimmt an sich nur bedingt.
    Ich habe ein Faible für alte Dinge, aber gar nicht so speziell für das Biedermeier.
    Ich habe nämlich ein bisschen, wie ich das gehört habe, aufgehorcht, weil ich mir gedacht habe, Biedermeier, das war eine Zeit großer Ordnung, großer Disziplin, aber auch ein gewisses Maß an Unterdrückung.
    Ob Sie das vielleicht fasziniert?
    Nein, nein, nein, also bitte, das fasziniert mich nicht und ich bin da also falsch zitiert worden in der Zeitung.
    Biedermeier sammle ich nicht.
    Was sammeln Sie denn?
    Ja, ich sammle vor allem englische Möbel, die aber älter sind, die also in der
    übertragen auf das kontinentale Europäische in der Ampire-Zeit liegen.
    Was gefällt Ihnen an dieser Art von Möbeln?
    Ja, ich weiß nicht, ich habe dieses Faible von meinem Vater übernommen.
    Sind ein bisschen wuchtige Möbel, nicht?
    Naja, wuchtige Möbel, Löwenköpfe und so weiter, mir gefällt es halt.
    Sie lieben Jazzmusik.
    Warum lieben Sie, der ordentliche, disziplinierte Mensch, eine Art von Musik, bei der es auf Freiheit und Improvisation ankommt?
    Ja, aber wenn Sie, so wie ich, Jazz gespielt haben, werden Sie darauf kommen, dass diese Musik gut zu spielen sehr viel Disziplin braucht.
    Das ist nur ein Anschein der Freiheit.
    Man kann im Jazz ohne Disziplin keinen guten Sound erreichen.
    Vielen Dank für das Gespräch.
    Im Journal zu Gast war heute der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit Michael Sieker.
    Das Gespräch führte Hans Besenböck.
    Und jetzt wie angekündigt im ORF-Mittagsjournal zum alpinen Skisport.
    Zuerst zu den Damen, die heute ungewöhnlicherweise eine Abfahrt in zwei Durchgängen absolvieren, und zwar in St.
    Anton am Adlberg.
    Über den aktuellen Zwischenstand informiert nun direkt aus St.
    Anton Robert Barth.
    Hallo Herr Barth, in St.
    Anton, können Sie mich hören?
    Ja, wir hören zwar hervorragend den Platzsprecher in St.
    Anton, aber jetzt würde ich gerne noch mehr erfahren über den aktuellen Zwischenstand bei der Damenabfahrt in St.
    Anton von Robert Barth.
    Ja, das machen wir natürlich gerne, eine Sprintabfahrt hier in St.
    Anton bei herrlichem Wetter.
    So kehrt der Damen-Weltcup nach über 20 Jahren wieder zum Aalberg-Kanderhaar-Rennen nach St.
    Anton zurück.
    Und diese Sprintabfahrt bedeutet also zwei Durchgänge heute, die addiert werden und dann eine Abfahrtssiegerin für das Aalberg-Kanderhaar-Rennen heute ergeben.
    Der erste Lauf ist im Gang, gerade im Ziel Bernila Wiberg mit Startnummer 33.
    Und es führt überraschend aus Russland Vavra Zelenskaya mit Startnummer 24, kam sie mit 1.1584, 17 Hundertstel.
    vor der Französin Carole Montillier und 18 Hundertstel vor Bibiana Perez, Italien.
    An der vierten Stelle mit Veronika Stalmeier-Wallinger, die beste Österreicherin, nur 21 Hundertstel hinter Celen Skyer zurück und unmittelbar vor der Weltmeisterin und der Siegerin des ersten Weltcup-Rennens in der Abfahrt in dieser Saison vor der Kanadierin Kate Pace.
    0,45 zurück.
    Dann Katja Seitzinger, eine der großen Favoritinnen Deutschlands, 74 Hundertstel Rückstand auf Celinskaya und Anja Haas mit Startnummer 18 kam an die siebente Stelle, 76 Hundertstel ihr Rückstand.
    Jetzt gerade Uli Mayer unterwegs und mit einer starken Zeit im Ziel als zwölfte kommt Uli Mayer, die natürlich hier auch auf Kombination in St.
    Anton fährt, bei diesem ersten Lauf zur Sprinterabfahrt ins Ziel.
    Um 14.15 Uhr soll dann der zweite Durchgang für die Kandahar-Abfahrt gestartet werden.
    Dazwischen aber ab 12.45 Uhr Kröten, damit wieder zurück zum Mittagschanal.
    Besten Dank Robert Barth für diesen Direktbericht aus St.
    Anton.
    Weiter nun mit zwei Berichten, auch in diesem Mittagsschanal.
    Vor rund einem Monat war die Dekoration einer Veranstaltung der Freiheitlichen Partei des Burgenlandes, eines sogenannten Burgenland-Fertigteilhauses in Halbturn, mit Parolen wie Nazi raus und Haider raus beschmiert worden.
    Gestern Nachmittag nannte der FPÖ-Chef des Landes Wolfgang Rauter den ehemaligen Halbturner ÖVP-Bürgermeister und derzeitigen Gemeinderat Peter Brunner als mutmaßlichen Täter.
    Neheres von Günter Schreitzer aus Eisenstadt.
    Nach Angaben der Sicherheitsdirektion Burgenland hat der Freizeitpinsler, der in seinem Hauptberuf Mittelschulprofessor in Neusiedl am See ist, ein Geständnis abgelegt.
    Dem ORF gegenüber wollte Peter Brunner über seine Beschriftungsaktion allerdings nichts erzählen.
    Der Parteifreund des Halbturners, der ÖVP-Landesobmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Gerhard Jellerschitz distanzierte sich bereits gestern von der Schmieraktion.
    Die ÖVP des Burgenlandes habe so etwas nicht notwendig, wetterte Jelaschitz.
    Er sei für demokratische Umgangsformen zwischen den Parteien.
    Angesprochen auf die Forderung des FPÖ-Landesobmannes Rauter, den Freizeitpinsel aus seinen politischen Ämtern und auch von der Schule, an der er Geschichte unterrichtet, zu entfernen, meint Jelaschitz, dass die ÖVP an der Selbstständigkeit ihrer Mitglieder festhalte.
    Der Halbturner Gemeindemandatar müsse selbst wissen, was er in diesem Fall zu tun habe.
    Detail am Rande, seit den Gemeinderatswahlen im Oktober des vergangenen Jahres, bei denen im Burgenland zum ersten Mal die Bürgermeister direkt gewählt worden sind, leitet der FPÖ-Politiker und Landtagsabgeordnete Stefan Salzl die Geschicke von Halbturm.
    Nordburgenländischer ÖVP-Gemeindemann da, der sich also als Hakenkreuz-Schmierer betätigt hat.
    Er hat zugegeben, das auch gemacht zu haben.
    Welche Konsequenzen er daraus zieht, das ist nicht bekannt.
    Er war nicht bereit, dem ORF eine Stellungnahme abzugeben.
    Günter Schweitzer hat berichtet aus dem Landesstudio Burgenland.
    Die amerikanische Regierung hat erstmals zugegeben, zwischen 1948 und 1952 mehrere Tests zur atomaren Kriegsführung vorgenommen zu haben.
    Im Rahmen geheimer militärischer Forschung wurde Radioaktivität in der Luft und am Boden freigesetzt und auch Menschenversuche wurden vorgenommen, näheres von Raimund Löw.
    Jahrzehntelang hat die Regierung alle Auskünfte verweigert.
    Selbst viele Betroffene hat man über die wahre Natur der Versuche, die man mit ihnen unternommen hat, im Unklaren gelassen.
    Die rührige neue Energieministerin Hazel O'Leary hat jetzt mit dieser Politik des Lügens und des Verschweigens gebrochen.
    30 Jahre lang sind nach ihren Angaben in einem Dutzend der angesehensten Spitäler und Universitäten der USA Menschenversuche mit gesundheitsgefährdenden Strahlen und radioaktiven Substanzen gemacht worden.
    Insgesamt 1200 Personen waren involviert, darunter auch schwangere Frauen und Kinder.
    Bis in die Mitte der 70er Jahre hat die von führenden Atomwissenschaftlern geleitete Versuchsreihe gereicht.
    Die Armee hatte zur gleichen Zeit ihre eigenen Testprogramme.
    Man wollte für den Fall eines Atomkrieges wissenschaftlich gerüstet sein.
    Die Vanderbilt University im US-Bundesstaat Tennessee zum Beispiel hat daher in den späten 40er Jahren an 800 schwangeren Frauen die Folgen radioaktiven Eisens für die Entwicklung ungeborener Kinder untersucht.
    An der Columbia University in New York wurden zwölf schwer krebskranke Patienten radioaktives Kalzium und Strontium injiziert, um zu überprüfen, wie rasch der menschliche Körper radioaktive Substanzen absorbiert.
    Und in Oregon wurden die Geschlechtsorgane von männlichen Strafgefangenen mit Röntgenstrahlen bestrahlt.
    Man wollte feststellen, wie schnell Sterilität eintritt.
    Der medizinische Wert der meisten dieser Versuche wird heute angezweifelt.
    Viele der menschlichen Versuchskaninchen sind nach Angaben des Energieministeriums nicht oder nicht ausreichend informiert worden.
    Die verantwortlichen Ärzte bestreiten die Verletzung der medizinischen Ethik.
    Man verweist darauf hin, dass die Gefährlichkeit von Strahlen lange Zeit nicht bekannt war und dass echte Schäden für die Betroffenen bisher nur in Einzelfällen nachzuweisen waren.
    Aber die auf den hohen Standard ihrer Ärzte so stolze amerikanische Öffentlichkeit ist tief betroffen.
    Kritiker des amerikanischen Atomprogramms loben den Mut der Regierung, auch derart belastendes Material zu veröffentlichen.
    Die Glaubwürdigkeit, die die Regierung damit zu gewinnen hofft, wird sie bei der bevorstehenden Entsorgung großer Mengen nuklearen Materials aus stillgelegten Atomfabriken und abgebauten Atomwaffen wohl dringend brauchen.
    Raimund Löw hat berichtet aus den USA.
    Und im ORF-Mittagsschanal verabschieden wir uns jetzt von den Hörern von Ö3.
    Nach Werbeeinschaltungen meldet sich Willi Haslitzer aus Gröden.
    Dort steht ja ab dreiviertel eins die Herrenabfahrt auf dem Programm.
    Und vielleicht gibt es wieder einen ähnlichen Krimi wie gestern.
    Und im Programm Österreich 1 geht es jetzt weiter mit einem Bericht aus Südtirol.
    Im Bozen zeichnet sich eine historische Wende der Südtiroler Volkspartei mit einer Öffnung nach links ab.
    Für die Bildung der neuen Landesregierung wird erstmals mit den ex-kommunistischen Linksdemokraten verhandelt,
    und deren Eintritt in die Koalition vorbereitet.
    Die SVP hatte bei den Landtagswahlen vor einem Monat zwar über 8 Prozent der Stimmen verloren, mit 52 Prozent aber trotzdem die absolute Mehrheit behalten.
    Laut Autonomiestatut braucht sie für die Landesregierung aber trotzdem italienische Koalitionspartner, die proportional zu ihrer Sprachgruppenstärke in der Landesregierung vertreten sein müssen.
    Ausbozen, berichtet Richard Gasser.
    Der letzte Anstoß für die historische Wende, mit der die SVP über ihren traditionellen, stramm antikommunistischen Schatten springt, kam von aussen.
    Als bei den italienischen Kommunalwahlen am 5.
    Dezember die Linksbündnisse unter der Führung der Ex-Kommunisten von Rom über Neapel bis Venedig siegten, musste man auch in Bozen die Zeichen der Zeit deuten.
    Der alte und neue designierte Landeshauptmann Louis Thurnwalder, ganz Realpolitiker, hatte bereits am nächsten Tag die ex-kommunistischen Linksdemokraten vom BDS entdämonisiert und offiziell auch in Südtirol für politisch salonfähig erklärt.
    Inzwischen hat auch die SVP selbst diese Linie abgesingen und gestern offiziell die Koalitionsverhandlungen mit dem früheren Klassenfeind aufgenommen.
    Die Südtiroler Kommunisten waren unter den Ersten, als man sich mit Namens- und Programmänderung reformierte.
    Die SVB hatte allerdings bislang diese Wandlung vor Ort nie zur Kenntnis genommen und notfalls nur mit den Genossen in Rom verhandelt, die seinerzeit dem Südtiroler Autonomie-Paket zugestimmt hatten.
    All dies erleichtert jetzt der SVP, über ihren Schatten zu springen, meint Obmanns Siegfried Brugger.
    Es ist sicher so, dass wir hier eine Öffnung machen, die bisher noch nicht bei der Südtiroler Volkspartei auf Landesebene gemacht worden ist.
    Wir nehmen aber ganz realistisch die derzeitige politische Situation zur Kenntnis.
    Man muss ja auch dazu sagen, dass BDS bestimmt nicht mehr die Altkommunisten von vor 30 Jahren sind,
    Ich muss schon annehmen, dass sich innerhalb dieser politischen Kraft sehr viel getan hat und dass in den letzten Jahren man wirklich davon ausgehen konnte, auch auf Staatsebene, dass sich der BDS zu einer sozialdemokratischen Kraft entwickelt hat.
    Tatsächlich hat die SVP aber kaum mehr eine andere Wahl.
    Im italienischen Lager haben bei den Landtagswahlen einerseits die Neofaschisten kräftig abgeräumt und wurden zur weitaus stärksten italienischen Partei.
    Als Militant, Autonomie und Minderheitenfeindliche Partei scheiden die Mussolini-Nachfolger selbstredend für jede Koalition aus.
    Und auf der anderen Seite wurde das demokratische italienische Lager völlig aufgesplittert.
    Die geschwächten Christdemokraten, der traditionelle Koalitionspartner der SVP, suchen deshalb selbst einen Schulterschluss mit den Ex-Kommunisten und anderen italienischen Parteien.
    Denn neben der Schützenhilfe gegenüber der starken SVP können sie sich mit ihren gerade 4% nur damit demokratisch legitimieren als Vertretung der Italiener Südtirols in der Landesregierung.
    Neben dem Eintritt der Linksdemokraten fordern sie deshalb jetzt von der SVP auch noch die Einbeziehung der Grünen, um diese Basis und Front gegen die Neofaschisten zu verstärken.
    Vor Weihnachten will man jedenfalls die Grundzüge des Koalitionsprogramms festlegen, damit die neue Südtiroler Mittellinksregierung selbst dann Ende Jänner steht.
    Er galt als Garant der politischen Stabilität in Ungarn, der erste demokratische Regierungschef Ungarns Josef Antal.
    Im Alter von 61 Jahren erlag er vergangenen Sonntag einem Krebsleiden.
    In Budapest wird Antal heute beigesetzt.
    Der heutige Samstag ist in Ungarn nationaler Trauertag.
    Aus Budapest ein Bericht von Karl Stibschitz.
    Es ist unverkennbar die Handschrift eines Filmregisseurs, die die Begräbnisfeierlichkeiten für Josef Antal prägt.
    Pünktlich um 12 Uhr mittags wird der mit der ungarischen Fahne bedeckte Sarg von in traditionelle Uniformen gekleideten Ehrenwachen auf den Platz vor das Parlament gebracht.
    Josef Antal verstand sich als Ministerpräsident von 15 Millionen Ungarn.
    Ein umstrittener Ausspruch, der ihn aber unter den Ungarn in den Nachbarstaaten zu einer fast mythischen Persönlichkeit gemacht hat.
    Die Trauerrede hält deshalb auch ein Schriftsteller aus Siebenbürgen.
    Sechs Rappen werden den Sarg auf einer Lafette durch Budapest ziehen.
    Der verstorbene Ministerpräsident wird anschließend in einer Art nationalen Pantheon auf einem Budapester Friedhof beigesetzt.
    Der Primat von Ungarn
    Ein evangelischer und ein reformierter Bischof sowie der Oberabbiner von Budapest werden am Grab ihre Gebete sprechen.
    Politisch denkt man in Ungarn aber bereits an die Zeit danach.
    Bereits am kommenden Dienstag soll im Parlament über Peter Boros, den Nachfolger für Josef Antall, abgestimmt werden.
    Josef Antall, der Historiker, hat Geschichte gemacht.
    Er war der erste wirklich frei und demokratisch gewählte Ministerpräsident eines unabhängigen Ungarn.
    Begräbnisfeierlichkeiten, heute für Josef Antal in Budapest, ein Bericht war das von Karl Stipschitz.
    Jetzt im ORF-Mittagsschonale ein Beitrag für Computerfreaks.
    In der Welt der Personalkomputer hat sich eine relativ einfache Ordnung gebildet.
    Die amerikanische Intel baut die Rechenschips und der Softwarekonzern Microsoft liefert die Programme dafür.
    Daneben gibt es eine relativ kleine Gemeinde, die auf Geräte und Programme der Firma Apple eingeschworen ist.
    Diese simple Computerwelt wird in den nächsten Monaten gründlich auf den Kopf gestellt.
    Für die PC-Welt bricht ein neues Zeitalter an.
    Solche Töne hätte man früher von einem IBM-Gerät nicht erwartet.
    Die wiederen Büromaschinen brachten bestenfalls einen Pieps aus ihrem Lautsprecher.
    Die Kleine stammen aus der neuesten Entwicklung des blauen Riesen, aus einem Prototypen, den IBM dem ORF exklusiv vorgeführt hat.
    Äußerlich gleicht das Gerät einem IBM Notebook, einem tragbaren Personalkomputer, in den Umrissen so groß wie eine A4-Seite.
    Der Clou ist die zentrale Recheneinheit, kurz CPU.
    Sie ist hauptsverantwortlich für die Leistung eines Computers und wo bisher in dem IBM-Gerät ein Produkt aus dem Hause Intel werkte, macht jetzt der PowerPC seine Arbeit.
    Gerhard Ambros von IBM Österreich.
    Der PowerPC und die Produkte, die auf diesem Chip basieren, werden im oberen Ende der PCs Platz finden, im Augenblick.
    Und wenn wir das Ganze auf drei, vier, fünf Jahre sehen, dann wird sicherlich in der gehobenen PC-Klasse der PowerPC ein ganz besonderes Stellenwerk haben.
    Der Rechenchip namens PowerPC ist eine Gemeinschaftsentwicklung von IBM mit dem Intel-Konkurrenten Motorola und dem ehemaligen Erzrivalen Apple.
    Der PowerPC nützt die sogenannte RISC-Technologie, die früher Hochleistungsrechnern für wissenschaftliche Zwecke vorbehalten war.
    Damit werden Anwendungen möglich, für die ein PC bisher zu schwach war.
    Was allerdings die Personalkomputer-Welt auf den Kopf stellen wird, ist die Software.
    Jeder Computer braucht, damit er überhaupt funktioniert, ein Betriebsprogramm.
    Bisher war das in der IBM- und Intel-Welt ein System namens Disk Operating System, kurz DOS.
    Der neue PowerPC versteht aber das von Großrechnern bekannte Unix, die IBM-Entwicklung OS und das Betriebssystem von Apple, System 7.
    Apple-Mitteleuropa-Chef Gerhard Jörg... Es ist für uns, ich möchte sagen,
    der einschneidendste Punkt innerhalb der Firmengeschichte.
    Denn mit PowerPC wird Apple in der Lage sein, aus einer gewissen Nischenposition ganz einfach rauszugehen.
    Schon im Frühjahr sollen die ersten Apple PowerPC herauskommen.
    Die bisher abgehobenen Apple-Fans werden sich dann in die biedere IBM-Gemeinde eingliedern müssen.
    Jörg?
    Die müssen zusammenwachsen.
    Wenn wir einen gewissen Marktanteil nicht erreichen, wird das Unternehmen nicht sehr profitabel sein und dadurch sind die Zeiten eindeutig vorbei, wo Apple eine ganz besondere Rolle einnimmt.
    Die beiden Computer-Giganten versuchen, einen neuen PC-Standard zu etablieren, wie es IBM schon vor mehr als zehn Jahren mit dem heutigen PC geschafft hat.
    Allerdings haben sich die damals behilflichen Geister, Intel und Microsoft, selbstständig gemacht.
    Sie beherrschen den PC-Markt und sind nun die mächtigste Konkurrenz.
    Intel schickt einen Chip namens Pentium ins Rennen.
    Die ersten Geräte sind bereits auch bei Computerketten erhältlich und kosten um die 50.000 Schilling.
    Von Microsoft kommt die passende Software, Windows NT, ein Programm das genauso zu bedienen ist wie Windows für normale PCs und sich quasi zum Standard für Personalkomputer entwickelt hat.
    Doch Microsoft hat sein Windows NT auch für Maschinen anderer Hersteller geschrieben.
    So eröffnet sich auch für Digital Equipment, kurz DEC, der Massenmarkt.
    Mit dabei ist auch Hewlett Packard mit dem neu entwickelten RISC Prozessor sowie die bisherigen Workstation Spezialisten MIPS und SUN.
    Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, als zwei Hersteller den breiten Massenmarkt beherrschten, werden einander in den nächsten Monaten fast ein Dutzend Chip-Gießereien bekriegen.
    Für den Kunden hat das den Vorteil, dass die Preise für echte Hochleistungsgeräte dahinschmelzen werden.
    Allerdings wird erst frühestens in einem Jahr abzusehen sein, wer den neuen PC-Standard etabliert hat.
    Und bis dahin tut es für die meisten Anwender auch der bekannte 486er oder meinetwegen ein Apple Macintosh.
    Auf jeden Fall spannende Zeiten für Computerfreaks stehen bevor.
    Die neue Burgtheaterproduktion, die heute Abend Premiere hat, gilt einem Paradestück epischen Theaters von Berthold Brecht.
    Der kaukasische Kreidekreis, 1954 unter Brechts eigener Regieuhr aufgeführt, wird in Wien in einer Neuinszenierung von Ruth Berghaus gezeigt.
    Maria Renhofer war bei einer der letzten Proben.
    Dort in den Hügeln haben wir drei Nazi-Tanks aufgehalten, aber die Apfelpflanzung war schon zerstört.
    Unsere schöne Neierei!
    Ich habe das Feuer gelebt, Genosse.
    Das Tal hat uns seit jeher gehört.
    Was heißt seit jeher?
    Niemandem gehört nichts seit jeher.
    Niemandem gehört nichts seit jeher und das Recht durch Arbeit und Fürsorge hat Vorrang vor dem Recht durch Geburt.
    Dahingehend veränderte Bert Brecht die chinesische Legende vom Streit zweier Mütter um ein Kind, die die Grundlage für sein politisches Lehrstück, der kaukasische Kreidekreis, bildet.
    Bei Ausbruch des Bürgerkriegs lässt die leibliche Mutter ihr Kind im Stich, die proletarische Magd Grusche nimmt es mit und zieht es unter größten Entbehrungen auf.
    Obwohl Brecht sein Stück in einer politischen Situation angesiedelt hat, die so nicht mehr existiert, unter sowjetischen Kolchhausbauern, hat Regisseur Ruth Berghaus eine gerade für unsere Zeit wieder gültige, neue Aktualität darin gefunden.
    Das Stück behandelt ja Probleme, die existent sind.
    Und uns ist sehr wichtig zu zeigen, dass es existenzielle Kämpfe sind, die stattfinden.
    Und das ist damals wie heute so.
    unabhängig von den äußeren Bedingungen?
    Die äußeren Bedingungen gehören selbstverständlich zu den gesellschaftlichen Verhältnissen.
    Dazu nur hat sich die Situation ungeheuer zugeschärft durch die Bürgerkriegssituation und das Stück handelt von Bürgerkrieg.
    dass es eigentlich eine neue Aktualität gewinnt.
    Von ganz allein, ja.
    Es aktualisiert sich selbst, da braucht man überhaupt nichts dazu zu tun.
    In Erich Wonders technisch-aggressivem Bühnenbild mit einem Flugzeugrumpf, der sich über die Bühne streckt, betont Ruth Berghaus die Distanziertheit von Brechts epischem Theater
    durch Stilisierung der Bewegungen und Überzeichnung einzelner Charaktere.
    Die Musik von berghauseinstigem Ehemann Paul Dessau spielt dabei eine besondere Rolle.
    Herr Brecht hat das ja einmal für den Broadway gedacht, was nicht passiert ist, um sich in Amerika besser über Wasser halten zu können.
    Und diese grundlegende Form ist erhalten geblieben und das erforderte natürlich für den Brecht viel Musik.
    Und er wollte auch Musik haben und hat das Stück daraufhin konzipiert und geschrieben.
    Und zweitens, es ist ein sehr musikalisches Ensemble, was ich hier habe.
    Und da nutze ich natürlich die Gelegenheit,
    das zu zeigen.
    Im Mittelpunkt steht Maria Happel als naive, herzensgute Grusche.
    In verschiedenen Rollen wirken unter anderem Franz Morag, Julia von Sell, Bibiana Zeller und Maresa Hörbiger mit.
    Vom Hamburger Thalia-Theater kommt Sven-Erik Bechtholf als Richter-Aztag, der schließlich das salomonische Urteil fällt.
    Ich ziehe einen Kreis auf den Boden.
    Die Premiere des Kaukasischen Kreidekreis findet heute Abend im Wiener Burgtheater statt.
    Und im ORF Mittagschanal jetzt noch einmal die Nachrichten.
    Österreich.
    Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Sika, sieht keine Bedrohung der Demokratie in Österreich durch Rechtsextreme.
    In der Radioreihe, im Journal zu Gast, sagte Sika, die Polizei habe die rechtsextreme Szene im Griff.
    Diese Szene sei nicht besonders groß und bestehe aus etwa 200 Personen.
    Sika glaubt nicht, dass einer der bis jetzt Verhafteten die Briefbomben gebaut hat.
    Im Burgenland hat ein ÖVP-Gemeinderat zugegeben, FPÖ-Dekorationen beschmiert zu haben.
    Der Halbtörner Gemeinderat und ehemaliger Bürgermeister Peter Brunner hat gestanden, vor etwa einem Monat Parolen wie »Nazi raus« und »Heider raus« auf ein Fertigteilhaus der FPÖ geschmiert zu haben.
    ÖVP-Landesparteiobmann Jelasic hat sich von der Vorgangsweise distanziert.
    Ungarn.
    Der verstorbene Ministerpräsident Antal wird heute beigesetzt.
    Seit gestern ist der Sarg Antals im Parlament in Budapest aufgebahrt.
    Etwa 200.000 Menschen haben ihm bisher die letzte Ehre erwiesen.
    Österreich.
    Bei der Damen-Weltcup-Abfahrt in St.
    Anton gibt es einen Zwischenstand.
    Ausnahmsweise findet die Abfahrt in zwei Durchgängen statt, weil die Strecke gekürzt wurde.
    Nach dem ersten Durchgang liegt die Österreicherin Stallmeier an vierter Stelle.
    Es führt die Russin Zelenskaya.
    Der zweite Lauf beginnt um 14.15 Uhr.
    Das Wetter heute Nachmittag von Westen her lockert die Wolken mehr und mehr auf, der Regen klingt ab und auch in Kärnten und der Steiermark wird es sonnig.
    Ja, und noch zur Ergänzung der aktuelle Stand bei der Herdenabfahrt in Gröden, Vitalini Varfosa und Helmut Höfliner.
    Und das war's auch schon, das ORF-Mittagschanal am Samstag im Namen des Teams verabschiedet sich Christl Reis.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vor den Wahlen in Serbien
    Einblendung: Drago Hiber, Wirtschaftswissenschafter. Die Sozialistische Partei unter Milosevic stellt die nationale Frage in den Vordergrund und meint, Serbien sei von zahlreichen inneren und äußeren Feinden bedroht. Ansonsten verlässt sich Milosevic auf seine Macht über die TV-Stationen.
    Mitwirkende: Seyr, Veronika [Gestaltung] , Hiber, Drago [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wahlen ; Regierung ; Parlament ; Opposition ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Polnische Reaktionen auf Wahlen in Russland
    Einblendung: Longin Pastusiak. Ängste in Polen nach dem russischen Wahlsieg der Ultranationalisten und Kommunisten
    Mitwirkende: Radzyner, Joana [Gestaltung] , Pastusiak, Longin [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wahlen ; Direkte Demokratie ; Diskussion ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Michael Sika
    Interview: Michael Sika. Sika äußert sich zum Briefbombenterror und den potentiellen Verdächtigen sowie zur rechtsextremen Szene. Zu den Verdächtigen und möglichen Tätern möchte sich Sika nicht äußern. Die rechtsextreme Szene, die sich laut Sika auf 200 Leute in Österreich beläuft, hätten die österreichischen Behörden im Griff. Sika sieht einen Verfall an Werten und Moral, was sich im Drogenmissbrauch und Gewalt in Familie und Öffentlichkeit äußert. Sika begreift sich aber keineswegs als Konservativen, sondern sieht in Sicherheit ein Paradigma für Freiheit.
    Mitwirkende: Besenböck, Hans [Gestaltung] , Sika, Michael [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Sicherheit ; Straftaten ; Justiz und Rechtswesen ; Terror ; Rechtsextremismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Hans Besenböck stellt stakatomäßig müßige Fragen, Sikas Geduld ist bemerkenswert , Nachrichten
    Sport: 1. Damen-Abfahrt St. Anton
    Ulli Maier 12. im ersten Durchgang
    Mitwirkende: Barth, Robert [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Sport ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Burgenland: ÖVP-Gemeinderat gibt Anti-FPÖ-Schmieraktion zu
    Schmieraktion mit Parolen wie "Nazis raus!" und "Haider raus" des ehemaligen Bürgermeisters von Halbturn Peter Brunner führen zu Diskussion um dessen mögliche Abdankung als ÖVP-Gemeinderat.
    Mitwirkende: Schweitzer, Günther [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Opposition ; Rechtsextremismus ; Parteien / FPÖ ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    USA: Atomversuche an Menschen in den Sechzigerjahren
    Versuchspersonen waren unter anderem Strafgefangene. Betroffen waren davon unter anderem Kinder und Schwangere. Die Versuche fanden bis in die 1970er statt und erschüttern das Ansehen der medizinischen Ethik im Land.
    Mitwirkende: Löw, Raimund [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Atomenergie ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Regierungsbildung in Südtirol: Erstmals Grüne und PDS vertreten
    Einblendung: Siegfried Brugger. Nach den Wahlen geht die SVP in Verhandlung mit den Neokommunisten.
    Mitwirkende: Gasser, Richard [Gestaltung] , Brugger, Siegfried [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Marxismus und Kommunismus ; Regierung ; Verhandlung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Antall-Begräbnis in Budapest
    Jozsef Antall, der erste frei gewählte Ministerpräsident Ungarns, erlag im Alter von 61 Jahren seinem Krebsleiden.
    Mitwirkende: Stipsicz, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Tod ; Porträt ; Personalfragen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Konkurrenzkampf auf dem Computermarkt
    Einblendung: Gerhard Ambros, IBM Österreich, Gerhard Jörg, Mitteleuropa-Chef von Apple
    Mitwirkende: Schweinzer, Josef [Gestaltung] , Ambros, Gerhard [Interviewte/r] , Jörg, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Technik ; Konsum ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Brechts "Kaukasischer Kreidekreis" im Burgtheater
    Einblendung: Ruth Berghaus, Sven Bechtholf
    Mitwirkende: Rennhofer, Maria [Gestaltung] , Berghaus, Ruth [Interviewte/r] , Bechtolf, Sven-Eric [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Theater ; Kulturveranstaltung ; Drama ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1993.12.18
    Spieldauer 00:55:52
    Mitwirkende Reiss, Christl [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1993.12.18 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-931218_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Verortung in der digitalen Sammlung

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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