Mittagsjournal 1993.12.23

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Willkommen beim Mittwoch-Mittag-Journal im Studio Louis Glück.
    Die Themen der Stunde.
    Das Weihnachtsgeschäft in Österreich war um 2,5 Prozent schwächer als im Vorjahr.
    Sicherheitsdirektor Sika fordert mehr Möglichkeiten bei polizeilichen Verhandlungen und Ermittlungen, Stichwort großer Lauschangriff.
    Der flüchtige Plaitier Bela Rablbauer meldet sich aus Bangkok beim ORF-Landesstudio Vorarlberg.
    Weihnachten in Sarajevo.
    Ein Gespräch mit einem Reporter von dort.
    Hochwasser in Deutschland.
    Dazu auch ein Expertengespräch über den Anteil des Menschen an Naturkatastrophen.
    Neue Ergebnisse der Cholesterinforschung, Turbulenzen auf dem österreichischen Nachrichtenmagazinemarkt und die interessantesten Filme, die zu Weihnachten bei uns anlaufen.
    Dazu natürlich ausführlich die Wettervorschau und als Opener der Weltnachrichtenüberblick.
    Wilfried Schirlbauer mit Meldungen von Georg Schalgruber.
    Deutschland.
    Erst für den Nachmittag oder für die Nacht auf morgen ist mit einer Entspannung an der Hochwasserfront zu rechnen.
    Für die Altstadt von Köln mit ihren zahllosen Gaststätten heißt es Land unter.
    Kritisch ist die Lage auch in Bonn, weiters am sogenannten Deutschen Eck bei Koblenz, wo Rhein und Mosel zusammenfließen.
    Verschiedentlich hat es schon Evakuierungen gegeben.
    Die Höhe der Sachschäden lässt sich noch nicht absehen.
    Vergleiche mit dem bis jetzt schwersten Hochwasser des Jahrhunderts im Jahr 1926 werden bereits gezogen.
    Nach dem derzeitigen Stand der Dinge besteht für Österreich keine Gefahr.
    Bosnien-Herzegowina.
    Die für die Weihnachtsfeiertage ausgehandelte Waffenruhe hält erwartungsgemäß nicht.
    Sie hätte heute in Kraft treten und bis zum 3.
    Jänner gelten sollen.
    Doch schon wenige Stunden nach Beginn der Feuerpause lag Sarajevo wieder unter heftigem Beschuss.
    In der Nacht auf heute ist es in Mittelbosnien zu heftigen Kämpfen gekommen.
    Etwa 70 Menschen sind gestorben.
    Auf politischer Ebene setzen die bosnischen Kriegsparteien heute ihre Verhandlungen in Brüssel fort.
    Der serbische Präsident Milošević sprach in der belgischen Hauptstadt von wesentlichen Fortschritten.
    Der kroatische Staatschef Tudjman hat jedes Zugeständnis in der Frage einer gemeinsamen kroatisch-bosnischen Verwaltung eines Adria-Hafens abgelehnt.
    In Wien wird heute der Bürgermeister von Sarajevo, Außenminister Mok, die höchste Auszeichnung der Stadt Sarajevo verleihen.
    Türkmenistan.
    In der Hauptstadt Aschgabat wird heute und morgen eine wichtige Konferenz der Gemeinschaft unabhängiger Staaten abgehalten.
    Die Nachfolgestaaten der Sowjetunion wollen vor allem versuchen, eine Wirtschaftsunion zu bilden.
    Dies ist unter anderem deswegen so schwierig, weil so gut wie alle GUS-Staaten den russischen Rubel aufgegeben und eigene Währungen eingeführt haben.
    Auf militärischer Ebene hat Russland mit sieben Nachfolgestaaten der Sowjetunion bilaterale Militärabkommen geschlossen.
    Der Generalstab der Vereinigten GUS-Streitkräfte ist aufgelöst und durch einen Stab für militärische und technische Koordination ersetzt worden.
    Deutschland.
    Die Visumerteilung an den russischen Ultranationalisten Wladimir Schirinovsky wird nun in Bonn ein parlamentarisches Nachspiel haben.
    Der außenpolitische Sprecher der Sozialdemokraten hat eine Initiative im Bundestag angekündigt.
    Das Ansehen Deutschlands im Ausland sei geschädigt.
    Der Schirinovsky und seine Ausführungen im Fernsehen fühlten sich rechtsradikale aufgewertet, sagte der SPD-Sprecher.
    Wörtlich meinte er, die Beamten, die das Visum für eine unerwünschte Person erteilt hätten, seien wohl nicht bei Trost.
    Frankreich.
    Die Geheimgespräche zwischen Israel und der PLO haben offenbar doch keine konkreten Ergebnisse gebracht.
    Es sei noch viel Arbeit nötig, um die bestehenden Differenzen auszuräumen, sagte der israelische Außenminister Peres vor seiner Abreise aus Paris.
    Es geht um die Umsetzung des Autonomieabkommens, im Konkreten derzeit vor allem darum, wie die Palästinenser an den Kontrollen bei den Grenzübergängern beteiligt werden.
    Am Dienstag soll in Kairo weiter verhandelt werden.
    USA.
    United Airlines wird nun von den Angestellten übernommen.
    Der Verwaltungsrat dieser zweitgrößten Fluggesellschaft der USA hat jetzt akzeptiert, dass die Angestellten eine Mehrheitsbeteiligung erwerben.
    Es sollen Umstrukturierungsmaßnahmen erleichtert werden.
    United Airlines muss derzeit vor allem gegen Billigflüge von Southwest konkurrieren.
    Der finanzielle Umfang der Transaktion wird mehr als 5 Milliarden Dollar betragen.
    Österreich.
    Lebenslange Haft.
    Das ist das Urteil im Prozess gegen den 35-jährigen Helmut Frodel.
    Der Schuldspruch um den Mord an Fritz Köberl war einstimmig.
    Der mitangeklagte 46-jährige Gabor Peschti wurde wegen Beihilfe zum Mord zu 20 Jahren Haft verurteilt.
    Gegen diese Strafe hat der Staatsanwalt bereits berufen.
    Frodel und Peschti haben sich drei Tage Bedenkzeit erbeten.
    Mit Berufung auch durch die Verteidigung ist zu rechnen, somit ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
    Anita Wachter, Ski Alpin, Andreas Goldberg, Skispringen und die Vierer Ruder Weltmeisterschaftsmannschaft, das sind die Sportler des Jahres 1993.
    Gewählt wurden sie von den österreichischen Sportjournalisten.
    Dazu ein Hinweis.
    In der Radiosendung Sport und Musik ab 17.15 Uhr in Ö3 werden die Sportler des Jahres heute präsentiert und gewürtigt.
    Und neben mir im Studio jetzt Dr. Peter Sterzinger von der Radio-Wetter-Redaktion.
    Und an ihn die Frage aller Fragen.
    Gibt's weiße Weihnachten?
    Weiße Weihnachten ja, in Westösterreich und sonst im Gebirge.
    Und wenn man bis zum Weihnachtstag, also Samstag, warten kann, dann wohl im Großteil Österreichs.
    Im Raum Wien wird es wahrscheinlich am längsten dauern.
    bis der Schnee auch liegen bleibt.
    Stichwort Schnee vielleicht schnell.
    Im Gebirge hat sich die Schneehöhe kaum verändert, nur im Adelberggebiet ist etwas dazugekommen.
    Ganz kurz nur ein paar Beispiele aus den heutigen Meldungen.
    Dann vielleicht gleich zum aktuellen Wetter und zur Wetterlage und der Prognose für Weihnachten.
    Heute wird das Wetter durch eine sehr kräftige Westströmung bestimmt.
    Morgen fließt dann allmählich kalte Luft von Norden her nach Westeuropa.
    Es bildet sich über Mitteleuropa, eigentlich fast genau über Österreich, ein Tief, das seinen Ort kaum verändern wird und das Wetter ab Samstag bestimmt und daher kurz, es wird dann winterlich.
    Die aktuellen Meldungen sind noch sehr mild, was die Temperaturen betrifft.
    Wien heiter 9 Grad, Westwind 25 bis 70 Kilometer pro Stunde, Eisenstadt stark bewölkt 8, St.
    Pölten wolkig 8, Südwestwind 25, Linz und Salzburg jeweils stark bewölkt 7 Grad und Nordwestwind mit 25 Kilometer pro Stunde, Innsbruck wolkig 7, Bregenz stark bewölkt 6, Graz heiter 3 und Klagenfurt heiter plus 1 Grad.
    Heute Nachmittag bleibt es im Großteil Österreichs wechselhaft.
    In Ober- und Niederösterreich, vielleicht auch in Salzburg, sind noch kurze Regenschauer möglich.
    Der kräftige Westwind lässt etwas nach.
    Die Temperaturen erreichen etwa 9 oder 10 Grad.
    Im durchwegs sonnigen Kärnten im Süden der Steiermark und des Burgenlandes bleibt es kühler.
    Noch vor Mitternacht beginnt es in Westösterreich zu regnen und zu schneien.
    Später in Osttirol, Kärnten und Teilen der Steiermark.
    Morgen Freitag am Heiligen Abend ist es dann meist stark bewölkt.
    Im Westen und Süden schneit und regnet es häufig, wobei die Schneefallgrenze vorerst in 700 Meter Höhe liegt, langsam aber sinkt, denn von Westen nach Osten wird es deutlich kälter.
    Weiter östlich kann es vorerst tagsüber auflockern, am Abend erreichen dann Schnee und Regen.
    Oberösterreich, in der Christnacht auch den Osten.
    Spätestens in der zweiten Nachthälfte gibt es in ganz Österreich Schneefall oder da und dort noch Schneeregen.
    Die noch milden Temperaturen morgen tagsüber 3 bis 8 Grad.
    Übermorgen, am Christtag, ist es überall deutlich kälter und durchwegs winterlich.
    Auch in Ostösterreich geht dann der Regen oder Schneeregen endgültig in Schneefall über.
    Und es wird immer wieder in ganz Österreich schneien.
    Die Temperaturen erreichen am Samstag nur noch 0 bis 3 Grad.
    Der Sonntag ist nach allen Unterlagen noch ein bisschen unsicher.
    Es kann da und dort etwas schneien.
    Es dürfte auch viel Hochnebel geben.
    Recht sicher sind wir uns, dass es winterlich kalt bleibt.
    Eine Frage habe ich noch, Peter Sterzinger.
    Die Anrainer des Rheins werden von schwerem Hochwasser heimgesucht.
    Könnte sich das Hochwasser auch in einigen Tagen auf Österreich auswechseln?
    Wir haben die Fachleute der hydrologischen Dienste gefragt und es sieht im Augenblick so aus.
    Der Wasserstand der meisten Flüsse Österreichs fällt.
    Lediglich die Donau reagiert mäßig auf den höheren Stand der Bayerischen Donau und zwar so, dass gegen Mitternacht in Wien ein Höchststand von fast einem halben Meter unter der ersten Alarmmarke erreicht wird und dann sinkt ohne dies die Donau auch wieder.
    Das heißt, Forst ist in Österreich mit einer Hochwassergefahr in keiner Weise zu rechnen.
    Vielen Dank und wir bleiben beim Thema.
    Land unter sinkt Deutschlands Kehlkopf Nummer 1, Harald Grönemeyer in seinem Album Chaos.
    Und Chaos herrscht auch in Köln, seit dort Land unter ist.
    Also seit weite Teile der Altstadt von einem mächtigen Hochwasser des Rheins überflutet sind.
    Zehn Meter und höher stehen die Fluten nach intensiven Dauerregenfällen.
    Und in Köln, aber auch in anderen Städten, ist das einzige verwendbare Fahrzeug das Boot.
    Am Ruder Roland Adrobitzer.
    Die längste Nacht des Jahres brachte der Stadt Köln zigfach Millionen Schaden.
    Seit etwa 21 Uhr füllt sich die Kölner Altstadt zwischen Deutzer Brücke und Dom mit schmutzigem Rheinwasser.
    Der Pegelstand des Rheins hat heute früh 10,38 Meter erreicht.
    Nach wie vor steigt das Wasser um drei Zentimeter pro Stunde.
    Allerdings wird damit gerechnet, dass heute Nachmittag der Höhepunkt der Flutkatastrophe erreicht sein wird.
    Für die Wirte und Geschäftsleute in der Kölner Altstadt ist das aber nur ein schwacher Trost.
    Nicht nur, dass ihnen keine Versicherung den Sachschaden ersetzt, sie machen auch Riesenverluste im Vorweihnachtsgeschäft.
    Unzählige Weihnachtsfeiern wurden abgesagt, die Wirte fürchten, dass auch das Silvestergeschäft ausfallen wird.
    Vor zehn Jahren war die etwa ein Quadratkilometer große Altstadt zum letzten Mal überflutet worden.
    Danach schaffte die Stadt Köln mobile Hochwasserbarrieren an.
    Vor fünf Jahren reichten die Stahlwände noch aus.
    Das Hochwasser blieb damals bei 9,98 Meter Pegelstand stehen.
    Doch diesmal waren die Naturgewalten stärker.
    Schwer betroffen sind auch Bonn und Koblenz.
    Heute früh zeigte in Bonn der Wasserpegel 10,01 Meter an, der historische Höchstwert stammt mit 10,10 Metern aus dem Jahr 1926.
    Zwei Stadtteile am Rheinufer rüsten sich für die Evakuierung.
    Beim Zusammenfluss von Rhein und Mosel in Koblenz mussten bereits zahlreiche Menschen ihre Behausungen verlassen.
    Koblenz hat in den vergangenen 200 Jahren nie ein derartiges Hochwasser erlebt.
    Die Bahnlinie im Rheintal musste gesperrt werden, Intercity-Züge von Passau in das Ruhrgebiet und nach Hamburg müssen wegen des Hochwassers über Siegen-Gießen umgeleitet werden.
    Mit Verspätungen von mindestens einer Stunde ist zu rechnen.
    An Saar, Neckar und Donau hat sich hingegen die Lage ein wenig entspannt.
    Die Pegelstände gingen zurück.
    In Regensburg ist außerdem der befürchtete Sturm zum Glück ausgeblieben.
    Nun ist in Deutschland eine heftige Diskussion im Gang, ob der Mensch durch Eingriffe in die Natur Mitschuld an der Katastrophe trägt.
    Der saarländische Umweltminister Jo Leinen hat eine sofortige Kehrtwende bei der Landschaftsverbauung gefordert.
    Ja, soweit Roland Adrowitzer.
    Der Krönemeier heißt übrigens natürlich Herbert und nicht Harald.
    Vielleicht hat er sich einmal nicht deutlich vorgestellt.
    Entschuldigung für den kleinen Irrtum, wir bleiben bei dem von Roland Adruizer zuletzt angesprochenen Thema, nämlich der Frage, hat der Mensch einen Anteil an all diesen Naturkatastrophen?
    Und da sprechen wir jetzt mit Professor Dieter Gutknecht vom Hydrographischen Institut der Technischen Universität in Wien.
    Heuer hat es ja eine auffällige Häufung von Hochwassern gegeben, die ärgsten im Süden der USA, aber auch in Großbritannien an der Küste, dann in Italien, in Südostasien und auch zweimal in Österreich.
    Experten meinen, die Zahl der Naturkatastrophen auf der Erde habe sich in zwei Jahrzehnten vervierfacht.
    Aber es gibt auch andere Meinungen, es gibt auch Skeptiker.
    Herr Professor Gutknecht, wie sehen Sie den vom Menschen als Umweltsünder mitverursachten Teil bei diesen Naturkatastrophen?
    Da ist mein Eindruck von der Analyse sehr großer Ereignisse, extremer Ereignisse, dass er zur Verursachung generell in diesem Ausmaß eigentlich kaum beitragen kann, dass die Natur selbst in sich es hat, dass sie so extreme Ereignisse produziert.
    Was zu unterscheiden ist, ist vielleicht, wie lokal
    Maßnahmen des Menschen dann verschärfend in Richtung Schäden wirken.
    Also das ist natürlich durchaus gegeben.
    Und es wäre auch, oder das lässt sich auch aus Befunden zeigen, dass etwa häufigere Hochwässer durchaus etwas größer werden, etwa zum Beispiel durch Ausschaltung von Überschwemmungsraum.
    Da hat der Mensch durchaus mitgewirkt.
    Allerdings nicht bei diesen ganz extremen Ereignissen, die von einer Größenordnung sind,
    also die üblichen Eingriffsorten untergehen.
    Wie groß ist denn Ihre Schätzung nach der Anteil von Waldsterben, von Bodenerosion, von Pistenbau, auch von Flussregulierungen bis hin zur Klimaerwärmung?
    Wie hoch ist der Einfluss dieser menschenbedingten Faktoren auf Naturkatastrophen?
    Generell, ich würde den Einfluss erwarten bei den häufigeren, kleineren Ereignissen.
    Da ist er wahrscheinlich
    Wir haben eigentlich mit ziemlicher Sicherheit gegeben.
    Ich meine damit Ereignisse, die zum Beispiel in der Größenordnung sind, dass man ein-, zweimal pro Jahr sowas erwarten könnte.
    Wenn wir uns anschauen, wie es mit Pistenbau und so aussieht, da muss man sagen, dass die Anteile etwa dieser Flächen an der Gesamtgröße eines Einzugsgebietes von so einem Unwetter oder von so einem Hochwasser, überhaupt bei den hochwesenden Flussgebieten, eigentlich verschwindend klein sind.
    Wie weit sich
    Etwas, was sicher generell beteiligt ist an der Entstehung von Hochwässern, ist der Boden in seiner Beschaffenheit.
    Wenn es größere Veränderungen im Boden gibt, dann ist zu erwarten, dass das einen
    Herr Professor Gutknecht, welche Modellrechnungen gibt es bei den Wasserwissenschaftlern über die Auswirkungen einer allfälligen, ja auf mehrere Grade geschätzten Klimaerwärmung auf den Wasserhaushalt der Erde und damit auch auf die Frage extremer Regenfälle und Überschwemmungen?
    Unsere Befunde reichen dazu eigentlich nicht aus, um das zu sagen.
    Vor allem auch glaube ich, dass die Klimamodelle uns im Augenblick noch nicht die Möglichkeit geben, zu sagen, wie lokal, und lokal meine ich hier vom wirklich lokalen Fall, der etwa einen ganz kleinen Bach betrifft, bis hin zu Einzugsgebieten wie in Österreich etwa der Pinzgau oder in der Größenordnung, dass wir für diese Einzugsgebiete schon sagen könnten, wie sich dort die Starkregensituation verändern könnte.
    Kommen wir noch kurz zum aktuellen Anlassfall Rhein.
    Ein Unterschied zwischen Rhein und Donau ist, dass die Donau viele Kraftwerke hat, elf insgesamt in Österreich, der Rhein gar keines.
    Fördert das Hochwässer?
    Da muss man unterscheiden, was auch beim Rhein etwa zum Beispiel gibt.
    Im Oberlauf des Rheins, oberhalb des Bodensees, sind ja im Einzugsgebiet sehr viele Speichen in den Gebirgsgegenden.
    Und diese Speicher können Wasser aufnehmen und tun das auch.
    Das gilt auch für die österreichischen Alpinenspeicher, das heißt Zillertal und Gebatsch, wo immer wir da im Gebirge die Speicher haben, Kaprun.
    Die nehmen im Sommer zum Beispiel, wenn es in diesem Gegend dort Hochwässer gibt, fangen sie sozusagen diese Hochwässer auf, was die Hochwassergefahr in den Tälern darunter doch sehr sehr deutlich vermindert.
    Das, was wir beim Rhein jetzt haben, ist an und für sich ein Hochwasser, das offensichtlich auch einen sehr großen Landstrich betrifft.
    Und da entsteht die Höhe des Maximums des Wasserspiegels am Rhein dadurch, dass aus vielen Teilen des Flussgebietes, die alle überregnet sind, die Hochwasserwellen aus allen Flüssen zusammenkommen.
    Ich glaube, was wir jetzt beim Rhein haben, würde ich eigentlich nicht erwarten, auch von der ganzen Größenordnung her, dass das von den Kraftwerken weder so noch so beeinflusst werden kann.
    Vielen Dank, Herr Professor, für diese Informationen und auf Wiederhören.
    Danke.
    Professor Dieter Gutknecht vom Hydrographischen Institut der Technischen Universität in Wien war das und bei uns laufen die Telefone heiß.
    Mein nächster Gesprächspartner Heino Streicher.
    Er ist Reporter in Sarajevo und wir wollen uns heute genauer anhören, wie die Lage dort ist.
    Können Sie mich hören?
    Ja, ich kann Sie hören, Herr Gutknecht.
    Grüß Gott, meine erste Frage.
    Es kam die Weihnachtsbotschaft vom Waffenstillstand für Bosnien, für Sarajevo auch.
    Was ist dran?
    Also als die Botschaft kam, gestern in Brüssel der Waffenstillstand, der unterzeichnet worden war, haben viele Beobachter und viele Menschen in der Stadt bitter gelacht.
    Sie hätten gelacht, wenn es nicht so tragisch gewesen wäre.
    Dieser Waffenstillstand für Bosnien-Herzegowina, der seit heute Nacht um 0 Uhr gelten sollte, ist eine Farbe,
    Die bosnisch-serbischen Angreifer hier auf den Hügeln rund um Sarajevo kümmern sich überhaupt nicht um solche Abkommen.
    Gestern waren schon Truppenbewegungen auf den Bergen beobachtet worden.
    Auch Hubschrauber wurden auf dieser Seite der bosnischen Serben eingesetzt.
    Und alle Beobachter sagen, das lässt auf eine Intensivierung der Angriffe schließen.
    Und so kam es dann auch prompt, seit heute früh um kurz nach sechs schlagen hier überall wieder die Granaten ein.
    vor allem in Judge, aber auch rund um den Flughafen und rund um das Fernseh- und Rundfunkgebäude, in dem ich mich aufhalte.
    Auch das Stadtzentrum und die Altstadt von Sarajevo werden mit Granaten beschossen.
    Eine Zahl vielleicht, um Ihren Hörerinnen und Hörern das zu illustrieren.
    Der UNPRO-Vorsprecher hat auf einer Pressekonferenz heute mitgeteilt, dass gestern insgesamt 1.744 Granaten im Stadtgebiet eingeschlagen sind, also unter der Zivilbevölkerung.
    Und das wird heute
    Herr Streyer, Sarajevo geht in seinen zweiten Kriegswinter.
    Wie ist aktuell die Versorgungslage?
    Gibt es einen Landweg, der offen ist nach Sarajevo?
    Das ist eine schreckliche Nachricht, die auch die Menschen hier in Bosnien-Herzegowina noch nicht erreicht hat.
    Der letzte Zugang zu Sarajevo, die letzte kleine Straße, so eine Art besserer Feldweg, die von serbisch besetzten Gebieten hier nach Sarajevo hereinführt,
    seit heute unpassierbar.
    Dort ist eine Brücke gesprengt worden.
    Und ein Hilfstransport mit dringend benötigten Lebensmitteln musste schon kurz vor Sarajevo wieder umkehren und nach Belgrad zurückkehren.
    Die Stadt ist also jetzt vollständig von der internationalen Luftbrücke aus an Kona abhängig.
    Sie wissen, Herr Glück, dort gibt es kanadische, norwegische, französische und deutsche Transportmaschinen, die versuchen, die Stadt zu versorgen.
    Sie haben in der letzten Woche 1.000 Tonnen Lebensmittel und Hilfsgüter nach Sarajevo eingeflogen.
    Als Minimum für die Versorgung der Zivilbevölkerung werden aber 1.900 Tonnen gebraucht.
    Es fehlt also fast die Hälfte und die Folgen sind spürbar.
    Die Bäckerei von Sarajevo, die täglich für jeden Einwohner 260 Gramm Weißbrot produziert, dieser Bäckerei gehen die Rohstoffe aus.
    Es fehlt an Mehl und Hefe und vor allem Diesel für die Backöfen.
    gibt es kaum noch.
    Und man muss es so sagen, Sarajevo droht spätestens nach Weihnachten eine Hungersnot.
    Herr Streyer, spürt man in Sarajevo, mal abgesehen von den Moslems, irgendetwas von Weihnachten?
    Man spürt etwas von Weihnachten.
    Man versucht in dieser Stadt, und das ist wirklich bewundernswert, eine Normalität aufrecht zu erhalten.
    Auf den Märkten gibt es natürlich für die Menschen hier unerschwinglich zuhorenten D-Mark-Preisen.
    Weihnachtsschmuck zu kaufen.
    Es wird auch vorbereitet, dass eine Heilige Messe, eine Mitternachtsmesse morgen stattfinden soll.
    Bislang fand die Messe immer um 15 Uhr statt.
    Sie wissen in Sarajevo ist eine Ausgangssperre abends, die ist auch sinnvoll, weil abends ist es hier noch gefährlicher als tagsüber.
    Aber morgen soll um 24 Uhr eine Messe stattfinden und im Nationaltheater ist ein Weihnachtskonzert geplant von der Philharmonie.
    Das soll mittags stattfinden.
    Also man feiert schon und auch die muslimische Bevölkerung hat ja immer Anteil genommen an den christlichen Festen.
    Man hat es benutzt und hat zusammen gefeiert.
    Da gab es keine großen Unterschiede.
    Kann man die Frage überhaupt stellen, wie die Stimmungslage ist?
    Spürt man von den Gefühlen her bei den Menschen Verzweiflung, doch Hoffnung?
    Wie fühlen Sie?
    Ja, ich versuche das immer so zu beschreiben.
    Für mich ist die Situation als Beobachter von außen kaum nachzuvollziehen.
    Die Menschen reagieren für meine Verhältnisse fast verrückt.
    Sie müssen sich vorstellen, man geht auf der Straße.
    Es gibt seit drei Tagen hier allgemeinen Alarm, die Sirenen heulen.
    Das heißt, man soll in den Häusern bleiben, man soll sich in Bunkern oder in Kellern verbergen, weil es wirklich höchst gefährlich ist in dieser Stadt.
    Die Menschen gehen durch die Stadt, das Markttreiben ist da.
    Man versucht sich zu schützen, so gut es geht, aber dann schlägt eine Granate in der Nähe ein und man hört, man stoppt einen Moment und dann geht man weiter.
    Es ist so eine stoische Ruhe.
    Man kann es definieren als Resignation.
    Man kann es definieren als Apathie oder vielleicht auch als Trotz.
    Vielen Dank für diese Eindrücke aus Sarajevo.
    Heiner Streier und auf Wiederhören.
    Wiederhören.
    Wir wechseln wieder um 12.23 Uhr nach Österreich thematisch.
    Seit den Tagen von Baader und Meinhof wird in Deutschland über den sogenannten großen Lauschangriff diskutiert, also die Möglichkeit der Polizei über das Abhören von Telefonen hinaus mit elektronischen Methoden von der Wanze bis zum Sensor Verbrecher zu bekämpfen.
    Der Terror der RAF hat zwar nachgelassen, aber neue Probleme für den Staat sind aufgekommen, das organisierte Verbrechen vor allem und die Neonazis.
    Erst vor kurzem hat die Oppositionelle SPD Ja gesagt zum großen Lauschangriff.
    Die Koalitionspartei FDP ist dagegen und sie droht der Union sogar mit dem Bruch des Bündnisses.
    Ein heißes Eisen also rund um die Vokabeln Überwachungsstaat, Orwell, Law and Order, Datenschutz, Privatsphäre und Liberalität.
    Seit den Briefbomben wird auch in Österreich darüber diskutiert.
    Sicherheitsdirektor Michael Sieker fordert nun mehr Möglichkeiten für die Exekutive.
    SPÖ, ÖVP und FPÖ sagen nicht Nein, Grüne und Liberale protestieren hingegen.
    Karin Fischer berichtet.
    In den USA gibt es ihn bereits, den sogenannten großen Lauschangriff.
    Mit Hilfe von Wanzen oder Richtmikrofonen kann die Polizei mithören, was hinter den eigenen vier Wänden gesprochen wird.
    Technisch ist das Ganze sehr aufwendig.
    Die Richtmikrofone haben keine sehr gute Qualität.
    Vor einem Lauschangriff ist ein langes richterliches Genehmigungsverfahren notwendig.
    Deshalb wird der Lauschangriff in den USA auch nur relativ selten eingesetzt.
    Höchstens 100 Fälle gibt es pro Jahr.
    Auch für Michael Sicker, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, ist der Lauschangriff nur eine von mehreren Möglichkeiten, um das organisierte Verbrechen, und dazu zählt auch den Rechtsextremismus, besser zu bekämpfen.
    Wir wissen zum Beispiel, dass ausländische Tätergruppen Vertreter nach Wien schicken, um hier über irgendwelche Transaktionen zu besprechen.
    Wir wissen davon, wir können beide Teile observieren, wir verfolgen sie bis zum Hotel, in dessen Extra-Zimmer sie dann Sachen besprechen, die wir dann eben nicht erfahren.
    Wir können Sie, wenn Sie aus dem Hotel hinausgehen, wieder observieren und schließlich darüber berichten, dass Sie beide um so und so viel Uhr ins Flugzeug gestiegen und in Ihre Länder zurückgeflogen sind.
    Das heißt, wir wissen, es hat eine Besprechung zwischen zwei uns bekannten ausländischen Tätergruppierungen gegeben, aber was Sie hier tatsächlich verhandelt haben, wissen wir nicht.
    Wenn wir jetzt die Gelegenheit hätten, dieses Gespräch mittels technischer Möglichkeiten zu verfolgen, dann könnten wir unter Umständen eine Straftat verhindern oder aufdecken.
    Die Sicherheitsbehörden tragen derzeit ihre Vorschläge für erweiterte Befugnisse zusammen.
    Da werden Einschränkungen beim Datenschutz überlegt und ein besserer Zeugenschutz.
    Besonders gefährdete Zeugen sollen vor Gericht anonym bleiben dürfen.
    Wird ihre Identität doch bekannt, sollen sie mithilfe der Behörden unter anderem Namen im Ausland untertauchen können.
    Auch die echte verdeckte Fahndung, die nur in gewissem Rahmen bereits erlaubt ist, soll nach Meinung Michael Sikas ausgeweitet werden.
    Es soll vor allem so sein, das ist jetzt nicht möglich, dass verdeckte Ermittler aus den Reihen der Polizei eingeschleust werden mit einer völlig neuen Identität.
    Dazu ist notwendig, dass man sie, falls sie sich an Straftaten im Rahmen dieser Tätigkeit beteiligen müssen, straflos stellt und dass man sie vor allem von der Anzeigepflicht und der Verpflichtung der Aufklärung von Straftaten befreit.
    Der Maßnahmenkatalog, in dem auch eine Darstellung der organisierten Kriminalität enthalten ist, wird im Jänner mit dem Justizministerium diskutiert.
    Dabei sollen auch jene Fälle aufgelistet werden, bei denen es möglicherweise durch Einsatz neuer Mittel, etwa dem Lauschangriff, mehr Erfolg gegeben hätte.
    Das Justizministerium ist dann am Zug und muss prüfen, inwieweit durch neue Ermittlungsmethoden die Privatsphäre des Einzelnen oder die Verfassung verletzt werden.
    Denn eines ist klar, etwa beim Lauschangriff oder bei der echten verdeckten Ermittlung ist die Kontrolle schwierig.
    Die Ermittler sammeln enorm viel Material, auch von Personen, die nichts mit einem Verbrechen zu tun haben.
    Wie weit das mit der Verfassung und dem Schutz der Privatsphäre noch vereinbart werden kann, bedarf langer juristischer Klärung.
    Immerhin besteht die Gefahr, so das Justizministerium, dass die Grundrechte der Gesellschaft auf kaltem Weg ausgeschaltet werden und dass dann gar nichts von der Demokratie übrig bleibt, was noch zu schützen ist.
    Auch den Sicherheitsbehörden ist dieses Problem bewusst, sagt Michael Sicker.
    Wir können nur mit demokratischen Mitteln alles, was undemokratisch ist, bekämpfen.
    Und weil diese Fragen so heikel sind, wollen die Sicherheitsbehörden ihre Maßnahmen nur gemeinsam mit der Justiz ausarbeiten.
    Was soll die Polizei dürfen?
    Karin Fischer hat berichtet.
    Für die meisten von uns ist Weihnachten ein Fest des Friedens, für den Handel ist es hingegen ein Fest der Umsätze.
    Und bis zum morgigen Weihnachtsfest muss noch so manches Geschenk gekauft werden, damit es unter dem Christbaum nicht ganz so leer ist.
    In einigen Branchen entscheidet sich in der Adventzeit, ob das Geschäftsjahr mit Gewinne oder mit Verlust abgeschlossen wird.
    Der Handel ist aber zum Großteil unzufrieden.
    Die Umsätze bleiben hinter den Erwartungen zurück.
    Schon im Vorjahr gab es einen Umsatzminus von 3%, heuer liegt das Minus noch einmal bei fast 2,5%.
    Dieter Bornemann hat sich in den Geschäften umgehört.
    Das traditionell penetrante Gedudel in den Kaufhäusern soll Kunden in weihnachtliche Stimmung versetzen und zum Kaufen anregen.
    Jetzt entscheidet sich für viele Händler, ob es ein gutes oder schlechtes Geschäftsjahr wird.
    Und die großen Einkaufszentren und Shoppingtempel wissen auch, was ihre jugendliche Kundschaft will und passen ihre Weihnachtsmusik den jungen Kunden an.
    Und obwohl die Glocken angeblich süßer nicht klingen, sind die heimischen Händlern über das Geklingeln ihren Registrierkassen recht unterschiedlicher Ansicht.
    Keine dramatischen Verbesserungen.
    Man schaut doch mehr oder weniger auf das Geld, das allgemein knapp ist.
    Wir sind sehr zufrieden mit dem heurigen Weihnachtsgeschäft und wir sind froh, dass trotz der sogenannten Rezession die Leute trotzdem noch gerne Geld wie ausgeben.
    Im Vergleich ist es ein und für sich schlechter geworden, aber mehr Leute sind ein und für sich da.
    Naja, es könnte besser sein.
    Sehr gut.
    Es ist sehr stressig und viel besser als letztes Jahr.
    Kundenfällen.
    Kaufen wird keiner was.
    Und dieses Gefühl drückt nicht.
    Handelsforscher Erwin Pock hat ein Umsatzminus von fast zweieinhalb Prozent für den heimischen Handel im Weihnachtsgeschäft errechnet.
    Ein Grund dafür, dass zumindest nach deutschen Untersuchungen im Vorjahr festgestellt wurde, dass Geldgeschenke schon an dritter Stelle in der sogenannten Hitparade stehen.
    Diese Geldgeschenke sind insofern ein bisschen zweischneidig als sehr
    nicht nur dann im Handel wirksam werden, sondern ja für alles mögliche ausgegeben werden können, also auch in Dienstleistungen, in Gastronomie etc.
    Und dieser Bereich ist auch die stärkste Konkurrenz für Weihnachten.
    Insgesamt werden heuer etwa 20 Milliarden Schilling für Geschenke ausgegeben.
    Pro Kopf lassen sich der Erwachsenen das Weihnachtsfest im Durchschnitt etwa 4.000 Schilling kosten.
    Es gibt aber heuer kaum Gewinne im Handel.
    Zulegen konnte nur der Fotohandel, Sportartikelhändler und die Verkäufer von Küchengeräten.
    Das größte Minus hatten die Schuhhändler, Papierverkäufer und der Schmuckhandel.
    Aber warum wird immer weniger zu Weihnachten geschenkt?
    Handelsforscher POG.
    Da gibt es eine Fülle von Ursachen, die völlig außer ökonomischer Natur sind, sondern in der Bevölkerungsstruktur, in der zunehmenden Zahl von Single-Haushalten, die also verstärkt in Urlaube und ähnliches gehen.
    Dann auch in der Bevölkerungstour bezüglich des Alters, dass eben der Anteil der Senioren stark zunimmt und klarerweise der ältere Bevölkerung das fässt also anders und bescheidener in der Regel.
    Und durch die geburtenschwachen Jahrgänge gibt es auch immer weniger Kinder, die es zu beschenken gilt.
    Und dazu kommt noch, dass Weihnachten nach und nach an Bedeutung verliert, glaubt der Handelsforscher.
    quasi über das ganze Jahr stattfinden.
    Es gibt immer viel mehr Familien inzwischen, die auch die Namenstage, was man früher überhaupt nicht gemacht hat, als Festtage feiern und da Geschenke austauschen.
    Geburtstage sowieso und dann gibt es noch eine Unzahl anderer Tage.
    Nur eine Branche kann sich Jahr für Jahr über sichere Umsatzzuwächse im Advent freuen.
    Die Kaufhausdetektive.
    Denn in der Vorweihnachtszeit wird in den Kaufhäusern besonders viel gestohlen.
    Dieter Bornemann hat diesen Beitrag gestaltet.
    Zu Festen wie Weihnachten gehört vor allem auch Feinessen.
    Aber Feinessen heißt nicht selten üppig.
    Ein guter Braten, ein guter Tropfen, die Weihnachtsbäckerei.
    Was wären Feste ohne Schlemmen?
    Zwischendurch einmal über die Stränge hauen ist auch nicht das Problem.
    Aber die meisten Österreicher essen das ganze Jahr über nicht nur zu üppig, sondern auch viel zu fettreich.
    Das haben epidemiologische Untersuchungen ergeben.
    Eveline Schütz berichtet.
    Die Österreicher essen noch immer lieber frittierte und panierte Speisen als gegrillte oder gedünstete.
    Und zu Weihnachten tischt man vielfach noch immer lieber einen gebackenen Karpfen mit Mayonnaise-Salat oder eine gebratene Ente als einen Truthahn auf.
    Aber sollte uns angesichts der damit verbundenen erhöhten Cholesterin-, also Blutfettwerte, nicht der Appetit darauf bereits vergangen sein?
    Prof. Gundram Scherntaner von der 1.
    Medizinischen Abteilung im Rudolfspital in Wien
    Aus meiner Sicht ist es auch nicht problematisch, wenn Gesunde für einige Tage eine erhöhte, beträchtlich erhöhte Kalorienzufuhr haben, vermehrt Fett konsumieren oder auch etwas mehr Alkohol trinken.
    Problematisch ist es allerdings für Menschen mit bestimmten Krankheiten, wie zum Beispiel der Zuckerkrankheit, mit Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallenerkrankungen oder Darmerkrankungen.
    Hier ist also unbedingt Vorsicht geboten.
    Bis zu 1000 Kalorien zu viel nehmen die Österreicher durchschnittlich pro Tag zu sich.
    Und das nicht nur zu Festen wie Weihnachten.
    Das hat mit der österreichischen Küche zu tun.
    Wir tendieren also zu hohem Fleischkonsum, zu Soßen etc.
    Also die Ernährung, die österreichische Ernährung, auch wenn man an die Süßigkeiten denkt, ist sicher nicht eine besonders gesunde und das ist sicher ein Problem.
    Für erhöhte Blutfettwerte ist aber nicht immer nur der erhöhte Fettkonsum verantwortlich.
    Viele Menschen haben eine genetische Anlage für eine vermehrte körpereigene Synthese von Blutfetten.
    Und die Österreicher leben vielfach nach dem Motto, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
    Denn nach Professor Scherntaner lassen zwar ältere Menschen regelmäßig ihre Werte kontrollieren, jüngere tun dies aber selten und verdrängen das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das ein hoher Cholesterinspiegel mit sich bringt.
    Mit einigen zusätzlichen Kniebeugen oder Liegestützen die überschüssigen Kalorien, die man sich zu Weihnachten gegönnt hat, reduzieren zu wollen, ist nach Professor Scherentaner eine Illusion.
    Wenn man sich sehr fettreich ernährt, ich denke jetzt zum Beispiel an Karpfen, Enten oder Rumkugeln oder ähnliches, so viel kann man gar nicht Bewegung machen, dass man das wieder wegbringt.
    Man muss das dann in den nächsten Tagen durch Kalorienreduktion einsparen.
    Ein Beitrag von Eveline Schütz war das über zu viel Cholesterin in unseren Speisen.
    Wir kommen noch einmal zur Wirtschaft.
    Thema Austrian Industries.
    Die verstaatlichte Industriegruppe, die sich in Auflösung befindet, besteht ja nur noch aus den Bereichen Stahl, Edelstahl, Aluminium und Technologie.
    Nach dem neuen Konzept werden Technologie und Edelstahl teilprivatisiert, Stahl bleibt mehrheitlich im Staatseigentum.
    Alle anderen Betriebe wandern zur verstaatlichten Holding OIAG.
    Das letzte Geschäftsjahr der Austin Industries war schlecht.
    Wiederum Milliardenverluste, nicht nur wegen der A-Mark.
    Herbert Hutter.
    Im letzten Jahr ihres Bestehens erwarten die Austrian Industries aus dem laufenden Geschäft Verluste von 4 Milliarden Schilling.
    Die tiefsten Spuren haben das Amag-Desaster und die Automobilkrise hinterlassen.
    Die Föst Albine Stahl verliert 1,6 Milliarden Schilling, in der Bilanz wird das Ergebnis aber durch den Verkauf des Kraftwerkes und der Sauerstoffanlage auf minus 600 Millionen relativ verbessert.
    Der Stahlbereich leidet besonders unter der Autokrise und der Krise bei den Hausgeräten.
    Trotzdem, die Fürstalpine Stahlin Linz will ihr Investitionsprogramm von 18 Milliarden Schillinge in den nächsten zehn Jahren aus eigener Kraft finanzieren.
    Mit einer halben Milliarde in den roten Zahlen ist auch noch der Edelstahlbereich von Böhler-Üdeholm.
    Böhler-Üdeholm erhält aber zweieinhalb Milliarden Schillingkapital, um 1995 mehrheitlich an die Börse zu kommen.
    Allenheuer wird die AMAG mehr als zwei Milliarden Schilling minus schreiben und es ist fraglich, ob man mit dem prognostizierten 14 Milliarden Schilling auskommen wird, um die AMAG gesund zu schrumpfen und zu sanieren.
    Bis 1995, denn ein Jahr später ist ein weiterer Abgang von einer Milliarde Schilling zu erwarten.
    In den schwarzen Zahlen ist einzig und allein die Technologiegruppe und zwar mit knapp einer halben Milliarde Schilling, obwohl da die Sanierungsfälle Schöller-Bleckmann, die Fürst Albine Bergbautechnik und die Elektronikfirma AT&S enthalten sind.
    Die Fürst Albine Technologie soll ja nächstes Jahr teilprivatisiert werden.
    Herbert Hutter hat berichtet, 4 Milliarden Schillingverlust heuer für die Austrian Industries, die ja aufgelöst werden.
    5 Milliarden Verlust waren sie übrigens im Vorjahr.
    Turbulent geht es derzeit auf dem österreichischen Magazinemarkt zu.
    News zieht es nach Deutschland.
    Die Wirtschaftswoche dagegen wird zu fast 95% deutsch.
    Profil verliert Stars oder trennt sich von ihnen.
    Manfred Steinhuber gibt einen Überblick.
    Die illustrierte News hält sich bedeckt, was ihre deutschen Pläne angeht.
    Im Editorial der gestern erschienenen Ausgabe heißt es dazu nur kryptisch, heimische Medien würden über die Deutschlandpläne spekulieren.
    Tatsache ist, dass am Projekt schon fleißig gearbeitet wird.
    Musterseiten gibt es schon und ab Jänner werden Probenummern produziert, mit denen dann der deutsche Markt getestet werden soll.
    Für die Entwicklung des Produkts hat News zwei Journalisten vom Kurier eingekauft, Marco Schenz und Christian Nusser.
    Die Entscheidung über News Deutschland soll aber erst nach vorliegender Marktanalyse fallen, und zwar vor allem beim Springer Verlag, wo das Geld herkommt.
    Das alles bedeutet, dass 1994 noch nicht mit einem deutschen News zu rechnen ist.
    Auch die vom Kurier kolportierte Preiserhöhung soll es in absehbarer Zeit nicht geben.
    Jedenfalls nicht beim Einzelheft.
    Der bleibt bei 20 Schilling.
    Wenigstens noch ein paar Monate.
    Über den Abonnementpreis dagegen wird bereits nachgedacht.
    Das Jahresabo von News kostet derzeit noch 750 Schilling.
    Das ist immer noch fast um ein Viertel weniger als das Weihnachts-Super-Sonderangebot von Profil.
    Sozusagen den umgekehrten Weg von News geht die Wirtschaftswoche.
    Anstatt nach Deutschland zu expandieren, holt sie deutsches Kapital herein.
    Holzbrink kauft der Kuriergruppe 45,5% der Wirtschaftswoche ab und hält damit 95,5%.
    Trotzdem fürchtet Chefredakteur Christian Ortner nicht, dass das Magazin germanisiert würde.
    Die Handelsblattgruppe habe bei ihren mehr als zwei Dutzend Auslandsbeteiligungen bewiesen, dass sie auf ein lokales Management Wert lege und deshalb bleibe die Wirtschaftswoche, wenigstens für die Leser, ein rein österreichisches Blatt.
    Ortner hat auch bereits Zusagen der Eigentümer, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren kräftig investiert wird, und zwar nicht nur in die Werbung.
    Sogar an mehr Personal ist gedacht.
    Ob Alfred Worm angeworben werden soll, darüber schweigt sich Ortner allerdings aus.
    Alfred Worm ist aber nicht der einzige Profiljournalist, der demnächst zu haben sein wird.
    Bei Worm, der gekündigt hat, läuft die Frist demnächst ab.
    Bei Sigrid Löffler läuft sie erst seit Dienstag.
    Die wohl bekannteste Kulturjournalistin des Landes verlässt Profil allerdings nicht freiwillig.
    Sie wurde gekündigt.
    Über die Gründe schweigen sich alle Beteiligten aus.
    Herausgeber Hubertus Tschernin war für uns bisher nicht zu sprechen, Sigrid Löffler haben wir nicht erreicht.
    Der Betriebsrat hat der Kündigung jedenfalls nicht zugestimmt, weshalb der Weg zum Arbeitsgericht möglich ist.
    Was immer der Kündigungsgrund in diesem Einzelfall sein mag, der Generationswechsel beim Profil, der mit Hubertus Tschernin als Herausgeber begonnen hat, wird damit fortgesetzt.
    Ein Blick auf die österreichische Medienszene, auf die Wochenmagazine.
    Manfred Steinhuber hat berichtet.
    Unser nächstes Thema, Bela Rablbauer, der berühmte Mann mit dem Koffer.
    Der hat sich nämlich vom ORF-Landesstudio Vorarlberg gemeldet, und zwar über seinen Verfahrenshelfer, den Bregenzer Rechtsanwalt Arnulf Summer.
    Summer vertritt den in Thailand flüchtigen Rablbauer bei einer Räumungsklage über sein früheres Haus in Fußach am Bodensee.
    Rabl Bauer, gegen den es einen Vorführungsbefehl des Wiener Landesgerichtes wegen Verbüßung einer dreijährigen Reststrafe und ein offenes Verfahren am Landesgericht in Feldkirch wegen Nötigung und Urkundenfälschung gibt, nannte vor allem einen Grund für seinen plötzlichen Anruf aus Bangkok.
    Rabl Bauer hat die vorwöchige Geschichte in der Zeitschrift News gelesen und sich maßlos über eine angebliche Fülle von Unwahrheiten erregt.
    In einem neunseitigen Schreiben, das er dem Landesstudio in Vorarlberg gefaxt hat, verlangt Rablbauer vom Nachrichtenmagazin die Veröffentlichung seiner Entgegnung.
    In einem längeren Interview hat Rablbauer auch zu seinen Gründen, der Flucht und zu den Möglichkeiten einer Rückkehr Stellung genommen.
    Adolf Fischer berichtet.
    Geht es nach Rabelbauer, dann sind die von News vorgelegten Fakten, wenn nicht zur Gänze, dann zum größten Teil falsch oder frei erfunden.
    Einige Details, der Newsreporter Walter Pohl habe ihn, Rabelbauer, in Bangkok gar nie persönlich getroffen und dort mit ihm nie gesprochen.
    Die Wohnung seines Sohnes sei als Designe ausgegeben worden, seine mit ihm abgelichtete angebliche junge thailändische Freundin sei in Wirklichkeit die Frau eines Bekannten.
    Was Rabelbauer am meisten erregt, ein in Thailand lebender Vorarlberger, Rabelbauer nennt seinen vollen Namen, habe ihm Fotos gestohlen und sie News übergeben.
    Ausserdem habe er die Zeitschrift bewusst mit Falschinformationen versorgt.
    Rabelbauer bestreitet die Drogengeldwäscherei ebenso wie neuerliche undurchsichtige Machenschaften mit Kunstdünger oder die Täuschung von Bundespräsident Klestil.
    Rablbauer dann auf die Frage, warum er sich auf der Flucht befindet, antwortet, nur dort könne er seine in Österreich lebenden, todkranken Eltern wirklich betreuen.
    Ich glaube, meine Verpflichtung, meine moralische Verpflichtung gegenüber meinen Eltern ist vorrangig vor dem Vollzug einer Strafe.
    Also da wäre ich mich entschieden dagegen, weil ich glaube nicht, dass ich also ein Leibeigener der Republik Österreich bin.
    Zumal in meinem Urteil steht, ich habe mir nicht einen Schilling angeeignet.
    Also das ist ja auch noch ein Thema und wie ich verurteilt worden bin und wie es überhaupt zu dieser Verhandlung gekommen ist.
    Ich habe sogar gebeten, leider ohne Reaktion,
    Ich habe gebeten, dass man mir freies Geleit gibt, dass ich nach Hause kommen kann, um mich dort zu verantworten.
    Ich weiß, dass dieses Verfahren mit einem Freispruch enden muss.
    Ich würde mich nicht anbieten, dahin zu kommen, wenn das nicht der Fall wäre.
    Unter welchen Bedingungen würden Sie also nach Österreich zurückkommen?
    Wenn man mir ein freies Geleit gibt, dann bin ich bereit, nach Österreich zu kommen.
    Ich bitte sogar darum, aber leider bisher ohne Erfolg.
    Wovon leben Sie denn derzeit, Herr Rablbauer?
    Ich bin für eine Regierung hier in der Region als Berater tätig und habe ein Gehalt, mit dem man nicht groß springen kann, aber mit dem man überleben kann.
    Sie sprechen immer von Regierungen auf der ganzen Welt, mit denen Sie zusammenarbeiten.
    Ist es denn üblich, dass jemand, der in einem zivilisierten Land wie Österreich gesucht wird, andererseits offiziell mit Regierungen zusammenarbeitet?
    Die Regierungen bilden sich halt ihr eigenes Urteil und manche Regierungen sind das Hemd näher als der Rock einer anderen Regierung.
    Der Flüchtige Bela Rablbauer hat sich gemeldet beim ORF.
    Sie hörten, was er zu sagen hat.
    3-4-1.
    Ein Sieger mit Schrammen war Boris Jelzin am 12.
    Dezember.
    Die Russen schenkten ihm seine ersehnte Präsidialverfassung und das wiegt wohl mehr als die enttäuschende Vorstellung des Jelzin-Lagers bei den gleichzeitigen Parlamentswahlen.
    Aber weil der Präsident den Regierungschef annennt, die Sitzungen des Kabinetts leitet und jedes Gesetz verhindern kann, rechnet man eigentlich nicht mehr mit einer Neuauflage der wechselseitigen Blockade zwischen dem Staatschef und den Abgeordneten, wie so oft in diesem Jahr.
    Jelzin will aber auch mit den Schirinovsky-Leuten kooperieren, er will das Tempo der Reformen bremsen und er will nun doch auch eine eigene Partei gründen, denn nur er ist im Lager der Erneuerer auch ein Publikumsmagnet.
    Über neue Aktivitäten des Präsidenten berichtet Christian Schüller.
    Nichts geht mehr ohne Jelzin.
    Das war gestern die wichtigste Aussage des russischen Präsidenten bei seiner ersten Pressekonferenz seit den Wahlen.
    Und das ist auch die Botschaft, die er heute im turkmenischen Aschgabat den Führern aller GUS-Staaten überbringen will.
    Was immer Russlands Nachbarn gegen den scharfen Ton aus Moskau einzuwenden hatten, jetzt müssen sie einsehen, dass es für sie noch viel schlimmer kommen könnte.
    Dann nämlich, wenn sich in Russland die Nationalisten durchsetzen.
    Ein Detail aus dem Wahlergebnis vom 12.
    Dezember, das Yeltsin vermutlich zitieren wird.
    In Estland haben 8 von 10 Russen für Schirinovsky gestimmt.
    Wie in Estland fühlen sich die Russen auch in anderen ehemaligen Sowjetrepubliken diskriminiert, zumindest verunsichert.
    Und wenn die Spannungen in den Nachbarländern weiter zunehmen, dann könnten die Scharfmacher bei den nächsten russischen Präsidentenwahlen leichtes Spiel haben.
    Darüber hinaus leitet Yeltsin aus dem Wahlergebnis ab, dass Russland mehr auf seine eigenen Interessen achten müsse, auch wenn das auf Kosten der Nachbarn gehe.
    Ein erster Schritt in diese Richtung war die Verkleinerung der Rubelzone.
    Wie der Zulauf zu Zhirinovsky gezeigt hat, stimmen viele Russen einer noch härteren Linie gegenüber den GOS-Partnern zu.
    Moskau solle seine Öl- und Gaslieferungen als Druckmittel einsetzen, fordert Zhirinovsky, um seine Interessen zu wahren.
    Eine Losung, die bei Wahlversammlungen meist stürmischen Beifall fand.
    Als einzige Alternative zu einem Imperialismus à la Zhirinovsky
    bietet Yeltsin eine möglichst enge Kooperation unter seinen Bedingungen an.
    So wie er das Wahlergebnis gestern interpretiert hat, wird man den Eindruck nicht los, dass der Erfolg der Nationalisten dem Präsidenten entgegenkommt, in der Außen- wie in der Innenpolitik.
    Denn so wie die verschreckten Nachbarstaaten müssen sich auch die Demokraten in Moskau in nächster Zeit enger um Yeltsin schauen.
    Ihr Überleben in der Regierung gegen ein feindselig gestimmtes Parlament hängt allein vom Präsidenten ab.
    Er ist im Augenblick der einzige Schiedsrichter und zugleich der Regisseur, der Regierung und Opposition gegeneinander ausspielen kann.
    Ob aus diesem Spiel aber eine vernünftige und kohärente Politik entstehen kann, bleibt abzuwarten.
    Ja und nach Christian Schüller bleiben wir mit dem folgenden Programmhinweis beim Thema Russlands führende Männer.
    Journal Panorama.
    Noch vor einem Jahr wurde der russische Ultranationalist Wladimir Zhirinovsky als Politclown verlacht.
    Jetzt erreicht er bei den russischen Wahlen sensationelle 25 Prozent.
    Damit ist er der Anführer der stärksten Partei in Russland.
    Er fühlt sich als der neue Messias.
    Das jetzige Regime biete für Russland keine Stabilität, keine Perspektive und keine Zukunft, sagt er.
    Das könne nur er bieten.
    Unser Regime hat keine Stabilität, keine Perspektive.
    Doch der Westen fürchtet sich vor Shirinovskys Großmachtsträumen.
    Shirinovsky hat dem Westen mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.
    Er möchte Russland nach Süden ausweiten.
    Shirinovsky ist Antisemit.
    Entsteht in Russland ein neuer Faschismus?
    Das Phänomen Schirinovsky.
    Was ist er und was will er?
    Heute Abend im Programm Österreich 1 in einem Journal Panorama.
    das Alfred Schwarz gestaltet.
    Längst nicht so üppig gedeckt wie in manch früheren Jahren ist heuer das weihnachtliche Kinoangebot.
    Festlich gestimmte Filmfreunde haben sich zwischen dem amerikanischen Action-Thriller Harte Ziele und der spanischen Komödie Belle Époque zu entscheiden, wenn sie sich nicht an eine der zahlreichen Reprisen halten.
    Hans Langsteiner gibt einen Überblick über die filmischen Aktualitäten zu den Feiertagen.
    Die weihnachtlichsten Filmgeschenke haben die Verleiher schon längst ausgepackt.
    Walt Disney's Alladin beschwört schon wochenlang den Geist aus der Lampe und auch die Hunde-Familie namens Beethoven tollt längst bellend durch heimische Kinos.
    In der Tat sind die Weihnachtsfeiertage schon lang nicht mehr die Zeit, in der die ganze Familie geschlossen neue Leinwandwerke begutachtet.
    Der Herbst oder auch die Zeit nach dem Jahreswechsel gelten nun als ungleich attraktivere Starttermine.
    Und zumutet denn, was übermorgen in die Kinos kommt, mitunter so gar nicht weihnachtlich an.
    Auch wenn manche Filmneuheit von Geldgeschenken spricht.
    In diesem Gürtel hier befinden sich 10.000 Dollar.
    Es sind Ihre, wenn Sie sie wollen.
    Jeder Penny.
    Was muss ich dafür tun?
    Sie müssen es nur bis zum Fluss schaffen.
    Zehn Meilen durch die Stadt.
    Wenn Sie mit dem Geld den Fluss erreichen,
    sind sie um 10.000 Dollar reicher.
    Das etwa war ein Ausschnitt aus dem Leichenreichenreißer Harte Ziele, in der der belgische Arnold Schwarzenegger-Imitator Jean-Claude Van Damme zum Opfer einer Menschenjagd zu werden droht.
    Friedliebendere Gemüter ziehen sich da zurück nach Spanien.
    Dort erlebt ein junger Mann im Jahr 1931 mit vier jungen Damen seine ganz persönliche Belle Epoque.
    Ich bin verliebt.
    Ich hatte es ja kaum sehen.
    Und wer ist von den Vieren die Glückliche?
    Rossio, oder?
    Nein, nein.
    Violetta.
    Belle Époque aus Spanien, die vielleicht erfreulichste Überraschung des ganzen filmischen Weihnachtsangebotes.
    Kreuz und quer geliebt wird aber auch in einer neuen Komödie aus Hollywood.
    Drei von ganzem Herzen.
    Das sind zwei Lesbierinnen und ein zwecks Verwirrung der Gefühle angeheuerter Callboy.
    Hat sie meinen Liebesbrief gelesen?
    Oh ja.
    Und?
    Und?
    Was glaubst du wohl, wie ich ein Mädchen in meinen Bann ziehe, hm?
    Also, seid ihr... seid ihr beide jetzt Freunde geworden, oder was?
    Great ist, ihr Gesicht sehen zu sollen.
    Oh, sie war hingerissen.
    An Telefon 6 mit Franz Stoß fühlte sich eine Wiener Tageszeitung durch diesen Film erinnert, bevor der ehrwürdige, liebe Familienvater dann in einer späteren Ausgabe des Blattes zur vergleichsweise neutralen Gummipuppe mutierte.
    Das kann im Fall der deutschen Grotesk-Komödie Doc Snyder hält die Welt in Atem nicht passieren.
    Die hat man der Presse nämlich vorsichtshalber gleich gar nicht gezeigt.
    Doc!
    Richtig!
    Doc!
    Doc Schneider!
    Ach, ich äh... Ich dachte... Nicht denken!
    Schenken!
    Die Warngeschenke für die Filmfreunde sind aber ohnehin anderswo zu finden.
    Etwa in den Programmkinos, die heuer zu Weihnachten erlesenen Reprisen den Vorzug geben vor neuem Mittelmaß.
    Diese belebenden Geräusche etwa stammen aus einem der grotesken Zeichentrickfilme von Tex Avery.
    Elf der besten von ihnen reisen jetzt wieder durch die Kinos.
    Eine weitere, ebenfalls sehr sehenswerte Reprise hat ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel.
    Die schwarz-weiße Screwball-Komödie »My Favorite Wife«, »Meine Lieblingsfrau«, die Cary Grant als »Pygamisten« wieder Willen zeigt.
    Irwin Dunn fragt ihn jetzt gleich entgeistert nach ihrer Rivalin.
    Du liebst diese Frau genug, um ihr deine Frau zu werden und die Mutter meiner Kinder.
    Das kostet viel Liebe.
    Bist du sicher, dass du sie nicht liebst?
    Der Moment, als ich dich auf dem Boden sah, wusste ich... Oh, komm schon.
    Ich wette, du sagst das allen deiner Frauen.
    Ich würde dich strengen.
    Hey, das ist ein Weg raus.
    Was nun aktuelle Filme der Spitzenklasse anlangt, so seien Filmfreunde auf 1994 vertröstet.
    Das neue Jahr wartet nämlich gleich Anfang Jänner mit preisgekrönten Novitäten wie etwa Robert Altman's Short Cuts oder Clint Eastwood's Perfect World auf.
    Spätestens dann dürfte auch die Kinowelt wieder vollkommen sein.
    Hans Langsteiners Kino-Tipps.
    Und wir kommen gegen das Ende der Sendung.
    Einen Tag haben Sie noch Zeit, um die Umsätze des Handels im Weihnachtsgeschäft etwas hochzutreiben.
    Die aktuelle Zahl, heute bekannt geworden, minus 2,3 Prozent im Weihnachtsgeschäft.
    Und damit sind wir schon bei den Schlussnachrichten.
    Deutschland.
    Die Flutwellen von Donau und Main kommen auf Passau und Würzburg zu.
    In beiden Städten werden umfangreiche Vorbereitungen getroffen, Sperren ausgebaut und Sandsäcke ausgegeben.
    Fluss an Rainer brachten Wertsachen in höhere Etagen.
    Der Donaupegel in Regensburg fällt unterdessen, auch an den Donauzuflüssen beruhigt sich die Situation.
    Besonders kritisch ist die Lage in der Altstadt von Köln und in Bonn und am sogenannten Deutschen Eck bei Koblenz.
    Die Höhe der Sachschäden lässt sich noch nicht abschätzen.
    Bosnien-Herzegowina.
    Die Weihnachtswaffenruhe hält, wie erwartet, nicht.
    Sie hätte heute in Kraft treten und bis zum 3.
    Jänner gelten sollen.
    Doch schon wenige Stunden nach Beginn der Feuerpause lag Sarajevo wieder unter heftigem Beschuss.
    In der Nacht auf heute ist es in Mittelbosnien zu heftigen Kämpfen gekommen.
    Etwa 70 Menschen sind gestorben.
    Auf politischer Ebene wollen die bosnischen Kriegsparteien heute ihre Verhandlungen in Brüssel fortsetzen.
    Der serbische Präsident Milošević sprach in der belgischen Hauptstadt von wesentlichen Fortschritten.
    Der kroatische Staatschef Tudjman hat jedes Zugeständnis in der Frage einer gemeinsamen kroatisch-bosnischen Verwaltung eines Adria-Hafens abgelehnt.
    Türkmenistan.
    In der Hauptstadt Aschgabat wird heute und morgen ein Gipfel der Gemeinschaft unabhängiger Staaten abgehalten.
    Die Nachfolgestaaten der Sowjetunion wollen vor allem versuchen, eine Wirtschaftsunion zu bilden.
    Dies ist unter anderem deswegen so schwierig, weil so gut wie alle GUS-Staaten den russischen Rubel aufgegeben und eigene Währungen eingeführt haben.
    Auf militärischer Ebene hat Russland mit sieben Nachfolgestaaten der Sowjetunion bilaterale Militärabkommen geschlossen.
    Noch zum Wetter.
    Heute wechselnd bewölkt, sehr windig und mild.
    Höchsttemperaturen 3 bis 9 Grad, im Süden etwas kühler.
    Morgen Freitag meist bewölkt, im Süden und Westen Österreichs häufig Regen- und Schneefall.
    Temperaturen noch 3 bis 8 Grad.
    Das war unser Mittagschanal.
    Wir danken fürs Zuhören und verabschieden uns.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Moderatorengespräch mit dem Hydrologen der TU-Wien Dieter Gutknecht
    Interview: Gutknecht
    Mitwirkende: Glück, Luis [Gestaltung] , Gutknecht, Dieter [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Wissenschaft und Forschung ; Klima und Wetter ; Unfälle und Unglücksfälle ; Gewässer ; Bauen ; Biologie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Weihnachten in Sarajewo
    Waffenstillstand wird nicht eingehalten, es kommen auch kaum mehr Transporte in die Stadt, weshalb bald eine Hungersnot drohen könnte. Dennoch kann man in der Stadt Weihnachtsschmuck kaufen, es gibt auch eine heilige Messe.
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Nationalismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sicherheitsdirektor Sika fordert mehr Möglichkeiten für die Polizei
    Einblendung: Michael Sika
    Mitwirkende: Fischer, Karin [Gestaltung] , Sika, Michael [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Terror ; Sicherheit ; Rechtsextremismus ; Justizpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    So lief das Weihnachtsgeschäft
    Einblendung: Erwin Pock
    Mitwirkende: Bornemann, Dieter [Gestaltung] , Pock, Erwin [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Konsum ; Kinder und Jugend ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neue Ergebnisse in der Cholesterinforschung
    Einblendung: Guntram Schernthaner
    Mitwirkende: Schütz, Eveline [Gestaltung] , Schernthaner, Guntram [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Ernährung ; Medizin ; Feiertag ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Jahresbericht der Austrian Industries
    4 Milliarden Schilling Verlust für die Austrian Industries in diesem Jahr
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Industrie ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Turbulenzen auf dem österreichischem Magazinmarkt
    Umstrittene Kündigung der Publizistin Sigrid Löffler beim Profil, bei deren Kündigung der Betriebsrat nicht zugestimmt hat.
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medien und Kommunikation ; Printmedien ; Arbeitsbedingungen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bela Rabelbauer meldet sich aus Bangkok
    Einblendung: Bela Rabelbauer. Laut Rabelbauer, Geschäftsmann ungarischer Herkunft aus Vorarlberg, sind zahlreiche Details aus dem Beitrag der Zeitschrift "News" falsch: Er habe mit dem Reporter nie gesprochen, zudem seien Rabelbauers Fotos gestohlen worden. Undurchsichtige Tätigkeiten in seiner neuen thailändischen Heimat bestreitet Rabelbauer.
    Mitwirkende: Fischer, Adolf [Gestaltung] , Rabelbauer, Bela [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Straftaten ; Justiz und Rechtswesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Jelzins Position nach den Wahlen: Analyse
    Höchst brisant ist das Abstimmungsergebnis unter der estnischen russischen Minderheit, die mehrheitlich für den extrem nationalistischen Schirinowski gestimmt hat.
    Mitwirkende: Schüller, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wahlen ; Nationalismus ; Direkte Demokratie ; Minderheiten ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Die schönsten Weihnachtsfilme im Kino
    Einblendung: Irene Dunne, Gary Grant
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung] , Dunne, Irene [Interviewte/r] , Grant, Cary [Interviewte/r]
    Datum: 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte: Film ; Spielfilm ; Freizeit ; Feiertag ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1993.12.23
    Spieldauer 00:55:51
    Mitwirkende Glück, Luis [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1993.12.23 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-931223_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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