Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1994.10.03
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Aus dem Studio begrüßt Sie Werner Löw.
Guten Tag.
Und das ist unser Themenangebot für die folgende Stunde.
Aus dem Ausland.
Die Slowakei nach den Wahlen.
Russland ein Jahr nach dem Kampf ums Parlament.
Israel und die arabischen Staaten.
Man kommt einander immer näher.
Und Ex-Jugoslawien und die Kriegsverbrecher.
Wie steht es um die angekündigten internationalen Gerichtsverfahren?
Außerdem ein neues Enthüllungsbuch über Prinzessin Diana.
Dianas ehemaliger Reitlehrer will drei Jahre lang der Mann ihres Lebens gewesen sein.
Aus Österreich Innenminister Löschnack, einmal mehr über die Andeutungen von Vizekanzler Bussig, über Wiens Polizeipräsident Bögl und die Schönbrunn-Gesellschaft übernimmt auch das Management der Hofburg.
Außerdem der Beginn des Untreue-Prozesses gegen Börsenguru Lilacher, die Fortsetzung des Küssel-Prozesses und neue Fakten zum jüngsten Prater-Unglück, dem Fallschirmabsturz vom Paratower.
Zwei verschiedene Tourneeberichte dann noch auf unserem Programm.
Zum einen ein Tag im Wahlkampf von Jörg Haider und zum anderen der Beginn einer Österreich-Tournee von Joe Cocker.
Vor allem aber die Nachrichten geschrieben von Andrea Maiwald, gelesen von Josef Wenzlich-Natek.
Brasilien.
95 Millionen Brasilianer wählen heute einen neuen Präsidenten.
Außerdem werden die Kongressabgeordneten, die Regionalparlamente und die Gouverneure bestimmt.
Aussichtsreichster Bewerber für das Amt des Staatschefs ist der frühere Finanzminister Fernando Henrique Cardoso.
Der bürgerliche Politiker tritt vor allem für Wirtschaftsreformen ein.
In den Meinungsumfragen liegt Cardoso klar vor seinem Konkurrenten Lula da Silva von der linksgerichteten Arbeiterpartei.
Auch bei dieser Wahl werden Manipulationen befürchtet.
Ein beträchtlicher Teil der Wähler sind Analphabeten.
Deutschland.
Der Tag der Deutschen Einheit wird von Gewalt überschattet.
In Bremen hatten in der Nacht vermummte Jugendliche randaliert, mehrere Polizisten wurden verletzt.
Vorher waren etwa 70 Demonstranten nach Zusammenstößen mit der Polizei festgenommen worden.
Am Vormittag versammelten sich wieder mehrere hundert Kundgebungsteilnehmer.
Einige von ihnen versuchten zum Bremer Kongresszentrum vorzudringen, wo derzeit der offizielle Festakt zum Tag der Deutschen Einheit stattfindet.
Das Gebäude wird von mehr als 2000 Polizisten gesichert.
Die Festrede hielt Bundespräsident Herzog.
Er rief die Deutschen in Ost und West zur Gemeinsamkeit auf.
Die Unterschiede im Denken nach 40 Jahren Trennung dürften nicht ewig überbewertet werden, meinte Herzog.
Österreich.
Die Arbeiterkammerwahlen werden heute abgeschlossen.
Am Sonntag, dem ersten Wahltag, war die Beteiligung wie üblich gering, da sich die Wahllokale meist in Betriebsnähe oder in den Betrieben selbst befinden.
Besonders niedrig dürfte sie bisher vor allem in der Steiermark sein.
In Graz gaben gestern schätzungsweise nur zwei Prozent der Arbeitnehmer ihre Stimme ab.
1989 betrug die Wahlbeteiligung bei den Arbeiterkammerwahlen bundesweit 48 Prozent.
Das vorläufige Endergebnis soll morgen Vormittag vorliegen.
Eine Expertenkommission soll die genaue Ursache des Unglücks im Wiener Prater klären.
Gestern Nachmittag ist eine Gondel des sogenannten Paraturms abgestürzt.
Zwei Personen wurden schwer verletzt.
Die Sicherheitskette ist gerissen.
Warum der Notstopp versagt hat, ist noch unklar.
Bosnien-Herzegowina.
Die bosnischen Serben haben die Blockade gegen UNO-Konvois aufgehoben.
Die sieben Fahrzeugkolonnen wurden heute doch durchgelassen.
Am Samstag hatten die Serben den Vereinten Nationen freie Fahrt für ihre Hilfskonvois zugesagt, die Lastwagen einen Tag später jedoch wieder gestoppt.
Vereinte Nationen.
Immer noch sind Mädchen in aller Welt gegenüber Buben krass benachteiligt.
Die Weltgesundheitsorganisation kritisiert, dass Mädchen sowohl in der Familie als auch am Arbeitsplatz oft kein Mitspracherecht haben und jung verheiratet werden.
Außerdem sind sie häufig physischer Gewalt ausgesetzt oder werden sexuell ausgebeutet.
Die WHO weist darauf hin, dass nur eine Gleichstellung der Geschlechter vor allem in der Ausbildung die Lage der Frauen verbessern kann.
In den ärmsten Ländern der Welt bekommen schätzungsweise weniger als zehn Prozent der Mädchen eine schulische Ausbildung.
Die Benachteiligung von Millionen Mädchen ist Thema einer heute in Washington beginnenden Konferenz.
Finnland
Der finnische Rettungsdienst hat jetzt Verzögerungen bei der Rettungsaktion für die Fähre Estonia zugegeben.
Die Rettungshubschrauber sind demnach mit einer halbstündigen Verspätung gestartet.
Als Grund wurden organisatorische Probleme genannt.
Haiti.
Die USA verstärken ihre Patrouillen in Haiti.
Vor allem in der Hauptstadt Port-au-Prince wurden die Kontrollen ausgedehnt.
Ganze Stadtviertel wurden nach Waffen durchkämmt.
Heute beginnt der Abzug amerikanischer Marineinfanteristen.
Die Aufgabe der Eliteeinheiten sollen Militärpolizisten übernehmen.
Sie werden die haitianischen Sicherheitskräfte bei der Entwaffnung der paramilitärischen Verbände unterstützen.
Indien.
Die Gesundheitsbehörden bemühen sich um Beschwichtigung.
In Neu-Delhi wurde heute verlautbart, die Pestepidemie sei bereits im Abflaum.
Nach offiziellen Angaben wurde seit gestern kein weiteres Pestopfer mehr registriert.
Auch die Zahl der Verdachtsfälle soll angeblich zurückgegangen sein.
200 Personen wurden aus Krankenhäusern entlassen.
In den vergangenen Tagen hat sich allerdings gezeigt, dass viele Pestfälle von den Ärzten gar nicht gemeldet werden.
Portugal.
Eine Ölpest bedroht die portugiesische Küste.
Betroffen sind die Strände in der Region um die Stadt Porto.
Ein Tanker mit mehr als 80.000 Tonnen Öl ist auf ein Riff aufgelaufen.
Mehr als sechs Stunden lang lief Öl aus.
Der Ölteppich ist etwa 20 Kilometer lang.
Und nach den ersten Nachrichten im Mittagsschonal der gewohnte Blick aufs Wetter.
Peter Sterzinger, bitte.
Für morgen ist ein markanter Temperatursturz zu erwarten.
Auch wenn sich solche Ankündigungen manchmal riskant erweisen, erscheint die Lage diesmal doch zu eindeutig.
Es wird deutlich kälter.
Die Kaltluft reicht bereits bis Schottland und Norwegen.
In Bergen hat es heute früh bei leichtem Frost geschneit.
Jetzt hat es hier plus 1 Grad und in Schottland schneit es zurzeit stellenweise.
Eine erste Kaltfront überquert Österreich jedenfalls in dieser Nacht, die nächste folgt morgen.
Die aktuellen Meldungen, Wien bedeckt 18 Grad, Eisenstadt wolkig 21, St.
Pölten bedeckt 17, Südwest-Wien 20 km pro Stunde, Linz leichter Regen 15 Grad, Salzburg leichter Regen 16, Innsbruck stark bewölkt 17, Bregenz stark bewölkt 16, Graz wolkig 19 und Klagenfurt stark bewölkt 19 Grad.
Im Lauf des Nachmittags ist es die meiste Zeit stark bewölkt und nur stellenweise lockert es auf, wobei der Wind aus Südwesten sich kurz als leichter Föhn auswirken könnte.
Die Regenschauer werden von Westen her wieder häufiger und vereinzelte Gewitter sind möglich.
All dies betrifft den Großteil Österreichs.
Am ehesten trocken bleibt es in der östlichen Steiermark und im Burgenland.
Die Temperaturen erreichen noch 16 bis 22 Grad bis auf weiteres, wohl zum letzten Mal.
Gegen Abend kommt kräftiger, böiger Westwind auf, vor allem im Donauraum.
Während der Nacht regnet es dann zeitweise, in der ersten Nachthälfte sind immer noch auch Gewitter möglich und die Schneefallgrenze beginnt mit dem Einfließen der kalten Luft zu sinken, vorerst auf etwa 1500 Meter.
Morgen Dienstag sind die Temperaturen und damit auch die Schneefallgrenze das wesentliche Thema.
Die Höchstwerte liegen nur noch zwischen 8 und 15 Grad.
In 2000 Meter sinken sie von heute 7 auf etwa minus 2 Grad und somit erreicht die Schneefallgrenze morgen allmählich 1200 Meter.
In ganz Österreich kann es immer wieder regnen oder eben auch schneien.
Im Osten bleibt es windig und hier lockert es mitunter auf.
Es wird noch etwas kälter und in der Nacht zum Mittwoch sinkt die Schneefallgrenze unter 1000 Meter.
Der Mittwoch selbst wird recht wechselhaft bei kaltem Nordwestwind und Temperaturen unter 15 Grad.
Sehr kühle Aussichten also für die nächsten Tage von Peter Sterzinger.
Und unser erstes politisches Thema im Mittagsschanal ist der Ausgang der Wochenendwahlen in der Slowakei.
Nur er schafft es.
Das war ein Slogan auf den Wahlplakaten des Vladimir Mechia.
Und es sieht so aus, als hätte er es tatsächlich noch einmal geschafft.
Der ehemalige und zweimal geschaffte Ministerpräsident Wladimir Mechia kam mit seiner Partei, der Bewegung für eine demokratische Slowakei, auf 35 Prozent der Stimmen.
Die bisherige Dreierkoalition unter Ministerpräsident Morawczyk erreichte insgesamt nur knapp 30 Prozent.
Mechias Partei kann mit 60 Sitzen im Pressburger Parlament rechnen von insgesamt 150 Sitzen.
Und das heißt natürlich auch, allein wird Mechia nicht regieren können, er muss sich Koalitionspartner suchen.
Wahlbeobachter in den letzten Tagen war für uns mein Kollege Alfred Schwarz.
Er sitzt jetzt bei mir im Studio.
Herr Schwarz, Vladimir Medscher gilt ja einerseits als eine Art Landesvater, als Gründervater der neuen Slowakei, andererseits hat er mit stark nationalistischen Argumenten
gehandelt im Wahlkampf und sein selbstherrlicher, autoritärer Stil hat ihn ja schon zweimal das Regierungsamt gekostet.
Was bringt ein gutes Drittel der slowakischen Wähler jetzt doch dazu, diesem schillernden Mann wieder ihre Stimme zu geben?
Also Wladimir Medzia hat gehandelt nach dem Prinzip, alles versprechen und die real existierenden Probleme mit nationalistischen Parolen zugleistern.
Und mit dieser Strategie hat er, wie man ja jetzt sieht, noch mehr Erfolg gehabt, als man eigentlich geglaubt hat.
Er lebt natürlich vom Nimbus des Vaters der Slowakei.
Er hat die Slowakei in die Unabhängigkeit geführt.
Er hat das Land, den Tschechen, wie er immer darstellt, abgetrotzt.
Und daher auch sein Wahlkampfmotto, nur er, nur er kann es schaffen, und das glauben viele Leute in der Slowakei.
Er hat aus taktischen Gründen die Konfrontation mit der ungarischen Minderheit im Lande gesucht.
Er hat appelliert an die slowakisch-nationalistischen Gefühle, hat immer das Drohbild an die Wand gemalt, dass die Ungarn vielleicht Autonomie fordern wollen, sich überhaupt abtrennen wollen von der Slowakei.
Er hat populistisch-demagogisch
agitiert, er hat die hohen Steuern, die angeblich hohen Steuern der jetzigen Regierung kritisiert, gleichzeitig verspricht er aber auch Erhöhung der Sozialleistungen, wenn er an die Macht kommt.
Das nützt vor allem natürlich bei den älteren Menschen, bei den Pensionisten.
Er aber, er hat auch versprochen, Schulwesenreformer zu machen, das Gesundheitssektor zu verbessern, also überall in den Sektoren, in denen er selbst große Probleme gehabt hat, als er selbst an der Macht, als er selbst noch an der Regierung war.
Und dieses Prinzip hat irgendwie funktioniert.
Hat die jetzt offenbar abgewählte Koalitionsregierung in diesen Bereichen so wenig geleistet?
Nein, die jetzige Regierung hat eigentlich auf der Sacharbeit sehr viele Erfolge nachzuweisen gehabt.
Es wird heuer erstes Mal seit 1989 ein Wirtschaftswachstum in der Slowakei geben.
Die Devisenreserven sind auf eine Milliarde Dollar gewachsen, die waren völlig ausgeschöpft noch vor einiger Zeit.
Die Beziehungen zu den internationalen Finanzinstitutionen, wie dem Währungsfonds und der Weltbank, sind jetzt von der neuen Regierung stabilisiert worden.
Aber vor allem, was die Regierung geschafft hat, ist eine Beruhigung des politischen Klimas.
Es hat in den letzten sechs Monaten keine Skandale und Affären gegeben, wie das früher unter Metscher der Fall war, vor allem in Bezug auf die Privatisierung der Wirtschaft.
Und es hat eben eine Beruhigung gegeben im Konflikt mit der ungarischen Minderheit.
Man hat mit ihr ein Abkommen geschlossen, es gibt zweisprachige Ortsschilder, es gibt Unterricht in ungarischer Sprache vermehrt, also hat es eine Annäherung gegeben.
All das sind Erfolge.
Das Problem der Regierung, Moravčík war aber, sich nach außen nicht verkaufen zu können.
Es hat einen unscheinbaren Ministerpräsidenten gegeben, Moravčík, der farblos gewirkt hat, der niemals ein Gegenpart gegen die populistischen Mädscher dastehen hat können.
Man hat die Politik einfach nicht verkaufen können.
Gesiegt hat eben derjenige, der sich nach außen besser darstellen konnte, dem die Leute es mehr geglaubt haben.
Und es hat etwas Irrationales an sich, aber es war wieder einmal Wladimir Medziar.
Nun hat er trotz all dem nicht die nötige absolute Mehrheit im Parlament.
Das heißt, auch Medchia muss sich Koalitionspartner suchen.
Wie kann es da jetzt weitergehen?
Ich persönlich glaube, es wird jetzt zu einer neuen Koalition kommen, zu einer neuen Koalition kommen müssen.
Weil ohne die Medchia-Partei, also ohne die Bewegung für eine demokratische Slowakei,
Läuft in der Slowakei jetzt einfach nichts mehr.
Jeder Versuch noch irgendwie eine Anti-Media-Koalition auf die Beine zu stellen, würde sehr bald im Chaos enden, weil dann müssten zum Beispiel die Christdemokraten mit den Kommunisten alten Stils, weil die sind jetzt auch wieder ins Parlament gekommen, zusammenzuarbeiten.
Diese Koalition müsste von dem Bündnis der Ungarn im Parlament geduldet werden.
Das alles scheint sehr sehr unwahrscheinlich und fast unmöglich.
Ich glaube also, wahrscheinlich wird es eine Art neue Koalition kommen, und die Medias-Partei wird wohl mit den ehemaligen Kommunisten, also der jetzigen demokratischen Linke, und den Christdemokraten eine neue starke Koalition bilden.
Damit das funktioniert, wird sich Medias als Person aber für einige Zeit selbst aus der ersten Linie zurückziehen.
Also ich glaube nicht, dass er jetzt nun selbst Ministerpräsident wird.
Er muss das deshalb tun, damit die ehemaligen Mechia-Gegner ihr Gesicht bewahren können und sagen können, wir arbeiten zwar mit den politischen Gegnern von gestern zusammen, aber wir haben den umstrittenen Mechia selbst nun ein wenig zurückgedrängt.
Das wird alles natürlich nicht sehr lange dauern.
Mechia wird bald zurückkehren, aber vielleicht nicht als Regierungschef, sondern als Präsident.
Das ist alles jetzt natürlich nur eine Spekulation.
Es wird in den nächsten Tagen in Bratislava nun Tag und Nacht intensivst verhandelt werden, aber alles andere als wirklich eine neue Koalition wäre sicherlich eine Überraschung.
Ein interessantes Szenario.
Wir werden sehen, was von dieser Prognose zutrifft.
Herr Schwarz, Sie haben es jetzt ein paar Mal angesprochen schon.
Ein ganz besonderes Problem, ein besonderer Faktor in der Slowakei ist die ungarische Minderheit.
Zwei Fragen dazu abschließend.
Welche Rolle werden die spielen bei diesen Koalitionsbemühungen?
Und wie wird es für die Ungarn weitergehen, nachdem Mechia in seinem Wahlkampf, Sie haben es gesagt, mit starken nationalistischen Tönen aufgetreten ist?
Wenn es wirklich zu dieser neuen Koalition kommen wird, werden die Ungarn keine große Rolle spielen.
Sie werden in der Koalition nicht vertreten sein.
Und sie müssen sich auch nicht still dulden, weil es ja sowieso eine Mehrheitsregierung ist.
Es hängt davon ab, wie die Ungarn jetzt mit dieser großen Koalition auskommen.
Und das wiederum wird davon abhängen, wie diszipliniert diese neue Koalition jetzt wirklich sein wird, wenn es die Major-Partei, die diese Koalition sicherlich dominiert, es aber eine Konfrontation mit den Ungarn ankommen lässt und ihnen auch nur Kleinigkeiten ihrer Rechte, die sie bis jetzt bekommen haben, wegnehmen will, dann wird es sicher wieder heftige Auseinandersetzungen geben.
Denn auch bei den Ungarn warten ja nur die radikalen Politiker, wie etwa Herr Duray, nur auf den Moment, wo sie wieder auf den Plan treten können, um die Konfrontation mit den Slowaken zu verschärfen.
Wenn man ihnen dazu keine Gelegenheit gibt, wenn man also gemäßig, zurückhaltend, europäisch, reif an die Probleme herangeht, einen Dialog mit den Ungarn sucht, dann steckt vielleicht auch in dieser neuen Großen Koalition eine bestimmte Chance für die Slowakei.
Das ist der Bereich, wo Medjar beweisen könnte, er ist reifer, er ist anders geworden.
Das wäre der Beweis.
Man wird sehen, ob er es auch schafft.
Danke, Alfred Schwarz.
Die Normalisierung zwischen Israel und der arabischen Welt macht gewaltige Fortschritte.
Heute wurde bekannt, dass nach Marokko jetzt auch Tunesien Beziehungen mit Israel aufnehmen wird.
Bereits am Wochenende haben Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar, Oman und die Arabischen Emirate das Ende ihres Handelsboykotts verkündet.
Das bedeutet, dass Firmen, die mit Israel Geschäfte machen oder in Israel investieren, nicht mehr von diesen arabischen Staaten mit Boykott bestraft werden.
Aber die Entwicklung geht darüber hinaus.
Einige Golfstaaten werden Israels günstige geografische Lage an der Schnittstelle zwischen Asien und Europa ausnutzen und schon in naher Zukunft gemeinsame Projekte beraten.
Moshe Maisels berichtet.
Der arabische Boykott hat Israel bisher Schäden von ca.
40 Milliarden Dollar zugefügt.
Aus Jerusalem wird mitgeteilt, dass die Golfstaaten beabsichtigen, Erdöl in Israel zu lagern,
und via Haifa und Astad nach Europa zu befördern.
Katar wird in Kürze eine Wirtschaftsvertretung in Tel Aviv errichten.
In Verhandlungen zwischen dem israelischen Außenminister Peres und dem Außenminister von Katar wurde die Durchführung des Projekts bezüglich des Baus einer Gasleitung erörtert, die massive Gaslieferungen aus Katar nach Israel ermöglichen soll.
Eine hochrangige israelische Handelsdelegation wird sich in den nächsten Tagen nach Kuwait begeben, um offizielle Handelsbeziehungen zwischen Kuwait und Israel einzuleiten.
Große Fortschritte in Richtung eines Friedensabkommens zeichnen sich auch in den Verhandlungen zwischen Israel und Jordanien ab.
Heute wird ein Gipfeltreffen zwischen Präsident Clinton.
Kronprinz Hassan und Außenminister Peres im Weißen Haus in Washington stattfinden.
Wie verlautet, hat Israel zugestimmt, die Souveränität Jordaniens über ein Gebiet von 380 Quadratkilometern im Jordantal anzuerkennen.
Die USA erklären sich bereit, gemeinsame jordanisch-israelische Entwicklungsprojekte wie den Bau eines Meeresentsalzungswerks
Entwicklung des Jordantals und von gemeinsamen Touristikstätten und der Richtung von zwei Dämmen zur Verteilung des Jordanwassers zu finanzieren.
Kronprinz Hassan äußerte sich öffentlich.
Jordanien sei zu einem Sonderfriedensabkommen mit Israel bereit und Jerusalem erklärte dazu, dass das Friedensabkommen mit Jordanien bis Ende 1994 unterzeichnet werden wird.
Drei Minuten nach Viertel Eins im ORF-Mittagsjournal.
Wir wechseln zu Inlandsthemen.
Für einige Aufregung hat in der Schlussphase des Wahlkampfs eine Aussage von ÖVP-Chef Vizekanzler Bussek gesorgt.
Bussek hatte scharfe Angriffe gegen das Innenministerium und den Polizeiapparat gerichtet.
Unter Hinweis auf den Wiener Polizeipräsidenten Günter Bögl nannte Bussek die Führungsgarnitur der Wiener Polizei verludert.
Dem Innenministerium warf der Vizekanzler vor, nicht mit den Terroristen fertig zu werden.
Bereits am Wochenende haben SPÖ-Politiker und Polizeifunktionäre die Angriffe des ÖVP-Obmanns entschieden zurückgewiesen und eine Entschuldigung verlangt.
Heute stellte sich auch Innenminister Löschnack schützend vor seine Beamten.
Das berichtet Robert Stoppacher.
Große Empörung im gesamten Sicherheitsapparat ortet Innenminister Franz Löschnack.
Die Aussagen von Vizekanzler Erhard Busseck seien verallgemeinernd gewesen.
Die Beamten leisteten gute Arbeit und seien daher zu Recht betroffen, sagt Löschnack.
Sie fühlen sich
deswegen betroffen, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon ausgehen, dass der Herr Vizekanzler ohne überhaupt den Betrieb
bei der Exekutive zu kennen, solche Feststellungen trifft und offenbar aus rein parteipolitischen Gründen hier um sich schlägt, nochmals wie ein Ertrinkender, weil ich davon ausgehe, dass der Vizekanzler in diesem Bereich wirklich keine Ahnung haben kann.
Gestern kam von Busseck übrigens eine Klarstellung.
Er habe vollen Respekt für Polizei und Sicherheitskräfte, erläuterte Busseck, halte aber seine Kritik an der Führungsgarnitur aufrecht.
Der Innenminister will darin keine Zurücknahme der Busseck-Aussagen erkennen.
Ich weiß nicht, wen man unter Führungsgarnitur meint.
Da gibt es einen Polizeipräsidenten, der
der SPÖ zugeordnet wird, dann gibt es einen Vizepräsidenten, der wird der ÖVP zugeordnet.
Ich habe ihn noch nie gefragt, was er für ein Parteibuch hat.
Ich weiß nur, dass sein Sohn ein ÖVP-Landtagsabgeordneter in Wien ist.
Also wenn die Führungsgarnitur verludert ist, dann meint der Vizekanzler offenbar in einem Aufforschen den Präsidenten und den Vizepräsidenten zumindest.
Wie tiefer hinunter geht, hat er sich ja noch nicht deklariert.
Das muss er sich dann offenbar mit seinen eigenen Parteifreunden ausmachen.
Busek hatte seine Kritik am Innenministerium unter anderem ja damit begründet, dass eine Reihe von Terroranschlägen, wie etwa jener von Klagenfurt, nicht aufgeklärt worden seien.
Löschnack zeigt weiterhin kein Verständnis für diese Attacken des ÖVP-Chefs.
Da kann ich nur den Herrn Vizekanzler empfehlen, mit Kriminalromanen lesen allein ist da nicht zu helfen, sondern das sind Dinge, die eine wirklich
akribische, kriminalistische Kleinarbeiter fordern, die vielleicht zum Erfolg führt, die aber vielleicht auch nicht zum Erfolg führt und deswegen ist weder die Arbeit der Spitze noch die Arbeit aller anderen
zu diskreditieren, denn es gibt halt Kriminalfälle, die nie geklärt werden.
Attentate gehören weltweit dazu, auch wenn er selbst das nicht glaubt.
Es werden halt nochmals von zehn weltweit neun nicht aufgeklärt.
Innenminister Löschnack in einer Pressekonferenz, die von uns, von Robert Stoppacher, betreut wurde.
Wir bleiben beim Thema Wahlkampf.
Dieser Wahlkampf hat ja in den letzten Wochen doch einige Dynamik bekommen.
An den runden Tischen im ORF-Fernsehen gewannen Heidi Schmidt und Madeleine Petrovic sich ein Profil.
Jörg Haider präsentierte Franz Franitzki seine Tafel mit Arbeiterkammer-Spitzengehältern und von New York aus sorgte Alois Mock mit Zwischenrufen für einige Unruhe, die die SPÖ von einer möglichen Koalition der Freiheitlichen Mitarbeitspartei warnen ließen.
Mittlerweile sieht es in den Meinungsumfragen so aus, als würden die Sozialdemokraten zu den eigentlichen Verlierern dieser Wahl werden können.
Und die Demoskopen halten es bereits für durchaus wahrscheinlich, dass die FPÖ die 20-Prozent-Marke überspringt.
Kanzler Wranicki und Jörg Haider sind auch jene beiden Spitzenkandidaten, die den mit Abstand intensivsten Wahlkampf machen, mit hunderten persönlichen Auftritten in sämtlichen Wahlkreisen.
Unsere Reporter haben in diesen Tagen jeden der fünf Spitzenkandidaten an einem Wahlkampftag begleitet.
Über Heide Schmidt und Franz Wranicki haben wir bereits berichtet.
Am Wochenende hat nun Armin Wolf FPÖ-Chef Haider durch Wien und das Burgenland begleitet.
Grüßen wir ihn hier in Wien, meine Damen und Herren, Dr. Jörg Haider, ein herzliches Grüß Gott, Jörg in Wien.
Wenn Jörg Haider in diesem Wahlkampf auftritt, dann hat das immer auch etwas von Zirkus an sich.
Es ist recht unterhaltsam.
Ganz super.
Er sagt wenigstens ordentlich den Leuten rein, was er braucht, was notwendig ist.
Ich bin begeistert von ihm.
Er spricht die Leute ganz einfach an.
Ich wollte mir mal Jörg live anhören.
Denn Jörgi live erleben, das wollen in diesen Wochen viele.
Kein Politiker hat in diesem Wahlkampf derartigen Zulauf wie der Mann der starken Sprüche.
Mit mehr als 200.000 Besuchern rechnet er bei seinen insgesamt 300 Wahlkampfauftritten.
Weit über 1000 sind es Samstagfrüh am Wiener Brunnenmarkt.
Und die Kundschaft weiß, was ihr an Haider gefällt.
Die Ausländerpolitik zum Beispiel.
Also das ist einmal das Hauptargument.
Sowieso ist das das Allerschlimmste, das ist das Wichtigste.
Die Österreicher haben in Österreich gar nichts mehr zu reden.
Und das Volk wird nicht enttäuscht.
Warum haben sich so viele Ausländer einlassen in den letzten Jahren, die eigentlich unsere Arbeitsplätze gefährdet haben, die viele Österreicher arbeitslos gemacht haben?
Solange 200.000 Österreicher arbeitslos sind, haben wir zuerst einmal dafür zu sorgen, dass die Österreicher Arbeit haben, bevor wir die Grenzen wieder aufmachen und wieder 34.000
Aber Jörg Haider spricht in diesem Wahlkampf gar nicht so viel über Ausländer.
Die Hauptgegner sind diesmal andere, die Mächtigen, die Bonzen, die Privilegien-Ritter, die den Tüchtigen, Fleißigen und Braven das Geld aus der Tasche ziehen.
Die, die hakeln, die sollen das Geld verdienen und nicht die, die in den Tintenburgen herumsitzen und die Leute ausbeuten, die fleißig sind, Ruhebestunden machen und sich letztlich immer mehr der Steuerschraube unterdrückt fühlen.
Ob um 9 Uhr früh in Otterkring oder zwei Stunden später im Arbeiterbezirk Favoriten.
Wir wollen Anwalt, der Tüchtige, der Fleißige, der anständige Leute sein.
Unsere Aufgabe ist es deinen Hoffnung zu geben.
Ob am Nachmittag in Eisenstadt.
Da heißt es immer der Heider, der will die Demokratie abschaffen.
Ich will nicht die Demokratie abschaffen, ich will die Privilegienritter abschaffen.
Das ist Gesindel, das überall hineingreift heute auf unsere Kosten.
oder zwei Stunden später im Südborgenland.
Das System ist in Frage zu stellen, das man hier durch Jahrzehnte aufgerichtet hat, wo die Roten und die Schwarzen sich eingenistet haben wie die Maden im Speck und wo einfach im Grunde genommen zu viel daneben geht und es einfach zu korrigieren ist.
Sprachwissenschaftler innert Haiders Wortwahl an lange vergangen geglaubte Zeiten.
Auf der einen Seite das System, ein Saustall, ein Sumpf, Zustände wie in Palermo und die Mächtigen, lauter Ganoven, eine Mafia-Bande, schlicht gesindelt.
Auf der anderen Seite die Fleissigen, Anständigen und Braven, die arbeiten.
Und schließlich Jörg Haider, der Robin Hood der kleinen Leute, als Spürhund und Aufdecker jedem Skandal auf der Fährte, der Sheriff, der endlich Ordnung schafft.
Eine Rolle, in der sich Haider gut gefällt.
Naja, bis zu einem gewissen Grad muss man ja Sheriff sein in dem Lande.
Bei so vielen Ganoffen, die sich am Geld der fleißigen Leute vergreifen, geht ja wirklich der Sheriff ab, der für Ordnung sagt.
Das Publikum ist jedenfalls begeistert.
Haider ist ohne Zweiflein begnadeter Redner.
Witzig, polemisch, demagogisch, der Alleinunterhalter dieses Wahlkampfs.
Habt's das gesehen, das Duell?
Habt's das sogenannte Duell gesehen, Wranitzki-Pussek?
Also bitte, das war kein Duell, das war eine Verlobungsfeier, möchte ich sagen, vor laufender Kamera.
Die Lufthoheit über den Standtischen, die hat Haider vier Monate nach seinem EU-Debakel längst zurückerobert.
1.400 Straftaten und Verbrechen jeden Tag werden begangen in Österreich.
Jede Viertelstunde wird ein Auto gestohlen.
Das ist ja alles schon auf der Tagesordnung, das können Sie ja überall nachlesen.
Rauschgifthandel nimmt sprunghaft zu.
Unschuldige dürfen kein Risiko tragen.
Wenn einer lebenslang verurteilt ist, dann hat er lebenslang hinter Gittern zu bleiben.
Nichts anderes gilt als in unserer Gesellschaft eine schuldige Rechtlichkeit.
Hundertprozentig hat er recht.
Hundertprozentig.
Er ist der beste Politiker der ganzen österreichischen Regierung.
Es stimmt jedes einzelne Wort.
Das, was er sagt, ist das, was das Volk will und verlangt.
Wirklich gut.
Wirklich spitze.
Das Gros der Fans hier ist von 40 aufwärts.
Soziologen würden sie Modernisierungsverlierer nennen.
Arbeiter, kleine Angestellte, Pensionisten.
Bis zu einer halben Stunde lang schreibt Haider nach jeder Rede Autogramme.
Ein interessanter Vergleich mit David Copperfield, einem Mann, der davon lebt, Massen mit brillanten Tricks zu täuschen.
Reporter war Armin Wolf.
Achtung Autofahrer, auf der A9 der Pyren Autobahn zwischen Vildon und Vogau kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen.
Bitte bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht in beiden Fahrtrichtungen.
Ich wiederhole, auf der A9 der Pyren Autobahn zwischen Vildon und Vogau kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen.
Bitte rechts bleiben und nicht überholen.
Die laut Eintrittskarten meistbesuchte Tourismusattraktion von Wien, das Schloss Schönbrunn, wird seit zwei Jahren privatwirtschaftlich verwaltet.
Mit einigem Erfolg.
Im Vorjahr hat die seinerzeitige Sommerresidenz der Kaiser zum ersten Mal seit Jahren wieder Gewinn abgeworfen.
Und das Rezept soll jetzt auch auf den Wintersitz der Habsburger auf die Hofburg angewendet werden.
Die Schönbrunn-Gesellschaft hat gestern einen Pachtvertrag mit dem Wirtschaftsministerium abgeschlossen.
Josef Schweitzer informiert näher.
Das Manager-Duo Satteläcker Kippes hat in Schönbrunn einiges verändert.
Nicht nur die Preise, die kräftig erhöht wurden, auch das Angebot für die Touristen hat sich erweitert.
Den jährlich 1,4 Millionen Schönbrunn-Besuchern wird es bedeutend mehr Gelegenheit zum Geldausgeben geboten.
Von Souvenirläden über Imbissen bis zu einem Gourmet-Lokal.
Resultat, schon im ersten Geschäftsjahr ein operativer Gewinn von 50 Millionen Schilling.
Das Erfolgsrezept soll nun auch in den 25 bis 30 Schaulräumen der Hofburg aufgehen.
Das geplante Angebot schildert Schönbrunn-Geschäftsführer Franz Sattelegger.
Eine Kombinationskarte mit Schönbrunn und dann gleichzeitig im März mit der Öffnung der Silberkammer, die aus den letzten Jahren renoviert wurde und nicht zugänglich war, ebenfalls in der Hofburg
für Silberkammer und Hofburg, gleichzeitig wird es spezielle Angebote für Kinder geben, was sich ja in Schönbrunn sehr, sehr gut bewährt hat, spezielle Angebote für Reiseveranstalter und eben eine wesentliche Ausweitung des Services, was also heißt Shops, ähnlich wie in Schönbrunn, Restaurants und so weiter, also einfach den Besuchern ein Angebot zu machen, das internationalen Maßstäben entspricht oder wo man international, was ich glaube, sagen zu können, dann an der Spitze sind.
Schließlich sind auch saftige Preiserhöhungen geplant.
Der Hofburgpachtvertrag der Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft läuft vorerst bis Ende 1997.
Er umfasst die Schauräume und die Silberkammer mit dem Tafelgeschirr der Habsburger.
Die Schatzkammer bleibt dem Kunsthistorischen Museum zugeordnet, die Reitschule dem Landwirtschaftsministerium.
Als Pacht zahlen die Manager die durchschnittlichen Einnahmen der letzten zwei Jahre.
Das sind 10 Millionen Schilling plus der Hälfte der zusätzlich erwirtschafteten Erträge.
Saddlecker?
Wir rechnen in der Hofburg im ersten Jahr mit einer Steigerung von rund 25 Prozent.
Mit dem Pachtvertrag übernimmt die Schönbrunn-Gesellschaft sämtliche gewerblichen Mietverträge und 15 Vertragsbedienstete des Bundes.
Von einer Privatisierung der Hofburg kann allerdings ebenso wenig gesprochen werden wie im Fall Schönbrunn.
Es ist nur die Vermarktung, die einer privatwirtschaftlich geführten Gesellschaft übertragen wird.
Informationen von Josef Schweinzer waren das.
Halb eins war es gerade.
Zeit für einen Blick auf das Programm, das wir noch unterzubringen hoffen in den verbleibenden 20 Minuten des ORF-Mittagschanals.
Aus dem Inland gibt es Prozessberichte.
Einmal ist heute der erste Verhandlungstag gegen den Börsenguru Michael Lilacher, der unter dem Verdacht der Untreue steht.
Und der Küsselprozess wird auch in Wien fortgesetzt.
Aus dem Ausland ein Jahr nach dem Sturm auf das russische Parlament und ein neues Skandalbuch wird heute veröffentlicht in Großbritannien.
Es geht um ein Outing des ehemaligen Reitlehrers von Prinzessin Diana.
Er sei drei Jahre der Mann in Dianas Leben gewesen, schreibt er für viel Geld in einem Buch.
Im Kulturteil dann ein neues Filmhaus in Wien eröffnet Unterrichtsminister Scholten und der Beginn der Österreich-Tournee von Joe Cocker.
Der ehemalige Wertpapierchef der ersten österreichischen Sparkasse und spätere Privatbankier Michael Lilacher steht seit heute vor dem Strafrichter.
Lilacher hat sich durch spektakuläre Wertpapiergeschäfte den Ruf eines Börsengurus erworben.
Stichwort Rapidaktie.
Später gründete er mit dem inzwischen in den USA wegen Geldwäsche verurteilten Michael Margules die V.I.P.
Vindobona Bank, die nach ihrem unrühmlichen Ende von der Bank Austria erworben wurde.
Lilacher wird von seinem frühen Arbeitgeber der ersten Untreue vorgeworfen.
Und zwar geht es um Wertpapiergeschäfte mit Panama.
Aus dem Wiener Landesgericht Dieter Bornemann.
Erster Tag im Wiener Landesgericht in der Strafprozessverhandlung gegen den ehemaligen Börsenguru Mike Lilacher.
Laut Anklageschrift hat Lilacher der ersten österreichischen Sparkasse einen Vermögensnachteil, wie es im sperrigen Juristendeutsch heißt, von fast 12 Millionen Schilling zugeführt.
Konkret wirft der Staatsanwalt Friedrich Matusek dem ehemaligen Wertpapierchef der Ersten Mike Lilacher Untreue vor.
Lilacher habe dem Londoner Wertpapierhändler Wolfgang Mayer, einem Österreicher übrigens, großzügig Kredite für die Spekulation mit Wertpapieren eingeräumt.
Das Ganze sei über Briefkastenfirmen in Panama gelaufen.
Lilacher habe es verabsäumt, so die Anklage, die Bonität, also die Zahlungsfähigkeit dieses Kunden, zu überprüfen.
Der tatsächliche Schaden sei weit höher als die 12 Millionen Schilling, sagt der Vertreter der ersten, Manfred Eineter.
Zu Beginn der Verhandlung wird über das Vermögen des ehemaligen Börsenstars geredet.
Er verdiene derzeit 300.000 Schilling brutto im Jahr und habe einen kleinen Grundbesitz, der aber mit Hypotheken belastet ist.
Minus 2 Millionen Schilling, das sind laut Lilacher der derzeitige Vermögenstand des einstigen Börsenbowl.
Zur Anklage bekennt er sich absolut nicht schuldig.
Und demgemäß plädiert Lilacher-Star-Anwalt Georg Zanger auf Freispruch.
Seine Argumentationslinie?
Mag.
Michael Lilacher war zwei Jahre und drei Monate in der ersten beschäftigt.
In dieser Zeit habe der Börsenbowle Aktien auf Teufelkomm rausverkauft und für die erste den satten Gewinn von einer Milliarde Schilling erwirtschaftet.
Lelacher Sozanga hat 400 Wertpapierkunden der ersten im Ausland betreut.
Drei von ihnen waren mit ihrem Konto im Minus, alle anderen hätten gut mit den Aktien verdient.
Und auf diese drei stützt sich die Anklage.
Dann gibt es ein Wortgeplänkel zwischen Staatsanwalt und Verteidigung.
Anwalt Zanga verwendet nämlich eine Overhead-Projektor, um vor allem für die Journalisten Teile der Akten an die Wand zu projizieren.
Der sonst sparsam moderierende Richter Max Ortner erlaubt es Anwalt Zanger.
Und der Verteidiger zieht ein Protokoll aus der Tasche, ein Gespräch zwischen der internen Revision, also der Buchprüfung der Bank, und dem Angeklagten Lilacher.
Demnach sei die Auslandsabteilung der Bank für die Kreditprüfung zuständig und nicht die Wertpapierabteilung von Lilacher.
Und die Kreditabteilung habe hohe Kredite bewilligt.
In einem Fall mehr als 46 Millionen Schilling für eine Wertpapierfirma in Kuwait.
Für die Vergabe von solchen Krediten sei Lilacher weder ausgebildet, noch war er in der Bank zuständig dafür.
Das hätte eine ganz andere Abteilung machen müssen, argumentiert Lilachers Anwalt Zanger.
Und Zanger, der Beschuldigte sitzt nur da, weil sich der Wertpapierkurs verändert hat.
Und es wäre das erste Mal, dass ein Bankangestellter dafür angeklagt wird.
Und dass er Geschäfte über Panama abwickelt, hätte Lilacher nicht misstrauisch machen müssen, so Zanga.
Denn, Zitat, die erste hat über Panama auch mit Noriega Geschäfte gemacht.
Und noch ein Zitat von Lilacher, das Bankkunden wenig freuen wird.
Auf die Frage über Informationsflüsse innerhalb der Bank sagt Lilacher, die Diskretion war nicht die beste, auch innerhalb des Hauses nicht.
Richter Ordner fordert während der Einvernahme des angeklagten Lilacher, der nur so sprudelt, mehrfach auf, langsamer zu reden und dafür detaillierter zu sein.
Die Verhandlung ist derzeit noch im Gange, am Nachmittag wird es vermutlich zur Einvernahme von Zeugen kommen.
Der nächste Verhandlungstermin wird voraussichtlich für nächste Woche angesetzt.
Wir bleiben aber zunächst im selben Wiener Gerichtsgebäude, dem Landesgericht, wechseln zum geschworenen Prozess gegen den Neonazi Gottfried Küssl.
Auch der heutige fünfte Verhandlungstag gegen Küssl stand ganz im Zeichen der Aktivitäten der Wehrsportgruppe Langenlois rund um Hans-Jörg Schimanek Junior.
Aus dem Gerichtssaal Hans-Christian Unger.
Richterin Clotilde Eckbrecht macht keinen Hehl aus ihrer Einstellung zu Neonazis.
Anfangs führt sie ein Video über sogenannte Wehrsportübungen vor, wo Halbwüchsige im Wald Spezialausbildung im Gurgeldurchschneiden erhalten.
Und bevor sie später den Zeugen Peter Binder in den Schulgerichtssaal ruft, meint sie, die Saat der Gewalt ist dann bei den Briefbombenattentaten aufgegangen.
Binder sitzt ja bekanntlich als einer der Hauptverdächtigen für diese schreckliche Serie hinter Gittern.
Binder entschlägt sich der Aussage.
Ein weiterer Prominenter und zu vier Jahren Haft wegen Wiederbetätigung verurteilter heute ebenfalls im Zeugenstand, Günther Reintaler von der Kameradschaft Salzburg.
Die FAPO sei nicht, wie von der Anklage behauptet, eine straff organisierte Gruppe mit einer Führerhierarchie gewesen, sondern eher eine lose Gemeinschaft.
Und seine eigene Kameradschaft bezeichnet Reintaler, der wegen des Verbrechens gegen das Verbotsgesetz, wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, wegen Nötigung und gefährlicher Drohung einsitzt, seine eigene Kameradschaft bezeichnet er als Freundeskreis.
die logische Schlussfolgerung für ihn, wenn die FAPO keine durchstrukturierte Organisation war, dann kann doch Gottfried Küssl nie und nimmer ihr Führer gewesen sein.
Und als die Richterin immer wieder auf eine Geburtstagsfeier für ein Mädchen zu sprechen kommt, die letztlich nichts anderes war als die Feier des Geburtstages von Adolf Hitler, mit vielen politischen Reden, auch einer von Küssl, da leugnet Rheintaler auch das ab.
Wären sie nicht schon in Haft, dann hätte ich sie jetzt verhaften lassen, meint Eckbrecht.
Und mit einem Schluss mit der Frotzelei beendet sie seine Vernehmung.
Der letzte dann heute noch vormittags, Gerhard Endres, zu zwei Jahren wegen Wiederbetätigung verurteilt und in Haft.
Endres galt ja nach der Festnahme Küssls als dessen Sachwalter.
Auch er, einen FAPO-Führer, hätte es nie gegeben.
Nur Küssl hätte sicher etwas mehr zu sagen gehabt als andere.
Sonst weiß Endres so gut wie nichts von gar nichts.
Kommentar von Richterin Eckbrecht am Ende seiner Einvernahme, sie sind doch nicht schon so alt, dass sie an Gedächtnisschwung leiden.
Hans-Christian Unger vom Küssel-Prozess im Wiener Landesgericht.
Acht Minuten nach halb eins, wir wechseln ins Ausland wieder.
Vor einem Jahr trieb der Machtkampf in Moskau seinem Höhepunkt zu.
Der Machtkampf zwischen Boris Jelzin und seinen härtesten Kontrahenten, Parlamentspräsident Hasbulatov und Vizepräsident Ruzkoi.
Die Parlamentarier hatten sich schon eine Woche lang im Parlament dem sogenannten Weißen Haus in Moskau verschanzt, nachdem sie Jelzin für abgesetzt erklärt hatte.
Jelzin hatte sie seinerseits ebenfalls abgesetzt.
Sie hatten Jelzin abgesetzt.
Rund um das Parlament errichteten rund 1.000 Anhänger Rutz-Kreuz Barrikaden und am 4.
Oktober im Morgengrauen fuhren Panzer vor und es kam um 6 Uhr der Schießbefehl.
In Moskau haben gestern rund 20.000 Menschen des ersten Jahrestages der gewaltsamen Auflösung des alten russischen Parlaments durch Jelzins Regierung gedacht und auch der Toten von damals, die bis heute nicht alle gezählt sind.
War es wirklich notwendig, dass es damals Tote gab?
Wie hat sich in Russland die innenpolitische Lage seither verändert?
Susanne Scholl analysiert.
Als vor einem Jahr die Schießereien rund um das damalige Parlamentsgebäude an der Moskwa und vor dem russischen Fernsehzentrum Ostankino begannen, schien es als ob nur ein radikales Eingreifen der Armee das Land vor Chaos und Bürgerkrieg bewahren könnte.
Und auch als ob Boris Jeltsin Russland nur dann tatsächlich in Richtung Demokratie und Marktwirtschaft würde führen können,
wenn er die ewigen Bremsen noch aus sowjetzeiten datierenden alten Parlament und ihre zu jenem Zeitpunkt in Moskaus Straßen randalierenden rabiaten Anhänger endgültig ausschaltete.
Jetzt, ein Jahr später, fragen sich die meisten hier im Land, gleich auf welcher Seite sie damals standen, ob dies tatsächlich der einzige Weg war, die so viel besprochenen und beschworenen Reformen in Russland fortzusetzen.
Tatsächlich bleibt bis heute die Frage unbeantwortbar, ob wirklich fast 150 Menschen sterben mussten, weil sich zwei Gruppen von Politikern die Macht gegenseitig streitig machten.
Tatsächlich sind jene, die sich seinerzeit noch vor dem Ende der Sowjetunion unter dem allgemeinen Namen Demokraten rund um Jelzin geschaut hatten, heute zerstrittener denn je.
Und trotz der ersten wirklich freien Wahlen im vergangenen Dezember hat Russland auch heute kein Parlament, das diesen Namen wirklich verdienen würde.
und eine Regierung, die nach wie vor mehr Gegen als Mithilfe des Parlaments das Land führen soll.
Auch die neu gewählten Abgeordneten nutzen ihre Mandate mehr zu Kleininträgen als zu einer dringend notwendigen Neuordnung der Gesetze im Land.
Und der Präsident versucht nach wie vor, Russland mittels Dekreten zu regieren.
Hinzu kommt, dass Yeltsin selbst, der bei aller Kritik bisher immer noch die meisten sogenannten Demokraten um sich schauen konnte, zur Zeit mit diesen weniger denn je zur Rande zu kommen scheint.
Aus seiner Umgebung heißt es immer wieder, zunehmend gewinnen jene das Ohr des Präsidenten, die eher der sogenannten Opposition zu neigen, als den bisherigen Anhängern und Unterstützern Jelzins.
Und diese sogenannte Opposition tritt zwar nach außen hin, nur dann in Erscheinung, wenn es so wie in diesen Tagen darum geht, mit roten, aber auch monarchistischen Fahnen durch Moskau zu ziehen und Jelzin alles zwischen Gerichtsverfahren und Tod zu wünschen,
Aber sie organisiert sich in den vergangenen Monaten offenbar hinter verschlossenen Türen wesentlich besser als die Verfechter eines Wegs Russlands in Richtung offener, liberaler, toleranter Staat.
Da ist immer häufiger die Rede von der Notwendigkeit, Russland wieder in den Grenzen der ehemaligen Sowjetunion zu seiner alten Rolle als Großmacht zurückkehren zu lassen.
Was angesichts der unaufgesetzten, mehr oder weniger schweren und blutigen Auseinandersetzungen
in vielen der ehemaligen Sowjetrepubliken für viele hier durchaus einen Sinn ergeben würde.
Und da ist vor allem auch die Rede davon, dass man die Macht auf ganz legalem Wege mittels Wahlen übernehmen werde, egal wann diese stattfinden.
Angesichts der Tatsache, dass das politische Vakuum rund um den Präsidenten in den vergangenen Monaten sichtbar größer geworden ist, scheinen selbst seine bisher treuesten Verbündeten schon nach Lösungen für die Zeit nach Yeltsin zu suchen.
Zum Beispiel Ministerpräsident Schönermyrklin,
der vielen hier als eine der wenigen nicht allzu katastrophalen Alternativen zu Yeltsin selbst erscheint und der es kürzlich erst für notwendig befunden hat, in einem ausführlichen Treffen mit der Führung der kommunistischen Partei um Zusammenarbeit zu bieten.
Nach außen hin ist in diesem Jahr seit der blutigen Parlamentsauflösung wirklich so etwas wie politische Ruhe eingekehrt.
Allerdings ist es eine ziemlich brüchige Ruhe, die spätestens, wenn der Wahlkampf um die Parlamentssitzung und das Präsidentenamt eröffnet wird, vermutlich nicht mehr halten wird.
Boris Yeltsin hat für morgen übrigens eine seiner seltenen Pressekonferenzen angekündigt in Moskau.
Ein Gentleman genießt und schweigt, so lautete früher die augenzwinkernde Phrase all jener, die schon deshalb keine Gentleman waren, weil sie diese Phrase verwendeten.
Heute heißt es um einiges nüchterner, ein Gentleman genießt und schreibt und kassiert.
Die Rede ist von der neuesten Folge in der anscheinend endlosen Sage der Skandale im Hause Windsor.
Jetzt ist es der ehemalige Reitlehrer von Prinzessin Diana, der aus seinem Herzen keine Mördergrube machen kann und Einzelheiten einer angeblichen Romanze mit der vereinsamten Prinzessin enthüllt.
Wir waren schwer verliebt, gesteht der ehemalige Kavalieroffizier, jetzt in Buchform ein.
Vermute ich für ein zweistelliges Millionenhonorar.
Die britischen Buchhändler sind jedenfalls für einen Ansturm vorbereitet, berichtet Brigitte Fuchs.
Wer glaubt, dass es über das Liebes- und das Sexleben britischer Royals nichts mehr Neues zu berichten geben kann, der ehrt gewaltig.
Princess in Love, ein neues Buch über Prinzessin Diana, verspricht ein Bestseller zu werden, bevor es noch in die Buchhandlungen ausgeliefert ist.
Die ersten Exemplare sollen nämlich erst heute in die Regale der Buchgeschäfte kommen.
Der Grund für die jüngste Aufregung um ein Diana-Buch ist der Autor James Hewitt, bis vor kurzem ein Offizier ihrer Majestät, Reitlehrer und langjähriger Freund von Diana und deren Noch-Ehemann Charles, seines Zeichens Prince of Wales und Thronfolger.
Aus der Freundschaft zwischen dem 36-jährigen James Hewitt und der Prinzessin, so wissen die heutigen britischen Boulevardzeitungen zu berichten, sei seit 1986, als man sich bei gemeinsamen Ausritten kennenlernte, mehr geworden.
Nämlich eine immerhin drei Jahre dauernde, leidenschaftliche Affäre, die alles andere als platonisch gewesen sein soll.
Drei Jahre lang war ich der Mann in ihrem Leben, verrät der Offizier, der nach seinen Enthüllungen wohl nicht mehr als Gentleman bezeichnet werden kann.
Die Frage, ob er mit Diana geschlafen habe, beantwortet James Hewitt mit einem schlichten Ja und gibt auch genaue Auskünfte darüber, wo man sich so königlich amüsiert habe, nämlich wenn Ehemann Charles verreist war in Kensington Palace, ansonsten im Landhaus von Hewitts Eltern in Devon.
Gegenüber den Hofberichterstattern der diversen Regenbogenblätter gibt James Hewitt an, er besitze auch einige ziemlich eindeutig zweideutige Briefe, die die Prinzessin im Laufe ihrer Affäre an ihn geschrieben habe, unter anderem als er Panzerkommandant im Golfkrieg war.
Bestandteil des neuen Buches dürften diese Briefe aber nicht sein, denn eine Veröffentlichung von Privatbriefen würde gegen das Recht auf Privatsphäre verstoßen und wahrscheinlich zu einer Beschlagnahme des Machwerks führen.
In den britischen Zeitungen, die sich übrigens mit der Ausnahme der Financial Times heute alle mit dem Sensationsbuch beschäftigen, beugt man möglichen Klagen der Royals vor, indem man sich moralisch über den Verrat des Offiziers an der Prinzessin entrüstet, ohne aber natürlich auf den fragwürdigen Inhalt dieser Entrüstung zu verzichten.
Ja, es fehlt nicht einmal ein Rechtsgelehrter, der die Enthüllung als Verrat an der britischen Krone werten möchte.
Eines der wenigen Delikte, auf das auch heute noch die Todesstafel steht.
Die Prinzessin hat, darf man dem Bloomsbury Verlag glauben schinken, kein Vorausexemplar der von Hewitt als romantische Love Story beschriebenen Bettgeschichten erhalten.
Sie wird die genauere Lektüre wohl zunächst ihren Rechtsanwälten übertragen.
Im Buckingham Palace erklärte man heute Vormittag, man denke nicht daran, irgendwelche Zeit an das Schmuddelwerk zu verschwenden.
Und auch der zweifelhafte Ex-Freund von Diana, der das Buch übrigens in Zusammenarbeit mit einer Tratschspalten-Kolumnistin geschrieben hat, will nichts mehr sagen und ist fürs Erste untergetaucht.
Sein Honorar für die Enthüllung soll beträchtlich sein.
Nicht weniger als drei Millionen Pfund, umgerechnet sind das mehr als 50 Millionen Schilling, soll Hewitt für seine Indiskretionen eingestreift haben.
Brigitte Fuchs aus London und wir haben wieder wichtige Mitteilungen für Autofahrer.
Achtung Autofahrer, Geisterfahrer, Entwarnung für die A9, die Pyren Autobahn.
Der Geisterfahrer, der auf der A9 zwischen Wildern und Foga unterwegs war, hat die Autobahn verlassen.
Entwarnung für die A9.
Dafür aber die Meldung von einer Autobahnsperre.
Die A14, die Rheintal Autobahn, ist bei Blut ins West in Richtung Adelberg gesperrt nach einem Unfall.
Die A14, die Rheintal Autobahn, bei Blut ins West in Richtung Adelberg gesperrt.
Am Spiegelberg im 7.
Wiener Gemeindebezirk wird heute Abend das neue Filmhaus feierlich eröffnet.
Das Gebäude vereint auf vier Stockwerken die meisten der mit dem österreichischen Film befassten Institutionen.
Auch ein eigenes neues Kino ist eingerichtet und Unterrichtsminister Scholten hat das Filmhaus heute Vormittag schon der Presse vorgestellt.
Hans Langsteiner war dabei.
Die Idee eines österreichischen Filmhauses ist etwa zehn Jahre alt.
Damals war daran gedacht, praktisch ausnahmslos alle filmorientierten Einrichtungen vom Filmmuseum bis zur Filmförderung unter einem Dach zu beherbergen.
Die jetzt realisierte Variante erfüllt diese Vision zwar nicht ganz, vereint nach dreijähriger Bauzeit auf 1000 Quadratmetern Grundfläche aber doch einige der wichtigsten einschlägigen Institutionen.
Von dem für die Filmförderung zuständigen Filminstitut
über das Drehbuchforum bis zu den beiden österreichischen Filmfestivals Viennale und Diagonale.
Unterrichtsminister Scholten.
Dieses Haus hat ja auch den Sinn in einer gewissen Überschaubarkeit ein selbstverständliches Zusammenarbeiten wollen zu garantieren und ist ja nicht die österreichische Filmzentrale im Sinn von wer immer von der öffentlichen Hand Subventionen bekommt muss jetzt hier einziehen und das wird so eine Riesenburg
Filmförderungsorganisationen oder der Organisationen, die sich mit Film beschäftigen.
Also, es ging nicht darum, hier möglichst groß zu werden, sondern es ging darum, möglichst gut zu werden.
Von der räumlichen Zusammenlegung diverser Filmeinrichtungen erhofft man sich Synergieeffekte.
Bürokratische Umwege würden vermieden, jeder Förderungsschilien könne gleichsam mehrmals genutzt werden und das angeschlossene neue Filmhaus Kino könne tagsüber für interne Vorbesichtigungen verwendet werden.
Minister Scholten vermeint, in der österreichischen Filmszene so etwas wie L'Armoyance verspürt zu haben und hält dem die in den letzten vier Jahren verdoppelten Förderungsgelder und das reformierte Film-Fernseh-Abkommen entgegen.
Also ich glaube, dass tatsächlich die Bedingungen zumindest, ich möchte das realistisch einschätzen, zumindest wesentlich bessere sind, als es vor wenigen Jahren war und dieses Haus soll Ausdruck dessen sein.
Und der für die Filmförderung in Österreich zuständige Institutsdirektor Gerhard Schädl ergänzt,
Man kann nicht sagen, dass nichts passiert.
Es passiert sehr viel und sehr Umfangreiches und wir nähern uns halt mit ganz kleinen Schritten Budgetwünschen, die dann halt das Filmschaffen noch ein bisschen erweitern, aber wir wissen, es sind strenge Zeiten und da werden wir uns auf das nächste Jahr harren.
Bleibt nur zu hoffen, dass der heimische Film nicht nur eine neue Heimat, sondern auch sein Publikum hat.
10 vor 1, wir wechseln von der Filmkunst zu Pop und Rock.
Die Woodstock-Legende Joe Cocker ist derzeit wieder auf Österreich-Tour.
In Innsbruck und Villach gab er bereits vielbeachtete Konzerte.
Morgen tritt er in der Sporthalle Linz auf, am Mittwoch dann in der Wiener Stadthalle, am Donnerstag in der Schwarzenhalle in Graz.
Klaus Horst vom Landesstudio Innsbruck hat mit Joe Cocker gesprochen und den folgenden Beitrag gestaltet.
Die New York Times bezeichnete ihn einst als den besten männlichen Rocksänger und für wahr sein Markenzeichen ist die raue Blues- und Soulstimme, die noch immer und das schon seit 25 Jahren in Trauer versinken, Schmerz herausbrüllen oder vor Zärtlichkeit zerfließen kann.
Joe Cocker, seit Woodstock 1969 eine lebende Legende, mit vielen Höhen und mit vielen Tiefen.
Ende der 70er Jahre war er gezeichnet von Drogen- und Alkoholkonsum.
In Wien 1983 wurde er wegen Trunkenheit verhaftet.
Eine Tatsache, an die er sich heute mit Amismo erinnert.
Es sei ein wenig unglücklich gewesen damals, sagt Kocker, und er hofft, dass er nie wieder in eine solche Situation komme, dass er nie wieder in ein Gefängnis müsse.
Abgeschrieben von Freunden und Musikmagnaten schaffte Kocker in den letzten Jahren ein viel beachtetes Comeback.
Und heute schwimmt er wieder oben auf, wie so viele andere Rockopas.
Die Alten bestimmen das Geschehen, vor allem in der Konzertszene.
Im August spielte Kocker auch bei der Neuauflage von Woodstock.
Es war sehr anders.
Es war wie eine ganz andere Show für mich.
Ich meine, wir waren fast in derselben Gegend.
Es war ein riesiges Publikum, vergleichen könne man die beiden Festivals aber nicht.
Sie seien völlig verschieden gewesen, außer dass beide Schlamm-Festivals waren.
Ich meine, es gab keinen Grund, die beiden zu vergleichen.
Sie waren nur... außer dem Fakt, dass sie beide Mud-Festivals waren.
What would you do if I sang out of tune?
Would you stand up and walk out on me?
Mit dem Beatles-Klassiker With A Little Help From My Friends schaffte der begnadete Interpret von bereits vorhandenem Songmaterial 1968 den Durchbruch.
Bei seinem Tourauftakt in Innsbruck zeigte sich Cocker von seiner besten Seite.
Gut gelaunt fesselte er zwei Stunden lang sein Publikum.
Er sei mit sich zufrieden, sagte er, beweisen müsse er sich nichts mehr.
Sein neues Album übrigens heißt Have A Little Faith.
Ein bisschen Vertrauen und Glauben braucht man einfach, um durchs Leben zu kommen.
Joe Cocker auf Österreich-Tournee.
Die Soße findet sich nachträglich im Nachrichtenstudio.
Österreich.
Die Arbeiterkammerwahlen werden heute abgeschlossen.
Wie üblich war die Beteiligung gestern am ersten Wahltag sehr gering.
Besonders niedrig dürfte sie bisher vor allem in der Steiermark sein.
1989 betrug die Wahlbeteiligung bei den Arbeiterkammerwahlen bundesweit 48 Prozent.
Das vorläufige Endergebnis soll morgen Vormittag vorliegen.
Innenminister Löschnack hat Kritik von Vizekanzler Busseck an der Polizei zurückgewiesen.
Löschnack sagte, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Exekutive herrsche große Empörung.
Busseck treffe diese empörenden Aussagen aus rein parteipolitischen Gründen.
Er schlage wie ein Ertrinkender um sich.
Der Vizekanzler hatte von einer verluderten Führungsgarnitur der Polizei gesprochen.
Eine Expertenkommission soll die genaue Ursache des Unglücks im Wiener Prat erklären.
Gestern Nachmittag ist eine Gondel des sogenannten Paraturmes abgestürzt.
Zwei Personen wurden schwer verletzt.
Die Sicherheitskette ist gerissen.
Warum der Notstopp versagt hat, ist derzeit noch ungeklärt.
Deutschland.
Gewalt überschattet den sogenannten Tag der Deutschen Einheit.
In Bremen randalierten vermummte Jugendliche.
Mehrere Polizisten wurden verletzt.
Schon vorher waren etwa 70 Demonstranten nach Zusammenstößen mit der Polizei festgenommen worden.
Am Vormittag versammelten sich wieder mehrere hundert Personen.
Sie versuchten zum Bremer Kongresszentrum vorzudringen, wo der offizielle Festakt zum Tag der Deutschen Einheit abgehalten wird.
Brasilien.
95 Millionen Brasilianer sollen heute einen neuen Präsidenten wählen.
Zur Wahl stehen außerdem die Kongressabgeordneten, die Regionalparlamente und die Gouverneure.
Aussichtsreichster Bewerber für das Amt des Staatschefs ist der frühere Finanzminister Fernando Henrique Cardoso.
Nun zum Wetter.
Auch heute Nachmittag meist stark bewölkt und etwas Regen, nur zwischendurch kurz aufgelockert.
Temperaturen heute zwischen 16 und 22 Grad.
Morgen Dienstag dann häufig Regen und deutlich kälter.
Vier Minuten vor eins ist es gleich Zeit für die Absage dieses Montag-Mittag-Journals.
Unser Tonmeister war Ingenieur Josef Schütz, Sendungsregisseur Udo Bachmeier und ihr Moderator Werner Löw.
Der ehemalige Ministerpräsident Vladimir Meciar kam mit seiner Partei bei den slowakischen Wahlen auf 35 % der Stimmen. Die bisherigen 3 regierenden Koalitionsparteien erreichten insgesamt nur knapp 30 %. Eine Analyse des Wahlergebnisses. Interview: Korrespondent Alfred Schwarz.
Mitwirkende:
Löw, Werner [Interviewer/in]
, Schwarz, Alfred [Interviewte/r]
Datum:
1994.10.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wahlen
;
Regierung
;
Parlament
;
Opposition
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Slowakei
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der Wahlkampf zur bevorstehenden Nationalratswahl hat in den letzten Wochen einiges an Dynamik dazugewonnen. Mittlerweile gilt ein Überspringen der 20 % Marke durch die FPÖ als durchaus wahrscheinlich. FPÖ-Obmann Haider führt, neben Kanzler Vranitzky, den Wahlkampf mit dem meisten persönlichen Engagement. Eine Reportage über einen Wahlkampftag mit FPÖ-Obmann Jörg Haider. Einblendung: Impressionen FPÖ-Wahlkampf, Interview: anonyme Bürger, Einblendung: FPÖ-Obmann Jörg Haider, Interview: FPÖ-Obmann Jörg Haider.
Mitwirkende:
Wolf, Armin [Gestaltung]
, Anonym, Bürger [Interviewte/r]
, Haider, Jörg [Interviewte/r]
Datum:
1994.10.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Parteien / FPÖ
;
Wahlen
;
Regierung
;
Opposition
;
Parlament
;
Reden und Ansprachen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten