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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Am Studiomikrofon ist Werner Löw.
Guten Tag.
Zwei Schwerpunkte hat dieses Mittagsjournal.
Erstens das Budget.
Am Tag vor der Budget-Rede des Finanzministers gibt es noch intensive Beratungen aller Parlamentsparteien.
Und zweitens ist heute internationaler Frauentag.
Wir sprechen dazu mit der dienstältesten Abgeordneten im Parlament, mit Frau Ingrid Tichy-Schreder von der ÖVP.
Und der Weltsozialgipfel in Kopenhagen steht heute auch besonders im Zeichen von Frauenfragen.
Zum Thema passend auch die Story der mittlerweile weltberühmten Staatsanwältin im kalifornischen Simpson-Prozess, Marsha Clark.
Eben weil sie voll beschäftigt ist mit dem Jahrhundertprozess, klagt jetzt ihr Ehemann das Sorgerecht für die Kinder ein.
Auf unserem Programm außerdem Wranicki reagiert auf Haider, nämlich auf dessen gestrige Kritik am Benefizkonzert für die Oberwarte-Bombenopfer, der Dollar im Sturzflug, die Weltleitwährung ist auf weltweit neuem Tiefstand, die CeBIT in Hannover, heute hat sie begonnen, die größte Computerfachmesse Europas und natürlich ein Nachruf auf den Altbischof von Eisenstadt, Stefan Laszlo.
Und die Meldung von seinem Tod in der Nacht auf heute steht auch am Beginn unserer Nachrichten.
Österreich.
Altbischof Stephan Laszlo ist tot.
Der emeritierte Bischof war 82 Jahre alt.
Er lag in Eisenstadt einem Herzversagen.
Stephan Laszlo wurde in Pressburg geboren, wuchs aber in der Heimatgemeinde seiner Mutter in Trausdorf auf.
Im Jahre 1936 wurde er zum Priester geweiht.
Laszlo war der erste Bischof in der Diözese Burgenland.
USA, Japan, Europa.
Der amerikanische Dollar ist an der Börse in Tokio auf den tiefsten Stand in der Nachkriegsgeschichte gefallen.
Die japanische Regierung hat eine Krisensitzung einberufen.
Nach Angaben des Finanzministeriums in Tokio hat der Fall des Dollars verheerende Auswirkungen auf die japanische Wirtschaft.
Der Präsident des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Köhler, hat angesichts der gegenwärtigen Dollarschwäche vor hektischen Gegenmaßnahmen gewarnt.
In Wien notiert der amerikanische Dollar derzeit mit 9,64 Schillingen.
Vereinte Nationen, Dänemark.
Der Weltsozialgipfel in Kopenhagen wird von Terroralarm überschattet.
Die dänische Polizei hat Warnschüsse auf mutmaßliche Terroristen abgegeben.
Bei dem direkt am Meer gelegenen Flughafen Kaastrup dürften sich dem streng bewachten Gelände Personen mit Taucheranzügen und mit Gummibooten genähert haben.
Eine groß angelegte Suchaktion war die Folge.
Später stellte sich heraus, dass es wahrscheinlich nur Sporttaucher oder Fischer gewesen seien.
Ein Polizeisprecher meinte, die Personen würden sich hoffentlich melden.
Bei der dänischen Polizei sorgte der Bericht der Beamten vor allem für Aufregung, weil für Mittag der Abflug von Hillary Clinton, der amerikanischen First Lady, vom Flughafen Kastrup vorgesehen ist.
Schwerpunkt des Sozialgipfels ist der heutige internationale Frauentag.
Deutschland.
Mit Beginn der Frühschicht hat heute früh in Bayern die zweite Urabstimmung über ein Ende des Streiks begonnen.
Von den 166.000 organisierten Gewerkschaftsmitgliedern müssen 25 Prozent der vor kurzem erzielten Vereinbarung zustimmen.
Arbeitgeber und Gewerkschaft haben sich gestern auf Lohnerhöhungen von 3,4 Prozent und auf die Einführung der 34-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich geeinigt.
Tschechien.
Das tschechische Verfassungsgericht in Prag entscheidet heute über die Rechtmäßigkeit der Enteignung der Sudetendeutschen.
Ein Tscheche deutscher Herkunft hat das Verfahren angestrebt.
Er verlangt, dass der Erlass von 1945 aufgehoben wird.
Damals war den Sudeten wegen Kollaboration mit den deutschen Besatzern die Staatsbürgerschaft aberkannt worden.
Ihre Besitztümer wurden eingezogen.
Griechenland.
Das griechische Parlament bestimmt heute im dritten Wahlgang den Staatspräsidenten.
Als Favorit gilt der konservative Kostis Stephanopoulos.
Er wird von der sozialistischen Mehrheit im Parlament und von den Nationalisten unterstützt.
Afghanistan.
Kabul war in der vergangenen Nacht Ziel der schwersten Raketenangriffe der vergangenen Monate.
Zahlreiche Menschen wurden getötet, eine konkrete Opferzahl liegt derzeit nicht vor.
Die in Russland hergestellten Uragan-Raketen wurden auch in anderen Bezirken der Stadt eingesetzt.
Sie verfügen über mehrere Sprengköpfe.
Noch heute früh waren im Südwesten der afghanischen Hauptstadt weitere vereinzelte Artilleriegefechte zu hören.
Schon gestern hatten einander die proiranische Schiitenmiliz Vahdat und Truppen von Präsident Rabbani schwere Kämpfe geliefert.
Nahe Osten.
Der amerikanische Außenminister Christopher beginnt heute eine neue Vermittlungsreise durch den Nahen Osten.
Israel erhofft sich davon vor allem Impulse für einen festgefahrenen Dialog mit Syrien.
Es wird davon ausgegangen, dass der Durchbruch bis zum Sommer erreicht werden kann.
Die Palästinenser erwarten von Christopher Druck auf Israel, um die Ausweitung ihrer Autonomie voranzubringen.
Pakistan.
Aus Karachi wird ein Anschlag auf zwei amerikanische Diplomaten gemeldet.
Die Männer wurden auf dem Weg zu ihrem Konsulat getötet.
Ein dritter Mann erlitt Verletzungen.
Nähere Hintergründe sind derzeit darüber nicht bekannt.
Österreich.
Freiheitlichen Chef Haider hat das Benefizkonzert für die ermordeten Roma von Oberbad kritisiert.
Haider meinte, das Konzert sei eine pietätlose Stimmungsmache von Staatskünstlern gegen die Freiheitlichen gewesen.
Außerdem warf er den Medien vor, gegen seine Partei zu hetzen und sie in Zusammenhang mit den Bombenlegern zu bringen.
Bundeskanzler Franitzki bezeichnete die jüngsten Äußerungen Haiders als geschmacklos.
Außerdem meinte Franitzki, dies sei eine Herabwürdigung der österreichischen Künstler gewesen.
Großbritannien
Ein britischer Bischof hat sich offen zur Homosexualität bekannt.
Im Nachtprogramm der BBC meinte der Bischof, man müsse dies ausleben.
Der Mann ist vor kurzem in den Ruhestand getreten.
Josef Henzlich-Natek war das mit den von Elisabeth Mahners zusammengestellten Nachrichten.
Fürs Wetter zuständig, oder jedenfalls für den Wetterbericht, das ist bei uns heute Andreas Thiesner.
Sonnenschein in Österreich und das auch noch für einige Zeit.
Nur in Vorarlberg und in Tirol machen sich schon in den nächsten Stunden dichte Wolken bemerkbar und bis zum Abend kommt auch erst der Regen von Westen her.
Die Schneefallgrenze sinkt und bald wird der Regen zu Schnee.
Morgen dann schneit es zeitweise, am Freitag aber schon wieder trocken und sonnig.
Also rasch wechselnde Bedingungen in den nächsten Tagen.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien heiter 7 Grad, Eisenstadt wolkenlos 8, St.
Pölten wolkenlos 5.
Linz-Heiter 5°C, Salzburg-Heiter 6°C, Südostwind 20 km pro Stunde, Innsbruck-Heiter 5°C, Bregenz stark bewölkt 8°C, Südostwind 20 km pro Stunde, Graz-Heiter 6°C und Klagenfurt-Heiter 2°C.
Ein sonniger Nachmittag zumindest noch im Großteil Österreichs und zwar von Salzburg ostwärts und leicht fröhnlicher an der Nordseite der Alpen.
Auf den Bergen weht sehr kräftiger Südwind und so steigen die Temperaturen kräftig weiter auf 5 bis 12°C.
In Vorarlberg werden die Wolken aber allmählich dicht und am späten Nachmittag gibt es erste Regentropfen.
Die Schneefallgrenze sinkt von anfangs etwa 1000 Meter bis in die Täler und so schneit es bald weit herunter.
Regen und Schnee breiten sich allmählich aus, nur in Niederösterreich, in Wien und im Burgenland dürfte es bis morgen früh noch trocken bleiben.
Tagsüber schneit es morgen dann zeitweise intensiv im Bergland sowie in Kärnten und am wenigsten im Flachland im Osten, hier bleibt es wahrscheinlich auch bei Regen.
Ab Mittag kommt kühler Nordwestwind auf morgen und die Temperaturen morgen früh um 0 und mehr als 1 bis 6 Grad sind auch nicht zu erwarten und in 2000 Meter morgen um minus 7.
Spätestens in der Nacht zum Freitag aber ist es mit Regen oder Schnee auch schon wieder vorbei.
Es lockert auf und am Freitag selbst scheint meist die Sonne bei etwa 4 bis 9 Grad.
Andreas Thiesner mit der Wetterprognose.
Noch genauer als bisher sollen die Vorhersagen übrigens in den nächsten Jahren werden, dank einer neuen Satellitengeneration und auch darüber wollen wir im Mittagsschanal noch berichten.
Zunächst aber zum Thema Budget.
Gestern erst hat sich die Regierungskoalition endgültig auf die letzten Details des lang umstrittenen Sparpakets geeinigt und damit auf das Budget.
Morgen wird Finanzminister Latzlina seine Budgetrede vor dem Parlament halten.
Und dann muss der Einnahmen- und Ausgabenplan der Regierung eben noch vom Parlament genehmigt werden.
Diese endgültige Verabschiedung des Bundesfinanzgesetzes, wie es offiziell heißt, ist laut Parlamentsfahrplan in genau einem Monat fällig, am 7.
April.
Aber schon jetzt beraten natürlich die Parlamentsparteien in ihren jeweiligen Abgeordnetenclubs über die Positionen zum vorliegenden Budgetbeschluss 95.
Die freiheitlichen Edward-Tagen seit gestern am Cobenzl im Wienerwald.
Heute Vormittag stellte Obmann Jörg Haider die Ergebnisse seiner Klubklausur vor.
Es sind zunächst einmal Zweifel an den Budgetzahlen Lazinas, berichtet Wolfgang Fuchs.
Das Budgetdefizit für 1995 wird nicht wie von Finanzminister Latziner versprochen 102 Milliarden Schilling ausmachen, sondern deutlich mehr, sagt freiheitlichen Chef Jörg Haider.
Vorsichtig gerechnet sind es 135 Milliarden Schilling Neuverschuldung, im schlechtesten Fall sogar 180 Milliarden Schilling, rechnet Haider vor.
Als Beispiele für Ausgaben, die Larzener noch nicht berücksichtigt hat, nennt Haider ÖBB-Altschulden Tilgungsaufwand für außerbudgetäre Finanzierungen wie den Autobahnbau oder Pensionsnachbesserungen.
Das ist also, wie wir meinen, ein absolutes Schwindelbudget, das vorgelegt worden ist.
Man hat am Beginn der Debatte von 250 Milliarden Schilling Einsparungsvolumen in den nächsten vier Jahren gesprochen.
Man wird maximal 60 Milliarden einsparen in vier Jahren.
Damit sind wir also weg von dem, was die Zielsetzung ist.
Die Ausgabendynamik wird nicht eingebremst.
Neue Steuern werden die Folge sein.
Ein Kaputtsteuern dieses Landes ist bei dieser Fortsetzung der Regierungspolitik programmiert.
Das Sparpaket 1995 wird bereits in den nächsten Monaten
abgelöst werden durch ein weiteres Sparpaket 1996, weil die Regierung hier wiederum kurzfristig Geld beschaffen muss.
Haider will nun im Parlament noch alles umdrehen und sucht, wie er sagt, vernünftige als Bündnispartner.
Heute hat er 47 Einsparungsvorschläge vorgelegt, viele davon sind bekannt.
Haider sagt, diese Einsparungen würden sofort wirken.
Ein konsequenter Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst wirkt sofort.
und zwar auf allen Ebenen.
Eine konsequente Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen wirkt sofort und nicht erst in ein paar Jahren.
Eine
Ein Rationalisierungsprogramm und ein betriebswirtschaftliches Programm im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen wirkt sofort.
Legen Sie also beispielsweise in diesem Jahr die Autobahnmeistereien und die Bundesstraßenmeistereien zusammen, dann haben Sie ein Milliarden-Rationalisierungsprogramm, das die Republik entlastet.
Und so kann man also Schritt für Schritt setzen.
Haiders Resümee, die Koalition komme mit dem Budget weiterhin nicht zur Rande.
Das Einsparungsziel werde überhaupt nicht erreicht und vom Maastricht-Ziel sind wir meilenweit entfernt.
Und der Nachsatz Haiders, je länger wir das hinausschieben, desto größer wird die Katastrophe.
Wolfgang Fuchs von der Position Beratung an der Freiheitlichen zum vorliegenden Budgetbeschluss.
Auch die anderen Parlamentsparteien befassten sich heute in Beratungen und Stellungnahmen mit diesem Budget.
Die Grünen und das liberale Forum erwartungsgemäß kritisch, die Regierungsparteien ebenso erwartungsgemäß weitgehend zufrieden.
Thomas Lang, Paul und Helma Poschner fassen zusammen.
Die Grünen haben ihre Pressekonferenz zur Budget-Einigung in eine Art Frauendemonstration umfunktioniert.
Mehr als 100 Frauen aus verschiedenen Initiativen sind gekommen.
Auf den Transparenten liest man Sprüche wie «Weg mit dem Sparpaket» und «Lesben gegen Rassismus».
Für Klubobfrau Madeleine Petrovic ist der Zusammenhang zwischen der Situation der Frauen und dem Sparpaket der Regierung klar.
Frauen verdienen eben weniger als Männer, das Sparpaket belaste durch die Kürzung von Transferleistungen hauptsächlich die, die weniger verdienen.
Die Armut ist weiblich.
Und die Bundesregierung setzt daher mit einem sogenannten Sparpaket, das aber nur bei den Transferleistungen ansetzt, einen deutlichen Akzent zur Frauendiskriminierung.
Für Petrovic stimmt auch die eingeschlagene Richtung der Einsparungen nicht.
Das Paket setzt jetzt eben an im Karenzbereich.
Dort wird ein staatlicher Kredit gegeben und ansonsten
ist diese Leistung eben, was die staatlichen Ansprüche betrifft, gestrichen.
All das bringt nichts in Relationen zur notwendigen Budgetsanierung, sondern das sind ganz gezielte Akte einer Demütigung, das sind ganz gezielte Akte, die Sozialschmarotzerdebatte voranzutreiben und irgendwie schwingt damit, hast Kinder, bist selber schuld.
Das Problem des Sparens werde auch für das Budget 96 erhalten bleiben, so Petrovic.
Die Grünen werden auch weiterhin für eine höhere Besteuerung von Besserverdienern eintreten.
Für die Bundessprecherin des liberalen Forums, Heide Schmidt, ist das Budget alles andere als gelungen.
Drei Punkte sind es, die Schmidt besonders kritisiert.
Nach Ansicht Schmidts wird auch diesmal an völlig falscher Stelle gespart, nämlich bei den ohnehin sozial Schwächeren.
Zudem sei nur ein Bruchteil dessen an Einsparungen erreicht worden, was sich die Regierung vorgenommen habe.
Außerdem wäre für die Tatsache, dass sich die Regierung erst in letzter Minute geeinigt habe, ein bezeichnendes Licht auf die Qualität dieses Budgetabschlusses, meint liberalen Chefin Schmidt.
Dieses Budget ist kein Erfolg, denn es wird wirklich auf dem Rücken jener ausgetragen, die sie heute nicht wehren können.
Und überall dort, wo man Überzeugungskraft gebraucht hätte und Verhandlungsargumente gebraucht hätte, nämlich Interessensvertretungen gegenüber, hat man zurückgesteckt.
Ist man in die Knie gegangen, hat man verloren.
Und dort, wo diese Interessensvertreter nicht da waren, bei den Frauen, bei den Schülern, dort hat man dann kräftig zugeschlagen.
Und das ist bitte ein Armutszeugnis.
ÖVP-Klubobmann Andreas Kohl dagegen zeigt sich heute völlig zufrieden.
Ich habe heute dem Regierungsteam der Volkspartei den Dank und die Anerkennung des Klubs ausgesprochen dafür, dass diese Sparmaßnahmen, die unsere Zukunft sichern werden, durchgeführt wurden und zum Ausdruck gebracht, dass wir das Budget mittragen.
Das heißt, die ÖVP-Abgeordneten werden geschlossen im Nationalrat dafür stimmen?
Die ÖVP-Abgeordneten werden im Nationalrat geschlossen stimmen.
Etwas differenzierter, aber auch grundsätzlich positiv, urteilt SPÖ-Klubchef Peter Kostelka.
Bei einem Sparbudget ist Glück natürlich sehr in Grenzen gegeben, aber es ist notwendig, dass wir die Budgetkonsolidierung einleiten.
Unter diesen Voraussetzungen und diesem Aspekt ist es ein vernünftiges und gutes Budget.
Wird Ihr Klub das Budget im Parlament zur Gänze mittragen oder wird es da auch ein anderes Abstimmungsverhalten geben, etwa von den Gewerkschaftern?
Wir werden natürlich das Ziel haben, dieses Budget zur Gänze mitzutragen, aber die Diskussion wird jetzt in den nächsten zwei Wochen beginnen.
Ich bin sicher, dass sie mit einem guten Ergebnis enden wird.
Eine parlamentarische Mehrheit für die Regierungsvorlage scheint also gesichert.
Eine Minute nach Viertel Eins im ORF-Mittagsschanal nochmal zurück zu Jörg Haider.
Er hat gestern Abend in einem Vortrag in der Wiener Börse Kritik geübt an seinen politischen Gegnern.
Ein Geist von SED wehe durch Österreich, analysierte Haider.
Und er kritisierte auch jene Künstler, die das Solidaritätskonzert zugunsten der hinterbliebenen
der Bombenopfer von Oberwart veranstalteten.
Staatskünstler seien sie, die piotetlos an der Hetze gegen ihn Heider teilnehmen, sagte Heider über die heimische Pop-Elite.
Vorwürfe, die heute Vormittag Bundeskanzler Wranicki zurückgewiesen hat.
Ich empfinde die Äußerungen Heiders als eine in Österreich bisher in dieser Form nicht gekannte Herabwürdigung einer demokratischen Solidaritätsaktion mit den Angehörigen von vier Mordopfern.
Diese Äußerungen sind geschmacklos und ich verurteile sie demokratiepolitisch geschärftens.
Denn er hat nicht mehr und nicht weniger getan, als österreichische Musiker, Sänger, Schauspieler, die sich fast vier Stunden lang unentgeltlich in den Dienst einer guten Sache gestellt haben, als Staatskünstler herabzuwürdigen, was in Wirklichkeit heißt Subventionsempfänger.
Das ist eine Diffamierung.
Heider hätte es gut angestanden zu schweigen, wenn er sonst keinen anderen Beitrag zur materiellen und politischen Aufarbeitung des Attentats von Oberwart leistet.
Sie selbst haben vor wenigen Tagen noch gesagt, Sie wollen sich mehr zurücknehmen, Sie wollen verhindern, dass dieser politische Reflex A sagt etwas und B reagiert sofort immer wieder auftaucht.
Ist das jetzt nicht doch irgendwie auch wieder ein politischer
Der politische Reflex besteht darin, dass zu einer objektivierbaren Sache der eine was sagt und der andere nur deshalb dagegen ist, weil er von einer anderen Partei ist.
Aber um das geht es ja hier nicht.
Hier geht es ja überhaupt gar nicht um mich.
Heider hat ja nicht mich angegriffen oder nicht den Bundeskanzler kritisiert, sondern er hat hier in Österreich, in der österreichischen Öffentlichkeit tätige Menschen diffamiert.
die das nicht nur nicht verdienen, die werden sich auch gar nicht so traurig sein, dass der Haider sich da diffamiert hat.
Aber es geht hier um das demokratiepolitische klare Zeichen, dass in unserem Staat so etwas nicht unwidersprochen hingenommen werden darf, weil, und das steht nämlich am Ende der Liste, der gute Herr Haider ja ununterbrochen dann am Höhepunkt irgendwelcher diffamierenden Reden Kooperationsangebote macht, die er dann in wenigen Sekunden wieder umschmeißt,
Und es soll niemand in der österreichischen Öffentlichkeit glauben, dass die anderen das nicht merken und dass man da zur Tagesordnung rübergehen kann.
Bundeskanzler Franitzski als Antwort auch auf Jörg Haider, der die Benefizkünstler in ihrem Zum-Oberwachter-Konzert kritisiert hatte.
Das Gespräch mit dem Bundeskanzler führte Hanno Settele.
Und bevor wir zum zweiten großen Schwerpunkt in diesem Mittagsjournal kommen, dem Internationalen Frauentag heute, gilt es einen der prägendsten Kirchenmänner Österreichs zu würdigen.
Der ehemalige Bischof von Eisenstadt, Stefan Laszlo, ist in der Nacht auf heute in Eisenstadt gestorben.
Er war 82 Jahre alt.
Unseren Nachruf hat Johannes Kaupp gestaltet.
Bischof Stefan Laszlo war ein typischer und ein überzeugter Österreicher.
Als Sohn einer kroatischen Mutter und eines ungarischen Vaters im heutigen Bratislava geboren, hat er weit über den kirchlichen Bereich hinaus Spannungen gemildert und Brücken gebaut.
Alle drei Sprachgruppen des Burgenlandes, die deutsche, die kroatische und die ungarische, verehrten ihn als den Bischof, der nicht nur sprichwörtlich ihre Sprache verstand.
Kardinal König sagte heute zum Tod Laszlos.
Der unerwartete Heimgang des Bischof Laszlos geht mir sehr nahe.
Er hat seine Diözese neu aufgebaut durch zwei Diözesan-Synodern und Diözesan-Tage, hat dem jungen Burgenland als neues Bundesland ein neues Selbstbewusstsein mitgegeben, dem Land unter Diözese, und hat vor allem die sprachlichen Minderheiten durch seine eigenen Sprachkenntnissen besonders betreut, war dann Visitator für die in Österreich lebenden Ungarn,
und ist damit weit über seine Diozese hinaus bekannt geworden, besonders auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
Eine Gründergestalt sozusagen, ein Brückenbauer des Burgenlandes in Mitteleuropa.
Das Aufbauen der Diözese gelang Laszlo nicht nur durch das Wort, sondern auch durch eine emsige Bautätigkeit zur Erneuerung der kirchlichen Infrastruktur, was ihm den Spitznamen Baumeister der Diözese eindrug.
1956 wurde er zum Bischof geweiht.
Zur Zeit der Ungarnkrise hat Laszlo weitreichende praktische und spirituelle Hilfe geleistet.
Laszlo knüpfte auch zahlreiche Verbindungen zwischen der Freien Kirche im Westen und der unterdrückten Kirche Osteuropas.
Bischof Stephan Laszlo war auch ein politisch denkender Mensch, der ungeachtet der politischen Zugehörigkeit Menschen akzeptierte, noch lange bevor dies selbstverständlich wurde.
Der jetzige Eisenstädter Bischof Paul Ibi, der derzeit in München ist, sagt über Bischof Laszlo.
Ich selbst habe von ihm gelernt, seine Liebe zur Kirche und seine Selbstdisziplin.
Man kann heute, wenn man zurückblickt, sagen,
dass er nicht nur der materielle Baumeister war, er war auch der geistige Baumeister.
Er hat den Grund gelegt für diese Diözese und hier viele positive Grundsteine selbstpersönlich hineingetragen.
Einer der Höhepunkte in Laslos Tätigkeit war im Jahre 1988 der Gottesdienst mit Papst Johannes Paul II.
in seiner Heimatgemeinde Trausdorf.
Die niedrigsten Kirchenaustrittszahlen und die höchste Frequenz an Gottesdienstbesuchen waren mit ein Verdienst Bischof Laslos, einem Mann, der den Burgenländern noch lange als der panonische Bischof in Erinnerung bleiben wird.
In der Nacht der Feute ist er 82-jährig gestorben.
Der Internationale Frauentag ist allen halben auch Anlass, wieder einmal auf die große Diskrepanz hinzuweisen, die nach wie vor zwischen dem Frauenanteil in der Gesamtbevölkerung und dem Frauenanteil in politischen Gremien.
53 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind Frauen, aber in der Politik sind Frauen im Schnitt nur zu etwa 10 Prozent vertreten.
Eine dieser Politikerinnen ist Ingrid Tichy Schreder.
Sie ist für die österreichische Volkspartei seit 1979 im Nationalrat und damit die dienstälteste Frau in der Abgeordnetenriege.
Ingrid Tichy Schreder ist aber auch stellvertretende Klubobfrau der ÖVP, stellvertretende Präsidentin der Wirtschaftskammer Österreich und überdies erfolgreiche Unternehmerin.
Gisela Hopfmüller hat mit Ingrid Tichy Schreder das folgende Gespräch geführt über die Rolle der Frau in der Politik und auch über ihre Rolle im Speziellen.
Frau Präsidentin, Tichi Schreda, fühlen Sie sich eigentlich als Frau in der Politik im Parlament ernst genommen?
Ja.
Es hat eine Zeit gedauert, wie es bei jeder Frau ist, speziell im Parlament, in politischen Gremien, ernst genommen zu werden.
Das heißt 1979, als Sie in den Nationalrat gekommen sind, damals hat man Sie weniger ernst genommen.
Was hat sich denn da eigentlich seit 1979 verändert?
Hat sich was verändert diesbezüglich?
Es hat sich einiges verändert.
Frauen haben im Parlament gezeigt, dass sie Kompetenz haben.
Man sieht es an etlichen Ausschussvorsitzenden, die gewählt worden sind.
Man sieht es in den einzelnen Clubs, wo Frauen in führenden Positionen sind.
Und da hat sich diesbezüglich eines zum partnerschaftlichen hin verändert.
Mehr Frauen werden es im Parlament allerdings nicht.
Vor der letzten Wahl waren knapp 25 Prozent der Abgeordneten weiblich im Parlament.
Jetzt sind es etwa 21 Prozent.
In ihrer Fraktion in der ÖVP überhaupt nur etwa 15 Prozent.
Das muss sich doch nachdenklich stimmen.
Das stimmt, das ist ein Problem, das wir noch nicht ganz gelöst haben, nämlich alle Fraktionen nicht.
Aber ich habe mir da so ein Beispiel aus Italien erzählen lassen, aus einer Region, wo es gesetzlich verankert ist, dass zumindest auf jedem dritten Platz, im Parlamentssitz, im Regionalparlament eine Frau ist.
Auch das sollten wir uns einmal im Parlament überlegen, einen allgemeinen Gesetzesvorschlag, dass zumindest auf jedem dritten Platz eine Frau nominiert wird.
Nun hat es ja Quotenregelungen in unterschiedlichen Formen durchaus schon gegeben in einzelnen Parteien.
Auch bei Vorwahlen, bei Listenerstellungen geholfen hat es bisher nicht.
Warum eigentlich nicht?
Zum Teil hat es schon geholfen.
Wir haben etliche Frauen auch hereinbekommen durch ein gutes Vorwahlergebnis.
Aber ich bedauere noch immer, dass wir zu wenig sind, das muss ich sagen.
Aber ich hoffe, dass das
rasch besser wird und von jeder Periode zu jeder Periode der Frauenanteil stärker steigt.
Nämlich auch, wenn die Bereitschaft der Frauen überall da ist, alle Arbeit auch nebenher in den einzelnen Veranstaltungen und so weiter zu übernehmen, dann werden wir sicher auch noch mehr Frauen ins Parlament bekommen.
Sind weibliche Politiker mehr belasteter als männliche?
Zumeist ja, weil noch immer wird die Familie hauptsächlich der Frau zugeschrieben und da sind die Frauen natürlich durch ihre Familienaufgaben stärker belastet als Männer, die meistens Frauen haben, die ihnen diese Arbeit abnehmen.
Lässt sich daran was verändern?
Man darf die Hoffnung nicht aufgeben.
Wie erfolgreich sind denn eigentlich weibliche Politiker, weibliche Parlamentarier?
Ich möchte jetzt darauf hinaus, dass zum Beispiel das jüngste Budget ja sehr stark im Geruch steht, nicht besonders frauenfreundlich zu sein bei allen enthaltenen Sparmaßnahmen.
Hat da die Politik für die Frauen versagt?
Nein, absolut nicht, sondern es wird eigentlich umgedreht, muss ich sagen.
Es ist eine Politik für die Zukunft, die hier gemacht worden ist, für die Jugend, dass die Jugend später nicht noch stärkere Budgetbelastungen übernehmen muss.
Und dieses Paket ist nicht frauenfeindlich.
Absolut nicht.
Sie sind auch stellvertretende Clubobfrau.
Sie sind auch Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich.
Woran liegt es denn, dass Sie im Club nicht die Nummer eins geworden sind und auch in der Kammer nicht die Nummer eins geworden sind?
Darf ich Ihnen sagen, mir geht es nie um eine Nummer zu sein, sondern mir geht es darum, Arbeit zu leisten.
Und Arbeit kann man in jeder Position leisten, zum Wohle des Ganzen.
Es geht nicht immer um die erste Position, sondern es geht um Beiträge einbringen zu können und was umzusetzen.
Heißt das, Sie wären nicht gerne Klubobfrau und Sie wären nicht gerne Präsidentin?
Mir hat sich diese Frage nie gestellt.
Haben Sie nicht einfach nur die Männer nicht gefragt?
Nein, darf ich Ihnen ehrlich sagen, das ist nicht mein Anliegen irgendwo Erste zu sein, sondern meine Arbeit zu tun im Interesse der Bürger.
Was muss denn an Frauenpolitik in der nächsten Zeit aus Ihrer Sicht am dringendsten bewegt werden?
Frauenpolitik, ich glaube, man sollte das nicht nur allein als Frauenpolitik sehen.
Ich bin für partnerschaftliches Verhalten insgesamt gesehen und nicht unbedingt an Frauenpolitik, sondern es sollen sich alle wohlfühlen in diesem Staat.
Sie haben in den vergangenen Jahren immer wieder mal Kritik an der patriarchalisch dominierten Gesellschaft geübt.
Solche kritische Worte höre ich jetzt von Ihnen nicht.
Wissen Sie warum?
Weil sich Etliches verbessert hat.
Also ich habe inzwischen erleben können, dass schon partnerschaftliche Strukturen langsam Einzug halten und dass das Patriarchentum zurückgegangen ist, weil es gar nicht mehr anders geht.
Und ich sehe die guten Ansätze, die jetzt schon verwirklicht werden zum Teil, wenn es auch noch nicht auf allen Ebenen durchgeführt wird.
Das ist ganz klar, das sieht man ja in der Gesellschaft.
Wird es im Parlament durchgeführt?
Zum Großteil schon.
Wie lange wird es dauern, bis Diskussionen über Grapsch-Affären gar nicht mehr vorkommen müssen?
Ich nehme an, dass sie jetzt nicht mehr vorkommen.
Nachdem das passiert ist, wird es nicht mehr vorkommen.
die ÖVP-Abgeordnete Ingrid Tichy-Schreder im Gespräch mit Gisela Hopf-Müller zum Internationalen Frauentag.
An dieser Stelle ein Programmhinweis, Frauen in Diskussion, eine Gesprächsrunde mit Frauen in der Politik, auch heute Abend im Journal Panorama unter der Leitung von Christel Reis diskutierender
Familienministerin Sonja Moser, ÖGB-Frauenchefin Irmgard Schmidt-Leitner, Heidi Schmidt vom Liberalen Forum und Madeleine Reiser von den Wiener Grünen.
Heute Abend eine Studiediskussion 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
Auch der Weltsozialgipfel in Kopenhagen steht heute im Zeichen des Internationalen Frauentags.
Das Thema der Generaldebatte Steigerung der Mitwirkung von Frauen am sozialen Fortschritt und an der sozialen Entwicklung.
Was dazu heute konkret zu hören war, das berichtet aus Kopenhagen Constanze Ripper.
Armut, Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung, die zentralen Themen des Gipfels, betreffen Frauen weit mehr als Männer, sagt der schwedische Sozialminister beim heutigen Forum für die Gleichstellung der Frau.
Wir wissen, dass die Weltbevölkerung insgesamt gesünder und besser ausgebildet ist als früher, aber gleichzeitig gibt es einen Trend zur Feminisierung der Armut.
70% der Armen sind Frauen.
Frauen leisten zwei Drittel der Arbeit dieser Welt, bekommen aber nur 5% des Einkommens und besitzen gar nur 1% der Güter.
Die Verbesserung dieser unrühmlichen Statistik ist auch der ersten Frau der USA in Anliegen.
Mehr als zwei Drittel der Kinder, die in der Welt sehr kurz zur Schule gehen oder gar nie, sind Mädchen.
Zwei Drittel der einen Milliarde Analphabeten sind Frauen.
Investitionen in gleiche Ausbildung sind für die globale Wirtschaft extrem wichtig.
Das wissen wir aus Beispielen in Asien und Südamerika, wo ganze Gesellschaften durch Frauenausbildung aus der Armut gerissen wurden.
In Teilen von Asien und Südamerika haben wir gesehen, dass die Bildung von Mädchen
Mrs. Clinton nennt als Beispiel auch die Cremenbank in Bangladesh, die Kredite an die armen Landfrauen vergibt und damit großen sozialen und wirtschaftlichen Erfolg erzielt hat.
Doch auch in den reichsten Ländern sieht es für die Frauen nicht gut aus, zeigt der neueste Report der UNDP, der UNO-Entwicklungsorganisation, sagt Gustav Spaeth, UNDP-Direktor.
Erste Resultate zeigen, dass nur sehr wenige Frauen auch in den Industriestaaten in Regierungen sitzen, weniger als 5 Prozent.
Auch Österreich hat da noch einen weiten Weg vor sich.
In Kopenhagen wird der Internationale Frauentag mit vielen Veranstaltungen begangen.
Am Abend gibt es eine Großdemonstration und einen Fackelzug.
Eine globale Kampagne wird die Tage bis zur Weltfrauenkonferenz in Peking abzählen.
Heute sind es noch 180 Tage und konkrete, auch finanzielle Schritte von den Regierungen fordern.
Damit all die schönen Worte, die seit der ersten Frauenkonferenz 1975 immer schöner geworden sind, endlich in Taten umgesetzt werden.
Wir wechseln vom globalen Blick auf die Frauenprobleme zu einem ganz speziellen Fall, allerdings dem Fall einer sehr prominenten Frau.
Marsha Clark, die Anklägerin im Doppelmordprozess gegen den Sportler O.J.
Simpson, sie muss privat einen zweiten Prozess führen, den um ihre beiden Söhne, drei und fünf Jahre alt.
Der Vater der Kinder, ein Computertechniker, mit dem sie in Scheidung lebt, verlangt vor Gericht das Sorgerecht.
Begründung, Marsha Clark sei als vielbeschäftigte Karrierefrau nicht imstande, für die beiden Buben zu sorgen.
Der Fall Clark hat in den USA heftige Diskussionen ausgelöst und natürlich die Frage aufgeworfen, muss sich Marsha Clark als Staatsanwältin entscheiden, wem sie ihre Zeit widmet, ihren Kindern oder dem Prozess des Jahrhunderts?
14, 15 und 16 Stunden hat sie pro Tag gearbeitet, sagt Marcia Clark, um die Anklage gegen O.J.
Simpson im Jänner fertig zu haben.
Und seit da waren die meisten Tage nicht viel kürzer.
Der Prozess hat aus der relativ unbekannten Staatsanwältin aus Los Angeles einen Medienstar gemacht, der fast täglich und stundenlang im Fernsehen zu hören und zu sehen ist.
Die private Marcia Clark blieb lange verborgen.
Es war nur bekannt, dass sie in Scheidung lebt und zwei Kinder hat und dass sie den Simpson-Prozess als die große Chance ihres beruflichen Lebens sieht.
Die beiden Söhne sind bei Babysittern untergebracht.
Und genau das ist der Umstand, den ihr Mann in seiner Klage auf Sorgerecht vorbringt.
Vernachlässigte Kinder einer Karrierefrau.
amerikanische Frauenorganisationen erschreckt dieses Argument.
Und wenn wir das tun, verlieren wir dafür die Kinder.
Sheryl Flagan leitet die Vereinigung Berufstätiger Mütter in Kalifornien und sie legt Zahlen vor, wie der gerichtliche Streit ums Sorgerecht in Los Angeles ausgeht.
20 Prozent der Kläger sind Väter.
Sie gewinnen aber 63 Prozent der Fälle.
Das heißt, wenn sich ein Vater entschließt, das Sorgerecht für seine Kinder einzuklagen, hat ein Los Angeles gute Chancen, es auch zu bekommen.
Dabei frage kein Richter jemals, wie denn der berufstätige Vater die Kinder versorge, sagt Cheryl Slagan.
Zweierlei Maß für Frau und Mann, wie überall in der Gesellschaft.
Keinesfalls, meint dagegen Jack Rubin von der Organisation Alleinerziehender Männer.
Endlich gibt es Gerechtigkeit und gleiche Chancen für die Väter.
Jedermann weiß das schon lange.
Viele arbeiten ständig im Büro.
Im Falle einer Scheidung heißt das eben Kinder weg.
Und jetzt gilt das auch für Frauen.
Frauenorganisationen fürchten die Beispielwirkung, sollte eine gebildete und juristisch versierte Frau wie Marsha Clark
das Sorgerecht für ihre Söhne verlieren, weil sie dem Richter zu viel arbeitet?
Wer schützt dann die vielen weniger gebildeten Frauen, die sich nicht wehren können?
Und wer garantiert, dass es Kindern beim Vater, der ja meistens auch arbeitet, besser geht?
Und sie argumentieren mit dem Vertrauen, dass der Staat in die Juristin Klag hat.
Wie kann eine Frau im Prozess des Jahrhunderts die Anklage anerkannt, sorgfältig und professionell leiten und gleichzeitig unfähig sein, für ihre Kinder zu sorgen?
Diese Frage werden die Richter beantworten müssen.
Agathe Zupan aus Amerika.
Fünf Minuten nach halb eins und wir haben damit unseren Berichtsteil in diesem Mittagsjournal zum Internationalen Frauentag abgeschlossen.
Der Dollar fällt, der Dollar fällt.
Allein seit 1.
Jänner dieses Jahres, also in kaum mehr als zwei Monaten, hat die Austria-Presseagentur gezählte 295 Meldungen zu diesem Thema mit dieser Schlagzeile über die Computerbildschirme gejagt.
In den letzten Tagen haben sich die Meldungen über den Dollar wieder überschlagen.
Immer neue Mindestkurse sind wieder unterboten worden.
Heute Nacht lag der Tiefstkurs des Dollar gegenüber der Mark bei 1,34 Pfennig.
Hat sich dann gegen heute früh wieder auf 1,37 Mark erholt.
In Wien liegt er derzeit bei unter 10 Schilling.
Der Abwärtstrend für den Dollar scheint nach wie vor umgebrochen.
Die Nervosität auf den Devisenmärkten hält an.
Geht uns der Dollar als Leitwährung endgültig verloren?
Womit werden wir in Zukunft die Ölrechnung bezahlen?
Geht der Schilling mit der Mark in gefährliche Kurshöhe, die unsere Exporte und den Fremdenverkehr verteuern?
Diese Fragen untersucht Hans Adler.
Drei Währungen sind in das Spiel um den Dollar eingepumpten.
Der japanische Yen, der Dollar selbst und die deutsche Mark.
Die Japaner liefern große Mengen Elektronik, Autos und vor allem Textilien nach Amerika.
Wenn der Dollar billiger wird, werden japanische Waren in Amerika teurer.
Große Nervosität daher heute Nacht unserer Zeit in Tokio.
Die Nationalbank Japans hat kräftig Dollars aufgekauft, um den Kurs zu stützen.
Mehr als psychologische Pille für die eigene Wirtschaft, denn als Kursbeeinflussung.
Die Notenbanken stehen den gewaltigen Geldflüssen, die hinter der internationalen Spekulation stecken,
praktisch wehrlos gegenüber.
Sie müssen ja in echten Währungen aufkaufen, was andere in derivativen Geschäften mit nur geringem Kapitaleinsatz in Bewegung bringen.
Den Amerikanern kann der Dollarkursverfall auch nicht mehr egal sein, denn wenn auch die japanische Konkurrenz teurer wird, die inzwischen nicht unbeträchtliche Erdölrechnung der USA steigt dadurch auch und der Riesenkredit an Mexiko wird mit dem Dollar immer weniger wert und er soll ja in Öl bezahlt werden.
Ziel der weltweiten Spekulation ist die Mark.
Selbst gemeinsame Aktionen der europäischen Notenbanken in der vergangenen Woche haben den Höhenflug der Mark bisher nicht wirklich anhalten können.
Dahinter steckt natürlich schon der Schock des Zusammenbruchs der Berings Bank und die fast gleichzeitige Abwertung der spanischen und der portugiesischen Währung, die Schwäche der Lira und des britischen Fundes.
Wie weit der Dollar noch nach unten gehen wird, weiß man nicht.
Auf eine Trendumkehr setzt im Augenblick niemand.
Die möglichen Folgen?
Die Mark bleibt sicher noch eine Weile unter Aufwertungsdruck und was mit ihr geschieht, ist auch das Schicksal des Schillings.
Damit werden unsere Importe billiger, aber Export wird schwerer.
Allerdings spielt sich ein Großteil unseres Außenhandels und des Fremdenverkehrs mit Deutschland ab.
Und schließlich ist der fixe Mark-Schilling-Kurs ein Schutz gegen die Spekulation.
Wir haben im vergangenen Jahr bewiesen, dass wir diese Relation nicht verlassen, als die Spekulation zum ersten und bisher einzigen Mal deutlich angeklopft und auf Schilling-Aufwertung spekuliert hat.
Bis jetzt hat sie es deshalb noch nicht wieder versucht.
An eine Änderung des Mark-Schilling-Kurses in dieser Situation ist also nicht zu denken.
Der Dollar als Leitwährung bleibt auf jeden Fall.
Es gibt keine Währung der Welt, von der genug im Umlauf ist, um den Handel mit jenen Ländern zu bezahlen, deren Währungen man nicht will.
Kein Mensch würde Öl in saudischen Rial oder russisches Gas in Rubel bezahlen oder koreanische Autos in Won.
Für die Finanzierung des Welthandels ist auch von der harten Mark viel zu wenig auf dem Markt.
Der Dollar bleibt also Welthandelswährung, und die Handelswährung ist unausweichlich auch die Leitwährung der Welt.
Hans Adler zum Sturzflug des Dollar.
Wir bleiben im Bereich Wirtschaft, wechseln aber zurück nach Österreich zu einer der seltenen Erfolgsstorys aus dem Bereich Verstaatlichte.
Der staatliche Edelstahlkonzern Böhler Udeholm geht jetzt an die Börse und es ist das ein weiterer Schritt der Umsetzung des Privatisierungsauftrags der OEAG, der Verstaatlichten Dachgesellschaft also.
Schon im Vorjahr wurden ja beispielsweise die Vöstalpine TEC und die ÖMV mehrheitlich privatisiert.
Jetzt ist Böhler-Udeholm dran und die Chancen sind gut, berichtet Ernst Wainisch.
Im vergangenen Herbst wurde die Böhler-Udeholm AG durch eine Eigenmittelstärkung in der Höhe von 2,5 Milliarden Schilling von der Eigentümerin der ÖIAG für den Börsegang fit gemacht.
Und dieser Börsegang, die Zeichnungsfrist, läuft von 28. bis 30.
März, ist tatsächlich etwas Besonderes, sagt CA-Generaldirektor Schmidt-Chiari.
Es ist die Privatisierung von Böhler-Udeholm die zweitgrößte Maßnahme,
Die zweitgrößte Privatisierung aus dem ÖAG-Bereich, meint CA-Chef Schmidt Chiari.
Die Kreditanstalt koordiniert ja die Transaktion.
Ausschlaggebend für den Börsegang der Stahlkocher ist die gute Geschäftslage.
Das Ergebnis konnte stark verbessert werden und auch die Produktivität wurde gesteigert.
Ein Beispiel 1991 erzeugte im Edelstahlwerk Kapfenberg ein Mann 381 Tonnen Edelstahl.
Heute sind es nahezu 700 Tonnen.
Klaus Reidel, Vorstandsvorsitzender der Böhler Udeholm, über die Gründe des Erfolgs
Wir haben nach einem sehr harten Restrukturierungsprogramm in den Jahren 1992 und 1993, 1994 wirklich den Turnaround geschafft.
Wir schließen das Geschäftsjahr 1994 mit einem positiven Ergebnis von 513 Millionen Schilling ab.
Im Vorjahr, im Jahr 1993, war dieses Ergebnis noch 472 Millionen minus, sagt Klaus Reidel.
Dieser eine Milliarde Gewinn heißt aber auch, dass heute 2000 Menschen weniger bei Böhler Udeholm arbeiten als vor dem Sanierungsprogramm.
Außerdem hat auch die größere Nachfrage und das Preisniveau am internationalen Edelstahlmarkt die Sanierung von Böhler Udeholm beschleunigt.
Ursprünglich war ja der Börsegang erst für nächstes Jahr vorgesehen.
Übrigens, wie viel man für eine Edelstahlaktie beraten muss, wird am 27.
März festgelegt.
In Hannover hat heute die größte Computer-Fachmesse Europas begonnen, die Cebit 95.
So viele Aussteller wie noch nie, nämlich mehr als 6.000, warten auf voraussichtlich 680.000 Besucher.
Schwerpunkt des Zentrums für Bürotechnik, Information und Telekommunikation ist die Welt der Personalkomputer.
Kleiner, schneller, billiger war bisher jährlich der Trend, jetzt heißt es zusätzlich lauter, bunter, unterhaltsamer.
Einen ersten Überblick darüber, was heuer auf die Elektronik-begeisterten Heimanwender zukommt,
den liefert direkt aus Hannover Josef Schwenzer.
Der Computer ist schon längst mehr als eine Rechen- oder Schreibmaschine.
Ein Computer muss mehr können als nur piepsen.
Er muss Musik spielen können, am besten gleich von der CD.
Er muss Filme zeigen können oder gleich das gesamte Fernsehprogramm samt Teletext.
Und dann muss der PC telefonieren können, Faxe verschicken und empfangen.
Und wenn die Leitung dafür taugt, dann gehört zum Telefon das Bild.
Videokonferenzen und Bildtelefon, das sind keine Wunsch- oder Albträume mehr.
Sie sind hier auf der Cebit.
Apple zeigt seine Power-PC-Geräte mit Quicktime-Videokonferenzen und eingebautem Fernsehempfänger.
Siemens Nixdorf packert Bell und viele andere Führen-Computer vor, die einem Familienunterhaltungszentrum gleichen.
Von Apple kommt ein kleines schwarzes Kästchen namens Pipin.
Es wird an den Fernseher angeschlossen und per Infrarot-Fernbedienung gesteuert.
Eine CD eingelegt und auf dem Schirm läuft ein Videospiel, ein Spielfilm oder ein Multimedia-Programm ab.
Pipin ist ein ausgewachsener Apple-Macintosh-Computer, nur dass er nicht so aussieht.
Computer und Unterhaltungselektronik wachsen zusammen.
Dazu gehört auch die entsprechend leistungsfähige Technik.
Marktführer Intel hat die nächste Generation seiner Rechenbausteine angekündigt, den P6 oder Hexium.
Der Vorgänger Pentium wird heuer zum Maß der Dinge für Standardrechner.
Konkurrenten NextGen und AMD wollen ihre Pentium-Konkurrenten spätestens Mitte des Jahres auf den Markt werfen.
Ein Preisrutsch um rund 4.000 Schilling ist programmiert.
Die Pentium-Technik zieht allmählich auch in die tragbaren Computer ein.
Stromspartechnik und ausdauernde Lithium-Ionen-Akkus machen es möglich.
Die Preise sind allerdings noch weit jenseits der 30.000 Schilling-Schmerzgrenze.
Zugleich gehört üppiger Sound auch bei den Notebooks zum guten Ton.
Was bei Apple schon vor 10 Jahren üblich war, Stereoklang statt Piepsen, das können jetzt auch die DOS-Geräte.
Apropos DOS, das gewohnte Disk Operating System lebt weiter.
Die neue Windows-Version von Microsoft, Windows 95, ist hier in Hannover immer noch nur als Vorversion zu begutachten.
Ebenso übrigens das Operating System Nummer 2, kurz OS2, von IBM für PowerPC.
Apropos PowerPC, die vermeintliche Alternative zur Intels Marktbeherrschung, nämlich Motorolas PowerPC-Chip, wird nach wie vor nur von Apple für die breite Masse vermarktet und demnächst auch von Pioneer hergestellt.
Weitere Trends, CD-ROM ist selbstverständlich geworden, das Titelangebot auf den kleinen Silberscheiben wächst ins Unüberschaubare, von Lexika über Programmsammlungen bis zu echten Multimedia-Anwendungen wie interaktive Spiele, Lernanwendungen oder Reiseführer.
Die neuen CD-Laufwerke sind doppelt so schnell wie im Vorjahr, damit laufen auch Videos flüssiger.
Bei der Kommunikation ist ISTN auf dem Vormarsch, das digitale Sprach- und Datennetz.
Damit können rund zehnmal so schnell Daten übertragen werden wie auf einer normalen Telefonleitung.
Das alles ist hier auf der CeBIT in Hannover bis 15.
März zu sehen oder in kleineren Dimensionen im April in Wien bei der IFABO.
Und wir bleiben im Bereich Hightech, genau über 36.000 Kilometer über die Erdoberfläche.
Auch Wettersatelliten werden älter.
Eumetsat, die Organisation, hat heute in Wien eine neue Generation vorgestellt.
Peter Sterzinger war dabei.
Mit dem Testbetrieb des ersten Meteosat vor 18 Jahren hat die europäische Meteorologie die Froschperspektive verlassen.
Seitdem sind Satellitenbilder und Daten zu einem unverzichtbaren Bestandteil der alltäglichen Prognosearbeit und zum anderen wesentliche Basis der Forschung und des Umweltschutzes geworden.
Die Europäische Vereinigung Eumetsat betreibt die vor allem für Europa bestimmten geostationären Satelliten, die immer die gleiche Position über dem Äquator einnehmen.
Mittlerweile hat Meteosat 6 den Probebetrieb aufgenommen.
Doch diese Reihe läuft nun aus, denn es wird bereits die zweite Satellitengeneration entwickelt.
Sie wurde heute von Volker Thiem von Eumetsat auf der Hohen Warte in Wien vorgestellt.
Der erste Satellit soll im Jahr 2001 betriebsbereit sein und um einiges mehr können als die bis dahin weiterdienenden Modelle.
Einmal verdoppelt sich die Bildausbeute, denn die Intervalle werden von 30 auf 15 Minuten verkürzt.
Des Weiteren stehen dann 12 Kanäle zur Verfügung.
Damit steigt die Messgenauigkeit um das Vierfache.
Die Klassifikation von Wolkensystemen wird verfeinert.
Und entscheidende Fortschritte sowohl bei räumlich als auch zeitlich besser aufgelösten Prognosen werden erwartet.
Ebenso für die Umwelt- und Klimaforschung.
Parallel wird auch der Einsatz von Polumlaufenden Satelliten ab dem Jahr 2001 vorbereitet.
Diese Satelliten umkreisen die Erde entlang der Meridiane und erfassen jedes Gebiet der Erde mindestens einmal täglich.
Freilich kein Ersatz für die tägliche Fülle der Meteosat-Bilder vom gleichen Ausschnitt.
Doch die Vorteile liegen anderswo, erläutert Volker Thiem.
Die Vorteile liegen eindeutig darin, dass die polarumlaufenden Satelliten, wie der Name schon sagt, die Pole abdecken.
Die Pole sind die weißen Flecken, die die geostationären Satelliten nicht abdecken.
Deswegen nur mit den polarumlaufenden Satelliten haben wir ein System, was quasi die gesamte Erde abdeckt.
Zum anderen ist die hohe Auflösung der Satelliten ein weiterer Vorteil.
Geostationäre Satelliten sehen auf die Erde aus 36.000 Kilometer Höhe, Polarumlaufende aus 800 Kilometer Höhe.
Dadurch haben sie natürlich eine wesentlich höhere Auflösung.
Der Nachteil der Polarumlaufenden ist, dass sie natürlich nicht den Ausschnitt der Erde Europa 24 Stunden am Tag abdecken.
Der Nachteil ist aber gleichzeitig auch der Vorteil, denn sie haben Informationen nicht für einen Teil der Erde, sondern für den gesamten Globus.
Österreich ist nun Mitglied von Eumetsat.
Die Rolle unseres Landes aus der Sicht von Eumetsat?
Wir sind dankbar, dass Österreich jetzt als 17.
Mitgliedstaat bei Eumetsat beigetreten ist.
Nur die umfassende Solidarität aller europäischen Länder mit Eumetsat kann eine tragfähige Grundlage für die Zukunft, für die neuen Satellitensysteme der Zukunft sein.
Österreich war ja bisher das einzige Land der westeuropäischen Länder, das nicht gleich beigetreten ist, aus Gründen, die sich unserer Kenntnis entziehen.
Umso wichtiger ist es, dass Österreich den Kreis der westeuropäischen Länder umfassend schließt.
Österreichische Firmen haben bereits Aufträge und weitere werden folgen, möglicherweise in Höhe von 300 Millionen Schilling.
Zurück noch einmal jetzt in die Niederungen der Politik, konkret der israelischen Innenpolitik.
Israels Premier Rabin kämpft mit neuen Schwierigkeiten.
Ein Korruptionsskandal um den Gewerkschaftsbund Histatrut könnte ihn den Rest am Boden für die kommenden Wahlen kosten.
Histatrut steht Rabins sozialdemokratischer Arbeit dabei nahe und gilt als dessen Machtstütze.
Die Polizei prüft jetzt Vorwürfe, dass in den Jahren 91 bis 93 Geld und Einrichtungen der Gewerkschaft für private Wahlkampagnen missbraucht worden seien.
Hören Sie Einzelheiten von Ben Segenreich.
Bei den letzten Gewerkschaftswahlen hat eine von der Partei abgespaltene Liste junger und ehrgeiziger Reformer einen Erdrutschsieg davongetragen.
Das war schon ein schwerer politischer Schlag für die überheblichen Apparatschicks gewesen.
Doch jetzt kommt das dicke Ende erst nach.
Die neun jungen Herren durchforsteten die Bücher.
Sie haben der Polizei umfangreiches Material zur Verfügung gestellt.
Offiziell ist, dass die Polizei intensiv wegen Straftaten ermittelt.
Die ersten Anklageschriften könnten bald fertig sein.
Was genau verbrochen wurde und wer verdächtig ist, das wird nicht offiziell gesagt, aber einiges ist durchgesickert.
Es geht im Wesentlichen darum, dass Gelder und Einrichtungen der Gewerkschaft zwischen 1991 und 1993 für private Kampagnen missbraucht wurden, sowohl vor den internen Vorwahlen der Arbeiterpartei als auch vor den Gewerkschaftswahlen.
Und hineinverwickelt sind offenbar einige prominente Parteifunktionäre an der Spitze der jetzige Verkehrsminister Israel Kessar, der jahrelang Chef des Gewerkschaftsbundes war und sich sogar um den Parteivorsitz beworben hat.
Anhand gefälschter Rechnungen soll die Gewerkschaftskasse mit Ausgaben für Wahlversammlungen, Buffets, Reisen, Plakate und sogar für die Bespitzelung politischer Rivalen belastet worden sein.
Kolportierte Schadenssumme rund 35 Millionen Schilling.
Die Polizei hat einen Kronzeugen aus dem inneren Gewerkschaftsapparat und wirkt sehr selbstsicher.
Die Regierungspartei zeigt Anzeichen von Panik und versichert, dass die Partei als solche sauber ist.
Ob einzelne Politiker sich schuldig gemacht haben, würden die Polizei und die Gerichte zu klären haben.
Und wem nützt der Skandal?
Natürlich der Rechtsopposition, die den Umfragen ohnehin schon seit Monaten vor der Arbeiterpartei liegt.
und der jungen Garde in der Partei, die nun von Premier Rabin einen Kehr ausfordert und auf Schlüsselpositionen in einem Kabinett Rabin II spekuliert.
9 vor 1 zur Kultur.
Seit Herbst 92 ist Dominik Mentha Intendant des Tiroler Landestheaters.
Der anfänglich provokante Kurs, den er zu Beginn mit Stücken wie Panizzas Liebeskonzil gesteuert hat, der hat sich längst zu einem gemäßigteren Kurs gewandelt.
Mentha, dessen Wiederwahl im Sommer von den Tiroler Politikern beschlossen werden muss, hat heute Vormittag seinen Spielplan für die kommende Saison präsentiert.
Aus Innsbruck dazu Christoph Rohrbacher.
Als Dominic Menta, ein junger Schweizer, vor zweieinhalb Jahren die Leitung des Tiroler Landestheaters übernahm, da war mancherorts die Aufregung groß.
Stücke wie das kirchenfeindliche Liebeskonzil erreichten immerhin das Lefebriana Rosenkränze vor dem Theaterbeteten.
Und Regiemätzchen, insbesondere bei der Oper und Operette, vertrieben die Abonnenten scharenweise.
Am Ende des ersten Jahres hatten fast ein Drittel der Abonnenten rund 2300 dem Landestheater gekündigt.
Seither müssen sich Menta und sein Team an der Abendkasse beweisen.
Von Provokationen und allzu gewagten Inszenierungen ist schon längst nicht mehr die Rede.
Die Skandale der letzten Zeit waren wenn dann hinter den Kulissen zu finden.
Etwa als die erfolgreiche Leiterin des Tanztheaters Eva-Maria Leichenberg-Thöni in einer knappen Pressesendung mitteilte, dass sie wegen innerbetrieblicher Differenzen ihr Amt mit Ende der Spielzeit zurücklegt.
Ein schwerer Angriff indirekt auf Intendant Menter, der längst den Eindruck erweckt, als wolle er länger als die vertraglich vereinbarten fünf Jahre in Innsbruck bleiben und das inzwischen bestätigt.
von Seiten der zuständigen Politiker
Das ehrliche Bedürfnis besteht, dass wir diese Form von Theater weitermachen, die wir hier anbegonnen haben, dann besteht das Interesse.
Seine Visitenkarte dafür hat er auch schon gestaltet.
Den Abonnentenschwund hat er großteils an der Abendkasse wettgemacht, jedenfalls im großen Haus, das einen Auslastungsgrad von 80 Prozent erreicht.
Und gerade durch das sehr erfolgreiche Tanztheater von Frau Lachenberg kann er nebst guten Finanzen auf einen wirklichen Dreispartenbetrieb mit Tanz, Schauspiel und Operette hinweisen.
Und ich bitte das auch mal nach außen zu beobachten, wo es das in der Form wirklich noch gibt.
Mit vergleichbaren Theatern.
Drei Sparten.
Wirklich eine Tanzsparte voll ausgebaut, eine Schauspielsparte voll ausgebaut, eine Opensparte voll ausgebaut.
Und ein Spielplan, der sich nicht der Verflachung hingibt.
Also ich bitte auch da mal zu gucken, was eigentlich sonst vergleichbare Theater zur Zeit für einen Spielplan anbieten.
Dominic Menta, der Intendant des Tiroler Landestheaters, sein Spielplan für die kommende Saison, einer ohne Kanten mit Romy und Julia, mit dem Kirschgarten oder dem Kädchen von Heilbronn.
Sechs vor eins, die Schlussnachrichten.
Österreich.
Bundeskanzler Warnitzki hat die Kritik von freiheitlichen Obmann Jörg Haider an der Solidaritätsveranstaltung für die Angehörigen der Bombenopfer in der Wiener Stadthalle scharf zurückgewiesen.
Haider hatte gemeint, das Konzert sei eine pietätlose Stimmungsmache von Staatskünstlern gegen die Freiheitlichen gewesen.
Dazu sagte Warnitzki, Haiders Äußerungen seien eine in Österreich bisher nicht bekannte Form der Herabwürdigung einer demokratischen Solidaritätsaktion mit den Angehörigen von vier Mordopfern.
Einen Tag nach der Budget-Einigung der Koalitionsparteien geht die Diskussion über den Staatshaushalt weiter.
Freiheitlichen Chef Haider bezeichnete den Budget-Entwurf als Schwindelbudget.
Statt des von Finanzminister Lazi in der angegebenen Defizits von 102 Milliarden, befürchtet Haider eine neue Verschuldung von 135 bis 180 Milliarden Schilling.
Die Grünen kritisieren, dass das Budget einen deutlichen Akzent zur Frauendiskriminierung setze.
Klubobfrau Pitovic sagte, die Kürzung des erhöhten Karenzgeldes bringe nichts für die Budgetsanierung.
Die Klubchefin des liberalen Forums, Schmidt, meinte, gespart werde nur bei den Schwachen.
Die Regierung habe überall dort, wo es Interessensvertretungen gebe, einen Rückzieher gemacht.
Wo es keine Vertretung gebe, habe sie zugeschlagen.
Das Wetter heute Nachmittag im Großteil Österreichs sonnig, im Westen allerdings immer mehr Wolken, in Vorarlberg auch erst die Regenschauer.
Kräftiger, föhnlicher Südwind.
Temperaturen heute 5 bis 12 Grad.
Morgen Donnerstag dann kalt und zeitweise Schneefall.
Im Osten ab und zu Regen.
Ein knapper Meldungsüberblick stand am Ende dieses Mittagsschonals.
Für die Technik Kurt Pascha verantwortlich zeichnet die Ablaufregie besorgte Wolfgang Wiedmann und der Moderator war Werner Löw.
Einblendung: Haider. Haider bezeichnet das Budget als "Schwindel" und kritisiert die zu geringen Einsparungen.
Mitwirkende:
Langpaul, Thomas [Gestaltung]
, Petrovic, Madeleine [Interviewte/r]
, Poschner, Helma [Gestaltung]
, Dittlbacher, Fritz [Gestaltung]
, Schmidt, Heide [Interviewte/r]
, Khol, Andreas [Interviewte/r]
, Kostelka, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1995.03.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Verhandlung
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Diskussion
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Finanzpolitik
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Opposition
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Soziales
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Frauen
;
Regierung
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: König, Iby. Der emeritierte Bischof von Eisenstadt ist 82-jährig gestorben. Er, der kroatisch-ungarische Wurzeln besaß und im slowakischen Pressburg geboren wurde, setzte sich vor allem für die burgenländischen Volksgruppen ein.
Mitwirkende:
Kaup, Johannes [Gestaltung]
, König, Franz [Interviewte/r]
, Iby, Paul [Interviewte/r]
Datum:
1995.03.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Religion
;
Porträt
;
Tod
;
Minderheiten
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Burgenland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Sheryll Slegan, Vorsitzende Vereinigung der berufstätigen Mütter in Kalifornien, Jack Roubin, Sprecher der Vereinigung alleinerziehender Väter. Marsha Clark, die Anklägerin im Simpson-Prozess kämpft nun in einem Verfahren um das Sorgerecht für ihre Kinder. Der geschiedene Ehemann argumentiert, sie habe aufgrund ihrer Aufgabe zu wenig Zeit für ihre Kinder.
Mitwirkende:
Zupan, Agathe [Gestaltung]
, Slegan, Sheryll [Interviewte/r]
, Roubin, Jack [Interviewte/r]
Datum:
1995.03.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Diskussion
;
Familie
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Soziales
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Frauen
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Justiz und Rechtswesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten