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Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagssjournal.
Ein Mittagssjournal, zu dem sie Udo Bachmeier begrüßt.
Das Giftgasattentat in der U-Bahn von Tokio, das ist das zentrale außenpolitische Thema.
Sie hören dazu auch einen Augenzeugen, der selbst leicht verletzt wurde.
In Deutschland wird die Debatte rund um die Abschiebung von Ausländern immer heftiger.
Österreichs Innenminister Löschnack äußert sich zu Nachfolgefragen innerhalb der Staatspolizei.
Der neue Mann an der Spitze der Staatspolizei als Nachfolger von Stapo-Chef Kessler heißt Hein-Jürgen Mastaljé, bisher Klagenfurter Leiter der Stapo.
Darüber hinaus im Mittagsjournal die Fortsetzung der ÖVP-Obmann-Debatte.
Der Beginn des Schimanek-Prozesses.
Causa-Konsum, welche der Firmen sollen in die Insolvenz geschickt werden.
Sportunfälle werden immer schwerer.
Und Kultur?
Ein italienischer Film hat sich der Lage im postkommunistischen Albanien angenommen.
Wir beginnen mit Meldungen zusammengefasst von Elisabeth Manas, es liest Andreas Ilavski.
Japan.
Auf die U-Bahn von Tokio ist ein verheerender Giftanschlag verübt worden.
Mindestens sechs Menschen wurden getötet, bis zu 1500 verletzt.
Einige von ihnen schweben noch in Lebensgefahr.
Eine Sonderkommission der japanischen Polizei ermittelt wegen versuchten Massenmordes.
Über Täter und Motiv der Anschlagsserie zur Hauptverkehrszeit fehlt noch jeder Hinweis.
Die Polizei ist überzeugt, dass eine organisierte Gruppe in mehreren Waggons Giftpakete abgelegt hat.
Das Giftgas Vasarin.
Dieses Mittel ist während des Zweiten Weltkrieges in Nazideutschland entwickelt worden.
Es ist ein Nervengas, lähmt das Nervensystem und führt zu Herz- und Atemstillstand.
Schon geringe Mengen können tödliche Folgen haben.
Über die Hintergründe der Anschläge liegen keinerlei Angaben vor.
Bei der Gemeinderatswahl in Niederösterreich haben SPÖ und ÖVP Verluste erlitten.
Die ÖVP verlor gegenüber der letzten Gemeinderatswahl 9 Prozentpunkte.
Sie kam auf 40,4 Prozent.
Die SPÖ erreichte 32,5 Prozent.
Dies ist ein Minus von 4,8 Prozentpunkten.
Die Freiheitlichen gewannen 3 Prozentpunkte dazu, sie kamen auf 7,9 Prozent.
Gewinne gab es auch für die Grünlisten, diesmal erreichten sie 2,2 Prozent.
Das liberale Forum kam auf 1,3 Prozent.
Die der ÖVP nahestehenden Listen erhielten 6,7 Prozent, die der SPÖ 1,3 Prozent.
Der Nationalrat befasst sich heute in einer Sondersitzung mit der Konsumkrise.
Einberufen wurde die Sitzung auf Antrag der Freiheitlichen.
Heute findet auch eine Versammlung der Konsumgläubiger statt.
Die Konsumspitze will darüber beraten, welche Firmenteile in den Ausgleich geschickt werden.
Im Landesgericht Wien hat heute der Prozess gegen Hansjörg Schymanek Junior begonnen.
Der 31-Jährige muss sich wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verantworten.
Er soll die paramilitärische Vereinigung Kameradschaft Langenleus gegründet haben.
Schymanek Junior gilt als enger Vertrauter des inhaftierten Neonazi-Führers Gottfried Küssl.
Schymanek droht eine lebenslange Haftstrafe.
Er hat in einer Videoaufzeichnung verkündet, er wolle die Republik beseitigen und die Macht gewaltsam an sich reißen.
Diese Aufzeichnung hat zu Schymaneks Festnahme im September vergangenen Jahres geführt.
Die Verbraucherpreise sind in Österreich im Februar im Jahresabstand um 2,4 Prozent gestiegen.
Damit hat sich die Inflationsrate leicht abgeschwächt.
Sie betrug im Jänner noch 2,7 Prozent.
Die Parlamentswahlen in Finnland haben einen Machtwechsel gebracht.
Die bisher oppositionellen Sozialdemokraten wurden stimmenstärkste Partei.
Eine schwere Niederlage erlitten die Konservativen und die Zentrumspartei, sie waren bis jetzt in der Regierung.
Der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Paavo Liponen, wird voraussichtlich mit der Regierungsbildung beauftragt.
Algerien.
Eine bekannte Fernsehjournalistin ist in einem Vorort von Algier Opfer eines Mardanschlages geworden.
Sie wurde erschossen.
Ihre Schwester erliet schwere Verletzungen.
Der Anschlag dürfte wahrscheinlich von muslimischen Fundamentalisten verübt worden sein.
Sie haben damit seit Mai 1993 in Algerien insgesamt 30 Journalisten ermordet.
Frankreich.
Auf Korsika sind heute früh 35 Bomben explodiert.
Verletzt wurden vier Menschen, der Sachschaden hält sich aber in Grenzen.
Betroffen waren in erster Linie Verwaltungshochhäuser und Bankfilialen.
Bisher hat sich niemand zu den Terrorakten bekannt.
Es wird vermutet, dass Separatisten dafür verantwortlich sind.
Deutschland.
Säuglinge können in Europa erstmals gegen Keuchhusten geimpft werden.
Wie ein Institut bei Frankfurt mitteilte, kann das Medikament schon vom dritten Lebensmonat angespritzt werden.
Es soll auch gegen Diphtherie und Tetanus immunisieren.
Österreich.
Bei der jüngsten Lotto-Runde 6 aus 45 gab es keinen Sechser.
Demnach werden in der kommenden Woche voraussichtlich 35 Millionen Schilling ausgespielt.
Sieben Personen erzielt mit einem Fünfer mit Zusatzzahl mehr als 720.000 Schilling.
Beim Joker-Spiel kam ein Wiener auf 4,5 Millionen Schilling.
Fünf nach zwölf war es soeben.
Morgen kommt er, zumindest laut Kalender, der Frühling, wenn Sie es genau wissen wollen, in der Nacht auf morgen, um 3.14 Uhr.
Und da stellt sich naheliegenderweise die Frage, wird es auch ein entsprechendes Wetter geben?
Christian Hundorf mit einer Antwort.
Im Gegenteil, die Eisbären lassen grüßen, immer mehr kommt die Luft vom Nordpol über Skandinavien zu uns.
In den nächsten beiden Tagen zeigt der Winter noch einmal, was in ihm steckt.
Man muss im Großteil Österreichs zumindest mit etwas Schneefall rechnen, freundlicheres und meist trockenes Wetter findet man nur im Süden.
Wir sehen uns zunächst aber einmal an, wie das aktuelle Wetter aussieht, die Meldungen aus den Landeshauptstädten.
In Wien und in Eisenstadt ist es bedeckt bei 5 Grad.
Der Nordwind weht in Eisenstadt mit 25 Kilometer pro Stunde.
St.
Pölten bedeckt 3 Grad, Südwestwind 20 Kilometer pro Stunde, Linz leichter Regen 2 Grad, Nordwestwind 30 Kilometer pro Stunde, Salzburg bedeckt 3 Grad, Innsbruck leichter Schneeschauer 2 Grad, Bregenz leichter Schneeschauer 1 Grad,
Graz bedeckt 2 Grad und Klagenfurt leichter Schnee, Regen 2 Grad.
Einige Schneeschauer oder Regenschauer sind heute Nachmittag vor allem an der Nordseite der Alpen zu erwarten, zwischen Vorarlberg und der Obersteiermark, vereinzelt auch im Osten.
Zwischendurch lockert es hier aber auch auf.
Im Süden klingt der Schneefall ab und ab dem mittleren Nachmittag kommt zeitweise die Sonne hervor.
Die Temperaturen erreichen 2 bis 7 Grad.
Der Nordwestwind legt noch zu und wird heute Abend und in der Nacht stürmisch mit Böen bis 80 Kilometer pro Stunde.
Außerdem gibt es heute Nacht im Großteil Österreichs einige Schneeschauer, nur in Graz und in Klagenfurt bleibt es wahrscheinlich trocken.
Die tiefsten Temperaturen liegen zwischen plus ein und minus drei Grad.
Winterlich geht es morgen Dienstag im Großteil Österreichs weiter.
Zeitweise schneien wird es vor allem an der Nordseite der Alpen von Veradelberg bis zu den niederösterreichischen Voralpen.
Im Flachland im Osten gibt es einzelne Schneeschauer, im Süden kommt hin und wieder die Sonne hervor und es bleibt hier höchstwahrscheinlich trocken.
Es ist wieder sehr windig, manchmal auch stürmisch im Donauraum und auf den Bergen mit Windböen bis 80 km pro Stunde.
Die Temperaturen erreichen meistens nur 0 bis 5 Grad, in Graz und in Klagenfurt sind 8 Grad möglich.
Jene, die Skifahren sind, sollten sich besonders warm anziehen.
In 2000 Meter Höhe hat es eisige minus 10 Grad, bei stürmischem Wind wirken die minus 10 Grad so wie minus 30 Grad bei Windstille.
Der Mittwoch beginnt frostig und kalter Nordwestwind lässt auch tagsüber nur minus 1 bis plus 5 Grad zu.
Im Großteil Österreichs dabei wechselnd bewölkt und noch ein paar Schneeschauer.
Trocken und überwiegend sonnig wird es im Süden sein, aber auch in Vorarlberg und Tirol kommt am Nachmittag immer mehr die Sonne zum Zug.
Ein Blick auf die Uhr, 12 Uhr und 8 Minuten ist es jetzt.
Mindestens sechs Tote, mehr als 1500 Verletzte, so lautet die jüngste Bilanz des heimtückischen Giftgasanschlags auf die U-Bahn von Tokio heute früh.
Laut Angaben der japanischen Behörden haben ein oder mehrere Täter an mehreren Stellen des U-Bahn-Netzes Behälter mit dem Giftgas Sarin deponiert.
Austretende Dämpfe haben dann zu der Katastrophe geführt, die nur durch Zufall nicht noch schlimmer geworden ist.
Zum Zeitpunkt des Anschlags waren am Montagmorgen besonders viele Menschen unterwegs.
Zu jenen Details, die man zur Stunde eruieren kann, näheres aus Tokio von Jens-Peter Marquardt.
Ein Albtraum wurde wahr heute früh, kurz nach 8 Uhr, mitten in der Rushhour.
Sechs Menschen starben, tausend mussten ins Krankenhaus, als sich plötzlich giftige Dämpfe in der Tokyoter U-Bahn ausbreiteten.
Betroffen waren zwei vielbefahrene Linien unter der Innenstadt.
An einer Station brachen 30 Fahrgäste zusammen, an einer anderen Station mussten 60 Menschen mit Vergiftungen behandelt werden.
Hunderten wurde übel, einige liegen mit lebensgefährlichen Vergiftungen im Krankenhaus.
Ein Arzt berichtet, dass der Zustand einiger Patienten immer schlechter werde.
Nach ersten Informationen war es ein Attentat.
Augenzeugen sagen aus, ein 30 bis 40 Jahre alter Mann mit Sonnenbrille sei an einer Station ausgestiegen und habe ein Lunchpaket in der U-Bahn liegen gelassen.
Daraus seien die giftigen Dämpfe entwichen.
Der Bahnhofsvorsteher, der das Päckchen aus dem Zug holte, starb kurz darauf.
Die Polizei fand in einem anderen Zug ein weiteres verdächtiges Paket.
Die Päckchen wurden in einem Bahnhof unter dem Regierungsviertel sichergestellt.
Es gibt bisher keinen Hinweis auf ein Motiv für das Attentat und auch kein Bekennerschreiben.
Die Polizei schließt einen terroristischen Hintergrund der Tat nicht aus.
Die japanische Regierung hat die Sicherheitskräfte angewiesen, alle Verkehrseinrichtungen des Landes verstärkt zu kontrollieren.
Angestellte der U-Bahn-Gesellschaft erklären, das Gas habe man noch an den Fahrkartenschaltern ein Stockwerk über den Bahnsteigen gespürt.
Chemiker haben das Gas inzwischen als Sarin identifiziert, eine extrem giftige, unsichtbare Substanz, die in kurzer Zeit zum Tod führt.
Ein in Deutschland im Zweiten Weltkrieg entwickeltes Kampfgas.
Die gleiche Substanz hatte im vergangenen Sommer in der japanischen Stadt Matsumoto sieben Menschen getötet und 50 verletzt.
Die Umstände dieser Vergiftung konnten bisher nicht aufgeklärt werden.
Ein zunächst verdächtigter Anwohner musste dort wieder freigelassen werden, nachdem klar wurde, dass er nicht der Schuldige war.
Es könnte sein, dass ein Wahnsinniger in Japan herumläuft und alle paar Monate gezielt Menschen mit Sarin vergiftet.
Spuren von Sarin wurden im vergangenen Juli auch in einem anderen japanischen Ort gefunden.
Und vor zwei Wochen klagten S-Bahn-Passagiere in Yokohama über Übelkeit und Krämpfe, nachdem sie faulig riechende Dämpfe eingeatmet hatten.
Elf Menschen wurden danach im Krankenhaus behandelt, aber niemand kam ums Leben.
Die Polizei konnte bei diesem Zwischenfall in Yokohama keine giftige Substanz entdecken.
Das Attentat heute verursachte ein Verkehrschaos in Tokio.
Drei vielbefahrene U-Bahn-Linien, zu dieser Zeit immer überfüllt, mussten den Betrieb einstellen.
Soviel aus Tokio von Jens-Peter Marquardt.
Selbst miterlebt hat die dramatischen Minuten heute früh im U-Bahn-Bereich von Tokio der 16-jährige Sohn des österreichischen Botschafters in Tokio, Matthias Vukovic.
Er erzählt.
Also ich bin eingestiegen um 8.10 Uhr der Europong in die U-Bahn und ich war am Schulweg.
Und nach der ersten Station, das war Kamiacho, sind die Leute plötzlich aus dem Waggon rausgerannt.
Ich bin dann auch rausgerannt, weil ich hab mir gedacht, da muss irgendwas nicht in Ordnung sein.
Und am Bahnsteig draußen sind die Leute dann zusammengebrochen und sah aus, als ob sie wie epileptische Anfälle hätten.
Und ein Amerikaner war neben mir und hat mir gesagt, dass da in der U-Bahn, also im Waggon, Gas ausgetreten wäre.
Ich hab dann auch gesehen, dass da in der U-Bahn eine Lake war, so ein Quadratmeter groß, circa so aus wie Wasser.
Und die Leute lagen eben am Bahnsteig, gekrümmt, hatten ja Hemden aufgerissen dann schon, weil sie kaum, also schwer atmen konnten.
Und manche Leute haben auch über Sehproblemen geklagt.
Dann sind ziemlich schnell die Ärzte gekommen und haben die Schwerverletzten abtransportiert.
Die weniger Schwerverletzten, ich war auch darunter, ich hatte plötzlich ziemlich starke Kopfschmerzen gekriegt.
haben sie in einen Bus gebracht, der uns in ein naheliegendes Krankenhaus gebracht hat.
Und dort haben wir dann Injektionen gekriegt, also Infusionen.
Und uns wurde das Blut abgenommen.
Da hat man einen Bluttest gemacht.
Und ja, jetzt bin ich wieder zu Hause, weil man bei mir keine erhöhten Werte festgestellt hat.
Spüren Sie jetzt noch etwas?
Ich habe noch leichte Kopfschmerzen, aber sonst, ich habe keine Sehprobleme oder
oder Atemschwierigkeiten, also ich habe nur noch leichte Kopfschmerzen.
Als Sie ausgestiegen sind aus der U-Bahn, Herr Vukovic, haben Sie da etwas gemerkt von dem Gas, einen speziellen Geruch?
Ich habe nichts gerochen, absolut nichts gerochen.
Ich habe von manchen anderen Leuten gehört, dass sie gemeint hätten, dass es heute wie Lösungsmittel gerochen habe.
Ich persönlich habe absolut nichts gerochen.
Gab es Panik unter den Menschen oder verhielten sich die Menschen eher gefasst?
Die Menschen hielten sich eher gefasst.
Also als der Zug auch eingefahren ist in die Station, da haben es die Leute erst festgestellt, dieses Gas und die haben nicht geschrien oder so, sind gleich rausgerannt, haben den anderen Leuten geholfen.
Es ist ein Mann auch im Waggon drinnen geblieben, weil er eben auch seinen Anfall hatte.
Und da ist ein anderer Mann gleich zur Hilfe gekommen und hat ihn rausgezerrt, weil selber konnte er sich nicht rausbegeben aus dem Waggon.
Sie wollten, wie Sie gesagt haben, heute zur Schule.
Werden Sie die U-Bahn demnächst nicht mehr benutzen?
Haben Sie Angst?
Ich werde sie wohl benutzen müssen, weil irgendwie muss ich in die Schule kommen.
Ich habe Gott sei Dank morgen frei, weil morgen ist ein Feiertag hier.
Also muss ich sie nicht so schnell wieder benutzen, aber ich meine,
Ich fürchte unwahrscheinlich, dass sowas wieder passiert.
Ich werde nicht drumherum kommen, dass ich die U-Bahn nicht benutze.
Ich werde sie benutzen müssen.
sagte kurz vor der Sendung Matthias Vukovic, der Sohn des österreichischen Botschafters in Tokio, der selbst durch den Giftgasanschlag auf die U-Bahn von Tokio in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Bei dem Gas, das bei dem Anschlag eingesetzt wurde, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Sarin.
Dazu und zu den Auswirkungen dieses gefährlichen Gases jetzt Näheres von Wolfgang Wittmann.
Das Nervengas Sarin zählt zu den giftigsten Kampfstoffen, die der Mensch je hergestellt hat.
Es wurde Ende der 30er Jahre von dem deutschen Chemiker Gerhard Schrader entwickelt und im Zweiten Weltkrieg produziert, jedoch nicht angewendet.
Sarin wird auch als GB, German Bee, bezeichnet.
Die Substanz kann durch Einatmen und über die Haut aufgenommen werden.
Sie kann schon bei einer Menge von einem Milligramm in Minuten zu Atemlähmung und Herzstillstand führen.
Sarin blockiert ein Enzym, das bei der Übermittlung von Nervenimpulsen lebenswichtig ist.
Als Gegenmittel steht Atropin zur Verfügung, das gewisse Symptome aufheben kann.
Vergiftete Personen müssen auch beatmet werden.
Sarin ist eine farblose bis gelb-braune, fast geruchlose Flüssigkeit und mit relativ einfacher Technologie herstellbar.
Eine internationale Kontrolle ist deshalb äußerst schwierig, heißt es in der Fachliteratur.
Es gilt als wahrscheinlich, dass auch kleinere Staaten im Besitz von Sarin-Waffen sind.
Gemischt mit Methylcyanid kann Sarin nach Angaben von Experten leicht transportiert werden.
Auch Methylcyanid, heute meist als Acetonitril bezeichnet, wirkt beim Einatmen, Verschlucken oder bei Hautkontakt hochgiftig.
Es handelt sich um eine angenehm riechende farblose Flüssigkeit, die leicht entzündlich ist.
Methylcyanid ist ein Lösungsmittel, das unter anderem bei physikalisch-chemischen Untersuchungen benutzt wird.
Soweit Hintergründe zum schweren Giftgasanschlag in Tokio.
Sie hörten Wolfgang Wittmann.
12 Uhr und 17 Minuten.
Das Statistische Zentralamt hat, Sie haben es sicher schon gehört, den Verbraucherpreisindex für den Monat Februar bekannt gegeben.
2,4 Prozent.
Deutlich weniger als im Jänner und doch, meint Hans Adler im folgenden Beitrag, kein wirklicher Grund zur Freude.
Tatsächlich ist der niedrigere Indexwert eine Zahlenspielerei.
Wir haben im Vorjahr zwischen Jänner und Februar noch mehr Preissteigerung als heuer hinnehmen müssen, daher fällt der Vergleich relativ günstig aus.
Nach 2,6% Verbraucherpreisindex im Jänner und 2,4% jetzt im Februar liegen wir genau im Bereich der Prognose der Wirtschaftsforscher.
Das Problem ist aber die relativ hohe Preissteigerungsrate innerhalb eines Monats, nämlich vom Jänner auf den Februar heuer.
Das war ein halbes Prozent.
Der Grund sind die teuer gewordenen Fernreisen.
Der Winter wird für die relativ wohlhabend gewordenen Österreicher zur Zeit der Flucht vor der Kälte
Das ist uns schon bei der Zahlungsbilanz auf den Kopf gefallen, die ja vor allem deshalb so negativ war, weil die Fernreisen so viel Geld ins Ausland gebracht haben.
Und natürlich steigen in der Winterhauptsaison auch die Urlaubskosten in Österreich.
Auch das spiegelt der Index wieder.
Und dann haben, das war der zweite Grund für die hohe Monatsteuerungsrate, die Krankenzusatzversicherungen ihre Prämien erhöht.
Sie haben damit den Kunden die Rechnung für die mit 1.
Jänner gestiegenen Spitalstarife präsentiert.
Sogar die Saisonprodukte, also vor allem Obst und Gemüse, sind von Jänner auf Februar teurer geworden.
Billiger sind nur Heizöl sowie Ernährung und Getränke geworden, wobei unter Ernährung und Getränke alles außer eben Obst und Gemüse zu verstehen ist.
Und eigentlich hätte, meinen die Wirtschaftsforscher, die Preissenkung bei den Lebensmitteln noch höher ausfallen können, wenn der Handel die Folgen des Zusammenbruchs des Eier- und Geflügelmarktes weitergegeben hätte.
Die Bauern bekommen in diesem Bereich derzeit Erzeugerpreise, die ihre Existenz gefährden und die Schlechtereien liefern sich einen mörderischen Konkurrenzkampf.
Der Kunde merkt nichts.
Und die Zukunftsaussichten für den Verbraucherpreisindex sind düster.
Denn wenn, wie von der Regierung geplant, im Mai die Mineralölsteuer kräftig erhöht wird, dann wird das den Verbraucherpreisindex auf fast 2,8 Prozent hochjagen.
Das Thema Konsum ist heute Nachmittag Thema einer Sondersitzung des Nationalrates, die auf Antrag der Freiheitlichen einberufen wurde.
Außerdem beraten Konsumführung und Gläubiger über die weitere Vorgangsweise.
Der für heute erwartete Ausgleichsantrag ist um eine Woche verschoben worden.
In der gestrigen Talkshow des Fernsehens zur Sache kündigte der Aufsichtsratspräsident Hans Hubel eine Radikalreform an Kopf und Gliedern an.
Die 17.000 Konsumbeschäftigten sind am Wochenende gekündigt worden, vorsorglich wie es heißt, um das Frühwarnsystem der Arbeitsmarktverwaltung in Gang zu setzen.
Wie viele Beschäftigte wirklich gehen müssen, steht noch nicht fest.
Heute soll entschieden werden, welche Firmen in die Insolvenz geschickt werden.
Herrn Sie Joseph Schweitzer.
Der Kreditschutzverband spricht weiterhin von Konkurs, wenn nicht rasch Maßnahmen gesetzt werden.
Klaus Hirzenberger, Präsident des Kreditschutzverbandes von 1870, meint im ORF-Telefonat wörtlich, ein Konkurs stehe dann ins Haus, wenn das Management die Dinge weiter so treiben lasse, ohne konkrete Maßnahmen zu setzen.
Unter diesen Maßnahmen versteht Herzenberger den raschen Ausgleichsantrag, die Offenlegung des Konsumvermögens, die Benennung jener Mitarbeiter, die gehen müssen und die Kontrolle der Eigentumsvorbehalte.
Außerdem verlangt Herzenberger, dass sich der ÖGB einschaltet.
Der Kreditschutzverband will außerdem eine konkrete Zusage der Banken erreichen, dass sie gefährdeten Konsumgläubigern Schuldenstunden und Ausgleichsquoten garantieren.
Als endgültige Frist für den Konsum sieht Herzenberger die kommenden zwei Wochen an.
Den Konkursdrohungen tritt Ottmar Koren vom Konkurrenten des Kreditschutzverbandes, dem Alpenländischen Kreditorenverband, entschieden entgegen.
Erstens einmal möchte ich feststellen, dass es zur gegebenen Situation zwar jedem Gläubiger frei steht, einen Konkursantrag zu stellen, aber dass auf der anderen Seite genauso nach den rechtlichen Bestimmungen ein Schuldner einen derartigen Konkursantrag mit einem Ausgleichsantrag
begegnen kann.
Das ist Gesetz, sodass jedes Herumreden, dass man, wenn die nicht sofort jetzt einen Ausgleichsantrag stellen, dass man sofort den Konkursantrag stellt, ist meines Erachtens eine überflüssige Floskel.
Gegen einen Konkursantrag derzeit kann man und wird man mit einem Ausgleichsantrag begegnen und niemand ist derzeit im Stande, einen Konkurs gegen den Konsum zu erzwingen.
Und vom Gesetz her hätte der Konsum sogar 60 Tage Zeit, den Ausgleichsantrag einzubringen.
Keine Eile also für Ottmar Korin.
Meines Erachtens ist es an sich vollkommen in Ordnung, wenn jetzt innerhalb der nächsten 10 Tage der Konsum mit dem Ausgleichsantrag kommt.
Koren will vielmehr die Banken in die Pflicht nehmen.
Er vermutet, dass die Banken gewusst haben, was beim Konsum vor sich geht.
Und er beschuldigt die Banken, die Lieferantengläubige ans Messer geliefert zu haben.
Koren traut auch der Bankengarantie nicht, die mit dem Markenartikelverband für neue Lieferungen vereinbart worden ist.
Sein Rat an die Lieferanten, an den Konsum ausschließlich nach dem Prinzip liefern, Ware nur gegen Bargeld.
Klarstellung jedenfalls für Konsummitglieder.
Solange es bei einem Ausgleich bleibt, gibt es keine Nachschusspflicht.
Erster Konkursrichter könnte die Genossenschafter zur Kasse bitten.
Und wir bleiben beim Thema Konsum.
Dieses Thema ist heute wie erwähnt auch Gegenstand einer Sondersitzung des Nationalrates, die um 14 Uhr beginnen wird.
Es berichtet Fritz Dittlbacher.
Ja, meine Damen und Herren, da ist offenbar ein Irrtum vorgelegen.
Es geht nun um ein anderes Thema und zwar um die Nachfolgefrage innerhalb der Staatspolizei.
Dazu der nun folgende Bericht.
Ja, es geht um die Staatspolizei und die neuen Besen, die heute im Innenministerium präsentiert worden sind, haben allesamt schon einige Jahre am Stiel, um bei diesem Bild zu bleiben.
Das wird vor allem am Beispiel des neuen Stapo-Chefs deutlich.
Oswald Kessler, der vor fünf Jahren als Erneuerungssignal in die Staatspolizei kam, war damals 36.
Sein Nachfolger, Hein-Jürgen Mastallier, bisher Stapo-Chef in Kärnten, ist jetzt zum Zeitpunkt seines Anzahntrittes bereits 57.
Ist da ein Experiment gescheitert, Innenminister Franz Löschnack?
Schauen Sie, die Bestellung des Kollegen Kessler zum Gruppenleiter C hat in sehr jungen Jahren stattgefunden.
Ich hielt es für nicht gut, wenn jemand 30 Jahre in dieser Funktion verbliebe, aus vielen Gründen.
Das wird ich zu sehr ins Detail führen.
Er hat das jetzt fünf Jahre getan und
Es sind gerade die Ereignisse in den letzten Monaten so, dass auch in dieser Phase der Umstrukturierung jemand mit ebenfalls großer Erfahrung oder mehr Erfahrung durchaus das führen sollte.
Wer ist schon hundertprozentig niemand?
Bernd Kessler wird nun übrigens Leiter der Haus-EDV.
Änderungen gibt es, wie erwartet, auch an der Spitze des Wiener Polizeipräsidiums.
Präsident Bögl wird ab sofort dienstfrei gestellt.
Mit Mitte des Jahres geht er in Pension und wird per Werkvertrag Drogenkoordinator der Polizei.
Sein Nachfolger heißt Peter Stiedl.
Der 50-Jährige war bisher Leiter der Präsidialabteilung im Wiener Polizeipräsidium.
Und noch ein hochrangiger Job wird neu besetzt.
Generaldirektor Sicker bekommt einen zweiten Stellvertreter.
Wer es wird, ist noch nicht bekannt.
Mit diesem zweiten Stellvertreter des Generaldirektors für öffentliche Sicherheit kommt man auch zur Organisationsreform, die heute ebenfalls präsentiert wurde.
Den Sieger oder seine beiden Stellvertreter sollen künftig Sonderkommissionen vorstehen, die bei allen wichtigen Staatsschutzfällen eingerichtet werden sollen.
Die Stapo wird dafür abgespeckt, auf nur mehr vier Referate gestraft, genauso wie die EPD, die Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus.
Eines dieser Referate soll sich ausschließlich dem Rechtsextremismus widmen.
In kleineren Städten werden die Stapo-Stellen aufgelöst, wie in Wales oder Wiener Neustadt.
Die Gendarmerie soll dafür stärker auch in Stapo-Agenten einbezogen werden.
Innenminister Franz Löschner hofft damit auf mehr Effizienz als bisher.
Denn in der Causa Prima, bei den Bombenattentaten, gab es auch bei der heutigen Pressekonferenz gar nichts Neues zu berichten.
Soviel aus dem Innenministerium und ich gebe zurück ins Studio.
Danke, Fritz Dittlbacher.
Veränderungen also an der Spitze der Staatspolizei.
Der neue Mann an der Spitze der Stapo heißt Hein-Jürgen Mastallier, bisher Klagenfurter Leiter der Staatspolizei.
Und der Wiener Polizeipräsident Bögl, Sie haben es ebenfalls in dem Beitrag gehört, geht in Pension.
Ein Portrait Bögls im Folgenden von Thomas Langpaul.
Wirklich bekannt wurde Polizeipräsident Günther Bögl in den letzten Jahren weniger durch das, was er tat, sondern mehr durch das, was seine Familie tat.
Seine Tochter Jacqueline wurde verurteilt, die Fragen für ihre Latein Matura gekauft zu haben.
Und zwar über Vermittlung ihrer Mutter, der Frau des Polizeipräsidenten, wofür sie auch verurteilt wurde.
Frau Bögl hat mittlerweile auf Beschwerde gegen das Urteil verzichtet.
Jacqueline Bögl will in die nächste Instanz.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Auch Günther Bögl musste sich oft wegen dieser Affäre unangenehme Fragen stellen lassen, behauptete aber stets, nichts davon gewusst zu haben.
Bögl, der sagte, er wäre selbst gerne Journalist geworden, hatte es mit der Presse nie leicht.
Es gab Vorwürfe wegen zu viel Alkoholkonsum, Spielschulden und Kontakte zur Unterwelt.
Seiner Karriere hat das alles nicht geschadet.
1955 kam er als Wachmann zur Polizei.
Nach zwei Jahren im Europarat wurde er 1970 Sekretär von Innenminister Rösch.
Schon ein Jahr später war er Leiter des Ministerbüros.
1988 übernahm Bögl die Sicherheitsdirektion und Wien und wurde Polizeipräsident.
Dort hat er alle Attacken seiner Kritiker immer wieder abwehren können.
Ausgleich verschafft er sich durch das Schreiben.
Fünf Bücher hat Günther Bögl bereits veröffentlicht.
Und für die Zeit nach seiner Pensionierung hat Bögl schon vorgesorgt.
Er hat sich um die Konzession für eine Privatdetektei beworben.
Der Wiener Polizeipräsident Bögl geht in Pension.
Thomas Langbaul war das mit einem Porträt.
Und nun zum Prozess gegen Hansjörg Schymanek.
Unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen hat heute dieser Prozess gegen den 31-jährigen ehemaligen Berufssoldaten begonnen.
Zahlreiche Journalisten und Fotografen, mehrere Kamerateams auch aus dem Ausland verfolgen jenen Prozess, der überhaupt Aufschluss geben soll über Aktivitäten rechtsextremer Gruppen in diesem Land.
Schymanek Junior, Sohn des niederösterreichischen F-Landesrates Schymanek, muss sich für NS-Wiederbetätigung verantworten.
Schymanek gilt als enger Vertrauter des inhaftierten Neonazi-Führers Küssl.
Karl Jakowski mit einem ersten Prozessbericht.
Mit einer Überraschung beginnt der Prozess.
Schimanek Junior bekennt sich zwar nicht schuldig im Sinne der Anklage, doch er gibt alle Taten, die ihm vorgeworfen werden, zu, getan zu haben.
Er habe Wehrsportübungen organisiert, die Kameradschaft Langenlois gegründet, Kameradschaftsabende veranstaltet, NS-Flugblätter verteilt und vieles andere mehr.
Aber mit einer riesengroßen Einschränkung.
Dies alles tat er aber nicht in einer führenden Funktion der FAPO.
Szymanek sagt, er sei nie Mitglied der FAPO gewesen und er habe seine eigene Arbeitsweise gehabt.
Der Angeklagte und sein Verteidiger dürften eingesehen haben, dass es zu einer Verurteilung kommen wird.
Daher das Ziel der Verteidigungslinie.
nur wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt zu werden.
Strafrahmen bis 10 Jahre und nicht als einer der Führer der FAPO, dieser radikalsten und militantesten neonationalsozialistischen Bewegung, wie Staatsanwalt Fasching sagte.
Strafrahmen in diesem Fall bis lebenslang.
Richterin Eckbrecht versucht, in der Einvernahme des Angeklagten dessen Rolle herauszuarbeiten.
Frage der Vorsitzenden, warum Schymanek an seinen Wehrsportübungen Skinheads ausgebildet habe.
Schymanek, ich versuchte, aus den Leuten brave deutsche Jungs zu machen.
Richterin Eckbrecht, warum nicht brave österreichische Staatsbürger?
Der Angeklagte, das ist doch das Gleiche.
Die Richterin, nein, das ist nicht das Gleiche.
Schiemanneck, wenn sich Kroaten zum Kroatentum bekennen können, kann ich mich auch zum Deutschtum bekennen.
Verteidiger Werner kritisiert in seinem Eingangsstatement die Medienberichterstattung und meinte auch, das Verbotsgesetz sei ein politisches Gesetz.
Vorsitzende Eckbrecht wies diese Kritik am Gesetz zurück.
Mitverfolgt hat den Prozess, der derzeit unterbrochen ist, auch der Vater des Angeklagten, der niederösterreichische freiheitliche Landesrat Hans-Jörg Schimanek.
Auf die Frage, was er zum Prozess gegen seinen Sohn sagt, meint Schimanek Senior,
Ich bitte um Verständnis, dass ich vor Ende der Verhandlung, vor Ende des Verfahrens nichts sagen kann.
Ich hoffe nur, dass es zu einer fairen Verhandlung kommen wird angesichts der massiven Vorurteilungskampagne auch des ORF.
Schadet dieser Prozess Ihrer politischen Karriere?
Ich bin überzeugt, nein, weil ich glaube, dass ich bisher gute Arbeit geleistet habe und auch bei der Bevölkerung akzeptiert wäre.
Beginn des Schimanek-Prozesses in Wien, Sie hörten dazu einen Beitrag von Karl Jerkowski.
Zwei Tage lang findet in Paris die Schlussrunde der Europäischen Stabilitätskonferenz statt.
Premierminister Balladur hat sie heute Vormittag eröffnet.
Die 52 OSZE-Staaten wollen einen europäischen Stabilitätspakt verabschieden, der vor allem die Menschenrechte und die Toleranz in und zwischen den europäischen Staaten stärken soll.
Mit viel Aufwand zustande gebracht, mit viel Lob der Initiatoren bedacht, enthält dieser Pakt jedoch wenig Konkretes, berichtet aus Paris Éva Thwaroch.
Die Initiative für den Stabilitätspakt für Europa war vor knapp zwei Jahren vom französischen Premierminister Édouard Balladur ausgegangen.
In seiner Antrittsrede als Regierungschef hatte er auf die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen hingewiesen, im postkommunistischen Europa Grenz- und Minderheitenkonflikte gemeinsam zu lösen, bevor eine Krise oder ein Konflikt offen ausbricht.
Ein Ansatz, der wenig später von der Europäischen Union übernommen wurde und zur Pariser Konferenz über Stabilität im Mai letzten Jahres führte.
Eine der ersten Initiativen einer gemeinsamen europäischen Außenpolitik, wie es damals hieß, bei welcher sich die mehr als 50 teilnehmenden Staaten verpflichtet haben, bilaterale Abkommen über gute nachbarschaftliche Beziehungen in Ost- und Mitteleuropa zu fördern und zu unterstützen.
Heute sind sie wieder in die Pariser Unesco gekommen, um das Ergebnis der Arbeitsgruppen und der zahlreichen binationalen Zusammenkünfte in jenem Stabilitätspakt zusammenzufassen, der nun gemeinsam verabschiedet und unterzeichnet werden soll.
Das gestern in Paris vom ungarischen und slowakischen Premierminister unterzeichnete Abkommen gilt hier als einer der Erfolge dieser Politik.
Der Stabilitätspakt, den wir heute abrufen, ist eine wichtige Stelle.
Der Stabilitätspakt habe außerordentliche Bedeutung und bezeuge den gemeinsamen Willen, die schwierigsten Probleme in Ost- und Mitteleuropa gemeinsam zu lösen, nämlich Grenz- und Minderheitenfragen, betonte Premierminister Balladur in seiner Eröffnungsrede vor dem Kongress am Vormittag.
Zudem sei der Stabilitätspakt Beweis dafür, dass alles daran gesetzt werde, um heute das Tränende der Vergangenheit zu überwinden.
Trotz der zur Schau getragenen Zufriedenheit mit den in einem Jahr erzielten Fortschritten und Ergebnissen bleiben vielfach jedoch offene Fragen und Probleme, ein Wermutstropfen, wie die heutige französische Presse schreibt.
Denn die Bilanz der Stabilitätskonferenz sei nur deswegen positiv, weil die Zielsetzung bescheiden gewesen war, so Le Figaro.
War doch der Konflikt im ehemaligen Jugoslawien ebenso ausgeklammert worden wie die Krise um Tschetschenien.
Zum Auftakt der ersten internationalen Zusammenkunft vor einem Jahr war die Kritik an der Konferenz mit einem Zitat aus den letzten Tagen der Menschheit von Karl Kraus zusammengefasst worden.
Gute Absichten sind das Gegenteil einer guten Politik.
Heute sind sich alle Beteiligten zumindest in einem Punkt einig.
Der Erfolg der Initiative wird sich erst in der Zukunft weisen.
Denn trotz der hier unterzeichneten Abschlusserklärung soll sie im Rahmen der OSZE weitergeführt werden.
Schon in wenigen Tagen, nämlich am 22.
März, am Sitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Wien.
Berichterstatterin aus Paris war Eva Twaroch.
Mehr als die Halbzeit mittlerweile im Mittagsschornal.
Welche der Themen hoffen wir noch im weiteren Verlauf dieser Sendung unterzubringen?
Heftige Debatte über die Abschiebung von Ausländern aus Deutschland.
Österreich kein Ende der Obmann-Debatte in der ÖVP.
Es wird ÖVP-Justizsprecher Graf sich äußern.
Sportunfälle werden immer schwerer.
Näheres dann von der Kulturredaktion zu einem interessanten Film, der sich mit dem postkommunistischen Albanien beschäftigt.
Ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend um die unbekannte Gesellschaft, in der wir leben, geht es in unserem heutigen Journal Panorama.
Eigenes Leben ist der Titel einer Ausstellung, die seit kurzem in München läuft.
Dokumentiert werden Biografien in Deutschland.
und damit Antworten auf die Frage, ob und wie weit das Leben des Einzelnen nach Plan verläuft oder verlaufen kann.
Eine Sendung von Helfried Brandl heute Abend, 18.20 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
Die Kurden führen sich auf eine Art und Weise auf, die nicht hinnehmbar ist, erklärte der deutsche Innenminister Kanter zu Kurdendemonstrationen sowie zu den fortgesetzten Anschlägen auf türkische Einrichtungen in Deutschland.
Es liegen zwar noch keine Beweise vor, doch gilt die kurdische Arbeiterpartei PKK in den Augen des konservativen Innenministers als jene Organisation, die hinter den Attentaten steht.
Attentate, die bisher hohen Sachschaden verursacht haben.
Die Ereignisse nehmen vor allem die Unionsparteien CDU, CSU zum Anlass, das von Kanter verfügte Verbot des Abschiebungsstops für Kurden heftiger denn je zu verteidigen.
In den Reihen von SPD und Grünen in erster Linie aber seitens diverser Menschenrechtsorganisationen werden hingegen zunehmend Befürchtungen laut, abgeschobene Kurden könnten in der Türkei völlig unschuldig Opfer von Internierung und Folter werden.
Die Debatte zu Pro- und Kontraabschiebung wird in Deutschland intensiv weitergeführt.
Neue Reaktionen zusammengefasst von Wolfgang Wert.
Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern schieben ab.
Die SPD-dominierten Bundesländer werden hingegen kurdische Asylbewerber vorerst im Land lassen.
Doch kurdische Straftäter, so sind sich die SPD-Innenminister einig, werden trotzdem sofort abgeschoben.
Es sei denn, ihnen drohen Todesstrafe oder Folter.
Eine einigermaßen komplizierte Festlegung also.
Was demnach zu tun sei, wenn nach einem dieser jüngsten Anschläge tatsächlich ein kurdischer Extremist gefasst und verurteilt würde, der in der Türkei Folter oder Tod zu erwarten hat, diese Frage hat noch kein SPD-Innenminister knapp und eindeutig beantwortet.
Die FDP-Politikerin Cornelia Schmalz-Jakobsen, die sich namens der Regierung für die Belange der Ausländer einsetzen soll, verpflicht jedenfalls einen harten Kurs.
Abschiebungen müssten sein, zum Schutz auch der friedlichen Ausländer im Land, sagt Cornelia Schmalz-Jakobsen.
Es ist ein Unding, dass bei uns ein Bürgerkrieg ausgefochten wird, der mit diesem Land nichts zu tun hat.
Das ist gefährlich.
Die Sache, um die es uns allen geht, ist der innere Frieden.
Und dann ist es vollkommen egal, welchen Pass ein Straftäter in der Tasche hat.
Er gehört abgeurteilt.
Und wie gesagt, wenn er nicht hier gehört, dann gehört er auch abgeschoben.
Die überwiegende Mehrzahl der Kurden, die hier leben, und der Türken sind friedliche Menschen und sie wollen den inneren Frieden ebenso wie wir.
Das grundsätzliche Problem für Deutschland bleibt jedenfalls.
Innertürkische Konflikte werden zunehmend auf deutschem Boden ausgetragen.
Sei es mit Gewalt, wie durch die Anschlagsserie, sei es friedlich, wie zum Beispiel durch die ordnungsgemäß angemeldete Alevitendemonstration in Köln am vergangenen Wochenende.
Vor dem morgigen Dienstag herrscht wieder Hochspannung bei den deutschen Sicherheitsbehörden.
Morgen begehen die Kurden ihr Neujahrsfest.
Es wird befürchtet, dass es dazu weiteren Anschlägen kommt.
Die meisten Menschen in der ehemaligen UdSSR haben das Gefühl, dass es ihnen vor dem Fall des Kommunismus besser gegangen ist als jetzt.
In der Tat, vom Kapitalismus profitieren bisher nur einige wenige und diese Leute sind derzeit die Mächtigen.
Sie haben das Sagen in Politik und Wirtschaft.
Als Verwalter und Kontrolleure der Finanzen haben sich zunehmend Russlands Banken der Politik angenommen und nicht zufällig besitzt der Bürgermeister von Moskau seine eigene Bank.
Zum wachsenden Einfluss der Banken auf Russlands Politik, im Speziellen auch auf die Wahlen in diesem Herbst, ein Bericht aus Moskau von Georg Dox.
Die Wahlen zum russischen Parlament sorgen für Aufregung.
Zwar wird erst im Dezember die neue Staatsduma gewählt, der Kampf um die besten Startplätze ist aber schon jetzt in vollem Gange.
Es geht im russischen Parlament derzeit nicht um Fraktionen und Parteien, die Lage ist viel zu diffus, die Einzelinteressen der Abgeordneten sind viel zu undurchsichtig, um klare Linien und Fronten zu bezeichnen.
Es geht um Personen.
Der russische Geschäftsmann Alek Boyko hat sich zu Wort gemeldet.
Er kontrolliert nach Angaben der Zeitung Kommersant Daily 60 Firmen und ein Vermögen von eineinhalb Milliarden Dollar.
Ihm ist es gelungen, acht der wichtigsten russischen Banken und Industriekonzerne zu einer politischen Allianz zusammenzubringen, Yeltsin-nah und auf Stabilität bedacht.
Boyko ist auf der politischen Bühne kein Neuling.
Er hatte zunächst die Yeltsin-Plattform Russlands Wahl unterstützt,
Als das Tschetschenien-Abenteuer zu einem Bruch zwischen Yeltsin und der Parteispitze führte, hat er bezeichnenderweise die Partei verlassen.
Nun versucht Boiko, ein politisches Zentrum zusammenzubringen, ein Wahlbündnis mit dem erklärten Ziel, die Wahlen im Dezember zu hintertreiben.
Was auf den ersten Blick etwas seltsam anmutet, hat durchaus seine Logik.
Die Parlamentswahlen im Dezember und die Präsidentenwahlen nächstes Jahr, so seine These, bringen dem Land nur politische Instabilität.
Oder, wie es Boyko in einem Interview formulierte, eine schlechtere Regierung und einen schlechteren Präsidenten.
Um dem vorzubeugen, Stichwort Stabilität, gilt es, die Wahlen zu verschieben.
Und um das zu erreichen, muss in der Staatstuma für dieses Projekt Stimmung gemacht werden.
Genau das möchte Boyko nun in Angriff nehmen,
Und da er hier als Sprecher von acht wichtigen und kapitalkräftigen russischen Unternehmen auftritt, wird diese Stimme auch gehört werden.
Zwar hat Boris Jelzin wiederholt erklärt, dass er für die termingerechte Abhaltung der Wahlen eintritt, doch nun tun sich Alternativen auf, denen vielleicht auch der Präsident etwas abgewinnen kann.
Was an dem Manöver auffällt, ist die Deutlichkeit, mit der die großen Finanzgruppen auf den politischen Alltag Einfluss nehmen.
Der Moskauer Bürgermeister Luschkov, der sich immer mehr als Jelzin-Rivale profiliert,
entpuppt sich da als eng der Moskauer Mostbank verbunden, die ihrerseits sehr erfolgreich auch am Medienmarkt operiert und natürlich nicht zu dieser Gruppe der Achtung Alek Boyko gehört.
Der russische KP-Chef Zyuganov ist unter diesem Gesichtspunkt auch als Sachwalter der KP und Komsomol Gelder zu sehen, mit großem Erfolg vor allem in der russischen Provinz.
Ein Gutes hat es immerhin.
Alle, die in den Zeiten des totalen wirtschaftlichen Zusammenbruchs enorme Vermögen unter ihre Kontrolle bringen konnten, haben nun ein Interesse an politischer Stabilität.
Abgeordnete, die versuchen, durch Skandal und Emotion Aufmerksamkeit zu erzwingen, werden es künftig schwerer haben.
Doch für die junge russische Demokratie könnte die Verschiebung der Wahlen im Namen von Ruhe und Stabilität natürlich auch eine neue und durchaus ernstzunehmende Gefahr bedeuten.
Georg Dox, Moskau.
Vier Minuten vor dreiviertel eins, zurück in der Berichterstattung nach Österreich.
Seit Wochen schwelt sie nun schon die Obmann-Diskussion in der ÖVP, trotz aller Appelle auf Schluss der Debatte.
Heute war es an ÖVP-Justizsprecher Michael Graf, das Wort diesbezüglich zu ergreifen.
Und der für deutliche Worte bekannte, scharfzüngige Politiker war auch bei diesem Thema deutlich weniger zurückhaltend als viele seiner Parteikollegen.
Aber hören Sie näheres von Thomas Langpaul.
Für Michael Graf gibt es keinen Grund, ein Ende der Obmann-Debatte in der ÖVP zu verlangen.
Wann sonst, als vor so einem wichtigen Parteitag, sollte diese Diskussion geführt werden, fragt Graf.
Daran werde die Partei ganz sicher nicht zerbrechen.
Die Partei wird nicht mit der Personaldiskussion ruiniert.
Die Partei hat dadurch Schaden gelitten, dass sie die Nationalratswahlen verloren hat.
Und die Personaldiskussion soll eine Lösung, eine Heilung für diese Probleme finden.
Auf jeden Fall müsse sich in der ÖVP einiges ändern, so Graf.
Dass ein Erneuerungsbedarf da ist, ist klar.
Und dass wir einen Obmann brauchen, der die Partei führen kann und der Wahlen gewinnt, das ist für mich auch klar.
Und auf die Frage, ob der derzeitige Obmann Erhard Bussek diese Anforderungen erfülle, sagt Graf.
Ich möchte mich zu einzelnen Personen nicht äußern.
Vielleicht wird er auch besser, wenn er um sein Leib jetzt rennt.
Aber das hätte er eigentlich schon in der Nationalratswahl sollen.
Wer für ihn die besten Voraussetzungen für das Amt des ÖVP-Obmannes mitbringe, wollte Graf nicht sagen.
Es gäbe einige gute Kandidaten.
Ich werde natürlich als Delegierter einen Kandidaten wählen, und zwar den, von dem ich am ehesten glaube, dass er die Postulate, die ich aufgestellt habe, nämlich erstens die Partei führen können und zweitens Wahlen gewinnen, dass er die am ehesten verbirgt.
Und nachgefragt, ob das alles auch auf Busek zutreffe?
Es scheint das nicht die allgemeine Auffassung zu sein.
Ganz allgemein werde die Diskussion zu feige geführt.
Er, Graf, sei dagegen, dass ständig ein Deckel über der Debatte gehalten werde und allerorts Ordnungsrufe ausgeteilt werden.
Es sollte viel offener geführt werden, es sollte auch keine Schande sein und auch keine Gefahr.
sich zu melden.
Mir hat der Leitl sehr imponiert, dass er gesagt hat, er stünde im Fall des Falles zur Verfügung.
Wäre übrigens auch eine interessante Persönlichkeit.
Einerseits ein Wirtschaftstreibender, andererseits auch mit Ideen im sozialpolitischen Bereich.
Aber er ist nicht der einzige.
Einer der anderen, die für Graf geeignet erscheinen, ist Verteidigungsminister Werner Fasslabend.
Um 14 Uhr beginnt sie, die von den Freiheitlichen beantragte Sondersitzung des Nationalrates über die Pleite des Konsum.
Die Sitzung wird außergewöhnlich ablaufen, denn die fünf Parlamentsparteien haben sich auf keine Tagesordnung geeinigt, berichtet Wolfgang Fuchs.
Für Jörg Haider ist die Sache klar.
Seit Tagen redet ganz Österreich über den Ausgleich oder Konkurs des Konsums.
Daher will er von der Regierung wissen, was sie zu tun gedenke.
Daher die Sondersitzung, sagt Haider.
Die vier anderen Parteien sind nicht der Meinung der Freiheitlichen.
In der Präsidiale heute früh kam es daher zu keiner Einigung über eine Tagesordnung.
Nationalratspräsident Heinz Fischer von der SPÖ wird daher um 14 Uhr aller Voraussicht nach die Sitzung eröffnen und feststellen, dass es keine Tagesordnung gibt und die Sitzung dann wieder schließen.
Mit einer Ausnahme.
Sollten die Freiheitlichen eine sogenannte dringliche Anfrage einbringen, dann würde die Nationalratssitzung unterbrochen und um 17 Uhr mit der Beantwortung dieser Anfrage durch ein Regierungsmitglied wieder aufgenommen.
Eine Situation, die ungewöhnlich ist und in der Erinnerung lang gedienter Parlamentsberichterstatter in den vergangenen 20 Jahren nicht vorgekommen ist.
Die vier anderen Parteien lassen Jörg Haider aus folgendem Grund auflaufen.
Sie argumentieren, heute Nachmittag gebe es eine weitere Gläubigerversammlung.
Das wirtschaftliche Desaster des Konsums sei also noch im Fluss.
Der Gesetzgeber, Parlament oder die Regierung seien also noch nicht am Zug.
Berichterstatter war Wolfgang Fuchs.
Mehr Freizeit kann gleichbedeutend sein mit mehr Sportausübung und mehr Sport kann mehr Sportverletzungen verursachen.
Ärzte stellen immer mehr und immer schwerere Sportverletzungen fest.
Das war auch ein Schwerpunktthema bei der österreichischen Ärztewoche in Bad Hofgastein.
In diesem Zusammenhang werden zwei Modesportarten genannt.
Mountainbiking und Radwandern.
Anton Maier informiert.
Kaum wird die Zeit des Snowboardens vorbei sein, bei dem die Sportärzte und Unfallchirurgen ein sprunghaftes Ansteigen schwerer Handgelenks, Ellbogen und Oberarmverletzungen feststellen, beginnt die Hochsaison für die Mountainbiker.
Und auch hier ist der schwere Grad und die Häufung von Unfällen besonders drastisch.
Der Linzer Unfallchirurg Rudolf Reschauer, der selbst oft per Hubschrauber bei Rettungseinsätzen im Gebirge tätig ist,
Beim Mountainbiken kommt es speziell beim Bergabfahren mit hoher Geschwindigkeit nach Bruch der Gabel zum Sturz auf den Gesichtsschädel.
Und hier stürzt mehr oder minder der Athlet direkt mit dem Gesichtsschädel auf das Pflaster oder auf die Straße.
Und der Geschichtsschädel, wenn man das so unfallchirurgisch ausdrücken darf, ist mehr oder minder die Knautschzone des Gehirnschädels.
Das heißt, es kommt hier zur Einstauchung des Gesichtes in das Gehirn und zu mehr oder minder dauernd Invalidisierenden, sehr schweren und zum Teil auch lebensbedrohenden Verletzungen.
Auch beim Radwandern häufen sich die Unfälle.
Besonders in denjenigen Regionen, wo es vielbefahrene Radwege gibt, die über große Distanzen führen.
Professor Reschauer gibt ein Beispiel.
Wir sehen also speziell beim Radwandern entlang der Donau, das heißt also von Passau nach Linz, sehr häufig Kollisionen entweder mit anderen Radfahrern.
Die Radfahrer fahren am Radweg meistens nebeneinander.
Bei Gegenverkehr kommt es da zwangsläufig zu Spannungssituationen.
Oder es kommt auch immer wieder vor, dass Jogger von hinten angefahren werden und dann beide zum Sturz kommen.
Für die Mediziner ist es nicht damit abgetan, dass sie die Verletzten versorgen.
Sie denken auch über die Ursachen für diese Häufung von Unfällen mit neuartigen Sportgeräten oder bei Modesportarten nach.
Einerseits ist ja eine erfreuliche Tatsache, dass wir mehr Freizeit haben und dass die Menschen die Freizeit sinnvoll nützen.
Das ist eine Ursache.
Die zweite ist eben, dass es zwangsläufig, wenn neue Sportarten entstehen,
dann, weil man noch keine Erfahrung hat, weil man auch entsprechend die Sicherheitseinrichtung nicht hat, zu Problemen kommt.
Und das ist eben vielleicht die Tatsache, dass wir erst lernen müssen, miteinander im Rahmen dieser neuen Sportarten mit entsprechendem Respekt umzugehen.
Eine der Ursachen ist sicher auch das Ausleben von Aggressionen.
Professor Reschauer.
Ich nenne das Zitat.
Der Sport ist mehr oder weniger eine Kriegsführung mit anderen Waffen.
Ich glaube, man kann das aber nicht so sehen.
Wir wollen ja, das ist ja gesund, wenn wir aktiv sind.
Dazu gehört auch die Aggressivität, wenn wir das ausleben können.
Nun müssen wir das gesteuert machen, indem wir uns eben belasten, aber nicht gegenseitig dabei schädigen.
Rat des Arztes an alle verletzten Freizeitsportler, die Verletzungen ordentlich ausheilen lassen.
Denn nur so können anhaltende Schäden verhindert werden.
Und der Durchschnittsbürger benötigt zur Wiederherstellung einfach mehr Zeit als der durchtrainierte Spitzensportler.
Es gibt also immer mehr und immer schwerere Sportverletzungen, Anton Maier hat berichtet.
Elf Minuten vor 13 Uhr ist es jetzt.
Der mehrfach preisgekrönte italienische Film L'America kommt diesen Freitag in die Kinos.
Der Streifen, der auch die letzte Viennale eröffnet hat, schildert die Odyssee zweier sehr unterschiedlicher Männer durch das postkommunistische Albanien.
Allein gegen die Mafia-Star Michele Placido spielt eine profilierte Nebenrolle in dem Film, den jetzt Hans Langsteiner vorstellt.
Albanien nach dem Ende des Kommunismus, ein knappes Halbjahrhundert Diktatur, hat das Land des Kipetan zur ärmsten Zone Europas gemacht.
Doch schon sind clevere Geschäftemacher unterwegs, um die alte Doktrin durch neue zu ersetzen.
hat euch gesagt, dass wir alle gleich sind.
Und ich sage euch, das stimmt nicht.
Wir sind alle verschieden.
Zwei italienische Japis planen Scheingeschäfte in Albanien, für die sie einen einheimischen Strohmann benötigen.
Im Gefängnis werden sie fündig.
Er hat Angst.
Er kennt nur Verhöre der politischen Polizei.
Sag ihm, dass wir nicht von der Polizei sind.
Du kannst der Polizist getan werden.
Erklär, übersetzt!
Freunde!
Freunde!
Bisschen verblödet.
Vielleicht auch Anarchat.
Regisseur Gianni Amelio hat diese chaotischen Zustände im heutigen Albanien für seinen neuen Film La Merica recherchiert.
Die Albaner erwachten aus einer Diktatur, nur um zu entdecken, dass sie auch der neuen Freiheit beraubt waren.
Es ist schrecklich an das Schicksal eines Volkes zu denken, dass er wacht und sich von Feinden umgeben sieht, statt im ersehnten Paradies zu sein.
Illustriert hat Regisseur Amelio seinen Befund mit einer einleuchtend einfachen Fabel.
Der Jüngere der beiden Italiener muss den als Strom an benötigten alten Ex-Häftling zu seinem Komplizen begleiten und diese Reise quer durch das verwüstete Land gerät zum unaufdringlichen Symbolbild für die Entwurzelung des von der Politik verfolgten Individuums schlechthin.
Immer wieder entgleiten da dem alten Mann Ort und Zeit.
Statt im heutigen Albanien wähnt er sich im Italien des Zweiten Weltkriegs.
Wir haben Bomben geworfen.
Vielleicht haben wir sie auch Bomben auf Sizilien geworfen.
Nein, der Herr darf mir das nicht antun.
Ich möchte meinen Sohn sehen.
Er wurde am gleichen Tag geboren, an dem ich in den Krieg zog.
Man dreht Filme nicht nur, um zu kritisieren.
Man will damit auch Hoffnung für die Zukunft vermitteln.
Diesem alten Mann in meinem Film gab ich die Erinnerung an ein Italien der früheren Werte mit.
An ein Land, das noch nicht so zynisch und schmutzig war wie heute.
Wenn sich zuletzt der alte Mann und sein gescheiterter Begleiter auf einem überfüllten Flüchtlingsschiff wiederfinden, dass seine menschliche Ladung statt ins ersehnte Amerika nur ins abweisende Bari führen wird, dann enden zwei Kinostunden, die von der noch lange nicht erloschenen künstlerischen Kraft des europäischen Films ein unwiderlegbares Zeugnis geben.
Habt ihr all diese Menschen gesehen?
Ich hätte nicht gedacht, dass sie alle aufs Schiff kommen.
Aber Amerika ist groß.
Gianni Amelios Film La Merica ab Freitag in den Kinos.
Und aus dem Nachrichtenstudio jetzt eine neue Meldungsübersicht.
Japan.
Ein folgenschwerer Giftgasanschlag ist heute in der U-Bahn von Tokio verübt worden.
Sechs Menschen wurden getötet, mehr als 1500 wurden in Krankenhäuser eingeliefert.
Einige der Verletzten schweben in Lebensgefahr.
Unbekannte Täter hatten in insgesamt 16 U-Bahn-Stationen Behälter mit dem giftigen Nervengas Sarin deponiert.
Während der morgendlichen Verkehrsspitze trat dann das Gas aus.
Die Hintergründe des Anschlages lassen sich noch nicht abschätzen.
Es ist möglich, dass der Giftgasanschlag sowohl die Tat einer Terrorgruppe als auch die Tat eines Wahnsinnigen ist.
Österreich.
Im Polizeiapparat stehen wichtige personelle Änderungen bevor.
Der Leiter der Staatspolizei Oswald Kessler wird abgelöst, an seine Stelle tritt Heinjürgen Mastelier, bisher stellvertretender Sicherheitsdirektor von Kärnten.
Der Wiener Polizeipräsident Günther Bögl geht zu Jahresmitt in Pension, wird aber sofort freigestellt.
Bögls Nachfolger wird Peter Stiedl, jetzt Leiter der Präsidialabteilung in der Bundespolizeidirektion Wien.
Der Nationalrat befasst sich am Nachmittag in einer Sondersitzung mit der Konsumkrise.
Die Initiative zu dieser Sitzung geht von den Freiheitlichen aus.
Heute sollte sich beim Konsum entscheiden, welche Firmen des Konzerns in den Ausgleich geschickt werden.
Der Kreditschutzverband hat für heute Nachmittag die Gläubiger und die Vertreter der Schuldnerfirmen zu Beratungen über die weitere Vorgangsweise einberufen.
Der Alpenländische Kreditorenverband sieht im Gegensatz zum Kreditschutzverband noch keine Konkursgefahr für den Konsum.
Seit heute muss sich Hansjörg Schimanek Junior wegen des Verdachts der NS-Wiederbetätigung vor Gericht verantworten.
Die Angeklagte bekannte sich im Sinne der Anklage für nicht schuldig.
Er gibt aber alle Taten zu, die ihm vorgeworfen werden.
Allerdings schränkt Schimanek Junior ein, dass er nicht in führender Funktion in der rechtsextremen FAPO tätig war.
Er habe auch nicht die Republik Österreich zerstören wollen, sagte der Angeklagte.
Die Verteidigung beklagte, im Vorfeld des Prozesses sei es zu einer krassen Vorverurteilung Schymanek Juniors gekommen.
Der Verfassungsgerichtshof hat Bestimmungen des Salzburger Landesverfassungsgesetzes sowie der Landtagswahlordnung aufgehoben.
Nach diesem Erkenntnis widersprechen einige Bestimmungen dem Grundsatz der Verhältniswahlrechtes.
Das liberale Forum hat nach der Landtagswahl im März 1994 die Wahl angefochten.
Diese Anfechtung gab der Verfassungsgerichtshof aber nicht statt.
Heide Schmidt zeigte sich in einer ersten Reaktion enttäuscht.
Und nun zum Wetter.
Heute Nachmittag einzelne Schnee- oder Regenschauer.
Im Flachland kann es zeitweise auflockern.
Kalter Nordwestwind, der nach und nach zuliegt.
Am Abend sind im Donauraum Sturmböen um 80 Stundenkilometer zu erwarten.
Temperaturen 1 bis 7 Grad.
Danke, Andreas Ilavski.
Das war das Mittagsschonal vom 20.
März.
Tonmeister Manfred Bauer, Studioregisseur Wolfgang Wittmann und Moderator Udo Bachmeier.
Mindestens sechs Tote und unzählige Menschen mit Vergiftungen nach einem Anschlag mit Giftgaspäckchen, die in den U-Bahnen deponiert worden waren. Bei dem Gift handelt es sich um das Kampfgas Sarin, das extrem gefährlich ist.
Mitwirkende:
Marquardt, Jens Peter [Gestaltung]
Datum:
1995.03.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Straftaten
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Unfälle und Unglücksfälle
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Sicherheit
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Mindestens sechs Tote und unzählige Menschen mit Vergiftungen nach einem Anschlag mit Giftgaspäckchen, die in den U-Bahnen deponiert worden waren. Bei dem Gift handelt es sich um das Kampfgas Sarin, das extrem gefährlich ist.
Mitwirkende:
Bachmair, Udo [Interviewer/in]
, Vukovich, Matthias [Interviewte/r]
Datum:
1995.03.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Straftaten
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Unfälle und Unglücksfälle
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Sicherheit
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
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