Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.03.27
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Ihr Begleiter durch die Sendung, Udo Bachmeier, guten Tag.
Zum Wichtigsten der folgenden Stunde Information.
Die ÖVP-Obmannsuche geht weiter.
Debatte um Kardinal Grohe, der einen ehemaligen Schüler sexuell missbraucht haben soll.
Hans-Joachim Schimanek die zweite Woche vor Gericht.
Beginn des Prozesses um die Eisenstädter Friedhofs-Schendung.
Ivan Rybkin, hochrangiger russischer Politiker, zu Gast in Wien vor dem Hintergrund der Verstimmung zwischen Wien und Moskau wegen unseres Staatsvertrags.
Karadzic, Führer der bosnischen Serben, hat die Generalmobilmachung seiner Leute angeordnet.
Eine Woche nach dem Giftgasanschlag in Tokio, der Vertrag gegen die Sekte AUM erhärtet sich.
Kultur?
Ausstellung Neuesachlichkeit im Wiener Kunstforum.
Erster Programmpunkt, die Nachrichten, redigiert von Jürgen Pfaffinger.
Es liest Alexander Jonach.
Deutschland.
In Berlin beginnen heute die Vorbereitungen zur Weltklimakonferenz.
Auf der Tagesordnung steht heute ein Treffen der regierungsunabhängigen Organisationen.
Dabei soll ein Forderungskatalog an die Politiker beschlossen werden.
Morgen beginnt dann der offizielle Teil der Klimakonferenz, an der Vertreter aus 160 Ländern teilnehmen.
Zentrales Thema ist die Erwärmung der Erdatmosphäre, der sogenannte Treibhauseffekt.
Kanada, Europäische Union.
Der Fischereistreit zwischen Kanada und der EU hat sich neuerlich verschärft.
In der Nacht hat es in den umstrittenen Gewässern im Nordatlantik wieder einen Zwischenfall gegeben.
Ein kanadisches Patrouillenboot stoppte einen spanischen Fischkutter.
Die Kanadier zerschnitten die Netze des spanischen Schiffes.
Kanada wirft der EU vor, im Nordatlantik verbotenerweise geschützte Fischbestände zu gefährden.
Europäische Union.
In Brüssel findet heute ein Treffen der Landwirtschaftsminister der 15 EU-Staaten statt.
Hauptthema ist die Festlegung der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse.
Daneben wird es auch um die innerhalb der EU umstrittene Regelung der Tiertransporte gehen.
Bosnien, Herzegowina.
Die schweren Kämpfe in weiten Teilen des Landes gehen auch heute weiter.
Die bosnische Regierungsarmee dürfte bei ihrer Offensive nach wie vor Gebietsgewinne erzielen.
Die Serben antworten mit schweren Artillerieangriffen.
Der bosnische Serbenführer Karadzic hat gestern Abend als Reaktion auf die Offensive der Regierungstruppen eine Generalmobilmachung verhängt.
Österreich.
In der Obmann-Debatte in der ÖVP gibt es vorerst noch keine Entscheidung.
Eine Vierergruppe soll sich jetzt mit weiteren personellen Überlegungen befassen.
Der Gruppe gehören die Landeshauptleute Preul, Püringer und Weingärtner sowie der geschäftsführende steirische Landespartei Obmann-Hirschmann an.
Bei der gestrigen Sitzung der Wahlvorschlagskommission gab es keine Einigung auf einen Obmann-Kandidaten.
Nach den Anschuldigungen gegen den Wiener Erzbischof Kardinal Grohe warnt der Moraltheologe Günther Wirth vor einem voreiligen Amtswechsel in der Erzdiözese Wien.
Wirth sagte im ORF-Morgensjournal, falls Grohe durch eine nicht völlig unumstrittene Person abgelöst werden sollte, könnte dies eine neue Polarisierung in der katholischen Kirche auslösen.
Der Wiener Weihbischof Schönborn hat die Anschuldigungen gegen Grohe unterdessen als haltlos zurückgewiesen.
Im Wiener Landesgericht hat am Vormittag ein weiterer Prozess wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung begonnen.
Angeklagt ist der 24-jährige Walter Köhler.
Er soll im Oktober 1992 den jüdischen Friedhof in Eisenstadt geschändet haben.
Köhler drohen im Fall einer Verurteilung bis zu zehn Jahren Gefängnis.
Fortgesetzt wurde heute im Wiener Landesgericht auch der Prozess gegen den Rechtsextremisten Hansjörg Schimanek Junior.
Vietnam.
Bundespräsident Klestil beendet heute seine Asienreise.
Zum Abschluss des Besuchs in Vietnam wurde in Hanoi ein Wirtschaftskooperationsvertrag unterzeichnet.
Heute Nachmittag absolviert Klestil noch einen Kurzbesuch in der südvietnamesischen Wirtschaftsmetropole Ho Chi Minh Stadt, dem früheren Saigon.
Am Abend wird der Bundespräsident den Heimflug nach Wien antreten.
USA.
Der jordanische König Hussein kommt zu einem offiziellen Besuch in die USA.
Bei den Gesprächen mit Präsident Clinton wird es vor allem um die amerikanische Wirtschaftshilfe für Jordanien und für die autonomen Palästinensergebiete gehen.
Washington hat Jordanien als Gegenleistung für den Friedensschluss mit Israel einen Schuldenerlass in der Höhe von umgerechnet 7 Milliarden Schilling zugesagt.
Italien.
In Mailand ist ein Anschlag auf ein Mitglied der Modefamilie Gucci verübt worden.
Nach ersten Meldungen der Polizei wurde der 44-jährige Maurizio Gucci, ein Enkel des Firmengründers, getötet.
Eine weitere Person erlitt Verletzungen.
Die Hintergründe des Attentats sind unklar.
Schweiz.
Der Flugverkehr ist weltweit nach wie vor stark wachsend.
Nach einer heute in Genf veröffentlichten Statistik wurden 1994 weltweit bereits mehr als zwei Milliarden Flugpassagiere abgefertigt.
Das ist gegenüber dem Jahr zuvor eine Zunahme von acht Prozent.
Fast die Hälfte der abgefertigten Passagiere entfallen auf die USA.
Der weltweit größte Flughafen war nach der Statistik auch im Vorjahr wieder Chicago mit mehr als 66 Millionen Passagieren, gefolgt von Atlanta und Dallas.
An vierter Stelle liegt mit 52 Millionen Passagieren London Heathrow als größter europäischer Flughafen.
Deutschland.
In Hamburg ist ein Zwischenfall mit einer Maschine der Lufthansa glimpflich ausgegangen.
Ein Triebwerk der Fokker 50 war in Brand geraten.
Der Pilot konnte aber auf dem Hamburger Flughafen Not landen.
Die 32 Passagiere wurden evakuiert, sie blieben aber unverletzt.
Um sechs Minuten nach zwölf jetzt der Blick aufs Wetter zu Wochenbeginn.
Gunter Schuller, bitte.
Ein Sturmdiff über der Ostsee tobt bereits über Deutschland.
Auch bei uns ist der Druck schon markant gefallen.
Und mit zum Teil heftigen Gewittern meldet sich ab dem mittleren und späten Nachmittag der Winter zurück.
Heute Nacht, morgen und auch am Mittwoch wird es ziemlich kalt und häufig schneien.
Die Winterreifen sollten also noch immer oben bleiben.
Im Gebirge kündigt sich insgesamt ein halber Meter Neuschnee an.
Noch ist es aber relativ mild und die Schneefallgrenze befindet sich oberhalb von 1000 Meter.
Die aktuellen Meldungen.
Wien bedeckt 11 Grad, Westwind 35 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt bedeckt 8, St.
Pölten leichter Regen 9, Linz leichter Regen 8 Grad, West 30, Salzburg leichter Regen 8, Innsbruck stark bewölkt 11, Westwind 25 Kilometer pro Stunde.
Bregenz bedeckt 8, Graz stark bewölkt 12 und Klagenfurt stark bewölkt 9 Grad.
Vorerst wird es noch zeitweise regnerisch sein.
Wann aber muss man mit Graupelgewittern und Schneeschauen bis in die Täler rechnen?
Zuerst in Oberösterreich und zwar etwa ab 15 Uhr.
In Niederösterreich vor Adlberg, Tirol und Salzburg ab 17 Uhr.
Am Abend beginnt es in Wien und vor Mitternacht noch im Süden zu schneien.
Mit den Gewittern sind auch Sturmböen um 80 km pro Stunde verbunden.
Und außerdem kühlt es rasch ab.
So liegen die Abendtemperaturen nur noch zwischen 4 und 1 Grad.
Heute Nacht schneit es in ganz Österreich und es bleibt stürmisch.
Morgen Dienstag schneit es vor allem in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich und in der Obersteiermark.
Im Osten und Süden gehen nur einzelne Schneeschauer nieder und zwischendurch kann hier auch die Sonne zum Vorschein kommen.
Kräftiger, unangenehmer Nordwestwind.
In tiefen Lagen sind morgen kaum mehr als minus 1 bis plus 4 Grad zu erwarten.
Im Gebirge strenger Frost in 2000 mit minus 13 Grad.
Am Mittwoch wird es häufig schneien.
Wieder liegt der Schwerpunkt der Schneefälle an der Nordseite der Alpen.
Danke, Gunther Schuller.
Alles ist möglich, nix ist fix.
So charakterisierte Landeshauptmann Pröll gestern Abend in der ORF-Sendung zur Sache die Lage der ÖVP.
Die Obmannsuche geht also weiter.
Das ist im Wesentlichen das Ergebnis der gestrigen Sitzung der ÖVP-Wahlvorschlagskommission.
Ein Viererteam bestehend aus den Landeshauptleuten Pröll, Püringer und Weingartner und dem steirischen Landesrat Hirschmann soll fündig werden.
Eines erscheint sicher, die Karten für den amtierenden Obmann Busek dürften übers Wochenende nicht besser geworden sein.
Buseks Schicksal ist weiter ungewiss.
Derzeit sei noch nicht die Zeit, um Überlegungen nach außen zu tragen, sagte Erwin Pröll.
Wir hatten heute Vormittag mit einigen ÖVP-Kranten telefoniert, um so den Sitzungsverlauf und die Auswirkungen auf die Obmann-Diskussion zu erfahren.
Wolfgang Fuchs berichtet.
In der ÖVP spielen alle noch mit verdeckten Karten, daher war auch die gestrige Sitzung der 15 ÖVP-Kranten über weite Strecken ein vorsichtiges Abtasten.
Parteiobmann Bussek mischte nur kurz mit.
Er legte dem Gremium eine Dokumentation mit Zeitungsausschnitten vor, die zeigen sollte, welche verheerende Auswirkung die Obmann-Diskussion auf das Bild in der Öffentlichkeit hat.
Busek habe mit seinen Emotionen gekämpft.
Er konnte einem wirklich leid tun, urteilt heute ein ÖVP-Grande.
Die schnelle Entscheidung, die sich Busek von der Wahlvorschlagskommission dann auch noch wünschte, trat allerdings nicht ein.
Der Verlauf der fünfeinhalbstündigen Sitzung wird von Teilnehmern so geschildert.
Es sei ein langsames Herantasten an den Kern des Problems gewesen.
So wurde lange Zeit über die Stimmung in den einzelnen Landesgruppen diskutiert, mit dem Ziel, einzelne Kandidatennamen
abzutesten.
Beim Namen Fasslabend etwa soll eingewendet worden sein, der Minister würde am Zustand der Partei auch nicht viel ändern, also zogen ihn seine Anhänger langsam wieder zurück.
Ähnlich wurden dann auch die Kandidaten Leitl und Kohl abgetestet.
Als die Zeit drängte, machte der Wiener Obmann Görg einen befreienden Vorschlag.
Ähnlich wie in der Wirtschaft sollte doch auch die ÖVP ihren neuen Chef durch eine kleine Gruppe suchen.
Die vier stärksten Landesorganisationen Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Tirol wurden dazu ausersehen.
Sie sollen bis kommende Woche den entscheidenden Durchbruch erzielen.
Denn nach Einschätzung mehrerer Sitzungsteilnehmer geht es um folgendes Problem.
Erhard Busseck muss von sich aus auf eine Kandidatur verzichten.
Nur so ist der Weg für Andreas Kohl frei.
Und der dürfte am ehesten die Zustimmung einer großen Mehrheit finden.
Denn der von vielen gewünschte Übergangskandidat Martin Putscher sagte heute in einem Telefongespräch mit meinem Kollegen Hanno Settele den ÖVP-Granten endgültig ab.
Ich stehe nicht als Kandidat zur Verfügung, auch nicht für eine Übergangsperiode, weil ich keinerlei Einschränkungen für meine Zusage an die Fradelberger Wählerinnen und Wähler gemacht habe.
Können Sie sich dann das Entstehen dieser Gerüchte erklären?
Nein.
Das ist, glaube ich, eine der vielen Facetten im Zusammenhang mit dieser Personaldiskussion.
Gestern war diese Sitzung.
Frage an Sie, warum waren Sie eigentlich dort?
Sie sind ja nicht Landesparteiobmann.
Ich wurde von verschiedenen Kollegen, und zwar aus Niederösterreich, der Steiermark, Oberösterreich usw.
sucht,
diesmal dabei zu sein und für diese eine Sitzung wenigstens auch den Vorsitz zu übernehmen.
Und wir bleiben beim Thema.
Gestern hat ÖVP-Generalsekretärin Ingrid Korosek bekannt gegeben, dass sie am kommenden Parteitag nicht mehr zur Verfügung stehen werde.
Sie gibt mehrere Gründe an.
Sie habe schon immer vorgehabt, nur vier Jahre zu bleiben.
Weiters könnte sie sich auch eine andere Tätigkeit vorstellen.
Aber Ingrid Korosek führt im Gespräch mit Robert Stoppacher noch einen weiteren Grund an.
Und zum Dritten hat es rund um die Regierungsbildung, um die Personalentscheidungen, auch Entscheidungen in der Lichtenfelsgasse und Personalentscheidungen, die am nächsten Bundesparteitag zu treffen sind, stilistische und inhaltliche Vorgangsweisen gegeben, mit denen ich mich nicht identifizieren kann und auch nicht will, die mich in meiner Haltung bestärkt haben.
Was ist Ihnen da gegen den Strich gegangen?
bitten, dass man das bei dieser allgemeinen Formulierung belässt.
Ich gehöre auch nicht zu jenen Politikern, die in der Öffentlichkeit das eine oder andere dann konkret anspricht.
Ich mache das in den Gremien und da habe ich es auch gemacht, aber da war einiges, was mir als Mensch nicht gefallen hat.
Hat es da auch Reibungspunkte mit dem Parteiobmann gegeben?
Ich stehe dem Parteiobmann Dr. Busek selbstverständlich in
loyal gegenüber, korrekt und konstruktiv.
Sie werden ja beim Parteitag noch Delegierte sein.
Sollte da der Erhard Busek antreten, würden Sie ihn wählen?
Auch das ist etwas, was meiner Art entspricht.
Wir haben im Parteivorstand vereinbart, keine Beiträge zur Personaldiskussion zu leisten.
Und ich als Generalsekretärin halte mich selbstverständlich daran.
Und Sie würden jetzt auch nicht sagen, obwohl Sie jetzt vier Jahre lang an der Seite Erhard Bussex gestanden sind, ja, ich würde Bussex wählen?
Bitte, ich möchte Ihnen eines sagen, als Generalsekretärin, dass ich dem Parteiobmann loyal gegenüberstehe.
Frau Generalsekretärin, es gibt ja nicht erst seit jetzt Gerüchte, dass Sie in die Volksanwaltschaft übersiedeln sollen als Nachfolgerin von Herbert Kohlmeier.
Was ist da dran?
Ja, wenn Sie mich zu einer möglichen Tätigkeit als Volksanwalt befragen,
So ist diese Arbeit, wäre zweifellos für jeden Parlamentarier faszinierend, dem es wirklich um die Rechte und um die Anliegen des Bürgers geht.
Das ist völlig klar.
Ich habe mich mit dieser Frage bislang nicht beschäftigt.
Sollte ich für dieses Amt vorgeschlagen werden?
Da möchte ich schon eines sehr klarstellen.
So geschieht das sicher nicht aus Gründen der Versorgung, so wie ich heute nachlesen konnte.
Weil erstens habe ich für diese Position, würde ich sehr viele Erfahrungen mitbringen.
Ich war immer für Menschen da und habe Menschen geholfen.
Und zweitens, das möchte ich auch sehr klar sagen, ich weder finanziell noch von meiner sonstigen Lebensplanung her ein Versorgungsfall bin.
Hat Sie irgendjemand in Ihrer Partei schon wissen lassen, dass man Sie für diesen Posten ausersehen hat?
Nicht konkret.
Es hat schon
da und dort einmal ein Gespräch gegeben, dass das etwas für mich wäre, von der ganzen Einstellung her.
Man kennt mich als Sozialpolitikerin, die sich eben immer gerade für Menschen eingesetzt hat, sowohl in beruflicher Hinsicht als auch auf politischer Ebene.
Dafür bin ich bekannt, dafür bin ich ausgeschildert.
Und da hat es schon da oder dort Leute gegeben, die gemeint haben, das wäre doch etwas für dich.
Ich sage noch einmal nicht konkret,
Und ich habe mich mit dem noch nicht weiter beschäftigt und habe auch nicht die Absicht, das derzeit zu tun, sondern, so wie ich Ihnen gesagt habe, jetzt gibt mein Augenmerk, einen Parteitag zu organisieren, wo alles funktioniert und wo eben dementsprechende Impulse ausgehen.
ÖVP-Generalsekretärin Korosek tritt zurück, möglicherweise wird sie Volksanwältin.
Ein Gespräch mit Korosek, das Robert Stoppacher geführt hat.
Zu einer personalpolitischen Entscheidung in der SPÖ.
Der SPÖ-Abgeordnete Peter Marizzi wird bis zur endgültigen Klärung seiner beruflichen Zukunft wieder im Parlament arbeiten.
Das hat SPÖ-Club-Chef Kostelka heute gesagt.
Marizzi hatte im Jänner angekündigt, sein Mandat zurückzulegen, nachdem ein Gespräch zwischen ihm und dem ÖVP-Abgeordneten Kraft über illegale Waffenprovisionen bekannt worden war.
Die Zeit 12.16 Uhr zur Aufregung rund um Kardinal Hans Hermann Grohr.
Im Nachrichtenmagazin Profil wirft ein ehemaliger Schüler dem Wiener Erzbischof vor, ihn während dessen Tätigkeit als Religionslehrer sexuell missbraucht zu haben.
Trotz der Schwere der Anschuldigungen denkt Grohr nicht an Klage, der Gottesmann will schweigen.
Schweigsam auch der St.
Pöltner Bischof Krenn, der als Nachfolger Grohrs gehandelt wird.
Eine Reaktion hingegen vom Wiener Weihbischof Schönborn.
Dieser spricht von Verleumdung Groß und erklärte, auch Jesus habe gegenüber Pilatus zu Vorwürfen und Anklagen geschwiegen.
Keineswegs zurückhaltend die Medienreaktionen, was wiederum eine Debatte zum Thema Ethik und Journalismus erzeugt hat.
In einer Stellungnahme, die Schönborn gemeinsam mit Weihbischof Kretzl veröffentlicht hat, heißt es, seit der Zeit des Nationalsozialismus als Priester Prozesse unter dem Vorwand sexueller Verfehlungen geführt wurden, hat es in Österreich derlei Verleumdungspraktiken gegen die Kirche nicht mehr gegeben.
Zitat Ende.
Ein solcher Enthüllungsjournalismus müsse aufs Entschiedenste zurückgewiesen werden, so die beiden Weihbischöfe.
Was sagt dazu Profilherausgeber Hubertus Tschernin?
Mit ihm sprach Hubert Arnim Ellison.
Das ist also eindeutig ans Profil gerichtet.
Wie reagieren Sie darauf?
Ich halte diesen Vergleich mit den nationalsozialistischen Priesterprozessen für absolut unstatthaft und déplaciert.
Ich verstehe nicht, wie die Wiener Weihbischöfe zu diesem aberwitzigen Vergleich kommen.
der mit diesem ganzen Fall überhaupt nichts zu tun hat.
Und ich behaupte auch, dass die Geschichte, mit der wir heute herausgekommen sind, nichts mit einem klassischen Enthüllungsjournalismus zu tun hat.
Das ist eine Geschichte, die sich abseits üblicher journalistischen Dimensionen abspielt, die wir daher sehr, sehr lang hier intern diskutiert haben, ob und wie wir sie bringen, und aus einem Grund, und das war für mich entscheidend, dann auch tatsächlich veröffentlicht haben,
dass jeder, der sexuell missbraucht wurde, und zwar egal von wem, ob das jetzt ein Erzbischof ist, ein Religionslehrer oder ein kleiner Angestellter in irgendeinem Unternehmen, das Recht auf Öffentlichkeit hat, wenn es ihm bei der Bewältigung dessen, was ihm zugestoßen ist, hält.
Und warum jetzt?
Das ist also 20 Jahre her.
Seit zumindest 10 Jahren ist Kardinal Grohe nicht mehr im Erziehungsbereich tätig, weil er eben seither Erzbischof von Wien ist.
Und darüber hinaus hat ja gestern auch Weihbischof Schönborn gesagt, dass zum Zeitpunkt der Anschuldigung, also vor 20 Jahren, Kardinal Grohe gar nicht mehr in Hollerbrunn in diesem Internat gewohnt hat, sondern in Maria Rockendorf.
Also nach meinem Wissensstand hat Hans Hermann Grohe zu diesem Zeitpunkt in Hollerbrunn im Knabenseminar gelebt, erstens.
Und zweitens, der Anlass ist
einer, den wir auch schon beschrieben haben.
Der Kardinal Kor hat vor wenigen Wochen einen fastenhärten Brief veröffentlicht, wo er auf Basis der Korintherbriefe sich genau mit dieser Frage des sexuellen Missbrauchs auseinandergesetzt hat und erklärt hat, wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe, dass Knabenschänder und Lustknaben das Reich Gottes nicht erben würden.
Und das war der Anstoß für Josef Hartmann, sich an uns zu wenden, weil er
sich als Lustknabe des Kardinal Groa oder des damaligen Religionslehrers und geistlichen Kardinal Groa gefühlt hat.
Sie zerstören unter Umständen hier das Leben eines Menschen, sprich Kardinal Groa.
Rentiert sich das?
Steht das in Relevanz zu dem, was Sie vorher gesagt haben, dass es hier auch um die Bewältigung von Menschenschicksalen geht?
Ist Rache ein geeignetes Mittel, um sein Schicksal zu bewältigen?
Rechtfertigt das dann schon diese Art und Weise der Berichterstattung?
Das, was ich mich frage, ist, warum sich auch Menschen in der Kirche, und zwar gleichgültig, ob das jetzt hohe Würdenträger, einfache Geistliche oder einfache Katholiken sind, sich nicht mit der Frage auseinandersetzen, ob nicht jemand, der geschändet wurde, das Recht auf diese Öffentlichkeit hat.
Das Opfer in dieser ganzen schrecklichen Affäre ist Josef Hartmann zuallererst und nicht der Kardinalkorps.
Und ich glaube, das Mitgefühl, das Mitleid, die Hilfe hat zuallererst Josef Hartmann nötig und nicht sonst jemand.
Und damit müssen wir uns auseinandersetzen.
Wir müssen uns auch damit auseinandersetzen, was es für jemanden bedeutet, 20 Jahre eine derartige Geschichte mit sich herumzuschleppen.
Warum ist er nicht schon früher an die Öffentlichkeit gegangen?
Das werden Sie doch sicher auch mit ihm besprochen haben oder der Chefredakteur Fozzi, der den Artikel geschrieben hat.
Die Kirche hat am Land noch viel stärker als in der Stadt unverändert eine ganz hohe Macht und Autorität.
Ein Pfarrer ist in jeder Landgemeinde mächtiger, zumindest ebenso mächtig wie der lokale Bürgermeister.
Und genau in diesem Umfeld wird es dann unheimlich schwierig,
diese Dinge zum richtigen Zeitpunkt, nämlich dann, wenn man geschändet wird, an die Öffentlichkeit, sprich damals auch vor Gericht zu bringen und entsprechend sanktionieren zu lassen.
Und ich glaube, das kann man niemandem vorwerfen, wenn er es nicht schafft, weil er natürlich Angst vor Konsequenzen hat.
Und wenn ich mir jetzt die ganze Debatte anhöre, dann setzt sich ja niemand mit einem Josef Hartmann auseinander und mit dem, was ihm durch Hans-Hermann Grohe zugestoßen ist, sondern ausschließlich
mit der Frage, so etwas kann man doch einem hohen Kirchenfürsten im hohen Alter nicht antun.
Und das ist nur die völlig falsche Fragestellung und ich halte sie auch jenseits dessen, was ein Seelsorger wie Helmut Kretzl oder auch Christoph Schönborn tun sollte.
Hier argumentieren Kirchenpolitiker und nicht Menschen, die sich um die Seele und die Seelen kümmern.
Ein Gespräch, das Hubert Arnim Ellison mit Hubertus Tschernin geführt hat, dem Herausgeber des Nachrichtenmagazins Profil.
Zweite Woche im Prozess gegen Hansjörg Szymanek Junior.
Zur Halbzeit gestattete die Richterin ein Zwischenplädoyer im NS-Wiederbetätigungsprozess.
Der Verteidiger Szymaneks nützte dies für eine Klarstellung.
Der Angeklagte sei zu allen Fakten der Anklage geständig.
Er rechne mit einer Verurteilung.
Bis kommenden Freitag, dem voraussichtlichen Prozessende, sollen noch rund 100 Zeugen gehört werden.
Vom heutigen Prozestag Karl Jakowski.
Von allen meinen Aktivitäten hat mein Vater sicher nicht alles gewusst.
Aber das ist eine schwierige Frage, sagte zu Beginn des heutigen Verhandlungstages der Angeklagte Hansjörg Schimanek Junior auf die Frage eines Geschworenen.
Der Vater des Angeklagten, der freiheitliche Niederösterreichische Landesrat, Hansjörg Schimanek Senior, verfolgt ja seit einer Woche den Prozess gegen seinen Sohn wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung.
Zur Sprache brachte die Vorsitzende Richterin auch das primär erzielte FAPO, in Österreich an die Macht zu kommen.
Alle Beschlüsse dafür fielen Anfang der 90er Jahre.
Die FAPO wollte sich dazu der VSB, der Volkssozialistischen Partei, bedienen.
Stellvertretender Parteiobmann war ja der Angeklagte Hans-Jörg Schimanek Junior.
Man wollte es so machen wie Hitler in den 30er Jahren mit der NSDAP.
Der Angeklagte bestätigte dies dem Gericht.
Auch in seinem Interesse war es, durch die VSB realpolitisch tätig zu werden und es gab viele Berührungspunkte mit der FAPO.
Die Beschlüsse für diese Vorgangsweise fielen auf einer Führerbesprechung der FAPO im März 1991, an der auch der Angeklagte teilnahm.
Küssl teilte dies dann auch bei einer programmatischen Rede am 22.
März 1991 in Gmunden anderen Kameraden mit.
Realisiert wurde der Beschluss dann auf einer ordentlichen Vollversammlung der VSB am 14.
Juni.
Auf die Frage der Richterin, wo die VSB stand, sagt Schymanek, unsere Partei ist rechts von der FPÖ angesiedelt.
In der VSB waren auch alle führenden Mitglieder der FAPO und man wollte mit der Partei bei den Nationalratswahlen kandidieren, doch dazu kam es nicht mehr.
Auch heute waren wieder viele Zeugen aus St.
Pölten, Wiener Neustadt, Langenlois und Wien geladen, alle Mitglieder der verschiedenen Kameradschaften von damals.
Jene Zeugen, die sich zur Aussage entschlossen, brachten in der Sache nichts weiter und machten keine zielführenden Aussagen, redeten nur herum.
Richterin Eckbrecht einmal forscht zu einem Zeugen, stellvertretend für die anderen.
Die Geschworenen haben mir heute Morgen auf die Finger geklopft und gesagt, ich soll mich nicht so oft anlügen lassen.
Die Geschworenen sind hier das Volk und ich habe die Würde des Gerichts zu wahren.
Zu einem anderen Zeugen meinte die Richterin resignierend, wir geben's auf.
Schimaneck-Prozess in Wien, erster Tag der zweiten Halbzeit, Sie hörten Karl Jirkowski.
Parallel zu diesem Verfahren gibt es heute einen weiteren Prozess wegen NS-Wiederbetätigung im Wiener Landesgericht.
Angeklagt ist der 24-jährige Verkäufer Walter Köhler.
Der gravierendste Vorwurf der Staatsanwaltschaft, er soll Ende Oktober 1992 mehr als 80 Gräber auf dem jüdischen Friedhof von Eisenstadt entweder selbst geschändet haben oder diese Tat veranlasst haben.
Ein weiterer Punkt der Anklage, der Besitz von Videos, Broschüren und anderem Material neonazistischen Inhalts.
Und der daraus resultierende Verdacht, das auch weitergegeben zu haben.
Hans-Christian Unger berichtet.
Staatsanwalt Kurt Jandeseck beschränkt sich aufs Tyrozitieren der Anklagepunkte.
Und dann Richter Reinhard Zimmermann in Richtung Geschworene zum gravierendsten Vorwurf, dem Beschmieren der Gräber mit Neonazi- und antisemitischen Parolen.
An objektiven Indizien gibt es gar nichts.
Es gibt keine konkreten Beweise.
Die Anklage stützt sich nur auf Bemerkungen aus der Szene, so weit der Richter.
Einen Hinweis auf die Täterschaft Köhlers, einen Wagenhinweis, gibt es etwa von Peter Binder, der derzeit im Zusammenhang mit den Briefbombenattentaten in Haft ist.
Der Angeklagte plädiert auf nicht schuldig in diesem Punkt.
und damit gleich zu den ebenfalls angeklagten Wiederbetätigungsaktivitäten des 24-Jährigen, die er auch eingesteht.
Er habe sich aus der Literatur nationalsozialistisches Gedankengut angeeignet, ohne allerdings alles darin zu teilen.
Er habe sich mit einigen Freunden den Freiheitlichen und später Gottfried Küssl als Saalschutz andienen wollen, sei aber bei beiden abgeblitzt.
Und er gibt zu, neo-Nazi-Propagandamaterial besessen, ja sogar ein einschlägiges Video selbst produziert zu haben.
Heute distanziere er sich von all dem.
Seine Kameraden von damals aus der Skinhead-Szene, heute fast einhellig im Zeugenstand, wir haben mehr gesoffen als politisiert.
Passiert ist das alles zwischen Herbst 91 und Frühjahr 92.
Die Geschworenen hören Köhlers Lebensgeschichte.
Aus zerrütteten Familienverhältnissen stammend, der Vater beging Selbstmord, wurde er von den Großeltern aufgezogen, zu denen er eine enge Bindung hatte.
Später, nach dem Tod der Großmutter, beging Köhler zwei Selbstmordversuche, trank ziemlich viel und bekennt sich heute offen vor Gericht zu seiner Homosexualität.
Die Gutachter aus Psychologie und Psychiatrie bescheinigen dem 24-Jährigen einen guten Intelligenzdurchschnitt.
Er sei allerdings leicht beeinflussbar.
Und sie beschreiben ihn als stark neurotische Persönlichkeit, deren Entwicklung in engstem Zusammenhang mit seiner Kindheit stehe.
und einer der Sachverständigen plädiert indirekt für mildernde Umstände.
Die Zeugeneinvernahmen sind derzeit noch im Gang, der Prozess soll heute noch beendet werden.
Köhlers Verdacht, warum ausgerechnet er der Täter vom Eisenstädter Friedhof sein soll?
Nach seinem Bruch mit der Neonaziszene hätte es zahlreiche Hausdurchsuchungen in dieser Szene gegeben.
Und die Neonazis hätten vermutlich geglaubt, er, Köhler, hätte sie verraten.
Soviel von Hans-Christian Unger zum Prozess um die Schändung des jüdischen Friedhofs in Eisenstadt.
Die Umweltgesetze und Verordnungen gewinnen nun auch für die Banken und Versicherungen zunehmend an Bedeutung.
Diese wollen mehr denn je wissen, welche Umweltrisiken Firmen eingehen.
Die Kreditgeber und Versicherer wollen deshalb von ihren Kunden Informationen über mögliche Altlasten und deren Sanierung.
Firmen, die diese nicht zur Verfügung stellen, könnten in Zukunft schlechter bewertet werden, berichtet Kurt Tonka.
Der Grund für das Umdenken der Banken und Versicherungen liegt vor allem im Umwelthaftungsgesetz und dem in einigen Wochen in Kraft tretenden Öko-Audit-Gesetz.
Bei Letzterem können sich Firmen einer freiwilligen Prüfung unterziehen und ein firmenspezifisches Umweltmanagement ausarbeiten lassen.
Die Belohnung dafür ist ein in der ganzen EU gültiges Umweltgütezeichen und künftig auch eine bessere Unternehmensbewertung durch Banken und Versicherungen.
Viele Firmen, die einen Kredit brauchen oder günstigere Versicherungsprämien wollen, werden also in Zukunft beim Umweltschutz umdenken müssen.
Monika Unterholzner von der österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik, ÖGUT, bringt es auf den Punkt.
Für das Unternehmen heißt das, dass
sie sich von vornherein überlegen müssen, halte ich die gesetzlichen Umweltauflagen ein, bin ich dazu bereit, der Bank oder der Versicherung die notwendigen Unternehmensdaten zu liefern und es heißt auch, dass Unternehmen verstärkt Systeme einrichten müssen, unbestimmte Umweltdaten erfassbar zu machen und auch
Eine ÖGUT-Arbeitsgruppe soll nun die Richtlinien für eine Umweltrisikoprüfung ausarbeiten.
Ihr gehören bereits Vertreter der Bank Austria, der Kreditanstalt, der Wiener Städtischen Versicherung, der Stadt Wien und mehrerer Umweltorganisationen an.
Allerdings bedarf es der Zustimmung aller Banken und Versicherungen, um solche Prüfsysteme einzuführen.
Eine Aufgabe der Arbeitsgruppe wird es also sein, die anderen Kreditgeber und Versicherer für die Einführung der Umweltrisikoprüfung zu begeistern.
Der zweite Schritt ist dann die Entwicklung gemeinsamer Instrumente.
Hier hat die Arbeitsgruppe nach Angaben von Monika Unterholzner bereits konkrete Vorstellungen.
Ein Austausch von Gutachterlisten für Umweltprobleme, ein gemeinsames Altlastenregister,
damit man also die Altersen in den verschiedenen Bundesländern von vornherein auch gemeinsam sammelt.
Oder, und vor allem da könnte diese Arbeitsgruppe aktiv werden, eine gemeinsame Entwicklung von Ausbildungssystemen oder Ausbildungsprogrammen für die Kreditsachbearbeiter, damit sie also dann in der Praxis mit den Unternehmen gemeinsam diese Problematik angehen können.
Mehrere Banken und Versicherungen haben, natürlich im eigenen Interesse, ihre Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe bereits angekündigt.
Viele heimische Firmen sollten sich also spätestens jetzt mit der Umweltproblematik im eigenen Betrieb befassen.
Tausend Polizisten stürmten am Wochenende neuerlich Einrichtungen der japanischen Aum-Sekte.
Denn der Verdacht gegen die Sekte am schweren Giftgasanschlag auf die U-Bahn von Tokio, heute vor genau einer Woche beteiligt gewesen zu sein, erhärtet sich.
Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, der Sekte Vorbereitung eines Massenmordes nachzuweisen.
Der Besitz von Chemikalien, auch giftigen, ist in Japan kein Grund zur Strafverfolgung.
Johannes von Donani, Tokio.
Übers Wochenende hat die Polizei unter einem Gebäudekomplex der religiösen Fanatiker in der Nähe des heiligen Berges Fujiyama ein verstecktes Chemielabor gefunden, in denen alle nötigen Anlagen für die Herstellung des Nervengases Sarin und von Nitroglycerin vorhanden waren.
Restspuren des Sarin, das im letzten Jahr in der Stadt Matsumoto gefunden wurden, sind identisch mit denen aus der U-Bahn und dem Sektenlabor.
Doch Tokios Ermittler und Politiker bleiben dennoch vorsichtig.
Man wolle jetzt prüfen, ob der Sekte und ihrem untergetauchten Führer Shoko Asahara die Absicht zum Massenmord nachgewiesen werden könne, hieß es heute Morgen hier in Tokio.
Es ist noch kein Haftbefehl ausgestellt worden und nach einigen Tagen des Leugnens und der Zurückhaltung werden die Mitglieder der Sekte wieder zunehmend aggressiv.
Polizisten, die gestern am Sonntag Flugblätter mit Warnungen vor weiteren Ermittlungen beschlagnahmen wollten, wurden von den Fanatikern zuerst fotografiert und dann vertrieben.
Immer wieder gehen bei Tokios Stadtverwaltung neue Attentatsdrohungen ein, von denen sich bisher noch nicht eine einzige bestätigt hat.
Die Öffentlichkeit wird nur spärlich informiert, wohl auch um eine allgemeine Panik zu vermeiden.
Aber der Eindruck lässt sich nicht mehr vermeiden, dass der zum skrupellosen Terroristen gewordene Weltuntergangsprediger Shoko Asahara und seine Anhänger die Millionenmetropole Tokio seit Tagen mit fürchterlichen Drohungen sehr erfolgreich erpressen.
Welche Beiträge planen wir unter anderem noch im weiteren Verlauf dieses Mittagsschonals?
Großer deutscher Finanzskandal rund um Herzklappen, Ivan Rybkin vom russischen Parlament zu Gast in Wien, Generalmobilmachung der bosnischen Serben und Kulturausstellung Neuesachlichkeit im Wiener Kunstforum.
In Deutschland gibt es einen der größten Finanzskandale im Krankenhausbereich.
Unzählige Ärzte in ganz Deutschland haben von Erzeugern medizinischer Geräte überhöhte Beträge verrechnet.
Deklariert als Forschungsgelder oder ganz allgemein als Rückvergütung.
Die Staatsanwaltschaft in Wuppertal ermittelt.
Einzelheiten von Paul Schulmeister aus Bonn.
Von einem Ärztekrimi sprechen deutsche Zeitungskommentatoren.
Da ist von dunklen Schatten auf Göttern in Weiß die Rede, von Abgründen und einem Sumpf der Selbstbedienung.
Im Mai des vergangenen Jahres war der Skandal um unkorrekte Abrechnungen bei Herzklappen und Herzschrittmachern aufgeflogen.
Nun hat sich der Verdacht gegen zahlreiche deutsche Chef- und Oberärzte verdichtet.
Nach einem Zwischenbericht der Staatsanwaltschaft in Wuppertal
stehen 1.500 Spitalsbedienstete aus 250 Krankenhäusern unter dem Verdacht auf Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung, in vielen Fällen auch unter dem Verdacht der Bestechlichkeit und Bestechung.
In diesen Fällen drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Die Wuppertaler Ermittler haben erst ein Drittel des Materials ausgewertet.
Im vergangenen August hatten sie es bei Hausdurchsuchungen in den drei marktbeherrschenden Firmen St.
Jude, Medtronic und Sorin beschlagnahmt.
Bisher fanden sie nach eigenen Angaben 5500 Belege, die jegliche Art des Geldrückflusses an die Ärzte und nur in wenigen Fällen
handelt es sich auch um Techniker und Verwaltungsangestellte beweisen.
Allerdings nennt die Staatsanwaltschaft in ihrem Zwischenbericht noch immer keine Namen von Beschuldigten und Spitälern.
Das veranlasste den Präsidenten der Bundesärztekammer, Karsten Wilmer, zu scharfen Angriffen auf den ermittelten Oberstaatsanwalt Horst Rosenbaum.
Er solle endlich Namen nennen, damit man den Vorwürfen korrekt nachgehen könne, sagte der Standesvertreter.
Denn derzeit werde ein ganzer Berufsstand einer unerträglichen Pogromstimmung ausgesetzt.
Außerdem bezweifle er, dass an so vielen deutschen Kliniken so viele Herzklappen implantiert worden seien, sagte Wilma.
Doch die Ermittler sind ihrer Sache völlig sicher.
Wenn Ärzte und Krankenhausdirektoren behaupteten, kein Geld von Firmen genommen zu haben, dann sei dies als geschönte Unwahrheit nachzuweisen, sagte Oberstaatsanwalt Rosenbaum.
In den mehr als 3.000 beschlagnahmten Aktenordnern würden täglich neue Hinweise auf betrügerische oder zumindest unkorrekte Abrechnungen gefunden.
Nach einem Bericht der hannoverschen Allgemeinen sollen die Krankenkassen das mögliche Schadensausmaß auf umgerechnet 320 Millionen Schilling beziffert haben.
Seit dem Vorjahr war bekannt, dass die deutschen Erzeugerfirmen für künstliche Herzklappen bei den Krankenkassen umgerechnet rund 43.000 Schilling pro Stück abgerechnet hatten, obwohl sie in den USA für rund 6.000 und in der Schweiz für rund 22.000 Schilling angeboten wurden.
Bei der Verrechnung ging es nach Angaben der deutschen Staatsanwälte nicht immer um persönliche Vorteile.
Oft sollen die Ärzte die Firmenüberweisungen für Kongressbesuche, Fortbildungskurse oder die Anschaffung von Geräten verwendet haben, für die der Spitalsträger kein Geld hatte.
Aber in vielen Fällen sollen die verdeckten Provisionen von den Ärzten eben doch für Privatreisen, nebst Ehefrau oder Lebensgefährtin verwendet worden sein, für Betriebsausflüge,
private Autoreparaturen und in einem Fall für die Ausstattung eines Chefzimmers mit teuren Edelhölzern.
Die Staatsanwaltschaft in Wuppertal hofft, ihre Untersuchungen im Herbst abschließen zu können.
Bis dahin dürfte der sogenannte Herzklappenskandal noch für viele Schlagzeilen sorgen.
Die deutsche Öffentlichkeit reagiert auf Enthüllungen über das raffinierte Bakchisch-System auch deshalb so empört,
weil den Patienten angesichts überforderter Krankenkassen immer neue Arten von Selbstbehalt zugemutet werden, während manche schwarze Schafe unter den Ärzten sich von den gleichen, sorglosen Krankenkassen flott bedienen ließen.
Finanzskandal rund um Herzklappen in Deutschland, Sie hörten Paul Schulmeister.
Zur Lage in Ex-Jugoslawien.
Die Kämpfe zwischen den bosnischen Regierungstruppen und serbischen Verbänden sind in der Nacht auf heute fortgesetzt worden.
Ihre Intensität ließ aber leicht nach.
Offenbar wollen beide Seiten, beide Teile ihre Kräfte neu gruppieren.
Radovan Karadzic, der Führer der bosnischen Serben, hatte eine Generalmobilmachung seiner Leute angeordnet.
Anschließend warnte er sich unter anderem an US-Präsident Clinton, sich für ein Ende der Offensive der bosnischen Regierungsarmee einzusetzen.
Aus Belgrad, Veronika Seyer.
Die Offensive der muslimischen Regierungsgruppen konzentriert sich auf zwei Regionen.
In Tuzla versuchen sie nach Norden vorzustoßen, wo der von den Serben gehaltene Korridor nur wenige Kilometer breit ist.
In Zentralbosnien bei Travnik gilt der muslimische Angriff einer Fernmeldeanlage im Majevica-Gebirge.
Hier meldeten die Regierungstruppen Geländegewinne, die Bewohner mehrerer serbischer Dörfer sind auf der Flucht.
Die Sendeanlagen haben serbische Truppen aber offenbar zurückerobert.
In Belgrad konnte gestern das Fernsehprogramm aus Pale empfangen werden.
Die seit einer Woche andauernde Offensive der Moslems beantworten die Serben mit der schon häufig angewandten Taktik, mit dem Angriff auf Städte.
So kamen Gorazde, Mosta, Travnik und Tuzla unter Beschuss der serbischen Artillerie.
Aus allen Orten werden zahlreiche verletzte Zivilisten gemeldet.
Die UNO zählte gestern allein in Travnik 300 Granatexplosionen, bei Stolice 700.
In Gorazde kamen britische UNO-Soldaten unter serbisches Feuer.
NATO-Jets überflogen darauf in die Stadt.
Serbenführer Karadzic wandte sich in einem Brief an die Präsidenten der USA, Russlands und Frankreichs.
Sie sollten all ihren Einfluss geltend machen, um die Moslems zum Ende ihrer Offensive zu bewegen.
Ansonsten würde sich der Krieg ausweiten.
Die Serben würden mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen bis zum totalen Sieg über den Feind, so Karadzic wörtlich.
Er ordnete gleichzeitig die Mobilmachung der gesamten Bevölkerung an.
Alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren wurden schon vor einem Jahr zur Armee eingezogen.
Karadzic forderte die muslimische Führung in Sarajevo zu direkten Verhandlungen auf.
Vizepräsident Ejub Ganić verlangte die Unterzeichnung des Friedensplans und die Anerkennung Bosnien-Herzegowinas.
Woher gebe es nichts zu verhandeln, sagte Ganić.
Der Teilungsplan der UNO sieht 51% des Territoriums für die muslimisch-koratische Föderation vor, 49% für die Serben.
Diese haben nun offenbar Schwierigkeiten, die von ihnen eroberten 71% zu halten.
Die Serben haben nur 80.000 Mann unter Waffen gegenüber 200.000 auf muslimischer Seite.
Die dreimonatige Waffenruhe hat Sarajevo außerdem zur militärischen Aufrüstung und zur Umgruppierung seiner Truppen genutzt.
Am Wochenende kamen aus Algerien jenem Land, dem der Kampf zwischen Regierung und islamischen Fundamentalisten keine Ruhe lässt, wieder neue Gewaltmeldungen.
Die Regierungstruppen sollen an die 600 Extremisten getötet haben.
Kurz davor hatte ein fundamentalistisches Kommando, wie erst jetzt bekannt wird, 17 Zivilisten getötet.
Und trotzdem soll es in diesem Jahr in Algerien Präsidentschaftswahlen und Parlamentswahlen geben.
Die Annullierung der letzten Parlamentswahlen, deren ersten Durchgang die islamischen Fundamentalisten gewonnen hatten, war ja der Ausgangspunkt für die blutigen Auseinandersetzungen, die bis heute andauern.
Claudia Altmann, Tunis.
Mit zwei Äußerungen machte am Wochenende Algeriens Außenminister Salah Demri auf sich aufmerksam.
Sein Land erwäge, die Beziehungen zu jenen Staaten abzubrechen oder zumindest einzufrieren,
die die islamistischen Gruppen finanziell unterstützen.
Zweitens, er nannte erstmals einen etwas präziseren Zeitraum für die von Staatspräsident Sirual angekündigten Präsidentschaftswahlen.
Wahrscheinlich würde der Urnengang im Dezember stattfinden, so Dembry.
Zuvor hatte Sirual erklärt, den Wahlen zum höchsten Staatsamt würden sowohl Parlaments- als auch Kommunalwahlen folgen.
Heute soll in Alsier eine weitere Runde bilateraler Gespräche zwischen der Führung und politischen Parteien und Organisationen beginnen, bei denen, wie es offiziell heißt, die Modalitäten der Präsidentschaftswahlen und auch Wege zur Beendigung der Gewalt besprochen werden sollen.
Unter den eingeladenen Politikern ist allerdings kein einziger Vertreter der größten Oppositionspartei, der immer noch verbotenen islamischen Halsfront FIS.
bleibt die Frage offen, wie ein Ende der Gewalt erreicht werden soll, wenn die politischen Hauptakteure wiederum von den Gesprächen ausgeschlossen sind.
Unterdessen ist das Klima im Lande alles andere als günstig für Wahlen.
Die Unabhängige Presse berichtete in den vergangenen Tagen von groß angelegten Operationen der Sicherheitskräfte, bei denen 300 Islamisten getötet worden sein sollen.
Gestern meldete ein Aljura-Abendblatt, bei einer noch umfangreicheren Aktion der Armee seien 600 fundamentalistische Untergrundkämpfer getötet worden.
Beide Informationen sind nicht offiziell bestätigt, aber auch nicht dementiert worden.
Es würde sich aber auf jeden Fall um die größten Schläge der Militärs gegen die bewaffneten Islamisten in den vergangenen drei Jahren handeln.
Gleichzeitig aber erschütterte eine weitere Nachricht die algerische Bevölkerung, der Tod von 17 Zivilisten.
Dorfbewohner der westalgerischen Region um Schleff.
Sie sollen am vergangenen Dienstag auf dem Weg zum Wochenmarkt einer als Polizeikontrolle getarnten Terrorgruppe in die Hände gefallen sein.
Ein jeder in Algerien stellt sich die Frage, wer soll in diesem Klima der Unsicherheit und des Terrors wählen gehen?
Ein Bericht von Claudia Altmann war das.
Wir warten noch auf ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der russischen Staatsduma, Rybkin, der sich zurzeit in Wien aufhält.
Wir ziehen einen Beitrag der Kulturredaktion vor.
Vom Samstag an ist im Wiener Kunstforum der Bank Austria eine umfassende Ausstellung zum Thema Neue Sachlichkeit zu sehen.
In den späten 20er und frühen 30er Jahren reagierten die Künstler auf den überwundenen Weltkrieg und die Probleme der neuen Zeit mit kaltem, distanziertem Realismus, eine Stilrichtung, für die sich der Name Neue Sachlichkeit eingebürgert hat.
Die Exponate, die im Kunstforum zu sehen sind, stammen vorwiegend aus österreichischem Privatbesitz.
Ein Vorbericht von Maria Rennhofer.
Kühle und Distanziertheit prägen jene Bilder aus den 20er und 30er Jahren, für die die Kunstgeschichte das Schlagwort Neue Sachlichkeit geprägt hat.
Strenger Realismus, fast unmerkliche Verfremdungen durch harte Konturen, kalte Farben und irritierende Perspektiven.
Eine umfassende Ausstellung über die Neue Sachlichkeit in Österreich zeigt ab kommendem Samstag das Kunstforum der Bank Austria auf der Wiener Freyung.
Direktor Klaus-Albrecht Schröder,
Die Neuesachlichkeit ist ein Begriff, der 1923 geprägt worden ist von einem Deutschen in Vorbereitung einer legendären und wichtigen Ausstellung in Mannheim.
In Österreich kann man die Neuesachlichkeit dahingehend definieren, dass sie eine Bewegung war, die sich bewusst vom Expressionismus abwendet, zurück zur Natur, zur Gegenständlichkeit, zur Ordnung geht.
Hinter diesem Zurück verbirgt sich letzten Endes eine völlig neue Auffassung von Wirklichkeit, eine sehr kalte, eine sehr distanzierte, die mit der herkömmlichen Realistik des 19.
Jahrhunderts schlechterdings nichts gemeinsam hat.
Als Künstler wie Rudolf Wacker, Franz Selaczek, Herbert Blohberger, Sergius Pauser oder Otto Rudolf Schatz auf die Katastrophe des Ersten Weltkrieges mit neuer Sachlichkeit reagierten, hatten sie in Österreich gegen die Dominanz des Expressionismus zunächst wenig Chancen im Ausstellungsbetrieb.
Über den Kunsthandel wurde dieses Manko in den letzten rund zehn Jahren längst aufgeholt.
Kunsthändler Herbert Giese über das heutige Preisniveau
Es ist fast, je besser der Maler natürlich, fast nach oben offen, aber ein schöner Settler-Check kostet heute sicher zwischen 500.000 und einer Million.
Ein schöner Merkel fast annähernd schon so viel, 300.000, 400.000 Schilling.
Und wenn man von unten kommt, unter 200.000 ist kein wirklich schönes und ordentliches Bild zu finden.
Mit Porträts, Landschaften oder zeitgenössischen Auseinandersetzungen mit Industrie und Technik steckt die Ausstellung die Grenzen der neuen Sachlichkeit bewusst sehr weit.
Von Alfons Waldes Tiroler Berglandschaften über Albert Paris Güterslohs fast surreale Arrangements bis zu den frappant an faschistische Ästhetik erinnernden Bilder eines Herbert Reil Hanisch.
Was also ist neue Sachlichkeit?
Herbert Giese?
Also für mich hat die Neuessachlichkeit einmal nichts zu tun mit der Malerei und der Kunst des Faschismus.
Es gibt Ausstellungsmacher, die das nicht ganz unterscheiden.
Für mich ist die Neuessachlichkeit eine Auseinandersetzung mit den technischen Leistungen unseres Jahrhunderts nach dem Desaster des Ersten Weltkrieges.
Klaus-Albrecht Schröder hingegen will schon im Plakatsujet die große Bandbreite aufzeigen.
Das Plakat ist zweigeteilt, das haben wir zum ersten Mal gemacht.
Im oberen Teil wird von Otto Rudolf Schatz die Schaustellung gezeigt.
Ein Prater, Budenbesitzer, präsentiert ein Negerpaar.
Und darunter ist ein Rael Hanisch, ein sauberes, hübsches, deutsches Mädel.
Blond, blauäugig, vor einer gekehrten, sauberen, deutschen Landschaft.
Diese Spannung soll ganz bewusst auch die Spannung der Ausstellung und die Spannung der neuen Sachlichkeit klar machen.
Sie ist eben nicht linear, sie ist nicht nur einseitig, sondern sie umfasst viele Aspekte zur selben Zeit.
Und hätte ich ein Bild genommen, das von Rudolf Wacker eindeutig die neue Sachlichkeit repräsentiert, so hätte ich, glaube ich, mehr Vorurteile bestätigt, als die Vielfalt einer Bewegung zum Ausdruck gebracht.
Ab Samstag, dem 1.
April, kann das Publikum im Kunstforum seine eigenen Vorurteile überprüfen bzw.
neue Urteile über Neusachlichkeit in Österreich bilden.
Sie hörten Maria Renhofer.
Zurück zum Thema Politik, Außenpolitik.
Die Beziehungen zwischen Österreich und Russland sind in letzter Zeit leicht angespannt.
Für Verstimmung hat gesorgt, dass Russland in einem Vertrag über die Beziehungen zwischen den beiden Ländern einen Staatsvertrag als Grundlage dieser Beziehungen erneut festschreiben wollte.
Österreich wollte das nicht akzeptieren und machte recht unmissverständlich klar, dass der für April geplante Besuch des russischen Präsidenten Jelzin in Österreich unter diesen Bedingungen nicht erwünscht sei.
Russland sagte den Besuch daraufhin ab.
Erstmals seit dem Auftreten der Spannungen ist nun ein hochrangiger russischer Politiker zu Besuch in Österreich.
Der Vorsitzende des Unterhauses des russischen Parlaments, Ivan Rybkin, Christian Lieninger, berichtet.
Er wolle mit seinem Österreich-Besuch der Pause im österreich-russischen Dialog auf hoher Ebene ein Ende setzen.
Dies sagte Russlands Parlamentspräsident Ivan Rybkin noch vor seinem Abflug nach Österreich.
Die Gelegenheit des Österreichs-Besuchs solle genützt werden, um sowohl angebliche als auch eventuell wirkliche Unebenheiten in den bilateralen Beziehungen auszuräumen.
Gemeint hat Röpkin mit diesen Worten wohl die Verstimmung zwischen Österreich und Russland über die Erwähnung des Staatsvertrages in einem angestrebten neuen Vertrag zwischen den beiden Ländern.
Russlands Position hierzu war bisher, dass der Staatsvertrag als Grundlage der bilateralen Beziehungen erneut festgeschrieben werden müsse.
Beim ersten politischen Gespräch Röpkins heute in Österreich, nämlich mit Parlamentspräsident Fischer, wurde das Thema Staatsvertrag angeblich noch nicht angesprochen.
Auf die Frage, ob sich die russische Position zur Festschreibung des Staatsvertrags inzwischen geändert hat, will sich Rübkin nicht genau festlegen.
Rübkin meint zum Staatsvertrag,
Und ich weiß, dass Österreich stolz darauf ist und das österreichische Volk stolz darauf ist.
Ich meine, dass auch ein neues Dokument, das zwischen unseren Staaten zweifelsohne unterzeichnet werden wird,
Denn wir haben gerade darüber geredet, dass in jedem Ereignis des heutigen und des zukünftigen wird das Vergangenheit in der Analyse des Vergangenheits beendet werden.
Dies ist gut und notwendig.
Ein mögliches Entgegenkommen Russlands gegenüber den österreichischen Wünschen deutete vor kurzem allerdings Russlands Vizeaußenminister Krylov an.
Er sprach nicht mehr von der Festschreibung des Staatsvertrages als Grundlage der Beziehung ein Österreich-Russland, sondern nur noch von einer Erwähnung des Staatsvertrages in der Präambel eines neuen Abkommens.
Auf die Frage, ob auf Grundlage dieses Vorschlags ein Kompromiss zwischen Österreich und Russland denkbar wäre, antwortete Rübkin sogar auf Deutsch.
Der Vorsitzende der russischen Staatstumer Rybkin hält sich also zurzeit in Wien auf.
Heute Nachmittag wird er sein Buch über die Staatstumer präsentieren.
Das Verfassen von Büchern gehört in vielen Ländern sozusagen zum guten Ton für Politiker, auch in Russland.
Zwar bringt dort die Wirtschaftskrise auch immer wieder die Verlage in Schwierigkeiten, etwa durch Papiermangel, aber für Politikerbücher scheint dies alles kein Problem zu sein.
Eine wahre Flut solcher Veröffentlichungen überschwemmt den russischen Markt, Georg Dox berichtet.
In Moskau, immerhin eine Stadt mit 10 Millionen Einwohnern, gibt es gerade noch drei oder vier ernstzunehmende Buchhandlungen.
Wer sich mit Lesestoff eindecken möchte, ist auf Straßenhändler angewiesen.
In den Foyers der Theater oder Kunstgalerien kann man mit viel Glück noch fündig werden.
Hier trifft man auch noch auf die für Russland typischen dicken Kunst- und Literaturzeitschriften, die allesamt vom Einstellen bedroht, ein bedauernswertes Dasein fristen.
Internationaler Bestseller-Schrott dominiert die russische Bücherlandschaft.
Umso erstaunlicher ist die Blüte politischer Publizistik.
Hier herrscht wahrlich kein Mangel.
Ein Blick auf den Büchertisch der Staatsdummer belehrt einen über die geradezu schon unheimliche Produktivität der Abgeordneten bzw.
der politischen Führungsriege.
Besonders Politiker im Wartestand drängt es zu Bekenntnissen.
So hat Ruslan Hasbulatov ein zweibändiges Werk vorgelegt, Titel Die große russische Tragödie.
Im Wesentlichen eine Beschreibung seines eigenen politischen Scheitern.
Oder der unbekannte Rutz-Keul, so der Titel eines immerhin 472 Seiten starken Werkes über den Khaspulatov-Kollegen und Putschisten vom Herbst 1993.
Weiter findet sich da der bittere Kelch, eine Zeitanalyse des Fernsehdirektors Alexander Jakovlev oder die Meinungen des ehemaligen Finanzministers Fjodorow unter dem Titel Bemerkungen über das Offensichtliche.
Der Abgeordnete Anatoly Lukjanov, Putschist des Jahres 1991,
nach seinem Ausflug in die Lyrik, verfasst in der Haftanstalt Matrosenruhe bei Moskau, zur Politik und damit auch zur politischen Prosa zurückgekehrt.
Das Spektrum der Autoren reicht von Gorbatschow bis Schirinovsky.
Selbst Boris Jelzin hat seine Sicht der politischen Ereignisse unter dem Titel Aufzeichnungen des Präsidenten unter die Leute bringen lassen.
Die überreiche literarische Ernte erlaubt den Schluss, dass nach wie vor Politiker die Zuteilung von Druckpapier und Verlagskapazitäten kontrollieren,
und dass nach wie vor ein Heer von Journalisten, Lohnschreibern und Sekretären die Gedanken, Reden und Erinnerungen ihrer Chefs zwischen Buchteckel pressen.
Und nun noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich, auch der Vorarlberger Landeshauptmann Martin Purcher steht als Kandidat für das Amt des ÖVP-Bundesparteiobmannes nicht zur Verfügung.
Nach seiner gestrigen Teilnahme an den Beratungen des ÖVP-Wahlkomitees stellte Purcher heute klar, er fühle sich dem Auftrag der Wähler seines Bundeslandes verpflichtet und komme damit als Kandidat für den ÖVP-Vorsitz nicht infrage.
Die scheidende ÖVP-Generalsekretärin Ingrid Kordosek ist daran interessiert, Volksanwältin zu werden.
In einem Radiointerview sagte Kordosek, sie würde einem Vorschlag seitens ihrer Partei zustimmen.
Grundsätzlich habe ihr Interesse aber nichts mit Versorgungsabsichten zu tun.
Sie sei in keinem Bereich ein Versorgungsfall, stellte Kordosek klar.
Die Bundessprecherin der Grünen, Petrovic, forderte heute, die Volksanwaltschaft dürfe nicht länger ein Versorgungsposten für gescheiterte Politiker sein.
Der Herausgeber des Nachrichtenmagazins Profil, Hubertus Tschernin, hat den Protest der Wiener Weihbischöfe zu den Vorwürfen des Profil gegen Kardinal Grohe zurückgewiesen.
Nun noch das Wetter.
Stürmisch, feucht und allmählich kälter, zeitweise Regen, mitunter auch Gewitter zwischen Vorarlberg und Oberösterreich schneit es nach und nach bis in die Täler.
In der Nacht in ganz Österreich winterlich, es bleibt in den nächsten Tagen sehr kalt.
Das war das Mittagsjournal Thon Günther Reis, Studioregie Ilse Oberhofer und Moderator Udo Bachmeier.
Interview: Hubertus Czernin. Der Wiener Weihbischof Schönborn spricht von einer Verleumdung Groers, welcher selbst zu den Vorwürfen schweigt. Schönborn vergleicht die Medienberichte mit nationalsozialistischen Hetzkampagnen und Priesterprozessen. Der Reporter zu Czernin:" Sie zerstören unter Umständen ein Menschenleben, das Kardinal Groers, rentiert sich das? (...) Ist Rache ein geeignetes Mittel, um sein Schicksal zu bewältigen?" Worauf Czernin antwortet, das Opfer sei in erster Linie Josef Hartmann, der im Profil die Vorwürfe gegen Groer wegen sexuellen Mißbrauchs erhoben hatte und nicht der Kardninal selbst.
Mitwirkende:
Arnim-Ellissen, Hubert [Gestaltung]
, Czernin, Hubertus [Interviewte/r]
Datum:
1995.03.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Religion
;
Sexualität
;
Skandal
;
Straftaten
;
Diskussion
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Der ORF-Redakteur wirkt hier parteiisch und sellt Suggestivfragen.
,
Nachrichten