Mittagsjournal 1995.04.15

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    Rechtliches

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    Mittagsjournal.
    Zum Mittagschanal am Karrsamstag begrüßt Sie im Studio Ernst Weinisch.
    Und das sind einige der Themen, die wir für Sie vorbereitet haben.
    Die moralische Instanz der österreichischen Kirche, Kardinalkönig, nimmt erstmals ausführlich zum Fall Hans Hermann Grohr Stellung.
    Wir bringen ein exklusiv Interview und eine Stellungnahme dazu vom Grazer Diözesanbischof und Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Johann Weber.
    Weiters Brandanschlag in Wien auf das Büro der Turkish Airlines.
    Das Problem Schwarzarbeit.
    Die Grünen fordern, rigoroser gegen Unternehmer vorzugehen, die illegal Arbeiter beschäftigen.
    Aus dem Ausland bringen wir unter anderem einen Bericht über die Präsidentschaftswahl in Nordzypern und eine Bilanz 20 Jahre erotik mehr in Kambodscha.
    Im Journal zu Gast ist Karl Sokol.
    Sokol war eine der führenden Persönlichkeiten des österreichischen Widerstandes im Zweiten Weltkrieg.
    Im Kulturbeitrag geht es um die Zukunft der Salzburger Festspiele.
    Vor den Beiträgen im Mittagsjournal aber eine aktuelle Meldungsübersicht.
    Redaktion Edgar Theider, es liest Michelle Kretzer.
    Österreich.
    Die Diskussion um eine höhere Besteuerung des 13. und 14.
    Monatsgehaltes ist wieder aktuell.
    Finanzstaatssekretär Dietz steht den Vorstellungen des neuen Finanzministers Staribacher skeptisch gegenüber.
    Staribacher will, dass Einkommen über 30.000 Schilling voll besteuert werden, Einkommen unter dieser Grenze aber steuerfrei bleiben.
    Dazu meint Dietz in der Tageszeitung der Standard, eine Neuregelung beim 13. und 14.
    Monatsgehalt sei für ihn nur im Rahmen einer großen Steuerreform und bei gleichzeitigen Entlastungen in anderen Bereichen vorstellbar.
    Der freiheitliche Bundesobmann Haider meinte wörtlich, Staribacher setze den falschen Weg seines gescheiterten Vorgängers Laziner fort und reihe sich nahtlos an jene SPÖ-Minister an, die Wahl- und EU-Versprechen gebrochen hätten.
    Auf das Büro der Fluggesellschaft Turkish Airlines in Wien ist in der vergangenen Nacht ein Brandanschlag verübt worden.
    Unbekannte Täter zerschlugen die Schaufensterscheiben und warfen Molotow-Cocktails in das Innere des Geschäftslokals.
    Verletzt wurde niemand.
    Der Sachschaden beträgt etwa 100.000 Schilling.
    Am Tatort wurde eine kurdische Fahne gefunden.
    Deutschland.
    In der Innenstadt von Köln sind gestern Abend gleichzeitig Anschläge auf fünf türkische Banken verübt worden.
    Auch in diesen Fällen wurde niemand verletzt, der Sachschaden hält sich in Grenzen.
    Seit Beginn der türkischen Militäroperation gegen Stellungen der Kurden im Nordirak werden in Deutschland fast täglich Anschläge auf türkische Einrichtungen verübt.
    Irak.
    Die Führung in Bagdad hat negativ auf die gestern beschlossenen Lockerungen des UNO-Embargos reagiert.
    In einer offiziellen Erklärung wird der jüngste Beschluss des UNO-Sicherheitsrates als neuerlicher Verstoß gegen die Souveränität des Irak gewertet.
    Aufgrund der UNO-Resolution könnte der Irak Öl im Wert von einer Milliarde Dollar pro Quartal exportieren, allerdings unter der Bedingung, dass der Erlös für humanitäre Güter zugunsten der irakischen Zivilbevölkerung verwendet wird.
    Das Angebot ist von irakischer Seite aber nicht abgelehnt worden.
    Nun soll das Parlament in Bagdad über die weiteren Schritte beraten.
    Russland
    Die Tschetschenen haben ihre letzte Bastion im Westen, der autonomen Kaukasus-Republik, erfolgreich verteidigt.
    Angriffe russischer Verbände sind zurückgeschlagen worden.
    Die russischen Soldaten wurden vom Armeekommando in ihre Ausgangsstellungen zurückgezogen, um eigene Verluste zu verhindern.
    Bulgarien Eine umfangreiche Agrarreform kommt nicht zustande.
    Das Parlament in Sofia hat gestern die 1992 verabschiedete Landreform rückgängig gemacht und beschlossen, Prinzipien der kollektiven Landwirtschaft wieder einzuführen.
    Im Parlament haben die Sozialisten, die aus der früheren KP hervorgegangen sind, die Mehrheit.
    Das Gesetz, die vor drei Jahren verabschiedete Landreform hatte vorgesehen, von den Kommunisten enteignetes Land an die früheren Besitzer zurückzugeben.
    Die konservativen Parteien in Bulgarien bewerten den nunmehrigen Schritt als Rückfall in das System des Kollektivismus sowjetischer Art.
    USA Präsident Clinton hat offiziell seine Kandidatur für die im kommenden Jahr stattfindende Präsidentenwahl angemeldet.
    Dieser Schritt ist Voraussetzung für die Erlaubnis, Wahlkampfspenden zu sammeln.
    Wer endgültig als Kandidat der demokratischen und der republikanischen Partei aufgestellt wird, darüber wird 1996 in Vorwahlen entschieden.
    Österreich.
    Das Wiener U-Bahn-Netz ist heute um ein weiteres Teilstück verlängert worden.
    Die U6 fährt ab jetzt von der Station Philadelphiabrücke bis knapp vor den südlichen Stadtrand Wiens.
    Die Fahrtdauer auf der U6 von Siebenhirten bis zum Stadtrand im Norden beträgt 30 Minuten.
    Die Kosten für das neue Teilstück betrugen etwa zwei Milliarden Schilling.
    Auf der Wiener Außenringautobahn A21 ist es heute früh zu einem Serienunfall gekommen.
    Zwischen Alland und Hochstraß fuhren bei Schneefall mehrere Fahrzeuge aufeinander auf.
    In der Gegenrichtung verursachten schaulustige Autofahrer daraufhin ebenfalls eine Karambolage.
    Die A21 war in beiden Fahrtrichtungen stundenlang gesperrt.
    Im Voralpengebiet haben Schneefälle zu zahlreichen Behinderungen auf den Durchzugsstraßen geführt.
    Nach den Nachrichten jetzt der vorwiegend trübe Blick aufs Feiertagswetter, ob Sie für Ihren Osterspaziergang Regenschirm und eine warme Weste brauchen werden, sagt Ihnen Robert Lenger von unserer Radio-Wetter-Redaktion.
    Nun, kalt bleibt es auf alle Fälle.
    Morgen Vormittag zum Osterersuchen ist es noch häufig trocken.
    Für den Osterspaziergang am Nachmittag sollte man den Schirm aber unbedingt mitnehmen.
    Deutlich wärmer wird es erst am Mittwoch, aber selbst dieser Tag wird nicht ohne Wolken und Regen verlaufen.
    Zurück zu heute und zu den aktuellen Meldungen.
    Wien bedeckt 4 Grad, Eisenstadt bedeckt 3, St.
    Pölten wolkig 4, Linz leichter Regen 4 Grad, Salzburg stark bewölkt 3, Innsbruck stark bewölkt 4, Bregenz bedeckt 5, Graz heiter 6 und Klagenfurt heiter 8 Grad.
    Heute Nachmittag ist es zwischen Vorarlberg und Oberösterreich meist stark bewölkt mit Regen und Schneefall.
    Überwiegend sonnig bleibt es in Osttirol und Kärnten.
    In der Osthälfte Österreichs wechseln Sonne und einzelne Regenschauer.
    Die Temperaturen erreichen 4 bis 10 Grad, wobei die höheren Werte in Kärnten und Osttirol zu erwarten sind.
    Heute Nacht wird es wieder recht kalt mit Tiefstwerten zwischen plus 3 und minus 3 Grad.
    Und morgen, Ostersonntag, zeigt sich am Vormittag in Ost- und Südösterreich hin und wieder die Sonne.
    Tagsüber zieht es dann in ganz Österreich zu und besonders am Nachmittag kommt es häufig zu Regenschauern.
    Es wird eine Spur milder als heute mit 7 bis 12 Grad.
    Auch bereits am Montag, Ostermontag, kühlt es wieder deutlich ab und es regnet und schneit immer wieder.
    Im Westen muss man bereits von der Früh weg mit Schneefall rechnen, aber auch sonst sinkt die Schneefallgrenze bis in Tiefelagen.
    und die Temperaturen am Ostermontag 3 bis 8 Grad.
    Ostern ist es und Ostern ist das höchste kirchliche Fest des Jahres.
    Und wir beginnen unseren Beitragsteil am Karlsamstag mit der Causa prima dieser Tage, dem Falkrohr.
    Kardinal Franz König nimmt heute erstmals Stellung zur derzeitigen Situation der römisch-katholischen Kirche in Österreich.
    Exklusiv für das ORF-Mittagsjournal war der Wiener Altertsbischof bereit, seine Zurückhaltung aufzugeben.
    Sein bisheriges Schweigen war nur allzu verständlich.
    Bei der Bestellung seines Nachfolgers Hans Hermann Groer wurde er de facto übergangen.
    Dies bestätigte auch im folgenden Gespräch, das Hubert Arnim Ellison mit Kardinal König geführt hat.
    Zu der Zeit als Kroa in Hollerbrunn Erzieher war, stand König zwar an der Spitze der Wiener Kirche, aber an seiner Seite waren Co-Adjutor Franz Jachim, die Weihbischöfe Moser, Weinbacher, als Kanzler dann schon der heutige Weihbischof Helmut Kretzl, die mit kirchendisziplinären Aufgaben innerhalb der Erzdiözese beauftragt waren.
    Kardinal Königs Aufgaben lagen ja in den letzten 30 Jahren vor allem im Bereich der Weltkirche.
    Kardinal König war zu diesem Gespräch auch aus der Sorge, dass die katholische Kirche, insbesondere seine Erzdiözese Wien, dauerhaften Schaden nehmen könnte, bereit.
    Herr Kardinal, Sie haben sich in all den Diskussionen in den letzten Wochen sehr zurückgehalten, sind ein einziges Mal an die Öffentlichkeit gegangen mit einer Erklärung, die sehr knapp gewesen ist, und Sie haben am Karfreitag in einer Tageszeitung in der Presse einen Artikel geschrieben, der die Schlagzeile hat, in Offenheit bekennen, dass wir alle in der Kirche Sünder sind.
    Man könnte jetzt auch sagen, der Karfreitag ist vorüber, der Ostermorgen naht, ein altes kirchliches Wort.
    Sehen Sie einen Lichtstreif am Horizont der österreichischen und der Wiener Kirche?
    Der Mostermorgen geht immer die Passionszeit, die Karlwoche, voraus.
    Im heurigen Jahr war das für die Wiener und zum Teil auch für die österreichische Kirche eine Passionszeit, eine Karlwoche, ganz besondere Art.
    Ich habe darauf Bezug genommen in dem erwähnten Aufsatz.
    Und ich bin überzeugt, dass nicht nur wie jedes Jahr auf der Karlwoche dann auch der Ostersonntag folgt, sondern ich bin sehr zuversichtlich, dass auch in dieser Unruhe, die sich in den letzten Wochen gerade bei uns ergeben hat,
    Wir leiden alle darunter, niemand ist da schadenfreudig, sondern wir versuchen hier mitzuhelfen, denn es geht uns ja alle an, dass es zu einer allen Beruhigenden Erlösung kommt.
    Und in diesem Sinne hoffe ich, dass ich
    viele andere auch, einen kleinen Beitrag leisten kann, dass wir auf das Positive in der Kirche hinweisen, und vor allem würde ich darauf hinweisen, was schon in der Apostelgeschichte steht.
    Damals gab es den ersten Unruhen wegen der Christen, dem neuen Weg der Christen.
    Und ein Mitglied des Hohen Rats, der wird ausdrücklich in der Apostelgeschichte genannt, Karl Maliel, der befindet sich bei einer solchen Richterbesprechung, ich erzähle das mit meinen Worten, und sagt seinen Richterkollegen, meine Herren, ihr müsst jetzt ein Urteil fällen, überlegt es wohl, wenn das
    eine Sache ist, die halt so von Menschen ausgeht und sich so unter Menschen zuträgt, dann geht die ganze Geschichte, dieser neue Weg der Christen, ganz von selber ins Grunde.
    Wenn aber Gott dahinter steht, dann könnte auch hier nichts machen.
    Die Geschichte, eine 2000-jährige Geschichte, sagt mir, sagt uns allen, wenn das
    wir stehen mit unserem Glauben, mit unserer Kirchengeschichte, nur Menschenwerk werde.
    Es ist weitgehend natürlich auch Menschenwerk.
    Und sichtbar tritt das Menschliche her und damit auch das Fehlerhafte der Kirche ist eine starke Erscheinung.
    Aber wenn das alles wäre, wäre die Kirche schon auf dem Schutthalten der Geschichte gelandet.
    Ist es für den Neuanfang
    nicht auch notwendig, dass nicht nur mit Gott alles ins Reine kommt, sondern auch mit den Menschen.
    Oder ich glaube, man kann es ruhig auch kirchlich doch so sehen, dass mit Gott nichts in Ordnung gebracht ist, wenn es nicht auch mit den Menschen in Ordnung gebracht ist.
    Ja, gewiss muss ich dort, wo auf der menschlichen Ebene Schaden angerichtet wurde, muss ich alles dran setzen, um diesen Schaden zu beseitigen, um etwas Besseres an diese Schadenstelle zu setzen.
    Jetzt ist doch bei vielen Menschen die Enttäuschung sehr groß über all das, was da in der Kirche passiert, worüber in der Kirche geredet wird und vor allem auch worüber geschwiegen oder wo zugeschwiegen wird.
    Das wird Sie selbst doch nach all den Jahrzehnten, die Sie mit dieser Ärztlichkeit verbunden sind, nicht kalt gelassen haben.
    Sicher nicht, das geht mir sehr nahe und ich hoffe sehr, soweit
    ich hier etwas tun kann, ich hoffe sehr, dass dort, wo durch ein klärendes Wort etwas Positives geschehen kann, dass das auch gesprochen wird.
    Gerade in unserer Zeit, in der die Kommunikation kein Problem ist, in der es kein Problem ist, Kandidaten bekannt zu machen, in der es kein Problem ist, den Dialog mit vielen Menschen so zu führen, dass sich ein Meinungsbildungsprozess tatsächlich ergibt,
    Die Kirche ist noch ein sehr abgeschlossenes Feld, und zwar die Kirche, die Bischöfe, die Nunziaturen, und da irgendwo sind dann die Gemeinden, und die kommen doch gar nicht zusammen.
    Was die Bischofsbestellung als solche angeht, so besteht die Schwierigkeit wohl darin, dass man
    nicht in einer freien Abstimmung das machen kann.
    Ich denke hier an die Ostkirchen, die zur katholischen Gemeinschaft der Kirche gehören.
    Die wählen praktisch in ihrem Episkopalen Gremium hier oben ab.
    Während hier in der Lateinischen Kirche, das ist auch sehr verschieden, wir haben hier in der Schweiz das Beispiel gehabt, in St.
    Gallegard vor einigen Tagen, die Bischöfe präsentieren eine Liste der Vatikan und der Vatikan bzw.
    der Papst sagt, bitte sehr, der Liste einverstanden, wähl deinen Kandidaten und der wird dann akzeptiert.
    Wir hier in Österreich sind aus historischen Gründen in der Lage, dass hier der Vatikan bzw.
    der Papst allein entscheidet.
    Aber es hat hier der Nunzius die Aufgabe, das kommt dann auf den Nunzius an, hier sich sehr wohl ein Bild zu machen und viele Leute zu hören,
    und daraus eine Liste aufzustellen.
    Hier sind vor allem die Bischöfe Maßgeber, die eine solche Kandidatenliste erstellen sollten.
    Sie haben es doch selbst erlebt, wie dann mit solchen Listen umgegangen wird.
    Ja, leider.
    Gibt es auch.
    Aber es gibt nicht nur diesen Weg.
    Nun haben wir doch in den letzten Wochen vor allem auch erlebt, dass Verwirrung durch Verschleierung noch viel größer wird.
    Müsste da jetzt nicht die Kirche auch die Chance erkennen, gerade durch diese vielgeschmähten Medien auch einmal Klarheit zu schaffen?
    Ja, sicher.
    Ich glaube, dass die Kirche, und ich schließe mich da selber gar nicht aus,
    es noch nicht erfasst hat, oder ganz richtig erfasst hat, dass wir in einer Zeit der Mediengesellschaft leben, und dass hier die Kirche eben sich anders zu Kommunikationsmöglichkeiten verantworten muss,
    aus der es in der Vergangenheit der Fall war, wie weit man hier geht, um ein öffentliches Gericht, ein öffentliches Urteil zu bilden, da müssen wir alle miteinander überlegen, wie weit hat der Mensch auch ein Recht, hier für sich selber bestellen zu können, wie weit muss er sich sozusagen in der Öffentlichkeit vor
    wie ein Angeklagter zur Verantwortung ziehen lassen.
    Das ist eine Schwierigkeit.
    Ich möchte, dass Sie auch gesagt haben, man muss hier Klarheit schaffen, indem man hier in der Öffentlichkeit das klärt, was zu klären ist.
    Als Journalist wird man neugierig angesichts dieser Versteckspiele in der Kirche.
    Ich kann mir vorstellen, dass ein gläubiger Mensch vor allem auch traurig wird, wenn er das sieht, was in der Kirche passiert.
    Denn wie viel muss denn faul sein, wenn so wenig Offenheit da ist, so wenig Vertrauen, dass einem vertraut wird?
    Wir müssen immer auch darum gehen, handelt es sich um einen Einzelfall oder einzelne Fälle oder handelt es sich um einen allgemeinen Gesamtzustand.
    Es ist natürlich auch in unserer Mediengesellschaft,
    sehr verständlich die Versuchung mitgegeben, wenn jemand gefehlt hat oder wenn man bei jemandem feststellt, dass das falsch und schlecht und sinnhaft war,
    dass das dann auf alle verallgemeinert wird und sagt, so sind sie eben alle, alle Geistlichen und alle Bischöfe.
    Und daher bitte ich hier auch zu unterscheiden zwischen dem Einzelfall und der Allgemeinheit.
    Daher glaube ich, dass wir hier so viel Vertrauen zur Wahrheit haben, die sich immer wieder durchsetzt, dass wir Verständnis haben müssen, auch mit menschlichen Schwächen, die Angst haben, sich bloßzustellen, die Angst haben, öffentlich sich als Sünder bekennen zu müssen, denn in der Kirche hat jeder die Möglichkeit, sich dem Gerichte Gottes zu stellen, dem Botsargament, was man nach außen hin oft schwer erklären kann.
    Der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, Johann Weber, hat versprochen, dass er mit den anderen Bischofskollegen daran arbeiten wird, den Vorwurf, der hier erhoben wird gegen Kardinal Grohe,
    zu klären, aufzuklären.
    Er hat sich das sehr deutlich festgelegt.
    Er hat die Idee des Rats der Waisen formuliert.
    Es soll also aufgeklärt werden.
    Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag, zu dieser Überlegung?
    Er hat das für gut und richtig.
    Die Bischöfe haben sicher nicht nur der Vorsitzende, sondern alle Bischöfe haben das
    Bemühen, das Bestreben, so hoffe ich, die Sache in Ordnung zu bringen.
    Dort, wo noch Klarheit zu schaffen ist, auch wirklich Klarheit zu schaffen.
    Natürlich missgünstige Urteile, die kann man dann nicht mehr korrigieren, in der Regel wenigstens.
    Aber dort, wo man das tun kann, im Sinne von Bishop Weber, würde ich sagen, dass das sicher ein sehr wichtiger erster Schritt ist, der, wenn er konsequent weitergegangen wird,
    so hoffe ich, wieder zur Ruhe, zum Frieden führt.
    Nicht von heute auf morgen, aber im Laufe der Zeit.
    Das heißt, die Personal-Rouge-Art, also diese personalpolitische Entscheidung Roms, ist noch keine Lösung der Causa Croa, wie es jetzt so unschön heißt.
    Anfangs, das ist der erste Schritt, aber natürlich noch nicht alles.
    Kardinal König im Gespräch mit Hubert Arnim Ellison.
    Und auf dieses Gespräch hat auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Grazer Diözesanbischof Johann Weber reagiert.
    Er hält, wie Kardinal König, einen Weisenrat oder Arbeitskreis für sinnvoll, um Licht in die Affäre Grohe zu bringen und die Kirche wieder zu stärken.
    Mit Bischof Weber hat Volker Obermeier telefoniert.
    der Weisenrath ist ein bisschen ein poetischer Titel.
    Ich möchte ganz schlicht sagen, ein Arbeitskreis, der sich mit der allgemeinen pastoralen Lage hier in Österreich beschäftigt und ich glaube, dass wir in kurzer Zeit schon die ersten Zusammenkünfte haben werden, in wenigen Tagen.
    Wissen Sie schon, wie viele Mitglieder dieser Arbeitskreis haben wird?
    Das kann ich jetzt noch nicht sagen.
    Naturgemäß soll so ein Kreis nicht allzu groß sein, damit das
    Wenn in diesem Kreis nur Bischöfe vertreten seien oder auch andere Vertreter des Klerus?
    Zunächst sicher einige Bischöfe und dann überlegen wir noch miteinander, wenn wir noch beiziehen.
    Und wie sieht es mit Leiden aus?
    Da ist kein Hindernis, dass wir Leiden bitten.
    Haben Sie da schon konkrete Vorstellungen?
    Ja, es wird sicher Leute geben, wo man sich zuerst klar sein muss, welche Fachkräfte, in welche Richtung brauchen wir
    Herr Bischof Weber, zu diesem Waisenrat.
    Sie haben gesagt, dieser Waisenrat soll sich mit allgemeinen Fragen beschäftigen.
    Welche allgemeinen Fragen planen Sie hier?
    Es ist in Österreich eine sehr große Unruhe aus einem konkreten Anlass ausgelöst, aber ich glaube, es liegt vieles schon länger zurück.
    an Auseinandersetzungen und Fragen, und wir möchten uns damit befassen, was tun wir jetzt möglichst schnell, um hier doch wieder voranzukommen.
    Wird das Kapitel Sexualmoral hier bevorzugt behandelt werden?
    Ich glaube, das kann man einfach gar nicht so auseinander teilen, dieses und jenes Kapitel, sondern es gibt also eine gesamte pastorale Herausforderung.
    Worauf ich hinaus will, ist es vielleicht so, dass sich dieser Weisenrat auch beschäftigen wird, wie man in Zukunft mit Priestern umgehen wird, wie man Priester behandeln wird, die in eine ähnliche Situation kommen wie Kardinal Hans Hermann Grower?
    Ja, ich glaube, wir sind nicht in einer so bedrängenden Lage.
    Man erweckt jetzt den Eindruck, bei uns ist alles furchtbar und schrecklich, aber auch Einfall ist zu viel und sicher behandeln wir das so etwas auch.
    Der frühere Erzbischof von Wien, Franz Kardinal König, hat bei uns im Mittagsjournal gesagt, er bezeichnet die Untersuchungskommission, ich bezeichne sie jetzt als solche, als ersten und sehr wichtigen Schritt, der hoffentlich Klarheit bringen werde.
    Wie stehen Sie zu dieser Aussage von Herrn Kardinal König?
    Bleiben wir also beim Namen Arbeitskreis.
    Ich hoffe natürlich, dass es gut weitergeht und dass wir einiges
    Kardinal König hat auch gesagt, er hofft, dass die Bischöfe die Sache in Ordnung bringen werden.
    Dieses Wort hoffen hat mich ein bisschen stutzig gemacht.
    Glauben Sie auch, dass man hoffen kann, dass man hier eine Sache in Ordnung bringt, oder glauben Sie, dass diese Sache in Ordnung gebracht wird?
    Jedenfalls ich bringe mein ganzes Potential an Geduld und Mut zu kleinen Schritten.
    Eine weitere Aussage, die Kardinal König gemacht hat, war, dass mit der personellen Entscheidung des Vatikans für die Erzdiözese Wien einmal der Anfang gemacht ist.
    Wie stehen Sie dazu?
    Damit ist sicher etwas jetzt in Bewegung gekommen und ist, glaube ich, wenn ich es recht sehe, in der Öffentlichkeit recht gut aufgenommen worden.
    Abschließend noch eine Frage, wie sieht der Osterwunsch für die katholische Kirche in Österreich aus?
    Vertrauen hat einen längeren Atem als Angst.
    Das wünscht sich der Grazer Bischof und Vorsitzende der Bischofskonferenz, Johann Weber.
    12 Uhr und 23 Minuten, Themenwechsel im Mittagschanal.
    Gestern hat der neue Finanzminister Andreas Staribacher mit einem Vorschlag aufhochen lassen.
    Staribacher denkt an eine Änderung bei der Besteuerung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes.
    Einkommen über 30.000 Schilling sollen voll besteuert werden, Einkommen unter dieser Grenze aber steuerfrei bleiben.
    Staribachers Vorgänger Ferdinand Latsiner ist mit diesem Vorschlag nicht durchgekommen.
    Auch gegen Staribacher haben die übrigen Parteien bereits Widerstand angekündigt.
    Christoph Walcker fasst die jüngsten Reaktionen zusammen.
    ÖAAB-Obmann Josef Höchtl von der ÖVP bezeichnet den jüngsten Vorstoß von Finanzminister Andreas Starrybacher als faules Osterei.
    Höchtl verweist darauf, dass die volle Besteuerung des 13. und 14.
    Gehalts ab einer Einkommensgrenze von 30.000 Schilling im Regierungsübereinkommen absolut nicht vorgesehen sei.
    Außerdem sei die derzeitige minimale Besteuerung dieser Gehälter hart erkämpft worden.
    Dies dürfe nicht mittels schleichender Salamitaktik verändert werden, so Höchtl.
    Zuvor hatte sich schon Staatssekretär Johannes Dietz gegen eine Änderung beim Weihnachts- und Urlaubsgeld ausgesprochen.
    Eine Steuererhöhung wäre ein falsches Signal, lässt Dietz wissen.
    Außerdem solle die Budgetsanierung über die Ausgabenseite erfolgen.
    Massive Kritik an den Absichten Staribachers kommt auch von der Opposition.
    Freiheitlichen Chef Jörg Haider meint, Staribacher setze den falschen Weg seines Vorgängers Ferdinand Latziner fort.
    Haider wirft Staribacher auch vor, ein Wahlversprechen der SPÖ an die Österreicherinnen und Österreicher brechen zu wollen.
    Von Seiten der Freiheitlichen werde es in dieser Frage jedenfalls entschiedenen Widerstand gegen die Pläne Staribachers geben, schließt Haider.
    Wir haben uns bemüht, Finanzminister Starrybacher zu seinen Steuerplänen zu befragen, ihn aber bisher nicht erreichen können.
    Auf das Büro der Turkish Airlines in der Wiener Operngasse ist in der Nacht ein Brandanschlag verübt worden.
    Der oder die Täter zerschlugen eine Auslagenscheibe und warfen zwei Molotow-Cocktails in das Büro.
    Verletzt wurde niemand, die Feuerwehr konnte den Brand rasch löschen.
    Jetzt sucht die Polizei nach den Tätern und ermittelt auch in Richtung der PKK, der Kurdischen Extremistischen Arbeiterpartei.
    Horst Lassnig aus dem Landesstudio Wien berichtet.
    Wer die Brandsätze geworfen hat, ist nach wie vor unklar.
    Die Polizei ermittelt in Richtung eines Anschlags der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.
    Am Tatort wurde nämlich eine rote Fahne mit einem fünfzackigen gelben Stern von den Tätern zurückgelassen.
    Darauf wurde eine Aufschrift in türkischer Sprache angebracht.
    In den vergangenen Monaten waren in deutschen Städten zahlreiche türkische Reisebüros Ziele von Anschlägen.
    Die Vorgangsweise, die die Täter in den Städten Hannover, Hamburg, Stuttgart, München und Berlin an den Tag gelegt hatten, ähneln jener von heute Nacht in Wien.
    In der Regel wurden bei den Anschlägen Fensterscheiben eingeschlagen und selbst gebastelte Brandsätze in Büros geworfen.
    Im unterfränkischen Erlenbach fand Mitte März dieses Jahres die Polizei nach einem Anschlag mit zwei Molotow-Cocktails auf das Gebäude des türkischen Kulturvereins, so wie heute in Wien, ebenfalls eine rote Fahne mit einem gelben Stern mit Hargenau derselben Aufschrift vor.
    Nach Angaben der deutschen Behörden von damals weist diese Aufschrift auf eine der verbotenen linksradikalen türkischen Vereinigung DEVSOL nahestehende Gruppierung hin.
    Der Sachschaden, den der oder die Täter verursacht haben, macht nach Angaben der Polizei etwa 100.000 Schilling aus.
    Verletzt wurde niemand.
    Als erste Maßnahme werden sämtliche türkische offiziellen Einrichtungen in Wien verstärkt überwacht.
    Das Reisebüro in Wien ist bis dato während der Nacht nur durch mobile Polizeistreifen kontrolliert worden.
    Am Tag steht ein Wachposten vor dem Büro.
    Das Problem der Schwarzunternehmer und Illegalbeschäftigten sorgt immer wieder für heftige Diskussionen.
    Schätzungen zufolge waren im Vorjahr bei Baustellen, Reinigungsunternehmen und anderen Firmen 80.000 Arbeitnehmer illegal beschäftigt.
    Werden sie erwischt, droht den Ausländern die Abschiebung.
    Die Schwarzunternehmer kommen meist mit Geldstrafen davon.
    Die Grünen meinen, dass gegen Schwarzunternehmer zu wenig rigoros vorgegangen werde.
    Sie verlangen, dass solche Unternehmer von allen öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden.
    Im Sozialministerium ist man der Ansicht, das Problem im Griff zu haben.
    Helmer Poschner informiert.
    Der Kampf gegen die Schwarzarbeit sei ohnehin intensiviert worden, betont Sozialminister Franz Hums.
    Hums verweist auf verstärkte Kontrollen auf Baustellen im Gastgewerbe, Bereinigungsunternehmen oder anderen Firmen.
    Allein im Vorjahr wurden, so Hums, viermal mehr Betriebe auf Schwarzarbeit kontrolliert als noch 1991.
    Bei mehr als einem Drittel bei 2.700 Firmen wurden dem Sozialminister zufolge Verstöße gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz festgestellt.
    Hums ist der Ansicht, dass gegen Schwarzunternehmer, die ja für ihre illegalen Arbeitnehmer weder Sozialversicherungsbeiträge noch Steuern zahlen, streng genug vorgegangen wird.
    Den Vorwurf der Grünen weist er zurück, dass die Schwarzunternehmer im Vergleich zu den Illegalbeschäftigten meist glimpflich davon kämen.
    Bei groben Verstößen gäbe es auch rigorose Strafen, betont Hums.
    Es gibt eine Sicherstellung, dass hier eine Kontrolle mit der Konsequenz auch durchgeführt wird, dass nach dem Bundesvergabegesetz solche Unternehmungen bei gravierenden Verstößen von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden.
    Und das geschieht auch tatsächlich?
    Das geschieht auch.
    Der Klubobmann der Wiener Grünen Peter Pilz widerspricht dem Sozialminister energisch und verweist auf Erfahrungen in Wien.
    Das ist vollkommener Unsinn.
    Der Herr Sozialminister ist, nehme ich an, dabei sich langsam einzuarbeiten und hat sich das offensichtlich noch nicht angeschaut.
    Bei 3.000 Anzeigen pro Jahr, bei dutzenden erwischten Firmen,
    Da kann man nicht mehr von einem gelösten Problem reden.
    Wir haben es zu tun mit völlig überforderten Beamten.
    15 Beamte laufen hinter den schwarzen Schafen nach und es gibt Bagatellstrafen und das ist der wirklich entscheidende Punkt.
    Wenn ein Unternehmer weiß, dass er mit Schwarzarbeitern nach wie vor Millionen verdienen kann und schlimmstenfalls eine wenige Monate Sperre
    und ein paar Tausend Schilling Strafe riskiert, dann wieder einmal zahlen und ein paar Monate woanders arbeiten und dann wieder Schwarzarbeiter beschäftigen.
    Für Pilz gibt es nur eine Lösung, das Schwarzunternehmertum ein für alle Mal in den Griff zu bekommen.
    Werden Schwarzunternehmer erwischt, sollen sie auf Dauer und ohne Widerruf von allen öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden.
    Pilz fordert den Sozialminister auf, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.
    12 Uhr und 30 Minuten, Halbzeit im Mittagsschanal Wir kommen ins Ausland.
    Vor 20 Jahren haben die USA ihre Präsenz in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh beendet.
    Und in Vietnam haben die 20-Jahr-Feiern zur Erinnerung an jene entscheidende Offensive begonnen, die in 55 Tagen den Zusammenbruch des von der USA unterstützten Saigoner Regimes herbeiführte.
    Die blutige Bilanz nach drei Jahrzehnten Krieg in Indokina.
    1,7 Millionen Zivilisten wurden getötet.
    Im Süden gab es eine Million Kriegsversehrte.
    Zwei Millionen Waisen und Widmen und acht Millionen Flüchtlinge.
    Johannes von Donani.
    Als der letzte Helikopter die amerikanische Botschaft verlassen hat, erlegte sich eine tiefe, gespannte Stille über Phnom Penh.
    Nach langen Kriegsjahren wartete die Bevölkerung der kambodschanischen Hauptstadt auf die Sieger.
    Doch der 17.
    April 1975 war nicht das Ende des Krieges, sondern der Beginn neuer, noch größerer Gräuel.
    Die kommunistischen Roten Krier, gelehrige Schüler des Chinesen Mao Zedong, überzogen das Land mit einem der fürchterlichsten Terrorregime der Geschichte.
    In knapp dreieinhalb Jahren mordeten sie über eine Million Menschen jeden sechsten Kambodschaner.
    Bis heute hat Kambodscha diesen Schock nicht überstanden.
    Das Land bleibt mit Minen und Bomben übersät.
    Nur Afghanistan und Angola können bei der Zahl der Kriegsopfer und Versehrten mithalten.
    Nach einer relativ erfolgreichen Friedensmission der Vereinten Nationen ist Kambodscha heute wieder auf sich selbst gestellt.
    Mit den Roten Knier, die aus dem Dschungel weiterkämpfen, mit Korruption, mit zu wenig internationaler Hilfe und mit dem Wissen, dass die ungelösten Probleme jederzeit direkt
    In Nordzypern finden heute Präsidentenwahlen statt.
    Favorit auf den Wahlsieg und für ein Amt, das es eigentlich gar nicht gibt, ist Raph Denktasch.
    Harald Weiß informiert.
    71 Jahre alt ist er bereits, der Favorit der heutigen Präsidentschaftswahlen auf Nordzypern und er kämpft um ein Amt, das es nach dem internationalen Völkerrecht überhaupt nicht gibt.
    Denn Rauf Denktasch, der bisherige und wohl auch künftige Chef der türkischen Zypra, steht einem Staat vor, der von den Regierungen der Welt geächtet und lediglich von dem großen Bruder in Ankara anerkannt wird, der 1983 gegründeten türkischen Republik Nordzypern.
    Die sechs Gegenkandidaten um das Präsidentenamt von Lev Koschar sind neben dem konservativen ehemaligen Ministerpräsidenten Dervis Erolu durchweg Politiker, die in der Zypern-Frage die unnachgiebige Verhandlungsposition
    von Denktasch ablehnen.
    Doch spätestens bei der Stichwahl am kommenden Samstag dürfte der alte Präsident wieder als Sieger feststehen.
    In den Augen von Denktasch gibt es für die Mittelmeerinsel mit Blick auf die jahrzehntelange Unterdrückung der türkisch-zypra durch die Insel Griechen nur eine Lösung.
    Die Teilung Zyperns in zwei autonome Staaten, die sich dann in einer losen Konföderation zusammenschließen könnten.
    Während sich die Griechen, die 80 Prozent der Inselbevölkerung stellen, auf das demokratische Mehrheitsrecht berufen, dem sich die türkisch-zypra zu beugen hätten, verweist Dengdas auf die Verfassung von 1960.
    Danach sind die Inseltürken keine Minderheit, sondern bilden ein zweites Staatsvolk mit einem eigenständigen Selbstbestimmungsrecht.
    Deshalb auch könne der griechisch-zyprische Präsident im Süden der Insel nicht für ganz Zypern sprechen.
    Nicht wählen, sondern putzen heißt es in Moskau.
    In Moskau sind nämlich die nächsten Samstage dem Frühjahrsputz gewidmet.
    Und das sind immer kleine Staatsaktionen.
    Wie in Sowjet-Tagen rücken mehr oder weniger freiwillig die Leute aus, um die Straßen und Plätze zu reinigen.
    Die Prominenz immer voran.
    Heute hat Bürgermeister Luschkow die Moskauer zum Putzen aufgefordert.
    Georg Dox hat mitgekehrt.
    Juri Luschkow möchte die alten sowjetischen Traditionen nicht ganz in Vergessenheit geraten lassen.
    Alle müssen raus zum Frühjahrsputz.
    Und bei strahlendem Wetter hat heute der Moskauer Bürgermeister ein Vorbild gegeben und am Gartenring mit Schaufel und Besen die Spuren des langen Winters mit beseitigt.
    Natürlich mit entsprechenden medialem Aufwand und praktischerweise gleich vis-à-vis von der Nachrichtenagentur ITATAS.
    Der umtriebige Stadtvater und mögliche Konkurrent Boris Jelzins bei den kommenden Präsidentenwahlen hat sich ein umfangreiches Putzprogramm verordnet.
    Gleich an mehreren Punkten der Stadt werde er Erde umstechen und den Asphalt reinigen.
    Die Bevölkerungs- oder Lokalaugenschein heute in der Früh hält sich beim sogenannten Subotnik-Ehr zurück.
    Soldaten und Studenten wurde sogar ein kleines Taschengeld versprochen, wenn sie beim Großreinemachen der Stadt mithelfen.
    Für alle anderen ist das Subotnik-Ehrensache und daher unbezahlt.
    Besondere Aktivitäten war nur etwas außerhalb des Stadtzentrums zu beobachten, dort, wo Anfang Mai die Feiern zum 50.
    Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland stattfinden werden.
    Hier wurden heute nicht nur Parkanlagen gereinigt, sondern auch Tribünen aufgebaut, Häuserwände gestrichen und die Straßen ausgebessert.
    Der Subotnik ist ein Relikt aus Sowjet-Tagen, ursprünglich ein unbezahlter Arbeitstag zur Hebung der Produktion, meist unter Teilnahme hoher Parteiprominenz.
    Selbst Lenin beteiligte sich seinerzeit an der verordneten Fleißaufgabe.
    Wer heute eine Ausrede hat, wird sich auch in den nächsten beiden Wochenenden etwas einfallen lassen müssen.
    Nächsten Samstag bitten die Veteranen um Unterstützung beim Frühjahrsputz und übernächsten Samstag das russische Parlament, die Duma-Abgeordneten, wenn sie dann mit Schaufel und Besen ausrücken.
    Und jetzt im Mittagsschanal zu unserer Samstagbeilage.
    Im Journal zu Gast.
    Im Journal zu Gast ist heute Karl Sokol.
    Er war einer der führenden Persönlichkeiten des österreichischen Widerstands.
    Und als vor 50 Jahren die Schlacht um Wien zu Ende ging, war es nicht zuletzt sein Verdienst, dass die Stadt nicht noch weiter in Schutt und Asche gelegt worden ist.
    Karl Sokol, rankhoher österreichischer Offizier in der deutschen Wehrmacht, führte über Jahre hindurch ein Doppelleben.
    Als Vertrauter des Grafen Stauffenberg gehörte er zum engsten Kreis jener Verschwörer, die das Attentat vom 20.
    Juli 1944 auf Adolf Hitler vorbereiteten.
    Und als einer der Führer der O5, dem Sammelbecken der verschiedensten österreichischen Widerstandsgruppen, nahm Karl Sokol Anfang April Kontakte zur Roten Armee auf.
    Das Ziel der als Operation Radetzky in die Geschichte eingegangenen Aktion war es, Wien vor weiteren schweren und zerstörerischen Kämpfen zu verschonen.
    Ein Ziel, das trotz Verrat teilweise zumindest erreicht werden konnte.
    Denn während die Schlacht um Budapest etwa zwei Monate dann dauerte, war Wien in etwas mehr als einer Woche befreit.
    Heute feiert die Presse Karl Sokol als den Befreier von Wien.
    Das offizielle Österreich hingegen ließ mit seinem Dank lange auf sich warten.
    Karl Sokol, der sich nach dem Krieg als Filmproduzent in den Namen machte, lebt heute 80-jährig mit seiner Frau in Wien.
    Das folgende Gespräch mit ihm führte Peter Klein.
    Herr Sokol, Sie waren eine der führenden Persönlichkeiten des österreichischen Widerstandes, genauer des militärischen Widerstandes.
    Was war sozusagen Ihr Motiv, was war Ihre Triebkraft, um sich gegen die Politik der Nazis zu engagieren?
    Ja, also begonnen hat es an sich schon, dass ich zum Abschluss der Matura in einer Matura-Zeitschrift einen Artikel geschrieben habe mit der Überschrift In Tyrannos.
    Also es schien mir so schon von allen Anfang an notwendig, dass die Menschen in einer freien Welt leben und sich nach ihren eigenen Gesichtspunkten diese Welt zimmern können.
    Ich bin dann in der Theresianischen Militärakademie gewesen und es war bei mir dann die Frage, bleibe ich in der deutschen Wehrmacht oder
    versuche ich meinen Freiheitstrang dadurch, dass ich in ein anderes Land gehe, zu verwirklichen.
    Es erschien mir dabei die deutsche Wehrmacht als das einzige Instrument, mit dem es möglich wäre, das nationalsozialistische Regime von innen aus
    zu brechen.
    Ich hatte das Glück, ich war bei einer Nobeldivision der deutschen Wehrmacht und da saß ich neben dem Prinz von Preußen und dem Baron von Rücksleben und die hatten alles anderes als narzisstische Ideale, sondern rein preußische Soldatenideale, die sich sehr ähnlich meinen österreichischen eigentlich auswirkten.
    Aber das heißt, wenn ich Sie richtig verstehe, Sie haben sich für die Wehrmacht entschieden, weil Sie die Wehrmacht von Anfang an für ein geeignetes Instrument zur Zersetzung der nationalsozialistischen Herrschaft gehalten haben.
    Das ist richtig, für das einzige Instrument.
    Das ist aber eine lebensgefährliche Überlegung.
    Sie mussten ja ein Doppelleben führen, sozusagen.
    Selbstverständlich, ja.
    Das wusste ich von allen Anfang an, und es war ja die reine Befehls... das Problem war ja immer dann, inwieweit man Befehlen gehorchen kann, darf oder soll.
    Herr Sokol, was für uns Nachgeborene heute kaum mehr nachzuvollziehen ist,
    Das ist ein Leben, wie Sie es geführt haben, das in einem Zustand ständiger Bedrohung stattgefunden hat.
    Sie hätten ja jederzeit können auffliegen.
    Sie waren ein ranghoher, bedeutender Offizier.
    Fritz Molden hat Sie beschrieben als einen entschlossenen, ehrgeizigen und außerordentlich intelligenten
    Mann, Sie hatten eine bedeutende Rolle inne in der Wehrmacht und waren gleichzeitig ununterbrochen konspirativ tätig.
    Wie konnten Sie, wie konnte Mann in dieser Zeit mit dieser Bedrohung umgehen und mit dieser Bedrohung leben?
    Ja, in erster Linie dadurch, dass man die Bedrohung nicht zur Kenntnis nahm.
    Ist das möglich?
    Kann man Bedrohung nicht zur Kenntnis nehmen?
    Ich meine, es gibt keine Wundermenschen, die nicht durch das tägliche Gefahrerleben und der Gefahr entgehen, nicht auch Momente, Augenblicke der Furcht gehabt haben.
    Nur konnte man einfach nur weiterarbeiten daran, wenn man diese Furcht nicht aufkommen ließ und in einem rein militärischen Denken versucht hat, die Aufgabe, die man sich selber gestellt hat, weiterzuführen.
    Und dazu kam eben, um es ganz einfach zu sagen, ich habe im vierten Stock, wo ich mein Büro als Leiter der Organisationsabteilung der deutschen Wehrmacht gehabt habe, und im Keller unten hatte ich das geheime Hauptquartier des Widerstandes und habe mit
    Gleichgesinnten, österreichischen Offizieren und Zivilisten, die Befreiung Wiens vorbereiten.
    Und Sie sind gebändelt zwischen dem Keller und dem 4.
    Stock?
    Ich bin gebändelt, wobei mir die Luftschutzsirenen mitgeholfen haben, das Bändeln zu kaschieren.
    Herr Sokol, Ihre wichtigste Aufgabe, als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, beziehungsweise sich ein Ende abzeichnete, war etwas, was unter dem Titel Operation Radecki berühmt geworden ist.
    Es wurde Ihre Lebensgeschichte auch verfilmt, halb als Spielfilm, halb dokumentarisch.
    Das Ziel der Operation Radecki war auf der einen Seite, die Sowjetarmee davon zu überzeugen, dass es
    möglich ist, Wien ohne große Kämpfe einzunehmen und auf der anderen Seite die militärischen Spitzen der Wehrmacht gefangen zu nehmen und lahmzulegen.
    Wesentliches aber der Operation Radetzky war,
    dass zum ersten Mal ein einheitlicher Wille des österreichischen Volkes die Bekundung, dass wir den Krieg beenden wollen und dass wir im Sinne der Moskauer Deklaration unseren Beitrag erfüllen wollen, dass der die Russen überzeugt hat, dass sie, wenn sie nach Wien kommen, nicht die Stadt erst erobern müssen, sondern dass sie als Befreier einziehen können.
    Also Befreiung und Nichtbesetzung.
    Herr Sokol, die Operation Radecki konnte dann nur zu einem Teilerfolg werden.
    Die Operation wurde verraten.
    Ist eigentlich klar geworden, wie es dazu kommen konnte.
    Ja, das ist ganz klar gewesen.
    Der stärkste Truppenteil war die sogenannte Wehrmachtstreifenabteilung, die der Major Biedermann geführt hat.
    Von der wollte ich einen Trupp von den besten Österreichern aussuchen und Soldaten aussuchen, mit dem Ziel, den Senderbisamberg zu erstürmen.
    An diese Operation gehörte ein Mann, der, wie man das bei uns so schön sagt, kalte Füße plötzlich bekommen hat.
    Der ist zum Kommandanten der Festung gegangen, zum General Bühner.
    Der hat den Major Biedermann zu sich beordert dann, um festzustellen, was denn los war.
    Und Biedermann, der offensichtlich gewusst hat, dass es um Stunden ging, wo die Aktion nicht verraten werden darf,
    hat tränenreich von seiner Frau Abschied genommen und hat sich gestellt dort, ist konfrontiert worden in einem Kreuzverhör und wäre schon freigelassen worden, ist kurz danach doch zusammengebrochen und hat
    die Aktion und auch den Namen der Aktion und auch mein Hauptquartier preisgegeben.
    Und das ist dann, während ich die letzten Verhandlungen mit einer kommunistischen Gruppe geführt habe, ist das gestürmt worden von zwei Jagdeinheiten der SS unter Führung des deutschen Generalstabsoffiziers, der Hauptmann Huth und der Oberleutnant Raschke sind verhaftet worden.
    und gemeinsam mit Wiedermann, Hut und Raschke sind sie dann am Florensdorfer Spitz gehängt worden, während ich zu dieser Zeit die weitere und endgültige Befreiung Wiens fortgesetzt habe.
    Was haben Sie empfunden, als Sie vom Tod Ihrer Mitstreiter Biedermann, Raschke und Huth gehört haben?
    Viele von uns kennen das berühmte Bild des Major Biedermann, als er hängt am Galgen am Floridsdorfer Spitz mit einem Schild um den Hals, wo drauf stand, ich habe mit den Kommunisten paktiert.
    Ja, nicht nur im ersten Schock war ich völlig konsterniert, dass das passiert ist, weil ich mir nicht vorstellen konnte, die Abwehrmaßnahmen, die ich getroffen habe, waren also so,
    klar und so eine Übermacht von einer kampfmäßigen Besetzung des Wehrkreis-Kommandos, dass ich mir das nicht vorstellen konnte.
    Aber es hat fast 40 Jahre gedauert, dieser Schock für mich, und ich stand also immer unter dem Trauma, dass ich vielleicht schuld gewesen bin, dass meine Freunde auf den Galgen gekommen sind.
    Wie haben Sie das bewältigt?
    Ja, ich habe das alles weggeschoben.
    Ich habe jegliche politische Petätigkeit abgegeben und habe zuerst begonnen, Märchenbücher zu verlegen.
    Das ist etwas ganz anderes.
    Ich musste etwas ganz anderes sagen.
    Das ist aber wegen mangelnder Papierzuteilung der Verlag zugrundegegangen.
    Und nachdem ich nichts anderes gelernt habe, habe ich Filme begonnen zu machen.
    Diese Filme gingen von der Voraussetzung aus, dass ich gedacht habe, wenn es auf einer kleinen Filmleinwand möglich ist, Menschen von verschiedener Rasse, Anschauung und Herkunft zu einem gemeinsamen Handeln zu bringen, ist vielleicht das ein Lichtblick, dass das auch in Zukunft die Menschheit weitermacht und dass Kriege vermieden werden.
    Ihre Filme waren zum Teil sehr erfolgreich, nicht?
    Ja, ich glaube, ich habe die zwei wirklichen Welterfolge der österreichischen Nachkriegs in der Filmindustrie produziert.
    Das ist die letzte Brücke mit Maria Scherer und der letzte Akt mit Oskar Berner.
    Herr Sokol, so viel steht fest.
    Sie waren nun wesentlich daran beteiligt, dass Wien in nur einer Woche befreit werden konnte, ein bisschen mehr, dass Wien nicht mehr oder noch mehr zerstört worden ist, als es tatsächlich dann geschehen ist.
    Hat Ihnen die Republik Österreich diese, Ihre Leistungen eigentlich jemals gedankt?
    Sie sehen ja, dass es jetzt nur eine Frage der Dauer ist.
    50 Jahre?
    Es hat 50 Jahre gedauert?
    Es hat 50 Jahre gedauert.
    Ich habe einen außerordentlichen Ruhegehalt jetzt im Brigadierrang.
    Ich habe also das große silberne Ehrenzeichen bekommen und ich bin durch die Ereignisse des Krieges, durch die Ereignisse des Erlebens des Nationalsozialismus und das, was geschehen ist, zu einem ausgesprochenen Antimilitaristen und Kosmopoliten geworden und ich bin sehr froh gewesen, dass ich dann meine
    weltanschaulichen und politischen Ideen in künstlerischer Hinsicht als Filmproduzent umsetzen konnte.
    Herr Sokol, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.
    Im Journal zu Gast bei Peter Klein war der Widerstandskämpfer Karl Sokol.
    Und jetzt um dreiviertel eins im Mittagsschonal Kultur.
    Mit der zweiten Aufführung der Richard-Strauss-Oper Elektra gehen am Ostermontag die 29.
    Salzburger Osterfestspiele zu Ende.
    Elektra geht weiter nach Florenz, nachdem die Sommerfestspiele diese Produktion nicht wie bisher üblich übernehmen.
    Wie steht es also mit den Differenzen zwischen Oster- und Sommerfestspielen?
    Eine Frage, die Volkmar Pachschalk dem für die Finanzen zuständigen Direktoriumsmitglied Hans Landesmann gestellt hat.
    Herr Dr. Landesmann, wie beurteilen Sie sozusagen als Konkurrent den Erfolg der heurigen Osterfestspiele?
    Na erstens, ich bin wirklich nicht Konkurrent.
    Ich freue mich, wenn in Salzburg schöne Konzerte und schöne Vorstellungen stattfinden.
    Also mir hat Elektra sehr gut gefallen.
    Mir persönlich war das eine Vorgabe für uns, für 96.
    Diese Latte ist sehr hochgelegt worden, aber wir werden schauen, dass wir es auch überspringen.
    Warum übernehmen Sie jetzt so rasch die Pfingstkonzerte?
    Wir haben gesagt, falls die Pfingstkonzerte abwandern sollen, sind wir bereit, auch ohne zusätzliche Subvention,
    eigene Veranstaltungen zu Pfingsten durchzuführen.
    Das hat das Kuratorium dankend zur Kenntnis genommen.
    Und als dann offiziell über die Presseagentur die Meldung gekommen ist, dass sie tatsächlich nach Baden-Baden übersiedeln, waren wir ein bisschen vorbereitet und konnten ein Konzept vorlegen, dass wir hier gerne in dieser Barockstadt
    statt drei x-beliebige Orchesterkonzerte ein Barockfest veranstalten wollen, auch in anderen Spielorten als in den Festspielhäusern.
    Und das ist, glaube ich, sehr gut angekommen und wir arbeiten daran und das ist eine unwiderrufliche Entscheidung.
    Kann man das ein bisschen konkretisieren?
    Wird das auch ein szenisches Opernfest werden?
    Wir hoffen, dass wir auch von Zeit zu Zeit Szenische Produktionen einladen können.
    Wir möchten hier in der Universitätskirche Veranstaltungen machen, zum Beispiel
    denken wir daran, die Wiener Philharmoniker mit Meister Mutti einzuladen, die ja die Hameln-Messe sehr, sehr schön in Wien aufgeführt haben.
    Ist die Tendenz da, dass die Salzburger Festspiele auch Ostern übernehmen wollen?
    Ich frage gerade Sie, weil Sie der Finanzverantwortliche im Direktorium der Salzburger Festspiele sind und weil Sie gleichzeitig ein langjähriger Mitarbeiter Claudia Appadus waren.
    Man muss wirklich klar und deutlich sagen, dass die Osterfestspiele ein Bestandteil des Salzburger Programmes sind und dass die Salzburger Festspiele alles daran setzen, damit die Osterfestspiele weiter für Salzburg erhalten bleiben.
    Und es ist auch überhaupt keine Absichtserklärung oder keine Tendenz,
    von den Osterfestspielen zu verzeichnen, dass sie Salzburg verlassen wollen.
    Ich glaube, die fühlen sich sehr wohl bei uns, die werden von uns sehr gut bedient.
    Es läuft ein Vertrag bis inklusive 97.
    In 97 ist gerade eine Koproduktion mit Wozzeck fest vereinbart und wir sind daran und wir wollen beide
    sowohl die Osterfestspiele, als auch wir, sobald wie möglich einen neuen Vertrag für die kommenden Jahre abschließen.
    Finden Sie nicht, dass das eher doch ein
    Konkurrenzkampf Mortier-Abbado-Muti geworden ist?
    Gar nicht.
    Mortier hat Elektra damals beabsichtigt gehabt, mit Marcel und mit den Wiener Philharmonikern aufzuführen und gleichzeitig hat Abbado wieder eine andere Idee gehabt und das ist heute nicht zusammengekommen, aber das ist eine künstlerische Frage und nicht eine persönliche Frage.
    Wie geht es mit den Salzburger Osterfestspielen weiter?
    Dieser Frage ist Volkmar Parschalk im Gespräch mit Hans Landesmann nachgegangen.
    Jetzt aber nochmals ins Nachrichtenstudio zu Michael Kretzer und den aktuellen Meldungen.
    Österreich.
    Ein Vorschlag des neuen Finanzministers Staribacher über eine höhere Besteuerung des 13. und 14.
    Monatsgehaltes sorgt für politische Diskussionen.
    Staribacher hat angeregt, dass es beim 13. und 14.
    Gehalt einen Freibetrag von 30.000 Schilling geben könnte und dass der darüber hinausgehende Bezug voll besteuert wird.
    Finanzstaatssekretär Dietz äußerte sich skeptisch und will eine derartige Neuregelung nur im Rahmen einer großen Steuerreform realisiert wissen.
    ÖAAB-Bundesobmann Höchtl sprach von einem faulen Osterei, freiheitlichen Obmann Haider von einem falschen Weg.
    Der Wiener Altärzbischof Franz Kardinal König hat nach dem Fall Grohe zum ersten Mal in einem radioexklusiv-Interview zur Situation der Kirche Stellung genommen.
    König sagte im Mittagsjournal unter anderem, die Kirche habe noch nicht so recht erfasst, dass man in einer Mediengesellschaft lebe.
    Jetzt würden sich alle Bischöfe bemühen, dort Klarheit zu schaffen, wo Klarheit noch zu schaffen sei.
    Ihr seid zuversichtlich, dass nach einer Zeit der Unruhe nun eine beruhigende Lösung komme, so Franz Kardinal König.
    Der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Grazer Diözesanbischof Weber, kündigte schon für die nächsten Tage einen Arbeitskreis an, der sich mit der allgemeinen pastoralen Lage in Österreich befassen werde.
    Zum Fall Grur sagte Weber, man sei nicht berechtigt, eine Art Gericht zu stellen.
    Als Ostermotto sagte Weber, es gelte der Satz, Vertrauen hat einen längeren Atem als Angst.
    Auf das Büro der Fluggesellschaft Turkish Airlines in Wien ist heute Nacht ein Brandanschlag verübt worden.
    Unbekannte Täter warfen Molotow-Cocktails durch eine zerschlagene Fensterscheibe in das Innere des Geschäftslokals.
    Verletzt wurde niemand, der Brand wurde rasch gelöscht.
    Der Sachschaden beträgt etwa 100.000 Schilling.
    Man fand eine kurdische Fahne am Tatort.
    Das südlichste Teilstück der U-Bahn-Linie U6 ist seit heute in Betrieb.
    Das neue Teilstück ist 5,2 Kilometer lang, hat sechs Stationen und führt von der Station Philadelphiabrücke bis nach Siebenhirten in Liesing.
    Der Bau der Trasse hat zwei Milliarden Schilling gekostet.
    Im Tennengau am Berg Schlenken wurden zwei Tourengeher aus der Stadt Salzburg nach einer groß angelegten Suchaktion geborgen.
    Ein 48-jähriger Arzt und seine 53-jährige Begleiterin hatten bei einer Skitour die Orientierung verloren.
    Der Mann wurde noch in den späten Abendstunden schwer verletzt und unterkühlt gefunden, die Frau überlebte die Nacht in einer Schneehöhle.
    Nun das Wetter.
    Zeitweise Regen oder Schneefall.
    Häufig sonnig dagegen in Osttirol, Kärnten und Teilen der Steiermark.
    Auch im Osten zeigt sich ab und zu die Sonne.
    Die Temperaturen erreichen 4 bis 10 Grad.
    Das war das Mittagsschonal vom Karrsamstag.
    Technik Herbert Hainer, Regie Volker Obermeier.
    Durch die Sendung führte sie Ernst Wainisch.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Reaktionen zu den Steuerplänen des neuen Finanzministers Staribacher
    Kritik der Opposition zu den Plänen des neuen Finanzministers, ab einer gewissen Einkommenshöhe auch das Urlaubs-und Weihnachtsgeld voll zu besteuern.
    Mitwirkende: Varga, Christoph [Gestaltung]
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Finanzpolitik ; Wirtschaftspolitik ; Diskussion ; Regierung ; Opposition ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Brandanschlag auf türkisches Büro in Wien
    Ein PKK-Hintergrund des Anschlags liegt nahe.
    Mitwirkende: Lassnig, Horst [Gestaltung]
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Geräusche ; Straftaten ; Minderheiten ; Justiz und Rechtswesen ; Terror ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schwarzarbeit in Österreich
    Einblendung: Hums, Pilz
    Mitwirkende: Hums, Franz [Gestaltung] , Poschner, Helma [Interviewte/r] , Pilz, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Arbeitsbedingungen ; Justiz und Rechtswesen ; Straftaten ; Minderheiten ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    20 Jahre Rote Khmer
    Die Herrschaft der kommunistischen Roten Khmer kostete 1,7 Millionen Zivilisten das Leben, machte eien Million zu Kriegsversehrten und machte acht Millionen zu Flüchtlingen.
    Mitwirkende: Dohnanyi, Johannes von [Gestaltung]
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Marxismus und Kommunismus ; Terror ; Straftaten ; Militär ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Präsidentschaftswahlen in Nordzypern
    Mitwirkende: Weiss, Harald [Gestaltung]
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Diskussion ; Wahlen ; Krisen und Konflikte ; Nationalismus ; Minderheiten ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorbereitungsarbeiten für 9. Mai-Feiern in Moskau
    Medienwirksames Putzprogramm im Vorfeld des "Tages des Sieges" durch Würdenträger der Stadt
    Mitwirkende: Dox, Georg [Gestaltung]
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Feiertag ; Jubiläum ; Zweiter Weltkrieg ; Militär ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Im Journal zu Gast: Carl Szokoll
    Interview: Szokoll. Szokoll war ein Vertrauter des Grafen Stauffenberg und Mitglied der Verschwörergruppe des 20. Juli und versuchte gegen Kriegsende im Rahmen der "Operation Radetzky" Wien der Roten Armee kampflos zu übergeben. Das Vorhaben wurde allerdings verraten, Szokoll konnte aber fliehen. Nach dem Krieg arbeitete Szokoll als Filmproduzent.
    Mitwirkende: Szokoll, Carl [Interviewte/r] , Klein, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Porträt ; Zweiter Weltkrieg ; Widerstand ; Militär ; Faschismus und Nationalsozialismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Zukunft der Osterfestspiele
    EInblendung: Hans Landesmann
    Mitwirkende: Landesmann, Hans [Interviewte/r] , Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
    Datum: 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Kultur ; Theater ; Kulturveranstaltung ; Unterhaltungsveranstaltung ; Vokalmusik - Oper ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1995.04.15
    Spieldauer 00:55:52
    Mitwirkende Weinisch, Ernst [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1995.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-950415_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
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