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KI-generiertes Transkript
Herzlich willkommen zum Samstag-Mittagschanal.
Mein Name ist Volker Obermeier, grüß Gott.
Wir informieren Sie bis kurz vor eins über folgende Themen.
Ein Jahr nach dem Attentat von Oberwart.
Was ist aus den Politikerversprechen geworden?
Und zweiter Tag des Volksgruppenkongresses.
Auf der Friedensburg Schleining geht es um die Situation der Roma, Kroaten und Ungarn.
Das Liberale Forum feiert seinen dritten Geburtstag.
Wir ziehen Bilanz.
Und im Journal zu Gast ist Erold Killmann, der neue Rektor der Technischen Universität Graz.
Er ist der erste Nicht-Professor, der die Geschicke einer Hochschule leiten wird.
Auslandsthemen.
Internationale Sicherheitskonferenz in München.
Hauptthema ist die NATO-Osterweiterung.
Und Militärrevolte in Guinea.
Ist die Demokratisierung in Afrika in Gefahr?
Abschließend noch ein Porträt der Musikgröße David Bowie.
Das und mehr nach dem Nachrichtenüberblick verfasst hat in Edgar Theider die Meldungenlist Joseph Wenzel-Natek.
Bosnien-Herzegowina.
Mit Ablauf des heutigen Tages endet die Frist für weitere Auflagen des Friedensabkommens von Dayton.
Die bisherigen Kriegsparteien müssen bestimmte Gebiete untereinander austauschen und von dort alle Truppen abziehen.
Der amerikanische Außenminister Christopher informiert sich auf seiner jetzigen Balkanreise über die Fortschritte des Friedensprozesses.
Das Vorauskommando des österreichischen Kontingents der Bosnien-Friedenstruppe ist gestern Abend in Visoko in der Nähe von Sarajevo eingetroffen.
Die aus 68 Mann bestehende Truppe bereitet die Quartiere für die nachfolgende Transportkompanie vor.
Diese wird Mitte des Monats in Bosnien erwartet.
Im Gebiet von Sarajevo sind weiterhin Heckenschützen aktiv.
Gestern Abend geriet ein britisches Armeefahrzeug unter Beschuss, verletzt wurde niemand.
Es war dies der siebente Überfall durch Heckenschützen auf Fahrzeuge oder Einrichtungen der IFOR-Friedenstruppe innerhalb von einer Woche.
In der Nähe von Jajce in Zentralbosnien sind drei Massengräber geöffnet worden.
Im Beisein internationaler Beobachter wurden die Gebeine von 46 Menschen exhumiert.
Es sind dies vermutlich Opfer bosnischer Serben.
Jajce war 1992 von den bosnischen Serben erobert worden.
Nach der Rückeroberung durch die bosnische Regierungsarmee im Vorjahr wurden zahlreiche Massengräber mit den Leichen von Moslems und Kroaten entdeckt.
Deutschland Bundeskanzler Kohl hat die Mitwirkung Russlands am Friedensprozess im früheren Jugoslawien gewürdigt.
Bei der Eröffnung der Konferenz für Sicherheitspolitik in München sagte Kohl, die Zusammenarbeit Russlands und des Westens bei der Bewältigung der Balkankrise könne ein Modell für das künftige Zusammenwirken in Europa sein.
Kohl sprach sich für eine behutsame Osterweiterung der NATO aus.
Dabei müssten die Sicherheitsinteressen Russlands und der Ukraine berücksichtigt werden, meinte der deutsche Bundeskanzler.
An der Konferenz in München nehmen etwa 150 internationale Militärexperten, Sicherheitspolitiker und Publizisten teil.
Österreich.
Der Gesamtösterreichische Volksgruppenkongress wird heute fortgesetzt.
Tagungsort ist die Friedensburg Schleining im Burgenland.
Abgehalten wird die Tagung aus Anlass des morgigen ersten Jahrestags des Bombenattentats in der Roma-Siedlung von Oberward.
Damals kamen vier Angehörige dieser Volksgruppe ums Leben.
Nationalratspräsident Fischer sagte, nicht alles, was man den Roma nach dem Attentat versprochen habe, sei verwirklicht worden.
Den Eindruck, dass nichts getan worden sei, müsse man aber korrigieren.
Die Sensibilität gegenüber Volksgruppen und Minderheiten hat sich, seiner Ansicht nach, beträchtlich gesteigert.
Russland.
Der landesweite Streik der Bergarbeiter wird ausgesetzt.
Dies hat nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax die Gewerkschaftsführung der russischen Bergarbeiter in der vergangenen Nacht beschlossen.
Die Gewerkschaft erhielt Zusagen von der Regierung, einen Finanzierungsplan für die Kohleindustrie zu erstellen.
Am Donnerstag taten etwa eine halbe Million Bergarbeiter in Russland in den Streik, um geben ausbleibende Lohnzahlungen zu protestieren.
Slowakei.
Das Parlament in Pressburg hat das frühere kommunistische System verurteilt.
Nach Zeitungsangaben verabschiedete das Parlament einen Gesetzestext diesen Inhaltes.
Darin heißt es wörtlich, dass auf der kommunistischen Ideologie basierende frühere Regime der Tschechoslowakei sei verabscheuungswürdig, unmoralisch und illegal gewesen.
Der Widerstand gegen das frühere Regime wird in dem Beschluss der Slowakischen Volksvertretung als verdienstvoll hervorgehoben.
Guinea.
Eine militäre Revolte gegen die Regierung des westafrikanischen Staates ist offenbar gescheitert.
Präsident Lansana Conte teilte über Radio mit, die meuternden Einheiten seien von der Präsidentengarde zurückgeschlagen worden.
Die Lage sei unter Kontrolle.
Er befinde sich in Sicherheit.
Die Mäuter hatten den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Konakri in der Nacht dreimal angegriffen.
Der folgende Brand konnte unterdessen gelöscht werden.
Bei den Kämpfen sollen mindestens zwölf Menschen ums Leben kommen sein.
Ursache der Revolte waren offenbar ausstehende Sold-Zahlungen.
Willkommen zum Wetter.
Ein neuer Wintereinbruch mit Eis- und Schneestürmen hat Teilen der USA Kälterekorde beschert.
Im Bundesstaat Minnesota fiel das Thermometer auf minus 51 Grad.
Am Montag könnte das Thermometer sogar in Florida unter den Gefrierpunkt sinken, sagen die Meteorologen.
Ganz so schlimm wird es bei uns nicht, prognostiziert nun Peter Sterzinger.
Ja, bei uns wird es nur ein bisschen kälter.
Das Wetter hat sich umgestellt, der Wind kommt allmählich von Westen, morgen bald von Norden und mit ihm feuchte, aber auch kältere Luft.
Schon seit Stunden gibt es in Salzburg, der Steiermark teilen Ober- und Niederösterreichs gefrierenden Regen und da und dort auch Glatteis.
Im Westen Regen, wobei die Schneefallgrenze von 800 Meter Höhe immer mehr in die Täler sinkt.
In ganz Österreich ist es bewölkt, hier die aktuellen Meldungen.
Wien leichter Schneefall minus 3 Grad, Eisenstadt bedeckt minus 3, St.
Pölten gefrierender Regen minus 3, Linz Schneefall minus 4, Salzburg Schneeregen plus 1 Grad, Innsbruck und Bregenz leichter Regen plus 3,
Graz bedeckt plus 3 und Klagenfurt stark bewölkt 0 Grad.
Bis zum Abend breiten sich Schneefall und Regen auf den Großteil Österreichs aus.
Auch in Kärnten zieht es zu und der Regen geht allmählich überall in leichten Schneefall über.
Zuvor aber ist immer noch gefrierender Regen möglich, besonders im Osten.
Die Temperaturen steigen meist auf minus 3 bis 0 Grad, im Westen und Süden Österreichs stellenweise bis plus 4.
Auf den Bergen gehen die Temperaturen langsam zurück.
Heute Nacht schneit es zeitweise weiter, der Schwerpunkt verlagert sich in Richtung Steiermark und Kärnten.
Es wird in nahezu ganz Österreich wieder frostig.
Morgen Sonntag ein paar Schneeschauer am Nordrand der Alpen, zwischendurch sogar etwas aufgelockert, südlich davon in Kärnten der Steiermark und im südlichen Burgenland auch kontinuierlich Schneefall, doch nicht besonders ergiebig.
Ab und zu bläst kalter Nordwind.
Die Temperaturen liegen morgen meist zwischen minus 4 und plus 2 Grad, es ändert sich also kaum etwas.
Auf den Bergen allerdings wirkt sich die Kaltluft voll aus und hier kühlt es markant ab, in 2000 Meter Höhe auf minus 10 Grad.
Übermorgen Montag immer noch ein bisschen Schneefall im Süden, sonst wechselnd bewölkt und in Ostösterreich sogar etwas Sonne.
Es wird überall kälter.
Und der weitere Trend, am Dienstag kann es noch leicht schneien, Mittwoch und Donnerstag lockert es auf und die Temperaturen beginnen langsam zu steigen.
Am Freitag wird es dann mild, aber so wie es heute aussieht, regnerisch.
8 nach 12, die Themen im Einzelnen.
In der Nacht vom 4. auf den 5.
Februar 1995 sind vier Männer aus der Roma-Siedlung am Stadtrand von Oberwatt bei einem politisch motivierten Bombenanschlag getötet worden.
Die Männer waren in eine Sprengfalle geraten, als sie eine Tafel mit der Aufschrift Roma zurück nach Indien entfernen wollten.
Eine fast vergessene Minderheit ist praktisch über Nacht in die Öffentlichkeit gebombt worden, so hat ein Vertreter der Roma das Attentat kommentiert.
Der oder die Täter sind noch nicht gefasst.
Beim Begräbnis, gestaltet als Staatsakt, haben die Spitzen der Republik versprochen, rasch zu helfen, sowie die Lebens- und Arbeitsverhältnisse vor allem in der Oberwarther Roma-Siedlung zu verbessern.
Walter Reis hat sich angesehen, was Realität geworden ist.
Auf den ersten Blick sieht es in der kleinen Siedlung am Rande der Stadt nicht viel anders aus als vor einem Jahr.
Von den etwas mehr als 100 Bewohnern sind einige wenige in die Stadt übersiedelt.
Die anderen erleben nach einem Jahr wieder, was es heißt, in der Auslage der Medien zu stehen.
Nach wie vor sind viele arbeitslos.
Integrationsprogramme wie Lernbetreuung für Kinder, Berufsvorbereitungskurse für Jugendliche, Gesprächsrunden für Roma-Frauen, der Ausbau einer Beratungsstelle und ein von lokalen Unternehmen initiierter Pendelpust zeigen erste Erfolge.
Aber in einem Jahr kann nicht geschafft werden, was jahrzehntelang nicht passiert ist.
Ein junger Mann aus der Siedlung, Karl Horwart, 24 Jahre alt, arbeitslos.
Ich glaube, dass fast jeder weg will, Karl Horwart.
Die, die die Möglichkeiten haben, die werden es sicher nutzen und weggehen.
Aber ich glaube, die Alten, die es nicht leisten können, dass sie weggehen, da werden nur noch die Alten überbleiben.
Was seit dem Anschlag geblieben ist, ist der Wald um die Siedlung.
Da hier unerkannt Gefahr kommen könnte, wünschen die Bewohner, dass er gerodet wird.
Geht nicht, heißt es von der Stadtverwaltung, einige der sechs Waldbesitzer verlangen weit mehr für den Wald, als er wert ist.
Bürgermeister Michael Ratz.
Meine Enteignung kann sicher nicht Platz greifen, weil ja auch die gesetzlichen Voraussetzungen hinzu nicht gegeben sind.
Wenn da einige Preistreiber stur bleiben, wie soll das dann gehen?
Ich bin überzeugt, dass ich meine Mitbürgerinnen und Mitbürger überzeugen kann, dass mit Sturheit hier nichts auszurichten ist.
Und ich glaube, meine Bitte wird nicht unerhört bleiben.
Das nach ersten Spendenaktionen für die Hinterbliebenen der Mordopfer durch Missverständnisse und Neid mitgeprägte Klima behindert oft auch Versuche, Jobs für arbeitslose junge Roma zu vermitteln.
Karl Bund vom Arbeitsmarktservice Oberwart.
Das heißt, wenn einer oder eine aus dieser Gruppe bei einem Arbeitgeber ein Fehlverhalten zeigt, wird das Verhalten auf die ganze Gruppe umgelegt.
Das heißt, der Nächste oder die Nächste, die zu diesem Betrieb kommt, wird schon mit Vorsicht bedacht.
Dem Vorwurf, Politiker versprechen zur raschen Besserung der Lage der Roma, seien leere Worte gewesen, kontert der vor einem Jahr über die Wohnverhältnisse schockierte Bundeskanzler Franitzki heute so.
Es darf dort nicht irgendeine Schnelloperation oder eine Kosmetik geben, sodass man den Anschein erweckt, man hätte etwas geändert und in Wirklichkeit ist gar nichts geschehen.
Als Beispiel dafür, dass etwas geschieht, nennt der Kanzler unter anderem die wissenschaftliche Erfassung der Roma-Sprache.
Nur im Einvernehmen mit den Betroffenen soll die Siedlung lebenswert gemacht werden.
Das muss in einer Art und Weise geschehen, dass andere Leute, die in Oberwart oder überhaupt im Burgenland leben und auch eine Wohnung brauchen, sich auf diese Art und Weise nicht zurückgesetzt fühlen.
Und hier wird es notwendig sein, dass man in der Gemeinde und im Land und wir werden da auch, wo wir können, helfen, auch die Ausgewogenheit klarstellt, damit wir nicht
alte Gräben zuschütten und womöglich neue Gräben aufreißen.
In vier Wochen schon soll feststehen, in welchem Umfang die Oberwater-Romer-Siedlung saniert wird.
Auch der durch Wohnbauförderung und EU-Mittel finanzierte Bau von Wohnungen für Jungfamilien von Romer und Nicht-Romer in einem Haus ist geplant.
Den hinter vorgehaltener Hand geäußerten Bedenken, ob die Romer wohl bereit wären, sich die Wohnungen nicht nur schenken zu lassen, diesen Bemerkungen hält der junge Rom Karl Horwath entgegen.
Wenn ein Neubau ist, wäre jeder sicher bereit, Miete zu zahlen.
Wenn sie vorher informiert werden, wie das herunterläuft und was da dann ist.
Weil wenn sie dann sagen, es wird 3000 Miete gezahlt und die wissen überhaupt nicht, wegen was, dann werden sie sich auch streben.
Dann werden sie lieber in den alten Hütten bleiben und nichts zahlen.
Weil sie es eh gewohnt sind.
Die wohnen schon 24 Jahre dort.
Wir bleiben noch beim Thema.
In Oberwart hat gestern ein Volksgruppenkongress begonnen.
Bei diesem Treffen wird Bilanz gezogen, was ein Jahr danach getan ist und was noch offen ist.
Heute wird der Volksgruppenkongress auf der Friedensburg Schleining mit Berichten über die Situation der Roma, der Kroaten und der Ungarn sowie einer Bilanz von Karel Smolle vom Volksgruppenzentrum fortgesetzt.
Matthias Schmelzer vom Landesstudier Burgenland aus Schleining.
Die Veranstaltung heute Vormittag wird vom österreichischen Volksgruppenzentrum durchgeführt und begann mit einem Gedenken an die Toten von Oberwart.
Rudolf Scharkesi vom Kulturverein Österreichischer Roma, der erste Redner, lud noch einmal zur Diskussion ein und zwar über alle Volksgruppen, nicht nur über die Roma.
Emmerich Gärtner-Horvath vom Verein Roma in Oberwart sprach dann konkret über die Schwerpunkte seiner Beratungsstelle, zum Beispiel das Sprachprojekt.
wie Sie wissen, wurde Roman oder Romanes immer mündlich weitergegeben.
Und unser Wunsch ist es, dass Roman niedergeschrieben wird und genau so gleich behandelt wird, wie das kroatische und das ungarische.
Wir haben jetzt
Seit circa zwei Monaten unser erstes Alphabet-Fibel fertig, Druck fertig und schätzumativ
wird es so circa in ein bis zwei Monaten in einer Buchform erscheinen.
Die Vertreter des Burgenländisch-Kroatischen Kulturvereins und des Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereins forderten in ihren Referaten eine verbesserte Absicherung der Rechte der Volksgruppen und Karel Smolle vom österreichischen Volksgruppenzentrum führte diese dann aus.
Wir haben andererseits Volksgruppen, die bis jetzt nicht einmal die Ehre hatten, in einem Gesetz erwähnt zu werden.
Das gilt auch für die Roma.
Das österreichische Volksgruppengesetz ist ein Rahmengesetz, ein sehr mangelhaftes Rahmengesetz, ein Rahmengesetz, das typisch ist aus der Zeit 1976, der Zeit der großen Auseinandersetzung, wo es eigentlich im Wesentlichen ja um Kroaten und Slowener gegangen ist.
Und daher ist dieses Gesetz mit all den Fehlern jener Zeit behaftet.
Gleiche Rechte für die österreichischen Volksgruppen könnten auch ein Modell sein für die Lösungen internationaler Konflikte.
Wenn Sie sich die europäischen Konflikte, lassen wir mal die anderen Konflikte aus, anschauen, so müssen Sie feststellen, bei all diesen Konflikten sind Volksgruppenfragen ganz zentral mitbeteiligt.
Und wir haben heute keine Möglichkeit und keine Basis in Europa, wo Sie eine Volksgruppenfrage anhängig machen können.
Und verbessern Sie mich, wenn Sie wissen, wo man das kann.
Ich kenne keine Institution.
Der Kongress wird am Nachmittag fortgesetzt.
Dabei wird auch die sogenannte zweite Oberwarteregierung verabschiedet.
Sie ist die Fortsetzung eines Appells der österreichischen Volksgruppen für mehr Toleranz, den sie unmittelbar nach dem Oberwarteanschlag veröffentlicht haben.
Matthias Schmelzer war das aus Schleining, wo heute der Volksgruppenkongress stattfindet.
Zur Innenpolitik.
Übermorgen Montag ist Lostag für die Budgetgruppe der Koalitionsverhandler.
Der Bundeskanzler Franz Franitzki will zu diesem Zeitpunkt alle Maßnahmen, Einnahmen und Ausgaben seitlich abgeklärt wissen.
Bisher hat man sich in diesem Bereich in eisernes Schweigen gehüllt.
Hanno Setterle hat dennoch einige Details erfahren.
Neu sind sie nicht, die nun akkordierten Maßnahmen aber durchaus weitreichend.
Schwere Zeiten für künftige Frühpensionisten stehen offenbar ins Haus.
Die Untergruppe Soziales, der Koalitionsverhandler, hat sich auf einschneidende Maßnahmen in diesem Bereich geeinigt.
Statt wie bisher 420 sollen künftig 450 Versicherungsmonate notwendig sein, um sich in den vorzeitigen Ruhestand verabschieden zu können.
Voraussetzung bleibt, dass Männer mindestens 60, Frauen mindestens 55 Jahre alt sein müssen.
Den Vorschlag, den Durchrechnungszeitraum um zweieinhalb Jahre zu verlängern, hatte die Volkspartei schon in den gescheiterten Budgetverhandlungen im Herbst 1995 vertreten.
Allerdings gab es damals zwischen SPÖ und ÖVP keine endgültige Einigung.
Keine Änderung sollte es nach den Vorschlägen der Untergruppe bei den Anrechnungszeiten geben.
ÖVP-Sozialsprecher Feuerstein glaubt nicht, dass durch die neue Regelung etwa Frauen benachteiligt würden, da die Anrechnungszeiten für die Kindererziehung nicht gestrichen werden sollen.
Übergangsbestimmungen sollen Härten vermeiden.
Feuerstein fordert außerdem analoge Maßnahmen für den öffentlichen Bereich.
Auch die bereits bekannten Pläne, die Sonderunterstützung für ältere Arbeitslose zu streichen, werden der übrigens auch heute tagenden Budgetgruppe am Montag vorgelegt.
Eines ist aus der Umgebung der Verhandler jedenfalls schon durchgesickert.
Auf dem Pensionsbereich stehen durchaus noch mehr Maßnahmen ins Haus.
So soll zum Beispiel die Berufsunfähigkeitspension auf völlig neue Grundlagen gestellt werden.
Hanno Setterle hat berichtet.
In München hat die Konferenz für Sicherheitspolitik begonnen.
Zentrales Thema des zweitägigen Treffens dürfte die NATO-Osterweiterung sein.
Die Konferenz in München hat Tradition.
Vor 33 Jahren haben sich zum ersten Mal Politiker, Militärs und Publizisten getroffen, um die internationale Lage zu diskutieren, damals noch unter dem Titel Wehrkundetagung.
Auch heuer ist das Treffen in München prominent besetzt, etwa mit NATO-Generalsekretär Javier Solana.
Ebenfalls in München ist Helmut Kohl.
Der deutsche Bundeskanzler hat sich in seiner Eröffnungsrede dafür ausgesprochen, die NATO, wie er sagt, behutsam zu erweitern.
Ein Bericht von Wolfgang Wirth.
Das Markenzeichen der alljährlichen Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik ist seit langem die Offenheit, mit der Militärs, Diplomaten und Verteidigungsexperten aus aller Welt die internationale Lage debattieren.
Die Teilnehmerliste in München ist fast 200 Namen lang.
Die Tagung ist prominent besetzt.
Neben dem amerikanischen und dem französischen Verteidigungsminister nimmt auch der stellvertretende russische Verteidigungsminister Andrei Kokoschin teil.
Bundeskanzler Kohl als politischer Hausherr sprach sich heute Vormittag bei der Eröffnung der Tagung für eine behutsame Öffnung der NATO aus.
Der Wunsch der östlichen Nachbarstaaten, dem Bündnis beizutreten, sei legitim.
Es müssten aber auch die, wie Kohl formulierte, wohlverstandenen Sicherheitsinteressen Russlands und der Ukraine berücksichtigt werden.
Kohl ging auch auf die sicherheitspolitische Situation in der Europäischen Union ein.
Kohl sagte, es könne nicht angehen, dass in der EU die einen für Sicherheit und Verteidigung zuständig sind und die anderen für den Handel.
Man müsse über eine Solidaritätsklausel für alle EU-Mitglieder nachdenken.
Gespannt darf man sein, welche Akzente der russische Vize-Verteidigungsminister Kokoschin in der NATO-Frage setzen wird.
Russland hat ja Überlegungen zur NATO-Osterweiterung scharf kritisiert, hatte klargemacht, dass es eine Ostausdehnung der Allianz als Aggression auffassen würde.
Als NATO-Anwärter gelten vor allem Polen, Ungarn und Tschechien.
Von Deutschland nun in die Schweiz, im Wintersportort Davos hat vorgestern das 26.
Weltwirtschaftsforum begonnen.
Politiker und Manager aus der ganzen Welt erörtern bis Dienstag aktuelle Wirtschaftsprobleme sowie gesellschaftliche Veränderungen.
Beherrschende Themen werden diesmal die Friedensprozesse in Bosnien und im Nahen Osten sein.
Bundespräsident Thomas Kestel ist gestern nach Davos gereist, wo er heute eine Podiumsdiskussion zum Thema Osteuropa und EU leiten wird, und zwar mit dem polnischen Präsidenten Aleksander Kwaśniewski und dem tschechischen Premierminister Václav Klaus.
Aus Davos nun Christian Lieninger, der mit Grigori Javlinsky, Wirtschaftsexperte und Chef des liberalen Wahlblocks in Russland, gesprochen hat.
Nach der Meinung von Grigori Javlinski steht Russland vor einer bedeutenden Entscheidung.
In den nächsten Monaten wird es sich zeigen, ob sich das Land zur Demokratie oder zur Diktatur weiterentwickelte.
Die Demokraten hätten bei den Präsidentenwahlen im Juni jedenfalls durchaus gute Chancen.
Auch wenn bei den Parlamentswahlen im Dezember ja die Kommunisten und Nationalisten gewonnen haben.
Javlinski zum Wahlergebnis von Dezember?
Die Leute haben vor allem gegen die derzeitige Situation und die derzeitige Regierung gestimmt.
Sie haben gegen das, was derzeit passiert, protestiert.
Zumindest die meisten Leute.
Also ich glaube, die Mehrheit der Leute will keine Rückkehr zu alten Zeiten in Russland.
Aber sie sind mit der jetzigen Politik nicht einverstanden.
Also mit dem Krieg, mit der Inflation und ähnlichen.
Das viele in Russland für die Kommunisten gestimmt haben, weil ihnen das Tempo der Reformen zu rasch war, weil sie jetzt oft ärmer sind als früher, das lässt Javlinski nicht gelten.
Dass die Löhne nicht ausgezahlt werden, daran sind nicht die Reformen schuld, sondern der Krieg, weil die meisten Staatsausgaben für den Krieg verwendet werden.
Und dass man die Löhne nicht zahlen kann, das liegt zweitens auch daran, dass ganz große Monopolbetriebe, wie zum Beispiel das Energieunternehmen Gazprom, keine Steuern zahlen.
Und daran, dass sehr, sehr viel Geld für die Bürokratie ausgegeben wird.
Und sehr viel Geld fließt auch aus Russland weg zu Schweizer Banken.
Daran liegt es, dass die Leute keine Pensionen und keine Löhne bekommen.
Und wie schätzt Javlinski Präsident Yeltsin ein?
Ist er noch ein Reformer, der nur einige Zugeständnisse an die Reformgegner macht, um die Präsidentenwahlen zu gewinnen?
Oder bedeutet die Entlassung der letzten Reformpolitiker aus der Regierung, dass Yeltsin den Reformkurs endgültig verlassen hat?
Yeltsin glaubt vielleicht, dass ihm das alles hilft, die Präsidentenwahlen zu gewinnen.
Aber gleichzeitig bedeutet das auch, dass er die Wirtschaftspolitik wirklich ändert und auch die Innenpolitik.
Also Yeltsin's Liebesaffäre mit Schirinovsky 1993 und 1994 hat Russland den Krieg in Tschetschenien beschert.
Und die Affäre, die er gerade mit den Kommunisten hat, wird unsere Versuche, die Wirtschaft zu stabilisieren und Eigentum zu schaffen, zunichte machen.
Seine Liebesaffäre mit den Kommunisten würde völlig zerstören unsere Versuche, die Finanzielle Stabilisierung und die Entwicklung der Eigentumsrechte.
Dass dies passieren konnte, lastet Javlinski zum Teil auch Westeuropa und Amerika an.
Der Westen muss ehrlich zu Russland sein.
Die Politiker im Westen müssen offen und direkt sagen, dass der Krieg die Demokratie zerstört, dass Wirtschaftsreformen ohne Privateigentum unmöglich sind, dass ohne Wettbewerb der Staat korrupt wird, dass ohne eine Landreform die Landwirtschaft nie wirklich funktionieren wird.
Das muss man den Leuten wirklich offen sagen und das muss man auch der russischen Führung sagen.
really and openly said to the people, sagt der russische Wirtschaftsexperte Grigory Javlinsky im Gespräch mit Christian Glieninger.
12.25 Uhr, Zeit für unsere Samstagsserie.
Im Journal zu Gast.
Das ist heute Irold Killmann, frisch gewählter Rektor der Technischen Universität Graz.
Das Besondere daran, mit Irold Killmann steht erstmal sein Mann aus der Privatwirtschaft an der Spitze einer heimischen Hochschule.
Möglich macht dies das Universitätsorganisationsgesetz.
Jerold Killmann ist geborener Niederösterreicher.
Nach seinem Maschinenbaustudium in Graz hat er 14 Jahre lang bei verschiedenen Firmen in den USA und in Deutschland gearbeitet.
Seine nächste Station war dann wieder die steirische Landeshauptstadt.
Seit 1980 arbeitet er für die renommierte Motorenfirma AVL List, wo er bis zum Firmansprecher und Generalprokuristen aufgestiegen ist.
Der jetzt 63 Jahre alte Killmann ist verheiratet und dreifacher Vater.
Anfang März wechselt er vom gut dotierten Posten bei AVL an die Technische Universität von Graz.
Warum er das tut, wie er die Lage der technischen Universitäten sieht und was er ändern will, das sind einige der Fragen, die Herbert Hutter dem künftigen TU-Rektor Erold Killmann gestellt hat.
Herr Dr. Kilmann, Sie werden im März als Rektor in die Technische Universität Graz einziehen.
Sie haben in der Firma AVL List eine Position, die nicht nur vermutlich finanziell, sondern auch von der Gestaltungsmöglichkeit durchaus beneidenswert ist.
AVL ist eine der angesehensten Firmen, nicht nur Österreich, sondern weltweit.
Warum machen Sie das?
Bei der Entscheidung, mich um diese Stelle des Rektors der TU Graz zu bewerben, spielt sehr viel Emotionales mit.
Ich bin ein Absolvent der TU Graz.
habe an der TU Graz als Assistent viele Jahre gearbeitet, in Forschung, Lehre und habe auch dort in der Organisation einiges am Aufbau der TU mitarbeiten können.
Ich ging dann von dort in die Industrie, zuerst nach USA, dann nach Deutschland und kam dann wieder zurück nach Österreich.
Und in allen meinen Industrietätigkeiten
war ich eng mit der Forschung verbunden und habe hier mit den verschiedensten Universitäten in Deutschland und in Österreich enge Kontakte gehabt und auch Kooperationen.
Es ist für mich eine Art Schließen eines Kreises im Berufsleben, wieder an diese Universität zurückzukehren, die mir die Basis, die Grundlage gegeben hat für meine beruflichen Erfolge.
Wenn Sie Anfang März in die Chefetage der Technischen Universität einziehen, werden Sie dann mehr oder weniger verdienen als Spitzenmanager bei AVL.
Es ist in der Industrie nicht üblich, über die Gehälter zu sprechen und ich bin auch nicht befugt darüber zu sprechen, wie viel ich jetzt verdiene.
Ich möchte nur sagen, dass die finanzielle Frage nicht ausschlaggebend war für meinen Entschluss, mich um die Stelle des Rektors zu bewerben.
Nun, wenn man spekulieren darf, die AVL ist ein 1.000-Mann-Betrieb mit zweieinhalb Milliarden Umsatz im Jahr.
Sie sind besonders hochqualifiziert, zwei Millionen im Jahr.
Sie können alles Mögliche spekulieren, aber Sie werden von mir keine Antwort bekommen.
Sind Sie Mitglied einer politischen Partei?
Nein, ich bin absolut politisch unabhängig.
Herr Dr. Kilmann, Sie haben, wie Sie gesagt haben, sehr viele technische Universitäten, Universitäten im Ausland kennengelernt.
Wenn Sie jetzt Ihre neue Wirkungsstätte, die TU in Graz, ansehen, wie würden Sie sie einschätzen?
Als Elfenbeinturm eher oder eher als praxisorientiert, wirtschaftsorientiert, eher als modern oder eher als verstaubt?
Wie sehen Sie Ihre neue alte Technik?
Man kann es schwer auf die gesamte Universität mit einem einzigen Wort sagen, weil es auch sehr viel davon abhängt, wie die einzelnen Fakultäten, die einzelnen Institute gesehen werden.
Eins kann ich auf jeden Fall sagen, die aus meiner persönlichen Erfahrung und der Erfahrung vieler meiner Kollegen
muss gesagt werden, dass die Ausbildung, die man hier genießt, eine sehr gute sind.
Ich habe mich gegen Konkurrenz in den USA und in Deutschland aufgrund der fundierten Kenntnisse, die ich hier mitbekommen habe, durchaus durchsetzen können.
Die Frage Elfenbeinturm oder Öffnung ist ebenfalls unterschiedlich bei unterschiedlichen Instituten.
Aber es gibt sehr viele Institute, die gerne mit der Industrie zusammenarbeiten und hier sehr offen sind.
Die AVL arbeitet mit Instituten der Physik, der Chemie, natürlich auch des Maschinenbaus zusammen, aber auch der Elektrotechnik und dort finden wir ein offenes Ohr für eine solche Kooperation.
Herr Dr. Kilmann, Sie haben gesagt, dass Sie sich zu Beginn Ihrer Laufbahn mit der Ausbildung, die Sie in Graz genossen haben, unter anderem auch in den USA, hervorragend durchsetzen konnten.
Wie sehen Sie die heutige Situation der österreichischen technischen Universitäten im Vergleich zum Ausland?
Bekannt ist ja, dass in Österreich viel zu wenig für Forschung und Entwicklung ausgegeben wird im Verhältnis zu anderen Industrieländern.
Welche Position haben österreichische Technische Hochschulen international derzeit?
Ich meine, dass sehr viel getan werden muss, um diese internationale Stellung der Universitäten in Österreich zu heben.
Ich meine, dass man die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und der Industrie und der Wirtschaft intensivieren muss und ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen den Instituten und der Industrie herstellen muss, sodass das gegenseitig zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit wird.
Und ich meine, dass man mit guten Forschungsergebnissen, mit einer guten Mannschaft hier sehr wohl einen ebenbürtigen Partner zur Industrie darstellen kann.
Auf der anderen Seite ist eine Erfahrung über das, was die Industrie braucht, was die Industrie an Entwicklungen fordert, für die Hochschule, für die Universität,
Sehr wichtig, auch für die Lehre, denn die Studierenden, die dann letztlich als Absolventen zur Industrie gehen, sollen ja möglichst mit den neuesten Erkenntnissen ausgestattet sein.
Wenn Industriebetriebe an die Technische Universität herantreten und sagen, wir brauchen eine Untersuchung über dieses oder jenes Thema und sind bereit, so und so viel dafür zu bezahlen, fürchten Sie da nicht um die Autonomie, um die Selbstständigkeit der Universität.
Ich betone noch einmal, dass ich sehr wohl der Meinung bin, dass eine starke Universität auch ein starker Partner für die Industrie ist und hier keineswegs die Autonomie der Universität in Frage gestellt ist.
Das erachte ich als eine der Aufgaben, die auch der Rektor wahrzunehmen haben wird.
Es ist eine Vision, die Technische Universität Graz
qualitativ in der Lehre und in der Forschung in den obersten Rang der technischen Universitäten zu bringen.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Ranking der Universitäten, so wie es in den USA heute schon gang und gäbe ist, auch in Europa kommen wird.
Und da würde ich mir vorstellen, dass die TU Graz ganz vorne abschneidet.
Wenn Sie, wie Sie sagen, die Qualität der Universität in relativ kurzer Zeit, Sie haben eine Amtszeit von vier Jahren, verbessern wollen, da müssen Sie ja relativ hart durchgreifen, einen frischen Wind sozusagen ins Gemäuer bringen.
Was können Sie da von der Industrie mitbringen auf den Hochschulboden?
Was man in der Industrie vor allem mal lernt, ist effiziente und effektive Arbeit, Kostenbewusstsein und Qualitätsmanagement.
Ich meine, dass jemand, der von außen an eine Universität kommt, mit offenen Augen dort an die Probleme herangehen kann.
Man kann Fragen stellen und Dinge hinterfragen,
die jemand, der lange Zeit in der Universität ist, so gar nicht stellen könnte, wenn man annehmen müsste, das weiß er ja ohnehin.
Herr Dr. Kielmann, nicht alle in der Universitätsversammlung haben Sie mit großer Begeisterung willkommen geheißen.
Die Hochschülerschaft hat bereits
Bedenken angemeldet, in erster Linie einmal, man wird dem neuen Rektor auf die Finger schauen, wie er es mit seinen Verbindungen zur Industrie hält.
Wie schätzen Sie überhaupt die Skepsis der Hochschülerschaft ein?
Jetzt ist natürlich einer, der von der Industrie kommt, da liegt ja sozusagen die Frage auf dem Präsentierteller.
Glauben Sie nicht, dass die Hochschülerschaft auch fürchtet, dass der neue Besen allzu gut kehrt?
Es würde mich wundern, wenn das ausgerechnet die Hochschülerschaft sagt, weil es muss im Interesse der Studierenden sein, dass sie bestens ausgebildet sind und auf ihre spätere Berufslaufbahn so gut wie möglich vorbereitet sind.
Man kann mit dem Besen nur so weit kehren, wie einem irgendwo Wände aufgebaut werden vielleicht, oder wie man sieht, dass man vielleicht mit diesem Besen Dinge wegkehrt, die aus der Tradition her gesehen gut sind.
Und das will ich auf jeden Fall vermeiden.
Ich möchte ja als Rektor einer technischen Universität, die ich vertrete, für diese Universität das Beste.
Auch die Herren, die ein bisschen skeptisch mir gegenüber sind, wollen das.
Gar keine Frage.
Aber vielleicht auf anderen Wegen.
Ich bin aber überzeugt, wenn das Ziel das gleiche ist, findet man einen gemeinsamen Weg.
Herr Dr. Killmann, Sie sind gelernter Maschinenbauer, Sie sind, wenn man Ihre Position hat, sicherlich ein leidenschaftlicher Motorenentwickler.
Was haben Sie sonst noch für Interessen, abseits von Kolben und Zylinder?
Meine Interessen sind sehr weit gespannt.
Für die Zeit, die mir zur Verfügung steht, eigentlich viel zu weit gespannt.
Zum einen ist mein Interesse an Technik und Naturwissenschaften schon von vornherein ein
breites.
Ich habe während meiner Dissertation zum Beispiel mich mit Kurzzeitphysik beschäftigt, habe da Hochgeschwindigkeitskameras entwickelt für 25.000 Bilder pro Sekunde, für eine Million Bilder pro Sekunde, wo sich mein Hobby Fotografie gepaart hat mit den Anforderungen meiner wissenschaftlichen Arbeit.
Darüber hinaus bin ich an Kunst, an Architektur, an Musik interessiert und habe natürlich auch sportliche Interessen.
Bleiben wir vielleicht gleich bei der Kunst.
Was gefällt Ihnen am besten?
Ich habe einen Schwerpunkt in Kunst des 20.
Jahrhunderts.
Malerei, Plastik?
Malerei und Plastik, aber auch Architektur.
Haben Sie einen Lieblingsmaler?
Mark.
Franz Mark?
Franz Mark, ja.
Aus dem beginnenden 20.
Jahrhundert mit besonders kräftigen Farben.
Musik?
Auch Musik ist ein Schwerpunkt, spätes 19.
Jahrhundert, das gesamte 20.
Jahrhundert bis ganz, ganz herauf in die Moderne, Gustav Mahler beispielsweise.
Wie weit herauf gefällt es Ihnen bei den Zeitgenossen?
Das kann man nicht verallgemeinern.
Ich habe sehr viel Musik, die erst vor kurzem entstanden ist, die mir sehr gut gefällt.
An anderes muss man sich erst gewöhnen vielleicht.
Herr Dr. Kilmann, wenn man so sagen darf, man sieht Ihnen Ihre 63 nicht an.
Sie haben sportliche Interessen.
Was ist das im Detail?
Das ist Schwimmen.
Bergwandern und vor allem auch Tanzen.
Ich mache Gesellschaftstanz und dabei auch sehr viel Bewegung.
Schon auf Turnierniveau?
Ich bin nicht so weit in meinen Ambitionen, dass ich mich auf Turnierniveau begebe, aber auf sehr hohem Hobbyniveau.
Herr Dr. Kilmann, Sie sind wie gesagt 63.
Nach Ihrer vierjährigen Amtsperiode sind Sie 67.
Sie haben eingangs erwähnt, das Rektorat an der TU in Graz ist ein beruflicher Höhepunkt.
Was machen Sie dann?
Das wird davon abhängen, wie dann meine gesundheitliche Situation ist und wie man mich von Seiten der Universität nach diesen abgelaufenen vier Jahren einschätzen wird.
Ich habe durchaus, wenn das meine Kräfte und der Wunsch der Universität erlauben, die Absicht, mich nochmals für eine zweite Beamtsperiode zu bewerben.
Würden Sie zurückgehen zur Firma AVL-List?
Nein, das auf keinen Fall, weil dann eher die Frage da sein wird, dass man in die wohlverdiente Pension geht.
Wann stellen Sie sich vor, würden Sie in Pension gehen?
Ich lasse das immer wieder abhängig machen von meiner gesundheitlichen Situation.
Derzeit bin ich zwar 63, ich fühle mich aber bei Weitem nicht so alt.
Mein Datentrank ist ungebrochen.
Ich gehe da vielleicht ein bisschen meinem Vorbild, Professor Hanslist, nach, der selbst mit 100 Jahren heute noch täglich ins Unternehmen kommt.
Herr Dr. Kilmann, ich danke für das Gespräch.
Herbert Ruther hat mit dem künftigen Rektor der Technischen Universität Graz, Erold Killmann, gesprochen.
Nun im Mittagsschanal zum Liberalen Forum.
Mit einer gewissen inneren Zufriedenheit feiert morgen die Partei den dritten Geburtstag.
Das Liberale Forum verfügt derzeit über zehn Mandate im Nationalrat und jeweils zwei im niederösterreichischen sowie im steirischen Landtag.
Das liberale Forum im Jahre 96 ist weitgehend gefestigt.
Heide Schmidt, unbestrittene Vorsitzende und die Trennung von der Heider FPÖ schwingt nicht mehr bei jedem Artikel mit.
Wolfgang Fuchs analysiert die Situation der Partei drei Jahre nach der Gründung.
Am 4.
Februar 1993 verließen fünf Nationalratsabgeordnete ihre Heimat FPÖ und gründeten ihre eigene Partei.
Kommentatoren gaben dem liberalen Forum damals nur wenige Überlebenschancen.
Ob Liberalismus in Österreich überhaupt einen Platz hätte, das bezweifelten naturgemäß vor allem die anderen Parteien.
Zwei Nationalratswahlen und drei Jahre später hat das liberale Forum sogar die Grünen überholt und hat für das erste die Geburtswehen überlebt.
Freilich, ohne Probleme waren die letzten Monate nicht, kritische Momente zeigten sich durch wiederkehrende Personalquerellen.
Und so ist der Rückzug von Georg Mautner-Markhoff oder Mario Ferrari-Brunnenfeld und der Austritt der Stellvertreterin Brigitte Peschel doch ein Zeichen, wie instabil das liberale Forum ist, räumt auch Klubobmann Friedhelm Frischenschlag ein.
Bei uns sind viele Personen von heute auf morgen in Positionen gekommen, die sehr, sehr hoch oben sind.
Und das hat sie zum Teil überfordert.
Zum Teil war die Erfahrung mit diesen Leuten noch nicht groß genug.
Und die Folge ist, dass wir auch personelle Flops gebaut haben.
Das wird sicherlich noch eine Zeit andauern, bis diese selbstverständliche, persönliche Entwicklung von politischem Nachwuchs sich auch bei uns in normalen Bahnen abläuft.
Die Liberalen kämpfen auch mit dem inhaltlichen Vorwurf, sie würden sich nur mit Randthemen wie Homosexualität oder Religion befassen.
Vordenker Volker Kier stört dieser Eindruck nicht.
Es sind Themen mit einer hohen Auffälligkeit, daher ziehen sie Aufmerksamkeit an sich.
Es ist auch ungewöhnlich, sich mit Themen zu beschäftigen, die nicht sofort populär sind.
Das zieht noch einmal Aufmerksamkeit auf sich.
Und zweitens erfolgt politische Abgrenzung eben genau in den Randzonen.
Und eine Partei, die ihm entstehen ist und die ihm erst drei Jahre alt ist, die ist in einer Definitionsphase.
Und wenn man sich definiert, dann sind genau die Abgrenzungsprobleme das, was wirklich auch wichtig ist.
Heide Schmidt weiß, dass sie mit Randthemen nicht wird überleben können.
Aber sie wählt diesen provokanten Weg, um, wie sie sagt, nicht die falschen Erwartungen zu wecken und so die falschen Funktionäre in die junge Partei zu bekommen.
Vor den Wählern muss sie natürlich mit breiter akzeptierten Themen treten und Schmidt weiß, dass Vorschusslorbeeren schnell verwelken.
Ich glaube, dass wir vom Image des für viele Sympathischen uns weiterentwickelt haben zur Profilpartei.
Zugegebenermaßen natürlich nur für einen kleinen Prozentsatz, aber alleine, dass bei diesem Prozentsatz das inhaltliche Profil
verstanden wird und dass man uns eben verbindet mit nicht nur einer bestimmten politischen Kultur, sondern mit einer bestimmten inhaltlichen Kultur.
Das bin ich fest überzeugt.
Um die Inhalte besser über die politische Bühne zu bringen, fehlt den Liberalen vor allem eine Verbreiterung der Spitze.
Kein Wunder also, dass immer wieder der Wunsch auftaucht, der erfolgreiche Konsumsanierer Hansjörg Tenck sollte sich als Funktionsträger zur Verfügung stellen.
Bisher ist er ja nur als Berater im Hintergrund für die Liberalen tätig.
Nach Kärnten.
Beinahe vier Jahre ist es jetzt her, dass der Umweltskandal von Arnoldstein bekannt geworden ist.
Auf dem Gelände der Bleiberger Bergwerksunion waren im Laufe von Jahrzehnten etwa 100.000 Tonnen schwermetallhältige Abfälle im Freien abgelagert worden.
Der Hüttenbetrieb ist mittlerweile geschlossen.
Die BBU ist in Liquidation und hat nur noch einen einzigen Auftrag zu erfüllen.
Sie muss das Gelände sanieren.
Nach langwierigen Planungen und Verhandlungen um die Finanzierungen ist es jetzt soweit.
Und zwar hat man vor etwa zwei Monaten mit der Sanierung begonnen.
Aus Klagenfurt, Romy Sigurd Kippstetter.
Grund für die ständigen Verzögerungen des Sanierungsbeginns war die Finanzierung.
Denn die ursprünglich berechnet nun vom Altlasten-Sanierungsfonds genehmigten 316 Millionen Schilling reichen für dieses wohl größte Sanierungsprojekt, das es je in Österreich gegeben hat, nicht aus.
Insgesamt wird die Entsorgung der 100.000 Tonnen mit Bleizink und Cadmium versetzten Neutralschlemme 513 Millionen Schilling kosten.
Neben dem Altklassen-Sanierungsfonds werden dafür nun auch die BBU selbst und die österreichische Bergbauholding zur Kasse gebeten.
Begonnen wurde mit dem vordringlichsten Projekt.
Eine alte Deponie in unmittelbarer Nähe des an das Werksgelände angrenzenden Geilitzflusses musste gesichert und ausgeräumt werden, weil sie das Grundwasser gefährdet hat.
Diese Arbeiten sind beinahe abgeschlossen und vor wenigen Tagen wurde nun das zweite Sanierungsprojekt in Angriff genommen, nämlich die Verbrennung der Altlasten.
Diese erfolgt in den Dörschelöfen der ehemaligen BBU Zinkhütte, wo früher das Zinkerz verarbeitet worden ist.
Die Öfen wurden adaptiert und auf den modernsten Stand der Technik umgerüstet.
Bei 1200 Grad Celsius wird das Material verbrannt, die darin enthaltenen Metalle, das sind bis zu 30 Prozent, werden abgeschieden, in einem Silo zwischengelagert und können als Rohstoff verwendet werden.
Zurück bleibt eine Schlacke, die im Straßenbau verwendet werden soll.
Ein kompliziertes Filter- und Rauchgasentschwefellungssystem sorgt dafür, dass die Belastung für die Umwelt möglichst gering gehalten wird.
Von den 100.000 Tonnen auf dem Bebiu-Gelände lagernden Abfall müssen etwa 45.000 Tonnen auf diese Weise entsorgt werden.
Gerade jetzt in der ersten Betriebsphase wird das Projekt genauestens kontrolliert.
Zum einen von der Kommunalkredit, die die 316 Millionen aus dem Altlastensanierungsfonds im Auftrag des Umweltministeriums verwaltet,
Zum anderen von der Montan-Universität Leoben, die sich mit dem Institut für Entsorgungs- und Deponietechnik in Arnoldstein angesiedelt hat und sowohl die Sanierung als auch alle weiteren in Arnoldstein geplanten Umweltprojekte wissenschaftlich begleiten wird.
So sollen in den Dörrschelöfen, in denen jetzt die Altlasten verbrannt werden, künftig auch Problemstoffe von anderen heimischen Industriestandorten, aber vor allem Konsumbatterien verarbeitet werden.
Dieses Projekt, das übrigens die EU mit 14 Millionen Schilling fördert, soll bereits im nächsten Jahr in Angriff genommen werden.
Ab diesem Zeitpunkt sollen in Arnoldstein dann sämtliche in Österreich anfallende Konsumbatterien, das sind etwa 1200 Tonnen pro Jahr, verarbeitet werden.
Romy Sigurd Klippstetter hat informiert.
Die Zukunft der Pille ist das Thema eines Symposiums für Frauenärzte in Wien.
Eines der Ergebnisse, für die Sicherheit der Frau spielt die richtige Verschreibung durch den Arzt eine wesentliche Rolle.
Ein Bericht von Christoph Guggenberger.
Das Prinzip der Pille, die Hemmung des Eisprungs durch Hormone, ist das sicherste Mittel der Empfängnisverhütung, meint der Gynäkologe Alexander Teichmann vom Klinikum Aschaffenburg.
Um Nebenwirkungen zu verhindern, wird sich höchstens die Zusammensetzung der Pille leicht ändern.
Alexander Teichmann?
Es wird so sein, dass man versuchen wird, die in der Pille heute enthaltenen Stoffe durch andere, näher den natürlichen Hormonen stehende, zu ersetzen.
Wenn das nicht geht, ist der nächste und auch schon vollzogene Schritt, dass man immer weiter herunter geht,
in den täglichen Mengen sowohl des Östrogens als auch des Gestagens.
Wesentlich für die Sicherheit der Pille ist die richtige Verschreibung durch den Arzt.
Um Nebenwirkungen zu vermeiden, ist es deshalb wichtig, dass die Frauen selbst darauf achten, dass der Einsatz der Pille vom Arzt sorgfältig geprüft wird.
Konkret muss ein Arzt, der eine Pille einer Patientin als erstes verordnet, nach der Familiengeschichte fragen, also nach Erkrankungen, vor allem nach Thrombosen, nach Embolien, nach Kreislauferkrankungen, nach Schlaganfällen.
Er muss vor allem fragen, ob die Patientin und wie lange sie Zigaretten raucht.
Das ist der größte Risikofaktor im Zusammenhang mit der Pille.
Die Pille für den Mann wird es nicht so schnell geben, denn die Fruchtbarkeit des Mannes ist schwieriger zu beeinflussen als die Fruchtbarkeit der Frau.
Den Zyklus der Frau muss man im Grunde nur ein bisschen stören, damit es nicht zur Empfängnis kommen kann.
Die Fertilität des Mannes, die kann man nicht stören, sondern nur ganz abschalten.
Und das ist pharmakologisch bis heute zwar durch hohe Dosen bestimmter Hormone möglich, aber die Begleiterscheinungen sind sehr viel ausgeprägter als die bei der Frau und die Wirkung ist weniger sicher.
Neue Pillen brauchen einen enormen Forschungsaufwand, so Alexander Teichmann.
Denn von durchschnittlich 200 neuartigen Hormonen wird nur eines für eine neue Pille zugelassen.
Jetzt zur Kultur.
Die britische Pop-Ikone David Bowie tritt nach mehr als fünf Jahren Pause wieder live in Österreich auf, und zwar morgen Abend in der Wiener Stadthalle.
Beginn ist um 19.30 Uhr.
Für die diesjährige Tournee des Superstars ist Wien ein ganz besonderes Ereignis.
Im Zuge einer groß angelegten Image-Kampagne präsentiert sich Bowie als Liebhaber der Aktionisten-Szene um Rudolf Schwarzkogler, Günther Bruce oder Hermann Nietzsch.
Mehr darüber und über das schillernde Rock-Chameleon David Bowie im folgenden Porträt.
David Bowie, Live 1978.
Fame, eine Rock-Ode an Ruhm, Anerkennung und Berühmtheit.
Druckbilder, denen alle in irgendeiner Weise nachlaufen.
Rockstars, vielleicht ein wenig mehr als einfachere Zeitgenossen.
Wer sich dessen bewusst ist, der betreibt Popmusik als Rollenspiel.
David Bowie wechselte seine Images wie andere ihre Unterhemden.
Anfangs inszenierte sich der ehemalige Werbetexter, Folknik und Jazztrompeter als grellbizarre Endzeitgestalt mit pink gefärbten Haar und transsexueller Ausstrahlung.
Ein Hang zu Extremsituationen, der sich Anfang der 80er Jahre dann ganz anders in einem der berühmtesten Songs David Bowies niederschlug.
Wir sind ein Helden für einen Tag.
Sachliches Auftreten, gepaart mit großem Pathos, stand da auf der Tagesordnung.
Kurz zuvor hatte Bowie die Rockwelt mit kurzen Haaren und strengem weißen Licht auf der Bühne revolutioniert.
They've fallen to death.
They beat on the outside.
Nach Hits wie Let's Dance oder Skurrilitäten wie Dancing in the Streets mit Mick Jagger sowie zahlreichen musikalischen Identitätskrisen hat David Bowie nun, Mitte der 90er, eine neue Maske angelegt.
Eine der Inspirationsquellen für seine neue Identität, die Künstler im psychiatrischen Krankenhaus Gugging.
Brian und ich wollten wirklich schauen und die Atmosphäre spüren, Menschen zu sehen,
in einer Situation, in der sie unbewusst waren, ob sie auf sie verurteilt wurden.
Sie waren unbewusst über die Regeln und hatten fast keine Hindernisse.
Es war faszinierend zu sehen, wie die internierten Künstler frei von allen üblichen Regeln arbeiten, erinnert sich David Bowie nach einem Besuch in Gugging, zu dem ihn André Heller animiert hatte.
Nach diesem, wie Bowie sagt, erhellenden Erlebnis begann die Arbeit an seinem Konzeptalbum First Outside, einer dunklen Mordgeschichte in vielen Strängen gesponnen.
Eine Mischung aus Ambient-Techno-Funk und Rock-Zitaten, gemeinsam produziert mit dem langjährigen Bowie-Freund Brian Eno.
Brian und ich gehen in Richtung all den Dingen, die die Gesellschaft hinter uns verlassen hat, oder die wirklich zerstörbar sind, oder ausgewertet sind, oder sowas.
Der Müll der Kultur, wirklich.
Ihnen und ich interessieren uns schon lange für das Abseitige, für Menschen am Rande des gesellschaftlichen Mainstreams, erklärt David Bowie.
Wahrscheinlich einer der Gründe, warum sich Bowie seit Neuestem den Aktionisten, im Besonderen Hermann Nitsch, verschrieben hat.
Und eine scheinbar ganz gut funktionierende Methode, sich zu promoten.
Denn gemeinsam mit Nitsch veranstaltet Bowie auch einen weltweiten Malwettbewerb.
Seinen Auftritt in der Wiener Stadthalle gestaltet er als düster gedämpfte One-Man-Show.
Roland Schöne hat berichtet und als Vorgruppe von David Bowie agiert übrigens die österreichische Dancefloor-Formation Count Basic.
Sie war zuletzt vor allem in den USA äußerst erfolgreich.
Weiter geht's bei uns mit einem Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Innenminister Einem hat sich für eine grundsätzliche Diskussion über die allgemeine Wehrpflicht ausgesprochen.
In einem Interview für das Nachrichtenmagazin Profil sagte Einem, es stelle sich die Frage, ob die jährliche Einberufung von etwa 34.000 Präsenzdienern weiterhin notwendig sei.
Bei etwaigen Konflikten an Österreichs Grenzen könnte eine Art Polizeieinheit mit schwereren Waffen eingesetzt werden.
Militärische Beteiligung an friedenserhaltenden Aktionen an der NATO oder der UNO würde es ohnehin nur auf freiwilliger Basis geben, meinte einem.
Die Friedensburg Schleining im Burgenland ist Schauplatz eines gesamtösterreichischen Volksgruppenkongresses.
Anlass für die Tagung ist der morgige erste Jahrestag des Bombenanschlags in der Roma-Siedlung von Oberwart.
Bei dem Attentat waren vier Männer getötet worden.
Bei dem Volksgruppenkongress erörtern die Delegierten, ob sich die Lage der Volksgruppen in Österreich im Laufe des vergangenen Jahres gebessert hat.
Bosnien-Herzegowina.
Im Zusammenhang mit dem Friedensabkommen von Dayton enden heute weitere Fristen für die bisherigen Kriegsparteien.
Moslems, Serben und Kroaten müssen bestimmte Gebiete untereinander austauschen und von dort alle Verbände abziehen.
US-Außenminister Christopher informiert sich derzeit auf dem Balkan über die Fortschritte des Friedensprozesses.
Heute früh besuchte Christopher die US-Truppe in Tuzla, anschließend reiste er nach Sarajevo weiter.
Guinea.
In dem westafrikanischen Staat ist ein Putschversuch der Militärs offenbar gescheitert.
Präsident Conte teilte in einer Radiorede mit, die meuternden Verbände seien von der Präsidentengarde zurückgeschlagen worden.
Die Lage habe sich wieder beruhigt.
Die Putschisten hatten den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Konakry in der Nacht mehrere Male angegriffen.
Anlass für die Revolte waren offenbar ausstehende Soldzahlungen.
Nun ein Blick auf das Wetter heute Nachmittag.
Meist bewölkt, zeitweise schneit es, in tiefen Lagen kann es auch noch regnen.
Die Glatteisgefahr bleibt aufrecht.
Temperaturen heute meist minus 3 bis 0 Grad, im Westen und Süden Österreichs auch bis plus 4 Grad.
Soweit noch einmal die wichtigsten Nachrichten und das Wetter.
Und das war es auch schon, das Mittagschanal vom Samstag, 3.
Februar.
Heute mit Agathe Zupan, sendungsverantwortliche Redakteurin, Herbert Heiner, Technik, und als Redakteur im Studio Volker Obermeier im Namen des Teams noch einen angenehmen Samstag, ein schönes Wochenende.
In der Nacht von 4. auf 5. Februar 1995 sind vier Männer aus der Roma-Siedlung am Stadtrand von Oberwart bei einem politisch motivierten Bombenanschlag getötet worden. Der Täter ist noch nicht gefasst. Beim Begräbnis haben die Spitzenpolitiker versprochen die Situation der Roma zu verbessern. Ein Lokalaugenschein. Interview: Siedlungsbewohner Roma Karl Horvath, Interview: Bürgermeister Michael Racz, Interview: AMS Karl Bund, Interview: Bundeskanzler Franz Vranitzky.
Mitwirkende:
Reiss, Walter [Gestaltung]
, Horvath, Karl [Interviewte/r]
, Bund, Karl [Interviewte/r]
, Racz, Michael [Interviewte/r]
, Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Minderheiten
;
Ethnie
;
Rückblick
;
Soziales
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Reportage
;
Interview
;
Regierung
;
Terror
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Burgenland
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der Nacht von 4. auf 5. Februar 1995 sind vier Männer aus der Roma-Siedlung am Stadtrand von Oberwart bei einem politisch motivierten Bombenanschlag getötet worden. Der Täter ist noch nicht gefasst. Beim Begräbnis haben die Spitzenpolitiker versprochen die Situation der Roma zu verbessern. In Oberwart wird bei einem Volksgruppenkongress Bilanz gezogen. Einblendung: Beratungsstelle Roma Emmerich Gärntner-Horvath, Einblendung: Volksgruppenzentrum Karel Smolle.
Mitwirkende:
Schmelzer, Mathias [Gestaltung]
, Gärtner-Horvath, Emmerich [Interviewte/r]
, Smolle, Karel [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.03 [Sendedatum]
Ort:
Burg Schlaining
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Justiz und Rechtswesen
;
Ethnie
;
Minderheiten
;
Kongress
;
Interessensvertretungen
;
Jubiläum
;
Terror
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
;
Bundesland / Burgenland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Partei das "Liberale Forum" feiert ihren 3. Geburtstag. Man verfügt über 10 Mandate im Nationalrat und jeweils 2 Mandate im niederösterreichischen sowie im steirischen Landtag. Heide Schmidt ist die unbestrittene Vorsitzende. Eine Analyse der Partei. Interview: Klubobmann LiF Friedhelm Frischenschlager, Interview: LiF Volker Kier, Interview: Vorsitzende LiF Heide Schmidt.
Mitwirkende:
Fuchs, Wolfgang [Gestaltung]
, Frischenschlager, Friedhelm [Interviewte/r]
, Kier, Volker [Interviewte/r]
, Schmidt, Heide [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Wahlen
;
Opposition
;
Jubiläum
;
Rückblick
;
Parlament
;
Parteien / LIF
;
Liberale
;
Interview
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten