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KI-generiertes Transkript
Beim Mittagssjournal begrüßt sie Ursula Stenzel die Schlagzeilen zu den wichtigsten Themen.
Die Europäische Kommission besteht darauf, dass Österreich auch die Anonymität der Sparbücher aufhebt und hat einen Mahnbrief an Österreich als ersten Schritt eines Verfahrens abgeschickt.
Nationalbankpräsident Klaus Liebscher ist dagegen, vor der EU auf die Knie zu gehen.
Sparbücher seien für Geldwäsche ungeeignet.
Eine Studie unter österreichischen Unternehmen zeigt, dass nach wie vor ein ungebrochener Trend zur Abwanderung in Billiglohnländer besteht.
Die Industrie befürchtet einen Rückgang der Konjunktur.
Die liberalen Chefin Heide Schmidt unterstützt Beamtenstaatssekretär Schlögl und kritisiert Beamtengewerkschafter Dohr.
Ausland?
In Italien stehen die Zeichen auf Neuwahlen nach dem Scheitern des mit der Regierungsbildung beauftragten Verfassungsjuristen Antonio Mercanico.
Regierungserklärung des neuen polnischen Präsidenten Kwaszyniewski.
In Israel wird wahrscheinlich am 4.
Juni gewählt, aus Rücksicht auf religiöse Feiertage.
Wie schwergewichtig sind die nach Den Haag überstellten mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrecher?
Der Satellit ESA funkt erstmals zur Erde.
Und neue Erkenntnisse über das Fett gehen.
Und schließlich eine Vorschau auf den Beginn der Berlinale.
Dies alles zum Inhalt des kommenden Mittagsjournals.
Zunächst aber zu den Nachrichten, redigiert von Georg Schallgruber.
Es liest Josef Wenzel Nattek.
Österreich.
Finanzminister Klima hat heute Nacht drücklich erklärt, dass in Österreich die Anonymität der Sparbücher aufrecht bleibt.
Der Finanzminister reagiert damit auf einen Konflikt, der sich zwischen der EU-Kommission und Österreich anzubahnen scheint.
Der ranghöchste EU-Beamte Österreichs Zurek berichtete die EU-Kommission, kritisiere in einem offiziellen Mahnschreiben die Anonymität des Sparbuches in Österreich.
Die EU steht auf dem Standpunkt Österreich erfülle seine Verpflichtungen aus den sogenannten Geldwäscherichtlinien nicht.
Dieser Standpunkt Brüssels ist von Nationalbankpräsident Klaus Liebscher kritisiert worden.
Das anonyme Sparbuch sei für Geldwäsche ungeeignet, argumentiert Liebscher.
Weiters sicherten strenge Bestimmungen des Bankenwesengesetzes die Prüfung von Einlagen, die höher sind als 200.000 Schilling, und weiters sei die Anonymität für Sparbücher Bestandteil der österreichischen Sparkultur.
Der Nationalbankpräsident fordert härtesten Widerstand der Regierung.
Freiheitlichen Chef Haider sagte, mit dem offiziellen Mahnbrief der EU an Österreich die Anonymität der Sparbücher abzuschaffen, sei eine weitere zentrale EU-Lüge der Koalitionsregierung aufgebrochen.
In Wien werden heute die Beamtenverhandlungen fortgesetzt.
Es konferieren Beamtenstaatssekretär Karel Schlögl und Vertreter der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes.
Die Chancen für eine Einigung dürften gestiegen sein.
Karel Schlögl und der Chef der Gewerkschaft öffentlicher Dienst DOR führten gestern ein Vier-Augen-Gespräch.
Anschließend gaben sich beide Seiten optimistisch.
Die Bundessektion Industrie prognostiziert einen Rückgang der Konjunktur.
Syndikus Lamel sagte, dass die Fachverbände durchwegs negative Zahlen lieferten.
Dies gelte sowohl für die Produktionstätigkeit als auch für die Auftragseingänge, meint die Bundessektion Industrie.
Nach ihrer Meinung ist daher der Verlust von weiteren Industriearbeitsplätzen gleichsam vorprogrammiert.
Der Steirer Fotoelektronik und Brillenhändler Hartlauer will den vor der Insolvenz stehenden Brillenhersteller Optiltraun übernehmen.
Nach mehrstündigen Beratungen hat das Firmenmanagement von Hartlauer beschlossen, ein Übernahmeangebot zu erstellen.
Laut Hartlauer liegt der größte Wert des Unternehmens in den Markenrechten, die durch die drohende Insolvenz gefährdet seien.
Italien.
Der designierte Ministerpräsident Antonio Macanico ist mit seinen Bemühungen gescheitert, eine Regierung zu bilden.
Er hat heute den Auftrag dazu an Staatspräsident Scalfaro zurückgegeben.
Auslösendes Moment war offensichtlich, dass die Parteien ihre Gespräche über eine Verfassungsreform abgebrochen haben.
Jetzt gelten Neuwahlen in Italien möglicherweise schon im April als wahrscheinlicher Ausweg aus der innenpolitischen Krise.
Deutschland.
Die Regierung berät heute über die geplante Einführung der Altersteilzeitarbeit und der geringeren Rente bei vorgezogenem Ruhestand.
Regierung und Sozialpartner haben sich am Montagabend auf ein entsprechendes Modell geeinigt.
Es gilt, das Pensionssystem in Deutschland grundlegend zu reformieren.
Nach der Neuregelung sollen Arbeitnehmer ab 55 Jahre Teilzeit arbeiten können.
Außerdem soll die Altersgrenze für die volle Rente nach Arbeitslosigkeit schrittweise von 60 auf 63 Jahre angehoben werden.
Bei einem vorgezogenen Ruhestand sind Abschläge geplant.
In einer Unterkunft für Asylbewerber ist es heute Nacht wieder zu einem Brand gekommen.
Schauplatz war die Ortschaft Wedel in Schleswig-Holstein.
In der Unterkunft waren etwa 20 Menschen untergebracht, darunter Asylbewerber, Aussiedler und Obdachlose.
Die Brandursache ist unbekannt.
Fünf Personen wurden verletzt.
Russland.
Zehn Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl steigt die Zahl der Opfer von Schilddrüsenkrebs.
Nach neuesten Hochrechnungen werden mindestens 5.000 Weissrussen, die zum Zeitpunkt des Unglücks Kinder waren, an dieser Krebsart erkranken.
Bislang sind die Mediziner von maximal 3.000 Fällen ausgegangen.
Seit dem 26.
April 1986 hat sich das Risiko einer Erkrankung an Schilddrüsenkrebs in Weissrussland verzehnfacht.
Soweit unser Nachrichtenüberblick und nun zur Wetterprognose von und mit Gundar Schuller.
Metrologisch gesehen haben wir immer noch Hochwinter und Schneefall und Wind haben auch in den nächsten Tagen das Sagen.
Die aktuellen Meldungen, Wind, Schneefall, 2 Grad Nordwestwind, 20 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 3, St.
Pölten leichter Schneeregenschauer 2 Grad West 20, Linz stark bewölkt 2 Nordwest 20, Salzburg leichter Schneefall 1 Grad, Innsbruck leichter Schneeschauer 3, Bregend Schneefall 0, Graz wolkig Nebelschwaden minus 1 Grad und Klagenfurt heiter plus 2.
Am gesamten Alpen-Nordrand beginnt es nach und nach intensiver zu schneien.
In Vorarlberg, Tirol, Salzburg und in der Obersteiermark sowie auch in den Ober- und Niederösterreichischen Voralpen sind damit noch etliche Zentimeter Neuschnee drin.
Im Osten gehen heute Nachmittag nur ab und zu Schnee- oder Schneeregenschauer nieder.
Und was den Süden betrifft, so kommt immer wieder auch die Sonne zum Vorschein.
Gar nicht so extrem kalt heute, die Temperaturen liegen meist zwischen minus 1 und plus 3 Grad.
In der Nacht zeitweise Schneefall, Windig- und Tiefstwerte zwischen 0 und minus 4 Grad, im Süden eventuell minus 7 Grad.
Morgen Donnerstag bleibt es in den Alpen ziemlich bewölkt und es kann hier noch bis in den Nachmittag hineinschneien.
Im Osten und Süden lockern die Wolken zum Nachmittag hin mehr und mehr auf.
Lebhafter Nordwind, höchstwerte Morgen minus 4 bis plus 2 Grad.
In 2000 Metern hat es etwa minus 10 Grad.
Und am Freitag treffen im Westen und Norden bereits die nächsten Schneewolken ein.
Ja, soweit der Wetterbericht mit Gunda Schuller, 12.07 Uhr ist es, und wir kommen zu unserem Spitzenthema, der Kritik der EU an der Anonymität der österreichischen Sparbücher.
Kaum hat Österreich beschlossen, die Anonymität der Wertpapierkonten ab 1.
Juli aufzuheben, fuhr die EU schweres Geschütz auf.
Sie besteht auch auf der Abschaffung der anonymen Sparbücher.
Der von der EU ins Treffen geführte Grund, die anonymen Sparbücher seien nach wie vor ein Schlupfloch für internationale Geldwäscher.
Als ersten Schritt hat die EU-Kommission ein offizielles Mahnschreiben an Österreich gerichtet.
Als zweiter Schritt wird Österreich eine Frist gesetzt.
Als dritter Schritt würde ein Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof folgen.
Ein ähnliches Verfahren droht Österreich wegen der neuen Mauttarife am Brenner.
In diesem Fall hat die EU-Kommission aber erst mit den technischen Vorbereitungen für ein Verfahren begonnen.
Im Falle der anonymen Sparbücher reagierte die EU-Kommission prompt mit einem Mahnschreiben.
Was dies für Folgen hat, dazu Dieter Bornemann aus Brüssel.
Der Streit um die Anonymität in Österreich ist alt.
Österreich ist das einzige Land in Westeuropa, in dem man anonym Wertpapiere kaufen und sein Geld auch anonym auf ein Sparerbuch legen kann.
Eigentlich dürfte es aber das schon seit dem 1.
Jänner 1994 nicht mehr geben.
Damals ist nämlich Österreich dem europäischen Wirtschaftsraum, dem EWR, beigetreten und seit Jänner 1995 sind wir EU-Mitglied.
In beiden Fällen ist Österreich die Verpflichtung eingegangen, das gemeinsame Recht von EWR und EU zu übernehmen und in nationales Recht umzusetzen.
Genau das ist aber mit der EU-Richtlinie gegen Geldwäsche nicht passiert.
Dabei hat Österreich diesen Vertrag unterschrieben und zwar ohne Übergangsfristen und ohne Ausnahmeregelung.
Die EU-Kommission ist jetzt zur Auffassung gelangt, dass diese Richtlinie gegen Geldwäsche in Österreich nicht ausreichend umgesetzt ist.
Denn weder bei Wertpapierkonten noch bei Sparbüchern stellt die Bank die Identität ihrer Kunden fest.
Und genau das verlangt die Geldwäscherichtlinie aber.
Die Bank muss wissen, mit wem sie es zu tun hat.
Ein Konto etwa auf den Namen Tagobertag ist EU-weit verboten, in Österreich aber derzeit noch möglich.
Wenn jemand in Österreich mehr als 200.000 Schilling anlegt, kann die Bank überprüfen, woher dieses Geld stammt.
Das Konto kann aber trotzdem anonym sein.
In dem Brief, der der österreichischen Regierung in Kürze zugestellt werden soll, steht, dass nach Ansicht der EU-Kommission in Österreich die Richtlinien zum Kampf gegen die Geldwäsche nicht erfüllt werden.
Die Bundesregierung hat nach Erhalt des Briefes zwei Monate Zeit zu antworten.
Und da gibt es dann zwei Möglichkeiten.
Entweder die österreichische Regierung teilt die Meinung der EU-Kommission bezüglich Geldwäsche und teilt an Brüssel mit, was der Gesetzgeber dagegen tun will.
Nämlich die Abschaffung der Anonymität.
Bei den Wertpapierkonten hat das Finanzministerium Klima ja schon für Juli angekündigt.
Die EU verlangt das aber auch für die Sparbücher.
Die zweite Möglichkeit ist, Österreich ist der Meinung, die EU-Kommission irrt sich mit ihren Vorwürfen.
Dann muss die österreichische Regierung der EU-Kommission mitteilen, warum Österreich die Meinung der EU nicht teilt.
Dann kommt es aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof.
Der EuGH kann Österreich dazu verurteilen, dass die Anonymität gegen das geltende EU-Recht verstößt und deswegen aufgehoben werden muss.
Derzeit liegt das Mahnschreiben der EU-Kommission noch beim Übersetzungsdienst und soll in den nächsten Tagen der österreichischen Regierung zugestellt werden.
Der Präsident der Österreichischen Nationalbank, Klaus Liebscher, hält an der Anonymität der Sparbücher fest.
Sie seien für Geldwäsche ungeeignet.
Außerdem verhinderten strenge Bestimmungen des Bankwesengesetzes, die eine intensive Prüfung von Einlagen über einer Höhe von 200.000 Schilling vorsehen, einen Missbrauch.
Klaus Liebscher vermutet, dass nicht nur der Kampf gegen Schwarzgelder das Motiv,
für den Mahnbrief der EU-Kommission an Österreich sei, sondern dahinter ein Konflikt um Wettbewerbsvorteile im internationalen Bankwesen stehe.
Mit Klaus Liebscher sprach Herbert Hutter.
Wir haben auch über unser Bankwesengesetz zweifelsohne sehr starke und strenge Prüfungsvorschriften.
Die Banken halten sich an diese Prüfungsvorschriften.
Wir haben ja nur die Möglichkeit, bis zu 200.000 Schilling via Sparbuch, ob für In- oder Ausländer, quasi, wenn man will, eben anonym zu veranlagen.
Dies ist wohl kein Betrag oder sind wohl keine Beträge, die also für Geldwäsche in Frage kommen.
Haben Sie bereits ein Echo auf diese 200.000 Schilling-Regelung?
Reicht das den Brüsselern nicht oder hat das die EU-Kommission bisher nicht gewusst?
Das bezieht sich jetzt meiner Kenntnis, ob die EU-Kommission das gewusst hat oder nicht.
Ich gehe wohl davon aus, dass sie es gekannt haben muss, denn es ist ja kein Geheimnis.
Aber ich sage noch einmal, das ist kein Thema der Geldwäsche, diese Beträge.
Und die Geldwäsche im Übrigen findet ja in erster Linie dort statt oder in jenen Ländern statt, wo es sowieso auch keine Anonymität gibt.
Ich bin der festen Überzeugung, so wie das auch einmal meine Vorgängerin gesagt hat, die Anonymität des Sparbuches bei uns ist ein Teil der Sparkultur und wir sollten also hier alles daran setzen, diesen Teil der Sparkultur aufrechtzuerhalten.
Nun scheint aber diese Sparkultur nicht EU-konform zu sein.
Das wird man zu überprüfen haben und vergessen Sie nicht, dass es hier schon auch um internationale Wettbewerbsfragen geht, über Finanz- und Kapitalmärkte.
Also ich war nicht davor, jetzt hier voreilig in die Knie zu gehen.
Sie vermuten also, dass Konkurrenzbanken aus dem Ausland diese Attacke lanciert haben?
Das kann ich natürlich nicht beweisen, aber es ist sicherlich auch ein Faktor.
Glauben Sie, dass Österreich die Anonymität der Sparbücher halten kann?
Wir sollten zumindest alles daran setzen, es zu überprüfen und nicht mit irgendeinem vorauseilenden Gehorsam zu agieren.
Herr Präsident Lipscher, fürchten Sie Kapitalabflüsse nicht zuletzt durch den neuerlichen Wirbel seit gestern Abend oder heute früh?
Es dient also zumindest nicht der Psychologie in diesem sehr, sehr sensiblen Bereich.
Von der Bundesregierung erwartet Nationalbankpräsident Klaus Lipscher entschiedenen Widerstand.
Finanzminister Viktor Klima ist dazu bereit.
Die Österreicherinnen und Österreicher können sich darauf verlassen, dass wie in der Vergangenheit auch nun und auch in Zukunft der Finanzminister und die österreichische Bundesregierung der Meinung ist, dass wir mit unseren bestehenden Regelungen im Bereich der Sparbücher voll dieser Geldwäscherrichtlinie der Europäischen Union entsprechen.
Das heißt, dass aus unserer Sicht hier keine Änderung notwendig ist und auch nicht beabsichtigt ist.
was angeblich in diesem Schreiben, und ich bin ein bisschen verwundert darüber, dass dieses Schreiben schon in der Öffentlichkeit diskutiert wird, bevor es die entsprechende Bundesregierung hat, aber was angeblich in diesem Schreiben eingemahnt wird, ist die Anonymität der Wertpapierkonten, also auf Anleihen und auf Aktien.
Und da haben ja wir klar und deutlich eine neue Regelung zum 1.
Juli 1996 bereits bekannt gegeben.
wonach also für neue Anlegen oder Zugänge auf Wertpapierkonten die Anonymität nicht mehr möglich sein wird.
Das hat nach Meinung des Finanzministers und wird auch nach Meinung des Finanzministers der Geldwäscherei-Lichtlinie einsprechen.
Also zusammengefasst, es ist also nicht beabsichtigt, bei den bisherigen Regelungen, bei den Sparbüchern, nur irgendetwas
Nun ist ja ausdrücklich die Rede von anonymen Sparbüchern in diesem Warnschreiben.
Wie lange hält die Anonymität überhaupt noch, auch wenn Sie jetzt erfolgreich Widerstand leisten können?
Na schauen Sie, wir sind ja nicht der Meinung, dass wir das zu ignorieren haben, was da die Kommission, also die Europäische Union sagt, sondern wir sind der Meinung, dass wir mit unseren Regeln, die ich Ihnen zuerst gesagt habe, dieser Richtlinie hinsichtlich der Sparbücher voll entsprechen bereits.
Und daher gibt es aus meiner Sicht hier keinen Änderungsbedarf.
Und da sind wir wild entschlossen, diesen Standpunkt auch einzuhalten in Zukunft.
F-Chef Haider spricht bereits von einer EU-Lüge.
Ja, das hat er schon manchmal getan.
sagt Finanzminister Klima, der an der Anonymität der österreichischen Sparbücher ebenso wie Nationalbankpräsident Klaus Liebscher festhalten möchte.
Das anonyme Sparbuch ist ja immer wieder Anlass für Geldwäsche-Vorwürfe gegen Österreich.
Gerade deshalb haben Gesetzgeber und Banken schon einiges unternommen, um diese Angriffe zu entkräften.
Das anonyme Sparbuch ist den Österreichern nun einmal heilig, auch wenn sein Zweck mittlerweile nicht mehr klar erkennbar ist.
Denn Steuervorteile gibt es nicht mehr und für die Geldwäsche ist das anonyme Sparbuch zu riskant und ungeeignet.
Josef Schweizer informiert.
Dem ehrlichen kleinen Mann könnte es eigentlich ziemlich egal sein, ob sein Sparbuch anonym ist oder nicht.
Denn die Kapitaletragsteuer auf die Zinsen ist eine Entbesteuerung.
Damit ist jegliche Steuerschuld wie Einkommens- oder Erbschaftssteuer abgegolten.
Interessant ist die Anonymität für jene, die etwas zu verbergen haben.
Also etwa für Firmen, die Gewinne abschöpfen und der höheren Versteuerung entziehen wollen.
Aber das ist keine Geldwäsche, sondern Steuerhinterziehung.
Die Gelder von Drogenhändlern oder Mafiabossen landen eher selten auf dem Sparbüchel.
Die Geldwäsche sucht sich andere, einfachere Wege.
Da gibt es Restaurants, die zwar kaum Gäste, aber saftige Gewinne abführen und auch brav versteuern.
Da gibt es Möbelhäuser, die trotz kaum benutztem Parkplatz in der Bilanz heftige Umsätze ausweisen.
Oder Versicherungsmakler, die tausende Lebensversicherungen abschließen und die Provisionen ganz legal in ihre osteuropäische Heimat transferieren.
Der Grund, warum die Kriminalität auf andere Schlupflöcher ausweicht, dieser Grund steht im Bankwesengesetz.
Erstens dürfen anonyme Sparbücher nur an Inländer vergeben werden.
Der Bankbeamte muss sich notfalls einen Ausweis vorlegen lassen, um die Staatszugehörigkeit des Kunden zu prüfen.
Zweitens gilt für Bankbeamte die Sorgfaltspflicht.
Sie müssen bei Verdacht auf Geldwäsche bei einer eigenen Truppe im Innenministerium Alarm schlagen.
Die überprüft die Meldung und verfügt gegebenenfalls eine Sperre des Kontos und das Einfrieren des Guthabens.
Und drittens gilt für Bankgeschäfte die 200.000 Schilling-Grenze.
Bei höheren Beträgen muss sich der Kunde ausweisen.
Die Ausweispflicht gilt auch, wenn die 200.000 Schilling-Grenze durch mehrere verschiedene Beträge erreicht wird.
Ausgenommen sind die besagten Sparbucheröffnungen oder bis Jahresmitte auch noch Wertpapiergeschäfte.
Die Banken müssen nachfragen, ob der Kunde das Geschäft in eigenem Namen oder für jemand anderen abwickelt.
Sollte das Geschäft auf fremde Rechnung gehen, so ist auch die Identität des Auftraggebers nachzuweisen.
All das heißt aber nicht, dass Banken ihre Kunden an die Behörden ausliefern.
Das verhindert das Bankgeheimnis, das oft mit der Anonymität verwechselt wird.
Anonymität bedeutet, dass der Kunde selbst der Bank nicht bekannt ist.
Das Bankgeheimnis dagegen verpflichtet die Banken, Informationen über Kunden und deren Geschäfte für sich zu behalten.
Erst wenn die Behörde ein Strafverfahren gegen einen Kunden einleitet, müssen die Banken ihre Daten preisgeben.
Die Schweiz hat zwar kein anonymes Sparbuch, aber ein noch strengeres Bankgeheimnis als Österreich.
Daher ist die Schweiz ein begehrter Hafen für Schwarz- und Graugeld.
Während die verdächtigen Summen in Österreich auf 20 Milliarden Schilling geschätzt werden, sind es in der Schweiz bis zu 20.000 Milliarden Schilling an Vermögenswerten, die in keinerlei Bilanzen aufscheinen.
Soweit also unsere Berichterstattung zum Thema Anonymität.
12.19 Uhr ist es mittlerweile.
Jedes dritte größere Produktionsunternehmen plant, mittelfristig Österreich in Richtung Osteuropa zu verlassen.
Das geht aus einer GPIN-Studie hervor, die heute vorgestellt wurde.
Der Unternehmensberater hat repräsentativ 150 Produktionsunternehmen mit jeweils mehr als 200 Beschäftigten befragt.
Das Ergebnis sollte, so die Studienautoren, für die heimische Wirtschaft alarmierend sein.
Details dazu von Christian Hunger.
Die Gründe, warum Osteuropa für die heimischen Unternehmen so interessant ist, sind nicht überraschend.
Geringere Lohn- und Lohnnebenkosten, weniger Umweltschutzauflagen und damit generell billigere Produktion.
Heute ist allerdings nicht mehr wie früher Ungarn das bevorzugte Auswanderungsland für die Produktion, sondern Tschechien und Polen.
Die 25-prozentige Inflation, eine Importabgabe von 8 Prozent und Sozialabgaben von 54 Prozent haben Ungarn weniger interessant gemacht.
Schon in den nächsten drei bis fünf Jahren wollen die österreichischen Unternehmen die Produktion, nicht aber den Vertrieb nach Osten verlagern.
Und das ist, so Studienautor Alois Cipin, nicht bloß eine Absichtserklärung, sondern konkretes Vorhaben.
Diese Unternehmungen, die wir befragt haben, das waren nicht nur Absichtserklärungen, sondern sehr konkrete Pläne, die bereits in den Schubladen der Topmanager liegen, die in den nächsten Jahren in Angriff genommen werden sollen.
Man ist sich allerdings bewusst, dass der Osten nicht nur Vorteile bringt.
Nachteile sieht man vor allem bei der Qualifikation der Arbeitnehmer und damit bei der Qualität der Produkte sowie bei der Lieferpünktlichkeit.
Das bessere Know-how, die Ausbildung und Einstellung der Mitarbeiter sprechen für ein Weiterverbleiben in Österreich, wobei allerdings nur jeder fünfte Unternehmer in der Bezeichnung Made in Austria ein entscheidendes Standortkriterium sieht.
Um den Abwanderungstrend in Richtung Osten zu stoppen, müsste die Produktivität hierzulande angehoben werden.
Eine Produktivitätssteigerung von 20 bis 25 Prozent sei bei den meisten Betrieben noch durchaus drinnen, meint Alois Tschippin.
Ich glaube, man muss aufhören und sagen, ja, wir können ein bisschen Produktivität steigern, sondern wenn der
Produktionsstandort Österreich in Zukunft was wert sein soll, dann bedarf es aus meiner Sicht wirklich auch eines nationalen Kraftaktes, um wirklich möglichst viele Arbeitsplätze in diesem Land zu erhalten.
Und ich glaube, es wird nichts anderes übrig bleiben, als einen Teil der Arbeitsplätze weg zu rationalisieren, um einen Großteil der Arbeitsplätze in unserem Land auch halten zu können.
Außerdem müsse der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen für die Produktion in Österreich verbessern, glaubt Cipin.
Stichwort Senkung der Lohnnebenkosten.
Geschieht nichts, seien 40.000 bis 50.000 Arbeitsplätze unmittelbar gefährdet, schätzt der Studienautor.
Eine Studie besagt, dass der Trend in Billiglohnländern nach wie vor in Österreich anhält.
Keine guten Signale also für eine Wiederbelebung der Konjunktur.
Der Wirtschaftsmotor der Industrie stottert auch 1996.
Was sich schon Mitte vergangenen Jahres abgezeichnet hatte, wird durch die jüngsten Konjunkturdaten bestätigt.
In einigen Branchen der Industrie drohen heuer weitere Auftragseinbrüche und der Verlust tausender Arbeitsplätze.
Von einer Pressekonferenz der Sektion Industrie, der Wirtschaftskammer und des Industriewissenschaftlichen Instituts berichtet Michael Zschocklich.
Das Konjunkturbarometer der Industrie hat klar sinkende Tendenz.
Von 23 Fachverbänden melden neun rückläufige bis stark rückläufige Produktion.
Noch schlimmer sieht es bei den Auftragseingängen aus.
Diese stagnieren bei zehn Fachverbänden und zehn haben weniger volle Auftragsbücher als im Vorjahr.
Besonders betroffen sind die Konsumgüterindustrie, die Bereiche Holz und Papier, Stein und Glaswaren sowie die Textil- und Lederbranche.
Und natürlich die Bauindustrie, die seit Wochen für negative Schlagzeilen sorgt.
Ende November 1995 lag der Auftragsstand der österreichischen Industrie bei 186 Milliarden Schilling, 36 Milliarden unter dem Höchstwert des Vorjahres.
Joachim Lamel, Syndikus der Sektion Industrie, befürchtet dementsprechend den Verlust tausender weiterer Arbeitsplätze.
Für das heurige Jahr rechnen wir in den Prognosen der Wirtschaftsforscher derzeit noch mit einem Produktionszuwachs der Industrieproduktion von zweieinhalb Prozent.
Auf der Beschäftigungsseite, glaube ich, müssen wir unter diesem schwachen Wachstum mit einem doch stärkeren Einbruch kalkulieren.
Wir rechnen mit einer Größenordnung von 4 Prozent, das wären also ungefähr ein Minus von 20.000 Beschäftigten.
Angesichts dieser schlechten Aussichten begrüßt Lahmel das Sparpaket der Regierung.
Zusätzliche Impulse seien nämlich gerade im Bau- und Infrastrukturbereich erforderlich und auch die Technologiepolitik brauche dringend neue Impulse.
Manche Details des Sparprogramms, wie zum Beispiel bei der Energiesteuer, will die Industrie zwar noch geändert sehen, insgesamt sei das Paket aber der richtige Weg zur Sanierung des Budgets und somit für den termingerechten Beitritt Österreichs zur Europäischen Währungsunion.
Für Werner Klemen vom Industriewissenschaftlichen Institut ist die Währungsunion vor allem eine Investition in die Zukunft Europas.
Denn nur die Währungsunion mache Europa zu einem starken Kapitalmarkt, der dringend benötigtes internationales Kapital nach Europa bringen.
Michael Zschottlich hat von einer Pressekonferenz der Sektion Industrie der Wirtschaftskammer und des Industriewissenschaftlichen Instituts berichtet.
Die Reorganisation des Verbundkonzerns geht in die zweite Runde.
Gestern haben die Vorstände das jüngste Papier des Unternehmensberaters Buus Ellen erhalten, das sie vor ungefähr eineinhalb Jahren bestellt hatten.
Was es genau enthält, wird natürlich nicht verraten.
Denn sonst bekämen die Verbundchefs Schwierigkeiten mit ihren Betriebsräten und vor allem mit dem Aufsichtsrat.
Hans Adler hat aber die Grundzüge erfahren.
Schwerpunkt der jüngsten Busellenuntersuchung über den Verbundkonzern sind die sogenannten Sondergesellschaften und die Beteiligungen der Verbundgesellschaft.
Sie beschäftigen rund 5.000 Mitarbeiter und haben einen Teil ihrer Aufgaben dadurch verloren, dass sie vor allem für den Bau von Kraftwerken gegründet wurden.
Der ist erledigt und die neuen, sowie die noch bestehenden Aufgaben sollen neu verteilt werden.
Und zwar so, dass möglichst immer eine Gesellschaft jeweils auch eine Aufgabe für alle anderen mit übernimmt.
Nicht gedacht ist dann eine Eingliederung dieser Gesellschaften als Abteilungen in die Muttergesellschaft.
Dazu müsste man das Verstaatlichungsgesetz ändern und dazu hat man in der Verbundzentrale nach eigener Erklärung nicht die geringste Lust.
Man strebt lediglich eine bessere Verteilung der Aufgaben dieser Sondergesellschaften untereinander an.
Dadurch sollen allerdings Arbeitsplätze wegrationalisiert werden.
Wie viele, weiß man noch nicht, denn erst Ende Februar wird sich der Vorstand, der derzeit zum großen Teil urlaubt, mit dem Busellen-Gutachten befassen und anschließend werden Aufsichtsrat und Betriebsrat informiert.
Heute am frühen Abend geht das Tauziehen zwischen Beamtenstaatssekretär Karl Schlögl und der Beamtengewerkschaft mit Siegfried Dohr an der Spitze weiter.
Bisher haben sich die Beamtenverhandlungen, die ja als wichtige Bewährungsprobe für das 100 Milliarden Schilling-Sanierungspaket gelten, eher zäh gestaltet.
Schlögl will aber keinesfalls davon abweichen, die im Sanierungskonzept enthaltenen 16 Milliarden Schilling bei den Beamten einzusparen.
Von Seiten der Liberalen gab es heute Lob für Schlögls Vorschläge.
Am Beamtengewerkschafter Dohr hingegen übte Liberalenchefin Heide Schmidt herbe Kritik.
Ich finde es bemerkenswert, welche Zielrichtungen Schlögl vorgegeben hat.
Es ist typisch, wie er reagiert.
Das heißt, diesen Schutzmantel über die Pensionsberechnung der Beamten zu breiten, ist für mich wirklich ein völlig ungerechtfertigtes Privileg.
Ich sage das als Beamtin.
Aber ich halte das für ein Privileg, das jeder Grundlage entbehrt.
Und ein einheitliches Pensions- und Dienstrecht zu schaffen, scheint mir daher das Notwendigste unserer Situation.
Und daher ist auch die Durchrechnung
für die Bemessung einer Pension eine Selbstverständlichkeit.
Und wenn man in diesem Zusammenhang dann auch über die P&A-Sprünge drüber geht, und auch das halte ich für wichtig, ich bin wirklich für ein Aussetzen der P&A-Sprünge, um endlich zu einer Abschaffung dieser zu kommen, um auf diese Weise auch die Privatwirtschaft dazu zu bringen, von ihrem Gehaltssystem wegzukommen, weil leider hat sie da etwas Falsches nachvollzogen.
Und erst wenn wir das geschafft haben, haben wir einen vernünftigen Arbeitnehmerschutz für ältere Arbeitnehmer.
Kritik also an der Beamtengewerkschaft durch liberalen Chefin Heide Schmidt.
12.28 Uhr ist es Zeit für einen Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Man kann Krieg und seine Folgen auf verschiedene Arten beschreiben.
Durch toten Statistiken, durch Granatenzählen, durch das Ausleuchten der Hintergründe, durch Politiker- und Diplomaten-Aussagen, durch Einzelschicksale.
Elisabeth Topheide nahm sich in Runde des Mädchens Isabajo an.
Spurensuche in Kigali.
In den Kirchengemeinden sehen wir die Taufbücher durch.
Wir waren seinerzeit zufällig dabei, als Isabajo in der Rote-Kreuz-Station im Flüchtlingslager strandete.
Seither haben wir ihr Schicksal verfolgt.
Nicht nur aus journalistischem Interesse.
»Findet meine Mama«, hatte Isabajo bei unserem letzten Besuch gesagt.
»Nun wollen wir jede noch so kleine Chance nutzen.« Unbegleitetes Kind Nummer 1204 Auf der Suche nach der verlorenen Mutter in Ruanda Journal Panorama 1820, Österreich 1
Knapp vor halb eins kommen wir nun zur Auslandsberichterstattung im Mittagsjournal.
Zunächst Italien.
Hier herrscht ja seit Ende Dezember eine konstante Regierungskrise.
Zuvor hatte schon ein Jahr lang der parteilose Lamberto Dini versucht, ohne fixe Mehrheit im Parlament zumindest bis zum Ende des EU-Vorsitzes Italiens im Juni zu regieren.
Durch der Druck von Silvio Berlusconi und seines Verbündeten, des Postfaschisten Gianfranco Fini, führten zu Dinis Rücktritt und dieser Regierungskrise, die noch verworrener ist als die frühere.
Nun aber bahnt sich eine Klärung an.
Der vor zwei Wochen mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragte römische Alkpolitiker Antonio Macanico hat heute Vormittag diesen Auftrag an Staatspräsident Scalfaro mangels Erfolgsaussichten zurückgelegt.
Damit scheinen neue Wahlen unausweichlich, analysiert Reinhard Frautscher aus Rom.
Es ist der Triumph des Gianfranco Fini, des 45-jährigen Führers der Alianza Nazionale, der Folgepartei der Neofaschisten.
Seit dem Untergang Mussolinis, den er für den größten Staatsmann des Jahrhunderts hält, galten Fini und seine Partei als die Unberührbaren der italienischen Politik.
Erst Silvio Berlusconi hatte Fini zum Bündnispartner für die letzten Parlamentswahlen vor zwei Jahren genommen und ihn damit gesellschaftsfähig gemacht.
Seither ist Fini in ununterbrochenem Aufstieg begriffen.
Seine Wirkung im Fernsehen, dem in Italien mit Abstand wichtigsten Kommunikationsmittel, ist überzeugender als die aller seiner Politiker-Kollegen.
Als immer ruhig und bestimmt auftretender Saubermann hat er damit die Spitze der Beliebtheitsskala in den Meinungsumfragen erklommen.
Fini gab gestern seinen Gegnern die Schuld am Scheitern der jetzigen Verhandlungen, die vor allem von Silvio Berlusconi als Vermittler geführt worden waren.
Denn spätestens seit dem Beginn seines ersten Korruptionsprozesses in diesem Jänner ist Berlusconis früherer Glanz verblasst und schlägt sich in schlechten Umfragewerten allzu deutlich nieder.
Geradezu verzweifelt hatte Berlusconi deshalb in den letzten Wochen versucht, die für ihn ungünstigen Neuwahlen zu verhindern.
Deshalb hatte er einen Pakt mit der Linken angestrebt, mit dem das Land die Verfassungsreform in Richtung französisches Präsidialsystem bekommen hätte sollen.
Und nur weil die linke Mitte unter ihrem Chef Massimo D'Alema genauso Angst hat vor Neuwahlen, hatte sie diesem Konzept zweifelnd zugestimmt.
Gleichzeitig hat der Postfaschist Fini fast täglich den Preis für eine Zusammenarbeit mit der Linken weiter erhöht, sodass diese gestern das Scheitern der Verhandlungen erklären musste.
Damit hat Fini das erreicht, was er seit dem Rücktritt Berlusconis als Ministerpräsident vor einem Jahr fordert.
Neue Wahlen sind in greifbarer Nähe.
Denn dabei haben er und seine Postfaschisten beste Chancen, erstmals zur relativ stärksten Partei zu werden.
Der konservative Staatspräsident Scalfro hat diese Entwicklung vorausgesehen und sie verhindern wollen.
Nur deshalb hat er so lange an den Versuchen für eine Übergangsregierung festgehalten und an dem von ihm geschätzten parteilosen Lamberto Dini als Ministerpräsidenten.
So verständlich diese Haltung des überzeugten Demokraten Scalforo war, hat sie nun doch das Gegenteil bewirkt.
Alle Umfragen beweisen einen noch nie dagewesenen Frust unter den Italienern über die Ränkespiele der römischen Politik.
Ein Frust, der sich bei den nun anstehenden Neuwahlen in riesiger Wahlenthaltung einerseits und großer Zustimmung für den scheinbar starken Mann Fini ausdrücken wird.
Unter diesen Umständen ist es vielleicht sogar noch ein Glück, dass die Verfassungsreform mit einem starken Präsidenten nun doch nicht so schnell kommen wird.
Gianfranco Fini hat auch so gute Chancen, nächster Ministerpräsident zu werden.
Neuwahlen in Italien scheinen also unausweichlich.
Als einzige Partei dürften die Postfaschisten von Gianfranco Fini davon profitieren, Reinhard Frauscher hat berichtet.
In Den Haag werden heute die beiden ausgelieferten Serben weiter einvernommen.
Anklage wurde formell noch nicht erhoben, doch nach Aussagen des Chefermittlers des Kriegsverbrechertribunals Richard Goldstone liegt eine Fülle von Material gegen die beiden Männer vor.
Was genau die Rolle von General Djukic und seines Stellvertreters Krasmanovic im Bosnischen Krieg war, darüber ist man in Sarajevo und Belgrad höchst unterschiedlicher Ansicht.
Aus Belgrad dazu Veronika Seier.
Als der Krieg in Bosnien ausbrach, war Djordje Djukic schon pensionierter Oberst der jugoslawischen Volksarmee.
Als gebürftiger Bosnier meldete er sich freiwillig in die Truppen des Generalen Mladic.
Im Laufe des Krieges brachte es Cukic zum stellvertretenden Kommandanten des Versorgungsstabes und zum Generalsrang.
Er steht bis jetzt, wie die meisten serbischen Spitzenmilitärs in Bosnien, auf der Beltrader Gehaltsliste.
So viel im Lebenslauf des ersten hochrangigen Serben in Den Haag scheint gesichert.
Seine Funktionen im Krieg darüber klaffen serbische und bosnische Quellen weit auseinander.
Für die Regierung in Sarajevo sind General Cukic und sein Stellvertreter Krasmanovic tief in Kriegsverbrechen verwickelt.
Eine führende Rolle bei der Belagerung Sarajevos wird ihnen vorgeworfen.
Die serbischen Verteidiger bestreiten dies.
Cukic habe nie ein operatives Kommando gehabt.
Er sei von Anfang an nur für Nachschub und Versorgung zuständig gewesen.
Zwei Hinweise ließen das Kriegsverbrechertribunal aktiv werden.
Die Verantwortlichkeit Tschukic, gerade als Versorgungsschiff für den Abtransport der Moslems aus Srebrenica und ein Ausweis des Belgrader Generalstabs, der bei Tschukic gefunden wurde.
Das Tribunal hat vor allem Interesse daran, die Kommandostruktur zwischen Belgrad und Pahle aufzuklären.
Befehlsausgeber und Empfänger sollen sich herauskristallisieren und damit auch die Hauptverantwortlichen für die Kriegsverbrechen.
Veronika Seyer hat berichtet aus Belgrad.
Vor dem Parlament in Warschau hat heute Polens neuer Regierungschef Simošević seine Regierungserklärung abgegeben.
Er versprach, Polens Orientierung nach dem Westen mit dem Ziel einer EU- und NATO-Mitgliedschaft fortzusetzen.
Der Ex-Kommunist Simošević gilt als parteiunabhängig.
Er wurde Kompromisskandidat der polnischen Linkskoalition aus Reformkommunisten und der Bauernpartei, nachdem sein Vorgänger Joze Oleksi wegen Spionagevorwürfen zurückgetreten war.
Simošević nahm in seiner Erklärung auch Bezug auf die Affäre Oleksi, die Polen in den vergangenen Wochen innen- und außenpolitisch schwer zugesetzt hat.
Joanna Ratziner informiert.
Das Wesentliche, sagte Polens neue Premier, gleich zu Beginn der 37 Maschinen-Schreibseiten langen Regierungserklärung, die er vorrunds zwei Stunden in Anwesenheit des Präsidenten Kwasniewski im Parlament verlas.
Seine Regierung sei nicht entstanden, weil die letzte Regierung schlecht gearbeitet hätte.
Das Kabinett Cibusiewicz sei entstanden, um alle Bedingungen für eine verfassungskonforme und vollständige Aufklärung der Affäre um die vermeintliche Spionastätigkeit seines Amtsvorgängers Oleksy zu schaffen.
In diesem Sinne garantiere seine Regierung die Kontinuität des bisherigen Reformprozesses in Wirtschaft und Verwaltung, wollte aber größeres Gewicht auf den Kampf gegen die Korruption im Beamtenapparat und auf die Hebung der Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates legen.
Deshalb unter anderem werde er für die Ausgliederung des Sicherheitsdienstes aus dem Innenministerium sorgen.
Künftig soll der Sicherheitsdienst dem Regierungschef unterstehen und damit dem Parlament.
Vojimic Cimošević kann sich des Segens der Koalitionsparteien von Linksallianz und Bauernpartei sicher sein.
Gemeinsam verfügen diese Parteien ja über die absolute Mehrheit.
Aber Cimošević liegt vielmehr an der politischen Akzeptanz seines Kabinetts durch die Opposition.
Ich hoffe, dass die Opposition bereit ist, sich in jenen Fragen mit uns zu verständigen, die aus der Natur der Sache nicht Gegenstand von politischen Spielen sein sollten.
Unabhängig von den Zeiten ist Polen unsere allergemeinsame Heimat.
Gemeinsam sollten wir auch Verantwortung für die Heimat übernehmen.
Verantwortung wird allerdings verschieden verstanden.
Für die Opposition war die neue Akzentsetzung auf verbesserte Beziehungen zu Russland und der Ukraine als Wiedergutmachung der Fehler vergangener Regierungen, wie Cimošević ausdrücklich sagte, nicht zufriedenstellend.
Unzufrieden nahm man auch zur Kenntnis, dass der neue Premier mit keinem Wort zur ausstehenden Ratifizierung des Konkordats Stellung genommen hatte.
Zumindest hier gab es eine erste Beruhigung.
Unmittelbar nach dem Exposé stellte sich Präsident Kwaszniewski der Presse.
Er sei mit dem Exposé sehr zufrieden.
Und was das Schweigen zum Thema Konkordat betreffe, so sei er zuversichtlich, dass hier keine programmatische Absicht liege.
Joanna Ratzina über die Regierungserklärung in Polen.
12.38 Uhr, willkommen nach Israel.
In Israel wird es ja neue Wahlen geben.
Ursprünglich hat Ministerpräsident Peres den Mai als Termin ins Auge gefasst.
Nun scheint aber ein späterer Termin zur Debatte zu stehen, und zwar im Juni aus Rücksicht auf religiöse Feiertage, berichtet Ben Segenreich.
Wahrscheinlich wird es letztlich doch der 4.
Juni werden.
Das relativ späte Datum wäre vor allem eine Geste an die Religiösen.
Mit ihnen will es sich jetzt niemand verscherzen.
Sie könnten ja bei der Koalitionsbildung wieder einiges Gewicht bekommen.
Wird es früher gewählt, dann fiele das jüdische Wochenfest Shavuot genau in die letzte Wahlkampfphase.
Der Rommel würde einerseits die Festtagsruhe stören, andererseits dürfen religiöse Juden am Feiertag nicht Radio hören oder Fernsehen.
Die Wahlwerbung würde also gerade dann an ihnen vorbeigehen, wenn die letzten Unentschlossenen eingefangen werden sollen.
Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen, dass bei der Direktwahl des Ministerpräsidenten fast sicher ein zweiter Wahlgang notwendig sein wird, der fiele dann auf den 18.
Juni und das wäre nur zwei Tage vor Schulschluss, wenn alles schon von den Reisevorbereitungen in Anspruch genommen ist.
Zuletzt haben sich sogar Studentenvertreter an Premier Shimon Peres gewarnt, er möge doch nicht im Juni wählen lassen, das sei genau die Zeit, dass sie sich auf ihre Prüfungen konzentrieren müssten.
Die vielen Interventionen sind auch ein Zeichen dafür, wie wichtig die Menschen diese Wahl nehmen.
Das Tauziehen um das Datum sollte aber binnen ein, zwei Tagen entschieden sein.
Im Vorfeld bilden sich nun auch neue, durchaus ernstzunehmende Formationen.
Erst gestern etwa hat die Bewegung Der Dritte Weg sich als politische Partei deklariert, die bei den Parlamentswahlen antritt.
Der Name Der Dritte Weg bedeutet, dass man sich zwischen der Arbeiterpartei und dem Likud positionieren will.
Die Bewegung ist bereit, Gebiete an die Araber abzutreten, aber nicht zu rasch und nicht zu viele.
Vor allem möchte sie nicht, wie Premier Peres das offenbar plant, auf den ganzen Golan verzichten.
Einige prominente Überläufer aus der Arbeiterpartei haben sich dem dritten Weg angeschlossen.
Die Bewegung darf getrost mit einigen Mandaten rechnen.
Das gleiche gilt für eine neue Partei der Einwanderer, die der charismatische Natan Sharansky hinter sich versammelt.
Sharansky hat sich endlich entschlossen, in die Politik zu gehen.
Er ist ein Nationalheld, weil er in den 70er und 80er Jahren in der Sowjetunion für jüdische Rechte gekämpft hat und lange in sowjetischen Gefängnissen saß.
Kräftig mitmischen wird mit einer eigenen Partei auch David Levi, der frühere Außenminister, der vor einigen Monaten aus dem Likud ausgetreten ist und bisher alle Versuche, ihn wieder heimzuholen, abblitzen ließ.
Das Bekannte an all diesen kleinen Bewegungen ist, dass sie sowohl mit der Arbeiterpartei als auch mit dem Likud bündnisfähig wären.
Dadurch könnten sie Einfluss ausüben, aber nur bis zu einem gewissen Grad, denn das neue System stärkt die Position des Ministerpräsidenten, der nun direkt vom Volk gewählt wird und daher weniger von Parlamentskoalitionen abhängig ist als früher.
Das gilt freilich nur ab dem Tag nach der Wahl.
Vor der Wahl müssen die Premieranwärter starke Interessensgruppen nach wie vor umschmeicheln.
einen politischen Preis dafür fordern, dass sie nicht seinen Rivalen Benjamin Netanyahu als Premier empfehlen.
Ben Segenreich über die Vorwahlzeiten in Israel.
12.41 Uhr, Wissenschaft im Mittagsjournal.
Im November vergangenen Jahres startete der europäische Forschungssatellit ISO.
Von der Erdumlaufbahn aus soll ISO das Weltall erforschen.
Auch Österreich ist an diesem Projekt beteiligt.
Heute werden auf einer internationalen Satellitenkonferenz in der Küffner Sternwarte in Wien die ersten Daten von ISO präsentiert, Christoph Guggenberger informiert.
Der Satellit ISO ist eine Sternwarte im Veldal.
Er befindet sich zwischen 1000 und 70.000 Kilometer von der Erde entfernt.
Dadurch wird das Licht der Sterne nicht durch die Erdatmosphäre gedämpft.
Mit seinem Teleskop konnte ISO jetzt erstmals den Zusammenstoß zweier Sternensysteme beobachten.
Der Astronom Franz Kerschbaum...
spielen sich ganz beeindruckende Prozesse ab.
Durch die Kollision kommt es zu einer hohen Verdichtung der interstellaren Materie, die in diesen Galaxien vorhanden sind.
Und das führt dazu, dass dort, wo es verdichtet wird, dieser Materie, neue Sterne entstehen, neue Sonnen geboren werden.
Und gerade diese Geburtsstellen, diese Brutstätten sozusagen der Sterne entstehen, kann man jetzt mit diesem Satellit ganz besonders gut beobachten.
Und die ersten Bilder, die man jetzt gerade gesehen hat, sind ja äußerst beeindruckend und zeigen, dass bei dieser Kollision dieser Sterne
es zu ganz intensiven Sternensterbungsprozessen kommt.
Im Unterschied zu anderen Satelliten kann ISO auch das Infrarotlicht sehen und damit auch nicht leuchtende Sterne oder Planeten.
Der Astrophysiker Peter Habison von der Küffner Sternwarte... Man kann mit der infraroten Strahlung sehr viel machen.
Sie können sich das so vorstellen, dass Sie einen Nebel haben, durch den Sie mit dem sichtbaren Licht
nicht durchblicken können.
Aber die infrarote Strahlung erlaubt ein Durchblicken durch diesen Nebel.
Und ich kann also in diesem Fall beispielsweise direkt in das Zentrum, in das Herz unserer Milchstraße hineinschauen.
Mithilfe von ISO wollen die Astronomen jetzt mehr über die sogenannte dunkle Materie herausfinden.
Dunkle Materie sind Staubteilchen, Sterne und Planeten, die man bis jetzt noch nicht beobachten konnte, von deren Existenz die Forscher aber überzeugt sind.
Peter Habison,
Die Astronomen versuchen, diese Masse zu bestimmen.
Einfach, um daraus abzuleiten, ob unser Universum sich immer ausdehnen wird oder ob es eines Tages wieder in sich zusammenfallen wird.
Und dieser Prozess der Ausdehnung bzw.
unter anderem Widerschrumpfung hängt von der Gesamtmasse des Universums ab.
Bei der Konstruktion des Satelliten ISO haben auch österreichische Firmen mitgearbeitet.
Das Sonnenschutzschild des Satelliten und besonders leichte Streben stammen aus Österreich.
Hochinteressante Erkenntnisse also vom europäischen Forschungssatelliten ISO, an dem auch Österreich mitgearbeitet hat.
Zuckerkranke und Übergewichtige haben eines gemeinsam, sie haben denselben Gendefekt.
Wissenschaftler der amerikanischen Rockefeller Universität haben diese gemeinsame Ursache beider Krankheiten zufällig entdeckt.
NIARES berichtet Edith Bachkönig.
Die Forscher waren eigentlich der Ursache von Fettsucht auf der Spur, mit dem Ziel ein Medikament gegen krankhaftes Übergewicht zu entwickeln.
Dabei sind sie nun auf ein anderes Phänomen gestoßen.
Das Gen, das Übergewicht verursacht, löst auch Diabetes aus.
Bei Versuchen im Labor stellte sich heraus, dass die Versuchsmäuse mit schwerer Alterszuckerkrankheit dieselbe genetische Veranlagung hatten wie die Versuchstiere mit starkem Übergewicht.
Bei ihnen ist das sogenannte OP-Gen fehlerhaft.
Dieses Gen produziert bei Übergewichtigen zu wenig von dem Schlankheitseiweiß Leptin.
Deshalb werden sie auch dick, ohne viel zu essen.
Gibt man ihnen aber das Leptin als Medikament, nehmen sie wieder ab.
Bei Zuckerkranken ist die Ursache das Diabetesgen, ist dieses Defekt produziert der Körper zu viel Zucker.
Nun sind die Forscher drauf gekommen, dass das Diabetesgen und das Fettsuchtgen ein und dasselbe Gen sind.
Das erklärt auch, warum viele Altersdiabetiker auch übergewichtig sind.
In Österreich leiden rund 250.000 Menschen an Altersdiabetes.
Für die Behandlung heißt das, dass man zwei Fliegen auf einen Schlag treffen kann.
Wenn man den Gendefekt mit Medikamenten repariert, können Altersdiabetes und krankhafte Fettsucht gleichzeitig behandelt werden.
An dem Medikament wird zur Zeit an der Rockefeller Universität in New York gearbeitet.
Nach Aussage des Genforschers Jeffrey Friedman von der Rockefeller Universität wird es aber mindestens noch zwei Jahre dauern, bis die Forschungen abgeschlossen sind und ein Medikament auf den Markt kommen kann.
Edith Bachkönig hat über neueste Erkenntnisse des Fett- und Diabetesgen betreffend berichtet.
12.45 Uhr nochmals ins Ausland.
In Madrid haben heute Unbekannte den ehemaligen Präsidenten des spanischen Verfassungsgerichts erschossen.
Francisco Tomás Ivaliente war 63 Jahre.
Er lehrte an der Autonomen Universität in Madrid.
Dort trafen ihn heute die tödlichen Schüsse.
Die Polizei verdächtigt die baskische Separatistenorganisation ETA.
Aus Madrid dazu Josef Manola.
Der Universitätsprofessor bereitete sich in seinem Büro auf eine Vorlesung vor, als ein bisher unbekannter Mann in das Zimmer eintrank und aus nächster Nähe drei Schüsse auf den Juristen abgab.
Der Schwerverletzte starb noch auf dem Weg zum Spital.
Mehrere Studenten versuchten den Attentäter zu stellen, doch dieser konnte sie mit seiner Waffe einschüchtern und unerkannt das Gelände der autonomen Universität verlassen.
Innerhalb von nur acht Tagen hat die baskische Terrororganisation ETA bereits zwei prominente Juristen erschossen.
Am Dienstag der vergangenen Woche wurde ein enger Freund von Premierminister Felipe González in San Sebastián auf offener Straße von drei Maskierten ermordet.
Der heutige Anschlag bestätigt Befürchtungen der Terrorfahnder, dass die baskische Untergrundorganisation versuchen könnte, in den laufenden Wahlkampf für die am 3.
März stattfindenden Parlamentswahlen durch eine Attentatsserie einzugreifen.
Die Experten warnten schon vor Tagen vor einem Anschlag in der spanischen Hauptstadt.
Diese düstere Vorhersage hat sich heute Mittag erfüllt.
Neues wahrscheinlich ETA-Attentat in Spanien.
Der Verfassungsrechtler und Universitätsprofessor Francisco Tomas Ivaliente wurde erschossen an der Autonomen Universität in Madrid.
Die Polizei verdächtigt die spanische Separatistenorganisation ETA.
In Berlin beginnen morgen die 46.
Filmfestspiele.
Neben Cannes und Venedig das weltweit wichtigste Festival seiner Art.
Um den begehrten Goldenen Bären bewerben sich heuer 24 Filmneuheiten aus 19 Ländern.
Österreich ist an der Spree nur außer Konkurrenz in einer Nebenreihe des Festivals vertreten.
Hören Sie eine Vorschau von Hans Langsteiner und Karin Bauer.
Lange hat die Keischheit nicht angehalten.
Noch letztes Jahr schien man in Berlin der heftigen Kritikerschelte an der Festival-erdrückenden Übermacht amerikanischer Großfilme Rechnung zu tragen.
Heuer darf Hollywood das erste Festival des Jahres wieder ungehemmt als kommerzielle Startrampe für den immer wichtiger werdenden europäischen Markt nützen.
Immerhin dominieren, zumindest in den ersten Festivaltagen, Frauen das Geschehen.
Etwa Oscar-Preisträgerin Emma Thompson mit der von ihr verfassten Jane Austen-Verfilmung Sinn und Sinnlichkeit.
Oder die ebenfalls Oscar-prämierte Jodie Foster mit der von ihr inszenierten Tragikomödie Familienfest und andere Schwierigkeiten, die bald auch in die Kinos kommt.
Hier ein Ausschnitt.
Warte, bis sie hier morgen reinschneit.
Die Miss Gut organisiert mit ihrem berühmten Dietvogel.
Moment mal, Moment.
Machen wir gar keinen Truthahn?
Aber ja doch, ich mach meinen Vogel und Sie Ihren, ist doch klar.
Nicht alle Hollywood-Naheiten bleiben so privat.
Politfilmer Oliver Stone führt in seinem in Berlin außer Konkurrenz gezeigten neuesten Film Nixen den früheren US-Präsidenten als skrupellosen Machtmenschen vor, der von sich selbst in der dritten Person spricht, wenn er dem Slogan Ohne Risiko kein Erfolg huldigt und die Bombardierung Hanois erwägt.
Anthony Hopkins spielt den Nixen.
Kein Risiko, kein Heroismus, keine Geschichte.
Nixon wurde dafür geboren.
Wie soll man das machen?
Ich nehme eine Pistole, lege sie auf seinen Kopf,
Österreich ist in Berlin immerhin in der renommierten Nebenreihe Forum des jungen Films gleich zweifach vertreten.
Ulrich Gregor, der diese Reihe betreut, zollt der heimischen Filmszene den auch verbal Tribut.
Österreich ist ein Filmland, das, denke ich, im Augenblick ganz weit vorne liegt und da errichtet sich sehr viel interessantes, neues Talent.
Sein Talent schon oft bewiesen, hat der Dokumentarist Egon Humer, dessen jüngste Arbeit Immigration New York in Berlin ihre Deutschlandpremiere erlebt.
Vollends neu ist dagegen die skurrile Komödie Schams Zwischenfälle, in der der Newcomer Michael Kreisel Erzählungen des russischen Dichters Daniel Schams auf die Leinwand bringt.
Hier ein Ausschnitt mit Ulrich Tukur.
Eine alte Frau lehnte sich aus übergroßer Neugierde zu weit aus dem Fenster, fiel und zerschellte.
Aus dem Fenster lehnte sich eine zweite alte Frau und begann auf die Tote hinabzuschauen, aber aus übergroßer Neugierde fiel auch sie aus dem Fenster, fiel und zerschellte.
Dann die dritte Frau aus dem Fenster, dann die vierte, dann die fünfte.
Und als die sechste alte Frau aus dem Fenster gefallen war, hatte ich es satt.
Ihnen zuzuschauen.
Im Wettbewerb um den Goldenen Bären spielen diese beiden Filmneuheiten nicht mit.
Dennoch gilt wohl auch für sie, was Berlinale-Chef Moritz de Haaren als Losung für sein Festival ausgegeben hat.
Das war also eine Vorschau auf die Berlinale, die morgen beginnt und nun noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Finanzminister Klima betont nachdrücklich, dass die Anonymität der Sparbücher in Österreich aufrecht bleibt.
Klima reagiert damit auf Kritik von Seiten der EU-Kommission an der Anonymität des Sparbuchs in Österreich.
Er betonte, die Anonymität der Wertpapierkonten werde abgeschafft.
Damit werde den Richtlinien der EU entsprochen.
Auch Nationalbankpräsident Lipscher weist die Kritik aus Brüssel zurück.
Lipscher argumentierte, das anonyme Sparbuch sei für Geldwäsche ungeeignet.
Strenge Bestimmungen sicherten die Prüfung von Einlagen, die höher sind als 200.000 Schilling.
Freiheitlichen Obmann Haider meinte, eine weitere Lüge der Koalitionsregierung sei aufgebrochen.
Der Finanzminister habe die Österreicher für dumm verkaufen wollen.
In Wien werden heute die Beamtenverhandlungen fortgesetzt.
Erklärtes Ziel von Beamtenstaatssekretär Karl Schlögl ist es, im öffentlichen Dienst 16 Milliarden Schilling einzusparen.
Besonders umstritten sind dabei eine mögliche Nulllohnrunde und der Bemessungszeitraum für die Beamtenpensionen.
Schlögl und Gewerkschaftschef Siegfried Dorr gaben sich zuletzt optimistisch.
Die Vorsitzende der Liberalen, Heidi Schmidt, tritt für ein einheitliches Pensions- und Dienstrecht ein.
Frau Schmidt meinte, die Durchrechnung zur Ermittlung der Pensionshöhe sowie ein Abgehen von den Bienalsprüngern seien selbstverständlich.
Die Industrie erwartet einen weiteren Rückgang der Konjunktur.
Syndikus Lammel sagte, die Fachverbände lieferten durchwegs negative Zahlen, sowohl für die gegenwärtige Produktion als auch für die Auftragseingänge.
Damit sei der Verlust von Arbeitsplätzen geradezu programmiert.
Hartlauer will den vor der Insolvenz stehenden Brillenhersteller Optil übernehmen.
Laut Hartlauer liegt der größte Wert des Unternehmens in den Markenrechten, die im Fall einer Insolvenz gefährdet seien.
Er könne sich vorstellen, durch neue Vertriebs- und Marketingwege das Unternehmen retten zu können.
Heute soll das insolvenzrechtliche Vorverfahren eröffnet werden.
Deutschland.
Die deutsche Regierung hat heute die Einführung der Altersteilzeitarbeit gebilligt.
Die Altersgrenze für die volle Rente nach Arbeitslosigkeit wird schrittweise auf 63 Jahre erhöht.
Für früheren Antritt der Pension müssen Abzüge hingenommen werden.
Regierung und Sozialpartner haben sich am Montag auf ein entsprechendes Modell geeinigt.
Damit soll das Pensionssystem in Deutschland grundlegend reformiert werden.
Italien Der designierte Ministerpräsident Antonio Macanico hat den Versuch aufgegeben, eine Regierung zu bilden.
Nun gelten in Italien Neuwahlen möglicherweise schon im April als wahrscheinlich.
Macanico hat sich mit den Parteien nicht auf ein Reformprogramm für eine neue Regierung einigen können.
Spanien
Der ehemalige Präsident des Verfassungsgerichtes Spaniens ist heute in Madrid ermordet worden.
Er wurde in der Juristischen Fakultät der Universität von drei Schüssen in den Kopf getroffen.
Einzelheiten zu dieser Tat sind nicht bekannt.
Weißrussland.
Zehn Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl steigt die Zahl der Opfer von Schilddrüsenkrebs.
Der Direktor des Instituts für Strahlenforschung in Minsk prognostizierte, dass nach neuesten Hochrechnungen mindestens 5.000 Weißrussen an dieser Krebsart erkranken werden.
Zum Zeitpunkt des Unglücks waren sie noch Kinder.
Bisher sind die Mediziner von maximal 3.000 Erkrankungsfällen ausgegangen.
Das waren die Meldungen.
Nun zum Wetter für Österreich heute Nachmittag.
Im Großteil ganz Österreichs Schneefall und windig, nur südlich des Alpenhauptkammes heute zeitweise sonnig.
Die Temperaturwerte heute zwischen minus ein und plus drei Grad.
Mit diesem Nachrichtenüberblick haben wir das Mittagsjournal heute beendet.
Für Technik verantwortlich war Günther Reiß, sendungsverantwortliche Regie Christel Reiß, eine rein zufällige Namensgleichheit.
Und als Moderatorin verabschiedet sich Ursula Stenzel.
Österreich hat eine Aufhebung der Anonymität der österreichischen Wertpapierkonten mit 1. Juli angekündigt. Die EU besteht allerdings auch auf der Abschaffung der anonymen Sparbücher. Man sieht darin ein Schlupfloch für internationale Geldwäsche. Als ersten Schritt hat die EU-Kommission ein offizielles Mahnschreiben an Österreich versandt. Reaktion der Nationalbank. Interview: Präsident Klaus Liebscher.
Mitwirkende:
Hutar, Herbert [Gestaltung]
, Liebscher, Klaus [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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EU
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Justiz und Rechtswesen
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Straftaten
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Interview
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Finanzwesen und Kreditwesen
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Verhandlung
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Widerstand
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Österreich hat eine Aufhebung der Anonymität der österreichischen Wertpapierkonten mit 1. Juli angekündigt. Die EU besteht allerdings auch auf die Abschaffung der anonymen Sparbücher. Man sieht darin ein Schlupfloch für internationale Geldwäsche. Als ersten Schritt hat die EU-Kommission ein offizielles Mahnschreiben an Österreich versandt. Reaktion des Finanzministers. Interview: Finanzminister Viktor Klima.
Mitwirkende:
Hutar, Herbert [Gestaltung]
, Klima, Viktor [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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EU
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Regierung
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Finanzwesen und Kreditwesen
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Straftaten
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Justiz und Rechtswesen
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Polens neuer Ministerpräsident Włodzimierz Cimoszewicz hat vor dem Parlament in Warschau seine Regierungserklärung abgegeben. Er versprach Polens Orientierung nach dem Westen mit dem Ziel einer EU- und NATO-Mitgliedschaft fortzusetzen. Sein Vorgänger Oleksy war wegen Spionagevorwürfen zurückgetreten. Einblendung: Ministerpräsident Włodzimierz Cimoszewicz.
Mitwirkende:
Radzyner, Joana [Gestaltung]
, Cimoszewicz, Wlodzimierz [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Regierung
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Parlament
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Reden und Ansprachen
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Reportage
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Justiz und Rechtswesen
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EU
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NATO
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Polen
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Im November 1995 startete der europäische Forschungssatellit ISO. Er soll von der Erdumlaufbahn aus das Weltall erforschen. Österreich ist an dem Projekt beteiligt. Erste Ergebnisse wurden in Wien präsentiert. Interview: Astronom Franz Kerschbaum, Interview: Astrophysiker Peter Habison.
Mitwirkende:
Guggenberger, Christoph [Gestaltung]
, Kerschbaum, Franz [Interviewte/r]
, Habison, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wissenschaft und Forschung
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Technik
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Astronomie
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Physik
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Reportage
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Interview
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Berlin beginnen die 46. Filmfestspiele. Neben Cannes und Venedig ist es das weltweit wichtigste Festival seiner Art. Es bewerben sich 24 Filme aus 19 Länder um den Goldenen Bären. Österreich ist nur außer Konkurrenz vertreten. Einblendung: Filmausschnitt "Familienfest und andere Schwieirgkeiten", Einblendung: "Nixon", Einblendung: "Schnappt Shorty", Interview: Filmkritiker Ulrich Gregor, Einblendung: Filmausschnitt "Charms Zwischenfälle", Interview: Biennale Moritz de Hadeln.
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Baur, Karin [Gestaltung]
, Gregor, Ulrich [Interviewte/r]
, Hadeln, Moritz de [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.14 [Sendedatum]
Ort:
Berlin
Schlagworte:
Kultur
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Frauen
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Spielfilm
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Vorschau
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Festakte
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Kulturveranstaltung
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesrepublik Deutschland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten