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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Ein Mittagsschornal mit Wolfgang Wittmann.
Guten Tag.
Folgende Beiträge haben wir für Sie vorbereitet.
Der wieder aufgeflammte Krieg in Kroatien und in Bosnien.
Wir schildern die aktuelle Lage vor allem in Kroatien, wo ja die Offensive der kroatischen Truppen gegen Serbengebiete weitergeht und wo es am Vormittag Vergeltungsangriffe der Serben auf die Hauptstadt Zagreb gegeben hat.
Zur näheren Beleuchtung der Hintergründe und der weiteren Entwicklung des Konfliktes dann ein Gespräch mit dem Südosteuropa-Experten Jens Reuter.
Aus Österreich Informationen über den schwelenden Kompetenzkonflikt um Europa-Staatssekretärin Ederer.
Eine Reaktion des nunmehrigen SPÖ-Abgeordneten Löschnack über die Affäre um seinen Nachfolger als Innenminister Kaspar Einem.
Eine neue Krisenmeldung von der Firma Atomic.
Wie es aussieht, sind die Markenrechte von Atomic in Übersee gefährdet.
Und das Neueste auch von einer anderen Konkurs-Skifirma von Blizzard, wo heute eine Betriebsversammlung stattfand.
Ein Prozessbericht heute aus Italien.
Dort läuft das Verfahren gegen den Mafia-Boss Salvatore Toto Riina an.
Ein Jahrhundertprozess für Italien.
In Frankreich herrscht Empörung über die Ermordung eines Marokkaners am Rande einer Kundgebung des Rechtsextremisten Le Pen.
Aus Großbritannien nach längerer Pause wieder ein Beitrag über die Pleite der Barings Bank.
Jetzt wurden 21 Manager gekündigt.
Die Kulturredaktion porträtiert die Sängerin Hildegard Behrens.
Sie ist jetzt offizielle Kammersängerin.
Vor alledem die Mittagsnachrichten, geschrieben von Elisabeth Manas.
Es liest Heimo Godler.
Kroatien.
Die serbische Minderheit in der Republik Kroatien hat heute die Innenstadt von Zagreb mit Raketen angegriffen.
Mindestens drei Raketen schlugen ein beim Außenministerium und der benachbarten Polizeizentrale.
Ob eines der Gebäude getroffen wurde, ist noch unklar.
Die Einschlagstellen wurden sofort weiträumig abgesperrt.
Auf der Straße waren zahlreiche kleinere Krater zu sehen.
Offenbar dürften mehrere Personen verletzt worden sein.
Die Telefone in der Innenstadt waren teilweise lahmgelegt.
Die Explosionen lösten überall in der Stadt die Alarmanlagen der Autos aus.
Kroatische Kampfflugzeuge haben in ihrer jüngsten Offensive gegen Krainer Serben eine Brücke an der Grenze zu Bosnien angegriffen.
Ziel war die Brücke über die Save bei Stara Gradiska.
Dabei wurden nach Angaben aus Belgrad zwei Menschen getötet.
Eines der Opfer ist ein dreijähriges Kind.
Der UNO-Sicherheitsrat hat Kroatien aufgefordert, die Offensive gegen die serbisch kontrollierte Kraina sofort einzustellen.
Das UNO-Gremium appellierte an beide Konfliktparteien, sich wieder an den Waffenstillstand zu halten.
Außerdem meinte der Sicherheitsrat, die Bewegungsfreiheit der UNO-Soldaten und der Beobachter der Europäischen Union müsse gewährleistet sein.
Deutschland.
Die Feiern zum 1.
Mai in Berlin waren von schweren Ausschreitungen überschattet.
123 Personen wurden vorläufig festgenommen.
Anhänger der autonomen Szene lieferten der Polizei Straßenschlachten bis in die frühen Morgenstunden.
Angaben über Verletzte liegen derzeit noch nicht vor.
Auch Hamburg war gestern Schauplatz von harten Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Randalierern.
Die etwa 100 Extremisten drangen in ein altes Fabrikgelände ein, errichteten Barrikaden, entfachten mehrere Feuer und attackierten die anrückende Polizei mit Steinen.
Dabei wurden mindestens neun Beamte verletzt.
Am Morgen wurde das Gebäude geräumt, die Polizei fand niemanden mehr vor.
Österreich, Albanien.
Bundespräsident Klestil reist heute zu einem offiziellen Besuch nach Albanien.
Er will mit der Staatsführung in Tirana unter anderem die Lage auf dem Balkan erörtern.
Österreich.
Die katholischen Bischöfe österreichstagen ab heute in Kärnten.
Die Beratungen waren schon seit längerem geplant.
Anlässlich der jüngsten Diskussion um den Wiener Erzbischof Grohe stehen sie aber besonders im öffentlichen Interesse.
Nähere Einzelheiten über die Tagesordnung sind nicht bekannt.
Johann Weber, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, betonte, es werde auch die aktuelle kirchliche Situation behandelt.
Heute vor 50 Jahren ist Innsbruck von den Nazis befreit worden.
Die einrückenden amerikanischen Truppen wurden von der Bevölkerung mit großem Jubel empfangen.
Etwa 100.000 Menschen haben die traditionelle Kundgebung zum 1.
Mai in Mexico City genutzt, um gegen die Regierung zu protestieren.
Viele Demonstranten erklärten sich solidarisch mit den Indio-Rebellen in Süd-Mexiko.
Der Nationalpalast wurde mit Slogans gegen Präsident Zedillo besprüht.
Brasilien.
Im Amazonasgebiet hat sich ein Fährunglück ereignet.
Mindestens acht Menschen ertranken.
Zehn Personen wurden noch vermisst.
Die Fähre war mit einem größeren Schiff kollidiert und sank.
Die Rettungsarbeiten wurden durch die starke Strömung behindert.
Die Fähre war offensichtlich überladen.
Sie hatte wesentlich mehr Passagiere transportiert als zugelassen.
Philippinen.
Glimpflich ist ein Brand auf einer philippinischen Fähre verlaufen.
Alle 175 Passagiere konnten gerettet werden.
Niemand wurde getötet oder verletzt.
Die Passagiere konnten rechtzeitig von drei Frachtern übernommen werden.
Die Fähre war auf dem Weg von der südlichen Insel Mindoro nach Manila.
Im Frachtraum brach aus bisher ungeklärten Gründen Feuer aus.
Österreich.
Bei der jüngsten Lottorunde 6 aus 45 gab es keinen Sechser.
Dafür werden für die kommende Woche Gewinne in Höhe von 50 Millionen Schilling erwartet.
Fünf Österreicher erzielten einen Fünfer mit Zusatzzahl mit knapp einer Million.
Beim Joker gibt es einen Solo-Gewinner, er kommt aus Wien und erhält 8,7 Millionen Schilling.
Jetzt zur ausführlichen Wetterinformation heute von und mit Jörg Stibor.
Gleich vorweg einige aktuelle Daten zum April, die uns vor wenigen Minuten von der Klimaabteilung der Hohen Warte geschickt wurden.
Jedem ist ja wohl noch die kalte Osterferienwoche in Erinnerung.
Aber über das ganze Monat gesehen war auch der April um etwa 1 Grad zu mild.
Im Süden Österreichs war es viel zu trocken, sonst lagen die Regenmengen häufig über dem Durchschnitt.
Nun stehen uns aber einige sonnige Tage bevor.
Ein Hoch über Skandinavien bringt nämlich sehr trockene, aber vorerst auch noch kühle Luft zu uns.
Ab Donnerstag wird es dann wärmer.
Die aktuellen Meldungen.
Wien wolkenlos 12 Grad, Nordostwind 20 km pro Stunde, Eisenstadt wolkenlos 12, Nord 20, St.
Pölten heiter 11 Grad, Linz stark bewölkt 11, Salzburg stark bewölkt 14, Innsbruck stark bewölkt 15, Bregenz heiter 12,
Graz heiter 15 und Klagenfurt heiter 16 Grad.
Heute Nachmittag bleibt es im Großteil Österreich sonnig.
Vorübergehend können sich flache Quellwolken bilden, wie zur Zeit vor allem in Oberösterreich.
Sie lockern aber im Laufe des Nachmittags ebenso auf wie die Wolken über dem Bergland.
Zeitweise weht lebhafter Nordwind, die Temperaturen erreichen 13 bis 19 Grad.
Die Nacht wird klar und sehr kühl, die Temperaturen sinken meist auf 5 bis 0 Grad, vereinzelt ist sogar leichter Frost möglich.
Das betrifft vor allem das Mühl- und Waldviertel sowie höher gelegene Alpentäler wie den Lungau.
Morgen Mittwoch scheint dann in ganz Österreich die Sonne, der Wind flaut etwas ab, die Temperaturen steigen bis zum Nachmittag auf 15 bis 21 Grad.
Die 15 hat es zwischen Oberösterreich und dem Burgenland, die 21 Grad in Vorarlberg und Osttirol.
Auf den Bergen gibt es ausgezeichnete Fernsicht, in 2000 Metern liegen die Temperaturen zwischen minus 1 und plus 2 Grad, im Westen steigen sie bis etwa 5 Grad.
Auch am Donnerstag wird es meist sonnig sein.
In Ober- und Niederösterreich sowie in Wien ziehen aber ein paar Wolken durch.
Höchstwerte übermorgen zwischen 9, 10 und 24 Grad.
Danke Jörg Stibor.
Jetzt gleich zum Neuen Alten Krieg in Kroatien.
Dort haben die Krainer Serben am Vormittag das Zentrum der Hauptstadt Zagreb bombardiert.
Der Granatenangriff war offenbar Vergeltung für die jüngste Offensive der Regierungstruppen gegen die serbisch besetzten Gebiete.
Es sind die bisher schwersten Kämpfe in Kroatien seit mehr als drei Jahren.
Gestern früh waren Regierungseinheiten entlang der Autobahn Belgrad-Zagreb vorgerückt, um nach eigenen Angaben die Sicherheit auf diesem von Serben besetzten Teilstück wiederherzustellen.
Nachdem gestern der Waffenstillstand in Bosnien ohne neue Vereinbarung zu Ende gegangen ist, droht nun auch in Kroatien der Krieg wieder in voller Schärfe auszubrechen.
Einzelheiten von Helmut Opletal.
Um 10.30 Uhr heute Vormittag erschütterten mehrere heftige Detonationen das Stadtzentrum von Zagreb.
Über einem geschäftigen Stadtviertel, in dem das Innen- und das Außenministerium und das Luxushotel Esplanade stehen, stiegen Rauchsäulen auf.
Über den Rundfunk wurde die Bevölkerung aufgefordert, in den Häusern zu bleiben.
Es hat zumindest Verletzte gegeben.
Die amerikanische Fernsehstation CNN zeigte auch Bilder von brennenden Fahrzeugen.
Milan Matic, der Führer der Krainer Serben, hatte zuvor gedroht, seine Truppen könnten als Vergeltung für die Offensive kroatische Städte attackieren.
Schon gestern hatte es beim Beschuss der Industriestadt Sisak durch die Serben mindestens vier Tote gegeben, wurde heute bekannt.
Ziel der Regierungsoffensive ist offenbar Okhudschani, das Hauptquartier der Krainer Serben in Westslavonien, 120 Kilometer südöstlich von Zagreb.
Kroatische Truppen stehen vier Kilometer vor der Kleinstadt, viele Zivilisten sind nach Süden in den serbisch besetzten Teil Bosniens geflüchtet.
Den Regierungstruppen ist es aber im Gegensatz zu Meldungen des Zagreber Fernsehens heute früh offenbar nicht gelungen, den gesamten umstrittenen Autobahnabschnitt unter ihre Kontrolle zu bringen.
Sie haben aber nach übereinstimmenden Meldungen die Ortschaften Jasenovac und Mlaka besetzt und versuchen offenbar den gesamten serbisch kontrollierten Teil Westslawoniens, ein Gebiet von rund 800 Quadratkilometern mit etwa 15.000 Einwohnern, von seinem Hinterland zu isolieren.
Kroatische Flugzeuge haben heute auch neuerlich erfolglos versucht, eine für den serbischen Nachschub wichtige Sabe-Brücke bei Stara Gradiska an der Grenze zu Bosnien zu zerstören.
Der UNO-Sicherheitsrat hat in einer Sondersitzung heute früh Kroatien zur Einstellung seiner Offensive aufgefordert.
Die Truppen sollten sich zurückziehen, das umkämpfte Teilstück der Autobahn Zagreb-Belgrad soll unter die Kontrolle von UNO-Soldaten gestellt werden.
Jetzt Berichte eines Augen- bzw.
Ohrenzeugen in Zagreb.
Fritz Besater hat Hartwig Pomper in Zagreb erreicht, den Konsul der dortigen österreichischen Botschaft.
Er hat die Explosionen gehört.
Ein Kollege ist dann aufs Dach rausgegangen und hat geschaut, ob er da irgendwas sieht.
Und er hat tatsächlich einen riesengroßen Rauchpilz hochsteigen gesehen.
Ich habe mir das dann auch angeschaut.
Das war circa
so eine Rauchsäule von 200 Meter Höhe, die da raufgestiegen ist, also der Rauch hat sich ganz verteilt, und das war in der Stadt und war, glaube ich, was ich gehört habe, war das beim Innenministerium, also am Vrinjevac.
Das ist ziemlich im Zentrum?
Ziemlich im Zentrum, ja.
Andere Berichte sprechen von insgesamt sechs Detonationen.
Das kann durchaus sein, weil es hat dann nach diesen zwei schweren Detonationen noch kleinere weitere gegeben.
Ich weiß nicht, vielleicht waren das irgendwelche Splittergranaten oder andere explosive Geschosse.
Ich weiß es nicht.
Ich nehme an, dass das Artilleriegeschosse waren, die dann weiter explodiert sind.
Vielleicht sind dann auch noch Autos explodiert, die vielleicht auch noch Detonationen hervorgerufen haben.
Ich weiß es nicht.
Herr Konsol, gibt es Generalalarm, so wie einzelne Meldungen sagen?
Nein, also normalerweise wäre es so gewesen, dass sofort ein auf- und abheilender Ton, ein Sirenenton zu hören gewesen wäre.
Wie ich es seinerzeit erlebt habe, das war heute nicht der Fall.
Und ich habe auch versucht in den Lokalnachrichten irgendwelche Nachrichten zu hören, es war auch nichts.
Also es ist wahrscheinlich die Tendenz, dass man nicht genau sagen will,
wo sich dieses Ereignis, wo dieses Ereignis stattgefunden hat, weil man ja dann diese Aggressoren auf die richtige Fährte führen könnte.
Hartwig Pompa in Zangreb, der Konsul der österreichischen Botschaft.
Von der aktuellen Lage in Kroatien zu den Hintergründen der neuen Kämpfe.
Ich bin jetzt verbunden mit Professor Jens Reuter vom Südostinstitut in München.
Herr Reuter, die größte kroatische Offensive gegen die Serbengebiete seit drei Jahren ist im Gange.
Die Serben beschießen ihrerseits Zagreb.
Ist das der Anfang eines neuen umfassenden Krieges?
Das kann sehr wohl der Anfang eines umfassenden neuen Krieges sein.
Wir wissen das noch nicht ganz genau, ob es gelingen kann, jetzt die beiden Seiten nochmal zum Einlenken und zum Reduzieren zu bewegen.
Ansonsten, wenn das nicht gelingt, dann kann das also ein Krieg sein, der in dieser Form überhaupt noch nicht dagewesen ist, nämlich ein Krieg mit modernen Waffen.
Man muss berücksichtigen, dass das Londoner Institut für strategische Studien gesagt hat, dass die Krajiner Serben mit ihrer schweren Artillerie und mit ihren Raketen
jede kroatische Stadt beschießen können, mit Ausnahme von Rijeka.
Und wenn die Dinge noch eskalieren, dann habe ich gar keinen Zweifel daran, dass der Führer der Serben in Kroatien, Milan Martic, all seine Drohungen auch wahrmachen wird.
Denn er ist also recht einfach gestrickt und er wird am wenigsten Rücksicht auf die Interessen seiner Landsleute nehmen.
Haben Sie nähere Informationen über die Arsenale beider Seiten in diesem Konflikt?
Die Arsenale der Serben in Kroatien sind also offensichtlich gut bestückt, man hat also erheblichen Nachschub bekommen.
Man muss damit rechnen, dass sie also SAM-5 und SAM-6 Raketen haben und umgekehrt, also wenn man an die kroatischen Regierungstruppen denkt, das ist ja ganz klar, das ist inzwischen also eine hochgerüstete, moderne Armee.
Experten nehmen eigentlich an, dass die
Überlegenheit also etwa 6 zu 1 ist, sodass also im Grunde genommen die Niederlage der Karajaner Serben vorgezeichnet ist.
Allerdings könnte das sehr leicht ein Pyrrhus-Sieg werden für die Kroaten, dem sie nämlich diesen Sieg also mit schwersten Zerstörungen bezahlen müssten.
Wie könnte sich die kroatische Offensive gegen die Karajaner Serben auf den Konflikt in Bosnien auswirken?
Werden die Serben jetzt auf mehrere Fronten aufgesplittert?
Diese Möglichkeit besteht auf jeden Fall.
Es gibt ja ein regelrechtes Bündnis zwischen den bosnischen Serben und den Serben in Kroatien.
Es wurde ja auch ein gemeinsamer Oberbefehl vereinbart.
Und ich habe eigentlich gar keinen Zweifel, wenn die Dinge denn eskalieren, dass das Ganze also praktisch auf Bosnien-Herzegowina überschwappt.
Und dann muss man, wenn das so geschehen sollte, dann muss man natürlich auch daran denken,
dass ja im Hintergrund immer noch das neue Jugoslawien steht mit seiner Armee, die die stärkste der ganzen Region ist.
Man muss davon ausgehen, dass der serbische Präsident Slobodan Milošević so lange die Dinge einigermaßen gelassen beobachten kann, wie die Dinge gut stehen für die serbischen Waffen.
Wenn aber dort also die Kroaten größere Erfolge erzielen sollten, dann wird für ihn nämlich der Druck auch unwahrscheinlich groß, zugunsten der bedrängten Landsleute zu intervenieren.
Was kann in dieser Situation noch die internationale Staatengemeinschaft tun, was kann die UNO tun?
Müssen nicht die UNO-Soldaten bald froh sein, mit dem eigenen Leben davon zu kommen?
Das kann also wirklich ein ganz, ganz ernstes Problem werden, wenn jetzt tatsächlich dort geschossen wird und wenn die Dinge eskalieren, dann sehe ich eigentlich nicht, wie mitten im Gefechtsfeuer jetzt die UN-Soldaten auch noch abgezogen werden sollten, denn die entsprechenden Pläne, die ja fertig in der Schublade liegen,
Die basieren ja eigentlich darauf, dass man das sozusagen zu einigermaßen friedlichen Zeiten tun wollte.
Wenn jetzt hier ein regelrechter Krieg entbrennen sollte, dann wird die Rolle der UN-Blauhämme natürlich eine ziemlich trostlose sein, denn sie sind nicht stark genug, um sich überhaupt selbst verteidigen zu können.
Sie können als Geiseln genommen werden.
Ich sehe eigentlich nicht
Wie die internationale Gemeinschaft wirksam etwas tun könnte, es sei denn, dass man versucht, erneut Druck auf den kroatischen Präsidenten Tudjman auszuüben und dass diese Offensive eben eingestellt wird, das ist das Einzige, woran man jetzt eigentlich noch die Hoffnung klammern kann.
Wie gefährdet sehen Sie eigentlich die kroatischen Urlaubergebiete, die Fremdenverkehrsregionen, die ja so gut wie die einzigen Devisenbringer Kroatiens sind?
Gebiete wohl im Moment nicht unmittelbar gefährdet sind.
Das Ganze liegt, glaube ich, mehr dann irgendwie so im psychologischen Bereich.
Das heißt, dass die Leute eben einfach sagen werden, nein, nein, also in ein Land, in dem geschossen wird, fahren wir nicht hin.
Und wenn man uns 10 Mal versichert, dass also diese Urlaubsregion davon nicht betroffen ist.
Herr Reuter, ich danke für das Gespräch.
Bitteschön.
Nochmals zur Lage in den kroatischen Fremdenverkehrsgebieten, zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Kämpfe, die an sich weit entfernt sind.
Die jüngste Kriegsentwicklung in Kroatien hat vorerst zu keinen Stornos österreichischer Urlauber geführt.
Die Region um Dubrovnik war ja für viele Österreicher bereits in den vergangenen Jahren kein Urlaubsziel mehr.
Vielmehr machte man Urlaub auf den Inseln vor der dalmatinischen Küste, wie etwa Brac und Korcula.
Und auch heuer zeigen sich die Urlauber aus Österreich
Von den Kriegshandlungen am Festland kaum beeindruckt, berichtet Kurt Tonka.
Die österreichischen Kroatien-Urlauber haben immer zu den treuesten gezählt und tun es auch heute noch.
Trotz der Granaten, die nun wieder in der Umgebung Dubrovniks niedergegangen sind, werden Urlaube auf den kroatischen Inseln gebucht.
Von Stornos konnte am Vormittag keiner der klassischen Kroatien-Veranstalter berichten.
Natürlich wird die Urlauberdichte in Kroatien immer dünner, je weiter man in den Süden kommt.
Istrien wird also auch heuer wieder nahezu überlaufen sein.
Auf den Inseln, die ja bisher von den Kriegswirren verschont geblieben sind, wird sich der Touristenandrang wie schon in den vergangenen Jahren in Grenzen halten.
Warum die Österreicher nach wie vor Urlaub in Kroatien machen, erklärt Darko Pacanin von Adria Reisen so.
Es ist sicher, dass der Österreicher kann unterscheiden, wo die Krisengebiete von Urlaubsgebieten sind.
Im Vergleich mit anderen Gästen, die von weiteren Ländern kommen, die unterscheiden, dass die Urlaubsgebiete sehr sicher sind.
Die Regierung in Zagreb wird übrigens auch heuer wieder versuchen, den Tourismus anzukurbeln, indem sie Flüge nach Kroatien subventioniert.
Soviel zu den Gefechten in Kroatien und den Auswirkungen.
Die ÖVP-Regierungsumbildung, also die Personalentscheidungen des neuen Obmannes Schüssel, haben das Koalitionsverhältnis nicht nur entspannt.
Die Entscheidung Schüssels, selbst Außenminister zu werden und noch dazu in dieses Ministerium eine neue Staatssekretärin zu setzen, macht vor allem Europa-Staatssekretärin Ederer von der SPÖ Probleme.
Ederer wollte von Schüssel eine genaue Festlegung, was ihre Kompetenzen im außenpolitischen Kräftespiel der Regierung sind und sie stellte eine Reihe von Forderungen, bekräftigt durch eine offene Rücktrittsdrohung.
Heute, nach dem diensttäglichen Ministerrat, kam diese Angelegenheit zur Sprache.
Fritz Dittlbacher mit den neuesten Stellungnahmen.
Folgt den beiden Regierungsumbildungen der letzten Wochen bald eine dritte?
EU-Staatssekretärin Brigitte Ederer hatte zuletzt Spekulationen Nahrung gegeben, dass sie mit der Entscheidung, ein eigenes Staatssekretariat im Außenministerium zu schaffen, nicht glücklich sei.
Dass sie sogar an Rücktritt denke, sollte sie dadurch weiter Kompetenzen einbüßen.
Der neue ÖVP-Chef und designierte Außenminister Wolfgang Schüssel erklärte heute, Ederer müsse sich da keine Sorgen machen.
Es gibt sogar von mir verhandelt eine sehr präzise Aufgabenbeschreibung.
die sicherstellen soll, dass es eben keine Reibungsverluste gibt, dass die innerösterreichische Vorbereitung der Entscheidung gemeinsam erfolgt und dass dann die Vertretung dieser gemeinsamen Position durch das Außenministerium, durch die Botschaft in Brüssel erfolgt.
Ich glaube, das ist ein sehr guter Kompromiss, zu dem stehe ich und da braucht niemand Sorge haben, dass ich ihn womöglich aufschnüre.
Braucht man für diese innerösterreichische Vorbereitung überhaupt einen Staatssekretär?
Das müssen Sie den Bundeskanzler fragen, aber ich halte das nicht für sinnlos.
Im Gegenteil, ich glaube, dass das ein sehr kluger Schachzug ist, dass man auch gegenseitig sich immer wieder vertreten kann.
Diese grundsätzliche Abklärung der Kompetenzen im Koalitionsabkommen ist Staatssekretärin Ederer aber noch nicht genug.
Es gibt eine schriftliche grundsätzliche Aufteilung im Koalitionsabkommen, das ist richtig.
Und da geht es jetzt darum, dass natürlich die Praxis, die daraus gefolgt ist mit dem Herrn Außenminister Mock damals noch, jetzt geht es darum zu diskutieren, ob das auch mit dem Herrn Außenminister Schüßl so sein wird.
Wie soll das konkret aussehen?
Haben Sie da eine Punktation zum Beispiel?
Es gibt Vorstellungen meinerseits, aber die möchte ich erst mit dem Herrn Bundesminister Schüßl und dann mit Ihnen diskutieren.
Minister Schüssel hat gemeint, Sie sollten in erster Linie in Österreich arbeiten.
Ist das auch das, was Ihnen vorschwebt?
Sicher ist beide Positionen in erster Linie eine innerösterreichische Arbeit.
Da geht es aber auch darum, dass hier klargestellt werden muss, wer sozusagen die innerösterreichische Koordinierung schwerwiegend vornimmt.
All das muss man einmal besprechen.
Jetzt gibt es einen neuen Außenminister.
Mit dem alten hatte ich ein dreijähriges Diskussionsklima, da waren wir uns in vielen Fragen nicht immer einig, aber wir konnten auf vieles aufbauen an Diskussionen.
Jetzt gibt es einen neuen und jetzt müssen diese Diskussionen einmal grundsätzlich geführt werden.
Ederas Rücktrittsdrohung wird jedoch wohl nicht so heiß gegessen werden, wie sie von den Medien gekocht wurde.
Edera erklärte heute auf die Frage, ob sie auch in einer Woche noch Staatssekretärin sei.
Wissen Sie, ich weiß nicht, was ich morgen tue, aber nicht weil das irgendwie, sondern wissen Sie das so genau, was Sie morgen machen?
Also ich gehe einmal davon aus, dass ich das nächste Woche noch sein werde.
Staatssekretärin Edera tritt also vorerst nicht zurück.
Fritz Dittlbacher war das zum regierungsinternen Streit um die EU-Zuständigkeiten.
Die katholischen Bischöfe Österreichs halten in St.
Georgen am Lenksee in Kärnten ein dreitägiges Sondertreffen ab.
Fragen des priesterlichen Dienstes stehen auf der Tagesordnung des seit langem geplanten Treffens, aber natürlich stellen sich auch Fragen im Zusammenhang mit der Causa groa.
Ein Bericht vom Bischöfe-Treffen in St.
Georgen am Lenksee von Willi Mitsche.
Auch wenn es heute Vormittag von offizieller kirchlicher Seite nicht bestätigt wurde, so wird sich die Konferenz des österreichischen Episkopats in St.
Georgen am Lenksee in Kärnten höchstwahrscheinlich auch mit der leidigen Frage groher beschäftigen.
Der neue Vorsitzende der Konferenz, der Grazer Diözesanbischof Johann Weber, kann dieses Thema von sich aus auf die Tagesordnung setzen.
Es wird angenommen, dass Weber wegen der Brisanz des Falles dies auch tun wird.
Auch die Frage nach Einsetzung einer möglichen Untersuchungskommission oder wie immer letzten Endes ein solches Gremium heißen wird, soll erörtert werden.
Weber ist ja zusammen mit anderen Bischöfen gegen eine Vertuschung und für eine restlose Aufklärung dieser unappetitlichen Affäre.
Derzeit lässt sich nach Angaben des Kärntner Diözesanbischofs Egon Capillary nicht abschätzen, wie ein solcher Meinungsbildungsprozess unter den katholischen Oberhirten in dieser für die Kirche schwierigen Situation verlaufen wird.
Auch kann heute nicht gesagt werden, zu welchem Ergebnis die Bischofskonferenz am Donnerstag kommen wird.
Es gibt ja auch konträre Meinungen, wie die Aussagen des St.
Pöltner Bischofs Kurt Krenn in den vergangenen Wochen gezeigt haben.
Das Problem dabei, so ein Kirchenkenner heute Vormittag, die Bischöfe haben keine Erfahrung, wie sie so ein Ereignis medial behandeln sollen.
Das erschwert die Lage, zumal es divagierende und zum Teil einander widersprechende Auffassungen in diesem Punkt gibt.
Auf alle Fälle wollen sich die Bischöfe, so wurde uns heute Vormittag gesagt, um eine ehrliche und offene Information der Öffentlichkeit bemühen.
Aus diesem Grund soll am Freitag nach Abschluss der Tagung eine Pressekonferenz abgehalten werden.
In dieser wollen sich der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz Johann Weber und der neue Co-Adjutor des Wiener Erzbischofs Christoph Schönborn den Fragen der Journalisten stellen.
Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt wird die Zukunft des Wiener Erzbischofs Kardinal Hans Hermann Grower weiterhin Gegenstand von Spekulationen sein.
Nach 12 Uhr und 25 Minuten ist es willkommen zu Wirtschaftsthemen im Mittagschanal.
Dienstag nächster Woche am 9.
Mai ist wieder einmal, muss man schon sagen, ein Lostag in den Verkaufsverhandlungen um die DDSG-Personenschifffahrt.
Der Aufsichtsrat soll, wenn es stimmt, endgültig darüber entscheiden, ob die weiße Flotte der DDSG verkauft oder liquidiert wird.
In dieser Situation hat Hannes Androsch, der bisher als einziger ein detailliertes Angebot am Wiener Handelsgehe liegen hat, einen Brief mit zum Teil heftigen Vorwürfen an DDSG-Holding-Chef Johannes Binder gerichtet.
Hans Adler hat diesen Brief.
In der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung ist von einer Liquidierung der DDSG-Personenschifffahrt überhaupt nicht die Rede.
Nur von einer Privatisierung, schreibt Androsch.
Und Binder antwortet, ja, aber nicht um jeden Preis.
Der Preis lautet 70 Millionen Schillingkosten für den Staat.
Das ergibt sich aus den noch vorhandenen Budgetmitteln für das verschuldete Unternehmen und aus einem Kostenvergleich.
Den aber zweifelt Androsch an und schreibt, er habe nicht einmal Unterlagen darüber bekommen können, was die einzelnen Schiffe – es sind ohnehin nur noch acht – verdient oder verloren hätten.
Woher also wolle man die Liquidationskosten so genau kennen?
Außerdem würden bei einer Liquidation eines Unternehmens, von dem es kein zweites an der Donau in Österreich gibt, eine Reihe von Langzeitarbeitslosen anfallen, die in die Liquidationskosten nicht einberechnet wurden.
Weiters.
Die DDSG Holding verlangt Angaben darüber, wie viele Leute der neue Eigentümer, falls er Androsch heißen sollte, weiter beschäftigen würde.
Androsch wieder.
Dafür habe er zu wenig Angaben erhalten.
Nur eine Globalsumme der Personalkosten.
Damit könne er, Androsch, nur sagen, dass für den Betrieb von acht Schiffen 80 bis 85 Personen gebraucht würden.
Binder auf der anderen Seite.
Das wollten wir ja wissen.
Derzeit sind bei der DDSG ungefähr 140 Personen beschäftigt.
Was Androsch aber am meisten ärgert, ist die Aufforderung der DDSG-Holding an die Deutsche Köln-Düsseldorfer Rheinskifahrt, Angaben zu einer Kaufabsichtserklärung nachzuliefern, die derzeit am Handelskiel liegt.
Ihm, Androsch, habe man den 20.
April als letzten Termin dafür genannt.
Er betrachtet sich also als einziger Bieter, der zeitgerecht und vollständig angeboten hat.
Das könnte ja nun leicht bleiben, denn weder vom oberösterreichischen Fremdenverkehrsexperten Traunmüller noch von der Köln-Düsseldorfer ist bis 9.
Mai noch wirklich etwas zu erwarten.
Immer vorausgesetzt, dass in dieser Aufsichtsratssitzung wirklich eine endgültige Entscheidung fällt.
Bekannte Vorgänge um die DDSG-Personenschifffahrt, geschildert von Hans Adler.
Grabes-Stimmung heute in Mittersill in Salzburg.
Bei Blizzard wurde die Belegschaft in einer Betriebsversammlung über den aktuellen Stand der insolventen Firma unterrichtet.
Bekanntlich braucht das Unternehmen dringend Geld für die Weiterführung der Produktion.
Verkaufsverhandlungen laufen und wie viele Mitarbeiter den Crash überleben werden, steht in den Sternen.
Franz Josef Hutter vom ORF-Studio Salzburg war mit dabei.
Die Maschinen in den Werkshallen von Blitzart in Mittersill laufen auch heute drei Tage nach dem Konkurs auf vollen Touren.
Doch Kündigungen werden längerfristig unvermeidlich sein, wie Masseverwalter Wolfgang Glirk offen zugibt.
Der Masseverwalter wird noch heute mit der Hausbank Raiffeisen über einen 100 Millionen Betriebsmittelkredit verhandeln.
Das Geld ist notwendig, um die Aufträge für die Wintersaison 1995-96 produzieren zu können.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das Unternehmen letztlich mit der vollen Belegschaft weitergeführt werden kann.
Man wird aber nicht einem Übernehmer eine Fabrik anbieten können mit allen Dienstnehmern, ohne dass man die konkurstechnischen Möglichkeiten einer begünstigten Auflösung vernachlässigt.
Das wird eine zwingende Notwendigkeit sein.
Es sind derzeit rund 400 Mitarbeiter beschäftigt.
Gerüchteweise heißt es, sie würden nach den drei Monaten mit 250 bis 300 Leuten weiterarbeiten wollen.
Ist diese Schätzung realistisch?
Es gibt ein Konzept einer verkleinerten Blitzartunternehmung,
Und dort ist in der Tat eine Zahl von rund 250 Dienstnehmern, für die man sichere Arbeitsplätze zu retten hofft.
Aber das ist ein Modell.
Ob das verwirklicht wird, kann ich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Glauben Sie, dass die viel zitierte österreichische Lösung
in den nächsten Monaten realistisch ist.
Diese vielzitierte österreichische Lösung wäre eine notwendige und vernünftige Lösung.
Ich glaube aber nicht, dass das in einigen Monaten verwirklicht werden kann.
Die Unternehmen, die sich daran beteiligen sollen, müssen selbst einmal saniert sein, bevor sie unter ein gemeinsames Dach schlüpfen können.
Also ich glaube nicht, dass in der
hier zur Verfügung stehenden Zeit eines Fortbetriebes man bereits von einer österreichischen Lösung ausgehen kann, wünschenswert wäre es.
Das heißt für Blitzer käme das zu spät, auf alle Fälle.
Ich will nicht sagen, dass es zu spät kommt, sondern ich meine, dass zuerst eine andere Lösung der Sanierung des Unternehmens sein müsste, um dann mit dem sanierten Unternehmen an einer österreichischen Lösung teilnehmen zu können.
Die große Hoffnung sind hier in Mittersill potente Käufer aus dem Ausland.
Drei Interessenten haben sich bereits gemeldet, darunter der amerikanische Sportartikelhersteller Scott.
der schon bei Atomic vom finnischen AMER-Konzern ausgebremst worden ist.
Dass Blizzard allein ohne österreichische oder ausländische Partner weiterarbeiten kann, das glaubt hier in Mittersill kaum jemand.
Franz Josef Huter hat berichtet.
Jetzt ganz rasch die neueste Meldung aus Zagreb von den Angriffen der Serben.
50 Verletzte sind nach einem Bericht der Agentur Agence France-Presse in Krankenhäusern behandelt worden.
Das teilte die Polizei mit.
Die UNO gab die Zahl der Verletzten mit 25 an.
Fünf offenbar von den Krainer Serben abgefeuerte Geschosse waren im Zentrum von Zagreb eingeschlagen und mindestens zwei weitere Geschosse am Flughafen Pleso, zehn Kilometer von Zagreb entfernt.
Zurück zu den österreichischen Skipleiten.
Um die Markenrechte von Atomic tobt weiter ein Rechtsstreit, auch nach dem Verkauf an den finnischen Amea-Konzernen.
Atomic-Masseverwalter Ernst Ludwig Wawrowski hat vorsorglich dem Staatsanwalt eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachtes des Betruges und der betrügerischen Krida übermittelt.
Die Salzburger Nachrichten zitieren Rohrmoser-Anwalt Bertram Maschke, er habe die Markenrechte in den USA
einer anderen Firma übertragen.
Herbert Huttar.
Nordatomikmasse-Verwalter Ernst Ludwig Wawrowski hat Alois Rohrmoser keine Chance auf Atomikmarkenrechte, weder in Japan noch in den USA.
Wawrowski bestätigt allerdings entsprechende Versuche Rohrmosers und zwar habe Rohrmoser Markenrechte auf die amerikanische Firma AGS für die USA und Japan übertragen lassen.
Allerdings zum Teil nach der Konkurseröffnung also zu spät und widerrechtlich.
Auch sei Rohrmoser aufgrund dieser Aktionen nicht tätig geworden, räumt Wawrowski ein.
Die BAWAK hat im September den Konkurs beantragt und dann Atomic an den finnischen AMER-Konzern verkauft.
BAWAK-Direktor Helmut Elsner zu den jüngsten Rohrmoser-Aktionen.
Bei diesem Versuch hat Rohrmoser, nebstbei von dem amerikanischen Konsulat in München, wahrheitswidrig die Behauptung aufgestellt, er sei Benützer der Marken, obwohl diese schon seit 1993 in die Atomic for Sport eingebracht wurden und danach von dieser und seit Dezember 1994 von der Atomic Austria benutzt werden.
Also der Versuch Rohrmosers der Übertragung der Marken in Japan auf die AGS scheiterte aus mehreren Gründen.
Zum einen hat das Landesgericht Tokio über Antrag des Massenverwalters Dr. Wawrowski eine einstweilige Verfügung erlassen, die Rohrmoser die Umschreibung verbietet.
Zum anderen hat das Landesgericht Salzburg mit Beschluss festgestellt, dass Verfügungen Rohrmosers über die Marken rechtsunwirksam sind.
In den USA erfolgte zunächst problemlos die Umschreibung der Marken auf die Atomikversport.
Dann jedoch und daneben, ohne Prüfung der Sach- und Rechtsgründe, eine computermäßige Überschreibung, d.h.
da ist ein Computerfehler vorgelegen, auf die AGS, ohne dass damit die vorhergegangene Überschreibung auf Atomic Versport oder Atomic Austria aufgehoben worden wäre.
Ein Antrag, diese fraudulos beantragte Überschreibung wieder rückgängig zu machen, ist bereits im Laufen und wird nach einem Gutachten des damit befassten amerikanischen Korrespondenzanwaltes erfolgreich sein.
Dass die Marken seinerzeit nicht, und das wird auch immer wieder behauptet und berichtet, umschrieben wurden, was nunmehr vom Massverwalter Dr. Wawrowski nachgeholt werden muss, hat nichts mit einer falschen oder mit Versäumnissen der BAWAK zu tun.
Das beruht ausschließlich entweder auf einem bewussten seinerzeitigen Versäumnis Rohrmosers, nämlich der bewussten Unterlassung Rohrmosers in der Absicht, so vermuten wir es, eine Gläubiger zu schädigen.
Eine Einflussnahme der BAWAK, die Marken nicht umzuschreiben, ist niemals erfolgt.
Wir haben im Gegenteil auf die Umschreibung immer gedrungen.
Das war auch ein Bestandteil des seinerzeitigen Einbringungsvertrages der Trennung Privatfirma Roamoser-Einbringung in die Atomik vor Sport.
Da war diese Umschreibung der Marken eine wesentliche Bedingung und das ist auch von Roamoser unterschrieben worden.
Das heißt, alle Handlungen, die er danach gesetzt hat, haben daher auch zur Klage des Wasserverwalters gegen Roamoser auf Umtrieb im Konkurs usw.
Ist jetzt der finnische Amer-Konzern, also der Käufer von Atomic, in seinen Geschäftsmöglichkeiten in Österreich und im Ausland beschränkt dadurch oder nicht?
Nein, in keiner Weise.
In keinster Weise.
Der benutzt die Marken und verfügt über dieselben.
Atomic-Ski werden in aller Welt ungehindert ausgeliefert, bestätigt auch Masseverwalter Wawrowski.
Eine Stellungnahme von Rohrmoser Anwalt Bertram Maschke war bis jetzt nicht zu erhalten.
Sie hörten Herbert Hutter.
Wir kommen nach Italien.
Heute wird der größte Mafia-Prozess der italienischen Geschichte voll aufgenommen.
Der oberste Boss Toto Riina gilt als Drahtzieher des Mordes an Richter Giovanni Falcone im Mai 1992.
60.000 Seiten hat die Anklageschrift, fast 700 Zeugen sollen gehört werden.
Wichtig sind vor allem die Kronzeugen, die selbst Mafia-Mitglieder sind oder waren.
Mit einem Urteil bei diesem Monsterprozess ist erst in etwa eineinhalb Jahren zu rechnen.
Andreas Pfeiffer berichtet vom ersten Prozestag.
Das Gerichtsgebäude der kleinen Provinzhauptstadt Caltaniceta im Herzen Siziliens muttert heute wie eine belagerte Festung an.
Das gesamte Gebäude ist mit Soldaten umstellt.
Der Aufwand an Sicherheitsvorkehrungen ist nicht übertrieben.
Zum ersten Mal in der italienischen Justizgeschichte nimmt die gesamte Führungsspitze von Cosa Nostra auf der Anklagebank Platz.
Insgesamt 41 Mafiosi und ihr oberster Chef Salvatore Rina.
Auch der Gegenstand der Verhandlung hat nationalen Symbolwert.
Das Attentat auf Giovanni Falcone war das Ende des erfolgreichsten Mafia-Jägers der Nachkriegszeit.
Zugleich aber der Beginn eines neuen Aufbegehrens gegen das organisierte Verbrechen.
Die Gesprächsbereitschaft der sogenannten Pentiti, der reuigen Kronzeugen, vor allem aber auch der Fall der Omerta, jener Mauer des Schweigens, mit der die sizilianische Bevölkerung die Aktivitäten der Clans umhüllt hatte, führte zu beachtlichen Ermittlungserfolgen, unter anderem zur Festnahme Salvatore Rinas im Januar 1993.
Dieser gilt heute als der oberste Auftraggeber des Attentats und vieler weiterer Anschläge.
Neunmal wurde er bereits zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Die Verteidigungstrategie des sogenannten Bosses à la Bosse ist bei allen Prozessen dieselbe geblieben.
Reina hält sich für das Opfer gekaufter Kronzeugen.
Diesen Aspekt müssen wir vertiefen, euer Ehren.
Wer sind diese Kronzeugen und wer lenkt sie?
Früher gab es nur anonyme Briefe, heute werden sie unterschrieben.
Und sie wissen genau, dass man mit einer Unterschrift aus dem Kerker kommt, dass man Geld erhält, ein Gehalt und sogar eine Villa.
Kein Wunder, dass heute jeder als Kronzeuge auftreten will.
Dazu kommt, dass laufend neue Indizien auftauchen.
Erst vor drei Tagen wurde vor der kalabrischen Küste ein während des Zweiten Weltkrieges versenktes Schiff entdeckt, das 700 Tonnen TNT enthält.
Angeblich hat sich Cosa Nostra regelmäßig aus diesem Magazin des Terrors bedient.
Vermutlich stammt auch der beim Falcone-Attentat verwendete Sprengstoff aus diesem Wrack auf dem Meeresboden.
Ein zweiter Ermittlungsstrang, so verräter Oberstaatsanwalt von Calderniseta, führt von Palermo nach Rom in die Sphären der Politik.
Haben die Geheimdienste oder sogar hohe Politiker die Fäden beim Falcone-Attentat gezogen?
Solche Mutmassungen haben sich bislang noch nie zu juristischer Gewissheit verdichtet.
Und so spricht einiges dafür, dass die brennendste Frage der Mafia-Aufklärung auch bei diesem Prozess ohne Antwort bleiben wird.
Andreas Pfeiffer über den Jahrhundert-Mafia-Prozess gegen Toto Riina.
Nach Frankreich.
Auf 15 Prozent der Stimmen ist die rechtsradikale Front National von Jean-Marie Le Pen beim ersten Durchgang der französischen Präsidentenwahlen vor einer Woche gekommen.
Geprägt war der Wahlkampf Le Pens auch durch ausländerfeindliche Parolen.
Le Pen verlangt unter anderem, dass drei Millionen Ausländer nach Hause geschickt werden, um Arbeitsplätze für Franzosen freizumachen.
Am Rande einer Veranstaltung der Fro National ist gestern ein Marokkaner getötet worden.
Er wurde nach Angaben der Polizei von drei Skinheads in die eiskalte Seen gestoßen und ertrank.
Le Pen selbst will keinen Zusammenhang zwischen dem Tod des Ausländers und seinen ausländerfeindlichen Aussagen sehen.
Die anderen französischen Parteien sehen das naturgemäß anders.
Hans Woller aus Paris.
Wir haben gesehen, wie ein Mann ertrunken ist.
Man wird sehen, wie die Polizei mit den verschiedenen Zeugenaussagen zurechtkommt.
So zwei junge Franzosen, die gestern am Ende des ersten Mai-Defilés der rechtsradikalen Nationalen Front von Jean-Marie Le Pen nicht gesehen haben wollen, dass der Mann, ein 29-jähriger Marokkaner, der am Seinen-Ufer spazieren ging, von drei Skinheads bedroht geschlagen und letztlich ins Wasser geworfen wurde.
Drei Skinheads, die anschließend in der Masse der Demonstranten untertauchen konnten.
Frankreich steht heute Morgen unter dem Schock dieses Ereignisses.
Le Pen und die nationale Front waren mit ihren 15% Wählerstimmen so etwas wie eine gewöhnliche und banale Erscheinung in der politischen Landschaft Frankreichs geworden.
Und sie hatten gerade in den letzten Monaten alles getan, sich so salonfähig wie möglich zu zeigen.
Man hatte vergessen, dass Le Pens strikt ausländerfeindlicher und latent rassistischer Diskurs auch Taten zur Folge haben kann.
Empört und konsterniert zeigte sich Präsidentschaftskandidat Chirac angesichts dieser abscheulichen Tat, die unterstreiche, dass größte Wachsamkeit gegenüber allen Formen der Intoleranz geboten sei.
Erneut, so die sozialistische Partei heute, seien junge Menschen ermordet worden durch den Obskurantismus seines hasserfüllten und intoleranten Diskurses, die Reden Lepens hätten Hass und manchmal den Tod zufolge.
Menschenrechtsorganisationen forderten noch gestern ein künftiges Verbot aller Demonstrationen der Nationalen Front.
Le Pen selbst wies jede Verantwortung weit von sich und stellte sich mit einer kräftigen Krise Zynismus als Opfer dar.
Ein dramatischer Vorfall völlig außerhalb unseres Demonstrationszugs.
Die Nationale Front hat mit diesem Vorfall absolut nichts zu tun.
Ich muss feststellen, dass jedes Mal bei einer Großdemonstration der Nationalen Front, wie durch Zufall, ein solches Verdivär passiert.
In einer Agglomeration von 10 Millionen Einwohnern aber kann so ein Verdivär jederzeit vorkommen oder eben auch provoziert werden.
Der gestrige Gewaltakt im Umfeld Le Pens ist kein Einzelfall.
Mitte Februar bereits war in Marseille ein 17-jähriger Farbiger von Plakatklebern der Nationalen Front erschossen worden.
Hans Woller aus Paris.
Barings Bank, dieses Wort ist seit dem Krach der gleichnamigen englischen Bank zum Synonym geworden für finanzielle Spiel- und Hasardeur-Transaktionen.
Und der Name Nick Leeson ist zum Synonym für wahrgewordene Juppie-Spielertypen geworden, die mit Milliarden jonglieren und dabei entweder zu Strahlemännern werden oder wie im Fall Nick Leeson einfach auf die Nase fallen.
Heute hat die Barings Bank, die inzwischen von einer holländischen Finanzgruppe übernommen wurde, 21 führende Angestellte gefeuert.
Und Nick Leeson, der Übeltäter, sitzt weiterhin in Deutschland im Gefängnis, er wird möglicherweise nach Singapur ausgeliefert, Claudia Neuhauser berichtet.
Der Zusammenbruch der angesehenen Londoner Barings Bank vor zwei Monaten hat jetzt mit einiger Verspätung 21 Direktoren und Managern der Bank ihren Job gekostet.
Wir haben die Rücktrittsangebote von 21 Barings Mitarbeitern angenommen, teilte der holländische Direktor, dessen Finanzgruppe die Bank um ein symbolisches Pfund gekauft hatte, gestern lapidar mit.
Die Rücktritte erfolgten nicht freiwillig, sondern man hatte den Mitarbeitern die Kündigung angedroht.
Damit wird die anfängliche Version, dass der 28-jährige Nick Gleeson die Citibank de facto im Alleingang zu Fall gebracht hat, immer unglaubwürdiger.
Die holländische Finanzgruppe, die die Barings Bank nach ihrem Zusammenbruch gekauft hatte, war relativ rasch in einem internen Untersuchungsbericht zum Schluss gekommen, dass die Vorgesetzten von Nick Gleeson gewusst haben müssen, dass der derivaten Händler in Singapur Risikogeschäfte in großer Höhe für die Bank abgewickelt hatte.
Es waren auch nachweislich immer wieder große Geldsummen von Barings in London an den Derivatenhändler Leeson in Singapur überwiesen worden, sodass er die Risikogeschäfte für die Bank weiter abwickeln konnte.
Die internen Kontrollmechanismen der Bank haben nach Meinung der Holländer völlig versagt.
Trotzdem wollte die holländische Finanzgruppe den offiziellen Untersuchungsbericht der Bank von England abwarten, um endgültig urteilen zu können.
Aber die englische Staatsbank braucht nach eigenen Aussagen noch Wochen für ihren Bericht und so haben sich die Holländer entschlossen, alle Manager und Direktoren, die direkt oder indirekt mit den Derivatgeschäften Nick Leasons zu tun hatten, zu entlassen.
Begründet wurde diese drastische Aktion damit, dass das Vertrauen der Kunden in die Barings Bank nicht wiederhergestellt werden könne, wenn die Verantwortlichen für das Bankendesaster weiter im Amt blieben.
Die meisten der 21 gegangenen Mitarbeiter kommen aus der Londoner Zentrale von Barings.
Manager aus Barings-Zweigstellen in Tokio und Singapur sind aber ebenfalls betroffen.
Der 28-jährige Liesen kämpft in der Zwischenzeit in einem Gefängnis in Frankfurt gegen seine Auslieferung nach Singapur.
Heute wird ein deutsches Gericht darüber entscheiden, ob Nick Liesen weiter im Gefängnis bleiben muss.
Derzeit ist Liesen ja noch Untersuchungshäftling und kann daher nicht unbegrenzt festgehalten werden, ohne dass Anklage erhoben wird.
Die Behörden in Singapur haben einen tausendseitigen Untersuchungsbericht über Nick Leasons betrügerische Aktivitäten in der Barings-Zweigstelle in Singapur nach Frankfurt geschickt und ein Auslieferungsansuchen gestellt.
Dieser Bericht muss jetzt erst ins Deutsche übersetzt und vom Richter gelesen werden.
Die Entscheidung, ob dem Auslieferungsbegehren stattgegeben wird, kann also Monate dauern.
Ein Programmhinweis für heute Abend nun.
Sie haben es heute möglicherweise in den Nachrichten gehört, eine riesige Menschenmenge nützte in Mexikos Stadt den 1.
Mai, um gegen die Politik der Regierung zu demonstrieren.
Die katastrophale Wirtschaftslage, der Indianeraufstand in Chiapas, die Morde an Politikern, mehrere Seiten einer Krise, die ein ganzes Land erfasst hat.
Mexiko in der Krise.
Ein Journalpanorama unseres Korrespondenten Erwin Detling
um 18.20 Uhr in Österreich 1.
Jetzt noch historisches Seemittagschanal, unser Blick 50 Jahre in die Vergangenheit.
Zeitzeugen 1945.
Die Rot-Weiß-Rote-Armbinde hat bekundet, wir haben alle an unsere Leute der Widerstandsbewegung, haben wir diese Rot-Weiß-Rote-Armbinde ausgegeben.
War ein klares Zeichen, wir bekennen uns zu Österreich und haben auch mittels eines Senders, eines improvisiert gebauten Senders, unseres Freundes Franz Schwerzler, haben wir die Bevölkerung aufgerufen, die weißen Fahnen zu hissen.
Und siehe da, die Leute haben das also prompt befolgt.
Das heißt, es hat einer der Mann gesagt, hängen wie Savanen raus, Franzosen kommen.
Der gebürtige Prägenser Eugen Leising sollte, weil er dem Widerstand angehörte, am 21.
April 1945 von der Gestapo festgenommen und liquidiert werden.
Leising flüchtete und versteckte sich mehrere Tage in einer Höhle und später in einem Heustock.
Ende April 1945, als die Franzosen bereits knapp vor Bregenz standen, verließ Eugen Leising sein Versteck und versuchte, zusammen mit anderen Bregenz vor weiteren Zerstörungen zu retten.
Das Unglück geschah ja am Morgen des ersten Mai, als die Franzosen Bregenz bombardierten.
Und das heißt, Brand, also Phosphorstäbe abwarfen,
wo durch diese Klingbrände in den einzelnen Häusern in den Dachstühlen entstanden und schweren Schaden anrichteten.
Das sind ja etwa 80 Objekte gewesen, die zerstört wurden.
Und an jedem Morgen bin ich also mit meiner rot-weiß-roten Armbinde
bin ich hinaus, die Anton-Schneider-Straße, geschaut, was sich da tut, ob da schon Truppen im Anzug sind.
Dann habe ich beobachtet, mit eigenen Augen gesehen, wie ein Vorkommando von Marokkanern in die Stadt vorstieß.
Das war für mich ein sichtbares Zeichen, jetzt geht es umbrechen zu meiner Vaterstadt.
Ich bin dann in die einzelnen Luftschutzstollen gesprungen und habe die Leute, die dort
aufmerksam gemacht, es brennt in der Stadt an allen Ecken und Enden und es mögen alle Männer, die gehfähig sind, doch kommen und helfen.
Die letzte Feuerwehrmann muss aktiviert werden, es brennt an allen Ecken und Enden.
Eine schreckliche Situation.
Und dann kamen sie herein und was natürlich tragisch war, die folgenden Panzereinheiten, die fuhren dann über die wassergefüllten Feuerwehrschläuche
Ende der Aktion.
Es war ein schreckliches Zusehen.
Die wenigen noch intakten Feuerwehrschleiche wurden zerstört.
Es brannte und brannte weiter, bis die Häuser am Boden waren.
Ein Zeitzeuge 1945, heute aus Vorarlberg.
Es ist 12.49 Uhr, wir kommen zum Kulturbeitrag.
Als Hildegard Behrens vor genau zehn Jahren zum ersten Mal an der Wiener Staatsoper zu hören war, stand sie am Beginn einer internationalen Karriere.
Heute ist die deutsche Sopranistin aus dem internationalen Opernbetrieb nicht mehr wegzudenken.
Für ihre Treue zu Wien wird sie in diesen Minuten in der Wiener Staatsoper zur österreichischen Kammersängerin ernannt.
Susanna Bruckner hat vor der Verleihung mit Hildegard Behrens gesprochen und den folgenden Beitrag gestaltet.
Das ist eine große Freude, eine große Ehre, ganz besonders in Wien, das Haus, zu dem ich mich auch sehr hingezogen fühle, musikalischen, wunderbaren Stadt.
Das bedeutet mir sehr viel.
Hildegard Behrens, seine Spätstaterin, erst nach absolvierten Jus-Studium, beschloss sie ernsthaft Gesang zu studieren.
Dafür stellte sich der Erfolg prompt und unaufhaltsam ein.
Erstes Engagement in Düsseldorf, kurz darauf bereits die Debüts an Met und Covent Garden.
Bei den Salzburger Festspielen 1977 dann der internationale Durchbruch unter Herbert von Karajan als Salome.
Ich habe gelernt ganz früh in meiner Karriere, eben weil ich einen kleinen Sohn hatte,
mit wenig Zeit, mit wenig Ruhezeit auszukommen, auch vor einer Vorstellung zum Beispiel.
Und in dem Alter zweieinhalb, dreieinhalb Jahre sind Kinder lebhaft.
Da habe ich mir schon gedacht, also ich beneide sie und die Kollegin, die ja so ein oder zwei Tage vorher dann nicht mehr spricht und sich zurückzieht.
Aber tauschen möchte ich doch nicht mit ihr.
Ich bin ja besser dran.
Ich mache wirklich manchmal Sachen, das ist der reinste Wahnsinn.
Aber das ist ein Training, und das wächst wie beim Bodybuilding.
Wächst da auch so ein Muskel, mit dem man das auch noch bewältigen kann, und das auch.
Und wenn man im Kopf nicht panisch wird, wächst auch die Kapazität.
Einer der großen Höhepunkte ihrer Karriere war die Brünnhilde in einer Neuproduktion der Bayreuther Festspiele 1983.
Mit den Partien Isolde, Brünnhilde, Senta und Elsa baute Hildegard Behrens ihren internationalen Ruf als Wagensängerin aus.
Ihr Repertoire umfasst aber genauso Verdi, Strauss oder Mozart.
Mozart kriege ich kaum noch angeboten, weil
Ja, wahrscheinlich.
Und auch unter finanziellen Aspekten.
Man denkt, die ganz dicken Rollen werden natürlich höher dotiert.
Und wenn ich das sagen würde, ich möchte es aber so gerne, dann müsste ich schon, also handel nicht, zwei Elektras und dafür auch eine für die Lygie oder so.
Denke ich dann auch, muss ich auch ehrlich sagen, weil ich die anderen auch so liebend gerne singe, dann vergesse ich das auch.
Das geht auch bei mir eben nicht alles vom Kopf und so aus, klar müsste es.
Aber natürlich ist auch von der Sprache her,
ist von Wagner und Strauss in der Muttersprache am komplexesten, das ist ja ganz klar.
Seit dem Debüt an der Wiener Staatsoper als Leonore in Beethoven's Fidelio war Hildegard Behrens 55 mal im Haus am Ring zu hören.
In der Neuproduktion von Wagners Ring als Isolde, Elektra, Wozzeck-Marie, Tosca und Salome als diese auch heute Abend zu hören ist.
Es ist jetzt so, ich bin durch die familiären Umstände
haben wir unser Leben, das heißt Schulsitz und Steuersitz in New York jetzt schon eine ganze Weile.
Ich habe vorher auch mal in Paris gelebt und wenn es nur nach mir ginge, ich würde gerne nach Wien ziehen.
Neukammersängerin Hildegard Behrens.
Zu Journalschluss noch einmal zu den Kämpfen in Kroatien zum serbischen Angriff auf Zagreb.
Die neuesten Informationen dazu hat Helmut Opletal.
Wie berichtet war es kurz vor 10.30 Uhr heute Vormittag, als mehrere vermutlich von kroatischen Serben abgefeuerte Granaten in der Altstadt von Zagreb einschlugen.
Mehrere Geschosse detonierten auch auf dem Flughafen 10 Kilometer vor der Stadt.
Die Polizei der kroatischen Hauptstadt meldet nun, dass mindestens 50 Verletzte in die Spitäler eingeliefert wurden.
Auf Fernsehbildern, die vor etwa einer Stunde den europäischen Stationen zugespielt wurden,
sind auch mindestens drei Tote erkennbar.
Eine offizielle Bestätigung dafür steht jedoch noch aus.
Mehrere nach dem Granatenangriff gesperrte Straßenzüge von Zagreb wurden zum Mittag wieder für den Verkehr freigegeben.
Danke Helmut Opletal.
Damit endet das Mittagsjournal noch einige Kurzmeldungen.
Bosnien-Herzegowina.
In Sarajevo ist heute der Alarmzustand proklamiert worden.
Zuvor waren mehrere Granaten in der Altstadt eingeschlagen.
Gestern ist der offiziell vier Monate dauernde Waffenstillstand in Bosnien abgelaufen.
Jetzt besteht die Befürchtung, dass die Kämpfe wieder eskalieren werden.
Deutschland.
In Berlin und Hamburg ist es in der vergangenen Nacht zu Straßenschlachten zwischen Angehörigen der autonomen Szene und der Polizei gekommen.
Im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg ging die Polizei unter Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas gegen Randalierer vor, die Barrikaden errichtet und verschiedentlich Feuer gelegt hatten.
27 Polizisten wurden bei dem Einsatz verletzt.
Die Polizei nahm 123 Personen vorläufig fest.
Bei ähnlichen Vorfällen in Hamburg erlitten neun Polizisten Verletzungen.
Das von den Randalierern besetzte Gebäude wurde in der Früh geräumt.
Italien.
Unter starken Sicherheitsvorkehrungen hat heute der Prozess gegen den Mafia-Boss Salvatore Rijina begonnen.
Er wird beschuldigt, den Bombenanschlag gegen den Mafia-Richter Giovanni Falcone im Mai 1992 angeordnet zu haben.
Dabei waren Falcone, seine Frau und drei Polizisten ums Leben gekommen.
Außer Rijina sind weitere 40 Mafiosi angeklagt, neun von ihnen sind flüchtig.
Österreich.
Die katholischen Bischöfe Österreichs halten in Sankt Georgen am Lenksee in Kärnten eine außerordentliche Sitzung ab.
Bei der bis Freitag dauernden Tagung wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Zukunft des Wiener Kardinals Grohe zur Sprache kommen.
Grohe wird sexueller Missbrauch von Jugendlichen vorgeworfen.
Am Freitag werden der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz Johann Weber und der neue Erzbischof-Coadjutor von Wien Schönborn sich in einer Pressekonferenz den Fragen der Journalisten stellen.
In der nächsten Runde des Lotto 6 aus 45 gibt es einen Jackpot.
Am nächsten Sonntag werden im ersten Rang voraussichtlich etwa 50 Millionen Schilling zugewinnen sein.
Einen Jackpot Joker hatte in der vergangenen Runde ein einziger Spieler.
Er gewann 8,7 Millionen Schilling.
Noch ein Blick aufs Wetter.
Heute Nachmittag scheint im Großteil Österreichs die Sonne.
Auch die Wolken in Tirol, Salzburg und Oberösterreich lockern weiter auf.
Lebhafter, kühler Nordwind, Temperaturen zwischen 13 und 19 Grad.