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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Die detaillierte Information zur Mittagsstunde heute mit Manfred Kronsteiner.
Aus dem Inhalt.
Staribachers Sparpaket, ein Überblick.
Arbeiterkammer und ÖGB sagen Nein zu einer Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehalts.
Übernahme älterer Arbeitsloser in den Bundesdienst, die Aktion ist bereits beschlossen.
Schweres Fährunglück auf den Philippinen.
Bisher größter Gräberfund in Ägyptens Tal der Könige.
Mutmaßlicher Drahtzieher des japanischen Sektenterrors verhaftet.
Neonazi Prim vor einem Berliner Gericht.
Interview mit dem Bischof Komaritsa in Banyaluka.
Ein Schauspieler im Gespräch.
Gerd Voss, Burgtheaterstar.
All das und mehr nach einem Überblick über die wesentlichsten Nachrichten.
Georg Schalgruber hat die Meldungen verfasst und Nikolaus Riemerschmidt wird sie lesen.
Japan.
Im Hauptquartier der Aum-Sekte ist der Chef dieser Organisation, Shoko Asahara, verhaftet worden.
Er steht unter dem dringenden Verdacht, den Giftgasanschlag auf die U-Bahn von Tokio am 30.
März befohlen zu haben.
Damals sind zwölf Menschen ums Leben gekommen und mehr als 5000 verletzt worden.
Shoko Asahara ließ sich widerstandslos festnehmen und hat jede Schuld bestritten.
Österreich.
Heute haben die Hochschülerschaftswahlen begonnen.
Etwa 230.000 Studenten sind wahlberechtigt.
Sie entscheiden über ihre Vertretungen an den zwölf Universitäten, an den sechs Kunsthochschulen sowie im Zentralausschuss.
Die Beteiligung bei Hochschülerschaftswahlen ist üblicherweise sehr gering.
Zuletzt lag sie bei knapp mehr als 31 Prozent.
Die letzten Wahllokale schließen am Donnerstagabend.
Der ungarische Staatspräsident Arbert Göns ist heute zu einem dreitägigen Besuch in Österreich eingetroffen.
In politischen Gesprächen sind die europäische Integration und Sicherheitsfragen die Schwerpunkte.
Wien unterstützt die ungarischen Ambitionen, bis zum Jahr 2000 der Europäischen Union beizutreten.
Unstimmigkeiten im zwischenstaatlichen Verhältnis gab es zuletzt wegen der langen Grenzwartezeiten, ausgelöst durch verstärkte österreichische Kontrollen.
In der Versuchsanlage für die umstrittene Liuzell-Produktion der Lenzing AG in Oberösterreich gab es heute Nacht einen Brand.
Verletzt wurde niemand, der Sachschaden beträgt etwa zwei Millionen Schilling.
Brandlegung ist nach Angaben des Unternehmens auszuschließen.
Ursache des Feuers war eine Explosion, die sich bei einem Hochtemperaturversuch ereignete.
Dadurch fingen Kunststoffverkleidungen Feuer.
Nach etwa einer Stunde waren die Flammen unter Kontrolle.
Deutschland.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International prangert Fälle von Misshandlungen von Ausländern durch die deutsche Polizei an.
Dokumentiert werden etwa 70 Fälle grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlung.
Mehr als die Hälfte der Vorwürfe richtet sich gegen die Berliner Polizei.
Besonders kritisiert wird, dass den Aussagen von Beamten mehr Bedeutung zugemessen wird als denen der Opfer.
In Berlin hat heute der Prozess gegen den 47-jährigen Rechtsextremisten Arnulf Prim begonnen.
Prim gilt als einer der führenden Köpfe der deutschen Neonaziszene.
Die Anklage lautet unter anderem auf das Verwenden von Nazisymbolen.
Es gibt auch unbestätigte Spekulationen, Prim habe Beziehungen zur österreichischen Neonaziszene und kenne Hintermänner von österreichischen Briefbombenattentaten.
In der Nähe von Dortmund sind zwei Männer bei einem Sprengstoffanschlag ums Leben gekommen.
Ein dritter wurde schwer verletzt.
Der Sprengkörper ist offensichtlich in einem Auto explodiert.
Die Identität der drei Männer ist ebenso unbekannt wie die Hintergründe der mysteriösen Todesfälle.
Philippinen.
Eine Fähre, die zwischen zwei Inseln verkehrt, hat Feuer gefangen und ist untergegangen.
Mindestens 138 Menschen sind ums Leben gekommen.
Es gibt noch zahlreiche Vermisste.
Die Fähre war wahrscheinlich völlig überfüllt, sodass sich eine endgültige Bilanz des Unglücks kaum wird ziehen lassen.
Sahire.
Die Ebola-Epidemie fordert weitere Opfer.
Die Weltgesundheitsorganisation befürchtet für die nächsten Wochen neue Todesfälle.
Bisher sind offiziell 77 Menschen gestorben.
Ihren Ausgang genommen hat die Seuche in der Stadt Kikwit.
Heute gibt es zum ersten Mal unbestätigte Meldungen über Ebola-Verdachtsfälle in der Hauptstadt Kinshasa.
Gegen Ebola gibt es weder Heilmittel noch Impfungen.
Ägypten.
Im Tal der Könige von Luxor ist eine riesige Grabanlage aus der Pharaonern-Zeit entdeckt worden.
Sie umfasst mindestens 60 Grabkammern für die Söhne des legendären Pharaos Ramses.
Er hat im 13.
Jahrhundert vor Christus gelebt und soll 100 Söhne gehabt haben.
Ein führender amerikanischer Ägyptologe sagte, es sei dies das größte Grabmonument, das bisher im Tal der Könige gefunden worden ist.
Mehr dazu dann im Beitragsteil.
Zunächst jedoch zu den Wetteraussichten.
Die Frage an Peter Sterzinger.
Wie wird's?
Ja, die Luft strömt weiterhin aus Südwesten zu uns und sie wird allmählich feuchter.
Die Temperaturen steigen bis Donnerstag ein bisschen.
Dann dürften wieder kältere Tage folgen.
Zurzeit ist es nur im Westen stark bewölkt mit etwas Regen da und dort.
In der gesamten Osthälfte Österreichs bis hinunter nach Unterkernten scheint die Sonne.
Hier die aktuellen Meldungen.
Wien heiter 16 Grad, Eisenstadt wolkig 15, Südostwind 20 Kilometer pro Stunde, St.
Pölten heiter 13, Linz heiter 14, Salzburg wolkig 17 Grad, Innsbruck stark bewölkt 16, hier bläst jetzt starker Föhn, Bregenz leichter Regen 10 und Graz und Klagenfurt heiter 14 Grad.
Im Lauf des Nachmittags kommen die Wolken von Westen her nur sehr langsam voran.
In Niederösterreich, Wien und im Burgenland bleibt es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bis zum Abend sonnig.
Auch wenn, wie schon jetzt, hohe, dünne Wolken langsam durchziehen.
Zwar regnet es zeitweise in Vorarlberg, Tirol und auch Oberkernten, aber am Nordrand der Alpen macht sich doch der Föhn bemerkbar.
Hier reißt es immer wieder auf.
Und auch in Ostösterreich wird der föhnige Südwind demnächst deutlich stärker.
Die Nachmittagstemperaturen etwa 15 bis 21 Grad.
Die höchsten Werte gelten für Niederösterreich und das Burgenland.
Am Abend zieht es dann allmählich in ganz Österreich zu.
Die Regenschauer werden häufiger und reichen in der Nacht vom Westen über den Süden bis zum Alpenvorland.
In Wien dürfte es noch trocken bleiben.
Frost ist diesmal nirgends zu befürchten.
Morgen Mittwoch regnet es in der Früh im Großteil Österreichs, zumindest zeitweise.
Tagsüber werden daraus kurze Regenschauer, am Nachmittag auch Gewitter.
Dann lockert es in Vorarlberg und Tirol schon wieder auf, zwischendurch kommt aber auch anderswo die Sonne hervor.
Der Südwind wird lebhaft und die Temperaturen steigen ähnlich heute auf etwa 15 bis 20 Grad, in 2000 Meter Höhe auf 5.
Übermorgen Donnerstag dann starker Föhn, der im Gebirge stürmisch wird.
Etwas Regen in Vorarlberg und ein paar gewittrige Regenschauer im Raum Salzburg in Viertel sowie im Süden.
Es wird vorübergehend wärmer.
7 nach 12 zur Innenpolitik.
Finanzminister Staribacher hat gestern dem Ministerrat seine Budgetpläne für die nächsten drei Jahre vorgelegt.
Staribacher will bis 1998 insgesamt 85 Milliarden Schilling einsparen.
Das Budgetdefizit soll von heuer 102 Milliarden Schilling auf 93 Milliarden im nächsten Jahr sinken.
Erreichen will das Starre-Bacher mit einem Sparprogramm, das vor allem bei den Beamten, aber auch im Sozial- und Unterrichtsbereich ansetzt.
Ein Überblick über die einzelnen Maßnahmen jetzt von Josef Schweizer.
Ein wesentlicher Teil des Sparplans trifft die Beamten.
Die Personalkosten sollen für die aktiven Beamten nur um dreieinhalb Prozent pro Jahr steigen.
Die Planstellen sollen jährlich um ein Prozent verringert werden, und zwar durch Beschränkungen bei der Aufnahme neuer Beamter.
Die Beamten sollen später in Pension gehen.
Starrebacher will die für den Vorruhestand notwendige ärztliche Begutachtung zentralisieren.
Zweiter Teil des Sparplans, die Wirtschaftsförderungen.
Der Bund will sich auf die Förderungen der EU beschränken und nur die nötigsten Mittel aus der eigenen Kasse bezahlen.
Drittens, das Unterrichtsressort.
Weniger Lehrer, weniger Überstunden, Durchforstung der Lehrpläne, vor allem der Freigegenstände.
An den Universitäten will Starebacher, der ja auch über Studiengebühren nachdenkt, die Entgelte für das Lehrpersonal einfrieren und die Zahl der Lehraufträge senken.
Der vierte große Baustein des Sparplans ist der Sozialbereich.
Staribacher will die Saisonarbeitslosigkeit im Fremdenverkehr und in der Baubranche bekämpfen.
Thema Pensionen.
Mit neuen Anreizen soll Weiterarbeiten attraktiver werden als der Weg in die Frühpension.
Neue Einnahmen verspricht die Staribacher durch die Einführung einer Energiesteuer.
Sie soll 1996 mit fünf Groschen je Kilowattstunde Strom und Gas beginnen und in den nächsten Jahren weiter steigen.
Autofahrer sollen mit einer Autobahn-Maut zur Kasse gebeten werden.
Und auch die Besteuerung von 13. und 14.
Monatsgehalt bleibt für den Finanzminister auf dem Verhandlungstisch.
Um Protesten vorzubeugen, sollen diesmal die Sozialpartner mit eingebunden werden.
Die Regierung hat den Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen beauftragt, eine Budgetstudie zu erstellen.
Das Sparpaket soll die Neuverschuldung des österreichischen Bundeshaushalts bis 1998 von derzeit mehr als 4 Prozent auf 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken.
Damit würde Österreich die Voraussetzung für eine gemeinsame europäische Währung erfüllen.
Außerdem könnte die Zinsenlast für das Budget in Grenzen gehalten werden.
Schon jetzt sind drei Viertel der Neuverschuldung Zinsen für alte Schulden, nämlich 76 Milliarden Shilling.
Ohne Sparpaket würde der Zinsaufwand auf 120 Milliarden Shilling klettern.
Einen Fehler seines Vorgängers Ferdinand Latsina will der neue Finanzminister Andreas Staribacher auf alle Fälle vermeiden, nämlich jenen, zu spät und zu wenig mit den Sozialpartnern über sein Sparbudget zu sprechen.
Daher sind viele Voraussetzungen des neuen Budgets nur in Ansätzen vorhanden.
Vor allem im Sozialbereich, in der Arbeitsmarktverwaltung und bei den Pensionen fehlen noch genaue Angaben.
Hans Adler versucht im Gespräch mit dem Finanzminister darüber genaueres in Erfahrung zu bringen.
Herr Minister Staribacher, im Großen und Ganzen sind Ihre Sparabsichten ja bekannt, aber in den Details ist das eine oder andere offen.
Sie sprechen zum Beispiel bei den Beamten sehr wohl von Pensionsantrittsalter.
Bei den Pensionsversicherungen lese ich hier verstärkte Anreize zu höherer Erwerbstätigkeit.
Heißt das,
Lebensarbeitszeit verlängern, also die berühmten 35 Dienstjahre auf meinetwegen 40 anheben, oder heißt das ein höheres Lebensalter für den Antritt der Pension, also Frühpension für Männer statt 60, 62, 63, 65?
Ja, also geplant ist, und das ist die Intention der Bundesregierung, dass das tatsächliche Pensionsantrittsalter dem gesetzlichen näher gebracht wird.
Aber bei 60 Jahren bleibt es?
Da ist nicht intentiert, dass man da eine Änderung macht.
Dann, die Saisonarbeitslosigkeit, lese ich weiter, soll durch eine Überführung zur Dauerbeschäftigung gesenkt werden.
Ist das die Abschaffung der Wiedereinstellungszusagen im Bereich Fremdenverkehr oder Bauwirtschaft?
Nein, nein.
Also das sind eine Reihe von anderen Maßnahmen, in denen man also versuchen will, die Saisonarbeitslosigkeit an sich in den Griff zu kriegen, aber das von Ihnen Vorgeschlagene ist nicht vorgesehen.
Was haben Sie dann geplant?
Es ist so, bitte, da sind ja eine Reihe von Maßnahmen, die wir nicht nur mit dem Resort besprochen haben, sondern die auch bitte mit den Sozialpartnern zu besprechen sind und da bitte ich noch einmal um Verständnis, dass ich also da nicht über die Presse die Details bekannt geben möchte, bevor man hier das im großen
Hier lese ich, bei den Einnahmequellen, abgesehen von der Energiesteuer, eine Verbreiterung der Bemessungsgrundlage bei gleichzeitiger Senkung des Steuertarifs.
Ist darin die Einbeziehung des 13. und 14.
Monatsgehalts versteckt quasi?
Heißt das, die beiden Zusatzzahlungen werden voll besteuert, dafür wird insgesamt die Steuer etwas gesenkt, sodass übers Jahr etwas Ähnliches entsteht?
Nein, also das ist jetzt zu eng ausgedrückt.
Das betrifft nicht nur den 13. und 14.
Dezember.
Beim 13. und 14. darf ich Ihnen noch einmal sagen, es ist erstens im Rahmen eines Gesamtpakets nur daran gedacht, hier etwas zu machen.
Zweitens, die Änderungen, die von uns vorgeschlagenen Änderungen, würden nicht wesentlich aufkommenswirksam sein.
Es wird für das Budget die Veränderung der Besteuerung des 13. und 14. keine starken Mehreinnahmen bringen, sondern es geht darum, den mittleren und niedrigen Einkommen eine steuerliche Erleichterung, eine Entlastung auch beim 13. und 14. zu bieten.
und auf der anderen Seite die Einkommen in etwa über 40.000 auf der anderen Seite stärker zu belassen.
Herr Minister, ich danke für das Gespräch.
Danke Ihnen auch.
Der neue Finanzminister wird es jedenfalls schwer haben, seine Idee einer höheren Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehaltes auch tatsächlich durchzubringen.
Anlässlich der Hauptversammlung der Bundesarbeiterkammer haben heute nämlich die Vertreter der Arbeitnehmer, AK-Präsidentin Hostasch und ÖGB-Präsident Ferzetnitsch, vehement gegen eine höhere Besteuerung von Urlaubs- und Weihnachtsgeldstellung bezogen, Wolfgang Fuchs informiert.
Lore Hostasch, die Präsidentin der Bundesarbeitskammer, wird sich ihr Nein zu einer höheren Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehalts von der derzeit tagenden Hauptversammlung absegnen lassen.
Hier wird klar zum Ausdruck gebracht, dass eine einseitige Veränderung der Besteuerung
beim 13. und 14. für uns nicht denkbar ist.
Die besondere Besteuerung beim 13. und 14. für unsebständige Werbstätige ist ein Äquivalent der steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten bei den Selbstständigen.
Und hier kann es nicht zu einseitigen Maßnahmen kommen, sondern nur, wenn überhaupt, zu einer Diskussion im Rahmen eines gesamten Steuerpaketes und einer Steuerreform.
Ebenso ablehnend der ÖGB-Präsident die Botschaft von Fritz Fertzettnitzsch an den neuen Finanzminister Starrybacher.
Ich erhalte mich an das, was ich schon mehrfach gesagt habe, dass für mich eine Diskussion um den 13. und 14., wie sie in der Art und Weise, wie sie jetzt stattfindet, meiner Meinung nach völlig unakzeptabel ist.
Es ist ein ständiges Verwirrspiel.
Abgeschlossen ist der Reformprozess in der Arbeiterkammer, berichtete dann Lore Hostasch.
Ein paar Schlagworte.
Ohne Pflichtmitgliedschaft gibt es keine Kammern, ohne Kammern keine Sozialpartnerschaft.
Mehr Offenheit und Transparenz, Rechnungshofkontrolle, neue Subventionsrichtlinien und geringere Bezüge für die AK-Funktionäre.
Befragt, welche Auswirkungen das auf sie selbst hat, muss Präsidentin Hostasch die Hilfe ihres Direktors Josef Czerny zu Hilfe nehmen.
Ich habe jetzt Brutto 139.000 in etwa und ein paar Dinge.
Jetzt muss mir der Direktor helfen.
Ich habe noch nicht angeschaut, wie sich die Reduktion auswirken würde, wenn wir diese neuen Richtlinien ab 1.1.96 beschließen werden.
Der neue Vorschlag würde bedeuten, Sektionschefgehalt in der höchsten Verwendungsgruppe, letzte Gehaltsstufe, plus eben 60 Prozent für die größte Arbeiterkammer, in Bruttobeträgen 129.800 etwa.
Also etwa 10.000 Schilling weniger als der jetzige Grenzbetrag in Wien.
Auch der Direktor soll ab 1.1.96 um 10 Prozent weniger verdienen.
Nähere Details will die Arbeiterkammer zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
Reporter war Wolfgang Fuchs.
Im vergangenen Herbst hat die Bundesregierung eine Initiative für die Aufnahme älterer Arbeitsloser in den Bundesdienst angekündigt.
In der gestrigen Ministerratssitzung wurde die Aktion nun tatsächlich beschlossen.
Der Beamte des Staatssekretär Karl Schlögl wünscht sich, dass dies Beispielgebend sein könnte für andere öffentliche Dienste, Körperschaften und die Wirtschaft.
Gisela Hopfmüller hat den Staatssekretär Schlögl befragt, wie die Aktion konkret funktionieren soll.
Das soll konkret dadurch funktionieren, dass ältere Arbeitslose, die länger als zwölf Monate arbeitslos gewesen sind und die über dem 50.
Lebensjahr sind, die Möglichkeit haben, beim Bundeskanzleramt anzusuchen,
Und alle Ministerien haben dann die Möglichkeit, diese älteren Arbeitslosen in ihren Bereichen aufzunehmen.
In welchem Umfang sollen denn solche Arbeitslose, die älter als 50 sind, vom Bund eingestellt werden?
Derzeit haben wir geplant, dass 150 Planstellen dafür zur Verfügung stehen.
Diese 150 Planstellen sind nur für das Jahr 1995 geplant.
Und wie viele sollen es denn in den folgenden Jahren sein?
Ich möchte mich auf eine Zahl nicht festlegen, es sollen aber deutlich mehr sein, mindestens eine Verdoppelung.
Angesichts einer Arbeitslosenrate in der Gruppe der 50-59-Jährigen von Österreich weit etwa 9 Prozent, ist das in Wahrheit nicht nur eine Alibi-Aktion?
Nein, es ist keine Alibi-Aktion.
Es ist ein erster Beginn und es soll deutlich dokumentieren, dass der Bund bereit ist, hier auch älteren Arbeitslosen die Möglichkeit zu geben, eine Anstellung zu finden.
Bisher war ja das nicht der Fall.
Bisher hat man ja als älterer Mensch kaum die Möglichkeit gehabt, im Bund eine Beschäftigung zu finden.
Hier ist eine deutliche Trennung eingeleitet worden.
Ist diese Aktion eigentlich berufsmäßig irgendwie eingegrenzt?
Nein, wir wollten sie ganz bewusst berufsmäßig nicht eingrenzen.
Insgesamt ist der Staat als Arbeitgeber doch sehr deutlich auf Sparkurs.
Erst gestern hat Finanzminister Staribacher wieder angekündigt, im Zuge des nächsten Sparpaketes muss besonders bei den Beamten wieder eingespart werden.
Wie passt denn das mit dieser Aktion zusammen?
Sparen ist wichtig und ist ein oberstes Prinzip der österreichischen Bundesregierung.
Und natürlich muss vor allem auch im öffentlichen Dienst bei den Beamten eingespart werden.
Aber sparen kann nicht das ausschließliche Prinzip sein.
Wir haben auch die Aufgabe, in Sozialbereichen hier deutliche Signale zu setzen und im Bereich der älteren Arbeitslosen ist es notwendig und wichtig, dass der Bund bereit ist, auch über den Sparkurs hinaus Maßnahmen zu setzen.
Wie viel Geld ist eigentlich für diese Aktion zur Verfügung gestellt?
Der Geldbetrag in der Höhe ist
weil jedes einzelne Ministerium aus ihrem eigenen Ressort die Personalausgaben bedecken muss.
Beamtenstaatssekretär Karl Schlögl im Gespräch mit Gisela Hopfmüller.
12.19 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Wieder einmal ein Fährunglück, wie so oft auf den Philippinen, wieder zahlreiche Todesopfer, eine Vielzahl von Vermissten, doch es wird wohl tagelang unklar bleiben, wie viele Opfer das Unglück tatsächlich gefordert hat.
Denn, wie auf den Philippinen üblich, war die Unglückssphäre mit Menschen förmlich vollgepfropft, überfüllt, näheres von Johannes von Donani.
38 Passagiere, so viel steht bisher fest, haben den Brand an Bord der Fähre von Manila nach Lucena überlebt.
38 Tote sind bisher geborgen worden, doch die Opferliste dürfte sich noch um viele Namen verlängern, denn die Behörden fürchten, dass mindestens 300 Menschen an Bord der Fähre waren, etwa 100 mehr als erlaubt.
Am Ende dürften es rund 150 Tote sein.
Was den Brand auslöste, ist unklar.
Der Notruf der Fähre heißt es in Manila sei unklar gewesen.
Eine Kollision wird aber ausgeschlossen.
Viele Schiffe auf den Philippinen erfüllen selbst die geringen Sicherheitsstandards der Regierung nicht.
Sie sind, das haben philippinische Inspektoren immer wieder festgestellt, lebende Todesfallen.
Immer wieder hat die Regierung in Manila nach schweren Unglücken diese Standards verschärft.
Geholfen hat es, wie vermutlich auch der heutige Fehrbrand und seine Opfer beweisen werden, kaum etwas.
Soviel über das Fehrunglück auf den Philippinen.
Er ist fast blind und wirkt eher unscheinbar, doch er gilt als Drahtzieher des japanischen Sekten-Terrors.
Shoko Asahara, der nunmehr verhaftete Führer der Aum-Sekte, soll den Mordanschlag in der Tokiota-U-Bahn vom 20.
März organisiert haben.
Zwölf Tote und 5000 Verletzte hat dieses Giftgasattentat gefordert.
Die japanischen Behörden wurden Asaharas nun am Fuße des Fujiyama habhaft, im Hauptquartier seiner Sekte.
Jens-Peter Marquardt aus Tokio.
Glauben Sie wirklich, dass ein Halblinder so etwas tun kann?
Mit diesen Worten wies Guru Shoko Asahara heute bei seiner ersten Vernehmung alle Vorwürfe zurück.
Die Polizisten haben in den vergangenen Wochen auf dem Gelände der Sekte tonnenweise Chemikalien sichergestellt, darunter auch all die Grundstoffe, die man braucht, um Sarin herzustellen.
Nach den Ermittlungen war es dieses in Deutschland erfundene Kampfgas, das bei dem Anschlag zum Einsatz kam.
500 Polizisten waren im Morgengrauen ausgerückt, um den 40 Jahre alten Guru unter Mordverdacht zu verhaften.
Sie fanden ihn am Fuße des Berges Fuji, 100 Kilometer westlich von Tokio.
Dort liegt das riesige Hauptquartier der Sekte mit Fabrikgebäuden, Trainingshallen und Wohnungen.
Im Gebäude Nummer 6 wurden die Ermittler fündig.
Dort ist die Residenz des Gurus.
Er saß allein in einem kleinen Raum, in einem versteckten Zwischengeschoss.
Im Lotus-Sitz meditierend, bekleidet mit einem schlafanzugartigen Purpur-Gewand, ließ er sich widerstandslos festnehmen.
Einem Arzt, der ihn untersuchen wollte, sagte der Guru allerdings, rühren Sie mich nicht an, nicht einmal meine Jünger dürfen meinen Körper berühren.
Ein Sprecher der Sekte hatte zuvor erklärt, Asahara sei schwer krank.
Heute, bei seiner Festnahme, schien er recht gesund zu sein.
Kurz nach der Verhaftung war der japanische Premierminister vor die Kameras getreten.
Erleichtert, sagte Tomiichi Murayama.
Die Ermittlungen haben heute ihren Höhepunkt erreicht.
Ich bedanke mich bei der Polizei, aber auch bei unseren Bürgern, deren Hinweise diesen Erfolg erst möglich gemacht haben.
Die Polizei wusste seit langem, wo sich der Guru auffällt, aber sie hat gezögert, ihn festzunehmen, weil die Ermittler als Vergeltung neue Terroranschläge fürchtet.
Doch seit gestern sitzt der Mann in Haft, der das U-Bahn-Attentat organisiert und geplant haben soll.
Yoshihiro Inoue, 25 Jahre alt, der sogenannte Geheimdienstminister der Sekte.
Nach seiner Festnahme war sich die Polizei sicher, dass sie die Infrastruktur der Sekte zerschlagen hat und die Gefahr neuer Anschläge geringer geworden ist.
Regierungschef Murayama mahnte die Japaner heute trotzdem noch einmal zur Vorsicht.
Wenn Guru Asahara als Mörder verurteilt wird, erwartet ihn in Japan die Todesstrafe.
Soeben heißt es in einer Agenturmeldung im Tokioter Rathaus sei eine Paketbombe explodiert.
Nähere Informationen gibt es noch nicht.
Zurück nach Europa.
In Straßburg tagt ab heute das Europarlament.
Auf dem Programm steht eines der dringendsten Themen der EU, die GASP.
Das Kürzel steht für Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik.
Die GASP betrifft die empfindlichsten und zugleich schwierigsten Anliegen der Mitglieder, ihre politische und militärische Sicherheit.
Im Falle Österreichs und der anderen drei Neutralen natürlich auch die Neutralität.
Spannungen gab es schon im Vorfeld.
Die zuständige EU-Parlamentskommission verlangt die militärische Beistandspflicht.
Das würde der Abschaffung der Neutralität gleich kommen.
Aus Brüssel dazu Günther Schmitt.
In 14 Tagen beginnen die 15 EU-Länder gemeinsam mit der Europäischen Kommission und zwei Vertretern des Europaparlaments mit ihren Beratungen, was alles an der Union reformbetürftig ist.
In dieser Woche erstellt das Europaparlament seine Wunschliste dafür.
Und diese Liste wird lang sein.
Ein Punkt, der für Österreich als neutralen Staat besonders interessant ist, ist die GASP, die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik.
Da gab es ja Bestrebungen in den künftigen Unionsvertrag, eine militärische Beistandsverpflichtung hinein zu reklamieren.
Unter Hinweis darauf, dass ja im bestehenden Vertrag, der auch von den Neutralen unterschrieben wurde, langfristig eine gemeinsame Verteidigungspolitik vorgesehen ist.
Dieser Vorstoß ist nach Debatten vor allem in der sozialdemokratischen Fraktion abgewährt worden.
Was jetzt in einem Entschließungsantrag übergeblieben ist, das können auch die österreichischen Koalitionsparteien mittragen.
Gemeinsame humanitäre, diplomatische oder militärische Aktionen sollen in Zukunft durch eine qualifizierte Mehrheit der Mitglieder beschlossen werden, wobei kein Land verpflichtet werden soll, sich daran zu beteiligen, wenn es dies nicht wünscht.
Im Klartext kein Einzelstaat, neutral oder nicht
kann etwas blockieren, wird aber auch zu nichts gezwungen.
Diese Zugeständnisse an die Neutralen heißen aber nicht, dass die Mehrheit die Meinung aufgegeben habe, dass die langfristig angestrebte gemeinsame Verteidigungspolitik die Grenzen der Union gewährleisten soll.
Dazu schlägt der Entschließungsantrag vor, dass die WEU, die Westeuropäische Union, die derzeit ein Schattendasein zwischen EU und NATO führt, in die Union eingehen sollte.
Der Generalsekretär der WU sollte Mitglied der EU-Kommission werden, lautet der Vorschlag.
Ein Bericht von Günter Schmidt.
Beim UNO-Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag war für heute eine wesentliche Entscheidung angesetzt.
Jene der Übernahme eines Ermittlungsverfahrens gegen den Serbenführer Karacic.
Ihm und weiteren Führern der bosnischen Serben wird Völkermord vorgeworfen.
Eine Übernahme des Verfahrens durch die UNO-Richter lässt die Anklageerhebung noch für dieses Jahr erwarten.
Veronika Sayer mit Details.
Die Anklagebank hinter kugelsicherem Glas ist noch leer, aber mit der heutigen Entscheidung soll die Anklageerhebung gegen die bosnischen Serbenführer Karacic, Mladic und Stanisic ein Stück näher rücken.
Sarajevo hat eine parallele Prozessführung aufgegeben und damit erhielt das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag die alleinige Verantwortung.
Schon für die Vorerhebungen legte der oberste Ankläger Richard Goldstone eine lange Liste vor.
Sie lässt sich grob in drei Gruppen einteilen.
Die erste umfasst Völkermord, Vertreibungen und die Zerstörung von Kulturdenkmälern.
Die zweite ist das sogenannte Sarajevo-Paket und betrifft die Belagerung der Stadt, die Morde durch Scharfschützen, die Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser sowie den Beschuss von Hilfskonvois, humanitäre Organisationen und der UNO.
Für alle diese Verbrechen wird die persönliche Verantwortung der drei Serben für ermittelt.
also inwieweit Präsident Karadzic, Armeechef Mladic und Polizeiminister Stanisic direkte Befehle nachgewiesen werden können.
Die dritte Gruppe betrifft Verbrechen von Untergebenen, die unter dem Kommando der obersten Führung standen, etwa Lagerkommandanten und Wächter von Omarska und Maniaca.
Gegen diese wird ebenso wegen Völkermordes Mordes und ethnischen Säuberungen ermittelt, aber auch wegen Misshandlungen von Zivilisten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Hauptankläger Goldstone will vor allem zwei Beweisketten vorlegen, den planmäßigen und systematischen Charakter der ethnischen Säuberungen in Bosnien und die lückenlose Kette von der persönlichen Verantwortung, vom Erfüllungsgehilfen bis an die politische und militärische Spitze.
Mit der Anklageerhebung werden die internationalen Steckbriefe gegen Karadzic, Mladic und Stanisic aufgestellt.
Goldstone glaubt noch in diesem Jahr, den Prozess eröffnen zu können.
Die Vorbereitung gegen bosnische Kroatenführer soll in Kürze veröffentlicht werden.
Prozessankündigungen für die bosnischen Serben, Aussicht auf Belohnung für Belgrad.
Charles Frazier, der Vertreter der USA in der Kontaktgruppe, ist mit neuen Vorschlägen zum serbischen Präsidenten gekommen.
Wenn Milosevic den Staat Bosnien-Herzegowina formal anerkenne, würden die Sanktionen gegen Rest-Jugoslawien für 200 Tage ausgesetzt.
Handel, Transport und Geldverkehr werden in dieser Zeit wieder frei.
Nach dem Verlust von Westlawunien könnte Milošević diesen Etappensieg gut gebrauchen.
Eins vor halb eins.
Seit der erfolgreichen Wiedereroberung von Westslawonien durch kroatische Truppen anfangs Mai hat sich im Gegenzug die Situation der Kroaten im serbisch besetzten Nordbosnien dramatisch verschärft.
Unter anderem wurden mehrere Priester und Nonnen getötet und der katholische Bischof von Banja Luka, Franjo Komarica, befindet sich in seinem Bischofssitz seit mehr als einer Woche unter Hausarrest, wie er im Telefonat mit Fritz Pesata bestätigt.
Ja, wir stehen hier alle unter Hausarrest.
Leider Gottes ist die Situation mit uns hier wirklich sehr dramatisch.
Wir fühlen uns hier wirklich verlassen von allen denjenigen, die uns als Menschen akzeptieren sollen und entsprechend auch uns verteidigen sollen, unsere Grundmenschenrechte.
Wie lange schon, Herr Bischof, stehen Sie unter dieser Situation?
Wie lange sind Sie schon in Hausarrest?
Ja, die letzten Tage, also eine Woche praktisch,
etwas mehr geschehen bei uns hier, furchtbare Sachen.
Die Kirchen werden zerstört, total vernichtet.
Sie haben gehört, dass auch Klos, Franziskaner Klose und Wallfahrtskirche am Petritschewatz auch völlig zerstört ist, dass die Franziskaner vertrieben sind, dass auch die Ordensschwestern aus zwei alten Klösser
aus Bosanski Aleksandrovac und Nowatopola auch gewaltsam vertrieben sind.
Jetzt ist am Freitag furchtbares passiert, dass auch die Cezanne-Wallfahrtsorte in Benjaluca, das ist da am Rande von Benjaluca, das ist die Cezanne-Wallfahrtsorte der heiligen Kleine Theresia vom Kind Jesu, das völlig zerstört ist und das Pastoralzentrum ausgebrannt ist.
und dass der Priester und der Hüter des Wallfahrtsortes ausgebrannt ist, auch gemeinsam mit einer der Schwestern.
Das heißt, er wurde erschossen und nachträglich angezündet und verbrannt.
Ja, wir haben gestern sie begraben.
Nun herrscht wirklich eine große Panik unter den Menschen hier.
Wir sind hier ohne Gottes Häuser geblieben.
Wir bitten alle zuständigen hier Gremien, uns wirklich zu beschützen, uns zu sagen, was sie mit uns vorhaben, uns zu sagen, wo und an wen wir uns schuldig gemacht haben.
Wir hatten alles unternommen bis jetzt, wirklich friedlich mit unseren Nachbarn zu leben.
Weswegen passiert das alles mit uns?
Warum?
Warum hat man das scheinbar doch geplant?
uns einfach als katholische Gemeinde, als katholische Kirche, als katholische Diözese einfach aus diesen Gebieten auszuradieren, auszutreiben?
Wieso kann die katholische Kirche in Österreich, in Deutschland, in Italien, in Europa zulassen, dass eine Diözese völlig unschuldig, total vernichtet wird hier, vor euren Augen?
Nicht einmal eine Stunde Entfernung von Österreich.
Eine Stunde Entfernung von Italien.
Wir fragen auch Gott.
Wir fragen auch die Menschen.
Wir fragen auch Brüder und Schwestern im Glauben.
Wir fragen auch unsere Nachbarn.
Warum?
Warum?
Wo sind wir schuldig?
Herr Bischof, sehen Sie einen direkten Zusammenhang zwischen der Rückeroberung oder Befreiung Westslawons durch kroatische Truppen und Ihrer jetzigen Situation?
Soweit die Schilderungen und Appelle des Bischofs von Banja Luka, Franjo Komarica.
In Berlin hat heute der Prozess gegen einen führenden Neonazi begonnen.
Der 47-jährige Arnulf Prim hat sich wegen 15 gegen ihn erhobenen Anklagepunkten vor Gericht zu verantworten.
Die wichtigsten ihm vorgeworfenen Delikte sind Verstöße gegen das Waffengesetz, die Bildung bewaffneter Haufen, die Verwendung von NS-Symbolen.
Ihm werden auch Beziehungen zur österreichischen Neonazi-Szene und Kontakte zu Hintermännern der Briefbomben-Attentate nachgesagt, bisher allerdings unbestätigterweise.
Mehr über den Berliner Prozess gegen Prim jetzt von Paul Schulmeister.
Bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe drohen dem Neonazi Arnulf Prim, gegen den heute Vormittag unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen ein Prozess vor der Staatsschutzkammer des Berliner Landgerichts begonnen hat.
Prim ist eine der Hauptfiguren der Berliner Neonazi-Szene.
Im vergangenen August war er festgenommen worden, als er in seiner Wohnung 25 Gesinnungsfreunde versammelte.
Sie hatten offenbar die Absicht, linksgerichtete Gegendemonstranten anzugreifen,
die gegen einen geplanten Gedenkmarsch am Todestag von Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess protestieren wollten.
In Pryms Wohnung fand die Polizei einen Molotow-Cocktail, 220 Gramm Sprengstoff, Luftdruckgewehre, Gaspistolen sowie Munition.
Dem 47 Jahre alten Arnulf Prym werden insgesamt 15 Straftaten angelastet, darunter zahlreiche Propagandadelikte,
wie die Verwendung von Nazisymbolen, die Bildung bewaffneter Haufen, so heißt es in der Anklageschrift, Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie die Verunglimpfung der Bundesrepublik Deutschland.
Priem habe den damaligen Bundespräsidenten von Weizsäcker und Bundestagspräsidentin Süßmuth als, so wörtlich, Demokröten beleidigt und erklärt, er würde lieber Unwissende erleuchten, beispielsweise den Bundestag mit einem Flammenwerfer.
Die ausländerfeindlichen Ausschreitungen von Rechtsextremisten in Hoyerswerda soll er als Selbstreinigungsprozess begrüßt haben.
Eine Zeitlang wurde Priem auch mit den Briefbombenattentaten in Österreich Ende 1993 in Zusammenhang gebracht.
Medienberichte, er solle sich damals in Österreich aufgehalten haben, wurden allerdings nicht bestätigt.
Prim rühmte sich zwar mehrfach seiner Kontakte zur österreichischen Neonazi-Gruppe FAPO, doch spielt dieser Komplex in der Anklageschrift keine Rolle.
Prim war auch Berliner Landesvorsitzender der inzwischen verbotenen Neonazi-Organisation Deutsche Alternative.
Er gründete den heidnisch-germanischen Asgard-Bund,
Vertrieb einen offenbar erfolgreichen germanischen Kalender und Neonazi-Videos.
Vor Gesinnungsfreunden präsentierte sich der Angeklagte gerne als wertiger, langhaariger Germane in Lederkluft.
Anrufer bei seinem Berliner Telefonanschluss im Finger akustisch mit Maschinengewehrfeuer.
Auch wenn Arnulf Priem offenbar theatralig liebte, die deutschen Behörden, die seit etwa zwei Jahren wesentlich schärfer gegen die rechtsextremistische Gefahr vorgehen,
nahmen den Möchtegern Germanen ernst.
Der Prozess, zu dem zahlreiche Kamerateams gekommen waren, könnte bereits morgen mit dem Urteilspruch zu Ende gehen.
Ein Radiotipp für heute Abend.
Im Journal Panorama geht's heute um die Zweite Republik und ihr Gegenteil.
Österreich im Schatten von Rechtsextremismus und politischer Gewalt.
So der Titel einer Podiumsdiskussion, in der es vor allem um Heiders Konzept einer Dritten Republik und um die Ursachen des politischen Terrors in Österreich ging.
Eine Zusammenfassung dafür hören Sie heute im Journal Panorama ab ca.
18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
Auf Einladung der Grünen befindet sich derzeit der Chefredakteur der russischen Zeitung Izvestia, Igor Golembjovsky in Wien.
Die Izvestia war in kommunistischen Zeiten die Zeitung des Obersten Sowjets, jetzt ist sie eine unabhängige Zeitung und der Besitzer ist eine Aktiengesellschaft.
Die Izvestia steht heute den Reformen nahe, ist aber dennoch gegenüber Präsident Jelzin und seiner Politik kritisch eingestellt und verurteilte etwa vehement den Krieg Russlands in Tschetschenien.
Über die aktuellen politischen Fragen, so zum Beispiel die Präsidentschaftskandidatur Michael Gorbatschows, sprach Alfred Schwarz mit dem Izvestia-Chefredakteur.
Die Ankündigung des ehemaligen sowjetischen Präsidenten und Perestroika-Erfinders Gorbatschow bei den Präsidentenwahlen im nächsten Jahr zu kandidieren, kosten den Izvestia-Chefredakteur nur ein müdes Lächeln.
Der Gorbatschow-Mythos sei vorbei, so Golembjowski.
Die Chancen Gorbatschows, neuer Präsident Russlands zu werden, stünden gleich null.
Ich glaube, dass die Chancen von Gorbatschow für den Präsidentenposten sehr nahe der Null sind.
Die Autorität Gorbatschows in Russland ist äußerst niedrig.
Ich weiß, dass im Westen ein gewisses politisches Gewicht bewahrt hat, aber in Russland nicht.
Russland müsse sich entscheiden, so Golembjowski weiter, welchen Weg es gehen wolle.
Den Weg zurück oder den Weg nach vor.
Und den Weg nach vor repräsentiert immer noch, trotz des Tschetschenienkrieges, Jelzin.
Einfach deshalb, weil es keinen attraktiven Gegenkandidaten gäbe.
Anders sieht Golembjowski die Ausgangsposition für die Parlamentswahlen im Dezember.
Die Demokraten haben ja vor kurzem wieder einen neuen Block präsentiert mit dem Namen Russlands Haus, um Ministerpräsident Tschernomyrdin, um die eher marktwirtschaftlich orientierten Wähler zu bedienen.
Gleichzeitig entsteht aber auch ein eher links gehaltener Block um Parlamentspräsident Rybkin, der die links-konservativen, aber dennoch demokratisch orientierten Kräfte ansprechen soll.
Weiters gibt es noch immer die eigentliche Reformpartei, Russlands Wahl des ehemaligen Ministerpräsidenten Gaidar.
Diese bewusst herbeigeführte Spaltung der Demokraten hält Kolumbioski schlichtweg für einen Witz.
Die Parteien von Chernomyrdin und Rybkin sind eine Fata Morgana, ein Rückfall in das traditionelle sowjetische Denken, als man dachte, man könne alles von oben machen.
Und wenn Yeltsin jetzt erklärt, es werden hier zwei Blöcke gegründet, nur deshalb, weil einer allein sehr groß wäre, dann ist das eher für Humoristen.
Leider, so fügt Golembjowski dazu, könne sich der demokratische Bloc wie schon früher nicht einigen.
Und zwar hauptsächlich wegen der persönlichen Ambitionen der demokratischen Politiker.
Und deshalb werden die Demokraten, so prophezeit der Chefredakteur Daisvestia, die Parlamentswahlen auch zu Recht verlieren.
Für den Widerstand Russlands gegen eine Osterweiterung der NATO hat Golembjowski eine einfache Erklärung.
Die Sache ist die, dass die Macht versteht, dass sie in den Massen an Popularität verliert.
Man versucht deswegen Parolen einer nationalistischen Opposition auszunützen.
Und das Hauptprinzip dieser neuen Politik ist, den Platz Russlands wiederherzustellen, den seinerzeit die UdSSR eingenommen hat.
Also zu zeigen, dass Russland im Stande ist der Politik der USA, der Europäischen Union,
Und alles das wendet sich vor allem an den Konsumenten in Russland in viel höhere Masse als im Ausland.
Insgesamt, so schätzt Kolumbioski, braucht Russland noch etwa fünf Jahre, um zu einem zivilisierten Staat zu werden, eine zivilisierte Gesellschaft aufzubauen.
Eine Hoffnung sollen da die neuen Unternehmer sein, die trotz der Probleme mit der Mafia immer mehr Einfluss in der Politik bekommen und so den gesellschaftlichen Motor von morgen darstellen könnten.
20 für 1 in die USA.
Eine mächtige amerikanische Organisation ist ins politische Zwielicht geraten.
Die National Rifle Association, NRA, die Dachorganisation all jener Gruppen, die das freie Recht auf Waffenbesitz verteidigen.
Ihr politischer Gegner war bisher vor allem der demokratische Präsident Clinton, der sich vehement für eine Beschränkung des freien Zugangs zu Waffen einsetzt.
In den vergangenen Monaten hat sich der ärgerter NRA aber zusehends gegen jene Behörden gewandt, die ihnen als Vertreter von Recht und Ordnung eigentlich nahestehen müssten.
Den Beamten von FBI, Nationalgarde und Amt für Feuerwaffen.
Ihnen wirft die NRA vor, den freien Bürgern der USA immer mehr Grundrechte wegnehmen zu wollen.
Eine politisch brisante Argumentation, die auch im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag von Oklahoma City zu hören war.
Das hat der NRA jetzt heftige Kritik eingebracht und den Vorwurf, extremistisch zu sein.
Mehr von Agathe Zupan.
Dass der Anschlag auf das Regierungsgebäude in Oklahoma City vor vier Wochen die Tat paramilitärischer Rechtsextremisten gewesen sein dürfte, hat vielen Amerikanern eines bewusst gemacht.
Die bedingungslose Unterstützung des freien Waffentragens und blinder Hass auf den Staat liegen manchmal nahe beisammen.
Die NRA, die National Rifle Association, vertritt all jene, die die Waffe als Teil ihrer Bürgerrechte sehen.
Und das sind in den USA viele und oft politisch einflussreiche Leute.
Dass manche dieser Leute das FBI und die Beamten des Büros für Feuerwaffen als Bande von Gaunern und Gangstern bezeichnen, als Nazi-Schergen und Leuteschinder, das hat Unruhe hervorgerufen und das Image der NRA beschädigt.
Viele machen sie verantwortlich für ein Klima im Lande, in dem Gewalt als Mittel zur Problemlösung akzeptabel geworden ist.
Die NRA wiederum sieht sich zum Sündenbock gemacht von einem Staat, der seine Feinde schont und seine Bürger kneben will.
Der frühere Präsident George Bush hat seine lebenslange Mitgliedschaft in der NRA unter großer Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zurückgelegt.
Bush ist zwar politisch konservativer Republikaner wie die meisten NRA-Mitglieder,
den Kurs seiner Konfrontation mit der Staatsmacht will er aber nicht mittragen, hat er gesagt.
Kritik an Art und Intensität von Polizeieinsätzen, auch von den politisch Konservativen, kam erstmals 1993 nach der Erstürmung von Hueco.
Damals hatte das FBI ein Haus mit den Anhängern der Sekte der Davidianer gestürmt nach tagelanger Belagerung.
Diese Sekte vertrat eine obskure Mischung von Heilslehre, einem Leben ohne staatlichen Zwang und dem freien Recht des freien Bürgers auf seine Waffe.
Nach der Stürmung waren 85 Davidianer tot und die Behörden haben erst am Sonntag wieder eingestehen müssen, dass diese Aktion völlig schief gelaufen ist.
Die Davidianer und Waco sind seit damals ein Symbol geworden für jene meist rechten Paramilitaristen, die sich gegen Bevormundung durch den Staat sträuben.
Die Bombe in Oklahoma ist genau zwei Jahre nach Waco explodiert und auch die NRA, die amerikanische Organisation der Waffenträger, verweist auf die Davidianer in einem ganzseitigen Inserat in der Washington Post, in dem Waco als ein Beispiel für eine völlig losgelöste Staatsmacht angeführt wird.
Weitere Beispiele folgen, wie Nationalgarde, FBI und Beamte des Büros für Feuerwaffen unschuldige Bürger drangsaliert, geschlagen und sogar getötet hatten.
Mit dem abschließenden Absatz, die Regierung möge diese Fälle auch Waco untersuchen, dann sollen alle, auch George Bush, entscheiden, wer Recht hat.
Die NRA mit ihrer Warnung vor Staatsbehörden oder die Medien und eben diese Behörden.
Ein republikanischer Abgeordneter namens Steve Stockman meint übrigens in einem Artikel für eine Waffenzeitschrift, Waco sei von Präsident Clinton inszeniert worden, um schärfere Waffengesetze durchsetzen zu können, unter voller Billigung allfälliger Toten.
Der Abgeordnete hat sich mittlerweile nach Protest entschuldigt für die Schärfe des Artikels, hält aber prinzipiell am Inhalt fest.
Stockman ist erst vor kurzem bekannt geworden.
Sein Büro erhielt wenige Stunden nach der Explosion von Oklahoma City ein Fax mit Details über den Bombenanschlag.
Im nächsten Mittagsschanalbericht geht es um eine archäologische Sensation.
Wer gemeint hat, Ägyptens Tal der Könige Berge keine nennenswerten Überraschungen mehr, hat sich geirrt.
Selbst namhafte Archäologen sind vom Ausmaß des neuesten Gräberfunds überrascht.
Ein amerikanisches Ausgrabungsteam hat die bisher größte Grabanlage in Luxor entdeckt.
Einzelheiten von Thilo Kössler aus Kairo.
Archäologen sprechen von einer sehr bedeutenden Entdeckung
Ägyptologen nennen diesen Fund bereits architektonisch und historisch sehr aufregend.
Und dies nicht nur, weil diese Grabanlage im Tal der Könige gefunden wurde, in einer gigantischen archäologischen Fundstätte bei Luxor, die trotz der intensiven Grabungen über Jahrzehnte hinweg immer noch für Überraschungen gut ist.
Vor allem ist es die Dimension des Fundes, die die Experten in Aufregung versetzt.
Noch nie zuvor wurde nämlich eine Grabstätte entdeckt,
die über 60 Grabkammern in sich birgt.
Eine einmalige Anlage, über deren historische Zuordnung nach Ansicht des amerikanischen Archäologen Kent Weeks kaum mehr Zweifel bestehen kann.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat der legendäre Gottkönig des neuen Reiches Ramses II.
seinen Söhnen hier ein Mausoleum errichtet und Ramses II.
hatte viele Söhne.
Zwischen 30 und 50 sollen es gewesen sein.
Was Kent Weeks in seiner Einschätzung so sicher macht, sind Reste von Inschriften, die bei den Grabungsarbeiten zutage kamen.
Die Existenz eines weiteren Grabes im Tal der Könige ist seit langem bekannt gewesen.
Nur war die Anlage so zerstört und zugeschwemmt, dass es kaum Hoffnung auf großartige Erkenntnisse gab.
Hätte Kent Weeks, Professor an der amerikanischen Universität in Cairo, sich nicht an das archäologische Mammutwerk einer umfassenden Kartografie sämtlicher antiker Reste des alten Theben gemacht,
dann wäre sie vielleicht für weitere Jahrhunderte unentdeckt geblieben.
Jetzt aber stehen die Experten vor einem Unikat pharaonischer Architektur.
Das übliche Schema der Einzelgräber im Tal der Könige, ein langer Gang, der mit nur wenigen Seitenkammern links und rechts auf die eigentliche Grabkammer zuführt, ist hier gebrochen worden.
In der vermutlich größten Grabanlage, die jemals entdeckt wurde, fanden die Archäologen bisher 67 Grabkammern.
Und es können noch mehr werden.
Mumien oder Mumienreste, Gold- oder Grabbeigaben kamen bislang freilich nicht zu Tage.
Auch hier waren schon vor Jahrhunderten die Grabräuber am Werk.
Soviel aus dem Tal der Könige.
Eine der erfolgreichsten Radiosendungen des ORF feiert Jubiläum.
HELP, das Konsumentenmagazin, wird kommenden Sonntag zum tausendsten Mal den Hörerinnen und Hörern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
HELP hat in den letzten 20 Jahren rund 60.000 Fälle behandelt und blickt auf eine Erfolgsquote von 70 bis 80 Prozent zurück, also auf Fälle, in denen den Konsumenten geholfen werden konnte.
Mehr von Herbert Huter.
Helb ist im Laufe der Zeit von einer Radiosendung zu einer echten Institution des Konsumentenschutzes geworden.
Helb arbeitet nach dem Grundsatz, jede Anfrage wird beantwortet und zuallererst wird Hilfe zur Selbsthilfe geboten, betont Helb-Chef Hans Fockenhuber.
und sagt, oh, die Oma hat da was unterschrieben, was sollen wir machen?
Sagen wir, okay, schreiben Sie ein Rücktrittsschreiben und wenn das dann nicht funktioniert, melden Sie sich wieder.
Also hier in der ersten Phase tritt HELP gar nicht offiziell in Erscheinung.
Wenn Schwierigkeiten auftreten, dann schreiben wir die Firma an, wir holen uns juristischen Rat.
Wir sind vor allem an Lösungen interessiert, nicht so sehr an Konfrontation, sondern an Lösungen für den Bürger.
Und wenn die
Fälle dann fertig recherchiert sind, dann erst entscheiden wir, welcher Fall ist von allgemeinem Interesse.
Und so bringen wir ca.
10% der Fälle, die wir bearbeiten, kommen auch auf Sendung.
Macht es Ihnen eigentlich Spaß, Unternehmer an den Pranger zu stellen?
Das Unternehmen an den Prangerstellen gehört natürlich zur Arbeitsmethode von uns, denn so erreicht man Wirksamkeit.
Aber das ist nicht so sehr der Spaß.
Wo wir uns wirklich immer wieder freuen, ist, wenn wir Fälle positiv lösen, wenn Geld an die Konsumenten zurückfließt.
Wir haben das einmal ausgerechnet in einem Bereich, der allerdings etwas finanzintensiv ist, das ist der Immobilienbereich.
Da haben wir in einem Jahr eineinhalb Millionen Schilling an die Wohnungssuchenden wieder zurückfließen lassen können.
Anfangs waren es schlecht gefärbte Blue Jeans und ähnliches, was die Konsumenten aufregte.
Wo sind heute die Schwerpunkte?
Ja, Dauerbrenner sind natürlich immer Versicherungen.
Hier hat sich gezeigt, dass zum Beispiel eklatante Leistungsverweigerungen nicht mehr so oft vorkommen wie früher.
Dafür ist jetzt
das Problem der Kündigung von Versicherungen etwas virulenter geworden.
Und in den letzten Jahren, zwei, drei Jahren, ist besonders stark geworden die außerbankmäßige, die dubiose Geldanlage.
Der Konsumentenschutz hat sich um diesen Bereich der Geldanlage eigentlich nie wirklich gekümmert, weil man geglaubt hat, hier erwischt es irgendwelche Schwarzgeldbesitzer, die
illegal durch Steuerhinterziehung sich Geld angehäuft haben und dann damit spekulieren.
Es hat sich aber herausgestellt, es erwischt Lehrlinge, die nehmen einen Kredit auf, es erwischt Verkäuferinnen und es erwischt Leute, die eben die Abfertigung bekommen, die Geld gespart haben auf ganz legale Weise am Sparbuch für die Enkeln und die wollen jetzt dann diesen Betrag noch um 30 Prozent erhöhen und fahren furchtbar ein.
Auch wenn einer im Gefängnis sitzt, das Geld ist unweigerlich weg, warnt HELP.
Ein zentrales Anliegen war HELP auch immer der Umweltschutz.
Mit Erfolg freut sich HELP-Chef Vockenhuber.
Ständiges Wecken des Problembewusstseins auf diesem Gebiet hat sicher ihren Einfluss gehabt.
Help 1000 Sendungen alt.
In Österreich steigt die Zahl der drogenabhängigen Jugendlichen dramatisch an.
Das Alarmierende an den Daten ist, dass die Abhängigen immer jünger werden.
Schon 13-Jährige hängen an der Nadel.
Näheres von Edith Bachkönig.
Auf dem Drogenmarkt gibt es heute alles zu kaufen.
Designerdrogen, Aufputschmittel, Haschisch, Crack, Kokain und Heroin.
Die Psychotherapeutin Renate Brosch von der Drogenabteilung des Anton Brochs Institutes warnt vor der Gefährlichkeit der Drogen heute.
Wenn man einige Male Crack raucht, ist man abhängig.
Und wer Designer-Pillen nimmt, kann an einer einzigen Pille sterben.
Zahlreiche Notarzteinsätze in österreichischen Diskotheken zeugen davon.
Im Ausland gab es bereits Todesfälle wegen Herzstillstand nach Einnahme von Ecstasy.
Der Grund ist?
Die Erhöhung des Pulsschlags, das Anheben des Blutdrucks und die Erhöhung des Grundumsatzes, was auch bewirkt einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf, wenn das kombiniert wird mit
geringer Flüssigkeitstofuhr mit viel Bewegung und mit erhöhter Schweißabsonderung.
Soviel zum Thema Jugend und Drogen.
Gerd Voss, seit 1986 männlicher Star des Burgtheaters, mit Richard III., mit Macbeth, Hermanns Schlacht und vielen Tabori-Rollen, ging im Vorjahr nach Berlin, wo er jetzt in Illusionisten in Luc Bondis Regie an der Schaubühne spielt.
Donnerstag wird Voss bei der Gala-Premiere des Films Der Kopf des Mohren von Paulus Manker anwesend sein.
Brigitte Hofer sprach mit Gerd Voss bei dessen Ankunft in Wien.
Gerd Voss, Der Kopf des Moors, ein Film, in dem zwei Theaterleute, nämlich Paulus Manka als Regisseur und Sie, gemeinsam arbeiten.
Wie ging das?
Ja, es war insofern ganz wunderbar, weil ich ja nun ein absoluter Anfänger bin für Kino und Paulus hat ja auch noch nicht so viel Film gemacht, aber wir haben beide eine große Liebe zum Kino.
Und das war so wie zwei, sag ich jetzt mal etwas überspitzt, aber so war es ein bisschen wie zwei Kinder, die jetzt mit diesem Medium mal spielen dürfen.
Das war das Schöne.
Diese Intensität der Darstellung auf der Bühne, dieses Wirken im Moment, das Wirken müssen im Moment, ist ja beim Filmen ganz anders.
Wie hat sich das für Sie ausgewirkt?
Naja, das habe ich schon auch beim Korte in der Arbeit am Bradecki-Marsch gesehen.
Ich dachte erst, ich bin bestimmt gar nicht so geeignet für Kino.
weil ich so lange Theater gespielt habe in meinem Leben und habe mir gedacht, naja, du wirst sicherlich alles falsch machen, was man vor der Kamera falsch machen kann.
Das war aber nicht der Fall.
Also was man darf vor der Kamera, beziehungsweise dass die Kamera in dem Sinn nicht ein geduldiger Beobachter deiner Person ist, sondern ein Auge ist, das
dich nimmt, wie sie will.
Das heißt, wenn sie ihr Objektiv verändert, verändert sie dich auch sofort.
Wenn sie beschließt, dich in der Totale zu nehmen, dann reduziert sich alles, was du tust auf dieser Totale, nimmt sie plötzlich nur deine Augen.
tut sie etwas in dir vergrößern, was du eigentlich gar nicht beitragen kannst, also spielerisch.
Und diese Art Grazie, die der Mensch in seiner Unbeobachtetheit entwickelt, die muss man versuchen zu erzeugen vor der Kamera.
Berlin als Theaterstadt im Vergleich zu Wien.
Wie ist das jetzt für Sie?
Sie kommen gerade von dort.
Wie erleben Sie es täglich?
Also Berlin, da stehe ich bestimmt nicht allein, wenn ich sage, dass Berlin eine Stadt ist, die im Augenblick in einem absoluten, chaotischen Zustand sich befindet.
Und man kann auch heute, glaube ich, noch gar nicht sagen, was eigentlich aus Berlin wird.
Ich empfinde die Stadt im Augenblick wie so eine große, aufgerissene Wunde.
Es gibt immer noch eine Mauer, eine geistige Mauer, die meinem Gefühl nach sogar höher ist als die Mauer, die es vorher gegeben hat, weil beide Teile große Schwierigkeiten haben, miteinander zu leben.
Es gibt eine große Aggressivität in dieser Stadt und das Theater hat es da im Augenblick, glaube ich, ziemlich schwer.
sich überhaupt bemerkbar zu machen.
Es sei denn, es kommt sehr laut und genauso aggressiv daher.
Gerd Voss im Gespräch mit Brigitte Hofer.
Das Neueste noch aus Tokio.
Im dortigen Rathaus ist eine Paketbombe explodiert.
Die Sekretärin des Gouverneurs der japanischen Hauptstadt wurde schwer verletzt.
Möglicherweise steht der Anschlag im Zusammenhang mit der Verhaftung des Führers der Aum-Sekte Asahara.
Der Gouverneur ist für das Verfahren zur Aufhebung des Status der Aum-Sekte als anerkannte Religionsgemeinschaft.
zuständig.
Und das war's für heute Mittag.
Sie hörten das Mittag-Journal mit Manfred Kronsteiner.
Gemeinsame Außen-und SIcherheitspolitik wird diskutiert, Österreich fürchtet die Abschaffung der Neutralität zugunsten der EU-weiten militärischen Beistandspflicht, allerdings basiert diese auf Freiwilligkeit.
Mitwirkende:
Schmidt, Günter [Gestaltung]
Datum:
1995.05.16 [Sendedatum]
Ort:
Brüssel
Schlagworte:
Politik
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EU
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Militär
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Neutralität
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Verteidigungspolitik
;
Diskussion
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Mit dem Wort „Mitschnitt“ ist eine audiovisuelle Aufnahme gemeint, die von einer fixen Anlage an einem festen Ort durchgeführt wird. Im Vergleich zu „Feldaufnahmen“, bei denen die technische Anlage immer wieder neu aufgebaut werden muss, sind Mitschnitte organisatorisch einfacher durchzuführen. Ein wichtiger Teil des Archivs der Österreichischen Mediathek besteht aus Radio-Mitschnitten, welche die Österreichische Mediathek selbst angefertigt hat und weiterhin anfertigt. Es wurden und werden viele Radioprogramme österreichischer Sender selektiv mitgeschnitten. Die Fülle des Angebotes und die vergleichsweise geringen quantitativen Möglichkeiten stellen die Österreichische Mediathek hier vor erhebliche Selektionsprobleme. Dennoch stellen Mitschnitte eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das medial vermittelte Zeitgeschehen zu dokumentieren. Bei den Rundfunkmitschnitten nehmen die seit 1976 durchgeführten Mitschnitte der Journalsendungen des ORF – Ö1-Mittagsjournal, Abendjournal etc. – einen besonderen Platz ein, wegen der schieren Menge des darin versammelten zeitgeschichtlichen Quellenmaterials, aber auch, weil sie seit einiger Zeit via Internet (www.journale.at) in der Österreichischen Mediathek zugänglich sind (derzeit: 1967 bis1999). In jüngerer Zeit tritt neben die Möglichkeit des Mitschnittes von Rundfunkmaterial der Download aus dem Internet, der allerdings wieder eigene Probleme, nicht zuletzt rechtliche, aufwirft. Für die Online-Edition "Österreich am Wort" wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt aus den Archivbeständen der Österreichischen Mediathek auszuwählen.