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Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagssjournal.
Aus dem Journalstudio begrüßt Sie Hubert Arnim Ellison mit folgenden Themen.
Autobahnskandal Nummer eins.
Die Karawankenautobahn wurde zum Geldesel für etliche Baufirmen missbraucht.
Der Schaden könnte bis zu 100 Millionen Schilling gehen.
Autobahnskandal Nummer zwei.
Der Pfingstverkehr forderte heuer mehr Tote als im letzten Jahr.
Weder Politik, noch Polizei, noch auch die Autofahrer selbst scheinen dazugelernt zu haben.
Und noch einmal Verkehr.
Die EU-Verkehrsminister tagen in Wien und ein Volksbegehren will das Leid der Motorradfahrer vermindern.
Aus dem Ausland.
Die aktuelle Lage in Bosnien.
US-Präsident Clinton ist der Ansicht, wir haben unsere Pflicht getan.
Südafrika schafft die Todesstrafe ab.
In Japan wird gegen Sektenführer Shoko Asahara die Mordanklage erhoben.
Großbritanniens Premier soll in illegale Waffengeschäfte mit dem Irak involviert sein.
Israels Likud-Partei ist von Spaltung bedroht.
Ein Ex-Außenminister Italiens wird der Korruption bezichtigt und die Kulturredaktion berichtet von der Josef-Mikl-Ausstellung im Salzburger Rupertinum.
Der Sexualexperte Ernest Bornemann ist heute gestorben.
Damit beginnt der Nachrichtenüberblick, den Elisabeth Mahners zusammengestellt hat.
Es liest Andreas Ilavski.
Österreich.
Der bekannte Sexualforscher Ernest Bornemann ist in Scharten in Oberösterreich gestorben.
Bornemann stand im 81.
Lebensjahr.
Auf Wunsch des Sohnes bestätigte G. Gendarmerie das Ableben, wollte aber ein Gerücht, wonach Bornemann Selbstmord begangen habe, nicht bestätigen.
Dagegen spricht aber ein Abschiedsbrief des Sexualforschers.
Neben seinem Bett wurde eine Gebrauchsanweisung, humane Sterbehilfe, gefunden.
Darin wird auf die tödliche Wirkung von Tabletten und Whisky hingewiesen.
Als Motiv wird das Scheitern der Beziehung des Sexualforschers zu einer jungen deutschen Ärztin genannt.
Im sogenannten Magdalen-Prozess ist das Beweisverfahren geschlossen.
Dem Ex-Betreiber des Zellstoffwerkes Wilhelm Papst wird Betrug, gewerbsmäßig schwerer Betrug, betrügerische Krieder und falsche Beweisaussage vor Gericht zur Last gelegt.
Dem Land Kärnten soll dadurch ein Schaden von 625 Millionen Schillingen standen sein.
Mit dem Urteil ist für heute Nachmittag zu rechnen.
Die Unwetter der vergangenen Nacht haben im Burgenland Sachschäden in Millionenhöhe angerichtet.
Besonders betroffen waren mehrere Gemeinden am Ostufer des Neusiedlersees und im Seewinkel.
Auf Straßen und Bahnlinien war der Verkehr stundenlang unterbrochen.
In Frauenkirchen mussten Feuerwehren unter anderem den Keller des Umspannwerks auspumpen.
Auch jetzt sind noch zahlreiche Feuerwehrleute mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt.
In Oberösterreich hat es Hochwasseralarm gegeben.
Betroffen waren die Bezirke Grieskirchen, Welsland und Urfahrumgebung.
Die Feuerwehr musste vermutlich Straßen freimachen.
In der Ortschaft Freyung im Bezirk Wels waren sechs Häuser von der Umwelt abgeschnitten.
Japan.
Gegen Shoko Asahara, dem Führer der Aum-Sekte, ist offiziell Mordanklage erhoben worden.
Auch sechs weitere Mitglieder seiner Sekte wurden wegen Mordes und Mordversuches angeklagt.
Shoko Asahara wird für den Anschlag auf die U-Bahn von Tokio verantwortlich gemacht.
Er soll direkt die Anweisung für den Giftgasanschlag gegeben haben.
Dabei waren am 20.
März zwölf Menschen getötet und mehr als 5.500 verletzt worden.
Der Aumguru wurde im Mai nach einer groß angelegten Suche festgenommen.
Israel.
Der deutsche Bundeskanzler Kohl besucht heute die Holocaust-Gedenkstätte Fatwashem in Jerusalem.
Außerdem trifft Kohl mit Ministerpräsident Rabin und Außenminister Peres zusammen.
USA.
Die Vereinigten Staaten verlegen 3.500 Soldaten nach Italien.
Sie sollen einen möglichen Abzug der UNO-Truppen aus Bosnien absichern.
Der über Bosnien abgeschossene amerikanische Pilot dürfte noch am Leben sein.
Suchmannschaften haben angeblich Funksignale von ihm erhalten.
Die jüngsten diplomatischen Bemühungen zur Befreiung von 257 UNO-Geiseln aus serbischer Gefangenschaft sind bis jetzt ergebnislos geblieben.
Südkorea.
Ein amerikanischer Militärhubschrauber ist in Südkorea nach einer Bruchlandung in Flammen aufgegangen.
Der Unfall ereignete sich etwa 50 Kilometer südlich von Seoul.
Sechs Besatzungsmitglieder wurden in ein Krankenhaus eingeliefert.
Über den Grad ihrer Verletzungen wurde zunächst keine Angaben gegeben.
Auch ist derzeit noch unklar, ob sich weitere Menschen an Bord befanden und es möglicherweise Tote gab.
Südafrika.
Das neue Verfassungsgericht hat die Todesstrafe abgeschafft.
Damit ist für mehr als 400 zum Tode verurteilte Häftlinge sicher, dass sie nicht exekutiert werden.
Seit 1989 ist in Südafrika niemand mehr hingerichtet worden.
Die Entscheidung des obersten Gerichts war eine vier Monate lange Anhörung vorausgegangen.
Dabei hatten Vertreter der politischen Parteien und der Regierung sowie Sicherheitskräfte ihre Argumente für und gegen die Todesstrafe vorgebracht.
Sri Lanka.
Auf dem Flughafen von Colombo ist ein Bombenanschlag verübt worden.
Der Terrorakt verlief glimpflich, nur ein Teil der etwa 80 Kilogramm Autobombe zündete.
Daher wurde niemand verletzt, auch der Sachschaden hält sich in Grenzen.
Ein Polizeisprecher erklärte, wenn die Bombe voll gezündet hätte, wären viele Menschen umgekommen.
Es war Plastiksprengstoff, wie er schon mehrmals von den Tamilen verwendet worden ist.
Die Tamilen kämpfen für einen unabhängigen Staat im Norden Sri Lankas.
Italien.
Wegen mutmaßlicher Verwicklung in einer Korruptionsaffäre ist der ehemalige Innenminister Antonio Gava festgenommen worden.
Gava soll im Zusammenhang mit dem Bau eines Krankenhauses in der Region von Neapel 300 Millionen Lire von einem Lokalpolitiker kassiert haben.
Der 65-Jährige war schon im September vergangenen Jahres einmal festgenommen worden, damals wegen möglicher Verbindungen zur Mafia.
Er wurde wegen seines schlechten körperlichen Zustandes lediglich unter Hausarrest gestellt.
Dieser Tatbestand könnte auch jetzt wieder angewendet werden.
Die Unwetter am Wochenende haben vor allem im Burgenland verheerend gewütet.
Auch darüber werden wir berichten.
Zunächst aber ein Blick in die Zukunft von Jörg Stibor.
Müssen wir in den nächsten Stunden nochmals mit derart heftigen Regenstürmen rechnen?
Ja, der Regen bleibt uns vorerst erhalten, zum Teil ist er weiterhin intensiv.
Und dort, wo sich besonders heftige Schauerzellen und Gewitter bilden, kann es durchaus immer noch zu Überflutungen kommen.
Sie bleiben aber auf eher kleine Gebiete beschränkt.
Die großen Flüsse führen kein Hochwasser und die Hochwassergefahr ist auch in den nächsten Tagen eher gering.
Umso mehr, als der Regen morgen nachlässt und am Donnerstag vorübergehend überall aufhören sollte.
Nun aber zu den aktuellen Meldungen.
Wien Regen 15 Grad, Eisenstadt Regen 13, St.
Pölten leichter Regenschauer 14, Linz und Salzburg Nieseln 12, Innsbruck und Bregenz Regen 9, Graz stark bewölkt 15 und Klagenfurt leichter Regenschauer 15 Grad.
Auch heute Nachmittag regnet es immer wieder.
In Westösterreich schneit es bis unter 2000 Meter.
Sogar im 8 Gärlaus in etwa 1300 Meter Höhe hat es kurzzeitig Schneeregen gegeben.
Am Patscherkofel hat es seit gestern 15 Zentimeter geschneit.
Wenn die Wolken heute auflockern, wie jetzt in der südlichen Steiermark, dann nur für kurze Zeit.
Die nächsten Regenschauer stehen aber bereits vor der Tür.
Auch Gewitter sind heute Nachmittag möglich.
Die Temperaturen liegen in Westösterreich nur um oder knapp über 10 Grad, sonst zwischen 13 und 18 Grad.
Heute Nacht immer noch häufig Regen und ein paar Gewitter.
Und morgen Mittwoch regnet es vor allem noch vom Tiroler Unterland über Salzburg und das Salzkammergut sowie die Obersteiermark bis hinein in die niederösterreichischen Voralpen.
Allerdings lässt der Regen im Laufe des Tages nach.
Im übrigen Österreich gibt es zwar noch einige Regenschauer und in der Früh das eine oder andere Gewitter, die Wolken lockern aber etwas auf und hin und wieder kommt die Sonne durch.
Überwiegend sonnig wird es morgen allmählich in Vorarlberg und dem Tiroler Oberland.
Die Höchstwerte liegen meist zwischen 16 und 21 Grad.
Im regnerischen Salz kann man gut etwas darunter, in Vorarlberg und Kärnten vielleicht ein bisschen darüber.
In 2000 Meter steigen die Werte auf 5 Grad.
Und am Donnerstag in den Alpen noch einige Wolkenreste, im Laufe des Vormittags dann im Großteil Österreichs wenigstens zeitweise sonnig.
Am Nachmittag ziehen im Westen aber bereits wieder Wolken und einige Regenschauer auf.
Es wird vorübergehend wärmer, mit Höchstwerten zwischen 21 und 25 Grad.
Dankeschön, Jörg Stibor.
Der burgenländische Seewinkel ist gestern von schweren Unwettern heimgesucht worden.
Heftige Regenfälle und Hagel haben in dem prominenten Wein-, Gemüse- und Fremdenverkehrsgebiet am Ostufer des Neusiedlersees Millionen Schäden verursacht.
Der Ort Frauenkirchen war gestern überhaupt nicht erreichbar.
Heute meldet sich von dort Norbert Lehner vom Landesstudio Burgenland mit einem aktuellen Lagebericht.
Hier im Seewinkel sind heute Vormittag die Spuren der Verwüstung sichtbar geworden.
Es gibt nicht nur große Schäden an Gebäuden, sondern auch viele alte Weingartenanlagen sind vernichtet.
In Frauenkirchen sind gestern in 20 Minuten 60 Millimeter Niederschlag gefallen.
Die Folgen waren hier etwas weniger dramatisch als etwa in Gols oder Mönchhof, erzählt Bürgermeister Hans Nissel.
Es war eigentlich gestern auch in Frankirchen eine katastrophale Situation von den Niederschlägen her.
Viele Frankirchner haben das Spiel Frankirchen-Neusiedl am Sportplatz verfolgt.
Es hat mit Ende des Spieles sinnflutartiger Regen eingesetzt.
Es war das Spielfeld überschwemmt.
Es haben sich auch alte Frankirchner an eine derartige Situation nicht erinnern können.
Wir haben aber die Situation im Griff gehabt durch unser groß dimensioniertes Kanalsystem.
Das hat diese Wassermassen aufgenommen.
Einige Keller mussten dennoch ausgepumpt werden.
Und in einem Umspannwerk bei Frauenkirchen stand das Wasser einen Meter hoch.
Auch in das Pflegeheim und in das Ärztezentrum ist Wasser eingedrungen, erzählte eine Röntgenassistentin.
Die Schwester ist in den Nachtdienst gekommen und da ist nachher daher geworden, weil die hat mit dem Auto nicht in den Garage reinfahren können im Keller, weil der unter Wasser gestanden ist.
Nachher haben wir die Feuerwehr verständigt und die ist gekommen und die hat das ausgepumpt.
Wie hoch ist das Wasser gestanden?
Ungefähr bis zu die Wadl.
Die Feuerwehr ist auch jetzt noch im Einsatz und hilft in den Nachbargemeinden aus.
Die Situation könnte sich aber bald auch in Fraunkirchen wieder zuspitzen, denn um etwa halb zwölf hat es hier wieder zu regnen begonnen und am Horizont ziehen dunkle Gewitterwolken auf.
Norbert Lehner mit einem Bericht aus Frauenkirchen im Südburgenland an der Ostgrenze des Neusiedlersees.
Wir kommen mit unserem zweiten Beitrag jetzt ins Ausland, nach Bosnien.
Am Balkan geht das Ringen um die UNO-Geiseln weiter.
Nach wie vor halten die bosnischen Serben rund 250 Blauhelme fest.
In Belgrad verhandelt heute der griechische Außenminister mit dem serbischen Präsidenten Milosevic, der auf die bosnischen Serben Druck machen soll.
Der amerikanische Fernsehsender CNN will unterdessen wissen, dass noch heute weitere UNO-Soldaten freigelassen werden sollen.
Alfred Schwarz informiert.
Angeblich bereits heute Nachmittag sollen die von den Serben gefangengehaltenen UNO-Soldaten freigelassen werden.
Dies haben hochrangige Vertreter der Führung der bosnischen Serben in deren Hochburg Pale bekannt gegeben, aber gesichert ist diese Freilassung noch nicht.
Es ist auch nicht bekannt, ob alle UNO-Geiseln freigelassen werden sollen oder nur ein Teil, wie schon in der vergangenen Woche.
Sollte es tatsächlich zu einer Freilassung der UNO-Soldaten kommen, so wäre dies auf die Bemühungen des serbischen Präsidenten Milošević zurückzuführen, der seit Tagen versucht, die bosnischen Serben zu einer Freilassung zu überreden.
Gestern verlangte der Beauftragte von Milosevic, dessen Sicherheitschef Jovica Stanicic, bei Gesprächen in Pali die Freilassung der UNO-Soldaten.
Angeblich hat Milosevic die bevorstehende Freilassung in Belgrad schon angekündigt.
Bisher war eine Freilassung der UNO-Soldaten daran gescheitert, dass der Führer der bosnischen Serben Karadzic eine Garantie von der UNO verlangte, keine Luftangriffe gegen serbische Ziele durchzuführen.
Erst gestern hatte er dem griechischen Außen- und dem Verteidigungsminister bei Gesprächen erklärt, er hoffe von der internationalen Gemeinschaft zu hören, dass es keine weiteren Luftangriffe geben werde.
Doch auf eine offizielle Verzichtserklärung auf weitere Luftangriffe hat sich die UNO nicht eingelassen.
Was jetzt möglicherweise den Umschwung herbeigeführt haben könnte, ist nicht bekannt.
Der griechische Außenminister Papoulias setzt jedenfalls heute Vormittag seine Vermittlungsbemühungen in Belgrad fort.
Die USA haben sich nun bereit erklärt, 3.500 bisher in Deutschland stationierte Soldaten zur Unterstützung der UNO-Truppen nach Italien zu schicken.
Mit dabei 100 Transport- und Kampfhubschrauber, auch vom Typ Apache, die sich im Krieg im Irak besonders bewährt haben.
Allerdings sollen diese Truppen nur für Notfälle und zur Unterstützung aus der Luft eingesetzt werden und für einen möglichen Rückzug der UNO aus Bosnien, keinesfalls aber am Boden.
Das legte der amerikanische Präsident Clinton klipp und klar fest.
Wir sollten dort keine Bodenkampftruppen haben und auch keine friedenserhaltenden Truppen.
Wenn sie Frieden machen und die Kämpfe beenden und wenn sie wollen, dass wir als eine Art Polizei helfen, dann werden wir uns überlegen, das zu tun.
Wenn die UNO sich aus Bosnien zurückzieht und unsere NATO-Verbündeten uns brauchen, dann sind wir bereit zu helfen.
Wenn es Notfälle gibt, werden wir helfen, aber wir sollten nicht in die Ereignisse am Boden verwickelt werden.
und US-Vizepräsident Al Gore ergänzt, das militärische Engagement in Bosnien sei Sache der europäischen NATO-Verbündeten und nicht der USA.
Unsere NATO-Verbündeten haben viel Mut gezeigt bei ihrem Einsatz auf bosnischen Boden.
Wir haben beschlossen, das nicht zu tun.
Sie sind näher an den Ereignissen dran.
Das Ganze passiert ja in Europa.
Wir unterstützen sie.
Aber unsere NATO-Verbündeten befinden sich am Boden und ich glaube, das ist die richtige Wahl, die sie getroffen haben.
Bei der Aufstellung der 5.000 Mann starken Einsatztruppe für Bosnien gibt es Schwierigkeiten.
Russland droht beim UNO-Sicherheitsrat sein Veto gegen zusätzliche Soldaten für Bosnien einzulegen.
Der mögliche Einsatz einer internationalen Eingreiftruppe dürfte auch Thema der gestrigen Beratungen der Generalstabschefs der USA und Russlands in Wien gewesen sein.
Heute besuchten die beiden, der Amerikaner John Shalikashvili und der Russe Michael Kolesnikow, den österreichischen Verteidigungsminister Fasslabend.
Über den Inhalt der gestrigen Gespräche wurde bisher nichts bekannt gegeben.
Alfred Schwarz fasste die derzeitige Lage in Bosnien und die internationalen Zusammenhänge zusammen.
Gegen Shoko Asahara, den japanischen Guru und Sektenanführer, wurde heute Mordanklage erhoben.
Der Guru soll der Anklage zufolge direkt die Anweisung für den Anschlag gegeben haben, der am 20.
März mit dem Nervengas Sarin etwa zwölf Menschen getötet hatte und damals waren etwa 5.500 Menschen verletzt worden.
Bei Mord kann in Japan übrigens die Todesstrafe durch Erhängen verhängt werden.
Die japanische Nachrichtenagentur Kyoto hat auch unter Berufung auf die Polizei berichtet, dass die Sekte ein Fahrzeug entwickelt hat, mit dem das tödliche Nervengift Sarin in ganz Tokio verteilt werden sollte.
Dieser Vernichtungsschlag war demnach für November vorgesehen.
Hören Sie Näheres aus Tokio.
Mord und versuchter Mord, so lautet die Anklage gegen Guru Shoko Asahara, den Führer der Om-Sekte, des Kultes der höchsten Wahrheit.
Die japanische Staatsanwaltschaft hat heute außerdem gegen sechs weitere Mitglieder der Sekte Mordanklage erhoben.
Sie alle sollen für den Giftgasanschlag auf die Tokyota U-Bahn am 20.
März verantwortlich sein.
Zwölf Menschen starben dabei, 5.500 wurden verletzt, zwei von ihnen liegen noch immer im Koma.
Der Guru gilt als der Anstifter dieser Tat.
Die übrigen angeklagten Jünger sollen sie ausgeführt haben.
Sie haben nach den Angaben der Polizei in zweier Trupps Plastikbeutel mit dem tödlichen Nervengas Sarin in fünf U-Bahn-Zügen verteilt und zum gleichen Zeitpunkt mit den Spitzen ihrer Regenschirme geöffnet.
Für die Staatsanwälte ist es schwierig, die Rolle Assaharas vor Gericht zu beweisen.
Er gehörte nicht direkt zu den Tätern.
Er hat weder die Plastikbeutel in den U-Bahnen verteilt, noch das Gas hergestellt.
Der Guru hat bisher geschwiegen.
Ab und zu hat er in den Vernehmungen erklärt, er sei unschuldig.
Die Staatsanwälte wollen ihn deshalb mit zwei Kronzeugen überführen.
Ein Arzt der Sekte hat gestanden.
Er habe mit anderen Mitgliedern zusammen die Giftbeutel in die U-Bahnen gebracht.
Und der sogenannte Gesundheitsminister des Kults hat erklärt, Asahara habe ihm zwei Tage vor dem Anschlag befohlen, das Sarin zu produzieren.
Im japanischen Fernsehen hieß es, der Guru habe versprochen, alle an dem Anschlag Beteiligten würden zu seinen Stellvertretern aufsteigen.
Asahara habe nach der Tat erklärt, ich freue mich, dass so viele Menschen durch das Giftgas starben und Gott Shiva geopfert wurden.
Shiva ist der hinduistische Gott der Zerstörung.
Asahara hat in der Ideologie seiner Sekte hinduistische und buddhistische Elemente miteinander vermischt.
Das U-Bahn-Attentat ist nicht der einzige Mord.
der der OM-Sekte angelastet wird.
Vor einem Jahr starben bei einem Sarinanschlag in der japanischen Provinzstadt Matsumoto sieben Menschen.
Asahara soll Anfang des Jahres auch den Tod eines entführten Sektengegners angeordnet haben und vor fünf Jahren den Tod eines Rechtsanwalts, seiner Frau und seines einjährigen Kindes.
Die Ermittler sind außerdem dabei, Verbindungen der Sekte zum tödlichen Attentat auf den japanischen Polizeichef am 30.
März aufzudecken.
Für den U-Bahn-Anschlag gibt es zwei mögliche Motive.
Die Sekte wollte die Polizei erpressen, in den Entführungsfällen die Ermittlungen einzustellen.
Oder das Kampfgas Sarin war eine Waffe im Bürgerkrieg der Sekte gegen den Rest der Welt, deren Untergang Asahara für 1997 vorhergesagt hatte.
Der Guru muss nun erst einmal einen Verteidiger finden.
Sein früherer Rechtsanwalt sitzt ebenfalls in Untersuchungshaft.
Ein anderer Wahlverteidiger hat sich nach einem Gespräch mit Assahara geweigert, das Mandat anzunehmen.
Eine weitere Gruppe von Rechtsanwälten sagte ab, als die Verbindungen des Gurus zur Entführung und Ermordung ihres Kollegen bekannt wurden.
Sie alle haben anonyme Drohbriefe erhalten, nachdem sie in der Öffentlichkeit als Asahara-Verteidiger genannt wurden.
Viele Anwälte weigern sich, den Guru zu verteidigen, weil sie den Verlust ihrer übrigen Mandanten fürchten.
Asahara ist zurzeit der meistgehasste Mensch in Japan.
Jens Peter Marquardt hat aus Tokio berichtet, wo gegen Joko Asahara die Mordanklage erhoben worden ist.
Ihm droht die Todesstrafe.
Die Todesstrafe abgeschafft wurde dagegen im südafrikanischen Verfassungsgericht.
Die elf Richter erklärten einstimmig, die Todesstrafe verstoße gegen die Verfassung Südafrikas und sei daher ungültig.
Vorausgegangen war eine Anhörung über vier Monate hinweg,
bei der Befürworter und Gegner ihre Argumente vorgebracht hatten.
Unmittelbar davon betroffen sind 442 Menschen, die meisten von ihnen schwarzer Hautfarbe, die mit dem Urteil zum Tode in Haft sind.
Frank Räther aus Johannesburg.
Das Todesurteil in Südafrika ist abgeschafft.
Zeichnenderweise ist es das erste Urteil des kürzlich geschaffenen südafrikanischen Verfassungsgerichtshofs.
Südafrika war während des Rassenterrors das Land der Welt, das wohl die meisten Todesurteile verhängte.
Insgesamt starben in diesem Jahrhundert über 4.200 Menschen am Galgen.
Bis auf 100 Weiße, die wegen Mordes verurteilt waren, handelte es sich bei den Gehängten ausnahmslos um Schwarze.
Nicht nur Mörder und Gewaltverbrecher, sondern in starkem Maße um politische Gegner, die auf diese Weise ausgeschaltet wurden.
1962 erließ das Apartheid-Regime extra ein sogenanntes Gesetz gegen Sabotage, das vor allem gegen die Befreiungskämpfer gerichtet war, die ein Jahr zuvor unter Führung des damals untergetauchten Nelson Mandela den bewaffneten Kampf gegen die Rassenherrschaft am Kap aufgenommen hatten.
Auch Mandela und seine Mitgefangenen drohte 1964 im Raivonia-Prozess die Todesstrafe.
Nur die Angst vor internationalen Protesten und Aktionen hielt damals die Richter ab, sodass sie auf lebenslänglich entschieden.
Je intensiver dann, nach dem Schüleraufstand von Soweto, der Widerstand gegen die Apartheid wurde, desto öfter hagelte es Todesurteile.
1987 noch wurden 164 Menschen hingerichtet.
Erst als der Reformpräsident Frederick Wilhelm de Klerk an die Macht kam, änderte sich die Situation.
Als er im Februar 1990 Mandela freiließ und das Verbot des ANC und anderer Widerstandsorganisationen aufhob,
verkündete er auch ein Moratorium, wonach Todesurteile zwar noch verhängt, nicht aber mehr vollstreckt werden dürfen.
Dieses Moratorium wurde dann bei den Verhandlungen der Klerks mit Mandela auf unbestimmte Zeit verlängert, bis eine endgültige juristische Regelung erreicht wird.
Dies ist nun mit dem heute ergangenen Urteil des Verfassungsgerichts geschehen.
Damit werden die Strafen für die 442 noch in den Todeszellen Wartenden auf lebenslänglich umgeendet.
Dies betrifft auch die beiden weißen Mörder Walusche und Derby Lewis, die vor zwei Jahren den ANC-Führer Chris Harnie umbrachten.
Obwohl der ANC und andere Organisationen auf die Beseitigung der Todesstrafe gedrängt hatten, gibt es vor allem bei um die wachsende Kriminalität besorgten beträchtlichen Widerstand.
Somit ist die Aufhebung der Todesstrafe am Kapp ein Schritt zur Normalisierung des politischen Lebens, der aber nicht
Nach diesem Bericht von Frank Räther aus Johannesburg kommen wir jetzt um 12.22 Uhr zu Inlandsthemen.
Noch sind die Aufregungen rund um den Pyren-Autobahn-Skandal nicht gerichtlich aufgearbeitet, schon erhitzen sich die Gemüter um einen weiteren ähnlichen Fall.
Diesmal geht es um den Bau der Karawanken-Autobahn in Kärnten.
Und wieder geht es um überhöhte Rechnungen, die Firmen für nicht geleistete Arbeiten gestellt haben.
Weshalb, wie seit Samstag bekannt ist, die österreichische Autobahnen- und Schnellstraßen AG, kurz ÖSAG genannt, die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hat.
Natürlich wirkt auch diese Affäre auf die politische Ebene nach.
Der grüne Straßenbauexperte und Nationalratsabgeordnete Rudi Anschober richtet Vorwürfe an die Freiheitlichen,
Weil in den vergangenen Jahren prominente FPÖ-Politiker in Kärnten Straßenbaureferenten waren.
Der gegenwärtige freiheitliche Straßenbaureferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Krasser wehrt diese Vorwürfe ab.
Michael Kopeinig vom Landesstudio Kärnten berichtet.
Der Verkehrsreferent der Grünen, Rudolf Anschober, sprach heute von einer blauen Verantwortung für den Bauskandal und verlangte die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses.
Anschober kritisierte insbesondere, dass in Kärnten ein eindeutiger Fall von Unvereinbarkeit aufgetaucht sei.
Bis 1993 seien die Leiter der Bundesstraßenverwaltung des Landes Kärnten gleichzeitig Vorstandsmitglieder der Tauernautobahn AG gewesen, sagt Anschober.
Damit war der Auftragnehmer auch Auftraggeber und der kontrollierte gleichzeitig Kontrollor.
Der Rechnungshof selbst hat in einem eigenen Rechnungshofbericht im Jahr 1991, der an die Kärntner Landesregierung und an den Kärntner Landtag gegangen ist, diese Praxis ganz massiv kritisiert.
Und er hat wörtlich davon gesprochen, dass es dadurch zu einer fehlenden Kontrolle zwischen der Dauernautobahn AG und dem beauftragten Land Kärnten kommt.
Man hat trotz dieser vehementen Kritik diese Praxis nicht beendet.
Und für mich ist diese Unvereinbarkeit, und das hat nichts mit den handelnden Personen zu tun, sondern ist eine reine Frage des Systems, das wie gesagt nur in Kärnten so gibt, das ist mit eine Ursache dafür, dass diese Affären, dass diese Skandale zulassen, dass Steuerteile jetzt auch
In einer Pressekonferenz in der Kärntner Landesregierung wies der freiheitliche Straßenbaureferent Karl-Heinz Grasser Anschuldigungen gegen seine Vorgänger zurück.
Wohl sei ein Fehler passiert, so Grasser, zur Kontrolle sei neben der Bauaufsicht des Landes aber auch die Straßenbaugesellschaft zuständig.
Die Beamten der Bauaufsicht würden weiters nicht in die Zuständigkeit des Straßenbaureferenten fallen.
Alle Akten des 3-Milliarden-Projektes seien daher über den Finanzreferenten abgewickelt worden, sagte Grasser.
darf ich so betonen, dass keiner dieser heute inkriminierten Akte über den Tisch des Straßenbaureferenten des Landes gegangen ist.
Es gibt also keine Kenntnis dieser Dinge durch den Straßenbaureferenten, es gibt keine Unterschrift unter den inkriminierten Aufzeichnungen von einem Straßenbaureferent des Landes.
Wir haben daher selbst das allergrößte Interesse
an der restlosen Aufklärung dieses neuen Straßenbauskandals, weil es in Wirklichkeit ein weiterer Skandal sein wird, den die SPÖ und ÖVP mit ihrem Proportsystem tatsächlich zu verantworten haben werden.
Zurzeit werde an der neuen Endabrechnung für die Karawankenautobahn gearbeitet.
Etwa 50 Millionen Schilling dürften zu viel verrechnet worden sein.
Heute verlangte auch die Kärntner ÖVP die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses im Kärntner Landtag.
Der Karawankentunnel reiht sich an den Arlberg, an die Tauern und Pyren Autobahn.
WC-Anlagen, bei denen jede Muschel mehrere Millionen Schilling kostet, säumen demnach unsere Straßen.
Genauso wie Flüsterasphalt so manchen Tunnel leise macht.
Hanno Settele hat die Straßenbauskandale der jüngeren österreichischen Geschichte unter dem Blickpunkt zusammengefasst.
Sisyphusarbeit für fleißige Kriminalisten und nie versiegender Quell der unglaublichsten Grotesken in der Geschichte des öffentlichen Bauwesens.
Es ist jedes Mal das gleiche Muster.
Dem Auftraggeberbund wird ein viel zu niedriges Angebot vorgelegt, das dann im Laufe der Baujahre saftig nachgebessert werden muss.
Schon 1968 machte diese Methode beim Strengberg-Skandal im Zuge des Baus der Westautobahnschule.
Damals hieß es, dass das Straßenbauwesen in Österreich völlig reformiert werden müsse und das heißt es auch heute noch.
Vor allem der Name Heinz Thalierz fällt einem ein, wenn man an Straßenbaumillionen in Österreich denkt.
Sowohl beim AStA-Skandal 1990, als auch beim 500-Millionen-Chilling-Pfusch bei der Pyren, ein Jahr später, war Thaliers Chef der jeweiligen Straßenbaugesellschaft.
Glaubt man den Abrechnungen etwa beim Arlberg-Tunnel, dann wäre der Schutt von fast zwei Tunnels abgetragen worden.
Die wundersame Vermehrung des Schutts hatte natürlich ihre Auswirkungen auf die Rechnung der Baufirmen.
Wundersames vernahmen auch die Bauern entlang der Pyren Autobahnbaustelle.
Immer wieder hörten sie in den Medien von den immensen Sprengungen, die unverhofft notwendig geworden seien, um den Autobahnbau weiterzuführen und die natürlich ihr entsprechendes Geld kosten.
Nur, die Bauern hatten noch nie auch nur einen einzigen Stein in jenen Gegenden gesehen, in denen die Straßenbauer damals anscheinend so emsig sprengten.
Schadenssumme für den Auftraggeberbund 500 Millionen Schilling.
Billig anbieten, teuer arbeiten, das Muster, das auch beim Karawankentunnel wieder angewandt wurde.
Der Prozess gegen Heinz Thalierz und 24 weitere Angeklagte beginnt im November in Innsbruck.
Mehr als 300 Zeugen sind geladen.
Da in ganz Österreich kein Gerichtssaal groß genug war, muss man im Heiligen Land Tirol zu ungewöhnlichen Mitteln greifen.
Vier Monate lang wurde die Messehalle 1 angemietet.
Von November 1995 bis Februar 1996 Österreichs einzige Gerichtshalle.
Ein Autobahnskandal der noch weit tragischeren Art ist wieder an diesem Pfingstwochenende zu verzeichnen gewesen.
An manchen Wochenenden weiß man ja schon im Vorhinein, was danach kommt.
Ostern, Pfingsten, Frühlingserwachen plus halbwegs schönes Wetter.
Diese Gleichung ergibt fast immer Meldungen von neuen Horrorzahlen bei den Verkehrstoten.
Die Autofahrer schrecken sich und fahren etwas langsamer, lautet die Überlegung.
Offenbar zu Recht, denn seit ein paar Jahren geht die Zahl tödlicher Verkehrsunfälle merkbar zurück.
Doch an diesem Wochenende hat der Tod wieder zugeschlagen.
Fritz Dittlbacher.
Die Einzelfälle sind immer tragisch.
Der 19-Jährige, der am Samstag auf der Tauernautobahn gegen einen Brückenpfeiler prallte.
Die 71-Jährige, die am selben Tag bei Dürnstein von einem Campingbus erfasst wurde.
Der 29-Jährige, der Sonntag in Micheldorf von seinem Mofa direkt vor einen durchfahrenden Intercity-Zug stürzte.
Insgesamt starben alleine Pfingstsamstag und Pfingstsonntag zehn Menschen bei Verkehrsunfällen.
An diesen beiden Tagen damit doppelt so viele wie im Jahr zuvor.
Werden die Österreicher immer verrücktere Raser?
Ein etwas genauerer Blick auf die Statistik widerlegt diesen Eindruck.
Der Freitag vor Pfingsten etwa dreht diese Zahlen um, denn Freitag waren in Österreich fünf Personen im Straßenverkehr umgekommen, gegenüber acht im Vorjahr.
Die Gesamtzahlen für Pfingsten lauten 17 Verkehrstote heuer, gegenüber nur 13 im Jahr davor.
Nach einem positiven Rekord zu Ostern, die waren heuer nämlich die unblutigsten seit mehr als 25 Jahren, also ein leichter Anstieg zum Pfingstwochenende.
Insgesamt sind die Verkehrsopferzahlen aber seit einigen Jahren rückläufig.
Die Jahre 1993 und 1994 weisen die beiden geringsten Zahlen an Verkehrstoten der vergangenen 40 Jahre auf, und das trotz steigender Motorisierung.
Insgesamt starben im vergangenen Jahr 1.336 Menschen auf Österreichs Straßen.
Hauptgrund ist nach wie vor das Rasen, nämlich bei fast der Hälfte aller tödlichen Unfälle, verbunden mit jugendlichem Leichtsinn.
In knapp 40 Prozent der Fälle war der oder die Verantwortliche zwischen 18 und 26 Jahre alt.
Dass die Gesamtzahl der tödlichen Verkehrsunfälle aber dennoch leicht rückläufig ist, ist laut Innenministerium vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen.
Zunächst einmal sei der sicherheitstechnische Zustand der Fahrzeuge in den letzten Jahrzehnten erheblich besser geworden.
Und zweitens wurde auch die Überwachung konsequent verstärkt.
So waren alleine diese Pfingsten, 15.000 Mann in der Kontrolle eingesetzt, mit der neuen Geheimwaffe Laserpistole ausgerüstet, trafen sie fast 32.000 Mal.
Und alleine die sichtbare Präsenz auf der Straße habe hier offenbar schon erzieherische Funktion, heißt es im Büro von Minister Einem.
Fritz Dittlbacher hat berichtet.
Wieder mehr Tote im Straßenverkehr während dieser Pfingstfeiertage.
Hermann Knuflacher, Professor an der Technischen Universität Wien, Verkehrsexperte und Autokritiker, fühlt sich wohl wieder bestätigt in seinen Thesen gegen das Automobilverkehrswachstum.
Herr Knuflacher, gibt es ein probates Mittel, um die Reiselust an geballten Urlaubstagen gefahrloser zu gestalten?
reduzieren wollte, dann gibt es eine Reihe von privaten Mitteln, was zu tun.
Zuerst einmal eine wirksame Überwachung, konsequent durchgesetzt, nicht nur zu Pfingsten, sondern auch sonst.
Da haben wir 20 Jahre Erfahrung, wenn wir das gemacht haben, dann sind wir sicher auf den Fahrbahnen.
Das zweite ist eine entsprechende Heranführung an die realen Kosten des Straßenverkehrs im Auto.
Das müsste wesentlich teurer werden, ungefähr sechs bis zehnmal teurer als es heute ist, wenn ich es auf den Spritpreis umlege.
Und dann würde sich auch ein vernünftiges Verhalten einstellen.
Wir verleiten die Leute heute ja zum Autofahren.
Sie werden aber mit Ihren Argumenten für ein teureres, ja sündteures Autofahren, für dieses Argument werden Sie keine Mehrheiten bekommen.
Und ist das nicht auch noch einmal eine positive Möglichkeit für die Menschen,
gerade wenn sie in der Großstadt leben, mit diesem Auto in eine gute, erholsame Atmosphäre zu kommen.
Das heißt also, kann man ihnen das Autofahren einfach vermiesen, indem man es so teuer macht, dass es sich kein Mensch mehr leisten kann und dann jeder, der es sich nicht leisten kann, wieder in der Stadt sitzen bleiben muss?
Die Stadt schaut erstens anders aus.
Zweitens kommen die Leute mit dem Auto und damit mit dem Problem, von dem sie flüchten wollten, am Urlaubsort an und erzeugen dort das Problem.
Und dann darf man nicht vergessen, dass jede Stunde Autofahren ungefähr mit einer Stunde Lebenszeit irgendwelcher Leute, die im Verkehr umkommen, bezahlt wird.
Das sollte man bewusst machen.
Dann kriegt man eine andere Einstellung zu diesem System und dann wäre es auch notwendig,
die Kosten des Autos den anderen Kosten anzupassen.
Kein Mensch regt sich auf, wenn die Mieten laufend steigen, wenn aber der Benzinpreis noch 20 Jahre die 12 Schillenmark überschreitet, dann ist das eine Sensation.
Das heißt, es müsste diese künstliche Sensibilität gegenüber den Kosten des Autos auf die normale Marktwirtschaft, die hier betrachtungsweise alle anderen Lebensbereiche gebracht werden.
Dann würde man auch eine entspanntere Situation zum Auto haben.
Wir hätten dann wahrscheinlich auch bessere Städte als wir heute haben.
Wir bauen heute miserable Städte, weil jeder damit rechnet, dass alles, was dort in der Stadt fehlt, mit dem Auto anderswo kompressiert wird.
Sie haben es ja gesagt, in der Stadt ist es miserabel, also muss ich das Auto haben, damit ich anderswo hingehe.
Also wird die Stadt erst recht miserabel gemacht, weil man eh weiß, dass man ein Auto hat, dass man anderswo hingehen kann.
Aber Sie werden doch wohl auch zugeben, dass es für jemanden, der am Wochenende aufs Land fahren will, dass der mit der Bahn doch wohl wenig Möglichkeiten hat, das so zu tun, dass ihm nicht so viel Zeit drauf geht, dass es sich gar nicht mehr auszahlt.
Naja, es ist ja so, dass wir wissen, dass im Verkehrswesen keine Zeit gespart wird, sondern nur die Reisewege bei entsprechenden Geschwindigkeiten länger werden.
Früher waren die Umgebungen der Siedlungen bereits das Land.
Heute ist das Land so weit geworden, dass man schon in der nächsten Stadt landet, wenn man aufs Land fährt.
Das heißt, es gibt das Land ja eigentlich gar nicht mehr, weil die Stadt dadurch, dass die Geschwindigkeiten gestiegen sind, das Land aufgefressen hat.
Und wir haben heute eine paradoxe Situation, dass die Wohnblockmentalität heute am Land bei den Zweitwohnern durchschlägt.
Die wollen zwar am Land wohnen,
Aber sind nicht bereit, ländliche Sitten anzunehmen, indem sie sich dagegen aufregen, dass irgendjemand Hühner hält, dass irgendjemand Tierhaltung betreibt, dass es dort ein bisschen laut ist und dass die Kirchenglocken läuten.
Soweit sind wir heute schon.
Die Verkehrsminister der Europäischen Union, Herr Professor Knoflocher, tagen derzeit in Wien unter dem Vorsitz des österreichischen Verkehrsministers Klima.
Ein Thema unter anderem ist auch die Frage der supergrünen und verkehrssicheren LKWs, also die Abgasfrage, aber auch die sicherheitstechnische Frage wie Bremsen und so weiter.
sollen da besprochen werden und auf einen gemeinsamen europäischen Level angehoben werden.
Sehen Sie da Möglichkeiten, dass tatsächlich der Verkehr sicherer wird?
Kaum.
Also die technischen Maßnahmen sind Maßnahmen, die der Sicherheit bisher relativ wenig gedient haben und zwar deshalb, weil sie von den Benutzern sehr gerne überkompensiert werden.
Das heißt, wenn ich technische Maßnahmen einbaue, weiß der Fahrer, dass er die hat und kompensiert das mit der Geschwindigkeit meist so,
dass es im Endeffekt nichts, ja manchmal sogar etwas Negatives bringt.
Also man kämpft hier sozusagen an der falschen Front erstens, allerdings sehr beliebt und von den Lobbys, die das haben wollen, gefördert, weil man damit verhindert, dass man tatsächlich wirksame Maßnahmen einführt.
Ein weiteres Thema bei dieser Verkehrsministerkonferenz wird die Bahn sein.
Nun werden ja viele Kleinstrecken, Kurzstrecken eingestellt.
Wie ist jetzt die Sicht des Verkehrsplaners Knoflacher zum Thema Bahn, wenn sie haben wollen, dass die Menschen sich zu Fuß und mit der Bahn fortbewegen?
Da brauche ich doch auch die Kurz- und Mittelstrecken und nicht nur die Großstrecken wie in Salzburg oder wie in Graz.
vollkommen richtig.
Das heißt, die Bahn lebt eigentlich vom Netz und von der Fläche und die Bahn lebt von den Bahnhöfen.
Es gibt heute leider eine Entwicklung, auch unter den Experten, die offensichtlich vergessen haben, dass die Bahn das Geschäft nur am Bahnhof macht und Bahnhöfe zusperren und ähnliches.
Das heißt, was man machen muss, man muss die Eisenbahn in der Fläche verankern, man muss die Eisenbahn in der Bevölkerung bewusst machen, man muss ein Angebot schaffen, das, wie Sie früher gesagt haben, attraktiv ist, sodass man es auch benutzt.
Und man muss Randbedingungen schaffen, die der Bahn das wirtschaftliche Überleben sicherstellen, insbesondere im Güterverkehr.
Man hat hier mit vollen Händen in ganz Europa natürlich das Geld in die Fahrbahnen ausgeschüttet und auch dem LKW einen Teil seiner Kosten eingelastet.
Die Werte liegen ja in jeder Untersuchung zwischen 11 und 20 Prozent.
Das heißt, der Steuerzahler zahlt fast vier Fünftel dazu.
Unter diesen Randbedingungen kann die Bahn nicht wirtschaftlich arbeiten.
Das heißt, die Randbedingungen müssen in Ordnung gebracht werden.
Dann kann auch die Bahn wirtschaftlich meiner Ansicht nach sogar mit Gewinn betrieben werden.
Aber das Einstellen der Nebenbahnen ist einer der schwersten Fehler der ganzen Gegend.
Die Nebenbahnen müssen attraktiv werden.
Danke für dieses Telefongespräch, Professor Hermann Knoflacher.
Die dreitägige Konferenz der europäischen Verkehrsminister beginnt heute in der Wiener Hofburg.
Am Abend wurde in diesem Gespräch bereits angesprochen.
31 Ressortchefs werden aus ganz Europa dazu erwartet, Kurt Toncar berichtet.
Das Arbeitsprogramm der über 30 Verkehrsminister für die kommenden drei Tage ist mehr als voll.
So wollen die Ressortchefs unter anderem eine Resolution verabschieden, in der das Kontingent für jene LKW ausgebaut werden soll, die bei den Abgaswerten der Euro-2-Norm entsprechen.
Diese Abgasnorm ist die weltweit strengste und soll Ende des Jahres im ganzen EU-Raum in Kraft treten.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt sind die Busse aus dem ehemaligen Osten.
Hier ist den Verkehrsministern besonders der mangelhafte sicherheitstechnische Zustand der Busse ein Dorn im Auge.
Stichwort ehemaliger Osten.
Auf diese Starten wollen die westeuropäischen Verkehrsminister vor allem Druck machen, den Schwerverkehr verstärkt von der Straße auf die Schiene zu verlegen.
Dieses Thema ist übrigens nach den Worten von Verkehrsminister Klima eines der größten Anliegen Österreichs.
Gleiches Wirtschaftsniveau in unseren östlichen Nachbarstaaten voraussetzen, wie wir es in Westeuropa haben und gleiche Bedingungen.
Hieße das um 150% mehr Güterverkehr auf der Straße und hieße es um über 70% mehr Personenverkehr auf der Straße.
Das ist nicht machbar.
Daher müssen wir jetzt schon sehr konkrete Regeln aufstellen,
wie die verkehrspolitische Integration der osteuropäischen Nachbarstaaten vor sich geht.
Es geht also vor allem um den Ost-West-Transit.
Die klassische Nord-Süd-Route, zum Beispiel über den Brenner, wird kein bestimmendes Thema der Konferenz sein, erklärt Klima, der heuer übrigens Präsident der europäischen Verkehrsministerkonferenz ist.
Das ist kein spezifisches Thema dieser gesamten europäischen Konferenz, wo es ja insbesondere auch um die Ost-West-Richtung gehen muss.
Denn innerhalb der Europäischen Union gibt es genug Diskussions- und Beschlussmöglichkeiten.
Diese Konferenz, die jetzt in Wien stattfindet, ist eine der wenigen Gelegenheiten klarzumachen, dass die Europäische Union nicht an den Außengrenzen enden darf mit ihrer Verkehrspolitik, dass wir Gesamteuropa zu betrachten haben.
Ein weiteres Ziel der Konferenzteilnehmer ist die Einführung des freien Wegerechts in Europa auch für die Bahn.
Das heißt, dass unter anderem die Grenzkontrollen in Zügen fallen sollen.
Außerdem soll die Bahn im Allgemeinen umweltfreundlicher und daher um mindestens 10 Prozent leiser werden.
Der härteste Brocken dürfte aber das Vorhaben der Verkehrsminister sein, die Autoindustrie zu einer Eindämmung der CO2-Emissionen zu bewegen.
Um das zu erreichen, sollen die europäischen Staaten gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, mit denen die Autoindustrie zur Herstellung treibstoffarmer Kraftfahrzeuge gezwungen werden kann.
Um die jeweiligen Positionen klarzustellen, wird es deshalb bei der Verkehrsministerkonferenz in der Hofburg ein Hering mit Vertretern der Autoindustrie geben.
Wir bleiben beim Verkehr.
Motorräder erleben in den letzten Jahren in Österreich einen Boom.
Zweistellige Zuwachsraten in den Zulassungsstatistiken sorgen langsam auch für mehr gesellschaftlichen Einfluss der Zweiradfans.
Das zeigt jetzt auch ein Motorradvolksbegehren, das den Anliegen der Motorradfahrer zum Durchbruch verhelfen soll.
Thomas Langpaul berichtet.
Motorradfahrer fühlen sich benachteiligt.
Streckensperren auf kurvenreichen Gebirgsstraßen, Nachtfahrverbote in zahlreichen Orten und nach Meinung der Motorradfahrer eine viel zu hohe Steuerlast machen ein Pro-Motorrad-Volksbegehren notwendig.
Vor allem finanzielle Änderungen will die MAG die Motorradaktionsgruppe durchsetzen.
Die NOVA, etwa die Normverbrauchsabgabe, werde bei Motorrädern nicht nach Verbrauch, sondern nach Hubraum berechnet.
Und das komme einer Verdoppelung gleich.
Die Kfz-Steuer sei für die meisten Motorräder in den letzten Jahren um bis zu 70 Prozent erhöht worden.
Österreichische Motorradfahrer, so Herbert Umlauft von der MAG, zahlen deshalb rund dreimal so viel Steuer wie ihre deutschen Kollegen.
Man scheint halt offiziell in vielen Orten und auch beim Bund der Ansicht zu sein, dass das Motorrad nicht ökologisch ist, ein Freizeitgegenstand ist, sehr gefährlich ist, laut ist oft und aus diesem Grund berechtigt ist, also das Motorrad steuerlich und kostenmäßig in die Enge zu treiben.
Dabei könnten Motorräder auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Nach Berechnungen der Interessensvertretung verbrauchen allein die Autos, deren Lenker in Wien einen Parkplatz suchen, mehr Treibstoff im Jahr als alle Motorräder in ganz Österreich.
Wegkommen will die MAG auch vom Image des bösen Buben.
Typische Motorradfahrer der 90er Jahre seien etwa auch durchaus an Sicherheit interessiert, so der ehemalige Rennfahrer und jetzige Leiter des ÖAMTC Fahrtechnikzentrums Zeltweg, August Auinger.
Dass sie gewillt sind, die Motorradfahrer, da traue ich mich für die Motorradfahrer zu sprechen, denn sie kommen, machen Lehrgänge, trainieren, erfragen und befragen und hinterfragen
alle Möglichkeiten, wie er nur mit dem Motorrad in irgendeiner Form sicherer, besser und noch souveräner zurechtkommt.
Das heißt, die Willigkeit des Motorradfahrers ist ja absolut gegeben.
Und wenn man heute die Schichte sieht, die Motorrad fährt, dann ist es ja nimmer mehr der Verrückte, der hinter der Ecke wohnt und jetzt irgendwann an einem schönen Tag das Grat auspackt, sondern es sind in allen Gesellschaftsschichten die Motorradfahrer zu Hause.
Das heißt, das Motorrad hat wieder ein gewisses Statussymbol, wenn Sie es so nennen wollen.
Und ich glaube, dass es das Höchste an der Zeit ist, über dieses Volksbegehren ganz einfach wieder simple Rechte, die eigentlich dem Motorradfahrer auch zustehen, wieder mal in den Raum zu rücken.
Bisherige Initiativen für mehr Sicherheit, etwa Kunststoffschutzhüllen für Leitplankenstützen, seien jedoch wenig erfolgreich gewesen.
Das Motorradvolksbegehren läuft von 12. bis zum 19.
Juni dieses Jahres.
Und Verkehrsminister Viktor Klima sagt zum Volksbegehren der Motorradfahrer.
Ich glaube, dass das Motorrad selbst ein Sportmittel ist, dass das Motorrad auch in vielen Fällen für viele Menschen ein tägliches Verkehrsmittel ist, dass wir für das Motorrad sehr vernünftige Regelungen ausgearbeitet haben.
Ich halte nichts von Schikanen, die motorradspezifisch sind.
Aber wenn es Möglichkeiten gibt, in unseren Gesetzen hier solche Schikanen zu entfernen, dann sollen wir das tun.
Ein Volksbegehren für ein eigenes Verkehrsmittel selbst halte ich eher für ein Kuriosum.
Es ist 12.45 Uhr, dreiviertel eins.
Der bekannte österreichische Sexualforscher Ernest Bornemann ist tot.
Er wurde 80 Jahre alt, wenige Wochen nach seinem 80.
Geburtstag dürfte er gestern Sonntag Selbstmord begangen haben.
Der ethnologe Schriftsteller und Komponist Ernest Bornemann wurde gestern in seinem Haus in Scharten in Oberösterreich gefunden.
Die Art des Freitodes dürfte Bornemann aus einem Buch haben, das neben der Leiche gelegen ist.
Der Titel Humane Sterbehilfe.
Darin wird genau beschrieben, wie man mit Whisky und Tabletten seinem Leben ein Ende setzen kann.
Gefunden wurde neben Pornemann auch ein Abschiedsbrief, adressiert an eine Bekannte.
In dem Schreiben hatte Pornemann seinen Tod angekündigt.
Sein Leben lang hat Bornemann die engen Konventionen der bürgerlichen Moral verurteilt.
Als Sexualforscher hat er an den zu strengen Normen gerüttelt.
Er hat die Frauen zum Kampf gegen die sexuelle Unterdrückung aufgerufen, den Ursprung jeder Benachteiligung.
Am meisten gelitten hat, er sagte Bornemann, dass ihm die Frauen sexuellen Missbrauch vorgeworfen haben.
von meiner Mutter über meine Ehefrau über meine verschiedenen Geliebten immer als die Besseren empfunden.
Ich bin ein Mann, der völlig unfähig ist, Frauen anzumachen.
Die Illusion, die manche Männer haben, sie könnten Frauen in Anführungsstrichen erobern, habe ich nie gehabt.
Alle Frauen, und das sind einige hundert, mit denen ich im Leben geschlafen habe, da ist von ihnen die Initiative ausgegangen.
Und das hat mir die Illusion gegeben oder den festen Glauben gegeben, die Frauen sind wirklich die Besseren.
Männer, die sich einbilden, dass sie die Wahl treffen, das ist ja eine ganz unglückliche Struktur.
Wenn sie sich mal überlegen, ein Mann sieht eine Frau, findet die schön und sagt, ich will die erobern.
Mit welchen Mitteln macht er das?
Entweder indem er vorgibt, etwas anderes zu sein, als er ist, oder indem er sie tatsächlich dominiert.
Das Resultat sind lauter unglückliche Partnerschaften, lauter unglückliche Ehen für beide, sowohl für den Mann wie für die Frau.
Am 12.
April 1915 ist Bornemann in Berlin geboren.
Er studierte in Cambridge in England Geschichte, Anthropologie und Sexualwissenschaft, musste aber zum Militärdienst nach Berlin zurück.
Er weigerte sich unter den Nationalsozialisten zu dienen und ging nach England, um für die Filmwelt zu arbeiten.
Er wurde Dramaturg und dann Kameramann bei der BBC.
Nach einem Jahr Gefangenschaft in Kanada produzierte er ethnologische Filme über Eskimos und Indianer.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Chef der UNESCO-Filmabteilung.
1960 rief man ihn nach Deutschland zurück, um die Produktionsfirma Freies Fernsehen zu übernehmen.
Das Projekt scheiterte aber und Barnemann zog sich vom Fernsehen zurück und widmete sich nur mehr seiner wissenschaftlichen Arbeit.
In rund 2000 Studien hat er die Psychologie der Sexualität analysiert.
1976, bereits im Alter von mehr als 60 Jahren, wurde am Psychologischen Institut der Universität Salzburg Summa Cum Laude promuliert.
Ein Jahr später wurde ihm in Wien der Berufstitel Professor verliehen.
Zu seinen wichtigsten Büchern zählen das Lexikon der Liebe oder Sex im Volksmund.
Seit 1970 lebte und arbeitete der Wissenschaftler in einem zum Forschungszentrum umgebauten Vierkanthof im oberösterreichischen Ortsscharten im Bezirk Everding.
Nach Angaben der Sicherheitsbehörden ist Ernest Bornemann am Sonntag gestorben und am Montag aufgefunden worden.
Neben seinem Bett wurde eine Gebrauchsanleitung mit dem Titel Humane Sterbehilfe gefunden, in der auf die tödliche Wirkung von Whisky und Tabletten hingewiesen wurde.
Die Annahme eines Selbstmordes bestätigt auch einen in Wien aufgetauchter Brief an die Filmemacherin Eva Brenner.
Hierin wird das Scheitern der Beziehung des Sexualforschers zu einer jungen deutschen Ärztin als Motiv des Suizides genannt.
Zum Tod von Ernest Bornemann, ein Beitrag von Edith Bachkönig.
Österreich 1 ändert aufgrund des Todes von Ernest Bornemann sein Programm.
Im Journal Panorama ist Bornemann heute um 18.20 Uhr nochmals zu hören.
Und nun abschließend ein Kulturbeitrag.
Gleich mit zwei Ausstellungen wird der Maler und Akademieprofessor Josef Mikl ab Ende dieser Woche im Salzburger Rupertinum vertreten sein.
1929 in Wien geboren, wurde Mikl in den 50er Jahren im Umkreis der Galerie St.
Stephan bekannt und zählt seither zu den wichtigsten Vertretern der österreichischen Abstraktion.
Derzeit ist er übrigens mit dem Entwurf von 22 Wandbildern mit literarischen Themen zu Nestreu, Raimund, Canetti und Karl Kraus für die Ausgestaltung des renovierten Redoutensaals in der Wiener Hofburg beschäftigt.
Über seine Arbeit und seine Ausstellungen sprach Maria Rennhofer mit Josef Mikl.
Herr Prof. Mikl, im Salzburger Rupertinum werden Ende dieser Woche zwei Ausstellungen von Ihnen eröffnet.
Eine, die sehr auf die Vergangenheit zurückgreift, auf die 50er-Jahre, eine andere, die zumindest auch ganz neue Arbeiten zeigt.
Zunächst einmal die historische Ausstellung, die ja diesen Titel trägt.
Der Baum ist eine Maschine.
Wie kam es zu diesem Titel?
Ich war jahrelang mit meinem lieben Freund Holliger in einem Atelier zusammen.
Das hat uns Lobowski liebenswürdigerweise zur Verfügung gestellt in der Akademie.
Darum ist die erste Ausstellung zusammen mit ihm.
Für Holliger waren die Pflanzen immer Pflanzen.
Alle Menschen waren Pflanzen, die Liegestühle waren Pflanzen, alles war Pflanzen.
Bei mir war alles Maschine.
Das hat einen Gegensatz gemacht.
In ihren Bildern spielt ja die Farbe eine ganz wichtige Rolle, vor allem die Töne der Rot-Skala, Rot-Gelb-Skala, die ja auch sehr viel Emotion und sehr viel Wärme eigentlich ausstrahlen.
Naja, wenn man anfängt, koloriert man.
Und wenn man älter wird und die Möglichkeit hat, weiterzuarbeiten, wird die Farbe wichtiger.
Und das zeigt die zweite Ausstellung, zusammen mit Plastiken.
Die neueren Datum sind aber, auf alte Ursprünge zurückgehen, eben aus dieser Maschinenzahl.
Und die Plastiken sind streng kontrolliert.
Da gibt es keine Zufälligkeiten.
Es sind auch keine, die am Misthaufen und vom Misthaufen her entstanden sind.
Wir haben ja schon genug Mist.
Das Holz wird grundiert auf diese alte Weise, wie man immer schon farbige Plastiken gemacht hat.
Und dann werden sie bemalt.
Dadurch entsteht eine große Leichkraft.
Herr Prof. Mikl, Sie waren damals in den 50er-Jahren gemeinsam eben auch mit Hollegger Mitbegründer der Galerie St.
Stephan von Monsignore Otto Mauer.
Wie sehen Sie selber auf diese 50er-Jahre zurück?
Ja, abgesehen davon, dass natürlich vorher ein furchtbarer Krieg war, war diese Zeit nach dem Krieg die schönste Zeit für Kunst.
Und das sieht man ja, wenn man
Alles über Brittenville, von Amerika an über Frankreich, England, Italien, natürlich auch bei uns.
Die Leute haben, was das Schöne daran ist, alles das selbst erfunden.
Ich rede jetzt von diesen wenigen guten Leuten.
wir beeinflusst wurden durch Ausstellungen, Kunsthefte, Filme etc.
Also um 45 herum war ja kein Material in Nachrichten, es war ja nichts da.
Nur vorher die Feindsender, aber die haben ja Musik gespielt und keine Bilder gezeigt.
War die Kunst eigentlich immer das Entscheidende in Ihrem Leben?
Konnten Sie immer das machen, was Sie sich vorgestellt haben?
Mussten Sie manchmal nach gewissen Kompromissen eingehen?
Wie sehen Sie das heute?
Gott sei Dank Kompromisse nie.
Wenn man Kompromisse eingeht, fängt man an, sich umzubringen.
Das ist so die Selbstmordtheorie.
Man braucht ja nicht viel, um zu leben, aber um zu malen braucht man auch nicht viel.
Und das habe ich immer geschafft.
Vom 10.
Juni bis zum 16.
Juli werden die beiden Mittelausstellungen im Salzburger Rupertinum gezeigt.
Und jetzt, sieben Minuten vor 13 Uhr, noch einmal der Nachrichtenüberblick.
Es liest Andrea Silavski.
Bosnien-Herzegowina.
Der Nervenkrieg um die UNO-Soldaten in serbischer Gewalt geht weiter.
Versuche zweier griechischer Minister, die bosnischen Serben zur Freigabe der 257 Blauhelme zu bewegen, sind offenbar gescheitert.
Der serbische Präsident Milosevic sprach allerdings neuerlich von der bevorstehenden Freilassung der Geiseln.
Unklar ist derzeit auch, ob Russland ein Veto gegen die schnelle Eingreiftruppe für Bosnien einlegen wird.
Außenminister Kozyrev hat die Gründung einer solchen Einheit gestern abgelehnt.
Der Sicherheitsrat der UNO hat sich mit dem Thema noch nicht offiziell beschäftigt.
Japan.
Gegen Shoko Asahara, den Führer der Aum-Sekte, ist offiziell Mordanklage erhoben worden.
Asahara wird unter anderem für den Anschlag auf die U-Bahn in Tokio verantwortlich gemacht.
Dabei waren am 20.
März zwölf Menschen getötet und tausende verletzt worden.
Auch sechs weitere Mitglieder der Sekte wurden wegen Mordes und Mordversuchs angeklagt.
Asahara ist im Mai nach einer wochenlangen Suchaktion festgenommen worden.
Südafrika.
Das neue Verfassungsgericht hat die Todesstrafe abgeschafft.
Mehr als 400 zum Tode Verurteilte werden damit nicht exekutiert werden.
Der Entscheidung des südafrikanischen Verfassungsgerichts ging eine vier Monate lange Anhörung voraus.
Seit 1989 ist in Südafrika niemand mehr hingerichtet worden.
Österreich.
Der Sexualforscher Ernest Bornemann ist tot.
Bornemann starb in der Nacht auf Sonntag in Scharten in Oberösterreich.
Er wurde 80 Jahre alt.
Offenbar hat Bornemann Selbstmord begangen.
Neben seinem Bett wurde eine Gebrauchsanleitung mit dem Titel «Humane Sterbehilfe» gefunden, in der auf die tödliche Wirkung von Whisky und Tabletten hingewiesen wird.
Und nun zum Wetter heute Nachmittag und Abend.
Regnerisch und kühl.
In ganz Österreich regnet es zeitweise, manchmal stark, im Osten und Süden gehen auch Gewitter nieder.
Die Temperaturen erreichen nur 11 bis 18 Grad.
Das war ein Mittagsschornal unter der regiemäßigen Betreuung von Ilse Oberhofer.
Technik Wolfgang Graetzny und am Mikrofon war Hubert Arnem-Ellissen.
Einblendung: Hans Niessl, Bürgermeister Frauenkirchen, Passanten. Vor allem Frauenkirchen am Neusiedlersee war von den Unwettern betroffen.
Mitwirkende:
Lehner, Norbert [Gestaltung]
, Niessl, Hans [Interviewte/r]
Datum:
1995.06.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Natur
;
Klima und Wetter
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Radovan Karadzic, Bill Clinton, Al Gore. Heute Nachmittag sollen angeblich die UNO-Geiseln von den Serben freigelassen werden.
Mitwirkende:
Schwarz, Alfred [Gestaltung]
, Karadzic, Radovan [Interviewte/r]
, Clinton, Bill [Interviewte/r]
, Gore, Albert [Interviewte/r]
Datum:
1995.06.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Krieg
;
Krisen und Konflikte
;
Militär
;
Verteidigungspolitik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Dem japanischen Sektenführer droht wegen Mord und versuchten Mordes die Todesstrafe. Die OM-Sekte soll zudem ein Fahrzeug entwickelt haben, das das hochgiftige Nervengift Sarin in ganz Tokio verteilen kann. Asahara leugnet seine Verantwortung und schweigt großteils zu den Vorwürfen.
Mitwirkende:
Marquardt, Jens Peter [Gestaltung]
Datum:
1995.06.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Tod
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Straftaten
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Justiz und Rechtswesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Nicht nur Mörder sondern auch Regimegegner wurden während des Apartheidsregimes hingerichtet, nun wurde die Todesstrafe vom Verfassungsgerichtshof einstimmig als nicht verfassungskonform geregelt. Die Strafen werden in lebenslängliche Strafen umgewandelt.
Mitwirkende:
Räther, Frank [Gestaltung]
Datum:
1995.06.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Tod
;
Justizpolitik
;
Straftaten
;
Verfassung
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Menschenrechte
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Knoflacher, Kuratorium für Verkehrssicherheit. Knoflacher kritisiert die falsche Einstellung vieler Menschen zum Autofahren, das als zu selbstverständlich gesehen wird. Zudem ortet er eine übertriebene Sensibilität bei Preissteigerungen in diesem Bereich, Autofahren koste Lebenszeit und sei riskant, zudem brächten die Autofahrer die Faktoren in die Städte in die sie reisten, die sie oft von ihrem eigentlichen Lebensort in den Urlaub treiben würden nämlich "Dreck und Lärm". Da die Städte miserabel geplant seien, würden die Leute erst recht wegwollen, so Knoflacher. Zudem sei alles so geplant, dass man ein Auto brauche, etwa um Einkäufe erledigen zu können, vor allem am Land.
Mitwirkende:
Arnim-Ellissen, Hubert [Gestaltung]
, Knoflacher, Hermann [Interviewte/r]
Datum:
1995.06.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Feiertag
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Straßenverkehr
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Tod
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Tourismus
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Sicherheit
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten