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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Montagmittag, Zeit für ausführliche Informationen in einem Österreich1-Mittagsjournal mit Manfred Kronsteiner.
Aus dem Inhalt.
Ungewohntes Chaos im deutschen Alltag.
Warnstreiks im Nahverkehr bei Post und Müllabfuhr.
Larmgelegter Flugverkehr in Tel Aviv.
Radiopiraten verursachten mit Wellensalat eine vorübergehende Flughafenschließung.
Wachsender Druck gegen den Serbenführer Karacic.
Die bosnischen Serben dementieren Rücktrittsmeldungen.
Konflikt um Gentechnologie in Österreich.
Das liberale Forum verlangt verschärfte Bestimmungen.
Lehrlingsschwund und Ausbildungsmisere, wachsende Besorgnis.
Steigende Verwirrung nach dem Polizeidrogenskandal in Wien.
Bisher keine weiterreichenden Konsequenzen.
Wiener Festwochen, die Danaiden des Eiskilos als Gemeinschaftsproduktion.
Bevor wir Sie detailliert über die genannten Themen informieren, bieten wir Ihnen Gelegenheit, sich Überblick zu verschaffen.
Mit Information kompakt, in Nachrichten, diesmal verfasst von Elisabeth Manas, es liest Karl Berger.
Deutschland.
In mehreren deutschen Städten ist es heute zu erheblichen Verkehrsbehinderungen gekommen.
Grund waren Warnstreiks der Bus- und Bahnbetriebe.
Zwei Tage vor Beginn der vierten Tarifrunde im öffentlichen Dienst ruhte schon in den Morgenstunden in vielen Städten der Nahverkehr.
Schwerpunkt der Protestaktionen war das Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Auch bei der Post wurden die Warnstreiks mit Beginn der Frühschicht ausgeweitet.
Die Gewerkschaften verlangen für die etwa 3,2 Millionen Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Die Arbeitgeber wollen dagegen eine Nulllohnrunde.
Spanien.
Bei der Explosion einer Bombe im Zentrum von Córdoba sind ein Offizier getötet und mehrere Menschen verletzt worden.
Der Sprengsatz war nach bisher vorliegenden Informationen an einer Bushaltestelle in einem Abfallkorb versteckt gewesen.
Angaben über die Hintergründe liegen derzeit nicht vor.
Russland.
In einem Wahlbüro von Präsident Jelzin im fernen Osten Russlands ist eine Bombe entschärft worden.
Der Sprengsatz wurde nach einem anonymen Anruf in dem Gebäude in Ussurisk, etwa 100 Kilometer nördlich von Vladivostok, gefunden.
Experten konnten ihn entschärfen.
Bürgermeister Anatoly Sobchak muss sich in St.
Petersburg in der Stichwahl stellen.
Bei der Bürgermeisterwahl in der zweitgrößten Stadt Russlands hat Sobchak nach ersten Ergebnissen 28,8 Prozent der Stimmen erhalten.
Auf Platz zwei liegt sein erster Stellvertreter und Herausforderer Wladimir Jakovlev.
Die Wahlbeteiligung lag bei 49 Prozent.
Die Stichwahl findet am kommenden Wochenende statt.
Ukraine.
Wieder hat es in einem ukrainischen Atomkraftwerk einen Zwischenfall gegeben.
Im Reaktor von Nikolayev trat Flüssigkeit aus dem Kühlsystem aus.
Nach offizieller Darstellung soll keine Radioaktivität ausgetreten sein.
Europäische Union Die EU wird heute wahrscheinlich das Exportverbot für britisches Rindfleisch lockern.
Der Veterinärausschuss berät heute über einen Kompromissvorschlag der EU-Kommission, wonach einige britische Rindfleischprodukte wieder ausgeführt werden könnten.
Österreich und Deutschland lehnen diesen Vorschlag ab.
Die anderen EU-Staaten wollen Großbritannien entgegenkommen.
Im Gegenzug plant London ein neues Notschlachtungsprogramm.
Irland.
Bundeskanzler Franitzki hält sich heute für einen Kurzbesuch in Irland auf.
Er trifft mit Ministerpräsident Bruton zusammen.
Zur Debatte steht die im Juli beginnende EU-Präsidentschaft Irlands.
Außerdem will Franitzki mit Bruton das Problem der europaweit steigenden Arbeitslosigkeit erörtern.
Am Abend reist der österreichische Kanzler von Napoli nach Paris.
Dort führt er ab morgen den Vorsitz bei der Ministerratssitzung der OECD.
USA.
Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner Bob Dole droht für den Fall seines Wahlsiegers mit dem Sturz des kubanischen Staatschefs Fidel Castro.
Dole erklärte, er wolle dem Terrorregime Castro sein Ende setzen.
Er hoffe, dass man in 100 Jahren in den Geschichtsbüchern lesen wird, der eiserne Vorhang sei unter Präsident Reagan und Bush gefallen und das Kartenhaus von Fidel Castro unter Präsident Dole zusammengebrochen.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Der bosnische Serbenführer Karadzic ist offenbar doch nicht als Präsident der Serbischen Republik zurückgetreten.
Offiziell hieß es, Karadzic sei weiter im Amt.
Gestern wurde von der Nachrichtenagentur Tanju gemeldet, Karadzic sei von seiner Funktion als Präsident zurückgetreten.
Nahe Osten.
Gleich zwei Flughäfen im Nahen Osten sind geschlossen worden.
Der internationale Flughafen Bengurium bei Tel Aviv war zunächst betroffen.
Radiopiraten hatten den Funkverkehr gestört.
Der Flughafen in Beirut wurde durch einen Streik der libanesischen Fluggesellschaften lahmgelegt.
Österreich, bei der jüngsten Lotto-Runde gab es einen Solo-Sechser.
Ein Wiener gewann 13,6 Millionen Schilling.
Auf einen Solo-Joker fielen 4 Millionen Schilling.
Dieser Gewinn ging nach Niederösterreich.
Ein Blick nun auf das Wetter zu Wochenbeginn.
Prognose und Werte von Peter Sterzinger.
Ja, seit gestern ist von Westen Kaltluft nach Mitteleuropa geflossen, bei uns macht sie sich samt Feuchtigkeit heute und auch in den nächsten Tagen recht deutlich bemerkbar.
Nach einem im Großteil Österreich sehr recht sommerlichen Wochenende kühlt es also umso deutlicher ab.
In der Schweiz gab es bis herunter ins Mittelgebirge einigen Neuschnee, in Vorarlberg und im Tiroler Oberland immerhin schon bis 1700 Meter, große Regenmengen bisher nur in Vorarlberg.
Zurzeit breitet sich der Regen allmählich auf ganz Österreich aus.
Die aktuellen Meldungen, Wien leichter Regen 15 Grad, Eisenstadt leichter Regen 14, St.
Pölten bedeckt 14, Linz stark bewölkt 14, Salzburg stark bewölkt 12, Innsbruck leichter Regen 11 Grad, Bregenz leichter Regen 9, Graz leichter Regen 9, 10 und Klagenfurt Regenschauer 17 Grad.
In den nächsten Stunden regnet es immer häufiger.
Wir erwarten auch einige Gewitter, vor allem in Osttirol, Kärnten und der Steiermark.
Der Wind ist nur im Donauraum lebhaft, sonst hat er schon nachgelassen.
Auffällig bleibt, dass Temperaturgefälle in Vorarlberg und Tirol liegen die Höchstwerte um 12, sonst zwischen 14 und 20 Grad.
Am wärmsten wird es im Raum Graz sein.
Der Regen wird am Abend und über Nacht intensiver, die Schneefallgrenze sinkt dann in Westösterreich wieder gegen 1700 Meter.
Nachtfrost gibt es nicht.
Morgen Dienstag lockert es ein bisschen auf, zwischendurch scheint die Sonne, dies vor allem in Wien, Niederösterreich, Kärnten, der südlichen Steiermark und im Burgenland.
Die Höchsttemperaturen legen morgen zwischen 14 und 20 Grad, in 1500 Meter Höhe hat es zu Mittag etwa 6, in 2000 Meter um 2 Grad.
Morgen früh ist noch mit etwas Regen zu rechnen, später wechseln Sonne und Wolken, wobei die hohen Berge eher verhangen bleiben.
Dienstagnachmittag sind in ganz Österreich ein paar einzelne Regenschauer möglich.
Der Nordwestwind lässt vorerst nach.
Am Mittwoch regnet es zeitweise, etwas Sonnenschein ist am ehesten am Nachmittag zu finden.
Vor allem aber kühlt es übermorgen noch einmal ab auf Werte um 16 Grad.
Die Schneefallgrenze dürfte dann meist um 1600 Meter liegen.
7 nach 12 ist es mittlerweile geworden.
Immer mehr Arbeitgeber gehen dazu über, ihre Mitarbeiter im Rahmen von Werkverträgen zu beschäftigen.
Das ist billiger, spart Sozialabgaben und gibt dem Unternehmer die Möglichkeit, rasch auf geänderte Nachfragesituationen zu reagieren.
Doch unser Sozialsystem ist darauf nicht wirklich aufgebaut.
Der öffentlichen Hand entgehen durch diese Vorgangsweise Milliarden.
Im Zeitalter der leeren Kassen will das Sozialministerium nun solche Umgehungsverträge weniger attraktiv machen.
Eine Regelung ist schon beschlossen, die Kritik daran regt sich seit Wochen.
Hanno Settele berichtet.
Das Werkvertragswesen hat in Österreich schon absurde Blüten getrieben.
Ganze Belegschaften wurden gekündigt, um den Mitarbeitern postwendend freie Werkverträge für dieselbe Tätigkeit anzubieten.
Der Unternehmer spart sich eine Menge an Abgaben, einen Betriebsrat für Werkvertragsnehmer gibt es auch nicht und das unternehmerische Risiko wird dann zum Teil von den nun werkvertragenden Belegschaften übernommen.
Um solchen Tendenzen zu begegnen, hat man zwei neue Typen von Werkverträgen definiert, die künftig voll sozialversicherungspflichtig sein sollen.
Freie Werkverträge und dienstnehmerähnliche Werkverträge.
Wer aber nun unter welchen Vertrag zu subsumieren ist, darüber gibt es Diskussionen.
Der Präsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, Klaus Hübner, kritisiert die seiner Meinung nach unzureichenden Formulierungen des neuen Gesetzes.
Es handelt sich hier um unbestimmte Rechtsbegriffe.
Begriffe, die vom Gesetzgeber bis dato keinesfalls ausreichend definiert sind.
Es wird also hier zu einer gewaltigen Rechtsunsicherheit kommen.
Diese Rechtsunsicherheit ist quasi im Gesetz schon vorprogrammiert.
Denken wir nur an Personengruppen, die hier Vorträge halten, auch bei Journalisten im ganzen EDV-Bereich, Aufsichtsräte, auch Konsulenten, bei denen ist höchst unklar, wie sie jetzt künftig abgabenrechtlich und sozialversicherungsrechtlich zu behandeln sein sollen.
Da jeder Werkvertrag künftig anzeigepflichtig ist, rechnet Hübner mit mehr als 100.000 Anträgen, die geschrieben, bearbeitet und verwaltet werden müssen.
Also hier kommt es sicherlich zu einer Administrationslawine, weil auch Anzeigepflicht besteht.
Nicht nur bei jedem zweifelhaften Werkvertrag besteht eine Anzeigepflicht, die den Arbeitgeber, den Auftraggeber und auch den Auftragnehmer betrifft.
Also alles andere als eine Entbürokratisierung, sondern genau das Gegenteil.
Es wird zu tausenden zusätzlichen Lohnverrechnungen kommen.
Gefahr droht der neuen Regelung, die in einem Monat in Kraft treten soll, außerdem durch die darin enthaltenen Ausnahmen.
Konkret hat der Gesetzgeber beschlossen, dass die Kolporteure der Zeitungsverlage nicht darunter fallen sollen.
Verfassungsjuristen mehrerer Universitäten glauben nun, dass das Gesetz aus diesem Grund vor dem Verfassungsgerichtshof nicht halten wird.
Ob Sozialminister Franz Hums die Kritik von Wirtschaftstreuhändern und Universitätsprofessoren ernst nimmt, war heute Vormittag nicht zu erfahren.
Der Terminplan des Ministers ließ eine Stellungnahme nicht zu.
In den letzten Jahren hat sich die Gesamtzahl der Firmenpleiten in Europa verdreifacht.
Das geht aus der jüngsten internationalen Insolvenzstatistik hervor, die der Kreditschutzverband heute veröffentlicht hat.
Als Hauptursache gelten Strukturprobleme und Rezession.
In Österreich haben sich jetzt die Sozialpartner auf Änderungen im Insolvenzrecht geeinigt.
Damit sollen die Konkursverfahren verringert werden, indem schon rechtzeitig bei gefährdeten Unternehmen gerichtliche Sanierungsverfahren eingeleitet werden.
mehr von Christian Hunger.
900.000 Unternehmenspleiten in Europa in den letzten fünf Jahren, davon 200.000 alleine im Vorjahr.
Zahlen, die nicht nur bei Wirtschaftsstatistikern die Alarmglocken läuten lassen dürften.
Und der Pleitenrekord geht weiter.
Die höchste Steigerungsrate bei Konkurs und Ausgleich gab es im Vorjahr in Griechenland mit einem Plus von mehr als 23 Prozent,
gefolgt von Italien, Deutschland, Dänemark und Portugal.
Österreich findet sich an sechster Stelle und damit auf den ersten Blick gar nicht so schlecht.
Allerdings hierzulande mangelt es an einer ausreichenden Zahl von Unternehmensneugründungen, gibt Klaus Hirzenberger vom Kreditschutzverband zu bedenken.
Österreich hat zu wenig Unternehmen.
Wir brauchen mehr Selbstständige, das hat auch die Koalitionsregierung jetzt erkannt.
Nur, das wird ohne eine gewisse Mentalitätsänderung gegenüber dem Selbstständigen
nicht gehen.
Wir brauchen mehr Anerkennung, wir brauchen mehr Mut auch zum Risiko.
Wir müssen weg von der sogenannten Vollkasko-Mentalität, das heißt Geburten bei Älteren bis zur frühen Pensionierung.
Das sind sicherlich gewisse Ansätze zu spät erkannt worden.
Diese Selbstständigen werden in Zukunft auch neue Arbeitsplätze schaffen.
Bei den 250.000 aktiven Unternehmen in Österreich liegt die Insolvenzhäufigkeit mit zwei Prozent im internationalen Vergleich zu hoch, meint der Kreditschutzverband und mahnt die von der Regierung versprochene Neugründung von 50.000 Unternehmen ein, die 80.000 neue Arbeitsplätze bringen könnten.
Es ist aber sicherlich in Westeuropa besser hier und das hat auch die OECD-Studie im vergangenen Jahr aufgezeigt, aber ich denke hier insbesondere an das Beispiel Amerika.
Wir haben in Amerika in den letzten Jahren einen Boom an Neugründungen, insbesondere im Dienstleistungsbereich.
Ich möchte gar nicht sprechen jetzt von der Hochtechnologie, wo wir sowieso einen sehr großen Nachholbedarf haben werden in den nächsten Jahren, aber dort hat man auch Arbeitsplätze geschaffen.
Und ich glaube nicht nur in sogenannten Kleinstkategorien und sogenannten McDonalds-Arbeitsplätze, wobei ich das gar nicht negativ bewerten möchte, sondern was wir sicherlich im Dienstleistungsgewerbe noch sehr viel auch
lernen müssen, ist zu dienen.
Wir müssen sagen, wir sind dazu da, um zu dienen.
Und da gehören eben nicht nur die Kostensenkungen dazu, sondern da gehören auch die flexible Arbeitszeiten.
Da haben wir einen sehr, sehr großen Nachholbedarf in den nächsten Zeiten.
Ein Nachholbedarf scheint in Österreich auch bei der Insolvenzpraxis notwendig.
In viel zu vielen Fällen werden nämlich hierzulande Konkurse mangels Masse abgewiesen.
Bei 5.000 angemeldeten Insolvenzen wurden im Vorjahr 3.000 Anträge abgewiesen, weil ganz einfach kein Vermögen da war, das noch zu verwerten gewesen wäre.
Die Sozialpartner haben sich jetzt nach Angabe der Wirtschaftskammer auf Änderungen im Insolvenzrecht geeinigt.
Wenn die Eigenkapitalquote einer Firma in Zukunft unter einem bestimmten Prozentsatz sinkt, soll der Unternehmer das Recht erhalten, ein gerichtliches Sanierungsverfahren zu beantragen.
Dabei sollen auch besondere Überbrückungs- und Sanierungskredite angeboten werden.
Die entsprechenden Gesetzesvorschläge sollen noch bis zum Sommer ausgearbeitet sein.
Christian Hunger über internationale Pleitenstatistik und ein neues Insolvenzrecht für Österreich.
In Österreich sind immer weniger Betriebe bereit, Lehrlinge auszubilden.
Das Hauptargument lautet, die Lehrlingsausbildung sei zu teuer.
Die Leidtragenden sind die Jugendlichen.
Immerhin beginnt fast jeder Zweite nach der Schulpflicht in Österreich eine Lehre.
Die Wirtschaftskammer versucht nun, die Lehre für die Betriebe wieder etwas attraktiver zu machen und so vielen Jugendlichen einen entsprechenden Ausbildungsplatz zu ermöglichen.
Ernst Weine Schmidt details.
Die Rechnung ist einfach, ein Lehrling kostet im Jahr 40.000 Schilling, ein Betrag, der in Zeiten des eisernen Sparens für Betriebe immer schwieriger aufzubringen ist.
Bei manchen großen ausländischen Firmen stößt dieses System der Lehrzeit überhaupt auf Unverständnis, weil es etwa in den USA oder vielen europäischen Ländern dieses System gar nicht gibt.
Die Folge, besonders in Wien und der Steiermark, gibt es zu wenige Lehrstellen.
Die Wirtschaftskammer schlägt nun drei Punkte vor, um die Lehrlingsausbildung für Betriebe wieder interessanter zu machen.
Erstens müssen Unternehmen längerfristig denken.
Bilden sie aus, kennen sie die Stärken ihrer möglichen späteren Arbeitnehmer sehr genau.
Arbeitskräfte vom freien Markt, die sich nach ein paar Monaten als unqualifiziert herausstellen, kosten auch viel Geld.
Zweitens, der Staat soll mehr zahlen.
Immerhin gibt der Staat für einen Schüler mindestens das Fünffache aus, als für einen Lehrling.
Drittes Argument, die dreijährigen Lehrverträge sollen in Einzelfällen, wo der Jugendliche nicht fähig oder willig ist, den Beruf zu erlernen, gelöst werden können.
Von Strafen für Betriebe, die sich weigern, Lehrlinge auszubilden, hält Georg Piskaty von der Wirtschaftskammer nichts und glaubt, dass das System auch auf freiwilliger Basis funktionieren kann.
Ich glaube, mit Zwang ist das sicherlich nicht gegeben, besonders nicht dann, wenn wir das auch haben wollen, was Herr Dr. Schäler gesagt hat.
Wir wollen ja auch eine Qualität aufrechterhalten.
Immerhin hat Österreich durch diese Form der Lehrlingsausbildung die geringste Jugendarbeitslosigkeit in ganz Europa.
Soviel zum Wundenpunkt Lehrlingsausbildung in Österreich.
Naturschutz, ökologische Landwirtschaft und eine neue Form des Tourismus könnten in Zukunft in unserem Lande auch Arbeitsplätze schaffen.
Die Grünen haben heute ein derartiges Konzept vorgestellt, das den Umweltschutz mit der derzeitigen Suche nach mehr Arbeit in Verbindung bringt, Thomas Langpaul berichtet.
Es ist der dritte Teil des grünen Konzeptes Arbeit durch Umwelt.
Nach Arbeitsplätzen durch neue Industrie- und Verkehrspolitik und durch neue Wege in der Abfallwirtschaft sollen jetzt Natur- und Landschaftsschutz-Arbeitsplätze bringen.
Allein durch die Förderung des biologischen Landbaus könnten etwa 50.000 gefährdete Arbeitsplätze in der Landwirtschaft gesichert werden, rechnet die grüne Umweltsprecherin Monika Langthaler vor.
Nationalparks zum Beispiel seien überall dort, wo sie einmal durchgesetzt wurden, auch wirtschaftliche Erfolge für die jeweilige Region.
Und auch im Tourismus könnte die Ökologisierung mehr Arbeit schaffen, so Langthaler.
Hier ist es im Naturschutz sicherlich weniger als in den Bereichen alternative Verkehrspolitik und Energiepolitik, aber es ist immerhin eine beachtliche Zahl, nämlich 12.000 bis 13.000 konkrete Arbeitsplätze, die durch diese Programme geschaffen werden.
Besonders in dem Bereich ökologische Landwirtschaft, besonders in dem Bereich ökologische Waldbewirtschaftung und Tourismus sind das
Branchen, wo jährlich Arbeitsplätze dazukommen würden.
Das sind seriöse Zahlen, die sogar noch eher konservativ geschätzt sind.
Das kann in der Realität zweifellos auch mehr bringen.
Umweltschutz könne nicht warten, bis es der Wirtschaft wieder besser gehe, meint der grüne Bundessprecher Christoph Korherr.
Gerade, weil Umweltschutz und wirtschaftlicher Aufschwung keine Gegensätze seien.
Gerade Zeiten,
mit einer steigenden Arbeitslosigkeit wäre, eine unglaubliche Chance, Umweltpolitik als Beschäftigungsmotor einzusetzen.
Es ist möglich, den Autoverkehr dramatisch zu reduzieren.
Es ist möglich, die CO2-Emissionen, vor der die Bundesregierung kapituliert hat, deutlich zu reduzieren.
Wir haben die Technologien.
Es ist soweit gekommen, dass die Grünen in dieser Weise weitaus mehr auf Technologien setzen wollen als die Bundesregierung.
Jährlich würde das rund 5 Milliarden Schilling kosten, so das Konzept der Grünen.
Geld etwa aus einer erhöhten Kurtaxe für Touristen, aus drastisch erhöhten Naturschutzabgaben und aus der Umwidmung von bestehenden Steuern.
Bleiben wir noch beim Stichwort Umwelt.
Die im niederösterreichischen Tullner Feld illegal ausgesetzten, genmanipulierten Erdäpfel beschäftigen zunehmend die Politik.
Das liberale Forum will die Forscher kürzer an die Leine nehmen und bringt daher eine Novelle zum geltenden Gentechnikgesetz ein.
Liberalen Umweltsprecher Thomas Baumüller beschuldigt nämlich die Agrarindustrie durch ihre Genforschung vor allem eines im Sinn zu haben, Absicherung der Marktmonopole, Wolfgang Fuchs berichtet.
Die Gen-Erdäpfel im Tullner Feld wurden zwar medienwirksam vor laufenden Kameras wieder ausgegraben, Thomas Baumüller hat allerdings den Verdacht, dass noch weitere Äcker mit verbotenen Erdäpfeln im Tullner Feld existieren.
Und der liberale Abgeordnete kritisiert, dass das für die Forscher mit nur geringem Risiko verbunden sei.
50.000 Schillingbetrage der maximale Strafrahmen, der zu erwartende Profit, sei aber ein Vielfaches, so Baumüller.
Bürokratische Hürden hindern keine
rechtswidrigen Freisetzungen.
Das einzige, was möglich ist, um das Risiko hier zu minimieren, ist, dass man sagt, wenn das jemand schon betreibt, dann soll er für allfällige Schäden haften, nachdem er ja auch den Gewinn, der daraus zu lukrieren ist, einstecken möchte.
Das ist eine faire Lastenverteilung und für diese faire Lastenverteilung werden die Liberalen im Parlament eintreten.
In einer Novelle zum derzeit gültigen Gentechnikgesetz wollen die Liberalen die schärferen Regeln jetzt festgeschrieben sehen.
Im Antrag des Liberalen Forums wird unter anderem gefordert, dass die Umweltanwälte Parteienstellung bei Gentechnikverfahren erhalten und Schadensansprüche sollen nicht nur von Einzelpersonen, sondern auch von großen Interessensvereinigungen, Umweltfonds oder Patientenanwälten eingebracht werden können.
Über allen Vorschlägen schwebt ein Gedanke.
Wer mit genmanipulierten Produkten Schaden anrichtet, der soll dafür auch haften.
Denn dieser Grundsatz ist nach Meinung von Thomas Baumüller bisher im österreichischen Recht nicht ausreichend verwirklicht.
Der Suchtgiftskandal bei der Wiener Polizei schlägt immer höhere Wellen.
Die jeden Montag abgehaltene Wochenkonferenz der Polizeispitze, die sogenannte Präsidiale, war heute fast ausschließlich diesem Thema gewidmet.
Immerhin liegt ein Beamter nach einer Überdosis in der Intensivstation, drei seiner Kollegen müssen mit einem Disziplinar und einem Gerichtsverfahren rechnen.
Eine Fülle von Fragezeichen gibt es nach dieser Affäre und aufklärungsbedürftig ist auch die Rolle jener 27-jährigen Frau, die während des folgenschweren Festes mit den vier Polizeibeamten ebenfalls zugegen war.
Sie sagt, es sei dort auch zu sexuellen Handlungen gekommen und sie erklärt außerdem, vier Beamte hätten Kokain konsumiert.
Beide Vorwürfe werden von den beschuldigten Beamten zurückgewiesen.
Details zur brisanten Kronzeugin von Christian Pani.
Die genaue Rolle der 27-jährigen Türkin wird offiziell noch untersucht.
Und so ist man bis auf weiteres auf Vermutungen und Indizien angewiesen.
So sprechen einige Indizien dafür, dass die Frau in einem Naheverhältnis zur viel zitierten Türken-Mafia des Selal Bey stand.
Das würde bedeuten, dass es möglicherweise Querverbindungen zum Fall des inhaftierten Staatsanwaltes Wolfgang Mekis gibt.
Die Frau selbst bezeichnet sich als Polizeispitzel, eben für die Suchtgiftfahnder.
Hier steht auch offiziell bereits fest, dass sie einen der nun suspendierten Beamten zumindest gekannt hat.
Und inoffiziell wird die Version einer in mehr als einer Hinsicht abhängigen Informantin durchaus bestätigt, denn es liegt nun mal in der Natur der Sache, dass Drogenfahnder auf Hinweise aus der Szene angewiesen sind.
Die Frau war dann auch im September des Vorjahres bei einer Razzia festgenommen worden, sie hätte jederzeit abgeschoben werden können.
Dass das bisher aber nicht geschah, könnte eben auch daran liegen, dass sie von der Wiener Drogenfahndung weiterhin als Informantin gewünscht wurde.
Und zuletzt sorgte die 27-Jährige für erneuerliche Aufregung.
Sie sagte, man habe eine von ihr begehrte Anzeige der Drogenparty nicht angenommen.
Auch hier gibt es noch kein offizielles Untersuchungsergebnis.
Insider wissen allerdings zu berichten, dass die Frau zu einem anderen Fall einvernommen wurde und dabei die Geschichte von der Sexparty erwähnt habe.
Und diese Geschichte habe man im Zuge des Verhörs eben zu einem anderen Fall eher für ein Ablenkungsmanöver gehalten.
Christian Pané, Studio Wien, über die Drogenaffäre beim Sicherheitsbüro.
Bei der Wiener Polizei hat Karl Jarkowski weiter recherchiert.
Verwirrung gibt es also nach wie vor um die brisante Zeugin.
Ob sie abgeschoben wird oder bis zu einer möglichen Gerichtsverhandlung gegen die Beamten in Österreich bleiben darf, darüber konnte heute der Vizepräsident der Wiener Polizei, Günther Marek, keine Auskunft geben.
Eines steht fest, diese Frau hat sich illegal in Österreich aufgehalten und war Polizei-Informantin.
Frage an den Vizepräsidenten der Wiener Polizei, ob man für Polizeispitzel eine Ausnahme macht?
Davor muss man davon ausgehen, dass sie behauptet, als Spitzel für die Polizei gearbeitet zu haben.
Aber natürlich gibt es immer wieder Fälle, nur hat das mit der Tätigkeit, wie auch immer, für die Polizei überhaupt nichts zu tun, dass das Aufenthaltsverbot ausgesprochen wird und aus welchen Gründen auch immer, meistens wird ein Aufschub aus sozialen und persönlichen Gründen gegeben, nicht sofort oder überhaupt nicht vollzogen wird.
Aber das hat sicher nichts damit zu tun, dass Sie angeblich den einen Kriminalbeamten nähergekommen sind.
Gibt es bei der Polizei Spitzel, die nicht in Österreich sein sollten und trotzdem hier sind, weil sie der Polizei helfen?
Sicher nicht.
Nach Auskunft des Polizeivizepräsidenten hat man in der heutigen Präsidiumssitzung wieder über den Drogenskandal gesprochen.
Erste Konsequenzen gegen die Polizeibeamten hat es ja bereits gegeben.
Sie wurden vom Dienst suspendiert, ein Disziplinarverfahren wurde eingeleitet und es gibt eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.
Wird es weitere Konsequenzen bei der Drogenfahndung geben?
Über die weiteren Konsequenzen wird noch beraten werden.
Die Präsidiumssitzung hat sich heute nur am Rande mit den Vorfällen im Sicherheitsbüro befasst, da die wesentlichen Dinge fürs Erste geschehen sind.
Über die Suchtgiftfahndung in der Zukunft wird man sicher nicht von einem Tag auf den anderen den Stein der Weisen erfinden.
Köpferrollen wird es also keines geben?
Köpferrollen ist
ein Ausdruck, den wir als Polizisten nicht sehr gerne verwenden.
Es werden gegen die Beamten nach genauer Prüfung der gegen sie gerichteten Vorwürfe dienstrechtliche, disziplinäre Maßnahmen ergriffen werden.
Und wie ich in der Vereinstimmung mit dem Polizeipräsidenten Dr. Stiegl schon einmal betont habe, sollten sich die Vorwürfe als erweisbar herausstellen, sind wir der Meinung, dass diese Leute bei uns nicht
Der Leiter der Drogenverhandlung ist nicht im Gespräch, dass er wechseln sollte?
Sicherlich nicht.
Es wäre wirklich zu weit gegriffen, das Fehlverhalten einzelner Beamter.
Und wir wollen davon ausgehen, dass es ein Einzelfall ist, solche Kreise ziehen zu lassen.
Es scheint, dass die Wiener Polizei in diesem Fall auf Abwarten und Aufklärung setzt und man hofft, dass dieser Polizeitrugenskandal ein Einzelfall bleibt.
Warum die Beamten nach Dienst nicht nach Hause gingen, sondern in den Polizeiräumen mit einer Prostituierten feierten, ist für die Polizeispitze nach wie vor ein Rätsel.
Recherchen von Karl Jakowski über die Frage nach Konsequenzen aus der Rauschgiftaffäre.
Vier vor halb eins, ein Radio-Tipp für heute Abend.
Ein bloß einmaliges Abdrehen des Fernsehgerätes stellt keine schwere Eheverfehlung dar, egal aus welchem Grund ein Ehepartner am Inhalt einer Sendung Anstoß nimmt.
Dieser Satz aus einem Scheidungsurteil zeigt, womit sich Richter herumschlagen, wenn sie das Verschuldensprinzip im österreichischen Scheidungsrecht anwenden müssen.
Denn die Suche nach dem Schuldigen zwingt zur Offenlegung des Privatlebens im Scheidungsprozess und führt in der Praxis zu einem unwürdigen Schauspiel gegenseitiger Vorwürfe und Schuldzuweisungen.
Das meinen wenigstens die Kritiker der derzeitigen Rechtslage.
Die Verteidiger hingegen sehen die Institution der Ehe in Gefahr, wenn bei der Scheidung das Verschulden keine Rolle mehr spielen soll.
Deutschland hat die Reform allerdings unbeschadet überstanden.
Das hat sich also insoweit schon eingerichtet, dass also hier die Ehescheidung kein großes Problem mehr ist.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass zum Verschuldungsprinzip wieder zurückgekehrt wird.
Auch in Österreich hat die Diskussion um die Reform des Scheidungsrechts begonnen, wenigstens unter Experten.
Über den Stand der Debatte informiert heute das Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Weiter in den Mittagsberichten jetzt.
In Deutschland nehmen die Proteste des öffentlichen Dienstes gegen das Sparpaket nun energische Reformen an.
Drei Verhandlungsrunden zwischen Arbeitgeber Staat und den Beamteten Arbeitnehmern konnten die Kluft bis Datum nicht überbrücken.
Die Gewerkschaft fordert 4,5% Gehaltserhöhung für die Dienstnehmer, die Regierung beharrt jedoch auf Nulllohnrunde und empfindlichen Sozialkürzungen.
Mittwoch soll die nächste Verhandlungsrunde beginnen.
Bahnstreiks im öffentlichen Nahverkehr sorgten heute in vielen Teilen Deutschlands für ein Chaos, der Müll wurde nicht entsorgt, Briefe blieben liegen und Postschalter wurden geschlossen.
Paul Schulmeister aus Bonn.
Millionen Berufstätige sind heute in Deutschland entweder zu spät zur Arbeit gekommen oder auf andere Weise von den Warnstreiks der beiden Gewerkschaften im öffentlichen Dienst betroffen worden.
Zwei Tage vor Beginn der vierten und vermutlich entscheidenden Tarifrunde haben die Gewerkschaften ihren Druck auf die Arbeitgeber massiv erhöht.
In zahllosen Städten blieben in den Morgenstunden Busse und Straßenbahnen stundenlang in den Depots.
Ausgenommen von den Warnstreiks blieben Züge und S-Bahnen.
Schwerpunkt der Protestaktionen waren die großen Städte in Nordrhein-Westfalen.
Aber auch in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns wurde der öffentliche Nahverkehr praktisch lahmgelegt.
Die Gewerkschaften verlangen für die mehr als drei Millionen Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst viereinhalb Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Die Arbeitgeber wollen dagegen eine Nulllohnrunde durchsetzen.
Ferner Einschnitte bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
Kürzungen beim Weihnachtsgeld sowie längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich.
Begründung, die Kassen bei Bund, Ländern und Gemeinden seien leer, der öffentliche Dienst stehe nicht im internationalen Wettbewerb, die Arbeitsplätze seien vergleichsweise sicher.
Die Gewerkschaften dagegen wollen nicht hinter die allgemeine Gehaltsentwicklung zurückfallen und lehnen vor allem jede Verschlechterung bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ab.
Wenn am Mittwoch die Tarifpartner in Stuttgart abermals für zwei Tage zusammenkommen, dann haben die Gewerkschaften ÖTV und DAG bereits ihre großen Tarifkommissionen einberufen, um ein allfälliges Scheitern der Verhandlungen offiziell festzustellen.
In diesem Fall würde eine dreiwöchige Schlichtungsphase folgen, bevor es nach Urabstimmungen zu wirklichen Flächenstreiks kommen könnte.
Diese fielen dann allerdings bereits in die Urlaubsaison, was bei vielen Gewerkschaftsmitgliedern auf wenig Begeisterung stößt.
Deshalb und weil Streiks im öffentlichen Dienst unpopulär sind, gilt eine Kompromisslösung noch in dieser Woche als denkbar.
Bei ihrem letzten großen Streik vor vier Jahren hatte die ÖTV umgerechnet fast eineinhalb Milliarden Schilling aus ihrer Streikkasse aufwenden müssen.
Schon die bisherigen Warnstreiks in Deutschland waren für die Bevölkerung nicht nur im Nahverkehr spürbar.
Erhebliche Behinderungen gab es auch im Postbereich.
Millionen Briefe blieben heute in mehreren Verteilungszentren liegen.
Zu Warnstreiks kam es auch bei Mülldeponien, Verwaltungsbehörden, bei einzelnen Krankenhäusern, Sparkassen, Gerichten und Universitäten.
In Berlin öffneten heute 1200 Kindertagesstätten drei Stunden später.
Zu ersten Arbeitsniederlegungen kam es auch in einigen Berliner Grundschulen.
Tausende Erzieherinnen demonstrierten vor den Bezirksrathäusern.
Protestversammlungen auch in anderen Städten.
Mit den Warnstreiks wollen die Gewerkschaften zugleich ihren Unmut über das Bonner Sparpaket ausdrücken.
Zum Auftakt einer bundesweiten Protestwoche des DGB gegen das Sparpaket hat heute auch die Industriegewerkschaft Metall zehntausende Mitglieder zu kurzfristigen Betriebsversammlungen in Baden-Württemberg und Bayern mobilisiert.
Je nach Ausgang der Tarifrunde im öffentlichen Dienst dürften sich die weiteren Protestaktionen gegen das Sparpaket in Deutschland entwickeln.
Die Lohnverhandlungen Mitte der Woche in Stuttgart haben daher entscheidende Bedeutung für das soziale Klima in Deutschland.
soweit die deutschen Warnstreiks gegen das Sparpaket.
Der bosnische Serbenführer Radovan Karadzic sorgt in den letzten Tagen für Aufsehen.
Zunächst setzte er Rajko Kazagic am Mittwoch als Ministerpräsidenten ab, obwohl die internationale Gemeinschaft heftig dagegen protestierte.
Am Wochenende kursierten dann Gerüchte über den Rücktritt von Karadzic.
Der Neueste stand in dem Verwirrspiel um den Serbenführer.
Karadzic ist weiterhin Präsident der Serbischen Republik, lediglich im Bereich der internationalen Kontakte.
hat er seine Aufgaben an Biljana Plavsic übergeben.
In Belgrad schätzt man die jüngsten Manöver der bosnischen Serbenführung als Machtkampf zwischen Karacic und Präsident Slobodan Milosevic ein.
Und die erste Runde hat Karacic offenbar gewonnen.
Die jüngste Runde im Machtkampf in der bosnischen Serbenführung ist für Karacic ausgegangen.
Mit der Absetzung des Regierungschefs Karagic und der Nennung von Biljana Plavsic zu seinem internationalen Sprachrohr
hat er einmal mehr bewiesen, dass er die Fäden in der Hand hält.
Karadzic wurde fallen gelassen, weil er zu nachgiebig und kompromissbereit gegenüber Sarajevo und der Welt war.
Der neue Ministerpräsident Gorko Klitschkovic gehört zum harten Kern von Karadzics Kriegspolitik.
Er machte auch gleich klar, dass eine Reintegration der sogenannten Republika Srpska in den Staat Bosnien-Herzegowina nicht in Frage käme.
Das aber genau ist das Ziel des Staatenfriedensabkommens.
Und Biljana Plavsic, auch genannt die eiserne Lady der bosnischen Serben, war immer blind der Politik Karaciz gefolgt und hatte öfters mit noch schärferen Äußerungen als Karaciz selbst aufhochen lassen.
Sie war und ist bis heute die ideologische Einpeitscherin in der Serbenführung.
Sie hatte die ethnischen Säuberungen gerechtfertigt, wiederholt der ganzen Welt den Krieg erklärt und den Kampf der Serben bis zum letzten Blutstropfen propagiert.
Aus der Isolation wird sie die Republik Osripska kaum herausführen können.
Karadzids Neumanöver werden auch als Kampfansage an Belgrad verstanden.
Die Regimemedien legen dem Serbenführer nahe, sich von der politischen Szene zurückzuziehen, als Zeichen des Friedenswillens.
Trotz vieler Unklarheiten haben die regierungsnahen Medien den Rückstritt Karadzids zuerst als Tatsache dargestellt und später als politische Farce.
Mit Chancenangriffen auf Karadzic wurde auch indirekt seine Auslieferung ans Kriegsverbrechertribunal verlangt.
Er habe kein Recht, ganz Serbien als Geisel zu halten, hieß es in einem Radiokommentar.
Milošević steht unter schwerem Druck, Karadzic fallen zu lassen, ansonsten ist ihm die Wiedereinführung der Sanktionen angedroht.
Darum wurde der vermeintliche Rücktritt von Karadzic freudig begrüßt.
Peltrath hatte den gemäßigten Kazakic als Karadzic-Nachfolger aufgebaut.
Nach dessen Fall könnte Milošević zu härteren Mitteln greifen, wie das regimenaue Massenblatt Veterani Novosti schreibt.
Wer Milošević herausfordert, muss mit Strafe rechnen.
Erinnert wird an den Fall der Krainer, die der serbische Präsident Kroatien überlassen hatte.
Veronika Sayer, Belgrad.
Das Thema Tschetschenien sorgt in Russland weiter für Schlagzeilen.
Diesmal geht es um die Gelder für den Wiederaufbau der Kaukasus-Republik.
Mehr als zwei Milliarden Dollar, die für Tschetschenien bestimmt waren, fehlen.
Nach Meldungen im russischen Fernsehen wird der stellvertretende russische Ministerpräsident Oleg Soskowetz verdächtigt, diese Gelder veruntreut zu haben.
Der stellvertretende Ministerpräsident ist nämlich auch für den Wiederaufbau Tschetscheniens zuständig.
Knapp einen Monat vor den Präsidentenwahlen in Russland, eine durchaus brisante Situation, vermerkt Georg Dox in Moskau.
Die wichtigste Nachrichtensendung des russischen Fernsehens, die Wochenbilanz Itogi, präsentierte gestern Abend Zitate aus dem gleichnamigen Nachrichtenmagazin.
Höchst brisantes Material aus dem russischen Rechnungshof.
Laut den vorliegenden Dokumenten fehlen angeblich nicht weniger als zweieinhalb Milliarden Dollar.
Genau jene Summe also, die für den Wiederaufbau Tschetscheniens von der russischen Regierung zur Verfügung gestellt wurde.
Der Vizepremier der von Moskau eingesetzten tschetschenischen Regierung, Beslan Gantamirov, wurde wegen Korruptionsvorwürfen bereits am 3.
Mai verhaftet.
Doch durch die jüngsten Enthüllungen ist auch ein anderer russischer Spitzenpolitiker unter schweren Verdacht geraten.
Nämlich der stellvertretende russische Ministerpräsident Aleksos Kavets.
Er leitet die Kommission, die über die Verteilung der Gelder bestimmt, und er wird nun über den Verbleib der nicht unbeträchtlichen Summe Auskunft geben müssen.
Doch solche Anschuldigungen kommen nicht zufällig.
Schon lange ist in Russland von einer Regierungsumbildung die Rede.
Jelzins Mitbewerber um das Präsidentenamt, Grigori Javlinsky, kann sich vorstellen, auf seine Kandidatur zu verzichten, wenn Boris Jelzin ihm dafür eine gewisse Mitgestaltung bei der Regierungsbildung einräumt.
Jawlinski fordert den Rücktritt von Ministerpräsident Tschernomyrdin, von Verteidigungsminister Gradschow und eben auch von Aleksius Kavierz.
Es wird nach diesen Enthüllungen für Boris Yeltsin leichter sein, auf Javlinsky's Forderungen einzugehen und sich von diesem Politiker zu trennen.
Zumal nun damit auch ein Schuldiger für die Tatsache gefunden wurde, warum der Wiederaufbau in den nicht mehr umkämpften Gebieten Tschetscheniens bis jetzt praktisch nur auf dem Papier stattfindet.
Sollten sich die Berichte über diese gigantische Veruntreuungsaffäre bewahrheiten, wird Yeltsin auch gar nichts anderes übrig bleiben, als die Konsequenzen zu ziehen und aus Kiewitz zu entlassen.
Doch noch ist nichts entschieden.
Boris Jelzin hat die Regierungsumbildung mehrfach angekündigt, stattgefunden hat sie bis jetzt noch nicht.
Und es gibt durchaus ernstzunehmende Stimmen in der Umgebung des Präsidenten, die vor einem solchen Schritt sogar abraten.
Einer der Hauptstrategen in Jelzins Wahlkampfteam, Segi Filatov, hat den Präsidenten vor Konzessionen gewarnt.
Der Präsident habe einen Kurswechsel nicht nötig, meinte Filatov, das wäre nur ein Zeichen von Schwäche und bei dem Aufwärtstrend, den der Präsident derzeit erlebe, ist eine Änderung in der Regierung überhaupt nicht nötig.
Boris Jelzin hat sich alle Optionen offengelassen.
Die heftige Kontroverse rund um Regierungsbildung und der Machtpoker zwischen Jelzin und Jawlinski haben übrigens auch einen nicht unbedeutenden Nebeneffekt.
Jelzin kann seinen Amtsbonus voll ausspielen, während die Wahlkampfauftritte von KP-Chef Zuganov derzeit vergleichsweise unbemerkt vonstatten gehen.
Georg Dox aus Moskau.
Unfreiwillig hörten Fluglotsen und Piloten in Israel heute Radio.
Der Grund?
Radiopiraten funkten laufend dazwischen und verursachten so eine massive Störung des Funkverkehrs.
Weil die Besatzung des Towers am Ben Gurion Flughafen von Tel Aviv zeitweise gar keinen Kontakt mehr zu den Piloten der startenden und landenden Maschinen herstellen konnten, wurde der Flughafen heute für drei Stunden geschlossen.
Doch der Störsender ist bis zur Stunde nicht gefunden.
Ben Segenreich aus Tel Aviv.
An Arbeitskonflikte im Allgemeinen und Streiks des Flughafenpersonals im Besonderen sind die Israelis ja gewöhnt, aber sie trauten ihren Ohren kaum, als sie hörten, warum ihr wichtigster internationaler Flughafen heute früh beinahe lahmgelegt wurde.
Die Fluglotsen des Ben-Gurion-Flughafens bei Tel Aviv schlagen Alarm, sie haben die Nase und die Ohren voll von den vielen illegalen Radiostationen, die in der Umgebung des Flughafens ihre Programme ausstrahlen.
Die Piratensender stören den Funkverkehr zwischen dem Kontrollturm und den Flugzeugen.
Sie blockieren auch Ausweichfrequenzen.
Die Lotsen sagten, sie könnten die Sicherheit der Maschinen nicht mehr gewährleisten.
Durch den Aufstand der Fluglotsen wurden 16 geplante Abflüge verhindert und man drohte ankommende Flüge nach Zypern, Griechenland oder in die Türkei umzuleiten, solange die wilden Sender dazwischen funken.
Nun, der drastische Protest scheint zunächst geholfen zu haben.
Ein Sender namens Stimme des Friedens, der offenbar der schlimmste Stören Fried war, ist von sich aus verstummt.
Die Polizei hat dann am Vormittag in dem Studio in Tel Aviv eine Razzia durchgeführt.
Auch eine zweite, näher beim Flughafen gelegene Station sendet nicht mehr.
Der normale Flugbetrieb wurde wieder aufgenommen, aber unter der Drohung, man werde wieder streiken, falls das Problem nicht zufriedenstellend gelöst wird.
Während die Passagiere gestrandet waren, stritten die Behörden.
Kommunikationsministerin Shulamit Ahloni sagte, sie warne schon seit langem vor der Vermehrung der Piratensender, doch die Polizei schaue weg.
Die Gerichte verhängten lächerliche Strafen und sogar einige Parlamentsabgeordnete hielten aus politischen Gründen ihre schützende Hand über die Stationen.
Zumindest eine von ihnen, Kanal 7, verbreitet nämlich zuweilen radikales, nationales und religiöses Gedankengut.
Im Kommunikationsministerium heißt es, bei der Polizei liegen nicht weniger als 60 unerledigte Akten über Piratensender, aber es müsse wohl erst ein Unglück geschehen, ehe sie einschreite.
Die Polizei wieder sagt, sie könne erst aktiv werden, wenn das Ministerium Anzeige erstatte und detailliertes Material vorlege.
Israel hat keine Zugverbindungen zu seinen Nachbarstaaten.
Auch der Straßenverkehr von und nach Ägypten oder Jordanien ist unbedeutend.
Der Ben Gurion Flughafen ist die Nabelschnur zur Außenwelt.
Gerade jetzt, da vor dem jüdischen Wochenfest und dem christlichen Pfingstfest die Touristen herein und hinaus strömen, kann diese Nabelschnur unmöglich gekappt werden.
Die Japaner sind, wie man weiß, ein überaus reisefreudiges Volk.
Allein heuer reisen 15 Millionen Japaner ins Ausland.
Im Jahr 2000 werden es 20 Millionen sein.
Die beliebtesten Ziele der Japaner sind dabei bisher die USA und Australien gewesen.
Reisen nach Europa sind noch eher die Seltenheit.
Was etwas erstaunt, wenn man etwa die Touristen im Berner Oberland mustert, da ist Japan überrepräsentiert.
Eine Delegation aus Österreich, geführt von der Österreich Werbung, versuchte in der vergangenen Woche in Japan auf die Attraktionen Österreichs aufmerksam zu machen.
Hans-Christian Scheidt informiert.
Von den insgesamt 250.000 japanischen Touristen, die vergangenes Jahr Österreich besuchten, kamen die meisten um Städte zu sehen.
146.000 waren allein an Wien interessiert.
Dann folgen Salzburg und Innsbruck als die beliebtesten Ziele der Japaner in Österreich.
Die Japaner wollten bisher vor allem auf den Spuren der österreichischen Geschichte oder der klassischen Musik wandeln.
Das wird ohne Zweifel auch in Zukunft sicher ein Hauptgrund bleiben.
Der Chef der Österreichwerbung, Mag.
Michael Höferer, ist für heuer äußerst optimistisch.
Er rechnet mit deutlichen Zuwachsraten.
Bei der Österreichwerbung macht man sich aber auch schon Gedanken über zusätzliche Angebote für japanische Touristen.
Höferer?
Wir haben auch sehr intensive Gespräche geführt mit drei großen Reisebüroketten, mit großen Reiseveranstaltern und die haben eigentlich sechs Schwerpunkte für die Zukunft gesagt.
Eines ist Sport, das andere Kulinarisches.
Dann gibt es noch die Themen Erziehung, Bildung, Kultur.
Das Thema Gesundheit, Wellness, aber auch Reisen.
Ich glaube, dass wir in dieser Palette sehr wohl große Bereiche abdecken können.
Nur eines ist bei Japan ganz wichtig, man muss kontinuierlich den Markt bearbeiten.
Unzufriedenheit gab es bei japanischen Reiseveranstaltern, zuletzt bei Städtereisen nach Österreich mit einem Problem, das hierzulande für jahrelange Diskussionen sorgt, die Ladenöffnungszeiten.
Japanische Touristen, die Österreichs Städte am Wochenende besuchen, klagen über die verschlossenen Geschäftstüren.
Yashuo Karatsu, Präsident des Reiseveranstalters JTP.
In Japan ist es üblich von seinen Reisenbekannten und Verwandten ein kleines Mitbringsel mitzubringen und gerade in Österreich haben wir das Problem, dass der Tourist eigentlich zum Wochenende nichts kaufen kann.
Und es wäre auch für die österreichische Wirtschaft wahrscheinlich besser, wenn sie viel an japanische Touristen verkaufen würde und würde sicher auch der Handelsbilanz helfen.
Beim Thema Ladenöffnungszeiten sieht auch der Wiener Altbürgermeister Zilk einen Handlungsbedarf.
Zilk ist seit einigen Wochen der Vorsitzende eines prominenten Beirates der Österreich-Werbung.
Dieser Beirat soll für Österreich im Ausland die Werbetrommel rühren.
In Gesprächen in Japan regte Zilk die Umsetzung weiterer Werbeideen zur Gewinnung neuer Gästeschichten an.
Wir werden uns überlegen und nachdenken, was wir tun können, um Österreich für Japaner noch attraktiver werden zu lassen, wobei ich jetzt Österreich sage, weil er bisher immer im Mittelpunkt Wien gestanden ist und es liegt uns ja am gesamten österreichischen Fremdenverkehr viel zu wenig, beispielsweise hat Gewicht noch im japanischen
Da freuen wir gerne Österreich, etwa die Skiregion des Westens.
Dass bereits mehr japanische Touristen in den letzten Jahren nach Österreich gekommen sind, ist den verbesserten Flugverbindungen zu verdanken.
Austrian Airlines fliegen derzeit dreimal wöchentlich Wien-Tokio nonstop, seit März zweimal wöchentlich auch Wien-Osaka nonstop.
Für Osaka, ein Einzugsgebiet von 20 Millionen Menschen, ist ein weiterer Flug von Wien aus in Planung.
Vielleicht wären allerdings japanische Vogelkundler eine interessante Zielgruppe für die Österreich-Werbung.
Denn innerhalb Europas hat Österreich immer noch besonders viele seltene Vogelarten.
Auch manche weltweit bedrohte Spezies kommt in Österreich immer noch vor.
Eine Studie des Umweltbundesamtes hat nun untersucht, welche Gegenden in Österreich als wichtige Vogelgebiete einzustufen sind und die Studie kommt zu dem Schluss, dass etwa 15 Prozent Österreichs besonders seltene und schützenswerte Vogelarten beheimatet.
Mehr von Christoph Guggenberger.
Das Machfeld, das steirische Joggelland und das Geiltal zum Beispiel sind eine Heimat für Vogelarten, die im übrigen Europa schon fast ausgestorben sind.
Die Studie weist diese Gebiete deshalb als sogenannte International Bird Areas aus.
Ein solches besonders schützenswertes Vogelgebiet ist aber auch die Trauen rund um das geplante Kraftwerk.
Michael Dworak von BirdLife International.
Dieser Flussabschnitt ist deswegen so bedeutend, da es sich um einen der letzten freien Fließstrecken eines großen Voralpenfluss handelt.
Andere Voralpenflüsse, wie etwa die Enz oder die Steier, sind lückenlos mit Kraftwerksketten besetzt.
An der oberen Trauen hingegen sind noch größere, auch vom Fluss noch beeinflusste Abwälder vorhanden, die typische Vogelarten wie den Schwarzstorch oder Schnatterenten und sehr große Uferschwalbenkolonien beherbergen.
58 Gebiete innerhalb Österreichs sind International Bird Areas.
Manche von ihnen sind Heimat für Vogelarten, die sogar weltweit vom Aussterben bedroht sind.
Ein Beispiel dafür ist der im Wienerwald vorkommende Wachtelkönig Michael Dworak.
Sieht aus wie ein Rehboden, also ein kleiner, braungesprengelter, grauer Hühnervogel mit kurzem Schnabel.
Sehr unauffällig, ein bisschen größer als eine Wachtel.
Und da er den Tag und auch die Nacht in hohen Wiesen verbringt,
sieht man ihn nie.
Was man aber bemerkt von dem Vogel sind seine lauten und weithin hörbaren Rufe, die er vor allem in der Nacht ausstoßt.
Die klingen etwa wie sein lateinischer Name, nämlich Krex, Krex.
Und diese Rufe kann man bis zu einen Kilometer hören und waren früher wahrscheinlich jedem Bauern, der in einem Vorkommensgebiet gearbeitet hat, bekannt.
Heutzutage nur in ganz wenigen Städten in Österreich zu hören.
Die Important Bird Areas sollen vor dem Eingriff des Menschen möglichst geschützt werden, meint Michael Dvorak.
In so einem Schutzgebiet kann der Schwarzstorch zum Beispiel sein ganzes Leben verbringen.
Ein größeres Waldgebiet, in dem er ungestörte Plätze zum Brüten findet, hohe Bäume, ältere Bäume, in dem er zweitens einen Bach oder Feuchtflächen oder einen Teich findet, in dem er ebenfalls ungestört ist und wo er fischen kann.
und in dem man drittens geeignete Ruheplätze findet.
Das heißt, es müsste ein größeres, feuchtes Waldgebiet sein, in dem nicht sehr großer Besucherdruck herrscht und in dem nicht sehr viele Waldarbeiten stattfinden.
Das wäre etwa eine importante Theorie für einen Schwarzsteig.
Die Studie soll jetzt die Grundlage für die EU-Vogelschutzrichtlinie bilden, in der es für International Bird Areas besondere Auflagen zum Naturschutz gibt.
Christoph Guggenberger über unsere bemerkenswerten gefiederten Freunde in Österreich.
12.47 Uhr ist es mittlerweile.
Wieder eine Premiere im Festwochenreigen, Le Danaïd, die griechische Tragödie von den Danaiden, in einer Textversion, die der rumänische Regisseur Silvio Purcarete für seine Inszenierung verfasst hat.
Purcarete, der schon 1993 bei den Wiener Festwochen zu Gast war, hat seit einigen Jahren auch in Westeuropa sehr viel Erfolg.
Seit kurzem ist er Theaterintendant im französischen Limoges.
Die Danaiden sind eine Koproduktion mehrerer europäischer Festivals mit dem rumänischen Nationaltheater Krajowa, wo die Produktion erstmals gezeigt wurde.
Ausschließlich rumänische Mitwirkende spielen in französischer Sprache.
Dorothee Frank war bei einer Probe im Museumsquartier.
Das großartige an Silvio Porcaretes Theater sind die Gruppen- und Massenszenen, die fließenden Gesten, Bilder und Tänze, die fast alles erklären, auch wenn man den in diesem Fall französischen Text nicht versteht.
Mit wallender, farbiger Kleidung, vielfältigen Lichteffekten und Musik erzeugt Porcarete eine mythisch-archaische, naturhafte Atmosphäre, die aber nicht pathetisch wirkt.
Dieser Regisseur ist vor allem in den letzten Jahren als Antikenspezialist bekannt geworden.
Warum interessieren ihn speziell die Dramen der griechischen Antike so sehr?
Diese Literatur wirkt auf mich sehr modern.
Sie hat sehr viel mit unseren gegenwärtigen Albträumen und Obsessionen zu tun.
Dieser ferne Spiegel zeigt unsere Probleme manchmal klarer als das die zeitgenössische Dramatik kann.
Eichelous-Version des Danaiden-Stoffs war im Original eine Tetralogie, doch nur der erste Teil, die Schutzfliehenden, ist komplett erhalten.
Silvio Porcarete hat nun eine Fantasie-Rekonstruktion hergestellt, wie er das selbst nennt.
Ein Mosaik von Zitaten aus anderen Eichelous-Stücken, durchsetzt mit Kommentaren von Philosophen, von Seneca bis heute.
Auf der schwarzen Bühne stehen einander die 50 Töchter des Danaos, die Danaiden, und die 50 Söhne des Ägyptos gegenüber.
Danaos und Ägyptos sind Zwillingsbrüder.
Ägyptos' Söhne zwingen die Danaiden zu einer inzestuösen Ehe.
In der Hochzeitsnacht kommt es zu einem schrecklichen Massenmord und in der Folge zu einer nicht weniger schrecklichen Rache.
Und der griechische König Pelaskos, der den Danaiden zwischenzeitlich Asyl gewährt, sieht die Gestade Europas mit Krieg überzogen.
Am Beginn der Silvio Porcarete Inszenierung fällt wie eine Beschwörung das Wort Europa.
Da ist von unseren Schwierigkeiten die Rede.
Das ist so offensichtlich, dass man es nicht einmal durch die Inszenierung unterstreichen muss.
Es geht um Völkerwanderungen, Immigration, Immigration, Rassenprobleme, Geschlechterkonflikte, Kriege, Massaker, alles was wir heute erleben.
Und es geht um die kulturellen Unterschiede, die nach wie vor so oft der Anlass für zwischenmenschliche und nationale Konflikte sind.
Die Welt ist an diesem Punkt der Zivilisation noch immer nicht in der Lage, mit den kulturellen Unterschieden zu leben.
Die großartigste Zeile in dem Eiskilos Stück habe ich an der Stelle gefunden, wo der griechische König das Wort an die ägyptischen Krieger richtet.
Er versucht sie zu beleidigen, indem er sagt, ihr seid keine richtigen Männer, denn ihr trinkt Bier statt Wein.
Das ist der Augenblick, wo der Krieg explodiert.
So etwas reicht, um einen Krieg auszulösen.
Die Danaiden, inszeniert von Silvio Porcarete.
Vom 20. bis 23.
Mai im Museumsquartier.
Es gibt noch Karten.
Dorothee Frank über diese Inszenierung bei den Wiener Festwochen.
Mit Nachrichten hat's begonnen, mit Nachrichten schließen wir auch das heutige Mittagjournal.
Deutschland.
Die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst haben ihre Warenstreiks als Protest gegen die geplante Null-Lohn-Runde ausgeweitet.
In zahlreichen Städten kam heute früh der Nahverkehr zum Erliegen.
Das befürchtete Chaos im Berufsverkehr blieb allerdings aus.
Von den Warenstreiks betroffen waren außerdem Müllabfuhr, Verwaltungen, Spitäler, Post, Gerichte und Universitäten.
Die Gewerkschaften wollen Gehaltserhöhungen von 4,5 Prozent durchsetzen.
Europäische Union.
Der Ständige Veterinärausschuss hat heute in Brüssel neuerlich Beratungen über eine eventuelle Lockerung des Exportverbotes für Rindfleisch und Rindfleischprodukte aus Großbritannien aufgenommen.
Zur Debatte steht ein Vorschlag der EU-Kommission, das zur Eindämmung der rinderseuche BSE-verhängte Embargo für Gelatine, Talg und Rindersamen aufzuheben.
Offenbar ist eine Mehrheit für diesen Vorschlag.
Deutschland und Österreich treten aber weiterhin für die Aufrechterhaltung des umfassenden Verbots ein.
Großbritannien hat unterdessen angeboten, die Zahl der Notschlachtungen BSE-gefährdeter Rinder von ursprünglich 42.000 auf 80.000 zu erhöhen.
Bundeskanzler Franitzski hält sich heute zu einem Kurzbesuch in Irland auf.
Die Republik Irland übernimmt mit 1.
Juli für die Dauer eines halben Jahres den Vorsitz im EU-Rat.
Mit Ministerpräsident Bruton bespricht Franitzski die irischen Vorhaben für den EU-Vorsitz und auch das Problem der europaweit steigenden Arbeitslosigkeit.
Am Abend reist Franitzski nach Paris weiter, wo er ab morgen den Vorsitz in der Ministerratssitzung der OECD führen wird.
Spanien.
Bei einem Bombenanschlag in der Stadt Cordoba ist heute ein Unteroffizier der spanischen Armee ums Leben gekommen.
Ein weiterer Armeeangehöriger und ein Ehepaar erlieten Verletzungen.
Der Sprengsatz explodierte in einem Abfallbehälter an einer Bushaltestelle, an der häufig Soldaten warten.
Ein Bekennerschreiben liegt nicht vor.
Der Bürgermeister von Cordoba verdächtigt die baskische Separatistenorganisation ETA, Drahtzieher des Anschlages gewesen zu sein.
Österreich, die Zahl der Kfz-Neuzulassungen hat sich deutlich erhöht.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden 15 Prozent mehr Neuzulassungen registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Bei den Motorrädern beträgt die Zuwachsrate 17 Prozent, bei Motorfahrrädern sogar mehr als 43 Prozent.
Nach Beurteilung des Kfz-Handels sind die außergewöhnlichen Steigerungen zum Teil auf Nachzieh- und Vorziehkäufe zurückzuführen.
Die Wirtschaftskammer will Lehrstellen für Firmen attraktiver machen.
Sie regt deshalb an, dass der Staat mehr für diesen Zweck zahlen solle.
In diesem Zusammenhang weist die Wirtschaftskammer darauf hin, dass für einen Schüler etwa das Fünffache aufgewendet werde als für einen Lehrling.
Vor allem in Wien und in der Steiermark gibt es zu wenig Lehrstellen.
Immer weniger Betriebe sind aus Kostengründen bereit, Lehrlinge auszubilden.
Russland.
In Sankt Petersburg muss sich Bürgermeister Anatoly Sobchak einer Stichwahl stellen.
Bei der Bürgermeisterwahl erlangte Sobchak nach ersten Ergebnissen etwa 29 Prozent der Stimmen.
An zweiter Stelle liegt sein erster Stellvertreter und Herausforderer Wladimir Jakovlev.
Die Wahlbeteiligung lag bei 49 Prozent.
Die Stichwahl findet am kommenden Wochenende statt.
Nahe Osten.
Der Bengurienflughafen von Tel Aviv war heute stundenlang blockiert.
Radiopiraten hatten den Funkverkehr zwischen dem Tower und den Piloten der an- und abfliegenden Maschinen gestört.
Der Flughafen von Beirut wurde durch einen Streik der libanesischen Fluggesellschaften lahmgelegt.
Österreich, in der jüngsten Runde des Lottos 6 aus 45 gab es einen Solo-Sechser.
Ein Wiener gewann 13,6 Millionen Schilling.
Auf einen Solo-Joker entfielen 4 Millionen Schilling.
Dieser Gewinn ging nach Niederösterreich.
Und jetzt noch das Wetter für heute Nachmittag.
Im Großteil Österreich zeitweise Regen, besonders in Kärnten und in der Steiermark auch einzelne Gewitter.
Temperaturen im Westen um 12 Grad, sonst zwischen 14 und 20 Grad.
Das waren Nachrichten und Wettermeldung im Mittagsschornal vom Montag, den 20.
Mai.
Technik heute Gabinell, Regie Ilse Oberhofer, zwei starke Frauen und als Hahn im Korb am Mikrofon Manfred Koffensteiner.
Der Suchtgiftskandal bei der Wiener Polizei schlägt immer höhere Wellen. Ein Beamter liegt nach einer Überdosis auf der Intensivstation. Drei seiner Kollegen müssen mit einem Disziplinar- und Gerichtsverfahren rechnen. Auch die Rolle der 27-jährigen Augenzeugin des Festes ist zu hinterfragen.
Mitwirkende:
Pany, Christian [Gestaltung]
Datum:
1996.05.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Skandal
;
Exekutive
;
Straftaten
;
Sucht
;
Sexualität
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Allein 1996 reisen 15 Millionen Japaner ins Ausland. Die beliebtesten Ziele sind bisher die USA und Australien. Eine Delegation aus Österreich versuchte in Japan auf die Attraktionen Österreichs aufmerksam zu machen. Interview: Österreich-Werbung Michael Höferer, Interview: anonymer japanischer Reiseveranstalter, Interview: ehemaliger Bürgermeister Wien Helmut Zilk.
Mitwirkende:
Scheid, Hans-Christian [Gestaltung]
, Höferer, Michael [Interviewte/r]
, Anonym, Reiseveranstalter [Interviewte/r]
, Zilk, Helmut [Interviewte/r]
Datum:
1996.05.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
;
Werbung
;
Tourismus
;
Kulturveranstaltung
;
Interview
;
Handwerk und Gewerbe
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Japan
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die griechische Tragödie von den Danaiden "Les Danaides" in einer Textversion von Silviu Purcarete feiert eine Premiere bei den Wiener Festwochen. Es ist dies eine Ko-Produktion mehrerer europäischer Festivals mit dem rumänischen Nationaltheater. Einblendung: diverse Szenenausschnitte "Les Danaides", Interview: Regisseur Silviu Purcarete.
Mitwirkende:
Frank, Dorothee [Gestaltung]
, Purcărete, Silviu [Interviewte/r]
Datum:
1996.05.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Vorschau
;
Interview
;
Kulturveranstaltung
;
Tod
;
Festakte
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
;
Rumänien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten