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KI-generiertes Transkript
Mit Hubert Arnim Ellison.
Die Flugzeugentführung in London, der Weltkongress zum Thema sexuelle Ausbeutung von Kindern in Stockholm und das Ende der Boat People.
Internationale Themen im heutigen Mittagsjournal.
Österreichs Wirtschaftsminister Fahrenleitner präsentiert die Autobahn-Vignette und verrät, wo man sie bekommt.
Und der Rechnungshof kritisiert die hohen Einkommen Tiroler Primärärzte.
Ein untrügliches Zeichen für das Ende des Sommers.
Ministerrat ist der erste in der neuen Saison.
Und die Kulturredaktion zieht ein Resümee der ausklingenden Salzburger Festspiele.
Bevor die Wetterredaktion ihr Sommerurteil spricht, hören Sie den Nachrichtenüberblick, redigiert von Elisabeth Manners und gelesen von Andreas Ilavski.
Großbritannien.
Die Entführer der sudanesischen Airbus-Maschine haben in Stansted bei London nun schon 140 Passagiere freigelassen.
Die sechs oder sieben Luftpiraten stammen aus dem Irak.
Sie verlangen ein Treffen mit einem in London ansässigen Landsmann.
Über die eigentlichen Hintergründe der Flugzeugentführung herrscht aber Unklarheit.
Die Entführer sind mit Granaten und möglicherweise auch mit Sprengsätzen bewaffnet.
Zunächst kamen Frauen und Kinder frei.
Die britische Polizei verhandelt mit den Entführern.
Sie will den Entführungsfall friedlich und in den kommenden zwei oder drei Stunden beenden.
Der Airbus war gestern auf dem Weg von Khartoum nach Amman in Jordanien entführt worden.
Dann gab es eine Zwischenlandung auf Zypern.
Anschließend dirigierten die Hijacker die Maschine nach London.
Russland
In Tschetschenien ist es in der Nacht auf heute trotz der offiziellen Waffenruhe neuerlich zu Schießereien gekommen.
Bei insgesamt sechs Vorfällen wurden drei russische Soldaten verletzt.
Die Nachrichtenagentur ITAR-TASS berichtete ferner, dass sich die Separatisten in einigen Bezirken von Grosny, der Republikhauptstadt, geweigert haben sollen, sich den gemeinsamen Polizeipatrouillen mit den Russen anzuschließen.
Die Unabhängigkeitskämpfer sprechen dagegen nur von einer Verzögerung aus technischen Gründen.
Die von Alexander Lebed, dem russischen Sonderbeauftragten für Tschetschenien ausgehandelte Waffenruhe soll an anderen Orten weitgehend angehalten werden.
Die Unterzeichnung des Feuerpauseabkommens steht allerdings noch aus.
Der Oberbefehlshaber der russischen Truppen in Tschetschenien, Tycho Mirov, ist heute früh zu einer neuen Gesprächsrunde mit Aslan Maskadov, dem Staatschef der Separatisten, zusammengekommen.
Die Verhandlungen finden in einem Ort südlich von Grosny statt.
Staatspräsident Yeltsin ist zu einem einmonatigen Urlaub nördlich von Moskau abgereist.
Yeltsin ist seit seiner Wiederwahl am 3.
Juli kaum mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.
Nach jüngsten Informationen der Ärzte muss Yeltsin angeblich nicht operiert werden.
USA.
Mit einer Kampfansage an die Republikaner haben die amerikanischen Demokraten in Chicago ihren Wahlkongress eröffnet.
Der demokratische Fraktionschef im Repräsentantenhaus Gebhard meinte, bei einem Wahlsieg werde man die Bildungschancen wahren sowie das Recht der Frauen auf Abtreibung und die Gesundheitsversorgung alter Menschen verteidigen.
Dramatisch gestaltete sich der Auftritt von Christopher Reeve.
Er ist nach einem Reitunfall an den Rollstuhl gefesselt.
Er appellierte an die Demokraten, Kranke und Behinderte nicht an den Rand der Gesellschaft zu drängen.
Reeve, weltberühmt als Superman-Darsteller, sagte wörtlich, trotz finanzieller Engpässe dürften Pflege und Therapie nicht vernachlässigt werden.
Höhepunkt des viertägigen Konvents ist die offizielle Nominierung von Präsident Clinton als Kandidat der Demokraten für die Präsidentenwahl am 5.
November.
Clinton kommt erst morgen nach Chicago.
Er reist mit einem schon von Präsident Truman benutzten Zug und hält unterwegs Wahlkampfreden.
Indien.
Der Zustand der schwer kranken Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa hat sich an ihrem heutigen 86.
Geburtstag gebessert.
Dies teilten die Ärzte der Klinik in Calcutta mit.
Sie sagen, Mutter Teresa habe eine 80-prozentige Chance, sich wieder vollständig von ihrer Herzerkrankung zu erholen.
Gestern haben Moslems, Hindus, Buddhisten und Christen einen Gottesdienst abgehalten, um für die Gründerin des Ordens, Missionarinnen der Nächstenliebe, zu beten.
In Schweden ist der erste Weltkongress gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen eröffnet worden.
1200 Regierungsvertreter und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen aus mehr als 100 Ländern wollen bis Samstag über die Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen beraten.
Österreich.
Die Autobahn-Vignette für alle Autobahnen und Schnellstraßen soll 1,5 Milliarden Schilling an Einnahmen für den Straßenbau bringen.
Wirtschaftsminister van Leijten hat heute ein entsprechendes Konzept präsentiert.
Ab erst im Jänner 1997 wird für Personenautos eine Jahresgebühr von 550 Schilling verlangt, das von der EU-Kommission gewünschte Wochenpickerl soll 70 Schilling kosten.
Im neuen Schuljahr dürfte sich der Trend in Richtung höherer Bildung weiter verstärken.
Das Unterrichtsministerium rechnet mit einem Zustrom zu Schulen mit maturer Abschluss.
Berufsschulen, polytechnische Lehrgänge und Hauptschulen sind offenbar nicht mehr so interessant.
Die Statistiker sagen für das kommende Schuljahr ein Ansteigen der Gesamtschülerzahl von 0,4 Prozent voraus.
Insgesamt erwartet man 1,19 Millionen Schüler, etwa 100.000 davon sind Schulanfänger.
Zweiter Programmpunkt, das Wetter.
Peter Sterzinger bringt es auf den Punkt.
Es bleibt wechselhaft und feucht mit großen Temperaturunterschieden quer durch Österreich.
Auch wenn weiterhin von Südwesten eher warme Luft zu uns fließt, kühlt es bei Regen bisweilen merklich ab und sobald die Sonne einige Stunden durchkommt, ist es warm und schwül.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt stark bewölkt 22 Grad, St.
Pölten stark bewölkt 20, Linz und Innsbruck stark bewölkt 18, Salzburg stark bewölkt 21 Grad, Bregenz wolkig 18 und Graz und Klagenfurt stark bewölkt 20 Grad.
Im Großteil Österreichs überwiegen heute Nachmittag die Wolken, zwischendurch kann jedoch überall die Sonne kurz hervorkommen.
Zurzeit regnet es nur vereinzelt nördlich des Alpenhauptkamms bis hinauf zum Mühlviertel.
In den nächsten Stunden werden die Regenschauer aber häufiger, mit Schwerpunkt im Westen und Süden.
Hier sind am ehesten Gewitter zu erwarten.
Da und dort wird es aber auch im übrigen Österreich regnen.
Und besonders dort, wo jetzt die Sonne scheint, kann das Aufheizen für spätere Regengüsse durchaus reichen.
Die Höchsttemperaturen liegen meist zwischen 18 und 22 Grad und bei Sonne über mehrere Stunden im Osten sind auch 25 Grad möglich.
Das könnte sich im Burgenland ausgeben.
Über Nacht wird der Regen in Vorarlberg und Tirol, bald auch in Oberkärnten stärker.
Und morgen Mittwoch dann ergiebiger Regen, zunächst in Westösterreich, bald in Salzburg und Kärnten, ab Mittag dann Regenschauer allmählich überall, wobei mit Gewittern besonders in der Steiermark und im Burgenland zu rechnen ist.
Bis Mittag allerdings wird es im Osten morgen bei lebhaftem Südwind aufgelockert bleiben.
Doch die Kombination von Schwüle und Wind dürfte nicht besonders angenehm sein.
Am späten Nachmittag lässt der Regen in Vorarlberg wieder nach.
Die Temperaturunterschiede verschärfen sich.
Im Westen hat es morgen häufig nur 15 Grad.
In Wien hingegen sind noch 26 Grad möglich.
Am Donnerstag zieht das Regengebiet ostwärts ab.
Von Westen her kommt die Sonne wieder.
Im Osten kann es bis etwa Mittag immer noch regnen.
Und so werden die Temperaturunterschiede langsam ausgeglichen.
Peter Sterzinger mit den Informationen über das künftige Wetter in den nächsten Stunden und Tagen.
In unserem ersten Beitrag geht es um die Zukunft der Autobahnfahrer, denn die Einführung der generellen Maut auf Autobahnen und Schnellstraßen steht jetzt auch in ihren Details fest.
Neu dabei ist, dass es jetzt doch eine Vignette mit einer einwöchigen Gültigkeit geben wird.
Damit kommt man den Wünschen der EU-Kommission entgegen.
die Bedenken darüber gehabt hat, dass eine Ganzjahresmaut etwa für Urlaubsreisende, die sich nur kurze Zeit in Österreich aufhalten, eben zu teuer werden könnte.
Die Maut muss jetzt nur noch formal vom Nationalrat beschlossen werden und soll dann per 1.
Jänner des nächsten Jahres in Kraft treten.
Christian Hunger informiert.
70 Schilling wird die Wochenvignette für Pkw-Kosten und so Wirtschaftsminister Hannes Fahnenleitner heute eine Art Super-Wochenvignette mit einer Gültigkeit von 10 Tagen sein.
Konkret können Pkw damit von Freitag 0 Uhr bis zum übernächsten Sonntag 24 Uhr auf den österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen unterwegs sein.
Es soll auch möglich sein, zwei oder mehr Wochenvignetten hintereinander zu verwenden.
Für Motorräder wird es aus Kostengründen nur eine Zwei-Monats-Vignette zum Preis von 80 Schilling geben.
Die Ganzjahresmaut wird wie angekündigt 550 Schilling für Pkw und 220 Schilling für Motorräder betragen.
Für Autobusse schließlich soll 6.000 Schilling und für Lkw je nach Gewicht 6.000 bzw.
12.000 Schilling kassiert werden.
Ausnahmen von der Maut wird es nur wenige geben, beispielsweise nur für Blaulichtfahrzeuge.
Gefallen ist auch das diskutierte Kombinationspaket für bestehende Hochmautstrecken.
Dort wird man zweimal zahlen müssen.
Wirtschaftsminister Hannes Fahnleitner.
Wenn wir aber jetzt eine Wochenvignette oder Superwochenvignette einführen, dann haben wir uns überlegt, ist es aus vielen Gründen logisch und auch günstiger für viele Nutzer dazu überzugehen,
die Kombipack fallen zu lassen und an der Stelle jetzt mit dieser Wochenvignette zu fahren und eine Senkung bestimmter Hochmautstrecken bei Pkw-Einzelfahrten durchzuführen.
Es wird also zu einer etwa 15-prozentigen Reduktion auf bestimmten Mautstrecken kommen.
Konkret wird das für den Arlbergtunnel sowie für die Brenner, Pürn und Tauern Autobahn gelten.
Kontrolliert wird streng, Fahranleitner rechnet, dass jeder zwanzigste Autofahrer einmal im Jahr von der Exekutive angehalten werden wird.
Wer keine Vignette hat, muss diese nicht nur binnen drei Tagen nachkaufen, sondern hat auch mit einer saftigen Strafe zu rechnen.
Uns schwebt vor bei den Pkws ein Risikozuschlag von 1000 Schilling.
Das heißt, es soll nicht ein Jux werden, nicht erreicht zu werden.
Wenn jeder Zwanzigste nur kontrolliert wird und dann ist das Risiko, ich zahle nur die Vignette und vielleicht 20 Schilling, ja dann bitte kennen wir einen völlig neuen Volkssport.
So wie das Schnellfahren oder ähnliche Dinge mehr.
Das sollte es nicht sein.
Der Zuschlag bei den LKWs, darüber reden wir noch im Bussen, wird aber ein wesentliches, ein mehrfaches dieses Betrages sein.
Für hartnäckige Mautverweigerer droht eine Verwaltungsstrafe von bis zu 60.000 Schilling.
Zu kaufen geben wird es die Vignette in Österreich bei Automobilclubs, Trafiken, Postämtern, Tankstellen und Versicherungen.
Wirtschaftsminister Fahnleitner glaubt, mit dem jetzt gefundenen Mautmodell auch eine für Touristen akzeptable Lösung gefunden zu haben.
Für den Tourismus wird das nicht das Problem sein.
Es ist ein Krügelbier, die Wochenvignette.
oder zwei Krügelbier in den preisgünstigen Relationen.
Die Maut wird dem Staat voraussichtlich Einnahmen in der Höhe von zwei Milliarden Schilling bringen.
Eine halbe Milliarde davon bekommt der Finanzminister für sein Budget, eineinhalb Milliarden sollen zweckgebunden für den Ausbau des Straßennetzes verwendet werden.
Und wenn sie Auto fahren, sollen sie ohnehin kein Bier trinken.
Daher meint der Wirtschaftsminister kann das Geld dafür doch kein Problem sein für die neue Autobahn-Vignette.
Der Rechnungshof kritisiert das hohe Einkommen von Primärärzten in Tirol.
Die Diskussion um die Honorare der Ärzte an der Innsbrucker Klinik hat jetzt neuen Zündstoff erhalten.
Tirol verfügt als einziges Bundesland über keine gesetzliche Regelung über die Aufteilung von Privathonoraren.
Die Institutsvorstände teilen ihre Privathonorare nur aufgrund einer freiwilligen Vereinbarung mit den nachgeordneten Ärzten und der Klinik.
Mitten in die laufende Diskussion über eine mögliche gesetzliche Regelung platzt jetzt ein Bericht des Rechnungshofes, der zeigt, um wie viel Geld es dabei eigentlich geht, nämlich um Gagen bis über 20 Millionen Schilling pro Jahr.
Neres von Peter Dasar.
Die Rangliste der Millionen-Gagen ist beeindruckend.
Der Spitzenverdienst liegt bei 22,5 Millionen Schilling pro Jahr.
Die verbleiben nach Angabe des Rechnungshofs dem Vorstand für Anästhesie am Landeskrankenhaus Innsbruck und zwar nach Abzug des Anteils für die Tilak.
Dann folgt mit über 20 Millionen Schilling der Institutsvorstand der Unfallchirurgie.
Wesentlich weniger, aber mit mehr als 13 Millionen Schilling immer noch ganz ordentlich, bleibt den Vorständen für Augenheilkunde und für Innere Medizin.
pro Jahr, wohlgemerkt.
Das vergleichsweise armselige Schlusslicht bildet der Vorstand für Nuklearmedizin.
Ihm bleiben nur dreieinhalb Millionen Schilling nach Abzug des Anteils für die Tilak.
Diese Honorare teilen sich jeweils die Klinik- bzw.
Institutsvorstände mit den nachgeordneten Ärzten.
Diese Zahlen des Rechnungshofes basieren auf Schätzungen und zwar deshalb, weil laut Bericht die Ärzte die Ansicht vertreten, dass es nicht nötig sei, ihre Honorareinnahmen offen zu legen.
In Tirol gibt es kein Gesetz zur Verteilung dieser Einnahmen, also wie die Honorare zwischen dem Vorstand der Klinik oder des Instituts, den anderen Ärzten, die den Patienten behandeln und dem Krankenhaus, mit dessen Mitteln der Patient behandelt wird, aufgeteilt werden.
Seit letztem Jahr führen die Klinikvorstände und Leiter der klinischen Abteilungen magere 10 Prozent ihrer Honorareinnahmen an den Krankenhausbetreiber ab.
Wie viel die behandelnden Ärzte bekommen, geht aus dem Rechnungshofbericht nicht hervor.
Allerdings, so der Bericht, scheint es immer wieder zu Schwierigkeiten bei der Aufteilung zu kommen.
So wird erwähnt, dass es im Falle von Unstimmigkeiten zwischen einem Klinikvorstand und dem ärztlichen Mittelbau schon einmal vorkommen könne, dass die Ärzte oft monatelang ihren Anteil nicht ausbezahlt bekämen.
Sozusagen als Disziplinierungsmittel.
Die unklare Situation bei den Honoraren der Klinikvorstände soll sich jetzt ändern.
Das forderte jüngst die Tiroler Gesundheitslandesrätin Elisabeth Zanon.
Es sollte einen klaren Aufteilungsschlüssel für die Honorare geben.
Die nachgeordneten Ärzte und die Klinik sollen wesentlich mehr bekommen als jetzt.
Eine generelle Neuordnung fordert auch die Tiroler SPÖ.
Hier hat man bereits ein konkretes Modell ausgearbeitet.
Man kann sich vorstellen, dass die Gagen der Vorstände künftig nach oben beschränkt werden und zwar auf 250.000 Schilling pro Monat.
Problematisch wird die geplante Neuordnung deshalb, weil der Status der Klinikvorstände nicht ganz klar ist.
Sie sind eigentlich juristische Zwitterwesen, denn einerseits ist ihr unmittelbarer Arbeitsgeber der Bund, andererseits erbringen sie Leistungen in einer Einrichtung des Landes, nämlich den Landeskrankenanstalten.
Ohne Konsens mit dem Bund wird sich das Land bei einer Neuordnung der Honorare also schwer tun.
Das weiß auch Gesundheitslandesrätin Elisabeth Zanon.
Sie will deshalb noch heute den Bund dringend um eine gemeinsame Lösung des Problems ersuchen.
Detail am Rande?
Der Rechnungshofbericht vermerkt auch einige interessante Beobachtungen betreffend die Behandlung der Patienten.
Und zwar dann, wenn es um die Untersuchung mit besonders teuren Geräten geht.
Privatpatienten werden doppelt so oft mit Computertomographen untersucht wie sogenannte normale Patienten und folglich auch doppelt so oft verrechnet.
Peter Daser mit einem Bericht aus Tirol, wo der Rechnungshof das hohe Einkommen von Primärärzten kritisiert hat.
Es geht da um jährliche Gagen von über 20 Millionen Schilling.
Seit gestern Nacht ist das Flugzeug der sudanesischen Fluggesellschaft in der Gewalt der Entführer.
Wir haben schon gestern im Nachtschanal darüber berichtet.
In London, wo der Airbus nun in Stansted steht, gelang es von den 186 Passagieren 140 freizubekommen.
Die Maschine war ursprünglich auf dem Weg von Khartoum nach Amman, dann aber von den Entführern über Zypern nach London umgeleitet worden.
Erst in den Vormittagsstunden wurde man sich über die Herkunft der Entführer klar.
Nicht Sudanesen, wie zunächst angenommen, sondern vermutlich Iraker.
Über den aktuellen Stand der Entführung berichtet nun Ernst Gelex aus London.
Die Entführung des Airbuses A310 der Fluggesellschaft Sudan Airways scheint friedlich und vor allem unblutig zu verlaufen.
Die Luftpiraten haben in der Früh damit begonnen, Frauen und Kinder freizulassen.
In 10er-Gruppen durften die Geiseln, hauptsächlich Sudanesen, über die Gangway das Flugzeug verlassen.
Mittlerweile sind rund 160 der insgesamt 186 Passagiere freigelassen worden.
Sie haben den Alptraum hinter sich, der in Khartoum begonnen hatte.
20 Minuten nach dem Start auf dem Weg nach Amman in Jordanien haben 5 bis 6 Luftpiraten, die genaue Zahl ist noch unklar, den Piloten gezwungen nach Rom zu fliegen.
Sie drohten das Flugzeug mit Handgranaten zum Absturz zu bringen.
Der Pilot beteuerte nicht genug Sprit für einen Flug nach Rom zu haben.
Daraufhin ist der Flughafen Larnaca in Zypern angeflogen worden.
Dort wurde die Maschine aufgetankt.
Das Auftanken verzögerte sich aber, weil die zypriotischen Behörden die Freilassung der Frauen und Kinder forderten.
Die Entführer verweigerten das und haben wieder mit der Sprengung des Airbuses gedroht.
In Lanarka sagten die Luftpiraten erstmals auch, was sie wollen, nämlich politisches Asyl in Großbritannien.
Nun war auch das weitere Ziel klar.
Die Entführer wollten nach London.
Um 5.30 Uhr ist der Airbus auf dem kleinen Londoner Flughafen Stansted 50 Kilometer nordöstlich der britischen Hauptstadt gelandet.
Stansted ist neben Heathrow und Gatwick der dritte Flughafen Londons.
Vor Jahren ist Stansted für solche Fälle besonders ausgerüstet worden.
Flugzeuge, die nach Großbritannien entführt werden, werden von den britischen Behörden automatisch nach Stansted dirigiert.
Der Flugverkehr ist dort sehr gering, es lässt sich daher besser verhandeln.
Die Polizei verhandelt über den Piloten mit den Entführern, die ziemlich sicher irakische Staatsangehörige sein dürften.
Die einzige Forderung, die die Luftberater seit ihrer Landung in Stansted gestellt haben, ist, dass sie über einen Mittelsmann verhandeln wollen.
Sie verlangten nach einem Mr. Saddiki, ein Mitglied der irakischen Gesellschaft in London, der irakische Asylanten unterstützt.
Herr Sadiqi ist bereits auf dem Weg zum Flughafen Stansted.
Die Forderung nach politischem Asyl haben die Entführer, seit sie in Großbritannien sind, nicht wiederholt.
Die britischen Behörden sind optimistisch, dass die Entführer bald zur Aufgabe überredet werden können.
Unklar ist noch, was Großbritannien mit den Entführern machen wird.
Sie in den Irak oder Sudan zurückzuschicken wäre unmenschlich, denn das würde den Tod dieser offenbar verzweifelten Menschen bedeuten.
Ihnen allerdings Asyl zu gewähren, hieße Luftpiraterie als Mittel zum Zweig zu tolerieren.
Ernst Gellex über den aktuellen Stand der Flugzeugentführung in London.
Sollte sich in dieser Stunde von dort noch etwas ereignen, die Entwicklung sich weiter zu ändern, werden wir Sie natürlich informieren.
Als der Plan gefasst wurde, einen internationalen Kongress zur Beendigung der kommerziellen sexuellen Ausbeutung von Kindern abzuhalten, hatten die Vereinten Nationen vor allem die Kinderprostitution in Asien im Blick.
In der Zwischenzeit ist aber jedem klar, spätestens nach dem Skandal in Belgien,
dass sexuelle Gewalt gegen Kinder ein weltweites Problem ist und weltweit gültige Gesetze zur Bekämpfung braucht.
Wer sich an Kindern vergreift, darf nicht ungeschoren davon kommen.
Ein Grundsatz, der auch in zivilisierten Weltgegenden nicht selbstverständlich ist.
Der Weltkongress in Stockholm kann zwar keine Gesetze beschließen, aber eine Grundstimmung fördern, Fakten liefern und eine Richtung vorgeben.
Christiane Wagemann aus Stockholm.
In Anwesenheit der schwedischen Königin Sylvia als Schirmherrin des Ersten Weltkinderkongresses wurde das Plenum eröffnet.
Der Ministerpräsident des Gastgeberlandes, Göran Persson, begrüßte die Anwesenden und die Initiative von Regierungen, unabhängigen Hilfsorganisationen, Forschern und Vertretern der Tourismusbranche, erstmals gemeinsam etwas gegen die kommerzielle sexuelle Ausbeutung der Kinder unternehmen zu wollen.
Kinder haben keine Lobby.
Kinder sind den Perversionen der Erwachsenen hilflos ausgesetzt, wenn sie zur Prostitution gezwungen werden.
Sogar Babys im Alter von sechs Monaten tauchen schon in Pornofilmen auf.
Dieser Weltkongress will die Öffentlichkeit darauf hinweisen, dass die Zahl von Mädchen und Jungen erschreckend zunimmt, deren Leben als Sexobjekt von Erwachsenen zerstört wird.
Persson forderte vor allem die reichen Länder auf, ihre Verantwortung für die immer größer werdende Sexindustrie mit Kindern in den Entwicklungsländern zu erkennen.
Niemand auf der Welt habe das Recht, dieses hoffnungsvolle Leben junger Menschen von Anfang an zu zerstören.
Alle unsere Anstrengungen müssten darauf gerichtet sein, gemeinsam globale Strategien zu entwickeln, offen miteinander zu diskutieren und dann zu handeln.
Mit diesem Weltkongress sei der erste Schritt gemacht, sagte Ministerpräsident Persson.
Mit einer Schweigeminute wurde dann der kindlichen Opfer gedacht.
Wie gravierend das Problem ist, sagte Ron O'Grady von der Organisation ECPAT, End Child Prostitution in Asian Tourism, beendet die Kinderprostitution im Asientourismus.
Allein in Asien müssen sich rund eine Million Kinder prostituieren oder von der Pornoindustrie ausbeuten lassen.
Weltweit werden nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF rund zwei Millionen Minderjährige sexuell ausgebeutet.
Folgen für die Opfer sind Geschlechtskrankheiten, Aids, Depressionen und Drogenabhängigkeit, berichtete Cara Bellamy, die geschäftsführende Direktorin von UNICEF.
Ein Grund für die sexuelle Ausbeutung von Kindern sei die Armut.
Ein anderer die Angst der Sexkunden vor Aids, sodass die Händler sich immer jüngere Kinder aussuchten.
Doch auch in den Industrieländern nehmen die Kinderprostitutionen zu.
In den USA werde die Zahl der minderjährigen Prostituierten auf etwa 300.000 geschätzt.
Oft würden sie von ihren Eltern gegen ein paar Dollar oder im Austausch für Drogen ins Sexgeschäft verkauft.
Viele seien erst elf oder zwölf Jahre alt, manche sogar jünger als neun.
Deshalb soll auf diesem Weltkongress ein Maßnahmenkatalog beschlossen werden.
Unter anderem geht es um die verbesserte Möglichkeit der internationalen Strafverfolgung.
Besonders Deutschland wolle sich der Verantwortung stellen, betonte Außenminister Klaus Kinkel, der eigens zu dieser Konferenz heute angereist kam.
Aus seiner Zeit als früherer Bundesjustizminister berührt sein Engagement für eine wirksame Strafgesetzgebung.
Immerhin ist jeder zweite Sextourist in Thailand ein deutscher Mann.
In Stockholm soll auch gezeigt werden, man muss darüber reden, damit Betroffene sich trauen, davon zu reden.
Gerade Kinder trauen sich nicht zu erzählen, was sie als Unrecht empfinden, weil sie fürchten, selbst Unrechtes getan zu haben.
Das wiederum hilft jenen Verbrechern, die sich an Kindern vergreifen und macht es unmöglich, realistische Opferzahlen zu nennen.
Wenn die deutschen Behörden beispielsweise jetzt Zahlen veröffentlichen, wonach im vergangenen Jahr 6 Prozent mehr Kindesmisshandlungsfälle erfasst worden sind als im Vorjahr,
Dann fragt man sich, steigt die Kriminalität oder nur ihre Aufdeckung?
Der grauenhafte Fall Dutroux in Belgien zeigt, wie lange es dauern kann.
Die Mutmaßungen und Vorwürfe gegen Marc Dutroux gehen jetzt schon bis ins Jahr 1992 zurück.
Dieter Bornemann aus Brüssel.
Möglicherweise war der Kinderschein der Marc Dutroux auch in Österreich.
Zumindest aber, so viel steht fest, soll er Kontakte nach Österreich gehabt haben.
aber auch nach Ungarn, Tschechien und die Slowakei.
Tytru soll sich des Öfteren in diesen Ländern aufgehalten haben, berichten belgische Medien.
Weitere Details sind derzeit noch nicht bekannt.
Die slowakische Polizei hat in den vergangenen Tagen etwa zehn Frauen einvernommen, die Kontakte zum Kinderschänder Tytru hatten.
Das bestätigt der Direktor des Interpol-Büros in Bratislava.
Einige der Frauen, die alle um die 18 Jahre alt sind, haben die Tru in der Slowakei getroffen.
Andere sind für Pornoaufnahmen zu ihm nach Belgien gereist.
Die Mädchen haben nach eigenen Angaben freiwillig gehandelt und sind unversehrt wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.
Allerdings wurden ihnen Betäubungsmitteln verabreicht und deswegen können sie sich nicht mehr an Einzelheiten erinnern.
Nach wie vor keine Hinweise gibt es auf den Verbleib der beiden Mädchen Ann und Evje.
Der Staatsanwalt in Neufchateau ist aber weiterhin zuversichtlich, dass die beiden Mädchen noch am Leben sind.
Die Staatsanwaltschaft ließ gestern Nachmittag einen zehnten Verdächtigten verhaften.
Es ist der Sohn eines Schrotthändlers, der mit der Kinderschänderbande zusammengearbeitet haben soll.
Sein Grundstück wurde von der belgischen Polizei durchsucht.
Offensichtlich vermutet man dort weitere Leichen.
Gegen den Mann wird weiters wegen Autodiebstahls und Hehlerei ermittelt.
Die Polizei glaubt, dass ein Zusammenhang zwischen den Autoschiebern und der Kinderschänderbande besteht.
Gestern wurde auch noch der griechische Komplize von Marc Dutrou verhört.
Der Mann wurde am vergangenen Donnerstag verhaftet.
und gestern vor allem um seine Beteiligung an der Entführung der beiden Mädchen Ann und Efje befragt.
Auch die Ehefrau von Marc Dutroux, Michelle, wird pausenlos von der Polizei einvernommen.
Sie leugnet weiterhin, in den Kinderpornoskandal verwickelt zu sein.
Und ein belgischer Fernsehsender hat einen weiteren Mädchenmord aufgegriffen, an dem Dutroux beteiligt gewesen sein könnte.
Die 14-jährige Alexandra Skalo war im Juni des vergangenen Jahres verschwunden und drei Monate später tot aufgefunden worden.
Ihr Vater hat nur wenige Meter entfernt von einem Haus von Marc Dutroux gewohnt.
Dutroux wurde damals auch von der Polizei zu diesem Mädchen befragt.
Und zwar von jenem Kriminalbeamten, der am Sonntag wegen möglicher Begünstigung von Dutroux verhaftet wurde.
Diese Befragung habe aber keine Beweise gegen Dutroux ergeben, heißt es.
An der belgischen Küste in Ostende, wo ebenfalls zwei Mädchen entführt wurden, konnte die Polizei heute neues Beweismaterial sicherstellen.
In einer Garage und einem Appartement wurden Kinderkleidung und Amateurvideofilme beschlagnahmt.
Möglicherweise stehen diese Funde in einem direkten Zusammenhang mit der Dutroux-Affäre.
Ein Tatverdächtiger wurde verhört, jedoch aus Mangel an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Am Freitag ist ein Ersuchen der belgischen Polizei bei der Interpol in Wien eingelangt.
Dieter Brönnemann hat es zu Beginn seines Beitrags schon erwähnt.
Überprüft soll die Frage werden, ob der verhaftete Titou auch in Österreich tätig gewesen sei oder Verbindungen nach Österreich gehabt habe.
Wegen der beiden abgängigen Mädchen Ann und Evje, die in einem slowakischen Bordell vermutet werden, gibt es laut Interpol keinen Hinweis, dass sie in Österreich waren oder sind.
Also bisher nur die Bestätigung, dass dieses Ersuchen in Österreich tatsächlich eingelangt ist, aber Ergebnisse liegen noch keine vor.
Am 14.
September ist Wahltag in Bosnien-Herzegowina.
Gewählt wird praktisch alles, was für einen funktionierenden Staat wichtig ist.
Ein Präsident und ein Parlament und das jeweils für Gesamt-Bosnien und gleichzeitig für die Serbische Republik.
Die bosnisch-kroatische Föderation wählt die Bezirksversammlungen beider Volksgruppen innerhalb der Föderation.
Geplant war auch Kommunalwahlen abzuhalten, doch das steht jetzt wieder in Frage.
Seit zwei Stunden tagt in Sarajevo die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, die OSZE,
Sie ist laut dem Friedensabkommen von Dayton für die Abhaltung der Wahlen verantwortlich.
Bezüglich der Kommunalwahlen hat sie nun schwere Bedenken angemeldet.
Denn nach dem Wahlrecht können sich Wähler auch in Städte einschreiben lassen, wo sie nicht leben.
Damit sollte Heimkehren ermöglicht werden, dort mit zu entscheiden, wo sie herkommen.
Aber in Brütskow beispielsweise sind nun auf einmal mehr als doppelt so viele Serben in die Wählerliste eingetragen, als dort vor dem Krieg gelebt haben.
Elisa Wasch zur Ausgangssituation der Verhandlungen.
Nirgends wird das Problem der Flüchtlinge und der ethnischen Vertreibungen so deutlich wie bei den Kommunalwahlen.
Etwa eine Million wahlberechtigte Bosnier leben derzeit anderswo als vor dem Krieg, im Inland oder im Ausland.
Ein Flüchtling kann entweder in seiner früheren Heimat wählen, also dort, wo er bis zum Kriegsausbruch 1991 wohnte.
Oder er kann dort, wo er derzeit lebt oder in Zukunft leben möchte, seine Stimme abgeben.
Letztere Möglichkeit war als Ausnahme gedacht, hat aber zu mannigfaltigen Manipulationen in den Wählerlisten geführt.
Besonders bei den bosnischen Serben hat die OSZE diese Praxis festgestellt und kritisiert.
Die Führung der bosnischen Serben möchte verhindern, dass in den Gebieten, in denen vor dem Krieg mehrheitlich Moslems wohnten, die jetzt aber zur Republika Srpska gehören, die Moslems zu viel Macht bekommen.
Folglich haben sie zahlreiche serbische Flüchtlinge, die zum Beispiel im moslemisch-kroatischen Teil leben, gezwungen, sich in diesen Gebieten in die Wählerlisten einzutragen, auch wenn die gar nicht dort leben wollen.
Auf diese Weise wollen sie die jetzigen Machtstrukturen zementieren.
Beispiel Brcko.
In dieser serbisch kontrollierten Stadt wurden knapp 48.000 serbische Wähler registriert, hier lebte aber vor dem Krieg eine serbische Minderheit, 18.000 in der ganzen Region.
Andererseits sind Spannungen und tägliche Gewalt vorprogrammiert für den Fall, dass Flüchtlinge in ihre frühere Heimat kommen, um dort zu wählen.
Das gilt für muslimische, aber auch für serbische Flüchtlinge.
Die IV-Truppe erwartet gewalttätige Auseinandersetzungen in mindestens zwölf bosnischen Städten, so etwa in Srebrenica oder Brcko.
Auch in Gebieten, wo Moslems und Kroaten einander einst bekämpften, wird Gewalt erwartet.
Und während die Wahlen ursprünglich dazu gedacht waren, die verschiedenen Volksgruppen Bosniens wieder enger zusammenzuführen, so sagen Kritiker bereits, dass das Gegenteil erreicht werde.
Die ethnischen Vertreibungen und die neue Aufteilung des Landes würde zementiert, vielen Flüchtlingen würde gerade durch die Wahlen eine Rückkehr in ihre Vorkriegsheimat unmöglich gemacht.
Die OSZE, die die Wahlen organisiert und durchführt, berät derzeit in Sarajevo über eine Verschiebung der Kommunalwahlen bis zum kommenden Frühjahr.
Ob bis dahin ein Modus gefunden werden kann, der Ungerechtigkeiten bei den Wahlen ausschließt, ist aber mehr als fraglich.
Und die Führung der bosnischen Serben hat sich bereits gegen eine Verschiebung der Wahlen ausgesprochen.
Halbzeit im Mittagschanal, es ist halb eins, ein Programmhinweis für heute Abend.
Das macht die Berliner luff, luff, luff.
So macht die Remboldin luff, luff, luff.
Für Ruhe- und Erholungssuchende ist Berlin zur Zeit wohl nicht der richtige Platz.
Doch das macht die wiedervereinigte alte und neue deutsche Hauptstadt für Besucher um nichts weniger anziehend.
Im Gegenteil.
Die wohl größte Baustelle der Welt wird als Attraktion für Touristen vermarktet.
In diesem Sommer gibt es zum ersten Mal diese Aktion Schaustelle Berlin, also Baustellenbesichtigung gibt es.
Es gibt Stadtrundtagen, spezielle Touren, die dort erklären, zum Beispiel ist ja die Stree verlegt worden, auch darüber Informationen geben und Konzerte.
Also so hat doch jeder der vielen, vielen Baustellen, allein in Berlin-Mitte gibt es über 300, gesehen, was kann ich vielleicht noch dazu tun, um diesen Sommer Berlin noch attraktiver zu machen.
Berlin-Mitte, im ehemaligen Niemandsland zwischen Ost und West, an der Schnittstelle zwischen Ossis und Wessis, entsteht das neue politische Zentrum Deutschlands.
Ein Reportage von Brigitte Fuchs im Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Und bei uns geht es weiter mit einem Beitrag zum 86.
Geburtstag der Mutter Teresa.
Als Mutter Teresa wurde sie zum Symbol der Menschlichkeit und zur Galionsfigur katholischer Nächstenliebe.
Und heute vollendet die aus Albanien stammende Teresa ihr 86.
Lebensjahr.
In den letzten Tagen ging ja die Meldung von ihrem kritischen Gesundheitszustand um die Welt und auch heute haben die Ärzte verlauten lassen, dass ihr Zustand unverändert ernst ist.
Vor einer Woche wurde Mutter Teresa mit hohem Fieber, Herzrhythmusstörungen, Husten und Malaria in eine Klinik in Kalkutta eingeliefert.
Wolfgang Klein zu ihrem heutigen Geburtstag mit einem kurzen Portrait.
Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens.
Dieses Gebet mitzubeten forderte Mutter Teresa die illustre Char der Gratulanten auf, als sie vor 15 Jahren in Oslo den Friedensnobelpreis erhielt.
In ihrer Dankesrede sagte sie dann, sie nehme den Preis nicht für sich entgegen, sondern im Namen der Hungrigen, der Nackten, der Heimatlosen, der Krüppel, der Blinden und der Leprakranken.
Ihnen hat Mutter Teresa den Großteil ihres Lebens gewidmet.
Mutter Teresa wurde 1910 im albanischen Skopje geboren.
Mit 18 trat sie in Dublin in den Orten der Loreto-Schwestern ein und ging nach Indien.
Vor 36 Jahren tauschte sie dann ihre sicheren Ordensmauern ein gegen ein Leben auf der Straße und in den Slums.
Schon bald schlossen sich ihr andere an und sie gründete die Missionarinnen der Nächstenliebe.
Bekleidet mit dem landesüblichen weißen Sari mit blauem Band und einem Kreuz auf der Schulter, kümmern sie sich seither um die Ärmsten.
Ein Missverständnis will Mutter Teresa aber korrigieren.
Die Grundlage unserer Gemeinschaft ist das Evangelium.
Darum sage ich auch immer wieder, wir sind keine Sozialarbeiter, sondern wir sind Mitglieder eines kontemplativen Ordens, nur dass unsere Kontemplation Arbeit ist.
Arbeit im Dienst an den Ärmsten der Armen im Namen unseres Herrn.
Mittlerweile gibt es weltweit rund 3.000 solcher Missionarinnen der Nächstenliebe, seit zwölf Jahren auch in Wien.
Der Einsatz Mutter Theresias stieß jedoch auch immer wieder auf Kritik.
Ihre Hilfe sei bloß ein Herumdoktern an den Symptomen, ohne die wahren Ursachen zu beseitigen.
Für Mutter Theresa ist aber das Herz, das sich der Not des Anderen verschließt, die eigentliche Ursache für das Elend in der Welt.
Ein Beitrag von Wolfgang Klein.
Es ist jetzt schon mehr als 20 Jahre her, dass die Massenflucht von Vietnamesen und Kambodschanern mit Booten über das südchinesische Meer begonnen hat.
Und noch immer gibt es sie, die sogenannten Boat People, die zunächst vor den neuen kommunistischen Machthabern in Indokina, aber auch vor dem Elend und der wirtschaftlichen Misere geflohen sind.
Weit mehr als eine Million Menschen haben diesen Weg gewählt.
Ein großer Teil hat es geschafft, Aufnahme in Ländern wie Frankreich oder den USA zu finden.
Zehntausende kamen allerdings auf der Flucht in ihren kleinen Nussschalen ums Leben und andere gelangten gerade in eines der südostasiatischen Nachbarländer, wo sie nicht die ersehnte Freiheit, sondern eine Existenz in einem der geschlossenen Auffanglager erwartete.
Erst jetzt, 21 Jahre nach Kriegsende, werden diese gefängnisartigen Flüchtlingscamps systematisch aufgelöst.
Für die verbliebenen Insassen bedeutet das in den meisten Fällen eine mehr oder weniger zwangsweise Rückführung in ihre ursprüngliche Heimat.
Helmut Opletal über das Schicksal der fast vergessenen Bootflüchtlinge.
9.
August dieses Jahres auf dem Flughafen der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi.
Quynh Xuân Đông, der mit seiner Frau und vier Kindern einer Chartermaschine der Air Vietnam entstiegen ist, wird mit Blumen und Keksen herzlich begrüßt.
Er ist der 50.000. der sogenannten freiwilligen Heimkehrer, die seit 1989 im Rahmen eines vom UNO-Flüchtlingswerk gesponserten Programms aus der britischen Kolonie Hongkong nach Vietnam zurückkehrten.
Gwyn war 1989 in einem Boot über das südchinesische Meer geflüchtet.
Sieben Jahre musste er in einem von Stacheldraht umschlossenen Lager am Rande von Hongkong verbringen.
Politische Verfolgung konnte er nicht glaubhaft machen, sodass ihn keines der traditionellen Aufnahmeländer akzeptierte.
Schließlich willigte Gwyn in die Rückführung ein.
Neben 50.000 Freiwilligen hat Hongkong auch schon 4.000 Vietnamesen zwangsweise in die Heimat verbracht.
Das Schicksal der vietnamesischen Flüchtlinge endet dem in praktisch allen Staaten Südostasiens.
Auch in Thailand, in Malaysia, in Singapur oder Indonesien wurden die ankommenden Bootsflüchtlinge ohne Ausnahme in geschlossenen Lagern interniert.
Manche haben so 20 Jahre hinter Stacheldraht verbracht.
Und auch in diesen Ländern werden die Lager jetzt geräumt.
Freiwilligkeit hat Vorrang, doch in letzter Konsequenz droht überall die zwangsweise Rückführung.
Und immer wieder kommt es auch zu Protesten.
Im Mai unternahmen in Hongkong über 200 vietnamesische Lagerinsassen einen Ausbruchsversuch.
Auf den Philippinern drohten Anfang August 80 Vietnamesen mit Selbstmord, um der Abschiebung nach Ho Chi Minh Stadt zu entgehen.
Und erst vor wenigen Tagen brachten sich 30 Flüchtlinge in Thailand mit Messern und Scheren schwere Verletzungen bei, um einen Aufschub zu bekommen.
Doch bis Jahresende sollen die meisten südostasiatischen Lager geräumt sein, an die 150.000 Vietnamesen und Kambodschaner,
werden dann wieder heimgekehrt sein.
Das UNO-Flüchtlingswerk stattet alle, die sich freiwillig beteiligen, mit einer Hilfe von etwa 1.000 Schilling aus.
Ein Jahr lang erhalten die Heimkehrer auch noch eine monatliche Unterstützung.
Und die vietnamesische Regierung hat Straffreiheit für die Flucht zugesagt.
Den meisten geht es, so eine Bilanz des Flüchtlingshochkommissariats, dann nicht besser und auch nicht schlechter als vorher.
Der jüngste Wirtschaftsaufschwung in Vietnam schafft für viele neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Allerdings als rosig gelten die Zustände in Vietnam noch keinesfalls.
Es gibt auch heute genügend Menschen, die sich nach einer Zukunft außerhalb ihrer Heimat sehnen.
Am 14.
August, gerade fünf Tage nachdem der 50.000. freiwillige Heimkehrer abgefertigt war, meldete die Polizei in Hongkong die Ankunft von 18 neuen Vietnamesen zwischen 20 und 30 Jahren, die nach einer abenteuerlichen Fahrt über das offene Meer in einem nur sechs Meter langen Holzboot an einem der belebten Strände der Kolonie gelandet waren.
Helmut Opletal über das Schicksal der Boat People, die seit 20 Jahren in gefängnisartigen Flüchtlingscamps festgehalten werden.
Und diese Camps werden jetzt aufgelöst.
In unserem nächsten Beitrag geht es um einen Gerichtsprozess in Wien, der seine Wurzeln in Großbritannien hat.
Von fünf britischen Molkereien wollte er jeweils umgerechnet 950.000 Schilling und wenn nicht, dann hat er damals gedroht, würde er ihre Produkte mit gefährlichen Mikroorganismen vergiften.
Das war die erpresserische Drohung eines Briten.
Und zur Untermauerung, wie ernst es ihm sei, hat er auch Proben mit dem Drohbrief mitgeschickt.
Der Erpresser wurde schließlich im Juli in Wien aufgrund einer Zusammenarbeit zwischen Scotland Yard und den heimischen Behörden verhaftet.
Heute ist er vor Gericht gestanden.
Hans-Christian Unger berichtet vom Prozess.
Eine Firmenpleite hatte er hinter sich und hohe Schulden.
Dann die Gefahr, das Haus zu verlieren und das zu einem Zeitpunkt, da seine Frau das vierte Kind erwartete.
Da bin ich auf die Idee gekommen, mit einer kriminellen Methode möglichst rasch zu Bargeld zu kommen.
So hat sich heute der Brite Michael Yee vor Gericht verantwortet.
Das Urteil drei Jahre Freiheitsstrafe unbedingt.
Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Der Mann will die Haft in seiner Heimat abbüßen, wo seine Frau als Mitwisserin einsetzt.
Und so flog der Erpressungsversuch auf, der in Großbritannien viel Aufsehen erregte.
Der gelernte Mikrobiologe hatte die Firmen aufgefordert, in Zeitungsinseraten ihre Zahlungsbereitschaft bekannt zu geben.
Die taten das auch.
Allerdings hatten sie vorher Scotland Yard informiert.
Als der Erpresser dann bei einer CA-Filiale in Wien auftauchte, um das Geld zu beheben, da wurde er geschnappt.
Warum er ausgerechnet auf ein Konto hierzulande Wert legte, fragte die Richterin.
Der Angeklagte darauf, das schien mir am sichersten, weil das in Österreich anonym geht.
Nach diesem Bericht von Hans-Christian Unger von einem Gerichtsprozess in Wien geht es weiter mit einem Beitrag, der sich mit dem Europäischen Parlament und insbesondere auch mit den Wahlen am 13.
Oktober beschäftigt.
Der Präsident des Europäischen Parlaments, der Sozialdemokrat Klaus Hensch,
ist nämlich derzeit in Österreich auf Informationsbesuch.
Am Sonntag hatte er ja in der ORF-Pressestunde bereits ausführlich die bevorstehenden Europawahlen am 13.
Oktober kommentiert.
Heute hat er gemeinsam mit dem Präsidenten des österreichischen Nationalrats, Heinz Fischer, eine Pressekonferenz in Wien gegeben.
Auch hier ging es wieder ausschließlich um die Europawahlen, berichtet Wolfgang Fuchs.
Er mache hier keinen Wahlkampf, sondern er versuche durch Informationen das Interesse der Österreicher am Europaparlament zu wecken.
Denn räumt Parlamentspräsident Klaus Hentsch ein, über die Möglichkeiten des EU-Parlaments gebe es Wissensdefizite.
Hentschs Argumente wählen zu gehen?
Die Wahl ist wichtig, weil sie die Mehrheiten im Europäischen Parlament verändern kann.
Zweitens, das Europäische Parlament kontrolliert
die EU-Kommission in Brüssel.
Wer manchmal zu Recht, das sage ich ausdrücklich, wer manchmal zu Recht die Bürokratie in Brüssel kritisiert und schillt, der soll dann bitte auch wählen gehen.
Er wählt nämlich die Kontrolleure dieser EU-Kommission.
Und wenn dann gesagt wird, das ist alles nicht so richtig, dann möchte ich nur mit zwei Beispielen deutlich machen, worin diese Kontrolle bestehen kann.
Das Europäische Parlament ist das Einzige, das einen Untersuchungsausschuss eingesetzt hat und einen Untersuchungsausschuss einsetzen kann.
Und das Dritte ist, was deutlich macht, dass es um
Ein wichtiges, eine wichtige Wahl geht.
Das Europäische Parlament entscheidet über die Ausgaben der Europäischen Union.
Hensch widerspricht seinen österreichischen Kritikern, er würde sich durch solche Auftritte wie heute in Österreichs Innenpolitik einmischen.
Nein, das kann ich absolut nicht als eine Einmischung in österreichische Politik ansehen, wenn ich mich dafür einsetze.
wie das ja, wenn ich das richtig sehe, auch alle politischen Parteien in Österreich tun, dass die Wahlbeteiligung möglichst hoch ist, dass die Menschen, diejenigen, die sie nach Brüssel und Straßburg schicken, mit einem guten, kräftigen Schub dorthin schicken, das heißt mit einer hohen Wahlbeteiligung.
Nach knapp 20 Minuten ging diese Pressekonferenz zu Ende und damit zurück ins Funkhaus.
Danke Wolfgang Fuchs.
Er hat berichtet von einer Pressekonferenz des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Klaus Hensch, der heute in Wien ist.
Gestern war bei den Salzburger Festspielen die letzte große und begeistert aufgenommene Premiere Moses und Aaron von Arnold Schönberg.
Ein Symbol für den Erfolg des neuen Salzburg auch beim Publikum.
Die Querelen und die Differenzen rund um das Programm und die Organisatoren der Salzburger Festspiele reißen jedoch nicht ab.
Gérard Mottier ist Motor und Garant der Öffnung der Festspiele, aber sein Umgang mit den mitgestaltenden Künstlern ist offenbar nicht immer zielführend, seine Äußerungen oft überzogen.
Für einen abschließenden Bericht hat Volkmar Parschalk Fragen an die beiden anderen Direktoriumsmitglieder Helga Rabel-Stadler und Hans Landesmann gerichtet.
Ein Resümee mit Erfolgsmeldungen.
Laut unseren Hochrechnungen kommen wir auf Einnahmen von knapp 310 Millionen Schilling.
Ein Rekordergebnis gegenüber 287 im vorigen Jahr.
Allerdings natürlich mit einer vermehrten Anzahl von Veranstaltungen bzw.
Karten.
Angesprochen auf die internen Machtkämpfe im Dreierdirektorium
und die Differenzen der drei Direktoren untereinander reagieren Rabel-Staatler und Landesmann gelassen und loyal.
Diese Querelen werden immer überschätzt.
Es ist doch selbstverständlich, wenn es ein Direktorium mit drei Persönlichkeiten gibt, die alle drei eine ausgeprägte Meinung haben, dass das dann nicht so stromlinienförmig ist, als gäbe es bloß einen Intendanten.
Ich glaube trotzdem, dass das Direktoriumsprinzip
gut ist, weil man sich eben hausintern zusammenreden muss.
Da hat mir allerdings einiges nicht gefallen.
Es ist zu viel hausextern gesprochen worden.
Also ich muss sagen, in der künstlerischen Linie gibt es bei uns überhaupt keine Differenzen.
Wir arbeiten jetzt immerhin schon seit sieben Jahren mit den Vorbereitungen zusammen und da sind wir ganz einer Meinung.
Ich habe das vielleicht im Konzertprogramm noch etwas konsequenter durchziehen können.
Es ist ja auch leichter im Konzertprogramm Musik zu ergeben, aber wie gesagt, die ursprüngliche Idee, zeitgenössische Musik, Musik des 20.
Jahrhunderts,
neue Regisseure, eine moderne Szene, Aufwertung des Schauspiels, alles das tragen wir hundertprozentig gemeinsam.
Wir haben Differenzen in der Methode, wir haben Differenzen
in eine bestimmte Ankündigungspolitik, die ich für nicht gut finde für die Salzburger Festspiele.
Am meisten in der Öffentlichkeit diskutiert wurde der Abgang Peter Steins, der Rückzug Riccardo Mutis von der Oper, auch der schon im Jänner erfolgte Abgang von Nikolaus Annoncourt.
Und die Frage der Neubesetzung des Schauspieldirektors wird zum dringlichen Problem.
Der Name Frank Baumbauer geistert durch die Medien, aber Mortier hat auch vier junge Regisseure als mögliche Lösung ins Spiel gebracht.
Das Verhältnis zwischen Gerard Mortier und Peter Stein war leider schon zerrüttet, als ich in dieses Haus gekommen bin.
Es ist mir nicht mehr gelungen, das zu kitten.
Und es ist eben so, gibt es einen künstlerischen Leiter und gibt es einen Schauspielleiter, dann ist der künstlerische Leiter der Stärkere und muss wohl er entscheiden können, ob er mit einem Schauspielchef kann oder nicht.
Und die Sache Mutti,
Ich verehre Riccardo Mutti und ich hätte sehr gerne, dass er auch Opern bei uns macht.
Aber auch hier möchte ich sagen, wenn es Probleme gibt im ästhetischen Empfinden für Inszenierungen zwischen Gérard Mortier und Riccardo Mutti, muss es möglich sein, dass Gérard Mortier sich durchsetzt.
Dass wir einen Theaterleiter brauchen, darüber gibt es Einvernehmen.
Ich finde es nicht gut, wenn man diesen neuen oder alten neuen Theaterleiter mit einzelnen Projekten oder mit einzelnen Regisseurnamen präjudiziert.
Ich glaube, wir müssen im Direktorium zuerst diesen neuen Leiter finden und engagieren.
Peter Stein hat das ungläubbare Verdienst, dass er dem Schauspiel wieder den Rang zurückgegeben hat.
den eigentlich Max Reinhardt wollte.
Also ich bin mir mit Hans Landesmann hier ganz einig, dass es eine Person sein soll, die das Schauspiel verantwortet.
Stein, wie gesagt, bin ich noch immer dafür, dass er bleibt und er hat ja weitere Konzessionen gemacht im Sinne der Zusammenarbeit mit dem
In Interviews hat Sheramot je angedeutet, er wolle als künstlerischer Leiter mehr Kompetenzen als die beiden anderen Direktoriumsmitglieder.
Das hätte er vor seiner Vertragsverlängerung sagen müssen.
Ich hätte das auch gerne für mich gehabt, als ich Präsidentin wurde.
Aber ich habe vorgefunden, ein Gesetz und eine Geschäftsordnung.
Wenn Moizzi allein entscheiden und natürlich auch allein die Verantwortung übernehmen will, damit könnte ich auch leben, sogar sehr gut leben, besser als jetzt.
Aber dafür müsste man das Gesetz dann ändern und das wäre nicht im Sinne des Salzburger Festspieler.
Ein Resümee der Salzburger Festspiele, akustisch gezogen und gestaltet von Volkmar Parschalk.
Und wenn ich zu Beginn des Mittagsjournals gesagt habe und behauptet habe, dass es zwei untrügliche Zeichen für das Ende des Sommers gibt, nämlich das Ende der Salzburger Festspiele und den ersten Ministerrat in dieser Saison, dann
kann ich Ihnen doch noch vielleicht Hoffnung geben auf ein paar schöne Tage, denn der Ministerrat tagt zwar, aber wir bringen ihn nicht mehr im Mittagsschanal unter, weil die Minister sich nicht voneinander trennen können in dieser ersten Sitzung in der neuen Saison.
Thema im Ministerrat ist heute das Ergebnis einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts, wonach reiche Haushalte in den vergangenen Jahren immer mehr vom Steuersystem profitiert haben.
In unserem nächsten Beitrag und dem letzten in diesem Mittagsjournal geht es um die Radfahrer.
Fahrradfahren fordert jedes Jahr etwa 90 Tote und fast 50.000 Verletzte in Österreich.
Kopfverletzungen sind immer noch die häufigste Todesursache.
In den Städten trägt nur jeder zwanzigste Erwachsene einen Radhelm, nämlich von denen die Radfahren.
Bei Kindern ist man vorsichtiger.
Jedes fünfte Kind fährt mit Helm.
Der Helm kann aber nur das Schlimmste verhindern.
Viel besser wäre es, Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer ernst zu nehmen.
Das fordern Verkehrsexperten.
Ein Bericht von Edith Bachkönig.
Radfahrer müssten eigentlich viel mehr Gesetzestexte lernen als Autofahrer, denn die Gesetzeslage ist verworren.
Ein Beispiel.
Fährt ein Radfahrer auf der Straße und möchte rechts abbiegen, hat er wie ein Autofahrer als rechts kommender Vorrang.
Kommt er aber von einem Radweg und will rechts abbiegen, hat er auch als rechts kommender Nachrang.
Der genaue Gesetzestext lautet, Radfahrer, die eine Radfahranlage verlassen, haben anderen Fahrzeugen im fließenden Verkehr den Vorrang zu geben.
Weil das aber nicht jeder weiß, passieren trotz Radwegenetz die meisten Unfälle auf den Kreuzungen, sagt Wolfgang Rauch vom Verkehrsclub Österreich.
Die Trennung von Autoverkehr und Fahrradverkehr bedeutet, dass zusätzliche Gefahren erzeugt werden, weil der Radweg ist ja nur eine scheinbare Trennung.
Bei der Kreuzung trifft man sich ja wieder und das umso überraschender und plötzlicher.
Und bei den Kreuzungen haben wir festgestellt, dass wir im Durchschnitt mit etwa dem dreifachen Unfallrisiko rechnen können durch Radwege.
Und insgesamt kommt etwa das zweifache Unfallrisiko heraus.
Weil in Österreich die meisten Radwege auf die Gehsteige gemalt werden, kommt es auch dort oft zu Missverständnissen, sagt Fritz Trindl vom Institut Sicher Leben.
Was auch noch relativ oft zu Konflikten führt, ist einfach, dass die Radwege auch mitunter von Fußgängern begangen werden, die einfach nicht wissen, dass sie jetzt am Radweg gehen, sondern sich einfach am Gehsteig bewegen, nur halt jetzt gerade am Radfahrstreifen.
Und wenn man da zu schnell unterwegs ist, also nicht defensiv genug fährt, dann kann man dann schon in Beträgnis kommen.
Beziehungsweise auch, wenn jetzt der Radweg unmittelbar bei U-Bahn-Stationen oder Straßenbahn-Stationen
entlangführt, dann ist es einfach nie auszuschließen, dass jetzt jemand aus der Straßenbahn aussteigt und sich jetzt nicht überlegt, wo ist der Radweg, wo ist der Fußweg, sondern einfach diesen Fußgänger, den Gehweg überquert, um auf die andere Straße zu kommen.
Und mit dem muss man eigentlich immer rechnen.
Also so als Radfahrer auf Vorrang zu bochen, in Wien, glaube ich, führt zwangsläufig zu Zwischenfällen.
Die Folgen der Radunfälle?
10.000 Kopfverletzungen im Jahr und davon viele mit bleibenden Gehirnschäden.
Doch gerade davor könnte man sich am einfachsten mit einem Helm schützen.
Amerikanische Untersuchungen haben gezeigt, dass sogar 85% der Kopfverletzungen durch das Helmtragen vermieden werden können.
Vorsicht beim Radfahren und ein bisschen Achtung auch auf die Radfahrer, fordern Verkehrsexperten.
Und weiter geht's bei uns jetzt mit dem Nachrichtenüberblick.
Österreich.
Die Autobahn-Vignette kommt fix am 01.01.1997.
Für Personenautos wird eine Jahresgebühr von 550 Schilling verlangt.
Das von der EU-Kommission gewünschte Wochenpickerl soll 70 Schilling kosten.
Wirtschaftsminister Fahn Leitner hat heute ein entsprechendes Konzept präsentiert.
Die Autobahn-Vignette für alle Autobahnen und Schnellstraßen soll 1,5 Milliarden Schillinger an Einnahmen für den Straßenbau bringen.
Das österreichische Steuersystem begünstigt Reiche wesentlich mehr als Arme.
Dies geht aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes hervor.
Demnach haben reiche Haushalte in den vergangenen Jahren immer mehr vom Steuersystem profitiert, Arme wurden zusehends benachteiligt.
Der Ministerrat beschäftigt sich heute mit dem Ergebnis der Studie.
Der Trend in Richtung höherer Bildung dürfte sich im neuen Schuljahr weiter verstärken.
Das Unterrichtsministerium rechnet mit einem Zustrom zu Schulen mit maturer Abschluss.
Berufsschulen, polytechnische Lehrgänge und Hauptschulen sind offenbar nicht mehr so interessant.
Großbritannien.
Die Entführung einer sudanesischen Passagiermaschine steht offenbar vor einem unblutigen Ende.
Die irakischen Entführer haben bereits 140 Passagiere freigelassen.
Sie verlangen ein Treffen mit einem in London ansässigen Landsmann.
Es dürfte ein irakischer Regimegegner sein.
Er gehört einer Oppositionsgruppe an, die vor allem Asyl suchende Landsleute unterstützt.
Über die tatsächlichen Hintergründe liegen keine Angaben vor.
Die Entführer sind mit Granaten und möglicherweise auch mit Sprengsätzen bewaffnet.
Die britische Regierung verhandelt mit den Highjackern.
Sie will den Entführungsfall friedlich und in den kommenden zwei oder drei Stunden beenden.
Der Airbus war auf dem Weg von Karatun nach Amman entführt worden und landete dann nach einem Auftankstopp in Zypern in Stansted bei London.
Russland.
In Tschetschenien ist es in der Nacht auf heute trotz der offiziellen Waffenruhe wieder zu Schießereien gekommen.
Mehrere russische Soldaten wurden verletzt, über Opfer auf Seiten der Rebellen liegen keine Informationen vor.
Die Militärbefehlshaber der russischen Truppen und der Rebellenverbände haben nach eigenen Angaben die Arbeit an einem definitiven Waffenstillstandsabkommen abgeschlossen.
Und nun zum Wetter heute Nachmittag.
Nur wenig Sonne, im Großteil Österreichs muss man mit einigen Regenschauern rechnen, ihr Schwerpunkt liegt im Westen und Süden.
Auch einzelne Gewitter sind möglich, Temperaturen meist 18 bis 24 Grad.
Und das war das Mittagsschanal vom 27.
August 1996.
Die Sendungsverantwortung lag heute in den Händen von Ilse Oberhofer.
Technisch betreut hat diese Sendung Kurt Quatter und Hubert Arnim Ellison.
Die Einführung der generellen Maut auf Autobahnen und Schnellstraßen steht in ihren Details fest. Es wird nun auch eine Vignette mit einer einwöchigen Gültigkeit geben. Die Maut muss formal vom Nationalrat beschlossen werden. Ab 1.1.1997 soll diese gültig sein. Interview: Einblendung: Wirtschaftsminister Johannes Farnleitner.
Mitwirkende:
Hunger, Christian [Gestaltung]
, Farnleitner, Johannes [Interviewte/r]
Datum:
1996.08.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Verkehr
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Finanzwesen und Kreditwesen
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Regierung
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Bauen
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Pressekonferenz
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Finanzpolitik
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Am 14. September ist Wahltag in Bosnien-Herzegowina. Es wird der Präsident und das Parlament für Bosnien gewählt. Gleichzeitig wählt auch die bosnisch-serbische Republik ihren Präsidenten und ihr Parlament. Weiters wählt die bosnisch-kroatische Föderation ihre Bezirksversammlungen der kroatischen und moslimischen Volksgruppe. Auch Kommunalwahlen waren geplant. Die OSZE ist für die Abhaltung der Wahlen verantwortlich und skeptisch gegenüber eventuellen parrallel stattfindenden Kommunalwahlen.
Mitwirkende:
Vass, Elisa [Gestaltung]
Datum:
1996.08.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Wahlen
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Regierung
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Parlament
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Ethnie
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Minderheiten
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Justiz und Rechtswesen
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United Nations Organization
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Friede
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Asyl
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Föderalismus
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bosnien-Herzegovina
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Vor 20 Jahren hat die Massenflucht von Vietnamesen und Kamodschanern mit Booten über das südchinesische Meer begonnen. Weit mehr als 1 Million dieser Boat-People gibt es mittlerweile. Ein großer Teil fand Aufnahme im Westen oder in einem der Auffanglager in den südostasiatischen Nachbarländern. Diese Auffanglager werden nun aufgelöst, weshalb viele dieser Menschen in ihre ursprünglich Heimat zurückgeführt werden.
Mitwirkende:
Opletal, Helmut [Gestaltung]
Datum:
1996.08.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Asyl
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Migration
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Minderheiten
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Reportage
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Menschenrechte
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Exekutive
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Straftaten
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Vietnam
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Kambodscha
Typ:
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Inhalt:
Nachrichten