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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Mittwochmittag, Zeit für detaillierte Informationen in einem Österreich1-Mittagsschornal mit Manfred Kronsteiner.
Und das sind Themen der Sendung.
Wieder US-Schlag in den Südirak, zweiter Lenkwaffenangriff innerhalb von 24 Stunden.
Bosnia-Rückführung aus Deutschland, drei deutsche Factfinder bezeichnen die Flüchtlingsrückkehr per 1.
Oktober als möglich.
Akademie für Sicherheit, die Mutation einer Wiener Polizeischule.
Olivetti in der Krise, der italienische Informatik-Multi in den roten Zahlen.
Fall du Trou, ständige Steigerung des Grauens.
Neue Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen im heimischen Musikleben, die Eberhard-Wechter-Medaille.
Zunächst bieten wir Ihnen jedoch Information prägnant, in Nachrichten, redigiert von Helga Mayer, gelesen jetzt von Josef Wenzel-Hnatek.
Irak, USA.
Die amerikanischen Streitkräfte haben heute einen zweiten militärischen Vergeltungsschlag gegen den Irak durchgeführt.
Gegen drei Uhr früh wurden 17 unbemannte und satellitengesteuerte Lenkwaffen von Kriegsschiffen im persischen Golf aus abgefeuert.
Ziele waren jene Luftabwehranlagen im Süden des Irak, die gestern beim ersten Angriff der USA nicht ausgeschaltet worden waren.
Sie sollten jetzt zerstört werden, bevor zu Mittag die erweiterte Flugverbotszone in Kraft tritt.
Diese Sperrzone wurde gestern von den Golfkriegsalliierten vom 30.
Breitengrad auf den 33. bis zur irakischen Hauptstadt Bagdad ausgeweitet.
Präsident Saddam Hussein hatte daraufhin erklärt, dieses Flugverbot nicht mehr zu beachten.
Mittlerweile berät Saddam Hussein mit seinen Militärchefs über das weitere Vorgehen.
Der amerikanische Außenminister Christopher kommt heute nach Europa.
Während seiner Reise möchte Christopher mit Regierungsvertretern über das weitere Vorgehen in der Irak-Krise beraten und um Unterstützung für das militärische Eingreifen der USA werben.
Erste Station ist London, anschließend wird Christopher nach Paris und nach Bonn weiterreisen.
Nahe Ostern.
Die Bemühungen für ein erstes Treffen zwischen Israels Ministerpräsident Netanyahu und Palästinenser Präsident Arafat gestalten sich schwierig.
Das Ergebnis der bisherigen Gespräche ist unklar.
Arafat hat mittlerweile seine engsten Berater zu einer Sondersitzung einberufen, um noch einmal über ein mögliches Treffen mit Netanyahu zu beraten.
Zuvor hatte es von palästinensischer Seite geheißen, ein Termin könne noch nicht vereinbart werden, da es noch immer Schwierigkeiten gebe.
Nach israelischen Angaben scheint es aber weitgehende Annäherung zu geben.
Konfliktpunkt zwischen beiden Seiten ist der nach wie vor ausstehende Abzug israelischer Truppen aus der Stadt Hebron im Westjordanland.
Dieser hätte gemäß dem Autonomieabkommen schon vor fünf Monaten geschehen sollen.
Belgien.
Die Polizei sucht weiter nach möglichen Opfern des Kinderschänders Marc Dutroux.
Gestern waren die beiden Mädchen Anne und Evje tot aufgefunden worden.
Ihre sterblichen Überreste waren auf einem Grundstück von Dutroux vergraben.
Dutroux hatte Anne und Evje vor einem Jahr entführt.
Nach seiner Verhaftung hatte er behauptet, er habe sie danach als Prostituierte nach Osteuropa verkauft.
Europäische Union
Die EU-Kommission berät heute über die umstrittenen Subventionen für die VW-Werke in Ostdeutschland.
Es soll erreicht werden, dass der Volkswagen-Konzern nicht genehmigte Beihilfen des Bundeslandes Sachsen von umgerechnet 637 Millionen Schilling einfriert.
VW erklärte sich zuletzt bereit, diese strittigen Investitionszulagen längstens bis Jahresende nicht zu beanspruchen.
Tschechien
Der deutsche Bundespräsident Roman Herzog besucht heute das erste deutsch-tschechische Jugendtreffen in Politska in Ostböhmern.
Herzog und der tschechische Präsident Vaclav Havel haben die Schirmherrschaft über diese Veranstaltung, zu der etwa 250 Jugendliche aus beiden Ländern kommen.
Das Treffen von Herzog und Havel soll auch die Beziehungen zwischen Deutschland und Tschechien verbessern.
Überschattet sind diese, weil eine gemeinsame Erklärung zur Aussöhnung noch immer fehlt.
Umstritten ist die Forderung ehemals vertriebener Sudetendeutscher auf Besitz und Recht, auf Heimat.
Österreich Der ehemalige amerikanische Präsident Jimmy Carter ist zu einem mehrtägigen Besuch in Österreich eingetroffen.
Morgen wird Kater mit Bundespräsident Klestil, Bundeskanzler Franitzki und Außenminister Schüssel zusammentreffen.
Anschließend Besuch der Salzburg.
Burundi.
In der Hauptstadt Pujumbura liefern einander Hutu-Rebellen und Soldaten der Tutsi-Minderheit wieder Gefechte.
Es sind dies die ersten Kämpfe seit dem Putsch vom 25.
Juli.
Damals haben die Militärs den amtierenden Präsidenten vom Stamm der Hutu entmachtet.
Seitdem wird das ostafrikanische Burundi von Pierre Boyoya vom Stamm der Tutsi diktatorisch regiert.
Großbritannien.
In London hat die Polizei die weltweit größte Menge an Rhinoceros-Hörnern beschlagnahmt.
Sie haben einen Wert von ungerechnet 46 Millionen Schilling.
Die 105 Hörner wurden illegal eingeführt.
Für Rhinoceros-Hörner wird vor allem in Asien viel Geld bezahlt.
Ihrem Pulver sagt man potenzsteigernde Wirkung nach.
Soweit die Meldungen zur Mittagsstunde.
Im Studio sitzt jetzt unser Wettermann Christian Hundorf und gleich die Frage an ihn, wenn sich heute die Sonne immerhin zeitweise blicken lässt, bedeutet das Chancen auf anhaltende Wetterbesserung?
Nein, das ist nicht der Fall.
Die sonnigen und noch relativ milden Phasen bleiben auf den heutigen Nachmittag beschränkt.
Ab morgen wird es ziemlich ungemütlich.
Von der Arktis rauscht immer kältere Luft zu uns.
Kräftiger Nordwind treibt dabei einige Regenschauer heran.
Eindeutig herbstlich, also das Wetter in den Niederungen.
Und auf den Bergen wird es sogar winterlich.
Ab morgen Abend sind sogar auf den Wiener Hausbergen, also auf Rax und Schneeberg, einige Schneeschauer möglich.
Hier die aktuellen Meldungen.
In Wien momentan Wolkig bei 20 Grad, Eisenstadt Wolkig 19, St.
Pölten und Linz stark bewölkt 18, Salzburg stark bewölkt 19, Innsbruck stark bewölkt 15 Grad, Bregenz Wolkig 17, Graz stark bewölkt 17 und in Klagenfurt nieselt es bei nur 14 Grad.
Am feuchtesten und am kühlsten also momentan in Klagenfurt und vor allem im Süden sowie im Burgenland und in Niederösterreich muss man heute Nachmittag mit ein paar Regenschauern rechnen und auch einzelne Gewitter sind hier nicht ganz auszuschließen.
Überall sonst wechselt die Sonne mit Wolken und es kann höchstens leicht einmal tröpfeln.
Die Temperaturen heute Nachmittag bei Sonne um 20 Grad, sonst nur 14 bis 18.
Morgen Donnerstag ist es sehr windig, wechselhaft und ausgesprochen kühl.
Immer wieder ziehen Wolken und einige Regenschauer durch, am Nachmittag gibt es auch einzelne Gewitter.
Von Salzburg ostwärts kann es nach und nach bis etwa 1700 Meter herabschneien, am Abend vereinzelt sogar bis 1500.
Die Temperaturen erreichen nur 13 bis 19 Grad.
Auch am Freitag ziehen mit kräftigem, manchmal auch stürmischem Nordwind immer wieder Regenschauer und auch einige Gewitter durch.
Die Schneefallgrenze sinkt noch weiter und zwar bis 1300 oder 1200 Meter Höhe.
Auch mit den Temperaturen geht es weiter bergab.
Die Höchstwerte liegen nur zwischen 10 und 15 Grad.
Man kann also bereits die Übergangskleidung hervorkramen.
Es ist 8 Minuten nach 12.
Zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden haben heute amerikanische Marschflugkörper Flugabwehrstellungen im Südirak bombardiert.
17 Geschosse vom Typ Tomahawk wurden von vier US-Schiffen im persischen Golf abgefeuert.
Nach irakischen Angaben wurde dabei ein Mensch getötet, sieben wurden verletzt.
Und vor etwa zwei Stunden ist die erweiterte Flugverbotszone im Südirak in Kraft getreten, die nun fast bis nach Bagdad reicht.
All das wurde als Vergeltungsmaßnahme für irakische Angriffe gegen eine Kurdenfraktion im Norden des Landes deklariert.
Wie der Irak auf die amerikanische Aggression reagieren wird, ist noch nicht klar.
Elisa Wasch fasst zusammen.
Die Begründung des amerikanischen Verteidigungsministeriums für den zweiten Luftangriff lautete, dass bei dem gestrigen Beschuss nicht alle gewünschten Ziele getroffen worden seien.
Man habe die Flugabwehrstellungen im Südirak neuerlich angegriffen, um die Sicherheit der amerikanischen Piloten zu gewährleisten, die ab nun die erweiterte Flugverbotszone überwachen sollen.
Diese Zone wurde von den USA und Großbritannien um einen Breitengrad ausgedehnt, jetzt reicht sie fast bis zur Hauptstadt Bagdad.
Dazu Ken Bacon, der Sprecher des Pentagon.
Präsident Clinton hat eine erweiterte Flugverbotszone verkündet als Reaktion auf den irakischen Angriff gegen die Kurden im Norden des Landes.
Je größer die Flugverbotszone, umso leichter ist es für Amerika und seine Verbündeten Saddams Aggressionen einzudämmen.
Wie durch eine Erweiterung der Zone im Süden die irakischen Angriffe im Norden verhindert werden sollen, das wurde nicht gesagt.
Während in den USA viele Menschen die militärische Strafaktion gutheißen, nach einer Umfrage des amerikanischen Fernsehsenders ABC unterstützen 80 Prozent der Bevölkerung diese Maßnahmen, so sind die meisten anderen Länder bei Weitem negativer eingestellt.
Selbst das NATO-Mitglied Frankreich hat Bedenken angemeldet.
Der UNU-Sicherheitsrat hat gestern nach mehrstündiger Beratung keine Beschlüsse gefasst.
Die UNO-Wirtschaftssanktionen gegen den Irak bleiben aber in Kraft.
Heute Nacht will der Sicherheitsrat noch einmal tagen.
Großbritannien, ein Land, das die US-Angriffe voll und ganz billigt, möchte einen Resolutionsentwurf durchbringen, in dem die irakische Offensive gegen die Kurden-Partei PUK im Nordirak verurteilt, die amerikanischen Luftschläge aber mit keinem Wort erwähnt werden.
Der stellvertretende britische UNO-Botschafter Stephen Gomesow meinte heute Nacht,
Es herrschte allgemeine Übereinstimmung darüber, dass der Status quo im Irak, der lange existiert hat, gebrochen wurde und dass das eine Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit auf der Welt ist.
Großbritannien möchte, dass mit dieser Resolution quasi die rechtliche Grundlage für den Militärangriff geschaffen wird.
Doch ein Land, das sich damit sicher nie einverstanden erklären wird, ist das ständige Sicherheitsratsmitglied Russland, dessen UNO-Botschafter Sergej Lavrov erklärte.
Die Reaktion der USA war unangemessen.
Wir halten sie für unannehmbar.
Und wenn man frühere UNO-Resolutionen liest, so ist sie auch damit nicht vereinbar.
Die weitere Entwicklung in der Golfregion wird auch von Saddam Husseins Reaktion abhängen.
Er hat ja gestern angekündigt, die Flugverbotszonen im Norden und Süden des Landes ignorieren und jedes Flugzeug der Alliierten abschießen zu wollen.
Saddam ist nun mit seiner Militärspitze zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengetreten.
Über Ergebnisse weiß man noch nichts.
Geteilt sind also die internationalen Reaktionen auf die US-Angriffe, Zustimmung aus Deutschland und Großbritannien, Kritik von russischer Seite, von China, Bedenken aus Frankreich.
Und die arabische Welt reagiert naturgemäß mit Kritik an der Vorgangsweise der USA aus Cairo, Karim el-Gohari.
Sorge haben vor allem die arabischen Verbündeten der USA, die Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten.
Falls die Schläge wie heute morgen weiter andauern, könnten sie in ernsthafte Bedrängnis geraten.
In vielen arabischen Ländern hatte man zwar die Befragung des Kuwaits während des Golfkrieges als notwendig angesehen, die anschließende de facto Teilung des Iraks in Schutz- und Flugverbotszonen wurde aber fast rundweg abgelehnt.
Entsprechend abweisend, bestenfalls zurückhaltend, waren die arabischen Reaktionen auf die jetzige Aktion.
Die Arabische Liga in Kairo stellte die internationale Legitimität der Aktion in Frage.
Militärische Gewalt führe nur zu weiteren Spannungen und Instabilität, heißt es in einer Erklärung der Liga.
Der ägyptische Außenminister Amromousa unterstricht die territoriale Integrität des Iraks.
Was derzeit im Irak passiert, ist weder ein gutes Omen für die Menschen im Irak, noch für die Stabilität in der gesamten Region, sagte der ägyptische Außenminister.
Sein syrischer Kollege Farouk al-Sharaa sprach sich gegen die gestern beschlossene Erweiterung der Flugverbotszonen im Irak aus.
Syrien ist gegen jegliche Teilung eines arabischen Landes bis Scharaa verlauten.
Sein Land gilt bisher traditionell als einer der größten Widersacher des Irak in der Region.
Auch Jordanien warnte vor einer möglichen Eskalation am Golf und verwehrte sich gegen jeglichen Versuch, die Souveränität des Irak einzuschränken.
Selbst die Golfstaaten, allen voran Saudi-Arabien, gewöhnlich auf einem Anti-Irak-Kurs, hielten sich vornehm zurück.
Saudi-Arabien soll den US-Truppen vor der gestrigen Aktion sogar die Verwendung von Militärbasen im Wüstenland verweigert haben.
Die arabischen Emirate hatten sich bereits am Montag gegen jegliche militärische Option ausgesprochen.
Nur der Kuwait äußerte als einziges arabisches Land Verständnis für den Raketenangriff seiner amerikanischen Schutzmacht.
Auch die arabische Presse von heute Morgen verurteilte den Angriff.
Weder die arabische Region noch das irakische Volk benötigen eine weitere Krise, schreibt die staatliche ägyptische Tageszeitung Al-Ahram in ihrem heutigen Kommentar.
Warum greift die USA nicht ein, wenn der Iran sich in den Norden des Irak einmischt?
Und warum mischt sich Washington nicht ein, wenn die türkische Armee regelmäßig aggressive Razzien gegen die Kurden im nördlichen Irak durchführt, fragt die Zeitung und fügt hinzu,
Wenn die US-Regierung in den US-Wahlen auf Stimmenfang gehen will, dann sollte sie das nicht auf Kosten der Leiden eines anderen Volkes tun.
Besonders prominent stellt die arabische Presse auch die Unstimmigkeiten im westlichen Bündnis dar.
Besonders aufgrund der ablehnenden Reaktion aus Frankreich und Moskau hofft sie denn auch, dass den amerikanischen Aktionen nun schnell Einhalt geboten werden.
Karim el-Gohari aus Kairo über arabische Kritik an der Vorgangsweise der Vereinigten Staaten gegenüber dem Irak.
Für hunderte bosnische Flüchtlinge in Deutschland wird der 1.
Oktober höchstwahrscheinlich ein wichtiger Stichtag werden.
Der Tag der sogenannten Rückführung in ihre Heimat.
Möglichst, aber nicht notwendigerweise freiwillig, sollen sie zurückkehren.
Abschiebungen seien nicht ausgeschlossen.
Diese Position vertreten Innenminister dreier deutscher Bundesländer nach ihrer Informationsreise nach Bosnien.
Die drei Landespolitiker werden der Innenministerkonferenz in zwei Wochen empfehlen, am Stichtag 1.
Oktober festzuhalten.
Näheres von Paul Schulmeister aus Bonn.
Für das UNO-Flüchtlingshilfswerk kommt die Rückführung der bosnischen Kriegsflüchtlinge in ihre Heimat zwar zu früh.
Zugleich hat die UNHCR 23 Zonen in Bosnien benannt, wo die Sicherheitssituation eine Rückkehr der Flüchtlinge bereits erlaubt.
Derzeit befinden sich in Deutschland 350.000 Flüchtlinge.
An der Rückführung in ihre Heimat ab 1.
Oktober gibt es keine Zweifel mehr.
Die Rückführung soll gestaffelt erfolgen.
Das heißt nach Familienstand, Alter und Gesundheit sowie nach Prüfung der konkreten Lage in der jeweiligen Heimatregion des Flüchtlings.
Nach einer fünftägigen Informationsreise durch Bosnien-Herzegowina haben die Innenminister von Bayern, Hamburg und Niedersachsen die Flüchtlingsrückkehr für zumutbar erklärt.
der bayerische Innenminister Günther Beckstein, CSU, über seine Reise.
Die Eindrücke waren höchst unterschiedlich, zum Teil gegensätzlich.
Man sieht an bestimmten Stellen fast zu 100 Prozent zerstörte Häuser, wo die Front gelaufen ist, aber in anderen Bereichen auch nahezu intakte Gemeinden.
Hass unter Ethnien ist noch weit verbreitet, aber es ist unterschiedlich und für uns war es jedenfalls offensichtlich, dass wir
Wobei das aber für uns völlig klar war und klar ist, dass der 1.
Oktober nicht ein Stichtag ist, wo in wenigen Wochen oder Monaten dann große Zahlen, 100.000, wir haben hier 350.000 Flüchtlinge,
über Monate und Jahre dauert.
Der bayerische Innenminister Beckstein rechnet damit, dass heuer zunächst nur einige tausend Flüchtlinge nach Bosnien zurückkehren werden.
Auch die SPD-Innenminister von Hamburg und Niedersachsen stimmten zu, dass eine Zwangsabschiebung der Bosnien-Flüchtlinge in ihre Heimat notfalls möglich sein müsse.
Der bayerische Innenminister Beckstein formulierte das so.
muss klar sein, dass zunächst auch mal auf die Freiwilligkeit gesetzt wird.
Zum Beispiel Handwerker werden dringendst benötigt.
Ich meine, wenn ein bei uns arbeitsloser Dachdecker notendlich zurückgehen will, dann muss unter Umständen eben auch mit Abschiebungsmaßnahmen hoffentlich nur gedroht werden, damit dann insgesamt klar wird, der Wiederaufbauprozess muss behutsam vorangeführt
Dass die Flüchtlinge auf jeden Fall in ihre früheren Häuser oder Wohnungen zurückkehren könnten, sei eine absolute Illusion, meinte Beckstein.
Denn das hieße zu glauben, den Zustand vor dem Krieg wiederherstellen zu können.
Mit anderen Worten, einzelne deutsche Bundesländer werden es nicht als Ausweisungshindernis ansehen, dass die Rückkehr in die alte Heimat nicht möglich ist, auch wenn dies im Dayton-Abkommen formal garantiert wurde.
Am 19.
September, also kurz nach den Bosnien-Wahlen,
will die deutsche Innenministerkonferenz endgültig einheitliche Kriterien festlegen.
Bundesinnenminister Kanter ist zuversichtlich, schon in Kürze ein Rückführungsabkommen mit der Regierung in Sarajevo schließen zu können.
Ein Abkommen über die Heimkehr der 120.000 Flüchtlinge aus Rest-Jugoslawien, hauptsächlich Kosovo-Albaner, will Kanter schon in der nächsten Woche mit der Belgrader Regierung unterzeichnen.
deutsche Bestrebungen zur Rückführung bosnischer Flüchtlinge, Paul Schulmeister hat aus Bonn berichtet.
Kaum hält man eine Steigerung des belgischen Grauens noch für möglich und doch wird das ganze Ausmaß der Verbrechen gegenüber Minderjährigen im Fall Dutroux erst nach und nach offenbar.
Einen Tag nach der Entdeckung weiterer Leichen von ermordeten Mädchen steht ganz Belgien im Zeichen der Trauer und der Empörung.
Gestern Abend wurde es Gewissheit, dass die im südbelgischen Jume ausgegrabenen Toten, die seit einem Jahr abgängigen Teenager Anne und Evje waren.
Damit sind bis jetzt vier Opfer der Bande entdeckt worden.
Und es wird weitergesucht.
Robert Stopacher informiert.
Anne Marchal und Evie Lambrex sind heute allgegenwärtig in Belgien.
Keine Zeitung, die nicht mit Fotos von den beiden ermordeten Teenagern auf der Titelseite erscheint, keine Nachrichtensendung ohne Anne und Evie.
Ihre Bilder finden sich in zahllosen Fenstern, Taxis fahren mit schwarzem Trauerflor an den Antennen.
Der belgische Ministerpräsident Jean-Luc Dehane sagte im Fernsehen,
Er finde keine Worte für die Abscheulichkeiten, die auf das Konto der Kinderschänderbande um den 39-jährigen Arbeitslosen Marc Dutroux gehen.
Dutroux selbst leugnet die Ermordung von Ann und Evje und belastet seinen Komplizen Bernhard Weinstein, der später selbst brutal ermordet worden ist.
der Täter Marc Dutroux.
Im südbelgischen Jume, wo man gestern die Überreste der beiden Mädchen gefunden hat, wird unterdessen weiter gegraben.
Nach offiziellen nicht bestätigten Informationen hat die Polizei auf dem Grundstück auch Leichenteile gefunden, die weder von Ahn noch von Evier stammen.
Außerdem stieß man bei den Grabungen auch auf eine Kreditkarte Dutrouxs.
Für die Polizei ein Indiz dafür, dass die Angaben de Trousse, er habe sich nie auf diesem Gelände aufgehalten, nicht stimmen.
Heute früh hat die Polizei bei Hausdurchsuchungen hunderte Kinder-Porno-Videos sichergestellt.
Nähere Angaben wurden nicht gemacht.
Gegraben wird weiterhin auf insgesamt etwa einem Dutzend Grundstücken im Raum Charleroi, die der Bande gehören sollen.
In ganz Belgien sind 13 Kinder als vermisst gemeldet, für die Eltern ein endloses Bangen.
Die Sensibilisierung der Bevölkerung ist so groß, dass jedes Verschwinden eines Kindes zur Zeitungsschlagzeile wird.
Unlängst geschehen im Fall eines achtjährigen Kindes, das von zu Hause ausgerissen ist, bei Verwandten Unterschlupf gesucht hat und schließlich wieder aufgetaucht ist.
Das Mädchen hatte ihr Foto im Fernsehen gesehen.
als mögliches Opfer Dutrouxs.
Robert Stoppacher hat berichtet.
Der Fall Dutroux dominiert seit Wochen die Schlagzeilen in Belgien und verdrängt somit politische Inhalte.
Der Konflikt zwischen Flammen und Wallonen in Belgien ist so alt wie das Land selbst, also etwa 160 Jahre.
Davor war das Belgien wechselweise niederländisch oder französisch regiert.
Heute sind 60 Prozent der Belgier niederländischsprachige Flammen,
und 33% französischsprachige Wallonen.
Und da es nicht nur ein Sprach-, sondern auch ein Wohlstandsgefälle gibt, tauchen immer wieder Forderungen über eine Teilung des Landes auf.
So auch jetzt wieder, wie Günther Schmidt aus Brüssel berichtet.
Bisher waren es meist flämische Aktivisten, in erregten Augenblicken auch Politiker, der eine Teilung des Landes als letztes Mittel nicht ausgeschlossen haben, wenn ihre Wünsche nach mehr Autonomie und Geld nicht erfüllt werden.
dass jetzt wallonische Universitätsprofessoren mit Zustimmung von hohen Politikern das Thema mit akademischen Ernst aufgegriffen haben, das gibt der Debatte eine neue Dimension.
In der Vergangenheit gaben die Wallonern den Ton an.
In ihrem Landesteil gab es die reichen Kohlebergwerke, die Stahlwerke, den Reichtum und die Macht.
Wer in Belgien etwas werden wollte, musste Französisch lernen.
In den letzten Jahrzehnten drehte sich die Situation um.
Die alte Schwerindustrie verfiel, die Wallonie verarmte.
Die sprachgewandten Flaman holten moderne Industrie- und Dienstleistungsbetriebe nach Flandern und erkämpften sich die politische und gesellschaftliche Gleichstellung.
Flämischen Politikern war das nicht genug.
Ihnen sind die Milliarden ein Dorn im Auge, die vom reichen Flandern an die Arme von hoher Arbeitslosigkeit geplagte Wallonie im Rahmen der gemeinsamen Sozialversicherung überwiesen werden.
Die Wallonern fordern Solidarität.
Die Flaman verlangen eine getrennte Rechnung.
In dieser Lage haben die Universitätsprofessoren ihr Manifest geschrieben und zur Diskussion gestellt.
Sie schlagen vor, dass man im nächsten Wahljahr, das wird 1999 sein, noch einmal mit den Flamern über ihre Wünsche verhandeln soll.
Wesentliche Zugeständnisse, die nur mehr einen losen Zusammenhang der Regionen übrig lassen würden, solle man aber nicht machen.
Wenn die Verhandlungen scheitern, dann sollte man die Konsequenzen ziehen und Flandern in die Unabhängigkeit entlassen.
Rest-Belgien bestünde dann eben aus der Wallonie und Brüssel.
Belgien könne auch ohne Flandern bestehen, erklärten bereits wallonische Politiker.
Andere warnen, dass eine Aufteilung nicht so einfach sein würde, wie es sich anhört.
Denn die Hauptstadt Brüssel ist ein Sonderfall.
Sie ist offiziell zweisprachig.
Sie ist vor allem international.
Ein Drittel ihrer Bewohner sind Ausländer.
Und sie ist umgeben von flämischen Gemeinden.
Die Flamen sagen daher, eigentlich ist Brüssel ihre Hauptstadt.
Die Wallonen dagegen erinnern daran, dass 80 Prozent der Brüsseler Französisch sprechen.
Kein Wunder bei so vielen Ausländern aus Nordafrika und den EU-Partnerländern, sagen die Flaman.
Für die Zugereisten liege die Weltsprache Französisch eben näher als das Flämische.
Das mache aus Brüssel aber noch keine französische Stadt.
Günther Schmid über die neuen alten Rivalitäten zwischen Frankofonen und ein antiquiertes niederländisch sprechenden Belgiern.
Eines der bekanntesten Unternehmen Italiens ist in einer tiefen Krise, Olivetti.
Der Informatikkonzern hat gestern seinen langjährigen Chef verloren, den italienischen Vorzeigeunternehmer Carlo de Benedetti.
Gleichzeitig steht Olivetti vor der schärfsten, schwierigsten Umstrukturierung seit 20 Jahren, die das Unternehmen vor dem Untergang bewahren soll.
Warum gerade der bisherige Paradeunternehmer de Benedetti und ausgerechnet das Paradeunternehmen Olivetti im Zukunftssektor Informatik so weit und so tief in die Krise geschlittert sind, das analysiert im folgenden Reinhard Frauscher aus Rom.
Olivetti war lange Jahre neben Fiat nicht nur der wohl bekannteste Markenname für ein italienisches Industrieprodukt, Olivetti war mehr.
Symbol dafür, dass Italien mithalten konnte mit der Hochtechnologie der anderen großen Industriestaaten.
Und das, obwohl auch schon vor 20 Jahren Olivetti eine Existenzkrise überstanden hat.
Die einstmals berühmten Schreibmaschinen waren zu Ladenhütern geworden.
Der Mann, der das Unternehmen damals aus der Krise führte, war der junge Supermanager Carlo de Benedetti.
Mit verhältnismäßig geringem Familienvermögen kaufte er die Mehrheit des Traditionsunternehmens und wandelte es in rasantem Tempo zu einem Computerhersteller um.
Schwerpunkt war der Personalkomputer.
Mitte der 80er-Jahre traute man Olivetti zu, der einzige europäische Hersteller zu werden, der der amerikanischen Konkurrenz Parole bieten konnte.
Carlo de Benedetti wurde neben Fiat-Chef Agnelli und noch vor dem Fernsehmulti Berlusconi zum internationalen Vorzeigeunternehmer des Landes.
Die amerikanischen Zeitschriften Time und Fortune widmeten ihm Titelstories und führten ihn als eines der zehn hoffnungsvollsten Talente Europas.
Doch das war wohl zu viel der Ehre.
De Benedetti begann mit dem Kapital von Olivetti zu spekulieren.
Zu spekulieren.
Er kaufte große Lebensmittelfirmen, die größte Tageszeitung des Landes, die Republika, und versuchte erfolglos die feindliche Übernahme des größten belgischen Konzerns, der Société Générale.
Damit fehlten Olivetti bald aber die Managerkapazitäten und auch das Kapital, um im forschungsintensivsten Markt mithalten zu können.
1990 begann der Abstieg.
Seither jagt eine Umstrukturierung die andere.
Seither schreibt das Unternehmen Verluste.
Im letzten Jahr betrugen sie 11 Milliarden Schilling.
Im ersten Halbjahr heuer wieder 3 Milliarden, ein Zehntel des Umsatzes.
Das Unternehmen verlor auch die Hälfte seiner früher 50.000 Beschäftigten, vor allem am Hauptsitz in Ivrea bei Turin.
Innerhalb von nur zwei Jahren schmolz der Aktienkurs von Olivetti auf ein Siebtel des früheren Wertes.
Und das wurde jetzt den Eigentümern zu viel.
70 Prozent gehören inzwischen ausländischen Anlegern und die haben nun den Rücktritt von Carlo de Benedetti erzwungen.
Nachfolger wird sein früherer Assistent, der 39-jährige Neapolitaner Francesco Caio.
Er gilt als extrem ehrgeizig und sieht nur auf den Bildern so alt aus wie der 61-jährige Bonvivant de Benedetti.
Der neue Mann hat schon die ganze Führungsmannschaft ausgetauscht und will neue Ziele ansteuern.
Das Geschäft mit den Personalkomputern wird wahrscheinlich aufgelassen.
Stattdessen will Olivetti noch stärker in die Telekommunikation einsteigen.
Allerdings mehr für den weniger anspruchsvollen heimischen Markt.
Mit dem einzigen privaten Funktelefonnetz von Caio aufgebaut, hat es einen Fuß in der Tür, wenn auch ausländische Analysten die Manager- und Technologiequalitäten von Olivetti als weit entfernt von denen anderer Länder bezeichnen.
Carlo de Benedetti, einer der Condottieri, der großen Freibeuter der italienischen Wirtschaft der 80er Jahre, ist also als Manager gescheitert.
Und der traditionsreiche Name Olivetti wird, zumindest international, nicht mehr das repräsentieren, was er mehrmals in seiner Geschichte tat.
Hochtechnologie aus Italien.
Nicht alles Paletti bei Olivetti, ein Beitrag von Reinhard Frauscher.
Euro-Betriebsräte werden für multinationale Unternehmen Pflicht.
Unternehmen ab einer gewissen Größe mit Standorten in anderen europäischen Ländern müssen dann bindend grenzüberschreitende Arbeitnehmervertreter installieren.
Als erstes österreichisches Bauunternehmen wird die Wienerberger heute Nachmittag einen Euro-Betriebsratsvertrag unterzeichnen.
Nach dem Erwerb von Ziegelwerken in Belgien ist Wienerberger ja zum größten Baustoffproduzenten Europas angewachsen.
Über die Aufgaben und Kompetenzen dieses Europa-Betriebsrates informiert sie jetzt Christian Hunger.
Die europäischen Betriebsräte sind bereits vor zwei Jahren von den EU-Arbeits- und Sozialministern beschlossen worden.
Die entsprechende Richtlinie der Kommission muss bis Ende dieses Monats in den EU-Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt werden.
Euro-Betriebsräte sind dann in all jenen Unternehmen verpflichtend, die insgesamt 1.000 Arbeitnehmer beschäftigen und davon jeweils 250 in mindestens zwei EU-Mitgliedstaaten.
Etwa 1200 Unternehmen und Konzerne mit viereinhalb Millionen Arbeitnehmern sind davon in Europa betroffen.
In Österreich fallen ca.
30 Unternehmen unter diese Größenordnung.
Aufgabe des Euro-Betriebsrates ist es, die Interessen der Arbeitnehmer in den oft weit verstreuten Tochtergesellschaften bei der Konzernleitung an ihrem Stammsitz zu vertreten.
Viel Macht hat er allerdings nicht, vor allem fehlt ihm ein Mitentscheidungsrecht, wie es beispielsweise die österreichischen Betriebsräte haben.
Trotzdem sind die ersten Erfahrungen in Europa mit der neuen Einrichtung nicht schlecht, glaubt William van der Straden von der Europäischen Föderation der Bau- und Holzgewerkschaft.
Es gibt eigentlich nur um Informationen und Anhörungen.
Das heißt, dass ein Euro-Betriebsrat keine Entscheidungen treffen kann.
Wird dieser Europäische Betriebsrat von den Unternehmern überhaupt ernst genommen?
Meine Erfahrungen haben gelernt, dass das wirklich so ist.
Zum Beispiel bei der französischen Gruppe Compagnie Générale Les Eaux wird das so ernst genommen, dass man schon zu einem zweiten Abkommen gekommen ist, wo man auch die Kompetenzen anders akzentuiert hat.
Wo man wirklich schon im Europäischen Betriebsrat Abkommen schließen kann.
Jeder Standort eines multinationalen Unternehmens entsendet einen Europabetriebsrat.
Sie alle müssen sich mindestens einmal im Jahr treffen.
Die Kosten wie Reise, Dolmetscher und Sachverständige müssen die Unternehmer tragen.
Die größte Schwierigkeit gibt es bei Verständnisfragen.
Zum Beispiel ein Betriebsrat in Österreich hat völlig andere Kompetenzen als ein Betriebsrat in Belgien zum Beispiel.
Und euer Betriebsratsmitglieder darüber zu informieren ist sehr wichtig.
Und deswegen meinen wir auch, dass in diesen Vereinbarungen man auch Schulung vorsehen muss, bezahlt vom Unternehmensgruppe.
Der Euro-Betriebsrat bei der Wiener Berger wird etwa 8.000 Mitarbeiter vertreten.
Der Wiener Berger-Chef Erhard Schaschl erhofft sich vom Euro-Betriebsrat mehr als eine Einrichtung, die dem Unternehmen nur Geld kostet und sonst wenig effizient ist.
Es stimmt, es ist nur eine Informationsplattform.
Das Unternehmen soll ja vom Management geführt werden, aber Information spielt eine zunehmend größere Rolle und daher brauchen wir diese Informationsplattform.
Zusatzkosten werden außer Reisekosten nicht anfallen.
Das Gremium wird auch sehr klein gehalten sein.
Wir sind hier aktiv mit unserem Zentralbetriebsarzt Obmann einen Weg gegangen, weil wir hier ganz einfach eine Entwicklung vorgreifen, die gesetzlich ohnehin kommt.
Auf europäischer Gewerkschaftsebene denkt man vorerst nicht daran, mehr Kompetenzen für die Europa-Betriebsräte zu fordern.
Man will erst einmal Erfahrungen sammeln und dann im nächsten Jahrtausend weiterreden.
Europa bezogen, auch der Österreich1-Radio-Tipp für den heutigen Abend.
In einer verlängerten Sonderausgabe des Journal Panorama stellen sich heute die Spitzenkandidaten für die kommende EU-Wahl am 13.
Oktober zur Diskussion.
Unter der Leitung von Gisela Hopfmüller diskutieren Hannes Swoboda, Ursula Stenzel, Friedhelm Frischenschlager, Johannes Foggenhuber und Franz Linser.
Journal Panorama, ab 18.20 Uhr, Programm Österreich1.
Den elektrischen Strom dort zu kaufen, wo er am wenigsten kostet.
Die EU macht's Großkunden möglich.
Ab 1999 soll der Strommarkt innerhalb der Europäischen Union liberalisiert werden, das haben die EU-Energieminister beschlossen.
Ein Beschluss mit weitreichenden Folgen, die auch vor Österreichs Energiewirtschaft nicht Halt machen dürften.
Eine grundlegende Neuordnung wird nötig sein.
Über das Wiederumstrukturieren des heimischen Energiewesens unter verstärkter Berücksichtigung ökologischer Aspekte haben vier große österreichische Umweltorganisationen nachgedacht.
Heute haben sie ihre Ideen präsentiert.
Franz Sinnbürger fasst die zentralen Punkte zusammen.
Die Liberalisierung des Strommarktes in Europa sollte als Chance für eine neue Energiepolitik in Österreich gesehen werden.
Das meinen die Vertreter der Umweltorganisationen Greenpeace, Global 2000, WWF und Ökologieinstitut.
Und das stellen sie sich konkret vor.
Erstens eine Zerschlagung der bisherigen Energieversorgungsunternehmen und die Aufteilung in eine Produktionsgesellschaft, eine Gesellschaft zum Betreiben der Netze und schließlich mehrere Verteilergesellschaften.
Der Effekt, die Stromproduktion und die Verteilung könnten nach wirtschaftlichen Kriterien bestmöglich in ganz Österreich aufeinander abgestimmt werden.
Derzeit kümmere sich jedes Energieversorgungsunternehmen ja nur um den eigenen Bereich, erläutert der Energieexperte des Ökologieinstitutes Helmut Haberl.
Das kann man zum Beispiel sehr gut sehen am Kraftwerkseinsatz in Thürenrohr, da stehen zwei praktisch idente Kohleblöcke nebeneinander und werden sehr unterschiedlich eingesetzt.
Der der Verbundgesellschaft läuft sehr ungleichmäßig und sehr viel weniger als der der EVN.
Technisch, ökonomisch sind diese Kraftwerke de facto identisch und es gibt überhaupt keinen technischen oder ökonomischen Grund, sie so unterschiedlich einzusetzen.
Der Grund liegt eigentlich darin, dass eine österreichweite Optimierung fehlt.
Die zweite Forderung der Umweltorganisationen, Least Cost Planning, sollte endlich eingeführt werden.
Das heißt, dass bei jedem Kraftwerksprojekt geprüft werden soll, ob nicht die gleiche Strommenge billiger durch Einsparungen gewonnen werden könnte.
Und überprüfen soll das eine ebenfalls geforderte Energiekoordinierungsbehörde.
Und die soll auch sicherstellen, dass nicht die Kleinabnehmer, also die Haushalte, künftig mehr bezahlen, um die Verbilligung des Industriestroms auszugleichen.
Das sei nämlich in Großbritannien passiert, wo nach der Freigabe des Strommarktes die Großunternehmen sich den billigsten Strom gekauft hätten und die Energieunternehmen ihre Einbußen sich bei den Haushalten einfach wieder zurückgeholt hätten.
Vierte Forderung der Umweltorganisationen schließlich, Strom aus erneuerbaren Energien müsse steuerlich bevorzugt werden, um Wettbewerbsvorteile des Atomstroms auszugleichen, Helmut Haberl,
Hierfür soll eine Verkehrssteuer auf Strom eingeführt werden, aus der es eine Rückvergütung für Strom aus erneuerbaren Energien gibt, so dass wir sicherstellen können, dass es nicht dazu kommt, dass der heimische Markt von Atomstrom überflutet wird.
Andernfalls würde die Liberalisierung des Strommarktes in Europa nämlich die Anti-Atompolitik Österreichs ad absurdum führen, fürchten die Umweltorganisationen.
Das gigantische europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf will mit einem noch größeren Teilchenbeschleuniger dem Ursprung aller Materie auf die Spur kommen.
Der Beschleuniger soll in den riesigen Tunnel des bereits bestehenden Beschleunigers 100 Meter unter der Erde eingebaut werden.
Er wird mehr als eine Milliarde Protonenpaare in der Sekunde aufeinanderprallen lassen.
Die Physiker erwarten sich davon, dass sie die Entstehung des Universums erklären könnten.
Auf dem Hochenergiephysikkongress in Wien wurde das Projekt heute präsentiert.
Edith Bachkönig war dabei.
Die Physiker suchen die Antwort auf eine Frage.
Was war nach dem Urknall?
Prof. Walter Majerotto von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sagt, er gehe jede Wette ein, dass man mit dem neuen Teilchenbeschleuniger diese Frage wird beantworten können.
Die Grundfrage ist, wie entsteht Masse?
Die Antwort darauf soll ein kleines Teilchen geben, das sogenannte Higgs-Boson.
Weil der Teilchenbeschleuniger mit bisher noch nie erreichter Hochenergie arbeitet, muss das Higgs-Boson auch gefunden werden, sagt Mairotto.
Wenn es nicht gefunden wird, müssen alle Theorien der Kernphysik umgestoßen werden.
Der neue sogenannte LHC-Detektor soll noch eine zweite Frage beantworten.
Gibt es die Spiegelwelt?
Denn nach der Theorie der Supersymmetrie müsste es neben unserer Welt noch eine unbekannte Spiegelwelt geben.
Eine Spiegelwelt kennt man ja schon.
Eine ist zum Beispiel die Materie und Antimaterie.
Es gibt zu jedem Teilchen ein Antiteilchen.
Das sagt die Theorie voraus und das hat sich immer wieder bestätigt.
Jetzt eine andere Frage ist, wir haben eine Materie, dann müsste es ja auch eine Antimaterie geben.
Und zwar wirklich eben diese Spiegelwelt.
In der Welt, in der wir leben und soweit man es auch untersuchen kann im Universum, hat man nur Materie gesehen.
Der neue Teilchenbeschleuniger soll im Jahr 2005 in Betrieb gehen und wird mehr als 30 Milliarden Schilling kosten.
Mitarbeiten werden daran nicht nur mehr die Europäer, sondern auch amerikanische und japanische Physiker.
An dem derzeitigen kleineren Delphi-Teilchenbeschleuniger-Projekt arbeiten auch zwölf Wissenschaftler aus Österreich mit.
Edith Bachkönig über die neuesten Projekte auf dem Gebiet der Hochenergiephysik.
Es ist 38 Minuten nach 12.
Aus Altmach-Neu, aus einer Polizeischule, wird eine Sicherheitsakademie in Wien.
Bundesinnenminister Kaspar Einem eröffnet heute die Sicherheitsakademie zur Aus- und Weiterbildung der Exekutive.
Ort der Veranstaltung das Europahaus Wien im 14.
Bezirk in der Linzer Straße 429 und dort ist jetzt Wolfgang Fuchs.
Nicht jeder Dorfgendarm wird nun durch eine eigene Hochschule geschleust, aber ab maturer Niveau soll es eine deutlich bessere Vor- und Weiterbildung in diesem Beruf geben.
Zielgruppe sind bei Polizei und Gendarmerie die bereits eingesetzten Behördenleiter, Abteilungschefs und Stadthauptleute und auch alle Beamten im Innenministerium ab Referatsleiter aufwärts.
Aber auch die zukünftigen Führungskräfte sollen durch die Hochschule für Sicherheitskräfte, Innenminister einem,
Das, worum es geht, ist in einer wesentlich komplexer und wegen der zunehmenden Demokratisierung dieser Gesellschaft für den Polizeibeamten wesentlich schwieriger gewordenen Gesellschaft oder unter wesentlich schwierigeren gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sicherzustellen, effizientes Arbeiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wo immer sie tätig sind, Rahmenbedingungen seitens des Dienstgebers zu gewährleisten, in denen sie effizient arbeiten können.
ohne unnötige, das heißt vermeidbare Risiken zu laufen oder schlagend werden zu lassen.
Weil dieses ehrgeizige Projekt einer Hochschule aber nicht von einem Tag auf den anderen gestartet werden kann, hat diese Woche eben die Vorstufe begonnen, die sogenannte Sicherheitsakademie.
Auch hier wird dieselbe Zielgruppe der A-Beamten im Sicherheitsapparat angesprochen.
Das Konzept, mit der Führungskräfteschulung zu beginnen, hat natürlich auch als Hintergedanken den Gedanken, ein Schneeballsystem in Gang zu setzen.
Weil wir nicht rasch genug die Hochschule für Sicherheitsberufe hinstellen können, wir haben das Geld nicht im Hosensack, wir haben die Leute nicht einfach verfügbar, die das alles machen können, weil das nicht von heute auf morgen geht, sondern ein Prozess sein muss, brauchen wir zugleich allerdings auch schon Partisanen dieses neuen
dieser neuen Praxis in der Praxis.
Und wir gehen davon aus, dass mit dieser Führungskräfteschulung, die jetzt hier in diesem neuen Rahmen beginnt, auch sozusagen Partisanen in der Praxis geschaffen werden, die in der Lage sind, dieses Konzept dann auch praktisch im Umgang mit ihren Mitarbeitern umzusetzen.
Kommendes Jahr soll als nächster Baustein eine neue Aus- und Fortbildung der Polizei- und Gendarmerielehrer eingeführt werden.
Später soll ein eigenes Institut für polizeiliche Forschung folgen.
Das Ziel ist klar, Innenminister Aynem will als Polizisten Absolventen einer weltoffenen Hochschule und nicht einer engen Offiziersschule.
Und damit zurück ins Funkhaus.
Reporter war Wolfgang Fuchs.
Auf den schwarzen Kontinent jetzt, nach Afrika.
Der Völkermord 1994 in Ruanda hat nicht nur zu einer gewaltigen Fluchtwelle, sondern auch zum größten kriegsweisen Drama seit dem Jahre 1945 geführt.
Mehrere hunderttausend Familien wurden in den Wirren der Massaker auseinandergerissen.
Viele von ihnen fanden aus eigener Kraft zueinander zurück, doch 95.000 Kindern und über 50.000 Elternpaaren gelang diese Wiedervereinigung nicht.
Sie wurden vom Suchdienst des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in einem enormen, aufwendigen Computerprogramm registriert und durch minutiöse Recherche in Ruanda, Burundi und Sahire zumindest teilweise wieder zusammengeführt.
Marion Lorenz berichtet über dieses Programm.
Für die verantwortliche Rotkreuz-Suchdienstleiterin Elisabeth Twinch ist dies nicht nur die gigantischste, sondern auch die bisher erfolgreichste Operation seit dem Zweiten Weltkrieg.
Der logistische Kopf der Kriegsweisen-Operation Rwanda sitzt in Nairobi in Form einer hochmodernen elektronischen Datenbank.
Hier werden alle verfügbaren Informationen über verlorengegangene Kinder und verzweifelte Eltern gespeichert.
Vor Ort in den Flüchtlingslagern in den Dörfern kümmern sich fast 1.000 Rotkreuz-Mitarbeiter um die eigentliche Arbeit.
Familien ansprechen, Fotos präsentieren, Eltern und Kinder zur Suche ermutigen.
Denn, so Projektleiterin Twinch, die psychologische Barriere zur Wiedervereinigung ist oft hoch.
90 Prozent aller vorübergehenden Kriegsweisen in den tansanischen Flüchtlingslagern etwa lehnen im ersten Moment die Konfrontation mit ihrer Familie ab.
Als Zeugen der Massaker, terrorisiert durch grauenhafte Fluchterlebnisse und auch durch politische Propaganda, haben die meisten dieser Kinder so schwere Traumata erlitten,
dass die Wiederannäherung an die verlorengegangene Familie zuerst einmal auch eine Konfrontation mit der furchtbaren, unbewältigten Vergangenheit bedeutet.
Für die Rotkreuz-Delegierten heißt das wochenlange Annäherung mit extrem viel Fingerspitzengefühl.
Immer wieder Fotos von den Eltern zeigen, Briefe austauschen, manchmal auch Besuche organisieren.
Denn oft sind Eltern und Kinder nur wenige Kilometer voneinander entfernt und haben doch über zwei Jahre lang voneinander nichts gewusst.
Im Endeffekt siegt die emotionale Bindung.
Auch Kinder, die ihre neue Umgebung oder ihre Gasteltern erst nicht verlassen wollen, gehen dann doch in ihre eigene Familie zurück.
Für die Ersatzfamilie auch dies häufig ein Drama.
Insgesamt ist dem internationalen Komitee vom Roten Kreuz
bisher in 23.600 Fällen eine solche Familienwiedervereinigung gelungen.
44.000 ruandische Kinder und 36.000 Elternpaare warten noch immer aufeinander, viele von ihnen wohl vergeblich.
Denn all jene Kleinkinder, die zu jung sind, um über ihr eigenes Schicksal ihrer Herkunft zu berichten, werden wohl für immer Kriegsweisen bleiben.
Hutu-Rebellen haben übrigens vergangene Nacht, erstmals seit dem Militärputsch der Tutsis, wieder die Hauptstadt Burundis, Bujumbura, angegriffen.
In den Außenbezirken und nahe der Universität kam es nach Augenzeugenberichten zu Zusammenstößen zwischen den Hutus und den Soldaten der von den Tutsi beherrschten Armee.
Am 25.
Juli hatte das Tutsi-Militär geputscht und den demokratisch gewählten Hutu-Präsidenten gestürzt.
Mit dem Nachwuchs von Opernsängern ist es europaweit schlecht bestellt.
Um außergewöhnliche Leistungen junger Sänger und Sängerinnen zu fördern und zu würdigen, wurde nun die Eberhard-Wächter-Medaille eingerichtet.
Diese Auszeichnung wird im Gedenken an den populären Staatsoperndirektor und Kammersänger Wächter verliehen und ist mit 150.000 Schilling dotiert.
Heute Vormittag stellte Minister Rudolf Scholten das unkonventionell finanzierte Projekt vor.
Es berichtet Margarete Lasinger.
Gewissermaßen als musikalisches Pendant zur Josef-Kainz-Medaille sollen künftig auch Nachwuchskünstler im Bereich Musiktheater für jeweils eine Spielzeit ausgezeichnet werden.
Und zwar mit der Eberhard-Wächter-Medaille, die das Kunstministerium im Gedenken an den 1992 verstorbenen Staatsoperndirektor und Kammersänger Eberhard Wächter verleiht.
Zur Finanzierung sucht die Minister Scholten einen potenten Sponsor.
So haben wir uns entschlossen, an den Herrn Generaldirektor Wallner heranzutreten, mit der Bitte, ob er uns helfen würde dabei, dass wir eine sichtbare, deutliche Auszeichnung für jüngere Sängerinnen und Sänger einrichten.
unter der Prämisse, dass deren zu bewertende Leistung in Österreich erbracht wird, auf einer österreichischen Bühne erbracht wird.
Weiters unter der Prämisse, dass es pro Jahr einen Preis für eine Sängerin und einen Sänger geben wird.
Und, und das ist uns in dem Zusammenhang sehr wohl auch wichtig gewesen, dass wir uns zu dieser Kontinuität dieser jährlichen Preisvergabe verpflichten.
Der Preis wird also bundesweit verliehen und ist mit je 150.000 Schilling dotiert.
Casinus Austria Generaldirektor Leo Wallner.
Das ist auch, glaube ich, ganz gut bei der Verleihung eines derartigen Preises, wo ein ganz kompetenter Fachjury die Entscheidung trifft, dass es hier nicht noch Diskussionen gibt über die öffentliche Finanzierung.
Die Wahl der Preisträger erfolgt durch eine Jury, die aus Johan Holländer, Andreas Sebum vom ORF, Dirigent Leopold Hager, Roman Zeilinger, dem Intendanten des Linzer Landestheaters, sowie Dominik Menter, Intendant des Tiroler Landestheaters besteht.
Die Kriterien zur Preisvorgabe umreist Direktor Holländer so.
Keine Altersgrenze, aber natürlich nicht hochbezahlte Sänger, für welche Leistung auch immer.
Das ist schwer zu Papier zu bringen.
Die kommenden, die mehr vor sich haben, als hinter sich haben.
Die neue Saison begann für Johann Holländer überaus erfreulich.
Also es war ein sehr, sehr guter Beginn.
Der Rigoletto gestern war auch ein ungeheuer Erfolg.
Halbe Stunde Applaus danach, nicht zuletzt wegen Leonucci, der heute Mittag zum Kammersinger gekürt wird hier.
Und gestern, als ich mit den D-Wagen nach Hause gefahren bin, haben mich da zwei Leute
angesprochen und gesagt, also wunderbar der Beginn und es kann ja leider nicht so bleiben, wie es begonnen hat, aber es wäre schön, wenn es so weiter ginge.
Soviel zur Einführung der Eberhard-Wächter-Medaille für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Gesanges.
Und jetzt nochmals ins Nachrichtenstudio.
Irak, USA.
Seit heute Vormittag mitteleuropäischer Sommerzeit gilt eine erweiterte Flugverbotszone im Süden des Irak.
Diese Flugverbotszone reicht nun bis fast an die Vororte Bagdads.
Die USA haben einen zweiten Militärschlag gegen Ziele im Irak durchgeführt.
17 Marschflugkörper wurden von vier Schiffen im Persischen Golf aus abgefeuert.
Auf diese Weise sollten weitere irakische Luftabwehranlagen zerstört werden.
Der irakische Präsident Saddam Hussein hat heute mit den Kommandeuren und Stabschefs der Luftabwehr die Lage erörtert.
Er hat Anweisung gegeben, die Überwachungsflugzeuge der USA, Großbritanniens und Frankreichs anzugreifen.
Schon gestern hat Saddam Hussein erklärt, er werde die Flugverbotszone ignorieren.
Russland.
Außenminister Primakov hat die neuerlichen amerikanischen Angriffe auf Ziele im Irak scharf verurteilt.
Bei einer Fortsetzung der Kämpfe könne es zu einer Katastrophe kommen, sagte Primakov.
Keine Nation dürfe die Weltordnung mit eigensinnigen Aktionen durcheinander bringen.
Entscheidungen wie die jetzt von den USA getroffenen legen allein in der Kompetenz des UNO-Sicherheitsrates, so Primakov.
Kritik an dem neuen Militärschlag kommt auch aus Peking.
Frankreich hat seine Bedenken erneuert.
Zustimmungen gibt es in Bonn und in London.
Nahe Osten.
Der israelische Minister für Infrastruktur Sharon will in der Stadt Hebron im Westjordanland zahlreiche weitere Familien ansiedeln.
Wie der israelische Rundfunk berichtet, plant Sharon die Zahl der in Hebron lebenden Juden auf insgesamt 3000 fast zu Verzehnfachen.
Der Streit um den israelischen Teilabzug aus Hebron ist ein Haupthindernis für ein Treffen zwischen Ministerpräsident Netanyahu und Palästinenser Präsident Arafat.
Arafat seinerseits hat heute Vormittag mit seinen engsten Beratern in einer Sondersitzung über ein mögliches derartiges Treffen beraten.
Einer der Mitarbeiter Arafat sagte, noch sei kein Termin für ein politisches Gespräch vereinbart worden.
Die palästinensischen Selbstverwaltungsbehörden haben Israel abermals vorgeworfen, in letzter Minute eine Vereinbarung rückgängig gemacht zu haben, die den Weg zu einer Konferenz Netanyahu-Arafat geebnet hätte.
Belgien.
Die Serie von Kindermorden hat einen neuen Höhepunkt erreicht.
In einem Haus des mutmaßlichen Kinderschänders Marc Dutroux sind zwei seit etwa einem Jahr vermisste Mädchen, Anne und Evje, tot aufgefunden worden.
Ihre sterblichen Überreste waren auf dem Grundstück vergraben.
Dutroux hat nach seiner Verhaftung behauptet, er habe diese Mädchen als Prostituierte nach Osteuropa verkauft.
Er leugnet, sie ermordet zu haben.
Die Schuld schiebt er auf einen Komplizen, den er, Dutroux, später ermordet hat.
Ganz Belgien steht im Zeichen neuer Trauer und Empörung.
In Fenstern sieht man Bilder der Ermordeten, Taxis fahren mit Trauerflur.
In Belgien werden derzeit insgesamt 13 Kinder vermisst.
Die Unruhe in der Bevölkerung ist dementsprechend groß.
Die Suchaktion nach weiteren Opfern dauert an.
Tschechien.
Der deutsche Bundespräsident Herzog und der tschechische Präsident Havel treffen heute in Politschka in Ostböhmen zusammen.
Sie haben die gemeinsame Schirmherrschaft über ein deutsch-tschechisches Jugendtreffen.
Auf politischer Ebene sollen die grundlegenden Beziehungen zwischen Don und Prag verbessert werden.
Eine seit langem geplante offizielle Erklärung zur deutsch-tschechischen Aussöhnung gibt es noch nicht, da vor allem die Sudetendeutschen auf ihr Recht auf Besitz und Heimat pochen.
Der frühere amerikanische Präsident Jimmy Carter ist zu einem mehrtägigen Besuch in Österreich eingetroffen.
Es sind Gespräche mit Bundespräsident Klestil, Bundeskanzler Wranicki und Außenminister Schüssel vorgesehen.
In Salzburg nimmt Carter bis Samstag an der Jahraustagung der Internationalen Kommission für Radio- und Fernsehpolitik teil.
Die Kurzarbeit in Österreich ist heuer wieder dramatisch gestiegen.
Dies ergibt sich unter anderem aus einem Vergleich mit den vergangenen Jahren.
Bis Ende Juli waren heuer etwa 8.500 Industriebeschäftigte von Kurzarbeit betroffen.
Im Vergleich dazu waren es im Vorjahr nur etwa 3.700.
Heuer mussten 67 Betriebe Kurzarbeit anmelden, im vergangenen Jahr nur 38.
Fachleute sind der Meinung, dass sich diese Entwicklung bis Jahresende verstärkt.
Indien.
In Bombay ist aus noch unbekannter Ursache ein vierstöckiges Wohnhaus eingestürzt.
Mindestens 17 Menschen sind dabei ums Leben gekommen.
Diese Bilanz ist noch nicht endgültig, da die Aufräumungsarbeiten nicht abgeschlossen und noch zahlreiche Menschen unter den Trümmern des Hauses begraben sind.
Das waren unsere Meldungen.
Nun zum Wetter.
Die Wetteraussichten für heute Nachmittag wechselnd bewölkt.
Etwas Sonne in Vorarlberg und in Teilen Tirols.
Vorerst auch im Norden und im Osten Österreichs.
Allmählich aber in fast ganz Österreich einzelne Regenschauer.
Die Temperaturen erreichen heute Höchstwerte meist zwischen 15 und 21 Grad.
Morgen Donnerstag wird es sehr windig, wechselhaft und ausgesprochen kühl sein und am Freitag ziehen mit kräftigem, manchmal auch stürmischem Nordwind immer wieder Regenschauer durch und die Schneefallgrenze wird noch weiter sinken bis 1300 oder 1200 Meter Höhe.
das noch ergänzen und gleich noch eine weitere Ergänzung, weil uns noch ein bisschen Zeit bleibt, eine Ergänzung zu unserer Nahost-Meldung über ein Treffen Arafat-Netanyahu.
Das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen zwischen Arafat und dem israelischen Ministerpräsidenten wird noch heute stattfinden.
Dies teilte ein hochrangiger Palästinenser-Vertreter in Gaza mit.
Es wäre das erste offizielle Treffen der beiden seit der Wahl Netanyahus im Mai.
Ja, und ich möchte nochmal darauf hinweisen, heute Abend gibt es ein verlängertes Journal Panorama von 18.20 Uhr bis 19.25 Uhr.
Eine verlängerte Sonderausgabe des Journal Panorama.
Heute stellen sich die Spitzenkandidaten für die kommende EU-Wahl am 13.
Oktober der Diskussion.
Unter der Leitung von Gisela Hopfmüller werden Hannes Woboda, Ursula Stenzl, Friedhelm Frischenschlager, Johannes Foggenhuber und Franz Linzer diskutieren im Journal Panorama ab 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
Und das war das heutige Mittagjournal.
Wolfgang Fahner war für die Technik verantwortlich.
Werner Löw sendungsverantwortlich und Regisseur und Manfred Kornsteiner war der Mann am Mikrofon.
Einen angenehmen Nachmittag wünschen wir Ihnen noch.
Unternehmen ab einer gewissen Größe, mit Standorten in anderen europäischen Ländern, müssen bindend grenzüberschreitenden Arbeitnehmervertreter registrieren. Die Wienerberger wird als erstes österreichische Unternehmen einen Europabetriebsrat installieren. Interview: Europäische Föderation Bau William Van der Straeten, Einblendung: Wienerberger Erhard Schaschl.
Mitwirkende:
Hunger, Christian [Gestaltung]
, Van der Straeten, William [Interviewte/r]
, Schaschl, Erhard [Interviewte/r]
Datum:
1996.09.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
EU
;
Arbeitnehmerverbände
;
Bauen
;
Arbeitsbedingungen
;
Justiz und Rechtswesen
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Das europäische Kernforschungszentrum Cern in Genf will mit einem noch größeren Teilchenbeschleuniger dem Ursprung aller Materie auf die Spuren kommen. Der Beschleuniger soll mehr als 1 Milliarde Protonenpaare in der Sekunde aufeinanderprallen lassen. Die Physiker erwarten sich Erkenntnisse über die Entstehung des Universums. Auf dem Hochenergiephysikkongress in Wien wurde das Projekt präsentiert. Interview: Physiker Walter Majerotto.
Mitwirkende:
Bachkönig, Edith [Gestaltung]
, Majerotto, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1996.09.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wissenschaft und Forschung
;
Physik
;
Bauen
;
Pressekonferenz
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
;
Schweiz
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der Völkermord in Ruanda hat zum größten Kriegswaisendrama seit 1945 geführt. Mehrere hunderttausend Familien wurden in den Wirren der Massaker auseinandergerissen. Das internationale Komitee des Roten Kreuzes hat diese Kinder und Eltern registriert und teilweise wieder zusammengeführt. Interview: IKRK Elizabeth Twinch
Mitwirkende:
Lorenz, Marion [Gestaltung]
, Twinch, Elizabeth [Interviewte/r]
Datum:
1996.09.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Asyl
;
Krieg
;
Friede
;
Familie
;
Kinder und Jugend
;
Interessensvertretungen
;
Soziales
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Ruanda
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Um ausgewöhnliche Leistungen junger Sänger und Sängerinnen zu fördern wurde die Eberhard Wächter-Medaille eingerichtet. Sie ist mit 150.000 Schilling dotiert. Einblendung: Kulturminister Rudolf Scholten, Einblendung: Casino Austria Leo Wallner, Einblendung: Staatsoperndirektor Ioan Holender.
Mitwirkende:
Lasinger, Margarete [Gestaltung]
, Scholten, Rudolf [Interviewte/r]
, Wallner, Leo [Interviewte/r]
, Holender, Ioan [Interviewte/r]
Datum:
1996.09.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Kulturpolitik
;
Pressekonferenz
;
Regierung
;
Vokalmusik - Oper
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten