Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1998.02.26
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Herzlich willkommen zu einer Stunde Mittagsinformation.
Begrüßt Sie Hans Christian Scheidt.
Neuer Meningitis-Alarm in Österreich.
An der Hirnhautentzündung ist jetzt eine 15-jährige Steirerin gestorben.
Dramatik im Kosovo.
Aus der mehrheitlich von Albanern bewohnten serbischen Provinz werden neue gewaltsame Auseinandersetzungen gemeldet.
In der chinesischen Hauptstadt Peking ist heute der Volkskongress eröffnet worden.
Für uns der Anlass, die wirtschaftliche und politische Situation Chinas eingehender zu beleuchten, in einem kleinen Mittagsschanal-Schwerpunkt.
Zurück wieder nach Österreich.
Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer sagen, die Telefonreform bei der Telekom hat bei den Konsumenten mehr Verlierer als Gewinner gebracht.
Was sagen die Richter zu den Reformplänen des Justizministers zum neuen Ehe- und Scheidungsrecht?
Auch dazu kommt ein Beitrag.
Und bei uns im Journal kommt heute auch Jenafer Adlberger, Missionar und Arzt, zu Wort, der sich zwei Wochen lang in der Gewalt von Rebellen im westafrikanischen Sierra Leone befunden hat.
Das und mehr hören Sie im heutigen Mittagsschanal, dass wir wie gewohnt mit einem Nachrichtenüberblick beginnen.
Elisabeth Manners hat die Meldungen geschrieben und gelesen werden die Nachrichten jetzt von Josef Hänsel-Nattek.
Deutschland.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt alarmierend.
Die Zahl der Erwerbslosen ist im Februar verglichen mit dem Jänner minimal um 3.800 auf 4,8 Millionen gesunken.
Im Vergleich zum Februar des vergangenen Jahres gab es um fast 150.000 mehr.
Die Arbeitslosenquote betrug in Deutschland 12,6 Prozent.
Anlässlich der Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen finden auch heute wieder in mehr als 200 deutschen Städten Demonstrationen statt.
Die Kollektivvertragsverhandlungen für den deutschen öffentlichen Dienst sind gescheitert.
Die Arbeitgeber legten erstmals ein Angebot mit einem Prozent Gehaltserhöhung vor.
Die Gewerkschaftsvertreter verlangen 4,5 Prozent.
Nun ist es Aufgabe der Schlichtungskommission zu vermitteln.
Österreich.
Im vergangenen Jahr waren 720.000 Österreicher zumindest einen Tag als arbeitslos vorgemerkt.
Laut Arbeitsmarktservice sind in dieser Zahl auch jene Personen enthalten, die wegen eines geplanten Jobwechsels kurzfristig arbeitslos waren.
Gegenüber 1996 beträgt die Zunahme knapp 12.000.
Ältere Arbeitslose sollen ab dem Jahr 2000 in Österreich zum ersten Mal einen Rechtsanspruch auf Arbeit haben.
Ihnen muss verpflichtend ein neuer Arbeitsplatz für zumindest zwölf Monate angeboten werden.
Das Arbeitsmarktservice muss bis zum Jahre 2000 genügend entsprechende Arbeitsplätze organisieren und Arbeitgeber als Vertragspartner finden.
Die OMV verkauft die restlichen 30% der früheren Chemie Linz an den niederländischen Chemie- und Werkstoffkonzern DSM.
Dieser Konzern hat schon vor etwa zwei Jahren 70% der Chemie Linz von der OMV übernommen und wird somit jetzt Alleineigentümer.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Die Lage in der Unruheprovinz Kosovo eskaliert.
Es gibt neue gewaltsame Zusammenstöße zwischen der serbischen Polizei und der albanischen Bevölkerung.
Serbische Spezialtruppen setzen angeblich schwere Waffen ein.
In den betroffenen Gebieten herrschen offenbar kriegsähnliche Zustände.
Diese neuerliche Auseinandersetzung überschattet die Mission des britischen Außenministers und EU-Ratsvorsitzenden Cook in Belgrad und im Kosovo.
Sri Lanka.
Ein Bombenanschlag in Colombo hat mindestens 30 Menschenleben gefordert.
Der Sprengkörper war in einem Bus versteckt, der auf einer belebten Kreuzung völlig zerstört wurde.
Etwa 240 Menschen wurden verletzt, 40 Autos zerstört.
Zwar hat sich noch niemand zu dem Anschlag bekannt, doch gilt es als wahrscheinlich, dass er von tamilischen Extremisten organisiert worden ist.
Die Tamilen kämpfen seit Jahren für einen unabhängigen Staat im Norden des früheren Ceylon.
China.
In Peking tagt der Nationale Volkskongress.
Der scheidende Ministerpräsident Li Peng hat eine umfassende Verwaltungsreform angekündigt.
Unter anderem sollen elf Ministerien aufgelöst werden.
Li Peng kann nach zwei Amtszeiten nicht mehr als Regierungschef kandidieren.
Er hat das Amt des Parlamentspräsidenten übernommen.
Österreich.
In der Steiermark hat der Tod eines 16-jährigen Mädchens Meningitis-Alarm ausgelöst.
Der Verdacht sei dringend, sagte ein Sprecher der Landessanitätsdirektion Graz.
Unklar ist, um welchen Krankheitstyp es sich gehandelt haben könnte.
In Oberösterreich wurden dagegen keine neuen Meningitis-Fälle registriert.
Die Suche nach der seit Montag verschundenen 10-jährigen Natascha aus dem 22.
Wiener Gemeindebezirk dauert an.
Bereits gestern und am Dienstag haben groß angelegte Suchaktionen keinen Erfolg gebracht.
Im Einsatz waren hunderte Polizisten, weiters Hunde und Hubschrauber.
Auch Ermittlungen in Ungarn blieben ergebnislos.
Natascha hat hier das Wochenende mit ihrem Vater verbracht.
Es wird befürchtet, dass das Kind Opfer eines Verbrechens geworden ist.
Die Bewohner der großen Siedlung am Rennbahnweg leben mit der Angst um ihre Kinder.
Beispielsweise werden die Schüler zumeist unter Aufsicht der Erwachsenen in die Schule gebracht.
In einer Pizzeria im 7.
Wiener Gemeindebezirk ereignete sich heute früh eine Explosion.
Die Ursache ist unbekannt.
Die Detonation löste einen Brand aus.
17 Menschen wurden verletzt.
Einige mussten in das Spital gebracht werden.
Das fünfsteckige Gebäude und ein Nachbarhaus mussten geräumt werden, denn es bestand Einsturzgefahr.
Es war möglicherweise ein Brandanschlag.
Die Hintergründe sind unklar.
Im Lotto 6 aus 45 hat es in der jüngsten Runde zwei Sechser gegeben.
Es war eine Jackpotrunde.
Zwei Steirer bekommen je 11,5 Millionen Schilling.
Ein Niederösterreicher hat mit der richtigen Jokerzahl 3,6 Millionen gewonnen.
Und jetzt zur Wetterprognose von und mit Herbert Carters.
Sehr turbulent ist es geworden und turbulent geht es auch über das Wochenende hinaus weiter.
Turbulent heißt in dem Fall stürmisch.
In Wiener Neustadt wurden 122 km pro Stunde registriert.
Jedenfalls hat es merklich abgekühlt, damit liegen die Temperaturen jetzt immerhin wieder im Normalbereich.
Und im Gebirge ist in Summe doch einiges an Schnee zu erwarten.
Hier nun die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt 9 Grad, Eisenstadt bedeckt 11, St.
Pölten und Linz stark bewölkt 9, Salzburg bedeckt 7, Innsbruck stark bewölkt 11, Bregenz stark bewölkt 9, Graz wolkig 15 und Klagenfurt heiter 15 Grad.
Die Wolken überwiegen heute und immer wieder regnet es, am meisten derzeit im Salzkammergut.
Auch kräftige Regen- und Graubeschauer, vielleicht sogar einzelne Gewitter sind möglich.
Die Schneefallgrenze sinkt stellenweise auf 700 Meter, in Mariazell ist schon etwas Schnee dabei.
Und es bleibt stürmisch, der Westwind erreicht in den Böen um 100 km pro Stunde.
Und mit dem Wind gehen die Temperaturen kontinuierlich zurück.
Sie liegen am Nachmittag nur noch zwischen 0 und 8 Grad.
In der Südoststeiermark, wo es jetzt noch 17 Grad hat, kann es auch bei knapp über 10 Grad bleiben.
Marken an der alten Nordseite bewölkt und schon bald beginnt es hier wieder zu schneien und zu regnen.
Sonst gibt es für ein paar Stunden Sonne, rasch werden die Wolken aber dicht und am Nachmittag muss man dann fast überall mit etwas Regen rechnen.
Die Schneefallgrenze steigt auf mehr als 1000 Meter.
Es bleibt sehr windig und die Temperaturen erreichen 4 bis 12 Grad.
In 2000 Meter steigen sie von zunächst minus 8 bis zum Abend auf minus 2 Grad.
Am Samstag dann oft regnerisch und sehr windig und etwas milder mit 5 bis 13 Grad.
Am Sonntag könnte es aber markant kälter werden, so dass man am Nachmittag und Abend mit Schneefall bis in die Täler rechnen muss.
Weitgehend unberührt davon bleibt vorerst immer noch der Süden unseres Landes.
Danke Herbert Carters.
Jetzt zur ausführlichen Journal-Berichterstattung.
Seit Montag ist man in Deutschland, aber auch in Österreich mit einer überraschend hohen Zahl an Meningitis-Krankheitsfällen und leider jetzt auch einigen Todesfällen konfrontiert.
An der Hirnhautentzündung sind in Deutschland zwei Jugendliche gestorben und jetzt gibt es auch einen ersten Todesfall in Österreich.
Und zwar ist eine 15-jährige Steirerin an den Folgen von Hirnhautentzündung gestorben.
Josef Leubner berichtet.
Es gibt nun die Bestätigung vom zuständigen Krankenhaus in Salzburg.
Die 15 Jahre alte Schülerin aus Oeblan in der Obersteiermark ist tatsächlich an einer Gehirnhautentzündung gestorben.
Was der behandelnde Primar Gunther Ladurner noch nicht sagen konnte, ist, um welche Art von Gehirnhautentzündung es sich gehandelt hat.
Eine Obduktion soll das klären.
Das Mädchen hatte am Dienstag über Beschwerden geklagt.
Gestern ist es vom Hausarzt behandelt worden.
Innerhalb einer Stunde verschlechterte sich der Zustand des Mädchens rapide.
Es wurde daraufhin sofort ins Krankenhaus Schladming gebracht und von dort mit dem Notarztwagen und zwei Ärzten ins LNKH Salzburg.
Zu diesem Zeitpunkt war der Zustand des Mädchens bereits kritisch.
Gestern Abend schließlich verstarb die 15 Jahre alte Schülerin, die die Haushaltungsschule Haus im Enztal besucht hatte und zuletzt eine Schnupperlehre absolvierte.
Vor einer halben Stunde trat eine Fachkommission zusammen, um die weitere Vorgangsweise zu beraten.
Es wird eine Impfkampagne in Erwägung gezogen.
Sehr viele Menschen tragen Beningokokkenbakterien im Rachen.
Bei einer Schwächung des Immunsystems und bestimmten Luftverhältnissen kann die Infektion ausbrechen und im Extremfall tödlich verlaufen.
Daher ersucht die Meningo-Kocken-Zentrale unbedingt auf eventuelle Symptome zu achten.
Diese sind Kopfschmerzen, hohes Fieber, Erbrechen, steifer Nacken, Benommenheit bis Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit sowie auffällige Lichtempfindlichkeit.
Außerdem ist auf einen Ausschlag mit hell- bis dunkelroten Flecken zu achten, die sich nicht wegdrücken lassen.
Bei Säuglingen sind die Symptome Fieber, Nahrungsverweigerung, schwere Weckbarkeit und hohes, schrilles Schreien.
Sollten Sie solche Symptome feststellen, suchen Sie bitte unbedingt einen Arzt auf.
Soweit Josef Leubner.
Und jetzt Außenpolitisches.
Der Balkan bleibt ein Pulverfass.
Das, was man ohnehin schon längere Zeit befürchtet hat, scheint jetzt einzutreten.
Nämlich die Entladung der Spannungen in der zu Serbien zählenden mehrheitlich von Albanern bewohnten Provinz Kosovo.
Bei gewaltsamen Zwischenfällen sind am Wochenende im Kosovo mindestens 20 Kosovo-Albaner und mehrere serbische Polizisten ums Leben gekommen.
In Belgrad kursieren in der Zwischenzeit Gerüchte über höhere Opferzahlen.
Heute früh nun ist es offenbar in mehreren Dörfern zu weiteren gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der serbischen Polizei und der örtlichen albanischen Bevölkerung gekommen, Werner Heritsch berichtet.
Heute in den frühen Morgenstunden hat die serbische Polizei etwa 50 Kilometer von hier in Pristina entfernt eine groß angelegte Aktion gestartet.
Serbische Sicherheitskräfte bestätigen, dass eine Säuberungsaktion gegen Terroristen, wie sie es nennen, begonnen habe.
Spezialeinheiten der Polizei, diese schwarz uniformierten, sind auch im Bosnienkrieg eingesetzt worden, gehen mit Hubschraubern, Granatwerfern und getanzelnden Fahrzeugen gegen einige Dörfer vor.
In der Nacht sind einige Busse mit Polizisten aus der südserbischen Stadt Nisch eingetroffen.
Das Militär dürfte an dem Einsatz nicht teilnehmen.
Örtliche albanische Journalisten sprechen von 15 Dörfern, die angegriffen werden.
Der Feuerkampf dauere noch an.
Die Gegend ist hermetisch abgeriegelt, die Telefonverbindungen unterbrochen.
Augenzeugen berichten, dass sie aus der Ferne Rauch und Flammen gesehen hätten.
Eines der Hauptziele dürfte das Dorf Brekas sein, das mit gepanzerten Fahrzeugen und schweren Waffen von drei Seiten angegriffen wird.
In der Nacht auf heute und heute in der Früh sind die serbischen Bewohner aus dieser Gegend evakuiert worden.
Albanische Frauen und Kinder würden versuchen, auf Traktoren zu fliehen, berichtet das Informationszentrum der Kosovo-Albaner hier in Pristina.
Angaben über Tote und Verletzte gibt es nicht.
Die Lage sei aber sehr dramatisch, sagte ein Sprecher von Ibrahim Rugova, dem Präsidenten der international nicht anerkannten Republik Kosovo.
Die Aktion der serbischen Polizei hat allen Warnungen von USA und EU zum Trotz
Just an dem Tag begonnen, an dem der britische Außenminister Robin Cook mit Slobodan Milosevic über die Lage in Kosovo sprechen sollte.
Der Polizeieinsatz von heute, der sicher wieder Todesopfer fordern wird, zeigt wohl klar und deutlich die Verhandlungsbasis von Milosevic."
Neue Spannungen also im Kosovo, Werner Heritsch berichtete.
In Peking hat heute die diesjährige Plenartagung des chinesischen Volkskongresses begonnen.
3000 Delegierte sind nach Peking dazu gekommen.
Der scheinende Ministerpräsident Li Bang, er kann nicht mehr für eine dritte Amtsperiode kandidieren, legte dabei quasi seinen Rechenschaftsbericht.
Li Bang wird übrigens vom Sessel des Ministerpräsidenten auf den des Parlamentspräsidenten wechseln.
Der Volkskongress hat dem Revierement formal seine Zustimmung zu geben.
Aus Peking ein Bericht von Otto Mann.
Zur Eröffnung der Jahrestagung des chinesischen Parlaments hat Ministerpräsident Li Peng heute umfassende Reformmaßnahmen versprochen und ein Wirtschaftswachstum von 8 Prozent vorausgesagt.
Vor den fast 3.000 Abgeordneten kündigte er den rigorosen Abbau des Staatsapparats an.
Elf Ministerien und Kommissionen sollen aufgelöst oder mit anderen zusammengelegt werden.
Mehrere Industrieministerien werden in Holdings oder Handelsgesellschaften umgewandelt.
Das Ziel dieser bisher tiefgreifenden Umstrukturierung ist die Einsparung von Geldern.
Auch soll die Regierung aus der Wirtschaft herausgehalten und damit mehr Marktwirtschaft angesteuert werden.
In Peking wird davon ausgegangen, dass von acht Millionen Partei- und Staatsfunktionären vier Millionen ihre Posten verlieren werden.
Schwerpunkt des Reformpakets bleiben die Staatsbetriebe.
Überlebensfähige sollen saniert, alle anderen verkauft, fusioniert oder in den Bankrott geschickt werden.
Der unpopuläre Li Peng tritt nach zwei fünfjährigen Amtsperioden ab und wird Parlamentspräsident.
Dagegen haben Bürgerrechtler Protest angemeldet, doch die Weichen für die personellen Veränderungen hat die Partei längst gestellt.
Die Regierungsgeschäfte übernimmt in zwei Wochen der für die Wirtschaft zuständige bisherige Vizepremier Zhu Rongji, der auch im Westen als kompetent und pragmatisch bekannt ist.
Er wird sich mit schier unlösbaren Aufgaben auseinandersetzen müssen.
Dazu gehören der Abbau der schnell anwachsenden Arbeitslosigkeit und der Korruption,
die Sanierung der desolaten Staatsindustrie und nicht zuletzt die Entlassung von vier Millionen Funktionären.
Ottoman berichtete aus Peking.
Herbert Hutter von unserer Wirtschaftsredaktion hat sich eingehend mit der Wirtschaftslage Chinas befasst.
Wie steht das Land des Drachen jetzt wirtschaftlich da, auch im Hinblick auf die zuletzt schwere Wirtschaftskrise im asiatischen Raum?
Die Antwort darauf von Herbert Hutter.
Ja, wie schon Ottoman gesagt hat, für Chinas Wirtschaft wird das heurige Jahr ziemlich spannend.
Die Frage ist, wird China vom asiatischen Fieber der Finanzkrisen angesteckt?
Bis zu einem gewissen Grad ja, aber allein die Größe des Landes bewahrt es davor, ernstlichen Schaden zu nehmen.
Denn die Exporte in die echten Krisenherde wie Indonesien sind relativ gering, vielmehr geht
viel mehr geht in die anderen asiatischen Länder und in die USA.
Trotzdem, an bescheidene Zahlen gewöhnte Europäer staunen.
Die Exporte werden heuer nicht wie ursprünglich geschätzt um mehr als 20 Prozent wachsen, sondern unter Anführungszeichen nur um 16 Prozent.
Eher könnten schon die indirekten Auswirkungen der Asienkrise Wirkung zeigen, nämlich das gedämpfte Wirtschaftswachstum weltweit, aber die sind nicht so genau zu schätzen.
Auf kürzere Sicht hat China sicher Schwierigkeiten, weil die Nachbarn abgewertet und so ihre Waren verbilligt haben, während Peking den Kurs der Landeswährung künstlich hochhält.
Das Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche sieht trotzdem Vorteile.
China erspart sich bei ohnehin niedrigen Lohnkosten eine Inflationswelle und irritiert auch nicht den wichtigen Handelspartner USA sowie den Internationalen Währungsfonds.
Trotz alledem meinen viele, China muss im Laufe des Jahres um etwa 10% die Währung abwerten.
Gemessen an der gesamten Wirtschaft der 1,2 Milliarden Chinesen sind Exporte überhaupt nicht ganz so bedeutend und die Staatsführung will vor allem im Inland die Nachfrage ankurbeln und nicht zuletzt durch Straßen- und Eisenbahnbauten sowie durch andere Großprojekte.
Was die hausgemachten Probleme aber nicht überdecken sollte, vor allem im Finanzbereich.
Rund 90 Prozent aller Kredite fließen in Staatsbetriebe, ein Großteil davon in Unrentable.
Das ist nicht nur auf die bisher politisch gedeckte Automatik zurückzuführen, sondern bei der Verwendung der Gelder ist auch Korruption im Spiel.
Und wenn da nicht die Bremse gezogen wird, kann das schlimme Folgen haben.
Weil aber mehr als die Hälfte der 200 Millionen Industriearbeiter in eben diesen Betrieben beschäftigt ist, wird Peking mit ganz radikalen Reformschritten doch vorsichtig sein, denn Massenarbeitslosigkeit ist politischer Sprengstoff.
Offiziell wird die Arbeitslosigkeit mit 4 Prozent in den Städten angegeben, am Land mit 10 Prozent.
In Wahrheit dürfte es aber viel mehr sein.
Was die Reformen betrifft, so sind auch chinesische Wirtschaftsfachleute misstrauisch.
Selbst wenn Aktien ausgegeben werden, so könnte dieses Geld in verschuldeten Betrieben versickern.
Auch der Zustrom von Auslandskapital ist dünner geworden.
Um ein Viertel letztes Jahr, heuer wird eine ebenso hohe Abnahme erwartet.
Die Gründe?
Die Regierung will das Kapital in unattraktive Provinzen im Inneren des Landes lenken und die Rentabilität der Investitionen bleibt weit hinter den Erwartungen zurück.
Das behindert indirekt auch die Reformen der Staatsindustrie.
Denn die Regierung kann nicht mehr damit rechnen, dass aus Staatsbetrieben entlassene Arbeiter bei ausländischen Unternehmen Beschäftigung finden.
Der neue Ministerpräsident Chulong Ji wird seine Kenntnisse als Wirtschaftsfachmann also brauchen können.
Bei mir im Studio jetzt unser China-Experte Helmut Opletal.
In Peking wurde heute also der Volkskongress eröffnet.
Etwa 3000 Delegierte, Abgeordnete aus allen Teilen des Landes sind dazu in die Hauptstadt gekommen.
Im Wesentlichen hat dieser Volkskongress abzusegnen, was die Führung der kommunistischen Partei ohnehin schon zuvor beschlossen hat.
Im Prinzip war also Helmut Opletal ein Parlament ohne wirkliche Macht.
Das kann man so sagen, wenn man einmal den formalen Aspekt der Entscheidungen sich ansieht.
Die werden im Politbüro, im Zentralkomitee der kommunistischen Partei, aber vielleicht auch immer wieder in informellen Führungszirkeln getroffen,
zum Teil auch in den Ruhestand getretene Altfunktionäre einen sehr großen Einfluss auf die wesentlichen grundlegenden politischen Entscheidungen ausüben.
Aber ich glaube, man muss sich schon anschauen, dass dieser Volkskongress mit seinen fast 3000 Delegierten aus dem ganzen Land, aus den hintersten Winkeln dieses Riesenreiches eine sehr wichtige Funktion erfüllt, nämlich eine Kommunikation zwischen der Zentrale in Peking und den
außenliegenden Gebieten und das ist eine Kommunikation, die in beide Richtungen geht.
Also einerseits ist es ein Gremium, über das die Führung in Peking ihre Politik auch propagiert, die Funktionäre im ganzen Land sozusagen auf diese Politik vergattert.
Auf der anderen Seite sind diese Tagungen doch auch eine Gelegenheit,
sich Kritikeinwände, Probleme aus den verschiedenen Landesteilen anzuhören und darauf einzugehen.
Und das findet auch tatsächlich statt.
Also sehr wichtig sind auch diese Ausschüsse, die abseits der Öffentlichkeit mit Regierungsvertretern die ganze Woche oder die ganzen zwei Wochentagen.
Der scheidende Ministerpräsident Lebang, der den Volkskongress heute eröffnete, hat im Wesentlichen in seiner Eröffnungsrede zu einer besonnenen Wirtschaftspolitik aufgerufen angesichts der Finanzkrise derzeit im gesamten asiatischen Raum.
China hat trotz aller Probleme auch mit Arbeitslosigkeit den Ehrgeiz aber zu einer Wirtschaftsgroßmacht zu werden.
Und jetzt die Frage an Sie, wird es China tatsächlich auch gelingen können zu einer Wirtschaftsgroßmacht?
Großmacht aufzusteigen?
Ja, ich glaube, China ist heute schon eine Wirtschaftsgroßmacht, einer der großen Spieler in dem internationalen Szenarium und die Ambitionen Pekings gehen, würde ich sagen, sogar noch viel weiter.
Li Peng hat das heute auch angesprochen im Zusammenhang mit diesem wirtschaftlichen Wachstum.
China möchte auch politisch und letztlich auch militärisch zu einer Weltmacht werden, die vielleicht in 10, 20, 30 Jahren, man legt sich da nicht so genau fest,
mitspielt auf der internationalen Szene.
Da sind einerseits Gefahren verbunden, wenn nämlich dieses China wirtschaftlich, politisch instabil ist, autoritär ist, chauvinistisch territoriale Ansprüche mit militärischen Mitteln durchzusetzen versucht.
Das wird man sich sehr genau ansehen müssen, ob es gelingt,
auch politisch eine gewisse Stabilität und gewisse Normen einer Rechtsstaatlichkeit hier doch über die nächsten Jahre in China zu schaffen.
Man wird sich auch anschauen müssen, ob es Peking gelingt, die Taiwan-Frage mit friedlichen Mitteln
zu nützen, ob es in der Region gegenüber seinen Nachbarn nicht expansiv auftritt.
Da gibt es eine gewisse Skepsis in Asien, denn diese Reformen, vor allem im politischen Bereich, sind ja bis jetzt keineswegs in dem Maße abzusehen, wie sie wirtschaftlich stattgefunden haben.
Und ich glaube, da wird auch dieser Volkskongress zunächst einmal wenig Neues bringen.
Uns allen sind ja auch noch leider zu gut in Gedächtnis die Bilder rund um die Niederschlagung der Demokratiebewegung am Platz des himmlischen Friedens im Jahr 1989, wo die Demokratiebewegung eben wirklich mit Panzern niedergerollt wurde.
Was hat sich eigentlich in den vergangenen neun Jahren hier getan im Bereich der Menschenrechte?
Ist hier Bewegung?
hereingekommen.
Jetzt auch unter dem Gesichtspunkt, dass China eben sich als Weltgroßmacht etablieren möchte.
Ja, da gibt es zwei Gesichtspunkte, die man vielleicht beachten sollte.
Auf der einen Seite muss man sagen, ist es nach 1989 doch nicht zu dem befürchteten Rückfall in die alten Zeiten des Stalinismus, der Kulturrevolution gekommen.
Also es hat natürlich Reformen aufgehalten, die haben auch bis jetzt nicht stattgefunden.
China hat keine demokratischen Strukturen, ist weiterhin ein Ein-Parteien-Staat.
Es gibt keine Pressefreiheit, es gibt keine Religionsfreiheit.
Allerdings eine gewisse Liberalität im Alltag ist sehr wohl erhalten geblieben.
Ich glaube sogar ausgeweitet worden, wenn man etwa an den kulturellen Bereich denkt oder eben die kleinen Bürgerfreiheiten im Alltag.
Das kann ja jeder China-Reisende erleben, dass sich hier sehr viel gewandelt hat.
Die grundlegende Frage bleibt aber, wird es möglich sein, es gibt da ein paar Ansätze, das muss man auch anerkennen, doch in kleinen Schritten zu ein bisschen mehr Rechtsstaatlichkeit und doch auch zu demokratischen Institutionen zu kommen.
Also da wird man sehen müssen, ob es zumindest Signale in diese Richtung gibt.
Eine andere Frage, die der Menschenrechte, ich habe schon gesagt,
Bürgerliche Freiheiten, wie wir sie im Westen verstehen, gibt es vielfach nicht.
Und es gibt auch noch zahlreiche politische Gefangene.
Und erst in den letzten Tagen haben internationale Menschenrechtsorganisationen wieder darauf hingewiesen, dass trotz mancher
flexible Haltungen der chinesischen Regierung nach außen, man redet zum Beispiel, man führt den Dialog international über Menschenrechte, man hat Einzelne freigelassen, dass es trotzdem noch einige hundert, einige tausend politische Gefangene in Gefängnissen und Straflagern gibt.
Nicht immer nur politische Dissidenten, auch z.B.
lamaistische Mönche in Tibet, die den Dalai Lama unterstützen, Romtreue, Katholiken, auch protestantische Gruppen, die von der Führung verfolgt werden.
Also hier ist eigentlich der große, seit Jahren erwartete Wandel noch nicht wirklich eingetreten.
Danke Helmut Opletal für dieses Hintergrundgespräch.
Eine Meldung, die noch zu China passt und zwar mit Österreich-Bezug.
Außenminister Wolfgang Schüssel und Unterrichtsministerin Elisabeth Gerer sind heute zu einem offiziellen Besuch in China eingetroffen.
Schüssel reist von hier zunächst nach Tibet weiter, wo er sich von Freitag bis Montag aufhalten wird.
In Peking wird dem ersten Besuch
eines Außenministers der EU-Troika in Tibet besonderes Gewicht beigemessen.
Die politischen Gespräche mit der chinesischen Führung nimmt Schüssel dann am Montag in Peking auf.
Vorgesehen ist unter anderem ein Treffen mit dem noch amtierenden Ministerpräsidenten Li Peng.
Keine Wende der dramatischen Lage am deutschen Arbeitsmarkt.
Die jüngste Arbeitslosenstatistik über den Monat Februar weist wieder über 4,8 Millionen Arbeitslose aus.
Gegenüber dem Vormonat Jänner ist die Zahl der Arbeitssuchenden in Gesamtdeutschland damit ziemlich gleich geblieben.
Im Westen des Landes hat sich die Lage zwar leicht gebessert, in Ostdeutschland hingegen weiter verschlechtert.
Die neue Statistik hat auch heute wieder zu Protesten von Arbeitsloseninitiativen in Deutschland geführt, Klaus Webhofer berichtet.
Auch heute wieder parallel zur Bekanntgabe der jüngsten Arbeitsmarktstatistik versammelten sich Arbeitslose in vielen Städten, um gegen die Massenarbeitslosigkeit zu protestieren.
Am ersten bundesweiten Aktionstag vor einem Monat demonstrierten zwischen 40.000 und 50.000 Menschen.
Die Arbeitsloseninitiativen haben diesmal in Anlehnung an die Werbeoffensive eines großen Autobauers das Motto ausgegeben, endlich auf der Straße, die neue A-Klasse.
Man hofft, aus den Arbeitslosen eine politische Kraft zu formen.
Bis zur Bundestagswahl im Herbst will man jetzt jeden Monat den Druck erhöhen.
Auch wenn die Arbeitslosenzahl die befürchtete 5-Millionen-Grenze im Februar nicht überschritten hat, ist man von einer Entspannung am Arbeitsmarkt weit entfernt.
Vom boomenden Export profitiert in erster Linie der Westen Deutschlands, daher ging hier auch die Zahl leicht zurück.
Aber in Ostdeutschland stieg sie weiter an.
Insgesamt stagnierte die Februarkote bei 12,6 Prozent.
Das Halten dieser Zahl war nur möglich, weil in der Bauwirtschaft der prognostizierte Stellenabbau ausgeblieben ist.
Inzwischen rechnet auch die Bundesregierung für 1998 nicht mehr mit einer spürbaren Entlastung des Arbeitsmarktes.
Im Wirtschaftsministerium geht man davon aus, dass heuer die Zahl der Erwerbstätigen auf dem Niveau von 1997 stagnieren wird.
Daher wird sich voraussichtlich auch nicht die durchschnittliche Arbeitslosenrate von 11,5 Prozent verringern.
Das heißt,
Wenig neue Jobs, aber die Wirtschaft wächst.
Von der eher wenig positiven Arbeitsmarktsituation in Deutschland zu einem Bericht aus Österreich, der zwar auf den ersten Blick wirtschaftlich positive Aspekte erhält und zeigt, allerdings mit Schattenseiten auf den hiesigen Arbeitsmarkt.
Die positive Entwicklung der Industriekonjunktur hat sich nämlich deutlich gefestigt.
Grund dafür ist die gute Auftragslage.
Vor allem im Exportgeschäft können die österreichischen Firmen Erfolge verzeichnen.
Allerdings, der Konkurrenzdruck in der Industrie nimmt weiter zu, das drückt die Erträge und es gehen weiterhin Arbeitsplätze in der heimischen Industrie verloren.
Ernst Wainisch informiert.
Die Produktion steigt, die Produktivität steigt, aber die Arbeitsplätze in der Industrie werden weniger.
Daran kann auch die gute Konjunktur, die derzeit in Österreich den Wirtschafts-Motor-Industrie antreibt, nichts ändern.
Immer stärker müssen Betriebe rationalisieren, um international konkurrenzfähig zu sein.
Syndikus Joachim Lamml von der Österreichischen Wirtschaftskammer meint, dass dieser Konkurrenzdruck durch die Krise in den südostasiatischen Staaten noch verstärkt wird aufgrund der Währungsverschiebungen.
Auffällig ist, dass die Entwicklung der österreichischen Industriebetriebe zweigeteilt verläuft.
Jene Firmen, die exportorientiert arbeiten, kommen mit der Produktion kaum nach.
Die Auftragsbücher sind voll.
Besonders gut geht das Geschäft mit den osteuropäischen Nachbarländern.
Stagnation dagegen bei vielen Firmen, deren Absatz vor allem auf den heimischen Markt ausgerichtet ist, wie zum Beispiel der der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.
Die Bilanz des Jahres 1997 hat jedenfalls gezeigt, dass die EU-Mitgliedschaft für die Mehrzahl der Betriebe Vorteile gebracht hat.
Die Zugänge zu den Märkten sind einfacher geworden.
Auf der Arbeitsmarktseite hat die positive Entwicklung bei der Industriekonjunktur nicht mithalten können.
Die Tendenz geht weiterhin weg von zusätzlichen Arbeitsplätzen in der Industrie hin zu neuen Jobs im Dienstleistungsbereich.
Soweit dieser Bericht von Ernst Wainisch.
Die Lohnschere zwischen Männern und Frauen in Österreich öffnet sich weiter.
Um durchschnittlich 44 Prozent haben Männer im Jahr 1996 mehr verdient als Frauen.
Im Jahr davor waren es noch 43 Prozent gewesen.
Die jüngsten Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger zeichnen zum Internationalen Frauentag am kommenden Sonntag ein katastrophales Bild von der Geschlechterdemokratie in Österreich.
Die jahrhundertealte Forderung nach gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit, der im vergangenen Jahr mehr als 600.000 Menschen per Frauenvolksbegehren erneut Nachdruck verliehen haben, werden die Frauen ins neue Jahrtausend wohl mitnehmen müssen.
Ein Beitrag von Elisabeth Onimus.
Details zu den Daten liefert das Statistische Zentralamt.
Es stellt fest, dass Facharbeiterinnen deutlich weniger verdienen als Hilfsarbeiter, dass weibliche Angestellte in mittlerer Tätigkeit ungefähr gleich viel verdienen wie männliche Angestellte mit Hilfstätigkeit, dass Frauen, die eine berufsbildende mittlere Schule absolviert haben, ebenso gleich entlohnt werden wie Männer mit Pflichtschule ohne Lehrabschluss.
dass Maturantinnen maximal die Gehälter von Männern mit Lehrabschluss erreichen und dass nahezu jede fünfte Frau, aber nur jeder zwanzigste Mann weniger als 10.000 Schilling im Monat verdient.
Nach wie vor ist die Arbeitswelt geteilt in gut entlohnte Männer und schlecht entlohnte Frauendomänen.
Ganze Industriezweige basieren auf den Niedriglöhnen von Frauen und innerhalb von Branchen oder Betrieben werden Männer wiederum bevorzugt.
Arbeitsbewertung erfolgt immer noch nach männlichen Kriterien.
Selbstverständlich ist es schwerere Arbeit, wenn ein Mann mithilfe eines Gabelstaplers Lasten hebt, als wenn eine Verkäuferin Tonnen von Waren aus eigener Kraft über das Kaserband befördert.
Ungleichheiten ergeben sich, wenn ein gelernter Bäcker aufgrund einer Vorqualifikation beim Eintritt in einen metallverarbeitenden Betrieb höher eingestuft wird als eine gelernte Friseurin
Oder wenn Frauen am Kollektivvertrag kleben bleiben, während die Löhne der Männer davonlaufen.
Männer, weiß ÖGB-Frauenvorsitzende Irmgard Schmidt-Leitner, verkaufen sich bei innerbetrieblichen Lohnverhandlungen einfach besser als Frauen.
Und zwar erklären die Männer immer wieder, dass es ja auch notwendig ist, dass sie ihre Familie, also ihre Frau und ihre Kinder oder ausschließlich ihre Kinder ja auch noch miterhalten müssen.
Während zum Teil die Frauen sich nach wie vor, trotz jahrzehntelanger Frauenarbeit,
immer wieder damit abfinden, dass sie ja nur sogenannte Dazuverdienerinnen sind.
Und nicht bedenken, dass sie im Betrieb dafür bezahlt werden, dass sie eine Arbeit, die Erfolg bringen und nicht dafür, ob ihr Mann auch noch ein Gehalt oder einen Lohn empfindet.
Unterschiedliche Einstiegslöhne, vor allem aber die Gepflogenheit unter Kolleginnen und Kollegen über den eigenen Verdienst nicht zu sprechen, das sind nach Schmidt-Leitner wesentliche Ursachen für die anhaltende Lohndiskriminierung weiblicher Angestellter.
Dazu kommen Behinderungen bei Aus- und Fortbildung bzw.
beim Aufstieg in der betrieblichen Hierarchie, auch bei gleicher Qualifikation.
Gleichbehandlungsanwältin Ingrid Nicolai-Leitner meint sogar, dass die Aufstiegsdiskriminierung hinsichtlich der Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen eine größere Rolle spielt als die Tatsache, dass viele Frauen zu geringen Lohn der Teilzeitarbeit gezwungen sind.
Es gibt ganze Bereiche, in denen die Führungspositionen einfach von einer Männergeneration an die nächste weitergegeben werden.
Und ich würde sagen, das häufigste Argument, das wir hören, so auf ein erstes Nachfragen, ist nicht, dass der Mann qualifizierter war, sondern, dass es dem Mann zugesagt wurde, die Position.
Es wurde ihm versprochen.
Und das gilt unter Männern.
Das Argument im Hintergrund, Frauen sind nicht verlässlich, weil sie Kinder kriegen können und anderweitigen privaten Verpflichtungen unterliegen.
Genau hier setzt Sozialforscherin Birgit Buchinger bei der Suche nach Lösungen an.
Ihre These, Lohn ist eine weitgehend willkürliche Größe, die der Festschreibung eines sozialen Status dient.
Gerecht kann Lohn erst dann sein, wenn zur Bewertung von Arbeit auch das Volumen der Reproduktionsarbeit herangezogen wird.
Bis jetzt ist das ausgeklammert.
Und daher wird es innerhalb von dem System nicht wirklich zu einer Angleichung der Männer- und Frauentöne kommen.
Um die Frage, warum Frauen immer noch nicht verdienen, was sie verdienen, geht es heute auch im Journal Panorama der Abendjournalbeilage ab ca.
18.20 Uhr im Programm Österreich1.
Das umstrittene neue Ehe- und Scheidungsrecht wird von der Richterschaft generell positiv bewertet.
Es sei der Schritt in die richtige Richtung, sagt der Familienrechtsexperte und Richter Robert Schrott, der an der Erstellung des Gesetzesentwurfs des Justizministeriums beteiligt war.
Während der Justizminister bei der Frage des Verschuldensprinzips beim Unterhalt nur eine leichte Aufweichung anstrebt, plädiert er sogar für eine gänzliche Streichung.
Im Gespräch mit Hannes Eigelsreiter meint Schrott generell zum geplanten Ehe- und Scheidungsrecht.
Zahlreiche Kritiker stoßen sich aber genau an dieser geplanten Regelung, dass Ehebruch in Zukunft kein absoluter Scheidungsgrund mehr sein wird, sondern nur mehr unter Anführungszeichen eine schwere Eheverfehlung und für eine Scheidung der Nachweise erbracht werden muss, dass eine Zerrüttung vorliegt.
Dagegen wird argumentiert, dass das geradezu eine Belohnung für treulose Partner wäre.
Teilen Sie diese Auffassung?
Diese Auffassung könnte ich überhaupt nicht teilen.
Zunächst muss man vorausschicken, dass der Scheidungsgrund des Ehebruchs in der Praxis kaum eine Rolle spielt.
Die meisten Ehen werden auf § 49 Ehegesetz geschieden, also wegen schwerer Eheverfehlungen.
Beim Ehebruch stößt man ja auf große Beweisschwierigkeiten und daher wird üblicherweise ein Scheidungsbegehren auf § 49 Ehegesetz gestützt.
Das ist die eine Seite und die andere Seite ist,
dass es realitätsfremd ist, anzunehmen, dass sich jemand nur scheiden lässt, weil der Partner die Ehe gebrochen hat.
Man lässt sich ja grundsätzlich nur da entscheiden, wenn man auch glaubt, dass die Ehe zerrüttet ist und wenn die Ehe zerrüttet ist.
Das heißt in anderen Worten, es ist praxisgerecht aus der Sicht der Richter?
Das ist praxisgerechter, ja.
In Härtefällen wird vom Schuldensprinzip bei der Unterhaltsfrage abgegangen, heißt es nun, dann soll der schuldige, aber wirtschaftlich benachteiligte Partner Unterhalt bekommen können.
Herr Dr. Schrott, wie soll das in der Praxis aus der Sicht der Richter funktionieren und vor allem ist das Ihrer Ansicht nach eine gerechte Lösung?
Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, meiner Meinung nach.
Ich glaube, dass man den Unterhalt völlig vom Verschulden entkoppeln sollte, wie auch bei anderen Entscheidungsfolgen.
dass Verschulden keine oder kaum mehr eine Rolle spielt.
Die derzeit vorgeschlagene Lösung ist sicher eine Entschärfung von Härtefällen.
Denken Sie daran, dass nach dem derzeitigen Recht eine Ehefrau, die etwa 20 Jahre verheiratet war, keine Berufstätigkeit hatte, weil sie Haushalt und Kinder versorgt hat, nach der derzeitigen Rechtslage wegen einer schweren Verfehlung ihren Unterhaltsanspruch und ihre Pensionsansprüche
Aber was würde es bringen, dieses Verschuldensprinzip ganz in den Hintergrund zu drängen?
Ich glaube, dass bei der Scheidung zwei Punkte wichtig sind.
Das erste ist die Frage, ist die Ehe wirklich unheilbar zerrüttet?
Und wenn das vorliegt, dann bringt es nichts, hier nachzuforschen, wer daran schuld ist und welche Ereignisse dazu geführt haben.
Das ist im Einzelfall auch schwer oder kaum möglich und führt zu unnötigen Prozessaufwand und zu Beweisschwierigkeiten.
Man sollte vielmehr das Schwergewicht auf die Scheidungsfolgen legen.
Und es ist auch eine Erfahrung der Praxis.
90 Prozent der Ehen werden im Einvernehmen geschieden.
Das Bedürfnis der Parteien ist es, die Scheidungsfolgen zu regeln.
Und wenn man diese geregelt hat, dann steht einer einvernehmlichen Lösung üblicherweise nichts im Wege.
Und die Parteien haben auch kein Interesse daran, dass da ihr Privatleben Gegenstand eines gerichtlichen Verfahrens
Im Justizministerium heißt es, dass vor allem Frauen durch das neue Eheentscheidungsrecht besser gestellt würden.
Ist das auch Ihre Meinung?
Das ist grundsätzlich richtig.
Dieser Entwurf stellt den wirtschaftlich Schwächeren besser und das sind üblicherweise die Frauen.
Soweit Familienrichter Robert Schrott im Gespräch mit Hannes Eichelsreiter.
In einer Mittagsjournal-Serie befassen wir uns derzeit mit der Zukunft der Europäischen Union unter dem Titel Die Zukunftspläne der EU in Verbindung mit dem EU-Konzept Agenda 2000, denn sie heißt Folge 2, Stichwort Landwirtschaft.
Die Zeiten der Förderung für die Landwirtschaft sind vorbei, denn sie muss sich nun dem freien Wettbewerb stellen.
So will es die EU und diese reagiert damit auf die Forderungen der Welthandelsorganisation WTO.
Ein Bericht von Stefan May.
Butterberg und Milchsee, die Sprache hat stets satte Bilder für Österreichs Überschusslandschaft parat.
Es war nicht immer so, aber schon recht bald.
Nach dem Krieg waren die Förderungsinstrumente darauf ausgerichtet, Mangel zu befriedigen.
Alsbald drehte das Bild, nicht aber änderten sich die Instrumente.
Mit den lieb und vor allem teuer gewordenen Fonds wurde ab den 70er Jahren den Überschüssen zu Leibe gerückt.
Österreichs EU-Beitritt und die Abschaffung der Marktordnung hat mit den Fonds, nicht aber mit den Überschüssen Schluss gemacht.
Diese müssen nun mit den Instrumentarien der Gemeinschaft bewirtschaftet werden.
Das heißt Produktionsbeschränkungen bei Milch und Interventionslager bei Getreide und Fleisch.
Die sind aber auch nicht mehr erlaubt, denn die WTO, die Welthandelsorganisation, hat den absolut freien Welthandel, auch den mit Agrarprodukten, auf ihre Fahnen geschrieben.
Darauf muss die Gemeinschaft Rücksicht nehmen.
Das bedeutet den Verzicht auf alle Förderungen, die sich auf die Produktion auswirken.
Übrig bleibt die Bezahlung von Nebenleistungen der Landwirtschaft wie Landschaftspflege, Naturschutz und Strukturförderungen.
Ein Förderungsumweg für die Bauern, weil strukturschwache Gebiete meist Agrarlandschaften sind.
Unerlaubt bleiben aber laut WTO Zahlungen zur Importabwehr oder zur Exportstützung.
Die EU setzt in ihrer Agenda auf eine Steigerung des Wohlstandes in den Dritten Weltländern und ein damit verbundenes Ansteigen des Agrarpreisniveaus in den nächsten Jahren.
Anfangsverluste werden hingegen in Kauf genommen, wenn Bauern zu niedrigen Preisen anbieten müssen.
Es wird also keine Förderung des einzelnen Landwirts mehr geben, kein Garantiepreis-System mehr, mit dem überschüssige Güter von der EU aufgekauft und in dürren Zeiten veräußert werden, sondern Geld für Bildung oder den Ausbau von Infrastruktur.
Quotensystem und Stilllegungsprämien werden abgelöst von Förderungen für Gebiete.
Laut Agrarkommissar Franz Fischler wird es zwei Arten geben.
Die bisherigen Ziel-1-Gebiete und die neuen Ziel-2-Gebiete, wo die Landwirtschaft erfasst wird und etwa 5 Prozent der Bevölkerung abgedeckt werden.
Für jene, die künftig in keinem Zielgebiet leben, soll ein Garantiefonds für die Landwirtschaft geschaffen werden, so Fischler.
In Folge 3 wird es dann um die Frage gehen, was verlangen die Bauernvertreter und worauf muss als Schutz für diesen Sektor geachtet werden.
Die Tourismusbranche ist im vergangenen Jahr in Österreich nochmals mit einem blauen Auge davongekommen.
Hat es Anfang des Sommers noch nach einer Katastrophe ausgesehen, erholten sich die Bilanzen ab August und die Wintersaison schließlich rettete dann den Rest.
Auch für heuer blickt man vorsichtig optimistisch in die Zukunft.
Dennoch sind im österreichischen Fremdenverkehr die schweren Zeiten offenbar noch nicht vorbei.
Das ergab die jüngste Tourismusanalyse, die gemeinsam vom Hamburger BAT Freizeitforschungsinstitut und vom österreichischen Ludwig-Boltzmann-Institut für Freizeit- und Tourismusforschung erstellt wurde.
Heute wurde die Studie präsentiert.
Hans Fockenhuber war dabei.
Während die Österreicher sich ihren Urlaub durch Sparpaket und Arbeitsmarkt vorerst noch nicht vermiesen lassen, wird der deutsche Urlaubsgast sparsamer und verzichtet immer öfter auf eine Auslandsreise.
Auch wird die Urlaubsdauer immer kürzer.
Das wird zu einem Umdenken bei den Urlaubsanbietern führen, die von ihrem starren Wochenschema abrücken müssen, wollen sie ihre Kunden erhalten oder gar neue Zielgruppen erschließen.
Wohin fahren nun die Deutschen, die immer weniger in Österreich zu finden sind?
Horst Opaszowski vom Hamburger Freizeit- und Forschungsinstitut.
Spanien, Mallorca und Tschüss, das ist sozusagen die Devise, nach der im Moment viele leben.
Die wachsende Attraktivität spanischer Reiseziele macht den anderen vielen Regionen immer mehr zu schaffen, natürlich insbesondere den Regionen in Österreich.
Und Österreich, meine Damen und Herren, hat unter diesem Spanientrend geradezu am meisten zu leiden.
Wie kein anderes Ferienland befindet sich Österreich seit einigen Jahren auf einer Talfahrt ohnegleichen.
Im Vergleich zu 1990 hat sich der Anteil der deutschen Österreich-Urlauber halbiert.
Ursachen für diesen Urlauberschwung aus Deutschland sind nicht nur mangelnde Sonne, sondern auch billige Angebote aus dem Mittelmeerraum und Überalterung der Urlaubsgäste.
Auf einen Österreich-Urlauber aus Deutschland unter 35 Jahren kommen vier, die älter als 55 Jahre sind.
Bei den Spanien-Urlaubern ist es genau umgekehrt.
Dort kommen vier junge Urlauber auf einen älteren.
Für die Jugend ist Österreich also noch kaum attraktiv.
Wie sehen nun unter diesen Umständen die heurigen Urlaubspläne der Österreicher und der Deutschen aus?
Hier gibt es beträchtliche Unterschiede.
Die Pläne der Österreicher hat Peter Zellmann vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Freizeit- und Tourismusforschung untersucht.
Ab in die Sonne, sagen die meisten Österreicher, die 1998 verreisen wollen.
Italien, Griechenland und Spanien werden die Top-Sonnenziele der Österreicher in der kommenden Saison sein.
Im Vergleich dazu kann der Inlandsurlaub seine starke Position aber durchaus behaupten.
Bei den Reiseweltmeistern, die die Deutschen ja noch immer sind, macht sich dagegen Vorsicht und Ernüchterung breit, weiß Horst Opaszowski aus Hamburg.
Die Reiselust der Deutschen bekommt einen spürbaren Dämpfer.
Ja, so verunsichert wie in diesem Jahr waren die Deutschen schon lange nicht mehr.
Fast jeder Vierte will auf keinen Fall verreisen, was im Vergleich zu den Vorjahren auf einen stetigen Anstieg schließen lässt.
Aber genauso große Sorgen wird der Branche die wachsende Unsicherheit bereiten, derjenigen also, die sich unsicher sind, ob sie überhaupt verreisen wollen oder vielleicht richtiger, ob sie überhaupt verreisen können.
Die Tourismusanalyse spricht angesichts dieser Zukunftsaussichten davon, dass möglicherweise ein Viertel der Hotels in den Alpen vom Zusperren bedroht ist und ein weiteres Viertel größere Schwierigkeiten bekommen könnte.
Denn der derzeit statistisch verlässlichste Urlaubsgast in Österreich
bietet wenig Zukunftsperspektive.
Er ist im Schnitt über 50 Jahre alt, Skifahrer und kommt nur im Winter zu uns.
Soweit Hans Fockenhuber.
Telefonieren wird billiger.
Mit diesem Slogan hat die Telekom versucht, ihre letzte große Tarifreform für das Festnetz werbewirksam zu verkaufen.
Dieses großartige Versprechen ist aber nicht eingelöst worden, kritisieren die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer.
Ganz im Gegenteil.
Zum einen häufen sich die Beschwerden über das undurchsichtige Verhältnis
Rechnungssystem.
Zum anderen kann auch vom billigeren Telefonieren zumindest für die privaten Haushalte keine Rede sein.
Das hat ein Test der Arbeiterkammer ergeben.
Dabei wurden an die 200 durchschnittliche Telefonrechnungen vor und nach der Reform verglichen.
Gerhard Roth berichtet.
Mit den neuen Telekom-Tarifen, sie gelten seit November, ist das Telefonieren vor allem für einkommensschwache Haushalte teurer geworden, empfindlich teurer geworden.
Zu diesem Ergebnis kommt die AK nach der Analyse von fast 30.000 Telefongesprächen.
Reformverlierer sind also all jene, die wenig telefonieren, zwar im Ortsbereich, das aber vor allem in den teuren Spitzenzeiten.
Auch die Impulsverrechnung hat ihre Tücken.
Zum einen ist diese Art der Verrechnung kaum durchschaubar.
Die Impulsdauer ändert sich ja nach Tageszeit, Zone und Gesprächslänge.
Ein Beispiel.
So kostet etwa die Gesprächsminute im Standardtarif für die Regionalzone in der Supersparzeit keine 50 Groschen.
Wenn aber der Konsument auf diesen Minutenpreis kommen will, dann muss er fast drei Minuten sprechen.
Kassiert wird also immer mehr als ein Schilling pro Minute, egal ob nur 20 Sekunden oder fast drei Minuten gesprochen wird.
Das heißt, je kürzer das Gespräch, umso teurer.
Vor allem bei den einkommensschwachen Haushalten schlägt sich das zu Buche.
Denn die meisten Telefongespräche dauern nicht einmal eine Minute, wie die AK erhoben hat.
Das bedeutet, die Impulse werden schlecht genutzt, die Telekom gewinnt.
Vor allem bei den sozial Schwachen.
Diese finanzieren damit die Einsparungen der Wirtschaft, dem großen Gewinner der Tarifreform.
So sieht zumindest die Arbeiterkammer die derzeitige Situation.
Folgerung aus der Erhebung, eine neue Tarifreform tut Not.
AK-Konsumentenschützer Harald Glatz.
Aufgrund dieses Ergebnisses unserer Untersuchung glauben wir, dass im Zuge einer nächsten Tarifreform eben zum einen die Sekundentarife zum Tragen kommen sollen, aufgrund der besseren Durchschaubarkeit, und dass in einer nächsten Tarifreform
Reform eben, es eine maßgeschneiderte Tarifpolitik für die sozial Schwächeren geben muss und dass das System für die Konsumenten leichter zu durchschauen ist.
Außerdem verlangt die AK, dass mögliche Kostensenkungen, die von der Telekom in Aussicht gestellt wurden, an die Kunden weitergegeben werden.
Gerhard Rodin, Vermieter.
Vor einigen Tagen ist der am 14.
Februar im westafrikanischen Staat Sierra Leone mit sechs anderen Missionaren entführte Fahlberger Arzt und Missionar Andreas Erhardt wieder freigelassen worden.
Er hat sich etwa 14 Tage lang in der Hand von Rebellen des gestürzten Diktators Johnny Paul Koroma befunden.
Derzeit bereitet sich Erhardt in Monrovia, der Hauptstadt von Liberia, auf seine Rückkehr nach Österreich vor.
Fritz Besater hat mit dem 36-jährigen Missionar in Monrovia telefoniert.
Seit rund einem Jahr arbeitet der 36-jährige Ordenspriester und Hautarzt Andreas Erhard in einem Ordensspital der Barmherzigen Brüder in Lunsar, einer Provinzstadt rund 50 Kilometer von der Hauptstadt Freetown entfernt.
Am 14.
Februar wurde gemeinsam mit spanischen, italienischen, französischen und kanadischen Kollegen von marodierenden Truppen des gestürzten Diktators Koroma gefangen genommen und in den Busch verschleppt.
Wir sind am 14.
Februar.
vom Spital entführt worden von einer ganzen Gruppe von Soldaten und Terroristen.
Also das war ein buntes Gemisch.
Die haben uns dann in den Nachbarschack geführt.
Das ist so passiert.
Das liegt so ungefähr 40 Kilometer von unserem Spital entfernt und wir waren dort drei Tage im Busch.
Von dort sind wir weitergebracht worden in ein Lager ungefähr, das war ein Landesinnere, ungefähr 50 km Landesinnen, für ca.
10 Tage.
Nach Tagen im Busch ging es dann so, Pater Josef, wie er im Orden heißt, wieder in eine Kleinstadt, dann in Camps, wo sie verwundete Rebellen pflegen mussten.
Vor allem am Beginn, so der Missionar, war die Lage tatsächlich lebensbedrohlich.
ROS-Leute haben uns gewissermaßen eine Deadline gesetzt, haben gesagt, okay, wenn innerhalb von zehn Tagen etwas passiert, dann werden sich zwei von uns gewissermaßen einen Kopf rüber machen, wenn es zwei von uns passiert, dann werden alle dran glauben müssen.
Aber das Ganze ist letztendlich dann so chaotisch geworden, es hat eine Art Revolution innerhalb des Camps gegeben, wo praktisch die Offiziere
mit den Soldaten gekämpft haben und es darum gegangen ist, wer bekommt die Leute, wer bekommt die Autos und so weiter und so fort.
Ein Kollege, ein Arzt ist krank geworden, der hat einen ordentlichen Surfer bekommen, die anderen haben gesagt,
Schließlich waren die Rebellen so heillos zerstritten, dass sie die völlig erschöpften Männer wieder an den Ausgangspunkt der Entführung zu ihrem inzwischen völlig zerstörten Spital zurückbrachten und freiließen.
Derzeit bereitet sich Andreas Erhard in einem Ordensspital in Monrovia, der Hauptstadt Libereas, auf seinen umständlichen Heimflug vor.
Heute geht es nach Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, dann wieder zurück nach Sierra Leone und schließlich der Heimflug über Paris nach Wien, wo er voraussichtlich am Sonntag ankommen wird.
Hier erwartet ihn ein Dankgottesdienst seines Ordens.
Fritz Besate sprach mit Andreas Erhard.
Kultur jetzt im Mittagschanal, eine Bereinigung des Organisationsdschungels in der Wiener Museumslandschaft, die Eigentumssituation von Objekten aus jüdischem Besitz, das Ausstellungsprogramm und die Ausbaupläne des Historischen Museums der Stadt Wien waren Themen einer Pressekonferenz, zu der Wiens Kulturstadtrat Peter Marbo und der Direktor des Historischen Museums der Stadt Wien Günter Dürigl heute Vormittag luden.
Maria Rennhofer war dabei.
Der vielfältigen Sammlungsstruktur der Museen der Stadt Wien steht eine ebenso vielfältige und komplizierte Organisationsstruktur gegenüber.
Unter der kameralistischen Obhut der Magistratsabteilung 10 befindet sich das Historische Museum der Stadt Wien, während das Jüdische Museum als GmbH, die Kunsthalle als Verein, die Bezirksmuseen wieder unter anderer gemeinsamer Führung agieren.
Stadtrat Peter Marbu strebt eine Strukturbereinigung mit dem langfristigen Ziel der Vollrechtsfähigkeit an.
Wir haben einen Organisationsdschungel, was unsere Museumslandschaft betrifft.
Irgendwo glaube ich, dass es Zeit ist, hier eine Flurbereinigung der Organisationsstrukturen vorzunehmen und ich werde mich daher mit Nachdruck für ein Maximum an Vollrechtsfähigkeit für die Wiener Museumslandschaft einsetzen, weil ich mir davon erstens ein besseres Zusammenarbeiten mit unseren Bundesmuseen verspreche und zweitens eine verstärkte internationale Konkurrenzfähigkeit.
Darüber hinaus will Marbu auch mit den Museen, wie bereits mit bestimmten Wiener Theatern, drei Jahresvereinbarungen treffen, um deren Planung zu erleichtern.
Und er hat eine Untersuchung über die Eigentumsverhältnisse von Museumsobjekten aus ehemals jüdischem Besitz angeordnet.
Direktor Günther Dürigl ist zwar überzeugt, dass schon aufgrund der politisch über jeden Verdacht der NS-Nähe erhabenen Direktorenpersönlichkeiten
zwischen den 30er und 60er Jahren keine diesbezüglichen Unklarheiten zutage treten werden, ist aber dennoch mit einer kleinen Arbeitsgruppe in Aktion getreten.
Wir werden eine Publikation über die Zeit 38 bis 45 tatsächlich vorlegen, das wird das Museum machen.
Nur bitte, meine Damen und Herren, lassen Sie uns die angemessene Zeit, es richtig vorzulegen.
Eine wissenschaftlich fundierte Arbeit, meine Damen und Herren, kann nicht in den nächsten 14 Tagen erscheinen.
Konzettieren Sie bitte uns, gestehen Sie uns bitte zu, dass wir ehrliche Arbeiter an diesem Projekt sein werden und nichts verschweigen.
Für die kommenden zwei Jahre plant das Historische Museum der Stadt Wien übrigens Ausstellungen unter anderem über Bruno Kreisky, über die Revolution von 1848, über Arik Brauer und über Johann Strauss.
Ein großzügiges Umbauprogramm soll Platz vor allem für die Dokumentation des 20.
Jahrhunderts und für den Film schaffen.
Maria Renhofer berichtete und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Ein 16-jähriges Mädchen aus Oeblarn in der Steiermark ist an Meningitis gestorben.
Die zuständige Landessanitätsdirektion hat Alarm gegeben.
Unklar ist, um welchen Krankheitstyp es sich gehandelt haben könnte.
Dies wird erst die Obduktion klären.
Für die Eltern und Angehörigen der 16-Jährigen wurden spezielle medizinische Maßnahmen verfügt.
Eine Impfkampagne wird in Erwägung gezogen.
Die Suche nach der 10-jährigen Natascha aus dem 22.
Wiener Gemeindebezirk ist nach wie vor ergebnislos geblieben.
Das Kind ist seit Montag früh verschollen, ein Verbrechen wird nicht ausgeschlossen.
In einer Pizzeria im 7.
Wiener Gemeindebezirk hat sich heute früh eine starke Explosion ereignet.
Sie hat einen Großbrand ausgelöst.
17 Personen wurden verletzt.
Das fünfsteckige Gebäude und ein Nachbarhaus mussten geräumt werden.
Die Polizei neigt zur Theorie, dass der Brand gelegt worden ist.
Die Arbeiterkammer kritisiert, dass sich die neuen Telefontarife auf einkommensschwache Haushalte verteuernd auswirken.
Diese neuen Telefongebühren gelten seit November vergangenen Jahres.
Nur gesamtwirtschaftlich würden sich Verbilligungen ergeben.
Einzelne Gruppen müssten empfindliche Verteuerungen hinnehmen, meint die Arbeiterkammer.
Sie verlangt vor allem, dass die Telefonrechnungen für den Konsumenten nachvollziehbarer sein sollen.
Das Wetter heute Nachmittag kräftiger mitunter stürmischer Wind.
Einige Regenschauer und Temperaturwerte nur noch zwischen 2 und 10 Grad.
Etwas Sonne vor allem ganz im Westen Österreichs sowie im Flachland Ober- und Niederösterreichs.
Das war das Mittagschanal.
Robert Koher, Tontechnik, Hubert Anim, Elisen, Regie und Hans Christian Scheidt, Moderation.
Wir verabschieden uns von Ihnen und wünschen Ihnen noch einen schönen Nachmittag und Abend.