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KI-generiertes Transkript
Mittagssjournal.
Aus dem Studio meldet sich Werner Löw.
Guten Tag.
Auf unserem Themenzettel für die kommende Stunde Mittagsinformationen unter anderem aus dem Inland Kritik der Grünen und Liberalen im Parlament an Österreichs Atompolitik und der Kanzler Klima.
Unter anderem, weil die Regierung angeblich zu wenig unternimmt gegen Atomanlagen rund um Österreich.
Die Grundsatzeinigung über eine Neuordnung der E-Wirtschaft, zumindest was das Hereinlassen von billigerem EU-Strom anlangt.
Und Kritik der Arbeiterkammer an der mangelnden Preisauszeichnung für Dienstleistungen, etwa bei einem Schuhdoppler oder für eine Paketzustellung sei praktisch kein Preisvergleich möglich, wird kritisiert.
Außerdem die Lage im Kosovo, und das ist ein Thema auch für die EU-Außenminister in Edinburgh.
die erste Begehung des neuen Arnold-Schönberg-Centers in Wien und ein Gespräch mit dem Skistar Hermann Mayer.
Ein Gespräch, in dem wir ein wenig dem Menschen hinter dem viel zitierten Herminator auf die Spur kommen wollen.
Den Anfang aber machen die Nachrichten, zusammengestellt von Elisabeth Mahners, gelesen von Josef Wenzel-Hnatek.
Österreich.
Der Nationalrat tritt heute zu einer Sondersitzung über die Atompolitik der Regierung zusammen.
Beantragt würde die Sitzung von den Grünen.
Sie werfen der Regierung Versagen vor.
Aktueller Anlassfall ist das geplante riesige Atombillager im grenznahen Atomkraftwerk Dukovany in Tschechien.
Die Grünen beschuldigen Bundeskanzler Klima wörtlich, tatenlos zuzuschauen.
Er habe bis heute keinen Einspruch erhoben, obwohl in einer Woche die Einspruchsfrist Ende, betonen die Grünen.
Der österreichische Zucker- und Stärkekonzern Agrana hat seine Ostexpansion fortgesetzt.
Die Agrana hat zwei Zuckerfabriken in Rumänien gekauft.
Die Verträge wurden heute unterzeichnet.
Agrana war in einer Ausschreibung gegen französische Konkurrenz Bestbieter gewesen.
Der Kaufpreis und die Investitionszusagen werden mit 140 Millionen Schilling angegeben.
Nahe Ostern Im Ostteil Jerusalems ist heute früh eine Bombe explodiert.
Fünf Palästinenser wurden leicht verletzt.
Der Sprengsatz war in einem Papierkorb neben einem Zeitungsstand deponiert.
Der Polizeichef von Jerusalem meinte, die Bombe sei offenbar vorzeitig explodiert.
Möglicherweise hätten Palästinenser im jüdischen Viertel der Altstadt einen Anschlag geplant.
Es wird aber auch nicht ausgeschlossen, dass jüdische Extremisten Araber treffen wollten.
Die Situation in den Palästinensergebieten ist seit der irrtümlichen Erschießung von drei Palästinensern durch israelische Soldaten wieder äußerst gespannt.
In Hebron attackierten palästinensische Demonstranten neuerlich Israelis mit Steinen und Brandsätzen.
Seit Dienstag sind bei derartigen Protestaktionen mehr als 100 Palästinenser verletzt worden, unter ihnen auch ein 13-jähriger Bub.
Er wurde heute für hirntot erklärt.
Bundesrepublik Jugoslawien, Großbritannien.
Die Kosovo-Albaner haben ein Gesprächsangebot der serbischen Führung ausgeschlagen.
Ein Sprecher des Führers der Kosovo-Albaner, Rugova, erklärte, niemand von den Kosovo-Albanern werde zu dem Treffen mit der nach Pristina entsandten serbischen Regierungsdelegation fahren.
Rugova selbst forderte vor Journalisten in Pristina den Westen neuerlich auf, das Streben des albanischen Volkes im Kosovo nach Demokratie und Unabhängigkeit zu unterstützen.
Man hoffe in diesem Sinne vor allem auf die Hilfe der USA und der Europäischen Union.
In der schottischen Stadt Edinburgh beraten heute die Außenminister der EU-Staaten über die Entwicklung in Kosovo.
Die EU setzt sich dafür ein, dass die Bundesrepublik Jugoslawien dem Kosovo einen Sonderstatus einräumt.
Unabhängigkeitsbestrebungen steht sie aber ablehnend gegenüber.
Russland.
Präsident Jelzin hat wegen akuter Atemprobleme alle Termine absagen lassen.
Nach Angaben eines Kreml-Sprechers leidet Jelzin neuerlich an einer Erkältung und an einer Infektion der Atemwege.
Schon zu Jahresbeginn musste sich der russische Präsident wegen einer Infektion Wochenland schonern.
Nordirland Die katholische Sinnfein-Partei ist bereit, an den Altparteien-Gesprächen über die Zukunft Nordirlands wieder teilzunehmen.
Der Zeitpunkt dafür ist aber noch offen.
Die Sinnfein wurde 18 Tage lang von den Gesprächen ausgeschlossen.
Anlass waren zwei Attentate, die der IRA angelastet werden.
Österreich.
Die Medizinische Fakultät der Universität Wien gedenkt mit einem Symposium der Ereignisse in der NS-Zeit.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten im März des Jahres 1938 hatte für die weltberühmte Wiener Medizinische Fakultät schwerwiegende Folgen.
Im Jahre 1938 wurde mindestens 173 Dozenten und Professoren die Lehrbefähigung aberkannt, den meisten davon wegen ihrer jüdischen Abstammung.
Bei der Erfahrung nach der zehnjährigen Natascha aus Wien hat die Gendarmerie in Niederösterreich einen mutmaßlichen Kinderschänder festgenommen.
Dieser Mann soll seit fünf Jahren ein jetzt neunjähriges Mädchen und deren elfjährige Schwester regelmäßig missbraucht haben.
Er ist geständig.
Natascha ist nun schon fast seit zwei Wochen spurlos verschwunden.
Und noch die Nachrichten zum Wochenendwetter.
Peter Sterzinger, bitte.
Ja, ununterbrochen fließt von Norden kühle und abwechselnd mehr oder weniger feuchte Luft zu uns.
Die Temperaturen entsprechen knapp der Jahreszeit.
Das Wetter auch der nächsten Tage ist manchmal einigermaßen turbulent, sodass der zeitliche Ablauf immer nur annähernd erfassbar ist.
Ab Sonntag steigt in Westösterreich der Druck und hier wird es vor allem auf den Bergen ein bisschen milder.
Zurzeit ungetrübter Sonnenschein vor allem im Süden, stellenweise auch nördlich der Alpen.
Die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt, 4 Grad Nordwestwind, 25 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt leichter Schneefall, 2 Grad.
St.
Pölten stark bewölkt, 3.
Linz heiter, 4 Grad.
Nordwest, 35.
Salzburg, der leichte Schneefall hat gerade aufgehört, 1 Grad.
Innsbruck wolkig, 4.
Bregen stark bewölkt, 3.
Graz wolkig, 7. und Klagenfurt heiter, 8 Grad.
Am Nachmittag lassen Regen und Schneefall am Nordrand der Alpen sowie in Ostösterreich nach und es lockert allmählich auf.
Aber auch wenn die Sonne scheint, wie jetzt entlang der Donau, sind zwischendurch doch kurze Schnee-, Schneeregen- oder Graubeschauer möglich.
Durchwegs sonnig bleibt es in Osttirol, Kärnten sowie im Süden der Steiermark und im Burgenland.
Der Wind ist zurzeit lebhaft und wird in den nächsten Stunden deutlich zulegen.
Nachmittagstemperaturen 2 bis 8 im sonnigen Süden, da und dort bis 13 Grad.
Während der Nacht ist nur stellenweise leichter Frost zu erwarten, die tiefsten Werte liegen meist zwischen plus 4 und minus 5 Grad.
Morgen Samstag ab und zu Regen oder Schneeschauer, stürmischer Wind und Höchsttemperaturen zwischen 3 und 9.
In Osttirol, Kärnten sowie sonst im Süden wieder bis 13 Grad.
Und hier ist auch am längsten Sonnenschein zu erwarten morgen.
In 2000 Meter Höhe hat es morgen minus 8 Grad etwa im Osten auf dem Schneeberg und minus 2 im Westen im Adlberggebiet.
Die Schneefallgrenze ist uneinheitlich, sie liegt morgen zwischen 300 und 900 Meter Höhe und steigt eher nach Westen zu.
Am Sonntag ist es dann mit der Sonne und den höheren Temperaturen im Süden vorbei.
Regen- oder Schneefall sind in ganz Österreich möglich übermorgen.
Die Schneefallgrenze steigt besonders in Vorarlberg und ganz Tirol bis etwa 1000 Meter und somit wird es hier in den Bergen milder, sonst ändern sich die Temperaturen kaum.
Peter Sterzinger mit der Wochenendwetterprognose.
Die Atompolitik Österreichs steht seit heute im Mittelpunkt einer Sondersitzung des Nationalrats.
Die Sitzung hat zumindest formal in diesen Minuten begonnen, debattiert wird erst am Nachmittag.
Beantragt haben die Sitzung die Grünen, die mit der Anti-Atompolitik der Bundesregierung nicht zufrieden sind.
Sie werfen der Regierung unter anderem Untätigkeit vor gegen das geplante Atommüll-Lager im tschechischen Dukovany.
Josef Dollinger und Helma Poschner fassen zusammen.
Das Atommülllager in der unmittelbaren Umgebung des tschechischen Atomkraftwerks Tukovani soll ausgebaut werden.
Die Grünen warnen daher vor neuen Atomgefahren aus dem Osten, denn das Atommülllager soll nur 90 Kilometer nördlich von Wien und gar nur 35 Kilometer von der niederösterreichischen Grenze entfernt entstehen.
Das bestehende Atommülllager in Tukovani soll auf die dreifache Kapazität aufgestockt werden.
Die Hauptkritik der Grünen richtet sich aber gegen die Bundesregierung.
Sie habe bei den tschechischen Nachbarn zu wenig Druck gemacht gegen das Atommüll-Lager, so der Vorwurf.
Außerdem habe man die Einspruchsfrist gegen den Ausbau des Atommüll-Lagers ungenützt verstreichen lassen.
Die Regierung betreibe bloß Ankündigungspolitik, eine Anti-Atom-Politik sei in Österreich nicht mehr existent.
Ähnliche Argumente bei den Liberalen.
Sie sprechen von Versäumnissen der Bundesregierung in der Atompolitik.
Österreich sollte mit Hilfe der EU den Tschechen Ausstiegsszenarien aus der Atomenergie anbieten, denn Investitionen in Projekte wie Dukovani seien hinausgeschmissenes Geld, sagt der Umweltsprecher der Liberalen Thomas Barmüller.
Die Freiheitlichen werfen der Regierung vor, sie produziere nur schöne Erklärungen.
Die Ergebnisse der Atompolitik der Bundesregierung können mit den Ankündigungen bei weitem nicht Schritt halten, heißt es in der FPÖ.
Stimmt alles nicht, sagt die Bundesregierung.
Man habe sehr wohl etwas gegen das geplante Atommüll-Lager in Dukovany unternommen.
Bundesministerin Barbara Prama betont, sie habe mit dem tschechischen Umweltminister bereits Kontakt aufgenommen und angekündigt, dass Österreich eine offizielle Stellungnahme im Fall Dukovany abgeben werde.
An dieser Stellungnahme werde zurzeit noch gearbeitet.
Im laufenden Genehmigungsverfahren habe Österreich allerdings keine Parteienstellung.
Daher sei die erwähnte Einspruchsfrist für Österreich nicht von Bedeutung.
Bei dieser Sondersitzung werden die Grünen auch Anfragen zum Truppenübungsplatz in Allensteig im Waldviertel stellen, wo sich Widerstand regt gegen das Bundesheer und dessen angebliche NATO-Pläne.
Für Franz Renner war das Anlass zum Lokal-Augenschein in Allensteig, der Stadt, die dem größten Truppenübungsplatz in Österreich den Namen gegeben hat.
Kleinstadtidylle, so passt Allensteig durchaus ins Bild der heilen Welt im Waldviertel.
Seit fast 60 Jahren wird rund um Allensteig aber auch Krieg geübt.
Im Osten, Süden und Westen umklammert der rund 160 Quadratkilometer große Truppenübungsplatz, der sechstgrößte in Westeuropa, die kleine Stadt mit ihren rund zweieinhalbtausend Einwohnern.
Auf Befehl Adolf Hitlers waren im Süden Allensteigs vor 60 Jahren 42 Ortschaften geräumt worden.
7000 Menschen wurden praktisch über Nacht ausgesiedelt.
Seit 1957 übt hier das österreichische Bundesheer mit jährlich rund 40.000 Soldaten.
Während am Truppenübungsplatz Panzer wie seit Jahrzehnten schon den kargen Boden durchpflügen, regt sich in Allensteig durch die Plattform SOS Waldviertel erstmals Widerstand.
Gegen den angeblich zunehmenden Kanonendonner, gegen die fast tagtägliche Sperre der Landesstraße in Richtung Süden, sie führt durch den Truppenübungsplatz, kurz gegen die angebliche Ignoranz des Bundesheeres gegenüber der Zivilbevölkerung.
Brigadier Franz Tesar, der Kommandant des Truppenübungsplatzes, wehrt sich.
Grundsätzlich stimmen diese Kritikpunkte nicht.
Ich kenne sehr viele Menschen in Allensteig.
Ich spreche mit sehr vielen Menschen.
Und die Menschen in Allensteig und in der Region haben großteils gelernt, mit dem Truppenübungsplatz zu leben.
Und in der Bevölkerung ist hier großteils eine andere Meinung, als diese Gruppe hier vertritt.
Eine kleine Gruppe müsse noch keine Minderheit sein, hält Franz Bendl von der Plattform SOS Waldviertel dagegen.
Die Kritiker sind keine Minderheit, es sind nur viele Personen, die sich nichts sagen zu trauen, aus Angst irgendwelche Bachgründe zu verlieren oder mit dem Arbeitsplatz Schwierigkeiten zu bekommen und das glaube ich sind mehr oder weniger die ausschlaggebenden Gründe.
Weithin hörbar dröhnt der Geschützlärm des Kürassierpanzers übers Land.
Ein großes Kaliber.
Und zu einem großen Kaliber greift die Plattform SOS Waldviertel auch in ihrer weiteren Kritik am Bundesheer.
Der Truppenübungsplatz Allensteig, so der Vorwurf, den heute auch die Grünen im Parlament aufgreifen, werde still und heimlich für die NATO und als Standort für Atomwaffen herausgeputzt.
Das seien nichts als grüne Horrorszenarien im niederösterreichischen Wahlkampf, empört sich Brigadier Tesa.
Auch der Truppenübungsplatz Allensteig passt sich den modernen Gegebenheiten an.
Es hält den Elektronik-Einzug, es werden also verschiedene Verbesserungen gemacht auf den Schießbahnen.
Die müssen gemacht werden, weil wir auch neue Waffensysteme bekommen.
Und da müssen wir den Truppenübungsplatz adaptieren.
Wir machen das aber nicht gezielt Richtung NATO.
Dafür gibt es auch keine Pläne?
Keinesfalls.
Wir sind nicht bekannt und es gibt sicher nichts dafür.
Ob die Vorwürfe der Bürgerinitiative nun berechtigt sind oder die Dementis des Bundesheeres glaubhaft, die Stadt Allentsteig stöhnt ganz offensichtlich unter dem Druck der Hand, die sie füttert.
Im Museum für die Aussiedler, für die 7000, die weg mussten.
Ilse Philipp sie betreut, dieses Museum, zur geografischen Befindlichkeit der Allentsteiger.
Es ist schon komisch, da in der Mitte ist ein Loch.
Und ich meine alles, was man so als Waldviertel, Ruhe, Wald, ja bitteschön den Wald, den sehen wir nur, weil wenn wir da jetzt hinausgehen am Ende des Teiches, dann stehen diese Tafeln und dann dürfen wir eigentlich den Wald nur sehen.
Der Truppenübungsplatz, das Loch im Waldviertel und die Stadt Allensteig mittendrin.
Am Allensteiger Hauptplatz das Ortsbild wird dominiert von Uniformen und Heeresfahrzeugen.
Was auch sein Gutes hat.
650 Menschen finden am Truppenübungsplatz Arbeit.
Das Bundesheer ist damit der viertgrößte Arbeitgeber im Waldviertel.
Die Wertschöpfung in der Region wird mit 250 Millionen Schilling angegeben.
Eigentlich beste Voraussetzungen für eine kleine, aber feine Wirtschaft, für einen Ort mit Perspektiven.
Mitnichten.
In Ahlensteig sperrt ein Geschäft nach dem anderen zu, die Zahl der Einwohner nimmt beständig ab.
Bürgermeister Franz Bendinger sieht zwar die Probleme, ist aber nahezu ratlos.
Es wären sicherlich wirtschaftliche Möglichkeiten vorhanden.
Ich kann sie aber nicht so genau beurteilen.
Es gibt also wenige Unternehmer, die bereit sind, sich hier zu vergrößern, sich auszuweiten oder überhaupt hier in Allensteig anzusiedeln.
Das ist ein Faktum, mit dem wir uns derzeit auseinandersetzen müssen.
Respektable Kaufkraft, sichere Jobs, aber gleichzeitig, wie der Autor einer Studie schrieb, eine Tristesse wie nirgendwo sonst im Waldviertel.
Der Wissenschaftler hat dafür den Ausdruck Allensteig-Syndrom geprägt.
Und davor scheint niemand gefeit zu sein, auch nicht der lokale Wirtschaftsbundobmann Karl Höfinger.
Auf die Frage, was es in Allensteig noch zu tun gebe, antwortet er.
Nichts.
Ist nichts.
Das klingt nach Resignation pur.
Ist es auch.
Wir tragen uns mit den Gedanken, ich selbst trage uns mit den Gedanken, am besten wäre es, der Hitler hätte Allensteig damals ausgesiedelt.
Jetzt müsste jetzt das österreichische Regierung mal nachholen, was der Hitler versäumt hat.
Eine Stellungnahme am Ende dieser Reportage von Franz Renner, ein Lokal-Augenschein in Allensteig.
Unser nächstes Stichwort im Mittagsjournal eigentlich ein Wort ungetüm, das Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetz, kurz ELWOG genannt.
Der Entwurf dafür ist fertig, geht nächste Woche in den Ministerrat und soll im Sommer gesetzt werden.
Im Grunde geht es dabei um das Ende der bestehenden Gebietsmonopole in Österreichs E-Wirtschaft und um die Öffnung des österreichischen Strommarkts für billigeren EU-Strom.
Dass das kein einfaches Unterfangen für die Regierung ist unter dem Druck der EU, das wird den gelernten Österreichern nicht überraschen.
Bei mir im Studio mein Kollege Herbert Hutter, der Stromwirtschaftsexperte in unserer Redaktion.
Herr Hutter, vielleicht kann man einmal ganz kurz den Ist-Zustand beschreiben und wie sich das jetzt ändern soll, der Strommarkt sozusagen für Österreich.
Also die Liberalisierung der Elektrizitätswirtschaft, die Liberalisierung der Strommärkte ist nicht nur für Österreich ein besonders schwieriges Thema, sondern für ganz Europa mit Ausnahme von Nordeuropa.
Denn fast in ganz Europa herrschen ganz ähnliche Zustände.
Am Beispiel Österreich.
Derzeit können zum Beispiel die Landesgesellschaften und die Stadtwerke innerhalb fixer Gebietsgrenzen von ihren Kunden fixe Tarife verlangen.
Da gibt es den Haushaltstarif, den Gewerbetarif oder auch Industrietarife, die sind aber schon ein bisschen in Bewegung.
Darüber gibt es dann noch die Verbundgesellschaft, die ist bundesweit tätig, betreibt in erster Linie
das ganz große Hochspannungsnetz und hat in Sondergesellschaften, in eigenen Gesellschaften auch große Stromerzeuger.
Das Ganze ist ein Geflecht, wenn man so will, von Monopolen, fixen, langfristigen Verträgen und das soll sich jetzt stufenweise, beginnend ab 1999 bis zum Jahr 2009 ändern.
Und wie soll es danach ausschauen?
Das heißt also, wie und wer wird in Österreich, es geht ja im Wesentlichen um Strom aus den EU-Ländern, wer wird den einkaufen können, wie wird der importiert?
Na, das ist jetzt dann so.
Die einzelnen Strombezieher, das sind sogenannte zugelassene Kunden, die müssen mehr als 40 Gigawattstunden Strom im Jahr verbrauchen.
Das sind beispielsweise Industriebetriebe, das können sein, aber auch
Verteiler, die keine eigenen Kraftwerke haben, die an die Endverbraucher liefern.
Das sind aber auch nach wie vor die großen Landesgesellschaften oder die Verbundgesellschaft.
Die können frei in Europa einkaufen und müssen den Strompreis dann aushandeln.
Und sie geben dann zunächst einmal diesen billigeren Strom, wenn es soweit ist, an die großen Verbraucher weiter.
Denn die Grundintention der Liberalisierung der EU ist es, zunächst einmal der Industrie und den Betrieben zu helfen, die Energiekosten zu senken.
Das heißt für den einzelnen Haushalt, der an der Steckdose hängt, wird sich da zunächst nichts ändern, der kriegt seinen Strom nach wie vor von der Gesellschaft, wo er ihn auch jetzt bekommt.
Im wesentlichen ja, nur hat da die Bundesregierung bereits Initiativen gesetzt, dass sie nicht noch schlechter dran sind, denn die großen Ehewerke haben ja zu Beginn der Diskussion gedroht.
Wenn sie der Industrie einen billigeren Strom liefern müssen, dann holen sie sich dieses Geld wieder bei den privaten Haushalten herein.
Und da hat heute Staatssekretär Rutensdorfer eine parlamentarische Initiative der Koalition angekündigt, dass für die Haushalte die Strompreise bis zum Jahr 2003 zumindest nicht erhöht werden dürfen.
Es ist aber auch vorgesorgt dadurch, dass kleinere Verteilunternehmen ebenfalls frei einkaufen dürfen, dass es die Chance besteht zunächst einmal, dass auch die Haushalte vielleicht etwas davon haben.
Also eine Liberalisierung, aber doch noch mit bestimmten Regeln.
Eine Liberalisierung mit Einschränkungen, eine Liberalisierung mit fixen Regeln, wobei aber in der Praxis es doch sehr viel auf die Verhandlungen ankommen wird, die zum Beispiel ein Industriebetrieb mit EE-Werken in ganz Europa führen wird.
Wenn einer zum Beispiel ein Offert hat über billigeren Strom, so wird er mit diesem Offert dann wohl zur nächsten Landesgesellschaft gehen und sagen, was bieten Sie mir und so wird sich das dann stufenweise vermutlich einspielen.
Oder ein strittiger Punkt im internationalen Feld sozusagen war ja in der letzten Zeit der hohe Stromanteil in Österreich, der aus Wasserkraft gewonnen wird.
International anerkannt als eine sehr umweltfreundliche Methode Strom zu gewinnen, aber andererseits auch eine sehr teure.
Da gibt es natürlich eine gewisse Kluft.
Einerseits soll das Preisniveau für den Strom gesenkt werden, andererseits soll doch die Wasserkraft ihre Chance behalten.
Gibt es da jetzt eine Einigung oder
Es gibt eine Regelung, die auf den ersten Blick nun doch etwas wie die Quadratur des Kreises aussieht.
Es soll die Wasserkraft zwar Vorrang haben, aber es sollen die Marktmechanismen auch nicht ganz ausgeschaltet werden.
Im Einzelnen soll das so ausschauen.
Wenn zum Beispiel ein Industriebetrieb sagt, ich bekomme Strom für 45 Groschen die Kilowattstunde.
Die Verbundgesellschaft, die ja sehr viel Wasserkraft anbietet, sagt, na ok, aber bei mir kostet der Strom 50 Groschen die Kilowattstunde.
so ist es durchaus möglich, dass ein staatlicher Regulator dann sagen kann, na in diesem Fall soll der Industriebetrieb den Wasserkraftstrom abnehmen und nicht den billigen Importstrom.
Vorausgesetzt die Verbundgesellschaft, und das ist wiederum eine Einschränkung, kann nachweisen, die Leitungen sind voll.
Also das ist eine schwierige Sache, im Grunde genommen ist sie geregelt, es ist der Vorrang der Wasserkraft im Gesetz drinnen, nur wie sich das in der Praxis auswirken wird,
Das kann man jetzt noch nicht genau sagen.
Also auch das neue Elektrizitäts-, Wirtschafts- und Organisationsgesetz bleibt eine komplizierte Materie.
Eine letzte Frage, Herr Utter.
Was in den Medien in der letzten Zeit ja immer wieder behandelt wurde, ist die sogenannte österreichische Stromlösung, also das Suchen nach einheimischen Partnern unter den einzelnen Stromgesellschaften.
Hat dieses Gesetz mit dieser Suche nach der österreichischen Stromlösung etwas zu tun überhaupt?
nur ganz am Rande.
Denn in diesem Gesetz ist lediglich festgelegt, dass der Verbundkonzern eigene Konzerngesellschaften ohne Zustimmung der Länder fusionieren darf, dass der Verbundkonzern sozusagen ohne Einspruch der Länder rationalisieren kann.
Was die Eigentumsverhältnisse der einzelnen Elektrizitätsgesellschaften angeht, so steht in diesem Gesetz nichts drin.
Das wird Gegenstand von weiteren Verhandlungen sein, wenn dieses Gesetz einmal in Kraft ist.
Und das ist eine
ganz große politische Aufgabe, vielleicht gelingt sie.
Vielen Dank Herr Uta.
Die Diskussion über den Transitverkehr über die Alpen durch Tirol kommt nun in eine heiße Phase.
Der Landeshauptmann von Tirol, Weingartner, war heute mit einer Delegation in Wien bei Verkehrsminister Einem, weil er die mit der EU-Kommission verlangte und ausgehandelte Ausdehnung der Mautstrecke über das gesamte Innental von Kufstein bis zum Brennersee verhindern will.
Die Verhandlungen sind zunächst ohne konkretes Ergebnis geblieben, berichtet Hans Fockenhuber.
Fast drei Stunden länger als geplant dauerten die Verhandlungen im Verkehrsministerium, bei denen anfangs auch Wirtschaftsminister Fahnenleitner anwesend war.
Die Transitfrage in Tirol ist eine überaus komplizierte.
Verkehrsminister Aynem hat vor kurzem mit der EU-Kommission einen Kompromiss ausgehandelt, die gesamte Inntalstrecke der Brenner Autobahn von Kufstein bis zum Brennersee zu bemauten.
Tirol ist bekannterweise dagegen.
Es sei nicht wirklich seine Idee gewesen, verteidigt sich Verkehrsminister Aynem.
Es wäre vielleicht falsch verstanden, wenn das so verstanden wäre, dass das ein primär österreichischer Vorschlag ist.
Wir stehen angesichts einer formulierten Klage der EU gegen Österreich, die zwei Tatbestände releviert.
Erstens, dass Österreich angeblich zu viel verlangt am Brenner und zweitens, dass es das auf eine sogenannte diskriminierende Weise tut.
Das heißt, dass wir nur von den Ausländern, die über den Pass fahren, das Geld nehmen.
Und wir müssen uns darauf einstellen, beide Probleme zu beantworten und zu lösen.
Und die EU verlangt sehr, sehr eindeutig, dass wir eine Mautlösung finden, die diese Diskriminierung nicht beinhaltet.
Das ist der Punkt.
Welchen Verhandlungsspielraum haben Sie noch?
In vier Tagen ist doch EU-Verkehrsministerkonferenz.
Der Verhandlungsspielraum ist gering.
Man muss auch sehen, dass vor so einem komplexen Entscheidungszeitpunkt, wie das der Verkehrsminister am kommenden Dienstag sein wird, ja die wesentlichen Dinge vorher ausdiskutiert, weitgehend ausdiskutiert sein müssen, weil immerhin 15 Mitgliedsländer und die Kommission unter einen Hut kommen müssen und das heißt, dass wirklich ganz massive und intensive Vorbereitungsarbeiten notwendig sind.
Ich weiß, dass etwa der britische Vorsitz vorgestern in Italien war und dort die italienische Position nicht nur zu erfahren, sondern auch zu beeinflussen.
Ich weiß, dass der Commissar heute in Rom ist und heute noch in Bonn sein wird.
Es sind einfach massive Vorarbeiten im Gange und wir bereiten uns auch vor, weil es darum geht, österreichische und tiroler Interessen optimal zu vertreten.
Von Tirol wird der Verhandlungsspielraum anders gesehen.
Die EU-Kommission sei durchaus an einer langfristigen Verkehrslösung in Tirol interessiert, meint Landeshauptmann Weingartner.
Als Beispiel nennt Weingartner die Schweiz, die von der EU einen viel vorteilhafteren Transitvertrag erhalte als Tirol.
Es muss der Grundsatz gelten, dass das Nicht-EU-Land Schweiz nicht in diesen verkehrspolitischen Richtlinien besser behandelt wird, als das EU-Land Österreich.
Das will auch an sich die Kommission nicht und es gibt ja einen ganz klaren Beschluss des Europäischen Parlaments, dass das nicht sein darf.
Und auch an diesem Beschluss ist die Einigung zu messen, sodass ich eigentlich glaube, dass da noch ein großer Spielraum für Verhandlungen gegeben ist, weil letztlich man ja nicht eine Verkehrspolitik machen kann, die nur kurzfristigen wirtschaftspolitischen Interessen entspricht, aber die Interessen der Bürger nicht im Auge hat.
Weingartner schlägt vor, eine weitgehend untertunnelte Bahn durch das Inntal zu bauen und den Verkehr dahin umzuschichten.
Finanziert soll das Projekt auch aus der Straßenmaut vom Brenner werden.
Wenn das nicht vollständig den Richtlinien der EU entspreche, so könne man an diesem Beispiel eine verkehrspolitische Innovation setzen, meint Weingartner.
Von der EU erwartet er sich dabei Verständnis.
Auf jeden Fall ist heute noch kein konkretes Ergebnis im Brennermautringen zwischen Tirol und dem zuständigen Verkehrsminister Einem.
Verkehrs- und Wissenschaftsminister Einem wird übrigens auch heute in der Sendung von Tag zu Tag Gast sein, in seiner Funktion als sozialdemokratischer Grundsatzdenker gewissermaßen, von Tag zu Tag, 14.05 Uhr, Programm Österreich 1.
Drei Minuten vor halb eins zu Auslandsthemen.
Die politische Führung der Kosovo-Albaner lehnt weiterhin den Dialog mit der serbischen Regierung ab, zumindest in der Form, wie ihn jetzt eine Delegation aus Belgrad in der Provinzhauptstadt Pristina sucht.
Grundsätzlich sagen die Kosovo-Albaner, eine Lösung der Krise auf der Grundlage der serbischen Verfassung kommt für die albanische Seite nicht in Frage.
Im Klartext also, wir reden nur, wenn es auf einen unabhängigen Kosovo hinausläuft.
Damit stehen die Kosovo-Albaner international schon isoliert da, bei aller internationaler Kritik am brutalen Vorgehen der serbischen Polizei in den letzten Tagen.
Wie soll es also weitergehen?
Zunächst aus dem Kosovo, dazu Werner Heritsch.
Heute 9 Uhr früh vor dem Büro von Ibrahim Rugova, dem Führer der Albaner und Präsidenten der international nicht anerkannten Republik Kosovo.
Eine Stunde später soll Rugova eine Pressekonferenz halten, nur noch wenige Journalisten sind da.
Ein Auto fährt vor, den zwei Postbeamten steigen,
untypisch für serbische Postler in glatt gebügelten Uniformen und blank polierten Tappenschirmen, in den Händen eingeschriebene Einladungen von der serbischen Regierung.
Aber die Briefträger kommen nicht einmal am albanischen Türsteher vorbei und ziehen unverrichteter Dinge wieder ab.
Aber sie kommen wieder, als die versammelte Weltpresse auf den Beginn der Pressekonferenz von Rugova wartet.
Zweiter Zustellungsversuch.
Gerne lassen sich die Postler dabei filmen.
Ein Kuvert hätten die Albaner angenommen.
Das zweite geht zurück an den Absender.
Eine große Show wird hier vor der Presse abgezogen.
Die Serben laden ein.
Zur Stunde warten sie hier in Pristina auf die Albaner und die gehen nicht hin und führen Gründe an, für ihr Fernbleiben.
Das Gesprächsangebot der Serben sei unmoralisch, unernst, zynisch.
Die Serben würden über die Zukunft des Kosovo verhandeln wollen, während sie noch immer Dörfer in der Gegend Drenica in Geiselhaft hielten.
Sechs Ansiedlungen, allein das Dorf Lauscha zähle 600 Häuser, seien noch immer von serbischen Polizeieinheiten umzingelt.
Die Bewohner könnten nicht aus den Häusern, weil Heckenschützen sie bedrohen würden.
Langsam gehen Nahrungsmittel und Medikamente zur Neige.
Der nächste Angriff der serbischen Einheiten stünde bevor, befürchten die Bewohner.
13.000 Albaner seien in die umliegenden Orte vertrieben worden, sagte heute Ibrahim Rugova.
Das sei die erste Form der ethnischen Räuberungen in Kosovo.
Das albanische Zentrum für Menschen- und Minderheitenrechte hat jetzt eine Statistik, die an den vergangenen zwei Wochen getöteten Albaner erstellt.
Demnach soll es mehr als 90 Tote gegeben haben.
56 seien identifiziert, darunter 12 Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahren, 15 Frauen, davon zwei hochschwangere und sieben alte Menschen.
Außerdem sei das Schicksal von 30 Menschen ungewiss, die sich der Polizei ergeben haben oder verhaftet wurden.
Eine Schreckensbilanz, die schwer auf der serbischen Regierung lastet, das Kriegsverbrecher Tribunal in Den Haag ermittelt.
Den Beginn von konstruktiven Gesprächen zwischen Serben und Albanern lässt wohl nur eine internationale Vermittlung möglich erscheinen.
Aber selbst dann wird es schwer werden, eine Lösung zu finden.
Ibrahim Rugova hat heute neuerlich nur die Unabhängigkeit des Kosovo als einzigen Weg aus der Krise gelten lassen.
Am Nachmittag könnte sich die Lage hier in Pristina wieder zuspitzen.
Die Studenten, die die Rückkehr auf die Universitäten fordern, organisieren eine Demonstration, der sich viele Albaner anschließen werden.
Werner Heritsch direkt aus dem Kosovo.
Die Entwicklungen im Kosovo sind heute auch ein Thema beim Treffen der EU-Außenminister in Edinburg, zu dem die 15 Außenminister nach der Großen Europakonferenz gestern in London gleich in Großbritannien geblieben sind.
Aus Edinburg, Peter Bamminger.
Die EU-Außenminister haben gestern von der Europakonferenz einen Auftrag bekommen.
Sie sollen sich konkrete Maßnahmen zur Kosovo-Krise überlegen.
Also von gemeinsamen Reaktionen bis zu allfälligen Sanktionen.
Die Europakonferenz, an der ja auch elf Nicht-EU-Staaten teilgenommen haben, hat das Vorgehen Belgrads im Kosovo einstimmig verurteilt.
Der Konflikt sei keine innere Angelegenheit Jugoslawiens, heißt es.
Zwar haben sich die 26 europäischen Länder nicht der Forderung der Kosovo-Albaner nach Autonomie angeschlossen, aber sie verlangen einen Sonderstatus für den Kosovo innerhalb der Grenzen Jugoslawiens.
Die Außenminister werden heute deshalb sondieren, welche gemeinsamen Druckmittel die EU hat, um Belgrad zu Verhandlungen und einer politischen Lösung zu bringen.
Zweites wichtiges Thema in Edinburgh ist die Wirtschaftskrise in Asien.
In drei Wochen findet dazu ein eigener Asien-Gipfel statt mit den Vertretern der betroffenen Länder.
Dieses Treffen muss vorbereitet werden.
Auch das Thema Zypern wird im Laufe der beiden Tage in Edinburgh besprochen, ob und wie nämlich auch der türkische Teil Zyperns in Beitrittsverhandlungen eingebunden werden kann.
Bisher haben die türkischen Zyperoten solche Verhandlungen abgelehnt.
Der letzte wichtige Punkt betrifft eine Initiative des Gastgeber- und Präsidentschaftslandes Großbritanniens.
Die EU will versuchen, den praktisch zum Erliegen gekommenen Nahostfriedensprozess wieder anzukurbeln.
Zu diesem Zweck wird Premierminister Tony Blair selbst Israel und einige arabische Länder besuchen.
Diese Initiative gilt innerhalb der europäischen Gemeinschaft aber als nicht unumstritten.
Und passend zu den Europathemen von Edinburg auch ein Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Veton Suroi, Chefredakteur von Coha di Ture, der bekanntesten Tageszeitung der Kosovo-Albaner.
Die größte Perversion ist, dass nach dem Krieg in Kroatien, dem Krieg in Bosnien und Herzegowina ein weiteres Blutvergießen notwendig ist, damit die internationale Gemeinschaft ihre Aufmerksamkeit auf uns lenkt.
Je mehr Blut, desto mehr Aufmerksamkeit, was aber zu spät kommt, weil Leid und Zerstörungen schon passiert sind.
Der Kosovo steht auf der Prioritätenliste der Machtzentren nicht gerade ganz oben.
Eher Besorgnis als wirkliche politische Versuche scheinen die internationalen Bemühungen, um eine Beilegung der Krise zu sein.
Ein Reportage vom neuerlich krisengeschüttelten Balkan.
Weitere Themen?
Russland, was kommt nach Jelzin?
Die Nachfolgefrage als Schlüssel für die weitere Gesamtentwicklung.
Italien, Europa reif.
Trotz aller Zweifel in Europa zeigt Italien, dass es ebenso reif für die gemeinsame Zukunft ist, wie alle anderen auch.
Und Frankreich, 20 Jahre nach der Ölpest.
Ein Lokalaugenschein in der Bretagne, vor deren Küste die Amokurkadis damals leckschlug.
Europa-Journal, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Meldungen aus Nordkorea bzw.
über Nordkorea alarmierten heute früh für kurze Zeit die internationale Öffentlichkeit.
Das kommunistische Nordkorea habe den Kriegszustand ausgerufen und eine Generalmobilmachung verfügt, hieß es.
Bald kam die Entwarnung aus Washington und aus Südkorea.
Diese Entwarnungen sprechen von routinemäßigen Manövern, wie sie angeblich jedes Jahr stattfinden.
Allerdings, Nordkorea bleibt ein Krisenherd.
Die letzte stalinistische Volksrepublik wird derzeit von einer neuen Schwernahrungsmittelknappheit erschüttert.
Unter der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea, am 38.
Breitengrad, stehen immer noch mehr kampfbereite Truppen und gefährliche Massenvernichtungswaffen als irgendwo sonst auf der Welt.
Was es mit dieser heute verkündeten Mobilmachung in Nordkorea auf sich hat, das analysiert Helmut Opletal.
Sirenen halten heute früh über die nordkoreanische Hauptstadt Pyongyang Zehntausende Zivilisten nahmen in Luftschutzbunkern Zuflucht.
Diplomaten und in Pyongyang lebende Mitarbeiter ausländischer Hilfsorganisationen wurden informiert, dass sie die Hauptstadt nur mehr mit Sondergenehmigungen verlassen dürften.
Doch langjährige Beobachter Nordkoreas beruhigen.
Schon tags zuvor hatte das Regime ganz offiziell eine Mobilmachung für den Kriegsfall angekündigt.
Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington versicherte, solche Manöver würden jedes Jahr am Ende des Winters stattfinden und amerikanische Beobachtungsposten in Südkorea hätten bis jetzt auch keine ungewöhnlichen militärischen Bewegungen registriert.
Auch von den Grenzen zu China wird normaler Reise- und Geschäftsverkehr gemeldet und selbst die südkoreanische Regierung, die in der Vergangenheit solche Manöver gerne propagandistisch aufgebauscht hatte, versucht die Entwicklungen heute herunterzuspielen.
Der neu gewählte Staatschef Kim Dae-jung hat sich in den letzten Wochen ja demonstrativ um Entspannungsgesten gegenüber dem Norden bemüht.
Und am Montag soll in Genf ja eine neue Runde von Friedensgesprächen zwischen beiden Teilen Koreas sowie China und den USA beginnen.
Wie weit die anhaltende Nahrungsmittelkrise in Nordkorea eine Rolle spielt, ist unklar.
Sogar offizielle Medien in Pyongyang haben in der Vorwoche davon gesprochen, dass die Getreidevorräte nur mehr bis Mitte März reichen würden und die täglichen Rationen pro Person seit Jänner von 300 auf 100 Gramm gekürzt worden seien.
In Zusammenhang mit der schleichenden Hungerkatastrophe berichten nach China geflüchtete Nordkoreaner von Bandenkriminalität und einer steigenden Zahl von Überfällen in den ländlichen Gebieten des Nordens.
Ein Bericht von Helmut Oblethal.
Um den Rinderwahnsinn BSE ist es in letzter Zeit wieder ruhiger geworden, zumindest in den Medien.
Letzter Stand an den Maßnahmen der EU gegen die britischen Fleischproduzenten am Exportverbot dürfte sich zum Leidwesen der britischen Bauern in nächster Zeit nichts ändern.
Betroffen ist aber nicht nur das Vereinigte Königreich.
Auch in der Schweiz etwa waren insgesamt hunderte Rinder nachweislich mit BSE infiziert.
Und zum Stichwort nachweislich kommt jetzt eine Meldung aus der Schweiz.
Ein Forscher dort hat ein Testverfahren entwickelt, das anders als bisher auch am Fleisch der geschlachteten Tiere innerhalb von wenigen Stunden einen etwaigen BSE-Befall nachweisen kann.
Die Behörden haben diesen Test jetzt zugelassen, berichtet Marion Lorenz.
Ein junges Schweizer Wissenschaftlerteam unter Leitung des Biochemikers Bruno Oesch hat nach jahrelangen Forschungen einen Test entwickelt, der womöglich dem Risiko durch den Rinderwahn ein Ende bereitet und die Rettung des Rindfleischmarktes bedeutet.
Unmittelbar nach der Schlachtung werden dem toten Rind Gewebeproben aus der sogenannten Medulla der Region zwischen Kleinhirn und Rückenmark entnommen.
Dieses proteinhaltige Material wird mithilfe ganz spezieller Enzyme im Reagenzglas abgebaut.
Bleiben resistente Rückstände nach, dann handelt es sich um hochinfektiöse BSE-Prionen.
Das Tier ist vom Rinderwahn befallen und muss vernichtet werden.
Die Wirksamkeit dieses sensationell einfach anmutenden Tests wurde gestern vom Bundesveterinäramt in Bern überprüft.
mittels eines Blindverfahrens mit nicht-BSE-infizierten Gewebeteilen zum Vergleich.
Das Ergebnis war positiv.
Der Test kann als hochwirksam eingestuft werden.
Spätestens innerhalb von 24 Stunden liegen die Laborresultate auf dem Tisch.
Für die Schlachthofpraxis in der Schweiz bedeutet dies, dass die in der Regel nachmittags getöteten Rinder am nächsten Morgen schon für den Konsum freigegeben werden könnten.
Pro Tier betragen die BSE Testkosten 100 Schweizer Franken oder rund 120 D-Mark.
Eine Summe, die bei einem Lebendgewicht von rund 500 Kilo pro Tier für den Rindfleischpreis durchaus verkraftbar wäre.
Der womöglich Nobelpreis-verdächtige Schweizer Biochemiker Bruno Oesch, der früher an der Universität Zürich in seinen Forschungen mehr behindert als gefördert wurde, hat sich mit seinem Team vor einem Jahr selbstständig gemacht.
Seine Firma Prionix AG führt inzwischen internationale Verhandlungen über großräumige Laboreinrichtungen und Lizenzvergaben.
Neben dem Schweizer Rindfleischmarkt sind vor allem England und Italien erste Verhandlungspartner.
Der Test ist laut Bruno Oesch so einfach, dass er selbst EU-weit ab sofort vollumfänglich einsatzbereit wäre.
Neun Minuten nach halb eins zurück nach Österreich.
Die Wiener Arbeiterkammer hat jetzt kontrolliert, ob sich Dienstleistungsbetriebe an ihrer Pflicht zur Preisauszeichnung halten.
Also ob tatsächlich die verlangten Preise, wie es der Gesetzgeber vorschreibt, auf einer gut sichtbaren Tafel im Geschäft ausgehängt sind.
Das Ergebnis?
In jedem dritten Geschäft fehlte die Preisauszeichnung ganz oder war unzureichend.
Ingrid Rumpold fasst zusammen.
Die Wiener Arbeiterkammer hat die Preisauszeichnungsmoral von 272 Dienstleistungsbetrieben aus 15 verschiedenen Branchen überprüft.
Karl Kollmann meint über das Ergebnis
Die Situation ist eigentlich nicht gut.
Ein Drittel der Betriebe verfügt nicht über die entsprechende, auch vorgeschriebene Preisauszeichnung.
Und den Kunden wird damit eine wichtige Information und Entscheidungshilfe vorenthalten.
Bei Dienstleistern ist es so, dass die gut sichtbar im Geschäftslokal eine entsprechende Tafel mit ihren Tarifen haben müssen, also etwa bei einem Handwerker sozusagen den Preis der Arbeitsstunde, Fortkosten und dergleichen.
Das hat er schwarz auf weiß vor Augen, so sollte es sein, und kann damit entscheiden, ob er hier seinen Auftrag gibt oder den Auftrag eben nicht gibt.
Auffällig war, dass es manche Branchen mit der Preisauszeichnung sehr genau nehmen, andere kümmern sich, so scheint es, überhaupt nicht darum.
Besonders gut, wirklich also hundertprozentig in Ordnung, die Friseure, die Schlosser und die Schuster.
Absolutes Schlusslicht sind die Spediteure.
93% aller überprüften Betriebe hatten keine Preisauszeichnung.
Weitere schwarze Schafe?
Die Parkettbodenverleger, die Maler, die Tapezierer, die Tischler.
Bedenklich ist die in manchen Branchen übliche Schlamperei bei der Preisauszeichnung vor allem im Hinblick auf den Euro, erklärt Karl Kollmann von der Wiener Arbeiterkammer.
Weil dort der Verbraucher, wenn die Preisauszeichnung mit Schilling schon nicht funktioniert, in ein Chaos kommt.
Umstellung auf den Euro heißt ja, dass der Konsument nicht nur mit anderen Banknoten und Münzen konfrontiert ist,
sondern dazu auch noch mit einer völlig anderen Währung, die einen schiefen Umrechnungsschlüssel hat und er sich damit unwahrscheinlich schwer tut.
Eine gute und übersichtliche Preisauszeichnung wird damit noch wichtiger.
Und daher plant die Arbeiterkammer der Wirtschaft den Punkt der Preisauszeichnung in Zukunft noch mehr auf die Finger zu schauen.
Ingrid Rumpold hat informiert.
In Kaumontana in der Schweiz beginnt heute das Finale des alpinen Ski-Weltcups und schon vor den letzten Rennen steht fest, es war für die österreichische Herrenmannschaft der erfolgreichste Rennwinter.
Hauptverantwortlich dafür der 25-jährige Salzburger Hermann Mayer, der zehn Rennen gewonnen hat und als erster ÖSV-Läufer seit Karl Schranz vor 28 Jahren den Gesamt-Weltcup holte.
Der Doppel-Olympiasieger von Nagano ist kometenhaft zum Superstar der Saison aufgestiegen, vom Maurer und Skilehrer zum Außerirdischen, zum Herminator.
Im Gespräch über den Menschen Hermann Mayer hören Sie Fragen von Adi Niederkorn von unserer Sportredaktion und nicht immer ganz ernst gemeinte Antworten.
Hermann Mayer, die unglaublichsten vier Monate in deinem Leben gehen hier mal vorerst zu Ende mit dem Ski-Winter.
Hast Du jetzt eigentlich schon alles realisiert, was sich da um Dich und Deine Person abgespielt hat?
Ja, die unglaublichsten Skimomente gehen wahrscheinlich am Ende jetzt momentan, aber nächstes Jahr wird das Ganze wieder anfangen und vielleicht wird es noch unglaublicher, wir werden sehen.
Hast Du es schon realisiert?
Ja, ich muss sagen, das habe ich eigentlich gleich mal gewusst nachher, was ich alles dazu angehört habe und bin eigentlich schon recht zufrieden mit mir.
Die Auswirkungen, die kommen aber erst.
Ja sicher, also es werden sicher einiges jetzt um mich herum sein dann.
Und ich muss aber trotzdem dann wieder den Kopf frei halten, weil ich den Sinn habe dann bald wieder mal zum Trainieren anzufangen.
Hat sich der Mensch Hermann Mai in diesen vier Monaten etwas geändert?
Stiller geworden?
Zurückhaltender geworden?
Ja, vielleicht bin ich ein bisschen leidscheuer geworden mit der Zeit.
Da wird sich ja auch einiges geändert haben in diesen Monaten.
Du wirst sicher erkannt überall auf der Straße, du wirst angesprochen, das war ja sicher vor einem Jahr noch ganz anders.
Nein, eben vor einem Jahr war das ganz anders.
Höchstens ich hab einmal einen Kaugummi ausgespuckt oder was, dass der einen anredet hat, das darfst du nicht tun.
Aber jetzt wird einem einfach anders auch geredet, im positiven Sinne auch.
Ja, aber nicht nur vom Menschen her wird sich einiges getan haben in all den Tagen, Wochen, Monaten, sondern sicherlich auch finanziell.
Hast du da schon einen gewissen Überblick bekommen?
Einen gewissen Überblick habe ich in den Sinn gekriegt, dass ich einige Schulden gemacht habe.
Ich bin nicht auf die Bank gekommen, sondern da, wo ich am Obertauern trainiert habe, da bin ich einmal Mittagessen gegangen und da hat sich jetzt schon einiges angehäuft.
Das werde ich bald einmal begleichen müssen.
Aber sonst, ich glaube, momentan geht es schon, dass ich das gut mache.
Bist du kreditwürdig?
Es schaut so aus.
Ich habe ein bisschen Pfand hinterlassen müssen, aber ich war dann schon zufrieden.
Wenn du sonst deine Situation derzeit betrachtest, die ganze Welt schaut nach dir, speziell in Amerika, auch ein unheimlicher Boom, hättest du dir das vor einem Jahr träumen lassen?
Nein, auf keinen Fall, dass es eigentlich dann so super wird, das hätte ich mir nicht gedacht.
Das geht eigentlich bei mir, mit dem hätte ich nicht gerechnet, weil es, wie eigentlich immer, in der stillen Versenkung war, mehr oder weniger, und dann auf einmal da gestanden bin.
Es stört mich eigentlich nicht, dass man auf der ganzen Welt ein bisschen einen Namen hat.
Selbst Hollywood ruft bereits Arnold Schwarzenegger.
Was ist da dran?
Ja, also sie möchten, dass ich umkomme.
Aber ich denke mal, es wäre so, eigentlich könnten sie umkommen.
Ich glaube, er wäre gerne bei uns herüben und sie sollten bei uns etwas machen.
Vielleicht von Stefans Damen eine schöne Szene, wäre nicht schlecht.
Filmangebot, auch schon da deine Karriere, dein Leben zu verfilmen, ist ja wie ein Hollywood-Roman.
Ja, ich hoffe, dass es dann keine Horror-Szene wird.
Es werden Lieder über dich geschrieben, es werden Bücher geschrieben, das erste gibt es bereits, wahrscheinlich nicht das letzte.
Macht dich das stolz?
Ja, es macht mich schon stolz.
Feine Geschichte.
Hermann Mayer im Gespräch mit Adi Niederkorn.
Die Herrenabfahrt in Graumontana ist übrigens gerade praktisch zu Ende und ohne Hermann Mayer, der ist ja nicht gefahren.
Sieger Josef Strobl, an dritter Stelle Fritz Strobl, dazwischen am zweiten Platz Didier Küsch aus der Schweiz, vierter Platz Hans Knaus.
Im März 1938 begann an der Uni Wien die größte Hetze gegen die Lehrenden, die es jemals gegeben hat.
Mehr als die Hälfte des Lehrkörpers wurde innerhalb weniger Monate von den Nazis vertrieben.
Die meisten gingen ins Exil, nach England und in die USA.
Viele aber wurden von den Nazis ermordet.
Heute Nachmittag gedenkt die Medizinische Fakultät in Wien der Verfolgten und Vertriebenen, Edith Bachkönig berichtet.
Sie war die größte medizinische Fakultät im deutschen Sprachraum, mit berühmten Ärzten wie Sigmund Freud.
Mit einem Schlag wurde sie zerstört.
Und von diesem Schlag hat sie sich bis heute nicht erholt, sagt der Dekan der medizinischen Fakultät Wolfgang Schütz.
1938 begann die Nazipropaganda mit der Darstellung von Juden als Metapher von Krankheit, die Sterilisierungskampagne am psychisch Kranken und das berüchtigte T4-Programm zur Euthanasie an geistig Zurückgebliebenen,
und die grausigen Experimente an Gefangenen in Konzentrationslagern.
Das Ziel war, eine rein arische Rasse hervorzubringen.
Und an diesem Ziel waren nicht nur einige wenige fanatisierte Ärzte beteiligt, sondern der gesamte Berufsstand.
Lange Zeit habe man die Geschehnisse geleugnet, sagt Professor Schütz, und die Vertriebenen wurden nicht eingeladen, zurückzukommen.
Es sind circa 20 Prozent wieder zurückgekommen, aber der Großteil ist nicht zurückgekommen, beziehungsweise derjenige Teil, der nach diesen sieben Jahren bereits pensionsreif war, hat eigentlich auch die Pension verloren auf diese Art und Weise.
Und das ist zu einem überwiegenden Teil eigentlich die Schuld von uns selbst, weil in den Jahren danach eigentlich nichts unternommen wurde, um einen Anreiz zu bieten oder entsprechende Einladungen auszusprechen, dass diese vertriebenen Mitglieder zurückkommen.
Im Gegenteil, es sind also sogar solche mit einer Nazi-Vergangenheit belastete Mitglieder teilweise im Amt geblieben, ursprünglich entlassen worden, aber wenige Jahre später wieder eingestellt worden.
Auch fanatische Nationalsozialisten blieben nach dem Zweiten Weltkrieg an der Universität.
Es gibt natürlich Extrembeispiele, wie der Psychiater Hans Bertha, der in dem T4-Euthanasie-Programm am Spiegelgrund involviert war und der 1954 eine Professur in Graz als Ordinarius für Psychiatrie bekam und nachdem bis in die späten 80er-Jahre noch ein Preis genannt wurde.
Es gab den wahrscheinlich jetzt sehr bekannten Eduard Pernkopf, der zwar nicht mehr als ordentlicher Professor wirkte, dem es aber ermöglicht wurde, die Jahre danach seinen anatomischen Atlas vollenden konnte.
Nicht nur jüdische Lehrende und politisch Andersdenkende an der Universität wurden vertrieben, auch unter den praktizierenden Ärzten wurde ausgesondert.
In der Deutsch-Österreichischen Ärztezeitung hieß es im Oktober 1938, Zitat, vom 1.
Oktober des Jahres ab ist kein deutschblütiger Mensch der Gefahr mehr ausgesetzt, von jüdischen Ärzten an Körper und Seele vergiftet zu werden.
Gedenken der Medizinischen Fakultät in Wien an die Verfolgten und Vertriebenen der Jahre 1938 bis 1945.
Und an einen großen Vertriebenen, an einen Geflohenen geht es auch im nächsten Beitrag.
Das Arnold-Schönberg-Center im Wiener Palais Fanto am Schwarzenbergplatz
ist heute Vormittag nach knapp einjähriger Bauzeit präsentiert worden.
Auf rund 1300 Quadratmetern soll da in Zukunft Leben und Werk des Komponisten aufgearbeitet werden.
Hören Sie mehr über die Eröffnung des Centers und über die Pläne, die man dort hat, von Susanna Bruckner.
Schönberg ist zurückgekehrt.
Ich glaube wirklich, dass es ein geschichtlicher Moment ist.
Ich glaube, dass Rückholungen unter Anführungszeichen dieser Art für die Kulturgeschichte Österreichs einen noch gar nicht richtig erfassten Stellenwert haben.
Jetzt nicht nur vom gedanklichen her, sozusagen von der politischen Entscheidung, die dahinter steht, sondern tatsächlich aus dem Bemühen heraus, Kulturgeschichte zu überbrücken.
Kulturstadtrat Peter Mabo stellte heute das Arnold-Schönberg-Center vor, das um rund 25 Millionen Schilling im Palais Fanto installiert wurde und dessen Schätzwert eine Milliarde Schilling bereits überschreitet.
Mit einem Jahresbudget von 17 Millionen Schilling wird eine Bibliothek, ein Archiv und ein Ausstellungsraum betrieben.
Ziel des Centers ist es, einen einfacheren Zugang zum Schönbergschen Oeuvre zu gewähren.
Trotzdem soll es nicht nur auf wissenschaftlichem Gebiet tätig sein.
Lawrence Schönberg, Sohn des Komponisten und Stiftungsvorstand,
Wir erwarten zwei Funktionen.
Eine davon ist die aktive Konzerttätigkeit, die andere die Ausstellungshalle.
Beides soll dazu beitragen, die Ideen Schönbergs den Menschen, hoffentlich aber auch den jungen Menschen nahe zu bringen und daran teilzuhaben.
Im Rahmen des Eröffnungsfestivals wird auch erstmals in Europa der umfangreiche Nachlass in einer multimedialen Exposition der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Ausstellung zeigt ab kommenden Montag die wichtigsten Musik- und Textmanuskripte Schönbergs, Bilder, Zeichnungen und private Fotografien.
In multimedialen Installationen soll der Besucher dem Künstler wie dem Menschen Schönberg begegnen.
Christian Maier, Generalsekretär des Schönberg Centers.
Es wird ja immer wieder gesagt, dass der Schönberg-Nachlass zurückkommt.
Ganz vieles ist allerdings das erste Mal in Österreich, denn das ist in Amerika geschrieben worden.
Es kommt auch das erste Mal nach Wien zum Beispiel der Moses und Aaron, den noch niemand gesehen hat im Autograf, außer vielleicht einer Handvoll Musikwissenschaftler.
Die Familie Schönberg hat das nie hergelehnt.
Und zum Beispiel das Moses-Autograf wird hier das erste Mal zu sehen sein.
Es kommen viele fantastische Dinge und ich glaube, es ist einen Besuch wert.
Im Rahmen des Schönberg-Festivals, das morgen durch die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Giuseppe Sinopoli im Musikverein eröffnet wird, sind bis 19.
März das Hagenquartett und der René Starr, die Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager begleitet von Helmut Deutsch oder das Klangforum Wien unter Sylvain Cambrillon zu hören.
Auf dem Programm stehen außerdem Gespräche mit Nuria Schönberg-Nono oder Leonhard Stein, dem letzten Schönberg-Schüler, Kulturstadtrat Peter Mabo,
Ich glaube, dass es keinen schöneren Beitrag gibt zu dieser Diskussion, zur Diskussion der Bewusstmachung, zu dieser Diskussion des Nie-mehr-Wieder.
Und ich glaube, dass durch die Möglichkeit, sich seiner eigenen Geschichte bewusst zu werden, indem er nur ein paar Schritte ins Palais Fanto kommen wird, um hier sich mit Schönberg auseinandersetzen zu können, dazu ein ganz wesentlicher Beitrag ist.
Das Eröffnungskonzert mit den Wiener Philharmonikern, Susanne Bruckner hat es erwähnt, unter der Leitung von Giuseppe Sinopoli, morgen Samstag um 15.30 Uhr im Wiener Musikverein.
Und wir kommen zu den Schlussnachrichten.
Österreich.
Der Nationalrat tritt heute zu einer Sondersitzung über die Atompolitik der Bundesregierung zusammen.
Beantragt wurde die Sitzung von den Grünen.
Sie werfen der Regierung Versagen vor.
Aktueller Anlassfall ist das geplante riesige Atommüll-Lager im grenznahen Atomkraftwerk Dukovany in Tschechien.
Die Grünen beschuldigen Bundeskanzler Klima wörtlich, tatenlos zuzuschauen.
Er habe bis heute keinen Einspruch erhoben, obwohl in einer Woche die Einspruchsfrist Ende, betonen die Grünen.
In einem Interview für die Austria-Presseagentur wies Konsumentenschutzministerin Prama die Vorwürfe der Grünen zurück.
Barbara Prama betonte, die ersten Einwände habe es bereits im März 1997 gegeben.
Sie kündigte für die nächsten zehn Tage eine Stellungnahme der Regierung, erstellt vom Institut für Risikoforschung der Universität Wien, an das tschechische Umweltministerium an.
Der österreichische Zucker- und Stärkekonzern Agrana hat seine Ostexpansion fortgesetzt.
Die Agrana hat zwei Zuckerfabriken in Rumänien gekauft.
Die Verträge wurden heute unterzeichnet.
Agrana war in einer Ausschreibung gegen französische Konkurrenz Bestbieter gewesen.
Der Kaufpreis und die Investitionszusagen werden mit 140 Millionen Schilling angegeben.
Nahe Osten.
Bei der Explosion einer Bombe im Ostteil von Jerusalem sind fünf Palästinenser leicht verletzt worden.
Möglicherweise ist der Sprengsatz vorzeitig detoniert.
Demnach hätten die Palästinenser einen Anschlag geplant.
Es wird aber auch nicht ausgeschlossen, dass jüdische Extremisten Araber treffen wollten.
In Hebron werden die Proteste palästinensischer Demonstranten wegen der Erschießung von drei Palästinensern durch israelische Soldaten fortgesetzt.
Hier noch eine Meldung vom Sport.
Josef Strobl ist der Sieger der Herrenabfahrt in Cromontana.
Zweiter des Rennens wurde der Schweizer Didier Küsch, dritter Fritz Strobl.
Nun zum Wetter.
Das Wetter heute Nachmittag.
Im Großteil von Österreich zumindest zeitweise sonnig.
Nur in der Alpen-Nordseite noch stellenweise etwas Schneefall.
Temperaturwerte heute meist zwischen 2 und 10 Grad.
Im Donauraum ist es heute windig.
Am kommenden Wochenende windig, kalt und zeitweise auch Schneefall oder Regen.
Länger sonnig nur im Süden Österreichs.
Das Mittagsschanal von Freitag, dem 13.
März geht damit zu Ende.
Unsere Tonmeisterin war Gaby Nell.
Für den Ablauf sorgt er als Regisseur Manfred Kronsteiner.
Und als ihr Moderator verabschiedet sich Werner Löw.