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Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zum Mittagsschornal.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Ein Überblick über einige der wichtigsten Themen.
Eine Delegation der katholischen Bischöfe hat ihren Besuch beim Papst beendet.
Eines der Gesprächsthemen die Causa Groa.
Der in Wien aufgeflogene Bauskandal könnte österreichweite Ausmaße annehmen.
Auch dafür sollen nun Beweise vorliegen.
Die Grünen vermuten Nazi-Raubgut in österreichischen Bundesmuseen.
Sie wollen die Herkunft von 240 Gemälden geklärt wissen.
Die Diskussion über Konsequenzen aus dem Frauenvolksbegehren geht weiter.
Auch die SPÖ-Frauen ziehen eine Negativbilanz.
Wichtige Auslandsthemen umfassen die Lage der Weltwirtschaft, die OECD hat eine Prognose erstellt, sowie die Nordirland-Gespräche.
Ein Krisentreffen signalisiert noch deutliche Probleme.
Mittagsschonalschwerpunkt heute die EDV-Zeitbombe 2000.
Wie sind die Probleme mit der Computerumstellung auf die Jahrtausendwende zu bewältigen?
Dazu Berichte, Hintergründe und Serviceinformationen.
Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht, zusammengefasst von Petra Schönbacher.
Es liest Josef Wenzlich-Natek.
Nordirland.
Kurz vor Ablauf der Verhandlungsfrist der Nordirland-Gespräche zeigen sich der britische und der irische Premierminister Tony Blair und Paddy Ahern optimistisch.
Ein Sprecher von Blair sagte, dass es zwar noch deutliche Probleme gebe, doch hielten beide Premierminister eine fristgerechte Einigung für möglich.
Das Friedensabkommen muss bis morgen fertiggestellt sein, damit am 22.
Mai die Volksbefragungen dazu in Nordirland sowie in der Republik Irland abgehalten werden können.
Die Verhandlungen werden von einem neuen Terroranschlag überschattet.
In der Nacht auf heute wurde in Derry ein Mitglied einer protestantischen Extremistengruppe erschossen.
Zu dem Anschlag bekannte sich eine Splittergruppe der IRA.
Einen weiteren Rückschlag haben die Friedensverhandlungen durch die größte protestantische Partei Nordirlands, die Ulster Unionists, erlitten.
Die pro-britische Partei lehnte den vom amerikanischen Verhandlungsleiter George Mitchell vorgelegten Entwurf als unannehmbar ab.
Frankreich.
Die Nationalversammlung hat heute früh beschlossen, Souveränitätsrechte der Banque de France an die künftige Europäische Zentralbank zu übertragen.
Diese Vorentscheidung über den Euro hat die linke Regierungskoalition gespalten.
Kommunisten und die Bürgerbewegung von Innenminister Chevénement stimmten gegen das Gesetz.
Die ebenfalls im Kabinett vertretenen Grünen enthielten sich der Stimme.
Mit einer Mehrheit aus regierenden Sozialisten, oppositionellen Neogolisten und ÜDF wurde das Gesetz angenommen.
Bundesrepublik Jugoslawien Die Serben werden am 23.
April in einem Referendum über die Beteiligung ausländischer Vermittler im Kosovo-Konflikt entscheiden.
Die vom jugoslawischen Staatspräsidenten Slobodan Milošević vorgeschlagene Volksabstimmung ist vom Parlament mit großer Mehrheit beschlossen worden.
Es gilt als sicher, dass ein Großteil der Bevölkerung die Teilnahme ausländischer Vermittler ablehnen wird.
Westliche Beobachter sehen in dem Volksentscheid eine weitere Hürde auf dem Weg zu einer baldigen Lösung der Kosovo-Krise.
Für die albanischen Einwohner im Kosovo ist die internationale Vermittlung Voraussetzung für Verhandlungen.
Außerdem wollen sie mit der jugoslawischen und nicht mit der serbischen Führung reden.
Der serbische Präsident Milan Milutinovic ist deshalb gestern vergeblich in den Kosovo gereist.
Argentinien
Der mutmaßliche kroatische NS-Kriegsverbrecher Dimko Sakic ist in die Botschaft seines Landes in Buenos Aires geflüchtet und hat sich damit einer drohenden Verhaftung entzogen.
Präsident Menem hatte zuvor den Innenminister angewiesen, einen Haftbefehl gegen Sakic auszustellen.
Außerdem soll überprüft werden, ob gegen den 76-jährigen Auslieferungsgesuche vorliegen.
Sarkic hat während des Zweiten Weltkrieges ein Ustascher Konzentrationslager geleitet, in dem etwa eine Million Menschen ermordet wurden.
Deutschland Das größte Industrieunternehmen Deutschlands, die Daimler-Benz AG, hat heute ein hervorragendes Ergebnis für 1997 präsentiert, von dem auch Österreich profitiert.
Mercedes hat seine Einkäufe in Österreich um ein Drittel auf 7,1 Milliarden Schilling erhöht.
Im Wesentlichen wurden Bleche von der Föst sowie die Allradversion der E-Klasse und der Geländewagen des Typs G von der Steyr Fahrzeugtechnik aus Graz gekauft.
Die Produktion beider Typen soll heuer weiter gesteigert werden.
Der Gesamtkonzern Daimler-Benz hat den Umsatz um ein Fünftel auf 870 Milliarden Schilling erhöht, zahlt die höchste Dividende der Unternehmensgeschichte und hat 12.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Österreich.
Drei führende Bischöfe sind gestern wegen der Causa Grua überraschend in Rom gewesen.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Johann Weber, der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn und der Salzburger Erzbischof Georg Eder wurden von Papst Johannes Paul II.
empfangen.
Bei dem Gespräch ging es um die Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Kardinal Grua sowie um den bevorstehenden Papstbesuch in Österreich.
Die drei Bischöfe wurden gebeten, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass die Belange von Grohe allein in der Hand des Papstes liegen.
Er werde eine Lösung finden, die von Gerechtigkeit und Liebe getragen sei.
Die alten 1.500 Schilling-Banknoten sind nur mehr bis 20.
April gesetzliches Zahlungsmittel.
Wie die Österreichische Nationalbank mitteilt, ist der Umtausch der alten gegen die neuen Banknoten bereits zum Großteil erfolgt.
Es befinden sich aber noch immer alte Tausender und Fünfhunderter im Umlauf.
Die Nationalbank tauscht die alten Geldscheine aber noch weitere 20 Jahre lang, also bis zum April 2018, um.
Stichwort Wetter.
Besonders interessant jetzt vor den Osterfeiertagen.
Frage dazu an Peter Sterzinger.
Welcher Wettertrend zeichnet sich denn ab?
Ja, der deutliche Trend zum Kälterwerden ausgerechnet bis zum Osterwochenende erhärtet sich täglich.
Nur folgt darauf gleich der Hinweis, dass gerade in der unbeständigsten Saison des Jahres der Blick vom Mittwoch gleich bis zum Montag Unsicherheiten enthalten muss.
Vorerst weiterhin Luftzufuhr von Südwesten und das bedeutet vorerst einmal überdurchschnittliche Temperaturen.
Im Großteil Österreichs ist es aufgelockert bewölkt, jetzt bei noch kräftigem Wind und meist klarer Sicht scheint häufig die Sonne.
Die aktuellen Meldungen Wien heiter 16 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 16, St.
Pölten und Linz heiter 13 Grad, Salzburg wolkig 12, Innsbruck heiter 11, Bregenz stark bewölkt 10, Graz wolkig 13 und Klagenfurt stark bewölkt.
10 Grad.
Im Lauf des Nachmittags bilden sich vermehrt Wolken und es gibt ab und zu Regenschauer, vor allem im Bergland.
Zwischendurch ist es aber weiterhin sonnig.
Der bis jetzt kräftige Wind dreht auf West und lässt deutlich nach.
Temperaturen steigen am Nachmittag auf 10 bis 18 Grad.
In der zweiten Nachthälfte regnet es zeitweise im Süden, von Südtirol bis Kärnten etwa.
Überall sonst ist es häufig klar, da und dort, wie etwa im Mühl- und Waldviertel, auch leicht frostig.
Morgen grün Donnerstag, mehr Wolken mit noch wenigen Regenschauen am Vormittag.
Am Nachmittag breiten sie sich aber von Süden her auf Österreich aus und dann sollte man auch mit Gewittern rechnen.
Besonders im Bergland mit wenig Schnee.
Die Schneefallgrenze steigt gegen 1700 Meter Höhe.
Höchsttemperaturen morgen 9 bis 17 Grad in 2000 Meter Höhe um minus 1 Grad.
Der Wind dreht wieder auf Südwest oder gar Süd und damit wird es am Karfreitag phönig im Bereich von den Kitzbüheler Alpen bis zum Alpenvorland.
Zeitweise regnen hingegen wird es am Südrand der Alpen vom Rethikon bis Oberkernten.
Vom Karfreitag ist die Rede.
Der föhnige Wind wird stark auf den Bergen stürmisch, Höchsttemperaturen 10 bis 18 bei Föhn bis 20 Grad.
Und jetzt der weitere Trend.
Am Samstag lässt der Föhn nach und von Süden und Westen her wird es feuchter und kühler.
Ostersonntag und Montag sind dann wechselhaft mit Sonne, Wolken, viel Wind, Regenschauern und Schneefall bis herab auf etwa 500 Meter.
Sehr kühl jedenfalls.
Die Lawinengefahr übrigens ist weiterhin zu beachten.
Danke Peter Sterzinger.
Ich hoffe und bete, dass in der Angelegenheit um Kardinal Hans Hermann Grower schon sehr bald eine Entscheidung getroffen wird, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz Johann Weber am vergangenen Freitag bei der Abschlusskonferenz zur Frühjahrsvollversammlung.
Weber kündigte dabei auch an, sehr bald, wahrscheinlich schon nach Ostern, nach Rom zu reisen, um den Papst und die Kurie über die Gespräche zu informieren.
Jetzt wurde der Termin vorgezogen.
Weber war gestern bereits gemeinsam mit Kardinal Schönborn und Erzbischof Eder beim Papst.
Mathilde Schwabeneder berichtet.
Schon die Ankündigung von Bischof Johann Weber in Begleitung von Kardinal Christoph Schönborn und Erzbischof Georg Eder nach Rom zu reisen, war unüblich, berichtet doch der Vorsitzende der Bischofskonferenz meist allein über die Ergebnisse der Bischofsvollversammlungen.
Unüblich war dann auch die rasche Berichterstattung.
Bereits gestern wurde die österreichische Abordnung von Papst Johannes Paul II.
empfangen.
Anschließend gab es ein rund zweistündiges Gespräch mit dem vatikanischen Staatssekretär Kardinal Angelo Sodano und ein kurzes Treffen mit dem Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Josef Ratzinger.
Themen der Gespräche waren die aktuelle kirchliche Lage in Österreich, der bevorstehende Papstbesuch und vor allem die sogenannte Causa Croa.
Weber, Schönborn und Eder wurden gebeten, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass die Sache, so wörtlich, allein in der Hand des Papstes liege.
Und weiter, Johannes Paul II.
werde eine Entscheidung treffen, die von Gerechtigkeit und Liebe getragen ist.
Zitat Ende.
Weitere Inhalte wurden nicht bekannt gegeben.
Vieles deutet aber darauf hin, dass eine Regelung im Fall Grohe noch im April oder Anfang Mai getroffen wird.
Somit wäre der Papstbesuch, der für Mitte Juni geplant ist, nicht weiter überschattet.
Als Indiz für eine baldige Lösung gilt gerade die gestrige Papstaudienz der österreichischen Bischöfe.
Denn es war das erste Mal, dass auf oberster Ebene und mit führenden Bischöfen die Kasa Grohe offen und mit all ihren Auswirkungen besprochen wurde.
Bisher gab es nur Einzelgespräche und Einzelinformationen.
Soviel von Mathilde Schwabeneder und wir bleiben bei einem Kirchenthema.
Die Rolle österreichischer evangelischer Pfarrer in der NS-Zeit und Mitschuld an Judenverfolgungen sollen noch heuer im Bedenkjahr 1998, 60 Jahre nach dem sogenannten Anschluss, in einer eigenen Erklärung der evangelischen Kirche aufgearbeitet werden.
Zahlreiche evangelische Pfarrer waren schon vor 1938 Nazi-freundlich und hofften auf Hitler als Retter aus der Unterdrückung durch den katholischen Ständestaat.
In Wien wurde heute Vormittag das Dokument im Rahmen einer Pressekonferenz angekündigt.
Wolfgang Klein dazu.
Pauschale Urteile seien immer problematisch, sagt der evangelische Bischof Herwig Sturm.
Dennoch müssten gerade jetzt vor Ostern deutliche Worte gesprochen werden zur Mitschuld von evangelischen Christen an der Judenverfolgung und Judenvernichtung im Nationalsozialismus.
Ich denke, dass wir gerade am Karfreitag wirklich keine Ursache haben, die Kirche zu schonen.
und dass wir das Dritte Reich sehe ich auch als einen dieser größten nicht angenommenen und trotzdem geschehenen Unfälle, wo die Sicherungen der Menschlichkeit einfach durchgebrannt sind und wo die Kirchen wegschauen, halte ich eigentlich für ein schwaches Wort, mit Blindheit geschlagen waren,
Und ich denke schon, dass dieser Text eindeutig von Schuld der Kirche reden wird.
Wir haben da keine Probleme.
Der Text soll im Oktober von der Synode verabschiedet werden.
Die Gründe, warum so viele österreichische Evangelische Hitler fast wie einen Messias erwartet haben – es gab sogar Pfarrer, die in ihrer SA-Uniform auf der Kanzel standen – hänge vor allem auch mit der Geschichte zusammen, erklärt der Zeithistoriker Karl Schwarz.
Die Gegenreformation wird dem Ständestaat zu einer
zu einem Bezugspunkt und als die große Leistung der Habsburger gepriesen.
Die Gegenreformation als die größte Leistung der Habsburger in der Geschichte.
Und auf diese Art und Weise wird also ein Österreichbegriff formuliert, der ganz bewusst katholisch, historisch,
gegenreformatorisch denkt.
Dadurch seien viele Evangelische gleichsam in die Arme Hitlers getrieben worden.
Aber in vielen Fällen war die Situation sehr komplex, betont Oberkirchenrat Johannes Dantine.
Das könne man am Beispiel seines eigenen Großvaters sehen.
Er ist auf der einen Seite im Jahr 38 entsetzt über den Hineinschwappen des Nationalsozialismus in die evangelische Kirche.
Auf der anderen Seite ist er ebenso entsetzt darüber, wie, ein wörtliches Zitat aus einem Brief, wie verjudet die Pfarrerschaft in der Evangelischen Kirche in Österreich ist.
Das noch einmal zu diesem ganzen Fall der Komplexität.
Ein für mich als systematischen Theologen ein Beweis dafür, wie gefährlich, wie mörderisch es sein kann, wenn man Dinge nicht ordentlich reflektiert.
Die Nähe zum Nationalsozialismus habe bewirkt, dass die evangelische Kirche und viele Christen sich weitgehend aus der Politik zurückgezogen haben.
Nicht zuletzt durch eine neue Generation in der Kirchenleitung ändere sich das jetzt, wie die Kandidatur der karenzierten Superintendentin Gertraud Knoll für die Bundespräsidentschaftswahl zeige.
Ein Engagement, das auch für viele
Ein Engagement, das auch für viel Widerstand sorgt, berichtet Bischof Sturm.
An der Stelle Christen in der Politik ist eine ganz tiefe Ablehnung in weiten Kreisen der Bevölkerung da.
Oder in einigen Kreisen, die sich halt bei mir dann schriftlich oder am Telefon melden.
Und ich glaube, dass wir insgesamt
wahrscheinlich aus dieser Geschichte des Scheiterns von politischen Aktionen aus Glaubensüberzeugung auch als Kirchenleitung einfach spüren müssen, hier ist ein ganz heißes Feld, also tiefer
Sorge vor politischer Tätigkeit der Kirche.
Die Aufarbeitung der Geschichte zeige aber schon jetzt einen Lernprozess und eine Veränderung in der evangelischen Kirche Österreichs.
Informationen von Wolfgang Klein.
In der Nazizeit sind nicht nur Millionen Menschen ermordet worden, sondern es ist den Menschen auch Vermögen in Milliardenhöhe weggenommen worden.
Häuser, Bilder, Schmuck und vieles mehr.
Die Beschlagnahme zweier Schiele-Bilder aus der Sammlung Leopold vor wenigen Monaten in New York hat die Diskussion über Nazi-Raubgut wieder angeheizt.
Die Grünen vermuten, dass sich in den österreichischen Bundesmuseen von den Nazis geraubte Bilder befinden.
Sie wollen jetzt die Herkunft vieler Bilder geklärt wissen.
Mehr dazu von Helma Poschner.
Einen dicken Backen Fotos von Gemälden haben die Grünen heute auf den Tisch gelegt.
Gemälde großer Meister wie Vermeer, Caspar David Friedrich, Egon Schiele, Gustav Klimt oder Edward Munch sind darauf zu sehen.
Insgesamt sind es 240 Bilder aus den österreichischen Bundesmuseen, deren Herkunft die Grünen geklärt haben möchten.
Was in den offiziellen Werkverzeichnissen über die Herkunft geschrieben steht, hätte eigentlich schon längst jeden stutzig machen müssen, meint die grüne Justizsprecherin Theresia Stoischitz.
Als Beispiel zeigt Stoischitz das Bild eines Ölgemäldes, auf dem eine vornehme Frau zu sehen ist.
Nach dem Krieg in Bad Aussee aufgefunden.
Das ist alles.
Ich habe keine Ahnung, meine Damen und Herren, wie viel dieses Bild wert ist.
Es spielt auch für mich bei meiner Fragestellung überhaupt keine Rolle.
Mich interessiert, und das ist in dieser Anfrage das Wesentliche, mich interessiert, wem hat dieses Bild gehört, bevor es in Bad Aussee aufgefunden wurde?
Wir möchten unzweifelhaft geklärt haben,
dass dieses Bild nicht Raubgut ist.
Zu jedem der 240 Bilder wollen die Grünen eine Anfrage im Parlament stellen.
Die Regierung soll die Herkunft der Bilder klären.
In einem halben Jahr sollen die Nachforschungen abgeschlossen sein, so die Vorstellung der Grünen.
Sollte sich herausstellen, dass einige Bilder Raubgut sind, müssen sie natürlich zurückgegeben werden, sagen sie.
Wenn schon das in der Nazizeit erlittene menschliche Leid nicht wieder gut gemacht werden könne, so solle Österreich nicht zögern, Kunstwerke zurück zu erstatten.
Die Republik Österreich habe da noch einiges nachzuholen, meint die grüne Kultursprecherin Madlen Petrovic.
Wir denken, dass es für die Identität dieses Staates und dieser österreichischen Nation unerlässlich ist, dass die Republik Österreich und zwar aktiv die Frage aufgreift.
Es genügt nicht,
zuzuwarten und zu sagen, naja, wenn sich wer rührt und wenn jemand dann berechtigte Ansprüche geltend macht, dann werden wir schon schauen und dann werden wir vielleicht im einen oder anderen Fall mit uns reden lassen oder dann werden wir vielleicht irgendeinen Abtausch mit anderen Kunstwerken durchführen.
Nein, wir verlangen
von der Bundesregierung, von den Regierungsparteien, insbesondere vom Bundeskanzler, dass diese Frage aktiv aufgegriffen wird.
Notwenig wäre jetzt eine unabhängige, international besetzte Kommission einzurichten, die die Eigentumsverhältnisse von Kunstschätzen in den österreichischen Museen klärt zu Petrovic.
Nur damit könnten alle Zweifel ausgeräumt werden.
Informationen von Helma Poschner.
Ein Blick auf die Uhr, es ist nun 12 Uhr und 19 Minuten.
Wir kommen zu unserem Mittagsschonal-Schwerpunkt der Zeitbombe EDV 2000.
Sie tickt in vielen Computern und elektronischen Schaltkreisen und sie explodiert genau zur Jahrtausendwende am 31.12.1999 um Punkt Mitternacht
drohen Computer auszufallen.
Aufzüge stehen zu bleiben oder so die schlimmsten Befürchtungen Flugzeuge abzustürzen.
Der Grund, jeder Computer arbeitet mit dem Kalendertatum.
Früher, als man noch mit Speicherplatz sparen musste, hatte man für die Jahreszahl nur zwei Stellen übrig.
Für solche Systeme ist das Jahr 2000 nicht vom Jahr 1900 zu unterscheiden.
Diese alten Computer- und EDV-Programme müssen jetzt ausgetauscht oder renoviert werden.
Ein Milliardenaufwand für die gesamte Weltwirtschaft.
Besonders intensiv nimmt man sich jetzt in Großbritannien des Jahr 2000-Problems an.
Dort hat die Regierung ein nationales Sonderprogramm ausgerufen.
Aus London, Peter Barminger.
In Großbritannien ist der Jahrtausendwende-Virus ein Top-Thema.
Es wird so viel diskutiert, dass er sogar einen eigenen Namen hat.
Milleniums-Bug nennen ihn die Briten.
Übersetzt bedeutet das so viel wie Jahrtausendwanze oder eben Programmfehler.
Die Angst vor dem Bug ist so groß, dass die Regierung mit Fachleuten vergangene Woche eine eigene Konferenz dazu abgehalten hat.
Wirtschafts- und Computerexperten diskutierten mit Politikern, was der Millennium-Spuck bedeutet und was zu tun ist.
Die Bestandsaufnahme?
Ein Viertel aller britischen Betriebe könnten am 1.
Jänner im Jahr 2000 eine böse Überraschung erleben, wenn ihre Computer plötzlich meinen, es sei der 1.
Jänner 1900.
Der britische Premierminister Tony Blair hat deshalb das Problem zur Chefsache erklärt und an der Konferenz ebenfalls teilgenommen.
Blair?
This is one deadline.
Das ist eine Frist, die nicht verhandelbar ist.
Vielleicht ist das ein seltsames Thema für einen Premierminister, aber es ist hier und es ist jetzt hier.
Wenn wir nicht handeln, bedeutet das einen Verlust von Geld, von Einfluss und das vielleicht von enormem Ausmaß.
Um dem gegenzusteuern, kündigte Blair deshalb an, insgesamt 70 Millionen Pfund, rund 1,5 Milliarden Schilling bereitzustellen.
Vor allem kleineren Unternehmen soll damit geholfen werden, mit Beratung.
Dafür will die Regierung 20.000 neu eingeschulte Experten beschäftigen.
Und weil diese Berater quasi auf der Jagd nach einem Software-Phantom sind, nennt man sie Bugbusters.
Studenten aller Fachrichtungen könnten so zu einem Zusatzverdienst kommen.
Dieser Plan stößt aber nicht nur auf ungeteilte Zustimmung.
Denn für viele Firmen würde das bedeuten, dass man das Herzstück des Betriebes unternehmensfremden Personen überlässt.
Ein Risiko, vor dem so manche Unternehmer zurückschrecken könnte.
Trotzdem hält die Regierung Blair an diesem Plan fest, um Großbritannien zum bestgerüsteten Land der Welt zu machen, im Kampf gegen den Millenniums-Bug.
Von einem nationalen Aktionsplan wie in Großbritannien ist in Österreich keine Rede.
Aber auch hierzulande haben zumindest die großen Unternehmen wie Banken und Versicherungen das Problem erkannt.
Doch die Jahr-2000-Falle bedroht nicht nur die Großkonzerne, warnt der Computerexperte Ernst Monhof am Beginn des folgenden Beitrags von Josef Schweitzer.
Grundsätzlich sind alle Unternehmen betroffen und ich glaube, es ist anzuraten, jedem Unternehmen, jedem Anwender hier sich selbst davon zu überzeugen und die entsprechende Ist-Analyse vorzunehmen.
Ernst Monhof ist der Jahr 2000 Europaexperte des Computerriesen IBM.
Wie weit ist seine Ansicht nach Österreich in dieser Frage?
Ich glaube, dass Österreich in etwa im Trend liegt all dieser Aussagen, die also dahingehend, dass große Unternehmen im Wesentlichen an der Umstellung arbeiten und auch das notwendige Problembewusstsein haben, dass aber sehr, sehr viele kleine oder mittlere Unternehmen noch nicht begonnen haben.
Die Zeitbombe tickt.
Es ist höchste Zeit, sagt IBM-Mann Monhof.
Es ist allerhöchste Eile geboten für all diejenigen, die noch nicht begonnen haben sollten.
Wenn Sie annehmen, dass die Testphase üblicherweise zwischen 40 und 60 Prozent des Gesamtaufwandes darstellt,
Und wenn man bedenkt, dass unsere Empfehlung ist, dass eigentlich das ganze Jahr 1999 für diese Testphase freigehalten werden sollte, dann kann man daraus glaube ich schließen, dass wirklich allerhöchste Eile geboten ist.
Die Empfehlung Monhofs hat man in Österreichs größtem Spital, dem Wiener Allgemeinen Krankenhaus, Gott sei Dank befolgt.
Immerhin geht es dort um Menschenleben.
4.500 Computer, bis zu 10.000 Diagnose- und Therapiegeräte müssen gecheckt und gegebenenfalls umgestellt werden.
Verwaltungschef Horst Ingruber.
Umstellungsaktivitäten heißt praktisch, dass wir einerseits bei Programmen, die durch Fremdfirmen erstellt wurden, mit diesem Kontakt aufgenommen haben.
Die Firmen haben uns entweder bestätigt, dass die Programme 2000 fähig sind,
oder haben entsprechende Maßnahmen vorgeschlagen, um diese Umstellung rechtzeitig bewerkstelligen zu können.
Wir haben vor, und das wird sicherlich auch so ausgehen, dass wir Ende dieses Jahres, das heißt Ende 1998, mit der Umstellung fertig sind, sodass wir dann noch ein Jahr Zeit haben, um allfällige Fehler auszuräumen und allfällige Probleme zu beseitigen.
1300 Patienten sind alljährlich zum Jahreswechsel im AKH, auch zu Silvester 1999.
Keine Sorge, sagt Ingruber.
Wir können also sicher sein, dass unsere Aktivitäten so abgestimmt sein werden, vor allem in den patientennahen Bereichen, dass also hier nichts passieren kann.
Wir werden sicher für diese Silvesternacht ein spezielles Sicherheitssystem einrichten, um also hier wirklich alle Eventualitäten ausschalten zu können.
Um Leben oder Tod geht es auch in der Fliegerei.
Österreichs Flugsicherung baut bereits vor.
Eduard Helbig, EDV-Chef der Ausdruckkontroll.
Im Bereich der Analyse sind wir jetzt gerade und der nächste Schritt ist dann, die Änderungen vorzubereiten und durchzuführen.
Das heißt, wir sind von diesem Programm, das in fünf großen Schritten abgehandelt wird,
derzeit beim dritten Schritt.
Nicht in Österreich, aber international wird es um die 2000er-Wende ganz sicher zu Problemen kommen, rechnet Helbig.
In Ländern, wo dieses Problem nicht so ernst genommen wird, wo keine Tests durchgeführt werden,
könnte es zu Problemen kommen, dass verschiedene Subsysteme nicht zur Verfügung stehen.
Was so viel heißt, dass Maschinen am Boden bleiben müssen, Flüge ausfallen oder verspätet sind.
Helbig glaubt aber nicht, dass jahr 2000 bedingte Computerabstürze auch Flugzeuge abstürzen lassen werden.
Und wir bleiben beim Thema.
In jedem fünften Haushalt Österreichs bereits steht ein PC.
Und natürlich fragen sich ihre Besitzer, was auf sie im Jahr 2000 zukommt.
Wir haben uns den Softwareberater Max Höfferer ins Studio geholt.
Meine erste Frage an ihn, welche Computer sind denn nun nicht betroffen vom 2000er Problem?
Also nicht betroffen, kann man mit gutem Gewissen sagen, alle neuen Pentiums und alle Macintosh-Geräte.
Wenn ich mir derzeit aktuell einen neuen PC kaufe, kann ich davon ausgehen, dass das Gerät Jahr 2000 fähig ist.
Notfalls lassen Sie sich das von Ihren Händlern bestätigen.
Welche Geräte, welche Computer haben dieses 2000er-Problem nun ganz sicher?
Alle PCs mit dem alten Intel 386er Prozessor und unsicher ist vor allem bei der nächsten Generation, bei den 486er.
Das hängt abhängig vom Hersteller beziehungsweise vom Herstellungsdatum.
Das heißt genaueres kann man eigentlich zu den 486ern diesbezüglich nicht sagen.
Kann man nicht sagen.
Fünf 486er Geräte sind auf alle Fälle Jahr 2000 fähig.
Wie erkenne ich nun eigentlich, ob mein PC Jahr 2000 tauglich ist?
Welche Möglichkeiten habe ich da, das festzustellen?
Da empfiehlt sich, den sogenannten Windows-Uhrentest durchzuführen.
Das heißt, ich stelle meine Uhrzeit im System auf 31.12.1999, 23.59, drehe ordnungsgemäß das PC ab,
Warte 2-3 Minuten, schalte den PC wieder ein und dann habe ich zwei Möglichkeiten als Ergebnis.
Entweder das Datum ist richtig, das heißt es erscheint am Display der 01.01.2000 und ein paar Sekunden oder es erscheint als Datum der 01.04.1980.
Das ist das früheste Datum was der PC erkennt und dann habe ich natürlich ein Problem.
Heißt das nun, dass wenn diese Daten aufscheinen, wenn diese Prüfung gelungen ist, dass damit auch das Problem bereits sicher gelöst ist?
Das heißt es noch nicht.
Wenn das Datum stimmt, sprich der 01.01.2000 erscheint, dann muss ich noch sicher gehen, dass alle Daten und Programme, die das Datum verwenden, auch Jahr 2000 fähig sind.
Es empfiehlt sich, in alle Programme reinzugehen und das Datum zu testen.
Was tue ich jetzt, Herr Höferer, mit einem 2000er-untauglichen PC?
Da empfiehlt sich, Hersteller oder Händler zu kontaktieren.
Was kann der nun tun?
Was tut der dann konkret?
Der wird, wenn der PC nicht Jahr 2000 fähig ist, das sogenannte BIOS bzw.
das CMOS austauschen.
Was heißt das?
Er baut den PC auseinander, steckt dann einen neuen Chip hinein und testet ihn.
Wenn alle Stricke reißen, empfiehlt es sich auf alle Fälle, auf ein neues Gerät umzusteigen.
Die Computerindustrie wird sich freuen.
Danke Max Höfferer für dieses Gespräch.
Ein Hinweis nach Unterlagen zum EDV-Problem 2000 und wie Sie dieses Problem bewältigen, erhalten Sie beim ORF Service Center unter der Wiener Telefonnummer 87 070, Wiener Telefonnummer 87 070.
Soviel zu unserem heutigen Mittagsschonalschwerpunkt.
Die Bundesregierung hat sich bisher nicht auf den NAB, den nationalen Beschäftigungsplan, geeinigt.
Gesperrt hat sich in Fragen der Lehrlingsausbildung im letzten Moment noch die ÖVP-Ministerin Gera.
Bis kommenden Mittwoch muss das Programm aber stehen.
Bundespräsident Klestil sagt heute im Standard, es sei eine Katastrophe, wenn es bis zum 15.
April zu keinem NABB käme.
Diese Meinung hat sich heute ÖGB-Präsident Fritz Ferzetnitsch angeschlossen.
In einem Interview mit Wolfgang Fuchs kritisiert Ferzetnitsch die Bundesregierung.
Ich glaube, dass es für die Betroffenen sicherlich eine Katastrophe wäre, wenn die Bundesregierung und die Sozialpartner
hier nicht einen gemeinsamen Weg finden könnten.
Ich persönlich würde es auch als extrem blamabel international betrachten, wenn die Österreicher eigentlich im vergangenen Jahr, auch Anfang dieses Jahres, bedingt auch durch die sehr positiven Beschäftigungszahlen gesagt haben, trotz dieser positiven Beschäftigungszahlen wollen wir uns besonders bemühen, für die Arbeitslosen hier Lösungen zu finden, dass man dann sagt, heute wir haben keine.
Ich halte das für echt blamabel, würden wir uns hier international so präsentieren, dass wir aus
für mich nur vordergründig vorhandenen Streitereien, Verfassungsbestimmungen.
Das ist ein Ende der dualen Ausbildung hier in Wirklichkeit der österreichischen Öffentlichkeit und den einzelnen betroffenen Jugendlichen eigentlich signalisieren, wegen dem streiten wir und du hast keine Lösung.
Ich glaube, dass der Ansatz der Sozialpartner richtig war und richtig ist.
Wir wollen, dass jeder Jugendliche eine Ausbildung bekommt, denn die Wahl ist ja nur zwischen drei möglichen Alternativen.
Der Jugendliche wird Hilfsarbeiter ohne weiterführende Ausbildung, das kann nicht unser Ziel sein.
Der Jugendliche steht auf der Straße, das kann noch weniger unser Ziel sein und daher muss das Recht auf Ausbildung für den Jugendlichen drinnen sein.
Die Frau Minister Gerhardt, die sich gegen einzelne Punkte dieses Programms jetzt sperrt, kennt ja Ihre Vorschläge schon seit jener, da haben Sie das ja zum Beispiel in einer Pressekonferenz ja auch schon bekannt gegeben.
Was ist denn der Hintergrund, warum man sich da nicht einigen will aus Ihrer Sicht?
Ich glaube, dass es nicht ein ausreichendes Auseinandersetzen mit den Vorschlägen der Sozialpartner ist.
Wenn hier der Vorwurf gemacht wird, wir wollen eine Verschulung der Lehrlingsausbildung, dann hat man meiner Meinung nach das Papier der Sozialpartner nicht ausreichend gekannt oder auch nicht hinterfragt, was damit gemeint war.
Es ist nach wie vor das Ansinnen der Sozialpartner, den Jugendlichen, der in eine duale Ausbildung gehen will, diese duale Ausbildung zu ermöglichen.
Wenn aber aufgrund wirtschaftlicher Vorgänge nicht ausreichend Lehrplätze zur Verfügung stehen, dann wollen wir einfach einen anderen Ausbildungsort als letzte Alternative anbieten, nämlich diesen Berufslehrgang an Berufsschulen, die in Wirklichkeit auch nichts anderes machen, als zur dualen Ausbildung beizutragen.
Wenn man hier mit Verfassungsbestimmungen kommt,
dann möchte ich nur daran erinnern, dass sehr wohl es ja auch ein Verfassungsgutachten gibt, dass das bewältigbar ist, wenn der politische Wille da ist.
Es wird aber kein Jugendlicher verstehen, dass die Frau Gerer sagt, wegen der Verfassung findet er keine Ausbildungsmöglichkeiten.
Ich glaube, dass wir gut beraten sind, hier das Ziel zu sehen und nicht die Behinderung.
Bis zum 15.
April, also bis zum kommenden Mittwoch muss dieses Programm stehen.
Wie wird denn das österreichisch gelöst?
Ich gehe davon aus, dass die Nacht vom 14. auf 15. sehr lang dauern wird.
Nicht urzeitgemäß, sondern ansonsten sehr lang dauern wird.
Sagt ÖGB-Chef Ferzett Nitsch auf Fragen von Wolfgang Fuchs.
Nächstes Thema, das Frauenvolksbegehren.
Außer Spesen nicht viel gewesen.
Diese negative Bilanz zogen gestern Abend die in Wien Vertreterinnen des Frauenvolksbegehrens über die Behandlung ihrer Forderungen durch das Parlament.
645.000 Österreicherinnen und Österreicher haben vor einem Jahr das Frauenvolksbegehren unterschrieben.
Die Verankerung der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Verfassung, gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder die Einführung einer Grundpension waren drei der insgesamt elf Forderungen des Frauenvolksbegehrens.
Der eigens dafür eingesetzte Unterausschuss zum Gleichbehandlungsausschuss im Parlament hat bis zur vergangenen Woche getagt.
Wie sehen die SPÖ-Frauen die Bilanz?
Mehr dazu von Josef Tollinger.
Die Frauenaktivisten sollen nicht immer mit dem Finger auf die SPÖ zeigen oder auf die Koalitionsregierung, meint Frauenministerin Barbara Brammer.
Das Interesse sollte vielmehr auf die Mehrheitsverhältnisse im Parlament gelenkt werden, wo schließlich auch die Gesetze gemacht werden.
Und die Mehrheitsverhältnisse im Parlament lassen eben keine größeren Sprünge nach vorne in der Frauenpolitik zu, meint Brammer.
Wenn Sie haben wollen, dass Frauenpolitik gemacht wird, dann müssen Sie sich die Programme der einzelnen Parteien anschauen.
Und es gibt kein Programm der Koalition, was die Frauenpolitik betrifft.
Wir trennen uns Welten und Meilen von den inhaltlichen Zugängen, was Frauen tatsächlich in der Gesellschaft heute wollen.
Da bei den anderen Parteien nichts weitergehe in der Frauenpolitik, will Brammer in den eigenen Reihen offensiv werden.
Eigene Frauenförderpläne für die SPÖ-regierten Ministerien stehen bereits kurz vor dem Abschluss.
Außerdem sollen alle Mandatare der SPÖ auch in den Landtagen stärker zur Brust genommen und in die Grundzüge der Frauenpolitik eingeführt werden.
Weitere Punkte am Brammer'schen Wunschzettel.
Rechtsanspruch auf Teilzeitkarenz und Teilzeitarbeit für Eltern, bis die Kinder zur Schule gehen.
Außerdem eine eigene Alterssicherung für alle Frauen ab 60.
Die Pensionslücke durch Hausarbeit und Notstandshilfe soll auch durch Beiträge der Männer gefüllt werden.
Ich denke, wenn die Frau zu Hause ist, freiwillig zu Hause ist und eben nicht in den Arbeitsmarkt hinein möchte, dann ist es eine Familienangelegenheit und nicht eine staatliche Angelegenheit, dann müssen diese Beiträge tatsächlich auch geleistet werden, allerdings nicht von Staats wegen, sondern vom Partner.
Zuletzt ein Appell an die Geduld der Frauen, denn es hat sich herausgestellt, dass Frauenpolitik das Bohren besonders harter Bretter bedeutet.
Ich denke, es würde den unmittelbar betroffenen Frauen sehr schwer zu erklären sein, auch die kleineren und nicht endgültigen Ziele auszulassen, weil die großen nicht erreichbar sind.
sagt Ministerin Prammer.
Ein Hinweis noch auf einige der weiteren Beiträge dieses Mittagsschonals.
Neues zur Causa-Bauskandal, die Wirtschaftsprognose der OECD, die Hürden für eine Nordirland-Lösung sowie eine Pressekonferenz mit Burgtheater-Chef Klaus Peimann.
Einige der Beiträge, die wir noch unterzubringen hoffen.
Der vor ein paar Wochen aufgeflogene Wiener Bauskandal könnte durchaus österreichweite Ausmaße annehmen.
Die Grünen vermuten aufgrund eigener Recherchen ein österreichisches, ein gesamtösterreichisches Baukartell.
So soll es Preisabsprachen nicht nur in Wien, sondern auch bei einem obersteirischen Vorhaben gegeben haben.
Schwere Vorwürfe richten die Grünen dabei an die Baufirma Terak Aztak.
Insbesondere kritisieren sie die Doppelfunktion einiger Aufsichtsratsmitglieder in diesen Unternehmen, die auch Funktionen in der Vergabefunktion der Stadt Wien ausüben.
Es berichtet Stefan May.
Bauskandal Wien nennt sich die Katarx-Liturgie der Grünen.
Fast täglich breiten sie neue Details ihrer Recherchen aus.
Begonnen hat es vor zwei Wochen mit dem Verdacht, die Schwächer der Baugesellschaft SBG habe bei öffentlichen Aufträgen Preisabsprachen und Bestechungen unternommen.
Demgegenüber bieten sich dem interessierten Betrachter heute zwei unterschiedliche Bilder derselben Hauptdarsteller.
Das Unverfängliche zuerst.
Ein sonnenüberflutertes Wiener Rathaus und davor eine Großbaustelle mit unzähligen Planken, auf denen der Name Terrag-Astag zu lesen ist.
Das andere, das hässliche Bild, zeichnet ein paar Häuser weiter Grün-Gemeinderat Peter Pilz.
Denn die zu drei Vierteln der in Wiener Verkehrsbetrieben gehörende Terrag-Astag soll Zentrum des Baukartells sein.
Demnach
steht die DERAG-Astag auf Platz 1 des Kartells mit knapp 16 Prozent.
Quote, das heißt Kartell internem Anspruch an Aufträge.
Die Nummer 2 ist die ALBAO mit knapp 10 Prozent, die Nummer 3 die UNIVERSALE mit etwa 9,3 Prozent.
Und dann geht es weiter über AB, STUAG, STRABAG, Felsinger, Bietl, Brausewetter und so weiter.
Die SPG und das nur zur
Bedeutung dessen, was wir jetzt mit der Terag Astag beginnen.
Die SPG ist Nummer 12 auf dieser Liste.
Deshalb fordern die Grünen die sofortige Suspendierung von Prokurist und Vorstand der Terag Astag.
Hinzu kommen pikante Doppelfunktionen.
In der Vergabekommission der Stadt Wien sitzen nicht nur Senatsräte und Oberstadtbaurete,
sondern auch der Büroleiter von Stadträtin Ederer und der Direktor der Wiener Lokalbahnen.
Und diese beiden sind laut Grün-Recherchen auch Mitglieder des Aufsichtsrats der Terrac-Astag.
Nicht nur das, ein weiteres Detail in der grünen Osterbotschaft in mehreren Lesungen.
Pilz legte heute ein Dokument vor, das auf Preisabsprachen bei einem Bauvorhaben in Mürzsteg in der Steiermark schließen lässt.
Darin bietet die Terrac-Astag einem anderen Unternehmen ein Prozent der Nettoangebotssumme an.
Es ist der erste konkrete Hinweis, dass das illegale Wiener Baukartell nur bedingt den Namen Wiener verdient und wir ab jetzt annehmen müssen, dass es sich zu einem Grad, den wir noch nicht abschätzen können, um ein österreichweites illegales Baukartell handeln dürfte.
Für die Grünen ist es keine Frage mehr, ob es ein Baukartell gibt, sondern wie groß es ist.
Es legen genügend Beweise vor, wer sich wann und wo zu Absprachen getroffen habe.
Bei einem weiteren Projekt in Schwechat etwa soll die Schwechater Baugesellschaft SBG die Preise kalkuliert und dann den anderen Mitbewerbern aus dem Kartell weitergereicht haben.
Diese sollen sich gar nicht mehr die Mühe gemacht haben, selbst zu kalkulieren, sondern gleich von vornherein teurer angeboten haben.
Die SBG erhielt den Auftrag.
Zumindest eine wirtschaftliche Arbeitsweise des Kartells konzedieren die Grünen.
Peter Pilz kritisiert auch das Vorgehen der Justiz.
Der Untersuchungsrichter in Korneuburg benötige dringend zusätzliches Personal, soll die ganze Sache nicht im Baustaub untergehen.
Außerdem besteht ja die Gefahr, dass die Angelegenheit in ihrem Teilbereich U-Bahn-Bau an die Wiener Justiz abgetreten werde.
Und das halten die Grünen für gefährlich.
Fortsetzung folgt, lassen Sie durchblicken.
Die Grünen orten einen österreichweiten Bauskandal.
Sie hörten dazu Stefan May.
12 Uhr und 40 Minuten.
Die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wird heute ihre Prognose über das Wachstum der Weltwirtschaft voraussichtlich abermals zurücknehmen.
Der Grund, die Asienkrise.
Bereits im Dezember hat die OECD die Wachstumsaussichten von 2,9 auf 2,5 Prozent reduziert.
Heute wird ein weiterer Zehntelprozentpunkt
Minus dazukommen.
Trotzdem, die Auswirkungen auf Österreich sind gering und Indonesien ist nun doch mit dem internationalen Währungsfonds einig geworden.
Herbert Huter.
Möglicherweise wird das Pulverfass Indonesien nun doch nicht explodieren, denn bei aller Härte der Bedingungen für den Milliardenkredit vom Währungsfonds, das Nötigste zum Überleben der Menschen, nämlich Reis- und Sojabohnen sowie Treibstoff, dürfen weiter vom Staat subventioniert werden.
Denn in den letzten Wochen waren gewalttätige Proteste und Plünderungen in Indonesien an der Tagesordnung.
Außerdem sollen kleinere und mittlere Unternehmen geschützt werden, öffentliche Aufträge sollen für Arbeit sorgen.
Die Gegenleistungen des umstrittenen Regimes Suharto für die umgerechnet 520 Milliarden Schilling nach monatelangem Zögern, eine strikte Geld- und Budgetpolitik und ein grundlegender Umbau des Bankensystems.
Wirtschaftswachstum daher Null.
Und die Experten von Währungsfonds und Weltbank werden der Regierung in Jakarta dabei sorgfältig auf die Finger schauen.
Indonesien, ein gravierender Fall von wirtschaftlicher asiatischer Grippe, die die OECD zu einem weiteren Zurückschrauben des weltweiten Wirtschaftswachstums auf nunmehr 2,4 Prozent veranlasst.
Dazu die Stagnation in Japan, wieder ein Rückschlag in Südkorea, alles dauert viel länger als angenommen.
Die Zusammenhänge zwischen zusammengebrochenen Aktienspekulationen und den Auswirkungen auf die Bevölkerung skizziert der Chef des Instituts für höhere Studien, Bernhard Felderer, so.
Wenn Sie solche Entwicklungen haben, dann sind die Aktieninhaber, und das sind häufig große Firmen, das sind häufig reiche Privatleute, nicht mehr bereit, so viel zu investieren, weil sie zunächst ihre Risikoeinstellung neu ändern müssen.
überlegen ob sie an gewissen Märkten nicht mehr investieren und so weiter und so weiter.
Dadurch ergibt sich natürlich aber auch ein realer Effekt, denn wenn weniger investiert wird, gibt es weniger Arbeitsplätze, es gibt daher weniger Nachfrage auf den Gütermärkten, damit gibt es wieder weniger Produktion von Konsumgütern und so weiter.
Trotz aller Globalisierung der Wirtschaft, Österreich ist nur sehr wenig von der Asienkrise betroffen.
Österreich liegt eigentlich im Schatten dieser Ereignisse.
Sie müssen sehen, die großen Verflechtungen mit Asien, das sind die USA,
Das sind einige europäische Länder, schon deutlich weniger als die USA, und wir werden davon nur wenig betroffen sein.
Es gibt natürlich einige direkt Betroffene, aber im Wesentlichen läuft die Betroffenheit Österreichs über indirekte Effekte.
Das heißt also beispielsweise der österreichische Zulieferer, der also an eine deutsche Firma liefert, und die hat Schwierigkeiten in Asien.
Also diese Art von indirektem Zusammenhang dominiert, was Österreich betrifft.
Und all das ist in den jüngsten Prognosen der Wirtschaftsforscher schon eingerechnet.
Es bleibt für Österreich bei 2,7 Prozent Wirtschaftswachstum für heuer und bei 3 Prozent für 1999.
Herbert Hutar hat berichtet.
Die Verhandlungen über eine Friedenslösung in Nordirland sind in der entscheidenden Phase.
Bis Donnerstag soll ein Abkommen ausgehandelt sein, das sowohl den protestantischen als auch den katholischen Vorstellungen Rechnung trägt.
Doch die Schwierigkeiten sind nach wie vor groß.
Die größte protestantische Partei hat den Kompromissvorschlag des US-Vermittlers George Mitchell gestern abgelehnt und in der vergangenen Nacht ist neuerlich ein Terroranschlag verübt worden.
Der britische Premierminister und sein Gegenüber aus der Republik Irland versuchen derzeit in Belfast das Abkommen zu retten.
Hartmut Fiedler dazu.
Die Spannung in der nordirischen Hauptstadt Belfast könnte nicht größer sein.
Hektisch wird zwischen allen Seiten verhandelt, jede der spärlichen Äußerungen der Beteiligten wird hin und her gewälzt.
Die gestrige Stellungnahme der Ulster Unionists, der größten protestantischen Partei in der Provinz, hat das Kopfzerbrechen noch verstärkt.
War die Ablehnung der Vermittlungsvorschläge nur Taktik oder bereitet Parteichef David Trimble den Abbruch der Verhandlungen vor?
Der britische Premierminister Tony Blair reiste noch gestern Abend nach Nordirland, um die protestantischen Unionisten auf Kurs zu bringen.
Blair räumte am Vormittag ein, dass es noch eine ganze Menge sehr schwieriger Fragen gebe.
Wichtig sei, dass alle in den Grundsätzen übereinstimmten und das auch klar sagten.
Näher ließ sich Blair nicht aus.
Diese Wortkargheit kennzeichnet derzeit alle Verhandlungsseiten.
Der Entwurf des Rahmenabkommens, das der ehemalige amerikanische Senator George Mitchell in monatelanger Kleinarbeit vorbereitet hat, wird geheim gehalten.
Vorzeitige Enthüllungen sollen die ohnehin heiklen Verhandlungen nicht stören, lautet die Devise.
Jede Partei hat eine in einer bestimmten Weise verschlüsselte Kopie des Entwurfs bekommen, damit im Fall einer gezielten Indiskretion jederzeit nachvollzogen werden kann, wer die Quelle ist.
Den Protestanten geht es nach wie vor um einen Punkt, nämlich die vorgesehenen gemeinsamen nordirisch-irischen Behörden.
Sie wollen nicht, dass diese Behörden, die zum Teil von der Republik Irland beschickt werden sollen, Vollmachten haben.
Aus ihrer Sicht wäre das eine schleichende Wiedervereinigung zwischen dem mehrheitlich protestantischen Nordirland und der überwiegend katholischen Bevölkerung der Republik im Süden.
Für die katholischen Parteien in Nordirland
sind aber starke grenzüberschreitende Behörden ein Muss.
An den Rändern beider konfessioneller Gruppen stehen nach wie vor extremistische Splittergruppen, die die Verhandlungen torpedieren wollen.
Der gestrige Mord an einem Protestanten in Derry hat das veranschaulicht.
Der Mann wurde vor den Augen seiner Familie niedergeschossen.
Zu dem Attentat bekannte sich eine Terrorgruppe, die sich von der irisch-republikanischen Armee abgespalten hat.
Sie ließ wissen, dass ihr Opfer das Mitglied einer protestantischen Terrorgruppe gewesen sei.
Doch die verhaltenen Kommentare der führenden Politiker auf beiden Seiten machen Hoffnung, dass vereinzelte Gewaltaktionen den Friedensprozess nicht mehr aufhalten können.
Drei Kugeln auf Rudi Dutschke, ein blutiges Attentat.
Wir haben genau gesehen, wer da geschossen hat.
Ach, Deutschland, deine Mörder.
Am Gründonnerstag 1968 fielen in Berlin drei Schüsse.
Das Opfer schrieb später an den Attentäter ins Gefängnis.
Lieber Josef Bachmann, du wolltest mich umbringen.
Warum haben die herrschenden Klicken dich bis heute zu diesem verdammten Leben verurteilt?
Warum bist du und mit dir die unterdrückten Massen unseres Volkes ausgebeutet worden?
Warum zerstören sie dir die Fantasie und jede Entwicklungsmöglichkeit?
Schieß nicht mehr auf uns.
Kämpfe für dich und deine Klasse.
Versuch nicht mehr, dich selbst umzubringen.
Rudi Dutschke, die 68er damals und heute.
Der ARD-Journalist Werner Hill war dabei, als Rudi Dutschke mit Ernst Bloch die Möglichkeit der Revolution in Deutschland diskutierte.
Und er erinnert sich heute, im Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Burgtheaterdirektor Klaus Paimann lud heute Vormittag zu einer Pressekonferenz, bei der er Details zum Spielplan der laufenden Saison seiner Vorletzten bekannt gab.
Paimann sparte aber auch nicht mit pointierten Aussagen zu aktuellen kulturpolitischen Fragen, etwa zur Bundestheaterreform.
Und er nahm zu seiner Zukunft an Berliner Ensemble Stellung, wohin er wahrscheinlich nach 1999 gehen wird, Gernot Zimmermann berichtet.
Wie man das von Klaus Peimanns Pressekonferenzen in seinem Direktionszimmer des Burgtheaters schon gewohnt ist, schwankten seine Aussagen heute zwischen Selbstlob und Attacke.
Wir haben mit dem gestrigen Tag fast 305.000 Besucher gehabt.
Und das ist eine Zahl, die man so richtig auf der Zunge zergehen lassen müsste.
Das Deutsche Theater in Berlin, das Berliner Ensemble und die Schaubühne zusammen schaffen in einer ganzen Spielzeit nicht so viele Besucher, wie wir sie schon bis Anfang April für unser Haus motivieren.
und von Agonie, die sie ja so gerne meinem Theater andichten und von Chaos und von Erschöpfung und von Planlosigkeit und was sie sich da alle immer wieder erneut ausdenken."
Sei keine Rede, so Peimann.
Mit einer Schlefsportstück-Inszenierung und George Taboris Endspiel habe man zwei Trümpfe in der Hand, die auch zum renommierten Berliner Theatertreffen heuer eingeladen sind.
Die Auslastung in beiden Häusern betrage 80 Prozent,
Das Casino am Schwarzenbergplatz sei mit Peimanns eigener Inszenierung von Edward II.
18 Mal ausverkauft gewesen.
Der solcher Art erfolgreiche Theaterdirektor macht sich dagegen ernstlich Sorgen über die Bundestheaterreform, die durch die Einwände der ÖVP vorerst ins Stocken geraten ist.
Also das ist wirklich bedauernswert, was diese Herren dort bieten.
Was nicht heißt, dass sich diese Reform, die jetzt entstehen soll,
loben möchte.
Es ist wieder so, dass praktisch Apparatschicks Beamte der mittleren Etage, die den Bundestheaterverband vor Jahrzehnten falsch erfunden haben, denselben jetzt zerschlagen.
Das sind ja nicht die Spezialisten, die dort reden.
Da sitzt ja nicht ein Herr Flimm oder ein Herr Peimann als Sachverständiger in einem solchen Gremium.
Das ist die mittlere Schicht des Finanzministers und Kunstministers.
die dort planen und diskutieren, sich wieder was ausdenken.
Jetzt metastasieren sie dieses Riesending vom Bundestheaterverband in vier oder dreieinhalb kleine Theaterverbände und das kommt natürlich teuer."
Teuer kamen dem Berliner Senat auch seine Verhandlungen mit Rolf Hochhuts Holzapfelstiftung.
Die besitzt ja die Immobilie Berliner Ensemble und der Senat musste diese erst zurückpachten, um Klaus Peimann als Direktor zu intronisieren.
Diese schwierige Rechtslage habe Peimanns scheinbar lange Verhandlungen bewirkt und nicht, wie kolportiert, hohe Budget- und Gagenforderungen, meinte Klaus Peimann heute.
Ich habe damit überhaupt nichts zu tun.
Ich habe eigentlich meine Verhandlungen, nachdem das klar war, erst einmal ausgesetzt für lange Zeit und verhandle jetzt tatsächlich
Ich weiß nicht, man würde politisch sagen, so zielführend, also auf ein Ziel hin, zu einer Entscheidung zu kommen.
Und wie die ausgeht, wird man vermutlich Ende April oder zu Beginn des Theatertreffens aus Berlin dann erfahren.
Aber die kommende Saison, die laufende Spielzeit, hat Klaus Peimann in Wien ja noch auszurichten.
Mit Frank Kastorf und Christoph Marthaler hat Peimann zwei der wichtigsten Namen des neuen deutschen Theaters zum ersten Mal ans Haus am Ring verpflichtet.
Kastorf wird drei Nestreustücke zu einem Abend unter dem Arbeitstitel Freiheit oder das gräuliche Fest mal zusammenfassen und Marthaler wird bekanntlich in Co-Produktion mit den Wiener Festwochen Offenbachs Pariser Leben inszenieren.
Sie hörten Gernot Zimmermann und ich gebe wieder weiter ins Nachrichtenstudio an Josef Enzlich-Natek.
Österreich.
In der Causa Grua sind gestern drei führende österreichische Bischöfe in Ruhm gewesen.
Papst Johannes Paul II.
empfing den Vorsitzenden der Bischofskonferenz Weber, den Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn und den Salzburger Erzbischof Eder.
Bei dem Gespräch ging es um die Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Kardinal Grua.
Der Papst hat die drei Bischöfe gebeten, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass die Belange von Kardinal Gruer allein in seiner Hand liegen.
Er werde eine Lösung suchen, die von Gerechtigkeit und Liebe getragen sei.
Neben der Causa Gruer waren auch die Lage der Kirche in Österreich und die Vollversammlung der Bischofskonferenz sowie der bevorstehende Papstbesuch im Juni Themen der Unterredung.
Die Grünen vermuten, dass sich in österreichischen Bundesmuseen von Nazis geraubtes jüdisches Eigentum befindet.
Bei 240 Kunstwerken lasse die im Werksverzeichnis dokumentierte Vorgeschichte viele Fragen offen.
Mit 240 parlamentarischen Anfragen zu jedem einzelnen Bild wollen die Grünen die Regierung zwingen, die Herkunft dieser Bilder zu klären.
Die Justizsprecherin der Grünen, Stoischitz, sagte, es sei besser, wenn die Republik Österreich von selbst handle und nicht auf Klagen oder auf kritische internationale Medienberichte warte.
Handelt es sich tatsächlich um unrechtmäßig erworbene Kunstwerke, wollen die Grünen das Schadenersatzrecht angewendet sehen.
Die Zahl der Notstandshilfebezieher ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen, und zwar um drei Prozent.
1997 bezogen rund 212.000 Menschen Notstandshilfe.
Für Langzeitarbeitslose wird es immer schwieriger, eine Beschäftigung zu finden.
Notstandshilfe bekommen Menschen, die länger als sechs Monate arbeitslos sind.
Nordirland.
Der britische Premierminister Blair will mit äußerster Anstrengung versuchen, fristgerecht bis morgen ein Friedensabkommen für Nordirland zu erreichen.
Vor einer neuen Runde von Einzelgesprächen mit den Parteien der irischen und der britischen Nationalisten sagte er, dass es noch einige deutliche Probleme gebe.
Das Friedensabkommen muss bis morgen fertiggestellt sein, damit am 22.
Mai die Volksbefragungen dazu in Nordirland sowie in der Republik Irland abgehalten werden können.
Die Verhandlungen werden von einem neuen Terroranschlag überschattet.
In der Nacht auf heute wurden in Derry ein Mitglied einer protestantischen Extremistengruppe erschossen.
Zu dem Anschlag bekannte sich eine Splittergruppe der IRA.
Einen weiteren Rückschlag haben die Friedensverhandlungen durch die größte protestantische Partei Nordirlands, die Ulster Unionists, erlitten.
Diese pro-britische Partei lehnte den vom amerikanischen Verhandlungsleiter George Mitchell vorgelegten Entwurf als unannehmbar ab.
Deutschland.
Das größte Industrieunternehmen Deutschlands, die Daimler-Benz AG, hat heute ein hervorragendes Ergebnis für 1997 präsentiert, von dem auch Österreich profitiert.
Mercedes hat seine Einkäufe in Österreich um ein Drittel auf 7,1 Milliarden Schilling erhöht.
Das Wetter, zumindest zeitweise sonnig, allerdings vor allem im Bergland sowie südlich der Alpen einzelne Regenschauer.
Der Wind lässt nach.
Die Temperaturen steigen auf Werte zwischen 10 und 18 Grad.
Und das war das Mittagsjournal vom 8.
April.
Der gute Ton stammte von Gabi Nell, die souveräne Regie von Hans Christian Scheidt.
Und als ihr Begleiter durch die Sendung verabschiedet sich Udo Bachmeier.