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Mittagsjournal.
Herr Löw, und das sind unsere wichtigsten Themen.
Natürlich der schwere Vergeltungsschlag von UNO und NATO gegen die bosnischen Serben nach dem Blutbad von Sarah Jevovor gestern.
Wir fassen die neuesten Meldungen zusammen und erwarten unter anderem Berichte aus der NATO-Zentrale in Brüssel, aus Moskau und aus der serbischen Hauptstadt Belgrad.
Ein weiteres Auslandsthema, wenn uns die Zeit dafür bleibt, die Weltfrauenkonferenz in Peking.
In ihrem Vorfeld beginnt heute die Tagung nichtstaatlicher Frauenorganisationen.
Aus dem Inland Rücktritt von Johanna Donaul als SP-Frauenchefin und stellvertretende Parteivorsitzende.
Karrieresprung für Caritas-Direktor Helmut Schüller.
Er wird Generalvikar des designierten neuen Wiener Erzbischofs Schönborn.
Und ein neuer Scheidungsrekord in Österreich.
Außerdem ein echter Kunstkrimi im Kloster.
Es geht um Dürer-Fälschungen im Oberösterreichischen Stift Lambach.
Und Gerard Mortiers Programm für die nächsten Salzburger Festspiele.
Bei uns als erstes auf dem Programm der Nachrichtenüberblick, zusammengestellt von Edgard Halder, gelesen von Josef Wenstrich-Natek.
Bosnien-Herzegowina.
Die NATO beantwortet den serbischen Artilleriebeschuss von Sarajevo jetzt mit massiven Luftangriffen.
Der Einsatz von etwa 60 Kampfflugzeugen begann heute um 2 Uhr früh und wurde in zwei Angriffswellen vorgetragen.
Die dritte Angriffswelle wurde am Vormittag gestartet.
Sie ist noch im Gange.
Eingriffsziele sind Artillerie- und Radarstellungen, Munitionsfabriken und Depots sowie Kommunikationseinrichtungen der bosnischen Serben, und zwar im Raum Sarajevo, aber auch in Tuzla und Gorazde.
Soweit sich bisher abschätzen lässt, dürften die Bombardements große Zerstörungen eingerichtet haben.
In der Umgebung Sarajevos waren gewaltige Explosionen zu hören.
Ein Korrespondent aus Belgrad berichtete von vielen Opfern.
An den Angriffen gegen die Serben beteiligen sich auch die britischen und die französischen Einheiten der schnellen Eingreiftruppe.
Verluste auf NATO-Seite gab es bisher keine.
Die Serben beantworteten die NATO-Luftangriffe mit einem neuerlichen Artilleriebeschuss der Altstadt von Sarajevo.
Über zivile Opfer ist nichts bekannt.
Die Bevölkerung wurde über Rundfunk aufgefordert, die Häuser nicht zu verlassen.
Auch Bodenluftraketen werden von den Serben eingesetzt.
Der UNO-Sonderbeauftragte Akashi sagte, die Luftangriffe seien nach dem verheerenden Artillerieangriff der Serben auf Sarajevo am Montag vollkommen angemessen.
Ähnlich hatte sich zuvor der amerikanische Präsident Clinton geäußert.
Kein offizieller Kommentar zu dem bisher massivsten Lufteinsatz der NATO seit ihrer Gründung im Jahre 1949 liegt bisher von Seiten der Führung der bosnischen Serben vor.
Auch Russland hat noch nicht reagiert.
Der bosnische Ministerpräsident Silajic begrüßte die NATO-Angriffe und bezeichnete sie als bisher größten Schritt zum Frieden.
Auch mehrere westliche Politiker reagierten positiv auf das entschlossene Vorgehen der NATO.
Vereinte Nationen, der UNO-Sicherheitsrat hat dem weitgehenden Abzug der UNO-Truppen aus Kroatien zugestimmt.
Sie zieht damit die Konsequenzen aus der veränderten Situation, die durch die Rückeroberung der bisher serbisch kontrollierten Gebiete in Jakaina durch die kroatische Armee entstanden ist.
Es verbleiben lediglich zwei UNO-Bataillone in Ostslawonien, dem einzigen noch serbisch kontrollierten Gebiet Kroatiens.
Georgien.
Über die Kaukasusrepublik wird möglicherweise der Ausnahmezustand verhängt.
Dem Parlament in Tivlis liegt eine Empfehlung der Regierung vor.
Sie ist die Reaktion auf den gestrigen fehlgeschlagenen Mordanschlag auf Präsident Shevardnadze.
Die Regierung hat ihre Entschlossenheit im Kampf gegen den Terrorismus bekräftigt.
Der Sicherheitsschiff Georgiens kündigte Festnahmen im Zusammenhang mit dem gestrigen Anschlag an.
Österreich.
Helmut Schüller wird Generalvikar der Erzdiözese Wien.
Der amtierende Direktor der Caritas Wien wird sein neues Amt am 14.
September übernehmen, also an jenem Tag, an dem Christoph Schönborn Hans Hermann Gruer als Erzbischof von Wien ablöst.
Im Verlauf einer mehrmonatigen Übergangsphase wird Schüller die Leitung der Caritas Wien abgeben.
Wer diese Funktion übernimmt, ist noch nicht entschieden.
Die Zahl der Ehescheidungen in Österreich nimmt weiterhin zu.
1994 wurden knapp 17.000 Ehen in Österreich geschieden, das sind mehr als 35 Prozent aller Eheschließungen.
Im Jahr zuvor lag die Scheidungsrate bei knapp unter 34 Prozent.
Die Zahl der Scheidungen nahm zwischen 1993 und 1994 mit Ausnahme vor Adelbergs in allen Bundesländern zu.
Die meisten Ehen werden nach wie vor in Wien geschieden.
Deutschland Die Gehaltsverhandlungen für die etwa 100.000 Beschäftigten in den westdeutschen VW-Werken sind heute früh in Hannover wieder aufgenommen worden.
Einer der Hauptstreitpunkte zwischen der Konzernleitung und der IG Metall ist die Arbeitsplatzgarantie.
Die Gewerkschaft fordert aus seiner langfristigen Beschäftigungssicherung sechs Prozent mehr Gehalt.
In der Frage der von VW geforderten Samstagarbeit ohne Zuschläge sind sich beide Seiten etwas näher gekommen.
Ein Kurzschluss in einem Kraftwerk hat heute früh den Bahnverkehr in ganz Bayern sowie in Teilen Thüringens und Niedersachsens lahmgelegt.
Alle Züge standen still, hunderttausende Reisende saßen fest.
Sie mussten Verspätungen von bis zu eineinhalb Stunden hinnehmen.
Es war dies flächenmäßig der bisher größte Stromausfall in Deutschland.
So, jetzt die Nachrichten und nach dem Nachrichtenüberblick der Blick aufs Wetter.
Frage an Jörg Stieber, soll man die Ski ausmotten?
Ja, die Ski wären sicherlich notwendig, wenn man ins Gebirge wollte.
Immerhin liegen am Galzig 50 cm Schnee am Hahnenkamm und auf der Schmiedenhöhe 45 cm.
Am Sonnblick hat es in den beiden vergangenen Tagen sogar über einen Meter geschneit.
Aber ich glaube, die Lifte sind noch nicht in Betrieb.
Abgesehen davon sollte man die Berge bei diesem Wetter natürlich meiden.
Nicht nur Schnee, auch Regen gibt es vielerorts mehr als genug.
In Lofa etwa hat es seit Sonntagabend über 120 Liter pro Quadratmeter geregnet, in Salzburg 75, in Wien 37.
Und das viel zu kühle und teilweise regnerische Wetter dauert vorerst an, denn jetzt entwickelt sich auch noch ein mächtiges Tief über Polen.
Nun zu den aktuellen Meldungen.
Wien leichter Regenschauer 11°, Eisenstadt bedeckt 11°, St.
Pölten Regen 10°, Linz stark bewölkt 13°, Salzburg leichter Regenschauer 9°, Innsbruck leichter Regen 7°, Pregens bedeckt 9°, Graz wolkig 15° und Klagenfurt stark bewölkt 16°.
Auch heute Nachmittag regnet es zeitweise, vor allem im Bergland.
Schnee fällt mit unter bis 1200 Meter herab.
Auch einzelne Gewitter sind wieder mit dabei.
Zwischendurch können die Wolken zwar ein wenig auflockern, zeitweise sonnig ist es aber nur in Kärnten.
Die Temperaturen erreichen meist 8 bis 15 Grad, da und dort bleibt es sogar noch kälter.
In Bad Aussee und in Radstadt etwa hat es derzeit nur 4 Grad.
Im Süden hingegen steigen die Temperaturen noch bis 18 Grad.
In der Nacht nichts Neues, etwas Regen weiterhin besonders an der Alpennachtseite und wieder sehr frisch.
Die Tiefstwerte liegen zwischen 3 und 10 Grad.
Und auch morgen Donnerstag ändert sich nicht viel.
Immer noch ziehen von Nordwesten Wolken heran und mit innen kommen weitere Regenschauer.
Vom Tiroler Unterlands bis zu den niederösterreichischen Voralpen kann es auch länger regnen.
Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1300 und 1600 Meter Höhe.
Ab und zu lockern die Wolken ein wenig auf, trocken und zeitweise sonnig wird es aber erneut nur im Süden sein.
Im Donauraum und auf den Bergen bleibt der Nordwestwind lebhaft, die Temperaturen erreichen 9 bis 16 Grad im Süden ein bisschen mehr, in 2000 Metern hat es minus 1 Grad.
Und am Freitag regnet es dann vor allem in Ostösterreich bei Temperaturen um 12 Grad, dazu wird es stürmisch.
Nach Westen hin wird der Regen seltener und in Vorarlberg, Tirol und Kärnten scheint zeitweise die Sonne.
Behöchst werden zwischen 14 und 19 Grad.
Auch auf den Bergen wird es langsam etwas wärmer.
Neun Minuten nach zwölf ist es gleich.
Einstieg und Schwerpunkt für unsere politische Berichterstattung heute Mittag der massive Vergeltungsschlag von UNO und NATO gegen die bosnischen Serben.
Nicht nur in Sarajevo, sondern auch bei den UNO-Schutzzonen Guaraste und Tuzla.
Die bosnischen Serben hatten den Bogen eindeutig überspannt, zuletzt mit dem Massaker in Sarajevo, wo am Montag mit einem Artillerieschlag 37 Menschen starben.
Und das hat den bisher größten Kampfeinsatz der NATO seit ihrer Gründung provoziert.
Hartmut Fiedler fasst zusammen.
In drei Wellen hat die NATO bisher Angriffe gegen Stellungen der bosnischen Serben geflogen.
Kurz nach zwei Uhr früh flogen die ersten Maschinen, bei Tagesanbruch folgte ein zweiter Angriff und wenig nach neun Uhr Vormittag wurde der bisher letzte gemeldet.
An die 60 Flugzeuge dürften beteiligt gewesen sein.
Die Maschinen kamen sowohl von den NATO-Stützpunkten in Italien als auch vom amerikanischen Flugzeugträger Roosevelt.
Eingebunden waren auch die Verbände der schnellen Eingreiftruppe, die schon vor Wochen mit schwerer Artillerie Position auf dem Berg Igman im Südwesten Sarajevos bezogen hatten.
UNO und NATO halten bisher allerdings noch viele Informationen zurück.
Die Luftschläge sind offenbar noch nicht abgeschlossen.
Der UNO-Sprecher in Sarajevo gibt sich dementsprechend kurz angebunden, wenn es um Einzelheiten der Militäroperation geht.
All I can tell you is that the operation is ongoing and will continue.
bis in der Meinung von NATO und den Vereinigten Nationen die Bedrohung der zivilen Bevölkerung
Alles, sagt UNO-Sprecher Alexander Ivanko, was er vorläufig sagen können sei, dass die Operation weitergehe, bis die Bedrohung für die Zivilbevölkerung in Sarajevo beseitigt sei.
Auch die genauen Ziele der Angriffe nennt er nicht.
Die Meldungen, dass die NATO auch serbische Stellungen in der Nähe von Tuzla, Mostar und Gorazde angegriffen hätten, will er nicht offiziell bestätigen.
Nur so viel.
Die NATO und die zur UNO-Schutztruppe gehörende schnelle Eingreiftruppe griffen an und das bedeute überall in Bosnien.
Die NATO und die Rapid Reaction Force, die Teil von UNPROFOR sind, haben Angriff auf bosnische Positionen in Bosnien geführt.
Das Hauptziel der Angriffe ist dennoch klar.
Die Kampfflugzeuge der NATO haben vor allem Artilleriepositionen, Flugabwehreinrichtungen, Kommunikationsverbindungen und Munitionsdepots rund um Sarajevo bombardiert.
Wie groß der Schaden ist, ob serbische Stellungen ausgeschaltet worden sind, bleibt vorläufig unklar.
Laut inoffiziellen Angaben der Serben ist viel zerstört worden und auch Menschen sind ums Leben gekommen.
Nach den ersten Luftangriffen begannen die Serben in die Innenstadt von Sarajevo zu schießen.
Lange sollte das Artilleriefeuer allerdings nicht dauern.
Alexander Ivanko.
Einige Granaten schlugen um etwa sechs Uhr früh ein.
Wir konnten die Feuerstellungen aber schnell lokalisieren und die schnelle Eingreiftruppe griff diese Stellungen an.
Seither wurde von dort nicht mehr geschossen.
Die bosnische Regierung, die seit Montag seit dem blutigen Granatenangriff der Serben gegen den Markt in Sarajevo einen Gegenschlag der NATO gefordert hat, äußerte Befriedigung über die heutige Intervention.
Ministerpräsident Sileicic meinte, die Glaubwürdigkeit der internationalen Staatengemeinschaft sei nunmehr wiederhergestellt.
Eine offizielle Stellungnahme der Serben liegt bisher nicht vor.
In ihrem Rundfunk in Bosnien hieß es, der Angriff sei ein verbrecherischer Akt gegen Zivilisten.
Die Auswirkungen auf den Friedensprozess lassen sich einstweilen nicht abschätzen.
Präsident Clinton meinte, er glaube nicht, dass die jetzige Operation der amerikanischen Initiative einen Abbruch tun werde.
Die Bemühungen gingen weiter.
Auch UNO-Sprecher Alexander Ivankus sieht darin keinen Widerspruch.
Der Zweck der Militäroperation ist, zu einer politischen Lösung beizutragen und den Serben zu zeigen, dass nur politische Mittel einen Weg aus dieser Tragödie weisen, nicht militärische.
Nach den gestrigen Beratungen der Kontaktgruppe in Paris will der stellvertretende amerikanische Außenminister Holbrooke heute ins ehemalige Jugoslawien reisen, um die Konfliktgegner für den Friedensplan seiner Regierung zu gewinnen.
Kroatien und die bosnische Regierung haben bereits Unterstützung signalisiert und auch die serbische Regierung, der es um die Aufhebung der internationalen Sanktionen geht, scheint bereit, zuzustimmen.
Der große Unsicherheitsfaktor bleiben aber die bosnischen Serben, auch nach den heutigen Angriffen der NATO.
Hartmut Fiedler.
Zurück noch einmal zur Operation selbst.
Wie man in der Europazentrale der NATO den Großeinsatz sieht und was da weiter geplant ist, das hat für uns in Brüssel Dieter Bornemann recherchiert.
NATO-Generalsekretär Willi Klaas bestätigte heute früh den Luftangriff.
Ziel des NATO-Schlages war es, die Bedrohung Sarajevos durch die Serben zu beenden und vor einem weiteren Angriff auf die UNO-Schutzzonen zu warnen.
Trotz der Luftangriffe steht die NATO weiterhin auf dem Standpunkt, dass der Friedensprozess durch diplomatische Verhandlungen weitergehen soll und nicht durch Luftangriffe.
NATO-Sprecher François Leblevenec sagte über das Ziel der Aktion
Das Ziel ist es, die Bedrohung von Sarajevo zu vermindern und vor weiteren Angriffen auf Sarajevo und andere Schutzzonen abzuschalten.
Und wir hoffen, dass diese Aktion den bosnischen Serben auch die Sinnlosigkeit weiterer militärischer Gewalt zeigen wird.
Es geht darum, alle Kriegsparteien von der Entschlossenheit der internationalen Gemeinschaft, ihre Ziele durchzusetzen, zu überzeugen.
Ansonsten ist man im NATO-Hauptquartier hier in Brüssel sehr zurückhaltend.
Offensichtlich gibt es noch Beratungen darüber, wie die NATO sich in den nächsten Stunden und Tagen verhalten soll.
Es wird aber nicht ausgeschlossen, dass es in nächster Zeit weitere NATO-Angriffe geben könnte.
Denn derzeit führt die NATO mit den Vereinten Nationen Gespräche darüber, ob und wenn ja, wann und wo es zu weiteren Luftangriffen kommen soll.
Wichtigstes Ziel dabei ist die Zerstörung der serbischen Artillerie.
Als Grundlage für den Angriff von heute Nacht dient der NATO-Beschluss vom 1.
August.
Vor knapp vier Wochen haben die NATO-Botschafter in Brüssel beschlossen, die Moslem-Inklave Gorazde und auch die anderen UNO-Schutzzonen durch die Luftstreitkräfte der Allianz abzusichern.
Beim NATO-Angriff heute Nacht war auch die schnelle Eingreiftruppe beteiligt.
Sie hat die Luftangriffe auf die Stellungen der bosnischen Serben unterstützt.
Nach Spekulationen könnte die schnelle Eingreiftruppe, die vor allem aus Franzosen und Briten besteht, vor allem auf Gegenangriffe der bosnischen Serben geantwortet haben.
Beim Luftangriff selbst waren 60 NATO-Flugzeuge im Einsatz.
Insgesamt kann die NATO auf ein Reservoir von mehr als 200 Kampfflugzeugen zurückgreifen.
Bisher hat es bereits mehr als 10 NATO-Luftangriffe gegeben.
Der letzte war am 25. und 26.
Mai, als ein NATO-Bomber ein serbisches Munitionsdepot in Pale bombardiert hat.
Das war damals ein Vergeltungsschlag für den Beschuss von Städten unter UN-Schutz.
Bei den Überlegungen des Westens über ein militärisches Eingreifen am Balkan spielte stets die traditionell serbenfreundliche Position Russlands eine wichtige Rolle, auch wenn bisher Moskau die entsprechenden UNO-Beschlüsse ja mitgetragen hat.
Frage an Georg Dox in Moskau, wie reagiert Russland jetzt auf die massiven NATO-Attacken?
Russland lässt sich mit einer offiziellen Stellungnahme Zeit.
Am Nachmittag erst soll die Haltung Moskaus veröffentlicht werden.
Die zögerliche Reaktion hat ihren Grund vielleicht darin, dass heute Vormittag in Moskau der russische Sicherheitsrat tagt, der zwar offiziell wegen der Tschetschenien-Krise zusammentritt, in dem aber sicher auch Bosnien auf der Tagesordnung steht.
Außenminister Koserev hat für diese Sitzung seinen Urlaub unterbrochen und ist nach Moskau zurückgekehrt.
Die russische Position nach dem NATO-Schlag ist allerdings kompliziert genug.
Man möchte in dieser ernsten Situation die westlichen Partner nicht verprellen und muss doch gleichzeitig der pro-serbischen Stimmung im Lande Rechnung tragen.
Russland hat jeder Gewaltlösung erst vor kurzem eine Absage erteilt, gleichzeitig aber im Rahmen der brosnianischen Kontaktgruppe für einen Vergeltungsschlag votiert.
Ein Widerspruch, der die Unsicherheit der russischen Haltung treffend charakterisiert.
Man kann nicht die Meinung der Weltöffentlichkeit ignorieren,
wurde heute eine nicht näher definierte Auskunftsperson im Kreml zitiert.
Ein Indiz dafür, dass Moskau offenbar nicht auf Konfrontationskurs schaltet.
Offenbar wird derzeit eine Formel gesucht, die Russland erlaubt, in kritische Distanz zum NATO-Schlag zu gehen, die serbenfreundliche Öffentlichkeit nicht allzu sehr aufzubringen und doch gleichzeitig dem Westen zu signalisieren, dass man Verständnis hat.
Ein diplomatisches Meisterstück ist verlangt und das
Georg Doxt aus Moskau.
Wie steht nun der große serbische Bruder in Belgrad, dem Militärschlag der internationalen Gemeinschaft gegen die bosnischen Serben gegenüber?
Das serbische Mutterland sozusagen hatte ja schon auf viel Verrufe der Serben in der kroatischen Kraina nicht reagiert, als Tudjmans Armee dieses Gebiet zurückeroberte.
Wird es sich Milošević jetzt in irgendeiner Form mit der NATO anlegen?
Karacic war gut beraten und hat die Warnungen diesmal ernst genommen.
Kurz bevor die ersten NATO-Einsätze gegen serbische Stellungen geflogen wurden, machte er sich auf den Weg nach Belgrad.
Der serbische Präsident Milosevic hatte ihn herbestellt.
Er soll den Verhandlungen mit Richard Holbrooke, dem amerikanischen Vize-Außenminister, beigezogen werden.
Milosevic verlangt von Karacic, dass dieser vor der amerikanischen Delegation seine Zustimmung zum Friedensplan ausspricht.
und nicht nur in einem persönlichen Brief an Ex-Präsidenten Jimmy Carter.
Holbrooke kommt zum zweiten Mal mit Milosevic zusammen und er hat einen großen Koffer im Gepäck, den amerikanischen Friedensplan.
Dieser geht von einer gegenseitigen Anerkennung Rest-Jugoslawiens, Bosniens und Kroatiens aus.
Bosnien soll als Einheit bestehen bleiben,
Der serbische und der koatisch-muslimische Teil sollen die Möglichkeit der konfederalen Anbindung an Serbien bzw.
Kroatien erhalten.
Die bosnischen Serben müssten rund 20% des eroberten Territoriums aufgeben, werden aber durch großzügigen Gebietsaustausch entschädigt.
Soweit waren die serbisch-amerikanischen Verhandlungen schon gediehen.
Drei Stolpersteine liegen aber noch am Weg.
Milosevic muss die paale Führung dazu bringen, von sich aus den Plan zu akzeptieren.
Das Schicksal Ostslawoniens, des letzten von Serben gehaltenen Teils der Karina, ist noch nicht ausverhandelt und als letzter Streitpunkt bleiben die UNO-Sanktionen gegen Rest-Jugoslawien.
Milošević will die restlose Abschaffung und eine Garantie gegen ihre Wiedereinführung.
Die Kontaktgruppe ist darüber noch gespalten.
Von der amerikanischen Initiative ist nur so viel bekannt, dass die vollständige Aufhebung der Sanktionen nicht mehr ausgeschlossen ist.
Aus Belgrad, Veronika Seyer
Nach der Haltung Österreichs zum NATO-Schlag gegen die bosnischen Serben hat Fritz Pesata am Rande des Europäischen Forums im Alpbach Außenminister Schüssel gefragt.
Herr Außenminister Dr. Schüssel, seit Stunden bombardieren Flugzeuge und Panzer serbische Stellungen rund um Sarajevo.
Was ist die Stellungnahme des österreichischen Außenministers?
Unterstützen Sie diese Aktion der NATO?
Selbstverständlich.
Es ist ja die Antwort auf Bombardements von bosnischen Serben auf Sarajevo.
Dieser unglaubliche, grausame Akt, dieses Massaker auf dem Marktplatz, bei dem dutzende unschuldige Menschen gestorben sind.
wurde untersucht von der UNO, es wurde eindeutig klargestellt, dass die bosnischen Serben dafür verantwortlich sind und jetzt wird geantwortet.
Und ich glaube, das ist auch die einzig mögliche Antwort.
Frieden ist erst dann möglich, wenn der Aggressor merkt, dass sich seine Aggression nicht auszahlt.
Ist es nicht eigentlich zynisch, dass es erst des Todes von 37 Zivilisten in Sarajevo bedurft hat, dass die NATO jetzt endlich Ernst macht?
Selbstverständlich, nur ist es hoch an der Zeit, dass dem Aggressor entgegengetreten wird und das erfolgt jetzt.
Und ich glaube, es kann nur vorbehaltlos von jedem Mitglied der Europäischen Union, von jedem Mitglied der Europäischen Völkergemeinschaft und der Vereinten Nationen das Recht eines Volkes auf sein integrales Territorium unterstützt werden.
Und nachdem die UNO den Schutz dieser Zone übernommen hat und garantiert, muss sie eben handeln.
glaube ich, der Inhalt dieser Garantie.
Gehen Sie davon aus, dass Ihre Haltung hinsichtlich der Attacke der NATO die Meinung der gesamten österreichischen Bundesregierung, also auch des Koalitionspartners ist?
Den müssen Sie fragen.
Ich bin der Außenminister und bin daher für die Außenpolitik Österreichs verantwortlich, allein verantwortlich.
Und ich sage das, was aus meiner Sicht zu sagen ist, aber ich bin sicher, dass das eigentlich auch von allen anderen ganz ähnlich gesehen werden muss.
Es ist die einzig mögliche Antwort, sagt Außenminister Schüssel zu den NATO-Angriffen.
Es musste getan werden.
Das war der erste Kommentar des amerikanischen Präsidenten Clinton zum Vorgehen der NATO.
Und das ist der bisher größte Schritt zum Frieden, hat Bosniens Ministerpräsident Sileicic gesagt.
Ich habe kurz vor der Sendung einen ausgewiesenen Balkan-Experten, Wolf Olschlis, vom Kölner Institut für Ostwissenschaftliche und Internationale Studien gefragt.
Stimmt das?
Ist dieser massive Militärschlag der große Schritt zum Frieden?
Voll und ganz.
Und zwar bei beiden Herren, selbst wenn
die Ausführungen von Harris Szilagic, dem Ministerpräsidenten, etwas grotesk klingen.
Wie kann ein so massiver Militärschlag ein Schritt zum Frieden sein?
Aber in Kenntnis der
Verhältnisse vor Ort kann es das nur sein, denn zu lange und zu ausführlich, zu hinterhältig auch ist die internationale Gemeinschaft von den Paranoikern in Pale, Karacic, Mladic und die anderen hinters Licht geführt worden.
Es sieht so aus, dass es wirklich nur noch das eine Mittel gibt, wie
an einen Friedenstisch zu bombardieren und das ist jetzt geschehen.
Der Sieg der Muslime stand nie in Frage, aber mit der jetzigen massiven Unterstützung des Westens, die ja weitergehen wird, die Aufhebung des Waffenembargos steht vor der Tür, wird ihr Sieg schneller und Verlust ärmer eintreten.
Und sicher ist ja auch das Zweite, dass die Herren in Pali jetzt wirklich allein dastehen.
Niemand fragt sie mehr.
Recht selbst von Belgrad sind sie vergessen.
Das heißt aber, dieser große Schlag jetzt der NATO ist eigentlich geführt gegen ein bereits brüchiges Kartenhaus.
So kann man es sagen, aber schauen Sie, was sollte die NATO, was sollte Clinton tun?
Da wird gleichzeitig verkündet ein Sieben-Punkte-Plan, ein Friedensplan, der im Wesentlichen ein wenig modifizierter Kontaktgruppenplan der alten Art ist, also 49 zu 51 Prozent Aufteilung mit einigen Konzessionen an die Serben noch dabei.
Plus massive militärische Unterstützungszusagen an die bosnische Regierungsarmee.
Das war der Stand bis Sonntag.
Am Montag erfolgte das Massaker in Sarajevo, der Beschuss mit den 30 und mehr Toten.
Und das Ganze musste sich natürlich in Brüssel und Washington und sonst wo so ausnehmen, als sei die NATO wieder einmal vorgeführt worden.
Wir verkünden eine Drohung, niemand nimmt sie ernst, im Gegenteil, man schießt jetzt erst recht.
Die Glaubwürdigkeit der NATO, die ja schon bis zur Unkenntlichkeit geschädigt war, stand jetzt wirklich auf dem Spiel und ein nicht genannter NATO-Offizieller hat heute Morgen noch gesagt, es war unsere letzte Chance.
Herr Oschlies, wie soll es jetzt weitergehen?
Es wird so weitergehen, wie es jetzt schon in sehr klaren Umrissen erkennbar ist, nämlich auf beiden Seiten kommt man sich näher.
Im Westen sieht man ein, dass die einzige Gruppe in diesem Krieg, deren Kriegsziele mit westlichen Werteinteressen, auf dem Balkan andere Interessen gibt es nicht.
Identisch sind die bosnischen Muslime.
sind, die für ein integrales Bosnien-Herzegowina als Heimstätte dreier konstitutiver Völker, Serben, Kroaten, Muslime kämpfen.
Ihr Sieg steht außer Frage.
Er wird durch die massive militärische Hilfe des Westens, die durch ein demnächstiges Aufheben des Waffenembargos abgerundet wird,
Durch all dies wird dieser Sieg beschleunigt und Verlust ärmer gemacht.
Das ist die Perspektive des Westens.
Die Perspektive der bosnischen Regierungsarmee ist, sie wird es verhindern, dass die Menschen in Bosnien-Herzegowina einen vierten Kriegswinter erleiden müssen.
Der Krieg ist noch nicht zu Ende, aber sein Ende rückt näher.
Wir wissen heute, wo die wahren Kräfte liegen, nämlich auf Seiten der Regierungsarmee.
Wir wissen, dass die Serben geschlagen, ein desolater Haufen, zwar noch hochgerüstet, aber immer weniger fähig, diese Waffen auch einzusetzen sind.
Lassen Sie mich das zum Schluss sagen.
Die ganzen Ereignisse der letzten vier Wochen in der Krajina, in Bosnien-Herzegowina, die Reaktion von Milošević und des offiziellen Belgrad hat uns gezeigt, dass es die vielbeschworenen großserbischen Pläne und Absichten nicht gibt, nie gegeben hat.
meint Wolf Oschlies vom Kölner Institut für Ostwissenschaftliche Studien.
Und damit schließen wir die Information über die laufenden NATO-Angriffe gegen die bosnischen Serben und wir kommen zu Inlandsthemen.
Johanna Donal, SPÖ-Frauenvorsitzende und Parteivorsitzende, Stellvertreterin, tritt zurück.
Sie will mit diesem Schritt nicht zuletzt Frauenministerin Helga Konrad mehr Kompetenzen zuerkennen.
Mehr über ihre Beweggründe, alle ihre Ämter zurückzulegen, sagt ihr sie heute in einer Pressekonferenz.
Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich dem Leitungsgremium der SPÖ-Frauen, also dem Bundesfrauenkomitee, heute mitteilen werde, dass ich nicht mehr als Vorsitzende kandidiere und auch empfehlen werde, Helga Konrad als meine Nachfolgerin, als Vorsitzende, dem Wahlkomitee vorzuschlagen, vom Bundesfrauenkomitee.
Das bedeutet auch, dass ich beabsichtige, mich aus den Leitungsgremien der Partei, der Gesamtpartei, also das heißt als stellvertretende Parteivorsitzende und auch als gewähltes Präsidiums- und Vorstandsmitglied zurückzuziehen bzw.
nicht mehr zu kandidieren.
Fast ein Vierteljahrhundert in der Frauenpolitik sei genug, meinte Johanna Donal heute bei einer Pressekonferenz anlässlich der bevorstehenden SPÖ-Bundesfrauenkonferenz.
Fast 16 Jahre hätte sie auf Ebene der Bundesregierung Politik gemacht, jetzt wolle sie sich nicht an den üblichen Diskussionen beteiligen, bei denen, wie sie meint, die Alten über die Jungen herziehen und umgekehrt.
Sie wolle den reichen Schatz ihrer Erfahrungen mit einer gewissen Distanz auswerten.
Auch wenn sie es sicher bedauern werde, sich nirgends mehr einmischen zu können, so Donald.
Auf die Frage, ob sie angesichts der schwindenden Mitglieder der SPÖ das sinkende Schiff verlasse, meint die ehemalige Frauenministerin.
der Illusion oder der Freude oder auch der Trauer je nach Standpunkt hingeben, dass die SPÖ ein sinkendes Schiff ist.
Das ist schlicht und einfach eine falsche Interpretation, ob schon die SPÖ
immer und immer wieder und allen Grund hat, Ausschau zu halten, dass sie nicht auf ein Riff aufläuft.
Also die Gefahren sind schon vorhanden.
Aber da bin ich schon ganz sicher und ziemlich sicher eigentlich, dass das nicht nur ich weiß, sondern alle anderen auch und vor allem die, die ja weiter in der Verantwortung bleiben müssen.
Die SPÖ-Frauen seien ein wichtiger Teil der österreichischen Sozialdemokratie, betont Donald und hat für ihre Partei noch eine konkrete Warnung parat.
Natürlich ist die Gefahr nicht ganz von der Hand zu weisen, dass Frauen das Vertrauen verlieren könnten.
Frauen könnten das Vertrauen verlieren, das in die SPÖ nicht traditionell, aber aufgrund von Inhalten jahrelang, man kann jetzt fast schon sagen jahrzehntelang, seit den 70er Jahren da war, da muss die SPÖ schon sehr aufpassen und auch andere Schritte setzen in der Zukunft, etwa aktuell in der Budgetdebatte, damit die Frauen sehen, wir werden sie nicht im Stich lassen.
Johanna Donal heute in der Pressekonferenz, die für uns Kanelia Krebs besucht hat, die SPÖ-Frauenvorsitzende und Parteichefin-Stellvertreterin, legt diese Funktionen zurück.
Und wir knüpfen an bei einem Stichwort, das auch Johanna Donal erwähnt hat, die Situation der Partei.
Die SPÖ hat seit dem letzten Parteitag vor zwei Jahren etwa 50.000 Mitglieder verloren.
Und auch die Altersstruktur der verbliebenen Mitglieder lässt für die Zukunft nicht das Beste erwarten.
Nur 50.000 SPÖ-Mitglieder sind unter 30, aber mehr als 150.000 über 60 Jahre alt.
SPÖ-Europa-Staatssekretärin Brigitte Ederer erklärte das heute damit, dass es bei der Jugend eben nicht in sei, sich für eine Partei zu engagieren.
Ich glaube, man interessiert sich oder engagiert sich für eine Sache, man engagiert sich gegen Atombomben-Tests, man engagiert sich gegen Wahlfang, aber man engagiert sich nicht für eine politische Bewegung, die gesellschaftlich verändern will, weil das zu viel ist, wenn man letztendlich auch die Komplexität, wahrscheinlich von der Komplexität kapituliert.
Trotzdem glaube ich, dass die Ziele der Sozialdemokratie auch für junge Menschen oder vor allem für junge Menschen sehr, sehr große Aktualität haben.
Also die Frage der Freiheit, wenn Sie sich anschauen, gerade was die dritte Welt betrifft, Solidarität, das sind Themen, Gerechtigkeit, das sind Themen, die junge Menschen bewegen, die aber natürlich in einer 25-jährigen Regierungsverantwortung nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind.
Europa-Staatssekretärin Ederer.
Anlass für ihre Erklärungen war eine Pressekonferenz zum Thema EU und Jugend und Ausbildung.
Und wenn wir im Mittagsschanal noch Platz und Zeit haben, darüber den Bericht unterzubringen, so informieren wir darüber.
Zunächst aber zu einem anderen Karrieresprung, zu einem kirchlichen.
Der künftige Wiener Erzbischof Christoph Schönborn wird mit seiner Amtsübernahme am 14.
September
Karitasdirektor Helmut Schüller zu seinem Generalvikar ernennen.
Schüller wird dann im Verlauf einer mehrmonatigen Phase die Leitung der Karitas Wien
zurückgeben, abgeben.
Hören Sie mehr von Wolfgang Klein.
Mit der Berufung von Caritas-Präsident Helmut Schüller zum Generalvikar, dem alter Ego, also dem anderen Ich des Bischofs, wie es im Kirchenrecht heißt, ist Erzbischof Schönborn ein Coup gelungen.
Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass von den Spitzenrepräsentanten der katholischen Kirche in Österreich Helmut Schüller neben Kardinal König die wohl größte Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit genießt.
In der schwierigen Situation der katholischen Kirche ist es Schönborn damit gelungen, den bestmöglichen Mann aus der Diözese zu gewinnen.
Schüler hat sich profiliert als Helfer mit Managerqualitäten, als konservativ denkender Theologe mit durchaus politisch linken Forderungen, wenn man nur an sein Eintreten für Flüchtlinge in Österreich etwa denkt.
Die Streitgespräche mit dem ehemaligen Innenminister Löschnack sind Legende.
Es ist zu erwarten, dass Schüller zusammen mit Schönborn auch andere wichtige Personalentscheidungen setzen wird.
Mit der Berufung von Dr. Christine Mann zur neuen Schulamtsleiterin zum Beispiel wurde Schönborns Kurs der Öffnung bereits begonnen.
Für die Caritas freilich bedeutet der Wechsel Schüllers einen schmerzlichen Verlust.
Mag.
Wolfgang Bergmann, Pressesprecher der Caritas, spricht von einem maximalen Aderlass.
Caritas ist ja, wenn Sie so wollen, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der katholischen Kirche.
Und wenn die Konzernzentrale in einer schwierigen Situation ist, muss jedes Tochterunternehmen dazu beitragen, dass es dem Konzern gut geht.
Und ich glaube, wir können von Seiten der Caritas guten Gewissens sagen, wir geben das Beste, was wir haben.
In einem Brief an seinen Mitarbeiter in der Caritas schrieb Schüler, er wolle sich in einer so schweren Situation der Kirche dem Ruf Schönborns nicht entziehen.
Schönborn gelte seine ganze Unterstützung.
Schüler wird in der Erzdiözese eine Schlüsselposition einnehmen.
Er wird Schönborn nicht nur in Personalfragen beraten, er wird auch in der anstehenden Diskussion um das Kirchenvolksbegehren ein gewichtiges Wort mitreden.
Helmut Schüller wurde am Heiligen Abend 1952 in Wien geboren.
Nach seiner Matura im Knabenseminar Hollerbrunn, wo er auch Kardinal Hans Hermann Grohe kennenlernte, studierte Schüller Theologie in Wien und Freiburg im Breisgau.
Zunächst arbeitete er als Kaplan und Religionslehrer und wurde 1981 Diözesanjugendseelsorger in Wien.
1988 folgte er Caritas-Präsident Leopold Unger nach und erreichte bald ähnliche Popularität.
Der Posten des Generalvikars, des Stellvertreters des Bischofs, ist ein weiterer Karrieresprung für Schüller.
In einem halben Jahr etwa könnte Erzbischof Schönborn den Papst bitten, Schüller zu seinem Weihbischof zu machen.
Wir hätten natürlich gerne eine Stellungnahme von Helmut Schüller auch eingeholt.
Er ist aber derzeit in den Vereinigten Staaten.
Und auch der, der ihn ins Erzbischöfe-Palais holen wird, Christoph Schönborn, war für uns derzeit nicht erreichbar.
Verkehrsminister Klima hat heute die Halbjahresbilanz der Ökopunkte für den LKW-Transit bekannt gegeben.
Für das gesamte Jahr 1995 wird es knapp, sagt der Minister, aber eine Aufstockung kommt nicht in Frage.
Der Fortschritt in der Abgas-Technik führt dazu, dass der einzelne LKW pro Fahrt immer weniger Ökopunkte braucht und daher steigt die Zahl der Fahrten ohnehin bereits um 20 Prozent.
Klima fordert außerdem neuerlich eine LKW-Maut schon ab 1997.
Herbert Hutter fasst zusammen.
An sich sind das System der Ökopunkte und die allgemeine LKW-Besteuerung zwei verschiedene Paar Schuhe.
Nach Ansicht von Verkehrsminister Klima ist aber eine Kombination von Ökopunkten und elektronischem Roadpricing für die dicken Brummer sowohl technisch als auch rechtlich möglich.
Damit erneuert der Verkehrsminister seine Kritik an den Pickelplänen von Wirtschaftsminister Johannes Ditz.
Der will ja die dicken Brummer nur mit der ohnehin sinkenden Schwerverkehrsabgabe belasten, nur soll die Schwerverkehrsabgabe dann zu einer Pickelgebühr umgewandelt werden.
Und dagegen treten ja sowohl Finanzminister Andreas Starrybacher als auch Verkehrsminister Klima auf.
Der Verkehrsminister argumentiert so, ab 1.1.1997 werden die Ökopunkte ohnehin bereits elektronisch von den Transit-Lkw abgebucht.
Es gibt bereits zwei entsprechende Pilotanlagen, eine im Inntal, eine am Brenner.
Und in die Bordelektronik der LKW kann man zusätzlich zum Ökopunktesystem auch noch ein Kilometer- und streckenabhängiges Road-Pricing-System einspeichern.
Eine LKW-Abgabe, die von der Strecke und von der Fahrleistung abhängig ist, kann zusätzlich zur Schwerverkehrsabgabe durchaus eingehoben werden.
Und der Mitsuminister Klima kann der LKW ab 1.
Jänner 1997 durchaus EU-konform zusätzlich zur Kasse gebeten werden.
Voll entbrannt ist die politische Diskussion rund ums Budget 1996 und die 30 Milliarden, die es laut Finanzminister mindestens noch einzusparen gilt.
Im Zuge der kolportierten Überlegungen für dieses sogenannte Sparpaket 2 soll in der SPÖ auch die Idee aufgetaucht sein, den Spitzensteuersatz, befristet für vier Jahre, von 50 auf 55 Prozent hinaufzusetzen.
Eine Form also der vielzitierten Solidarabgabe.
ÖVP-Obmann Vizekanzler Schüßl erteilt solchen Ideen aber schon jetzt eine dezidierte Absage.
Worüber ich nicht bereit bin zu diskutieren, übrigens nach öffentlichen Aussagen auch nicht der Bundeskanzler und das begrüße ich sehr, ist, dass wir die Errungenschaften von zwei Steuerreformen, die dem Wirtschaftsstandort Österreich ungeheuer gut getan haben, jetzt auf einmal gefährden, indem man wild über neue Steuererhöhungen diskutiert.
Weil wir ein günstiges Land, günstigeres Land geworden sind in der Besteuerung, wobei die Besteuerung mit Spitzensteuersatz 50% ja immer noch relativ hoch ist, aber günstiger geworden sind, haben wir insgesamt allein im heurigen Jahr 40 Milliarden zusätzliche Wirtschaftsinvestitionen nach Österreich gebracht.
Und das will ich nicht gefährden.
Deswegen ist dieser Ansatz und sind diese Ideen, dass man quasi das Rad der Steuerreformen wiederum zurückdreht, falsch.
Falsch für die Arbeitsplätze, die damit gefährdet werden.
Falsch für die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.
Und letztlich wird es das Budget nicht sanieren.
Denn die Probleme, die wir haben, liegen darin, dass bestimmte Ausgabenpositionen immer stärker wachsen.
Daher müssen wir dort einbremsen, notfalls mit geeigneten gesetzlichen Maßnahmen.
ÖVP-Obmann Schüssel heute schon vorsorglich gegen noch nicht offizielle mögliche Überlegungen, den Spitzensteuersatz um 5 Prozent zu erhöhen.
Die Vorstandsklausur der Freiheitlichen in Schladming beschäftigte sich gestern hauptsächlich mit Vergangenem.
Das Ende der sogenannten Deutsch-Türmelei in der Partei wurde einstimmig befürwortet.
Heute hat Jörg Haider die Vorhaben der FPÖ für die kommenden Monate präsentiert.
Aus Schladming-Hanno Settele.
Die FPÖ ist wieder die FPÖ.
Nachdem Jörg Haider seine Abneigung gegenüber dem nackten F entdeckt hat, dürfte es am Parteitag wieder soweit sein.
F raus, FPÖ rein.
Politischer Herbstschwerpunkt der FPÖ wird allerdings das Thema Steuern sein.
Die Freiheitlichen haben sich in Bundesverfassung und Nationalratsgeschäftsordnung umgesehen und haben dort das Instrument der parlamentarischen Bürgerinitiative entdeckt.
Eine Bürgerinitiative, die von den Freiheitlichen getragen wird, sich gegen neue Belastungen wendet und deren Vertreter im entsprechenden Nationalratsausschuss dann auch sitzen wird.
Eine solche parlamentarische Bürgerinitiative hat es in Österreich noch nie gegeben, sagt Jörg Haider und rechnet mit großer Unterstützung.
eine parlamentarische Bürgerinitiative der österreichischen Steuerzahler, die den Zweck hat, mit ein paar hunderttausend Unterschriften ausgestattet, die Regierung aufzufordern, zu sparen statt neue Steuern einzuheben.
einen Belastungsstopp zu verfügen, zu sparen, den Missbrauch und das Sozialschmarotzerdom einzuschränken, die Privilegien zu beseitigen und neue steuerliche Belastungen vorher einer Volksabstimmung durch das österreichische Bundesvolk zu unterziehen.
Einen Namen für die Bürgerinitiative hat Jörg Haider noch nicht.
Er glaubt aber, dass etwa bis November mehrere hunderttausend Unterschriften gesammelt sein dürften.
Weitere Aktionen plant die FPÖ im Bereich des genossenschaftlichen Wohnbaus.
Es soll verhindert werden, dass Genossenschaften auch nach Abzahlung der Wohnung erhöhte Mieten verlangen.
Dies sei derzeit bei hunderttausenden Wohnungen in ganz Österreich der Fall, behauptet zumindest Jörg Haider.
Vorschlag der Freiheitlichen, wer 20 oder 25 Jahre lang in einer Genossenschaftswohnung Miete bezahlt, soll automatisch Eigentümer der Wohnung werden.
Die genossenschaftlichen Wohnbauträger in ganz Österreich sollen in absehbarer Zeit ihre kompleten Finanzen offenlegen, verlangt Haider.
Wenn sie nicht bereit sind, selbst ihre Rücklagen offenzulegen und umfassend darüber zu informieren,
was und wie viel Vermögen, Milliardenvermögen hier angehäuft worden ist auf dem Rücken der Mieter, dann können wir uns vorstellen, von unserem Recht Gebrauch zu machen, weil es immerhin heute so starke parlamentarische Fraktion, dass wir eine Sonderprüfung des Rechnungshofs beantragen können.
Dann gibt es eine Sonderprüfung des Rechnungsoffices für den gesamten Genossenschaftsbereich, insbesondere auch für den Verband der gemeinnützigen Bauvereinigungen.
Und dann werden wir also schon Licht ins Dunkel dieser ganzen Affäre bringen.
Parteiintern wurde hier in Schladming beschlossen, dass das Parteiprogramm der FPÖ, das aus dem Jahr 1985 datiert, überarbeitet wird.
Auch das soll bis zum Parteitag im Herbst beschlussreif vorliegen.
Hanno Settele berichtete.
Einen neuen Scheidungsrekord verzeichnet man in Österreich.
Auf 100 Heiraten entfielen 1994 35 Drängelungen.
Also gut jede dritte Ehe wird geschieden.
Hören Sie mehr von Hans-Christian Scheid.
16.928 Ehen wurden im vergangenen Jahr in Österreich getrennt.
Ein neuer Rekord.
Gemessen an 100 Eheschließungen wurden somit 35,3 Prozent der Ehen wieder geschieden.
Was die einzelnen Bundesländer betrifft, so gehen vor allem Ehen in Wien in die Brüche.
Hier liegen die Scheidungszahlen deutlich über dem österreichischen Durchschnitt.
Geschieden wird in der Regel einvernehmlich, also ohne Streit vor dem Richter.
88,9 Prozent aller Scheidungen sind 1994 einvernehmlich erfolgt.
In 1.877 Fällen wurde gestritten.
Bei der Ermittlung des Verschuldens orteten die Gerichte dann in 1.124 Fällen dieses beim Mann.
Leidtragende vieler geschiedener Ehen sind zumeist die Kinder.
Von Scheidungen waren 1994 in Österreich über 18.000 Kinder betroffen.
Sie wurden also zu sogenannten Scheidungsweisen.
Die durchschnittliche Dauer der 1994 geschiedenen Ehen betrug 7,9 Jahre.
Sie haben also das verflixte siebente Jahr überstanden, das achte aber nicht vollendet.
Ausnahmefälle finden sich auch in der Statistik.
Drei Paare haben nach Sage und Schreibe 50 Ehejahren den Gefallen aneinander verloren und trennten sich nach ihrer goldenen Hochzeit.
Jenen, die allen Unkenrufen und Scheidungsstatistiken zum Trotz den Sprung in die Ehe wagen wollen, ist nur noch die Empfehlung.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet, mit auf den Weg zu geben.
Hans-Christian Scheidt zitiert Schiller.
Und wir wechseln ins Ausland noch einmal.
In diesen Minuten wird in Peking das
Forum nichtstaatlicher Frauenorganisationen eröffnet, die NGO.
Über die Eröffnung dieser Tagung im Vorfeld zur offiziellen UNO-Weltfrauenkonferenz berichtet aus China Helmut Obletal.
Die offizielle Eröffnungszeremonie ist die einzige bedeutende Veranstaltung des NGO-Forums.
die nicht in dem 50 Kilometer entfernten Vorort Huairo, sondern direkt in Peking stattfindet, nämlich in der Olympiasporthalle, die mehr als 18.000 Besucher fasst.
Es ist allerdings noch immer nicht klar, wie viele der ursprünglich angesagten 28.000 Vertreterinnen nicht staatlicher Organisationen es tatsächlich geschafft haben, nach Peking zu kommen.
Bis gestern waren es noch nicht einmal 10.000.
Auf dem zweistündigen Programm heute stehen neben viel Symbolträchtigen zeremoniell vor allem kulturelle Darbietungen chinesischer Frauen.
Auch um die heutige Eröffnung gab es kurz vorher noch Streit, denn nicht alle Teilnehmerinnen des NGO-Forums und nur 300 der 2000 angereisten Journalisten erhielten die notwendigen Einladungskarten.
Und das chinesische Fernsehen, das an sich einen eigenen Kanal ganztägig für die Frauenkonferenz reserviert hat, überträgt dennoch nicht direkt, sondern nur eine um drei Stunden zeitversetzte Aufzeichnung, wohl um Bilder von eventuellen Protesten noch rechtzeitig entfernen zu können.
Aus Österreich sind etwa 20 Vertreterinnen nichtstaatlicher Organisationen in Peking, darunter auch von Amnesty International und anderen Menschenrechtsgruppen.
Die chinesischen Veranstalter haben aber dafür gesorgt, dass vor allem die Menschenrechtsaktivistinnen in verschiedenen, oft weit auseinanderliegenden Hotels wohnen müssen.
Doch die Konferenz beginnt gerade erst
und viele Teilnehmerinnen hoffen, dass man sich in den nächsten Tagen wieder verstärkt dem eigentlichen Thema zuwenden kann, nämlich der kritischen Lage, in der sich Frauen in fitten Ländern immer noch befinden.
Zumindest auf dem NGO-Forum sollte es ab morgen heftige Debatten geben, etwa zwischen verschiedenen ideologischen Spielarten des Feminismus aus den reichen Industrieländern,
und Frauen aus der dritten Welt, für die immer noch grundlegende Lebens- und Überlebensfragen im Vordergrund stehen, oder zwischen Anhängerinnen einer Selbstbestimmung der Frauen über ihren eigenen Körper und Vertreterinnen zahlreicher christlicher Gruppen, die zum Beispiel strikt gegen Abtreibung und oft auch gegen künstliche Empfängnisverhütung auftreten.
Helmut Opeltal aus Peking und die Weltfrauenkonferenz ist auch heute wieder Anlass für unsere Hintergrundsendung am Abend.
Die Hälfte des Himmels ist der Titel, den Helmut Dropletal seinem Bericht über die Lage der Frauen im Gastgeberland China selbst gegeben hat.
Zu hören im Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Von einem geradezu unglaublichen Fall von Kunstfälschung ist das Benediktiner Stift Lambach in Oberösterreich jetzt betroffen.
Aus der Albrecht-Dürer-Sammlung des Klosters wurden Originale gestohlen und durch billige Fälschungen ersetzt.
Hören Sie mehr von Heinz-Peter Ziegler.
Aufgeflogen ist die ganze Affäre bereits im Vorjahr.
Sie wurde aber geheim gehalten, weil der Kustos der Stiftsammlungen in Lambach, Vater Benedikt Weingartner, in aller Stille recherchieren wollte, wer die Originale durch Fälschungen ersetzt hat.
Das Ergebnis?
In den 60er Jahren sollte ein Teil der Grafiken verkauft werden, um das wirtschaftlich marode Kloster zu sanieren.
Dazu wurden die Drucke unter anderem in ein niederösterreichisches Kloster gebracht.
Dessen Namen will man in Lambach nicht sagen, es könnte sich aber um Göttweig handeln.
Dort wurden sie aus den aus der Barockzeit stammenden Mappen genommen und in Passepartouts geklebt.
Dabei könnten 26 der 176 Originale durch Fälschungen ersetzt worden sein.
Verdächtigt wird ein Mönch, der später wegen anderer Verfehlungen aus dem Kloster geworfen wurde und heute in Deutschland lebt.
Später kamen die Grafiken, Originale und Fälschungen wieder zurück nach Lambach.
Eine Chance auf strafrechtliche Verfolgung des Verdächtigen sieht Vater Benedikt nicht.
Die ganze Sache ist verjährt.
Wir haben zu wenige Anhaltspunkte.
Sie können sich vorstellen, die meisten Leute von damals, die damit zu tun hatten, leben heute nicht mehr und es ist schwierig zu fanden oder eben Nachweise für Diebstahl und Fälschung zu erbringen.
Aufgedeckt hat den Kunstschwindel die Präsidentin des österreichischen Restauratorenverbandes Karin Troschke.
Ihr wurde eine von den vermeintlichen Dürer-Grafiken aus der Kunstsammlung des Stiftes vorgelegt.
Sie sollte eine Methode entwickeln, wie die wertvollen Drucke vor dem Verfall bewahrt werden könnten.
Als sie die angeblich aus dem 16.
Jahrhundert stammende Grafik näher betrachtete, bemerkte sie sofort, dass es sich um keinen Kupferstich handelt, sondern um einen ganz billigen Rasterdruck, und zwar auf Zeitungspapier, wie es zwischen 1930 und 1960 verwendet wurde.
Dazu, dass namhafte Kunstexperten 30 Jahre lang nichts bemerkten und die gefälschten Grafiken unter anderem für eine oberösterreichische Landesausstellung zum Thema »Botschaft der Grafik« auswählten, meint sie,
Ich kann mir das nur so erklären, dass Kunsthistoriker offensichtlich anders sehen als Restauratoren.
Restauratoren sind geschult, Fehler an Objekten zu sehen, an Kunstwerken, Schäden zu bemerken, Anomalien sofort zu sehen.
Also sie sehen in erster Linie alles, was irgendwie aus der Norm ist.
Die Fälschungen werden übrigens jetzt zusammen mit den restlichen Originalen erneut ausgestellt.
In einer Dürerschau aus Anlass der Lambacher Stiftsmusiktage ab 22.
September.
Diesen Freitag gehen die Salzburger Festspiele zu Ende, die im Zeichen des 75-Jahr-Jubiläums standen.
Gelegt hat sich mittlerweile offenbar die heftige Kontroverse, die zwischen Wiener Kritikern und dem Festspielentnanten Gérard Mortier ausgebrochen ist.
Jedenfalls standen die Erfolgszahlen dieses Jubiläumssommers und vor allem das Programm der kommenden Jahre im Mittelpunkt des Gesprächs, das Volkmar Paschalk mit Gérard Mortier führte.
Zwei Tage vor Festspielende zögert man, die endgültigen Besucherzahlen bekannt zu geben, doch ist die Auslastung der Veranstaltungen extrem hoch und die Karteneinnahmen überschreiten das projektierte Rekordergebnis von 280 Millionen um etwa drei Millionen.
Die Absage der resümierenden und in die Zukunft blickenden Pressekonferenz der Salzburger Festspiele hat für Spekulationen Anlass gegeben und einige Kritiker besonders erbost.
Gérard Mortier?
Wir sind zur Zeit am Kochen, wenn ich so sagen darf.
Und das ist der einzige Grund, warum ich die Pressekonferenz abgesagt habe.
Das war zu einem Zeitpunkt, wo überhaupt noch nicht diese ganze Attacke
aus bestimmten Wiener Kreisen und Wiener Presse kam.
Ich fand es nicht richtig, eine Pressekonferenz zu machen, bevor alle Pläne richtig vorlagen.
Gerd Voss als Jedermann die begeistert akzeptierte Wiederaufnahme der Riesen von Berge auf der Perner Insel.
Ein unbeschreiblich schöner Kirschgarten im Landestheater, die fantasievolle Wilson-Inszenierung von Bartóks Blaubart und Schönbergs Erwartung sind die unbestrittenen und von allen anerkannten szenischen Höhepunkte in einer Saison, in der viele vor allem auch die Einbindung der Musik unseres Jahrhunderts hervorhoben.
Ich glaube, dass die Zeitfluss, die Lulu und die Blau-Badsburg dieses Jahr absolut die Höhepunkte waren.
Es ist auch ein bisschen leichter vielleicht, als einen totalen Erfolg zu haben mit einer Mozart-Opferung oder Richard Strauss.
Sie müssen aber wissen, dass die Traditionslast, die jetzt auf den ganz bekannten Stücken ruht, unglaublich ist.
Schon zu Beginn des Festivals hat Peter Stein seine Vertragsverlängerung als Schauspieldirektor über 1997 hinaus in Frage gestellt.
Stein würde bleiben, wenn das Kuratorium im Blanco weiterhin 70 Millionen für Schauspiel zur Verfügung stellt.
Ich vermute, dass das sehr schwierig sein wird, das habe ich auch Peter Stein mitgeteilt, aber habe ihn doch gebeten zu überlegen,
ob wir nicht auf Basis von Projekten zusammenarbeiten werden können.
Und dann ist die Frage, ob wir dieses Forstprojekt realisieren können.
Wie kann ich dazu beitragen, dass dieses Forstprojekt in Berlin stattfindet?
Und wie könnte man dieses Projekt dann nach Salzburg bringen?
Stein wird nächstes Jahr Alpenkönig und Menschenfeind inszenieren.
Leander Hausmann, den Sommernachtstraum in der Felsenreitschule für 1997, ist Krelpatz als Libusa vorgesehen.
Auf dem Opernsektor wird Scholl di Fidelio dirigieren, Marcelli Electra, dazu gibt es eine Konzertante Urleonore und Weber's Oberon in Zusammenarbeit mit dem Marionettentheater.
Christoph Martaler wird sein Salzburg-Debüt als Regisseur von Schönbergs Piero Luner haben.
Und Rosenkavalier und La Traviata, die umstrittenen Produktionen von 1995?
Eigentlich muss man erstmal mit Louis Pascal und Riccardo Mutti sehen, nach den vielen Kritiken, ob sie überhaupt die Traviata noch wieder aufnehmen wollen.
Das ist eine Sache.
Andererseits möchte ich sehr gerne den Rosenkavalier, aber das eine steht dem anderen nicht im Wege.
Mortiers Zukunftspläne bis 2000 sehen vor, mit Retate, die Entführung im Residenzhof, die Zauberflöte unter Dohnany, im Festspielhaus, Don Carlos, die Trojaner, Pelleas und Melisande, Ligetis Gran Macabre und Uraufführungen auf den Gebieten der Oper und vor allem auch des Schauspiels.
Vertragsverlängerung soll im Oktober sein, der Festspiel krach, ein Sturm im Wasserglas.
Gérard Mottier heute übrigens auch im Österreich 1 Kulturjournal um 15.40 Uhr im Radio und da über sein Lieblingsgedicht.
Bei uns im Mittagsjournal die Schlussnachrichten.
Bosnien-Herzegowina.
Die NATO setzt ihre Angriffe auf serbische Stellungen in Bosnien fort.
Ein NATO-Sprecher meinte, derzeit könne man nicht von einer dritten Attacke sprechen, sondern lediglich von einer andauernden Operation.
Nach den beiden Angriffswellen in den frühen Morgenstunden waren die jüngsten Angriffe zunächst als dritte Welle bezeichnet worden.
Die Ziele der Militäraktion werden als Top Secret bezeichnet.
Nach bisherigen Informationen sind die Angriffsziele aber Artillerie- und Radarstellungen, Munitionsfabriken und Depots sowie Kommunikationseinrichtungen der bosnischen Serben.
Und zwar im Raum Sarajevo, aber auch in Tuzla und Gorazde.
Soweit sich bisher abschätzen lässt, dürften die Bombardements große Zerstörungen eingerichtet haben.
Die Serben beantworteten die NATO-Luftangriffe mit einem neuerlichen Artilleriebeschuss der Altstadt von Sarajevo.
Vereinte Nationen.
Der UNO-Sicherheitsrat hat dem weitgehenden Abzug der UNO-Truppen aus Kroatien zugestimmt.
Die Vereinten Nationen ziehen damit die Konsequenzen aus der veränderten Situation, die durch die Enteroberung der bisher serbisch kontrollierten Gebiete in der keiner durch die kroatische Armee entstanden ist.
Georgien.
Über die Kaukasusrepublik Georgien wird möglicherweise der Ausnahmezustand verhängt.
Dem Parlament in Tivlis liegt eine entsprechende Empfehlung der Regierung vor.
Sie gilt als Reaktion auf den gestrigen Mordeinschlag auf Präsident Shevardnadze.
Edward Shevardnadze ist nun knapp dem Tod entgangen.
Es gibt keine konkreten Anhaltspunkte auf den oder die Täter.
Österreich.
Johanna Donal wird nicht mehr für die Funktion der SPÖ Bundesfrauen kandidieren und sich auch aus den Leitungsgremien der Partei zurückziehen.
Dies gab Donal heute in einer Pressekonferenz bekannt.
Bei der heutigen Sitzung der SP Frauen wird sie als Nachfolgerin Frauenministerin Helga Conrad vorschlagen.
Das Wetter heute Nachmittag kühl und windig mit Regen vor allem an der Alpen-Nordseite.
Schnee fällt ab etwa 1300 Metern Seehöhe.
Stellenweise lockern die Wolken auf, im Süden ist es sogar zeitweise sonnig.
Höchstwerte meist 9 bis 16 Grad.
Und damit geht eine Stunde Mittagsinformation zu Ende an der Nahtstelle sozusagen hier im Studio, die Nahtstelle zwischen unseren vielen Mitarbeitern, Reportern, Redakteuren draußen.
Das waren Manfred Bauer von der Technik, Helma Poschner für die Regie und Werner Löw, Ihr Moderator.