Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.09.06
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Zur Mittagsstunde begrüßt sie im Journalstudio von Österreich 1 Hubert Arnim Ellison.
Nachdem sich die Sozialpartner auf ihre Vorschläge zum Sparbudget 96 geeinigt haben, ist nun wieder die Regierung am Zug.
Und das wird in der kommenden Stunde auch schon eines der innenpolitischen Hauptthemen sein.
Darüber hinaus planen wir zu folgenden Themen Beiträge.
Die NATO fliegt wieder Einsätze gegen serbische Stellungen und erklärt, dass über die bestehenden Forderungen nicht verhandelt werden kann.
Die Gegenseite zeigt sich bislang aber nicht bereit, die Forderungen vorbehaltlos zu erfüllen.
Die Atomwaffentests auf dem Muroror-Atoll haben internationale Reaktionen hervorgerufen.
Der Protest scheint jedoch am französischen Präsidenten Jacques Chirac abzuprallen.
Die Föst geht an die Börse und eine ihrer Tochtergesellschaften will sich als Abbauspezialistin für alte Atomkraftwerke international profilieren.
Der OECD-Bericht zur österreichischen Umweltpolitik wird von Minister Bartenstein und Staatssekretärin Ederer präsentiert.
Der katholische Theologe Paul Zulehner präsentiert die Weizer Pfingstvision.
Mitten im Trubel um die kirchliche Entwicklung, vor allem in der Erzdiözese Wien, hatten Gläubige in der Steiermark zu Pfingsten dieses Jahres nach einem intensiven Dialogprozess gerufen und waren darin auch von Kardinal König mit seiner Unterschrift unterstützt worden.
Diese und noch etliche weitere Themen hoffen wir in diesem Mittagschanal unterzubringen.
Am Beginn steht die Nachrichtenübersicht.
Verantwortlich dafür zeichnet Redakteur Daniel Rhein.
Es liest Heimo Godler.
Österreich.
Die Sozialpartner sind sich über einen Sanierungsplan für das Budget einig.
Die Präsidenten von Gewerkschaftsbund, Arbeiterkammer, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer werden ihren Vorschlag am späten Nachmittag der Bundesregierung übergeben.
Anschließend werden sie Details darüber bekannt geben.
Bisher waren sie zu keiner Auskunft bereit.
französisch Polynesien.
Weltweit hat der französische Atombombentest auf dem Muroroa-Atoll Proteste hervorgerufen.
Der Test wurde am späten Abend unterirdisch durchgeführt.
Die Explosion hatte die Stärke von 20 Kilotonnen TNT.
Australiens Regierungschef Keating bezeichnete den Atomversuch als Akt der Dummheit.
Frankreich gefährde damit die Bemühungen um die Nichtverbreitung von Atomwaffen.
Neuseeland und Chile riefen ihre Botschafter aus Paris zurück.
Die USA forderten Frankreich auf, keine weiteren Atomtests mehr durchzuführen.
Österreichs Außenminister Schüssel kündigte an, bei französischen Politikern zu protestieren.
In Wien drangen Umweltaktivisten auf das Gelände der französischen Botschaft vor.
Sie befestigten auf dem Balkon ein Transparent, auf dem ein Atompilz abgebildet war.
Mehrere Umweltschützer ketteten sich an die Eingänge der Botschaft.
Bosnien-Herzegowina.
Die NATO hat eine Rettungsaktion für zwei französische Piloten gestartet, deren Flugzeug in der Nähe von Pale abgeschossen worden ist.
NATO-General Smith sagte, die Aktion habe bereits gestern nach der Wiederaufnahme von Luftangriffen gegen die Serben begonnen.
In der Nacht waren die Luftangriffe kurzzeitig unterbrochen worden.
Grund dafür war schlechtes Wetter.
NATO und UNO verlangen von den bosnischen Serben den Abzug der schweren Waffen aus dem Raum Sarajevo.
Slowakei.
Der Machtkampf zwischen Regierungschef Mečiar und Präsident Kovac spitzt sich weiter zu.
Mečiar hat bekannt gegeben, dass sich die Regierung nicht um die Überstellung des Präsidentensohnes Michal Kovac von Österreich in die Slowakei bemühen werde.
Der Regierungschef sagte, Präsident Kovac habe falsche Angaben zur Affäre um seinen Sohn gemacht.
Es gebe keinen Beweis dafür, dass Kovac Junior tatsächlich nach Österreich entführt worden sei.
Meijer warf den Präsidenten vor, durch die Intervention bei Bundespräsident Klestil in Wien seine Kompetenzen überschritten zu haben.
Michael Kovac Junior befindet sich derzeit in Auslieferungshaft in Wien.
Aus Deutschland gibt es einen internationalen Haftbefehl gegen ihn wegen Betrugsverdachtes.
Der Präsidentensohn war Ende August in Heimburg verletzt aufgefunden worden.
Er behauptete, entführt worden zu sein.
Afghanistan.
Demonstranten haben in Kabul die Botschaft Pakistans gestürmt und angezündet.
Die Proteste richteten sich gegen die angebliche pakistanische Unterstützung für die islamischen Rebellen der Taliban-Bewegung.
Etwa 5000 Menschen nahmen an der Kundgebung teil.
Bei der Stürmung des Botschaftsgebäudes wurden mehrere Personen zu Boden gerissen und offenbar verletzt.
Die Polizei schritt nicht ein.
Deutschland.
Die Lohnverhandlungen für die 100.000 Beschäftigten der Volkswagenwerke sind bisher ergebnislos geblieben.
Heute wird weiter verhandelt.
Umstritten ist vor allem, wie lange bei normaler Bezahlung zwischen Montag und Freitag gearbeitet werden darf.
Die Gewerkschaft besteht auf 35 Stunden, die VW-Leitung beharrt auf 38,5 Stunden.
Österreich.
Immer mehr Menschen leben allein.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes gab es im Jahr 1993 fast 28 Prozent Single-Haushalte.
Vor allem ältere Frauen sind davon betroffen.
Der Grund ist, dass ihre Lebenserwartung höher ist als jene der Männer.
Die meisten Ein-Personen-Haushalte gibt es in Wien, es sind fast 300.000.
Auf dem Land sind kaum Singles zu finden.
Antigua.
Der Hurricane Louis hat in der Karibik schwere Schäden angerichtet.
In Antigua wurden mehr als 200 Gebäude zerstört, darunter auch das einzige größere Krankenhaus.
Auf den umliegenden Inseln kamen drei Menschen im Sturm ums Leben.
Der Hurricane zieht derzeit mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 200 Kilometern in der Stunde auf die Jungferninseln und Puerto Rico zu.
1300 Menschen verließen die Ostküste Puerto Ricos, um sich in Sicherheit zu bringen.
Bei uns gestaltet sich das Wetter ruhig, gemäßigt und angenehm.
Andreas Thiesner.
Von Südwesten kommt jetzt abwechselnd trockene, dann wieder feuchtere, insgesamt aber nach und nach mildere Luft zu uns.
Und mit dem Wind aus Südwesten wird es nördlich des Alpenhauptkams allmählich auch leicht föhnig.
Der morgige Tag verspricht fast Durchwächstemperaturen über 20 Grad, für den September fast eine Premiere, denn das war das letzte Mal vor eineinhalb Wochen der Fall.
Jetzt die aktuellen Meldungen.
Wien wolkig 17 Grad, Eisenstadt stark bebölkt 16, St.
Pölten heiter 17, Westwind 20 Kilometer pro Stunde.
Linz wolkig 15 Grad, Salzburg stark bewölkt 17, Innsbruck stark bewölkt 16 Grad, Bregenz wolkig 16, Graz wolkig 17 und Klagenfurt heiter 17 Grad.
Recht unterschiedlich auch heute Nachmittag, immer wieder Wolken, aber auch Sonne und dazu kommen einzelne Regenschauer, am ehesten in Vorarlberg, Tirol und Salzburg, eventuell auch im Süden.
Die Temperaturen 17 bis 22 Grad.
Morgen wird es oft sonnig sein und an der alten Nordseite auch föhnig.
Im Bergland in Westösterreich bilden sich am Nachmittag auch gewittrige Regenschauer, und zwar besonders in Vorarlberg, in Süd- und Osttirol und in Oberkärnten.
Die Temperaturen morgen in der Früh recht frisch mit 2 bis 8 Grad bis zum Nachmittag steigen sie auf 19 bis 25 Grad, in 2000 Meter morgen etwa 8.
Der Freitag wechselnd bewölkt und warm, aber auch gewittrig, vor allem im Südwesten von Silvretta bis Oberkernten, im Donauraum spürbarer Südostwind, im Bergland föhnig und meist 22 bis 26 Grad übermorgen.
In frostige Tiefen stürzen die Temperaturen, wenn es ums Budget 96 geht.
Seit heute Vormittag informiert ÖGB-Chef Fritz Ferzethnitsch die übrigen Gewerkschafter über die Einzelheiten der Sparpläne.
Derzeit tagen die Gewerkschafter hinter verschlossenen Türen im Bildungshaus des ÖGB in Wien-Hitzing und werden über die Details des Sparpakets der Sozialpartner informiert, die dann an die Bundesregierung weitergegeben werden sollen.
Vom Bildungshaus des ÖGB in Wien-Hitzing meldet sich jetzt Helma Poschner, denn sie hat versucht schon vor Beginn des Treffens Details über die Sparpläne zu erfahren.
Gegen 10 Uhr vormittags rollten der Reihe nach die Limousinen der ÖGB-Spitzenfunktionäre vor dem Bildungshaus des ÖGB in Wien-Hitzing vor.
Zuerst trafen der Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten Hans Salmutter und Metaller Gewerkschaftschef Rudolf Nürnberger ein, intensiv in ein Gespräch vertieft.
Wenig auskunftsfreudig hingegen waren die beiden, wie auch die übrigen Gewerkschafter, gegenüber den Journalisten, wenn es um die Details des Sparpakets ging.
Kein Kommentar vor der Pressekonferenz heute Abend.
Wir bewahren Stillschweigen, war der einhellige Tenor.
ÖGB-Chef Fritz Ferzethnitsch war auf die bohrenden Fragen nach Kapitalertrag, Steuer, Studiengebühren und neuen Steuern auch nicht auskunftsfreudiger.
Ich habe mit dem Präsidenten eine Vereinbarung, dass wir auftragsgemäß und ich glaube auch ordnungsgemäß zuerst die Bundesregierung informieren, dann die Öffentlichkeit.
Hat man sich auf ein Papier geeinigt?
Es gibt eine Einigung.
Geschäftig eilten dann Ferzetnic und die übrigen Mitglieder des erweiterten ÖGB-Präsidiums in den großen Sitzungssaal des Bildungshauses.
Dort informiert Ferzetnic derzeit die Herrenrunde – Dame wurde tatsächlich keine gesichtet – über die Einzelheiten des Sparbarkets der Sozialpartner.
Die Türen des Saals sind dicht verschlossen, aber nicht nur diese, sondern mittlerweile auch die Fenster.
Einem aufmerksamen Sitzungsteilnehmer war nicht entgangen, dass zuerst noch eines der Fenster offen geblieben war.
Flugs wurde auch dieses geschlossen, um nicht unfreiwillige Wortspenden nach außen dringen zu lassen.
Wann die Gesprächsrunde der Gewerkschafter hier zu Ende ist, lässt sich derzeit nicht absehen.
Es wurde nämlich auch kein fixer Zeitpunkt für eine Mittagspause festgelegt, obwohl mittlerweile die Tische hier im Speisesaal des ÖGB-Bildungshauses schon gedeckt sind.
Helma Poschner vor schweigsamen Männern des österreichischen Gewerkschaftsbundes.
Die Sozialpartner haben es diesmal spannend gemacht.
Nachdem sie bei der letzten Erstellung des Jahresbudgets darüber geklagt hatten, sie wären von der Regierung übergangen worden, haben sie ihre Beratungen für das Budget 96 geheimnisvoll gestaltet.
Rundum wird bestätigt, dass die Verhandlungen abgeschlossen sind und heute Nachmittag das gemeinsam erarbeitete Papier der Regierung übergeben wird.
Aber erst danach will man die Öffentlichkeit über den Inhalt informieren.
Gisela Hopfmüller und Fritz Dittlbacher sind auf die Suche nach konkreten Ergebnisbeispielen gegangen.
Wie weit sie fündig geworden sind, hören Sie im folgenden Bericht.
Das Sozialpartner-Paket steht.
Und dass es steht, ist schon verwunderlich genug, denn gestern Abend waren AK-Präsidentin Lore Hostasch und ÖGB-Chef Fritz Fertsebnitsch aus einer Gewerkschaftsklausur mit dem fixen Auftrag entlassen worden.
Entweder es kommt eine Ergänzungs- bzw.
Solidarabgabe oder es gibt eben kein gemeinsames Papier.
Dieses Papier gibt es nun und diese Abgaben doch nicht.
Insgesamt sieht das Sozialpartnerpaket ein Budgetkonsolidierungsvolumen von deutlich über 30 Milliarden vor.
Je nachdem, ob man eher konservativ oder eher optimistisch rechnet, liegt diese Summe bei knapp 35 oder aber bei fast 40 Milliarden Schilling.
Und der Löwenanteil kommt von Ausgabenreduzierungen.
Bei der Einnahmenseite sei überhaupt nicht so viel zusammengekommen, erklärt ein Sozialpartnervertreter heute Vormittag.
Drinnen ist auf alle Fälle eine Energiesteuer.
Das ist eine Steuer auf Strom und Gas, analog zur bereits eingeführten Ökosteuer auf Treibstoffe.
Doch der Begriff Ökosteuer sei hier wirklich Etikettenschwindel, erklärt ein Verhandler, daher der Ausdruck Energiesteuer.
Das sei ehrlicher und bringe trotzdem nicht weniger ein.
Eine andere als fix angenommene Einnahmequelle findet sich dagegen nicht wieder.
Die Generalmaut für alle Autobahnen ist doch nicht im Papier.
Denn Arbeitnehmer und Wirtschaft konnten sich hier nicht auf ein Modell einigen.
Die einen sind bekanntlich fürs Roadpricing, die anderen für eine Vignette.
Eine akkordierte Maßnahme betrifft dagegen die Sonderausgaben.
Das sind jene Aufwendungen, die etwa für Wohnraumbeschaffung oder für den Kauf junger Aktien steuerlich geltend gemacht werden können.
Diese Sonderausgabenpauschalen sollen ab einem Jahreseinkommen von 500.000 Schilling eingeschränkt werden, unter Umständen ab 800.000 Schilling völlig gestrichen werden.
Zur Anhebung der Kapitalertragssteuer von 22 auf 25 Prozent findet sich im Sozialpartnerpapier eine fast salomonische Regelung.
Sie wird nicht explizit empfohlen, es wird jedoch erklärt, eine solche Steuer sei standortneutral.
Das heißt, sie gefährdet den Wirtschaftsstandort Österreich nicht.
Oder anders gesagt, die Regierung bekommt grünes Licht dafür, wenn sie sich untereinander darüber einigen kann.
Was dagegen von den Sozialpartnern empfohlen wird, sind Studiengebühren.
Und zwar auf alle Fälle für jene, die das Studium nicht zur unmittelbaren Berufsausbildung brauchen.
Derzeit würde es alleine 20.000 bis 30.000 Seniorenstudenten geben, erklärt einer der arbeitlichen Verhandler, und es ist nicht einzusehen, dass diese nicht etwa 10.000 Schillinge im Semester dafür aufbringen könnten.
Herumgetüftelt wird derzeit noch in Expertengesprächen über die Maßnahmen bei jüngeren Studenten.
Und hier kommt man auch schon auf die Ausgabenseite des Paketes.
Die Familienbeihilfe für Studenten könnte fallen, wenn zugleich die Studienbeihilfe für die wirklich bedürftigen Studierenden angehoben werden kann.
Hier rechnen die Experten noch, sollte es nicht zu dieser Maßnahme kommen, könnten auch hier Studiengebühren eingeführt werden.
Die weiteren Ausgabenkürzungen sind ja bereits weitgehend bekannt.
Sie betreffen etwa den Bundeszuschuss zur Wohnbauförderung oder die Streichung des Sonderunterstützungsgesetzes.
Ebenfalls noch gerechnet wird an den Maßnahmen im Pensionsbereich.
Die Frühpensionierungen müssen eingedämmt werden.
Das ist der politische Wille.
sowohl bei den Beamten als auch bei den Privatbeschäftigten.
Die zuletzt kolportierte Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters auf 61 und 66 Jahre soll aber nicht kommen.
Es sollen stattdessen die Zugangsmöglichkeiten zur Frühpension erschwert werden.
Könnte man hier die Österreicher ein Jahr länger bei der Stange halten, würde das rund 8 Milliarden Schilling sparen.
Heute Vormittag wurden die Maßnahmen in den Sozialpartnergremien besprochen, im Wirtschaftsbundpräsidium und in einem erweiterten ÖGB-Vorstand.
Heute Nachmittag sollen sie dann entredigiert Regierung und Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Bekannt sind mittlerweile jedenfalls die Tagungsorte der vier Präsidenten.
Montag war man in der Autobahnraststätte Großram zusammengekommen, gestern traf man sich in einem Hotel an der Wiener Stadtgrenze.
Fritz Titelbracher und Gisela Hopfmüller auf den Spuren der Sozialpartner.
Soweit also Vorstellungen der Sozialpartner zum Jahresbudget 96.
Während alles auf die offizielle Bekanntgabe der Details dieses Papiers wartet, setzt Finanzminister Starrybacher die Verhandlungen mit den einzelnen Ministern fort.
Starrypacher hat sich ja vorgenommen, vom Budgetplan pro Ressort weitere sieben Prozent der Ausgaben wegzuverhandeln.
Über seinen heutigen Verhandlungsvormittag berichtet er.
Bei Minister Klima haben wir nicht nur das Budgetprogramm umgesetzt, sondern wir sind mit über einer Milliarde, genau fast 1,1 Milliarden, unter das Budgetprogramm gekommen.
Wir sind somit im Bereich des Inneren
Minister Einem als auch Bereich Minister Klima unter dem Budgetprogramm mit Minister Schüßl, also Vizekanzler Schüßl, der immer von Sparen spricht, ist dies nicht gelungen.
Da konnten wir uns nur auf das Budgetprogramm einigen.
Andreas Starrybacher über seine letzten Verhandlungen mit den Ministerkollegen.
Die österreichischen Betriebe werden sich in Zukunft mehr um die Altersversorgung ihrer Mitarbeiter kümmern müssen.
Zu diesem Schluss kommt, auch unter dem Eindruck vermutlich der derzeitigen Verhandlungen, eine Studie
des WIFO, die heute vorgestellt wurde.
Nach wie vor verlässt sich ein Großteil der Österreicher auf den Staat als alleinigen Verantwortlichen für die Pensionen.
Der internationale Vergleich zeigt aber, dass private und betriebliche Altersvorsorge in Zukunft immer größere Bedeutung bekommen wird, wenn man nicht auf seinen Lebensstandard im Alter verzichten will, Christian Hunger berichtet.
Die Zukunftsaussichten für die staatlichen Pensionen sehen angesichts der zu erwartenden demografischen Entwicklung nicht besonders rosig aus.
Die Babyboom-Generation der Nachkriegszeit kommt langsam ins Pensionsalter, der Pillenknick der 70er Jahre rückt als Pensionsbeitragszahler nach.
Kommen heute noch auf 100 Österreicher im arbeitsfähigen Alter 32 Pensionisten, werden die gleichen 100 Österreicher in 30 bis 40 Jahren bereits doppelt so viele Pensionisten finanzieren müssen.
Dazu kommt, dass sowohl Männer als auch Frauen immer älter werden und damit länger am Pensionstopf hängen und sich stark auf der Ausgabenseite des öffentlichen Budgets niederschlagen werden.
Das ist übrigens nicht alleine ein österreichisches Problem.
Nach einer OECD-Studie ist das immer größer werdende Problem für die öffentlichen Haushalte ein internationales.
Dr. Peter Mooslechner, Mietautor der WIFO-Studie.
Diese OECD-Studie hat eben für die sieben großen OECD-Länder gezeigt,
dass die Ansprüche, die heute bereits bestehen an das öffentlich-rechtliche Pensionssystem, dass die im Durchschnitt über diese Länder rund doppelt so hoch sind, wie die heute bestehende Staatsschuld dieser Länder.
Ich glaube, man braucht kaum mehr dazu sagen, um die Dramatik der Situation, Pensionsvorsorge und Finanzierbarkeit dieses Systems zu unterstreichen.
Will man auf Wohlstand im Alter nicht verzichten, wird man in Zukunft verstärkt auf alternative Pensionsmodelle setzen müssen, meinen die Studienautoren.
Das staatliche Pensionssystem wird nur noch als eine von drei Säulen eine Grundabsicherung gewährleisten können, meint Dr. Peter Mooslechner.
Die Zielsetzung für Österreich müsste sein, nach einem tragfähigen Mix zwischen den verschiedenen Säulen des Altersvorsorgesystems zu suchen.
durch den die Effizienz und natürlich auch die Sicherheit der Pensionsleistungen im System insgesamt verbessert wird.
Was ist das Grundelement in diesem Mix?
Das Grundelement aufgrund der Ausgangsbedingungen und der Problemlage kann nur sein, dass es zu einer stärkeren Einbindung nicht staatlicher Elemente in diesem Vorsorgesystem kommen muss.
Das heißt, es kommt zu einem Ausbau, es muss zu einem Ausbau der betrieblichen und der individuellen Vorsorge kommen.
Bei der betrieblichen Altersvorsorge hat Österreich im internationalen Vergleich einen Nachholbedarf.
Erst 5 Prozent der Unternehmen und da vor allem die großen Banken und Versicherungen verfügen bereits über eine betriebliche Altersvorsorge.
In der benachbarten Bundesrepublik Deutschland sorgt immerhin bereits jedes dritte Unternehmen für Pensionszuschüsse ihrer ehemaligen Mitarbeiter im Ruhestand.
Christian Hunger mit einem Bericht über die künftig notwendige betriebliche Altersvorsorge.
Das Präsidium des österreichischen Gewerkschaftsbundes tagt also heute.
Das Sparbudget und die Ergebnisse der Sozialpartnergespräche sind dabei nur ein Teil der wesentlichen Themen.
Das erweiterte ÖGB-Präsidium berät auch die schon seit vielen Jahren diskutierte Struktur der Gewerkschaft.
Nicht nur wegen der heute vielfach üblich gewordenen Übernahme von Arbeitern in das Angestelltenverhältnis kommen den Arbeitergewerkschaften immer mehr Mitglieder abhanden.
Die finden sich dann in der Gewerkschaft der Privatangestellten wieder.
Vor allem die Metaller Gewerkschaft fordert Neuregelungen, Robert Stobacher berichtet.
Dass der ÖGB ähnlich wie die Parteien unter Mitgliederschwund leidet, ist nicht neu.
Die jährlichen Statistiken zeigen, dass vor allem die Arbeitergewerkschaften immer mehr Mitglieder verlieren.
Grund dafür sind nicht nur Austritte, sondern auch Übernahmen von Arbeitern ins Angestelltenverhältnis, wodurch die betreffenden dann Mitglieder der Privatangestelltengewerkschaft von Hans Salmutter werden können.
Ein Umstand, der insbesondere der Metaller Gewerkschaft von Rudolf Nürnberger seit langem ein Dorn im Auge ist.
bedeutet durch eine geringere Mitgliederzahl auch weniger Geld in der Kasse.
Immerhin fehlt ja der Mitgliedsbeitrag 1% des Bruttogehalts von Gewerkschaftsmitgliedern an die jeweilige Einzelgewerkschaft.
Nürnbergers Metaller verlangen daher seit Jahren eine neue Festlegung der sogenannten Zuordnungsfrage.
Fachgewerkschaften dürften nicht geschwächt oder gar zerschlagen werden.
Die GPA dürfe nicht zu einer Gewerkschaft für Arbeiter im Angestelltenverhältnis werden.
So lautet auch ein entsprechender Antrag der Metaller an den bevorstehenden ÖGB-Bundeskongress.
Die Reformvorstellungen gehen in Richtung eines Industriegruppenprinzips, wie es in Deutschland existiert.
Dort sind alle Dienstnehmer, ob Arbeiter oder Angestellte, in einer Gruppe zusammengefasst.
Die Privatangestellten leisteten bisher hinhaltenden Widerstand.
Neuerster Vorschlag, über den die Gewerkschafter bis zum Kongress noch brüten werden, die 14 Einzelgewerkschaften sollen zu fünf Gruppen zusammengefasst werden.
Verschiedene Branchen werden demnach in der neuen Organisation zusammengelegt.
Dennoch soll es aber auch eine eigene Angestelltengruppe geben.
Ob es dazu kommt, ist freilich noch offen.
Die Metaller haben jedenfalls zu diesem Thema einen Sonderkongress des ÖGB bis spätestens Mai kommenden Jahres beantragt.
Handlungsbedarf also für ÖGB-Präsident Fritz Fertzenitsch.
Robert Stoppacher über die Zukunft des österreichischen Gewerkschaftsbundes und wir kommen jetzt zur Zukunft eines Großteils der österreichischen Wirtschaft, die Voest und ihre Teilprivatisierung.
Heute ist der Startschuss gefallen für die sogenannte Privatisierung der Voestalpine Stahl AG.
Als vor knapp zehn Jahren die Voest in ihre bisher größte Krise geschlittert ist und der Griff in die Staatskasse in zweistelliger Milliardenhöhe für Aufregung gesorgt hatte,
Damals waren Privatisierung und Börse schlicht undenkbar.
Heute wurde aber in der Bank Austria die bevorstehende Teilprivatisierung der Voestalpine Stahl präsentiert.
Herbert Huttar.
Voestalpine Stahl, der Stoff aus dem die Wetterfolge sind.
Jetzt ist es soweit.
Föst Albine Stahl-Aktien kann man zwischen 3. und 5.
Oktober am Bankschalter kaufen.
Kurz zuvor wird bekannt gegeben, was die 100-Chilling-Aktie wirklich kosten wird.
Wenig später erscheint Föst Albine Stahl am Kurszettel der Wiener Börse.
Es werden rund 28% der Föst-Aktien dann im privaten Streubesitz sein.
Die Technologie-Schwester hält knapp ein Viertel, der Staat fällt unter die 50%-Marke.
Finanzchef Erich Becker von der verstaatlichten Holding ÖJG
In wenigen Wochen wird nun der Börsegang der Vöstalpine Stahl AG erfolgen und zwar in einer Abgabe von mehr als 25 Prozent.
Unser Beteiligungsstand wird sich auf mindestens 49 Prozent vermindern.
Es handelt sich daher um eine echte mehrheitliche Privatisierung.
Sollte die Nachfrage größer werden, so wird noch mehr aus dem Staatsbesitz verkauft, sodass der Staatsanteil auf 45% fällt.
Eigentlich hätte die Fürst Alpine Stahl erst 1996 an die Börse gehen sollen.
IIHG-Finanzchef Erich Becker über die Gründe des Vorverlegens auf den heurigen Herbst.
Der wesentliche Einfluss ist, dass der Erfolg des Unternehmens erhascher als geplant zustande gekommen ist.
und vor allem auch durch Maßnahmen, die aus dem Inneren des Unternehmens kommen.
Das heißt, die Voestalpine konnte einerseits aus Markteinflüssen und andererseits aus eigener Kraft ein erfolgreiches Jahr 1994 darstellen und bewegt sich im ersten Halbjahr 1995 exzellent.
Immerhin, die Börsereife hat einige Tausend Arbeitsplätze gekostet.
Die Voest Albine Stahl macht zurzeit mit 15.000 Beschäftigten rund 38 Milliarden Schilling Umsatz.
Der Gewinn 1994 knapp 650 Millionen Schilling.
Sehr gute Halbjahresergebnisse werden für heuer geschrieben, wie gesagt.
Stahlchef Peter Strahammer zur Marktposition der Voest.
Wir sind in Europas attraktivsten Stahlmarkt, dem süddeutschen Automobil- und Haushaltsgerätemarkt, dem norditalienischen Automobil- und Haushaltsgerätemarkt, dem attraktiven österreichischen Markt tätig.
Wir haben
im Vergleich zu allen westeuropäischen Unternehmen die beste geografische Position im Verhältnis zu den Wachstumsmärkten in den Reformländern Osteuropas.
Und schließlich führt unsere geografische Position dazu, dass wir den besten Zugang unter allen westlichen Stahlwerken zu den osteuropäischen Rohstoffquellen haben, zum ukrainischen Erz, das 50 Prozent unseres Bedarfes deckt,
zur märischen und zur polnischen metallurgischen Kohle, die 100 Prozent unseres Bedarfes an metallurgischer Kohle deckt.
Eine mehrheitlich privatisierte Voest, für viele vielleicht heute noch erstaunlich.
Und es geht weiter mit der Voest.
Seit einem Jahr ist die Technologiegruppe der ehemaligen Voest, die VA Tech, sehr erfolgreich an der Börse.
Eines der Unternehmen, der frühere Maschinenbau, jetzt VAMCE, hat sich seit der Umstrukturierung 1989 besonders stark nach oben entwickelt.
Im Bereich Wasserkraft ist die MCE beispielsweise weltweit unter den ersten fünf Anbietern für Kraftwerksanlagen.
Das Werk in Linz denkt aber jetzt bereits weiter und will künftig mit dem Abwracken von Atomkraftwerken ins große Geschäft kommen.
Stefan May berichtet aus Linz.
Die Energieverwertungsunternehmen hätten große Summen für den sogenannten Rückbau der Atommiler auf die Seite gelegt, begründet VAMCE-Vorstandsvorsitzender Herbert Furch das Engagement seines Unternehmens auf diesem heiklen Gebiet.
Immerhin war der Betrieb in der Vergangenheit kritisiert worden, weil er am Bau von Atomkraftwerken mitgearbeitet hatte.
Zuletzt hatte er sich aber nur mehr auf Serviceleistungen für die Reaktoren beschränkt und damit das notwendige Know-how für den Abbau erworben.
Insbesondere im Primärbereich einer solchen Anlage gäbe es viele kontaminierte Stellen, etwa Rohrleitungen und Reaktorgefäße, sagt Furch.
Man muss hier natürlich mit großer Vorsicht diese Bereiche abbauen.
Dafür ist es notwendig, dass wir in der Manipulationstechnik
mechanischen Bearbeitungen hier zum Beispiel einen kontaminierten Bereich des Mandels abfräsen.
Hier muss man Spezialgeräte entwickeln und das ist natürlich sehr heikel.
In den nächsten drei bis fünf Jahren steht der Abbau eines Versuchsreaktors in Deutschland an.
Der Rückbau von Atomkraftwerken in größerem Ausmaß wird aber erst nach der Jahrtausendwende einsetzen.
Die VAMCE rechnet sich gute Geschäfte in Deutschland, aber auch in den ehemaligen Oststaaten aus.
Gerne würde die Linzer Firma Erfahrungen am 1-zu-1-Modell Zwentendorf sammeln, hat aber diesbezüglich noch keine Gespräche geführt.
Seit fünf Jahren legt die OECD neben Wirtschaftsberichten auch Umweltberichte über ihre Mitgliedstaaten vor und damit sind wir bei einer weiteren Themenstrecke in unserem Mittagsschornal.
Heuer gab es erstmals einen OECD-Umweltbericht über Österreich und zwar einen weitgehend positiven, wie Umweltminister Martin Bartenstein und Europastaatssekretärin Brigitte Ederer bei der Präsentation des OECD-Umweltberichtes immer wieder betonten.
Franz Simbürger.
Große Erfolge kann Österreich bei der Behandlung aller wesentlichen Umweltprobleme, die sich in den späten 70er Jahren stellten, verzeichnen.
So beginnen die Schlussfolgerungen der OECD, die im vergangenen Jahr Österreichs Umweltpolitik geprüft und jetzt den Bericht dazu vorgelegt hat.
Konkret ist Österreich absoluter Spitzenreiter bei der Reduktion von Schwefeldioxid in Europa.
Es gehört zu den Industriestaaten mit dem niedrigsten CO2-Ausstoß pro Einwohner und es gehört zu den Spitzenreitern bei der Vermeidung von Stickoxiden und Staubemissionen.
Als schwerwiegendstes Problem für die Luftqualität wird bodennahes Ozon genannt.
Es sei daher dringender Bedarf für eine gesamtheitliche, umweltverträgliche Verkehrspolitik gegeben, meint die OECD.
Vor noch kommenden Umweltproblemen warnt die OECD übrigens auch im Zusammenhang mit dem Transitverkehr und regt Langzeitpläne für die Bewältigung des Gütertransits an.
Dickes Lob gibt es dann wieder für die Maßnahmen Österreichs zum Gewässerschutz.
Eine Warnung allerdings auch in dem Zusammenhang, es müsste mehr getan werden, um Siedlungsgebiete vor Hochwasser- und Erdrutschen zu schützen.
Zufrieden gibt sich die OECD im Allgemeinen auch mit der österreichischen Abfallpolitik.
Mit einer Einschränkung, es gebe im Vergleich zu anderen OECD-Staaten zu viel Hausmüll.
Allerdings, die OECD hat hier die Daten vor Inkrafttreten der Verpackungsverordnung zugrunde gelegt.
Nicht allzu viel abgewinnen kann die OECD dem Labyrinth an Gesetzen, Vorschriften und Zuständigkeiten im Umweltbereich.
Vermutlich wird es nötig sein, das österreichische Umweltrecht gesamtheitlich zu überarbeiten, um eine inhaltliche Straffung und eine bessere Aufgabenteilung zwischen den einzelnen ministeriellen Ressorts und bundesstaatlichen Ebenen zu bewirken.
heißt es im OECD-Bericht.
Und kritisch äußert sich die OECD auch über die Finanzierung von Umweltmaßnahmen.
Ein Großteil der Umweltausgaben wird immer noch eher vom Steuerzahler finanziert als direkt vom Verursacher oder Nutzer getragen, kritisierte OECD.
Mehr wirtschaftliche Instrumente sollten auch in der Umweltpolitik eingesetzt werden.
Lob gibt es dann wieder für die Bemühungen um einen sanften Tourismus und lobend erwähnt die OECD auch die internationale Zusammenarbeit Österreichs in Umweltfragen.
Übrigens, die OECD findet für die Erfolge Österreichs in der Umweltpolitik drei Erklärungen.
die Einbindung der Sozialpartner in umweltpolitische Fragen und Entscheidungen, einen, wie es heißt, soliden Aufbau der Bundes- und Landesverwaltungen und eine weit verbreitete Gesetzestreue der Österreicher.
So steht es jedenfalls im OECD-Umweltbericht über Österreich.
Es ist halb eins ein Programmhinweis.
Was früher Eleonorenhain, Oberplan, Heurafl oder Hohenfurt hieß, nennt sich heute Lenora, Horniplana, Prenivitoni oder Visebrot.
Südböhmen heißt die Gegend mit den ungetauften Ortsnamen.
Und südlich der Staatsgrenze liegt das Mühlviertel, wo die Erinnerung an den Eisernen Vorhang noch lebendig ist.
Für uns war das klar, hinter dem Haus ist Schluss.
Es ist eine Meter vierzig, sind wir weg von der Grenze.
Und als Kind wurde einem das schon gesagt, dass du da nicht rüber gehen darfst.
Also für mich war die Welt zu Ende hinter dem Haus.
Ich habe eigentlich nur gewusst, da ist irgendwo mal ein großer See da hinten.
Aber im Klartext habe ich nicht gewusst, wie groß und wie der ausschaut.
Es war schon ein großes Staunen nach der Öffnung, muss ich sagen, wie ich mir das Haus einmal von hinten angeschaut habe.
Ich habe nur rüberschauen können und habe nur Bäume gesehen.
Und das war schon ein bisschen ein mulmiges Gefühl, aber jetzt ist das auch schon wieder Alltag.
Das Müllviertel und Südböhmen.
Eine Region wächst zaghaft zusammen.
Stefan May hat den Böhmerwald diesseits und jenseits der Staatsgrenze durchstreift.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Und wir gehen in unseren Berichten weiter und es geht wieder um die Umwelt.
Weniger glücklich als der OECD-Umweltbericht über Österreich.
Weniger glücklich sind die Umweltverantwortlichen mit den französischen Atomtests im Mouraroa-Atoll.
Alle Proteste haben nichts genützt.
Die französischen Atomwaffentests im Mouraroa-Atoll haben begonnen.
Gestern Nacht um 23.30 Uhr wurde der erste Test der neuen Versuchsreihe gestartet.
19 Minuten und 40 Sekunden später war die Detonation im Ururoa-Atoll, das 16.400 Kilometer von Österreich entfernt ist, auch bei uns messbar.
Die Welle, 4,5 nach der Richterskala stark, ist in diesen nicht ganz 20 Minuten durch den Erdball bis nach Österreich gerollt.
Was sich im fernen Südpazifik rein technisch abgespielt hat, veranschaulicht im folgenden Constanze Ripper.
Was vom Atomtest sichtbar war sah aus, als würde ein riesiger Kochtopf gerade übergehen.
Das Wasser schäumte weiß auf und brodelte, 15 Sekunden lang bebte das ganze Atoll.
Unsichtbar bleiben die anderen Auswirkungen der Druckwelle.
Tiefe Risse bis zu dutzenden Metern Durchmesser entstehen im Basaltgestein und in der darübergelagerten Schicht von Kalksteinblöcken.
Das Beben löst Erdrutsche unter der Wasseroberfläche aus.
Es gibt Einbrüche in der Struktur des erloschenen Vulkans, der bis in 4500 Meter Tiefe den Sockel des Atolls bildet.
Das Mourouroa-Atoll ist bereits völlig durchlöchert.
Im Abstand von etwa 500 Metern wurden seit den 60er Jahren etwa 50 Schächte hineingetrieben.
Seit einiger Zeit bohren die Franzosen nicht mehr am Atoll selbst, sondern direkt in der Lagune.
Bereits seit 1992 sind die sieben Bohrungen vorbereitet, die jetzt genützt werden.
Etwa eineinhalb Meter breit und tausend Meter tief ist ein Loch.
Der Sprengsatz und die Messgeräte werden in einem Spezialkontainer darin versenkt.
Verbindungskabel übermitteln die Testergebnisse an die Oberfläche.
Dann wird das Bohrloch mit Schutt und einem 170 Meter starken Betonpfropfen verschlossen.
Das Personal zieht sich auf hochgelegene Beobachtungsposten zurück, für den Fall, dass es eine hohe Flutwelle gibt.
In der Feuerleitzentrale beginnt der Countdown.
Millionstel Sekunden nach der Zündung werden in der engen Kammer ungeheure Mengen an Energie frei.
Atomare Stoffe und Gestein verschmelzen miteinander zu einer glasigen Masse.
Dass dadurch ein Austreten von Strahlung völlig verhindert werden kann, wird von Umweltschützern bezweifelt.
Doch unabhängige Tests haben die Franzosen bisher immer weitgehend verhindert.
1987 konnte Jacques Cousteau in der Lagune einige Proben ziehen.
Er fand das Isotop Cesium-134.
Laut Greenpeace-Atomexperten Dr. Heinz Höglsberger ein untrüglicher Beweis, dass auch bei unterirdischen Tests Radioaktivität austritt.
Denn Cesium-134 hat nur eine Halbwertszeit von zwei Jahren.
Es konnte daher nicht mehr von den überirdischen Tests stammen, die schon viele Jahre vorher eingestellt worden waren.
Wegen der internationalen Proteste wurde heute statt des ursprünglich geplanten 120 Kilotonnen Sprengsatzes nur ein 20 Kilotonnen Sprengsatz gezündet.
Die nächsten Testbomben werden ein Vielfaches dieser Sprengkraft haben.
So wie die atomare Explosion den ganzen Erdball erfasst hat, so rollt auch die Protestwelle weiter.
In Frankreich haben die Bilder vom Ablauf des ersten Tests auch den bislang eher unkritisch eingestellten Franzosen die Auswirkungen dieser unterirdischen Explosion verdeutlicht.
Aus Paris meldet sich Eva Twaroch.
Jenen Franzosen, die es noch nicht aus dem Radio oder Fernsehen erfahren hatten, war es spätestens beim Aufschlagen der heutigen Zeitungen klar.
Frankreichs erster Atomversuch, der letzten Serie, hat noch in der Nacht zu den erwarteten heftigen internationalen Protesten geführt, wie ausführlich berichtet wird.
Proteste, die sich jedoch keineswegs auf das Ausland beschränken,
wie die Titelseite der linksliberalen Tageszeitung Libération eindrucksvoll demonstriert.
Denn da wurde ein Portrait des französischen Staatspräsidenten für viele schockierend verfremdet.
Seine linke Gesichtshälfte ist entstellt und erinnert damit an die Bilder von den Opfern der Hiroshima-Bombe.
Schon wenige Stunden nach Bekanntwerden des unterirdischen Nukleartests übten hier vor allem Vertreter der Sozialisten, Kommunisten und auch der Grünen heftige Kritik.
Sie sprechen von einer unnötigen Entscheidung, einem schweren Irrtum und vor allem auch von einem politischen Fehler, dessen Konsequenzen Frankreich noch lange Zeit tragen wird müssen.
Dass sie große Zustimmung erhalten, nachdem die Mehrheit der Franzosen gegen die Atomtests ist,
ändert jedoch nichts daran, dass viele heute bedauern, dass einige mit ihren Aussagen übers Ziel schießen.
Denn ein Sprecher der Grünen sprach sogar von einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit, während der Bürgermeister der australischen Stadt Brisbane Präsident Chirac heute als Idioten bezeichnete.
Die australische Regierung hatte noch in der Nacht die Wiederaufnahme der Atomversuche verurteilt.
Neuseeland und Chile sogar ihre Botschafter aus Paris abberufen.
Mit Bedauern reagierten auch zahlreiche andere Staaten.
Die USA, Schweden, Norwegen und Dänemark ebenso wie Russland und Japan.
Ein Sturm der Entrüstung, den Premierminister Alain Juppé heute früh als nicht überraschend bezeichnete.
Er finde jedoch, dass die Kritik teilweise leicht an Hysterie grenze, meinte Juppé in einem Radio-Interview.
Nachdem die Auseinandersetzung mit den Atomtestgegnern in den letzten Wochen zunehmend zu einem Medienkrieg geworden war, hat die französische Armee die Bilder vom Atomtest noch in der Nacht veröffentlicht und allen Fernsehstationen auf der Welt zukommen lassen.
Etwa 20 Journalisten wurden zudem unverzüglich von Papeete nach Mouroir gebracht, um sich vom reibungslosen Verlauf des Experiments vor Ort überzeugen zu können.
Ich habe verifiziert, dass die notwendigen Bedingungen erfüllt sind.
Das Experiment habe unter den bestmöglichen Bedingungen stattgefunden, erklärte General Paul Varicelle am Testgelände, dass, wie der französische General betonte, nach den Zwischenfällen der letzten Tage zum Zeitpunkt der Detonation frei von Eindringlingen gewesen sei.
Es war der insgesamt 205. französische Atomversuch, der gestern auf Muroroa gezündet worden ist, hier, wo seit Juli 1966 Nuklearversuchsreihen durchgeführt werden.
General de Gaulle hatte das Atoll im Südpazifik vor allem wegen seiner isolierten Lage und auch der großen Entfernung zu Frankreich, 18.000 Kilometer sind es, ausgewählt.
Genau das wird seinem ideologischen Ziehsohn, Präsident Chirac, nun zum Vorwurf gemacht.
Wären die Versuche so ungefährlich, könnten sie ja in Frankreich stattfinden, meinen die Atomtestgegner bewusst polemisch.
Sie haben für heute zu zahlreichen Demonstrationen aufgerufen und protestieren seit dem Morgen in mehreren Ländern vor den französischen Botschaften.
Den Vorwurf der Hysterie durch Juppé müssen sich derzeit Umweltschutzorganisationen ebenso wie Politiker gefallen lassen.
Greenpeace will nun alles dransetzen, um die Fortsetzung der Testreihe zu verhindern.
Unterstützung der Politiker bekommen sie derzeit.
Bundeskanzler Franz Franitz Franitzki bedauert, dass sich Frankreich durch die Proteste aus der ganzen Welt von seinem Vorhaben nicht abbringen hat lassen.
Der Atomversuch habe den weltweiten Bemühungen um einen umfassenden Teststopp keinen guten Dienst erwiesen.
Außenminister Wolfgang Schüssel, so Franitzki, werde dieses Thema beim Treffen der EU-Außenminister am kommenden Samstag sicher zur Sprache bringen.
Außenminister Wolfgang Schüssel selbst appelliert an den französischen Präsidenten, die Testreihe zu verkürzen.
Und Österreichs Umweltminister Martin Bartenstein hat heute gemeinsam mit Europa-Staatssekretärin Brigitte Ederer ausdrücklich gegen den französischen Atomtest protestiert.
Lassen Sie mich, und das durchaus in Gemeinsamkeit mit Staatssekretärin Ederer, meiner Enttäuschung darüber Ausdruck geben, aus gegebenem Anlass, dass Frankreich trotz aller Proteste, trotz der von uns ausgedrückten Sorge, heute Nacht seinen ersten unterirdischen Atomversuch auf dem Muro-Atoll durchgeführt hat.
Ich bin darüber verärgert, ich bin darüber enttäuscht und ich halte das insbesondere für eine ausgesprochene Provokation gegenüber der Europäischen Union und gegenüber der Kommission der Europäischen Union, die ja heute
eine entsprechende Sitzung zu diesem Thema abgeführt hätte.
Und es wäre wohl ein Mindestgebot der Höflichkeit und der Loyalität gegenüber der Kommission gewesen, mit dem ersten unterirdischen Atomversuch zumindest bis zum Ende und bis zum Entscheid dieser EU-Sitzung zu warten.
Soweit das Thema Atomwaffenversuche im Ruhratoll.
Wir gehen weiter in unserer Berichterstattung mit dem Thema Bosnien.
Während die Luftangriffe der NATO-Bomber auf serbische Stellungen weitergehen, berät in Brüssel der NATO-Rat den Stand der Dinge.
Neue Entscheidungen werden nicht erwartet, denn wie der NATO-Kommandant Südadmiral Leighton Smith bei einer Pressekonferenz heute bekannt gab, sei bereits entschieden, dass die laufende Operation so lange fortgesetzt werde, bis die bosnischen Serben überzeugende Anstalten machen, so hieß es, ihre Waffen von Sarajevo abzuziehen.
Smith gab außerdem bekannt, dass für die beiden in der Vorwoche bei Pahle abgeschossenen französischen Piloten eine Rettungsaktion gestartet worden sei.
Aber hören Sie mehr von Barbara Ladinsa.
Schon bei seiner ersten Pressekonferenz in der Vorwoche hatte NATO-Kommandant Leighton Smith eine Rettungsaktion für die beiden Piloten angekündigt.
Ihr Schicksal ist noch immer unklar.
Man hat aber Funksignale von ihnen.
Frankreichs Präsident Chirac sagte gestern, sie hielten sich an unbekanntem Ort versteckt.
Die bosnischen Serben behaupten, sie hätten sie gefangen genommen.
Auf der heutigen Pressekonferenz wurde Admiral Smith auch nach Schäden an zivilen Einrichtungen durch die NATO-Bombe gefragt.
Neben den bosnischen Serben hatte auch der amerikanische Journalist Peter Arnett aus Palew von Schäden an zivilen Einrichtungen berichtet.
Admiral Smith sagte, bisher seien der NATO-Solche nicht bekannt, aber unbeabsichtigte Schäden seien natürlich ein Risiko und ergab ein Beispiel.
Wenn eine Bombe aus einem Flugzeug kommt und anstatt die vorgesehen entlang der vorgesehenen Fluglinie zu gleiten, gerade runterfällt, was möglich ist, kann sie beträchtlich vom Kurs abweichen.
Wir haben sowas noch nicht beobachtet, aber es kann passieren.
Die Bombe braucht nur 1000 Meter vom Ziel entfernt in einem bewohnten Gebiet einschlagen.
Und wenn dann, angenommen, sechs Häuser explodieren, dann sind das unbeabsichtigte Schäden, von denen wir hoffen, dass sie uns nie passieren", sagte der Admiral.
Partei ergreife die NATO in diesem Konflikt nicht.
Diesen Vorwurf wies Admiral Smith zurück.
Die Taten der bosnischen Serben hätten die Erwartungen der internationalen Gemeinschaft nicht erfüllt.
Sie bräuchten nur einlenken und das Problem sei gelöst.
I don't think this is taking side.
The international community has seen the actions of the Bosnian Serbs
as certainly not that which we would expect.
Und wir haben bestimmte Bedingungen festgelegt, über die wir erwarten, dass sie übernehmen.
Und wenn sie das tun, wird das Problem gelöst werden.
Dieser Meinung sind die bosnischen Serben nicht.
In Washington sitzt Daniels Renitz.
Sie vertritt die bosnischen Serben in der amerikanischen Hauptstadt.
Ihre Leute hätten das Möglichste getan, aber die NATO verlange Unmögliches und suche immer neue Vorwände, weiter zu schiessen.
Wenn man sich die Bedürfnisse der Serben anschaut, ist es ziemlich absurd und unreasonabel,
Was von den Serben verlangt wird, ist völlig absurd und unverständlich.
Was sie wollen, ist der Rückzug ihrer gesamten Verteidigungskapazität von Sarajevo, ohne das von den Muslimen auch zu verlangen.
Und wenn die Serben abziehen, dann ist klar, dass die bosnischen Muslime sie angreifen können.
Daniel Srenic räumt ein, dass das serbische Militär der überwältigenden NATO-Macht nicht lange die Stirnwirt bieten können.
Warum suchen ihre Leute dann aber nicht nach einer Verhandlungslösung mit der NATO wenigstens?
Das Problem ist, sie haben es versucht, aber es ist ihnen klar geworden, dass das einzige Ziel der NATO-Verhandlungen ist, die bosnischen Serben aus Bosnien zu verjagen und den Muslimen die Macht in Bosnien zu übertragen.
sagt Daniel Strenitz mit der Stimme unserer Redakteurin für die bosnischen Serben.
Die Wahlkommission des ÖAB, und damit sind wir wieder bei österreichischen Themen, hat heute Vormittag Josef Höchtl einstimmig als einzigen Kandidaten für den Bundesobmann der größten ÖVP-Teilorganisation vorgeschlagen.
Nach außen hin wirkt mit dieser Entscheidung alles ruhig beim ÖAB.
Aber Josef Höchtl wird bis zu seiner Wiederwahl Ende September beim Bundestag in Eisenstadt wohl noch zittern müssen, berichtet Wolfgang Fuchs.
Österreichs Politiker lieben derzeit das Versteckenspiel mit den Medien.
Nicht nur die Sozialpartner tagten in den vergangenen Tagen an geheimen Ort.
Auch die Königsmacher im ÖAB wollten nicht gestört werden und haben daher Ort und genaue Zeit ihrer Sitzung geheim gehalten.
Neun ÖAB-Ländervertreter, ein christlicher Gewerkschafter und ein Vertreter der konservativen Arbeitnehmer in der Arbeiterkammer, diese elf Spitzenfunktionäre saßen nun seit dem Vormittag zusammen, um über Josef Höchtl Gericht zu sitzen.
Das Urteil war schon im Vorfeld abgesprochen, die Revolution gegen den Bundesobmann fand heute nicht statt, aus mehreren Gründen.
Zwar waren sich die Landesgruppen Steiermark, Oberösterreich, Tirol und Vordelberg schon über die Ablöse Höchtls einig, aber einen überzeugenden Gegenkandidaten haben sie dann nicht gefunden.
Der Tiroler AK-Präsident Fritz Dinkhauser hat glaubhaft in der Öffentlichkeit abgewunken.
Der angebliche Redelsführer der eingebremsten Palastrevolution, der steirische Obmann Hermann Schützenhöfer, will derzeit auch nicht.
Einen anderen Kandidaten mit Gewicht gibt es nicht, sagen ÖAB-Insider.
Andererseits, niemand reißt sich um diese Position.
Wer will schon diesen schwachen Haufen vorstehen, außer Josef Höchtl, spöttelte kürzlich ein christlicher Gewerkschafter.
Wir werden in der Sozialpartnerschaft wenigstens gehört, der Höchtl in der ÖVP nicht mehr, so ein anderer Funktionär, der heute mit über Höchtl abstimmte.
Der dritte Grund, warum Josef Höchtl überlebt, ist Höchtl selbst.
Seit mehr als 20 Jahren hält er sich bereits in der ÖVP-Spitze.
Er kennt Organisation und Intrige und weiß, wie man darauf reagiert.
Dass der Butsch vorerst abgeblasen ist, zeigt auch die Anwesenheitsliste der heutigen Sitzung.
Hermann Schützenhöfer, der gefährlichste Gegner, ist gleich gar nicht nach Wien gefahren.
Er ließ sich vertreten.
Freilich ausgestanden ist die Sache für Höchtl noch lange nicht.
Die heutige Entscheidung ist vielleicht nur ein Etappensieg.
Denn die Delegierten werden erst am Bundestag in Eisenstadt abstimmen.
Und dann könnte der nächste Butch-Versuch gestartet werden.
Die Nominierung eines Gegenkandidaten ist ja auch dort noch möglich.
Aber das weiß auch Josef Höchtl.
Und das wusste Wolfgang Fuchs.
Auf dem Wiener Messegelände sind ab heute vier Tage lang die neuesten Produkte der Unterhaltungselektronik, Haushaltstechnik und Telekommunikation zu bewundern.
133 Aussteller, unter ihnen auch der ORF, sind auf der HIT 95 vertreten.
Zu sehen und zu hören gibt es die neuesten GSM-Handys, ebenso wie die nächste Generation der Fernsehgeräte oder die sparsamsten Waschmaschinen.
Dazu bietet vor allem der ORF ein Showprogramm, das zum Großteil live übertragen wird.
Heute Vormittag fand die offizielle Eröffnung statt.
Josef Schweitzer war dabei.
Fanfaren und Bundeshymne aus Bundesheer-Trompeten, das waren so ziemlich die einzigen nicht elektronischen Töne auf der Hit 95.
Die Schau ist stärker denn je dominiert vom Vormarsch der digitalen Medien und der Verschmelzung von Computer- und Unterhaltungselektronik.
Die starke Präsenz des ORF auf der HIT95 soll die Neuorientierung des ORF vom klassischen Rundfunkunternehmen zu einem vielseitigen elektronischen Medienunternehmen ausdrücken.
Generalintendant Gerhard Seiler in seiner Begrüßungsrede.
Wir werden, und das ist auch ein Versprecher, nicht mehr weiterhin in unsere klassische Produktpalette investieren, sondern wir werden diese Produktpalette in all jene Bereiche erweitern, die in der neuen multimedialen Pluralität notwendig sind.
Auch Bundespräsident Thomas Klestil geht in seiner Eröffnungsansprache auf den neuen ORF ein.
Er erinnert daran, dass er vor einem Jahr zu einer Novellierung des Rundfunkgesetzes aufgerufen habe.
Der Generalintendant hat inzwischen den Entwurf für ein neues Rundfunkgesetz vorgelegt.
Ich halte seine Auffassung, über die künftige Ausweitung der Tätigkeitsbereiche des ORF nachzudenken, für legitim, ja notwendig, um den internationalen Entwicklungen standhalten zu können.
Klestil ist grundsätzlich für Konkurrenz und ein breiteres Programmangebot.
Er vertraut auf die Entscheidungsfreiheit des Zuschauers.
Aber wichtig ist und hier liegt der tiefste Grund, warum der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer mehr an Bedeutung gewinnt, dass den Österreichern auch jene Werte und Inhalte zugänglich bleiben, der ein Gegengewicht zur unvermeidlichen Lawine von Billigangeboten sicherstellen.
Voraussetzung dafür sind für den ORF nicht nur die öffentlich eingehobenen Gebühren, sondern selbstverständlich auch attraktive Programme und höchste Sparsamkeit.
Der Aufruf des Bundespräsidenten an die Wirtschaft und die Kultur schaffenden Österreichs, als relativ kleines Land könne Österreich zwar nicht in der Wunderwelt der Technik an vorderster Stelle mitmischen, aber es könne einen überproportionalen Teil der Software des Programms erstellen, erklärte Kestil.
So weit mein Bericht direkt vom ORF-Stand auf der Hit 95 im Wiener Messegelände und damit zurück zum Journalstudio.
Attraktiv von der Hit 95 kommt heute auch die Sendung von Tag zu Tag.
Volkmar Parschalk spricht mit dem Theaterstar Maria Bill.
An die 10 Millionen Krankenstandstage gehen in Österreich jährlich auf das Konto von Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates.
Und bei 35 Prozent aller Frühpensionierungen sind solche Leiden an der Wirbelsäule die Ursache der Erwerbsunfähigkeit.
Hören Sie dazu Eveline Schütz.
Es sei erwiesen, dass die Schüler ihre Schulzeit gesünder beginnen als beenden, meinte erst kürzlich der Schulärztesprecher in der österreichischen Ärztekammer, Dr. Gerhard Weintögl.
Der Gesundheitszustand der Schüler werde unaufhaltsam schlechter.
Diesen Trend zu stoppen, hat sich die von Prof. Tilscher ins Leben gerufene Initiative SOS Körper zur Aufgabe gemacht.
Die Zahlen der einschlägig Erkrankten, Erwachsenen und Senioren sind derartig alarmierend, dass es wirklich hoch an der Zeit ist, ein rechtzeitig einsetzendes Präventivprogramm zu initiieren.
Und wo könnte man besser beginnen als bei den Kindern, denn dort werden die ersten Probleme und Sünden gesetzt.
Ich erwähne nur Schule, Schuleintritt, Sitzen, Fernsehen, Auto.
Der Bewegungsapparat braucht Bewegung.
Die Kinder müssten turnen.
Dass sie es noch nicht tun, ist, weil sie noch keine Schmerzen haben.
Die kommen später.
Das heißt, die Sünden, für die man später zahlt.
Es wäre ungeheuer notwendig, dass die Kinder turnen.
Wie kommt man an die Kinder?
Über die Eltern und über die Lehrer.
Diese Appell gilt und die möchte ich hier besonders unterstreichen.
Seit einiger Zeit gibt es in Österreich die sogenannten Wirbelsäulenschulen, die an sich von den Erwachsenen recht gut angenommen werden, aber meist erst, wenn sie ihr Kreuz schon spüren.
Dass sich Prävention aber auch aus volkswirtschaftlicher Sicht rechnet, ist für Professor Tilscher keine Frage mehr.
Die haben jetzt seit zwei Jahren eine Studie in Lenz laufen.
wo Pflegepersonal besonders häufig unter wirbsamen Beschwerden leidet.
Und wir konnten feststellen, dass eine Gruppe, die entsprechend unseren Anweisungen tuend, wesentlich weniger Schmerzen hatten und wesentlich weniger Krankenstände aufzuweisen hat.
Aber es liege nach Professor Tilscher bei jedem Einzelnen selbst initiativ zu werden.
Unterstützung jedenfalls bietet die Aktion SOS Körper.
Die SOS Körper Aktion versteht sich auch als Information.
Wir speichern in zunehmendem Maße alle Aktivitäten in Österreich in dem Computer und können
allmählich sehr exakt Auskunft geben, wer, wo, was, wie macht.
Und wir haben auch hier entsprechende Telefoninformationen zur Verfügung, nämlich 0222-8022188.
Dort ist unser Büro und von dort kann man Auskunft erhalten.
Noch einmal die Telefonnummer 0222 80 221 88.
Nun noch ein Kulturbeitrag.
Kunst zwischen Acht und Ächtung lautet das Motto des diesjährigen Brucknerfestes, das am kommenden Wochenende in Linz beginnt.
Und auch mit der Linzer Klangwolke, die diesmal in zwei Versionen angeboten wird.
Alice Ertlbauer gibt einen Vorgeschmack auf das Brucknerfest 95.
Musik als Ausdruck einer Protesthaltung.
Musik als Ausdruck innerer Immigration.
Musik als Reaktion auf unerträgliche äußere Zustände.
Die 6.
Symphonie von Karl Amadeus Hartmann, das Cellokonzert von Ernst Troch, Kurt Weils Konzert für Violine und Blasorchester, Arthur Louriez Concierto da Camera, Ernst Grenecks Bagatellen.
Beispiele für Musik, die im Spannungsfeld von Achtung und Ächtung entstanden sind.
Fünf der insgesamt 16 Konzerte des internationalen Bruckner-Festes stehen im Zeichen von Komponisten, denen der Stempel entartet aufgedrückt wurde, die zumeist aufgrund ihrer jüdischen Abstammung ihre Heimat verlassen mussten.
Musikdirektor Thomas Daniel Schlee beschränkt sich jedoch nicht auf den Rückblick in die Vergangenheit.
Das Spannungsfeld zwischen Achtung und Ächtung hat das Dritte Reich überlebt.
Man soll es sich nicht zu einfach machen und die Problematik allzu blauäugig und blondhaarig betrachten.
Der Begriff der Entartung hat eine schreckliche Aktualität, wenn man sieht, dass sich viele Schichten des Publikums nach wie vor neueren Musikern verweigern, weshalb wir einen ganzen Abend John Cage widmen und einen Auftrag an das Enfant terrible der Linzer Musikszene Alfred Peschek vergeben haben.
Uraufgeführt wird dieses Auftragswerk bei der Eröffnungsfeier am Sonntagvormittag durch das Bruckner Orchester.
Ad acta von Alfred Peschek steht als Symbol dafür, dass vieles an Ächtung in unserer Gesellschaft eben noch nicht ad acta gelegt wurde.
In diesem Konnex ist auch die Festrede von Erika Weinzierl zu sehen.
Vertriebene Vernunft, Rückkehr unerwünscht, lautet die öffentlich gestellte Frage der auf das Judentum in Österreich spezialisierten Zeitgeschichtlerin und Autorin.
Es wäre kein Bruckner-Fest, wenn sich um diesen Kern nicht auch die großen Werke des Geniuslozi Anton Bruckner ranken würden.
Eine Bruckner-Symphonie, es ist wie im Vorjahr die siebente, wird am Sonntag auch als klassische Klangwolke live aus dem Brucknerhaus in den Donaupark übertragen.
Am Dirigentenpult Loren Marzell, der sie schon zum vierten Mal in den Dienst der Idee von Musik im freien Raum stellt.
Ich muss sagen, unter diesen Umständen bin ich wirklich besonders glücklich, weil das Orchester natürlich immer auf diesem Niveau steht.
Und der Saal ist voll von Leuten, die von Musik begeistert sind.
Und gleichzeitig draußen weiß man, dass eine Menge von Leuten herumspazieren und zuhören.
und auf der Grasse liegen und vielleicht ein Bärchen mit trinken, das ist alles so wunderbar.
Den spektakulären Auftakt zum Bruckner-Fest bildet die multimediale Klangwolke am Samstag.
Die Musik, eine Friedensmesse von Roland Baumgartner, komponiert für die 200-Jahr-Feier der Vereinigten Staaten und für den gegebenen Anlass umgearbeitet.
Klangwolke in Linz am Wochenende, wechselnd bewölkt mit einzelnen Regenschauern, außer in Ostösterreich heute Nachmittag.
Die Temperaturen liegen meist zwischen 17 und 22 Grad.
Herbert Heiner, Werner Löw und am Mikrofon Hubert Arne Mellissen verabschieden sich für heute Mittag.