Mittagsjournal 1996.11.13

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    Rechtliches

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    Mittagsschornal.
    Mittwochmittag, Zeit für detaillierte Information und Hintergründe aktueller Entwicklungen in einem Österreich1-Mittagsschornal mit Manfred Kronsteiner.
    Die Themenvorschau.
    Nach der Flugzeugkollision in Indien.
    Niki Lauda, praktizierender Pilot, über die Frage nach der Flugsicherheit in Drittweltländern.
    Der Tulbinger Kogel am Tag danach.
    Reaktionen auf die Regierungsklausur.
    Die Reform der Gewerbeordnung.
    Kritik der Kreditschützer.
    Diskussionen rund um das Burschenschaftertreffen in Wien.
    Gegendemonstration wird angekündigt.
    Europäische Rüstungsagentur.
    Vier EU-Staaten wollen kooperieren.
    Craxi definitiv wegen Korruption verurteilt, Aufenthalt des Ex-Premiers im für ihn sicheren Tunesien.
    Doppeltes Jubiläum für Gusti Wolf.
    65 Jahre auf der Bühne, ein halbes Jahrhundert an der Burg.
    Zunächst bieten wir Ihnen den aktuellen Überblick in Nachrichten von Susanne Meisner-Sindelar, gelesen von Andreas Ilavski.
    Österreich Wirtschaftsminister van Leijten und die Sozialpartner wollen heute noch einmal versuchen, sich über das neue Ladenschlussgesetz zu einigen.
    Derzeit lehnen sowohl der Handel als auch die Gewerkschaft die geplanten längeren Rahmenöffnungszeiten von 66 Stunden pro Woche ab.
    Sie glauben, dass dadurch kleine Geschäfte gegenüber den großen Supermärkten benachteiligt würden.
    Ab heute sollen mit den Sozialpartnern auch über die Flexibilisierung der Arbeitszeit, die Neuregelung der Nachtarbeit und die Lehrlingsausbildung weiter verhandelt werden.
    Diese drei Bereiche sind bei der gestrigen Regierungsklausur offen geblieben.
    Einigung erzielten SPÖ und ÖVP dagegen bei den Themen Zivildienst, Waffengesetz und beim Bundeswehreinsatz zur Grenzsicherung.
    Indien.
    Die Ursache der Flugzeugkatastrophe in der Nähe von Neu Delhi ist immer noch nicht zweifelsfrei geklärt.
    Menschliches Versagen gilt allerdings als wahrscheinlich.
    Möglicherweise hat es Verständigungsschwierigkeiten mit den indischen Fluglotsen gegeben.
    Es wird aber auch nicht ausgeschlossen, dass die Flugsicherung in Neu Delhi die Routen der beiden Maschinen verwechselt hat.
    Genauere Informationen erhofft man sich von der Auswertung der Flugschreiber, die am Vormittag gefunden worden sind.
    Beim Zusammenstoß der Ilyushin-76 mit einer saudi-arabischen Boeing 747 sind offenbar alle etwa 350 Insassen der beiden Flugzeuge ums Leben gekommen.
    Bis jetzt wurden mehr als 200 Leichen geborgen.
    Italien
    Papst Johannes Paul II.
    hat die Welternährungskonferenz in Rom eröffnet.
    In seinem Grußwort an die Delegierten aus 150 Ländern verurteilte der Papst den Gegensatz zwischen Armut und Reichtum.
    Es sei nicht akzeptabel, dass einige Menschen im Überfluss lebten, während andere nicht einmal genug zu essen hätten, sagte Johannes Paul.
    Er verlangt eine neue Mentalität und solidarische Hilfe durch die Weltgemeinschaft.
    Ziel der UNO-Tagung ist ein Aktionsplan, mit dem die Zahl der Hungernden in aller Welt von derzeit mehr als 800 Millionen Menschen bis zum Jahr 2015 halbiert wird.
    Der Welternährungsgipfel dauert bis Sonntag.
    Die österreichische Delegation wird von Landwirtschaftsminister Moltra geleitet.
    Der ehemalige Ministerpräsident Bettino Craxi ist wegen Korruption jetzt rechtskräftig zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
    Das Kassationsgericht in Rom hat am Abend die Urteile der ersten beiden Instanzen bestätigt.
    Der 63-jährige Craxi hält sich seit mehr als zwei Jahren in Tunesien auf.
    Er wird mit internationalen Haftbefehlen gesucht.
    Im getrennten Verfahren ist Craxi bereits vorher in Abwesenheit zu mehr als 20 Jahren Haft verurteilt worden.
    Algerien.
    Aus Algerien wird wieder ein Massaker gemeldet.
    In einem Dorf im Süden des Landes sind in der Nacht zwölf Menschen ermordet worden, unter ihnen mehrere Kinder.
    Erst vor einer Woche hatten islamische Fundamentalisten in unmittelbarer Nähe der Ortschaft 32 Menschen die Kehle durchgeschnitten.
    USA.
    Die Regierung in Washington überlegt die Beteiligung an einer internationalen Eingreiftruppe für Zaire.
    Ein Experten-Team ist in die Krisenregion unterwegs, um sich vor Ort ein Bild von der humanitären Situation zu machen.
    Ein Beamter des Verteidigungsministeriums betonte allerdings, das bedeute keine Verpflichtung der USA zum Einsatz von Soldaten.
    Frankreich, Spanien, Italien und die Organisation für Afrikanische Einheit sind schon jetzt dazu bereit, Ostsaire-Kontingente zu stellen.
    Die Außenminister Kenias, Tansanias, Äthiopiens und Kameruns wollen heute in Nizza mit dem sairischen Staatspräsidenten Mobutu über das Flüchtlingselend beraten.
    Dänemark.
    Der Brite Salman Rushdie und der österreichische Autor Christoph Ranzmaier werden heute in Kopenhagen mit dem Aristäon-Literaturpreis der EU ausgezeichnet.
    Um die Verleihung des Preises hat es Auseinandersetzungen gegeben.
    Die dänische Regierung wollte nach Morddrohungen einer islamischen Gruppe gegen Rushdie die Feier ursprünglich absagen.
    Peru.
    Nach dem schweren Erdbeben in Peru werden jetzt die Inseln im Südpazifik von einer Flutwelle bedroht.
    In Polynesien wurden die Bewohner der Küstenregionen zu Schutzmaßnahmen und zu besonderer Vorsicht aufgerufen.
    Das Beben in Peru hatte die Stärke 6,4 nach der Richterskala.
    Mindestens elf Menschen starben, mehr als 300 wurden verletzt.
    Aus Angst vor Nachbeben verbrachten tausende Menschen die vergangene Nacht im Freien.
    Zum Wetter jetzt in Österreich, das ja gestern ausgesprochen stürmisch war.
    Föhnstürme mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 150 Stundenkilometern richteten in Westösterreich und Kärnten einiges an Schäden an.
    Die Frage an Andreas Thiesner bleibt es so.
    Stürmisch heute noch, zumindest auf den Bergen und auch ausgesprochen mild.
    Die Höchstwerte in den windigen Regionen stellenweise wieder über 20 Grad.
    Im Gegensatz dazu allerdings dort, wo sich Wind und milde Luft nicht durchgesetzt haben, zum Teil unter 10 Grad.
    Also recht extreme Gegensätze.
    Das gleicht sich aber allmählich aus, allmählich allerdings in Richtung Kälte.
    Denn der Sturm gestern und heute ist der Vorbote von kalter Luft, die auf dem Weg zu uns ist.
    Spätestens heute Nacht geht es mit dem Föhn allmählich überall zu Ende.
    Regenschauer in ganz Österreich, spätestens morgen folgen.
    Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt stark bewölkt, 17°C, St.
    Pölten stark bewölkt, 10°C, Linz heiter, 13°C, Salzburg heiter, 12°C, Innsbruck wolkig, 18°C, Bregenz bedeckt, 9°C, Graz stark bewölkt, 18°C und Klagenfurt stark bewölkt, 16°C.
    Und auf bis zu 22°C können die Temperaturen noch steigen.
    Weitere Wolken ziehen mit sehr kräftigem Südwind heran.
    Die Sonne zeigt sich vor allem in Salzburg und Oberösterreich.
    Ab und zu Regen jetzt schon in Vorarlberg, im Nordtiroler Oberland, in Süd- und Osttirol und in Kärnten.
    Heute Nacht und morgen breitet sich der Regen allmählich von Westen her auf Österreich aus.
    Es kühlt nach und nach ab, sodass es oft in der Früh und am Vormittag milder sein wird als am Nachmittag.
    Die Temperaturen morgen Mittag 7 bis 13 Grad.
    Die Schneefallgrenze kann bis zum Abend nördlich des Alpenhauptkams auf 600 Meter sinken, südlich davon auf etwa 1300 Meter.
    Und am Freitag schließlich bewölkt, Regenschauer besonders im Bergland und im Süden und sieben bis vierzehn Grad.
    So viel also zum Wetter, sieben nach zwölf ist es mittlerweile geworden.
    Etwa 350 Menschen sind gestern bei dem schweren Flugzeugunglück in Nordindien ums Leben gekommen.
    Noch ist die Opferzahl nicht genau bekannt.
    Beim Landeanflug auf Neu Delhi ist eine kasachische Frachtmaschine mit einer abfliegenden saudi-arabischen Boeing-Passagiermaschine in einer Höhe von 4000 Metern kollidiert.
    Beide Flugzeuge brannten beim Absturz über besiedeltem Gebiet.
    Keiner der Insassen hat die Katastrophe überlebt.
    Noch ist die Bergung der bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Opfer im Gange.
    Über die Ursache des Unglücks gibt es bisher nur vage Theorien, die jedoch in jedem Falle auf menschlichem Versagen aufbauen.
    Verständigungsschwierigkeiten mit den indischen Fluglotsen oder ein Irrtum der Flugsicherung in Neu-Delhi werden als mögliche Ursachen angesehen.
    Das Unglück in Nordindien hat eine generelle Frage aufgeworfen, die bei derartigen Katastrophen immer wieder diskutiert wird.
    Wie sicher ist der Flugverkehr in Ländern der dritten Welt?
    Karl Jarkowski hat darüber mit einem gesprochen, der es wissen muss.
    Mit Niki Lauda, der ja als Pilot auch selbst über Drittweltländern unterwegs ist.
    Herr Lauda, der gestrige Flugzeugzusammenstoß über Neu Delhi wirft natürlich die Frage auf, wird das Fliegen in die dritte Welt unsicherer?
    Ja, das ist schwer von der Ferne zu beurteilen.
    Natürlich ist bekannt, dass in Indien erstens einmal nicht das gleiche Equipment vorhanden ist, wie zum Beispiel in Amerika oder in Europa von der Radarführung der Flugzeuge.
    Dort gibt es zwar eine Radarkontrolle im herkömmlichen Sinne, aber nicht die guten Geräte, die hier in Europa zum Einsatz kommen, wo man auch die Höhe der Flugzeuge feststellen kann.
    Also von vornherein ist einmal zu sagen, dass diese
    Länder natürlich nicht so entwickelt sind, wie hier bei uns.
    Das heißt, in Ländern der dritten Welt, in Asien und in Afrika zum Beispiel, ist es nicht so sicher, hinzufliegen?
    Naja, an und für sich ist es schon sicher, dort hinzufliegen, weil ja da wahrscheinlich, das wird sich ja erst herausstellen, ein menschlicher Fehler vorliegt, weil es ist ja ohne Frage nicht so geplant gewesen, dass zwei Flugzeuge hier in der Luft zusammenstoßen.
    Das heißt, irgendwo in dieser Kette von diesen drei Menschen, nämlich der
    Fluglotse am Boden und die beiden Piloten, die das eine oder das andere Flugzeug gelenkt haben.
    Einer von diesen drei Menschen muss einen Fehler gemacht haben, weil sonst passiert es ja im kontrollierten Luftraum nicht, dass Flugzeuge aufeinander losgeschickt werden.
    Und das gehört herausgefunden.
    Natürlich, wenn das Equipment am Boden ein besseres ist, dann sieht vielleicht der Fluglotse einen Fehler, den der Pilot macht früher.
    Dazu kann man noch sagen, dass es ja seit
    geraumer Zeit in Amerika Vorschrift geworden ist, jedes Flugzeug, was nach Amerika fliegt, mit T-Cars auszurüsten.
    Das heißt, der Pilot sieht in dem Cockpit selber annähernde Flugzeuge.
    Ein ähnliches Bild wie der Radarlotse am Boden sieht man heute im Flugzeug.
    Und wenn sich dann Flugzeuge zu nahe kommen, weil der Radarkontroller einen Fehler macht,
    dann gibt mir das Flugzeug einen Befehl, entweder zu steigen oder abzusinken, um einer Kollision aus dem Weg zu gehen.
    Das ist heute schon in allen Laudaer Flugzeugen eingebaut, ist Vorschrift in Amerika, ist noch nicht Vorschrift in Europa und schon gar nicht in Indien.
    Herr Lauda, es gibt immer Meldungen, dass es schwarze Listen von Flughäfen gibt, die nicht so sicher sind.
    Wissen Sie davon?
    Ja, Meldungen über Schwarze Listen würde ich sagen, so wird das nicht verbreitet.
    Es gibt natürlich auf der ganzen Welt unterschiedliche ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten.
    Natürlich Luftfahrtkontrollen.
    Es ist überhaupt keine Frage, dass in Afrika zum Beispiel die Dinge anders abgewickelt werden wie in der Mitte von Europa.
    Da braucht man gar nicht drüber diskutieren.
    Und das Gleiche ist natürlich in Richtung Indien möglich.
    Nur noch einmal, das Problem, glaube ich, hier ist ein menschliches Versagen.
    was nach den ersten Informationen dazu geführt haben, dass die Flugzeuge zusammengeflogen sind.
    Der Schluss daraus lässt sich nicht ziehen, dass es zum Beispiel nach Afrika oder in andere Länder der dritten Welt unsicherer ist zu fliegen.
    Ich würde sagen, es sind andere Bedingungen.
    Es werden von den Piloten mehr Dinge gefordert, wenn sie so wollen, über Indien zu fliegen oder wenn sie über Amerika fliegen, weil in Amerika die Radarkontrolle einfach besser gemacht ist.
    Das heißt nicht, dass es unsicher ist, über Indien zu fliegen, wenn alle, die dort fliegen, sich an die Regeln halten und richtig miteinander kommunizieren.
    Wenn rein theoretisch auch in Amerika ein Flugzeug eine Flugfläche verlässt und ohne eine Clearance anfängt, hier in den Level eines anderen hineinzudissenden, dann kann es überall zu einem Zusammenstoß kommen.
    Das heißt, in Ländern der dritten Welt müssen die Piloten vorsichtiger sein und sind mehr gefordert als in anderen Ländern.
    richtig, es gibt gewisse Länder, wo denn von den Piloten mehr verlangt werden muss, weil sie einfach etwas mehr mitdenken müssen, weil eben die Radarführung und Radarkontrolle nicht so ausgebaut ist, wie in wirtschaftlich gut fundierten Ländern.
    Niki Lauda über die Sicherheitsstandards für den Flugverkehr in Drittweltländern und fatales menschliches Versagen als generelle Problematik im Flugwesen.
    Karl Jarkowski hat die Fragen an Niki Lauda gestellt.
    Hebron.
    Der Name dieser Stadt im Westjordanland ist zum Symbol für das Zögern und Stocken im Nahostfriedensprozess geworden.
    Über den längst überfälligen Teilabzug der israelischen Truppen aus Hebron wird seit Wochen verhandelt.
    Mehrere hundert jüdischer Siedler widersetzten sich diesem Vorhaben bisher erfolgreich.
    Doch jetzt scheint Bewegung in die Verhandlungen gekommen zu sein.
    Die Gespräche der israelischen und palästinensischen Unterhändler in der Nacht waren offenbar erfolgreich.
    Es gibt angeblich nur mehr einen Streitpunkt.
    Die Einigung liegt in greifbarer Nähe, berichtet Ben Segenreich aus Israel.
    oder Tage handeln, sagen die Israelis.
    Die Palästinenser sind meist etwas zurückhaltender.
    Aber jetzt besteht wieder einmal das Gefühl, dass vielleicht schon heute Nacht, vielleicht morgen unterschrieben werden könnte und dann, so wird spekuliert, könnten die israelischen Soldaten sich sehr rasch zurückziehen, vielleicht schon am kommenden Wochenende.
    Die US-Wahlen vor einer Woche hatten ja als eine Art Zieltermin gegolten, der wurde aber verpasst.
    Das neuerliche Erwartungsschieber hat mit der Wirtschaftskonferenz in Kairo zu tun, wo die Amerikaner und die Ägypter wieder Druck ausüben.
    Israel und die Palästinenser sollen sich endlich zusammennehmen und dem Spiel ein Ende machen.
    Der amerikanische Vermittler Dennis Ross hält sich in Kairo sprungbereit.
    Er werde herüberfliegen, sobald er überzeugt sei, dass die Partner abschließen wollen, sagen die Amerikaner.
    Ein weiterer Faktor ist eine geplante Amerika-Reise von Israels Premier Benjamin Netanyahu, die er heute Nacht antreten soll.
    Er könnte sie aber verschieben, eben weil offenbar konkrete Aussichten auf eine Einigung bestehen und dieser Reise-Termin ist ein weiteres psychologisches Druckmittel.
    Beide Seiten berichten jetzt von einer guten Atmosphäre bei den Gesprächen.
    Im Inhalt gibt es offenbar noch in einigen Sicherheitsfragen Meinungsverschiedenheiten.
    Noch ist nicht klar, ob und wie die israelische Armee auch auf der palästinensischen Seite von Hebron wird eingreifen dürfen.
    Man streitet auch darüber, ob die palästinensischen Polizisten ihre automatischen Gewehre umhertragen oder nur in den Wachzimmern lagern werden.
    Und die Israelis möchten eine Hauptstraße, die an den jüdischen Häusern vorbeiführt, auch in Zukunft für palästinensische Autos sperren.
    Die Palästinenser fordern die Öffnung der Straße.
    Über Hebron hinaus spießt es sich aber auch noch an politischen Forderungen.
    Palästinenser-Chef Yasser Arafat möchte von Netanyahu ein schriftliches Versprechen, dass der Friedensprozess auch nach dem Rückzug in Hebron weitergehen wird.
    Eine solche Zusage allgemeiner Natur hat Netanyahu schon oft gegeben und wird er jederzeit wiederholen.
    Doch Arafat möchte Details und einen Zeitplan fixieren.
    Für Punkte wie den weiteren Rückzug im Westjordanland, die Freilassung von Gefangenen, den palästinensischen Flughafen und anderes.
    Und so genau will Netanyahu sich nicht festnageln lassen.
    In Hebron selbst ist alles bereit.
    Eine besonders komplizierte Operation wird es ja nicht.
    Die israelischen Soldaten müssen sich nur in einen bestimmten kleinen Teil der Stadt zurückziehen.
    De facto haben sie das sogar schon getan.
    Im Wesentlichen müssen sozusagen nur die Schlüssel des Militärverwaltungsgebäudes an eine Vorhut der palästinensischen Polizei übergeben werden.
    Und in den Stunden werden dann die restlichen der 400 palästinensischen Polizisten einrücken.
    Das wird bestimmt im Schutze der Dunkelheit geschehen, um Provokationen und Reibereien vorzubeugen.
    Vielleicht, so spekuliert man, schon in der Nacht von Damstag auf Sonntag.
    Es kann aber auch noch Wochen dauern.
    In Kairo hat gestern eine große dreitägige Wirtschaftskonferenz begonnen, die politisch ganz im Zeichen des schleppenden Friedensprozesses im Nahost steht.
    Zu Beginn der Tagung wurde ein eindringlicher Appell an die Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens gerichtet, gemeinsam für Frieden und Wohlstand in dieser Region zu arbeiten.
    1993, nach der Autonomievereinbarung zwischen Israel und den Palästinensern, war diese Wirtschaftskonferenz ins Leben gerufen worden, mit dem Ziel, den Friedensprozess auch wirtschaftlich zu unterstützen.
    Vom ursprünglichen Konzept, Israel in die Wirtschaft des Nahen Ostens zu integrieren, ist allerdings kaum mehr die Rede, seit Israels Premier Netanyahu bei seinem Amtsantritt die Formel der bisherigen Verhandlungen, nämlich Land für Frieden, in Frage gestellt hat.
    Über die Projekte und Ziele der Konferenz, die eine riesige Region umfasst, von Marokko bis zum Iran, berichtet dem Folgenden aus Kairo Karim Al-Gohari.
    MENA, Mittel-East und Nordafrika, der Nahe Osten und Nordafrika, ist bisher wohl mehr ein Fantasiegebilde als ein tatsächlicher ökonomischer Zusammenschluss ähnlich der Europäischen Union, NAFTA oder der Asienstaaten.
    Und trotzdem ist die fiktive Gemeinde aus den Mitgliedstaaten der Arabischen Liga plus Iran und Israel dieser Tage das Thema der dritten MENA-Wirtschaftskonferenz in Kairo.
    Immerhin 300 Millionen Menschen, rund 6% der Weltbevölkerung, leben in diesem Gebiet.
    Doch der Anteil am weltweiten Bruttosozialprodukt macht gerade einmal 2% aus.
    Es sind zwei Gewürze, die den besonderen Charakter dieses Wirtschaftsgebietes ausmachen, Erdöl und Israel.
    Ölexporte machen immerhin noch 65% des Exporteinkommens der gesamten Region aus.
    Damit ist MENA extrem abhängig vom Steigen und Fallen des Preises des schwarzen Goldes.
    Der arabisch-israelische Konflikt hat bisher eine konsequente wirtschaftliche Integration von MENA verhindert.
    Der innerregionale Handel macht gerade einmal 7% des gesamten Handels der Region aus.
    Die regionale Infrastruktur, wie etwa Transportverbindungen zwischen den Ländern, ist katastrophal.
    Oft ist es einfacher, Güter über Europa in die benachbarten Länder zu transportieren.
    Dazu kommt, dass die meisten Ökonomien der Region bisher staatlich kontrolliert waren.
    Investoren hielten sich daher lieber fern.
    Mena hat einen der geringsten internationalen Investitionsraten weltweit.
    Polen, die ehemalige Czechoslowakei und Ungarn erhielten in den ersten zwei Jahren nach der wirtschaftlichen Öffnung genauso viele ausländische Investitionen wie die gesamte arabische Welt seit dem Zweiten Weltkrieg zusammen.
    Auch das Pro-Kof-Einkommen der Mena-Staaten ist seit den 80er-Jahren weitgehend gleich geblieben.
    Trotzdem herrscht in vielen Mena-Ökonomien, wie zum Beispiel Gipsen, eine wirtschaftliche Aufbruchsstimmung.
    Von einer letztjährigen Wachstumsrate von weniger als 2 Prozent wurden dieses Jahr menaweit 4 Prozent errechnet.
    Die Auslandsschulden wurden in den letzten Jahren verringert.
    Die Inflationsraten blieben auf einem relativ konstanten, niedrigen Stand.
    Auch die Abhängigkeit vom Erdöl wurde verringert.
    Der Anteil der verarbeitenden Industrie steigt.
    Alles in allem
    Vielversprechende Daten für die Zukunft, wenn sich der Trend weiterführen lässt, glaubt Heber Handuser vom Forum für Wirtschaftsforschung in Kairo.
    Selbst der Internationale Währungsfonds beginnt in einer diese Woche veröffentlichten Studie über die Mena-Staaten mit einer positiven Note.
    Dieses Jahr sei Zeuge einer Verbesserung der wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen in der Region.
    Es werde erwartet, dass der Wirtschaftswachstum in Zukunft weiter steigen wird, heißt es in der IWF-Studie.
    Und das zu dessen zweiter Geschäftsführer mit oder ohne Fortschritte im Friedensprozess.
    von MENA, der Nahost- und Nordafrika-Wirtschaftsregion, zur EU.
    Vier EU-Staaten haben gestern in Straßburg die Gründung einer europäischen Rüstungsagentur beschlossen.
    Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien wollen mit dieser in Bonn angesiedelten Institution den Einfluss der US-Rüstungsindustrie zurückdrängen und Aufträge an europäische Hersteller von Waffen und Waffensystemen vermitteln.
    Die Agentur gibt auch kleineren europäischen Rüstungsbetrieben immerhin eine Außenseiterchance und solche weist bekanntermaßen auch Österreich auf.
    Hans Woller über diese Rüstungsagentur.
    Bisher nur deutsch-französisch, jetzt also offiziell europäisch.
    Die Rüstungsagentur, deren Gründungsakte gestern Abend in Straßburg von den Verteidigungsministern Frankreichs, Deutschlands, Italiens und Großbritanniens unterzeichnet wurde.
    eine europäische Rüstungsagentur, wie sie in einem Annex des Maastrichter Vertrages vorgesehen war.
    Zur seit 1995 bestehenden deutsch-französischen Struktur mit dem Ziel, die Rüstungsprogramme beider Länder zu harmonisieren, war wenig später Italien hinzugestoßen und nach dem französisch-britischen Gipfel letzte Woche in Bordeaux nun auch Großbritannien.
    Alles in allem, so sagen die Fachleute, ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer gemeinsamen europäischen Sicherheitspolitik.
    Diese Agentur mit Sitz in Bonn wird ihre Arbeit auch gleich mit einem sehr konkreten gemeinsamen Projekt der bisher vier Mitgliedsländer beginnen.
    Mit der Forschung, Entwicklung und Produktion eines gepanzerten Kampffahrzeuges, das die Franzosen WBCI, die Briten MRIV nennen.
    Ein Dutzend weitere Rüstungsvorhaben bilateraler oder multilateraler Art stehen in absehbarer Zeit auf dem Programm der Agentur.
    Mittelfristig ist sie dazu berufen, eine, wie es heißt, technologische und industrielle Basis für die Verteidigung in Europa zu werden, wie sie in den USA bereits existiert, mit dem Ziel, die seit Jahrzehnten konkurrierenden Rüstungsbetriebe der einzelnen Länder zur Zusammenarbeit zu bewegen.
    Wenn jeweils die Bedürfnisse, die Produktionskapazitäten und die Arbeitslasten festgelegt und aufgeteilt sind, wird sich jedes der Mitgliedsländer verpflichten, das jeweilige Produkt, an dessen Entwicklung man mitgearbeitet hat, auch zu kaufen.
    Konkret werden transnationale Produktionseinheiten für ein bestimmtes Projekt einer industriellen Ad-hoc-Allianz eingehen.
    Sie müssen aber mit dem von ihnen konzipierten Projekt in Konkurrenz treten zu möglichen anderen nationalen oder außereuropäischen Angeboten.
    Es soll also in Zukunft, und darauf haben vor allem die Briten großen Wert gelegt, keinen automatischen Zuschlag für die Angebote der Europäischen Rüstungsagentur geben, wenn die Konkurrenz günstigeres bietet.
    Schließlich soll diese gestern aus der Taufe gehobene Europäische Rüstungsagentur auch dazu beitragen, dass die kleineren europäischen Länder ohne eigene umfassende Rüstungsindustrie, die sich in der Vergangenheit häufiger auf außereuropäischen Märkten versorgt haben, sich langfristig verstärkt bei den europäischen Partnern bedienen.
    Gestern Abend wurde der ehemalige italienische Ministerpräsident Bettino Craxi angeklagt in einer ganzen Reihe von Korruptionsprozessen, erstmals rechtskräftig verurteilt.
    Der oberste Gerichtshof in Rom bestätigte damit die Urteile der früheren Instanzen, in denen für Craxi 5,5 Jahre Haft wegen schwerer Korruption gefordert worden waren.
    Craxi entzieht sich allerdings schon seit drei Jahren in Tunesien aufhältig der italienischen Justiz und will dies auch weiterhin tun.
    Mit Craxi wurden einige seiner Komplizen verurteilt.
    Sie leben in Italien und müssen nun definitiv ins Gefängnis.
    Damit scheint die italienische Justiz nun tatsächlich ernst zu machen mit der Strafverfolgung der vielen Korruptionstäter der 80er Jahre.
    Bis jetzt hatte nämlich erst ein einziger Täter seine Strafe angetreten.
    Details von Reinhard Frauscher.
    Nun ist er also tatsächlich ein rechtskräftig verurteilter Verbrecher, der längst dienende Ministerpräsident Italiens, ehemals allmächtiger sozialistischer Parteichef und Vizepräsident der Sozialistischen Internationalen.
    Fünf Jahre und sechs Monate müsste Bettino Craxi für das Verbrechen schwerer Korruption hintergittern, wenn die italienische Justiz seiner Habhaft werden würde.
    Doch das tut sie nicht.
    Seit drei Jahren sitzt Craxi in seiner Ferienvilla in Tunesien und bis jetzt hat das Land, das von ihm seinerzeit mit vielen Entwicklungshilfemilliarden gehätschelt wurde, alle Auslieferungsbegehren Italiens abgelehnt.
    Juristische Basis dafür war die Argumentation Craxis, dass es sich um politische Urteile, um einen Ausbund an Politjustiz handele.
    Er selbst habe sich nämlich persönlich nie bereichert.
    Sah es anfangs so aus, als sei dies nur eine Schutzbehauptung, so scheint er inzwischen selbst daran zu glauben, Opfer eines politischen Komplotts zu sein.
    Fast täglich bombardiert er Freunde, Feinde und Medien in Italien mit Fax-Sendungen aus dem Exil, in denen er nicht nur die italienische Justiz, sondern praktisch das gesamte Establishment beschimpft und beleidigt.
    In seinem ersten Fernsehinterview seit drei Jahren hat er vorige Woche dem ZDF den Schwerkranken vorgespielt, der mit viel Selbstmitleid sein Leben im Exil beenden muss.
    Ich habe nicht die geringste Absicht, mich dieser Politjustiz zu stellen.
    Ich bin nicht reich geworden, ich lebe ein normales Leben und werde normal sterben.
    Aber diesen Herrn werde ich mich nicht ausliefern, ganz bestimmt nicht.
    Schon bisher war die von Kaxi geforderte Rückkehr bei freiem Geleit wegen der fünf gegen ihn laufenden Haftbefehle unmöglich, trotz seiner Diabetes.
    Nach dem definitiven Urteil werden nun aber auch die Forderungen in Italien lauter, dass der Druck auf Tunesien zur Auslieferung Kaxis erhöht werden soll.
    Denn Craxi ist der einzige Verurteilte aus der großen Zahl der Korruptionsprozesse, der sich im Ausland seiner Strafe entzieht.
    Alle anderen der 2.200 bisher Angeklagten sind inzwischen wieder in Italien.
    Von den zehn gestern Abend gleichzeitig mit Craxi Verurteilten werden fünf für ein paar Monate ins Gefängnis gehen.
    Sie kennen es ja aus der Untersuchungshaft.
    Die restlichen kommen mit einem Sozialdienst davon.
    Nur dreieinhalb Jahre hat somit der erste große Korruptionsprozess bis in die letzte Instanz gedauert, eine kurze Zeit für italienische Verhältnisse.
    Denn die langen Prozesszeiten sind, neben der Strafermäßigung durch Geständnis, der Hauptgrund dafür, dass bis jetzt überhaupt nur ein Einziger, der immerhin 300 Verurteilten, seine Strafe auch abbüßt.
    Es ist ein ehemaliger Mailänder Stadtrat, der sich das hübsche Orvieto aussuchen durfte, dort in einem Antiquitätenladen den Tag verbringt und nur zum Schlafen ins gemütliche Gefängnis.
    es geht."
    Reinhard Frauscher aus Rom.
    Die Geschichte des Holocaust ist noch nicht zu Ende geschrieben.
    Die Archive diesseits und jenseits des ehemaligen Eisernen Vorhangs fördern stets von Neuem erschütternde Fakten zutage.
    Was die Wehrmachtsausstellung bereits gezeigt hat, nämlich, dass die deutsche Wehrmacht an der Judenvernichtung in großem Ausmaß mitbeteiligt war, das belegen jetzt Dokumente, die von der amerikanischen nationalen Sicherheitsbehörde freigegeben worden sind.
    Daraus geht auch hervor, dass die Westmächte viel früher als bisher zugegeben von der Judenvernichtung durch die Nazis wussten.
    Und dass die Zahl der Ermordeten möglicherweise nach oben hin korrigiert werden muss.
    Mehr von Eugen Freund.
    Es war der 18.
    Juli 1941.
    Der deutsche Polizist meldete in einer verschlüsselten Botschaft seiner Kommandatur.
    Bei der gestrigen Säuberungsaktion sind 1153 jüdische Plünderer erschossen worden.
    So beginnt der Bericht in der Washington Post, der auf jüngst freigegebenen Dokumenten basiert.
    Aus denen geht Dreierlei hervor.
    Die Vernichtungsaktion gegen Juden im Zweiten Weltkrieg hat früher begonnen, als bisher angenommen wurde.
    Nicht nur die Eliteeinheit der SS hat daran mitgewirkt und sowohl die Briten als auch die Amerikaner haben davon gewusst, ohne etwas dagegen unternommen zu haben.
    Was den Zeitpunkt betrifft, an denen die Massenerschießungen vorgenommen wurden, so kommen manche Historiker jetzt zu der Erkenntnis, dass die Zahl jener Juden, vor allem in Osten Europas, die auf diese Art zu Tode gekommen sind, höher sein muss als bisher angenommen.
    Auch wenn dieses Zahlenspiel um Menschenleben ohnehin unerheblich ist, denn jeder einzelne Tote war einer zu viel.
    Politisch brisanter ist freilich die Feststellung, dass auch reguläre Wehrmachtseinheiten bzw.
    Polizeikommandos an den Erschießungsaktionen mitgewirkt oder sie geleitet haben.
    Benjamin Ferencz war mit 27 Jahren einer der jüngsten Ankläger im Kriegsverbrecherprozess in Nürnberg.
    Er ist von den neuesten Dokumenten keineswegs überrascht.
    Allein zahlenmäßig habe die SS die Vernichtungsaktion gar nicht ohne Hilfe durchführen können.
    Man kann nicht über ein Millionen Menschen mit so wenig Menschen töten.
    Man muss Hilfe haben.
    Und sie hatten Hilfe.
    Sie hatten Hilfe von der lokalen Polizei, sie hatten Hilfe von der lokalen Militia.
    Was die Rolle der Alliierten in jedem Stadium betrifft, also als Hitler die Sowjetunion überfiel, so weisen Historiker darauf hin, dass die USA noch nicht in den Krieg eingegriffen hatte.
    Darüber hinaus sei es im Nachhinein natürlich einfacher, das Gesamtbild des Holocaust zu sehen, als aufgrund vieler Einzelaktionen.
    über die es damals keine unabhängigen Berichte und keine unabhängigen Beobachter gab.
    Dennoch weist Professor Ferenz darauf hin, dass die Alliierten die Deutschen schon damals davor gewarnt hätten, Kriegsverbrechen zu begehen, ohne dass dies freilich unmittelbare Konsequenzen gehabt hätte.
    Erst beim Prozess in Nürnberg und Millionen Tote später seien die Taten und ein Teil der Verantwortlichen gerichtlich geahndet worden.
    Eugen Freund über neue Materialien zur Zeitgeschichte.
    Und vor den weiteren Mittagsberichten kommen wir zu einem Hinweis für heute Abend.
    Was für Gefühle beherrschen Sie denn in diesem Moment hier am Weinburger Tor?
    Ich begreife das ja nicht.
    Ich habe gesehen, wie die Mauer gebaut wurde und wie sie jetzt wieder fällt.
    Was soll das alles?
    Ich stehe hier völlig fassungslos.
    Ich war eben drüben und habe gesagt, die können von drüben ran an die Mauer.
    Ich habe gesagt, was ist los?
    Da musst du hoch.
    So etwas gibt es da ja nicht.
    Der Fall der Berliner Mauer.
    Vor sieben Jahren ein wahrhaft unglaubliches Ereignis.
    Heute bereits Gegenstand der zeitgeschichtlichen Forschung.
    Der deutsche Politikwissenschaftler Hans Hermann Hertle hat die Chronik des Mauerfalls geschrieben.
    In dem Moment, als die Mauer gefallen war, hatte die DDR gewissermaßen ihre letzte kreditwürdige Immobilie verloren.
    Die Abwanderungszahlen blieben sehr hoch.
    Wie wir heute wissen, wären für einen reformkommunistischen Weg vor allen Dingen die ökonomischen Voraussetzungen nicht gegeben gewesen.
    Zwölf Stunden lang hat die Regierungsklausur gestern auf dem Tulbinger Kogl im Wienerwald gedauert.
    Eine Reihe bisher nicht abgeklärter Fragen konnte erledigt werden, manches wurde auch aufgeschoben.
    Einigungen gab es auf den Sektoren Zivildienst, Waffengesetz und Bundeswehreinsätze an EU-Außengrenzen, Technologiemilliarden und Erleichterungen im Betriebsanlagenrecht.
    Auch beim Entsendegesetz, das den Einsatz österreichischer Sicherheitskräfte bei UNO-Aktionen
    und innerhalb der NATO-Partnerschaft für den Frieden regelt, kamen die Verhandler im Wiener Wald auf einen grünen Zweig.
    Keine Einigung gab es bei jenen Themen, die für die angekündigte Beschäftigungsoffensive grundlegend wichtig sind.
    Flexiblere Arbeitszeiten, Nachtarbeit und Lehrlingsfonds.
    Das Presseecho reicht von Turbo-Klausur mit viel heißer Luft, so die Salzburger Nachrichten, über Politik der kleinen Schritte, so der Standard, bis beschränkte Erfolge bei den Überlebensthemen, so der Kurier.
    Als revolutionäre Neuordnung und Startschuss für eine neue Gründerzeit ist jedenfalls die gestern erfolgte Einigung der Bundesregierung über die neue Gewerbeordnung gefeiert worden.
    Der Zugang zur selbstständigen gewerblichen Tätigkeit soll demnach in Zukunft erleichtert werden.
    Vorschriften und Bürokratie will man abbauen.
    Unternehmer dürfen auch in verwandten Handwerken ihre Dienstleistungen anbieten.
    Gewerbe wie etwa jene des Bäckers und Konditors werden zusammengelegt.
    Kaum beschlossen, gibt es aber bereits erste Kritik an der Grundsatzeinigung.
    Zu Wort gemeldet haben sich heute die Kreditschützer, berichtet Christian Hunger.
    Wer ein Produkt erzeugt, soll dieses in Zukunft auch liefern und montieren dürfen.
    Wer die Befähigung für ein Handwerk besitzt,
    soll, wenn er es kann, auch die Dienstleistungen eines anderen Handwerkes anbieten dürfen.
    Für einige Teiltätigkeiten sollen Lehrabschlussprüfung und Praxis genügen, um ein Geschäft aufzumachen.
    So einige Beispiele der angekündigten Reformen, die es Unternehmen und Konsumenten künftig einfacher machen sollen.
    Der Abbau an Bürokratie sei durchaus zu begrüßen, das dürfe aber nicht zu Lasten der Qualität gehen, melden sich Kritiker zu Wort.
    Prof. Ottmar Koren vom Alpenländischen Kreditorenverband weist darauf hin, dass, wer ein Unternehmen führen will, dafür auch ausreichend qualifiziert sein muss.
    Er befürchtet, dass diese Voraussetzung in Zukunft entfallen könnte.
    Die Folge, zwar mehr neue Unternehmen, dafür noch mehr Pleiten.
    Wir dürfen nicht zurückfallen.
    in eine Zeit, wo jeder machen konnte, was er wollte, weil die Folge, die ist ja natürlich dann uns allen bekannt, bitte ich möchte darauf hinweisen, dass zum Beispiel die Insolvenzursachen heute noch zwischen 60 und 80 Prozent im betriebswissenschaftlichen Bereich liegen.
    Mangelnde Fähigkeiten der Unternehmer sind also die Hauptursache der hohen Insolvenzzahlen, sagt der Kreditorenverband.
    Prof. Korin sieht in der gestern verkündeten Entscheidung bestenfalls eine Grundlage für künftige Expertenverhandlungen.
    Ich glaube, es wäre viel wichtiger, in erster Linie mal dafür zu sorgen, dass wir in der gesamten Wirtschaft mehr ein Bekenntnis ablegen in Richtung Qualität und weniger in Quantität.
    Und das natürlich nicht nur allein in den Produkten, sondern in der fachlichen Qualifikation.
    Und natürlich, wir brauchen Unternehmer.
    Wenn man aber das weiß, dann muss man auch wissen, dass Parolen, z.B.
    innerhalb von 48 Stunden einen Gewerbeschein, solche Parolen sind nicht zielführend, so sehr sie vielleicht politisch wirken können.
    In der Bundeswirtschaftskammer sieht man die geplante Reform der Gewerbeordnung rundum positiv.
    Die Gefahr steigender Insolvenzen sieht man nicht.
    Um das zu verhindern, sollen ja standardisierte Unternehmerprüfungen eingeführt werden, plant die Regierung.
    Ähnlich wie beim Führerschein will man Multiple-Choice-Prüfungen schaffen, die zur Gewerbeführung berechtigen, lautet der Vorschlag.
    Für Professor Koren ist das nicht ausreichend.
    der Meinung diesen Denkanstoß, den die Regierung jetzt gegeben hat, in dieser Form, der bedarf jetzt einer ruhigen, sachlichen Überlegung, einem Expertengespräch, leidenschaftslos, also und was hier unter Umständen verbessert werden kann und erleichtert werden kann, das soll man ruhig prüfen, aber wie gesagt, das soll also
    wirklich sachlich und mit Bedacht überlegt werden.
    Dafür bleibt noch einige Zeit.
    Geht es nach den Willen der Regierung, soll das Parlament bis Mitte nächsten Jahres die Reform der Gewerbeordnung beschließen.
    Christian Hunger über die Vorbehalte der Kreditschützer gegenüber der Neuregelung in Gewerbe.
    Gründet die FPÖ eine eigene Gewerkschaft oder bleibt es bei der bloßen Drohung?
    Parteiobmann Jörg Haider und sein Klubobmann Ewald Stadler haben heute in einer Pressekonferenz dem österreichischen Gewerkschaftsbund Bedingungen gestellt, unter denen sie von einer Gründung einer Konkurrenzgewerkschaft absehen würden.
    Den Freiheitlichen geht es nach eigenen Angaben nicht nur um eine eigene Fraktion, berichtet Wolfgang Fuchs.
    Die Freiheitlichen haben nach eigenen Angaben etwa 500 partei-eigene Betriebsräte und weitere 500 partei-unabhängige Betriebsräte, die sich zu ihnen bekennen.
    Auch bei den Beamten gäbe es etwa 300 Funktionäre der AUF, der Arbeitsgemeinschaft der Unabhängigen und Freiheitlichen.
    Aber nicht nur für diese Gruppen wollen die Freiheitlichen den Fraktionsstatus.
    Klubobmann Ewald Stadler stellt darüber hinaus Bedingungen an den ÖGB.
    Es ist dieser ÖGB keine demokratisch strukturierte Organisation, wie man sie von jedem Bienenzüchterverein
    der FC oder meinetwegen der Oktobermann-Club verlangt, wenn er die Satzungen einreicht bei der Vereinsbehörde, dass die demokratischen Rechte der Mitglieder auch tatsächlich festgeschrieben sind.
    Das heißt also, wir verlangen einen Privilegienabbau, eine Ausweitung der Kontrolle der Mitglieder als Mitgliederrechte, aber auch eine Kontrolle, sofern man weiter am Status, am faktischen Status als öffentlich-rechtliche Körperschaft festhält, auch eine Kontrolle des Rechnungshofes und wir verlangen
    eine Demokratisierung, sodass das Mitglied tatsächlich auch reale Mitbestimmungsrechte hat.
    Und letztlich verlangen wir auch eine Aufhebung dieses zum Teil heute noch in Geltung befindlichen Erlasses, der immer noch zum Teil neben dem Gesetz Präterlegem
    den ÖGB Vorteile zuschanzt, die er nach dem Gesetz nicht haben dürfte, insbesondere was diese sogenannten Streikfonds anlangt, die ja auch steuerbegünstigt sind, wo man ja auch für die Zinserträge keinerlei Kapitalertragsteuer abliefern muss.
    Sollten diese Bedingungen nicht in eine Reform des ÖGB einfließen, dann will Jörg Haider mit einer eigenen Gewerkschaft starten, sagt er.
    Und Haider setzt der Gewerkschaftsbewegung eine Frist.
    Ja, ein bisschen Zeit geben wir ihm schon, aber er muss jetzt einmal sagen, was er wirklich will.
    Denn vor einem Jahr hat der Bundeskongress einen Beschluss gefasst.
    Der nimmt sich ja selber nicht ernst, der ÖGB.
    Der fasst einen Beschluss, dass die Fachgewerkschaften und Einzelgewerkschaften zusammenzulegen sind, dass die Strukturen zu bereinigen sind.
    Wir haben uns vorgestellt, dass Ostern ist ganz gut.
    Da kann der Hase etwas ins Nest legen.
    Jetzt sollte es ernste Gespräche zwischen FPÖ und Gewerkschaftsführung geben, fordert Haider.
    Erste Reaktion des ÖGB auf diese Haider-Vorstöße.
    In einer Aussendung heißt es, Jörg Haider brauche keine überparteiliche Gewerkschaft zu gründen, denn die gebe es schon seit 50 Jahren als ÖGB.
    Die grundlegenden Beschlüsse würden einstimmig gefällt.
    Der ÖGB frage seine Mitglieder nicht nach ihrer Parteimitgliedschaft.
    Jedes Mitglied habe aber das Recht, sich parteipolitisch zu betätigen, heißt es vom ÖGB.
    Soviel also von FPÖ und ÖGB.
    12 Uhr und 39 Minuten ist es mittlerweile geworden.
    Seit die österreichische Post aus dem Budget ausgegliedert und privatisiert ist, versucht sie auch, wie ein privates Unternehmen gewinnorientiert zu agieren.
    Eine Maßnahme auf diesem Weg, ein neues Postgesetz, welches im nächsten Jahr in Kraft treten soll mit neuen und höheren Tarifen.
    Soweit so gut, nicht jedoch für gemeinnützige Organisationen, die um ihre Tätigkeit fürchten.
    Fritz Pesata mit den Details.
    Von Amnesty International bis zum Worldwide Fund reicht der Wogen jener gemeinnützigen Organisationen, für die das neue Postgesetz den möglichen Ruin bedeutet.
    Derzeit werden ihre Publikationen wie die kommerzieller Zeitungen oder politischer Parteien mit einem günstigen Tarif rankiert, nämlich 60 Groschen je Stück bzw.
    9 Schilling per Kilo.
    Nach den bisherigen Verhandlungen im Verkehrsausschuss des Parlaments über das neue Gesetz zeichnet sich eine Vervierfachung ab.
    Für Alexander Eglit vom Krim bis Österreich eine mittlere Katastrophe.
    Das bedeutet, dass gemeinnützige Organisationen ihre Leistungen in Zukunft zum Teil einstellen müssen, dass also hier eine wahnsinnige Betroffenheit durch alle gemeinnützigen Vereine Österreichs durchgehend zu sehen ist und wir müssen uns dagegen wehren.
    Nun wurde die Post ausgegliedert, privatwirtschaftlich organisiert und muss damit gewinnorientiert in Zukunft tätig sein.
    Bisher wurden gewisse Tarife subventioniert.
    Wer soll diese Subvention übernehmen?
    Die Leistungen, die wir bringen, sind gemeinnützige Leistungen und für uns ist es vollkommen klar, dass wir trotzdem, dass das ein förderbarer Bereich ist, unseren Beitrag auch mitleisten wollen.
    Das heißt, wir wollen absolut dazu beitragen, dass es hier im Budget kein Problem gibt und dass es aber auch kein Problem gibt bei der Privatisierung der Post, die dann als Unternehmen im Wettbewerb steht.
    Wir sind sozusagen dabei.
    Das, worum es uns geht, ist, wir wollen Gerechtigkeit, wir wollen auf keinen Fall
    dass einzelne mächtige Gruppen sich hier durchsetzen auf unsere Kosten.
    Das heißt, dass die einfach bevorzugt behandelt werden.
    Wir wollen einfach Gerechtigkeit.
    Sie meinen etwa politische Parteien, kommerzielle Zeitungsverleger?
    An die denke ich im Wesentlichen und auch an einige andere Akteure.
    Die Post verweist nicht zu Unrecht auf ihren neuen Auftrag und sie möchte bei den Zeitungen eine Lösung wie in der Schweiz.
    Ein Drittel der bisherigen Subventionen soll der Staat, ein Drittel die Länder und den Rest die Interessenten zahlen.
    Außerdem sei noch zu klären, was überhaupt eine Zeitung ist.
    Die gemeinnützigen Vereine hingegen wollen einen gesetzlich abgesicherten Zugang zu günstigen Versandtarifen und sie fordern einen Sozialtarif für Spendenaufrufe.
    Ende November wird in Wien ein Commerz, also eine feierliche Zusammenkunft der deutschen Burschenschaft stattfinden.
    Diese deutsche Burschenschaft ist der Dachverband für mehr als 30 Burschenschaften aus Österreich und Deutschland und die Veranstaltung in Wien wird als Kontrapunkt zu anderen 1000-Jahr-Feiern Österreichs angekündigt.
    Ebenfalls bereits angekündigt sind aber auch eine Reihe von Gegenveranstaltungen der Plattform gegen Rechtsextremismus.
    Unter anderem sollen ein Symposium über Rechtsextremismus an den Universitäten und eine Demonstration gegen das Burschenschaftertreffen stattfinden.
    Thomas Langpauls Informationen.
    Eine Podiumsdiskussion in einem Wiener Palais
    Und die Festveranstaltungen in der Hofburg sind nicht das einzige, was die Burschenschafter aus Anlass von 1000 Jahre Österreich planen.
    Geplant ist nämlich auch ein Marsch über den Ring und daran stoßen sich die Kritiker.
    Für Hochschülerschaft, SOS Mitmensch, SPÖ,
    Grüne und die israelitische Kultusgemeinde ist der Marsch über den Ring nämlich nicht der Umzug, als der er angemeldet worden ist, sondern eine politische Demonstration.
    Wolfgang Neugebauer vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
    Die deutschen Burschenschaften werden auch vom Verfassungsschutz der Bundesrepublik Deutschland als rechtsextrem qualifiziert.
    Und ich betrachte das als eine eindeutige Provokation aller Demokraten und aller patriotischen Österreicher.
    Und daher möchte ich auch von dieser Stelle an die verantwortlichen Politiker appellieren, alles zu unternehmen, natürlich im Rahmen der Rechtsordnung, um eine solche provokante Veranstaltung
    zu verhindern.
    Die SPÖ-Abgeordnete Elisabeth Lawacz vertraut darauf, dass Innenminister und der Wiener Bürgermeister die bereits zugesagte Veranstaltung wieder absagen werden.
    Denn, so Lawacz, die Genehmigung sei aufgrund irreführender Angaben erteilt worden.
    Es geht hier nicht um einen Historienumzug, es geht nicht um bunte Fahnen, sondern es geht um eine Demonstration von Rechtsextremen, die damit zum Ausdruck bringen wollen, wir sind da und wir sind bereit, uns einzumischen in die Politik.
    Wir sind noch immer da oder schon wieder da und wir wollen die Politik gestalten, wir wollen das demokratische System gefährden.
    Für ein Verbot ist auch Karl Oellinger Abgeordneter der Grünen.
    Und zwar deshalb, weil die teilnehmenden Burschenschaften auch innerhalb ihrer Organisation als extrem gelten.
    Es kann nicht angehen, dass wir uns wieder in einer Situation vorfinden, wo nicht nur schmissverzierte junge Menschen aufmarschieren, sondern Neonazis auf der Wiener Ringstraße aufmarschieren.
    Unterstützt wird die Veranstaltung der Burschenschafter von den Freiheitlichen.
    Obmann Jörg Haider wird zwar selbst entgegen ursprünglichen Ankündigungen bei der Veranstaltung nicht das Wort ergreifen, verteidigt aber den Kommerz.
    Jedes Mal, wenn mit den Kooperationen etwas stattfindet, gibt es einen
    von irgendwelchen linken Chaoten, Attacken gegen diese Organisation.
    In Österreich muss es möglich sein, im Sinne der Versammlungsfreiheit geordnete demokratische Veranstaltungen ein Frieden abzuwickeln und das gilt für alle, ob sie jetzt grüne alternative Gewerkschafter sind oder ob sie Burschenschafter sind, das ist also völlig egal.
    Die Kritiker wollen jedenfalls zur gleichen Zeit eine Gegendemonstration veranstalten.
    Thomas Langpaul über den Burschenschaft der Kommerce und Widerstände dagegen.
    Ein kurzer Abstecher jetzt nach Brasilien mit einem Blick auf die ökologische Situation dort.
    In der Riesenmetropole Rio de Janeiro sind die Umweltbedingungen katastrophal, beklagt die Weltbank in einem kürzlich veröffentlichten Bericht.
    Wasser und Luft seien derart verpestet, dass jährlich über 1000 Kinder an den Folgen der Umweltverschmutzung stürben.
    Aber hören Sie mehr von Klaus Hart.
    Die Metropole unterm Zuckerhut, mit derzeit 28 Grad im Schatten, nennt sich weltgrößter Badeort.
    Gouverneure und Präfekten verpassten ihr zum Öko-Gipfel von 1992 auch noch den Titel Welthauptstadt des Umweltschutzes.
    Auf den großen europäischen Messen verteilen die mit Gefolge angereisten Stadtoberen exzellent gemachte Disketten CD-ROMS Rio in den schillerndsten Farben.
    Nun auf einmal Essig in den Wein und auch noch von der Weltbank.
    Was die zu luxuriösen Gratis-Kongressen einfliegenden europäischen Reiseagenten immer geflissentlich übersehen, stellt die Bank im neuesten Gutachten deutlich heraus.
    Die Vergiftung von Luft und Wasser hat dramatische Ausmaße angenommen.
    Jährlich sterben deshalb weit über 1.000 Kinder.
    Allein Rio Smog verursacht pro Jahr rund 7.500 neue Fälle chronischer Bronchitis.
    Besonders hoch ist die Kindersterblichkeit in der mit Industrie durchsetzten Slum-Region Baixa da Fluminense.
    Die Sieben-Millionen-Stadt bezieht ihr Trinkwasser hauptsächlich aus dem Rio Paraíba do Sul.
    Laut Weltbank ist das Risiko hoch, dass der Fluss durch einen Chemieunfall vergiftet wird.
    Die direkt unterm Zuckerhut liegende riesige Guanabara-Bucht wird von den Experten zu großen Teilen als tot, stinkend, furchtbar verschmutzt charakterisiert.
    weil die arme Bevölkerung das Wasser der Bucht und des Flusses nutzt, nehmen Darm- und Hautkrankheiten sowie Hepatitis weiter zu.
    Außerhalb der Bucht an den Ozeanstränden ist die Gefahr vielerorts nicht geringer, weil ungeklärte Kloake ins Meer geleitet wird.
    Der Großraum von Rio de Janeiro, so hatten zuvor Gesundheitsexperten betont, weist nach Indien die höchste Lepradichte auf.
    In den vom organisierten Verbrechen in feudalem Manier beherrschten 800 Slums breitet sich Tuberkulose epidemienartig aus.
    Immer wieder werden auch Fälle von Cholera festgestellt.
    Die vielerorts katastrophale Umweltsituation in dem nach São Paulo zweitwichtigsten wirtschaftlichen Ballungszentrum ist laut Weltbank nicht auf mangelnde finanzielle Ressourcen, sondern auf eine verfehlte antiökologische Politik zurückzuführen.
    Geld ist da, politischer Wille nicht.
    Rio, so kritisiert auch der World Wildlife Fund of Nature, ist größter Umschlagplatz Brasiliens für seltene, vom Aussterben bedrohte Tiere.
    Im ganzen Land werden jährlich etwa zwölf Millionen Tiere gefangen.
    90 Prozent davon verenden auf dem Weg zu den Märkten.
    Klaus Hart über die ökologische Lebensqualität in Rio.
    Und wir kommen zu den Brettern, die die Welt bedeuten.
    Ein doppeltes Jubiläum feiert die Volksschauspielerin Gusti Wolf am kommenden Samstag bei der Burgtheaterpremiere von Nestroys Komödie Einen Jux will er sich machen.
    Sie steht seit 50 Jahren auf der Bühne des Burgtheaters und ist seit 65 Jahren Theaterschauspielerin.
    An ihrer Seite agieren in der Inszenierung des früheren Burgchefs Achim Benning, Heinrich Schweiger, Branko Samarowski und Karl-Heinz Hackl, mit dessen Auftrittskouplet Gernot Zimmermann seine Premierenvorschau beginnt.
    Beim Handeln hat man dann, wenn man auf viel verzichten kann, zum Beispiel auf die Ehrlichkeit.
    Der Ehrlichhandel ist entscheidend.
    Kein Schneider sagt zur Kundin, schade, für dieses Kleid sind Sie zu klein.
    Schon im Auftrittskouplet des Weinberl macht Karl-Heinz Hackl bald klar, dass es in Achim Bennings Inszenierung nicht bloß um einen harmlosen Jux mit Happy End geht, sondern auch um eine sich verschärfende soziale Problematik, die im Uraufführungsjahr 1842 ebenso brennend war wie heute.
    Karl-Heinz Hackl?
    Ich versuche bei Bewahrung der Komödie selbstverständlich ein bisschen diese Existenzängste mitzuspielen, die dieser Weinberl bereits hat in seinem Gewölbe.
    Er wird dort relativ ausgebeutet.
    Die Menschen haben ja damals wirklich gearbeitet von der Früh bis am Abend.
    Die Ladenschlusszeiten waren damals ja nicht geregelt und wir versuchen es so.
    Es ist spürbar, dass er raus will, dass er was erleben will, dass er einmal noch einen Zipfel von einer Besonderheit in seinem Leben festhalten will und deshalb macht er sich diesen Jux.
    Schon im Talisman vor zwei Jahren hat der langjährige Burgtheaterdirektor und Regisseur Achim Benning bewiesen, wie er es versteht, die Figuren in ihrer existenziellen Bitterkeit, scharf und kantig, in einen prägnanten Hintergrund zu stellen.
    Zu lachen haben auch die Gestalten in Nestrois.
    Einen Jux will er sich machen, diesmal kaum etwas.
    Lachen sollen bloß die Zuschauer, meint Benning.
    Ich meine die Welt der verzweifelten Kleinbürger, denen die Hoffnung abhanden gekommen ist, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben, das ist ja dort auch der Fall, das ist ja ein Thema, auch ein Zeitthema der Zeit, das ist durchaus eine Parallele.
    Und ein Stück über den Opportunismus des kleinen Mannes.
    Und der Opportunismus des sogenannten kleinen Mannes ist ja doch Schuld an allen Katastrophen des 19. und 20.
    Jahrhunderts, den sämtlichen Diktaturen.
    schlimmer Vorgänger hätten ohne die kleinen Leute nicht passieren können.
    Bei der Premiere am kommenden Samstag soll das 50-jährige Burgtheater-Jubiläum der unverwüstlichen Gusti Wolf gefeiert werden.
    65 Jahre steht die gebürtige Wienerin, die seit zehn Jahren bereits Ehrenmitglied des Burgtheaters ist, auf vielen Bühnen.
    Der Puck
    war eine ihrer Glanzrollen.
    Heuer verzauberte sie mit ihrem Auftritt als Oberelfe in Leander Hausmanns Sommernachtstraum das Publikum in der Felsenreitschule.
    Doch Nestré gehört zu ihren großen Lieben.
    Im Jux spielt sie wieder das Fräulein von Blumenblatt.
    Ich habe zwar zu Achim Penning gesagt, du, die Rolle habe ich ausgeschöpft.
    Und ich habe sie auch fast 100 Mal gespielt.
    Und er meinte, nein, nein, da gibt es schon noch.
    Facetten und das stimmt.
    Er hat mir viele neue Sachen inszeniert und dadurch ist die Rolle für mich vollkommen neu und ich glaube und hoffe frisch.
    Frische, neugierde Abenteuerlust, die zeichnen die Auftritte der Gusti Wolf bis heute aus.
    Man muss erst einmal sich selber kennen und sich selber verstehen.
    Und dann kann man auch andere Figuren spielen.
    Und man muss eben in Figuren hineinschlupfen.
    Aber im Leben muss man sich selber treu sein.
    Gusti Wolf ist eine Schauspielerin, die ihr Leben dem Theater mit Haut und Haar verschrieben hat.
    Privat ist sie, wenn man von der langen Beziehung zum Bühnenbildner Theo Otto absieht, allein geblieben.
    Am Samstag wird ihr das Publikum dafür danken.
    Es ehrt mich halt kolossal.
    Es ehrt mich wirklich sehr.
    Aber das berührt einen auch sehr.
    Und ich bin leider ein bisschen eine Tränensuse.
    Alles möchte ich, nur das nicht.
    Ich möchte nicht, dass ich gefasst bleibe.
    Ob es mir gelingt, werden wir sehen.
    Gusti Wolf, ein halbes Jahrhundert an der Burg, 65 Jahre auf dem Theater.
    Und wir kommen zu den Schlussnachrichten.
    Österreich.
    Wirtschaftsminister Fahrenleitner und die Sozialpartner unternehmen heute einen weiteren Versuch, Einigung über die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten zu erreichen.
    Sowohl der Handel als auch die Gewerkschaft lehnen die Ausweitung der Rahmenöffnungszeiten auf 66 Stunden pro Woche ab.
    Der Ministerrat hat aber bereits eine solche Regelung verabschiedet.
    Die Wirtschaftskammer will dem nur dann zustimmen, wenn Direktzahlungen an Kleinbetriebe und steuerliche Erleichterungen gewährt werden.
    Ab heute wird mit den Sozialpartnern auch über die offenen Fragen Flexibilisierung der Arbeitszeit, Neuregelung der Nachtarbeit und Lehrlingsausbildung weiter verhandelt.
    Für diese drei Bereiche konnte bei der gestrigen Regierungsklausur keine Einigung gezielt werden.
    FPÖ-Parteiobmann Haider kritisiert die Ergebnisse der Regierungsklausur.
    In einer Zeit, in der der Kampf um Arbeitsplätze geführt werden sollte, sei es einfach jämmerlich, sich hinzustellen und anzukündigen, was man in den vergangenen Jahren schon immer gehört habe.
    In der Bevölkerung habe sich damit der Eindruck verstärkt, dass die Regierung hilflos, kopflos und planlos agiere, sagte Haider.
    Die Freiheitlichen verlangen eine Reform des ÖGB bis Ostern.
    Sollte sie nicht zustande kommen, dann erwägen sie die Gründung einer eigenen freiheitlichen Gewerkschaft.
    Der geschäftsführende FPÖ-Klubobmann Stadler sprach von einer Gesamtreform des ÖGB.
    Wichtigste Punkte dabei seien Privilegienabbau, mehr Mitbestimmungsrechte für die Mitglieder und die Kontrolle des Rechnungshofes.
    Das Verteidigungsministerium hat jetzt Konsequenzen aus der Affäre um T-Shirts mit rassistischem Aufdruck gezogen.
    Das Tragen von T-Shirts oder Abzeichen ist künftig grundsätzlich genehmigungspflichtig.
    Das Verteidigungsministerium spricht von einer bedauerlichen Affäre, hebt zugleich jedoch die positiven Leistungen der österreichischen Soldaten bei der IV-Friedenstruppe in Bosnien hervor.
    Der involvierte Zugskommandant wird nach Österreich rückberufen.
    Er hatte gewusst, dass Soldaten die T-Shirts mit dem anstoßerregenden Aufdruck tragen, war dagegen aber nicht eingeschritten.
    Die Identität des Mordopfers von Linz ist geklärt.
    Es ist eine 33-jährige Weißrussin, die sich ihren Lebensunterhalt als Putzfrau und als Prostituierte verdiente.
    Auf den Mörder gibt es nach wie vor keine Hinweise.
    Er hatte die Frau erwürgt und anschließend versucht, die Leiche auf einem Feld zu verbrennen.
    Indien.
    Die Flugzeugkatastrophe in der Nähe von Neu-Delhi ist höchstwahrscheinlich auf menschliches Versagen zurückzuführen.
    Möglicherweise gab es Verständigungsschwierigkeiten zwischen den Piloten der kasachischen und der saudi-arabischen Maschine mit der Flugsicherung in Neu-Delhi.
    Es wird aber auch nicht ausgeschlossen, dass die Flugsicherung die Routen der beiden Maschinen verwechselt hat.
    Beim Zusammenstoß der Ilyushin-76 und der Boeing-747 sind alle 350 Insassen ums Leben gekommen.
    Bis jetzt wurden mehr als 200 Leichen geborgen.
    Und nun zum Wetter heute Nachmittag.
    Noch einmal sehr mild mit 13 bis 22 Grad.
    Von Innsbruck ostwärts noch trocken und weiterhin stürmischer Südfön.
    In Vorarlberg, im Nordtiroler Oberland, sowie in Osttirol und Kärnten allerdings allmählich Regenschauer.
    Und das war's, das Mittagjournal vom 13.11.
    Richard Drexler hatte die technische, Wolfgang Wittmann die Sendungsverantwortung und die Regie und Manfred Kronsteiner war am Mikrofon.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Meihsner, Susanne [Gestaltung] , Illavsky, Andreas [Sprecher/in]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Tiesner, Andreas [Gestaltung]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Risken im internationalen Flugverkehr
    Etwa 350 Menschen sind bei einem schweren Flugzeugunglück in Nordindien gestorben. Die genaue Anzahl der Opfer ist noch nicht bekannt. Beim Landeanflug auf Neu Dehli ist eine kasachische Frachtmaschine mit einer aufsteigenden saudiarabischen Passgiermaschine in 4000m Höhe kollidiert. Über die Ursache gibt es vage Theorien. Interview: Airliner Niki Lauda.
    Mitwirkende: Jirkovsky, Karl [Gestaltung] , Lauda, Niki [Interviewte/r]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Luftfahrt ; Sicherheit ; Interview ; Tod ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Indien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vor Hebron-Einigung?
    Die Stadt Hebron ist zum Symbol für das Zögern und Stocken im Nahost-Friedensprozess geworden. Über den überfälligen Teilabzug der israelischen Truppen wird seit Wochen verhandelt. Mehrere hundert jüdischer Siedler widersetzten sich dem Vorhaben erfolgreich. Nun scheint Bewegung in die Verhandlungen gekommen zu sein. Eine Einigung scheint möglich.
    Mitwirkende: Segenreich, Ben [Gestaltung]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Verhandlung ; Friede ; Ethnie ; Minderheiten ; Regierung ; Diplomatie ; Außenpolitik ; Wirtschaftspolitik ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Israel ; Regionen / Naher Osten
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wirtschaftsraum Naher Osten
    In Kairo hat eine große Wirtschaftskonferenz begonnen. Politisch steht diese im Zeichen des schleppenden Friedensprozesses im Nahen Osten. Zu Beginn wurde ein eindringlicher Appell an die Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens gerichtet.
    Mitwirkende: El-Gawhary, Karim [Gestaltung]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Ort: Kairo
    Schlagworte: Politik ; Wirtschaft ; Konferenz ; Wirtschaftspolitik ; Außenpolitik ; Diplomatie ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Regierung ; Handwerk und Gewerbe ; fossile Energieträger ; Friede ; Krisen und Konflikte ; Konferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Regionen / Naher Osten
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gründung einer europäischen Rüstungsagentur
    4 EU-Staaten haben die Gründung einer europäischen Rüstungsagentur beschlossen. Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannnien wollen damit den Einfluss der US-Rüstungsindustrie zurückdrängen.
    Mitwirkende: Woller, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Militär ; Wirtschaftspolitik ; Finanzwesen und Kreditwesen ; EU ; Außenpolitik ; Diplomatie ; Industrie ; Handwerk und Gewerbe ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kontinente / Europa
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Italien: Bettino Craxi rechtskrüftig verurteilt
    Der ehemalige italienische Ministerpräsident Craxi wurde rechtskräftig verurteilt. Er wurde in mehreren Korruptionsfällen für schuldig gesprochen. Der oberste Gerichtshof bestätigt die Schuldsprüche anderen Gerichte. Craxi hält sich seit drei Jahren in Tunesien auf und entzieht sich der italienischen Justiz. Interview: ehemaliger Ministerpräsident Bettino Craxi.
    Mitwirkende: Frauscher, Reinhard [Gestaltung] , Craxi, Bettino [Interviewte/r]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Straftaten ; Justiz und Rechtswesen ; Sozialismus und Sozialdemokratie ; Exekutive ; Regierung ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Skandal ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Italien ; Tunesien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Frühe US-Information über Naziverbrechen
    Die Archive der ehemaligen Ostblockländer sowie Amerikas fördern immer neue grausame Fakten zum Holocaust zu Tage. Die breite Involvierung der Wehrmacht an der Judenvernichtung wird durch neue Dokumente der amerikanischen Sicherheitsbehörden belegt. Demnach haben die Alliierten auch früher als bisher angenommen von der Judenvernichtung gewusst. Interview: Rechtsanwalt Benjamin Ferencz.
    Mitwirkende: Freund, Eugen [Gestaltung] , Ferencz, Benjamin [Interviewte/r]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Völkermord und Holocaust ; Zweiter Weltkrieg ; Militär ; Geschichtswissenschaft ; Rückblick ; Tod ; Judentum ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama: Berliner Mauer
    Hinweis auf die Sendung "Journal Panorama" betreffend dem neuen Buch von Hans Hermann Hertle "Chronik des Mauerfalls". Interview: Politikwissenschafter Hans Hermann Hertle, Einblendung; Archivaufnahmen anonyme Ostdeutsche.
    Mitwirkende: Anonym, Ostdeutscher [Interviewte/r] , Steinhuber, Manfred [Gestaltung] , Hertle, Hans-Hermann [Interviewte/r]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Geschichtswissenschaft ; Rückblick ; Vorschau ; Reportage ; Interview ; Marxismus und Kommunismus ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Deutsche Demokratische Republik ; Bundesrepublik Deutschland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Details der Gewerbeordnungsreform
    Die Regierungsklausur am Tulbingerkogel hat 12 Stunden gedauert. Eine Reihe ungeklärter Fragen konnte abgearbeitet werden. Einigungen gab es auf den Sektoren Zivildienst, Waffengesetz und Bundesheereinsätze an EU-Außengrenzen, Technologiemiliarden und Erleichterungen im Betriebsanlagengesetz. Auch beim Entsendegesetz konnten sich die Verhandler einigen. Bei den flexibleren Arbeitszeiten, der Nachtarbeit und dem Lehrlingsfonds konnte man sich nicht einigen. Der Durchbruch bei der Gewerbeordnung wurde von der Regierung enthusiastisch gefeiert. Erste Kritik kommt von den Kreditschützern. Interview: Kreditschutzverband Othmar Koren.
    Mitwirkende: Hunger, Christian [Gestaltung] , Koren, Othmar [Interviewte/r]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Regierung ; Wirtschaftspolitik ; Handwerk und Gewerbe ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Interessensvertretungen ; Regierung ; Verhandlung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    FPÖ fordert Gewerkschaftsreform
    Die FPÖ überlegt eine eigene Gewerkschaft zu gründen. Parteiobmann Haider hat dem Österreichischen Gewerkschafftsbund Bedingungen gestellt, um von der Gründung einer eigenständigen Gewerkschaft abzusehen. Einblendung: FPÖ Ewald Stadler, EInblendung: FPÖ Jörg Haider.
    Mitwirkende: Fuchs, Wolfgang [Gestaltung] , Stadler, Ewald [Interviewte/r] , Haider, Jörg [Interviewte/r]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / FPÖ ; Arbeitnehmerverbände ; Interessensvertretungen ; Opposition ; Regierung ; Pressekonferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Protest gegen höhere Posttarife für Drucksorten
    Die Post versucht immer mehr wie ein privates Unternehmen gewinnorientiert zu agieren. Ein neues Postgesetz und höhere Tarife sind eine Folge davon. Gemeinnützige Organisation fürchten nun um ihren Fortbestand. Interview: Greenpeace Alexander Egit,
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Egit, Alexander [Interviewte/r]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Interessensvertretungen ; Post ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Protest gegen geplanten Burschen-Kommers / Haider unterstützt Kommers
    Ende November soll in Wien eine Kommers stattfinden. Dabei geht es um ein Treffen der deutschen und österreichischen Burschenschaften. Eine Reihe von Gegenveranstaltungen sind ebenfalls angekündigt. DöW Wolfgang Neugebauer, Einblendung: SPÖ Elisabeth Hlavac, Einblendung: Grüne Karl Öllinger, Einblendung: FPÖ Jörg Haider.
    Mitwirkende: Langpaul, Thomas [Gestaltung] , Neugebauer, Wolfgang [Interviewte/r] , Hlavac, Elisabeth [Interviewte/r] , Öllinger, Karl [Interviewte/r] , Haider, Jörg [Interviewte/r]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kongress ; Rechtsextremismus ; Demonstration ; Widerstand ; Parteien / FPÖ ; Parteien / SPÖ ; Parteien / Grüne ; Pressekonferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Umweltvergiftung in Rio
    In der Riesenmetropole Rio de Janeiro sind die Umweltbedingungen katastrophal. Dies beklagt die Weltbank in ihrem jüngsten Bericht. Jährlich sterben mehr als 1000 Kinder an den Folgen.
    Mitwirkende: Hart, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Ort: Rio de Janeiro
    Schlagworte: Politik ; Natur ; Umweltpolitik ; Umweltverschmutzung ; Ökologie und Umweltschutz ; Ernährung ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Brasilien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gespräch mit Gusti Wolf
    Die Volksschauspielerin Gusti Wolf feiert ein doppeltes Jubiläum. Bei der Premiere von "Einen Jux will ers sich machen" feiert sie ihr 50-jährigew Burgtheater-Jubiläum. Außerdem feiert sie ihr 65-jähriges Bühnenjubiläum. Einblendung: Szenenausschnitt "Einen Jux will er sich machen...", Interview: Schauspieler Karlheinz Hackl, Interview: Regisseur Achim Benning, Interview: Schauspielerin Gusti Wolf.
    Mitwirkende: Hackl, Karlheinz [Interviewte/r] , Zimmermann, Gernot [Gestaltung] , Benning, Achim [Interviewte/r] , Wolf, Gusti [Interviewte/r]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Burgtheater
    Schlagworte: Kultur ; Drama ; Vorschau ; Interview ; Jubiläum ; Festakte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Illavsky, Andreas [Sprecher/in]
    Datum: 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1996.11.13
    Spieldauer 00:55:50
    Mitwirkende Kronsteiner, Manfred [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1996.11.13 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-961113_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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