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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Guten Tag zu Mittagsschornal am Mittwoch, sagt Christel Reis.
Das sind heute einige unserer wichtigsten Themen.
Wir berichten direkt aus Lassing.
Nach dem schweren Grubenunglück von Freitag werden die Bergungsarbeiten fortgesetzt.
Es gibt aber keinerlei Lebenszeichen von den elf Verschütteten.
Wahrscheinlich schon 50 Tote nach Unwettern in der Slowakei.
In Korneuburg wird heute der Baukartellprozess fortgesetzt.
Es gab ein weiteres Urteil.
Ein schwächerter Magistratsbeamter wurde wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses verurteilt.
Die Inflationsrate in Österreich geht weiter zurück.
Erstmals seit zehn Jahren liegt sie bei unter einem Prozent.
Verkehrsminister Einem nahm heute Vormittag in einer Pressekonferenz zum Telekommunikationsbereich Stellung.
Nach dem verheerenden Zugsunglück in Deutschland, welche Auswirkungen hat der ICE-Unfall auf die Deutsche Bahn?
Der Rann auf die Fachhochschulen in Österreich, der hält ungebremst an, nun ist ein eigener Fachhochschulführer erschienen.
Und die Kulturredaktion berichtet über die Aufführung des Prächtstücks Aufstieg und Fall der Stadt Mahagoni bei den Salzburger Festspielen.
Zuerst aber einen Nachrichtenüberblick, verfasst hat ihn heute Rainer Warnecke, Sprecherin im Nebenstudio ist Ingeborg Tschanni.
Österreich, nach wie vor keine Lebenszeichen.
gibt es von den Verschütteten des Bergwerksunglücks von Lassing.
Immer geringer wird die Hoffnung, noch Lebende zu bergen.
Heute wird noch einmal versucht, mit Richtmikrofonen Lebenszeichen der Verschütteten aufzufangen.
In der Nacht sind dabei keinerlei Geräusche wahrgenommen worden.
Slowakei.
Bei der Hochwasserkatastrophe in der Ost-Slowakei dürften mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen sein.
Bisher wurden 24 Tote geborgen, 50 Personen werden noch vermisst.
Am schwersten betroffen war die Region Kosice.
Papua-Neuguinea.
Nach dem verheerenden Seebeben haben sich offenbar mehr Menschen in den Dschungel gerettet als bisher angenommen.
Ein Mitarbeiter der katholischen Diözese Vanimo sagte, die Überlebenden seien in kleinen Gruppen im unzugänglichen Dschungel und fürchteten sich vor weiteren Flutwellen.
Offiziell wird die Zahl der Toten mit 1200 angegeben.
Österreich Erstmal seit elf Jahren liegt die Teuerungsrate in Österreich unter der 1%-Marke.
Die Verbraucherpreise sind im Juni im Jahresabstand um 0,9% gestiegen.
Damit gehört Österreich zu den preistabilsten Ländern der Welt.
Nur Schweden und die Schweiz haben eine geringere Inflation.
Der zweite Nationalratspräsident Neisser hat sich besorgt über den Zustand des Parlamentarismus geäußert.
Neisser sagte, das Parlament sei in jüngster Zeit immer mehr zum verlängerten Arm der Regierung geworden.
Insgesamt steige die Frustration.
Neisser teilt nicht die optimistische Einschätzung der Parlamentsarbeit durch Nationalratspräsident Fischer.
Er tritt dafür ein, einen selbstkritischen Prozess einzuleiten.
Im Baukartellprozess in Korneuburg ist ein weiteres Urteil gefällt worden.
Ein schwächerter Magistratsbeamter wurde wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses zu 60.000 Schilling Geldstrafe verurteilt.
Er hat Bieterlisten weitergeleitet.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Betrunkene Autofahrer können ab heute strenger bestraft werden.
Unter 1,6 Promille sind Strafen bis zu 60.000 Schilling möglich, bei mehr als 1,6 Promille bis zu 80.000 Schilling.
Wer den Alkotest verweigert, verliert den Führerschein.
Weitere Neuregelungen?
Mit Rollerblades darf man künftig auf Radwegen in Fußgängerzonen und in Wohnstraßen fahren.
Motorradfahrer dürfen zwischen Autos einer stehenden Kolonne durchrollen.
Die Strafe für Fahren ohne Helm wird von 100 auf 300 Schilling erhöht.
Nach den Worten von Außenminister Kinkel wird in der Kosovo-Krise kein Weg an Zwangsmaßnahmen vorbeiführen.
Wegen der Kämpfe hat sich Kinkel neuerlich für die Einschaltung des UNO-Sicherheitsrates ausgesprochen.
Der Sicherheitsrat hat beschlossen, die UNO-Friedenstruppe im benachbarten Mazedonien zu verstärken.
Das Mandat der Truppe wird um ein halbes Jahr verlängert.
Die UNO-Soldaten sollen verhindern, dass die Kämpfe vom Kosovo auf Mazedonien übergreifen.
In Brüssel beraten die NATO-Botschafter über mögliche militärische Einsätze im Kosovo.
Israel Die Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern über einen Truppenabzug Israels aus dem Westjordanland sind ergebnislos geblieben.
Israelische Delegationsmitglieder sprechen von einigen Fortschritten.
Palästinensische Verhandler erklären, man müsse prüfen, ob weitere Gespräche Sinn hätten.
Ministerpräsident Netanyahu hat die Europäische Union gewarnt, Israel durch wirtschaftliche Sanktionen zum Nachgeben zwingen zu wollen.
Netanyahu sagte, Israel habe eine robuste Wirtschaft, Sanktionen würden nicht funktionieren.
Großbritannien.
Großbritannien fordert vom Iran eine schriftliche Sicherheitsgarantie für den Schriftsteller Salman Rushdie.
Der Iran hat seinen Roman »Die satanischen Verse« 1989 verurteilt und mehr als 30 Millionen Schilling als Belohnung für die Ermordung des Schriftstellers ausgesetzt.
Rushdie hält sich seit neun Jahren versteckt.
Italien.
Nach der Stadt Pisa hat nun auch die Stadtverwaltung von Florenz Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern anerkannt.
Künftig werden auch homosexuelle Paare in die Register des Standesamtes eingetragen.
Die Entscheidung wurde im Stadtrat mit 25 gegen 18 Stimmen getroffen.
Die Kirche hat die Entscheidung als familien- und ehefeindlich verurteilt.
Sechs Minuten nach zwölf Uhr ist es jetzt heiß, sommerlich heiß war es in den letzten beiden Tagen mit weit über 30 Grad.
Frage an unseren Wetterexperten von heute Mittag, Michael Mattern, bleibt es weiterhin in Österreich so heiß?
Na ja, die ganz große Hitze haben wir vorerst überstanden.
Mit Höchsttemperaturen nahe 30 Grad bleibt es aber auch in den nächsten Tagen hochsommerlich warm.
An insgesamt acht Messstationen hat es gestern 36 Grad gehabt und damit war der Montag vielerorts der heißeste Tag des Jahres.
Die 36,9 Grad vom 7.
Juni in Tulln wurden aber nicht erreicht.
Von Westen her kommt jetzt nicht nur etwas weniger Heiße, sondern allmählich auch feuchtere Luft zu uns und damit wird es schwül und gewittrig.
Wie sieht es derzeit in den Landeshauptstädten aus?
In Wien ist es heiter bei 28 Grad, Eisenstadt heiter 30, St.
Pölten heiter 28, Linz heiter 27, Salzburg stark bewölkt 23, Innsbruck heiter 24, Bregenz stark bewölkt 22,
Graz heiter 29, sowie Klagenfurt heiter 27 Grad.
Auch zwischen Farlberg und Oberösterreich locken die Wolken jetzt vorübergehend wieder auf und damit scheint hier heute Nachmittag zumindest zeitweise die Sonne.
Im Osten und Süden ist es weiterhin überwiegend sonnig, mancherorts sogar wolkenlos.
Am späteren Nachmittag muss man dann aber im gesamten Bergland mit einigen Gewittern rechnen, vereinzelt sind sie am Abend auch im Flachland möglich.
In der aufgeheizten Luft können die Gewitter durchaus heftig sein, Sturmböden stark erregen und Hagel sind möglich.
Die Temperaturen steigen heute meist auf 26 bis 30 Grad, im Osten und Süden sind stellenweise noch bis zu 34 Grad drinnen.
Auch in der kommenden Nacht gehen noch einige Gewitter nieder, meist bleibt es aber trocken und sehr warm.
Morgen Donnerstag halten sich in der Früh stellenweise noch Wolken von nächtlichen Gewittern, tagsüber scheint dann aber in ganz Österreich zumindest zeitweise die Sonne.
Im Lauf des Nachmittags bilden sich dann erneut Regenschauer und teils heftige Gewitter, die meisten in den Alpen und nördlich davon, möglich sind sie aber überall.
Die Höchsttemperaturen liegen morgen zwischen 26 und 32 Grad und dazu wird es drückend schwül.
In 2000 Meter Höhe hat es um 17 Grad.
Am Freitag dann nur noch zeitweise sonnig, überall mehr Wolken und am Nachmittag verbreitet gewittrig.
Es bleibt sehr warm und schwül.
8 Minuten nach 12 Uhr.
Tag 5 nach dem schweren Grubenunglück in Lassing in der Obersteiermark.
Gestern um diese Zeit gab es neue dramatische Entwicklungen bei den Bergungsarbeiten.
Der Wasserspiegel im Stollen senkte sich plötzlich um mindestens 30 Meter.
Durch den Druckunterschied wurde befürchtet, dass sich der ohnehin schon enorm große Grater neuerlich vergrößern könnte.
Die Einsatzkräfte waren kurzfristig in Gefahr, wurden abgezogen, aber mittlerweile laufen die Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle in der Obersteiermark wieder auf Hochtouren.
Gesucht wird nach dem seit Freitagmittag verschütteten 24-jährigen Bergmann und weiter gesucht wird auch nach jenen zehn Männern, die Freitagnacht versucht haben zu helfen, aber ebenfalls verschüttet wurden.
Nach wie vor in Lassing ist mein Kollege Dieter Bornemann.
In Minutenabständen kommen Lkw und schütten grobes Gesteinsmaterial in den Krater.
Die Bohrarbeiten kommen derzeit rund einen Meter pro Stunde voran.
Bis morgen Abend sollen die Rettungsbohrungen beim erstverschütteten Bergmann Georg Heinzel sein.
Er wird in etwa 60 Meter Tiefe vermutet.
Über Nacht wurden sogenannte Geofonmessungen durchgeführt.
Mit hochempfindlichen Mikrofonen wird dabei nach Atemgeräuschen oder Klopfgeräuschen der Verschütterten gesucht.
Allerdings ohne Erfolg.
Um den Lassingern Trost zu spenden, will Pfarrer Paul Scheichenberger allen schlechten Nachrichten zum Trotz heute Abend einen Gottesdienst abhalten.
Ich habe eigentlich gedacht, in dieser Woche
wird sich in nächster Zeit zeigen, wo sie es mit den Menschen, die unten sind.
Sind sie tot?
Kann man Leichen bergen?
Kann man sie retten?
Gibt es noch irgendwen?
Ich weiß es nicht.
Und scheinbar ist jetzt die Situation aber so, dass sich das unendlich hinausverzögert, dass man da verbindlich irgendwas sagen kann.
Und darum möchte ich heute alle Lassinger und alle, die kommen möchten, wieder zusammenrufen zu einem Gebet am Abend.
Hoffnungslosigkeit macht sich im Unglücksort breit, sagt der Pfarrer.
Es ist mittlerweile, breitet sich die Resignation aus wie eine Welle.
Die Helfer sind überfordert.
Sie müssen sich denken, jetzt ein paar Tage lang nur ganz mit wenigen Stunden Schlaf auszukommen, was da auch an Halluzinationen herumgeistern.
Und die Warshauger treten auf und so weiter.
Das ist ja ein Wahnsinn, was da ein Irrationalismus ist.
Also ich sehe da jetzt wirklich
einen gespenstischen Geist sich auch ausbreiten.
Der ist nicht gut.
Der ist nicht gut.
Soll man den Verwandten der Opfer noch Hoffnung auf ein Überleben der Bergleute machen?
Schatz, da gibt es auch verschiedene Meinungen.
Fachleute, also Psychologen haben mir gesagt, man darf nicht mehr von Hoffnung sprechen, dann können die Leute keine Trauerarbeit leisten.
Das ist eine Meinung.
Der andere sagt, man darf die Hoffnung nicht aufgeben.
Ich verstehe von den alten Dingen nichts.
Ich sehe Hoffnung vom Glauben her.
Die Chancen, dass einer der elf verschütterten Bergleute überlebt hat, bezifferte heute ein Geologe mit 0,001 Promille.
Trotzdem gehen die Bohrungen weiter.
Auch die Bumpen arbeiten auf Hochtouren.
Bis morgen soll der Krater völlig ausgepumpt sein.
Das war ein Direktbericht aus Lassing von meinem Kollegen Dieter Bornemann.
Seit Montag ermitteln die Gendarmerie und ein Sachverständiger rund um das Grubenunglück in Lassing und zwar wegen fahrlässiger Gemeingefährdung.
Der Auftrag dazu ist vom Leobner Staatsanwalt Karl Gasser gekommen, weil Menschen zu Schaden gekommen sind sowie Eigentum in großem Maß, erklärt Gasser.
Zum aktuellen Stand der Ermittlungen will er sich heute nicht äußern.
Ich bitte um Verständnis darüber, dass ich über den Inhalt der Ermittlungen zum derzeitigen Zeitpunkt noch nichts sagen kann und auch nichts sagen will.
Es wird auf Hochtouren ermittelt.
Der Leobner Bergbauexperte Eduard Tschubik ist Sonntagabend vom Gericht als Sachverständiger für die Ermittlungen bestellt worden.
Gestern ist er überraschend wieder abberufen worden.
Als Grund wurde genannt, Tschubik könne wegen Bekanntschaften mit Beteiligten als befangen gelten.
Die Frage an Staatsanwalt Gasser war das der einzige Grund für die Abberufung.
Schließlich hat Professor Tschubik auch am Sonntag schon gewusst, dass er die Leute kennt.
Das war der einzige Grund.
Ich möchte in dem Zusammenhang wirklich hervorheben, dass der Sachverständige selber gesagt hat und an der Richtigkeit dieser Aussage habe ich überhaupt keinen Grund zu zweifeln.
Er hat gesagt, ich fühle mich keineswegs befangen, aber ich möchte dem Gericht, der Anklagebehörde, das mitteilen.
Es gibt Bekanntschaften und das könnte allenfalls dann in der Öffentlichkeit einen entsprechenden Eindruck erwecken und ich möchte das dem Gericht mitteilen und die Entscheidung über meine Weiterverwendung bzw.
Abberufung überlasse ich dem Gericht.
Eduard Tschubik selbst wollte heute laut seinem Büro keine Interviews mehr geben.
Als neuer Sachverständiger ist bereits der Bochumer Bergschadenexperte Friedrich Hollmann bestellt worden.
Nach Abschluss der Ermittlungen entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob Anklage erhoben wird.
Im Falle einer Verurteilung drohen den Verantwortlichen bis zu fünf Jahre Haft.
Doris Ziegeltleitner hat mit dem Leobner Staatsanwalt Karl Gasser gesprochen.
Auch im nächsten Beitrag geht es um Bergbau, diesmal aber um den letzten Kohlebergbau in Österreich in Köflach in der Steiermark.
Nach außen herrscht Schweigen, aber intern wird intensiv verhandelt.
Worüber?
Über die Stromlösung Ost.
Die Zusammenarbeit von WienStrom, der niederösterreichischen EVN, sowie der burgenländischen BWAG und der Verbundgesellschaft.
Damit soll eine Gruppe geschaffen werden, die sich auf dem freien europäischen Strommarkt bewegen und bewähren kann.
Dieser freie Energiemarkt innerhalb der Europäischen Union kommt und die Vorbereitungen darauf hat Folgen.
Für das Personal, für die Kraftwerkstandorte, aber auch für die Zulieferer von Öl, Gas und Kohle.
Und der Kohle wegen gibt es jetzt neue Sorgen.
Hans Adler berichtet.
Es gibt nur noch einen Kohlebergbau in Österreich, das ist der Tagbau Voitsberg bei Köflach in der Steiermark.
Und den gibt es deshalb, weil er Braunkohle für das Wärmekraftwerk Voitsberg II produziert, das auf dem Umweg über eine eigene Betreibergesellschaft, der Verbund, gehört.
Damit ist Voitsberg eines von fünf Wärmekraftwerken des Verbundkonzerns, von denen keines wirklich gewinnbringend produzieren wird, wenn alle so bleiben, wie sie derzeit sind.
und der Strompreis durch die internationale Konkurrenz, die immer mehr kommt, weiter gedrückt wird.
Also muss sich der Verbundkonzern zunächst überlegen, ob er so viele Leute wie bisher braucht, um die Wärmekraftwerke zu betreiben.
Die sind Spitzenzeitenlieferanten, weil sie verhältnismäßig schnell angefahren und wieder abgestellt werden können.
Daher läuft jedes von ihnen nur einige hundert Stunden im Jahr.
Aber für das ganze Jahr muss man das Betriebspersonal bezahlen.
Man hat also die Wahl,
bewegliche Arbeitsgruppen einzurichten, die dort arbeiten, wo gerade ein Kraftwerk in Betrieb ist, sodass man nicht für jeden Block eine eigene Mannschaft erhält.
Oder einige Werke zu schließen und die wenigen Überlebenden zu vergrößern.
Und in diesem Spiel hat Volzberg die schlechtesten Chancen.
Die Braunkohle aus Köflach macht den Strom aus Volzberg teuer und der Verbundkonzern hat einen langjährigen Liefervertrag einzuhalten, der nur endet, wenn das E-Werk nicht mehr in Betrieb ist.
Wird es aber zugesperrt, ist nicht nur die dortige Kraftwerksmannschaft arbeitslos, sondern auch die 450 Kumpel und Angestellten des Bergbaus.
Ob dann die Landesbahnstrecke Graz-Köflach überleben würde, muss man sich fragen.
Hier ist also eine ganze Region in Existenznöten.
Und darauf bezieht sich jetzt der Verbundvorstand, der ja über die Beteiligung des Verbundes an der Stromlösung Ost verhandelt.
Da geht es um gegenseitige Beteiligungen der niederösterreichischen EVN, der Burgenländischen BWAG, der Wien Strom und der Verbundgesellschaft.
Mit Klötzen am Bein sind solche Beteiligungsverhandlungen schwer zu führen.
Und die Partner der Stromlösung Ost, vor allem die Wien Strom, haben viel besser ausgelastete Wärmekraftwerke im Programm und wollen mit schwachen Verbundstandorten nichts zu tun haben.
Aber gerade die Produktion ist eine der Sacheinlagen, welche die vier Beteiligten der Stromlösung Ost in die gemeinsame Gesellschaft einbringen wollen.
Hier kann man durch Zusammenarbeit am meisten Personal einsparen und Kosten senken.
Der Verbund hat derzeit etwas über 4.000 Mitarbeiter.
Fast ein Viertel von ihnen soll in den nächsten fünf Jahren eingespart werden.
Durch Zusammenlegung von Kraftwerken und Beteiligungen, Konzentration des Personals und Rationalisierungen im Betrieb.
Mit der Personalvertretung laufen darüber schon Verhandlungen.
Den Politikern aber hat der Verbund jetzt ausrichten lassen, wenn ihr das Kraftwerk Volksberg und damit den Bergbau erhalten wollt, dann ist das eine politische Entscheidung.
Dann muss uns der Verlust irgendwo zwischen 300 und 500 Millionen jährlich abgegolten werden.
Der Henkel dafür könnte eine Ermächtigung im Elektrizitätswirtschaftsgesetz sein, die dem Wirtschaftsminister erlaubt, per Verordnung Abgeltungen für die Differenz zwischen niedrigen ausländischen Angeboten und einem höheren inländischen Verbund Tarif festzusetzen.
Geld für die Erhaltung von Voitsberg ist da aber derzeit nicht drin.
Eine Antwort steht klarerweise noch aus.
Hans Adler hat berichtet und mein Kollege Günter Entschitsch vom Landestudio Steiermark hat sich nun genauer erkundigt, wie sieht es eigentlich aus in dieser potenziellen Krisenregion, näheres über die betroffene Region, nun im folgenden Beitrag.
Für den Arbeitsmarkt im weststeirischen Bezirk Volzberg ist der Kohlebergbau von eminenter Bedeutung.
Die Arbeitslosenrate in der Weststeiermark ist hoch, im Jahresdurchschnitt sind es 11 Prozent.
Früher hat die ganze Region von der GKB, der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft gelebt.
Ab dem nächsten Jahr ist die GKB ohnehin nur mehr ein reines Bergbauunternehmen.
Derzeit gibt es noch einen umfangreichen Verkehrsdienst mit drei Millionen Fahrgästen jährlich.
Eine Bahnlinie und zahlreiche Buslinien sind für den weststeuerischen Lokalverkehr von großer Bedeutung.
Doch die Verluste machen im Jahr rund 300 Millionen Schilling aus.
Ende des Jahres fällt die Bahnkonzession an den Bund zurück.
Interessenten für Bahn und Bus gibt es schon, die ÖBBs sind auch darunter.
Es ist allerdings noch lange nicht fix, ob und in welchem Umfang die Linien in der Weststeiermark weiterbetrieben werden.
Vorbereitet ist jedenfalls alles für den Verkauf.
Die Eisenbahn ist als eigenständige Gesellschaft vom Bergbau getrennt worden.
Bereits vor geraumer Zeit hat sich die GKB, die Graz-Köflach Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft vom Freizeitbereich getrennt.
Ein Badesee in der Weststeiermark mit Sportanlagen und Hotels hat sich als Verlustbringer erwiesen.
Bleibt einzig noch der Braunkohletagbau mit rund 450 Mitarbeitern.
Sollte dieser Betrieb geschlossen werden, könnten noch einmal so viele Arbeitsplätze, die vom Bergbau abhängen, also insgesamt fast 1.000, in der Region verloren gehen, schätzt der ÖGB.
Und jetzt Thema und Wechsel im Mittagssjournal.
Im Landesgericht Korneuburg wird heute nach mehrwöchiger Pause der Prozess um angebliche Preisabsprachen in der Baubranche fortgesetzt.
Im Zentrum steht dabei die Schwäche der Baufirma SBG.
Zwar ist mit einem Urteil gegen den Hauptangeklagten nicht zu rechnen, in einer anderen Sache hat es heute aber trotzdem eine Verurteilung gegeben.
Josef Schweinzer aus Korneuburg.
Der heutige Schuldspruch betrifft eines der vielen Details dieses Prozesses, die mittlerweile meterhohe Aktenstapel füllen.
Es geht um die Vergabe eines Projekts in Schwechat.
Der ehemalige Leiter des Schwechater Wasserwerks wurde für schuldig befunden, in den Jahren 1992 bis 1994 Bieterlisten an den Hauptangeklagten, den Chef der Baufirma SBG, weitergegeben und damit das Amtsgeheimnis verletzt zu haben.
Das Urteil – eine unbedingte Geldstrafe von 60.000 Schilling oder 50 Tage Haft.
Der Verurteilte hat sich drei Tage Bedenkzeit erbeten.
Wegen Streitigkeiten um seine Aussage vor dem Untersuchungsrichter hat er mit einem gesonderten Verfahren zu rechnen.
Der amtierende Wasserwerkdirektor von Schwäch hat bestreitet, dass er von der Praxis seines Vorgängers gewusst oder sie fortgesetzt hat.
Dieser Punkt wurde vertagt.
Der nächste Abschnitt des heutigen Prozestages spielt dann in Wien.
Thema, der Bau der Umfahrungsstraße um das Wiener UNO-Gelände.
Vertreter des Kontrollamts der Stadt Wien präsentieren eine neue Schadensberechnung.
Man kommt nun auf 3,7 Millionen Schilling, die der Stadt Wien von den Baufirmen zu viel verrechnet worden sein sollen.
Und zwar dadurch, dass mehr Straßenbelag verrechnet wurde als tatsächlich aufgebracht, Rechnungen zweimal eingefordert und mehr Deponieaushub als verführt gerechnet wurde.
Zum Teil sollen fingierte Lieferscheine vorgelegt worden sein.
Die Linie der Verteidigung in dieser Sache, diese Mängel seien als zivilrechtliche Gewährleistungsansprüche zu betrachten, aber kein Straftatbestand.
Noch dazu sei die sechsmonatige Gewährleistungsfrist seit langem verjährt und damit verfallen und rechtsunwirksam.
Außerdem fehle jede persönliche Zuordnung zum Angeklagten, den Chef der Baufirma SBG.
Thema Kontrolle, aus den Zeugenaussagen geht hervor, dass bestenfalls stichprobenartig von Gemeindebeamten kontrolliert wurde.
Ein abschließendes Urteil ist derzeit nicht in Sicht.
Zu Beginn der heutigen Verhandlung appellierte die Verteidigung, den Prozess noch in diesem Sommer zu beenden und nicht auch noch das Finanzstrafverfahren gegen den Baufirmenchef mit einzubeziehen.
Antwort der Richterin, man werde sich bemühen, auf Urlaube der Beteiligten werde man aber Rücksicht nehmen.
Josef Schweinzer hat berichtet vom Baukartell-Prozess in Korneuburg.
Erstmals seit elf Jahren liegt die Teuerungsrate in Österreich unter der 1%-Marke.
Die Verbraucherpreise sind im Juni im Jahresabstand um 0,9% gestiegen und damit gehört Österreich zu den preisstabilsten Ländern der Welt.
Neres von Katja De Gennaro.
Seit zehn Jahren hat es in Österreich keine so niedrige Inflationsrate mehr gegeben.
Die Verbraucherpreise stiegen im Juni im Jahresabstand um 0,9 Prozent.
Gegenüber dem Vormonat Mai ergab sich eine Erhöhung um 0,1 Prozent.
Preisrückgänge hat es besonders bei Obst, Gemüse und Blumen sowie bei den Treibstoffen und bei Heizöl gegeben.
Teurer wurden hingegen Flugpauschalreisen und Städteflüge.
Die Teuerungsrate von 0,9% liegt deutlich unter dem für dieses Jahr geschätzten österreichischen Wirtschaftswachstum von rund 3%.
Unterstützt wird der sinkende Preisverlauf von der Lohnentwicklung, sagt Alois Gugor vom Wirtschaftsforschungsinstitut.
Es ist so, dass die Lohnentwicklung auch sehr ruhig ist.
Die Lohnerhöhungen sind nicht hoch im Vergleich zur Produktivitätsentwicklung und daher haben wir auch von den Lohnkosten her keinen Druck zu Preiserhöhungen.
Im europäischen Vergleich steht Österreich nach wie vor gut da.
Nur Schweden und die Schweiz hatten im Juni eine kleinere Inflationsrate.
Und jetzt in unser Nachbarland, die Slowakei.
Immer mehr Tote werden in der Ostslowakei nach den verheerenden Unwettern und Überschwemmungen in der Nacht von Montag auf Dienstag geborgen.
Derzeit sprechen die Behörden gar von 28 Toten, doch viele Menschen werden noch vermisst.
Elisa Wasch berichtet.
Von 45 Menschen fehlt noch jede Spur.
Viele von ihnen werden wohl auch nicht mehr auftauchen.
Die Opferzahl könne sich noch mehr als verdoppeln, sagte der Einsatzleiter in dem Katastrophengebiet.
Man müsse mit über 50 Toten rechnen.
Die ganze Nacht über haben sich hunderte von Helfern auf der Suche nach Überlebenden wie Opfern mühsam durch die Schlammmassen durchgearbeitet.
Etwa 20 Dörfer und Romersiedlungen sind von den Überschwemmungen betroffen.
Am schlimmsten sind die Folgen im ostslowakischen Dorf Jarovnice.
Hier sind die meisten Toten zu beklagen.
Es sind vor allem Kinder der hier lebenden Roma und Sinti, die schon schliefen, als das Unwetter losbrach und sich nicht mehr retten konnten.
Häuser wurden verwüstet, Bäume entwurzelt und die Hilfsmaßnahmen gestalten sich äußerst schwierig, da viele Straßen zerstört sind.
Das slowakische Militär beteiligt sich mit mehreren Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen an dem Katastropheneinsatz.
Dreieinhalbtausend Menschen in der betroffenen Region in der Ostslowakei sind obdachlos und mussten in Notunterkünften untergebracht werden.
Die schweren Regenfälle in der Nacht von vorgestern auf gestern hatten die Flüsse über die Ufer treten lassen.
Die Unwetter haben bereits gestern früh aufgehört, doch die wirtschaftlichen Schäden können nach Angaben des Innenministeriums noch nicht abgeschätzt werden.
Sie dürften aber angesichts der zum Teil vernichteten Ernte und der Schäden an Häusern, Straßen und Brücken enorm sein.
Zur Bekämpfung von Betrug, Korruption und Geldwäsche in der Europäischen Union hat die EU eine eigene Einheit aufgestellt.
Vor allem der Verwendung von Subventionen der Union soll die Anti-Betrugseinheit der Europäischen Kommission verfolgen.
Die Effizienz der Betrugsbekämpfer ist allerdings zweifelhaft wie der Rechnungshof der Union kritisiert.
Mehrere Beanstandungen der Betrugskämpfer wurden in den betroffenen Mitgliedsländern gar nicht verfolgt.
Aus Brüssel berichtet Günther Schmid.
Noch vor zehn Jahren hatte die UKLAV bloß zehn Beamte, heute sind es 126.
Viele der Probleme, so erkennt auch der Rechnungshof an, hängen mit dem raschen Wachstum zusammen.
Das entschuldigt aber nicht alles.
So hat etwa die UKLAV selbst einmal um eine Überprüfung ihrer internen Sicherheitsmaßnahmen gebeten.
Der Rechnungshofbericht stellt trocken fest, diese Sicherheitsüberprüfung deckte einen wesentlichen Aspekt nicht ab, und zwar die Zuverlässigkeit des gesamten Personals.
Niemand weiß also, wie verlässlich die UKLAV-Beamten selbst sind oder übrigens auch andere Kommissionsbeamte, die mit Geheimakten zu tun haben.
Die UKLAV-Beamten bearbeiten hunderte Dossiers, aber niemand hat einen genauen Überblick darüber, was sie gerade tun, manchmal sie selbst auch nicht.
So entdeckte der Rechnungshof einen Fall, wo ein Mitarbeiter über ein und denselben Verdächtigen sechs Akten übernommen bzw.
selbst angelegt hat.
Apropos Akten, da kritisiert der Rechnungshof, dass diese Aktenberge ein wahres Chaos sind.
Es gibt keine Nummerierung der Akteninhalte, keine Registratur.
Was für den Laien zunächst nach bürokratischem Gejammer aussieht, hat einen sehr ernsten Hintergrund.
Jeder, der so einen Akt in die Hand bekommt, kann Teile davon unbemerkt verschwinden lassen oder austauschen, kritisiert der Rechnungshof.
Das Ergebnis sei unter anderem, dass die Brüsseler Akten bei etwaigen Gerichtsverfahren in Mitgliedsländern viel zu unverlässig sind, als dass man sie als Beweise anerkennen könne.
Und das bringt den Rechnungshof zu einem weiteren traurigen Kapitel, dem Verhältnis der Kommissionsbetrugsbekämpfer zu den Mitgliedsstaaten.
Für viele der Missstände sind die Mitgliedsländer verantwortlich, die ja die Zölle für das Gemeinschaftsbudget einheben müssen und andererseits die Subventionsmittel aus Brüssel ordnungsgemäß verteilen sollen.
Ohne Zusammenarbeit zwischen UKLAV und den Ländern geht da gar nichts.
Und da klagen beide Seiten.
Die UKLAV kritisiert, dass einige Staaten den Betrug an der Union nicht ernst nehmen.
Der Rechnungshofbericht erwähnt Fälle, wo die UKLAV einem Staat eindeutige Betrugsbeweise übergeben hat, die dort aber in einer Schublade verschwanden.
Andererseits kritisieren manche Staaten, dass die UKLAV nur sehr zögernd mit nationalen Behörden kooperiert.
Dies betreffe vor allem auch die heikelsten aller Fälle, die nämlich, wo Kommissionsbeamte verdächtig werden, an Betrugsfällen beteiligt zu sein.
Die UKLAV prüfe derzeit 40 mögliche Fälle von interner Korruption oder etwa Begünstigung bei der Auftragsvergabe.
Der Rechnungshof wirft da der Kommission vor, nur sehr zögernd vorzugehen.
Untersuchungen würden oft über Jahre verschleppt.
Der UKLAV seien auf die Hände gebunden, weil sie im Gewirr von 15 verschiedenen Rechtsordnungen in der EU kaum die Möglichkeit hat, Schmiergeldzahlungen nachzuverfolgen.
Dennoch, so schreibt der Rechnungshof, habe die UKLAV in allen mutmaßlichen Bestechungsfällen eindeutige Beweise für Dienstvergehen wie schwerwiegendes Missmanagement, Günstlingswirtschaft und Interessenskonflikte gefunden.
Es seien jedoch nur in Ausnahmefällen Disziplinarverfahren eingeleitet worden.
Günther Schmidt hat berichtet aus Brüssel.
Die Deutsche Bahn hat schwierige Wochen hinter sich.
Zunächst das schreckliche Unglück von Eschede, bei dem 101 Menschen den Tod fanden und die anschließende Diskussion über Sicherheitsmängel bei den Hochgeschwindigkeits-ICE-Zügen.
Dann, als diese größtmögliche aller Krisen einigermaßen überstanden war, gelangten Pläne in die Öffentlichkeit.
Die Bahn wolle unrentable Verbindungen aus den Fahrplänen streichen.
Gekrönt wurde das Malheur noch durch die später dementierte Meldung, dass zu Spitzenzeiten künftig mehr Geld für die Beförderung verlangt werden sollte.
Die Aufregung in der Öffentlichkeit war groß.
Über einen Riesen mit Imageproblemen berichtet aus Bonn Klaus Webhofer.
Viel zu lachen hatte Bahnchef Johannes Ludewig in den letzten Wochen wahrlich nicht.
Nur einmal, Anfang letzter Woche, hatte er Grund dazu.
Da wurde mit der Lufthansa eine Kooperation vereinbart.
Innerdeutsche Flugverbindungen werden ab 2001 teilweise gestrichen.
Ein breites Angebot an ICE-Zügen soll die Kunden genauso rasch ans Ziel bringen.
Emsig arbeitet die Bahn bereits am Ausbau der milliardenteuren Hochgeschwindigkeitsstrecken.
Ansonsten aber dominieren die Negativschlagzeilen.
Das sind einmal die Folgen der ICE-Katastrophe von Eschede.
Im Juni gab es Umsatzausfälle in der Höhe von über 300 Millionen Schilling.
Noch einmal 350 Millionen werden für die Umrüstung der ICE-Züge auf Vollräder sowie für sonstige Kosten wie Sonderuntersuchungen und Ersatzfahrpläne veranschlagt.
Bevorstehende Schadenzersatzleistungen werden grob auf bis zu 700 Millionen Schilling geschätzt.
Seit Anfang Juli fahren die Züge nun wieder nach dem regulären Fahrplan.
Die Umrüstung aller 59 ICE-1-Züge auf Vollräder wird aber noch bis Ende September dauern.
Neben den immensen Kosten, die sich direkt aus dem Unglück ergeben, hat der Crash des deutschen Paradezuges aber auch das Image der Bahn nachhaltig beschädigt.
Wie nachhaltig, wird sich wohl erst mittelfristig zeigen, wenn tatsächlich Kunden auf längere Sicht ausbleiben sollten.
In diese an sich schon schwierige Situation platzten vergangene Woche Meldungen, die Bahn plane im großen Stil, unrentable Verkehrsverbindungen zu streichen und liebäugle sogar mit Preiserhöhungen in Spitzenzeiten.
Letzteres hat Bahnchef Ludewig inzwischen als reine Spekulation in Abrede gestellt.
Komplizierter ist die Lage mit den in den Medien als Streichkonzert titulierten Kürzungsplänen.
Eine Untersuchung der Bahn ergab, dass im ganzen Land sogenannte Gespensterbahnen unterwegs sind.
Züge also, die im Schnitt sogar nur mit einem Fahrgast durch die Gegend rollen.
Über 100 Verbindungen landeten so auf bewusster Streichliste.
Das Problem, Stilllegungen kann die Bahn nicht allein entscheiden.
Obwohl sie mit der Bahnreform 1994 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, ist sie keineswegs privatisiert, sondern gehört zu 100 Prozent dem Bund.
Folglich hat die Politik ein entscheidendes Wort mitzureden.
Vor allem die Länder stiegen auf die Barrikaden, denn sie wären von den Streichungen am meisten betroffen gewesen.
Seit der Bahnreform sind sie für den Regionalverkehr zuständig, bekommen dafür Geld vom Bund und bezahlen wiederum die Bahn für die Aufrechterhaltung von Strecken.
Bei unrentablen Strecken aber offenbar zu wenig, meint zumindest die Bahn.
Unisono legten die Politiker den Eisenbahnern nahe, sie sollten doch die Verbindungen attraktiver machen, statt sie zu streichen.
Aber das ist wohl leichter gesagt als getan.
Das Problem liegt in Wirklichkeit viel tiefer.
Die Bahnreform vor vier Jahren hat dem Unternehmen die Möglichkeit eingeräumt, nach marktwirtschaftlichen Kriterien zu operieren.
Die jetzige Diskussion offenbart aber, dass es von gemeinwirtschaftlichen Aufgaben wohl doch nicht ganz befreit wurde.
Das heißt aber auch, wenn eine Leistung erbracht wird, die die Kosten nicht deckt, muss irgendwer bezahlen.
Logischerweise der Eigentümer, also der Bund.
Doch der will nicht bezahlen, sondern kassieren.
Nämlich den an sich schon kerklichen Gewinn, der heuer vermutlich gegen null tendieren wird.
Richtig ist aber auch, dass die Bahn noch einigen Reformbedarf hat.
Kritiker monieren, bei vielen Mitarbeitern herrsche noch immer Beamtenmentalität vor, der Service lasse arg zu wünschen übrig.
Außerdem bringe sich die Bahn mit zweifelhaften Prestigeobjekten selbst in akute Finanznot.
Eines ist sicher, der Wandel vom alten Staatsbetrieb zum Unternehmen Zukunft dauert länger, als vielen lieb ist.
Zweieinhalb Minuten nach halb eins, Halbzeit schon vorbei, also im Mittagsjournal am Mittwoch und jetzt ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Aber kaum ein politisches Buch hat in den vergangenen Jahren so viel Streit ausgelöst wie das Schwarzbuch des Kommunismus.
Darin werden die Verbrechen des Kommunismus von der Sowjetunion bis Kambodscha penibel beschrieben.
Durch das Buch hat eine neue Debatte darüber begonnen, ob Nationalsozialismus und Kommunismus mehr Gemeinsames oder mehr Trennendes haben.
Der deutsche Sozialhistoriker Hans-Ulrich Wähler… Der Vergleich ergibt zum Beispiel,
Die Einzigartigkeit des Holocaust als eines industrialisierten Massenmordes.
Und auf diesen Unterschieden muss man mindestens genauso insistieren wie auf bestimmten Gemeinsamkeiten totalitärer Regime.
Der Leiter der Stasi-Behörde, Joachim Gauck, kann eher Gemeinsames erkennen.
Ich schaue aus der Perspektive der Opfer und sehe beim Vergleichen eine überraschende Menge, manchmal bis ins Wortmaterial, von gleichen Aussagen und zwar auch gleichen Lebensgefühlen bei den Unterdrückten und komme von daher auf den Gedanken, dass die Unterdrücker, wenn die Unterdrückten so ähnlich reagieren, möglicherweise auch viele Dinge gemeinsam haben.
Abrechnung mit Lenin & Co.
Das Schwarzbuch des Kommunismus von Ferdinand Olbert.
Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
Bleiben wir in der Region.
Sie nennen sich Präsidenten, treten als demokratisch gewählte Führer auf, können auf berauschende Wahlergebnisse von 95% Zustimmung verweisen.
Die neue politische Führungsriege in den ehemaligen Sowjetrepubliken Mittelasiens.
Doch hinter einer demokratischen Fassade wird in Mittelasien wie eh und je nach den Gesetzen des Absolutismus geherrscht.
Uneingeschränkte Vollmacht den Präsidenten, ein hochgezüchteter Personenkult, Familienmitglieder werden zu Ministern bestellt.
Statt freier politischer Parteien bestimmen uralte Clanstrukturen, die Kommunismus und Sowjetherrschaft überlebt haben, die Politik in Mittelasien.
Und bilaterale Beziehungen werden wie in den früheren Jahrhunderten durch Heiraten gefestigt.
Unter dem Motto Tu Felix Kasachstan, Nube, du glückliches Kasachstan heirate, hat gestern die Tochter des kasachischen Präsidenten Nazarbayev den Sohn des Präsidenten Kirgisiens geeheligt.
Eine Staatshochzeit, die beiden Völkern dienen soll.
Anlass, die politischen Machtverhältnisse in den beiden Ländern unter die Lupe zu nehmen, hören Sie aus Moskau dazu unseren Korrespondenten Georg Dox.
Es war eine eigenartige Parallele.
Während in Petersburg der letzte Romanov-Herrscher zu Grabe getragen wurde, feierte das dynastische Prinzip in den zentralasiatischen Republiken fröhliche Urstände.
Kirgisien vermielte sich mit Kasachstan.
Der 23-jährige Aydar Akayev, der Sohn des kirgisischen Präsidenten Askar Akayev, heiratete die 18-jährige Aliya, Tochter des kasachischen Präsidenten Nursultan Asabayev.
Die Bevölkerung begrüße die Hochzeit, ließ das Presseamt des kirgisischen Präsidenten mitteilen.
Schließlich seien Kirgisen und Kasachen Brüdervölker und der einzige Unterschied zwischen ihnen besteht darin, dass die Kirgisen eben in den Bergen und die Kasachen in der Steppe leben.
Richtig ist, dass beide zentralasiatische Staaten engere politische Kontakte suchen und sich von Russland im Norden und dem tajikisch-afghanischen Krisenherd im Süden abgrenzen wollen.
Ob die Hochzeit der Präsidentenkinder dabei eine große Rolle spielt, darf bezweifelt werden, dass die Familienbande nicht schaden, ist sicher.
Eine Hochzeit sei eben die traditionelle Form, eine Allianz anzuzeigen, hieß es dazu in Moskau.
Die Brautleute studieren beide in den Vereinigten Staaten, das Ja-Wort gaben sie sich im kirgisischen Cholpan Atar, in einer der Präsidentendatschen, die früher gerne von den Generalsekretären besucht wurden und wo man sich heute noch gut an Brezhnev erinnern kann.
Bei der Hochzeitsfeier waren auch die Präsidenten von Tajikistan und Turkmenien Rachmonov und Niyazov anwesend.
Der Vater des Bräutigams hatte allerdings erst vor kurzem ein kleines Problem zu lösen.
Asghar Akayev ist seit 1990 im Amt und 1995 wiedergewählt worden.
Wie in Russland sind nur zwei Amtszeiten für den Präsidenten vorgesehen und die derzeitige von Asghar Akayev läuft nun langsam aus.
Boris Jelzin steht vor ähnlichen Schwierigkeiten und er kann nun von Askar Akayev lernen.
Das kirgisische Verfassungsgericht hat erklärt, die erste Amtszeit begann noch unter sowjetischer Herrschaft, also zählt sie nicht.
Jetzt gibt es eine neue kirgisische Verfassung und also wird neu gezählt.
Askar Akayev kann daher noch einer langen Herrschaftsperiode entgegensehen.
Der Vater der Braut, der kasachische Präsident Nusultan Azarbayev hat auch schon vorgesorgt.
Auch er hat die Schwierigkeiten mit der Verfassung, auch er hat das Problem zu lösen gewusst.
Er hat sich seine Amtszeit schon per Referendum bis zum Jahr 2000 verlängern lassen und für die Verlängerung seiner Amtszeit stimmten damals 95 Prozent der Bevölkerung.
Jetzt im Mittagsschanal wieder nach Österreich.
Seit dreieinhalb Jahren ist Österreich bei der Europäischen Union.
Seither sind Wettbewerbe und Liberalisierung Schlüsselworte in der Wirtschaft.
Auch einstige Monopolbetriebe kommen daran nicht vorbei.
Einer dieser Bereiche ist der Telekommunikationsmarkt, also der Markt für Telefon- und Datenübertragungen.
Seit 1996 gibt es hier auch die gesetzliche Grundlage für die Liberalisierung.
Was sich seither getan hat, kommt einem Quantensprung gleich.
Allein im Festnetzbereich gibt es schon 27 Anbieter, im Handybereich drei, der vierte steht schon vor der Tür.
Verkehrsminister Kaspar Einem hat heute in einer Pressekonferenz Bilanz gezogen.
Über die Erfolge, Misserfolge und Probleme am Telekommunikationsmarkt berichtet nun Michael Czocklich.
Österreich hat aufgeholt.
Lange Zeit Schlusslicht am europäischen Telefonmarkt sind wir mittlerweile in die Spitzengruppe aufgestiegen, sagt Verkehrsminister Kaspar Einem.
Seine Bilanz?
27 Anbieter bei der Festnetztelefonie, drei davon bundesweit, nämlich die Post und Telekom, UTA und Telerink.
Die Konkurrenz senkte hier die Preise beträchtlich, vorerst aber nur für Großkunden.
Private werden darauf noch etwas warten müssen, vertröstet einem.
Überall zu hören und zu sehen ist die Marktöffnung im Mobilfunkbereich in Form von eineinhalb Millionen Handybenutzern.
Drei Betreiber gibt es, neben Mobil.com und Maxmobil soll im Herbst Connect Austria starten.
Vorerst abgeblitzt ist die Nummer 4 Tricotel.
Der Ankündigung von Geschäftsführer Robert Marschall, deswegen den Verfassungsgerichtshof anzurufen, sieht einem gelassen entgegen.
Ich denke, dass hier die rechtlichen Grundlagen ziemlich eindeutig sind und daher gegenwärtig eine Erteilung einer vierten Lizenz gar nicht zulassen.
Sie muss versteigert werden und sie wird versteigert werden noch im Laufe des heurigen Jahres.
Die Versteigerung der vierten Lizenz und von Regionalfrequenzen soll eine Milliarde ins Budget und damit in Forschung und Technologie fließen lassen.
Insgesamt ist seit der Marktöffnung am Telekom-Bereich viel Geld geflossen.
Im Festnetzbereich investieren die Neuen jährlich zwei Milliarden, die Post elf Milliarden Schilling.
15 bis 20 Milliarden wurden bis jetzt in den Ausbau der Mobilnetze gesteckt.
Neue Arbeitsplätze wurden auch geschaffen.
Die PTA als ursprünglicher Monopolist verliert bei dieser Gelegenheit etwa 1.000 Arbeitsplätze, nämlich von heute etwa 17.500 auf dann 16.500.
Aber zugleich bauen die neuen Marktteilnehmer, die jetzt etwa 1.700 Arbeitsplätze haben, etwa 2.000 zusätzliche auf.
Neben Sonnenschein bringt die Marktöffnung auch Probleme.
So sprießen Sendemasten wie Schwammerl aus dem Boden.
Dieser Wildwuchs soll jetzt eingedämmt werden, kündigt einem an.
Das sogenannte Side-Sharing schlagen wir vor.
Das vorsieht, dass eben nicht mehr jeder seinen eigenen Sendemast errichten muss, sondern dass er vorhandene Einrichtungen nutzen kann gegen Entgelt.
Die Mitbenutzung soll verpflichtend sein.
Aktuelles Problem ist die Kriminalität im Internet.
Hier so einem
wird an einer weltweiten Charta zur Bekämpfung der Kriminalität gearbeitet.
Es gibt allerdings auch ein sehr, sehr starkes Interesse der einschlägigen Industrie, Internet sozusagen sauber zu halten und dafür zu sorgen, dass dieses Telekommunikationsinstrument, dieses Kommunikationsinstrument weltweit nicht in Misskredit gerät, wegen Kinderpornografie, wegen krimineller Machenschaften und anderer Arten.
Unterzeichnet werden soll die Karte im Frühjahr 1999 in Wien.
Der ORF startet am kommenden Freitag einen Sportkanal im Internet.
Seit einem Jahr ist er mit ORF on dort vertreten und hat sich zu einer der meist gelesenen Informationsseiten im deutschsprachigen Raum gemausert.
ORF on soll ein Zusatzangebot sein und wird auf die geänderten Gewohnheiten, Nachrichten zu konsumieren, eingeben.
Eine Forum, die immer populärer wird, Stefan May informiert.
Angefangen hat es mit Berichten von den Olympischen Spielen in Nagano, dann mit Nachrichten von der Fußball-WM, nun wird ein eigenständiger Kanal daraus.
ORF On reagiert damit auf die Kundenwünsche, denn die Statistik hat besonderes Interesse am Sport ausgewiesen.
Kein Wunder, die meisten Internet-Benützer sind männlich und zwischen 25 und 35 Jahren alt, also jene Gemeinde, die im Sport daheim ist.
Ein Jahr intensiven Lernens an einem völlig neuen Medium liegt zurück, gibt ORF-Online-Leiter Franz Manola zu.
Aber kein Medienunternehmen könne an der Digitalisierung vorbeigehen.
Für den ORF bedeutet es nicht nur ein Entwicklungs- und Forschungslabor, sondern eine Überlebensfrage.
Zweieinhalb Jahre nach den heimischen Zeitungen hat sich der ORF erst der Digitalisierung gewidmet.
Innerhalb eines Jahres ist ORF on aber zu einer der meist abgefragten Webadressen Österreichs geworden, so Manola.
Wir haben jetzt 4,2 Millionen Pageviews, was die momentan gültige Wertung oder momentan gültige Messeinheit ist.
Das ist also drei bis viermal so viel wie der Next.
die nächstgrößte Website in Österreich und ist unter den fünf oder sechs größten Internetangeboten, contenthaltigen Internetangeboten des deutschsprachigen Raumes, also sehr viel.
Zehn bis zwanzig Mal wird die Seite am Tag erneuert.
Upgedated, sagen die wissenden Internettenleute dazu.
15 Millionen Schilling hat das neue Angebot des Rundfunks bisher gekostet, einige hunderttausend Schilling hat die Werbung bisher eingespielt.
Auch die Landesstudios versuchen sich bereits im Probebetrieb am Internet.
Radio Niederösterreich betreibt als erstes seit März eine eigene Informationsseite im Internet.
Das Zusatzangebot ist für den ORF auch aus ganz praktischen Gründen wichtig.
Radios sind in vielen Büros nicht erlaubt, Fernsehgeräte existieren oft nicht, aber am Bildschirm arbeiten immer mehr Menschen.
Der neue Sportkanal wird nicht nur Ergebnisse und Analysen von Fußball, Skifahren und Formel 1 bringen, sondern auch Ergebnisse von Randsportarten, Segeln und Schießen etwa.
Die Webadresse des Sportkanals von ORF ON ab Freitag lautet http://sport.orf.at
Stefan May hat berichtet.
Themenwechsel jetzt wieder einmal im Mittagsjournal.
Seit es sie gibt, sind sie die gefragtesten Bildungseinrichtungen Österreichs, die Fachhochschulstudiengänge.
Wer sie absolviert, bekommt den höheren akademischen Wein, muss aber nicht jahrelang an Massenuniversitäten herumstudieren.
Ein neuer Fachhochschulführer bietet jetzt Orientierung im Dschungel der mittlerweile 50 Studiengänge.
Ab Herbst wird es voraussichtlich sieben neue Studiengänge geben.
Auch sie stehen im Nachschlagewerk schon drin.
Näheres von Martin Heidinger.
Eine Liste der Ansprechpartner und Kurzportraits der einzelnen Studiengänge.
Das ist der Kern des 180 Seiten starken neuen Fachhochschulführers.
Auch Angaben über Bewerbungs- und Anmeldefristen, Aufnahmekriterien, Zulassungsbeschränkungen, Studienschwerpunkte, Unterrichtszeiten und die Dauer der Ausbildung sind enthalten.
Voraussichtlich sieben neue Studiengänge wird es ab Herbst geben.
Der unsicherste, weil noch nicht endgültig genehmigte, ist Wirtschaftsingenieurwesen in Wien.
Fix sind hingegen die Lehrgänge für Bank und Finanzwirtschaft in Wien, Informationswirtschaft und Management in Salzburg, Infrastrukturwirtschaft in Kapfenberg, Verfahrens- und Umwelttechnik in Innsbruck und Mechatronik und Wirtschaft in Wels.
Wissenschaftsminister Kaspar I. hat in diesem Zusammenhang einen neuen Finanzierungs- und Entwicklungsplan für die Fachhochschulen angekündigt.
Er sieht vor, dass bis zum Jahr 2005 Studienplätze für 25 Prozent aller Studienanfänger bereit sein sollen.
Dann würden etwa 17.500 Studienplätze vom Bund finanziert werden.
Die Zehntausender Marke soll im Studienjahr 1999 2000 durchstoßen werden.
Viele Betreiber von Studiengängen jammern allerdings.
Schon jetzt sei der Bedarf jenseits der 10.000 Studienplätze vorhanden.
Das Wissenschaftsministerium arbeitet indessen mit seinem Entwicklungsplan an der Regulierung gewisser Mängel.
Regionale Benachteiligungen sollen abgebaut und das Spektrum der Studenten verbreitet werden.
Eine Gleichheit anderer Art versuchen derzeit die Fachhochschulstudiengänge in Dornbirn herzustellen.
Dort werden ab Herbst gezielt mehr Frauen studieren als bisher.
Der neue Fachhochschulführer kann beim Industriewissenschaftlichen Institut in Wien bestellt werden.
In Österreich sei das Klima der Gentechnik gegenüber sehr kritisch, hört man des öfteren von der Industrie und von der Forschung.
Und in anderen Ländern sei die Situation für die Forschung viel besser.
Doch auch in den Vereinigten Staaten sieht man die Gentechnik nicht nur als die Wunder-Technologie.
Das zeigt zum Beispiel das North Carolina Biotechnology Center Manager von Gentechnikunternehmen plädieren jetzt für mehr Offenheit im Umgang mit der Gentechnik.
Ein Bericht von Christoph Kugenberger.
Es ist unbestritten, dass die Gentechnik Vorteile hat und in Zukunft noch mehr und noch besser funktionierende Lösungen anbieten kann.
Das sagt Stephen Burke.
Er ist beim North Carolina Biotechnology Center für die Finanzierung zuständig.
Doch um solche Gentechnikfirmen wirtschaftlich interessant zu machen, müssen sie zunächst von der Bevölkerung akzeptiert werden.
Und das geht nur, wenn man die zwei wichtigsten Fragen beantwortet.
Das sind die Fragen.
Ist die Technologie sicher und was bringt die Technologie überhaupt?
Zunächst muss man zugeben, dass diese Fragen zu klären sind und sie auch ernst nehmen.
Das betrifft Europa und es betrifft Österreich.
Für die Firmen ist das ein Wagnis, aber sie müssen zugeben, dass eine Technik wie die Gentechnologie auch Nachteile hat.
Sonst glaubt keiner mehr die positiven Aspekte und die Vorteile so einer Methode.
Alles muss auf den Tisch.
Und alle müssen mitreden dürfen.
Denn wenn man was zu verstecken hat, wird man unglaubwürdig.
Das funktioniert nicht.
Alle Gefahren zugeben, das heißt auch auf die potenziellen Risiken eingehen, so Steven Burke.
Nur wenn die Menschen das Gefühl haben, dass auch Gefahren mitbedacht sind, gibt es ein Vertrauen in neue Technologien.
Es ist absolut möglich, dass mit der wachsenden Forschung im Bereich der Gen- und Biotechnik plötzlich neue Gefahren evident werden.
Dass man auf gefährliche Dinge und Entwicklungen stösst, die man nicht beherrschen kann.
Doch dann müssen die Gentechniker und die Firmen die ersten sein, die darauf aufmerksam machen.
Und sie müssen sich natürlich auch verbesserte Methoden überlegen und sichere Lösungen anbieten.
Denn das liegt in der Natur von neuen Technologien.
Sie führen in jeder Hinsicht weiter bei den Gefahren, aber auch bei den neuen Chancen.
Es tun sich in jeder Hinsicht neue Möglichkeiten auf.
Doch in Bezug auf die Weiterentwicklung der Gentechnik ist Steven Burke optimistisch.
Tausende Firmen beschäftigen sich bereits mit der Gentechnik und mit ihren vielen Möglichkeiten wird die Gentechnik immer mehr den weltweiten Markt bestimmen.
Kultur-Mittagschanal.
Mit schwerer Kost beginnen heuer die Salzburger Festspiele.
Im großen Festspielhaus erlebt die Brecht-Weill-Oper vom Aufstieg und Fall der Stadt Mahagoni am Freitag ihre Premiere.
Der Altmeister des deutschen Regie-Theaters, Peter Zadek, hat inszeniert und musikalisch muss sich erstmals das Radiosinfonieorchester Wien unter Dennis Russells-Davies als Opernorchester bewähren.
Volkmar Parschalk beginnt seinen Vorbericht dann auch mit einer musikalischen Kostprobe.
Der gestrigen Generalprobenacht zu urteilen, dürfte die Mahagoni-Eröffnungspremiere am kommenden Freitag ein Sensationserfolg werden.
Statt der gewohnten Kulinarik, die kommt später im August Mozart, Beethoven und Verdi, hält Gérard Mortier den Besuchern des Luxusfestivals einen Spiegel vor die Augen.
Es ist die erbarmungsloseste Kritik am kapitalistischen System, die Precht in diesem Werk von der Entstehung und dem Ende einer Fantasiestadt erhoben hat, in der alles erlaubt ist, hemmungslos, dem Genuss gefreund wird und es nur ein Verbrechen gibt, nämlich kein Geld zu haben.
Marconi spielt zwar scheinbar in Amerika, aber es könnte überall in der westlichen Zivilisation existieren.
Dirigent Dennis Russell Davis.
Ich glaube Marconi ist längst nicht mehr eine amerikanische Stadt.
Eigentlich könnte man bald sagen Berlin oder jede andere große Stadt.
Es geht für uns mehr um die Rolle, die Geld spielt in der Welt.
Es gibt in Mahagoni zwar die populären Songs, die zu Gassen hauern wurden, es ist aber in Wirklichkeit eine streng durchkomponierte Oper, die in ihrer komplizierten Tonsprache an Schönberg und Berg denken lässt.
Das ist eine schwere Oper zu realisieren.
große Opernformat gezeigt werden und gleichzeitig muss ein Cabaret Atmosphäre ab und zu vorkommen.
Das Orchester muss auch swingen und muss auch in der Lage sein, symphonische Großzügigkeit zu bieten.
Auf der Breitwandbühne des großen Festspielhauses hat Richard Beduzzi zuerst ein paar Proteste, dann eine immer kompliziertere Architektur mit Kaffeehäusern, Schenken, ja sogar mit Säulen ausgestattete Prunkbauten gestellt.
durch die immer wieder eine amerikanische Freiheitsstatue geistert.
Mit überbordender Fantasie erfüllt Peter Zadek diese Bilder mit markanten Auftritten der Solisten, mit turbulenten Massenszenen, sogar mit dem Auftritt dreier nackter Schönheiten, die am Stadtplatz feil geboten werden, einer langen Kette von wartenden Männern.
Der Renaud Jerry Headley ist der Star der Aufführung.
Der Holzfäller und Goldsucher Jim Mahoney dürfte nach dem Tom Raquel in The Rake's Progress seine Leibrolle werden.
Sie sind zwei Provokateuren.
Tom Raquel denkt, dass er alles haben kann ohne Arbeit.
Jimmy sucht Freude und Freiheit.
Und er will kämpfen, dieses zu finden.
sich wettet, so liegt man, es deckt einen nach einem zu.
Gwyneth Jones ist sehr elegant und distinguiert, die gewinnsüchtige Puffmutter Leocadia Beckbeck.
Katherine Malfitano singt mit großer Opernalöre die kleine Hure Jenny.
Das Radiosinfonieorchester Wien muss beachtliches leisten, auch der Staatsopernchor und die amerikanische Männertruppe Hudson's Shed sind besonders gefordert.
Wir sind sauber, so lang man kann, doch Arme, Arme, Arme, Arme, Arme!
Premiere der Brecht-Weil-Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagoni am kommenden Freitag im Salzburger Festspielhaus.
Und im Mittagsschanal jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Von den Verschütteten des Bergwerksunglücks von Lassing gibt es nach wie vor keine Lebenszeichen.
Immer geringer wird die Hoffnung, noch Lebende zu bergen.
Heute wird noch einmal versucht, mit empfindlichen Mikrofonen Lebenszeichen aufzufangen.
In der Nacht sind dabei keinerlei Geräusche wahrgenommen worden.
Radio Steiermark veranstaltet heute einen Aktionstag zugunsten der Opfer.
Bisher wurden 1,9 Millionen Schilling gesammelt.
Auf dem unmittelbar nach dem Unglück eröffneten PSK-Konto liegen 1,5 Millionen Schilling.
Slowakei.
Bei der Hochwasserkatastrophe in der Ost-Slowakei dürften mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen sein.
Bisher wurden 24 Tote geborgen, 50 Personen werden noch vermisst.
3500 Menschen sind obdachlos.
Papua-Neuguinea.
Möglicherweise haben mehr Menschen vor dem verheerenden Seebeben in den Dschungel sich retten können als bisher angenommen.
Ein Mitarbeiter der katholischen Diözese Wanimo sagte, die Überlebenden seien in kleinen Gruppen im Dschungel und fürchteten sich vor weiteren Flutwellen.
Die Bergungstrupps haben ihre Anstrengungen zur Suche nach Opfern verstärkt, um die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern.
Österreich Erstmals seit elf Jahren liegt die Teuerungsrate in Österreich unter der 1%-Marke.
Die Verbraucherpreise sind seit Juni 1997 um 0,9% gestiegen.
Österreich gehört damit zu den preistabilsten Ländern der Welt.
Der zweite Nationalratspräsident Neisser hat sich besorgt über den Zustand des Parlamentarismus geäußert.
Neisser teilt nicht die optimistische Einschätzung durch Nationalratspräsident Fischer.
Er sagte, das Parlament werde immer mehr zum verlängerten Arm der Regierung.
Insgesamt steige die Frustration.
Im Baukartellprozess in Korneuburg ist heute ein weiteres Urteil gefällt worden.
Der ehemalige Leiter des Schwächharter Wasserwerks wurde wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses zu 60.000 Schilling Strafe verurteilt.
Er hat Bieterlisten weitergeleitet.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Betrunkene Autofahrer können ab heute strenger bestraft werden.
Unter 1,6 Promille sind Strafen bis zu 60.000 Schilling möglich, bei mehr als 1,6 Promille bis zu 80.000 Schilling.
Im Burgenland ist die bisher größte Menge von Ecstasy beschlagnahmt worden.
In einem belgischen Sattelschlepper wurden 100.000 Stück Ecstasy-Tabletten im Wert von fast 20 Millionen Schilling sichergestellt.
Der belgische Lenker wurde festgenommen, in einem Wiener Hotel ein weiterer Belgier und auch noch ein Holländer.
Zum Abschluss noch zum Wetter heute Nachmittag.
Im Großteil Österreichs überwiegend sonnig, im Bergland aber allmählich einige Gewitter.
Am Abend vereinzelt auch im Flachland.
Höchsttemperaturen 26 bis 30 Grad, im Osten und Süden bis 34.
Danke Ingeborg Czarny.
Das war das Mittagsjournal am Mittwoch.
Für das gesamte Team danken fürs Zuhören.
Tonmeister Toni Benedikt, Sebastian Prokop, Regie, Mikrofon war Christel Reis.