Mittagsjournal 1998.08.05

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Mittagsjournal Mittwoch, 5.
    August, zum Mittagsjournal begrüßt Sie Astrid Plank.
    Schreckensmeldungen über Massengräber im Kosovo wiederholen sich in der Albaner Provinz die Gräuel des Bosnienkrieges.
    Bei uns berichtet ein Augenzeuge.
    Aus dem Unglück von Lasing wird vieles zu lernen sein, unter anderem, wie man rasch und ohne Anlaufverluste die nötigen Hilfsmaßnahmen koordiniert.
    Krisenmanagement soll ein neuer Lehrinhalt für Montagnistiker werden.
    Teilfahrt an der New Yorker Wall Street.
    Welche Gründe und welche Auswirkungen hat der jüngste Kurseinbruch?
    Wir sprechen mit Börseexperten.
    Die Auseinandersetzungen rund um österreichisches Rindfleisch gehen weiter.
    Ministerin Prama nimmt Stellung.
    Thomas Kleestil steht möglicherweise kurz vor der Scheidung von seiner Frau Edith.
    Und 53 Jahre nach dem ersten Atombombenabwurf über Japan informieren wir über den Stand der Abrüstung in den USA und in Russland, aber auch über die atomare Aufrüstung der sogenannten Schwellenländer.
    Das alles und mehr in der kommenden Stunde.
    Vorerst aber zu den ausführlichen Nachrichten.
    Sie werden gelesen von Christian Neheba.
    Bundesrepublik Jugoslawien.
    Mit der Entdeckung hunderter Kinderleichen in Massengräbern ist der Kosovo-Konflikt wieder in den Mittelpunkt der Weltpolitik gerückt.
    Serbische Einheiten dürften nach Informationen mehrerer Zeitungen, darunter der österreichischen Tageszeitung Die Presse, bei ihrer jüngsten Offensive im Kosovo Massaker an der Zivilbevölkerung begangen haben.
    Insgesamt sollen etwa 1500 Leichen auf einem Mistplatz verscharrt sein, darunter 400 Kinder.
    Nach Berichten von Augenzeugen waren die Opfer von serbischen Einheiten als lebende Schutzschilder benutzt worden.
    Das UNO-Flüchtlingshilfswerk kann die Berichte weder bestätigen noch dementieren.
    Österreich.
    Die Spaltung der Wiener FPÖ ist nun beschlossene Sache.
    Die Frist für die Unterzeichnung des sogenannten Demokratievertrages der FPÖ ist um Mitternacht abgelaufen.
    Die Gemeinderäte Thomas Geringer und Kurt Hermann Beer haben sich geweigert, den Vertrag zu unterschreiben.
    Geringer betonte ferner, dass auch Manfred Klopf sich weigern werde.
    Dagegen meinte FPÖ-Generalsekretär Westenthaler, alle Mandatare, mit Ausnahme von zwei Wiener Gemeinderäten, hätten den Vertrag unterschrieben.
    Klopf habe ihm persönlich seine Unterschrift zugesagt.
    Der Wiener Gemeinderat ist derzeit nicht erreichbar.
    Der Generalsekretär wies auch die Darstellung zurück, dass die Wiener FPÖ nun gespalten sei.
    Rüdiger Stix, nach Kritik an dem Vertrag bereits ausgeschlossen, hat angekündigt, dass er mit seinen drei Kollegen eine eigene Partei gründen wolle.
    Nach dem Ende des Parteiausschlussverfahrens wollen die vier Gemeinderäte demnach auch versuchen, im Stadtparlament Club-Status zu erlangen.
    Nach der Hormonfleischwarnung von Konsumentenschutzministerin Prammer verzeichnet die österreichische Fleischwirtschaft starke Umsatzeinbrüche.
    Der Bauernbund prüft deswegen Schadenersatzansprüche gegen die Republik.
    Im Gegensatz zu einem Labor in Italien konnten bei Analysen in Österreich bisher keine Spuren des krebserregenden Hormons Stilbene festgestellt werden.
    Am 20.
    Tag nach dem Bergunglück in Lassing beginnen heute die Hammerbohrungen.
    Eine deutsche Bohrmannschaft hat das Standrohr für das angeteilte Ziel auf Sohle 13 bereits gesetzt.
    Sohle 11 und 13 in 145 und 175 Metern Tiefe gelegen sind jene Ziele, die im Hinblick auf eine minimale Chance für die zehn verschütteten Bergleute angepeilt werden.
    Dort könnten sich rein theoretisch gesehen noch zwei Luftblasen befinden.
    Nach einem jüngsten ärztlichen Gutachten kann es über den 20.
    Tag hinaus kein Überleben im Berg mehr geben.
    Der gerettete Bergmann Georg Heinzel soll schon in den nächsten Tagen das Landeskrankenhaus Graz verlassen.
    Tschechien.
    Der Zustand von Präsident Havel hat sich wieder verschlechtert.
    Die Ärzte sind über das anhaltende Fieber des 61-Jährigen besorgt.
    Die immer noch auftretenden Herzrhythmusstörungen werden dagegen als nicht dramatisch bezeichnet.
    Gestern war Havel kurzfristig in Lebensgefahr.
    Sein Zustand konnte jedoch stabilisiert werden.
    Dem tschechischen Präsidenten war vor zehn Tagen im Prager Militärkrankenhaus ein künstlicher Darmausgang operativ entfernt worden.
    Am Montag musste er sich wegen Atemproblemen einem Luftröhrenschnitt unterziehen.
    Nahe Osten.
    Nach der Ermordung von zwei jüdischen Siedlern wird in Israel die Fortsetzung der Friedensgespräche mit den Palästinensern in Frage gestellt.
    Ein Sprecher der israelischen Regierung erklärte, die Verhandlungen könnten nur weitergehen, wenn die Palästinenser Regierung die Terrorgruppen in ihrem Gebiet rigoros zerschlage.
    Ändere die Palästinenserführung ihren Kurs nicht, müssten die Gespräche sofort abgebrochen werden.
    Ministerpräsident Netanjahu betonte in einer ersten Reaktion auf den Anschlag, der Vorfall unterstreiche die Förderung Israels nach einer Zerschlagung der radikalen Palästinensergruppen.
    Ein Berater von Palästinenser Präsident Arafat erklärte, alle Mordtaten würden verurteilt.
    Die einzige Lösung sei die Fortsetzung der Verhandlungen mit ernsthaftem und ehrlichem Willen.
    Die zwei Siedler im Alter von 18 und 24 Jahren sind gestern Abend in ihrem Wagen im besetzten Westjordanland erschossen worden.
    Von israelischer Seite ist von einem geplanten Hinterhalt die Rede.
    Großbritannien.
    Auf ein Rembrandt-Selbstporträt in der National Gallery in London ist ein Farbanschlag verübt worden.
    Ein 26-jähriger Täter bespritzte das Bild mit gelber Farbe.
    Er konnte festgenommen werden.
    Über sein Motiv herrscht Unklarheit.
    Der Nachrichtenüberblick von Elisabeth Manners war das und jetzt zum Wetter von und mit Andreas Thiesner.
    Teils intensiver Regen heute Nacht, über 70 Liter pro Quadratmeter im Zeltweg und in Ariach 50 Liter im Breiten Eck.
    Einzelne Regenschauer auch in den nächsten Stunden noch, allmählich aber dürfte es wieder trockener werden und am Wochenende sollte der Hochsommer mit Sonne und auch Hitze zurückkehren.
    Jetzt die aktuellen Meldungen.
    Stark bewölkt in den Landeshauptstädten die Temperaturen Wien und Eisenstadt 22 Grad, St.
    Pölten und Linz 21 Grad, Salzburg 19, Innsbruck 17, Bregenz 20, Graz 23 und Klagenfurt 21 Grad.
    Vorerst also noch einiges an Wolken in Österreich, vereinzelt etwas Regen entlang der Alpen und südlich davon.
    In den nächsten Stunden können sich dann eventuell auch noch gewittrige Regenschauer bilden, etwa in Kärnten und der Steiermark.
    Aber auch die Sonne zeigt sich immer öfter und Nordwind kommt auf, spürbar, vor allem in Ober- und Niederösterreich, in Wien, im Burgenland und in der Steiermark.
    Die Temperaturen am Nachmittag 19 bis 25 Grad.
    Morgen dann Nebel oder Hochnebel in der Früh, tagsüber zeitweise sonnig, windig im Donauraum und 20 bis 27 Grad.
    Am wärmsten dabei im Südwesten Österreichs.
    In 2000 Meter morgen zwischen 8 Grad auf Rax und Schneeberg und 12 Grad am Adelberg.
    Oft sonnig der Freitag, warm 24 bis 29 oder 30 Grad, aber wieder ziehen auch Wolken durch und wieder besonders zwischen Salzburg und dem Nordburgenland.
    haben serbische Einheiten auch im Kosovo Massaker an der Zivilbevölkerung verübt, wie vor einigen Jahren während des Bosnienkriegs.
    Dafür gibt es immer mehr Hinweise, wenn auch noch keine Beweise.
    Ein deutscher Journalist hat gestern in der Nähe der Stadt Orahovac nach eigenen Angaben ein Massengrab gesehen.
    Mehr als 500 albanische Zivilisten sollen darin verscharrt sein, darunter viele Kinder.
    Die Menschen sind möglicherweise Opfer eines von serbischen Polizeieinheiten verübten Massakers geworden.
    Augenzeugen berichten, dass ganze Familien niedergemetzelt worden seien.
    Die Stadt Urahova zwar vor wenigen Wochen Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen der Kosovo-Befreiungsarmee UCK und jugoslawischen Einheiten.
    Uns ist es heute gelungen, den Journalisten, dem das Massengrab gezeigt wurde, zu interviewen.
    Es ist Erich Rathelder.
    Er ist Korrespondent der Presse und der Berliner Zeitung taz.
    Im Gespräch mit Elisa Wasch sagt er auf die Frage, wie er das Massengrab gefunden habe.
    Ich hatte schon Informationen vorher von anderen Journalisten, dass es dort Massengräber geben soll.
    Ein dänisches Team war schon dort gewesen, hatte darüber berichtet.
    Es ist eigentlich ein Friedhof, der
    Ein größerer Friedhof im Anschluss des Friedhofs gibt es eine Müllkippe und dort, diese Müllkippe, ist eines der Massengräber.
    Inzwischen ist dort Erzreich aufgebracht und das Fest planiert worden.
    Der Geruch ist unerträglich und daran sieht man, dass dort Tote, also kann man spüren, dass dort Tote liegen.
    Es gibt auch 33 Posten mit Markierungen.
    Was ein Hinweis darauf ist, dass vielleicht 33 Personen in diesem speziellen Grab liegen.
    Es gibt noch andere Stellen, die diesen Geruch ausströmen, dort in der Nähe.
    Es soll, und das habe ich überhörend sagen, noch weitere Stellen geben.
    Die habe ich aber nicht besucht.
    Sie haben, soviel ich weiß, in dem Artikel in der Presse heute erwähnt, dass in dem Massengrab, das Sie persönlich gesehen haben, über 500 Menschen liegen.
    Wie kommen Sie zu dieser Zahl?
    Nein, ich habe das nicht geschrieben.
    Ich habe nur geschrieben, dass ich einen Massengräber gesehen habe.
    Ich kann natürlich nicht diese Massengräber aufgraben und dann nachzählen.
    Das geht natürlich nicht.
    Ich habe lediglich geschrieben, dass die Informanten,
    die beteiligt waren, Tote in diese Massengräber zu legen.
    Dass die gesagt haben, 567 Tote wären bis Montag auf diese Weise beseitigt worden.
    Haben Sie Informationen auch darüber, dass unter diesen Toten Kinder sind?
    Es wurde gesagt, dass diese 567 Toten 400 Kinder sind.
    Gibt es von den Augenzeugen Berichte darüber, wie diese Menschen ums Leben gekommen sind?
    Sind sie während der Kampfhandlungen getötet worden?
    Oder gibt es auch deutliche Hinweise auf Massaker von Seiten serbischer Polizeieinheiten?
    Bei diesen Kämpfen in Orachowac wurden Spezialeinheiten eingesetzt aus Belgrad, also Antiterrorismus-Einheiten.
    die sehr brutal vorgehen und es schon vorher bewiesen hatten.
    Diese Leute sind reingegangen, um die belagerte Polizeistation von Arahovac, und zwar von den Albanern belagerte Polizeistation, zu entsetzen.
    Und in den nächsten Tagen, das war am 18.
    Juli, in den nächsten zwei, drei Tagen, wurde die Stadt dann gesäubert.
    Was bei dieser Aktion, wo 20.000 Albaner aus der Stadt vertreten worden sind,
    müssen diese Massaker vor sich gegangen sein.
    Es war also nicht nur ein Kampf.
    Das bedeutet, die große Zahl, wenn sie sich dann als richtig herausstellt, und das kann ja nur eine internationale Institution wirklich dann untersuchen, mit wissenschaftlichen Methoden dann auch und herausfinden, wie viele Tote es wirklich gegeben hat.
    Herr Radfelder, von wem haben Sie die Information über die Anzahl der Leichen?
    Die Information über die Anzahl der Leichen stammt von Leuten, die angeben, dass sie selbst an der Beseitigung der Leichen teilgenommen haben.
    Hatten Sie schon Gelegenheit, die serbischen Behörden, die ja jetzt wieder in Oráhovac eingezogen sind, mit dem Fund dieses Massengrabs zu konfrontieren?
    Ich persönlich hatte bisher nicht die Gelegenheit, aber serbische Kollegen sind dort gewesen und haben
    bestätigt, dass es ein Massengrab gibt.
    Zugegeben werden 60 Tote von serbischer Seite.
    Haben Sie bereits eine internationale Organisation, wie zum Beispiel das UNO-Flüchtlingshilfswerk, von dem Fund berichtet?
    Ja, das werde ich noch tun.
    Keine endgültige Klarheit also, aber doch plausibel klingende Berichte über Massengräber im Kosovo.
    Sie hörten den deutschen Journalisten Erich Radfelder.
    Was sagen nun internationale Organisationen zu den erschreckenden Erzählungen?
    Ein Sprecher des UNHCR, des UNO-Flüchtlingshilfswerks, bestätigt die Aussagen über Massaker bzw.
    Massengräber vorerst nicht.
    Hören Sie mehr dazu von Christian Lieninger.
    Für das UNO-Flüchtlingshilfswerk, dessen Mitarbeiter gestern die Möglichkeit gehabt haben, nach Orachowac zu fahren, ist der Bericht über die vermuteten Massengräber neu, sagt Sprecher Krzyanowski.
    Nein, wir haben keine Massengräber gesehen.
    Wir können diese Geschichte weder bestätigen noch leugnen eigentlich.
    Wir waren zwar gestern in Orachowac.
    Wir haben mit den Leuten dort gesprochen.
    Sie haben uns keine solchen Geschichten erzählt.
    Sie haben uns nur gesagt, dass sie sehr viel Angst gehabt haben.
    Auch auf eine zweite Frage kann das UNO-Flüchtlingshilfswerk keine definitive Auskunft geben, nämlich darüber, ob es bei der Einnahme von Arachovac durch die serbische Polizei zu Massakern gekommen ist, wie dieses Jahr von den Kosovo-Albanern mehrfach behauptet wurde.
    Nicht klären lässt sich damit, ob es sich, sollten die Berichte über die vermuteten Massengräber stimmen, bei den Leichen in den Gräbern um Opfer der Gefechte oder um Zivilisten handelt, die Opfer von Massakern geworden sind.
    Die meisten Leute haben Orachowacz verlassen, bevor die Serben hineingegangen sind.
    Fast die ganze Bevölkerung hat Orachowacz verlassen.
    Wir waren natürlich nicht dabei, als die Serben hineingegangen sind.
    Wir wissen, dass es natürlich, wie bei allen diesen Fällen, Artillerieüberschuss gegeben hat.
    Ob irgendwelche Leute dabei umgekommen sind, ist schwer zu sagen.
    Das Problem des UNO-Flüchtlingshilfswerks wie auch aller anderen internationalen Beobachter ist, dass sie immer erst an den Ort des Geschehens gelassen werden, wenn die Spuren möglicher Kriegsverbrechen beseitigt sind.
    Janowski zu den Möglichkeiten für das UNHCR, sich im Kosovo frei zu bewegen.
    Das ist ziemlich gemischt.
    Also wir konnten nach Orachowac hinein und wir haben mit einigen Leuten gesprochen.
    Wir haben in der Umgebung nicht sehr viel herumgereist.
    Also wir wissen nicht, was in den Dörfern passiert um Orachowac herum.
    Dann wollten wir nach Malyshevo hin.
    Und dort wurde uns der Zugang verweigert.
    Wir haben, obwohl uns die serbischen Behörden in Pristina versprochen haben, dass wir hineingelassen werden, wo immerhin wir wollen.
    In der Praxis ist es aber nicht immer so.
    Und natürlich, wir haben keinen Zugang zu anderen Gebieten, ziemlich weit weg von Rojava, wo es immer noch Kämpfe gibt.
    Gebiete, die eigentlich immer noch Schlachtwerke sind.
    Inzwischen kehren die ersten Flüchtlinge wieder nach Arachovac zurück, sagt Kresjanovski.
    Die Stadt ist bisher der einzige Ort im Kosovo, wo es überhaupt so etwas wie eine Flüchtlingsrückkehr gibt.
    Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern wurden in Arachovac offenbar nach der Flucht der Albaner auch keine Häuser mutwillig angezündet.
    Heimgekehrt sind bisher aber nur 2000 Frauen und Kinder.
    Die Männer fürchten sich dagegen vor einer Rückkehr.
    Sie werden nämlich alle von der serbischen Polizei verhört.
    Zumindest ein Fall ist dem UNHCR bekannt,
    wo bei derartigen Verhören ein Albaner zusammengeschlagen wurde.
    Christian Lieninger war das.
    EU-Beobachter prüfen derzeit die Berichte über die Existenz von Massengräbern im Kosovo.
    Ein Spezialteam ist unterwegs nach Orahovac.
    12.15 Uhr ist es jetzt nach Österreich.
    In Lasing werden heute die sogenannten Hammerbohrungen vorbereitet, mit denen noch zwei Luftblasen tief unten im Berg erreicht werden sollen.
    In 145 und 175 Metern Tiefe könnten theoretisch die verschütteten Bergleute zu finden sein.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass dem tatsächlich so ist, ist aber äußerst gering.
    Vielmehr wird jetzt vermutet, dass sich die zehn vermissten Männer gerade in einem Fahrkorb nach oben befanden, als eine Schlammlawine diesen unter sich begrub.
    Georg Heinzel, der gerettete Bergmann, soll schon bald aus dem Krankenhaus entlassen werden.
    Sein physischer Zustand sei sehr gut, heißt es, auch seine psychische Verfassung sei stabil.
    In politischen Büros, im Verwaltungsapparat und in Forschungseinrichtungen geht man nun an die Aufarbeitung der Katastrophe.
    Viele Lehren werden aus ihr zu ziehen sein.
    Wiederholt ist ja die Einsatzleitung kritisiert worden.
    Wirtschaftsminister Fahrenleitner hat unter anderem vorgeschlagen, an der Leobener Montan-Universität einen Lehrgang für Krisenmanagement einzurichten.
    In Leoben hat man jetzt auf diesen Vorschlag reagiert, hören Sie aus dem Landesstudio Steiermark, dazu Günter Entschitsch.
    Krisenmanagement wird in die Lehrinhalte aufgenommen, einen eigenen Lehrstuhl wird es dafür aber nicht geben.
    So viel steht für den Tunnelexperten der Montan-Universität Liuben, Professor Johann Golzer, bereits jetzt fest.
    Viel wichtiger sei es aber, die Werkzeuge für das Krisenmanagement bereitzustellen, fordert Golzer.
    Verzögerungen am Beginn gegeben.
    Die Verzögerungen sind aber nicht am Management gelegen, sondern es hat Probleme gegeben hinsichtlich der Beschaffung von Spezialgeräten wie Spezialbohrwerkzeugen, Bohrgeräten, Spezialortungsgeräten, Pumpen, die aus großer Tiefe Schlamm pumpen können und so weiter.
    Und da hat es eben in erster Linie die Schwierigkeiten am Freitag, Samstag und Sonntag gegeben, übers Wochenende diese Gerätschaften zu finden und nach Lassing zu bringen.
    Kann man daraus den Schluss ableiten, dass eine Infrastruktur geschaffen werden müsste, damit Spezialgeräte der beschriebenen Art rasch verfügbar sind?
    Naja, es wäre also zumindest im Bund
    oder wenn nicht oder besser wahrscheinlich sogar in der EU eine Stelle einzurichten, wo so eine Art Kartei geschaffen wird, wo man über den Computer Spezialgeräte mit ihren Spezifikationen, Spezialisten abrufen kann und Adressen vorfindet, wo die Geräte
    verfügbar sind, wo sie gerade arbeiten, wer anzusprechen ist, um zu diesen Spezialgeräten zu kommen.
    Das Krisenmanagement hat nicht die entsprechenden Tools sozusagen zur Verfügung gehabt, um die Dinge, die man für so einen Fall braucht, wirklich schnell beschaffen zu können.
    Mit den Ereignissen in Lassing ist auch der Beruf des Bergmannes für eine breite Öffentlichkeit plötzlich interessant geworden.
    Bislang kannte der Durchschnittsbürger ja höchstens ein paar bunte Uniformen, in denen die Bergleute an Feiertagen aufmarschieren und traditionsbewusst Lieder singen.
    Ein Bergwerk haben die meisten von uns erst in Gestalt eines Schaubergwerks erlebt, beim lustigen Sackrutschen.
    Wie gestaltet sich aber unter normalen Bedingungen der Arbeitsalltag eines Bergmannes, eines Knappen, wie das schöne, altertümliche Wort dafür lautet.
    Franz Renner ist für uns in einen Untertagebau gestiegen.
    Er hat einen Tag mit den Kumpeln des Grafit-Bergwerks Kaisersberg in der Obersteiermark verbracht.
    Hier seine Reportage.
    Sie müssen sagen, wie stolz man ist, wie leicht Sie anfangen.
    Fürsorglich führt Walter Trudi, Werksleiter und Eigentümer in sein Bergwerk.
    Wir sind jetzt auf der Grundstrecke des Grafittbergfalls in Kaisersberg.
    Sie sehen hier betonierten Ausbau.
    Das heißt, es wird aus der Stollen geschossen bzw.
    gegraben und dann mit Baustahlgüter und Beton ausgekleidet.
    Bekleidet mit Arbeitsmontur, Gummistiefeln und Helm am Kopf stapfen wir durch den gerade mannshohen, finsteren Stollen.
    Wasser, der größte Feind im Bergbau, plätschert aus einem Nebenstollen.
    Keine Gefahr, angeblich, der Grundstollen hat ein ganz leichtes Gefälle.
    Noch ist nichts zu merken von Beklemmungsgefühlen, von Platzangst, was man halt in einem Bergwerk so erwartet.
    Für die Sicherheit, sagt Werksleiter Trödi, werde sowieso alles getan.
    Und?
    Wir haben viele Leute, die also bei uns zu arbeiten beginnen wollen und nach ein oder zwei Stunden aufgeben.
    Es gibt also viele Leute, die eine Platzamts bekommen, denen die Finsternis im Bergbau unheimlich ist.
    Wenn aber Pferdmänner längere Zeit im Bergbau sind, dann wollen sie nicht mehr woanders hingehen.
    Arbeiten unter Tag, ein Genuss, fast schon eine Sucht, was für eine Vorstellung.
    Seltsame Geräusche, ein Pressluftventil, das Luft ablässt.
    Der Berg trägt jedes Geräusch hunderte Meter weit durch den Stollen.
    Dann ein Schacht, der 20 Meter nach oben führt, kaum mehr als Schulterbreit.
    Ein erstes Zögern, jetzt ist es soweit, ein kurzer Anflug von Ängstlichkeit, dann tapfer hinauf zur Abbruchstelle.
    Die schmale Leiter, Fahrt genannt, ist voll Schlamm.
    Walter Trödi gibt die Position an.
    Wir sind momentan ca.
    800 Meter vom Stollenmundloch entfernt und haben eine Überlagerung von etwa 200 Metern.
    Das heißt, der Berg über uns geht noch 200 Meter.
    Zwei Bergmänner mit geschwärzten Gesichtern beim Grafit-Abbau.
    Denkt man sich den Presslufthammer weg, könnte das so auch schon vor 150 Jahren erfolgt sein.
    Frischluft wird über ein Gebläse bis an die Abbaustelle herangeführt.
    Ein matt erleuchteter Raum, Zimmer sagen die Bergmänner dazu, man stößt mit dem Helm an den Deckenbalken.
    In der Breite könnte man gerade ausgestreckt liegen.
    Die offenen Flammen der Kabitlampen flackern.
    Es ist, man glaubt es nicht, fast gemütlich.
    Herbert Hochfellner, seit 18 Jahren Bergmann, über seinen Beruf, den jeder kennt, von dem aber kaum jemand eine Vorstellung hat.
    Das ist einfach, ich zähl keinen unter Kumpel und das ist, wenn man das einmal gewohnt ist.
    Vom ersten Tag weg hat man das niemals gemacht und hat man einfach getaugt.
    Angst?
    Gibt's nicht.
    Angst hat man schon, aber man, dass man so, Blinden trennt man auch nicht rein, wenn irgendwas ist.
    Gefahren gibt's immer nicht, weil hundertprozentige Sicherheit gibt's sowieso nirgends nicht.
    Was sagt denn deine Familie eigentlich dazu?
    Ja, man redet da nicht so viel, wenn man sich so gerne nicht heim und sagt, ist heute was gefährlich oder heute war bald was gewesen, weil dann fängt es sich an.
    Das ist eigentlich jeden Tag, als wenn man normal in einen anderen Betrieb geht, wie in eine Albine oder nach Hinterberg oder so geht man halt normal da.
    War das Gefühl nach dem Unglück in Lassing, war da mehr Angst, das Gefahrenbewusstsein, war es in einem Mullenmeger, wie es einer sind?
    Ja, sicher die ersten zwei, drei Tage denkt man schon immer wieder, es könnte auch was sein oder was nicht, das ist klar, aber man wird schon verdrängt irgendwo, wenn man da hofft, dass da nichts ist.
    Aber es kann überall was sein, das ist eben, hundertprozentige Sicherheit gibt es nirgends.
    Hans Wechselberger arbeitet seit drei Jahren unter Tag.
    Er wird dem Klischee vom Bergmann ohne Furcht und Tadel ganz und gar gerecht.
    Das ist wohl zuerst ein ungutes Gefühl, aber nachher ist es super echt, muss ich sagen.
    Was ist da super dran?
    Das kann sich ein Außenstehender wirklich nicht vorstellen.
    Ja, es ist ein eigenes Gefühl.
    Das kann man nicht beschreiben, das muss man... Ist das wie fliegen ohne Fallschirm?
    Ich weiß auch nicht.
    Es ist ein eigenes Gefühl, das kann man nicht beschreiben.
    Ein schönes Gefühl.
    Ein gutes Gefühl, ja.
    Und die Angst, die schleppen Sie nicht mit?
    Nein.
    Nein.
    Für einen Außenstehenden klingt das so, als ob man da einen Schalter umlegen müsste, weil ein Mensch, der sich da drinnen nicht ein bisschen fürchtet, ihm fehlt vielleicht etwas.
    Was wird fehlen?
    Ein natürlicher Angstreflex.
    Angst?
    Ich hab früher auf dem Bau gearbeitet und hoch oben war nie Angst.
    Das ist das gleiche im Prinzip.
    Ende der Schicht nach acht Stunden Untertag.
    Mit Lok und Grubenhund geht's raus ans Tageslicht.
    Ein ganz normaler Arbeitstag.
    Für den Besucher wird eines klar.
    Einmal unten ist's nicht so schlimm.
    Und doch spürt man dauernd den Berg im Nacken und damit die Gefahr.
    Franz Renner war für uns Untertage für ein Hörbild aus dem Grafit-Bergwerk Kaisersberg in der Obersteiermark.
    Ist österreichisches Rindfleisch hormonbelastet, ja oder nein?
    Italien warnte vergangene Woche.
    Daraufhin sprach Konsumentenschutzministerin Brammer von einem Exportverbot und riet den Österreichern vorerst keine Rindfleischprodukte, vornehmlich Wurst zu kaufen.
    Die Bauern protestierten lautstark.
    Proben in Österreich ergaben dann keine Hormonbelastung.
    War alles also nur Panikmache?
    Katja Di Gennaro hat dazu heute mit Ministerin Barbara Brammer telefoniert und sie über die weitere Vorgangsweise befragt, aber auch über das Thema Ministerverantwortung.
    Frau Ministerin, wie ist der aktuelle Stand im Hormonfleisch-Fall?
    Wann wird es neue Untersuchungsergebnisse geben?
    Nun, wir rechnen mit Ende der Woche bzw.
    Anfang nächster Woche.
    bis wir die Ergebnisse jetzt in Österreich haben.
    Was sagen Sie eigentlich zu den angekündigten Schadensersatzforderungen der Fleischwirtschaft?
    Der Schaden der Ausfuhrsperre lässt sich ja noch nicht beziffern, aber wird als sehr hoch bezeichnet.
    Italien ist einer der Hauptabnehmer für österreichisches Exportrindfleisch.
    Rund 40 Prozent der Exportmenge gehen über den Brenner.
    Für mich als Konsumentenschutzministerin steht die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen im Vordergrund.
    Und für mich war es
    nachdem es ja schon 14 Tage vor meiner Veröffentlichung die ersten Hinweise gegeben hat, dann nach diesen 14 Tagen, nachdem genauere Informationen auch bei uns eingelangt waren, einfach notwendig, hier im Sinne von Sicherheit und Gesundheit der Menschen zu handeln und hier auch die Öffentlichkeit darüber zu informieren.
    Und ich denke, einmal mehr informiert ist besser als einmal zu wenig.
    Und ich würde meinen, dass mir zu Recht die Konsumentinnen und Konsumenten
    auch die Produzenten einen Vorwurf machen müssten, wenn ich hier nicht informiert hätte, gerade unter dem Gesichtspunkt, dass ja nicht klar war, wie die Ergebnisse ausschauen werden.
    Nun sieht es aber so aus, dass die Ergebnisse wahrscheinlich diesen Hormonvorwurf entkräften.
    Die Fleischwirtschaft hat aber einen erheblichen Schaden zu beklagen.
    Nun, die Frage wird trotz allem noch sein, wie schauen die Ergebnisse aus jener Rindfleischstücke,
    die in Italien untersucht wurden.
    Und hier möchte ich natürlich auch die Ergebnisse nicht vorwegnehmen.
    Denn wenn sich das auch in Österreich bestätigt, haben wir großen Erklärungsbedarf.
    Und darüber hinaus habe ich ja auch immer ganz klar und deutlich gesagt, es handelt sich nicht um Frischfleisch.
    Ich glaube, der große Vorwurf hergekommen, wenn womöglich aus anderen Quellen die Informationen an die Öffentlichkeit gedrungen wären, und ich hätte vorweg nichts gesagt gehabt hier,
    wäre tatsächlich auch wahrscheinlich ein sehr schiefes Licht auch auf den Konsumentenschutz, auch auf mich gefallen.
    Jetzt wird ja überhaupt kein Fleisch mehr nach Italien geliefert, auch kein Frischfleisch.
    Es gibt ein Schreiben des Bundeskanzleramtes an das italienische Gesundheitsministerium, dass die temporäre Einstellung aller Rindfleischlieferungen zusagt.
    Das Landwirtschaftsministerium sagt, dieser Schritt sei von Ihnen veranlasst worden.
    Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?
    Das stimmt nicht.
    Es gab Ende vergangener Woche eben
    aufgrund der Tatsachen, die uns bekannt waren aus Italien, ein Übereinkommen zwischen Wirtschaftsministerium, Landwirtschaftsministerium und meinem Ressort, hier auch aufzufordern, einzuladen, die Wirtschaft nicht zu exportieren nach Italien.
    Und es hat nie einen offiziellen Importstopp gegeben.
    Das würde auch gar nicht so einfach gehen.
    Darüber hinaus habe ich in der Zwischenzeit bereits veranlasst,
    dass Einfluss genommen wird auf die italienischen Behörden, hier das Rindfleisch, gerade das Frischfleisch, wieder abzunehmen.
    Halten Sie eigentlich an Ihrem Aufruf, keine Rindfleischprodukte zu essen, fest?
    Auch beim Absatz in Österreich hat es ja nach Ihrem Appell Absatzrückgänge gegeben.
    Jetzt stellt sich die Frage, ob vielleicht nicht zu früh Alarm geschlagen wurde.
    Ich habe bei meiner Pressekonferenz vergangenen Freitag
    Folgendes gesagt.
    Erstens, es handelt sich nicht um Frischfleisch.
    Dort hat es auch nie eine Warnung von meiner Seite gegeben.
    Für mich ist nach wie vor unklar, was jetzt tatsächlich mit jenem Fleisch passiert ist, das so lange gelagert war.
    Sie halten also an Ihrem Appell, keine Rindfleischprodukte zu essen, fest?
    Nein, halte ich nicht fest.
    Der Anschein ist gegeben, dass es hier tatsächlich
    nicht haltbar ist, dass hier Hormon behandelt wurde.
    Und ich appelliere tatsächlich auch gerade an die Fleischwirtschaft, auch an die Landwirtschaft, doch auch einmal zu sehen, mit welcher hoher Verantwortung nicht nur ich handeln muss, sondern auch sie handeln müssen.
    Ministerin Prama verteidigt also ihre Haltung in der Affäre um österreichisches Rindfleisch.
    Ihre Warnungen seien gerechtfertigt gewesen.
    Von ihrem Appell, keine Rindfleischprodukte zu kaufen bzw.
    zu essen, rückt Prama aber vorsichtig ab.
    Schwierigkeiten gibt es wieder einmal innerhalb der FPÖ.
    Der Wiener FPÖ droht eine Spaltung.
    Drei freiheitliche Mandatare haben den sogenannten Demokratievertrag nicht unterschrieben.
    Außerdem wollen sie mit Rüdiger Stix, der bereits vor einiger Zeit aus der FPÖ ausgeschlossen worden ist, eine eigene Partei gründen.
    Mehr dazu von Christian Williwald.
    Mindestens drei der 29 Wiener FPÖ-Gemeinderäte wollen einen neuen Klub gründen.
    Einer von ihnen, Rüdiger Stix, ist schon aus der Partei ausgeschlossen worden, nachdem er, was Jörg Haider Demokratievertrag nennt, als Knebelungsvertrag bezeichnet hat.
    Die Gemeinderäte Kurt Hermann Bär und Thomas Geringer sehen das ebenso.
    Auch sie haben die Unterschrift verweigert und rechnen fix mit dem Parteiausschluss, wie Geringer erklärt.
    Wenn man tatsächlich jemanden ausschließen will, weil der zu seiner Überzeugung steht, sich nicht knebeln lässt, sich nicht unterkriegen lässt, dann wirft das auch ein deutliches Bild auf die Handlung der Personen.
    Eine Kritik, die sein bisheriger parteichef Hilmar Cabas nicht gelten lässt.
    Ich glaube, dass das ja teilweise vorgeschobene Argumente sind.
    Wenn Sie etwa hier betrachten den bereits ausgeschlossenen Dr. Stix, dann ist er ja von der Basis, wie er noch in der Partei war, abgewählt worden.
    Cabas glaubt auch nicht, dass die Stadtverfassung seinen abtrünnigen Abgeordneten das Recht gibt, einen eigenen Klub zu gründen.
    Stix und Geringer sehen das anders.
    Sie wollen im Rathaus eine Stadtpartei für die bürgerliche Mittelschicht bilden.
    Unklar ist, ob sich der Abgeordnete Manfred Klopf ihnen anschließt.
    Stix und Geringer sagen, trotz massiven Drucks der FPÖ-Spitze habe Klopf nicht unterschrieben.
    Cabas sagt, es sei gelungen, Klopf zu überzeugen.
    Steht Bundespräsident Thomas Klestil kurz vor der Scheidung?
    Die Salzburger Nachrichten berichten das in ihrer heutigen Ausgabe.
    Klestil lebt seit Jahren von seiner Frau Edith getrennt, sie hat eine Scheidung bislang aber abgelehnt.
    Nun könnte das Gesetz zum Tragen kommen, wonach eine langjährige Trennung als hinreichender Scheidungsgrund gilt.
    Werden Bundespräsident und ehemalige First Lady demnächst auch auf dem Papier getrennte Wege gehen?
    Mehr darüber von HC Unger.
    kein Kommentar.
    Das war heute vormittags, wie schon so oft, die offizielle Reaktion der Präsidentschaftskanzlei darauf.
    Und nur zu dem Nachsatz, reine Spekulation hat man sich noch durchringen können.
    Inoffiziell verlautet aus der engeren Umgebung des Staatsoberhaupts aber, es wäre im Interesse aller Beteiligten und auch politisch wünschenswert, endlich einen Schlussstrich unter die Affäre zu setzen.
    Ebenso eisern wie die Beamten in der Hofburg schweigen auch die Anwälte des Noch-Ehepaars.
    Einige Berater, die in den vergangenen Jahren zwischen Edith und Thomas Kestil zu vermitteln versuchten, allerdings erfolglos, weil sich die Ehegattin gegen eine Scheidung bisher stemmte, sie halten es für äußerst wahrscheinlich, dass schon demnächst der Richter das letzte Wort sprechen wird.
    Dass der Präsident mit der Einreichung der Scheidung über die Wahl hinaus gewartet habe, sei noch verständlich gewesen.
    Die Beziehung zu seiner ehemaligen Mitarbeiterin Margot Löffler und die daraus resultierende Trennung von Tisch und Bett waren übrigens bei der erfolgreichen Wiederwahl nur ein Randthema.
    Ein weiteres Argument, die Frage der Unterhaltszahlungen an Edith Kestil sei anscheinend zu ihrer Zufriedenheit gelöst worden.
    Sie erhält etwas mehr als ein Drittel des Präsidentenbezugs.
    Und rein rechtlich steht einer Scheidung überhaupt nichts mehr im Weg.
    Laut Gesetz kann ein Richter auf Antrag bereits nach dreijähriger Trennung die Scheidung aussprechen.
    Edith Kestil ist schon im Jänner 1994 aus der Präsidentenvilla ausgezogen.
    Der dramatische Kurssturz an der New Yorker Wall Street beunruhigt Anleger und Aktienspezialisten weltweit.
    Die New Yorker Börse hat ihren größten Einbruch in diesem Jahr erlebt, der Dow Jones Index ist um 3,4% gesunken und das hat sich auch auf alle anderen Finanzplätze ausgewirkt.
    Was ist der Grund für diese Kursstürze und wie schätzen Analysten die Situation ein?
    Hören Sie mehr dazu von Christian Hunger.
    Ziemlich schwungvoll hat der Aktienhandel gestern an der New Yorker Wall Street begonnen, nachdem der Börsenindex an der wichtigsten Börse der Welt nach den Verlusten der letzten Tage anfangs einen Aufwärtstrend gezeigt hat, mag sich so mancher gedacht haben, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen sei, um seine Papiere zu verkaufen und damit einen guten Gewinn einstreifen zu können.
    Leider haben sich das gleiche offensichtlich zu viele Aktienbesitzer auch gedacht.
    Die Folge, der Dow Jones Index hat bis zum Handelsende fast 300 Punkte oder 3,4% verloren.
    Das ist der größte Kursrutsch in diesem Jahr und der dritthöchste Einbruch, den das US-Börsenbarometer je verzeichnet hat.
    Insgesamt 834 Millionen Aktien haben gestern den Besitzer gewechselt.
    Das war der zweitaktivste Tag in der Geschichte der Wall Street, der auch die angespannte Atmosphäre am amerikanischen Börsenparkett widerspiegelt.
    Den Analysten war es schon länger klar, dass nach dem jahrelangen Höhenflug der amerikanischen Aktien auch wieder einmal eine Beruhigung, d.h.
    eine Korrektur der völlig überhitzten Werte erfolgen muss.
    Ob das gestern schon eingeleitet worden ist, wird die weitere Entwicklung zeigen.
    Immerhin hat der Dow Jones Index seit seinem Rekordhoch Mitte Juni bereits mehr als 9% eingebüßt, eingeglauben, dass damit der Kurs noch immer um 15-20% zu hoch ist.
    Trotzdem, die Märkte reagieren nicht immer ganz so logisch.
    Ein deutliches Zeichen ist, dass vor allem die Aktien der stark exportorientierten Unternehmen verloren haben.
    Und das geht wieder auf die Absatzschwierigkeiten bei den Exporten zurück, womit man bei der Asienkrise und den weltweiten Folgen derselben angelangt ist.
    Der Kurseinbruch in Amerika gestern Abend hat sich heute in Asien und in Europa fortgesetzt.
    Alle Börsen haben mit einem starken Einbruch den Handel begonnen.
    Zur Stunde hat sich die Stimmung wieder etwas beruhigt.
    In Frankfurt liegt der deutsche Aktienindex bei minus 2,3%.
    In Wien pendelt der ATX auch so um die minus 2%.
    Die Börsenspezialisten in Wien sind übereinstimmend der Meinung, dass man sich jetzt in einer Korrekturphase bewegt, die sich aber an der Wiener Börse nicht so markant auswirken wird, wie beispielsweise in Frankfurt, wo der Kursanstieg zuletzt wesentlich ausgeprägter als hierzulande war.
    Auf jeden Fall sollte man jetzt einmal abwarten, was weiter in Amerika passiert.
    Ein Pessimismus sei jedenfalls nicht angebracht, heißt es.
    12.37 Uhr ist es sieben Minuten nach halb eins und wir kommen in diesem Mittagssjournal jetzt zu einem Themenschwerpunkt.
    53 Jahre ist es genau her, seit die Welt die im Grund immer noch unvorstellbaren Auswirkungen von Atomwaffen zum ersten Mal erlebt hat.
    Beim Abwurf der amerikanischen Atombomben über Nagasaki und Hiroshima sind hunderttausende Menschen getötet worden, viele so schwer verstrahlt, dass ein normales Leben für sie unmöglich war.
    In den Jahrzehnten danach kam es zu einem beispiellosen atomaren Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion.
    Die aufgetürmten Waffen hätten ausgereicht, die Erde mehrmals in die Luft zu sprengen.
    In den 80er Jahren folgten dann die ersten Abrüstungsschritte und der Zerfall der Sowjetunion beschleunigte diese Entwicklung.
    Doch bei allen Verträgen und Initiativen zur Verringerung der Atomwaffenarsenale, die Zahl der vorhandenen Raketen und Sprengköpfe ist nach wie vor beachtlich.
    Wir haben uns angeschaut, wie es um die Atomarsenale der USA und Russlands bestellt ist.
    Denn die Supermächte bemühen sich vor allem, andere davon abzubringen, Atomwaffen zu bauen.
    Hören Sie zunächst aus Washington, Susanne Neverklar.
    Seit 1940 haben die USA mindestens 74 Billionen Schilling für ihr atomares Waffenprogramm ausgegeben.
    Eine unvorstellbare Summe.
    Erst mit dem Ende des Kalten Krieges begannen die USA mit einer effektiven Abrüstung.
    Zunächst durch einen Verzicht auf Mittelstreckenraketen.
    Seit 1994 dann durch eine drastische Verringerung weitreichender Atomraketen im Rahmen des sogenannten Start-1-Vertrages.
    Diesen atomaren Abrüstungsvertrag mit Russland haben die USA laut der Errüstungskontrollbehörde fast zur Hälfte umgesetzt.
    Bis zum Jahr 2003 werden die USA ihr Atomwaffenarsenal um ein Drittel verringert haben, was sich langfristig auch positiv auf die Finanzen auswirken wird.
    Nun wartet man hier vor allem darauf, dass das russische Parlament endlich den zweiten Teil des Vertrages, Start II, absegnet.
    In den USA wurde der Vertrag längst vom Parlament ratifiziert, er kann aber erst umgesetzt werden, wenn auch Russland mitmacht.
    Im START-II-Vertrag haben sich die Vereinigten Staaten dazu verpflichtet, nur mehr 3.000 Atomsprengköpfe zu behalten.
    Der Rest soll zerstört werden.
    Die USA setzen sich auch für einen START-III-Vertrag ein und für die weltweite Gültigkeit des Atomteststopp-Vertrages.
    All das heißt aber nicht, dass Amerika sich endgültig von seinen Superwaffen abgewendet hat.
    Denn um die geringere Menge an Atomwaffen effizienter zu machen, brauchen die USA gar keine offenen Atomtests mehr.
    Die können heute schon am Computer durchgeführt werden.
    Und außerdem arbeiten die USA an einer neuen Superwaffe.
    Amerikanische Nuklearphysiker sind schwer damit beschäftigt, eine reine Kernfusionsbombe herzustellen.
    Eine Bombe, die ohne radioaktive Bestandteile gebaut werden kann und eine Explosion auslösen könnte, die jede Atombombe in den Schatten stellt.
    Ein Blick nach Russland jetzt.
    Dort ist man weniger damit beschäftigt, neue Atomwaffen zu entwickeln, als die vorhandenen Bestände zu sichern.
    Barbara Ladinser berichtet aus Moskau.
    Das russische Atomwaffenarsenal umfasst das Atomerbe der ehemaligen Sowjetunion bzw.
    was davon übrig ist.
    Die Ex-Sowjetrepubliken Kasachstan, Weißrussland und Ukraine haben ihre Atomwaffen an Russland abgetreten.
    Auf dem Höhepunkt der atomaren Bewaffnung besaß die Sowjetunion rund 27.000 Atomsprengköpfe.
    Ein Drittel davon, nämlich knapp 9.000 Sprengköpfe, bilden heute Russlands strategisches, also langstreckentaugliches Waffenarsenal der Luklearen,
    Land-, Luft- und Seestreitkräfte.
    Darüber hinaus gibt es rund 20.000 taktische, also nur kurzreichende Atomwaffen, wie Atomminen und Artilleriegeschosse.
    In ihren Abrüstungsverträgen zielen Moskau und Washington darauf, vor allem ihre strategischen Atomwaffen im Gleichschritt abzumontieren und die bedrohlichsten davon, die mit der größten Reichweite und Mehrfachsprengköpfen, ganz zu vernichten.
    Der Vertrag Start I ist ratifiziert und bestimmt die erste Phase bis 2002, nämlich Reduktion des derzeitigen Bestandes um ein Drittel.
    Staat II, wonach Russland und die USA am Ende nur mehr je 3.000 bis 3.500 Sprengköpfe haben dürfen, läuft nicht so glatt.
    Die russische StaatsDuma weigert sich beharrlich, den Vertrag zu ratifizieren.
    Beim Helsinki-Gipfel im Vorjahr vereinbarten die Präsidenten Boris Yeltsin und Bill Clinton Korrekturen, um Staat II für alle Duma-Fraktionen akzeptabel zu machen.
    Zusätzliche fünf Jahre Zeit, also bis 2007, erlauben es nun Russland, seine Mehrfach-Sprengköpfe erst dann zu vernichten, wenn sie auch technisch ausgedient haben.
    Der Widerstand der Duma gegen Staat II hat nämlich mehrere Ursachen.
    Er entspringt nicht nur anti-amerikanischen Emotionen bei manchen Fraktionen.
    Er ist auch nicht nur innenpolitischer Spielball im Kräfteringen zwischen Duma und Präsidenten.
    Es gibt auch sachliche Bedenken.
    Abrüstung kostet Geld und Russlands Staatskassen sind leer.
    Während die USA für Atomwaffenforschung heute mehr ausgeben als im Kalten Krieg, hat Russland aus Finanznot erst unlängst beschlossen, seine Anlagen zur Kernwaffenproduktion drastisch zu reduzieren.
    Westliche Forschungsinstitute warnen außerdem immer wieder vor mangelhafter Wartung der Arsenale.
    Wie viel Nuklearmaterial es in Russland insgesamt gibt und wie gut die Kontrolle darüber ist, weiß in Wirklichkeit aber niemand.
    Eine Inventur hat nie stattgefunden.
    Sämtliche Angaben beruhen auf Berechnungen.
    Der dritte Teil dieses Schwerpunkts zum Thema Atomwaffen beschäftigt sich mit den asiatischen Staaten.
    Dort ist ein regelrechtes Wettrüsten im Gang.
    Indien hat jüngst demonstriert, dass es Atomwaffen einsetzen könnte und nach den erfolgreichen indischen Tests war es nur eine Frage von Tagen bis Pakistan folgte.
    Die angedrohten Wirtschaftssanktionen nahmen beide Staaten in Kauf.
    Zu groß war offensichtlich der Wille, sich als Atommächte zu profilieren.
    Die Aufrüstung auf dem indischen Subkontinent ist allerdings nicht das einzige, was in anderen asiatischen Staaten mit Besorgnis beobachtet wird.
    Karin Koller hat sich die Situation näher angesehen.
    Die atomare Supermacht auf dem asiatischen Kontinent, das ist China.
    China verfügt nach Schätzungen über mehr als 400 Sprengköpfe und sämtliche notwendige Trägerraketen mit unterschiedlichsten Reichweiten.
    Und China hat das notwendige Know-how und auch die finanziellen Mittel, seine Atomarsenale, wenn nötig jederzeit auszubauen.
    Doch China ist nicht das einzige Land in der Region, das über nukleare Waffen verfügt.
    Experten nehmen an, dass in mindestens vier weiteren asiatischen Staaten Nuklearwaffen lagern.
    Zu den sogenannten atomaren Schwellenländern zählen Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea.
    Indien verfügt nach Schätzungen über 30 bis 60 atomare Sprengköpfe, Pakistan über 10, Nordkorea soll an die 5 Atomsprengköpfe besitzen, Israel zwischen 100 und 200.
    Bis zum Krieg in Kuwait galt auch der Irak als atomare Schwellenland.
    Doch nach seiner Niederlage musste der Irak sein Atomprogramm unter internationaler Aufsicht vernichten.
    Wegen der strengen internationalen Überwachung des Landes wird ein neuerliches atomares Aufrüsten derzeit nicht für möglich gehalten.
    Über den Iran herrschen nur Vermutungen.
    Die Führung im Iran hat erklärt, keine Atomwaffen anzustreben und hat die internationalen Organisationen zu Waffeninspektionen eingeladen.
    Wenn auch die USA und Israel die Existenz eines iranischen Atomwaffenprogramms vermuten, Beweise dafür gibt es nicht.
    Hatte man nach dem Ende des Kalten Kriegs die atomare Gefahr für überschaubar und kalkulierbar gehalten, so haben die jüngsten Atomtests der Inder und Pakistani gezeigt, dass eine atomare Abrüstung der Supermächte nicht mit einer atomaren Abrüstung der Schwellenländer einhergeht.
    Im Gegenteil, von einem neuen nuklearen Wettrüsten in Asien ist die Rede.
    Ob die Gefahr wirklich so groß ist?
    Kai Möller vom Deutschen Institut für Wissenschaft und Politik schwächt dies ab.
    Ich glaube nicht, dass es hier bedingt durch die Ereignisse in Südasien einen akuten Wandel gegeben hat.
    Was sich womöglich verändert hat, ist, dass die nukleare Eskalationsschwelle gesenkt wurde.
    Doch das atomare Muskelmessen zwischen Indien und Pakistan berge seine Gefahren, skizziert Kai Möller ein mögliches Szenario.
    Grundsätzlich ist erstmal das Kriegsrisiko zwischen diesen beiden nicht auszuschließen, wie die Vergangenheit gezeigt hat und der Eskalationspunkt ist immer Kaschmir gewesen.
    Ich glaube, dass aufgrund ihrer mangelnden Erfahrungen mit der Atomwaffe und aufgrund ihrer teils disparaten Situation, Pakistan steht vor dem Staatsbankrott, man nicht ausschließen kann, dass hier ein konventioneller Konflikt eventuell eskalieren könnte in nuklearen Schlägen.
    Nun muss man aber auch sehen, dass dieses Risiko bei den beteiligten Großmächten, insbesondere in den USA, deutlich gesehen wird.
    dass nicht zuletzt deshalb die USA bemüht sind, mit Indien zu einem Arrangement zu kommen.
    Es hat ja relativ weitreichende Kontakte schon gegeben.
    Und dass wahrscheinlich Pakistan aufgrund seiner obsoleten finanziellen Lage relativ leichter beeinflussbar sein.
    Pakistan müsste allerdings in irgendeiner Form eine und sei es auch nur symbolische Sicherheitsgarantie
    von einer involvierten Großwacht erhalten.
    Sollte sich der Konflikt zwischen Indien und Pakistan aber trotzdem zuspitzen, dann würde es zu einem strategischen Interessenskonflikt kommen.
    China würde Pakistan unterstützen, Russland, das seinen Einfluss in Asien stärken möchte, eventuell Indien.
    Wenn es sich dabei einstweilen auch nur um Konfliktszenarien handelt, so haben sie doch die Diskussion über mögliche eigene Atomprogramme in anderen asiatischen Staaten eröffnet.
    Selbst in Japan, das die schrecklichen Folgen eines Nuklearschlags am eigenen Leib erleben musste, denken vor allem rechte Politiker über ein japanisches Atomprogramm nach.
    Die Bevölkerung ist aber weiterhin vehement dagegen.
    Weitaus bedrohlicher aber als Diskussionen über eigene Atomprogramme ist die Lage in Nordkorea.
    Das Land verfügt über nukleare Sprengköpfe, Nordkorea ist aber auch ein Land am Rande des Abgrunds.
    Es ist bankrott, die Bevölkerung hungert.
    Noch ist die Lage ruhig, es gibt keine Aufstände.
    Doch niemand weiß, ob die Lage nicht außer Kontrolle geraten könnte.
    Und niemand weiß, wie dann die Führung in Nordkorea aus Angst vor Machtverlust reagieren wird.
    Ein Schwerpunkt zum Thema Atomwaffen war das der Anlass der 53.
    Jahrestag der ersten Atombombenabwürfe über Japan.
    Und jetzt noch einmal zurück zur österreichischen Wirtschaft.
    Auch wenn die Konsumenten gerne bei Versandhäusern einkaufen, die Konsumentenschützer haben oft gar keine Freude mit diesen Unternehmen.
    In jüngster Zeit häufen sich laut Arbeiterkammer Schwierigkeiten, weil Versandhandelsfirmen recht unkontrolliert Waren anbieten, die nicht ganz ungefährlich sind, Arzneimittel etwa oder Schlankheitsmittelchen.
    Darüber hinaus ärgern sich die Konsumentenschützer aber auch immer wieder über dubiose Gewinnspiele und über Kundenfang per Telefon.
    Über die Vorwürfe der Arbeiterkammer berichtet Gerhard Roth.
    Schon vor einigen Jahren hat die Arbeiterkammer eine Offensive gegen den Nepp im Versandhandel gestartet und auch eine Reihe von Erfolgen erzielt.
    Und trotzdem wollen die dubiosen Werbemethoden kein Ende nehmen.
    Im Gegenteil.
    Am häufigsten wird nach wie vor mit faulen Gewinnspielen geworben.
    Und das Ganze läuft haarscharf an der Grenze zum Betrug.
    Druckmittel dabei ist, dass der Konsument durch diese Gewinnversprechen
    zu einer Bestellung angeregt werden soll.
    Es ist auch so gestaltet, dass das Bestellformular zusammen mit der Gewinnanforderung kombiniert ist, sodass also hier auch psychischer Kaufzwang und Kaufdruck entsteht.
    Ulrike Hoschek, AK Wirtschaftspolitik.
    Gegen die Veranstalter von unseriösen Gewinnspielen hat die AK eine ganze Reihe von Klagen eingebracht, die Prozesse auch gewonnen, doch nur wenige dieser unseriösen Versandhäuser haben sich von den Geldstrafen beeindrucken lassen.
    Eindeutig gesetzeswidrig agieren Versandhäuser, die jetzt Arzneien und diverse Wundermittel vertreiben.
    Mit garantiert unwirksamen Schlankheitsmitteln werden Millionengewinne eingefahren und auch hier sind es vor allem Firmen, die aus dem sicheren Ausland operieren.
    Das Wundermittelgeschäft treibt seltsame Blüten, schildert Ulrike Hoschek.
    Ein Unternehmen hat sogar damit geworben mit einem vergoldeten Armreifen und die Werbeaussage war, dieser Armreifen hat Königin Silvia von unsagbaren, furchtbaren Schmerzen befreit und wurde also auch im Versandhandel angeboten.
    Das Oberlandesgericht hat diesen vergoldeten Armreifen aufgrund dieser Werbeaussage als Arzneimittel qualifiziert und somit ist der Versandhandel dieses Produkts verboten.
    Stark im Zunehmen sind auch die Telefongeschäfte.
    Fernmündlich wird alles vertrieben.
    Vom sündteuren Staubsauger bis hin zu todsicheren Geldanlagen.
    Schlussendlich stellt sich heraus, das Geld ist fort, Verluste sind da.
    extrem hohe Spesen, die unter Umständen auch Gewinne auffressen können.
    Und hier ist generell abzuraten.
    Telefongeschäfte dieser Art sind laut einem Urteil des obersten Gerichtshofs verboten.
    Genauso nach dem neuen Telekom- und dem Wertpapiergesetz.
    Resümee der Arbeiterkammer?
    Es kommt zu Klagen, es kommt zu einer Prozessführung.
    Es kommt zu Exekutionen und zu Strafen im Ausmaß von 40.000 Schilling, 80.000 Schilling für solche Unternehmungen, die einen Jahresumsatz in Europa von 500 Millionen oder in Österreich von 50 Millionen haben, die zahlen sowas aus der Portokassa.
    Das heißt, hier müsste man sich überlegen, hier schärfere Bestimmungen einzuführen.
    Konsumentenschützer Harald Glatz hat dem Justizminister bereits einen entsprechenden Forderungskatalog präsentiert.
    Aus meiner Meinung heraus ist der Zoo nicht eine Arche Noah für bedrohte Tierarten, sondern eine Titanic.
    Hier wird ein Milliardenaufwand betrieben, der in letzter Konsequenz zum Untergang, zum Scheitern verurteilt ist.
    Allein der Bau eines einzigen Raubtierhauses
    in dem in letzter Konsequenz fünf oder sechs Katzen gehalten werden, verschlingt im Schnitt 20 bis 40 Millionen D-Mark.
    Nur der Bau.
    Was sie mit diesem Geld in Afrika an Naturparks machen könnten, glaube ich, kann sich jeder vorstellen.
    Stefan Austermöhle hat mit seinem Buch über Zootierhaltung viel Aufregung verursacht.
    Schließlich werde im Tiergarten der Tierschutzgedanke vermittelt.
    Er will dann Tiergartenbetreiber.
    Ein Argument, das Austermöhle nicht gelten lässt.
    Wenn ein Kind lernt, dass es einem Eichhörnchen schlecht geht, wenn es überfahren wird, dann kann es auch überleiten, dass es dem Eisbären schlecht geht, wenn er geschossen wird oder gejagt wird oder dem Wal schlecht geht, wenn in seinem Körper eine Explosivharpune explodiert.
    Deshalb muss das Kind den Blauwal nicht gesehen haben.
    Die Bewegung zum Schutz der Wale ist groß und stark und mächtig geworden, ohne dass jemals ein Blauwal in Gefangenschaft gehalten wurde.
    Ist Zootierhaltung noch zeitgemäß?
    Cornelia Krebs geht dieser Frage nach.
    Kultur jetzt großes Interesse wird von internationalen Berichterstattern der alljährlichen Pressekonferenz der Wiener Philharmoniker bei den Salzburger Festspielen entgegengebracht.
    Für uns war heute Volkmar Parschalk dabei.
    Er meldet sich direkt aus Salzburg.
    Das gesamte Direktorium der Festspiele, prominente Künstler, Organisatoren anderer Festivals und die Creme der in Salzburg anwesenden Berichterstatter drängen sich heute Vormittag um den Wiener Philharmonikern die Ehre zu geben, die heuer in Salzburg bei den Opern Parsifal, Fidelio, Don Carlos und Figaro spielen und insgesamt neun Konzerte mit fünf verschiedenen Programmen bestreiten.
    Vorstand Clemens Helsberg nannte voll stolz die Dirigenten der Abonnementkonzerte im Wiener Musikverein.
    Boulez, Arnaud Gour, Ozawa, Marcel, Gardiner, Meta, Rettl, Mutti, Norrington, Jansons.
    Dann kündigte er Sonderprojekte an.
    Drei Punkte gibt es, die wir Ihnen heute, drei Projekte, die wir Ihnen vorstellen wollen.
    Den Kompositionsauftrag, das Nikolai-Konzert des kommenden Jahres,
    beziehungsweise die Zusammenarbeit mit Sir Roger und dann das Johann-Strauß-Jahr 1999.
    Der Kompositionsauftrag, den es seit 1992 bei den Philharmonikern gibt, ging diesmal an Herbert Willi.
    Seiji Osawa wird am 19.
    Juni Willis Begegnung für Orchesteruhr aufführen, was Willi als die Verwirklichung eines Bubentraums ansieht.
    Das Nikolai-Konzert wird Sir Roger Norrington mit Kompositionen von Beethoven und Nikolai bestreiten, denen die Philharmoniker als ihren Gründer ansehen.
    Ein Großprojekt gilt dem Johann Straussjahr 1999, in das der 100.
    Todestag von Johann Strauss' Sohn und der 150.
    Todestag von Johann Strauss' Vater fällt.
    Eine Kassette mit einer Auswahl von 100 Werken mit den bekanntesten Dirigenten,
    und eine Tournee, die Peter Kupfer organisiert und bei der Meta Arnoncourt, Domingo und Valery Gergiev in Wien, London, Paris, Berlin und Sankt Petersburg auf den größten öffentlichen Plätzen spielen werden.
    Werke von Richard Strauss.
    Werke von Johann Strauss natürlich, entschuldigen Sie den Versprecher.
    Bei der Pressekonferenz waren fast alle Dirigenten anwesend.
    Placido Domingo wird das Konzert in Berlin bestreiten.
    Er hat oft die Fledermaus dirigiert und fühlt sich mit der Walzermusik von seinen Eltern her verbunden.
    Valerie Gergiev, neben Norringen, liebe der Philharmoniker auf den ersten Blick, dirigiert in Petersburg.
    Volkmar Parschalk war das live aus Salzburg und jetzt um 5 vor 1 noch rascher im Blick auf das Wetter.
    Nur vereinzelt gibt es heute noch Regenschauer, zumindest zeitweise lockert es auch auf.
    Windig ist es vor allem im Donauraum, die Temperaturen heute 19 bis 25 Grad.
    Damit sind wir am Ende des Ö1-Mittagsjournals angelangt.
    Auf Wiederhören sagt Astrid Plank.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Mitwirkende: Tiesner, Andreas [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Massengräber im Kosovo? Gespräch mit Augenzeugen
    Mitwirkende: Vass, Elisa [Gestaltung] , Rathfelder, Erich [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Tod ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kosovo
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Reaktion des UNO-Flüchtlingshilfswerkes
    Mitwirkende: Lininger, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Tod ; United Nations Organization ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kosovo
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nach dem Grubenunglück in Lassing: Lehrstuhl für Krisen-Management
    Mitwirkende: Encic, Günther [Gestaltung] , Golser, Johann [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Technik ; Unfälle und Unglücksfälle ; Bergbau ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Steiermark
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Reportage aus Graphit-Bergwerk Kaisersberg
    Mitwirkende: Renner, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Technik ; Bergbau ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Steiermark
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hormon Rinderfleisch: neue Entwicklungen
    Mitwirkende: De Gennaro, Katja [Gestaltung] , Prammer, Barbara [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Ernährung ; Parteien / SPÖ ; Skandal ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Streit FPÖ Wien
    Mitwirkende: Williwald, Christian [Gestaltung] , Kabas, Hilmar [Interviewte/r] , Geringer, Hellmut [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / FPÖ ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Klestil Scheidung
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Folgen des Börsenkrachs in den USA
    Mitwirkende: Hunger, Christian [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; USA - Vereinigte Staaten von Amerika
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Jahrestag Hiroshima-Atombombenabwurf: Stand der atomaren Abrüstung in Russland
    Mitwirkende: Ladinser, Barbara [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Jubiläum ; Atomenergie ; Krieg ; Militär ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland ; Japan
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verstöße gegen Wettbewerbsgesetz steigen an
    Mitwirkende: Roth, Gerhard [Gestaltung] , Hoschek, ... [Interviewte/r] , Glatz, Harald [Interviewte/r]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Wirtschaftspolitik ; Arbeitnehmerverbände ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Panorama Trailer: Über Sinn und Unsinn von Tiergärten
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Tiere ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz der Wiener Philharmoniker in Salzburg
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
    Datum: 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Musik ; E-Musik ; Kultur ; Pressekonferenz ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Salzburg
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1998.08.05
    Spieldauer 00:55:40
    Mitwirkende ORF [Produzent]
    Datum 1998.08.05 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-980805_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
    Mediathek Logo