Mittagsjournal 1996.12.02

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Mittagsjournal.
    Montagmittag, Zeit für detaillierte Information und Hintergründe aktueller Entwicklungen in einem Mittagsjournal mit Manfred Kronsteiner.
    Aus dem Inhalt, Vaclav Havel an der Lunge operiert, wilde Spekulationen über die Krankheit des tschechischen Präsidenten.
    Ungebrochener Widerstand gegen das Milosevic-Regime, wir bringen ein Gespräch mit dem Südosteuropa-Experten Professor Jens Reuter.
    Jelzins Kehraus in der russischen Armee, Entlassung des Oberkommandierenden der Bodentruppen.
    Aus Österreich heute Mittag der Stand der Personaldebatten bei den Grünen, ein Blick auf den ersten vorweihnachtlichen Einkauf Samstag und seinen Ertrag, das Arbeitsmarktservice bietet Schulungen für Jungunternehmer an und aus dem Bereich der Kulturpolitik die Kontroversie um das Mahnmal auf dem Wiener Judenplatz.
    All das und mehr nach Information kompakt in einem Nachrichtenüberblick von Christian Werschütz.
    Christian Neheber wird die Meldungen jetzt lesen.
    Portugal.
    In Lissabon hat das Gipfeltreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa begonnen.
    Zentrale Themen sind das OSZE-Mandat in Bosnien-Herzegowina sowie das Sicherheitssystem für das Europa des 21.
    Jahrhunderts.
    In diesem Zusammenhang werden die geplante NATO-Osterweiterung und die vorgesehene Neugestaltung des sogenannten KSE-Vertrages über konventionelle Streitkräfte in Europa zur Sprache kommen.
    Russland hat bereits im Vorfeld des Gipfeltreffens jede Erwähnung der Osterweiterung im sicherheitspolitischen Schlussdokument der OSZE abgelehnt.
    Gleichzeitig verlangt Moskau eine Anpassung des KSE-Vertrages an die geänderten geopolitischen Realitäten seit dem Zerfall der Sowjetunion.
    Diesem Wunsch hat der OSZE-Gipfel bereits Rechnung getragen und entsprechende Verhandlungen vereinbart.
    Sie sollen im Jänner in Wien beginnen.
    Die Lage im postsovietischen Raum wird in Lissabon nicht zuletzt deshalb eine Rolle spielen, weil der Großteil der OSZE-Missionen Staaten der früheren UdSSR betrifft.
    Frankreich.
    In Paris findet die Herbsttagung der Parlamentarischen Versammlung der Westeuropäischen Union statt.
    Bei den viertägigen Beratungen stehen die Reform der NATO und die Stärkung der europäischen Rolle in der Allianz im Vordergrund.
    Der WEU gehören 10 der 15 EU-Mitglieder an.
    Europäische Union.
    In Brüssel beraten die Finanzminister der EU über die geplante Währungsunion.
    Im Mittelpunkt steht neulich der von Deutschland geförderte Stabilitätspakt.
    Er soll die Teilnehmer an der Währungsunion dazu zwingen, auch nach Einführung des Euro die Stabilitätskriterien und insbesondere die Budgetdisziplin zu wahren.
    Umstritten ist vor allem, ob Verstöße gegen diese Kriterien automatisch zu Sanktionen führen sollen.
    Russland.
    Präsident Jelzin hat den Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte, General Wladimir Semyonov, entlassen.
    Zur Begründung hieß es, Semyonovs Aktivitäten seien unvereinbar mit seinem Amt.
    Sie hätten die Ehre und Würde eines Soldaten geschädigt.
    Konkrete Einzelheiten oder Vorwürfe wurden nicht genannt.
    Der Generalstab der Armee zeigte sich von der Amtsenthebung überrascht, da sich Semyonov stets loyal gegenüber dem Präsidenten verhalten habe.
    Der General hatte erst kürzlich wegen der schweren Finanzkrise der Armee die Möglichkeit einer raschen Modernisierung der Streitkräfte bezweifelt.
    Besonders das Heer steht vor wesentlichen Umstrukturierungen.
    Die etwa 60 Divisionen sollen auf 10 bis 12 verringert, die verbleibenden Einheiten dafür aber auf Sollstärke gebracht werden.
    Bereits im Oktober hatte Jelzin sieben hochrangige Generäle entlassen.
    Moldawien.
    In der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien kommt es zu einem Machtwechsel.
    Den Zeitendurchgang der Präsidentenwahlen hat der Herausforderer Piotr Luczynski mit 54 Prozent der Stimmen für sich entschieden.
    Amtsinhaber Mircea Snegur kam auf knapp 46 Prozent.
    Während Snegur eher westlich orientiert war, strebt Luczynski eine intensive Zusammenarbeit mit Russland an.
    Österreich.
    Seit heute kann in ganz Österreich die Maut-Vignette gekauft werden.
    Sie ist ab 1.
    Jänner für die Benützung der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen vorgesehen.
    Die Verkaufsstellen sind mit einem Aufkleber gekennzeichnet.
    Die Jahresvignette kostet für PKW 550, für Motorräder 220 Schilling.
    Stark gehbehinderte Fahrer, deren Behinderung im Führerschein eingetragen ist, können den Kaufpreis der Vignette zurückerstattet bekommen.
    Bundesrepublik Jugoslawien.
    Das Innenministerium in Belgrad hat die serbische Opposition vor weiteren Protestkundgebungen gegen die Regierung gewarnt.
    In einer offiziellen Erklärung hieß es, die Polizei habe bisher mehr Toleranz gezeigt, als notwendig sei.
    Gestern Abend haben trotzdem wieder mehrere tausend Menschen in Belgrad gegen Präsident Milosevic demonstriert.
    Fünf Teilnehmer der Kundgebung wurden verhaftet, weil sie ein Verlagshaus mit Eiern beworfen hatten.
    Japan-USA.
    Der Konflikt um den amerikanischen Militärstützpunkt auf der japanischen Insel Okinawa ist beigelegt.
    Die Verteidigungsminister der beiden Länder, Kiyuma und Perry, unterzeichneten eine Vereinbarung, wonach die USA in den kommenden zwölf Jahren 4.900 Hektar Land zurückgeben werden.
    Das entspricht einem Fünftel der bisherigen Stützpunktfläche.
    Vor einem Jahr hatte die Vergewaltigung einer zwölfjährigen Japanerin durch drei US-Soldaten starke anti-amerikanische Gefühle auf Okinawa ausgelöst.
    Österreich.
    Bei der jüngsten Runde des Lottos 6 aus 45 hat es einen Solo-Sechser gegeben.
    Ein Spieler aus Kärnten gewann 14,5 Millionen Schilling.
    Die richtigen Joker-Zahlen hatten ein Steirer und ein Wiener.
    Sie bekommen jeweils knapp 2,2 Millionen Schilling.
    Und damit zum Wetterausblick und kurzer Rückblick von Peter Sterzinger.
    Ja, noch hat uns der Winter.
    Von Nordwesten her kommt weiterer Schneefall und es bleibt kalt.
    Am Mittwoch dreht der Wind in allen Höhen immer mehr auf Süd.
    Es wird föhnig und in den tiefen Regionen kommen nebelige Tage, die es im dafür typischen November kaum gegeben hat.
    Der vergangene Monat war überhaupt voller Gegensätze und Besonderheiten.
    Insgesamt zu mild bescherte uns der November auffällige Extremtemperaturen.
    23 Grad in Lofa am 12., minus 14 im Lungau frühmorgens am 23.
    Und hätte der Wintereinbruch ab der Monatsmitte nicht so konsequent allmählich den Großteil Österreichs betroffen, wäre dieser November zumindest im Osten der wärmste gewesen, seit es verwertbares Material gibt.
    Insgesamt waren die Temperaturen immer noch um 1 bis 3 Grad zu hoch.
    Das gesamte Jahr 96 könnte aber das kälteste seit 1980 werden, wie die Hohe Waadt uns soeben mitgeteilt hat.
    Am 11. hat eine Periode mit enormen Regen, später auch Schneemengen begonnen.
    Mit 500 Liter Wasser pro Quadratmeter wurde in Reisach im Geiltal innerhalb von nur 10 Tagen die dreifache Menge des normalen Monatsschnitts erreicht.
    Und gerade Oberkärnten wurde ja von Muren und Überschwemmungen heimgesucht, wie seit 30 Jahren nicht mehr.
    Am 27.
    November hatte sich in weiten Teilen Österreichs eine Schneedecke gebildet und in den Alpen waren die Schneemengen zum Saisonauftakt gleich sehr hoch.
    110 cm Schnee in St.
    Anton am 30.
    November kann hier durchaus als Jahrhundertereignis gelten.
    Die Lawinengefahr ist übrigens immer noch akut.
    Und damit zum aktuellen Wetter.
    Wien ist jetzt bedeckt 2°C, Eisenstadt bedeckt 1°C, St.
    Pölten stark bewölkt 1°C, Linz leichter Schneeregen 0°C, Salzburg leichter Regen 5°C von einer halben Stunde noch 1°C.
    Das war der Wind.
    Innsbruck leichter Schneeschauer, minus 2, Bregenz stark bewölkt 4, Graz bedeckt 0 und Klagenfurt stark bewölkt minus 3 Grad.
    Auch am Nachmittag bleibt es bewölkt und im Großteil Österreichs wird es Schneien in tiefen Lagen auch regnen, was im kalten Flachland, besonders im Süden Österreichs, zu Glatteis führen könnte.
    Es gibt auch kurze heftige Schnee- oder Graupelschauer, es könnte sogar donnern, ab und zu aber auch auflockern.
    Der Wind wird ständig stärker und in den nächsten Stunden überall spürbar auf den Bergen, stellenweise stürmisch.
    Nachmittagstemperaturen meist 1 bis 7 Grad, doch kann es in wenigen Becken und Tälern frostig bleiben, daher unser Hinweis auf mögliches Glatteis.
    Morgen Dienstag lässt der Schneefall merklich nach, am Nachmittag auch der Wind und es wird immer mehr sonnig, zuerst wohl in den südlichen Bundesländern.
    Höchstemperaturen morgen 2 bis 6 Grad, im Gebirge wird es langsam ein bisschen milder.
    Am Mittwoch dann einmal Sonne, dann Wolken.
    Am Nordrand der Alpen schon ein bisschen Föhn.
    Daher wird es milder.
    In den flachen Gebieten hält sich allerdings recht langlebiger Hochnebel und hier bleibt es eher kalt.
    Der Wetterbericht war das von Peter Sterzinger.
    Also Tourengehirn sollen noch einmal eindringlich gewarnt sein.
    Weiterhin herrscht Lawinengefahr.
    Es ist neun Minuten nach zwölf und unser erster Beitrag kommt aus Österreich.
    Der Grün-Abgeordnete Andreas Wabel hat in einem Profilinterview die eigene Partei scharf kritisiert.
    Von einer Uraltlösung bei der Teilung des Klubvorsitzes in Wien zwischen Korherr und Pilz ist da die Rede.
    Davon, dass Bundessprecher Korherr Konflikte nicht austrage und seine Aufgabe als Bundessprecher nur beschränkt ausfülle.
    Resümee Wabels, Madeleine Petrovic sei die beste Repräsentantin grüner Politik.
    Wabel hat dafür einen Ordnungsruf vom Bundessprecher Korherr in der gestrigen Fernsehpressestunde geerntet.
    Die Grünen bräuchten derzeit alles andere als eine Personaldiskussion, so Korherr.
    Und heute hat auch der Europasprecher der Grünen, Johannes Foggenhuber, Wabels Aussagen scharf kritisiert.
    Franz Sinnbürger mit Details.
    Eines hat Andreas Wabel mit seinen kritischen Äußerungen über die Grünen jedenfalls bewirkt.
    Eine zumindest in ihrer Deutlichkeit durchaus überraschende Allianz zwischen dem Europaabgeordneten der Grünen, Johannes Foggenhuber, und Bundessprecher Christoph Kurherr.
    Es sei zwar immer wieder üblich, nach Wahlen die eigenen Wunden zu lecken und Salz in die der anderen zu streuen, so Foggenhuber.
    Das Vorgehen von Andreas Wabel verstehe er aber überhaupt nicht.
    Luxus dieser fallig überflüssigen und im übrigen auch ziemlich unqualifiziert geführten Personaldebatten leistet.
    Ich glaube, da kann ich dem Christoph Koher nur Recht geben.
    Ich kann mit so einer Bemerkung, die ist einfach politisch unvernünftig und unergiebig und offensichtlich ja auch nur auf
    Selbstdarstellungen und Bezogenes.
    Es tut mir leid.
    Ich kann in einer derartig kritischen politischen Situation damit nichts anfangen.
    Andreas Wabel solle sich mehr um die ihm zugeordneten Sachthemen kümmern, so meint Fockenhuber.
    Gerade im Bereich der Landwirtschaft, im Bereich der Nahrungsmittel, der Frage der Konsumenten.
    und ihrer Interessen an einer funktionierenden Landwirtschaft.
    Die ganze Frage der Förderung und der Entwicklung einer ökologischen Landwirtschaft, da wünsche ich mir öffentliche Auftritte des Herrn Wabel, da habe ich ihn auch manchmal vermisst.
    Im Übrigen sei die Diskussion um Petrovic insofern hinfällig, als sie ja von den niederösterreichischen Grünen als Spitzenkandidatin für die nächste Landtagswahl 1998 gewünscht werde.
    Madeleine Petrovic selbst lässt offen, ob sie das machen will.
    Ansonsten wolle sie die Debatte in den Gremien der Grünen führen und nicht in der Öffentlichkeit, sagt sie.
    Aber wenn es Ordnungsrufe gebe, so sollten die an alle gerichtet sein und nicht nur an Einzelpersonen, so Petrovic.
    Wenig Zustimmung findet die Vorgangsweise von Andreas Wabel jedenfalls auch bei anderen Grünen.
    Die Abgeordnete Theresia Stoisitz etwa meint, vorher sei für zwei Jahre gewählt worden, es sei nicht nötig, diese Entscheidung jetzt nachzukommentieren.
    Vorher sei jedenfalls legitimiert zu sagen, jetzt solle gearbeitet werden.
    Franz Singbürger über Grüne, die einander nicht immer ganz grün sind.
    International, so auch in Österreich, steigen die Arbeitslosenzahlen weiter an.
    Nicht jeder, der seinen Job als unselbstständig Beschäftigter verloren hat, kann wieder bei einer Firma als Angestellter anfangen.
    Das Arbeitsmarktservice, kurz AMS, bietet deshalb jetzt verstärkt Schulungen für Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen ins B an.
    Damit soll Neueinsteigern das Rüstzeug für eine Firmengründung an die Hand gegeben werden.
    Näheres von Ernst Wainisch.
    Sich selbstständig machen als Zukunftschance, so das Motto des neuen Projekts für Jungunternehmer des Arbeitsmarktservice Österreich und auch der immer lauter werdende Ruf vieler Politiker, um die Arbeitsplatzmisere in den Griff zu kriegen.
    Wer jedenfalls in seinem alten Job nicht mehr gebraucht wird, soll hier eine neue Möglichkeit bekommen.
    Allerdings müssen die Kandidaten einiges mitbringen, um an dem Projekt teilnehmen zu können.
    Ganz wichtig, die Idee für das eigene Geschäft, aber auch schon etwas Fachwissen über die Branche.
    Damit ausgerüstet geht es zunächst zu einem zweitägigen Workshop.
    Dort präsentieren die potenziellen Jungunternehmer, Fachleuten ihre Ideen, Experten wählen dann die Teilnehmer am Projekt aus.
    Wer diese erste Hürde geschafft hat, der bekommt eine mehrmonatige Schulung, um die Schwierigkeiten bei der Unternehmensgründung leichter zu meistern.
    Das beginnt mit Details der Buchhaltung und geht über Bedarfserhebungen für das neue Produkt bis zur Konkurrenzanalyse.
    Nach der Theorie folgt die Praxis.
    Auch da hilft das AMS noch kräftig mit.
    Standortentscheidung, Behördenwege, Bankkontakte bis hin zur Kundenbetreuung, all das gehört noch zum Ausbildungsprogramm für Jungunternehmer.
    Das Pilotprojekt wurde Mitte des Jahres gestartet.
    Von 20 Teilnehmern stehen 13 unmittelbar vor ihrer Firmengründung.
    Sie liefern erste Erfahrungen mit dem Programm, das ab nächstem Jahr dann österreichweit allen Jobsuchenden zur Verfügung stehen wird.
    Im Gründungsprogramm stellt das Arbeitsmarktservice potenziellen Jungunternehmern kostenlos die Information bei einer Unternehmensberatungsfirma zur Verfügung.
    Neben der Schulung bezahlt das AMS auch in den ersten sechs Monaten der Gründungsphase das Arbeitslosengeld weiter.
    Dann müssen die Jungunternehmer allerdings auf eigenen Beinen stehen.
    Bei ähnlichen Projekten, die das AMS bereits unterstützt hat, ist es in den vergangenen drei Jahren immerhin 700 Personen gelungen, ein eigenes Unternehmen zu gründen und über 1.000 Arbeitsplätze zu schaffen.
    Die meisten Jungunternehmer stellen Dienstleistungen zur Verfügung, 15 Prozent sind im Produktbereich tätig.
    Am häufigsten haben bisher Männer zwischen 30 und 40 den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit gewagt.
    Nach der Pilotphase soll jetzt, wie gesagt, österreichweit das Gründerprogramm angeboten werden.
    Allerdings die Kriterien, um mitzumachen, bleiben streng.
    Denn schließlich wollen die Verantwortlichen beim Arbeitsmarktservice, dass der Gründungswelle keine Pleitenwelle folgt.
    Neue Wege für einen sich ändernden Arbeitsmarkt geht das Arbeitsmarktservice.
    Ernst Weinisch hat darüber informiert.
    Die vergangenen Jahre waren für Österreichs Handel die wohl schwierigsten seit langer Zeit.
    EU-bedingt fallende Preise, immer stärker werdende Konkurrenz und schließlich das Damoklesschwert-Sparpaket haben so manchen Betrieb unter Druck gesetzt.
    Umso mehr setzen die Unternehmen auf das Weihnachtsgeschäft, das in vielen Branchen ein Viertel des gesamten Jahresumsatzes ausmacht.
    Michael Czocklich hat sich deshalb umgehört, wie das Geschäft am vergangenen ersten langen Einkaufssamstag so gelaufen ist.
    Zwei Trends prägten den ersten Einkaufssamstag der Weihnachtszeit.
    Erstens überdurchschnittlich viele Menschen drängten sich in den Geschäften, gekauft wurde aber im Vergleich zum Vorjahr weniger.
    Experten führen das darauf zurück, dass dieser Samstag auf den Monatsletzten gefallen ist und viele Kunden noch kein Geld zur Verfügung hatten.
    Und zweitens, in Wien ging das Geschäft schlechter als in den Bundesländern.
    Über ein starkes Umsatzplus freut sich der Sporthandel.
    Der frühe Wintereinbruch und gestiegenes Gesundheitsbewusstsein bescherten dem Marktführer Intersport ein Plus von mehr als 10 Prozent.
    In der Elektrobranche ist man mit den Umsätzen recht zufrieden.
    Erwartet wird ein Ergebnis wie im Vorjahr.
    Reisenden Absatz finden Mobiltelefone, Anrufbeantworter und Computer.
    Überraschend gute Geschäfte haben vergangenen Samstag die Baumärkte gemacht.
    Baumarx verzeichnete ein Umsatzplus von 10%.
    Sie profitieren vom Trend zum praktischen Geschenk.
    Zufrieden ist auch der Buchhandel, der trotz der an Deutschland angepassten Preise hofft, den Umsatz des Vorjahres halten zu können.
    Schleppend hingegen dürfte das Textilgeschäft verlaufen.
    Der Branchenleader am Wäschesektor Palmers ist froh, kann er die Umsatzzahlen des Vorjahres halten.
    Ausgeglichen ist die erste Bilanz der Einkaufszentren und Großkaufhäuser.
    In der SCS werden zu Weihnachten gut 15 Prozent der jährlichen 11 Milliarden Schilling Umsatz gemacht.
    Aber der erwartete Käuferansturm blieb aus.
    Dafür ist nach Aussagen der Geschäftsführung das Geschäft unter der Woche durch die verlängerten Öffnungszeiten sehr gut gelaufen.
    Bei Kasten und Öle in Graz hofft man, wenigstens die Umsätze des Vorjahres erreichen zu können.
    Und zufrieden ist man mit dem ersten Einkauf Samstag auch im Messepark in Dornbirn.
    Über den Geschäftsverlauf des Einzelhandels liegen noch keine Zahlen vor, sie werden gerade erhoben.
    Insgesamt lässt sich im Handel ein gedämpfter Optimismus feststellen, was das heurige Weihnachtsgeschäft anbelangt.
    Das Sparpaket dürfte sich noch nicht voll auf die heurigen Umsätze auswirken.
    Gedrückt wird die Stimmung durch den 8.
    Dezember.
    Er fällt auf einen Sonntag und wird so eine große Umsatzlücke hinterlassen.
    Das war Michael Czochlik über die Bilanz des Einkaufssamstags.
    In Brüssel beraten die Finanzminister der Europäischen Union derzeit über die geplante Währungsunion.
    Und im Mittelpunkt steht wieder der von Deutschland geforderte Stabilitätspakt.
    Alles Weitere von Günther Schmidt.
    In 14 oder 15 Monaten wollen die EU-Regierungen festlegen, wer gleich von Anfang an bei der gemeinsamen Euro-Währung mitmachen darf.
    Während da heftig diskutiert wird, wie streng man bei der Auswahl der Länder sein muss, damit der Euro von Anfang an eine harte, stabile Währung wird, bemühen sich die 15 Finanzminister heute wieder darum, wie man garantieren kann, dass auch später eine harte Währung bleibt.
    Sie diskutieren über einen sogenannten Stabilitätspakt.
    Über die Grundsätze dieses Pakts ist man sich einig.
    Die Länder verpflichten sich, auch nach dem Übergang zum Euro, ihre Staatsfinanzen in Ordnung zu halten.
    Wer dennoch ein überhöhtes Budgetdefizit baut, wird zunächst abgemahnt.
    Nach einigen Monaten muss die betroffene Regierung, wenn sie untätig geblieben ist, eine Kaution zinsenlos hinterlegen.
    Nach einer weiteren Frist verfällt die Kaution dann zugunsten der Europäischen Union.
    Das würden immerhin ein Viertel bis ein halbes Prozent vom Bruttoinlandsprodukt sein.
    Nur bei außergewöhnlichen Konjunktureinbrüchen dürfen die Euro-Länder ihre Wirtschaft ausnahmsweise ungestraft mit Schulden machen ankurbeln.
    So weit, so einfach.
    Umstritten ist derzeit noch, wie automatisch sollen die Geldbußen verhängt werden.
    Und was bitte sind genau außergewöhnliche Konjunktureinbrüche?
    Vor allem Deutschland, Hüter der reinen Stabilitäts- und Hartwährungslehre, will da ganz strenge Bestimmungen.
    Die meisten anderen wollen sich lieber einen gewissen Spielraum für politische Entscheidungen vorbehalten.
    Die meisten bezweifeln, dass man sich schon heute einigen kann.
    Je früher der Pakt aber fertig wird, umso besser.
    Denn Diskussionsstoff wird es bis zur großen Euro-Entscheidung noch jede Menge geben.
    Bereits jetzt beginnen Debatten, die immer heftiger werden dürften, je näher die Entscheidung rückt.
    Da ist zum Beispiel das Drängen von Ländern wie Italien, die auch gleich 1999 beim Euro dabei sein wollen.
    Dass Italien im nächsten Jahr auf einen beinharten Sparkurs gehen will, wird von der Deutschen Bundesbank, aber auch anderswo, mit Skepsis betrachtet.
    Dort meint man nämlich, Italien müsse schon länger als ein Jahr beweisen, dass es seine Tradition der lockeren Staatsfinanzen auf Dauer abstreifen kann.
    Das nächste Diskussionsthema, um das es wohl zunehmend heiß zugehen wird, ist das Kursverhältnis der europäischen Währungen vor allem zum amerikanischen Dollar.
    Den Startschuss zu dieser Diskussion hat der ehemalige französische Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing gegeben, der gemeint hat, der französische Franc sei derzeit gegenüber dem Dollar überbewertet.
    Präsident Chirac und der deutsche Bundeskanzler Kohl haben sofort versucht, diese Diskussion im Keim zu ersticken, bevor die Märkte nervös werden.
    An der stabilen Bindung zwischen D-Mark und Frank werde sich nichts ändern, sagten sie.
    Und jetzt Neues zum Thema, die Gesundheit von Präsidenten.
    Auch in unserem Nachbarlande Tschechien ist der Gesundheitszustand des Staatsoberhauptes Hauptgesprächsthema und bietet der journalistischen Spekulation ein weites Feld.
    Seit bekannt wurde, dass Vaclav Havel ein Lungenproblem hat, reißen die Interpretationen und das öffentliche Rätselraten über den Thorax des Präsidenten nicht ab.
    Wirklich sensationsgierig wurden diverse tschechische Medien, als die Mitteilung von einem bevorstehenden chirurgischen Eingriff kam.
    Nachdem Kameraleute von Dächern und Balkonen benachbarter Häuser den Präsidenten im Bette sitzend gefilmt und fotografiert hatten, sah sich Havel den doch zu einem Appell veranlasst, ein Mindestmaß an Respekt vor seiner Intimsphäre zu wahren.
    Heute ist der Tag des chirurgischen Eingriffs gekommen, bei dem, so der präsidiale Patient selbst, ein Punkt auf der Lunge entfernt werde.
    Aus Prag berichtet Rainer Koch.
    Das Interesse der tschechischen Öffentlichkeit an diesem operativen Eingriff ist natürlich groß.
    Seit Tagen belagern Kamerateams den Block der chirurgischen Klinik der Prager Karls-Universität, in dem Vaclav Havel untergebracht ist.
    Aber heute Vormittag wurde das Gebäude für alle Personen, die nicht zum medizinischen Personal gehören, gesperrt.
    Kurz vor 9 Uhr begann der Eingriff, vorgenommen von einem Team unter Leitung des bekannten Prager Chirurgen Pavel Pavko.
    Vorher wollte sich keiner der behandelnden Ärzte offiziell zu einer Diagnose äußern.
    Doch unter der Hand heißt es, der tschechische Präsident, ein geradezu leidenschaftlicher Raucher, habe wahrscheinlich Lungenkrebs.
    Der histologische Befund dürfte da bereits Gewissheit gebracht haben.
    Heraus operiert wurde zunächst eine dunkle Stelle auf einem Lungenlappen.
    Vom Resultat der Laboruntersuchung wollten es die Operatöre abhängig machen, ob der Eingriff beendet oder fortgesetzt wird.
    Sowohl Havel selbst als auch seine Kanzlei waren bemüht, den Eingriff herunterzuspielen.
    Dennoch wird das Ergebnis hier mit einiger Nervosität erwartet.
    Operateur Pavko hat versichert, er werde die Presse gemeinsam mit dem prominenten Patienten sofort informieren.
    Soviel aus Prag.
    Ein Sicherheitsmodell für das 21.
    Jahrhundert.
    Dieses ehrgeizige Ziel steht heute im Mittelpunkt des OSZE-Gipfels in Lissabon.
    Das dürfte allerdings ein Wunsch bleiben.
    Zu unterschiedlich sind die Standpunkte der 54 Teilnehmerstaaten in den wichtigen sicherheitspolitischen Fragen.
    Vor allem in der Frage der NATO-Osterweiterung spießt es sich.
    Russlands Ministerpräsident Tschernomyrdin lehnt eine Ausweitung der NATO nach Osteuropa kategorisch ab.
    Die OSZE sucht auch in anderen Fragen nach einer einheitlichen Linie, etwa was die Lage in Jugoslawien oder Tschetschenien betrifft.
    Aber schon bei der Vorbereitung des OSZE-Gipfels zeigte sich, dass sich zu keinem der geplanten Themen eine Einigung abzeichnet.
    Ein umfassendes Abschlussdokument scheint daher bereits jetzt unwahrscheinlich.
    Aus Lissabon, Josef Manola.
    Stunden nach dem offiziellen Beginn des OSZE-Gipfels feilen die Delegationen immer noch an der Schlusserklärung, die laut Fahrplan morgen verabschiedet werden soll.
    So haben sich die 54 Mitgliedstaaten bereits auf mehrere Punkte geeinigt.
    In den wirklich wichtigen Fragen für die Zukunft der Zusammenarbeit in Europa konnte allerdings noch keine Übereinstimmung getroffen werden.
    Geradezu bedrohlich schwebt über dem heurigen Gipfel in der portugiesischen Hauptstadt der Streit über eine Osterweiterung der NATO.
    Die russische Delegation scheint entschlossen keinerlei Kompromisse in diesem für die USA wichtigen Kapitel machen zu wollen.
    In Abwesenheit der beiden Hauptdarsteller in diesem Streit um die Zukunft des westlichen Verteidigungsbündnisses, nämlich Boris Jelzin und Bill Clinton, werden deren Stellvertreter wohl bis tief in die Nacht um eine Kompromissformel ringen.
    Während die USA im Vorrücken des Einflussbereiches der NATO bis an die russische Grenze keinerlei Bedrohungsgäste sieht, will Boris Jelzin wohl auch mit Rücksicht auf sein innenpolitisches Prestige davon überhaupt nichts wissen.
    Da die Schlusserklärung nur mit Zustimmung aller 54 in Lissabon vertretenen Staaten verabschiedet werden kann, ist in dieser Frage eine vage, wenig verbindliche Erklärung zu erwarten.
    Der Vorschlag der EU, die Zusammenarbeit bei gemeinsamen Aktionen, wie zum Beispiel dem OSZE-Mandat in Bosnien und Herzegowina, als ausdrückliche Aufgabe der Organisation festzuschreiben, wurde wiederum von den USA, aber auch von mehreren ehemaligen GUS-Staaten abgelehnt.
    Auf einen kleinen gemeinsamen Nenner konnten sich die 54 Delegationen mit so unterschiedlichen Mitgliedern und Interessen, wie sie vom Vatikan oder San Marino, Russland oder den USA vertreten werden, doch schon einigen.
    In einer europäischen Sicherheitskarte wird das Fernziel der OSZE festgehalten.
    Es heißt,
    ein gemeinsames und umfassendes Sicherheitsmodell für das Europa des 21.
    Jahrhunderts zu finden.
    Bundeskanzler Branitski?
    Ich halte dieses sogenannte umfassende Sicherheitsmodell deshalb für wichtig, weil es die Sicherheitsfrage nicht auf den einen und einzigen militärischen Aspekt einengt.
    Heute, wenn man sagt Sicherheit, da glauben alle Leute an Kanonen und Panzer und Abfangjäger.
    Sicherheit ist aber sehr viel mehr.
    Sicherheit besteht in erster Linie darin, dass Situationen gar nicht entstehen, in denen man Panzer und Abfangjäger braucht.
    erklärt Österreichs Bundeskanzler.
    Russlands Präsident Jelzin hat sich in einer schriftlichen Erklärung an den OSZE-Gipfel in Lissabon gewarnt.
    Er warnte darin, verbal kreativ, nicht etwa vor einem kalten Krieg, sondern vor einem kalten Frieden.
    Es dürfe keine neue Teilung Europas zugelassen werden, hieß es in Jelzins Erklärung in Hinblick auf die geplante NATO-Osterweiterung.
    Und auch in Fragen des russischen Militärs ist Yeltsin derzeit aktiv.
    Er hat einen führenden General entlassen, den Chef der russischen Landstreitkräfte Wladimir Semjanov.
    Über die Gründe für die Demission schwieg man sich vorerst aus.
    Im Generalstab herrschte Überraschung vor.
    General Semjanov habe nie Probleme oder Affären gehabt.
    Möglicherweise ist Semjanov dem Machtkampf innerhalb der Armee zum Opfer gefallen.
    Aus Moskau dazu Susanne Scholl.
    General Vladimir Semyonov hat es immer verstanden, sich im Hintergrund zu halten.
    Der 56-jährige Offizier war 1991 für kurze Zeit einmal der Oberkommandierende der sowjetischen Landstreitkräfte, kurz bevor die Sowjetunion zu existieren aufhörte.
    1992 erhielt er denselben Posten dann in der russischen Armee und vor einem halben Jahr hat ihn Boris Jeltsin noch ausgezeichnet.
    Mehr gibt es über den jetzt entlassenen General nicht zu sagen, auch wenn die Begrünung, die für seinen Hinauswurf gegeben wird, erstaunlich klingt.
    Er habe sich nicht so verhalten, wie es der Würde und der Ehre eines Soldaten entspricht, heißt es in dem Erlass, was angesichts der Tatsache, dass Entlassungen hoher Militärs sonst gewöhnlich mit dem Wechsel zu einer anderen wichtigen Tätigkeit begründet werden, einigermaßen merkwürdig klingt.
    Konkretes über das Union of Verschulden wollten heute jedenfalls weder Vertreter des Verteidigungsministeriums noch der Sprecher des Präsidenten sagen.
    In Moskau vermutet man allerdings zweierlei.
    Erstens, der erst im Frühjahr neuernannte Verteidigungsminister Igor Radion, auf der er immer wieder auf die dringende Notwendigkeit von einschneidenden Reformen in der Armee hinweist, scheint der Ansicht zu sein, dass er diese mit den alten Generälen nicht durchsetzen kann und versucht daher erstens die alte Garde loszuwerden und sie zweitens, wenn möglich, auch noch zu diskreditieren, damit es keine Widerstände geben kann.
    Zweite Vermutung, angesichts der Krise in der Armee, von der ununterbrochen die Rede ist, steht die Regierung unter ungeheurem Zugzwang.
    Zwar hat Boris Yeltsin einen eigenen Ausschuss eingesetzt, der vor allem auch einen realistischen Plan zur Finanzierung der Streitkräfte aufstellen soll, aber damit allein ist der Unmut unter den Militärs wohl nicht zu besänftigen.
    Also sucht man nach aussagekräftigen Signalen und die Entlassung eines derart hochrangigen Offiziers könnte ein solches Signal sein.
    Tatsächlich steht es um die gesamte russische Armee wirklich schlecht.
    Offiziere und ziviles Personal warten monatelang auf ihre Bezahlung, die Soldaten sind schlecht ausgerüstet und unterernährt und für Übungen, die die Kampfkraft der Streitkräfte sichern sollen, fehlt auch das Geld.
    Die Luftwaffe muss die Zahl der Übungsflüge ebenso reduzieren, wie die Panzerfahrer ihre Übungen und die Marine das Auslaufen ihrer Schiffe, weil einfach zu wenig Treibstoff und auch kein Geld, um welchen zu kaufen, da sind.
    Immer mehr junge Männer entziehen sich auf die eine oder andere Art im Dienst in der Armee, weil die Berichte über die Zustände in den Kasernen allzu abschreckend sind.
    Eine wirkliche Reform und damit verbunden auch eine wirkliche Verkleinerung der Streitkräfte ist also dringend notwendig.
    Doch bisher haben noch alle Generäle bei der ersten Andeutung, dass es in ihrem Bereich zu einer Verringerung der Mannschaftsstärke und auch der Offizierszahlen kommen könnte, sofort Front gegen die Regierung und den Verteidigungsminister gemacht.
    Gut möglich, dass auch General Semjanov zu jenen gehört hat, die einer Reduzierung der ihnen unterstellten Einheiten nicht zustimmen wollten und deshalb gehen musste.
    Susanne Scholl über Yeltsin's Kehr aus innerhalb der russischen Landstreitkräfte.
    Es ist halb eins und vor weiteren Mittagsberichten ein Tipp für den Radioabend.
    Mit den Unruhen, ich glaube die Medien sprechen viel darüber, viel zu viel und wenn ich Angst hätte, würde ich es sagen und ich würde wegfahren.
    Gründe Angst zu haben und wegzufahren liefern in Korsika nicht nur die Medien.
    Es genügt ein Blick in die Statistik der Gewalt.
    Die 250.000 Einwohner der Insel erleben seit zwei Jahrzehnten durchschnittlich 400 Anschläge und 30 bis 40 Morde im Jahr.
    Seit Mitte Oktober hat sich dieses Klima der Bedrohung noch verschärft.
    Mit zwei Bomben pro Nacht ist seither zu rechnen.
    Trotzdem lebt man in Korsika nicht ständig in heller Aufregung.
    Von außen gesehen glaubt man, man lebt hier wie auf einem Vulkan.
    Von hier aus gesehen, wie gesagt, die Korsen sind sehr diskret.
    Man spricht kaum darüber und ich glaube im Allgemeinen, wenn eine Situation schlimm ist, um nicht zu sagen tragisch, dann schweigen die Menschen im Allgemeinen.
    Korsika zwischen Nationalismus und Mafia.
    Eine Reportage von Hans Woller, Journal Panorama, 18.20 Uhr, Österreich 1.
    Und im Mittagsschanal geht es jetzt weiter mit Hintergründen zur politischen Situation in Belgrad.
    Ungebrochen setzen die Anhänger der serbischen Opposition ihren Widerstand gegen das Milosevic-Regime fort.
    Mehr als 100.000 Menschen in Belgrad, 25.000 in der Industriestadt Nisch und 10.000 in Kragujevac sind auch vergangenen Abend wieder mit Forderungen nach Demokratisierung auf die Straße gegangen.
    Am späteren Abend kam dann die unmissverständliche Warnung des serbischen Innenministeriums.
    Es werde kein Gewaltelement mehr toleriert.
    Die Polizei werde ihren Vorschriften entsprechend handeln.
    Die Oppositionsführer verweisen auf die bisherige Friedfertigkeit der Demonstranten und das Werfen von Eiern wird wohl niemand als Akt roher Gewalt werten können.
    Steht nun der Einsatz von Gewaltmitteln durch die Regierung bevor?
    Jens Reuter vom Münchner Südosteuropainstitut zu dieser Frage.
    Ja, das Regime scheint ja eigentlich darauf zu warten, dass also Gewalt in irgendeiner Form von den Demonstranten ausgeht,
    um dann eigentlich die Legitimation dafür zu haben, mit Gegengewalt zu antworten.
    Es ist natürlich auch sehr leicht vorstellbar, dass Zwischenfälle etwa provoziert werden.
    Bisher hat das Regime ja darauf gesetzt, etwa 40.000 Mann dieser Spezialeinheiten der Polizei in den Vorstädten Belgrads zu konzentrieren, die aber nicht sichtbar zu machen.
    Jetzt geht man offenbar davon aus, dass die Demonstranten so nicht mürbe werden, dass also das kalte und unfreundliche Wetter sie nicht davon abhält, dass man also etwas tun muss und es wird eben einfach davon gemunkelt, dass man unter Umständen sogar so weit gehen wird, also den Ausnahmezustand zu verhängen.
    Man spricht davon, dass weitere 40.000 Mann mobilisiert werden können.
    Die haben also wirklich eine spezielle Ausbildung, um gegen Demonstranten vorzugehen.
    Und nach aller Erfahrung, muss man sagen, die wären in der Lage, Demonstrationen im Keim zu ersticken, beziehungsweise auch zu zerstreuen.
    Das dann natürlich mit Gewalt und möglicherweise auch blutig.
    Wie weit könnte der Konflikt eskalieren, wenn dann die Gegenseite, also die Opposition und ihre Anhänger, ebenfalls, man könnte sagen, mobil macht in Kundgebungen?
    Ja, ich glaube, es könnte also über einzelne gewaltsame Auseinandersetzungen, sprich Schießereien, nicht hinausgehen, denn die Opposition ist ja überhaupt gar nicht organisiert, was jetzt gewaltsame Auseinandersetzungen anbelangt.
    Die ist also nicht in der Lage, da nennenswerte Kräfte zu mobilisieren.
    Ein Teil der Demonstranten ist bewaffnet, was von der großen Mehrheit abgelehnt wird, was sich aber im Einzelfall nicht verhindern lässt.
    Aber insgesamt gesehen hat die Opposition nichts aufzubieten, was sozusagen ein wesentlicher Faktor bei gewaltsamen Auseinandersetzungen sein könnte.
    Sollte das Regime tatsächlich Gewalt gegen Demonstranten einsetzen, was wäre international die Folge für Serbien?
    Ja, das hat der amerikanische Geschäftsträger in Belgrad.
    Der hat ja mehrfach den Außenminister Jugoslawiens besucht, aber wohlgemerkt auch den Innenminister.
    Und der hat wohl unmissverständlich klar gemacht, dass Washington sozusagen alle Register ziehen würde, falls es zum Einsatz von Gewalt kommen sollte.
    Das heißt also, dass dann Belgrad der Wind sehr scharf ins Gesicht wehen würde.
    Ich denke auch, dass die Europäische Union sich dann den amerikanischen Schritten anschließen würde.
    Das heißt also, wir würden wohl einen ähnlichen Zustand erreichen, wie seinerzeit, als die Sanktionen gegen das neue Jugoslawien noch in Kraft waren.
    Das wären dann wirtschaftliche Repressionsmaßnahmen?
    Das wären wirtschaftliche Repressionsmaßnahmen.
    Das wäre also auch internationale diplomatische Ächtung.
    Das wäre dann wahrscheinlich auch wieder, dass man also die Botschafter durch Geschäftsträger ersetzt und dass man praktisch die Beziehung zu diesem Staat dann sozusagen auf einer sehr niedrigen und tiefen Ebene überhaupt nur weiterführt, was im Endeffekt dann in die völlige diplomatische und wirtschaftliche Isolierung einmünden würde.
    Würde intern dann alles beim Alten bleiben in Belgrad?
    Sicherlich würde nicht alles beim Alten bleiben, weil man natürlich jetzt ja diese Periode erlebt hat nach Aufhebung der Sanktionen, weil man gesehen hat, dass das Leben doch sehr, sehr viel besser ist und wenn jetzt also das Regime durch eigenes Handeln, durch eigenes Verschulden also diesen Zustand wieder einführt, dann wird es natürlich doch zu einem innenpolitischen Gierungsprozess kommen und dann
    werden sich eben mehr und mehr Leute fragen, die jetzt noch bereit sind, also das Regime zu tolerieren, ob sie in dieser Haltung weiter verharren können.
    Das heißt also, das Regime wird sozusagen von innen her dann doch sehr stark einem Erosionsprozess unterliegen.
    Wichtig ist in dem Zusammenhang auch, was die Armee tun wird.
    Die Armee ist nicht gerade das Hitschelkind von Milošević.
    Er hat also alles getan für die Spezialeinheiten der Polizei.
    Die werden gut bezahlt, die haben also an Ausrüstung alles, was sie brauchen, während die Armee mehr oder weniger ein Stiefkind ist.
    Da kann man also sagen, die würde wahrscheinlich einigermaßen bei Gewehr bei Fuß stehen, weil sie keine Putschtradition hat.
    Sie würde aber auf gar keinen Fall nochmals aktiv eingreifen, wie bereits geschehen am 9.
    März seiner Zeit, um dieses Regime zu stützen.
    Wäre somit in diesem Erosionsprozess, von dem Sie gesprochen haben, auch eine sanfte Revolution möglich?
    Nach aller Erfahrung wäre das wahrscheinlich nicht möglich, denn Milosevic ist ein Mann, der sich bis zum Letzten an die Macht klammern wird und der auch nicht davor zurückschrecken wird, alle Mittel einzusetzen, um seinen Regime zu halten.
    Das heißt also, wenn dieser Prozess, in der von uns jetzt gedacht Richtung sich vollziehen würde,
    dann würde er in gewaltsame Auseinandersetzung einmünden, da bin ich mir sicher.
    In mittelbarer Folge wäre es auf jeden Fall das Ende von Milošević, das lässt sich wahrscheinlich absehen.
    Welchen Ansprechpartner hätte denn dann der Westen in Bezug auf Jugoslawien?
    Der Westen hat enorm große Schwierigkeiten mit der Opposition in Belgrad, weil also einzelne Führer dieser Opposition, wie etwa Vuk Drasković oder auch wie Dzindzić,
    immer wieder versucht haben, Milosevic rechts zu überholen und damit Stimmen zu gewinnen.
    Sie haben also immer wieder auf dem nationalistischen Klavier gespielt.
    Zum anderen ist es auch so, dass die Opposition keine besonders guten Beziehungen hat zu den Parteien in Westeuropa, weil diese mit Recht vermuten, dass die Opposition nicht vollumfänglich jetzt auf den Grundlagen etwa des Liberalismus oder der Sozialdemokratie oder der christlichen Demokratie steht.
    sodass da eigentlich keine enge Verbindung und Verzahnung ist.
    Das heißt also, nach Milosevic müsste ein neuer Ansprechpartner erst gefunden werden.
    Unter den bisherigen Figuren der Opposition wäre allenfalls Zoran Djindjic zu nennen, aber er wäre auch keine sehr überzeugende Lösung.
    Er wäre aber wohl der einzige, auf den man sich zunächst einmal stützen könnte.
    Da würde man aber erwarten, dass der Westen sich äußerst zögernd verhält und auch noch lange Zeit zurückhält.
    ist das Problem, was man also einfach so bezeichnen kann als das Saddam Hussein-Syndrom, denn im Golfkrieg haben die Amerikaner ja ihre erfolgreiche Offensive gestoppt mit dem Argument, Saddam Hussein sei ein Faktor der Stabilität im Nahen Osten, man wisse nicht, was nach ihm käme.
    Und ähnlich ist eben auch im Falle von Milosevic argumentiert worden, dass man sagt, mit dieser Ungewissheit, was nach Milosevic kommt, kann man also schlecht leben.
    Ich bin allerdings der Meinung, alles
    Jede Lösung ohne Milošević ist besser als eine Lösung mit Milošević.
    Jens Reuter, Experte des Münchner Südosteuropainstituts über die Situation und die Perspektiven im Konflikt zwischen Opposition und Regierung in Serbien.
    Und während sie dieses Gespräch verfolgt haben, hat sich unser Mitarbeiter Soran Opra mit neuen Informationen aus Belgrad gemeldet.
    Wir sind nur eine Handbreit vom Sieg entfernt.
    Wenn sich heute um 15 Uhr die Einwohner von Belgrad in großer Zahl versammeln, muss Milosevic nachgeben und wird in den nächsten Tagen unseren Wahlsieg anerkennen.
    Dies erklärte wörtlich Vuk Draskovic für den unabhängigen Belgrader Rundfunksender Radio Index.
    Draskovic rief die Demonstranten erneut auf, keine Gewalt anzuwenden.
    Gestern bezeichnete der serbische Parlamentspräsident Tomic die Opposition als faschistisch,
    Die Polizei drohte mit einem Verbot für die Massenkundgebungen in Belgrad.
    Doch heute um 12 Uhr begann die Studentenversammlung vor dem Universitätsgebäude.
    Die Polizei hat diese Kundgebung nicht gestört.
    Wenn auch die angekündigten Großdemonstrationen um 15 Uhr ohne Polizeieinsatz abgehalten werden, ist dies ein sicheres Zeichen, dass der serbische Präsident zu Zugeständnissen bereit ist.
    Soran Opra aus Belgrad.
    In Kroatien streiken die Eisenbahner.
    Im internationalen Zugverkehr ist der Ausstand der 22.000 Bahnbediensteten kaum spürbar, denn Züge aus anderen Ländern wurden vom Streik ausgenommen.
    Im Land selber ist der Bahnverkehr heute jedoch weitgehend lahmgelegt.
    Die Ausstände werden nun schon seit Mitte vergangener Woche fortgesetzt.
    Die Forderungen der Streikenden beziehen sich auf die Unterzeichnung eines neuen Kollektivvertrags und auf Investitionen für die Sicherheit am Arbeitsplatz.
    Georg von Ehren mit Einzelheiten.
    Der sonst so belebte Zagreber Bahnhof wirkt heute wie verwaist.
    Auf der großen Anzeigentafel sind drei von vier Zügen gestrichen.
    Seit Donnerstag wird bei der kroatischen Eisenbahn gestreikt.
    Nachdem in der vergangenen Woche bereits 10.000 Pensionisten demonstrierten, die Lehrer und Professoren am Mittwoch ihre Arbeit niederlegten, ist dies die bisherige Spitze der Proteste.
    Die Forderungen sind einfach mehr Geld und Arbeitsplatzgarantien.
    Die kroatische Eisenbahn macht bereits seit Jahren Defizite.
    Ab Januar soll ein regider Sparkurs das staatliche Unternehmen wieder Richtung Gewinnzone dampfen lassen.
    Doch Kroatiens Beschäftigte sind in den vergangenen Jahren ohnehin nicht verwöhnt worden.
    Seit 1993 sind fast alle Löhne eingefroren.
    Der Durchschnittsverdienst liegt ungefähr bei der Hälfte des Vorkriegsniveaus.
    Knapp 50 Prozent der rund 22.000 kroatischen Eisenbahner hat die Arbeit niedergelegt.
    Außer einigen internationalen Zugverbindungen steht fast der gesamte nationale Verkehr still.
    Doch Verhandlungen gibt es keine.
    Sowohl die Unternehmensleitung wie auch die Regierung greifen stattdessen die Gewerkschaft immer wieder öffentlich an.
    Ausnutzung des Streikrechtes für illegale Zwecke ist da fast noch harmlos.
    Den Arbeitgebern wird Entlassung angedroht.
    Jeder einzelne soll Rechenschaft darüber ablegen, was er an den Streiktagen gemacht hat.
    Aufgrund der mit umgerechnet täglich rund zwei Millionen Schillingen angegebenen Verluste habe es im Übrigen die Gewerkschaft zu verantworten, wenn die Novembergehälter nicht ausbezahlt werden könnten.
    Seit gestern hat sich die Lage eher noch zugespitzt.
    Nun drohen die restlichen Streikenden, den gesamten Zugverkehr lahmzulegen.
    Doch Beobachter rechnen kaum mit ernsthaften Zugeständnissen an die Arbeitnehmer,
    Diese hätten eine Signalwirkung auf andere Branchen.
    Mehr Streiks und Proteste ist im Moment das Letzte, was sich die ohnehin angegriffene Regierungspartei HDZ wünschen kann.
    Für die normale Bevölkerung Kroatiens ist der Ausstand der Eisenbahner ohnehin eher unbedeutend.
    Seit dem Krieg, in dem die meisten Bahnverbindungen blockiert waren, ist man es ohnehin gewohnt, auf die oft sogar schnelleren Busverbindungen auszuweichen.
    Dass Österreich derzeit einen Handy-Boom erlebt, ist unübersehbar.
    Mobil.com und der private Konkurrent Max Mobil liefern einander eine Werbeschlacht.
    Übertönt vom reklamige Töse der Handy-Betreiber erobert ein neuer Post-Konkurrent eine lange Zeit vernachlässigte Marktlücke, den Pager.
    Das gute alte Piepserl, für manche schlimm genug, bekommt neue Funktionen und wird zum Hoffnungsmarkt.
    Josef Schweitzer informiert.
    Die neue Postkonkurrenz heißt AirPage, gehört zu zwei Dritteln der norwegischen Telenor und zu einem Drittel einer Schweizer Investorengruppe.
    Das Gerät kostet rund 2.000 Schilling, ist so groß wie eine Kreditkarte und zeigt aus einem LCD-Schirmchen Nachrichtentexte an.
    AirPage-Kunden zahlen keine Grundgebühr, dafür zahlen jene, die Nachrichten auf den Pager schicken wollen und zwar rund 9 Schilling je Mitteilung.
    Den neuen Message-Dienst gibt es in Österreich seit drei Monaten und er hat schon einige tausend Anhänger, sagt zumindest Airpage-Chef Dorfbar Gera.
    Es ist ungefähr die Hälfte Jugendliche zwischen 14 und 21, 22, also ein hochinteressantes Publikum, der auch das Gerät viel einsetzt.
    Dann darüber hinaus verteilt sich das mehr oder weniger gleich bis zu 50-Jährigen.
    Das sind meistens Freiberufler oder solche, die das auch für die Freizeit benutzen.
    Und nach den 50-Jährigen nimmt das extrem schnell ab.
    Die Post, oder besser gesagt die Postdochter Mobil.com, hat schon seit einigen Jahren unverändert 100.000 Pager-Kunden.
    Von AirPage aufgerüttelt, bietet die Mobil.com jetzt auch neben dem Grundgebührenmodell das System an, bei dem der Anrufer zahlt.
    Die Übermittlung von langen Texten funktioniert aber erst ab nächstem Jahr.
    Dafür sind dann aber auch neue Pager notwendig.
    Unterdessen hat AirPage schon wieder ein neues Zuckerl im Programm.
    Jeder AirPage-Kunde bekommt sechsmal täglich aktuelle Weltnachrichten und zweimal täglich einen Wetterbericht gratis auf sein Mini-Bildschirm geschickt.
    Spezialdienste wie Börse-News oder Verkehrsmeldungen kosten extra.
    Demnächst kann AirPage auch Mails aus dem Internet empfangen.
    Technisch funktioniert AirPage so, wer einem Pager eine Meldung schicken will, der ruft beim Calling Center in Hornstein im Burgenland an.
    Dort wird die Nachricht in einen Computer getippt und der Text per Satellit zu den Basisstationen in ganz Österreich weitergeleitet.
    Die Basisstationen senden ihre Nachricht dann auf den Pager.
    Das Postnetz verwendet keinen Satelliten, sondern Festleitungen.
    Der Nachteil, die Miete von Leitungen ist teurer.
    Das Airpage-Netz erfasst derzeit vier Fünftel der bewohnten Fläche Österreichs.
    Das Postnetz ist zu 96 Prozent flächendeckend.
    Josef Schweinzer über Airpage um Viertel vor eins.
    Mehrere Tausend deutsche Bürger jüdischer Abstammung sollen im Zweiten Weltkrieg in der deutschen Wehrmacht und sogar in der SS gekämpft haben.
    Diese überraschend hohe Zahl stammt aus einer Studie der britischen Universität Cambridge.
    die heute bekannt wurde.
    Der Autor, ein Student der Geschichte, stützt sich dabei auf ein neu aufgetauchtes Dokument, wie Martin Heidinger berichtet.
    Dass es in Wehrmacht und Luftwaffe Offiziere jüdischer Abstammung gegeben hat, das war den Historikern schon bisher bekannt.
    Marschall Erhard Milch etwa, der Stellvertreter Hermann Görings, war als Halbjude zum sogenannten Ehrenarier erkoren worden, weil die Nationalsozialisten seine militärischen Fähigkeiten benötigten.
    Nun verweist der britische Geschichtsstudent Brian Rigg aber auf ein von ihm gefundenes Dokument vom Jänner 1944, in dem 77 Hohen und Höchsten Offizieren jüdischer Abstammung bestätigt wird, sie seien deutschen Blutes, unterzeichnet Adolf Hitler.
    Insgesamt sollen es mehrere tausend gewesen sein, die von der Mannschaft bis zum Generalsrang der Wehrmacht oder sogar der SS angehört haben.
    Wie das im Rassenstaat möglich war, eine Erklärung hat der Wiener Professor für Zeitgeschichte Gerhard Jakschitz.
    Wir müssen uns von der Tatsache befreien, dass im nationalsozialistischen Deutschland die Regeln, die aufgestellt wurden, auch eingehalten sind.
    Ich glaube, eines der Charakteristika ist, dass immer in Fällen, wenn irgendwelche individuellen Gründe vorhanden waren, alle Regeln auf den Kopf gestellt wurden.
    Das macht das Dritte Reich eigentlich aus.
    Nur, es ist natürlich in diesem Fall, bei dieser sehr hohen Zahl, mit Einzelentscheidungen nicht mehr zu argumentieren.
    Da muss man sich genau anschauen, was dahintersteckt, ob da eine doch eher vielleicht systematisch zu erklärende Sache dahintersteckt.
    Auf neue Dokumente darf man also gespannt sein.
    Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass auch jüdische Berufssoldaten und hochdekorierte jüdische Offiziere des Ersten Weltkriegs im Dritten Reich zum Großteil verfolgt oder ermordet wurden.
    Erst seit wenigen Tagen ist der neue Wiener Kulturstadtrat Peter Marbo im Amt und schon nimmt er ein kulturpolitisch besonders heißes Eisen in Angriff.
    Das geplante Mahnmal auf dem Wiener Judenplatz über den Ausgrabungen von mittelalterlichen Synagogenresten.
    Kurz nochmals die Vorgeschichte.
    Simon Wiesenthal, Leiter des Dokumentationszentrums des österreichischen Widerstands, regte das Holocaust Memorial an.
    Bürgermeister Häupl griff die Idee auf.
    Ein geladener Wettbewerb mit hochqualifizierter internationaler Jury wurde veranstaltet.
    Daraus ging einstimmig die junge Britin Rachel Whiteread als Siegerin hervor.
    Das war im vergangenen Jänner.
    Mit einem halben Jahr Verspätung ging dann im Sommer eine heftige öffentliche Debatte los.
    Dorothee Frank fasst den Stand der Dinge zusammen und lässt auch die Künstlerin selbst zu Wort kommen.
    Rein äußerlich scheint alles seinen geplanten Gang zu gehen.
    Nach der Verschiebung, die durch die erweiterten Grabungen auf dem Judenplatz notwendig wurde, gibt es nun einen neuen Eröffnungstermin für das Mahnmal, nämlich Juni 1997.
    Der unterirdische Schauraum für die mittelalterlichen Synagogenreste soll dann am 10.
    November 1997, also wiederum zum Jahrestag der Reichskristallnacht, eröffnet werden.
    So viel verlautet das dem Bürgermeisteramt.
    Und auch, dass Michael Häupl unverändert zu dem Projekt steht.
    Rachel Whiteread, die Gewinnerin des Mahnmalwettbewerbs, kommt nun nach Österreich, um die ersten Gussteile ihrer Bibliotheksskulptur zu überprüfen.
    Gleichzeitig scheint es aber mehr und mehr unsicher, ob das Werk jemals aufgestellt wird.
    Denn es mehrt sich der Widerstand von einigen Fronten, vor allem innerhalb der jüdischen Gemeinde.
    Vizebürgermeister Bernhard Görg, früher ein Befürworter des Mahnmals, meint dazu,
    Ich bin mit dem Präsidenten der Kultusgemeinde völlig einer Meinung, dass das natürlich kein Mahnmal für die jüdische Gemeinde ist.
    Die brauchen das ja nicht in Wirklichkeit.
    Aber gleichzeitig sage ich, ein Mahnmal gegen den Willen der jüdischen Gemeinde oder eines Gutteils der jüdischen Gemeinde aufzustellen, finde ich für völlig falsch.
    Und der neue, von der ÖVP gestellte Kulturstaatrat Peter Marbo?
    Es gibt die Beschlüsse des Gemeinderates, es gibt die Verträge, das heißt, dieses Mahnmal wird es geben.
    Und ich glaube, dass es ganz wichtig ist, alles zu unternehmen, um sicherzustellen, dass diese Durchführung in dieser Form jene Akzeptanz findet,
    die die grundsätzliche Botschaft des Mahnmals ermöglicht.
    Wenn das nicht der Fall ist, wenn diese Botschaft nicht mehr möglich ist, weil zu viel gestritten wird und zu wenig Akzeptanz ist, dann wäre das in meinen Augen ein ziemlich ernstes politisches Versagen.
    Peter Marbur möchte also versuchen, die Gegner des Mahnmals umzustimmen.
    Dazu braucht es wohl sehr viel Überzeugungskunst.
    Oft wird gegen Wildreeds Entwurf mit den umfangreichen archäologischen Funden auf dem Platz argumentiert.
    Die Reste der durch einen Pogrom zerstörten Synagoge seien selbst schon Mahnmal genug, meint auch Leon Zellmann, Leiter des Jewish Welcome Service, ein Wortführer gegen das Mahnmal.
    Formulieren wir so, dass ich nicht gegen das Denkmal bin.
    Ich bin für den Platz.
    Wir wollen diesen Platz vollkommen okkupieren.
    Dagegen Paul Gross, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde.
    Ich bin ein besonderer Befürworter des Mahnmals.
    Das, was 1421 passiert ist, kann sein Denkmal daran haben, dass es ausgegraben und konserviert wird und zugänglich gemacht wird.
    Aber es kann nichts aussagen, aber schon gar nichts über den Holocaust.
    Immer wieder wird das Mahnmal mit dem Argument infrage gestellt, dass das Ausmaß der Grabungsfunde zum Zeitpunkt des Wettbewerbs noch nicht absehbar war.
    Doch im Gegenteil konnte man sich schon damals eine Vorstellung von der Größe der ehemaligen Synagoge machen, die guten halben Platz umfasst.
    Das bestätigt auch der Stadtarchäologe Ortlof Hardl.
    Dass nun aber die Reste des Beethauses in ihrem vollen Umfang zu einem Schauraum gemacht werden sollen, was ja nicht zwingend wäre, das verteuert die Gesamtgestaltung des Judenplatzes erheblich.
    Durch die zusätzlich notwendig gewordenen Mittel, auch für die Sanierung des angrenzenden Misrachi-Hauses, steigt der Finanzbedarf auf insgesamt wahrscheinlich über 75 Millionen.
    Darüber muss im Gemeinderat neuerlich abgestimmt werden.
    Es ist nicht auszuschließen, dass bei einer solchen Abstimmung bestimmte Fraktionen die Verlegung des Mahnmals durch Rachel Whiteread zur Bedingung machen könnten.
    Dazu Peter Marbow.
    Sie wurde ja für diesen Platz verpflichtet.
    Ich weiß nicht, warum man da dauernd herum spekuliert.
    Jetzt geht es einmal darum, diese Lösung akzeptabel zu machen.
    Da Rachel Whiteread ihren Entwurf ganz im Zusammenhang mit dem Platz konzipiert hat, würde sie einer Verlegung nicht zustimmen.
    Sie selbst hat nach eigener Aussage das Gefühl von mangelnder Kommunikation mit den Verantwortlichen in Wien.
    Und sie findet diese Situation unglaublich frustrierend.
    Am 12.
    Dezember könnte in der jüdischen Gemeinde eine Art Resolution zum Mahnmal fallen.
    Am Tag davor nimmt die Gemeinde die Reste der Synagoge symbolisch in Besitz.
    Dorothee Frank zur Diskussion um das Holocaust Memorial.
    Zum Abschluss des Montag-Mittag-Journals noch die neuesten Meldungen.
    Österreich.
    Seit heute sind die ab 1.
    Jänner vorgeschriebenen Maut-Vignetten für die Benutzung von Autobahnen und Schnellstraßen erhältlich.
    Das sogenannte Maut-Pickerl kostet für PKW und Kleinlastwagen für ein Kalenderjahr 550 Schilling, für Motorräder 220 Schilling.
    Darüber hinaus werden auch ein sogenanntes Zwei-Monats-Pickerl um 150 bzw.
    80 Schilling und ein Zehntages-Pickerl um 70 Schilling angeboten.
    Erheblich sind die Vignetten in Trafiken, Postämtern, bei Autofahrerclubs, Versicherungen, Tankstellen und den Mautorganisationen.
    Der Grün-Abgeordnete Andreas Wabel ist parteiintern ins Kreuzfeuer der Kritik geraten.
    In einem Interview des Nachrichtenmagazins Profil kritisierte Wabel sowohl Bundessprecher Korherr als auch Peter Pilz und sprach sich für ein Comeback von Nadlein Petrovic als Bundessprecherin aus.
    Zugleich stellte er aber diese Funktion auch infrage.
    Nach der gestrigen Kritik Korhers an den Äußerungen Wabels sprachen sich heute auch Petrovic, Europasprecher Foggenhuber und Umweltsprecherin Monika Langtheiler gegen Wabels Vorstoß aus.
    Sie bewerten die von ihm losgetretene Personaldiskussion als überflüssig und als rückwärtsgewandten Stil aus den Kindertagen der Grünen.
    Portugal.
    Die Teilnehmer der OSZE-Konferenz in Lissabon haben sich heute auf neue Verhandlungen über konventionelle Abrüstung verständigt.
    Damit soll das 1990 erreichte Abkommen den aktuellen Gegebenheiten angepasst und erweitert werden.
    In diesem Abkommen ist die Zahl der Waffensysteme und der Stationierungsobergrenzen in den einzelnen Mitgliedstaaten festgelegt.
    Der russische Ministerpräsident Tschernomyrdin hat beim OSZE-Gipfeltreffen in Lissabon den Widerstand seines Landes gegen die Osterweiterung der NATO bekräftigt.
    Der amerikanische Vizepräsident Al Gore wies die russischen Bedenken als unbegründet zurück.
    Tschechien.
    Präsident Havel wird seit den Morgenstunden an der Lunge operiert.
    Ärzte haben den Eingriff, der der Untersuchung der Lunge dient, als mittelschwer bezeichnet.
    Notwendig wurde er durch das Nichtheilen einer Lungenentzündung.
    Havel ist Kettenraucher.
    Für den Nachmittag ist ein ärztliches Büter in Aussicht gestellt worden.
    Bundesrepublik Jugoslawien.
    Präsident Milosevic will nun mit einer härteren Gangart den zunehmenden Oppositionsprotesten beikommen.
    In einer offiziellen Erklärung des Innenministeriums wird unterstrichen, die Polizei habe bisher mehr Toleranz gezeigt, als notwendig sei.
    Bei weiteren Massenkundgebungen werde kein Gewaltelement mehr geduldet, lautet die Formulierung.
    Die Opposition bleibt jedoch bei ihrer Absicht, in Belgrad und anderen Städten weitere Protestaktionen zu veranstalten.
    Soweit die Meldungen, das Wetter heute Nachmittag, zeitweise Schneefall, in tiefen Lagen auch Regen, heftiger Nordwestwind setzt ein, damit lockert es ein wenig auf.
    Die Temperaturen erreichen noch 0 bis 6 Grad.
    Das Montag-Mittag-Journal ist somit zu Ende.
    Richard Drexler besorgte das Technische, Ilse Oberhofer war Sendungsverantwortliche und Regieführende und ihr Begleiter durch die Sendung war Manfred Kronsteiner.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Mitwirkende: Wehrschütz, Christian [Gestaltung] , Nehiba, Christian [Sprecher/in]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter + metereologische Betrachtung des Monats November 1996
    Mitwirkende: Sterzinger, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Klima und Wetter ; Rückblick ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Fortsetzung der Grünen-Personaldebatte
    Der Grüne Abgeordnete Andreas Wabl hat die eigene Partei scharf kritisiert. Spezielles Ziel der Kritik war Bundessprecher Christoph Chorherr. Wabl sparch sich für Madeleine Petrovic als oberste Repräsentantin aus. Bundessprecher Chorherr und Europasprecher Voggenhuber wiesen die Kritik zurück. Einblendung: Europasprecher Johannes Voggenhuber.
    Mitwirkende: Simbürger, Franz [Gestaltung] , Voggenhuber, Johannes [Interviewte/r]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Parteien / Grüne ; Diskussion ; Opposition ; Parlament ; Pressekonferenz ; Landwirtschaft und Forstwirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Arbeitsmarkt-Service: Sich selbständig machen als Zukunftschance
    Die Arbeitslosenzahlen steigen sowohl international als auch in Österreich an. Das Arbeitsmarktservice (AMS) bietet verstärkt Schulungen für Jungunternehmer in spe an. Damit soll Neueinsteigern geholfen werden.
    Mitwirkende: Weinisch, Ernst [Gestaltung]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Arbeitslosigkeit ; Kinder und Jugend ; Bildungspolitik ; Bildung und Schulwesen ; Sozialpolitik ; Reportage ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wie läuft das heurige Weihnachtsgeschäft?
    Die vergangenen Jahre waren schwierig für den österreichischen Handel. Die Unternehmen setzen nun stark auf das Weihnachtsgeschäft. Ein Überblick über das Ergebnis des ersten langen Einkaufssamstag.
    Mitwirkende: Csoklich, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Handwerk und Gewerbe ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Reportage ; Wirtschaftspolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Die Europa-Finanzminister und der Stabilitätspakt
    In Brüssel bearten die Finanzminister der Europäischen Union über die geplante Währungsunion. Im Mittelpunkt stehen die Verhandlungen zum Stabilitätspakt.
    Mitwirkende: Schmidt, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; EU ; Regierung ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Finanzpolitik ; Wirtschaftspolitik ; Verhandlung ; Diskussion ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kontinente / Europa
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Prag: Heute Operation von Vaclav Havel
    In Tschechien ist der Gesundheitszustand von Staatspräsident Havel das Hauptgesprächsthema. Das öffentliche Rätselraten um die Lungenprobleme von Präsident Havel reißt nicht ab. Ein chirurgischer Eingriff wurde angekündigt. Präsident Havel hat mittlerweile Resperkt vor seiner Intimssphäre eingefordert.
    Mitwirkende: Koch, Rainer [Gestaltung]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Ort: Prag
    Schlagworte: Politik ; Regierung ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Tschechien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    OSZE-Gipfel in Lissabon
    Im Mittelpunkte des OSZE-Gipfels in Lissabon steht ein Sicherheitskonzept für das 21. Jahrhundert. Die Standpunkte der 54. Teilnehmerstaaten sind äußerst unterschiedlich. Speziell die Frage der NATO-Osterweiterung spaltet die Teilnehmer. Ein umfassendes Abschlussdokument scheint unwahrscheinlich. Interview: Bundeskanzler Franz Vranitzky.
    Mitwirkende: Manola, Josef [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Ort: Lissabon
    Schlagworte: Politik ; Konferenz ; Sicherheit ; Militär ; Krisen und Konflikte ; United Nations Organization ; Krieg ; Außenpolitik ; Diplomatie ; Regierung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Jelzin entläßt Chef der Landstreitkräfte
    Der russische Präsident Jelzin hat sich in einer schriftlichen Erklärung an den OSZE-Gipfel in Lissabon gewandt. Erwarnte darin vor einem "kalten Frieden" durch eine erneute Teilung Europas auf Grund der NATO-Osterweiterung. Derweil hat Jelzin in der russischen Armee den führenden General Semjonow entlassen. Im Generalstab herrscht Überraschung vor.
    Mitwirkende: Scholl, Susanne [Gestaltung]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Ort: Moskau
    Schlagworte: Politik ; Militär ; Regierung ; Sicherheit ; Verteidigungspolitik ; Außenpolitik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Russland
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama (Korsika)
    Hinweis auf die Sendung "Journal Panorama" betreffend einer Reportage über Korsika zwischen Terrorismus und Mafia. Interview: anonyme Korsin.
    Mitwirkende: Woller, Hans [Gestaltung] , Anonym, Korsin [Interviewte/r]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Vorschau ; Reportage ; Terror ; Interview ; Straftaten ; Ethnie ; Minderheiten ; Widerstand ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Frankreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Die Massendemonstrationen in Belgrad - was können sie bringen?
    Die Anhänger der serbischen Opposition setzen ungebrochen ihren Widerstand gegen das Milosevic-Regime fort. Mehr als 100.000 Menschen in Belgrad forderten am vergangenen Abend Maßnahmen zur Demokratisierung. Das serbische Innenministerium warnte kein Gewaltelement mehr akzeptieren zu können. Ein Moderatorengespräch. Interview: Balkanexpertes Jen Reuter.
    Mitwirkende: Kronsteiner, Manfred [Interviewer/in] , Reuter, Jens [Interviewte/r]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Exekutive ; Demonstration ; Regierung ; Opposition ; Widerstand ; Straftaten ; Interview ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Serbien und Montenegro
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Macht Milosevic jetzt doch Zugeständnisse?
    Die Anhänger der serbischen Opposition setzen ungebrochen ihren Widerstand gegen das Milosevic-Regime fort. Mehr als 100.000 Menschen in Belgrad forderten am vergangenen Abend Maßnahmen zur Demokratisierung. Das serbische Innenministerium warnte kein Gewaltelement mehr akzeptieren zu können. Ein aktueller Überblick.
    Mitwirkende: Opra, Zoran [Gestaltung]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Ort: Belgrad
    Schlagworte: Politik ; Widerstand ; Demonstration ; Opposition ; Regierung ; Exekutive ; Straftaten ; Krisen und Konflikte ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Serbien und Montenegro
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eisenbahnerstreiks in Kroatien
    In Kroatien streiken die Eisenbahner. Im internationalen Zugverkehr ist der Aufsstand der Bediensteten kaum spürbar. Die Forderungen beziehen sich auf die Unterzeichnung eines neuen Kollektivvertrages und Investitionen für die Sicherheit am Arbeitsplatz.
    Mitwirkende: von Ehren, Georg [Gestaltung]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Streik ; Arbeitsbedingungen ; Arbeitnehmerverbände ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Verhandlung ; Eisenbahn ; Verkehr ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Kroatien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    "Air-Page" - die neue Generation der Pager
    Der Pager wird durch die Liberalisierung des Kommunikationsmarktes neu belebt. Durch neue Konkurrenz wird der Pager zum Hoffnungsmarkt und bekommt neue Funktionen. Interview: anonymer Geschäftsführer.
    Mitwirkende: Schweinzer, Josef [Gestaltung] , Anonym, Geschäftsführer [Interviewte/r]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medien und Kommunikation ; Post ; Finanzwesen und Kreditwesen ; Handwerk und Gewerbe ; Vorschau ; Interview ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Österreich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Cambridge-Studie über Offiziere jüdischer Abstammung in der deutschen Wehrmacht
    Mehrere tausend deutsche Bürger jüdischer Abstammung sollen im Weltkrieg in der deutschen Wehrmacht und SS gekämpft haben. Diese Zahl stammt aus einer Studie der britische Universität Cambridge. Interview: Historiker Gerhard Jagschitz.
    Mitwirkende: Haidinger, Martin [Gestaltung] , Jagschitz, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Zweiter Weltkrieg ; Judentum ; Völkermord und Holocaust ; Faschismus und Nationalsozialismus ; Parteien - historisch / NSDAP ; Interview ; Geschichtswissenschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Deutschland, Deutsches Reich
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kontroverse um Mahnmal auf dem Judenplatz
    Der neue Wiener Kulturstadtrat Peter Marboe nimmt ein kulturpolitisch-brisantes Thema auf. Das geplante Mahnmal auf dem Wiener Judenplatz steht seit langem in der Kritik. Eine Zusammenfassung der Entwicklungen. Interview: Vizebürgermeister Bernhard Görg, Interview: Kulturstadtrat Peter Marboe, Interview: Jewish Welcome Service Leon Zelman, Interview: IKG Paul Grosz, Interview: Architektin Rachel Whiteread.
    Mitwirkende: Frank, Dorothee [Gestaltung] , Görg, Bernhard [Interviewte/r] , Marboe, Peter [Interviewte/r] , Zelman, Leon [Interviewte/r] , Grosz, Paul [Interviewte/r] , Whiteread, Rachel [Interviewte/r]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Judenplatz
    Schlagworte: Kultur ; Architektur ; Archäologie ; Interview ; Völkermord und Holocaust ; Rückblick ; Diskussion ; Kulturpolitik ; Widerstand ; Parlament ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Bundesland / Wien
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kurzmeldungen
    Mitwirkende: Nehiba, Christian [Sprecher/in]
    Datum: 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1996.12.02
    Spieldauer 00:55:52
    Mitwirkende Kronsteiner, Manfred [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1996.12.02 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-961202_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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