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Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.12.11
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Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Bei einer Stunde Information begrüßt Sie Ursula Stenzel.
Während sich der Briefbombenprozess im Wiener Landesgericht dahin zieht, explodierte heute vor dem Postamt Graz-Gösting erneut eine Briefbombe.
Eine zweite explodierte nicht.
Sie war an den Direktor des zweisprachigen Gymnasiums in Oberwart adressiert.
Wir informieren Sie darüber und bringen unter anderem ein Interview mit dem Schuldirektor und dem Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Michael Sicker.
In einer Woche werden wir mehr wissen.
Dann sind die vorgezogenen Nationalratswahlen geschlagen.
Was die Parteien und ihre Spitzenkandidaten in dieser letzten Wahlkampfwoche alles planen, ist Gegenstand einer Wahlkampfvorschau.
Der erste amerikanische Militärkonvoi für den Bosnien-Einsatz rollt durch Österreich.
Wir bringen eine Reportage.
Der Bosnien-Einsatz, die EU- und die NATO-Erweiterung sind auch Thema des heutigen Nachbarschaftstreffens zwischen Vaclav Havel, dem Präsidenten der Tschechischen Republik, und Bundespräsident Klestil in Retz, genau am sechsten Jahrestag der symbolischen Öffnung des Eisernen Vorhangs.
In Frankreich verhandelt Premierminister Juppé seit heute Vormittag mit den Gewerkschaften, die trotz deutlicher Abstriche von seinem Sparprogramm am Streikdruck festhalten.
Außerdem stellen wir den neuen Chef der Österreich-Werbung vor.
Und die Kulturredaktion befasst sich anlässlich der Premiere von Des Meeres und der Liebewellen in der Gruppe 80 mit Grillparzer heute.
Zunächst aber der Nachrichtenüberblick, zusammengestellt von Elisabeth Mahners.
Es liest Josef Wenzel-Natek.
Österreich.
Sechs Tage vor der Nationalratswahl herrscht in Österreich wieder Angst vor Briefbomben.
In einem Postkasten vor dem Postamt Graz-Gösting detonierte heute früh eine Briefbombe.
Verletzt wurde dabei niemand.
Neben dem Briefkasten wurde eine zweite verdächtige Briefsendung gefunden, die an den Direktor des zweisprachigen Gymnasiums in Oberwart adressiert war.
Die Sprengstoffexperten des Innenministeriums sind am späten Vormittag in Graz eingetroffen und haben unmittelbar mit den Untersuchungen begonnen.
Drähte und Elektronikbauteile der detonierten Briefbombe wurden sichergestellt.
Auffällig ist, dass auch im Vorjahr, wenige Tage vor der damaligen Nationalratswahl, ebenfalls Briefbomben explodiert waren.
In Reaktion auf den neuen Briefbomben-Terror hat die Post die Aushebung aller Briefkästen in der Steiermark ausgesetzt.
Die Bevölkerung des Bundeslandes wird gebeten, Poststücke direkt bei den Postämtern aufzugeben.
Das Innenministerium erinnert an die geltenden Warnungen im Umgang mit verdächtig erscheinenden Postsendungen.
Der Inhalt des Briefes fühlt sich elastisch bis knetbar an oder es ist ein Luftpolster fühlbar.
Die Briefe sind dicker und schwerer als übliche Briefe in ähnlicher Größe.
Fettflecken am Kuvert könnten von Plastik-Sprengstoff verursacht sein.
Außerdem wird aber meist davor gewarnt, in der Umgebung verdächtig erscheinender Postsendungen elektronische Geräte wie Handys, Fotoapparate, Funkgeräte, Pager, Fernbedienungen oder ähnliches zu benutzen.
Einige wenige hohe Frequenzen können nämlich die Detonation von Briefbomben auslösen.
Der erste amerikanische Militärtransport für die NATO-Friedenstruppe in Bosnien fährt heute durch Österreich.
Transportiert werden 30 LKW und sieben Kleinfahrzeuge mit Versorgungsgütern.
Waffen und Munition werden nicht befördert.
Die Begleitmannschaft beträgt 65 Mann.
Der Transport hat heute früh den Grenzübergang Suben in Oberösterreich passiert.
Die Fahrtroute wird aus Sicherheitsgründen geheim gehalten.
Bestimmungsort ist Kaposvar in Ungarn.
Dort wird das logistische Zentrum der amerikanischen Soldaten für die Bosnien-Friedens-Truppe errichtet.
Frankreich Ministerpräsident Juppé wird heute mit den wichtigsten Gewerkschaftsführern über das Sozialsparpaket verhandeln.
Seit Beginn der Streikwelle gegen sein Sparvorhaben ist es das erste Mal, dass sich Juppé zu Direktverhandlungen bereit erklärt hat.
Er ist prinzipiell zu Zugeständnissen bereit, will jedoch an seinen wichtigsten Sparvorhaben festhalten.
Erreichen will er dies durch ein Gesetz, das ihm die Umsetzung eines Teils der Reformen für die Sozialversicherung auf dem Verordnungsweg erlauben soll.
Die Gewerkschafter haben kurz vor Beginn der Gespräche mit Juppé weitreichende Verhandlungen über die umstrittene Sozialreform verlangt.
Die Streiks werden heute fortgesetzt.
Der öffentliche Verkehr im Großraum Paris bleibt nach wie vor lahmgelegt.
Es verkehren lediglich die von der Regierung gemieteten Privatbusse und Schiffe auf der Seine.
Abermals kam es heute früh zu kilometerlangen Verkehrsstaus.
Auch die Züge des Hochgeschwindigkeitszuges Eurostar durch den Ärmelkanaltunnel nach London verkehren nicht.
Bosnien-Herzegowina, Frankreich.
Die Serben haben der ultimativen Forderung Frankreichs zur Freilassung zweier französischer Piloten nicht entsprochen.
Die gesetzte Frist lief um Mitternacht ab, ohne dass eine Reaktion der Serben bekannt wurde.
Frankreich hat den Serben mit nicht näher bezeichneten Maßnahmen gedroht, sollten die beiden Piloten nicht freigelassen werden.
Sie waren bei einem Luftwaffeneinsatz Ende August über bosnischem Gebiet abgeschossen worden.
Russland.
Vor genau einem Jahr hat die russische Militärintervention in Tschetschenien begonnen.
Damit sollten die Unabhängigkeitsbestrebungen in der Kaukasus-Republik im Keim erstickt werden.
Bei den Kämpfen sind nach offizieller Darstellung mehr als 25.000 Menschen auf beiden Seiten ums Leben gekommen.
Der Krieg ist zwar zu Ende, eine Befriedung Tschetscheniens ist allerdings nicht eingetreten.
Die Rebellen lehnen den von Russland zugestandenen Sonderstatus ab, sie wollen die Wahlen am 17.
Dezember sabotieren.
Österreich Neuer Geschäftsführer der Österreich-Werbung ist Michael Höfferer.
Er war bisher Marketingleiter bei den Austrian Airlines.
Höfferer wird seine Funktion als Nachfolger von Klaus Lukas am 1.
Jänner antreten.
Soweit der Nachrichtenüberblick im Mittagsjournal.
Und nun zum Wetter.
Es schneit ja in weiten Teilen Österreichs.
Wo genau und wann die Schneefälle auch den Osten unseres Landes erreichen werden, erfahren Sie nun von Peter Sterzinger.
Die Tage des gleichförmigen Hochdruckwetters sind vorbei.
Von Norden her wird es feuchter und kälter.
Die nächsten Tage werden in ganz Österreich winterlich und besonders im Osten dürfte der Schneefall vor allem übermorgen ergiebig ausfallen.
Zurzeit schneit es stellenweise leicht in Ober- und Niederösterreich.
Die aktuellen Meldungen.
Wien stark bewölkt.
Es schneit stellenweise.
1°C, Eisenstadt bedeckt 0°C, Sankt Pölten Schneefall minus 1°C, Westwind 25 km pro Stunde, Linz bedeckt minus 1°C, hier hat es schon geschneit, Salzburg stark bewölkt minus 4°C, Innsbruck stark bewölkt minus 1°C, Brigenz Hochnebel minus 2°C, Graz gefrierender Nebel minus 2°C und Klagenfurt Hochnebel minus 3°C.
Am Nachmittag breiten sich die Wolken aus, mit ihnen der vorerst leichte Schneefall.
Am längsten sonnig bleibt es in den Bergen Westösterreichs und stellenweise da und dort im Süden.
Die Temperaturen liegen meist zwischen minus 2 und plus 2 Grad, in 2000 Meter Höhe hat es noch um 0 Grad.
Gegen Abend kommt in Ostösterreich lebhafter kalter Wind auf.
Über Nacht schneit es dann zeitweise fast überall in Österreich, am längsten und intensivsten in Kärnten und der südlichen Steiermark.
Morgen Dienstag in der Früh Schneefall im Süden, sonst könnte es eine kurze Pause geben.
Bald aber beginnt es wieder zu schneien, mit Schwerpunkt ostwärts von Salzburg und da wieder vor allem nördlich der Alpen.
Etwas Sonne sogar dürfte es noch einmal in Vorarlberg im Tiroler Oberland so wie da und dort im Süden geben.
Die Temperaturen morgen in den tiefen Regionen nichts Neues, sie bleiben um 0 Grad, der Schnee bleibt also liegen und der immer noch lebhafte Wind kann zu Schneeverwehungen führen.
Voll wirkt sich aber die Kälte im Gebirge aus, denn hier beträgt der Temperatursturz morgen bis zu 10 Grad.
Der Höchstwert demnach in 2000 Meter Höhe liegt morgen um minus 9 Grad.
Übermorgen Mittwoch schneit es häufiger und intensiver.
So könnte sogar in Wien der Schneezuwachs 10 bis 15 cm betragen.
Wieder ist es Vorarlberg, wo nur ganz wenig Schnee fällt.
Es bleibt aber in ganz Österreich kalt.
Peter Sterzinger war das mit der ausführlichen Wetterprognose zu Wochenbeginn.
Und nun zur Spitzenmeldung des heutigen Tages.
Der neuerlichen Briefbomben-Explosion in einem Postkasten vor dem Postamt Graz-Gösting.
Verletzt wurde zum Glück niemand.
Ein zweiter Sprengbrief explodierte nicht.
Er war an den Direktor des zweisprachigen Gymnasiums von Oberwart in Burgenland adressiert, wo der gewaltsame Tod von vier Roma bei der Explosion einer Rohrbombe am 5.
Februar dieses Jahres bis heute nicht aufgeklärt ist.
Hören Sie Einzelheiten über die jüngsten Briefbomben in Graz von Christian Jentsch.
Es war heute Morgen kurz nach 8 Uhr.
Das Postamt in der Grazer Wiener Straße hatte gerade aufgesperrt.
Im Schalterraum wurden gerade die Postfächer geleert.
Da gab es einen lauten Knall am Eingang, erzählt Helmut Nagl, der Leiter des Postamtes.
Und natürlich hat alles geschaut, was war das.
Ich bin verständigt worden, schaue raus zum Briefkasten, da ist der Briefkasten beschädigt gewesen.
Die Post war hier unten auf der Straße gelegen und man hat gesehen durch Drähte, dass da hier irgendwie eine Briefkamp im Spiel sein muss.
Und auf den Sinn habe ich sofort die Leute weggedrängt, habe gesagt, bitte weg von diesen Haufen, habe ein paar Herrschaften gebeten, sie möchten Sorge dafür tragen, dass da niemand rangeht und natürlich sämtliche notwendigen Schritte eingeleitet, wie Polizei informiert, natürlich als erstes die Postdirektion informiert etc.
Da kann man eigentlich von Glück reden, dass niemand verletzt wurde, wenn da bereits Leute da waren im Postamt.
Ja, es ist, glaube ich, nur den Umstand zuzuschreiben, dass dieser Briefkasten ein sehr starkes Profil hat, sehr starkes Eisen hat, das hier doch die Druckwelle weggenommen hat.
Und was ich bisher gehört habe, hat nur ein Mädchen, was gerade vorbeigeht, gegangen ist und auch Briefe wollte holen, hat ein bisschen einen Ohrschaden.
Sie hat einen Rauschen, hat einen Sausen im Ohr und hört auch nichts.
Am Donnerstagabend wurde der Postkasten zum letzten Mal geleert, heute Mittag wäre die nächste Leerung erfolgt.
Zur Zeit ist der Bereich rund um das Postamt hier abgeriegelt.
Von der Absperrung her sieht man Fetzen und Drähte unter dem Postkasten liegen.
Sie werden von Spezialisten des Innenministeriums untersucht.
Ein Brief in diesem Haufen hat für Aufsehen und Verwirrung gesorgt.
Auf dem Absender dieses Briefes steht nämlich der Name und die Anschrift des Direktors eines zweisprachigen Gymnasiums im Burgenländischen Oberbad.
An wen der Brief adressiert ist, weiß man noch nicht, er wurde noch nicht umgedreht.
In der gesamten Steiermark werden derzeit keine Briefkästen entleert.
Natürlich geht auch wieder eine Warnung an die Bevölkerung, bei verdächtigen Briefsendungen jedenfalls die Gendarmerie oder die Polizei zu alarmieren.
Soweit mein Bericht hier vom Schauplatz in der Grazer Wiener Straße und damit zurück ins Journalstudio.
Christian Jentsch war das aus dem Studio Graz über den neuesten Briefbombenanschlag im Postamt Graz-Gösting.
Ich muss mich korrigieren, es ist ja schon einmal gesagt worden, der Direktor des zweisprachigen Gymnasiums in Oberwart ist nicht der Adressat des zweiten nicht explodierten Sprengbriefes, sondern steht auf dem Absender.
Dieser Brief blieb ja unversehrt.
Mit dem Direktor des zweisprachigen Gymnasiums von Oberwaat, Martin Šivković, sprach Franz Simbürger.
Herr Direktor Šivković, haben Sie diesen Brief, diesen Bombenbrief in Graz aufgegeben?
Nein, keineswegs.
Können Sie sich erklären, wie Sie als Absender auf diesen Brief kommen?
Sie sind Direktor eines zweisprachlichen Gymnasiums, das vor nicht allzu langer Zeit einen Preis auch erhalten hat.
Wie weit stehen Sie in der Öffentlichkeit?
Wie weit steht das Gymnasium in der Öffentlichkeit?
So weit, dass über unsere Aktivitäten eben speziell in den ungarischen und kroatischen Medien des Burgenlandes berichtet wird.
Sie haben keinerlei Erklärung, wie Sie als Absender auf diesen Brief kommen?
Man kann mutmaßen, aber... Was mutmaßen Sie denn?
Vielleicht, weil ich krank bin.
Wie fühlen Sie sich denn?
Wie war denn das, als Sie erfahren haben, dass Sie da als Absender draufstehen?
Schrecklich.
Man muss sich denken, dass das Leben bedroht wird.
Und die Parfümie noch dazu.
Ergreifen Sie jetzt irgendwelche konkreten Schritte, irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen?
Die habe ich in die andere Zeit auch schon ergriffen, dass ich eben bei Briefsendungen vorsichtig bin.
Franz Simbürger hat mit dem Direktor des Zweisprachigen Gymnasiums in Oberwarden, Martin Schiffkowitsch, gesprochen, dessen Absender auf dem nicht explodierten Sprengbrief gestanden ist.
Welche Erkenntnisse die ermittelnden Behörden über den erhalten gebliebenen Brief inzwischen haben, erklärt der soeben am Tatort eingetroffene Chefinspektor Robert Sturm im Gespräch mit Robert Stoppacher.
Es ist so, dass wir erst Untersuchungen anstellen und wir können auch nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich tatsächlich um eine Bombe auch handelt.
Der Schuldirektor aus Oberwart teilte dem ORF vor kurzem mit, dass er keinen Brief aufgegeben hat.
Also offenbar ist die Adresse des Absenders fingiert.
Das ist anzunehmen, wie gesagt, die Ermittlungen laufen in diesem Bereich.
Sie können dazu nichts Näheres?
Können wir noch keine näheren Auskünfte machen, wir wollen das genau überprüfen und uns erst dann an die Öffentlichkeit wenden.
Interessant wäre ja der Adressat, also an wen ist dieser Brief gegangen, weiß man das nicht?
Das weiß man noch nicht, das wird erst überprüft.
Nun könnte man annehmen, wenn Sie den Brief in den Händen haben und den Absender wissen, dann könnte man auch sehen, an wen der Brief adressiert ist.
Ja, wissen Sie, hier muss genau überprüft werden und der Tatort genau gesichert werden.
Man kann hier nicht einfach reintappen und Spuren vernichten.
Das Wesentliche in dieser Phase ist die Spurensicherung und da müssen wir schrittweise vorgehen und genau die Regeln beachten.
Rechnen Sie jetzt mit weiteren Bomben?
Selbstverständlich müssen wir mit weiteren Bomben rechnen und wir wollen in diesem Zusammenhang auch warnen, dass man hier bei der Post und bei den Briefsendungen sehr vorsichtig agiert.
Sollten verdächtige Sendungen wo auftauchen, bitte sofort Sicherheitsdienststellen verständigen.
Gehen Sie jetzt davon aus, dass es sich um denselben Täterkreis handelt wie bei den früheren Briefbombenserien?
Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass es sich um eine Fortsetzung der bekannten Serien handelt.
Was bedeutet denn das aus der Sicht der ermittelnden Behörden, wenn jetzt wieder, wie schon im Vorjahr, wenige Tage vor der Nationalratswahl Briefbomben auftauchen?
Ja, sicherlich ist das eine große Beunruhigung, die hier eintritt.
Wir lassen uns davon nicht ablenken.
Wir müssen uns auf den Fall konzentrieren und wollen alles daran setzen, um zu einem Ergebnis zu kommen.
Das Innenministerium warnt also erneut vor einer neuen Briefbombenserie.
Franz Simbürger fasst zusammen.
Die wichtigsten Erkennungsmerkmale eines verdächtigen Briefes sind laut Innenministerium, der Inhalt fühlt sich elastisch oder knetbar an oder es sind Luftpolster spürbar.
Der Brief ist dicker und schwerer als übliche Sendungen dieser Größe.
Plastischer Sprengstoff kann Fettflecken auf dem Kuvert verursachen.
Solche Flecken oder Verpackungen, bei denen das Ende der Verschnürung oder ein dünner Faden ins Innere des Briefes führt,
sind ebenso verdächtig wie auffallend fehlerhafte Absenderangaben oder Fantasienamen oder auch der Hinweis persönlich auf dem Kuvert.
Wenn bei beschädigten Sendungen eine pulverförmige oder plastilinähnliche Substanz sichtbar wird, dann ist höchste Vorsicht geboten.
In der Umgebung solch verdächtiger Sendungen sollten keine elektronischen Geräte wie Handys, Funkgeräte, Fotoapparate oder Fernbedienungen verwendet werden.
Sie könnten die Explosion auslösen.
Da der Brief aber den langen Postweg überstanden hat, sei er bedingt handhabbar, heißt es in den wahren Hinweisen des Innenministeriums.
Das heißt, man sollte den Brief vorsichtig an einem gesicherten Ort, etwa hinter einem Mauervorsprung, ablegen.
Allerdings nicht in die Nähe von Heizkörpern oder von Feuchtigkeit.
Stöße und Schläge sind ebenfalls zu vermeiden.
Die Fenster des Raumes sollten geöffnet werden, der Raum dann verlassen werden.
Falls der Brief bereits geöffnet ist und etwa durch Drohungen oder wirre Aussagen auffällt, dann sollte der Brief nicht weiter berührt und nicht an andere Personen weitergegeben werden.
Und vor allem, der Brief sollte auf keinen Fall fotokopiert werden, sondern wieder an einem möglichst sicheren Ort abgelegt werden.
Und in jedem Fall gilt, verständigen Sie die Polizei oder die nächste Sicherheitsdienststelle.
Das Innenministerium warnt also erneut vor einer Briefbombenserie, worauf sie zu achten haben.
Das fasste Franz Simbürger zusammen.
Die heutige Grazer Briefbombe explodierte zwei Jahre nach der ersten Terrorwelle, die mit dem Anschlag auf den damaligen Bürgermeister von Wien, Helmut Zilk, ihren traurigen Höhepunkt erreicht hatte.
Am 22.
Dezember soll das Urteil im Indizienprozess gegen die Rechtsextremisten Peter Binder und Franz Radl, die sich allerdings nur zur NS-Wiederbetätigung bekennen, gefällt werden.
Es ist allerdings nicht sicher, ob dieser Termin gehalten werden kann.
Am heutigen 24.
Tag des Briefbombenprozesses stand die Einvernahme des Angeklagten Radl Jr.
und eines weiteren mysteriösen Zeugen auf der Tagesordnung, berichtet Karl Irkowski.
James Bond 007 scheint die Rätselslösung in der Aufklärung der ersten Briefbombenserie zu sein.
Ein geheimnisvoller Roger Moore, ein Mega-Informant, ein Informant eines Informanten, soll vor Gericht als Zeuge aussagen.
Ob er kommen wird, weiß derzeit niemand.
Jedenfalls soll dieser geheimnisvolle Roger Moore einem Informanten der Staatspolizei am 6.
Dezember 1993, nachdem die ersten Briefpunkte bereits explodiert waren, berichtet haben, dass aufgrund des Küssel-Urteils von Binder Pakete verschickt worden sind an Richter, Staatsanwalt und Politiker.
Der Staatspolizist berichtet heute vor Gericht, dass er diesen Hinweis an seine Vorgesetzten weitergegeben habe.
Einen Auftrag dieser wichtigen Spur des Roger Moore zu folgen, habe er aber nicht erhalten.
Warum dieser Hinweis nicht im Gerichtsakt aufscheine, wisse er nicht.
Der Hinweisgeber habe auch gesagt, dass Binder feinmechanische Kenntnisse habe.
Die Quelle nennt heute der Staatspolizist als seriös.
Der Staatsanwalt beantragt die Vorladung dieses geheimnisvollen Roger Moore.
Das Gericht stimmt nach zehnminütiger Beratung zu.
Im weiteren Prozessverlauf wird dann der angeklagte Radl vom Staatsanwalt befragt.
Es geht vor allem um seine nationalsozialistische Wiederbetätigung.
In diesem Anklagepunkt ist ja Radl geständig.
Mit den Briefbomben will er aber nichts zu tun haben.
soweit Karl Jirkowski über den heutigen Tag im Briefbombenprozess.
12.19 Uhr ist es.
Die letzte Woche dieses Wahlkampfes hat begonnen und das Wahlvolk wartet gespannt, ob da nicht doch noch irgendwelche Wunderwaffen zum Einsatz kommen.
Selten ist ein so großer Teil der Österreicher so kurz vor den Wahlen noch unentschlossen gewesen.
Selten war auch der Wahlausgang so offen wie diesmal.
Denn immer noch haben die drei Parteien die Chance erster zu werden, erklären die Meinungsforscher.
Hanno Settele und Fritz Dittlbacher haben recherchiert, was die Parteien für die letzten entscheidenden Tage im Köcher haben.
Gibt es Leute, die erst in der Wahlzelle eine Münze werfen und danach ihre Entscheidung treffen?
Oder ist der Zug für die persönliche Meinungsbildung in den letzten Tagen vor der Wahl bereits lange abgefahren?
Über diese Fragen gehen die Expertenmeinungen auseinander.
Und entsprechend unterschiedlich sind auch die Strategien der Parteien für die letzte Wahlkampfwoche.
Die Sozialdemokraten meinen, dass sich in den nächsten Tagen nicht mehr viel bewegen wird.
Daher lautet auch das Motto für die letzte Woche, möglichst unaufdringlich sein.
Es wird keine neuen Plakate mehr geben und auch die Straßenaktionen werden eingeschränkt.
Während am vergangenen Wochenende SPÖ-Aktivisten noch mehr als zwei Millionen Flugblätter unters Volk gebracht haben, will man es nun ruhiger angehen.
Möglicherweise gibt es noch eine Pressekonferenz mit der gesamten Parteispitze, die Franitzki dann zu einem Wahlaufruf nützen wird.
Und auf alle Fälle steht kommenden Samstagnachmittag noch die große Schlusskundgebung in Wien auf dem Programm.
Zentraler Slogan wird in beiden Fällen eine Warnung vor Schwarz-Blau sein.
Insgesamt ist die SPÖ nach eigenen Angaben in ihrem Wahlkampfbudget deutlich unter den veranschlagten 40 Millionen Schilling geblieben.
Und auch die Entscheidung, den Kanzler erst spät ins Rennen zu schicken, hält man im Nachhinein für richtig.
Einen Joker hat man außerdem noch in der Hinterhand.
Für morgen ist eine Pensionistendemonstration angekündigt, bei der einige Tausend Ältere unter der klar zuordnbaren Parole für soziale Gerechtigkeit auf die Straße gehen werden.
Hier dürfte man in der SPÖ wohl eine Anleihe bei der Volkspartei genommen haben, die bekanntlich mit großem Erfolg in Wien Bauern aufmarschieren ließ.
In der ÖVP wird man übrigens ebenfalls bei dieser Pensionistendemo anwesend sein, allerdings diesmal in anderer Rolle.
Aktivisten werden Flugblätter verteilen, in denen man um Verständnis für die Position der Volkspartei wirbt.
Der zentrale Slogan wird dabei das Bekannte verändern, um Gutes zu bewahren sein.
So wie die SPÖ wird auch die Volkspartei keine neue Plakatwelle mehr einsetzen.
Spitzenkandidat Wolfgang Schüssel wird noch drei größere Veranstaltungen in feierlichem Rahmen abhalten.
Dienstag im Wiener Palais Verstel mit dem deutschen Finanzminister Weigl, Mittwoch im Wiener Palais Harach und Donnerstagmittag schließlich die Abschlusskundgebung in der Wiener Hofburg.
Insgesamt ist man auch in der Volkspartei nach eigenem Bekunden unter der selbstgesteckten Wahlbudgetgrenze von 40 Millionen
Volles Programm steht in der letzten Woche auch für Jörg Haider am Programm.
Wahlkampf zum Angreifen ist angesagt.
Schwerpunkt der kommenden Tage wird Wien sein.
Morgen gibt es eine internationale Pressekonferenz mit dem freiheitlichen Parteiobmann.
Am Mittwoch geht dann die schon traditionelle FPÖ-Kundgebung am Victor-Adler-Markt in Wien Favoriten über die Bühne.
Den Abschluss der freiheitlichen Bemühungen um Wählerstimme bildet am Freitag eine Feier in der Hofburg, die, so heißt es aus Heiders Umgebung, in vorweihnachtlicher Stimmung gehalten sein wird.
Eine neue Wahlkampfstrategie für die letzte Woche wird bei den Grünen gefahren.
Das Budget wurde um eine Million Schilling aufgestockt.
Vor allem Franz Franitzki und die SPÖ werden massiver als bisher angegriffen.
Erster Ausdruck dieser Entwicklung sind neue Plakate, auf denen es heißt, Franitzki habe Österreich an einen schwarz-blauen Abgrund geführt.
Die Grünen befürchten nämlich, dass viele Unentschlossene, die ihr Geider nicht in der Regierung haben wollen, ihre Stimme der SPÖ und nicht eben den Grünen geben könnten.
In diesem Licht muss man wohl auch den neuesten grünen Plakatslogan interpretieren.
Wer Grüne will, muss Grüne wählen.
Wer Liberale will, muss Liberale wählen.
Mit dieser Parole versucht eine andere politische Kraft Unentschlossene in letzter Minute zu überzeugen.
Offenbar vertrauen die Strategen-Hüben wie drüben auf leichter verständliche Botschaften.
Ansonsten setzt man im Team um Heidi Schmidt in den letzten sieben Tagen vor allem auf direkten Straßenkontakt.
Man will ein bisschen weg vom Image der reinen Medienpartei.
Zwar glaubt man in den TV-Duellen erfolgreich abgeschnitten zu haben, doch soll eine Schwachstelle des 94er Wahlkampf, zu wenig öffentliche Präsenz, heuer vermieden werden.
Heide Schmidt selbst wird die letzten Tage vor der Wahl in Innsbruck, Linz, Salzburg und natürlich Wien für ihre Sache werben.
Und Jörg Haiders Büro hat soeben angerufen, seine Pressekonferenz findet am Mittwoch, nicht am Dienstag statt.
Also für alle internationalen Journalisten diese Information gleich jetzt und live.
Und ich gebe zurück zu Ursula Stenzel.
Die Vorschau auf die letzte Wahlkampfwoche war das von Hanno Settele und Fritz Dittlbacher.
Seit heute gibt es einen neuen Chef der Österreich-Werbung und der heißt Michael Höferer.
Das hat heute Wirtschaftsminister Johannes Dietz bekannt gegeben, nachdem sich die Wahl des obersten Fremdenverkehrswerbers mehrmals verzögert hatte.
Höferer folgt damit Klaus Lukas nach.
Der wurde von Wirtschaftsminister Johannes Dietz abberufen,
und kandidiert jetzt für die Freiheitlichen.
Der neue Mann, Michael Höferer, ist Marketingfachmann und kommt von den Austrian Airlines.
Herbert Hutter informiert.
Mag.
Michael Höferer, der neue Mann an der Spitze der Österreich-Werbung, wird sein Amt miterst im Jänner 1996 antreten und zwar mit dem Schwerpunkt
ganz einfach Einhalt zu gebieten, eine Entwicklung, von der auch wir betroffen waren.
Das heißt, wir haben in den letzten Jahren Marktanteile verloren.
Es steht außer Zweifel, dass auch dort fremdend vor keinem beinharten Verdrängungswettbewerb unterworfen ist.
Unser Ziel ist es, ganz auch hier eine Trendumkehr einzuleiten und ganz einfach in den nächsten Jahren kontinuierlich unseren Marktanteil im europäischen Tourismus zu heben.
Das Schöne ist, dass wir einen großen Bereich haben an Kunden, an Gästen, die immer wieder kommen, also sehr treue Kunden.
Ich sage einmal, ein Schwerpunkt, wo wir von den Zielgruppen sicherlich setzen wollen, ist das Alter 35 bis 45.
Ganz einfach, jene Zielgruppe, die im Bereich Erlebnisorientierung, im Bereich Qualitätsurlaub ganz einfach hier
ihre Bedürfnisse hat und die werden wir sicherlich nicht nur über bestehende Medien wie die klassische Werbung ansprechen, sondern auch moderne wie Internet und derartige elektronische Medien.
Der neue Mann will zunächst 20 Prozent in der Verwaltung der Österreich-Werbung einsparen.
Welche Außenstellen geschlossen werden, welche mit den Außenhandelstellen der Wirtschaftskammer zusammengelegt werden, das will er noch nicht sagen.
Der 36-jährige Michael Höferer hat Wirtschaftsgeschichte und Publizistik studiert und war zuletzt bei der Auer Marketingleiter.
Er ist ledig und Mitglied der SPÖ.
Er wird mit rund 160.000 Schilling im Monat ebenso viel verdienen wie sein Vorgänger, aber ohne Pensionsregelung.
Wirtschaftsminister Dietz bildet auch einen ehrenamtlichen Österreich-Beirat, der die Österreich-Werbung durch Imagebildung unterstützen soll, Vorsitzender Altbürgermeister Helmut Zilk.
Dietz dazu.
Es ist ganz entscheidend, dass wir auch am deutschen Markt sehr rasch wieder ein positives Image aufbauen.
Egal wie die Wahlen ausfallen, egal wie hier die Regierung gebildet wird.
Das steht über einer Regierung, das steht über politischen Parteien und daher ist es mir wichtig, dass diese Leute jetzt in Ruhe arbeiten können und von außen hier in keiner Form Eingriffe und Einmischungen erfolgen.
Sagt der Wirtschaftsminister.
Erdiz habe übrigens Michael Höferer nach seinem Parteibuch nicht gefragt.
Herbert Hutter war das und hat den neuen Chef der Österreich-Werbung, Michael Höferer, vorgestellt.
Höferer war bisher Marketingfachmann bei den Austrian Airlines.
12.28 Uhr ist es.
Seit heute rollt also der erste Konvoi der amerikanischen Truppen durch Oberösterreich Richtung ungarische Grenze.
Im ungarischen Kapošvar wird eine große NATO-Basis eingerichtet werden.
Überflüge durch einige NATO-Maschinen gab es bereits.
Eine Reportage über den ersten Transport zu Lande von Werner Hofer aus dem Studio Oberösterreich.
30 Lastkraftwagen, 7 BKW und insgesamt 65 Mann.
Das war der erste Teil jener amerikanischen Militärtransporte, die auf dem Straßenweg von Deutschland über Österreich nach Ungarn gehen.
Dort wird in Kapošvar das logistische Zentrum der UN-Soldaten für die unter NATO-Führung stehende multinationale Bosnien-Friedens-Truppe errichtet.
Die jetzigen Transporte, deren erster heute in Suben in Oberösterreich die Grenze basierte, umfassen nur Versorgungsgüter, keine Waffen und keine Munition.
Der Konvoi kam heute übrigens um zwei Stunden früher als geplant in Suben an.
Zuvor hatte man allerdings Probleme mit den LKW-Staus in Bayern gehabt, ansonsten verlief alles planmäßig.
Die Abfertigung durch den österreichischen Zoll ging rasch und unkompliziert für sich, zumal bekanntlich für diese Transporte eine Ausnahme von den Zollbestimmungen für den Güterverkehr und auch von der Straßenbenutzungsabgabe verfügt worden ist.
Derzeit ist der Transport auf der Westautobahn Richtung ungarische Grenze unterwegs.
Morgen soll ein zweiter Transport wiederum mit mehr als 40 Fahrzeugen folgen.
Die ersten NATO-Transporte rollen also durch Österreich.
Bereits seit 1992 unterstützt die österreichische Caritas im ehemaligen Jugoslawien den Wiederaufbau der zerstörten Häuser.
Bisher konnte in 1.560 Fällen geholfen werden.
Der nunmehrige Schwerpunkt gilt Bosnien.
Das Ziel der Aktion, die Menschen sollen in ihre zerstörten Häuser zurückkehren können.
Mehr darüber von Fritz Pesata.
Auf 60 Milliarden Schilling werden die Kosten zum Wiederaufbau von Bosnien geschätzt, so eine Konferenz am Wochenende.
Klar ist, dass diese Zahl nur einen ersten kleinen Teilbetrag der notwendigen Summen darstellt, eine erste Tranche bei der Wiederherstellung der zerstörten Infrastruktur.
Sicherlich nicht inbegriffen in dieser Summe sind die Kosten für den Wiederaufbau der Häuser, um den Menschen die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen.
Hier hat die österreichische Caritas gemeinsam mit anderen Schwesternorganisationen angesetzt und stellt Baumaterial zur Verfügung.
Peter Gwendler, Koordinator der Aktion Ein Dach über den Kopf.
Wir erheben durch einen örtlichen Ingenieur die technischen Daten, was wir gebraucht für die Reparatur des Hauses.
Es geht um Dach, Fenster, Türen und zwei Wohnräume, die bewohnbar gemacht werden.
so dass die Familie dort leben kann.
Die Arbeit müssen sie selbst machen mit der Familie oder auch in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaft, Gemeinde.
Jetzt geht es erster Linie um Bosnien.
Die Rückkehr ermöglichen der Flüchtlinge aus Österreich auch.
Wir bieten das an.
Das ist ein längerfristiges Modell.
Wie groß soll das Projekt sein und wie viel Geld stellen Sie dafür zur Verfügung?
Ja, die Caritas wird das, was sie an Spenden bekommt, sicherlich voll einsetzen.
Ich kann die Höhe nicht sagen, wir sind ja mittendrin einer Kampagne, wo wir die Bevölkerung bitten, jetzt in Advent, Herbergsuche, eine sinnvolle Unterstützung für Menschen, die zurückgehen können.
Aber ich möchte auch an die österreichische Bundesregierung appellieren, dieses erprobte Modell bitte seit drei Jahren zu unterstützen.
Vor allem ist es ein sehr günstiges Modell für die Rückkehr der Flüchtlinge.
Ein positiver Nebenaspekt dieser Kampagne ist so Gwendler, dass durch den örtlichen Ankauf von Baumaterialien auch die dortige Wirtschaft angekurbelt wird.
Spenden werden erbeten auf das PSK-Konto 90 999 200.
Kennwort ein Dach über den Kopf.
Bis vor kurzem probten sie noch im Keller, während über ihnen die Granaten einschlugen, die Mitglieder des Sarajevo Philharmonic Orchestra.
Heute geben sie im Wiener Raimundtheater ein Konzert.
Zahlreiche Tote und Verletzte im Ensemble, schadhafte Instrumente, fehlende Partituren, das alles hat das Orchester, in dem alle Nationalitäten vertreten sind, nicht hindern können, weiterzuspielen.
Die Einnahmen aus dem heutigen Konzert kommen der Aktion Nachbar in Not zugute.
Und für das Orchester hat die Wiener Instrumentenfirma Domastik-Infeld einen kompletten Satz neuer Saiten für die Streichinstrumente gespendet.
Der Dirigent des Konzerts, Stahls, Ansbacher, Gatte der US-Botschafterin Sworney Hunt.
Hans-Christian Unger hat mit einem langjährigen Orchestermitglied gesprochen.
Die Fagottistin Margareta Urelic ist mit ihren Orchesterkollegen 42 Stunden von Sarajevo nach Wien angereist.
Zum Teil über verschneite Forststraßen.
Aus der Kälte des bosnischen Winters in ein wohlgeheiztes Theater, in dem die Bühne im Scheinwerferlicht erstrahlt.
Ein schönes Gefühl für sie, einmal nicht mit Klammernfingern spielen zu müssen.
Wir haben voriges Konzert in Sarajevo, wir haben 10 plus nur gehabt, Temperatur.
Auch Generalprobe und Konzert.
Und jetzt ist uns immer zu warm.
Aber vor allem dafür, sich wieder einmal einem ausländischen Publikum präsentieren zu dürfen, dafür findet sie nur ein einziges Wort.
Wunderbar.
Das ist für uns etwas wunderbar.
Ich kann nichts mehr sagen, nur wunderbar.
Die Musiker werden heute nach langem wieder einmal den Weg vom Hotel zur Vorstellung im Theater ohne Angst zurücklegen können.
An Weihnachtsauslagen vorbei und nicht an Häuserfronten, hinter denen die Scharfschützen lauern.
Wir wissen nicht, wenn man nach der Probe geht, fünf Kilometer von Hause, ob man bis ins Theater kommt.
Das wäre sehr gefährlich.
Geprobt haben sie jetzt jahrelang in Kellern, Aufführungen in halb zerstörten, kalten Sälen gegeben.
Sieben Tote hat das Orchester zu beklagen, zum Teil durch Granaten, zwölf Verletzte.
Die Instrumente sind mit Mühe und Not bisher über den Krieg gebracht worden.
An Notenmaterial fehlt es allerdings.
Viele Partituren, zum Beispiel von Margareta Urlich, sind bei einem Granatenangriff auf ihr Haus zerstört worden.
Was den Damen und Herren des Sarajevo Philharmonikorchester, so meint es zumindest die Fagottistin, in den letzten Jahren aber am wichtigsten war?
Harmonie zwischen allen ethnischen Gruppen, die im Orchester vertreten sind.
Harmonie, wie es sich eben bei einem Orchester gehört.
Ich bin Ungarin, ich habe Kollegen Ukrainer, Kroaten, Serben, jetzt haben wir auch hier an diesem Konzert.
Alle Nationen, und dann keine Spannung mehr, keine Spannung mehr.
Die Frage noch an Margareta Urlicz.
Was würde sie heute am liebsten spielen?
Was würde ihre Gefühle am ehesten ausdrücken?
Jetzt, wo rund um Sarajevo und in der Stadt selbst relative Ruhe herrscht und der Frieden von Dayton demnächst unterzeichnet werden soll.
Nein, der Sinfonie wird eins.
Nur 9.
Symphonie Beethovens.
Das wollen wir jetzt machen in Sarajevo mit Gästen, denn wir haben nicht so viel Musiker, dass wir das allein können machen.
Freude, schöner Götterfunken.
Dem scheint man aber doch noch nicht ganz zu trauen.
Heute steht Beethovens 5. auf dem Programm, die Schicksalssymphonie.
Das Sarajevo Philharmonic Orchestra gastiert heute im Wiener Raimund Theater für Nachbar in Not.
Wir wechseln den Schauplatz.
Zu Beginn der dritten Streikwoche in Frankreich ist es nun soweit.
Frankreichs Premierminister Juppé machte seine gestrige Ankündigung wahr und trifft mit den Führern der Gewerkschaften zusammen.
Allerdings nicht mit allen auf einmal, sondern zu getrennten Gesprächen.
Wenn die konservative Regierung, Chirac-Juppé, im Wahlkampf den Bürgern nicht das Blaue vom Himmel versprochen hätte, Abbau der Arbeitslosigkeit, keine Steuererhöhungen, keine schmerzhaften Sozialreformen, wäre es gar nicht zu der massiven Streikfront gekommen, meinen Beobachter.
Aber noch ist das Gedächtnis frisch von den Wahlkampfversprechungen.
Und Premier Juppé hat eingelenkt.
Jetzt geht es darum, das Gesicht nicht zu verlieren.
Eva Twaroch aus Paris.
Der Premierminister habe gestern die Tür geöffnet, erklärte der Chef der kommunistischen Gewerkschaft CGT in seiner ersten Reaktion auf das Einlenken der französischen Regierung.
Marc Blondel von der Force Ouvrière sprach von Fortschritten.
Er ist ja gemeinsam mit seinem Kollegen von der CGT eine Schlüsselfigur der französischen Gewerkschaftsbewegung und spielt damit im Konflikt eine Hauptrolle.
Die Rede ist vom gestrigen Fernsehinterview, bei welchem Premier Juppé erste Zugeständnisse an die Streikenden machte.
Dass er vor allem ihre Förderung nach direkten Verhandlungen auf höchster Ebene erfüllt hat, dürfte den Dialog erstmals wirklich in Gang bringen.
Denn die bisherigen Unterredungen mit Vermittlern oder Ministern hatten keine Erfolge gebracht.
Auch wenn das Verkehrschaos unverändert groß ist,
Auch wenn für morgen zu einem neuerlichen Aktionstag aufgerufen wurde und wieder mit Massendemonstrationen und Protestkundgebungen gerechnet werden muss, scheint sich die Situation nun etwas zu entspannen.
Damit ist es nicht mehr auszuschließen, dass die Gewerkschaftsvertreter nach einer neuerlichen Demonstration der Stärke für eine Suspendierung des Streiks für die Dauer der Verhandlungen eintreten.
Auch wenn das zur Stunde noch Zukunftsmusik ist, hoffen heute viele auf ein baldiges Ende des in der Öffentlichkeit ausgetragenen Konflikts.
Unterdessen werden die zahlreichen Initiativen fortgesetzt, die den Alltag der Stau- und Streikgeplagten erleichtern sollen.
Nach einer kurzen Pause am Wochenende verkehren heute wieder die Passagierschiffe auf der Seen, die die Bevölkerung gratis durch die Stadt bringen.
Die Regierung hat außerdem in Zusammenarbeit mit privaten Transportunternehmen weitere Ersatzbuslinien organisiert.
Auch den Klein- und Mittelbetrieben, die zunehmend unter den Auswirkungen der Blockade im öffentlichen Dienst leiden, sollen nun geholfen werden.
Das Ministerium hat so in der Früh eine Telefonhotline eingerichtet, um in dringenden Fällen Soforthilfe leisten zu können.
Denn immer häufiger klagen Unternehmen über Finanzprobleme und Existenzschwierigkeiten, durch Auftragsrückgänge und Behinderungen, durch den Streik bei der Bahn, bei der Post, aber auch in zahlreichen Banken.
Premierminister Juppé muss sich damit heute den Vorwurf gefallen lassen,
zu lange gewartet und sich verspekuliert zu haben.
Er hatte ja sichtlich darauf gesetzt, dass die Proteste mit der Zeit von selbst zurückgehen werden.
Bei den gestrigen Nachwahlen fürs Parlament
bekamen die regierenden Konservativen auch sogleich die Rechnung präsentiert.
Fünf der sieben betroffenen Wahlkreise, die zuvor der Regierungsmehrheit gehörten, wurden von den Sozialisten erobert.
Eva Thwaroch hat aus Paris berichtet, wo seit heute zwischen Premierminister Juppé und den Gewerkschaften verhandelt wird.
Die Streiks gehen aber nach wie vor weiter.
In Südafrika kommen heute die Führer der Wirtschaftsgemeinschaft des südlichen Afrikas zusammen, um über einen gemeinsamen Boykott Nigerias zu beraten.
Südafrikas Staatschef Nelson Mandela will die zwölf teilnehmenden Staaten dafür gewinnen, nach der Hinrichtung von neun Bürgerrechtlern ein hartes Wirtschaftsembargo gegen Nigeria zu beschließen.
Dazu soll nach Mandelas Vorstellungen auch ein Öl-Embargo gehören.
Doch bisher hält sich die Unterstützung in Grenzen.
Aus Johannesburg, Frank Rether.
sucht Südafrikas Präsident Nelson Mandela eine geschlossene Front der Staaten des südlichen Afrika gegen Nigerias Militärregime zusammenzuzimmern.
Einen Monat nach der Hinrichtung des dortigen Bürgerrechtlers Kensaro Weaver und seiner Gefährten beraten im Pretoria Staatschefs und Außenminister der zwölf Mitgliedsländer der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika SADC.
Mandela drängt vor allem auf die gemeinsame Forderung nach einem Erdölboykott, um den Militärs in dem westafrikanischen Land den Geldhahn zuzudrehen.
Bei seinem kürzlichen Treffen mit USA-Vizepräsidenten Al Gore wurde Mandela mit der Antwort der Amerikaner beschieden, ein solcher Boykott hätte nur Sinn, wenn sich alle daran hielten.
Also will der südafrikanische Präsident nun erstmal seine Region hinter sich bringen, damit er auch an deren Namen sprechen kann.
Doch der einzige, der sich bislang ähnlich wie Mandela geäußert hat, ist Robert Mugabe aus Zimbabwe.
Die Angolaner sind auch bereit mitzuziehen, vor allem, da sie nach Nigeria zweitgrößter Ölproduzent Schwarzafrikas sind,
und von einem Boykott des Konkurrenten nur gewinnen könnten.
Die anderen wollten sich jedoch bislang nicht äußern.
Namibias Oberhaupt Samno-Yoma hingegen machte klar, dass er gegen eine Isolierung der nigerianischen Militärdiktatur sei.
Es müssten Kommunikationswege offen gehalten werden, erklärte er und hat auch schon General Abacha zum Besuch nach Namibia eingeladen.
Und auch der Generalsekretär der Organisation für Afrikanische Einheit, Salim Ahmed Salim, der vergangene Woche in Nigeria vier Stunden lang mit Abacha sprach,
und heute an der Konferenz teilnimmt, stellt sich gegen einen Boykott.
Salim hat gleich drei Gründe dafür, die er heute seinen Kollegen des südlichen Afrika erläutern will.
Zum ersten fürchten viele afrikanische Staaten bei einer harten Haltung gegen Nigeria, dass dann auch ihre eigenen Menschenrechtsverletzungen unter die Lupe genommen werden.
Zweitens ist er noch von der Haltung geprägt, dass Afrikaner zusammenhalten müssen und nicht unbedingt mit westlichen Ländern gemeinsame Sache gegen einen Bruder machen sollten.
Und drittens schließlich hat ihm offenbar der nigerianische Diktator angeboten, aus seinen Ölmilliarden einiges an die Organisation für afrikanische Einheit fließen zu lassen, der 400 Millionen Schillingen der Kasse fehlt.
Nelson Mandela wiederum hält dagegen, dass die nigerianischen Menschenrechtsverletzungen dem Image von ganz Afrika schaden und auf keinen Fall investitionsfördernd seien.
Wenn sich Afrika nicht selbst um die Demokratie kümmere, dürfe es sich nicht wundern, vom Rest der Welt alleingelassen zu werden.
Die Wirtschaftsgemeinschaft des südlichen Afrikas zögert, was einen gemeinsamen Boykott des Militärregimes in Nigeria betrifft, Frank Rether hat aus Johannesburg berichtet.
12.42 Uhr, wir kommen nach Retz im Weinviertel.
Hier findet ja das diesjährige Nachbarschaftstreffen zwischen Bundespräsident Klestil und dem tschechischen Präsidenten Havel statt.
Es findet auf den Tag genau sechs Jahre nach der symbolträchtigen Öffnung des Eisernen Vorhangs durch die damaligen Außenminister Mock und Dienstbier statt.
Die damalige Tschechoslowakei ist inzwischen zerfallen in Tschechien und die Slowakei.
Und Tschechien ist derzeit der Paradestaat des ehemaligen Ostblocks.
Bei keinem anderen Land läuft die Annäherung an die EU so schnell wie bei der Tschechischen Republik.
Aus Retz berichtet Ingeborg Jakobow.
Im Mittelpunkt des heutigen Gesprächs zwischen Bundespräsident Thomas Kleestel und Präsident Václav Havel, es findet in diesem Augenblick auf Schloss Seefeld in Hollerbrunn statt, stehen neben bilateralen Themen auch Fragen der EU- und NATO-Beitrittsbestrebungen Tschechiens.
Außerdem tauschen sich die beiden Staatsoberhäupter über den Friedenseinsatz in Bosnien aus, an dem beide Länder beteiligt sind.
Die Prager Regierung hat beschlossen, eine 1.000-Mann-starke Einheit nach Bosnien zu entsenden.
Nachdem Polen und Ungarn bereits im April des Vorjahres ihr EU-Beitrittsgesuch vorgelegt haben, wird nun Tschechien anschließen.
Im Jänner vor dem Beginn der EU-Regierungskonferenz werden wir das offizielle Beitrittsgesuch stellen.
Vieles wird von dieser Regierung von uns abhängen, auch hinsichtlich der Aufnahme weiterer Mitglieder.
Heute ist es schwer zu sagen, wann genau wir EU-Mitglied werden können.
Vieles hängt von uns ab, vieles auch von der Strategie der EU.
Schon vor Jahren haben wir uns das Idealziel gestellt, vor dem Ende dieses Jahrzehnts Vollmitglied zu werden.
Ob das wirklich realisiert werden kann, kann man allerdings noch nicht voraussagen.
Es ist schwer zu wissen, was in dieser Zeit passiert.
Österreichs Position zu dieser Thematik sei klar, so Bundespräsident Thomas Kleestil.
Österreich unterstütze die Bestrebungen Tschechiens in Richtung Europa.
Nicht nur an der EU-Erweiterung, auch im Prozess der NATO-Osterweiterung will Tschechien beteiligt sein.
Mit ihrem Dokument zur geplanten Osterweiterung habe die Allianz klargestellt, dass sie es auch damit ernst nehme.
Nach russischen Bedenken war von einer Aussetzung bis 1997 gesprochen worden.
Präsident Havel,
Als Boris Jelzin vor zwei oder drei Jahren in Prag war, sagte Václav Havel,
sagte er ganz klar, dass es unsere Sache sei, welcher Gemeinschaft wir beitreten wollen und dass Russland kein Recht habe, so Präsident Václav Havel weiter, uns daran zu hindern.
Wir teilen diese Meinung, wir wollen NATO-Mitglied werden und wir haben viele gute Gründe dafür, schließt Präsident Václav Havel.
Für den heutigen Nachmittag steht auch noch ein Treffen zwischen dem Präsidenten und dem niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Bröll auf dem Programm.
von dem Präsidententreffen zwischen dem tschechischen Präsidenten Václav Havel und Österreichs Bundespräsidenten Thomas Klestil in Retz in Niederösterreich, berichtete Ingeborg Jakobow.
Der Wahlkampf geht in den Endspurt.
Bundeskanzler Wranitzki erhielt heute Besuch von dem Vorsitzenden der britischen Lever Party, Tony Blair.
Tony Blair gilt als Hoffnungsträger der britischen Sozialdemokraten und liegt in den Meinungsumfragen in Großbritannien
im Gegensatz zu dem konservativen Premier, sehr gut.
Von der Pressekonferenz Tony Blairs berichtet Barbara Ladinser.
Jung, aufgeschlossen, erfolgsbewusst und elegant.
Diese Attribute fehlen wohl in kaum einer Beschreibung des britischen Oppositionsführers Tony Blair, der, seit er das Labour-Parteiprogramm radikal in Richtung Mitte revidiert hat, den britischen Konservativen die Wähler abspenstig macht.
Sein Erfolg, sagt Blair, ist nicht zuletzt die Konsequenz aus den überzogenen Versprechungen des politischen Gegners.
Großbritannien hat in den frühen 80er Jahren eine sehr schwere Zeit durchgemacht.
Das haben wir den Wählern auch nicht verheimlicht.
Wir haben ihnen gesagt, wir müssen den Konsequenzen des sozialen Wandels, wir müssen uns diesen Konsequenzen stellen und uns auch selbst verändern.
Und das haben wir auch gemacht.
Das war ein wichtiger Grund, warum uns die Wähler jetzt vertrauen.
Und was dazu kommt ist, dass dieses ökonomische Wunder, das den Leuten immer versprochen worden ist, dass dieses Wunder nie in der Form gekommen ist, wie die Leute das erwartet haben.
Links allein verwendet Blair nicht mehr als Standortbestimmung.
Mittelinks ist dezidiert sein Wort und entsprechend auch sein Umgang mit dem Thema Wirtschaft.
Die Aufgabe der Sozialdemokraten ist nicht, wie man früher oft gesagt hat, sich gegen den Markt zu stellen.
Nein, es geht darum, wie schafft man einen dynamischen Markt heutzutage.
Und diese Dynamik kann es nur geben, wenn auch die Politik aktiv eingreift und die Leute vorbereitet auf den Wandel und ihnen hilft mit diesem raschen technischen und wirtschaftlichen Wandel.
Ohne funktionierende Sozialpolitik kann die Wirtschaft nicht funktionieren.
Und ohne Wirtschaft funktioniert das Sozialsystem nicht.
Das ist ein zentraler Satz des Labour-Führers.
Seine Partei verpflichtet sich zu beidem.
Auch in Bezug auf die EU untermauert Blair seine Ansicht nach notwendiges stärkeres soziales Netz mit Argumenten der Wirtschaft.
Was Europa betrifft, würden wir den sozialen Regelungen der EU, wo Großbritannien sich ja ausgenommen hat, sofort beitreten, wenn wir in die Macht kommen.
Wir glauben nämlich, dass Mindeststandards im Arbeitsrecht und effizient kein Widerspruch sind.
Wenn man sich zum Beispiel erfolgreiche Unternehmen anschaut, in Großbritannien und sicher auch in Österreich, die versuchen ja, ihre Arbeitskräfte möglichst gewinnbringend einzusetzen, aber die behandeln ihre Arbeitnehmer nicht schlecht.
weil die Unternehmen, die die Arbeiter schlecht behandeln, von ihnen auch keine Loyalität bekommen, keinen Einsatz.
Das sind die Unternehmen, die schnell pleite gehen.
Also ich glaube, es gibt nicht nur soziale Gründe für die EU-Sozialregulungen, sondern auch ökonomische.
In der EU müsse London die Führerschaft übernehmen, sagt Blair, und gibt ein klares Bekenntnis gegen ein isolationistisch Sich-Abkapseln an.
Zum Thema Fremdenpolitik, sagt Blair, eine Regelung müsse jeder Staat wohl oder übel finden.
Aber eines unterstrich er besonders.
Was mir besonders wichtig ist, dass das nie als politische Waffe verwendet wird, weil wenn man das als politische Waffe verwendet, gerät das sehr schnell außer Kontrolle.
Und in Großbritannien ist man überzeugt, dass falls die Ausländerfragen zu einem großen Thema werden, dass das eine Katastrophe wäre für die ganze Politik und für unser Land.
Und ich glaube, es ist wichtig für die guten Beziehungen jedes Landes mit anderen Ländern, dass es Toleranz gibt gegenüber Ausländern.
für den guten Zustand eines Landes mit anderen Ländern wichtig ist, dass es eine richtige rassistische Toleranz gibt.
Tony Blair, der Chef der britischen Labour Party, zu Besuch bei Bundeskanzler Wranitzki in Wien eine Woche vor den vorgezogenen Nationalratswahlen Barbara Ladinsa, hat berichtet.
12.49 Uhr, Kultur im Mittagsschonal.
Der Regisseur Helmut Wiesner zeigt am Theater Gruppe 80 ein Stück von Franz Grillparzer, »Des Meeres und der Liebewellen«.
Wiesner ist ein erklärter Grillparzer-Fan.
Er setzt sich seit Jahren mit dem Werk dieses Dichters auseinander.
Ist Grillparzer ein Autor mit Aktualitätswert?
Was können seine Dramen heute noch für uns bedeuten?
Dieser Frage ist Dorothee Frank nachgegangen.
Es ist Franz Grillparzers Schicksal, heute als Schulbuchklassiker zu gelten.
Seine sehr österreichische Eigenart als Künstler, seine gedankliche Modernität verschwindet hinter Vorurteilen.
Grillparzer sei pathetisch, langatmig, habe eine verkorkste Diktion, heißt es.
Zwar zeichnet sich neuerdings eine kleine Grillparzer Renaissance ab.
Regiefürsten wie Thomas Langhoff oder Hans Neuenfels entdecken den Dichter mehr und mehr für sich.
Doch das Negativ-Image bleibt.
Helmut Wiesner von der Gruppe 80 glaubt, dass nicht zuletzt eine falsche Aufführungstradition dem Werk Grillparzers geschadet hat.
wurde zelebriert wahrscheinlich.
Also was ich noch gesehen habe, wurde sehr gestelzt gespielt und man hat sich sehr auf die Sprache verlassen, hat eigentlich die Sprache ausgestellt und das glaube ich ist natürlich bei Grillpatzer nicht richtig.
Oberflächlich betrachtet sind Grillparzers Verse an manchen Stellen holprig.
Es ist aber auch nicht die formale Glätte und Harmonie, die die Qualität seiner Sprache ausmacht.
Er versucht Gedanken ganz genau denen nachzugehen und natürlich, ja manchmal ist der Vers dann etwas eigenartig, weil er natürlich den Vers bedient, aber
Wenn man wirklich den Gedanken deutlich machen kann, merkt man, dass es eigentlich ein sehr genaues Beschreiben ist.
Der Text hat eine große Stimmigkeit und große Wahrhaftigkeit.
Er versucht mit jedem Wort eigentlich genau den Zustand des Menschen auszuloten.
Zur Gemeinde der Grillparzer Kenner und Liebhaber gehört auch Walter Reier, der ja viele Grillparzer-Rollen gespielt hat.
Er wird immer als ein Pseudoklassiker abgezahnt und das stimmt nicht.
Es ist eben die dramatische Begabung so stark, die Fantasie so stark und die Psychologie so stimmend, dass die Rollen herrlich sind zum Spielen für einen Schauspieler.
Gerade des Meeres und der Liebe Wellen, das heute Abend Premiere hat, ist ein hochgradig psychologisches Drama.
In der Legende von Hero und Leander spiegeln sich da auch die persönlichen Lebenskonflikte des Dichters wider.
Hero glaubt am ehesten sich selbst sein zu können, wenn sie allein ohne Bindung dem Götterdienst lebt.
Doch das erweist sich als Illusion.
Ohne den anderen, ohne die Liebe geht es nicht.
Doch die unerlaubte Liebe einer Priesterin wird zerstört von gesellschaftlichen Konventionen und von seelischen Abhängigkeiten in der Familie.
Liebe ist bei Grillpatzer immer fast Raub.
Es ist immer ein Eindringen, immer mit Gewalt fast.
Und ja, dann scheitert diese große Geschichte.
Es ist das Moderne an Grillpazzer, dass er die Menschen in ihrer Brüchigkeit darstellt.
Seine Figuren wissen nie wirklich, wo sie stehen, sie sind in der Rätselhaftigkeit der Existenz befangen.
Das stellt der Dichter dar, und zwar ohne zu werten.
Deshalb konnte sein Werk auch ziemlich leicht ideologisch vereinnahmt werden.
Vom Ständestaat, von den Nationalsozialisten.
Die Theaterwissenschaftlerin Hilde Heider-Pregler.
Grillpazzer fragt ja im Grunde immer.
Grillpazzer liefert ja keine Rezepte oder Lösungen.
Modern gesprochen würden wir sagen, er stellt zur Diskussion.
Und zum Abschluss des Mittagsjournals noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Josef Wenzel Nattig.
Österreich.
Sechs Tage vor der Nationalratswahl ist heute in Graz eine Briefbombe detoniert.
Die Bombe explodierte in einem Briefkasten vor dem Postamt Graz-Gösting.
Verletzt wurde niemand.
Neben dem Briefkasten wurde eine zweite verdächtige Briefsendung gefunden.
Als Absender dieses Briefes war der Direktor des zweisprachigen Bundesgymnasiums in Oberwart Martin Schiffkowitz angegeben.
Im ORF-Radio sagte Šivković, er habe den Brief nicht aufgegeben und auch keine Ahnung, warum sein Name als Absender verwendet wurde.
Durch viele Aktivitäten stehe das Gymnasium, in dem kroatisch und ungarisch unterrichtet wird, natürlich in der Öffentlichkeit, sagte der Schuldirektor.
Der zuständige Ermittlungsbeamte des Innenministeriums Sturm warnt vor weiteren Briefbomben.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit sei vom selben Täterkreis wie bei den früheren Briefbomben auszugehen.
Die Post hat die Aushebung aller Briefkästen in der Steiermark bis auf weiteres ausgesetzt.
Die steirische Bevölkerung wird gebeten, Poststücke direkt bei den Postämtern aufzugeben.
Der erste amerikanische Militärkonvoi für die NATO-Friedenstruppe in Bosnien fährt derzeit durch Österreich.
Der Konvoi umfasst 30 LKW und sieben Kleinfahrzeuge mit Versorgungsgütern.
Waffen und Munition werden nicht befördert.
Die Begleitmannschaft besteht aus 65 Soldaten.
Das Wetter heute Nachmittag.
In den nächsten Stunden schneit es die Alpen entlang vom Tiroler Unterland bis ins Nordburgenland hin und wieder.
Spätestens am Abend dann auch im übrigen Österreich.
Die Temperaturwerte liegen heute zwischen minus zwei und plus zwei Grad.
Und ich bin Ihnen noch den Hinweis auf das heutige Journal Panorama schuldig, um 18.20 Uhr auf Österreich 1.
Es ist einer Reise nach Stalingrad gewidmet, unter dem Titel Die Veteranen.
Ein Bericht von Lothar Bodingbauer, Journal Panorama, also heute auf Österreich 1, 18.20 Uhr.
Das war's mit dem Mittagsjournal.
Wolfgang Wittmann führte Regie, für den technischen Ablauf verantwortlich Manfred Bauer und als Moderatorin der Sendung verabschiedet sich Ursula Stenzel.
Interview: Helmut Nagl, Leiter des Postamtes. Eine der Briefbomben hatte als Absender den Direktor des zweisprachigen Gymnasiums in Oberwart, der Sprengkörper detonierte aber in einem Postamt in Graz. Verletzt wurde niemand.
Mitwirkende:
Jensch, Christian [Gestaltung]
, Nagl, Helmut [Interviewte/r]
Datum:
1995.12.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Terror
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Straftaten
;
Rassismus
;
Justiz und Rechtswesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Verdächtig sind Absender mit Phantasienamen, besonders schwere oder unregelmäßig gefüllte Kuverts sowie beschädigte Kuverts, die etwa mit einer plastilinähnlichen Masse versehen sind. Stöße und Schläge gegen die Sendung sind zu vermeiden.
Mitwirkende:
Simbürger, Franz [Gestaltung]
Datum:
1995.12.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Terror
;
Straftaten
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Rassismus
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Justiz und Rechtswesen
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Nelson Mandela strebt ein Wirtschafts-und Ölembargo durch südafrikanische Staaten gegen Simbabwe an, dem aber nur wenig Erfolg beschieden sein dürfte: trotz der Hinrichtung von Oppositionellen durch das Regime von Robert Mugabe ist es unwahrscheinlich dass sich alle südafrikanischen Staaten an das Embargo halten würden.
Mitwirkende:
Räther, Frank [Gestaltung]
Datum:
1995.12.11 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Menschenrechte
;
Wirtschaftspolitik
;
fossile Energieträger
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten