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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Zu knapp einer Stunde aktueller Mittagsinformation begrüßt Sie Christian Teiretzbacher.
Guten Tag.
Die wichtigsten Themen dieser Sendung.
Entwarnung im sogenannten Hormon-Rindfleisch-Skandal.
Konsumentenschutzministerin Prama sagt, die Untersuchungsergebnisse aller Proben, die aus dem in Italien beanstandeten Rindfleisch gezogen wurden, sind negativ.
Amoklauf nach Familienstreit in Niederösterreich.
Ein Mann erschießt seinen Vater und einen Gendarmen, nimmt einen Rettungsfahrer als Geisel und kann erst nach einer Verfolgungsjagd im Burgenland gestellt werden.
Vor dem gefährlichen Waffennarren hatten Einwohner von Aspang angeblich schon lange gewarnt.
In Lassing wird heute der voraussichtlich letzte Versuch unternommen, die zehn verschütteten Bergleute doch noch zu finden.
Unwetterfolgen in Oberösterreich.
Lackhirchen im Bezirk Gmunden entging nur knapp einer Katastrophe.
Eine Straßenböschung rutschte ab, dabei wurde eine Gasleitung freigelegt und drohte zu explodieren.
Etwa 100 Anrainer mussten in Sicherheit gebracht werden.
Das Behinderteneinstellungsgesetz greift offenbar nicht zurecht.
Immer mehr Behinderte werden arbeitslos.
Im Auslandsteil des Mittagsschonals befassen wir uns unter anderem mit dem Vormarsch der Rebellen in der Demokratischen Republik Kongo, dem früheren Saire, und mit den Problemen internationaler Hilfsorganisationen in Afghanistan nach den militärischen Erfolgen der fundamentalistischen Taliban-Miliz.
Und ein Kulturbeitrag widmet sich den Wandlungen der Popsängerin Madonna, die am Sonntag 40 wird.
Zuerst aber ein Nachrichtenüberblick, zusammengestellt von Petra Schönbacher, präsentiert von Andreas Ilavski.
Österreich.
Der gute Ruf des österreichischen Rindfleisches dürfte wiederhergestellt sein.
Alle Proben des in Italien beanstandeten Fleisches, die in Österreich und Holland untersucht wurden, sind negativ.
Konsumentenschutzministerin Prammer erklärte, der Verdacht eines italienischen Labors, dass österreichische Bauern ihre Rinder mit dem verbotenen Wachstumshormon Stilbene behandelt hätten, habe sich nicht bestätigt.
Der Niederösterreichische Bauernbund fordert jetzt Schadenersatz für die Landwirte.
Der voreilig ausgerufene Hormonskandal bei österreichischem Rindfleisch durch Ministerin Prammer habe einen Schaden von mindestens 100 Millionen Schilling verursacht, sagte der Niederösterreichische Bauernbunddirektor Johann Penz.
Beim Amoklauf eines 27-jährigen Mannes sind gestern Abend in Aspern am Wechsel in Niederösterreich zwei Menschen getötet worden.
Während eines Familienstreits erschoss der Mann seinen Vater und verletzte seine Mutter.
Als die Gendarmerie einschrie, eröffnete er sofort das Feuer.
Ein Gendarm erlitt einen tödlichen Kopfschuss, der zweite wurde verletzt.
Auf der Flucht nahm der Täter den Fahrer eines Rettungswagens als Geisel, ließ ihn aber später wieder frei.
Bei Lockenhaus im Burgenland wurde der Amokläufer schließlich gefasst.
Das Tatmotiv ist noch nicht geklärt.
Der Amokläufer hatte keine Waffenbesitzkarte, diese war im 1994 wegen mangelnder Zuverlässigkeit entzogen worden.
Grundwannrauffereien gibt die niederösterreichische Kriminalabteilung an.
In der Folge war das Waffenarsenal auf die Mutter des Täters angemeldet.
Im Bergwerk von Lassing wird heute der letzte Versuch unternommen, die zehn verschütteten Bergleute doch noch zu finden.
Sollten keine neuen Verzögerungen eintreten, soll die Bohrung heute zu der letzten vermuteten Luftblase in 175 Meter Tiefe vordringen.
Am späten Nachmittag könnte dann mit einer Kamera der Zustand des Hohlraumes erforscht werden.
Die Arbeiten in Lassing hatten sich zuletzt wegen Problemen bei der Verrohrung des Bohrschachtes verzögert.
Die Ursache der erhöhten Dioxinbelastung bei Mitarbeitern eines Textilinstitutes in Wien ist nicht auf die vorhandene Bausubstanz zurückzuführen.
Nach Angaben der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt besteht damit keine Gefahr für die benachbarte Textilfachschule.
Ende letzten Jahres erlitten fünf Mitarbeiter des Institutes eine Dioxinvergiftung.
Woher das Gift kam, ist weiterhin unklar.
In Oberösterreich musste nach einem schweren Unwetter in der vergangenen Nacht etwa 100 Menschen evakuiert werden.
Ein 30 Meter langes Straßenstück der B144 im Gemeindegebiet von Laakirchen rutschte ab.
Dadurch drohte eine Gasleitung zu explodieren.
Ein Pensionist alarmierte rechtzeitig die Einsatzkräfte.
Die Unglücksstelle wurde gesperrt.
Auch die Papierfabrik in Laakirchen wurde von den Unwettern in Mitleidenschaft gezogen.
Demokratische Republik Kongo.
Die rebellierenden Armeeeinheiten haben die Hauptstadt Kinshasa von der Stromversorgung abgeschnitten.
Die Rebellenverbände haben in der Nacht das bedeutendste Wasserkraftwerk unter ihre Kontrolle gebracht.
Das Kraftwerk und der Staudamm von Ingara versorgen Kinshasa und die wichtige Bergwerksregion Katanga mit Strom.
Die kongolesischen Rebellen werfen Staatspräsident Kabila Misswirtschaft und Korruption vor und wollen ihn stürzen.
Russland.
Präsident Yeltsin hat Wirtschaftsminister Urin Son angesichts der schweren Finanzkrise des Landes scharf kritisiert.
Yeltsin warf dem Minister mangelnde Orientierung an der Praxis vor.
Eine Entlassung Urins Sons stellte Yeltsin aber nicht in Aussicht.
Die Duma forderte der Präsident auf, demnächst zu einer Sondersitzung über das Antikrisenprogramm der Regierung zusammenzutreten.
Eine Abwertung des Rubel kommt für Yeltsin auch nach den gestrigen Kurseinbrüchen an der Moskauer Börse nicht infrage.
Die russische Zentralbank setzt ihre Politik der kleinen Abwertungsschritte aber fort und wertete den amtlichen Rubelkurs um weitere 175 Punkte ab.
Die Polizei in Kopenhagen hat den für das Wochenende geplanten Rudolf-Heß-Marsch von Neonazigruppen verboten.
Die dänischen Initiatoren wollten am Samstag mit Gesinnungsgenossen aus Deutschland und anderen skandinavischen Ländern durch Kopenhagen marschieren.
Zum Gedenken an den Todestag des Hitler-Stellvertreters war auch der Marsch zur deutschen Botschaft geplant.
Und jetzt unser Blick aufs Wetter.
Alois Holzer, bitte.
Ja, die Gewitter der vergangenen Nacht haben frische Luft vom Atlantik nach Österreich gebracht.
In den Alpen und im Süden ist es allerdings noch relativ feucht, daher mitunter auch schwül.
Und besonders hier können sich am Nachmittag wieder einzelne, teils gewittrige Regenschauer bilden.
Die aktuellen Meldungen Wien-Heiter 23°, Eisenstadt-Wolkig 23°, St.
Pölten-Wolkig 21°, in Linz ist es Heiter bei 22°, Salzburg-Wolkig 21°, Innsbruck-Heiter 22°, Bregenz-Heiter 20°, Graz-Wolkig 23° und Klagenfurt stark bewölkt 23°.
Im Norden und Osten Österreichs sowie in Vorarlberg und Nordtirol überwiegt heute der Sonnenschein.
Nur ein paar Quellwolken können sich bilden und es bleibt vor allem trocken.
In den hohen Tauern und in den niederen Tauern sowie südlich davon gibt es allerdings mehr Wolken und die Sonne scheint nur zeitweise.
Außerdem entstehen hier im Laufe des Nachmittags wieder einzelne Regenschauer, an der Grenze zu Slowenien eventuell sogar Gewitter.
Auch im Bereich vom Wechsel über die Buklige Welt bis ins südliche Burgenland sind Regenschauer nicht ganz auszuschließen.
Sowohl auf den Bergen als auch im Flachland lässt der Nordwestwind weiter nach.
Die Temperaturen erreichen noch 21 bis 27 Grad, die höchsten Werte dabei in Unterkärnten sowie in der südlichen Steiermark.
Morgen Samstag scheint oft die Sonne über den Bergland, sind am Nachmittag und Abend jedoch wieder ein paar Regenschauer und Gewitter zu erwarten.
Warmmorgen mit Höchstwerten zwischen 24 und 30 Grad, in 2000 Meter Höhe hat es zum Mittag etwa 15 Grad.
Am Sonntag dann ganz ähnliche Temperaturen, also weiterhin warm, aber auch schwül.
Allerdings mehr Wolken als am Samstag, nur zeitweise sonnig und einige teils gewittrige Regenschauer.
Bei sommerlichen Gewittern kann man große Regenmengen auf kleinem Raum zwar nie ganz ausschließen, Unwetter wie gestern Abend sind am Wochenende aber eher unwahrscheinlich.
Stichwort Unwetter, Sie haben es ja schon in den Nachrichten gehört.
Verheerende Schäden haben die Unwetter von heute nach dem oberösterreichischen Salzkammergut angerichtet.
In Laakirchen mussten 100 Menschen in Sicherheit gebracht werden, weil eine Gasleitung zu bersten drohte.
Die gmundene Bundesstraße wurde von den Wassermassen über eine Länge von 30 Metern unterspült.
Bernd Koschuh aus Linz.
Direkt gegenüber einer Wohnsiedlung in Laakirchen klafft ein riesiges Loch in der Gmundener Bundesstraße.
Asphaltbrocken und Erdreich sind 20 Meter weit die Böschung am Flustraun hinuntergedonert.
Dabei wurde eine Gasleitung freigelegt.
Mehr als 100 Bewohner von fünf mehrstöckigen Wohnhäusern mussten wegen der Explosionsgefahr in den Abendstunden evakuiert werden.
Die meisten von ihnen konnten in ihre Häuser zurück, nachdem die Gasleitung abgesperrt worden war.
Doch ein Haus drohte sogar einzustürzen, weil die Böschung abgerutscht ist.
Das Haus steht jetzt nur zwei Meter weit vom Abhang entfernt.
Auch die nahegelegene Papierfabrik Lackirchen war von den Auswirkungen der Unwetter betroffen.
Wegen der unterbrochenen Gasversorgung musste der Betrieb eingestellt werden.
Der Schaden rund 600.000 Schilling.
Der Auslöser für all das war ein Kanalrohr, das erst kürzlich unter der Bundesstraße verlegt worden war.
Durch dieses neue Rohr schossen die Wassermassen gestern mit solcher Gewalt, dass das Straßenfundament aufgeweicht wurde.
Nur einem aufmerksamen Fischer, der das Unglück bemerkte, ist zu verdanken, dass die Straße rechtzeitig abgesperrt wurde, noch ehe die ersten Autos in die Tiefe stürzen konnten.
Zwei Menschenleben hat gestern der Amoklauf eines 27 Jahre alten Niederösterreichs namens Siegfried S. in Aspank am Wechsel gefordert.
Die Opfer sind der Vater des Täters und ein Gendarm.
Ein zweiter Beamter wurde verletzt, ebenso die Mutter des Täters.
Anlass der Schießerei war offenbar ein Familienstreit.
Der Mann, der nach einer spektakulären Verfolgungsjagd mit Geiselnahme gefasst wurde, gilt im Ort als Sonderling und Waffenar.
Aus Aspank meldet sich jetzt Reporter Robert Weismann.
Hier in der 2000-Einwohner-Gemeinde Aspang im niederösterreichisch-steirischen Grenzgebiet fragen sich alle, ob die Tat zu verhindern gewesen wäre.
Der 27-jährige Siegfried S. ist in Aspang als aggressiver Waffen nah bekannt.
Als ihm 1994 die Waffenbesitzkarte wegen Körperverletzung abgenommen wird, hindert ihm das nicht, seinem Hobby, nämlich Schießübungen, weiterhin nachzugehen.
Er überschreibt ihr etwa 15 Gewehre und Pistolen, einfach seiner Mutter.
Nachbarn, die veranlassen wollen, dass ihm die Waffen abgenommen werden, scheitern.
Die Gendarmerie kann angeblich nicht einschreiten, weil gegen die Motor nichts vorliegt.
Siegfried S., früher einmal Zeitsoldat beim Bundesheer, wird eher als introvertiert, aber als jezornig beschrieben.
Seine Tat hat er bereits gestern Nachmittag, alkoholisiert, in einem Gasthaus angekündigt.
Ernst genommen hat ihn offensichtlich niemand.
Zuletzt haben sich die Beschwerden der Anrainer gegen Siegfried S. gehäuft.
Immer öfter wurden sie bei den Behörden vorstellig und wollten erreichen, dass auch der Mutter die Waffenbesitzkarte weggenommen wird.
Warum also konnte diese Wahnsinnstat nicht verhindert werden?
Der 27-Jährige hatte ja wie gesagt keine Berechtigung zum Führen einer Waffe.
Eine Waffenbesitzkarte war ihm 1994 nach mehreren Raufereien wegen, wie das im Amtsdeutsch heißt, mangelnder Zuverlässigkeit entzogen worden.
Brigitte Handlos berichtet.
Kurzerhand hat dann die Mutter des Amokschützen um eine Waffenbesitzkarte angesucht und diese 1995 auch bekommen.
Der Bezirkshauptmann von Neunkirchen, Karl Hallbauer, sagt, ihm seien damals die Hände gebunden gewesen.
diese Waffenbesitzkarte nicht auszustellen.
Warum?
Weil ja jeder Staatsbürger einen Rechtsanspruch hat.
Doch die Beschwerden und Hinweise aus der Bevölkerung wurden mehr.
Immer wieder meldeten Nachbarn Streitereien bei der Gendarmerie und wiesen auf die Gefahr der Waffen im Haus hin.
Datiert mit dem 29.
Juli 98 ist ein Schreiben des örtlichen Gendarmerie-Posten.
Dort heißt es, auch nach hiesiger Ansicht ist die Mutter nicht mehr verlässlich.
Bezirkshauptmann Hallbauer.
Vor zwei Wochen
haben wir dann gegen beide, und zwar weil ständig Streitereien im Haus waren, weil der Sohn ja dann immer mehr dem Alkohol zugesagt hat, ein Verfahren wegen Verhängung eines Waffenverbotes eingeleitet.
Und jetzt hätten beide, also die Mutter und der Sohn, zur Untersuchung kommen sollen, am 17.
August.
Zudem ist es nicht mehr gekommen.
Das heißt, es hat aber ganz klare Anzeichen gegeben, dass hier Gefahr in Verzug ist?
Nein, nein.
Das hat es bei uns vorher nicht.
Aber Sie haben es mir doch gerade vorgelesen, dass Sie einen Gericht hatten.
Na ja, vom Juli, vom 29.
Juli.
Ja, da liegen ja drei Wochen dazwischen.
Na ja, bitte drei Wochen.
Wir haben ja sofort geschaltet und hier die entsprechenden Untersuchungen veranlasst.
meint der zuständige Bezirkshauptmann im Gespräch mit Brigitte Handlos.
Genau vier Wochen nach dem Grubenunglück steht heute in Lassing die wohl endgültige Entscheidung an.
Einen Hohlraum auf Solle 13 in 175 Meter Tiefe hat man mit dem Bohrer erreicht.
Gasmessungen und eine Kamerafahrt sollen noch heute letzte Gewissheit über das Schicksal der verschütteten zehn Kumpel bringen.
Aus Lassing, Birgit Altrichter.
Heute ist hier in Lassing alles planmäßig und sogar schneller vorangegangen als erwartet.
Der Hohlraum in 175 Meter Tiefe ist bereits erreicht, die dort vermutete Luftblase angestochen.
Der Sprecher der Einsatzleitung, Alfred Zechling.
Sobald man drinnen ist, wird das Herz wieder mit Luft spülen, also mit Atemluft.
spülen, die Gasmessungen vornehmen, schauen den CO2-Anteil, um unter Umständen auf eine stattgefundene Atmung schließen zu können und dann zur letzten Sicherstellung kameran.
Es wird vermutet, dass die Luftblase eine Größe von sieben mal sechs mal fünf Metern hat.
Der Luftdruck dürfte bei zwei Bar liegen.
Am Nachmittag wird dann die Kamera hinuntergelassen.
Die ersten Bilder wird es gegen 16 Uhr geben.
Die Angehörigen der zehn Verschütteten werden wahrscheinlich nicht dabei sein.
Die Enttäuschung von der Kamerafahrt in den Dom, die kein Ergebnis brachte, die Enttäuschung ist noch zu groß.
Sie wollen anschließend im Gemeindeamt informiert werden.
Sollten die Bilder heute wiederum nur Schlamm und Wasser zeigen, so Alfred Zechling.
Die Einsatzleitung ist dann, wie gesagt, mit ihrem Latein am Ende.
Wir wüssten keine auch noch so kleine theoretische Chance mehr, wo sich eine Luftblase gebildet haben könnte.
Einfach aus dem Grund, weil keine diesbezüglichen Hohlräume mehr vorhanden sind.
Das bekannterweise.
Es könnten sich theoretisch natürlich irgendwelche natürlichen Hohlräume gebildet haben.
vorher schon oder auch durch das Ereignis, aber es nutzt uns ja nichts.
Es ist ungefähr das Ähnliche, wenn die hell säen und sagen, da drinnen ist noch wer.
Das wäre ja gut, wenn wir wüssten, wo.
Am Montag wird es in Leoben eine Verhandlung geben, wer hier im Bergwerk künftig die Verantwortung trägt.
Die Einsatzleiter hier sind noch für die Rettungsphase zuständig.
Die Firma wird wahrscheinlich ab Montag die Verantwortung hier übernehmen und die Bergungsphase vorbereiten.
Die Angehörigen, die Firma, das Land und der Bund wollen auf jeden Fall, dass die Verschütteten geborgen werden.
Birgit Altrichter berichtete aus Lasing.
Das in Italien wegen Hormonverdachtes beschlagnahmte Tiefkühlfleisch aus Österreich war unbedenklich.
Die Bundesanstalt für Tierseuchenbekämpfung in Mödling hat in dem beanstandeten Rindfleisch keine Rückstände des krebserregenden Wachstumshormons Stilbene gefunden.
Konsumentenschutzministerin Barbara Brammer hat die Untersuchungsergebnisse am Vormittag bekannt gegeben.
Trotz der Entwarnung besteht jetzt für Brammer dringender Handlungsbedarf.
Katja De Cennaro.
Jetzt steht es fest, der von den italienischen Gesundheitsbehörden erhobene Vorwurf, die 60 Tonnen Interventionsfleisch aus Österreich enthielten verbotene Wachstumshormone, war unbegründet.
Für Ministerin Prama bleibt die Frage, wie es zu den falschen Untersuchungsergebnissen im italienischen Labor kommen konnte.
Für mich ist es sehr, sehr erfreulich, Ihnen mitteilen zu können, dass das österreichische Rindfleisch völlig in Ordnung war.
Wie es zu den mehrfachen falschen Untersuchungsergebnissen der italienischen Behörden gekommen konnte,
muss noch geklärt werden.
Dafür haben wir derzeit keine Erklärung.
Ich habe auch aus diesem Grund schon in den letzten Tagen intensiven Kontakt mit der italienischen Gesundheitsministerin Bindi aufgenommen.
Ich möchte, sobald es für sie auch möglich ist, sie befindet sich derzeit in Urlaub, unbedingt mit ihr persönlich sprechen.
Ich will auch selber in dieses
Labor in der Nähe von Rom, gemeinsam mit meinen Experten, weil tatsächlich hier viele unbeantwortete Fragen da sind, auf dem Tisch liegen, wo ich mir denke, es kann, glaube ich, nicht nur österreichisches Interesse sein, sondern internationales Interesse sein.
dass wir hier aus dieser Situation Schlüsse ziehen und dass wir aus dieser Vorgangsweise, aus dieser Situation auch bessere Möglichkeiten finden werden müssen auf europäischer Ebene.
Das Rindfleisch wurde in Mödling und in einem Referenzlabor in den Niederlanden untersucht.
Derzeit liegen nur die österreichischen Ergebnisse vor, aber auch in den Niederlanden hat man bisher keine Hinweise auf Hormone finden können.
Brammer drängt jetzt auf eine einheitliche Regelung innerhalb der EU.
In Zukunft soll es klare Verhaltensregeln für Fälle wie diesen jüngsten Hormonfleischfall geben.
Denn Italien hat sich geweigert, die beschlagnahmte Rindfleischlieferung selbst in einem Referenzlabor untersuchen zu lassen.
Ich möchte auch dafür sorgen, dass diese unerfreuliche Angelegenheit auch auf europäischer Ebene umgehend thematisiert wird.
Ich glaube, dass es notwendig sein wird, dass wir hier eine ganz klare europäische Regelung brauchen, die lautet, wenn irgendwo in irgendeinem Labor innerhalb der Europäischen Union Untersuchungen, Kontrollen gemacht werden,
und festgestellt wird, dass etwas nicht in Ordnung ist, dass dann auch das offizielle Referenzlabor eingeschaltet werden muss, bevor auch die jeweiligen anderen Staaten darüber informiert werden.
Die zwölf verdächtigen Landwirtschaftsbetriebe in Österreich, die Teile des beanstandeten Fleisches geliefert hatten, sind nun von jedem Vorwurf entlastet.
Es ist auch festzustellen, dass die betroffenen Bauern und Betriebe, die der Vorwurf zunächst einmal gegolten hat, kein Verschulden trifft.
Und ich bin sehr, sehr froh darüber, dass wir keine Hormone in den österreichischen Rindern gefunden haben.
Es bleibt die Frage, ob jemand für den Millionenschaden zur Verantwortung gezogen wird, den die heimische Rinderwirtschaft durch die mit Italien vereinbarte Rindfleisch-Ausfuhrsperre erlitten hat.
Nach Auskunft Brammers ist für diese Frage die EU-Wettbewerbsbehörde zuständig.
Schadensersatzansprüche kann nur ein Privatunternehmen, nicht aber die österreichische Bundesregierung erheben.
Brammer hat heute die völlige Aufhebung der italienischen Rindfleisch-Importsperre beantragt.
Noch wird nämlich nur Frischfleisch über den Brenner geliefert.
Konsumentenschutzministerin Brammer gibt also Entwarnung, keine krebserregenden Hormone in österreichischem Rindfleisch.
Es bleiben allerdings noch viele Fragen offen.
Anlass zur Sorge bereitet weiterhin der Zustand des österreichischen Waldes.
Zwar hat sich in den letzten Jahren vereinzelt eine Verbesserung feststellen lassen, rund ein Drittel des Waldes sind aber geschädigt.
Die Ursache, die Luftverschmutzung und übersäuerte Böden.
Dramatisch verschlechtert hat sich zuletzt der Zustand der Eichenwälder.
Christian Hunger berichtet.
Österreich zählt zu den waldreichsten Ländern der Europäischen Union.
Fast die Hälfte der Staatsfläche ist mit Wald bedeckt.
Wald, der trotz der Warnungen über ein fortschreitendes Waldsterben nach wie vor Zuwachsraten aufweist.
Die Waldfläche ist zuletzt jährlich um 10.000 Hektar größer geworden.
Der neue Wuchs liegt um 30 Prozent über der Nutzung.
Für den Experten-Diplom-Ingenieur Stefan Schenker vom Hauptverband der Land- und Forstwirtschaftsbetriebe liegt Österreich mit seinen zwei Drittel als völlig gesund eingestuften Wäldern im Europavergleich ganz gut da.
Ich glaube wir liegen gut und man muss auch wirklich hier hervorheben, dass ja einiges geschehen ist in den letzten Jahren.
Allein die Entschwefelung beim Heizöl und bei den Treibstoffen hat auch merkliche Verbesserungen gebracht.
Das heißt aber noch nicht, dass damit unsere Hausaufgaben erfüllt sind, sondern es muss einfach weiterhin an der Reduktion von Luftschadstoffen gearbeitet werden.
Trotz der guten Noten im EU-Vergleich ist für den Fachmann noch lange nicht Entwarnung angesagt.
Unbefriedigend ist nach wie vor der Zustand der Baumkronen und das Ausmaß der Luftverschmutzung.
Und da leidet der Wald an der grenzüberschreitenden Verschmutzung, vor allem aus Osteuropa.
Dort ist zwar seit dem Fall des Eisernen Vorhangs viel in die Verbesserung der Kraftwerke und Fabriken investiert worden, aber noch immer viel zu wenig für die Gesundheit des österreichischen Waldes.
Die größten Schäden haben wir nach wie vor im Osten unseres Bundesgebietes, und zwar dort, wo die Eiche zu Hause ist.
Bei den Eichen haben wir den größten Schädigungsgrad.
Und auch hier rechnen wir damit, dass sich das in der nächsten Zeit nicht wesentlich ändert, weil ja auch an der Reduktion der Emissionen zur Zeit wenig weiterzubringen ist.
Schwefeldioxid, Stickoxide und Ammoniak sind nach wie vor die Hauptfeinde des Waldes.
Schwermetalle gelangen über den Regen in die Waldböden und stellen neben dem bodennahen Ozon die größte Belastung dar.
Mit Forstmaßnahmen lässt sich dagegen nur wenig tun.
Der Fachmann erkennt die Folgen am unbefriedigenden Zustand der Baumkronen.
Wir sind momentan darauf konzentriert, dass wir eben die sehr stark geschädigten oder knapp vor dem Absterben befindlichen Eichen
entfernen, ernten, sodass man zumindest noch einen einigermaßen guten Nutzen daraus ziehen kann.
Aber die große Frage, die in der Forstwirtschaft eben hier besteht, ist, hat es Sinn, für die Zukunft weiterhin Eichen zu pflanzen?
Und aus der jetzigen Sicht kann man diese Frage sicher nicht mit einem eindeutigen Ja beantworten.
Vielmehr müsste nach Ansicht von Diplom-Schnür Schenker in die Erhaltung der Schutzwälder investiert werden.
Die bleiben oft unbewirtschaftet und damit überaltet, wodurch es zu einer Beeinträchtigung der Schutzfunktion kommt.
Da läuft zwar seit einigen Jahren ein Schutzprogramm der Bundesregierung, zusätzliches Geld wird aber von der EU über die Agenda 2000 erwartet.
Christian Hunger hat berichtet.
Der größte Waldbesitzer Österreichs sind die Bundesforste.
Sie sind vergangenes Jahr als Aktiengesellschaft aus der Bundesverwaltung ausgegliedert worden.
Heute legte die österreichische Bundesforste AG, wie die Gesellschaft nun heißt, ihre erste Bilanz als selbstständiges Unternehmen vor.
Mit etwa 850.000 Hektar Grundbesitz verwalten die Bundesforste etwa 15 Prozent des gesamten Waldbestandes Österreichs.
Hören Sie Details von Hans Fockenhuber.
Die neue Bundesforst AG hat in ihrem ersten Jahr einen gewaltigen Finanzbrocken schlucken müssen.
Der Bund als hundertprozentiger Eigentümer der AG verlangte 1997 nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen 50 Millionen Schilling Fruchtgenuss, die Behördeninterne Bezeichnung für Dividende, sondern auch noch 700 Millionen Schilling als Abgeltung für die Vorperioden.
Das brachte einen Jahresfehlbetrag von 476 Millionen Schilling, der durch Auflösung von Kapitalrücklagen und durch vorgezogene Schlägerungen von etwa 200.000 Festmeter Holz in der Bilanz ausgeglichen wurde.
Zu Hilfe kam den Bundesforsten ein guter Holzpreis, der bei über 1.200 Schilling je Festmeter lag.
Der rigorose Personalabbau wird bilanzmäßig erst in den kommenden Jahren wirksam.
So wurden heuer von den ursprünglich 780 angestellten Mitarbeitern 200 in Dauerkarenz geschickt, bei 80 Prozent ihrer Bezüge.
Daneben werden noch an die 1.200 Arbeiter beschäftigt.
Die Personalkosten werden die AG auch weiterhin stark beanspruchen, meint Vorstandsmitglied Thomas Uher.
zur wesentlichen Struktur muss man sagen, dass im Gegensatz zu anderen Ausgliederungen aus dem Hoheitsbereich die österreichische Bundesforst, der AG, sämtliche Pensionslasten der Mitarbeiter mit übernommen hat.
Das heißt, die öffentlichen Haushalte sind aus gegenwärtigen Pensionszahlungen, aber auch aus zukünftigen Pensionszahlungen für bestehende Mitarbeiter entlastet worden.
Wir haben dafür eine Rückstellung in Höhe von 2,6 Milliarden Schilling gebildet und haben auch in den Folgejahren noch ganz wesentliche Dotierungen
für den Bereich der Pensionen vorzunehmen.
Drei Viertel des Ertrags werden nach wie vor im Rundholzgeschäft gemacht, jedoch wird der Tourismus immer stärker ins Unternehmenskonzept eingebunden.
So hat man etwa 1.000 Kilometer Radwege an Tourismusvereine und Länder verpachtet.
Die Bundesforste kassieren dabei je Laufmeter zwischen 3 Schilling und 4 Schilling 50.
Auch hat man sich gemeinsam mit den Salinen und der Asamer-Gruppe an der Dachstelle Fremdenverkehrs AG beteiligt.
Zu den vorsichtigen Expansionsplänen meint Vorstandsprecher Richard Ramsauer.
Wir wollen zuerst unsere Hausaufgaben machen, das Kostenmanagement, Ertragssteigerungen im Stammgeschäft und dann vorsichtig unsere Nase hinausstrecken, um vielleicht auch noch Einnahmen zu erzielen auf Gebieten, wo wir derzeit nicht tätig sind.
Aber immer in der Nähe dessen, wo wir unsere Kompetenz haben.
Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf 300 Millionen Schilling gesteigert werden.
Ein allfälliger Gang an die Börse ist bei den Bundesforsten derzeit kein Thema.
Behinderte Menschen haben neben allen anderen Schwierigkeiten immer öfter auch noch mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen.
Insgesamt fast 40.000 von ihnen haben keinen Job und ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen.
Nach der jüngsten Statistik ist jeder sechste Arbeitslose ein behinderter Mensch.
Daran hat auch das Behinderteneinstellungsgesetz bisher wenig geändert.
Nun soll das Gesetz reformiert werden, berichtet Franz Simbürger.
Die Chancen auf einen Arbeitsplatz haben sich für behinderte Menschen in den vergangenen Jahren in allen Altersgruppen deutlich verschlechtert.
Der nationale Beschäftigungsplan zählt daher eine Reihe von Maßnahmen auf, mit denen die Berufsaussichten behinderter Menschen verbessert werden sollen.
Dazu gehören bessere Qualifikationen behinderter Arbeitnehmer ebenso wie besondere Hilfen des Arbeitsmarktservice bei der Suche nach einem Job und beim Einstieg in den Beruf.
Darüber hinaus soll aber auch das Behinderteneinstellungsgesetz selbst reformiert werden, und zwar mit folgenden Zielen.
Die Einstellungsquote soll herabgesetzt werden.
Derzeit muss ja ein privater Arbeitgeber pro 25 Beschäftigten einen Behindertenmitarbeiter einstellen.
Im öffentlichen Dienst gilt eine Quote von einem Behindertenmitarbeiter auf je 32 Beschäftigte.
Nun soll jedenfalls dieser Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Dienstgebern aufgehoben werden und nach den Vorstellungen der SPÖ sollte die Quote auch insgesamt noch herabgesetzt werden.
Etwa auf einen behinderten Mitarbeiter bei jeweils 20 Beschäftigten.
Arbeitgeber haben aber auch die Möglichkeit, sich von der Einstellung behinderter Menschen frei zu kaufen.
Diese sogenannte Ausgleichstaxe beträgt derzeit rund 2000 Schilling pro nicht besetztem Arbeitsplatz im Monat.
Auch da strebt die SPÖ eine Verschärfung an, sagt deren Behindertensprecher Walter Guggenberger.
Uns Sozialdemokraten war diese Ausgleichstaxe von jeher viel zu niedrig.
Wir plädieren dafür, diese Ausgleichstaxe, diesen Betrag deutlich anzuheben.
3000 Schilling etwa müssten die Untergrenze sein.
Die Grünen haben zuletzt gefordert, diese Ausgleichstaxe überhaupt auf das Niveau eines Durchschnittsgehaltes anzuheben.
SPÖ-Sprecher Guckenberger weiß aber um den Widerstand seitens der Wirtschaft gegen Absenkung der Beschäftigungsquote und gegen Anhebung der Ausgleichstaxe.
Ich habe da meine Zweifel, dass das in dieser Novelle des Behinderteneinstellungsgesetzes umzusetzen sein wird.
Es wäre notwendig, es wäre wichtig, weil das entweder dazu führen würde, dass der eine oder andere Betrieb es sich doch überlegt, einen Behinderten zu beschäftigen, und wenn er es nicht tut, dann wird zumindest der finanzielle Spielraum dieses Ausgleichstagsfonds
Und der Fonds kommt ja wiederum jenen Betrieben zugute, die behinderte Mitarbeiter beschäftigen.
Die Novelle zum Behinderteneinstellungsgesetz sieht aber auch noch eine Reihe weiterer Änderungen vor.
So soll die sogenannte Übererfüllungsprämie wegfallen und gezielt für die Förderung einzelner behinderten Arbeitsplätze verwendet werden.
Das sind zurzeit rund 900 Schilling, die ein Betrieb dann erhält, wenn er mehr behinderte Mitarbeiter beschäftigt, als ihm das Gesetz vorschreibt.
Eine Erleichterung für Betriebe soll dagegen dadurch geschaffen werden, dass Lehrlinge nicht mehr in die Beschäftigungsquote eingerechnet werden.
Das könnte in der Theorie zumindest zu mehr Lehrlingsarbeitsplätzen führen.
Ausgebaut werden soll auch die sogenannte Arbeitsassistenz.
Das ist eine spezielle Betreuung behinderter Menschen an ihrem Arbeitsplatz.
Auf der anderen Seite sollen behinderte Menschen künftig schon vor dem Arbeitsantritt bekannt geben müssen, dass sie den erhöhten Schutz nach dem Behinderteneinstellungsgesetz in Anspruch nehmen.
So mancher Unternehmer fühlte sich bisher nämlich geprellt, wenn er einen Mitarbeiter einstellte und der ihm erst nachher mitgeteilt hat, dass er als Behinderter jetzt zum Beispiel besonderen Kündigungsschutz genießt.
Das Behinderteneinstellungsgesetz greift nicht, jetzt soll eine Novelle Abhilfe schaffen.
12.29 Uhr ist es jetzt eine Minute vor halb eins, Zeit für einen Radio-Tipp für heute Abend.
Der französische Politologe Alfred Grosser sagt von sich selbst, dass er sich der Sozialdemokratie nahe fühlt.
Deshalb nehme er sich auch das Recht heraus, sie auch hart zu kritisieren.
In der Wirtschaftspolitik geht es auch weiterhin um zu versuchen, bei der Solidarität zu bleiben.
Aber auch einzusehen, was in unserer Gesellschaft eigentlich anders geworden ist.
Und das tun zum Beispiel unsere Sozialisten gar nicht.
Vor hundert Jahren war ein Streik von tausend Arbeitern zehnmal größer als der Streik von hundert Arbeitern.
Das ist heute total sinnlos.
30.000 Exilarbeiterinnen können streiken, das macht überhaupt nichts.
20 Luftpiloten, und die gewinnen, weil sie die Macht haben.
Alfred Crosaire hat sich wie kaum ein anderer um die Verbesserung der Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg bemüht.
In zahlreichen schriftlichen Arbeiten unternahm er immer wieder den Versuch, gegen Klischees und Vorurteile anzukämpfen.
Im Rahmen unserer Sommerserie Gespräche mit Europäern spricht Lorenz Gallmetzer mit Alfred Crosaire über das neue Gesicht der europäischen Sozialdemokratie.
FPÖ-Obmann Haider droht seiner Partei neuerlich mit seinem Austritt.
In einem Interview in der heutigen Presse erklärt er, er würde die Partei verlassen und eine neue Bewegung gründen, wenn nicht alle Funktionäre an einer Änderung der FPÖ mitarbeiten.
Den umstrittenen Demokratievertrag, der Versprechen von FPÖ-Politikern einklagbar macht, bezeichnete Haider als ersten Schritt zum Abschied vom Parteienstaat.
Wie ernst nun ist es Haider mit seiner Austritts- und damit verbundenen Rücktrittsdrohung?
Mit dem FPÖ-Chef sprach Hannes Eiglsreiter.
Ich habe klargemacht in einem Presseinterview, dass es von meiner Seite keine Resignation geben kann, sondern dass ich mich entschlossen habe, in jedem Fall
für diese politische Erneuerungsbewegung, die wir in Österreich aufgebaut haben, auch weiterhin zu stehen und Klima und Schüssel mit mir auch in den nächsten Jahren zu rechnen haben.
Und wenn es mit der FPÖ nicht geht, weil sie die Kampfkraft nicht hat, dann könnte es auch eine neue Bewegung geben, habe ich klar gemacht.
Das heißt, es wird in jedem Fall den Jörg Haider geben, mit all seinen Freunden, die ja auch heute in der FPÖ zu den wichtigsten Mitstreitern dieser Erneuerungsbewegung gehören.
Aber wann ist für Sie konkret der Ofen aus in der FPÖ?
Das würde dann sein, wenn ich das Gefühl habe, dass die Idee und der idealistische Einsatz, den wir seit mehr als einem Jahrzehnt an den Tag legen, um mehr Freiheit und Gerechtigkeit und mehr Anständigkeit in die österreichische Politik zu bringen und dieses rot-schwarze Proportsystem zu knacken, dass hier nicht auf allen politischen Ebenen mit der gleichen Begeisterung, mit der gleichen Intensität an einer Überwindung
dieses zum Teil auch menschenverachtenden Systems gearbeitet wird, dann müsste man sich was Neues überlegen.
Ich denke, dass das auch eine Mahnung an all jene ist, die immer wieder die Lust verspüren, sich lieber mit sich selbst und ihren eigenen internen Organisationsfragen zu beschäftigen, anstatt die Kampfkraft nach außen zu wenden.
Aber Herr Dr. Haider, ist das nicht ein Zeichen von Hilflosigkeit, wenn Sie ständig mit Ihrem Rücktritt drohen müssen?
Ich habe kein Rücktritt, ich habe genau das Gegenteil gesagt.
Ich habe gesagt, dass man nicht damit rechnen kann, dass der Jörg Haider der österreichischen Innenpolitik abhanden kommt, sondern dass ich in jeder Form meinen Auftrag und meine Aufgabe erfüllen werde, nämlich dieses rot-schwarze Proporz- und Verbändesystem zu überwinden, weil das Land einfach bessere Verhältnisse verdient.
Wobei nicht die Partei im Vordergrund steht, sondern das Interesse des Landes und wenn es mit einer Partei X nicht geht, dann muss man sich eine andere Plattform suchen, weil ja letztlich überall in Europa, auch in der Welt sichtbar ist, dass die Parteien zunehmend an Bedeutung verlieren, sondern konkrete politische Bewegungen für Reformziele
eigentlich die Unterstützung der Bürger finden und es sollen sich die Parteien nicht so wichtig nehmen und gerade wir als Freiheitliche, die wir den Parteienstaat überwinden wollen, dürfen uns selbst auch nicht wichtiger nehmen als das Interesse des Landes.
Sagt Jörg Haider also neuerlich eine Kampfansage an den sogenannten Parteienstaat und Haider betont, er kommt der Innenpolitik nicht so schnell abhanden.
12.34 Uhr, Auslandsberichterstattung im Mittagsschanal.
Die Rebellen in der Demokratischen Republik Kongo, dem früheren Saire, haben nach eigenen Angaben die strategisch wichtige Stadt Bunya erobert.
Sie wollen von dort aus die Versorgung der Hauptstadt Kinshasa unterbrechen.
Bereits gestern Abend haben sie die Stromversorgung Kinshasas und damit auch den Rundfunk des Kongo LAM gelegt, über die Lage im Kongo, Frank Greta.
Kongos Hauptstadt Kinshasa ist ohne Strom.
Die gegen Herrscher Laurent Kabila kämpfenden Rebellen hatten gestern Nachmittag die Elektrizitätsversorgung unterbrochen, nachdem sie zuvor offenbar das Wasserkraftwerk Inga, 350 Kilometer von Kinshasa entfernt, unter ihre Kontrolle brachten.
Inga versorgt nicht nur Kinshasa, sondern auch die Bergbauprovinz Katanga und ebenfalls die benachbarte Republik Kongo-Brazzaville mit Elektroenergie.
Ohne Strom funktionieren keine Trinkwasserpumpen, sodass bei einem Anhalten der Situation mit dem Ausbruch von Seuchen in der 5-Millionen-Stadt Kinshasa mit tropischem Klima gerechnet werden muss.
Der Regierungsrundfunk ist von der Stromabschaltung genauso betroffen wie das Mobiltelefonnetz, sodass es kaum noch Kommunikationsmöglichkeiten in dem großen Land gibt.
Weder in Betrieben noch in Kliniken kann gearbeitet werden.
Die Kühlhäuser für die Versorgung sind ebenfalls betroffen.
Und die Notstromaggregate funktionieren nur so lange, wie es dafür diese gibt.
Doch auch die Erdölstadt Muanda ist bereits in Rebellenhand.
Die naheliegende Hafenstadt Matadi steht vor dem Fall.
Wenn die Rebellen, die seit zehn Tagen gegen Staatschef Laurent Kabila kämpfen, sie ebenfalls besetzen, dann wäre Kongo von seiner wichtigsten Importlinie abgeschnitten.
Im Osten Kongos haben die aufständischen Soldaten, unterstützt von Militäreinheiten aus dem benachbarten Ruanda, alle wichtigen Grenzorte unter ihre Kontrolle gebracht.
Doch in der Bevölkerung haben die Rebellen, die sich aus Angehörigen der ethnischen Tutsi-Gruppe, einigen Dissidenten Kabilas und alten Mobutu-Generalen formiert haben, keinen allzu großen Rückhalt.
Aufgrund der Wirtschaftslage, die schon unter Diktator Mobutu schlecht war und sich unter Kabila nicht allzu sehr besserte, sehen die meisten Kongolesen dem jetzigen Machtgerangel relativ tatenlos zu.
Lediglich die nationalistischen Hetz-Tiraden der Regierung gegen die Tutsi zeigen ein Resultat.
Hunderte von ihnen wurden verhaftet oder von der Bevölkerung misshandelt, ihre Häuser und Geschäfte geplündert.
Währenddessen soll sich Herrscher Kabila in Lubumbashi befinden, der Metropole seiner Heimatprovinz, die nahe der Grenze zu Zambia liegt.
Ob es sich dabei um den ersten Weg zur Flucht oder um eine Art sicherer Bastion im Hinterland handelt, ist unklar.
Wenn die Stromversorgung weiter unterbrochen bleibt, dürften Kabilas Chancen schlecht stehen.
Zurück noch einmal nach Österreich.
Konsumentenschutzministerin Barbara Brammer hat heute ihre Warnung für Rindfleischprodukten offiziell zurückgezogen.
Wir haben es ja gerade vorhin in einem Beitrag gehört.
Alle Proben in Österreich und Holland aus dem in Italien beanstandeten Rindfleisch sind negativ, enthalten also keine krebserregenden Hormone, sagt Brammer.
Das italienische Labor, das allerdings in heimischen Fleisch Hormone gefunden haben will, das steht weiter zu seinen Testergebnissen.
Gerhard Mummelter aus Bozen.
In Italien haben die Midsommerferien begonnen.
Offizielle Stellungnahmen sind nicht zu haben.
Doch in der tierärztlichen Kontrollbehörde, die die Fleischuntersuchung veranlasst hat, gab man sich heute Vormittag eher gelassen.
Wissenschaftlich exakt sei eine Untersuchung nur dann, wenn sie mit genau denselben Proben arbeite.
In den Kühlschränken des römischen Labors gäbe es noch unberührte Proben des österreichischen Fleisches.
Man sei durchaus bereit, sie für eine Untersuchung zur Verfügung zu stellen.
Das Hormon Stilbene werde Rindern meist im Brust oder Hals Bereich eingespritzt oder unter die Haut verpflanzt.
Offenbar stammten die italienischen Proben rein zufällig aus der Umgebung dieser Stelle.
In anderen Körperteilen könne sich das Produkt abgebaut haben.
Nach dem überraschenden Ergebnis habe man in Rom zur Sicherheit drei weitere Analysen angestellt und dabei einmal ein Gaschromatographie-Verfahren und ein anderes Mal eine immunoenzymatische Methode angewandt.
Die Ergebnisse seien in allen Fällen positiv gewesen, betont man in der Kontrollbehörde.
Auch eine neuerliche Untersuchung der in Rom lagernden Proben in einem anderen Labor müsse daher mit Sicherheit positiv ausfallen.
Südkorea feiert morgen ein Jubiläum, den 50.
Jahrestag der Staatsgründung.
Die 50 Jahre seit 1948 waren in Südkorea vor allem von einem Thema bestimmt, von einem Thema überschattet, der Teilung der koreanischen Halbinsel.
Von 1910 bis 1945 war Korea eine japanische Kolonie.
Mit der Kapitulation Japans am Ende des Zweiten Weltkriegs genoss das Land dann kurze drei Wochen, in denen es noch eine Einheit bildete.
Dann wurde Korea, wie zwischen den USA und Russland schon bei der Konferenz von Yalta ausgemacht, in eine amerikanische und eine russische Besatzungszone geteilt.
Verhandlungen über eine Vereinigung der Besatzungszonen kamen nie recht in Gang.
Der Kalte Krieg war ausgebrochen.
Das Jahr 1948 brachte dann die Teilung in zwei Staaten, den kommunistischen Norden und den von den USA unterstützten Süden.
Zwei Staaten, die schon kurz später, nämlich von 1950 bis 1953, Krieg gegeneinander führten.
Das morgige 50-Jahr-Jubiläum des Bestehens Südkoreas lässt bei vielen Koreanern damit auch bittere Erinnerungen aufkommen.
Christian Lieninger berichtet.
Wenn Südkorea morgen den 50.
Jahrestag der Ausrufung der Republik begeht, dann ist es für viele Südkoreaner nicht unbedingt ein Grund zum Feiern.
Die Gründung des Staates im Süden besiedelte nämlich auch, was damals
1948 bereits als unvermeidlich galt die Teilung Koreas in den kommunistischen Norden und den von den USA unterstützten Süden.
Eine Teilung, die von den meisten Koreanern nicht gewünscht wurde und die auch heute noch das Alltagsleben in Korea prägt.
Nirgendwo sonst auf der Welt stehen einander so viele bis an die Zähne bewaffnete Soldaten gegenüber, wie an der Waffenstillstandslinie zwischen Nord- und Südkorea.
Und kaum wo gibt es auch eine Grenze, die so unüberwindbar ist, erzählt der Korea-Korrespondent des Far Eastern Economic Review Shin Jae-hun.
Wir haben mehrere Millionen...
Heute noch leben mehrere Millionen Flüchtlinge aus dem Norden in Südkorea.
Sie haben seit dem Ende des Koreakriegs 1953 keine Möglichkeit gehabt, ihre Familien, ihre Verwandten zu sehen.
Der Schmerz über die Teilung der Familien ist also immer noch allgegenwärtig.
Die Leute können nicht in den Norden fahren, sie können ihre Verwandten nicht besuchen, sie können keine Briefe in den Norden schicken, sie können nicht in den Norden telefonieren.
Das ist eine außerordentliche menschliche Tragödie.
Die Hoffnungen, dass sich mit dem Ende des Kalten Krieges auch das Verhältnis zwischen den beiden Koreas entspannen würde, haben sich bis jetzt nicht erfüllt.
Nordkorea ist wohl das letzte stalinistische Regime der Welt, das seinen Bürgern auch die kleinsten Freiheiten verweigert.
Wachsamkeit gegenüber dem Norden, das war daher stets die Politik des Südens, immer auf einen möglichen Angriff gefasst sein.
Die Wachsamkeit hat auch Südkoreas neuer Präsident Kim Dae-jung nicht aufgegeben.
Er hat aber etwas Zweites hinzugesetzt.
Milde, guten Willen gegenüber dem Norden, nicht an jedes Zugeständnis eine Forderung knüpfen.
Sonnenschein-Politik nennt Kim diese Strategie, die zu einer Intensivierung der mageren Handelsbeziehungen, zu einem Dialog zwischen den beiden Koreas, vielleicht zur Wiederaufnahme der unterbrochenen Friedensverhandlungen führen soll.
Bisher hat der Norden auf Kims Sonnenschein-Politik aber nicht reagiert.
Auch wenn eine Wirtschaftshilfe des Südens angesichts der jüngsten Hungersnot bitter nötig hätte.
Und es sei auch fraglich, ob der Norden an einer Entspannung überhaupt interessiert sei, sagt der Journalist Chin.
Wenn sie sich öffnen, riskieren sie politische Instabilität.
Aber auch wenn sie sich nicht öffnen, riskieren sie politische Instabilität, wegen der schlechten Wirtschaftslage.
Die nordkoreanische Wirtschaft schrumpft seit acht Jahren, aber vermutlich muss die Wirtschaftslage im Norden noch schlimmer werden, bevor der politischen Führung klar wird, dass sie diese Diktatur nicht aufrechterhalten kann.
Vom fernen Ziel der Sonnenschein-Politik, einer Wiedervereinigung der beiden Koreas, ist man daher noch sehr weit entfernt.
Realität könnte die Wiedervereinigung nur werden, wenn das Regime im Norden unter dem Druck der Hungersnöte zusammenbricht.
Doch wirklich gelegen würde das dem Süden nicht kommen.
Angesichts der derzeitigen Wirtschaftskrise in Südostasien fehlen nämlich auch Südkorea die Mittel, eine mögliche Wiedervereinigung zu finanzieren.
Die beste Politik ist es, dem Norden zu helfen, damit die Wirtschaft dort nicht so kollabiert wie in Ostdeutschland vor zehn Jahren.
In Deutschland waren die Kosten der Wiedervereinigung, die Kosten, die Arbeitslose im Osten zu unterstützen, einfach zu hoch.
Und Südkorea ist nicht so reich, wie es Westdeutschland damals war.
Wie wünschenswert auch immer eine Wiedervereinigung wäre, man muss das pragmatisch sehen.
Lieber als an die Ausrufung der Republik werden sich die Südkoreaner morgen jedenfalls an ein anderes Jubiläum erinnern, das ebenfalls auf den 15.
August fällt.
Genau drei Jahre davor, im Jahr 1945, ging nämlich die japanische Kolonialherrschaft über Korea zu Ende.
Drei Wochen lang war Korea dann ungeteilt.
Ein Zustand, der für die Koreaner wohl noch längere Zeit nur ein Traum bleiben wird.
50 Jahre Teilung Koreas, Christian Lieninger hat informiert.
Der Siegeszug der Taliban in Afghanistan geht unaufhörlich weiter.
Die fundamentalistischen Milizen kontrollieren bereits etwa 90 Prozent des Landes.
Sie erobern Stadt um Stadt.
Derzeit sind sie dabei, sich den Norden des mittelasiatischen Staates zu unterwerfen.
Die Anti-Taliban-Opposition unter dem vertriebenen Präsidenten Rabbani kontrolliert nur mehr einzelne Bergregionen in Nord- und Zentralafghanistan.
Doch nicht nur die Opposition und die meisten Nachbarstaaten haben ein Problem mit den radikalen Islamisten.
Westlichen Hilfsorganisationen, die die bedürftige Bevölkerung versorgen wollen, wird ihre Arbeit von den Taliban praktisch unmöglich gemacht.
Erst unlängst mussten fast alle Organisationen die Hauptstadt Kabul verlassen.
Wer darunter leidet, sind die Menschen in Kabul.
Elisa Wasch sprach mit Vertretern von Hilfsorganisationen.
Vor drei Wochen mussten an die 40 westliche Hilfsorganisationen Kabul verlassen.
Die Taliban-Milizen hatten zuvor ohne Erfolg versucht, die Helfer zu zwingen, samt und sonders in ein zerbombtes Schulgebäude zu ziehen, wo sie weder Strom noch Wasser gehabt hätten.
Der Sinn dahinter?
Die Taliban wollten ihre Kontrolle über die Helfer verstärken.
Pierre Pascal Vandini von der Organisation Ärzte ohne Grenzen
Der Druck von Seiten der Taliban war sehr groß.
Sie wollten nicht einmal, dass wir mit den Menschen reden.
So können wir aber nicht arbeiten.
Wir müssen wissen, was die Leute haben und wie sie leben, um ihnen medizinisch helfen zu können.
Die Taliban haben uns aber den Kontakt mit der Bevölkerung verwehrt.
Nach einigen Krisen wurden wir gezwungen zu gehen.
Wer darunter leidet, ist die Bevölkerung von Kabul.
Etwa 400.000 Menschen wurden früher von den Hilfsorganisationen mit sauberem Wasser, Medikamenten, mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt.
Seit dem Abzug von fast allen Organisationen hat sich die Lage deutlich verschlechtert, sagt Christoph Lüdy vom Internationalen Roten Kreuz.
Das Rote Kreuz ist neben der UNO und CARE International die einzige Hilfsinstitution, die vorerst in Kabul bleiben durfte.
Den schnellsten Einfluss hatte wahrscheinlich, dass die Wasserversorgung in gewissen Teilen
der Stadt beeinträchtigt wurde, was die Leute zwang, Wiederbrunnen zu benutzen und zum Teil weite Strecken zu marschieren.
Es hat dann auch in den Spitälern, die von diesen Organisationen normalerweise unterstützt wurden, kam es zu einem Mangel an Medikamenten, der sich in den letzten Tagen immer mehr
manifestiert hat.
Bis jetzt hat das noch keine extremen Auswirkungen gehabt, aber es dürfte von Tag zu Tag, die Situation dürfte schwieriger werden.
Speziell in Kabul gibt es große Probleme bei der Zusammenarbeit.
Die radikal-islamistischen Taliban wollen zum Beispiel nicht, dass Frauen bei den internationalen Hilfsorganisationen mitarbeiten.
Aufgrund der zunehmenden Not in Kabul haben sich die Taliban nun aber nach Verhandlungen mit der UNO bereit erklärt, die Hilfsorganisationen wieder in die afghanische Hauptstadt zu lassen.
Dieses Angebot sei aber nicht annehmbar, sagt Pierre Pascal Vendigny von Ärzte ohne Grenzen.
Was die UNO und die Taliban nun vorschlagen, ist, dass wir unter denselben Bedingungen wieder nach Kabul zurückkehren, dass wir also in das besagte Gebäude umziehen und uns auch sonst den Beschränkungen der Taliban unterwerfen müssen.
Diese Bedingungen sind für uns unannehmbar.
Das ist sehr schade, denn wir würden der Bevölkerung von Kabul gerne sobald wie möglich wieder helfen.
Viele Hilfsorganisationen möchten erst zurückkehren, wenn es einen echten Fortschritt bei den Verhandlungen und eine Haltungsänderung der Taliban gibt.
Am allerwichtigsten wäre aber nach Ansicht vieler derzeit nicht die Rückkehr nach Kabul, sondern die Versorgung der zahlreichen Verwundeten und Flüchtlinge im Norden des Landes, wo heftige Kämpfe toben.
Doch noch haben die Taliban keine Hilfsorganisation in das umkämpfte Gebiet gelassen.
12.48 Uhr, Kultur im Mittagschanal.
Die Popsängerin und Schauspielerin Madonna feiert übermorgen Sonntag ihren 40.
Geburtstag.
Innerhalb von nur 15 Jahren ist ihr der Aufstieg vom unterbezahlten Fotomodel zu einem der erfolgreichsten und schillerndsten Popstars gelungen.
Mehr als 130 Millionen Tonträger hat sie bisher verkauft und 16 Filme gedreht, darunter die Musical-Verfilmung Evita.
Einige Gründe also einen Blick auf diese bemerkenswerte Karriere zu richten.
Roland Schöni skizziert einige Stationen Madonnas.
Von der Tochter einer einfachen Arbeiterfamilie zum milliardenschweren Megastar.
Von einer lastiven Jungfrau zur geläuterten Mutter mit Faible für esoterische Lehren.
Das ist Madonna.
Jene Frau, der es nicht nur gelungen ist, sich binnen kürzester Zeit an die Weltspitze des Pop zu hieven, nein,
Madonna konnte Feuilleton-Journalisten sogar dazu bewegen, über ihren bemerkenswerten Weg vom Sex-Symbol zur Humanistin zu philosophieren.
Denn angefangen hat diese Geschichte zum Beispiel so.
Genau nach dem ersten Erstarken feministischer Bewegungen und nach der Wiedergeburt harter, schwerer Rockmusik erschien Madonna 1983 plötzlich mit dem lieblichen Kommerzsong Like a Virgin.
Wie eine Jungfrau.
Mit Puppenstimme, schwarzen Strümpfen und Strapsen inszenierte sie sich als ein Wesen zwischen Klosterschwester und Lolita.
Ein kleiner Schuss Provokation war auch schon in dieser frühen Produktion enthalten.
Madonna war nämlich mit Kruzifixen und Rosenkränzen behängt und erklärte, sie fände diese Glaubenssymbole ganz einfach sexy.
Mit solchen plakativen Aussagen wurde Madonna allmählich zu einem Genie der Selbstvermarktung.
Ich bin ein materialistisches Girl, sang sie nach einem ersten Imagewandel Mitte der 80er Jahre.
Interessant dabei, Madonnas Kompositionstechnik.
Oft entwickelt sie nur die Grundideen zu einem Song, die sie in Tagebuchform notiert, wie sie sagt, um die Nummer dann mit einer ganzen Crew an Musikern auszuarbeiten.
I keep a diary and I write in it and I write poetry and stuff and I just take a snapshot of that and I kind of rearrange it into a song.
Als Star der 80er Jahre wollte sie im Gegensatz zu früheren Generationen, etwa den Rolling Stones, nichts mit Drogen zu tun haben.
I missed out on the whole drug thing.
Stattdessen ging es ihr darum, an ihrem eigenen Ego zu arbeiten.
I used to think I was in touch with my inner self and then I realized that was my inner ego.
Solche Erklärungen bewegten die amerikanische Feministin Camille Pallier dazu, Madonna als die am meisten emanzipierte Frau zu bezeichnen.
Denn, so Pallier, Madonna hätte die Grenzen dessen, was eine Frau im 20.
Jahrhundert erreichen kann, am weitesten nach außen verschoben.
Das freilich wurde keineswegs widerspruchslos hingenommen.
Schließlich reproduziert Madonna auch zahlreiche traditionelle Frauenklischees.
Bis Mitte der 90er Jahre arbeitete sie an einem multimedialen Erotik-Rundumschlag.
Höhepunkt das Fotobuch Sex, das Album Erotiker und der Softsex-Film Body of Evidence.
Mittlerweile ist Madonna ruhig und bedächtig geworden.
Besonders seit ihrem Erfolg in der Musical-Verfilmung Evita und der Geburt ihrer Tochter Lourdes.
In Interviews spricht die Popsängerin, die mit bürgerlichem Namen eigentlich Luisa Ciccone heißt, seit neuestem über Glaubensfragen.
Doch auch das ist nur ein Image.
Und ihre Images wechselt Madonna wie andere ihre Anzüge.
Am Sonntag wird sie 40, Popstar Madonna und morgen Samstag bringt das Fernsehprogramm ORF1 den Film Body of Evidence.
Zum Abschluss des Mittagsschonals noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Andreas Silavski.
Österreich.
Der gute Ruf des österreichischen Rindflasches dürfte wiederhergestellt sein.
Alle Proben des in Italien beanstandeten Flasches, die in Österreich und Holland untersucht wurden, sind negativ.
Konsumentenschutzministerin Pramme erklärte, der Verdacht eines italienischen Labors, dass österreichische Bauern ihre Rinder mit dem verbotenen Wachstumhormon Stilbene behandelt hätten, habe sich nicht bestätigt.
Jetzt müsse geklärt werden, wie es zu den falschen italienischen Untersuchungsergebnissen kommen konnte, sagte Pramme.
Sie habe deshalb bereits Kontakt mit der italienischen Gesundheitsministerin aufgenommen.
Um ähnliche Situationen in Zukunft vorzubeugen, will Prama die Angelegenheit auf EU-Ebene thematisieren.
Der Amoklauf eines 27-jährigen Mannes in Aspang am Wechsel in Niederösterreich hat gestern zwei Menschenleben gefordert.
Die Opfer sind der Vater des Täters und ein Gendarm.
Die Mutter des Amokläufers und ein zweiter Gendarm wurden verletzt.
Anlass der Schießerei war offenbar ein Familienstreit.
Dem Täter war bereits 1994 die Waffenbesitzkarte wegen mangelnder Zuverlässigkeit entzogen worden.
In der Folge war das Waffenarsenal auf seine Mutter angemeldet.
Nachbarn hatten bei der Polizei wiederholt gefordert, auch ihr den Waffenschein zu entziehen.
FPÖ-Obmann Haider hat seiner Partei in einem Presseinterview neuerlich mit seinem Austritt gedroht.
Gegenüber dem ORF-Radio konkretisierte Haider, es handle sich dabei nicht um Resignation.
Er stehe für politische Erneuerung, wenn dies mit der FPÖ nicht gehe, könne er sich auch eine neue Bewegung vorstellen.
SPÖ und ÖVP müssen auch künftig mit ihm rechnen, sagte Haider.
Im Bergwerk von Lassing wird heute der letzte Versuch unternommen, die zehn verschütteten Bergleute doch noch zu finden.
Die Bohrung ist zu der letzten vermuteten Luftblase in 175 Meter Tiefe vorgedrungen.
Am späten Nachmittag könnte dann mit einer Kamera der Zustand des Hohlraumes erforscht werden.
In Oberösterreich mussten nach einem schweren Unwetter in der vergangenen Nacht etwa 100 Menschen evakuiert werden.
Ein 30 Meter langes Straßenstück der B144 im Gemeindegebiet von La Kirchen rutschte ab.
Dadurch drohte eine Gasleitung zu explodieren, ein Pensionist alarmierte rechtzeitig die Einsatzkräfte, die Unglücksstelle wurde gesperrt.
USA
Der Flugzeughersteller Boeing plant Massenentlassungen.
Die Unternehmensleitung gab heute bekannt, dass innerhalb des nächsten Jahres 28.000 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren würden.
Grund für die Ansparungen sei die Finanzkrise in Asien und die immer größeren Verkaufserfolge des europäischen Konkurrenten Airbus.
Demokratische Republik Kongo.
Die rebellierenden Armee-Einheiten haben die Hauptstadt Kinshasa von der Stromversorgung abgeschnitten.
Die Rebellenverbände haben in der Nacht das bedeutendste Wasserkraftwerk unter ihre Kontrolle gebracht.
Und jetzt zum Wetter heute Nachmittag.
Abwechselnd sonnig und wolkig, besonders nach Süden zu einzelne gewittrige Regenschauer.
Im Osten windig, meist 21 bis 26 Grad, im Westen mit unter 28.
Damit geht das Mittagsschanal zu Ende.
Regisseur war Hans-Christian Scheidt, die Tonregler bediente Franz Trönker und als Redakteur Mikrofon verabschiedet sich Christian Teiritzbacher.