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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Und aus dem Studio begrüßt Sie Werner Löw, guten Tag.
Unsere Hauptthemen heute, Burgenlands Landeshauptmann Stix nach seinem schweren Autounfall von heute Nacht nicht in Lebensgefahr.
Ein neuer Maßnahmenkatalog für Schwarz, seine Sprengung der bedrohlichen Felsen kommt zunächst nicht in Frage, jetzt soll schnellstens ein dammgeschützter Auffangraum geschaffen werden.
Und der heutige erste Jahrestag des schweren Bergwerksunglücks von Lassing.
Bei uns im Journal zu Gast ist aus diesem Anlass der Pfarrer von Lassing, Paul Scheichenberger.
Außerdem eine kritische Bilanz des scheidenden zweiten Nationalratspräsidenten Heinrich Neisser von der ÖVP nach fast einem Vierteljahrhundert Parlamentsarbeit.
Die Protestwelle gegen Slobodan Milošević, wir fragen nach den Aussichten und nach möglichen Reaktionen von Milošević.
Und von der Kulturredaktion erwarten wir eine Vorschau auf die Bregenzer Festspiele, die am Dienstag beginnen.
Erster Programmpunkt, die Nachrichten, zusammengestellt von Elisabeth Mahlers.
Österreich.
Der burgenländische Landeshauptmann Karl Stix ist in der Nacht auf heute im Gemeindegebiet von Großhöflein mit seinem Dienstfahrzeug schwer verunglückt.
Entgegen ersten Informationen wurde Stix nicht so schwer verletzt, wie ursprünglich befürchtet.
Er erlitt schwere Kopfverletzungen, die erste Diagnose eines schweren Schädel-Hirntraumas dürfte sich nicht bestätigen.
Über die Ursache des Unfalls liegen keine Angaben vor.
Der Landeshauptmann befand sich allein im Auto.
Er wurde zunächst ins Eisenstedter Krankenhaus gebracht, dann flog in ein Notarzthubschrauber ins AKH nach Wien.
Dort wird er in der Intensivstation behandelt.
Dem schweren Unfall war ein ausgefülltes Programm des 59-jährigen Politikers vorausgegangen.
Stix traf am Nachmittag mit den Finanzministern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz in Palmhagen an der ungarischen Grenze zusammen.
Am Abend lud er die drei Minister zu einem Besuch der Seefestspiele in Mörbisch ein.
Bis zur Genesung von Stix wird gemäß der Landesverfassung sein Stellvertreter Gerhard Jellerschietz die politischen Geschäfte des Burgenlandes führen.
Trotz einer weiteren ruhigen Nacht am Eibelschrofen in Schwarz in Tirol ist nach wie vor keine Entspannung in Sicht.
Weitere Felsen sind in der Nacht auf heute nicht abgebrochen, neue Risse und Spalten zeigen aber die Gefahr.
Noch für heute wird eine Entscheidung über die weitere Vorgangsweise erwartet.
An eine Aufhebung der Evakuierung im gesperrten Ortsteil kann noch nicht gedacht werden.
Schon gestern ist ein aktives Eingreifen vorerst ausgeschlossen worden.
Eine Sprengung birgt die Gefahr, dass der obere Teil der Felswand des Eibelschrofens abbricht und damit seine Dampffunktion gegenüber dem dahinterliegenden Material verliert.
In diesem Fall könnte eine Gerölllawine auf das darunterliegende Siedlungsgebiet niedergehen.
Aktive Maßnahmen an der Felswand werden demnach erst bei einer Beruhigung des Bergmassivs möglich werden.
Ein Gutachten der Technischen Universität Graz hat den Bergbau in Schwarz entlastet.
Die Experten sehen keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Felsabbrüchen und dem Dolomitabbau.
Heute vor einem Jahr hat sich in Lassing das verheerende Grubenunglück ereignet.
Zehn Bergleute kamen ums Leben, einer konnte nach fast zehn Tagen gerettet werden.
Bis heute gibt es weder Klarheit über die Unglücksursache noch über die rechtlichen Folgen.
Der Nationalrat hat am Abend einstimmig seine Auflösung beschlossen.
Damit ist der Weg für die Nationalratswahlen am 3.
Oktober frei.
Die Konstituierung des neu gewählten Nationalrates ist für den 29.
Oktober geplant.
Zum Abschluss der Sitzung haben sich prominente Politiker von der politischen Bühne verabschiedet.
Der ehemalige Außenminister Mock, der ehemalige Innenminister Löschnerg und der zweite Nationalratspräsident Neisser wurden mit Standing Ovations und dem Applaus aller Fraktionen verabschiedet.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Auch für heute sind in Jugoslawien wieder Großdemonstrationen gegen Präsident Milošević geplant.
Zu diesen Kundgebungen hat der frühere Regierungspartner und heutige Oppositionspolitiker Vuk Drasković aufgerufen.
Gestern hat Oppositionsführer Džinžić an die Bevölkerung appelliert, verstärkt an den Demonstrationen teilzunehmen.
Džinžić meinte, Milošević könne zwar 10.000 demonstrierende Menschen in den serbischen Städten missachten, Millionen direkt vor seiner Residenz, werde er aber sehen müssen.
In Belgrad haben sich die sogenannte Allianz für den Wandel und die Allianz demokratischer Parteien zu einem Aktionsbündnis gegen Milosevic zusammengeschlossen.
Mittlerweile haben die Stadträte von elf serbischen Städten den Rücktritt des Präsidenten verlangt.
USA
Der israelische Ministerpräsident Barak hält den Abschluss regionaler Friedensabkommen im Nahen Osten innerhalb von 15 Monaten für möglich.
Barak hat gestern in den USA mit Außenministerin Albright und Verteidigungsminister Cohen konferiert.
Die beiden amerikanischen Minister äußerten sich zuversichtlich über die Zukunft im Nahen Osten.
Iran.
Radikale Islamisten haben am Vormittag in Teheran versucht, Studenten zu provozieren.
Wie Vertreter der Hochschule mitteilten, wollten Dutzende Islamisten auf Motorrädern vor dem Studentenwohnheim der Universität Neu-Unruhn anzetteln.
Das Innenministerium hat den Antrag von Studentenvertretern für eine neuerliche Demonstration zurückgewiesen.
Die Studenten verlangen die Entlassung des Polizeichefs von Teheran im Besonderen und Pressefreiheit im Allgemeinen.
Andreas Silavski war das mit den Nachrichten und wir kommen zum Wetter und das hält sich ja anscheinend an die gar nicht so schlechten Wochenendprognosen unserer Wetterredaktion Andreas Diesner.
Viel Sonne hat das Wochenende zu bieten und von Südwesten her kommt auch immer wärmere Luft.
Die Gewittergefahr ist vorerst gering.
Morgen können sich Gewitter am ehesten zwischen Vorarlberg und Oberkernten bilden und auch in den nächsten Tagen sind höchstens einzelne Gewitter im Bergland zu erwarten.
Vor allem am Mittwoch dann steigt die Gewittergefahr vom Westen her generell und am Donnerstag wird es vorübergehend wieder kühler.
Bis dahin aber meist zwischen 25 und 31 Grad in Österreich.
Die aktuellen Meldungen, Wien heiter 23, Eisenstadt wolkig 23 Grad, St.
Pölten wolkig 22, Linz heiter 23, Salzburg heiter 22 Grad, Innsbruck und Bregenz heiter 21, Graz heiter 24 und Klagenfurt heiter 22 Grad.
Sonnenschein auch am Nachmittag allerdings nicht überall ungetrübt, denn etwa in Niederösterreich, im Wiener Raum, im Burgenland und in der Obersteiermark machen sich jetzt auch wieder etwas mehr Wolken bemerkbar.
Ein paar Regenschauer sind hier zumindest nicht ganz auszuschließen, so erste Regenschauer zurzeit im Bereich Semmering und Wechsel.
Die Luft ist hier im Osten und Südosten ja noch etwas feuchter als im übrigen Österreich.
Die Temperaturen am Nachmittag 22 bis 28 Grad.
Morgen Sonntag und auch am Montag scheint fast durchwegs wieder die Sonne, etwas Nebel mitunter anfangs in einigen Alpentälern und erst jeweils gegen Abend bilden sich in Vorarlberg und Tirol, eventuell in Teilen Salzburgs und in Oberkärnten einzelne Wärmegewitter.
Meist aber wird es trocken bleiben.
Die Temperaturen morgen 24 bis 30 Grad am Montag bis 31, 32, in 2000 Metern zwischen 12 Grad auf Wrax und Schneeberg und 16 am Arlberg.
Dazu kommt dann allmählich spürbarer Südwind.
Danke, Andreas Thiesner.
Es ist sieben Minuten nach zwölf und wir kommen gleich zurück, auch zur Spitzenmeldung der Nachrichten, zu dem schweren Autounfall des burgenländischen Landeshauptmanns Stix heute Nacht.
Mittlerweile, wir haben es gehört, weiß man, dass die Folgen dieses Unfalls hoffentlich wirklich doch nicht ganz so schlimm sind, wie ursprünglich zu befürchten war.
Andreas Riedl vom Landesstudio Burgenland fasst für uns zusammen.
Gegen zwei Uhr früh ist Landeshauptmann Karl Stix mit seinem Dienstwagen, den er selbst lenkt, auf dem Weg in seinen Wohnort Hornstein unterwegs.
Auf der Auffahrt von der S31 der Burgenlandschnellstraße auf die A3 kommt der Landeshauptmann mit seinem BMW von der Fahrbahn ab, stoßt gegen ein Verkehrszeichen, in weiterer Folge überschlägt sich das Auto mehrmals, erklärt der Gendarm Wolfgang Schuh von der Verkehrsabteilung Mattersburg.
Zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen kann man davon ausgehen, dass der Landeshauptmann sein Dienstkraftfahrzeug selbst gelenkt hat.
Auch kann man ausschließen, dass ein zweites Fahrzeug an dem Verkehrsfall beteiligt war.
Zum Unfallshergang selbst liegen derzeit noch keine Informationen vor.
Der Landeshauptmann wird diesbezüglich erst befragt werden müssen.
Dann kann man feststellen, ob technisches Gebrechen vorgelegen hat oder nicht.
Als die Rettung eintrifft, ist Landeshauptmann Karl Stix ansprechbar.
Er sitzt im Fond des Wagens mit einer blutenden Kopfwunde, schildert der Rettungsfahrer Johann Major.
Der Landeshauptmann ist im Auto sitzend, auf der Rücksitzbank ist er gesessen mit einer Kopfwunde, die wir versorgt haben.
Er war voll einsprechbar, nur hat er Erinnerungslücken, was passiert ist und wann was passiert ist und wo er ist.
Die Verletzung war auf der Stirn eine Platzwunde und am Auge hat er eine Verletzung gehabt.
Den haben wir erst versorgt, dann haben wir ihn liegend abtransportiert und den Krankenhaus übergeben.
Die Rettung bringt den Landeshauptmann in das Krankenhaus Eisenstadt.
Nach einer eingehenden Untersuchung entschließen sich die Ärzte, den Landeshauptmann in künstlichen Tiefschlaf zu versetzen und ihn aufgrund der vermutlich schweren Augenverletzungen in das Wiener Allgemeine Krankenhaus zu fliegen.
Glücklicherweise stellt sich nach einer Erstuntersuchung im AKH heraus, dass die Verletzungen nicht lebensbedrohlich sind, sagt Wilmos Wetschall, Vorstand der Universitätsklinik für Unfallchirurgie.
Er erlitt eine schwere Gehirnschütterung, einen Bruch der Augenhöhle auf der linken Seite des knöchernen Bestandteils der Augenhöhle, mehrfache Prellungen, Quetschungen und Rissquetschhunden.
Sein Zustand ist derzeit absolut stabil.
Wir erwarten, dass er im Zuge dieses Tages von der Beatmungsmaschine enthüllt werden kann.
und dann die zweckgerichtete Behandlung einsetzen kann in Richtung Rekonstruktion der Augenhöhle.
Er befindet sich derzeit auf dem Sitzknie für Unfallchirurgie im Schockraum, wird im Zuge der nächsten Minuten auf die Intensivstation der Klinik für Anästhesie und Allgemeinintensivmedizin in den Obhut von Herrn Prof. Zimfer sich begeben und wir werden ab morgen mit Prof. Evers von der Kieferchirurgischen Klinik Kontakt aufnehmen in Richtung Rekonstruktionsmaßnahmen der Augenhöhle.
Landeshauptmann Stix war gestern den ganzen Tag mit den Finanzministern aus Österreich, der Schweiz und Deutschland unterwegs.
In Palmhagen konferierten die Finanzchefs den ganzen Tag.
Am Abend war ein Besuch der mörbischer Seefestspiele angesagt.
Nach der Vorstellung begleitet Stix die Finanzminister auf einem Boot nach Ilmitz.
Von dort brachte der Chauffeur den Landeshauptmann nach Eisenstadt.
Weil es bereits zwei Uhr war, beschloss Stix selbst nach Hause, nach Holstein zu fahren.
Kurz darauf passierte der Unfall.
Andreas Riedl hat zusammengefasst, was derzeit nach dem Unfall von Landeshauptmann Stix zu berichten war.
Im Dreiländereck Lichtenstein, Schweiz, Österreich kam es in der Nacht auf heute in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Vorarlberg zu einer Schießerei mit tödlichen Folgen.
Zwei Todesopfer sind zu beklagen, einer davon ein Schweizer Grenzbeamter.
An der grünen Grenze entlang des Rheins kommt es immer wieder zu Zwischenfällen und dieses Dreiländereck wird vor allem von Schweizer Seite genau überprüft und beobachtet.
Was es diesmal auf sich hat und weitere Einzelheiten, das hören wir von Tarja Prüß.
Zwei Schweizer Grenzbeamte waren auf Kontrollgang an der grünen Grenze unterwegs.
Unmittelbar vor dem Übergang nach Vorarlberg überprüften sie einen deutschen Autofahrer, der Kommandant der Grenzwache in Schaffhausen, Toni Grab.
Der deutsche Fahrzeuglenker hat sich dann der Kontrolle widersetzt und bevor er hätte überwältigt werden können, hat er unverhofft das Feuer auf die beiden Grenzwächter eröffnet.
Beim darauf folgenden Schusswechsel wurde ein 53-jähriger Grenzwächter und der 42-jährige Deutsche tödlich getroffen.
Im Fahrzeug wurden sowohl Waffen als auch Munition gefunden.
Man geht davon aus, dass er diese nach Österreich schmuggeln wollte.
Der genaue Tathergang ist noch nicht bekannt, sagt Toni Grab.
Der zweite Beamte ist
soweit unterletzt, wie es sich genau im Detail abgespielt hat, das wird uns der zweite Beamte dann erklären, sobald er dazu im Stand ist."
Der Schweizer Grenzbeamte hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Kinder.
Im Februar vergangenen Jahres hatte sich an der deutsch-schweizerischen Grenze bei Konstanz ein ähnlicher Vorfall ereignet.
Ein mutmasslicher Waffenhändler hatte damals zwei Zöllner im Kugelhagel niedergestreckt.
Nach wie vor keine Ruhe am Eibelschrofen, dem Berg hinter der Tiroler Knappenstand, schwarz.
Im Gegenteil muss man fast sagen, neueste, genaue Messungen zeigen, dass sich der Berg jetzt sogar mehr bewegt als zuletzt.
Allerdings spielen sich diese Bewegungen nach wie vor noch im Millimeterbereich ab.
Heute einmal mehr wurde in Schwarz von der Einsatzleitung die Strategie für das weitere Vorgehen beraten und darüber berichtet uns zusammenfassend Uli Golser.
Die Evakuierung der 250 Schwarzer muss für mindestens noch eine Woche aufrechterhalten bleiben.
Am Eibischrofen sind neue Risse und Spalten aufgetreten.
Rund 100 Leute sind derzeit rund um die Uhr für die Messungen im Einsatz.
Sobald aufgrund dieser Messungen das Gelände freigegeben werden kann, soll zur Sicherung ein System von Dämmen errichtet werden, erklärt Siegfried Sauermoser von der Wildbach- und Lawinenverbauung.
Wir haben einmal jetzt geplant, drei Dämme in etwa mit einer Gesamtkuppatur von circa 100.000 Kubikmeter Schüttmaterial.
Ein kleinerer, etwas oberhalb, der als erste Maßnahme gesetzt werden müsste, im Schutz dieses ersten Dammes, könnte ein zweiter Damm gebaut werden.
Der erste Damm ist in etwa 15 Meter hoch, der zweite Damm steht noch nicht genau fest, aber ich sage einmal, die Höhe bewegt sich vielleicht zwischen 15 und 25 Meter.
Kosten dürfte das rund 20 bis 30 Millionen Schilling und im besten Fall werden 75 Tage Bauzeit veranschlagt.
Diese Zeit sollen die derzeit Evakuierten aber wieder daheim verbringen können, sagt Bürgermeister Hans Lindner.
Wenn der Damm gebaut wird, dann ist da so viel Sicherheit vorhanden, dass auch die Baumaßnahmen durchgeführt werden können.
Dann ist davon auszugehen, dass auch die Evakuierung zumindest in einem großen Bereich aufgehoben werden kann.
Einen Bergsturz, dem schlimmsten Szenario, würden diese Dämme allerdings nicht widerstehen.
Aber, sagt Professor Rainer Päusl von der TU Wien, sollte ein Großereignis bevorstehen, dann ist das sicher einige Tage vorher zu erkennen.
Derzeit gibt es diese Hinweise absolut nicht.
Und absolut nicht vorstellbar ist für den Bürgermeister und wohl auch für die Schwarzer, dass dieses Gebiet, das riert, nie mehr besiedelt werden kann.
Ulrike Golzer hat aus Tirol berichtet und die von ihr auch erwähnten genauen Messungen und Beobachtungen, die schließen auch den sozusagen hautnahen Lokalaugenschein an den Flanken des Berges ein, per Hubschrauber nämlich.
Und bei einem solchen Beobachtungsflug, da ist heute Vormittag unser Reporter Wolfgang Geier mitgeflogen.
Der kleine olivgrüne Hubschrauber fliegt so nah wie möglich an der Felswand.
An Bord sind der Tiroler Landesgeologe Peter Gstrein und sein junger Kollege Thomas Sönser von der Wildbach- und Lawinenverbauung.
Mit Videokameras und Fotoapparaten werden Bilder aus nächster Nähe geschossen.
Der Bundesheer-Pilot korrigiert mit Fingerspitzengefühl jeden Windhauch und bleibt auf minimaler Distanz zur brüchigen Wand.
Die offenen Höhlen des historischen Bergbaus sind aus nächster Nähe zu sehen.
Gut 20 Mal ist Peter Gstrein in den letzten Tagen zur Felswand geflogen.
Beobachtet hat er den rebellischen Eibelschrofen schon seit 40 Jahren.
Seine Diagnose nach dem Flug heute Vormittag.
Es ist so, dass am Eibelschrofentropen selber die Spaltenbildungen zunehmen, besonders im Nordostteil.
Allerdings im Südwesten sind neue Spalten, kleine aufgegangen.
Und im Nordosten haben wir jetzt im Mittelteil ganz besondere Aktivitäten.
in einem halben Tag bis zu drei, vier Millimeter.
Und ganz außen haben wir, wo wir neue Spalten sind, auch die sind sehr aktiv momentan.
Klar zu sehen ist beim Flug knapp über die Baumwipfel auch jene mehr als 100 Meter lange Schneise, die von den Geologen in die Erde gegraben wurde, um den Fels besser beobachten zu können.
Bei ihrer Arbeit stehen die Gesteinsexperten oft genug auf unsicherem Boden.
Um sie zu sichern, werden sie von Männern der Bergrettung angeseilt.
Befestigt sind die Schnüre gut 60 Meter hinter der Bergkante an Bäumen, sagt Bergretter Paul Gürtler aus Schwarz.
Das ist sicher insofern gefährlich, weil ja die Gelogenen gehen sich nicht mehr vor und beobachten die Risse.
Sie haben da Indikator und so.
Stecken sie einen in die Risse.
Wenn die umfallen, dann weiß man, das ist weitergegangen.
Als ersten Indikator, wo das... Und ohne Sicherung von hinten, sagen sie, darf man logischerweise keinen reinlassen.
Das ist im Fall eines Abbruchs, der was ganz vorn passiert, einfach die Leute da sicherer sind, als wenn sie ohne das aneinander stehen.
Berge sind Lebewesen, sagt Geologe Peter Gstrein.
Anders als die Bergbaufirma, die Montanwerke Prixleg, die auch ein Gutachten vorgelegt haben, geht er nach wie vor davon aus, dass der moderne Gesteinsabbau dem Berg schwer zugesetzt habe.
Ja, ich glaube, man hat ihn schwer beleidigt.
Irgendwo einmal, wenn man jemandem weh tut, dann schreit er auch, oder?
Eine Reportage von Wolfgang Geier im Beobachtungshubschrauber an der Felswand bei Schwarzland.
Er hat uns gesagt, wie er uns diesen Beitrag überspielt hat, auch ein recht mulmiges Gefühl, so nahe an der Felswand im Hubschrauber zu fliegen.
Vor genau einem Jahr, am 17.
Juli 1998, wurden im kleinen Ort Lassing in der Obersteiermark, im dortigen Talkebergwerk, an einem Tag insgesamt elf Bergleute verschüttet.
Dieses Grubenunglück erschütterte damals nicht nur ganz Österreich, sondern löste auch ein gewaltiges internationales Medieninteresse aus, umso mehr, als nach zehn Tagen geschah, woran niemand mehr geglaubt hatte, jener Bergmann, der als erster eingeschlossen worden war und zu dessen Rettung die zehn anderen in die Grube eingefahren waren, Georg Heinzel, konnte lebend aus 60 Metern Tiefe geborgen werden.
Die 10 Räder allerdings, hinter denen die Stollen ein weiteres Mal eingestürzt waren, konnten trotz intensiver Suchbohrungen nicht lokalisiert werden und bis jetzt sind ihre Leichen nicht aus der Grube geborgen.
Auch ein Jahr nach dem groben Unglück sind noch viele Fragen offen.
Werden die toten Bergmänner jemals geborgen?
Wer würde die Bergungskosten bezahlen, geschätzte 500 Millionen Schilling?
Und was war die Ursache für das Unglück?
Gibt es Verantwortliche, gibt es Schuldige?
Diese Frage wird am Landesgericht Leoben seit Monaten untersucht, in Vorerhebungen gegen elf Verdächtige.
In einigen Wochen wird die Staatsanwaltschaft wahrscheinlich entscheiden, ob aus den Verdächtigen Angeklagte werden.
Seit drei Jahren betreut Pfarrer Paul Scheichenberger die 2000-Einwohner-Gemeinde Lassing.
Als das Komische geschah, hat der 38-jährige Pfarrer sofort eine Wallfahrt in Spanien abgebrochen und ist ins Dorf zurückgekehrt.
Bis heute versucht der Seelsorger, die Wunden in der Gemeinde schließend zu helfen.
Pfarrer Paul Scheichenberger ist heute bei Monika Feldner im Journal zu Gast.
Herr Pfarrer, ein Jahr, nachdem die Grube eingestürzt ist, was ist anders im Ort als vor dem 17.
Juli 1998?
Sagen wir so, Lassing musste eine Erfahrung machen, die es so mit niemanden teilen kann.
Ich habe auch den Begriff Jahrestag insofern finde ich ein bisschen bedenklich, weil Jahrestag eben ein Begriff aus der Geschichte ist,
Ein historisierender Begriff, da ist etwas passiert und nach einem Jahr denkt man halt wieder einmal nicht.
Das stimmt in Lassing insofern nicht, weil die Geschichte noch zu keinem Abschluss abgekommen ist und wir noch immer mittendrin sind.
Es herrscht weder Klarheit über die toten Bergleute, noch sind die Wunden wirklich verbunden.
Wenn das ist, dann beginnt die Geschichte zu laufen.
Sie haben bald nach dem Unglück als einer der ersten und immer wieder die Medien scharf kritisiert.
Einer Ihrer markanten Sprüche damals, die Medienberichterstattung macht die Leute belämmert.
Hat sich Ihr Eindruck gehalten, dass die Medien für den Ort eine weitere, die zweite Katastrophe waren?
Oder können Sie den Medienrummel auch etwas Positives abgewinnen?
Es sind viele Dinge auf die Weltbühne gehoben worden.
Im Gesamten gesehen habe ich die Relationen nicht gesehen.
In Lassing ist einfach auch die Menge, es war die Menge auch, die sehr irritierend war, für mich irritierend war.
Und es hat auch, glaube ich, das Bewusstsein des Lassingers, oder der da mit in diesem Trubel drinnen war, verändern müssen, dass er sich ständig dann im Fernsehen gesehen hat, ständig sich im Radio gehört hat.
Und es gibt, schauen Sie, wie mit dem Mikrofon, wenn Sie das am Lautsprecher hinhalten, dann entsteht eine unangenehme Rückkoppelung, dann schreit das.
Ich denke, dass die Berichterstattung in Lassing selber eine unangenehme Rückkoppelung zufolge hatte.
In Lassing wird ja jedes Wort gedeutet, ha, der sagt das, der sagt das, den kennen wir doch und so, und dann wird darüber diskutiert und letztlich schadet es dem, der es gesagt hat, obwohl er etwas sehr Plausibles aufgesagt hat.
Und Lassing sind auch Menschen, 2000 Menschen oder 1900, wo man nicht alle über einen Kamm scheren kann.
Und wenn man das immer vereinfacht und dann schreibt man das, dann bewirkt das so, dass die Zeitung dann so eine Art Rollenbuch schreibt für die seelischen Abläufe im Dorf.
Wenn der am nächsten Tag die Zeitung aufschlägt und dann drinnen liest,
dass da irgendetwas von Neid sei oder von was weiß ich was, dann schüttelt er nur den Kopf und auch mit Recht.
Sehen Sie, das ist das von der Rückkoppelung, von der ich gesprochen habe.
Drei Journalisten waren heute bei mir, die gesagt haben, es spricht niemand mehr mit ihnen.
Na, ich verstehe das schon.
Sie haben den Neid angesprochen.
Es hat ja nach dem Unglück eine Spendenflut regelrecht gegeben.
Fast 35 Millionen Schillingspenden, dazu Geld von Bund und Land.
Vor allem Bürgermeister Zeiser hat immer wieder davor gewarnt, das Geld löse Neid und Zwietracht aus.
Ist das eingetreten?
Nein, ich denke nicht.
Die Menschen sind sehr reif und ich bedanke mich auch bei Ihnen dafür.
Trotz des Rummels, trotz des ganzen internationalen Medieninteresses haben die Menschen, die hier leben, vor allem die Betroffenen, die Witwen, die Mütter, Väter, die Halbwaisen, die Katastrophe schon irgendwie verarbeiten können, haben die betroffenen Menschen hier Zeit zum Trauern gehabt.
Nein, sie konnten ihrem primären Verlustschmerz nicht nachgeben.
Sie sind immer geschickt worden.
Es waren diese berühmten Versprechungen immer, und sie mussten auch aufpassen, dass plötzlich nicht jeder private Schritt ein öffentliches Thema wird.
Das kommt dazu.
Sie mussten sich auf der einen Seite ducken, auf der anderen Seite wollten sie natürlich dann die Medien instrumentalisieren für ihr Anliegen.
Das ist ja auch berechtigt.
Darum, das ist etwas zwiespältig, das Ganze.
Aber sie konnten nicht wirklich trauern.
Und sie wurden oft und oft natürlich gedemütigt.
Das muss ich auch sagen.
Welche Rolle haben Sie als Pfarrer in diesem Heilungsprozess oder in einem Heilungsprozess gespielt?
Inwieweit hat diese Notsituation Ihren eigenen Tagesablauf, Ihre Arbeit verändert?
Ich denke, diese Situation ist keine Wundklammer, sondern ein Wundspreiz und immer wieder mit Salz.
Und deswegen kann man nichts sagen von einem Heilungsprozess.
Es war Gott sei Dank möglich, dann die Betroffenen davon zu überzeugen, dass es gut ist, wenn wir für jeden Einzelnen eine Seelenmesse feiern.
Und das haben wir auch gemacht.
Und das war sicher für den Ort ganz gut, für die Großfamilien gut.
Und da haben die Lassinger unter sich schon eine großartige Rolle gespielt und besonders auch die Großfamilien, sage ich jetzt einmal.
Die Familien, wo sie sich gegenseitig gestützt haben und im positiven Sinne auch ein bisschen konspirativ waren und sich ungeschützt äußern konnten, das war wichtig, denke ich.
Werden Sie selbst als Pfarrer jetzt mehr von den Lasingern beansprucht als früher?
Das müssten Sie die Betroffenen fragen.
Ich weiß es nicht.
Ich denke nicht, dass ich von mir ein toller Pfarrer bin.
Ich versuche alles.
Aber ich habe drei Pfarrer zu betreuen und die haben auch ein Recht, dass ich dort bin.
Vielleicht tut es auch gut, nicht immer nur davon zu sprechen.
Wissen Sie, die Menschen brauchen Treue, nicht Betreuung.
Sie brauchen ein Wort und nicht Sprüche.
Und sie brauchen Liebe und nicht Beliebigkeit.
Jetzt, ein Jahr nach dem Unglück, würden Sie sagen, es ist so etwas wie Normalität in den Ort zurückgekehrt?
Gibt es ein normales Dorfleben?
Nach außen hin schon.
Das ginge ja gar nicht anders.
Die Menschen sehnen sich nach Normalität.
Es passieren immer wieder Unfälle, Verkehrsunfälle mit Toten, Bergunfälle.
Auch hier hat es, soweit ich informiert bin, in den 80er Jahren einen Skiunfall gegeben.
Da sind drei Tourengeher bei einer Lawine verschüttet worden und gestorben.
Das sind zweifelsohne schwere Schläge für die betroffenen Familien, auch für diesen kleinen Ort hier.
Beim Gruppenungriff gab es zehn Tote und man hat den Eindruck, die halbe Welt war betroffen.
Was hat den Unterschied ausgemacht zwischen Unfällen und diesem Bergwerksunglück, dass es solche enormen Auswirkungen gegeben hat.
Ja, hier sind ja Dinge dazugekommen.
Sie haben recht, Zehn Tote verträgt die Geschichte, nicht unsere Geschichte, aber die Geschichte der Menschheit.
Aber da sind Dinge dazugekommen.
Zuerst einmal der Mythos-Held.
Die erste Schlagzeile ungefähr hieß, einer für alle, alle für einen hinunter.
Dieser Mythos-Held-Bergwerk.
Da steigen sie hinunter und holen das rauf.
Wildwestfilme leben ja von diesen Mythen.
Das ist einmal das eine.
Und dann auch durfte man erleben, wie eben alles an die Grenzen gekommen ist.
Dann ist plötzlich auch die Diskussion zwischen dem, was die Techniker sagen und was die Esoteriker sagen oder was der normale Menschenverstand sagt, natürlich auch das politische Problem.
Plötzlich wird eine Berghauptmannschaft oder in Frage gestellt aus der Monarchie
Anhand eines Unglücks wurden Themen diskutiert, und plötzlich war Lassing ein Paradebeispiel für all diese angesprochenen Themen und noch mehr.
Lassing ist ein Synonym geworden für Bergwerksunglück, für den ganzen irrationalen Kessel, der sich da abgespielt hat, und dann das Wunder und der Wahnsinn von Lassing.
Alles zusammen, denke ich, das, was ich als zweite und dritte Katastrophe bezeichne,
Die Frage, die an den Bewohnern, an den Betroffenen derzeit wohl am meisten nagt, ist wohl die, ob die verschütteten Bergmänner noch geborgen werden.
Nachdem der Verwaltungsgerichtshof den Bergebescheid als rechtswidrig aufgehoben hat, hat in diesen Tagen der Wirtschaftsminister bzw.
das Parlament die gesetzliche Grundlage für eine Bergung geschaffen.
Aber wollen die Betroffenen, die Lasinger, die Bergung noch?
Ich denke, dass dieser Kampf jetzt um diese Bergung
letztlich eine Form ist, ein letzter Schrei ist, auf diese Demütigungen aufmerksam zu machen.
und auch diese zu verarbeiten.
Davon bin ich überzeugt.
Es hat einfach nie wer etwas gesagt, obwohl ständig die Vögel von den Dächern etwas zwitschern.
Das macht die Leute mit Recht unruhig, und das schmerzt sie.
Das geht mir auch so.
Es gibt kein Ansprechsubjekt,
Kein richtiges.
Und wenn es um die Bergung geht, was jetzt die letzte Beute ist hier, dann muss gesagt werden, wir bergen oder wir bergen nicht.
Das sage ich auch zum Herrn Minister Fahnleitner.
Sie haben keine Ahnung, Herr Minister, was Sie hier anrichten mit diesem Hin und Her.
Aber wie haben die Menschen reagiert auf dieses Gesetz, das jetzt Totenbergungen ermöglicht, dass der Wirtschaftsminister Totenbergungen anordnen kann?
Eines muss ich Ihnen sagen, das interessiert überhaupt keinen Menschen mehr, was die Oberen, die Politiker tun.
Die haben sich ins Auto gestellt in Lassing.
Das glaubt ihnen niemand mehr.
Und weder mit Recht.
Die Leute sind ja nicht ganz dumm.
Das ist ein richtiger
Wie wenn man Menschen bei der Nase herumführen möchte.
Da macht man was, um ein Versprechen zu lösen.
Man macht es eigentlich nur schlimmer.
Die Menschen haben genug von der Politik.
Jetzt nicht die Frage, wollen die Leute die Bergung, sondern glauben sie noch an eine Bergung?
Es gibt ja inzwischen viele Stimmen, die sagen, die Bergung sei technisch gar nicht mehr möglich und es gibt ein gerichtsmedizinisches Gutachten, das besagt, im besten Falle bleiben noch ein paar Knochen über, wenn man das jetzt sehr brutal formuliert.
Glauben die Menschen da noch an die Möglichkeit zu bergen?
Wenn Sie mich fragen, sage ich Ihnen eines.
Ich glaube nicht daran, dass von denen, die davon sprechen, irgendjemand die Bergung will.
Das glaube ich nicht.
Wir Beobachter haben den Eindruck, dass das eine Verschleppung ist.
Man hat den Eindruck.
Ich sage noch einmal, man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich bin kein Techniker.
Ich kann das auch nicht sagen, weil ich es letztendlich so nicht weiß.
Alle Beobachter haben diesen Eindruck, dass da nichts weitergeht.
Und mein berühmter Voltairesatz, alle zusammen sind sie die Stimme Gottes, einer ist ein Esel.
Fragt sich nur, wer dieser eine ist.
Da hängt sich meine Frage daran, wer verschleppt da Ihrer Meinung nach?
Ja, alle, die die Bergung im Herzen nicht wollen, aber das nicht sagen, dürfen oder wollen oder was, immer welche Konsequenzen daraus sich ergeben.
Solange alles glatt läuft, dann ist ja alles in Ordnung.
Aber in Lassing ist was passiert und plötzlich waren alle Kräfte an ihrem Ende und wenn ich diesen Ablauf
der sich hier geboten hat, hochrechne auf die oberste Politik, wenn ich sozusagen das, was sich hier im Reagenzglas abgespielt hat, hochrechne auf das, wie unser ganzes System läuft, dann läuft es mir einen Schauer über den Rücken, das möchte ich schon sagen.
Es gibt Stimmen, auch einige Betroffene, die sagen, es wäre besser, man würde die Leute nicht mehr herausholen, sondern lieber den Krater zur Gedenkstätte machen.
Würden Sie die Unglückstelle als Grabstätte einsegnen?
Die Würde des toten Menschen ist so groß, dass er das, dort wo er liegt, immer zu einem Grab macht.
Und selbstverständlich würde ich die Stätte einsegnen und zu einem Grab erklären.
wenn keine Bergung vorgenommen wird und das aber auch gesagt wird, weil ich setze den kämpfenden Frauen nicht ein Zeichen hin und dann werden sie sagen, ja, der Pfarrer ist auch gegen uns.
Ich denke nicht daran.
Das ist nicht meine Aufgabe.
Das wäre dann der beste, der schwarze Bett an den Pfarrer.
Der hat eingesehen, jetzt hör mal auf.
Da muss jemand mit Ihnen Klartext sprechen.
Der Ort Lassing hat im Vorjahr dauernde Popularität erlangt.
Noch immer kommen jeden Tag Schaulustige zum Kraterschauen.
Einzelne Personen, wie Sie zum Beispiel, sind nicht nur in Österreich bekannt.
Wie gehen Sie mit dieser Berühmtheit um?
Wie geht der Ort mit dieser Popularität um?
Manche versuchen eben zu instrumentalisieren, sage ich nicht.
Dass sie ihre Anliegen besser artikulieren können oder auch durchsetzen können, nützen sie natürlich diese Popularität.
Ich selber, mir passt das eigentlich auch nicht, wenn mein Gesicht so überhaupt nur mehr mit einem gruben Unglück in Verbindung gebracht wird.
Ich habe mir schon gedacht, ich werde Schmerzensgeldforderungen an die Medien stellen.
Jetzt war ich beim Bischofsjubiläum in Graz, und immer kommen dann die Leute auf mich zu und fragen mich ganz mitleidig, wie es uns denn ging hier mit dem Unglück.
Sehen Sie, so läuft das.
Herr Pfarrer Paul Scheichenberger, ein Jahr nach dem Unglück, was wünschen Sie sich für die Zukunft, für den Ort, für sich selbst?
Einfach wieder die Taufen, die Kinder.
Ein Kind ist schon ein ungeheures Zeichen für die Zukunft.
Überhaupt ein Kind auch in einer Familie, wo die Tragik passiert ist, das ist wie Balsam.
Das ist wunderschön zu beobachten.
Und dann können die Menschen unter Tränen lachen.
Und ich habe es auch oft in der Kirche gesagt, ein Schicksalsschlag, eine Wunde ist eine Wegkreuzung, eine Wegkreuzung, wo man zwei Wege einschlagen kann.
Der eine Weg ist, dass man bitter wird und für Gott und die Welt wenig wert ist, oder dass man daran reift, tiefer wird und selber eine Quelle werden kann für jemanden, dem auch einmal etwas passiert.
Das würde ich mir wünschen.
Ich danke Ihnen für das Gespräch.
Paul Scheichenberger, der Pfarrer von Lassing im Journal zu Gast bei Monika Feldner.
Gestern hat der Nationalrat in Wien nicht nur ein Arbeitsjahr beendet, sondern auch eine ganze Gesetzgebungsperiode und sich vor den nächsten Wahlen im Herbst aufgelöst.
Dabei hat gestern der zweite Nationalratspräsident Heinrich Neißer von der ÖVP seine letzte Sitzung geleitet.
Wie viele andere, auch prominente Parlamentarier von Alois Mock bis Monika Langthaler scheidet er aus dem Nationalrat überhaupt aus.
Der 63-jährige Neisser, der fast 25 Jahre im Hohen Haus tätig war, hielt keine Abschiedsrede.
Im Interview mit Hannes Eilsreiter zieht er aber eine kritische Bilanz über die Entwicklung des österreichischen Parlamentarismus.
Für ihn hat sich etwa die politische Streitkultur verschlechtert.
Ich möchte nicht die Feststellung treffen, dass früher alles gut war und heute alles schlechter geworden ist.
Nur was mir aufgefallen ist im Laufe der letzten Jahre war schon die Versuchung, ein bisschen aggressiver zu werden, aber vor allem auch in den persönlichen Untergriffen häufiger zu sein.
Und das ist eine Entwicklung, die mir nicht sehr gefällt.
Vor allem die Opposition kritisiert in letzter Zeit immer öfter, dass viel zu viele Gesetze in viel zu kurzer Zeit abgehandelt und beschlossen werden.
Letztlich hebt der Verfassungsgerichtshof auch immer mehr Gesetze wieder auf.
Frage, wird die Qualität der Gesetze immer zweifelhafter?
Die Qualität der Gesetze wird schlechter.
Das steht für mich fest.
Das ist zum einen natürlich die Massenproduktion.
Der Ausdruck Gesetzesflut ist ja ein sehr bildhafter Ausdruck.
Und es ist leider so, dass auch sozusagen die parlamentarische Sorgfalt leidet.
Kritiker meinen aber auch, dass das Parlament in den letzten Jahren fast ausschließlich zu einem Vollzugsorgan der Regierungsparteien geworden ist.
Teilen Sie diese Meinung?
Unterschiedlich, unterschiedlich.
Ich glaube, in dieser Allgemeinheit würde ich es nicht teilen.
Es gibt noch immer einige Materien, wo das Parlament eigentlich schon auch seine Gestaltungskraft unter Beweis stellt.
Aber bedauerlicherweise wird es immer häufiger, dass das Parlament in vielen Dingen eigentlich nur mehr das nachvollzieht, was ihm vorgelegt wird.
Lassen Sie mich da nachfragen, man hat als Außenstehender den Eindruck, dass das Parlament, die Abgeordneten, sozusagen nicht zuletzt aufgrund des Klubzwangs, von der Regierung vollkommen abhängig ist, was die Erstellung von Gesetzen betrifft.
Ja, das ist ein Faktum, für mich auch.
Und ich glaube, dass gerade auch in dieser Ära der Koalition, der ich am Anfang angehört habe, ich sage das durchaus selbstkritisch, dieser Prozess etwas stärker geworden ist.
Die Oppositionsparteien haben in den letzten Jahren immer wieder Untersuchungsausschüsse gefordert, Stichworte Kurdenmorde, der Fall Omofuma, Euroteam oder Lassing, um nur einige zu nennen.
Allesamt wurden sie mit den Stimmen der Regierungsparteien abgelehnt.
Existiert das Parlament noch als Kontrollorgan?
Sie haben einen neuralgischen Punkt angesprochen, solange die Untersuchungsausschüsse in der Hand der Mehrheit sind, das heißt, die Mehrheit entscheidet, ob es einen gibt und zu welchem Thema ist dieses Kontrollinstrument, das oppositionelle Kontrollinstrument, eigentlich bedeutungslos geworden.
Und es hat sich offensichtlich in den Regierungsfraktionen der Standpunkt durchgesetzt, dass man
keine Untersuchungsausschüsse mehr haben will.
Das ist so der Eindruck.
Ich halte diese Entwicklung für bedenklich und darf für mich in Anspruch nehmen, dass ich als einziger meiner Fraktion einem Antrag zugestimmt habe, wonach Untersuchungsausschüsse als Recht der Minderheit ermöglicht werden sollen.
Abschließende Frage, bei Ihrer Partei, der ÖVP, hat man den Eindruck, dass sie sich zunehmend ideologisch einigelt.
Vielleicht schon im Oktober, läuft man da nicht Gefahr, dass man plötzlich ohne Koalitionspartner dasteht und in die Opposition gehen muss?
Es ist alles offen.
Ich glaube, es wäre nicht gut, wenn die ÖVP den Eindruck erweckt, dass sie um jeden Preis in eine Regierung muss.
Die ÖVP hat immer vernünftigerweise den Standpunkt vertreten, dass sie Regierungsverantwortung mittragen soll und will auch.
Das ist, glaube ich, schon richtig.
Aber um jeden Preis diese Formulierung würde ich nicht mehr verwenden.
der aus dem Parlament scheidende ÖVP-Politiker Heinrich Neißer.
Er wird in Zukunft als Professor an der Uni Innsbruck tätig sein und mit einiger Sicherheit noch öfter als kritischer Beobachter der österreichischen Innenpolitik auftreten.
Neun nach halb eins zu Auslandsthemen.
Die Protestwelle gegen Slobodan Milošević wächst, so ist seit Tagen zu hören und tatsächlich gehen immer mehr Menschen in Serbien auf die Straße, um den Rücktritt des jugoslawischen Präsidenten zu fordern.
Führend bei der Organisation der Demos ist bisher der Oppositionspolitiker Zoran Zinčić.
Wenn Milošević 10.000 Demonstranten ignoriert, dann werden eben zwei Millionen vor seiner Residenz stehen, hat Zinčić gestern vor seinen Anhängern gerufen.
Beobachter sind allerdings eher skeptisch, ob ihm das so schnell gelingen wird.
Immerhin hat für heute erstmals auch der jetzt wieder Oppositionelle Vuk Draskovic seine Anhänger auf die Straße gerufen, allerdings ohne auf die Einladungen der anderen Oppositionsführer einzugehen, sich an ihren Bewegungen anzuschließen.
Frage an unseren Belgrade-Korrespondenten Werner Heritsch, bringt das jetzige Einsteigen von Vuk Draskovic zu der zahlenmäßigen Ausweitung auch eine qualitative Änderung in der Protestwelle?
Ich würde meinen beides.
Qualitativ insofern, als mit Vuk Draskovic sicher die größte Oppositionspartei jetzt auf die Straße ruft, und damit verbunden auch qualitativ, Draskovic erwartet heute in Kragujevac, das ist in Zentralserbien, eine bekannte Industriestadt, mit einer Waffenfabrik, einer Waffenfabrik, die es dort gegeben hat, die jetzt in Schutt und Asche liegt, und das bekannte Autowerk Saftava befinden sich dort.
Eine Stadt mit tausenden von Arbeitslosen, die Arbeitslosenrate liegt bei 80 Prozent und das ist die Hochburg von Draskovic und er selbst erwartet sich dort mindestens 30.000 Demonstranten, die seinem Aufruf folgen werden.
Es ist auf jeden Fall eine Steigerung, eine Verschärfung, eine Potenzierung der Demonstrationen in Serbien.
Geht das so weit, dass sich Slobodan Milošević jetzt tatsächlich Sorgen machen sollte?
Milošević bleibt bisher recht gelassen.
Bei allen diesen Demonstrationen hat es keine Polizeigewalt gegeben, in dem Sinne, wie man das vor zwei Jahren noch gesehen hat, dass die Polizei richtig rigoros durchgegriffen hat.
Es ist offenbar recht gelassen.
Und ich glaube, dass Milosevic auch irgendetwas vorbereitet, um dieser Oppositionsbewegung in Serbien ein bisschen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Er hat das schon mehrmals angekündigt, sowohl politische Reformen als auch wirtschaftliche Reformen.
Inwieweit das auch wirklich dann hipp und stichfest sein wird und in welche Richtung das gehen wird, das weiß man noch nicht.
Aber irgendetwas wird er in Bälde unternehmen müssen, um den Zulauf, den die Opposition hier doch genießt, stoppen zu können.
Auf der anderen Seite muss man aber schon auch sehen, dass wenn in einer Stadt wie Krague, was jetzt vorgestern 10.000 auf die Straße gegangen sind, so muss man doch sagen, dass dann 180 oder 190.000 zu Hause geblieben sind.
Also es ist die Frage, wie groß ist das Gegengewicht zu diesen Oppositionsbewegungen?
Wie groß ist die Zahl derer, die dafür sind, dass Milošević im Amt bleibt?
Und das wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen.
Sie sagten vorhin, es könnte sein, dass Milošević einige Beruhigungszuckerln im Sack hat.
Kann man da konkreter werden?
Was könnte das sein?
Naja, was von der wirtschaftlichen Seite zu erwarten ist, da kann nicht sehr viel zu erwarten sein, weil der Staat mehr oder weniger bankrott ist.
Die Wirtschaft ist kaputt, die Arbeitslosenzahlen sind sehr hoch.
Also wie kann Milosevic hier einem Arbeitslosenarbeiter irgendeinen Zuckerl anbieten?
Das ist schwer vorstellbar.
Auf politischer Seite gibt es im Moment Gespräche zwischen Serbien und Montenegro, um hier Montenegro wieder ein bisschen näher an Serbien bringen zu können.
Ich bezweifle, dass das gelingen wird.
Es könnte sein, dass er irgendwelche politischen Reformen an
trägt, dass er so etwas wie eine, er hat das mehrmals gesagt, eine Regierung der Volkseinheit bildet.
Das würde wieder bedeuten, dass er die strenge Opposition, ich meine jetzt die Oppositionellen rund um Zoran Zinčić, die einen sofortigen Rücktritt verlangen und überhaupt zu keinen Kompromissen mehr bereit sind, dass er die ausschließt.
Aber dass er sehr wohl wieder versucht, Vuk Drasković, wie es ihm ja schon vor zwei Jahren gelungen ist,
wieder ins Boot zu holen und mit Traskowitsch einen großen Teil der Bevölkerung wieder an sich zu binden.
Also das wäre eine mögliche Variante, wie er der Opposition ein bisschen den Wind aus den Segeln nehmen könnte.
Eine Frage noch, Herr Heritsch.
Eine Ecke, aus der zusätzlich Proteste kommen, nicht politische Proteste, sind Soldaten, genauer Reservisten, die im Kosovo-Einsatz waren und jetzt immer noch auf ihr Geld warten.
Könnte daraus mehr werden?
Aber wenn Sie darauf abzielen, dass es vielleicht innerhalb des Militärs, innerhalb der Armee zu so etwas wie einem Putsch kommen könnte, das glaube ich nicht.
Ich glaube, dass es sehr viele in der Armee gibt, die sehr unzufrieden sind, die es natürlich als Schmach und als Schande empfunden haben, dass Milosevic diese Übereinkunft mit der NATO sofort ausgemacht hat.
Aber ich glaube auch, dass Milosevic sehr wohl innerhalb der Armee, innerhalb des Militärs die entscheidenden Positionen mit loyalen Offizieren besetzt hat, die sicherlich alles unternehmen werden, um etwaige Umsturzversuche zu unterbinden.
Werner Heritsch aus Belgrad.
Ein Großteil, ein Gutteil des Flüchtlingsstroms aus dem Kosovo ist nach Albanien gekommen.
Die Hauptstadt Tirana etwa war durch diese Flüchtlinge auf einen Schlag mit 100.000 zusätzlichen Einwohnern konfrontiert, bei einer schon von vornherein nicht besonders rosigen Wirtschaftslage.
Da hat nun das Hilfswerk Austria zusammen mit dem Niederösterreichischen Hilfswerk seinen Einsatz in Albanien verstärkt.
Christiane Teschl berichtet näheres.
Hussein Blakay will nach Hause in den Kosovo.
Zusammen mit seiner Familie ist er vor drei Monaten nach Tirana gekommen.
Sein Haus in Pech ist verbrannt, erzählt er.
Sein ganzes Hab und Gut verloren.
Hussein Blaka ist einer von geschätzten 100.000 Flüchtlingen, die in die albanische Hauptstadt geflohen sind.
Viele haben sich schon wieder auf den Heimweg in ihre zerstörten Dörfer gemacht.
Doch 20.000 Kosovo-Albaner werden den Winter über in Tirana bleiben.
Ein Drittel dieser Menschen ist bei Gastfamilien in Tirana untergebracht.
Auch Ethem Hassani hat Flüchtlinge aus dem Kosovo aufgenommen.
Der Pensionist wohnt in einer 45 Quadratmeter großen Wohnung, hat selbst kaum genug zum Überleben.
Doch immer wieder hat der Obdachlose Kosovo-Albaner auf Tiranas Straßen aufgelesen und sich nach Hause genommen.
Denn die Kosovo-Albaner sind seine Brüder, erklärt er.
Das Hilfswerk Austria hat jetzt seine erste Auslandsniederlassung in Tirana gegründet.
Ein Büro wurde von einem albanischen Geschäftsmann zur Verfügung gestellt.
Von dort aus werden die Hilfsmaßnahmen koordiniert.
Wichtigste Projekte im Augenblick die Versorgung der albanischen Gastfamilien und der dort untergebrachten Kosovo-Flüchtlinge mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln.
Jeden Tag werden Pakete verteilt.
Die bedürftigen Familien sind genau registriert und bekommen einmal im Monat eine Hilfslieferung.
Bisher konnten so etwa 15.000 Menschen mit Hilfsgütern im Wert von 15 Millionen Schilling versorgt werden.
Allein das niederösterreichische Hilfswerk hat dafür eine Million Schilling zur Verfügung gestellt.
Das zweite Projekt ist der Wiederaufbau im Kosovo selbst.
In Petsch sollen bis zu 200 Fertigteilhäuser errichtet werden, damit die heimkehrenden Flüchtlinge über den Winter eine sichere Unterkunft haben.
Das erste Haus soll im August fertig sein und wurde gestern vom Präsidenten des niederösterreichischen Hilfswerkes, Ernst Strasser, symbolisch an eine Familie aus Petsch übergeben.
Im Folgenden ein Blick nach Indonesien.
Dort hat es einen Monat oder sogar länger gedauert, ehe das Ergebnis der letzten Wahlen feststand.
Trotzdem lassen jetzt internationale Beobachter die Wahlen als demokratisch gelten, trotz der vermuteten Manipulationen.
Die ersten Indonesien-Wahlen war das seit 44 Jahren.
Die Opposition hat gewonnen, in einem überraschenden Ausmaß.
Präsident Habibi, der Nachfolger des gestürzten Diktators Suharto, hat aber noch nicht aufgegeben und hofft immer noch, im Herbst zum Präsidenten gewählt zu werden.
Indonesien nach den Parlamentswahlen, das ist ein Bericht von Christoph Warga.
Mit fast 34 Prozent der Stimmen hat die Demokratische Partei des Kampfes von Frau Megawati Sukarnoputri überraschend klar gewonnen.
Die bisher regierende Golka-Partei von Präsident Habibi kommt nur auf 22 Prozent.
Entscheidend für das weitere politische Schicksal Indonesiens ist aber die Präsidentenwahl im Herbst.
Nicht das Volk wählt in Indonesien den Präsidenten, sondern das Parlament erweitert um Delegierte, die teilweise von der Regierung ernannt werden.
Es ist also äußerst ungewiss, ob Frau Megawati Sukarnoputri und ihre Partei auch wirklich an die Macht kommen.
Denn auch der bisher regierende Präsident Habibi will im Herbst wieder antreten.
Er hofft auf die Unterstützung der Moslem-Parteien und das durchaus berechtigt, da mehrere muslimische Politiker bereits erklärt haben, auf keinen Fall eine Frau für das Präsidentenamt zu unterstützen.
Frau Megawati Sukarnoputri, die Tochter des Staatsgründers Sukarno, hofft ihrerseits auf die Armee.
Ein Machtwechsel scheint hoch an der Zeit.
Auch nach dem Sturz von Diktator Suharto gehen unter seinem Nachfolger Habibi die Missstände weiter.
Vor allem die Korruption schwächt das Land.
Ein Beispiel.
Der staatliche Öl- und Gaskonzern hat in den vergangenen beiden Jahren ein Drittel seiner Erlöse aus den Ausfuhren durch Korruption und Misswirtschaft verloren.
Das hat eine amerikanische Unternehmensberatung errechnet.
Auch der noch regierende zuständige Minister zeigt sich betroffen.
Zugleich investieren Ausländer immer weniger in Indonesien.
Konkret gingen heuer die Investitionen bis Juni im Vergleich zum vergangenen Jahr um mehr als zwei Drittel zurück.
Ausländische Wirtschaftsvertreter sagen, die Lage sei weiter instabile, seien neue politische Unruhen zu befürchten, deshalb seien größere Investitionen nicht ratsam.
Demgegenüber ist die Entwicklung der Währung gar nicht schlecht.
Die Rupier hat sich gegenüber dem Dollar seit den Wahlen im Juni etwas erholt.
An eine feste Bindung an den Dollar ist aber noch nicht zu denken.
Nicht verändert hat sich die Massenarmut in Indonesien.
Täglich verhungern mindestens 450 Kinder.
Das UNO-Kinderhilfswerk plant für heuer, Kindernahrung im Wert von 80 Millionen Schilling ins Land zu liefern.
Besser als nichts, sagen Kinderärzte, aber nicht ausreichend.
Die Weltbank hat Millionen Dollar Beträge für die Bekämpfung der Armut zur Verfügung gestellt, solange bis auch die indonesische Presse korrupte Beamte für die Veruntreuung beträchtlicher Hilfsmittel anprangerte.
Fast die Hälfte der 210 Millionen Menschen in Indonesien lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Diese Grenze liegt zum Beispiel in Jakarta bei einem Tagesverdienst von 15 Schilling.
Gerade in der Hauptstadt sind auch die hygienischen Bedingungen unzureichend.
Ein Drittel der Menschen muss ihre tägliche Notdurft im Freien verrichten, weil es nicht genügend Toiletten gibt.
Die Folge?
Verseuchte Flüsse und Kanäle.
Politisch steht abgesehen von der Präsidentenwahl im Herbst die Unabhängigkeitsabstimmung in Ost-Timor im Mittelpunkt des Interesses.
Am 22.
August soll sie stattfinden.
Seit der vergangenen Woche können sich Wahlberechtigte registrieren lassen.
Indonesien hat die frühere portugiesische Kolonie Osttimor in den 70er Jahren besetzt.
Erst jetzt können die 400.000 Bewohner von Osttimor größtenteils Katholiken entscheiden, ob sie unabhängig sein wollen.
Allerdings dürfte nicht alles mit rechten Dingen zugehen.
Wahlbeobachter Jimmy Carter hat die Befürchtung geäußert, die indonesischen Behörden würden tausende falscher Personalausweise ausstellen, um die Abstimmung in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Zurück nach Österreich.
Thema Kultur.
Am Dienstag am kommenden werden die heurigen Bregenzer Festspiele eröffnet.
Im Mittelpunkt des Festivals, das heuer zum 54.
Mal stattfindet, wie immer das Spiel auf dem See, heuer Werdis Maskenball.
Eröffnet werden die Festspiele aber im Festspielhaus mit einer Opernrarität mit der griechischen Passion von Bohuslav Martinou.
Es soll eine der interessantesten Opernausgrabungen der vergangenen Jahre werden, die griechische Passion.
Bohuslav Martinus' 1957 entstandene Oper um das Schicksal von Flüchtlingen und das Verhalten der Gesellschaft, die bis auf einige Ausnahmen um ihren Wohlstand bankt und den Flüchtlingen Aufnahme und Unterstützung verweigert.
Im Festspielhaus arbeitet diesmal ein Team, das den Besuchern von zahlreichen Sehproduktionen wie dem fliegenden Holländer und Fidelio bekannt ist.
Ulf Schirmer am Pult, Stephanus Lazaridis, der eine Simultanbühne mit mehr als sieben Spielebenen konstruiert hat, Regie führt David Pountney.
Ich bin immer interessiert für unbekannte Werke, weil ich glaube immer, dass das der Open Repertoire viel zu eng ist und die selben Stücken sind immer viel zu oft wiederholt.
Und es ist dann natürlich, dass ich
Forscher sehr gern für noch interessante Tschechoper, außer die heutzutage bekannten Janacek und Smetana.
Populär wird es dann wieder am See, wo Richard Jones und Anthony McDonald Verdi's Maskenball szenisch realisiert.
Das Bühnenbild ist gewohnt spektakulär, ein aufgeschlagenes Buch, dessen Seiten von einem menschlichen Girippe umgeblättert werden und Requisiten wie ein Sarg, der als um die Bühne kreisende zweite Spielebene schon im Vorfeld Schlagzeilen gemacht hat, als er bei stürmischem Wellengang, Gott sei Dank unbesetzt, gesunken ist und von Schweizer Froschmännern wieder an die Oberfläche befördert werden musste.
Die 26 Vorstellungen werden von zwei bis drei Besetzungen bestritten.
Am Pult steht Marcello Viotti.
Ich habe Angst gehabt am Anfang, weil ich bin ein Mensch für Kontakt.
Also ich habe hier keinen Kontakt, ich habe nur Monitoren und das ist das Problem.
Nur sie sind so gut vorbereitet, dass kann nichts Schiefes gehen.
Die dritte Opernproduktion dieses Sommers ist Grigori Frits Mono-Oper, das Tagebuch der Anne Frank, als Gastspiel der Wiener Staatsoper.
Zu hören ist, wie schon bei der Premiere vor zwei Jahren im Wiener Parlament, Anat Efrati.
An Schauspielen sind Dürnmatz, der Besuch der Alten Dame, als Gastspiel des Deutschen Theaters und Oskar Zemes, Don Juan in Nöten, eine Produktion des Theaters für Vorarlberg angesetzt.
Der Kartenvorverkauf ist heuer weit weniger gut gelaufen als in den vergangenen Jahren.
Für fast alle Abende, ausgenommen der Wochenenden, gibt es noch genügend Karten.
Intendant Alfred Woppmann sucht die Begründung einerseits in der verheerenden Wettersituation vor dem Sommer, die prägend überschwemmt und das Publikum verunsichert hat, und in der größeren Kapazität der Seebühne und gibt sich im Übrigen relativ gelassen.
Wir haben ja früher viel weniger Sitzplätze gehabt und haben jetzt die Sitzplatztribüne mit mehr Sitzen, aber deshalb, weil er eben an Wochenenden so ein gigantischer Ansturm ist.
Und dort brauche ich dieses Reservoir, dort brauche ich einfach die Kapazität an Plätzen.
Aber ich kann nicht ein Festival nach solchen Commerzquoten denken, wie so manche Marketingstrategen sich einbilden, führen.
Das geht nicht.
meint Intendant Wobmann.
Die Pregenser Festspiele werden also am kommenden Dienstag eröffnet.
Sie dauern dann bis zum 23.
August.
Susanne Bruckners Beitrag war der Schlusspunkt in diesem Mittagsschanal.
Technisch betreut von Ingenieur Kurt Quatter für den reibungslosen Ablauf, sorgt als Regisseur Hans-Christian Scheidt und ihr Mann am Studiomikrofon war Werner Löw.
In Schwaz zeigen neue Messungen gesteigerte Bewegung im Berg. Seit Tagen wird der Ortsteil Ried von massiven Felsabstürzen heimgesucht. 250 Schwazer sind bereits vor Tagen evakuiert worden. Die Einsatzleitung versucht mit Dämmen für zusätzliche Sicherung zu sorgen. Einblendung: Experte Siegfried Sauermoser, Einblendung: Bürgermeister Hans Lintner, Einblendung: Professor Rainer Poisel.
Mitwirkende:
Golser, Ulrike [Gestaltung]
, Sauermoser, Siegfried [Interviewte/r]
, Lintner, Hans [Interviewte/r]
, Poisel, Rainer [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.17 [Sendedatum]
Ort:
Schwaz
Schlagworte:
Politik Österreich
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Sicherheit
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Bergbau
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Naturkatastrophen
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Pressekonferenz
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bundesland / Tirol
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In Schwaz zeigen neue Messungen gesteigerte Bewegung im Berg. Seit Tagen wird der Ortsteil Ried von massiven Felsabstürzen heimgesucht. 250 Schwazer sind bereits vor Tagen evakuiert worden. Die Einsatzleitung versucht mit Dämmen für zusätzliche Sicherung zu sorgen. Ein Bericht von einem Besichtigungsflug zu den kritischen Stellen. Interview: Geologe Peter Gstrein, Interview: Bergrettung Paul Gürtler
Mitwirkende:
Geier, Wolfgang [Gestaltung]
, Gstrein, Peter [Interviewte/r]
, Gürtler, Paul [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Wissenschaft und Forschung
;
Geologie und Geographie
;
Sicherheit
;
Bergbau
;
Naturkatastrophen
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Tirol
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der Nationalrat hat am Vortag die letzte Sitzung der Gesetzgebungsperiode absolviert. Der zweite Nationalratspräsident Neisser hat damit seine letzte Sitzung geleitet. Er wird in Zukunft dem Nationalrat nicht mehr angehören. Interview: 2. Präsident Nationalrat ÖVP Heinrich Neisser.
Mitwirkende:
Aigelsreiter, Hannes [Gestaltung]
, Neisser, Heinrich [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Parlament
;
Regierung
;
Opposition
;
Interview
;
Verfassung
;
Parteien / ÖVP
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Das Wahlergebnis in Indonesien wurde nach über einem Monat bekannt gegeben. Internationale Beobachter lassen die Wahlen als demokratisch gelten. Dies waren die ersten Wahlen seit 44 Jahren. Die Opposition hat eindeutig gewonnen. Der amtierende Präsident Jusuf Habibie rechnet sich dennoch weiter Chancen aus.
Mitwirkende:
Varga, Christoph [Gestaltung]
Datum:
1999.07.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Wahlen
;
Opposition
;
Regierung
;
Parlament
;
Reportage
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Indonesien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In der kommenden Woche werden die Bregenzer Festspiele 1999 eröffnet. Im Mittelpunkt auf der Seebühne steht Verdis "Maskenball". Eröffnet werden die Festspiele im Festspielhaus mit der Oper "Griechische Passion" von Bohuslav Martinu. Interview: Regisseur David Pountney, Interview: Dirigent Marcello Viotti, Interview: Intendant Alfred Wopmann
Mitwirkende:
Bruckner, Susanne [Gestaltung]
, Pountney, David [Interviewte/r]
, Viotti, Marcello [Interviewte/r]
, Wopmann, Alfred [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.17 [Sendedatum]
Ort:
Bregenz
Schlagworte:
Kultur
;
Vokalmusik - Oper
;
Vorschau
;
Interview
;
Kulturveranstaltung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Vorarlberg
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten