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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal Guten Tag, zum Mittagsschornal begrüßt Sie recht herzlich Christian Teiretzbacher.
Und das sind unsere Themen.
Der serbische Oppositionsführer Zoran Djindjic zeigt sich bei der Balkan-Konferenz in Wien optimistisch, dass Präsident Milosevic schon in einigen Monaten abtreten wird.
Die neue Präsidentin des Saga-Uno-Kriegsverbrecher-Tribunals Gabriel Kirk MacDonald über die Probleme der Jagd nach Massenmördern auf dem Balkan.
Galthür, fünf Monate nach der verheerenden Lawinenkatastrophe.
Unser Reporter Wolfgang Geier hat den Tiroler Ort besucht und mit Angehörigen der Opfer gesprochen.
ÖAB-Obmann Werner Fasslabend fordert für die ÖVP nach der kommenden Nationalratswahl das Sozialministerium.
Die Steuerreform 2000 wird kaum Investitionsanreize bringen, aber den Konsum etwas steigern, sagen die Experten des Wirtschaftsforschungsinstitutes.
Einzelheiten des Milliardenauftrages von Volkswagen an die Steyr-Antriebstechnik.
Das neue Gebäude des Europaparlaments in Straßburg zeigt erhebliche Baumängel.
Aus Oberösterreich erwarten wir einen Beitrag über die positiven Auswirkungen der Fernsehserie Schlosser del Ort auf den Fremdenverkehr in der Region.
Und um die Bregenzer Festspiele als Wirtschaftsfaktor geht es in einem Beitrag unserer Kulturredaktion.
Zuerst aber die wichtigsten Meldungen der vergangenen Stunden, zusammengestellt von Thomas Quietscherler, gelesen von Andrea Silavski.
Japan.
Bei der Entführung eines Jumbo Jets ist der Pilot im Kampf mit einem Luftpiraten getötet worden.
Kurz nach dem Start war der Entführer in das Cockpit der Boeing 747 eingedrungen und hatte den Piloten mit einem Messer angegriffen.
Kurzfristig hat der Luftpirat selbst die Steuerung des Flugzeuges übernommen.
Das Flugzeug verlor Raffin an Höhe, der Entführer wurde von der Besatzung überwältigt.
Der 28-Jährige ist laut Angaben der Polizei ein begeisterter Spieler von Flugsimulationen am Computer.
Nach der Landung wurde der Täter festgenommen.
An Bord der Maschine waren mehr als 500 Passagiere.
Österreich.
In Wien setzen die europäischen Sozialdemokraten ihre Balkan-Konferenzfahrt.
Bodo Hombach, der Koordinator für den Südosteuropa-Stabilitätspakt, erklärte, Jugoslawien könne Wirtschaftshilfe erhalten, wenn es einen Machtwechsel gebe.
Wörtlich, sagte Hombach, man werde den Serben die Ehre lassen, Milošević zu stürzen.
Nur knapp eine Woche nach seinem schweren Autounfall ist der burgenländische Landeshauptmann Karl Stix aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Er war in der Nacht auf vergangenen Samstag mit seinem Dienstwagen schwer verunglückt.
Stix wird nun ambulant weiter betreut.
Nach Angaben der behandelnden Ärzte geht es ihm unglaublich gut.
Die Zahl der Pensionen hat im Juni mit rund 1.926.000 einen Rekordwert erreicht.
Auch bei den Frühpensionisten gab es einen Höchststand.
Wie in den letzten Monaten ist die Zahl der Pensionen wegen Erwerbsunfähigkeit angestiegen.
Die Invaliditätspensionen waren rückläufig.
In der Steiermark hat die Gendarmerie zwei Transporte mit insgesamt 99 illegalen Grenzgängen gestoppt.
In einem Wohnmobil entdeckten die Beamten 64 Menschen, darunter zahlreiche Kleinkinder.
Sie wollten offenbar von Rumänien nach Italien gelangen.
Ein mutmaßlicher Schlepper wurde festgenommen.
In der Tiroler Gemeinde Schwarz gehen die Vorarbeiten für den Bau von Schutzdämmen weiter.
Bereits gestern war im Sperrgebiet mit einer Sondierung des Untergrundes begonnen worden.
Heute früh wurde ein weiterer kleiner Felsabbruch registriert.
Die Steuerfahrzeugtechnik, Tochter des Magner-Konzerns von Frank Stronach, hat einen Milliardenauftrag erhalten.
Sie soll Allradantriebsteile für die VW-Modelle Golf und Polo entwickeln und produzieren.
Ob diese Teile in Österreich gebaut werden, ist allerdings unklar.
Der Wienerberger Konzern kauft den zweitgrößten tschechischen Ziegelhersteller.
Der Umsatz der sieben Fabriken lag im Vorjahr bei 112 Millionen Schilling.
Der Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben.
Erst vor wenigen Wochen hat Wienerberger den führenden US-Ziegelhersteller General Shale übernommen.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Die serbische Opposition hat am Abend neulich mit Demonstrationen und Unterschriftensammlungen den Rücktritt von Präsident Milosevic gefordert.
In Kragujevac versammelten sich den vierten Tag in Folge mehr als 1.000 Regimegegner.
In der Bergarbeiterstadt Bor verhinderte die Polizei eine Unterschriftensammlung gegen den Präsidenten.
Türkei.
Im Südosten des Landes sind bei einem Anschlag der PKK drei Menschen getötet worden.
Die mit Maschinengewehren bewaffneten Attentäter hatten eine Tankstelle angegriffen.
Eine weitere Person wurde verletzt.
Es war der bereits zweite Anschlag der kurdischen Arbeiterpartei in dieser Woche.
China.
Die Behörden haben nach eigenen Angaben die meisten der festgenommenen Mitglieder der Falun Gong-Sekte wieder auf freien Fuß gesetzt.
Ein offizieller Sprecher teilte wörtlich mit, die Sektenmitglieder würden nun erzogen.
Sie seien von den Anführern der Bewegung manipuliert worden.
Die chinesische Polizei hatte gestern Tausende von Falun Gong-Mitgliedern in Fußballstadien in Vororten von Peking zusammengetrieben.
Die Sekte wurde vorher offiziell verboten.
USA.
Die amerikanische Öffentlichkeit gedenkt des tödlich verunglückten Präsidentensohns John F. Kennedy Jr.
Tausende Menschen nahmen gestern mit einem Gedenkgottesdienst in der Old St.
Patrick Church in New York Abschied von dem 38-Jährigen.
Die Messe musste wegen des großen Andrangs über Lautsprecher ins Freie übertragen werden.
Heute findet ebenfalls in New York eine Trauermesse der Angehörigen statt.
Dabei wird auch Präsident Clinton anwesend sein.
Nach zwei gescheiterten Versuchen ist heute früh die amerikanische Raumfahrer Columbia ins All gestartet.
Das Kommando über die Columbia führt erstmals eine Frau.
Die Besatzung soll sieben Stunden nach dem Start ein Weltraumteleskop im All aussetzen.
Gewitter in der Region um Cape Canaveral und ein falscher technischer Alarm hatten den Start zweimal verhindert.
Das Wetter am kommenden Wochenende wird nicht gerade hochsommerlich.
Die Prognose hat heute reiner Schultheiss erstellt.
So ist es.
Ein Tief über Österreich hat dafür gesorgt, dass gestern zum Teil enorme Regenmengen zusammengekommen sind.
Speziell im Süden gab es bis zu 100 Liter pro Quadratmeter und allein in Kärnten wurden vom Blitzordnungssystem der Verbund knapp 2500 Blitze registriert.
Nun, dieses Tief zieht bis zum Sonntag Richtung Adria, prägt aber auch in den nächsten Tagen das Wetter in Österreich.
Jetzt zu den aktuellen Meldungen.
Wien leichter Regenschauer 15 Grad, Eisenstadt bedeckt 15, St.
Pölten leichter Regen 13, Linz stark bewölkt 15, Salzburg bedeckt 13, Innsbruck leichter Regenschauer 12 Grad, Bregenz Regen 12, Graz Heiter 18 und Klagenfurt Heiter 17 Grad.
Meist bewölkt ist es am Nachmittag und vor allem entlang der Alpen und im Osten gibt es auch ab und zu Regenschauer.
Die Schneefallgrenze ist bis auf 2000 Meter gesunken.
Zeitweise scheint die Sonne in Osttirol, Kärnten und der südlichen Steiermark, aber auch hier sind im Lauf des Nachmittags und gegen Abend einzelne gewittrige Regenschauer möglich.
Es weht kräftiger Nordwestwind mit Böen bis zu 60 km pro Stunde und es bleibt kühl.
Im Bergland liegen die Temperaturen zwischen 13 und 16 Grad, im Flachland zwischen 17 und 23.
Morgen Samstag weiterhin zu kühl für die Jahreszeit mit Höchstwerten zwischen 18 und 24 Grad und es wird ein unbeständiger Tag sein, die Wolken überwiegen und ab und zu muss man fast in ganz Österreich mit etwas Regen rechnen.
Sonnenschein gibt es morgen nur zwischendurch und weiterhin weht kräftiger Nordwestwind.
Am Sonntag wird es dann spürbar wärmer mit bis zu 27 oder 28 Grad.
Den meisten Sonnenschein gibt es zwischen Vorarlberg und Oberösterreich.
Von Südosten her sind allerdings übermorgen einige Gewitter zu erwarten.
Danke Rainer Schultheis, es ist jetzt 8 nach 12.
Im Wiener Austria Center wird heute die zweitägige Balkankonferenz der europäischen Sozialdemokraten abgeschlossen.
Prominente sozialdemokratische Politiker beraten über Hilfe für die Balkanvölker nach dem Kosovo-Krieg.
Für Jugoslawien wird es aber erst nach dem Sturz von Präsident Milošević Unterstützung geben, sagte der Koordinator für den Südosteuropa-Stabilitätspakt, der Deutsche Bodo Hombach, gestern Abend.
Angesichts der jüngsten Demonstrationen gegen Milošević in vielen Städten Serbiens wurde die Teilnahme des jugoslawischen Oppositionsführers Soran Činžić an der Wiener Konferenz gespannt verfolgt.
Mit Činčić hat mittags Journal-Reporter Christoph Warger gesprochen.
Seine erste Frage an Činčić vor zweieinhalb Jahren gab es schon einmal Massenproteste gegen Milošević mit hunderttausenden Demonstranten.
Damals konnte der Präsident nicht zum Rücktritt gezwungen werden.
Wie wollen sie es jetzt schaffen?
Ja, die Situationen unterscheiden sich in zwei Hinsichten.
Zu einem, der Inhalt war anders.
Der Inhalt war politisch damals, das war Wahlbetrug und die Menschen waren verärgert über Mangel an Demokratie und haben demonstriert, um die politischen Rechte, Wahlrecht und Wahl
Recht auf freie Wahlen zu erkämpfen.
Und dadurch waren die Ziele auch bescheidener.
Das Ziel war nicht Rücktritt von Milosevic, das Ziel war diese Kommunalverwaltung zu bekommen.
Jetzt ist der Inhalt anders, der Inhalt ist rein sozial.
Also eine enorme Unzufriedenheit der Menschen mit der Sozialsituation.
Und die Ziele sind sehr radikal.
Die Ziele können nicht sein, nur Veränderung, Verbesserung des Systems, auch nicht nur Rücktritt von Milosevic.
Das Ziel ist eine neue Gesellschaftsordnung in Serbien.
Das heißt, Demokratie ist jetzt nur ein Mittel,
um richtige Veränderungen durchzusetzen, eine neue Umverteilung der Güter, Monopole abzuschaffen, eine korrupte Regierung zu kontrollieren.
Das heißt, Sie sind zuversichtlich, dass das Regime Milosevic absolviert werden kann?
Absolut.
Ich bin überzeugt, dass die Zeit reif ist und dass die Menschen das auch wissen.
Wie lange wird das dauern?
Ich schätze, dass das in Wochen gemessen werden kann.
Wahrscheinlich ein Monat, zwei Monate, höchstens drei, vier Monate.
Sonst kommen wir in den Winter und dann haben wir eine humanitäre Katastrophe.
Wie stellen Sie sich das vor?
Glauben Sie, dass Milošević freiwillig geht?
Ungefähr so wie in Suharto in Indonesien.
Also Massenproteste, zunächst mal Drohgebärden seitens Militärs, Polizei, aber danach, wenn die sehen, dass das zu teuer ist für sie, das Regime zu unterstützen, dann Differenzierung und Distanz und dann am Ende wird auch die Armee von Milošević verlangen, zurückzutreten.
Und ich glaube, dass wir nahe an das Ziel gelangt sind.
Ihr Partner in der Opposition, Vuk Draskovic, will eine Monarchie installieren.
Unterstützen Sie das?
Das ist irrelevant im Augenblick.
Ich bin nicht dagegen, aber ich bin auch nicht besonders dafür in diesem Augenblick.
Es ist sehr wichtig, dass der Kronprinz die demokratische Bewegung in Serbien unterstützt.
Und dass er auch damit einverstanden ist, dass die Frage der Monarchie nicht die Priorität im Augenblick ist.
Können Sie mit Vuk Traskovic zusammenarbeiten?
Traskovic hat sich kaufen lassen von Milosevic, war in der Regierung, ist jetzt rausgegangen aus der Regierung.
Sie waren in den vergangenen Monaten und Jahren immer im Widerstand gegen Milosevic.
Technisch können wir kooperieren bei der Lösung der mechanischen Aufgabe Milosevic wegzuschieben.
Das betrachte ich nicht als politische Aufgabe, als eine mechanische.
Er ist ein
ein toter Körper auf unserem Weg.
Und wir müssen alle Kräfte zusammen kriegen, um den einfach wegzuschieben.
Danach schwieriger.
Ich kann mir danach schwieriger eine Zusammenarbeit vorstellen.
Herr Cicic, wie verhält sich die Armee in Serbien?
Die Hohe Offiziere drohen ständig, aber sonst die Armeenstrukturen sind völlig auf unserer Seite.
Jeder weiß, dass mit Milosevic nichts zu gewinnen ist in der Zukunft.
Das heißt, die Lage ist so kritisch, dass nur eine kleine Minderheit nach Milosevic verteidigen würde und die Mehrheit, obwohl sie vielleicht politisch, ideologisch, persönlich keine Sympathien mit uns hat, aber die Mehrheit sieht, dass man Milosevic
aufopfern muss politisch, um das Land zu retten.
Und die Armee gehört dazu und die Polizei gehört auch dazu und ich erwarte keine Probleme auf diese Relation.
Welches Amt würden Sie in einer Übergangsregierung anstreben?
Keinem.
Ich glaube, es wäre gut, dass wir Fachleute finden, die die Grundarbeiten verrichten, das heißt einige Institutionen installieren, die dann als Spielregeln für den Parteienkampf notwendig sind.
Unabhängige Medien,
Wahlregeln und es ist gut, dass die Parteipolitiker sich dabei nicht direkt beteiligen.
Und ich bin bereit, mich zurückzuhalten und natürlich diese Entwicklung zu unterstützen.
Fühlen Sie sich momentan bedroht von der yugoslawischen Regierung?
Nicht mehr als Tausende von Demonstranten, die jeden Tag der Gefahr ausgesetzt sind.
sagt der serbische Oppositionssprecher Soran Činčić im Gespräch mit Christoph Varga.
Um die jugoslawische Opposition und ihr Auftreten bei der Wiener Balkan-Konferenz geht es auch heute Abend in unserem Europa-Journal.
Bei mir im Studio ist jetzt Susanne Scholl, die Moderatorin des Europa-Journals.
Was ist für die heutige Sendung sonst noch geplant?
Eine Geschichte aus Russland, wo der Wahlkampf schon voll entbrannt ist, obwohl die Parlamentswahlen erst im Dezember sind und die Präsidentenwahlen überhaupt erst in einem Jahr, aber trotzdem ist momentan alles blockiert, weil sich alle nur darum kümmern, wie sie am besten ihre Machtpositionen abstecken können.
Darüber hinaus gibt es eine Geschichte aus Kroatien über die Problematik Kroatien und EU-Beitritt, der Wunsch nach dem Beitritt, die Haltung der Regierung, die Haltung der Opposition dazu.
Und wir bringen eine Geschichte aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet aus deutscher Sicht, was man dort tut, um alte Ressentiments abzubauen und sich der Tatsache zu stellen, dass mit dem EU-Beitritt Polens diese Grenze ja bald de facto nicht mehr existieren wird.
Danke Susanne Scholl, das Europa-Journal beginnt wie jeden Freitag um 18.20 Uhr hier in Österreich1.
Die neue Präsidentin des UNO-Kriegsverbrechertribunals, Gabriel Kirk MacDonald, ist heute als Gast von Staatssekretärin Benita Ferrero-Waldner in Wien.
In einer Pressekonferenz wurde Kirk MacDonald nach den Schwierigkeiten bei der Jagd nach Kriegsverbrechern auf dem Balkan gefragt.
Für uns war Dorothea Kellemann dabei.
Anlass des Zusammentreffens zwischen Staatssekretärin Benita Ferrero-Waldner und der Präsidentin des Internationalen Kriegsverbrechertribunals, Gabrielle Kirk MacDonald, ist Unterzeichnung zweier Abkommen.
Mit dem einen Abkommen verpflichtet sich Österreich zum Vollzug von Freiheitsstrafen, die das Tribunal in Den Haag verhängt.
Was das bedeutet, veranschaulicht Staatssekretärin Benita Ferreiro-Waldner am Beispiel des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević.
Das könnte sich also ergeben, dass er zum Beispiel hier in Österreich aufgegriffen würde.
Dann würde ihn Österreich festnehmen, würde ihn in einer
kurzen Haft haben, solange bis er nach Den Haag überstellt würde.
Und nach einer Verurteilung durch Den Haag könnte er aufgrund des Abkommens zum Beispiel nach Österreich zurückkommen, um in Österreich in einem Gefängnis einzusitzen.
Das zweite Abkommen, das heute unterzeichnet wurde, betrifft das Entsenden von fünf gerichtsmedizinischen Experten.
Sie sollen im Kosovo bei der Beweisaufnahme von möglichen Kriegsverbrechen helfen.
Bereits jetzt arbeiten dort Ermittler der Vereinten Nationen.
Sie versuchen, Tatorte von mutmaßlichen Kriegsverbrechen ausfindig zu machen, Beweismaterial zu sichern und Massengräber zu exhumieren, beschreibt die Präsidentin des Kriegsverbrechertribunals Kirk MacDonald, die Arbeit der Experten.
Der Verteidiger des Tribunals hat nun Zugriff auf die ehemalige Jugoslawien erlaubt.
Er untersucht sie.
Nach wiederholten vergeblichen Versuchen wurde nun der Chefanklägerin des Tribunals endlich Zutritt gewährt.
Die Untersuchungen laufen.
Als Folge der Untersuchungen wurde gegen den jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic und gegen vier weitere serbische Führungspersönlichkeiten Anklage erhoben.
Gegen sie läuft auch ein internationaler Haftbefehl.
Dafür, dass die Angeklagten auch vor Gericht gestellt werden, müssen nun andere sorgen, sagt Kirk MacDonald.
Das Tribunal hat seine Arbeit getan.
Jetzt muss die internationale Gemeinschaft dem Tribunal die nötige Unterstützung geben.
Es muss alles korrekt seinen Weg gehen, mit einem Richter und in Übereinstimmung mit dem Dayton-Abkommen.
Seit der Einrichtung im Mai 1993 wurden vom Tribunal in Den Haag 89 Personen angeklagt.
Sieben Angeklagte wurden verurteilt, eine wurde freigesprochen.
Der Rodja Kellemann hat berichtet.
Es ist jetzt zwei nach Viertel eins.
Am Dienstag haben die am 13.
Juni neu gewählten Europaparlamentarier in Straßburg ein neues Parlamentsgebäude bezogen.
Einen imposanten Palast aus Beton mit viel Glas.
Das nach der französischen Europapolitikerin Louise Weiss benannte Gebäude wurde mit eineinhalb Jahren Verspätung bezugsfertig.
Die Kosten beziffert die Parlamentsverwaltung mit 6,3 Milliarden Schilling.
Zuletzt wurden aber auch schon Baukosten von 10 Milliarden Schilling kolportiert.
Und jetzt gibt es Ärger nicht nur über die weit über den ursprünglichen Schätzungen liegenden Baukosten, sondern über die Architektur des Hauses, die nicht so zweckmäßig erscheint.
Da jammern bereits zahlreiche Abgeordnete und üben teils heftige Kritik.
Oliver Tanzer informiert.
Es gab Jahre, da wurde in Straßburg von Mafia und Schwarzarbeit gemunkelt, die da am Ufer der Ihl in den Baugruben des neuen Europaparlaments ihr Unwesen treiben sollte.
Allein das war nicht zu beweisen und mit den Monaten wurden die bösen Gerüchte weggeschwemmt von den Wellen öffentlicher Begeisterung für das neue Gebäude.
Ein Knotenpunkt zwischen den Institutionen Europas soll es sein, ein Symbol der Einheit eines Kontinents, ein Gebäude, das dem Rang des Gremiums gerecht werden sollte oder vielmehr dem Parlament Europas der Jahrtausendwende.
wo früher auf einer Halbinsel der Ile französische Schrebergärtner ihre Wochenenden verbrachten, steht jetzt ein überdimensionaler ovaler Glaspalast mit beeindruckenden Rohdaten.
Was sich seit wenigen Tagen hinter der Glasfassade dieses architektonischen Meisterwerks abspielt, hat mit dem harmonischen Äußeren aber wenig gemein.
Man flucht an allen Ecken und Enden Verzweiflungsrufe in zwölf Sprachenhallen durch die Gänge, schwitzende gestresste Menschen suchen Büros oder Aufzüge oder stiegen auf dem Weg irgendwohin, nur ankommen tun sie nicht.
Schon am ersten Plenartag hatten einige Parlamentarier die Nase voll vom so wenig durchdachter Schönheit.
Der behinderte Abgeordnete Brian Crowley fand sich überhaupt ausgesperrt.
Einige der Schleusen waren schlicht zu eng für seinen Rollstuhl.
Im Plenum machte er seinem Ärger Luft und mit ihm auch alle anderen Abgeordneten.
Ich kann nicht mit meinen Kollegen zusammensitzen und ich kann nicht in diesem Haus sitzen, weil es keine Aufzüge gibt.
Ich kann einfach nicht glauben, dass bei dem vielen öffentlichen Geld, das dieses Gebäude gekostet hat, es nicht möglich war, ein Beispiel für Integration im neuen Jahrtausend zu geben.
Es kursiert schon die erste Unterschriftenliste unter den Abgeordneten gegen das Gebäude und die kleinen Dramen, die sich darin abspielen.
Am ersten Tag etwa fanden sich die ersten Gäste der Tiefgarage in ihren Autos einem Gewirr von Pfeilen gegenüber, dem sie brav und konsequent folgten, so lange, bis der vorgegebene Pfad vor einer Wand endete.
Unüberwindlich.
Die ganze Schlange vom ersten bis zum letzten Auto musste wieder zurückschieben und von vorne beginnen.
Die Konsequenz, man hat die Pfeile abgenommen.
Jetzt dürfen die Autofahrer auf gut Glück ihren Weg hinein und auch wieder heraussuchen.
Den technischen Tücken des Gebäudes fiel auch die frischgebackene Parlamentspräsidentin zum Opfer.
Dabei hatte sie nach ihrem Wahlerfolg nur ihr neues Büro sehen wollen.
Ich wollte das Büro des Präsidenten hier in Besitz nehmen und deshalb musste ich neun Stockwerke über Stufen hinauflaufen.
Die Aufzüge funktionierten nicht oder es bestand Gefahr eingeschlossen zu werden.
Dann sind wir durch Gänge gelaufen, die noch im Rohbauzustand waren.
Noch in dieser Woche will ich eine Liste erstellen, in der die Mängel aufgeführt sind.
Fest steht jedenfalls, dass das schöne Glashaus schnell verändert werden muss, sonst könnte es Opfer seiner Opfer werden.
Am ersten Plenartag wurden schon die ersten Glastüren eingetreten.
Eine Notmaßnahme, denn sie waren von außen zwar zu öffnen gewesen, nicht aber von innen.
Und auch der Andrang hoher Gäste könnte schnell ein Ende haben.
Die haben zwar einen eigenen Eingang bekommen und ein paar Meter gepflegten roten Teppich, dann aber stehen sie vor einer Wendeltreppe aus Stahl.
Zwei Stockwerke sind es dann bis zum Plenum.
Lift gibt es keinen.
Willkommen in der Architektur des dritten Jahrtausends.
Keine Aufzüge, ein seltsam ausgeschildertes Tiefgaragenglabyrinth, eingetretene Glastüren.
Oliver Tanzer hat über die Kritik am neuen Gebäude des Europäischen Parlaments in Straßburg berichtet.
12.22 Uhr ist es jetzt und wir kommen mit der Berichterstattung im Mittagsschornal nach Österreich.
Auf den Tag genau ist es heute fünf Monate her, dass nach tagelangen Schneefällen eine riesige Lawine in den kleinen Tiroler Tourismusort Galtür raste.
Einen Tag später ereignete sich im kleinen Weilerwald Zur ein ähnliches Unglück.
Insgesamt 38 Menschen, Einheimische und Urlauber aus Deutschland, Holland und Dänemark sind dabei umgekommen.
Die beiden Unglücksschauplätze waren noch tagelang auf der Straße nicht erreichbar.
Mit internationaler Unterstützung konnten dank der bisher größten Luftbrücke, die Österreich bis dato erlebt hat, tausende Urlauber ausgeflogen werden.
In Galtür selbst hat der Wiederaufbau der zerstörten Häuser bereits begonnen.
Seit wenigen Tagen wird auch an einem Schutzdamm entlang der Unglückstelle gearbeitet.
Wolfgang Geier hat Galtür fünf Monate nach der Katastrophe besucht, mit Angehörigen von Opfern gesprochen und die folgende Reportage gestaltet.
Bisher hat allein der Kirchturm von Galtür alle anderen Häuser überragt.
Jetzt sind es drei gelbe Baukräne.
Sie zeigen wie überdimensionale Wegweiser jedem Fremden, wo die Lawine vor fünf Monaten dem Ort und seinen 700 Einwohnern die bisher schwerste Wunde zugefügt hat.
Seit vier Wochen wird gebaut.
Neben neuen Fundamenten liegen die Trümmer von neun zerstörten Häusern.
Eines davon gehört dem Hotelier Luki Salner.
Die mehr als zehn Meter hohe blaue Flutwelle, so beschreibt der stillgewordene 40-jährige Mann jene Lawine, die drei Viertel seines Hauses weggerissen hat.
Vom Einschlag der Lawine weiß Luki Salner heute noch jedes Detail.
aufgesprungen und die anderen haben mich gekriegt durch meinen Schreck, was da läuft und sind dann halt auch weggesprungen.
Der Bruder hat es getrennt und die Frau halt doch nicht mehr ganz, aber die haben wir gleich gehabt.
Und weil mein Kopf und alles frei waren, dass ich gesehen habe, dass sie atmet und bei ihnen ist, habe ich natürlich gleich die Suche nach dem Geschenk begonnen.
Die haben wir dann alle, Gott sei Dank in 20 Minuten haben wir alle Köpfe frei gehabt.
Ans Weggehen hat Luki Salner nur kurz gedacht.
Zu sehr hängt seine Existenz am Ort Galtür.
Obwohl gerade dort die Bilder der Katastrophe allgegenwärtig sind.
Bilder kommen jeden Tag.
Drei, vier Mal.
Am Anfang war es öfter, zehn Mal.
Jetzt ist es schon runter auf drei, vier Mal.
In der Nacht ist es am schlimmsten, wenn alles ruhig ist, wenn man Arbeit hat.
dann ist das kein Problem.
Aber in der Nacht, wenn es ruhig ist, dann fangen wir an zu simulieren.
Mit den geretteten Gästen telefoniert Luki Salner mehrmals pro Woche.
Verändert hat er die Ausrichtung seines Hauses, das mit Geldern aus dem Katastrophenfonds wieder aufgebaut wird.
Zum Lawinenhang hin wird nun eine dicke Betonmauer hochgezogen.
Ohne Fenster.
Das braucht Luki Salner, um dahinter besser schlafen zu können.
Wenige Meter entfernt auf der Hauptstraße, längs durch Kaltür, fotografiert eine Touristin Bauarbeiten und Trümmer.
Sie kennt den Ort seit Jahren, sagt die Frau aus dem deutschen Wuppertal.
Ich denke mir da viel, weil ich vor allen Dingen schon seit 22 Jahren hier hinkomme.
Deshalb habe ich das jetzt auch mal fotografiert.
Aber wir werden wiederkommen.
Schon der Einheimischen will.
Galtür hat sich vollständig dem Geschäft mit den Gästen verschrieben.
Andere Einnahmequellen gibt es kaum.
Im örtlichen Tourismusverband hofft Gerhard Walter deshalb auf die Stammgäste der Vergangenheit.
Unmittelbar nach der Katastrophe waren die 3000 Betten im Ort leer.
Zu Ostern dagegen bereits wieder gut gefühlt.
Jetzt herrscht ein Normalbetrieb, heißt es.
Lediglich professionelle Freundlichkeit haben dagegen sogenannte Katastrophentouristen zu erwarten.
Aber Gast ist Gast, sagt Gerhard Walter, der Geschäftsführer im Tourismusverband.
Manche sind ein bisschen enttäuscht, wenn es bei uns im Büro keine Informationen dazu gibt, keine Bilder dazu gibt, keine Videos dazu gibt, aber das wäre doch sehr geschmacklos.
Man macht die Faust im Sack, wie man so schön sagt, und es ist wahrscheinlich einfach in unserer heutigen Zeit normal.
Gehört dazu.
Auch zwei Angehörige von Gerhard Walter sind von der Lawine getötet worden.
Ein Stockwerk über dem Tourismusverband stapeln sich auf dem Tisch von Bürgermeister Anton Mattle Pläne.
Mitte dieser Woche haben die Bauarbeiten für einen mehr als 100 Meter langen Schutztamm im Tal begonnen.
Am Berg wird bereits seit Wochen gearbeitet, erzählt der 36-jährige Elektriker.
Seit acht Jahren ist er der Chef der Gemeinde.
Die Politiker hätten ihre Zusagen eingehalten, sagt der Bürgermeister.
120 Millionen Schilling werden in den nächsten Jahren verbaut.
Daneben haben in den letzten Monaten mehr als 6.000 Personen und Institutionen für Galtür gespendet.
Aufgeteilt werden diese Gelder unter den Angehörigen der Opfer, auch an jene der ausländischen Gäste, erzählt Anton Mattle.
Die meisten haben Kaltür wieder besucht, ganz einfach, um das Geschehene besser aufarbeiten zu können.
Die Reaktionen sind ganz unterschiedlich, von sehr persönlich bis gewisses Maß in Distanz.
Über die Ursachen der Katastrophe ermittelt die Staatsanwaltschaft in Innsbruck.
Einige Privatklagen liegen ebenfalls vor.
Schwer von der Katastrophe getroffen wurde auch die Familie von Franz Lorenz.
Seine Frau und die Schwägerin starben unter den Schneemassen.
Ihm habe der Glaube geholfen, sagt der bald 74-Jährige.
Die Wunde, die dem Ort geschlagen wurde, sei aber erst oberflächlich verheilt.
Unmittelbar nach der Katastrophe sei der gesamte Ort eng zusammengerückt, erzählt der weißhaarige und braungebrannte ehemalige Skilehrer und Hotelier, der gerade mit seinen Gästen vom Berg zurückgekommen ist.
Mittlerweile gebe es aber auch Konflikte.
Es ist nicht so, dass jeder von uns Geschädigten zufrieden ist, aber das ist wohl immer so.
Wenn der Mensch etwas von irgendjemand geschenkt bekommt, dann schaut er auf den anderen, was kriegt der.
Der eine hat von den öffentlichen Stellen rasche Antworten bekommen wie der andere, obwohl er den grösseren Schaden erlitten hat wie der andere.
Und da entsteht dann natürlich bei jedem, der real denkt, entsteht der Gedanke, warum komme ich jetzt eh nicht dran, warum kriege ich später wieder andere und und und.
Der langjährige Pfarrer von Galtür, Louis Atems, vergleicht die Situation im Ort mit dem Zustand seiner Köchin, die im ebenfalls beschädigten Pfarrhaus von den Schneemassen verletzt worden ist.
Sie ist sehr tapfer und arbeitet, aber es tut ihr noch überall alles weh.
Und das ist so irgendwie ein Beispiel für alle anderen Familien.
Abgewandert sei aus dem kleinen Ort im Hochgebirge bisher niemand.
Das sagen Bürgermeister Pfarrer und auch die Angehörigen der Opfer.
Jahrhundertelang habe es an der jetzigen Unglückstelle keine Lawine gegeben, heißt es immer wieder.
Warum Galthier nun von einer derartigen Katastrophe heimgesucht wurde, auf diese Frage werden immer wieder Antworten gesucht.
Franz Lorenz hat die Seine bereits gefunden.
Jeder Platz auf der ganzen Welt hat einen Preis.
Bei uns im Hochgebirge, wir bilden uns einfach ein, wir hätten den schönsten Platz.
Ein schöner Platz hat auch einen hohen Preis.
Und dass der bei uns nun in diesem Winter so hoch sein musste, das ist für uns etwas, mit dem wir fertig werden müssen.
Mit den Opfern, mit den angeruhigenden Opfern von Galtür hat Wolfgang Geier gesprochen.
In einer anderen Tiroler Gemeinde in Schwarz gehen die Vorarbeiten für den Bau von Schutzdämmern weiter.
Bereits gestern ist im Sperrgebiet mit einer Sondierung des Untergrundes begonnen worden.
Heute früh wurde ein weiterer kleiner Felsabbruch vom Berg Eibelschofen registriert.
Die Gemeinde Schwarz hat sich jetzt doch gegen die Errichtung von Fertigteilhäusern für die in Sicherheit gebrachten Einwohner ausgesprochen, berichtet aus Tirol Britta Deibner.
Jene Betroffenen, die sich schon in einem neuen Fertigteilhaus gesehen haben,
werden mit ziemlicher Sicherheit durch die Finger schauen.
Die Gemeinde, Bürgermeister Hans Lindner, nimmt Abstand zu diesen Notquartieren, die er Minister Farnleitner bei seinem Besuch in Schwarz in Aussicht gestellt hat.
Die Häuser, die also der Minister Farnleitner in einer schnellen Überlegung präsentiert hat, diese Häuser sind für uns erst eine Zweitmaßnahme, wenn wir tatsächlich nicht auskommen sollten, denn wir wollen eigentlich keine Lagersituation.
in Schwarz errichten.
Wir wollen auch nicht so eine Art, für die Leute entsteht dann das Gefühl, jetzt dauert es möglicherweise Jahre, wenn also solche feste Unterkünfte neu erzeugt werden.
Und diese Botschaft wollen wir eigentlich nicht hinausbringen.
Und außerdem, so der Bürgermeister, wem sollten diese Häuser dann nach der Evakuierung gehören?
Die Stadt Schwarz sucht weiterhin leer stehende Wohnungen in allen Größen,
Die Mieten werden bezahlt, Wasch- und Kochgelegenheiten sollten vorhanden sein.
Zur allgemeinen Situation.
Schon lange war vom Eibelschofen nichts mehr zu hören, doch der Berg arbeitet weiterhin, wie auch die Techniker, Geologen, Vermesser und seit gestern auch jene Männer, die die Zufahrtsstraße für den ersten Damm errichten.
In 70 bis 90 Tagen sollen die Schutzdämme fertig sein.
Sie werden größer als bisher geplant.
Sie sollen jetzt sogar einen Bergsturz auffangen können.
Britta Deibner hat das schwarz berichtet.
Zehn Wochen vor der Nationalratswahl hat heute der Bundesobmann des ÖAAB Werner Fasselabend mit einer Ressortforderung für Aufsehen gesorgt.
Die SPÖ müsse das schon traditionell sozialdemokratisch besetzte Sozialministerium verlieren, die ÖVP solle es bekommen.
Fasselabend sagt, die SPÖ habe mit Lore Hostasch als Sozialministerin in den vergangenen Jahren viele Reformen und Verbesserungen in der Sozialpolitik verhindert.
Fasslabends Hauptvorwurf, das Geld fließe völlig unkontrolliert vom Sozialressort in diverse Projekte und Fördermaßnahmen des Arbeitsmarktservice.
Milliardenbeträge würden so vergeudert, Monika Feldner berichtet.
Verfehlte Politik, reine Verhinderung, keine Zukunftsstrategien.
Zweifelsohne unschmeichelhaft charakterisiert der ÖAAB-Bundesobmann Werner Fasslabend die Sozialpolitik der SPÖ, die seit Jahrzehnten das Sozialressort innehat.
Neuerungen wie der Pakt für ältere Arbeitnehmen oder die Familiensteuerreform nimmt Fasslabend einzig auf die Erfolgskappe der ÖVP.
Und auch jetzt blockiere die SPÖ die Reformversuche der ÖVP.
Stichwort Karenzgeld für alle, Stichwort Abfertigungen.
Stichwort Gleichstellung der Arbeiter gegenüber Angestellten, etwa im Krankheitsfall.
Ziel müsse sein, die Altersversorgung zu verbessern und angesichts der sinkenden Geburtenrate die Bereitschaft, Kinder zu bekommen, zu erhöhen.
Geld für die Modelle wäre vorhanden, würde die SPÖ nicht Milliardenbeträge unkontrolliert in nicht nachvollziehbare Projekte stecken, kritisiert Fasslabend.
Sein Hauptkritikpunkt ist das Arbeitsmarktservice.
Da gibt es ja viele Projekte, wo Dutzende, oft Hunderte Leute beschäftigt sind in Beratungsfunktionen, wo man nicht weiß, was wirklich herauskommt, wie sich eben auch beim Falle von Euroteam gezeigt hat.
Ich will jetzt gar nicht unterstellen, dass es da noch weitere derartige Fälle gibt.
Aber allein, dass etwa das Budget um 1,2 Milliarden Schilling überschritten worden ist, damit könnte man eineinhalb Mal das Karenzgeld für alle finanzieren.
Da sieht man erst, um welche Dimensionen es geht.
Fassl-Abendsrezept heißt Kurswechsel, strenge Kontrolle des Arbeitsmarktservice durch außenstehende Firmen und für eine langfristige Verbesserung in Sachen Sozialpolitik bedeutet das.
Die Sozialdemokraten, die hier zweifellos keine Neuerungen mehr setzen und die das Ganze einfach so dahin plätschern lassen, aus der Verantwortung herauszunehmen, neu zu übertragen und dort eine zukunftsorientierte Arbeitsmarktpolitik für die Zukunft zu gestalten.
Verantwortung neu übertragen heißt, dass die ÖVP beansprucht das Sozialressort nach den Wahlen.
Der ÖVP macht den Vorschlag, dass es hier zu einer Verantwortungsübertragung kommen soll und wir sind gerne bereit, auch Personen dann namhaft zu machen.
Um welche Personen es sich handelt, hält Fasslabend derweil noch unter Verschluss.
Monika Felden hat informiert, zwischendurch eine Meldung, die uns soeben erreicht hat und die alle Fußballfans interessieren wird.
Österreichs Fußballmeister Sturm Graz trifft in der dritten Qualifikationsrunde der Champions League auf Servette Genf.
Das ergab die Auslosung heute Mittag im Genfer Hotel Intercontinental.
Das erste Spiel findet am 10. oder 11.
August in Graz statt, das Rückspiel wird am 24. oder 25.
August in der Schweiz ausgetragen.
Rekord-Champion Rapide, der im Gegensatz zu den Steirern umgesetzt war, erhielt als Gegner den türkischen Meister Galatasaray-Istanbul zugelost, muss aber vorher in der zweiten Runde den FC Valletta eliminieren.
Das Hinspiel wäre bei einem Aufstieg in Wien.
Finanzminister Rudolf Edlinger hat heute Bilanz über vier Jahre Edlinger im Finanzministerium gezogen.
Als größten Erfolg seiner Amtszeit bewertet Edlinger die Budgetkonsolidierung und die Steuerreform.
Mit zwei Sparpaketen wurde das Defizit halbiert und so die Teilnahme am Euro sichergestellt.
Jetzt gelte es, den Erfolg trotz Steuerreform und Familienpaket zu sichern.
Von der Pressekonferenz des Finanzministers meldet sich Michael Czocklich.
Es sei die größte Steuerreform der Zweiten Republik, sagt Finanzminister Rudolf Edlinger.
Um 17 Milliarden Schilling werden Herr und Frau Österreicher bei der Lohn- und Einkommensteuer entlastet werden.
Dazu kommen 12 Milliarden für die Familien.
Wahlkampftöne klingen an, als Edlinger seine sozialdemokratische Handschrift an der Steuerreform hervorhebt.
Edlinger ist trotz der 30 Milliarden Schilling teuren Belastung für das Budget sicher, das Budgetdefizit und den Schuldenberg weiter reduzieren zu können.
Er widerspricht Wirtschaftsforschern und dem Staatsschuldenausschuss, die 2,5 Prozent Defizit für kommendes Jahr erwarten.
Es werden, wie geplant, 1,7 Prozent, sagt Edlinger.
Die Reform wird sich teilweise finanzieren durch eine verstärkte Inlandsnachfrage, die dadurch erreicht wird.
dass die kleineren und mittleren Einkommensbezieher durch diese Steuerreform privilegiert sind, durch ein verstärktes Wachstum von dem auszugehen ist und natürlich durch extreme Sparsamkeit.
Das sei aber nur möglich, wenn es keine zusätzlichen Belastungen für das Budget gibt.
Ich gehe daher davon aus, dass es klug wäre, in den nächsten zwei Jahren dem Budget eine Atempause zu gönnen
um die Konsolidierung tatsächlich auch redlich zum Abschluss zu bringen und uns auch strukturell auf jenen Kurs zu begeben, der notwendig ist, um dieses Ziel auch nachhaltig zu sichern.
Denn nur so ist es auch möglich, nachhaltig das Stabilitätsziel zu erreichen, ohne ein Sparpaket machen zu müssen.
Zusätzliche Ausgaben seien nicht drinnen, außer man sagt, wo diese einzusparen sind.
Einen Seitenhieb auf alle Wahlkampfzuckerln, insbesondere das Karenzgeld für alle der ÖVP, kann sich Edlinger nicht verkneifen.
Nach einer heute veröffentlichten Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts wird das Defizit 2002 nicht bei 1,4, sondern bei 1,6 Prozent liegen.
Stimmt, sagt Edlinger.
Sorgen macht er sich deswegen keine.
Zwischen 1,6 und 1,4 liegt eine Differenz von 6 Milliarden Schilling, wenn man das einmal in Schilling ausdrückt.
Und die Politik ist ja dazu eingeladen, nicht nur Versprechen zu machen, sondern auch politische Maßnahmen zu setzen.
Und es ist überhaupt keine Frage, dass im Rahmen der Budgetverhandlungen und auch der Finanzausgleichsverhandlungen
die drei Gebietskörperschaften jene Maßnahmen setzen müssen, die ausgangsseitig diesen Betrag einsparen.
Das ist möglich.
Nach der Wahl will Edlinger Finanzminister bleiben, aber nur, wenn weiter gespart werde, vor allem bei den Ausgaben.
Denn dieser Kurs sichere die innere Stabilität des Euro, niedrige Zinsen und niedrige Inflation.
Und das seien die Garanten für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.
Die von Edlinger in seiner Pressekonferenz gelobte Steuerreform 2000 wird von manchen Experten mittlerweile als nicht gerade großer Wurf beurteilt, zumindest was die Ökologisierung des Steuersystems oder die viel diskutierte Entlastung der Arbeitskosten betrifft.
Die Steuerreform soll aber doch für eine spürbare Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen sorgen.
Was diese Reform der gesamten Wirtschaft bringt, hat das Wirtschaftsforschungsinstitut untersucht.
Herbert Huter hat sich die Studie angesehen.
Die Steuerreform 2000 mit der Tarifsenkung und dem erhöhten allgemeinen Absetzbetrag wird zu zwei Dritteln Einkommen unter 23.000 Schilling im Monat zugutekommen.
Die Steuerersparnis beträgt zwischen 4.000 und 7.000 Schilling im Jahr.
Mehr Steuer zahlen jene, die mehr als 500.000 Schilling jährlich verdienen.
Das sind in Summe 17 Milliarden Schilling an Entlastung, weitere 12 Milliarden kommen vom Familienpaket.
Das alles wird vor allem den privaten Konsum ankurbeln, stellen die Wirtschaftsforscher fest.
Und zwar nächstes Jahr um 1,2 Prozent.
Das wiederum lässt die Gesamtwirtschaft um zwei Zehntel Prozent stärker wachsen als ohne Steuerreform.
Diese Effekte setzen sich fort, werden aber jedes Jahr schwächer.
Im Jahr 2005 werden durch den stärkeren Konsum um 9.300 mehr Leute Beschäftigung gefunden haben, was die Arbeitslosigkeit um einen Zehntelprozentpunkt senkt.
Keine wesentlichen Impulse erwarten die Wirtschaftsforscher für die Investitionen, wenn auch kleine und mittlere Unternehmen unter anderem im Fall von Betriebsübergaben und bei Neugründungen steuerlich begünstigt werden.
Die Kehrseite der Medaille sind aber eine schlechtere Leistungsbilanz, weil jeder Schub beim privaten Konsum auch einen Schub bei den Importen bringt, sowie erhebliche Budgetprobleme.
Insgesamt entgehen dem Finanzminister mehr als 32 Milliarden Schilling.
Und das bedeutet, das gemeinsame Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen, also wie es für die Stabilitätspolitik innerhalb der EU und für einen stabilen Euro maßgebend ist, dieses Defizit wird wesentlich höher als geplant.
Die Wirtschaftsforscher fordern daher Bremsen bei den öffentlichen Ausgaben.
Die Wirtschaftsforscher zur Steuerreform 2000.
Herbert Huter hat informiert.
Die Prämien für die Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung könnten schon bald steigen.
Grund dafür ist ein drastischer Anstieg bei den Schadensfällen im ersten Halbjahr 1999.
Harald Weiglein berichtet.
300.000 Schadensfälle wurden den heimischen Versicherungen heuer bereits gemeldet.
Das ist ein Plus von 31.000.
Das sind außergewöhnliche Anstiegsraten.
Selbstverständlich ist der Wintereinbruch mit sehr viel Schnee und Eis
von früher auch daran maßgeblich beteiligt.
Aber immerhin im ersten Halbjahr haben wir 12% mehr Schadenfälle gehabt oder um 8% mehr Leistungen.
Das sind in absoluten Ziffern 320 Millionen.
Sagt Bruno Friedl, der Vorsitzende der Kfz-Sektion im Versicherungsverband.
Hält dieser Trend an, dann müssen die Versicherungen heuer insgesamt 18 Milliarden Schilling an Schadensleistungen erbringen.
Und das entspreche in etwa dem erwarteten Prämienaufkommen.
Rechnet man jetzt noch die administrativen Kosten dazu, bleibe unter dem Strich für die Versicherungen ein Minus.
Dass der Bereich Kfz-Haftpflicht seit Jahren defizitär ist, ist ein internationales Phänomen.
Der beinharte Wettbewerb zwischen den Firmen hat die Prämien europaweit gesenkt, gleichzeitig ist die Summe der Versicherungsleistungen deutlich angestiegen.
Ginge man rein mit dem Rechenstift vor, dann müsste man laut Friedl
in Österreich die Prämien deutlich anheben.
Ich würde sagen, 7, 8 oder 10 Prozent, aber das ist natürlich ein Markt, der keinesfalls durchzubringen ist.
Ich möchte auch niemanden verschrecken mit diesen Ziffern.
Aber aus kaufmännischer Vorsicht und Vernunft heraus werden diese Zahlen natürlich realistisch.
Selbstverständlich wird die Versicherung versuchen, über Rentabilität der Kundenbeziehung einiges an Schadenaufwandssteigerungen zu bremsen.
Andererseits sitzen Österreichs Versicherungen auf Kapitalreserven in Milliardenhöhe.
Viele sprechen sogar von einer Überkapitalisierung.
Ist da denn eine Prämienerhöhung tatsächlich gerechtfertigt?
Man muss von der Substanz in der Kfz-Versicherung seit zwei, drei Jahren leben und es kann nicht im Sinne der versicherten Gemeinschaft sein.
dass die Versicherer die Substanzen bis in die rote Zone hinein abbauen.
Und daher muss man betriebswirtschaftlich richtig denkend natürlich die Kreisversicherung aus den roten Zahlen herausführen.
Sagt Friedl.
Einige Firmen haben die Prämienerhöhung bereits vorweggenommen.
Generali, Wiener Städtische und Volksfürsorge Jupiter haben heuer bereits erhöht.
Noch nicht erhöht haben die Bundesländerversicherung und Allianz.
Die Allianz will aber künftig wesentlich sparsamer bei Rabatten sein.
Wenn sich der Trend bei den Schadensfällen fortsetzt, dann schließt keine einzige Gesellschaft aus, dass im nächsten Jahr eine weitere Prämienerhöhung folgt.
Mehr Schadensfälle könnten schon bald zu einer Steigerung der Kfz-Haftpflichtversicherungsprämie führen.
Die Radioprogramme des ORF, unter ihnen natürlich auch Österreich 1, bleiben weiterhin äußerst erfolgreich.
Das zeigt das Ergebnis des jüngsten Radiotests, einer unabhängigen und offiziellen Befragung zum Hörerverhalten der Österreicherinnen und Österreicher.
Hanno Settele mit den Details.
Mehr als 5 Millionen Menschen hören täglich die Radioprogramme des ORF.
Oder etwas technischer ausgedrückt, der ORF hat auf dem gesamtösterreichischen Radiomarkt 79% Marktanteil.
Mittlerweile gibt es ja 51 kommerzielle Stationen im ganzen Bundesgebiet, dennoch werden weiterhin 8 von 10 Radiominuten den Angeboten des ORF gewidmet.
Die Ergebnisse des zweiten Quartals 1999 bestätigen im Wesentlichen die Trends der vergangenen Monate.
Der ORF stabilisiert sich auf hohem Niveau und auch bei den kommerziellen Sendern sind die Positionen offenbar bezogen.
Österreich1, der Sender den Sie gerade hören, hat laut Test eine stabile Hörerschaft von rund 450.000 Personen.
Damit konnte der Kultur- und Informationssender aus der ORF-Radio-Familie seine hohen Werte der vergangenen Monate erneut bestätigen.
Das Hitradio Ö3 wird mittlerweile von 2,75 Millionen Österreichern und Österreicherinnen täglich gehört.
An Wochentagen sind es fast drei Millionen.
Bemerkenswert dabei, in Wien, dem heißesten Radiomarkt Österreichs, konnte Ö3 in den vergangenen drei Monaten noch einmal zulegen.
In allen Altersgruppen stieg die Akzeptanz durch die Hörer.
Außerdem konnte Radio Wien, eines der Regionalradios des ORF, in Wien Platz 2 zurückerobern.
Der kommerzielle Sender 88,6 rangiert diesmal auf Platz 3 in der Zielgruppe ab 10 Jahren.
Recht gut in Fahrt gekommen sind in den Bundesländern die Programme der Antennesenderkette.
Ausnahme bleibt Wien, dort haben sich die Hörerzahlen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres mehr als halbiert.
Arno Sätteli hat über den für den ORF äußerst erfreulichen jüngsten Radiotest berichtet.
Um dreiviertel eins kommen wir jetzt wieder zu Auslandsberichten.
In unserem Nachbarland der tschechischen Republik wurde heute eine neue Bürgerrechtsbewegung aus der Taufe gehoben.
In Anlehnung an die berühmte Charta 77 nennt sie sich Impuls 99.
Ging es den Unterstützern der Charta um die Durchsetzung von Menschen- und Bürgerrechten in der kommunistischen Tschechoslowakei, so geht es den Impuls 99 Aktivisten heute gewissermaßen um eine Ermahnung der Politiker.
Korruption und Gleichgültigkeit sollen ihrer Meinung nach stärker bekämpft werden.
Unter jenen, die das Grundlagenpapier von Impuls99 unterschrieben haben, sind auch viele Prominente, berichtet aus Prag unser Korrespondent Rainer Koch.
Es muss dringend etwas geschehen in Tschechien, das ist der Tenor des Aufrufs der Bürgerbewegung Impuls99, der ein düsteres Bild von den bestehenden Zuständen zeichnet.
Das Land sei wirtschaftlich tief in der Krise, was soziale Verwerfungen und Spannungen erzeuge.
Gleichgültigkeit, Provinzialismus und Intoleranz prägten zudem zehn Jahre nach der Herbstrevolution von 1989 das gesellschaftliche Klima.
Das öffentliche Leben bleibe den Bürgern verschlossen.
Sie fühlten sich erneut ohnmächtig und dem Rängespiel der Politik ausgeliefert.
Die großen Parteien beherrschten mehr und mehr die Szene und sie kümmerten sich nicht um die Belange der Bürger oder des Landes, sondern seien tief verstrickt in interne Konflikte und Machtkämpfe.
Der neuen politischen Klasse wirft Impuls 99 vor, sie sei unfähig zu kommunizieren und schaffe eine Atmosphäre der Konfrontation und Arroganz, von der die ganze Gesellschaft unterhöhlt werde.
Es gehe nur noch um Macht und politische Pfründe.
Außerdem bekomme der irritierte Bürger zunehmend den Eindruck, die politische Spitze bilde mit den Kapitänen der Wirtschaft einen immer unübersichtlicheren Filz.
Impuls 99 fordert die Politiker auf, Zitat, sich endlich mit den realen Problemen unseres Landes zu befassen und nicht nur auf Machtspiele zu setzen.
Man habe ihre unsachliche Streitlust und ihren Populismus satt, der sich beispielsweise bei der Krise im Kosovo gezeigt habe.
Es sei höchste Zeit für eine Wende, damit Tschechien nicht den Anschluss an die Europäische Union verliere oder die Unzufriedenheit der Bürger gar zu neuerlichen politischen Veränderungen führe.
Das ist eine deutliche Warnung vor dem Erstarken der Kommunisten.
In fünf Punkten listet die Erklärung schließlich auf, was die Initiatoren von Impuls 99 für die dringlichsten Probleme des Landes halten.
Erneuerung der moralischen Werte, eine bessere politische Kultur im Lande und endlich Rechtssicherheit gehören dazu.
Man wolle keine parallelen politischen Strukturen bilden, heißt es, sondern verstehe Impuls 99 als einen Appell an alle vernünftigen Menschen, die Verantwortung gegenüber der noch jungen Demokratie und Sorge um die Zukunft verbinde.
Auch in der Struktur nimmt die neue Bürgerbewegung Anleihen bei ihrem Vorbild der Charta 77 auf.
So gibt es wie damals auch bei Impuls 99 drei ständige Sprecher.
Zu den ersten gehören Tschechiens führender katholischer Theologe Thomas Hallig und der frühere Präsidentenberater Gigi Peer.
Unter den ersten 186 Unterzeichnern sind unter anderem der Prager Kardinal Miroslav Wilk, der Schriftsteller Ludwig Watzulek und Präsident Havels früherer Kanzler Karel Schwarzenberg.
Rainer Koch berichtete aus Prag und jetzt wieder nach Österreich.
Für das oberösterreichische Salzkammergut dürfte das heurige Jahr ein touristisches Rekordergebnis bringen.
Wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hat die in Gmunden spielende Fernsehserie Schloss Hotel Ort, die den Salzkammergut-Tourismus vor drei Jahren aus dem Dornröschenschlaf geweckt hat.
Wie viel die Serie wirtschaftlich für die Region bringt, das ist nur noch wissenschaftlich belegt.
In einer Studie wird der Erdinger TourismusgesenbH, wurde die Umweltrentabilität errechnet.
Während man im nur 20 Kilometer von Gmunden entfernten Vöcklerbruck hofft, dass die Geburt von Alexandra, der Tochter von Caroline von Monaco, auch touristisch etwas bringen wird, wissen die Gmundner jetzt schon genau, was sie an ihrer Fernsehserie haben.
Bernhard Koschuh hat den folgenden Beitrag gestaltet.
Diese Kennmelodie hat Gmunden und dem Salzkammergut Glück gebracht oder auf jeden Fall touristischen Erfolg.
Dabei ist die Bevölkerung in Gmunden dem ganzen Rummel rund um Hoteldirektor Wenzel Hofer alias Klaus Wildbolz anfangs durchaus skeptisch gegenübergestanden.
Doch die wirtschaftlichen Vorteile sind eindeutig.
Allein durch die Produktion der ersten zwei von mittlerweile vier Staffeln wurden 52 Millionen Schilling Umsatzeffekt erreicht und 75 Arbeitsplätze geschaffen, weil die Filmleute untergebracht und versorgt werden mussten.
Da ist der Werbeeffekt der Serie noch gar nicht eingerechnet.
Die Schlagkraft der Tourismuswerbung für die Region Gmunden hat sich durch die Ausstrahlung nämlich verdoppelt.
Die durchschnittlichen Zuseherzahlen der Serie liegen in Österreich bei 1,2 Millionen Menschen, in Deutschland bei 3,8 Millionen.
Das Resultat überrascht sogar den oberösterreichischen Wirtschaftslandesrat Christoph Leitl.
Ich habe es selbst nicht geglaubt.
dass durch so einen Spielfilm Leute nämlich wirklich herkommen, nicht nur anschauen, sondern wirklich herkommen.
Sie sind hergekommen in außerordentlich hohem Umfang und das war ein wichtiger Beitrag, dass wir in Oberösterreich die Tourismusflaute der letzten Jahre überwinden konnten und eigentlich jetzt wieder auf gutem Weg nach oben sind.
Ein Viertel der Gmundengäste hat im Vorjahr angegeben, dass die Serie Schlosshotel Ort bei ihrer Urlaubsentscheidung mitgespielt hat.
Es sind übrigens vor allem ältere Menschen, die deshalb ins Salzkammergut kommen.
Das Durchschnittsalter der Schlosshotel-Ort-Seher ist 59 Jahre.
Dass die Fernsehserie auch in Zukunft in Gmunden gedreht wird und dass die Filmproduzenten nicht auf Angebote aus zahlreichen Regionen Deutschlands eingegangen sind, das liegt auch daran, dass das Land Oberösterreich die Produktionen mit bisher insgesamt 14 Millionen Schillingen gefördert hat.
Sowohl aus der Wirtschaftsförderung als auch aus dem Kulturtopf sind Gelder geflossen.
Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Püringer verteidigt die Entscheidung, dass eine Seifenoper Kulturgeld bekommt, denn einerseits seien die Steuereinnahmen, die indirekt durch die Fernsehserie hereinkommen, deutlich höher als die Ausgaben für die Förderung, und andererseits würden sehr wohl auch kulturrelevante Filme gefördert, etwa die Produktion von Funny Games oder von Siebtelbauern.
Das erfolgreiche Konzept der Förderung von Fernsehserien soll jedenfalls fortgesetzt werden.
Erst dieser Tage hat der ZDF grünes Licht gegeben für die Produktion von Lisa, eine Frau zwischen zwei Brüdern in der oberösterreichischen Region Pyren-Eisenwurzen.
Nach dem Vorbild von Schlosshotel Ort.
Den Hoteldirektor freut's.
Ja, auf das Schlosshotel.
Ein Fernsehschlosshotel erweckt eine Tourismuslandschaft aus dem Dornröschenschlaf, Bernhard Koschuh hat berichtet.
Sommerzeit ist Festspielzeit in Österreich.
Die vielen Kleinfestivals von Hainburg bis Telfs und auch die renommierten Großveranstaltungen in Salzburg und Bregenz zeugen davon.
Während die Salzburger Festspiele erst morgen ihre Pforten öffnen, blickt das Pregenser Pendant bereits auf zwei Premieren zurück.
Auf Martinus' griechische Passion und Verdis' Maskenball.
Beide Produktionen haben überwiegend positive Reaktionen bekommen und ein Kritiker meinte sogar, die Reise an den Bodensee sollte keinem Opernfreund zu weit sein.
Ob die Kulturregion Pregens vor allem mit den Festspielen tatsächlich ein Magnet für Reisende aus aller Welt ist und auch die Wirtschaft im Ländle entsprechend belebt, das hat Susanna Brugner recherchiert.
Die Sommerfestspiele mit ihrer Open-Air-Open-Produktion vor der malerischen Kulisse des Bodensee und die Schubertiade im nahegelegenen Feldkirch, das sind nicht nur die kulturellen Höhepunkte des Jahres, sondern auch die besten Einnahmequellen für alle Sparten der Tourismus- und Gastronomiebranche.
Denn die Region rund um Bregenz bekennt sich zum Kultur- und Geschäftstourismus.
Wanderurlauber sind hier trotz des Bregenzer Waldes eher selten gesehen.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt über das Jahrverteil zwei Tage und maximal zwei Nächte.
Daran ändert sich auch im Sommer nichts, im Gegenteil.
Die angebotenen Serviceleistungen per Bus oder Schiff zu den Festspielen gebracht und sofort nach der Vorstellung wieder abgeholt zu werden, sind für den Gast zwar verlockend, für die Festspiele eine gute Werbung, für Gastronomie- und Hotelbetriebe jedoch weniger erfreulich.
Auch wenn keiner der Betroffenen offiziell Stellung dazu nehmen wollte.
Intendant Alfred Woppmann
Das hängt aber sicher auch davon ab, ob ein Publikum das höhere Preise zahlen möchte.
Sagt, sie finden das vor, was sie wollen.
Auch daher muss man fragen, ist das alles so da, dass dann diese Leute sich entscheiden, hier zu übernachten oder lieber woanders zu übernachten oder überhaupt wegfahren nach einer Aufführung.
Das sind Dinge, wo die Infrastruktur natürlich auch eine Rolle spielt.
Ganz anders die Situation bei der Schubertiade in Feldkirch, die jeweils rund eine Woche dauern und von den Besuchern länger frequentiert wird.
Auch wenn ihre Besucheranzahl mit 20.000 rund einem Zehntel der Bregenzer Festspiele entspricht, Christian Schützinger, Chef des Bodenseealpen Rhein Tourismus, gibt zu bedenken.
Wenn wir diese Besucherzahlen alle hier unterbringen möchten oder nur einen Tag länger unterbringen möchten, dann wäre das für uns bei einer Übernachtung mehr eine 50-prozentige Steigerung.
Und das könnten wir in der momentanen Phase auch mit den Angeboten, die wir hier haben, gar nicht bewältigen.
Das klingt nach ausgebuchten Hotels und Pensionen und widerspricht damit den Beobachtungen von Kleinhoteliers und Bregenz-Besuchern, die meinen, selten so viele Zimmer-Frei-Schilder vor den kleinen Hotels gesehen zu haben wie heuer.
Das sind, glaube ich, sehr subjektive Eindrücke.
Das deckt sich nicht mit den Umfragen, die wir gemacht haben.
Was beobachtbar ist, die Buchungen werden immer später vorgenommen.
Ein Trend, der sich auch in der Kulturszene fortsetzt.
Auch die Festspiele scheinen dieser Tendenz unterworfen zu sein.
Die Opernrarität, heuer Martinus, griechische Passion, ist fünfmal im Festspielhaus angesetzt.
Verdis Maskenball, das diesjährige Seespektakel, ist insgesamt 26 mal zu sehen.
Ausgebucht sind nur die Wochenendvorstellungen.
Und wer überraschend nach Bregenz kommt, um sich eines der sechs Orchesterkonzerte anzuhören oder eine der beiden Sprechtheaterproduktionen, wird ebenfalls keine Schwierigkeiten haben, noch Karten zu bekommen.
Und zwar für alle Termine.
Was Alfred Woppmann auf eine wetterbedingte Verunsicherung des Publikums und die Vergrößerung der Tribüne zurückführt.
Tatsache ist, dass sich die Region nach dem allgemeinen Tourismuseinbruch in Österreich 1994-95 noch nicht ganz erholt hat.
Zu den Jahren davor besteht noch immer ein Minus von 9 Prozent.
Im Moment wartet man bereits gespannt darauf, wie sich die Situation im August entwickeln wird, denn der war immer die stärkste Zeit für Bregenz.
Damit geht das Mittagsjournal zu Ende.
Für die Tontechnik verantwortlich war Gabinell, Regie Hans-Christian Scheid und als E-Moderator verabschiedet sich Christian Tarecz-Bacher.
Die neugewählten EU-Parlamentarierer haben ein neues Parlamentsgebäude bezogen. Das Gebäude wurde eineinhalb Jahre später bezugsfertig als erwartet. Die Kosten liegen offiziell bei 6,3 Milliarden Schilling. Die Architektur des Hauses scheint nicht zweckmässig zu sein. Einblendung: EU-Abgeordneter Brian Crowley, Einblendung: EU-Parlamentspräsidentin Nicole Fontaine.
Mitwirkende:
Tanzer, Oliver [Gestaltung]
, Crowley, Brian [Interviewte/r]
, Fontaine, Nicole [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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EU
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Parlament
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Bauen
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Architektur
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Finanzwesen und Kreditwesen
;
Reden und Ansprachen
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Kontinente / Europa
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Vor fünf Monaten ist eine riesige Lawine in den Tiroler Tourismusort Galtür gerast. Nur einen Tag später ereignete sich ähnliches in Valzur. Insgesamt 38 Menschen sind dabei umgekommen. Die Unglücksschauplätze waren tagelang auf der Straße nicht erreichbar. In Galtür hat der Wiederaufbau der zerstörten Häuser wieder begonnen. Interview: Hotelier Luggi Salner, Interview: anonyme Touristin, Interview: Tourismusverband Gerhard Walter, Interview: Bürgermeister Anton Mattle, Interview: Bewohner Franz Lorenz, Interview: Pfarrer Louis Attems-Heiligenkreuz.
Mitwirkende:
Geier, Wolfgang [Gestaltung]
, Salner, Luggi [Interviewte/r]
, Anonym, deutsche Touristin [Interviewte/r]
, Walter, Gerhard [Interviewte/r]
, Mattle, Anton [Interviewte/r]
, Lorenz, Franz [Interviewte/r]
, Attems-Heiligenkreuz, Louis [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Natur
;
Klima und Wetter
;
Naturkatastrophen
;
Bauen
;
Tourismus
;
Unfälle und Unglücksfälle
;
Tod
;
Reportage
;
Interview
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Finanzwesen und Kreditwesen
;
Regierung
;
Rückblick
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Tirol
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Bregenzer Festspiele haben bereits zwei Premieren hinter sich. Beide Produktionen haben positive Reaktionen bekommen. Eine Reportage über die bisherige Bilanz und die wirtschaftlichen Aspekte des Festivals für die Region Bregenz. Interview: Intendant Alfred Wopmann, Interview: Bodensee-Alpenrhein Tourismus Christian Schützinger.
Mitwirkende:
Bruckner, Susanne [Gestaltung]
, Wopmann, Alfred [Interviewte/r]
, Schützinger, Christian [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Kultur
;
Vorschau
;
Rückblick
;
Kulturveranstaltung
;
Tourismus
;
Kulturpolitik
;
Reportage
;
Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Vorarlberg
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten