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Marker setzen in: Mittagsjournal 1999.07.28
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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Ein Mittagsjournal heute mit Christel Reis und unter anderem folgenden Themen.
Nach dem schweren Sportunfall in der Schweiz beim sogenannten Canyoning in einem Wildbach bei Interlaken sind mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen.
Wir erwarten dazu einen aktuellen Bericht von meinem Kollegen Jürgen Schenkenbach aus der Schweiz, wo in diesen Minuten die Einsatzkräfte eine Pressekonferenz geben.
Und dazu ein Hintergrundbericht über die Faszination dieser abenteuerlichen Extremsportart bei der Bachschluchten
und kletternd überwunden werden.
In den Sommergesprächen ist heute die Chefin des liberalen Forums, Heidi Schmidt.
Im Gespräch mit Klaus Webhofer wird sie zur Zukunft ihrer Parteistellung nehmen und zur Frage, ob ihre Partei Fehler gemacht hat, was das Image in der Öffentlichkeit betrifft.
Die Kollektivverträge sind wieder einmal in Diskussion.
Ein Konsumententhema, passend oder unpassend, je nachdem, zur Mittagszeit, ein Test der Wiener Arbeiterkammer hat ergeben, dass die Kühlung vor allem von Köflügel meist schlecht ist.
Dann noch ein Wirtschaftsthema, der Rohöl sich seit Jahresbeginn fast verdoppelt, bleibt nun aber stabil.
In Belgrad hat sich der serbische Oppositionsführer Zoran Činčić vor einem Kriegsgericht zu verantworten.
Gespräche in Brüssel über den Kosovo-Wiederaufbau.
Und die Kulturredaktion über die Mozart-Zauberflöte in Salzburg.
Zuvor noch die wichtigsten Meldungen zur Tagesmitte, verfasst hat sie Edgar Theider, präsentiert werden sie von Nikolaus Riemerschmidt.
Schweiz.
Bei einem der schwersten Unglücksfälle im extremen Freizeitsport sind in der Schweiz mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen.
Sechs Mitglieder einer Canyoning-Kletterpartie wurden zum Teil schwer verletzt.
Eine Person wird noch vermisst.
Beim Canyoning in der Saxitzschlucht bei Wildeswil im Berner Oberland wurden die Abenteuersportler offenbar von einem Gewitter überrascht und dann von den Wassermassen mitgerissen.
Es gilt als wahrscheinlich, dass die Extremsportler von herabstürzenden Felsbrocken oder Baumstämmen erschlagen wurden.
Teilnehmer waren überwiegend Touristen aus Südafrika, Großbritannien, den USA, Australien und Neuseeland.
Unter den Todesopfern sollen sich auch zwei Bergführer befinden.
Belgien, Bundesrepublik Jugoslawien.
In Brüssel ist heute die erste Geberkonferenz für den Wiederaufbau im Kosovo eröffnet worden.
Wichtigstes Anliegen ist es, rechtzeitig vor dem Winter die durch den Krieg zerstörten Häuser wieder bewohnbar zu machen oder neu aufzubauen und die Stromversorgung sicherzustellen.
Dafür sind schätzungsweise umgerechnet 15 Milliarden Schilling
In der Konferenz beteiligen sich Vertreter von 57 Staaten und 41 internationalen Organisationen.
Morgen wird in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo eine umfassendere Balkan-Konferenz zur Stabilisierung der politischen Lage stattfinden.
Der serbische Oppositionspolitiker Soran Cinic muss sich heute in Belgrad vor einem Militärgericht verantworten.
Die Anklage lautet auf Fahnenflucht.
Während des Kosovo-Krieges setzte sich Cinic in die jugoslawische Teilrepublik Montenegro ab und leistete damit einem Einberufungsbefehl Nichtfolge.
Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe.
Nach Angaben von Menschen
In der Bundesrepublik Jugoslawien wurden gegen bis zu 28.000 Personen Verfahren wegen Kriegsdienstverweigerung wegen der NATO-Luftangriffe eingeleitet.
USA, Europa.
Der NATO-Oberkommandierende für Europa, General Wesley Clark, wird vorzeitig abgelöst.
Inoffiziell hieß es aus dem Verteidigungsministerium in Washington, man erwarte Clarks Rücktritt im April nächsten Jahres, drei Monate vor dem regulären Ende seiner Funktionsperiode.
Es ist von einer reinen Routine-Angelegenheit die Rede.
Clark bestätigte die Anordnung und ergänzte, ihm sei nichts bekannt, dass dies mit dem Kosovo-Krieg zu tun habe.
Clark hatte sich während des Luftkrieges wiederholt für ein härteres Vorgehen ausgesprochen und außerdem Planungserlaubnis für eine Bodenoffensive verlangt, sollten die Bombenangriffe ihre politische Wirkung verfehlen.
Ungarn.
Die Polizei hat einen internationalen Schleppering aufgedeckt.
Sie fand in einem Bauernhof nördlich von Budapest etwa 300 in einem aufgelassenen staatlichen Bauernhof eingesperrte Flüchtlinge, die zumeist aus dem fernen Osten stammen.
Alle wollten nach Österreich oder Deutschland.
Dafür hatten sie den Schleppern ihre gesamten Ersparnisse übergeben, in Einzelfällen bis zu 50.000 Schilling.
Aufgrund der katastrophalen sanitären Bedingungen in dem Bauernhof sind viele der Flüchtlinge erkrankt, darunter zahlreiche Kinder.
Österreich.
Auf Kritik ist der Vorschlag von ÖAAB-Obmann Fasselabend gestoßen, in Einzelfällen vom Kollektivvertrag abzugehen.
So kann sich Fasselabend etwa bei älteren Arbeitnehmern in Einkommensklassen mit mehr als 40.000 Schilling pro Monat eine Bezahlung unter dem Kollektivvertrag vorstellen.
Aus dem Sozialministerium hieß es dazu, Fasselabend wolle offenbar dem Lohndumping Tür und Tor öffnen.
Der ÖGB betonte, für Inhabe die soziale Komponente Vorrang.
Fasselabends Idee würde dies konterkarieren.
Das liberale Forum ist grundsätzlich für eine Reform der Kollektivverträge, lehnt aber staatliche Eingriffe ab.
Geflügel und Fleisch in Supermärkten und Fachgeschäften werden zumeist ungenügend gekühlt gelagert.
Eine Untersuchung der Arbeiterkammer hat ergeben, dass bei verpacktem Frischfleisch bei 86 Prozent der Proben die am Etikett angegebene Lagertemperatur durchwegs überschritten wurde.
Auch offen verkauftes Geflügel und Fleisch wird meist über die vorgeschriebenen 4 Grad Celsius gelagert.
Die Arbeiterkammer fordert nun, dass die Lebensmittelaufsicht die Einhaltung der maximalen Kühltemperaturen kontrolliert.
Die nächsten Tage bringen in ganz Österreich überwiegend sonniges und sommerlich warmes Wetter.
Völlig ungetrübt wird es aber nicht sein, denn vor allem im Westen und Süden muss man doch mit einigen Regen schauern.
Grund dafür ist ein für die Jahreszeit ziemlich ungewöhnliches, kleines Mittelalter.
Das zieht bis Freitag in Richtung Griechenland ab und damit werden die Regenschauer von Tag zu Tag seltener.
Zurück zu den aktuellen Meldungen.
In Wien und Eisenstadt ist es derzeit heiter bei 24°C, Sankt Pölten heiter 22°C, Linz heiter 23°C, Salzburg und Innsbruck stark bewölkt 21°C, Bregenz Regenschauer 19°C, Graz wolkig 24°C sowie Klagenfurt bedeckt 22°C.
Zwischen Fahlberg und Krampen ziehen auch heute Nachmittag immer wieder Wolken, Regenschauer und einzelne Gewitter durch und die breiten sich gegen Abend auf Salzburg und die westlichen Teile der Steiermark aus.
Im Norden und Osten bleibt es dagegen einigermaßen sonnig und weitgehend trocken.
Entsprechend unterschiedlich sind die Temperaturen, im Westen kommen sie kaum über 20 Grad hinaus, im Osten sind dagegen bis zu 28 Grad möglich.
Zwischen Fahlberg und der Steiermark muss man auch heute Nacht mit einzelnen Regenschauern und Gewittern rechnen.
Sie werden aber immer seltener und im Großteil Österreichs bleibt es überhaupt trocken.
Die Temperaturen sinken auf 18 bis 10 Grad.
Der Donnerstag beginnt stellenweise nebelig, im Westen und Südwesten halten sich auch noch einige Wolken und Regenschauer,
schon sonnig.
Nach und nach lockert es überall auf und tagsüber scheint dann in ganz Österreich zumindest zeitweise die Sonne.
In Farlberg und Tirol sowie im Süden können sich mit der Sonne zwar wieder einzelne gewittrige Regenschauer bilden, meist bleibt es aber trocken.
Im Flachland weht lebhafter Nordostwind.
Die Temperaturen sind weiterhin sommerlich, die Höchstwetter liegen morgen zwischen 22 und 28 Grad.
In 2000 Meter Höhe hat es um 11 Grad.
Der Freitag bringt dann in ganz Österreich überwiegend sonniges Wetter, nur im Westen können sich noch einzelne Regenschauer oder Gewitter bilden.
Die Temperaturen ändern sich kaum, sie erreichen maximal 23 bis 28 oder 29 Grad.
Eine Frage hätte ich noch, Michael Mattern, genau heute in zwei Wochen gibt es das große Ereignis, auf das viele schon warten, die totale Sonnenfinsternis, die in der Stunde zwischen 12 und 1 am 11.
August in ganz Österreich zu beobachten sein wird.
Ich weiß, es ist schwierig schon jetzt, zwei Wochen vorher seriöse Wetterprognosen abzugeben oder eigentlich unmöglich, aber können Sie jetzt schon sagen, ob die sonnenfinsternishungrigen Menschen am 11.
August auf ihre Rechnung kommen werden in Österreich?
Nun ja, für eine exakte Wettervorhersage ist es zwei Wochen vor der Sonnenfinsternis natürlich noch viel zu früh.
Erst die offizielle Prognosen von der Hohen Warte gibt es voraussichtlich eine Woche vor dem 11.
August, vielleicht etwas früher.
Die alles entscheidende Frage lautet, kann man die Sonnenfinsternis ungestört beobachten oder verdecken die Wolken dieses einmalige Schauspiel?
Vorerst steht uns nur die Klimastatistik zur Verfügung, um sich dieser Frage anzunähern.
Von der Zentralanstalt für Meteorologie wurden die Messdaten der letzten zehn Jahre genau ausgewertet und dabei zeigt sich folgendes.
Die Chancen, dass der Himmel am 11.
August klar ist, sind in tief gelegenen Regionen, also beispielsweise im Flachland, größer als auf den Bergen.
Im langjährigen Durchschnitt sind knapp 40 bis etwa 60 Prozent des Himmels bewölkt.
Statistisch gesehen gibt es die besten Voraussetzungen zur Beobachtung im Innviertel, im Flachgau, im Südosten der Steiermark und im Südburgenland.
Letztendlich hängt aber alles von der kurzfristigen Wetterentwicklung am 11.
August ab.
Mit viel Glück kann man die Sonnenfinsternis überall gut beobachten.
Besten Dank Michael Mattern für diese langfristige Prognose ausnahmsweise im Mittagschanal.
Wir bleiben aber noch gleich beim Thema Sonnenfinsternis, denn viele warten schon darauf und viele wollen diese auch beobachten.
Die Sonnenfinsternis verfinstert die Sonne keineswegs derart, dass man das Schauspiel mit ungeschützten Augen beobachten dürfte.
Wer dies versuchen sollte, muss mit bleibenden Augenschäden rechnen.
Das hat sich inzwischen herumgesprochen.
Und so werden auch verschiedene Wappendeckel-Schutzbrillen angeboten.
Der Verein für Konsumenteninformation ließ für seine morgen erscheinende Konsument-August-Ausgabe das Angebot nun testen.
Fritz Wendl fasst diese Testergebnisse zusammen.
Bei der Beobachtung der Sonnenfinsternis am 11.
August sollte man Schutzbrillen mit hellglänzenden Folien verwenden, raten Experten des Vereins für Konsumenteninformation.
Zwar filtern auch alle angebotenen Pappbrillen mit dunklen Folien die UV-Strahlen einwandfrei, aber sie lassen zu viel Infrarotstrahlung durch.
In einer Praxistest-Simulation erreichten die Temperaturen an der Oberfläche der dunklen Folie an die 50 Grad und einige Testpersonen klagten über Augenschmerzen.
Die hellglänzenden, aluminiumbeschichteten Folien wurden dagegen nur 29 Grad warm.
Die Testnote Gut bekamen eine Zeiss-Brille und ein baugleiches Produkt unter dem Namen SunWatch.
Beide kosten rund 30 Schilling.
Alle anderen Testbrillen wurden als durchschnittlich bewertet.
Die billigste Pappeschutzbrille kostet 25, die teuerste 50 Schilling.
Wie notwendig die Verwendung von Schutzbrillen beim Sonnenfinsternis schauen ist, zeigt, dass nach der letzten Sonnenfinsternis im Oktober 96 allein an der Innsbrucker Augenuniversitätsklinik 15 Geschädigte behandelt werden mussten.
Nicht geeignet als Schutz sind geschwärzte Gläser oder normale Sonnenbrillen.
Auch dann nicht, wenn man gleich zwei übereinander verwendet.
Ebenso unbrauchbar und sogar gefährlich ist der Geheimtipp, das Loch einer CD zu verkleben und das Ganze dann als Sonnenfilter zu verwenden.
Durchaus unbedenklich brauchbar sind allerdings Schweißerbrillen mit einem Schutzfaktor 11.
Fritz Wendl hat berichtet, wie gesagt, zwei Wochen vor der Sonnenfinsternis.
Bitte schützen Sie auch Ihre Augen, wenn Sie dieses einmalige Naturereignis beobachten wollen.
Jetzt im Mittagsschonal, genau zwölf Minuten nach zwölf zu einer tragischen Meldung, die uns gestern aus der Schweiz erreicht hat.
Bei einem der schwersten Unglücksfälle im extremen Freizeitsport sind dort nämlich mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen und wie jüngste Meldungen nun in diesen Minuten auch sagen, möglicherweise eben ein 19.
Todesopfer ist zu beklagen.
Sechs Mitglieder einer Canyoning-Kletterpartie wurden zum Teil schwer verletzt.
Eine Person, wie gesagt, wurde noch vermisst.
Angeblich wurde sie jetzt gefunden.
Und ich bin jetzt telefonisch verbunden mit meinem Kollegen Jürgen Schenkenbach in der Schweiz.
Guten Tag, Herr Schenkenbach.
Herr Schenkenbach, Sie sind gerade in der Schweiz, wo die Einsatzkräfte eine Pressekonferenz in diesen Minuten gegeben haben.
Was weiß man denn derzeit über den Unfallhergang und über die Identität der Opfer?
Zunächst einmal, es gibt neueste Zahlen, es gibt nicht nur eine Person vermisst, sondern drei.
Das heißt, es muss also wahrscheinlich mit 21 Toten gerechnet werden, denn diese drei, die jetzt noch nicht gefunden worden sind, haben keine Überlebenschance in diesem kalten Wasser.
Die Suche hat die ganze Nacht angedauert, bisher erfolglos.
Und unter den 18 Toten, die man gefunden hat, befinden sich auch die beiden Führer aus der Schweiz, erfahrene Leute und vier Frauen.
Insgesamt sind gestern 53 Personen zu dieser verhängnisvollen Bergtour bzw.
Canyoning-Tour aufgebrochen.
Die Opfer stammen aus der Schweiz, wie gesagt, aus Australien, Südafrika, aus Großbritannien und aus Kanada.
Die Identifizierung wird schwierig werden.
Es kann Tage und Wochen dauern, sagt der Untersuchungsrichter, weil die Opfer schwer verletzt sind, weil es keine Ausweise gegeben hat.
Sie hatten sie nicht mit.
Man muss zum Teil wahrscheinlich Darnabdrücke machen.
Es hat einen Vergleich gegeben mit Halifax, wo es auch so schwierig war.
Herr Schenkenbach, was weiß man denn Näheres über den Unfallhergang?
Jeder, der diese Extremsportart nicht macht, und das wird sicherlich die Mehrheit der Hörerinnen und Hörer sein, wie kommt es denn derart rasch zu einem derart tragischen Ausgang einer solchen Extremsportart, die man da gerade ausübt?
Da gibt es noch nichts Genaues, weil man vermutlich auch die Überlebenden noch nicht vernehmen hat können.
Die Behörden haben deshalb eine Untersuchung eingeleitet.
Das muss unheimlich schnell gegangen sein, als eine Wasserwalze nach einem Gewitter.
Und da stellt sich jetzt die Frage,
warum diese Tour unternommen worden ist, obwohl sich dieses schwere Gewitter angekündigt hat.
Es könnte auch, und ich sage bewusst, könnte ein Erdrutsch ins Spiel gekommen sein, der da noch aufgestaut hat, aber es gibt noch keine Antworten darauf, auf diese Umstände.
Es muss sich ein Drama, ein infernalisches Drama in diesem engen Gebirgsbach abgespielt haben, weil man ja erst darauf aufmerksam geworden ist, auf dieses Unglück, nachdem man zwölf Leichen im Brianser See gefunden hat, die über die Lütschinien ausgeschwemmt worden sind.
Wird dort diese Sportart jetzt weiter fortgesetzt?
Glauben Sie daran?
Da gibt es eine interessante Aussage dieser Firma Adventure World, die natürlich sehr betroffen ist.
Das hat ein Vertreter dazu Stellung genommen.
Er bezeichnet es als fürchterliche Katastrophe.
Für sie ist der Unfall, der Hergang noch nicht erklärt, weil es eine barren Erhöhung gegeben hat.
Es müsste etwas unvorhergesehenes geschehen sein.
Aber es sind Überlegungen im Gang.
diese Canyoning-Touren, die sehr risikoreich sind, bei allem Fun, der dahinter steht, reinzustellen.
Zumindest so lange, bis die Katastrophe hier im Berner Oberland restlos aufgeklärt ist.
Besten Dank, Kollege Jürgen Schenkenbach, für diesen Direktbericht aus der Schweiz.
Dankeschön und auf Wiederhören.
Diese Extremsportart wird auch in Österreich ausgeübt.
Wie unberechenbar eine solche Canyoning-Tour sein kann, das mussten am vergangenen Freitag vier deutsche Touristen in Vorarlberg erfahren.
Während einer Tour im Gemeindegebiet von Dornbirn stieg das Wasser derart schnell an, dass sich ihr Führer entschloss, das Bachbett zu verlassen und auf Hilfe zu warten.
Stunden später wurde die Gruppe stark unterkühlt, aber ansonsten unverletzt von der Bergrettung geborgen.
Auf welcher Grundlage, auch rechtlich gesehen, stehen solche Abenteuersportarten eigentlich?
Wer darf was anbieten?
Der Chef der österreichischen Outdoor-Sports-Vereinigung, der Vorarlberger Unternehmer Chris Alge, verweist im Gespräch mit Hanno Sätteli auf einen völlig unzureichenden Zustand.
Alge kritisiert nämlich, dass es eigentlich überhaupt keine gesetzlichen Grundlagen fürs Canyoning gibt.
Es ist eine traurige Angelegenheit in Österreich, kann das eigentlich bös gesagt jeder, der in ein Sportgeschäft geht und ein Seil kauft, Haken kauft, Karabiner,
Klettergurte, Neoprenanzüge kann das anbieten.
Das ist eine gesetzliche Lücke, die hier vorhanden ist, die aber unbedingt zu schließen ist.
Auf das haben wir vor zwei Jahren bereits aufmerksam gemacht.
Ich kann nur für Vorarlberg sprechen.
Hier bemühen sich die Behörden und die Landesregierung um eine Lösung, um das Ganze gesetzlich auf den Fuß zu stellen.
Scheitert aber an einer österreichweiten Regelung und dann wiederum an einer EU-Regelung.
Wer geht denn Canyoning?
Wer macht denn sowas?
Wer interessiert sich dafür bei Ihnen?
Wer macht so etwas?
Das macht von Junggebliebenen bis zu Managern, bis zu älteren Leuten, die sich das zutrauen, jeder.
Wenn man sich das vor Augen hält, da ist ein Manager, der sitzt 364 Tage im Jahr in seinem Büro, hat viel zu arbeiten und dann hupft er irgendwie mit Ihnen oder mit jemand anderem am Seil einen Wasserfall hinunter.
Das riecht ja schon förmlich nach Gefahr, Herr Alge.
Ja, das riecht nach Gefahren.
Dessen ist sehr verantwortungsvolles Unternehmen auch bewusst.
Das heißt, die Leute werden von uns top eingekleidet und nur mit exzellenten Führern auf den Weg geschickt.
Das Wetter hat man nie sozusagen im Griff.
Machen Sie da sozusagen Unterschiede?
Also Sie gehen nur Canyoning bei superschönem Wetter oder wie schaut das aus?
Das Wetter ist eine der großen Gefahrenfaktoren im Canyoning, weil es eine Wassersportart ist.
Und daher ist es auch so,
dass gerade bei unsicherer Wetterlage, bei vorhersagbaren Wetterumbrüchen, bei Gewittern und so weiter, einfach verschiedene Canyons gegangen werden müssen.
Wir haben, das ist richtig, Schönwettercanyons, da wissen wir blauer Himmel, wir gehen diesen Canyon.
Und wir haben genauso Canyons, wo wir bei viel Wasser
gehen.
Das heißt, wir haben aber bei diesem Kennenz die Möglichkeit, jederzeit auszusteigen.
Das ist ein wesentlicher Punkt, dass man nicht in der Falle sitzt und gefangen ist.
Es kann bei allem, was wir tun, und wenn ich von Lingenau nach Bregenz fahre, kann es auch sein, dass mir einer auf meiner Seite entgegenkommt.
Dieses Risiko trage ich auch, wenn ich eine Fahrt mit dem Auto unternehme.
Soviel in diesem Mittagsschanal zu den aktuellen Ereignissen und den Hintergründen des Canyoning, dem Unfall, den es gestern in der Schweiz gegeben hat.
Vermutlich gibt es also 21 Tote.
Die Opfer kommen aus der Schweiz, aus Australien, Südafrika und aus Kanada.
Themenwechsel jetzt in diesem Mittagsschanal 19 Minuten nach 12.
Wir kommen zu österreichischer Innenpolitik.
In den Mittagsschanalen dieser Tage lassen wir in den Sommergesprächen die Spitzenvertreter der fünf Parlamentsparteien zu Wort kommen.
Zu Gast in diesen Schanalen waren schon Alexander Van der Bellen von den Grünen, SPÖ-Chef, Bundeskanzler Klima und freiheitlichen Chef Jörg Haider.
Heute ist das liberale Forum an der Reihe.
Von einer denkbar schlechten Ausgangsposition gehen die Liberalen in die kommende Nationalratswahl.
Nach den verlorenen Landtagswahlen und dem katastrophalen Abschneiden bei der EU-Wahl im Juni geht es diesmal für Heidi Schmidt um alles oder nichts.
Die Parteigründerin nennt zwar als Wahlziel das Brechen der Zweidrittelmehrheit von SPÖ und ÖVP, doch sie weiß, in erster Linie geht es am 3.
Oktober um das schlichte Überleben des liberalen Forums.
Über Fehler in der Vergangenheit und die Zukunft der Liberalen führte Klaus Webhofer das folgende Gespräch mit Heidi Schmidt.
Herr Dr. Schmidt, ich möchte mit drei Schlagwörtern beginnen.
Zu kühl, zu distanziert, vielleicht auch zu arrogant.
Das ist das Image, das den Liberalen nun seit einiger Zeit anhaftet.
Man könnte auch sagen, dass die Liberalen vielleicht mehr verängstigen, als dass sie den Leuten ein Gefühl von Sicherheit geben.
Ich denke da speziell an den EU-Wahlkampf mit seiner doch sehr wirtschaftsliberalen Ausrichtung.
Sie haben mit der Beschreibung des Images wahrscheinlich recht.
Von unserem Selbstverständnis her stimmt es natürlich nicht, denn wenn man für die Freiheit und für die Selbstbestimmung der Menschen kämpft, dann ist das eine tiefe Emotion, weil ich das für das Grundbedürfnis des Menschen halte.
frei entscheiden zu können, frei sein Leben gestalten zu können und ähnliches mehr.
Das ist nichts Kühles, Distanziertes und nur Kopfbetontes.
Aber es ist vielleicht eine Frage der Gewichtung.
Sie haben jetzt die Freiheit angesprochen, wohl auch die Bürgerrechte.
Ist das vielleicht ein bisschen zu kurz gekommen in letzter Zeit?
Nein, das glaube ich nicht.
Aber vielleicht ist etwas zu kurz gekommen, nämlich diesen Zusammenhang herzustellen.
Denn bei allen unseren politischen Positionen, die wir vertreten, ist der Ausgangspunkt mehr Freiheit für den Einzelnen, für die Einzelne zu schaffen.
Ob das jetzt Ladenöffnungszeiten sind, ob das die Gewerbeordnung ist, ob das Partnerschaften sind, ob das ein geändertes Eherecht ist, ist völlig egal.
Es geht immer darum, mehr Spielraum
für den Einzelnen und die Einzelne zu schaffen und mehr Eigenverantwortung zuzulassen.
Ich möchte ein bisschen weiter ausholen.
Seit 1993 gibt es das Liberale Forum.
Sie hatten jetzt sechs Jahre Zeit, die Partei zu etablieren.
Was wurde falsch gemacht in diesen sechs Jahren?
Da haben Sie recht.
Dass wir ganz am Anfang, kurz nach unserer Gründungsphase, so fulminant in den Niederösterreichischen Landtag eingezogen sind, war wahrscheinlich gar nicht so sehr das Ergebnis unserer landespolitischen Positionen.
sondern das war eine Unterstützung unseres Weges an sich.
Und das ist natürlich fünf Jahre später nicht mehr so schnell wieder herzustellen.
Da ist einfach auch während dieser fünf Jahre vieles falsch gelaufen bei der Landtagsarbeit.
Und in den anderen Bundesländern, wo wir den Sprung nicht geschafft haben, liegt es an mehreren Dingen.
Ich glaube einfach, dass die Menschen diese liberale Handschrift schlichtweg auf der Bundesebene stärker wahrnehmen, als sie mit landespolitischen
Positionen zu verknüpfen.
Ist es nicht vielleicht auch so, dass verabsäumt wurde, der Partei frühzeitig frisches Blut zuzuführen, dass eben die Liberalen im Bewusstsein der Öffentlichkeit immer noch eine Heide-Schmidt-Partei sind?
Das glaube ich nicht.
Ich nehme jetzt wirklich für mich in Anspruch, nahezu von Anfang an, aber jedenfalls in der Entwicklung immer bewusst nach neuen Personen Ausschau gehalten zu haben, die ich
für Engagement für die Partei gewinnen kann, dass das nicht leicht geht.
Das, glaube ich, ist logisch und ist verständlich.
Sie haben jetzt zwei neue Stellvertreter, die Frau Bitschnau-Kanal, die Landessprecherin in Vorarlberg, und der Gesundheitsökonom Köck.
Ist nicht da das Problem, dass die beiden Herrschaften eigentlich niemand kennt im Land?
Ja, aber darum geht es, diesen Bekanntheitsgrad aufzubauen.
Bei anderen haben wir es ja schon geschafft und das ist ja genau der Grund gewesen, warum wir gesagt haben, jetzt gibt es die Chance wieder für neue Persönlichkeiten.
Glauben Sie nicht, dass ein Haselsteiner ein besseres, größeres Zugpferd wäre für diese Wahl?
Ich hoffe ja immer noch, dass es Haselsteiner möglich machen kann, für uns zu kandidieren.
Wenn das möglich ist, dann wird er auch wieder dabei sein, und im August wissen wir mehr.
Es wurden Fehler gemacht bei den Liberalen in den letzten sechs Jahren, aber kann es nicht auch so sein, dass das Bedürfnis an Liberalität in Österreich einfach ein sehr begrenztes ist?
Oder anders gesagt, dass diese Liberalität in unterschiedlicher Form auch von anderen Parteien wahrgenommen wird, dass es da nicht extra eine Partei braucht?
Also ich glaube sehr wohl, dass es dafür extra eine Partei braucht.
Das erleben Sie ja auch, dass dieser Wettbewerb um mehr Liberalität in den Parteien eigentlich erst eingesetzt hat, seit es das liberale Forum gibt.
Das ist wirklich rückzuverfolgen.
Und wenn Sie meinen, es gibt zu wenig Bedürfnis in unserem Land danach, so haben Sie mit einem Recht.
Man hat es den Menschen aberzogen.
Die Tatsache, dass in diesem Land alles reguliert ist, jede Entscheidung bis ins Kleinste gesetzliche Vorgaben hat und damit Eigenverantwortung gar nicht möglich wird, das hat die Menschen zu einer Mentalität erzogen, wo man bei allem, was schief geht, sofort nach dem Staat schreit, bei allem, was man nicht selber zusammenbringt, sofort nach einer Institution schreit.
Das ist etwas, was meiner Meinung nach der menschlichen Wesensart widerspricht.
Sie sagen, Sie haben das liberale Projekt auf den Weg gebracht.
Wie würden Sie liberal definieren?
Ich würde sagen, das ist ein Maximum an Selbstbestimmung, die man für Menschen möglich machen muss.
Das wiederum bedeutet, dass eine soziale Verantwortung integrierender Bestandteil ist,
Denn nur mit einem sozialen Netz kann man sich auch selbst bestimmen.
Und dann zukommt noch etwas.
Es gibt in diesem Land keine Wirtschaftspartei.
Nun möchte ich nicht, dass die Liberalen eine klare Wirtschaftspartei werden, aber nachdem es keine gibt, sind die Liberalen die Einzigen, die wirtschaftspolitische Vernunft einfordern können.
Eine Wirtschaftspartei im Sinne der deutschen Liberalen, die, wie Sie wissen, hämisch als Partei der Zahnärzte ... Das ist genau der Punkt.
Ich würde uns nie auf eine Wirtschaftspartei oder auf eine Gesellschaftspartei reduzieren lassen.
Die Besonderheit und das Alleinstellungsmerkmal der Liberalen in Österreich ist ja, dass für uns wirtschaftspolitische Vernunft, soziale Verantwortung und Rechtsstaatsdenken, das heißt Kampf um Grundrechte, miteinander so eng verbunden sind, dass sie sich nicht voneinander trennen lassen.
Die Liberalen kämpfen am 3.
Oktober um das letzte Laiberl, wie man so schön sagt.
Nennen Sie mir zwei gute Gründe, warum ein österreichisches Parlament ohne die Liberalen ein Verlust wäre.
Ich glaube einfach, dass in der Gesellschaft das Mindestmaß am Pluralismus ist, dass auch Liberale eine politische Vertretung im Parlament haben.
Das heißt, dieses Fünf-Parteien-Parlament mit einer liberalen Stimme ist meiner Meinung nach einfach notwendig, um die Interessen der Gesellschaft auch politisch vertreten zu haben.
Das ist für mich ein Argument.
Das zweite Argument ist das, was ich für negativ hielte für dieses Land, nämlich eine schwarz-blaue Koalition.
durch ein Fünf-Parteien-Parlament mit den Liberalen nahezu verhindert werden kann.
Ich sage nahezu, denn die rechnerische Mehrheit zu brechen dieser beiden Parteien haben wir nicht ganz geschafft, aber wir haben es nahezu möglich gemacht.
Das heißt, auch das ist ein ganz wichtiges demokratiepolitisches Instrument.
Was macht Heide Schmidt, wenn es diesmal schief geht?
Nein, ich glaube schon, dass nur einfältige Menschen sich nicht mit allen Szenarien auseinandersetzen.
Aber dieses Szenario ist ein so unwahrscheinliches, dass ich keinen Sinn darin sehe, mich öffentlich damit auseinanderzusetzen.
Die optimistische Chefin des liberalen Forums, Heidi Schmid, im Mittagsschonal Sommergespräch mit Klaus Webhofer.
Morgen, Donnerstag im Mittagsschonal, stellt sich ÖVP-Chef, Vizekanzler und Außenminister Schüssel den Fragen von Gabi Waldner.
Jetzt ein Schwerpunktthema Kosovo in diesem Mittagsschanal.
Die jugoslawische Militärjustiz hat während der NATO-Luftangriffe 28.000 Verfahren wegen Kriegsdienstverweigerung eingeleitet.
Der prominenteste Angeklagte ist der jugoslawische Oppositionsführer Soran Činčić.
Er muss sich heute vor einem Militärgericht verantworten.
Ihm wird Fahnenflucht vorgeworfen, weil er sich während des Kosovo-Krieges im Ausland aufgehalten hat.
Sollte er für schuldig befunden werden, droht ihm eine Gefängnisstrafe, heißt es in Anwaltskreisen in Belgrad.
Die Anhörung von Zoran Zinčić hat in diesen Minuten begonnen.
Aus Belgrad berichtet Werner Heritsch.
Die Anklage wirft ihm vor, sich durch Flucht einem Einberufungsbefehl widersetzt zu haben.
Zinčić hatte sich kurz nach Beginn der NATO-Luftangriffe auf Jugoslawien nach Montenegro abgesetzt, nachdem ihn in Belgrad mit dem Tod bedroht worden sei.
Er wird auf unschuldig, weil er persönlich keinen Einberufungsbefehl erhalten habe.
Es droht ihm eine Haftstrafe von fünf bis zwanzig Jahren.
Ein Preis, den er zu zahlen bereit wäre, denn damit der Abgang von Slobodan Milošević eingeleitet werde, so Soran Djindjic heute, bevor er ins Gericht ging.
Bisher waren die Militärrichter sehr restriktiv gewesen, was die Beurteilung der Zustellung von Einberufungsbefehlen betrifft.
Von der Nachweis, dass beispielsweise ein Verwandter von dem Befehl benachrichtigt wurde und es dem Gesuchten hätte mitteilen können, genügte den Richtern, um die Angeklagten in der Regel zu Haftstrafen zwischen vier und fünf Jahren zu verurteilen, wie es schon einem Parteigänger von Zoran Djindjic passiert ist.
Und auch die Militärrichter warten noch viel Arbeit.
Während der NATO-Luftangriffe sind an die 28.000 Verfahren gegen Kriegsdienstverweigerer eingeleitet worden.
Die können gar nicht alle verurteilt werden, denn diese Zahl übersteigt bei Weitem die Kapazitäten der serbischen Gefängnisse.
Aber solche Anklagen sind ein willkommenes Druckmittel für das Regime, um politische Gegner einzuschüchtern und zu beseitigen.
Wenn sich die Machthaber bedroht fühlen, versuchen sie das Volk in Verräter und Patrioten zu teilen.
Vor diesem Hintergrund ist auch die Anklage gegen Soran Djindjic zu sehen, dem offensichtlich ein politisch motivierter Prozess gemacht werden soll.
Djindjic selbst glaubt nicht, dass man es wagen wird, ihn zu verurteilen, weil das die Protestbewegung noch beschleunigen würde.
Andererseits wäre es ein Zeichen, dass sich das Regime stark fühlt, wenn es Soran Djindjic zu einer Gesängnisstrafe verurteilt, der eine Leitfigur der Demonstrationen gegen Sobotan Milosevic ist.
Die Opposition will jetzt geeinter gegen Milosevic vorgehen,
Noch diese Woche soll ein Nicht-Angriffspakt aller Oppositionsparteien unterzeichnet werden.
Ein Gentleman-Agreement, mit dem sich alle oppositionellen Parteien verpflichten, die politische Gegnerschaft vorerst ruhen zu lassen und auf das gemeinsame Ziel hinzuarbeiten, den Sturz von Robertan Milosevic.
Werner Heritsch war das, aus Belgrad.
In Brüssel kommen heute mehr als 100 Staaten und Organisationen, Vertreter von ihnen seiner Geberkonferenz über den Wiederaufbau des Kosovo zusammen.
Beim Treffen sollen Wege gefunden werden, um die dringendsten Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen.
Eine umfassende Balkan-Konferenz soll es ab morgen in Sarajevo geben, Dorothea Kellemann informiert.
Für den Aufbau der gesamten Balkanregion werden schwindelerregende Summen genannt.
690 Milliarden Schilling sollen dafür nötig sein.
Details, woher dieses Geld kommen soll, werden ab morgen in Sarajevo festgelegt werden.
Unter Beteiligung unter anderem des amerikanischen Präsidenten Bill Clinton.
In Brüssel geht es heute nur um den Kosovo.
Bis zu 100 Geldgeber, die OECD-Länder und Institutionen wie die Weltbank werden auf der Geberkonferenz auf Beamtenebene verhandeln, wie man humanitäre Hilfe und Wiederaufbau für die kriegszerstörte Provinz finanzieren kann.
Absoluten Vorrang habe die Hilfe für rückkehrende Flüchtlinge, sagte der Vertreter der Weltbank Rory O'Sullivan zum Auftakt der Geberkonferenz.
So soll vor allem der Neubau der zerstörten Wohnhäuser vorangetrieben werden.
Nach Angaben der EU-Kommission wurden fast 120.000 Häuser beschädigt, 78.000 wurden völlig zerstört.
Zerstört sind außerdem Schulen, Gesundheitszentren sowie die Strom- und Wasserversorgung.
Die EU hat für dieses Jahr schon 378 Millionen Euro, rund 5 Milliarden Schilling, für den Kosovo zugesagt.
Dieses Geld geht direkt in die Flüchtlingshilfe.
Zusätzlich sollen 145 Millionen Euro, knapp 2 Milliarden Schilling, in den Wiederaufbau der Infrastruktur fließen.
Gespannt wartet man nun darauf, wie viel andere Länder und Institutionen außerhalb der EU beisteuern werden.
Der Vizepräsident der Weltbank, Johannes Lin, appelliert an die Teilnehmer der Geberkonferenz, schnell und großzügig Mittel bereitzustellen.
Bei dieser ersten Geberkonferenz geht es ausschließlich um die humanitäre Hilfe.
Bei einer zweiten Geberkonferenz im Oktober soll es dann um den langfristigen Wiederaufbau der Wirtschaft gehen.
Das Massaker von Grazko am vergangenen Freitag hat deutlich gemacht, wie prekär die Lage im Kosovo nach wie vor ist.
13 serbische Männer und ein Jugendlicher wurden bei der Feldarbeit erschossen.
Heute Nachmittag, in etwas mehr als einer Stunde, findet das Begräbnis in Grazko statt.
Hat die NATO ihren Militäreinsatz gegen Jugoslawien damit begründet, die Massenvertreibungen von und die Gräueltaten an Albanern im Kosovo zu verhindern, so werden nun Gräueltaten an den Serben begangen.
170.000 Serben sollen den Kosovo bereits verlassen haben, sagt die UNO.
Lediglich in von der NATO bewachten Enklaven können noch Serben leben.
Einer, der sich seit Jahren erfolglos für ein demokratisches und friedliches Zusammenleben beider Volksgruppen einsetzt, ist der kosovo-serbische Bischof Art-Emiye.
Christoph Warager hat mit dem Sprecher des Bischofs, mit dem Mönch Fatosava Janic, gesprochen.
Es ist ein trauriges Ereignis, das den Friedensprozess im Kosovo gefährden könnte, zumindest zu lange, bis die Verbrecher und die Drahtzieher gefunden worden sind.
Fata Sava zeigt sich bestürzt über das Massaker in Grazko.
Der Sprecher des kosovo-serbischen Bischofs Artemije berichtet von dutzenden Übergriffen täglich.
Häuser werden angezündet, die Menschen trauen sich nicht mehr in die Geschäfte zu gehen, weil sie mit Steinern beworfen werden, Frauen werden immer wieder belästigt.
Insgesamt sind 30 orthodoxe Kirchen und Klöster in den vergangenen Wochen zerstört worden, einige waren wichtige Kulturgüter aus dem Mittelalter.
Jede im Kosovo kann sehen, dass Albaner dieselben Verbrechen begehen, die das Milosevic-Regime noch vor wenigen Monaten an ihnen begangen hat.
Es wüten Extremisten im Kosovo, sagt der Mönch, gegen die die NATO und die UNO offensichtlich keine Chance haben.
Einerseits versprengte Kämpfer der Untergrundarmee UCK, andererseits Banden, die vor allem aus Albanien in den Kosovo eindringen.
Der Kosovo ist ein gesetzloses Land geworden, das von Banden regiert wird.
Die UNO hat es noch nicht geschafft, eine Verwaltung aufzubauen.
Die Albaner versuchen, so viele Serben wie möglich zu vertreiben, damit die UNO gezwungen ist, eine rein albanische Verwaltung zu installieren.
Mehr als die Hälfte der Serben seien vertrieben worden, die meisten nach Zentralserbien, einige auch nach Montenegro, sagt der Sprecher des Bischofs.
Er wisse aber, dass viele der Geflohenen und Vertriebenen zurückkehren wollten.
Sowohl Bischof Artemije als auch Vater Sava sind in den vergangenen Wochen mit albanischen Politikern zusammengetroffen.
Die Verhandlungen mit UCK-Führer Hashim Thaci würden zwar gut laufen, aber Vater Sava hat seine Zweifel, ob Thaci wirklich die nötige Autorität in den eigenen Reihen besitzt.
Entweder Herr Thaci meint nicht ernst, was er sagt, oder er hat keine Kontrolle über seine Leute, denn er sagt, er will Frieden und eine multiethnische Gesellschaft im Kosovo.
Aber auf der anderen Seite begehen seine UCK-Soldaten Verbrechen mitten in Pristina.
Die KFOR-Einheiten müssten nicht nur entschlossener vorgehen, sondern auch die Grenzen besser überwachen, damit keine Mafia-Gruppen eindringen könnten, meint Vater Sava.
Es stellt sich die Frage, ob die KFOR und die UNO das Risiko auf sich nehmen, die Extremisten in die Schranken zu weisen, denn das könnte für die Soldaten ziemlich gefährlich werden.
Er selbst fühle sich nicht bedroht, sagt der Mönch.
Auch die Albaner wüssten, dass er stets für ein demokratisches Zusammenleben im Kosovo eingetreten ist.
Die Monate der NATO-Bombardierungen hat er in seinem Kloster in Dejani im Westen des Kosovo verbracht.
Kontakte zur Außenwelt hatte er kaum, da die Telefonleitungen zusammengebrochen waren.
Schon in den Monaten davor haben er und seine Mitbrüder bedürftige Albaner von Dejani mit Lebensmittel und Medikamenten versorgt.
Während des Krieges haben Albaner die Einladung, im Kloster Schutz zu suchen, abgelehnt, weil sie in ihren Häusern bleiben wollten.
Als sich die Situation dann weiter zugespitzt hat und etliche Albaner in Dajani an Leib und Leben bedroht waren, haben wir sie in unseren Kleinbus gepackt und ins Kloster gebracht.
Wir haben dann im Kloster die NATO-Truppen gemeinsam begrüßt.
Wir, das waren 150 Albaner, 20 Serben und die Mönche.
Nur wenig später hat das Kloster Widerschutz geboten, diesmal vor allem für vertriebene Serben und für Roma.
Christoph Warager hat informiert.
Die ungarische Grenzpolizei hat nördlich von Budapest fast 300 völlig verwahrloste Flüchtlinge aus Asien entdeckt.
Die Menschen, darunter dutzende Kleinkinder, wurden auf einem stillgelegten Bauernhof bereits mehrere Wochen gehalten wie Vieh im Stall.
Sie sind von Schleppern nach Ungarn geschleust worden und sollten weiter nach Österreich und Deutschland geschmuggelt werden.
Ihre Weiterreise verzögerte sich aber, weil die Schlepper mehr Geld wollten, das die Flüchtlinge nicht mehr zahlen konnten.
Aus Budapest berichtet unser Korrespondent Ernst Gelex.
Den Flüchtlingen aus Indien, Pakistan, Bangladesch, Sri Lanka und Afghanistan ist ein Leben in Wohlstand in Österreich oder Deutschland versprochen worden.
Dafür haben sie auch bis zu 50.000 Schilling bezahlt und all ihre Dokumente abgegeben.
Vor drei Monaten hat dann ihre Odyssee begonnen.
In Last wegen Güterzügen und Schiffen sind sie irgendwie nach Ungarn geschmuggelt worden.
Wie und wo genau ihre Reise verlaufen ist, das ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Tatsache ist, dass sie in Dunakesi, etwa 15 Kilometer nördlich von Budapest, in einem stillgelegten, ehemals staatlich betriebenen Bauernhof eingesperrt wurden, den die Schlepper gemietet hatten.
Zu essen bekam man sie ein Stück Brot pro Tag.
Unter katastrophalen sanitären Bedingungen haben sie auf ihre Weiterreise gewartet, aber vergeblich.
Die Schlepper wollten plötzlich mehr Geld.
Eingeschüchtert von den Menschenschmugglern haben die Flüchtlinge versprochen, dass ihre Verwandten in einigen Wochen mehr Geld schicken würden.
In der Zwischenzeit sind viele schwer erkrankt.
Vor allem einige Kinder befinden sich bereits in kritischem Zustand.
Zwei afghanische Staatsbürger haben das Dahinvegetieren nicht mehr ertragen und sind vom schwer bewachten Bauernhof geflüchtet.
Sie haben in Budapest die Polizei verständigt.
Knapp vor Eintreffen der Beamten haben sechs Schlepper die Flüchtlinge dann wie Viehherden auf die umliegenden Felder getrieben und sind mit Geländefahrzeugen entkommen.
Schon seit geraumer Zeit fahnden die ungarischen Behörden nach einem groß angelegten und vor allem offenbar perfekt organisierten Schlepperring, der Flüchtlinge aus Afrika und dem fernen Osten nach Österreich und Deutschland schmuggelt.
Vermutlich dürfte diese Budapester Schlepperbande auch für den Schmuggel jener 24 Personen verantwortlich sein, die letzte Woche in einem Güterzug von Schopron kommend auf dem Verschiebebahnhof Gliedering bei Wien aufgegriffen wurden.
Ernst Gelix war das aus Budapest und jetzt ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Arbeit ist so wichtig in das Leben von vielen Personen und wir sehen jeden Tag, was das bringt, wenn jemand wieder Arbeit findet, seine Familie und so weiter.
Wenn man die gut begleitet, aber auch von unserer Seite, dann kann man minimal die Hälfte von allen Langzeitarbeitslosen in ganz Europa vermitteln.
Die holländische Firma Matwerk zu Deutsch Massarbeit vermittelt ausschliesslich Sozialhilfeempfänger in feste Arbeitsverhältnisse.
Das Unternehmen machte 1998 ungefähr 280 Millionen Schilling Umsatz.
Eine kommerzielle Arbeitsvermittlung also, die sich auf die schwierigste Klientel spezialisiert hat und dennoch boomt.
Wie das zusammengeht und warum Fremdfirmen für Aufgaben bezahlt werden, die eigentlich die kommunalen Sozialämter zu lösen hätten, darüber berichtet Marie Wildermann.
Holländisch und privat, Maßarbeit für Arbeitslose.
Journal Panorama, 1820, Österreich 1.
Jeder vierte Österreicher liegt einmal pro Jahr im Krankenhaus, während Länder wie Schweden pro 1.000 Einwohnern 2,8 Akutbetten haben, die Niederlande 3,8, kommen in Österreich auf 1.000 Einwohner 6,5 Akutbetten.
In Österreich werden, so kritisieren Gesundheitsökonomen, auch viel zu viele Leistungen in den teuren Krankenhäusern erbracht, die im ambulanten Bereich bei niedergelassenen Ärzten viel billiger kämen.
Eine Kurskorrektur wäre also, so manche Spezialisten, dringend notwendig, es berichtet Eveline Schütz.
Dass die Österreicher die Weltmeister im Spitalsliegen sind, das könne nicht länger so hingenommen werden.
Weg vom Reparaturdenken, hin zu mehr Vorsorge.
Diese Forderung erhob heute der ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger.
Es nutzen uns die schönsten Spitäler nichts, wenn die Leute immer älter, aber gleichzeitig auch immer kränker werden.
Von den 210 Milliarden Schilling, die 1997 in Österreich für das Gesundheitswesen ausgegeben wurden, kosteten allein die Spitalsbetten 120 Milliarden Schilling.
Nicht zuletzt die gestiegene und weiter steigende Lebenserwartung macht es nötig, dass mehr in die Vorsorge investiert wird.
1997 hat aber nur jeder Zehnte an einem Vorsorgeprogramm teilgenommen.
Spitzenreiter waren die Vorarlberger mit immerhin 14 Prozent.
In Wien haben hingegen nur knapp mehr als sechs Prozent von dem Angebot Gebrauch gemacht.
Es kann nicht Ziel der österreichischen Gesundheitspolitik sein, dass wir Weltmeister im Spital liegen sind, auf der anderen Seite die Vorsorgeprogramme vor sich hinkümmern.
Die englische Regierung hat jetzt ein Programm gemacht, Saving Lives, bis zum Jahr 2010, wo sie jährlich 300.000 vorzeitige Todesfälle einsparen wollen.
Von den mehr als 80.000 Todesfällen pro Jahr entfallen rund 50 Prozent auf Herz-Kreislauf und 25 Prozent auf Krebserkrankungen.
Ich glaube, es wäre möglich in Österreich, dass 10.000 Bürger nicht vor der Zeit sterben müssten.
10.000 im Jahr?
10.000 im Jahr.
20 Prozent der frühzeitigen Herz-Kreislauf und ebenso 20 Prozent der Krebstoten ließen sich nach Erwin Rasinger durch verstärkte Vorsorge verhindern bzw.
hinausschieben.
Das Risiko von erhöhtem Blutzucker und Blutfettwerten und von Rauchen ist in den Österreichern trotz aller Informationskampagnen noch nicht im nötigen Ausmaß verinnerlicht.
Ebenso wenig, dass erhöhter Blutdruck das Schlaganfall- bzw.
Herzinfarktrisiko bis zu verdoppeln kann.
Nur die Hälfte der Leute weiß überhaupt über den Blutdruck und nur wiederum ein Bruchteil ist gut eingestellt.
Das heißt, es muss ein nationales Programm her, wo Vorsorge einen Hauptschwerpunkt bildet.
Es sterben viel zu viele Österreicher vor der Zeit.
Der steigenden Zahl von vermeidbaren Krankheiten muss verstärkt entgegengesteuert werden.
Die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen ist ebenso gefragt wie verbesserte Vorsorgeprogramme und verstärktes Engagement bei den Ärzten, dass wir weg von einem spitalslastigen Reparatursystem hin zu einem gut funktionierenden Vorsorgesystem kommen.
Übrigens Österreichs Gesundheitssystem, seine Stärken und Schwächen, das ist heute Abend auch Thema der Sendung Dimensionen um 19 Uhr in diesem Programm Österreich 1.
Vor allem Hühnerfleisch wird in den Kühlregalen der Geschäfte nicht richtig gelagert.
Darauf machen Wiener Konsumentenschützer aufmerksam.
Die Hühner werden dort meist zu warm gelagert.
Das zeigt eine Untersuchung, die die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer zwischen Ende Juni bis Mitte Juli in 20 Supermärkten sowie in 21 Fleisch- und 20 Geflügelfachgeschäften durchführen ließen.
Insgesamt wurden an die 80 Frischfleischproben analysiert.
Mit fast durchwächst tut mir leid keineswegs Appetit anregenden Ergebnissen, berichtet Karl Benedikter.
Die Anzeigen der Vitrinentemperatur, sofern sie überhaupt vorhanden sind, stimmen mit der tatsächlichen Kühltemperatur in der Vitrine häufig nicht überein.
Manchmal sogar dramatisch, sagt AK-Konsumentenschützer Harald Glatz.
Es hat sogar Extremfälle gegeben, wo die gemessene Temperatur von der angezeigten Temperatur um 18 Grad auseinanderging.
Unerfreuliche Ergebnisse brachten auch die Messungen der Kerntemperaturen der Produkte.
AK-Experte Heinz Schöffel
Wir haben dabei gesehen, dass bei verpackten Geflügel in Supermärkten zu 58% der untersuchten Proben 4°C überschritten wurden.
Bei Geflügel-Fachgeschäften überstiegen die Produkttemperaturen im Kern der Produkte die gewünschten 4°C in 85% der Fälle.
Dieses Ergebnis fand sich auch bei verbacktem Fleisch.
Bei offenem Fleisch entsprachen die Kühltemperaturen gar nur in 5 Prozent der untersuchten Proben.
Die AK fordert deshalb konsequentere Kontrollen und entsprechende Sanktionen durch die Lebensmittelaufsicht.
Jetzt zwei Wirtschaftsthemen.
Seit Jahresbeginn hat sich der Preis für Rohöl nahezu verdoppelt.
Die für Europa maßgebende Sorte Brent aus der Nordsee kostet an die 20 Dollar für das Fass.
In Österreich sind Benzin und Diesel in der Folge um rund 17 Prozent teurer geworden.
Erstaunlicherweise hat die OPEC, die Organisation Erdöl exportierender Länder, ihre Beschlüsse, die Produktion zu drosseln, diesmal durchsetzen können.
Wie lange halten nun die hohen Ölpreise, wie wirken sie sich auf die Treibstoffpreise und letztlich auf die Inflation aus?
Herbert Hutter informiert.
Seit April dieses Jahres ziehen alle Länder, die vom Rohöl leben, am gleichen Strang, nicht nur die OPEC.
Das ist erstaunlich, denn früher war der schnelle Dollar durch das Aufdrehen des Ölhahns allzu verlockend.
Niemand hat OPEC-Beschlüsse ernst genommen.
Warum ist das jetzt anders, OMV-Generaldirektor Richard Shentz?
Die Erfahrung der Vergangenheit hat gezeigt, dass wenn Wildlauf drauflos produziert wird, eben der Rohölpreis verfällt, das Angebot an Rohöl, die Nachfrage bei Weitem übersteigt.
Daher glaube ich, sind diese produzierenden Länder zur Einsicht gekommen, dass eine gewisse Förderdisziplin
allen gut tut.
Meine persönliche Meinung zu diesem Rohölpreisszenarien ist auch die, dass ein Rohölpreis von 20, 21 Dollar, glaube ich, für die Weltwirtschaft insgesamt gut ist, da dieser Rohölpreis von den fortschrittlichen Ländern, sagen wir vereinfacht, der westlichen Welt,
ohne weiteres verkraftet werden kann, auf der anderen Seite die produzierenden Länder genügend Budgeteinnahmen haben, um ihr Budget zu konsolidieren auf der einen Seite und Waren aus dem Westen zu importieren.
Ich glaube nicht, dass im September
nach dieser Stabilisierungsphase der Erfolg des letzten OPEC-Beschlusses und das Einbinden der Nicht-OPEC-Länder so leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird.
Ich persönlich glaube, dass der Höhepunkt der Rohölpreisentwicklung erreicht ist und dass wir im zweiten Halbjahr mit Rohölpreisen zwischen 19 und 20 Dollar als in der heutigen Größenordnung zu rechnen haben.
Was heißt das für die Treibstoffpreise?
Sicherlich keine Explosion, denn der Rohölpreis macht nur 10 bis 20 Prozent am Benzinpreis aus.
Und OMV-Chef Richard Schenz ergänzt mit Blick auf die seiner Ansicht nach immer noch
zu niedrigen Preise.
Erst wenn der Rohölpreis längere Zeit stabil ist und die Produktenpreise entsprechend nachgezogen sind, wird auch die Raffinerie wieder wirtschaftlich betreibbar sein.
Die Raffinerie ist nicht die einzige Raffinerie in Europa und die Grenzen Österreichs sind für Erdölprodukte völlig offen.
Was trotz alledem heißt, im Laufe des Jahres werden die Preise für Benzin und Diesel erhöht.
Ein Rohölpreis von 20 Dollar, höhere Preise für Benzin und Diesel, treibt das nicht die Inflationsrate in die Höhe.
Wolfgang Pollan vom Wirtschaftsforschungsinstitut vergleicht die Durchschnittspreise 1998 und 1999 und er beruhigt.
Wenn die Preise auf diesem Niveau stehen bleiben, bedeutet das, dass die Rohölpreise um etwa 15 bis 20 Prozent steigen werden und dies bedeutet keine gravierenden Auswirkungen auf die Inflationsrate.
Trotz des Ärgers, der Autofahrer, für die gesamte Wirtschaft scheinen die 20 Dollar Rohölpreis durchaus verkraftbar.
Der Rohölpreis bleibt also vorerst stabil.
Herbert Hutter hat informiert auch über die möglichen Auswirkungen.
Für rund ein Drittel der führenden europäischen Unternehmen ist E-Commerce, der elektronische Handel im Internet, kein Thema.
Diese Firmen sind derzeit mit dem Jahr 2000 Problem mit der Umstellung auf den Euro oder mit anderen technologischen Herausforderungen beschäftigt.
Den Internethandel als Zukunftsmarkt zu vernachlässigen, kann aber fatale Folgen haben, sagt Bryce Waterhouse Coopers, der weltweit größte Unternehmensberater.
Im Internet lauern unsichtbare Feinde, die für traditionelle Firmen plötzlich zu lebensgefährlichen Konkurrenten werden können.
Hören Sie Details von Katja De Gennaro.
PricewaterhouseCoopers ist im vergangenen Jahr aus einer Mega-Fusion entstanden.
Das weltumspannende Unternehmensberatungsnetzwerk, das heute rund 155.000 Mitarbeiter beschäftigt,
betrachtet E-Commerce als einen zentralen Zukunftsmarkt.
In den nächsten drei Jahren wird PwC rund zwei Milliarden US-Dollar in die Forschung und Entwicklung des Bereichs E-Commerce investieren.
Ziel ist es, für die eigene Kundschaft die immensen Chancen auszuloten,
die im elektronischen Handel stecken.
Die OECD schätzt, dass sich der Umsatz von E-Commerce bis zum Jahr 2005 verhundertfachen wird.
Ein Potenzial, auf das noch viel zu wenig Unternehmen aufmerksam geworden sind, sagt Stefan Sabadello, Senior Partner von PwC Österreich.
Man kommt auch immer wieder in Unternehmen, ist man mit der Reaktion konfrontiert, na jetzt schauen wir mal, was passiert.
Und das ist ja alles noch in Entwicklung und in zwei Jahren springen wir auf.
Also der Zug fährt.
Die Weichenstellungen finden jetzt statt.
Im Internet lauern unsichtbare Feinde, Mitbewerber, mit denen man nicht gerechnet hat und die einem plötzlich das Geschäft streitig machen.
Zum einen können das innovative, schlank organisierte und finanziell bestens ausgestattete Internetfirmen sein.
Zum anderen aber auch völlig branchenfremde Unternehmen, die sich plötzlich als Konkurrenten entpuppen.
Hier gibt es auch ein wunderbares Beispiel.
Wir kennen alle Microsoft.
Microsoft versucht derzeit,
mit ihrem Angebot Carpoint den Autohandel für Endabnehmer im Internet an sich zu ziehen.
Theoretisch könnten jetzt die Automobilhersteller sagen, naja, letztendlich wie unsere Autos abgesetzt werden, ist nicht unser Riesenproblem.
Natürlich die eigenen Handelsketten, die bestehen werden, werden damit nicht ganz glücklich sein, aber Autos werden gebraucht.
Was mit dieser Form des Autohandels auch vergnüpft ist, ist natürlich ein gewaltiger Know-how-Aufbau bei Microsoft Carpoint.
Und dieses Know-how wird einen gewaltigen Wert darstellen wiederum.
Im Herbst wird PwC eigene Workshops starten, um Manager auf die Bedrohungen und Chancen des E-Commerce vorzubereiten.
In Österreich zählt PwC zu den fünf führenden Unternehmensberatern.
Hier wurde die Fusion erst heuer vollzogen.
Pricewaterhouse und Coopers haben sich zu einer GmbH zusammengeschlossen, die im Eigentum von 17 österreichischen Partnern steht.
Zu den Geschäftsbereichen sagt Juniorpartner Friedrich Rödler.
Unternehmensberatung wächst am stärksten.
am zweitstärksten und das naturgemäß wegen des etwas beschränkten Marktes am wenigsten wachsende Segment ist natürlich die klassische Wirtschaftsprüfung.
In Österreich wurde PwC kürzlich mit einer Machbarkeitsstudie für die Errichtung der ersten österreichischen Energiebörse beauftragt.
Im Auftrag der Europäischen Kommission betreut das Haus die Entwicklung der elektronischen Signatur im Internet.
Bereits vor zwei Jahren hat der deutsche Regisseur Achim Freier Mozarts Zauberflöte für die Salzburger Festspiele inszeniert.
Diese Produktion, die damals in einem Zirkuszelt in der Felsenreitschule gezeigt wurde, hat Freier gründlich überarbeitet und präsentiert sie heute Abend in einer Halle am Salzburger Messegelände.
Dieser ungewöhnliche Ort für eine Opernaufführung hat schon im Vorfeld einige Kritiker auf den Plan gerufen und auch die Sängerinnen und Sänger selbst waren von der Halle wenig begeistert, wie zum Beispiel der Tenor Michael Schade, der als Tamino zu hören ist.
Ich, wie so manch einer, war ein großer Skeptiker dieser Idee.
Mittlerweile schäme ich mich, dass ich ein Skeptiker war, denn ich muss Ihnen sagen, dass dieser Ort für diese Inszenierung wirklich eine Zauberwelt ist.
Und die Akustik, mit allem Respekt zur Felsenreitschule, ist hier um das Dreifache besser.
Der Eindruck von Michael Schade scheint sich zu bestätigen.
Die Akustik ist gut, die Sicht von der Zuschauertribüne hervorragend und das Zirkuszelt passt sich harmonisch dem nüchternen Raum des Messegeländes an, verleiht ihm den nötigen poetischen Zauber, in dem das Schicksal von Pamina und Tamino abläuft, die als Harlequin und Kolumbine ihren Lebensweg suchen.
Amin, Amin.
Amin, Amin.
Amin.
Die Wiener Philharmoniker klingen grandios aus dem improvisierten Orchestergraben, die Harmonie mit dem Dirigenten Christoph von Dochnerny ist hörbar verbessert gegenüber 1997.
Achim Freier, Bühnenausstatter und Regisseur, Maler und Bildhauer,
hat die Zauberflöte einer erneuten Überprüfung unterzogen.
Jetzt erst ist sie fertig geworden, meint er.
Ich halte diesen Urkreis, in dem sich der Mond und die Sonne als Körper, als Kreis finden, auch die Erde ein Kreis.
Es ist ein Ursymbol,
von Welt.
Tamino betritt ja als noch nicht reifer Mensch, also als Jugendlicher diese Welt, verstört.
Sie ist labyrinthisch für ihn und die Damen haben aber die Aufgabe, ihn weiterzuführen, nämlich zu
Freiers Inszenierung ist volkstümlich und plausibel.
Viele Momente dieser Zirkusinszenierung verblüffen, machen nachdenklich.
Freiers Liebe gilt dem jungen Paar Tamino, Michael Schade und Pamina, Dorothea Röschmann und dem hervorragenden Papageno.
einem Komiker in weiter Clownshose, der mit einem Fahrrad mit unzähligen Vogelkäfigen auftritt und auf diesem Fahrrad letztendlich mit Papagena wegfährt.
Matthias Görne ist nicht nur ein begnadeter Clown, er singt auch ausdrucksstark und schön.
Ich fäge mich nicht, ja, steh jetzt lustig heiß am Samsa.
Ich fuge Fäger im Bekannt, bei Alt und Jung im ganzen Land.
Reiß mit dem Locken umzugehn und mich aufs Pfeifeln zu verstehn.
Ein Bericht war das, gestaltet von Volkmar Paschalk über Mozarts Zauberflöte in Salzburg.
Ganz kurz noch zum Wetter heute in Österreich.
In Vorarlberg, Tirol und Kärnten einige Regenschauer, allmählich auch in Salzburg und Teilen der Steiermark.
Im Norden und Osten hingegen überwiegend sonnig, Temperaturen zwischen 20 Grad in Vorarlberg und immerhin 28 Grad im Burgenland.
Das war das Mittagsjournal am Mittwoch, dem 28.
Juli.
Für die vielen Mitarbeiter an dieser Sendung seien drei Namen genannt.
Regie Agathe Zupan, Tontechnik Richard Drexler und am Journalmikrofon, ihre Sendungsbegleiterin war Christel Reis.
In der Schweiz sind bei einem Freizeitunfall 18 Menschen gestorben. Sechs Mitglieder einen Canoyingklettergruppe wurde zusätzlich schwer verletzt. Weitere drei Personen werden vermisst. Alle Personen waren Mitglieder einer Berg- und Canoyingtour. Ein Moderatorengespräch mit dem Korrespondent in der Schweiz. Interview: Korrespondent Jürgen Schenkenbach.
Mitwirkende:
Reiss, Christl [Interviewer/in]
, Schenkenbach, Jürgen [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
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Klima und Wetter
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Sport
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Unfälle und Unglücksfälle
;
Tod
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Interview
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Schweiz
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Österreich wählt im Oktober ein neues Parlament. In den kommenden Tagen sollen die Parteichefs der fünf Parlamentsparteien im Rahmen des Mittagsjournals vorgestellt werden. Diesmal ist es die Vorsitzende der Liberalen, Heide Schmidt. Sie gehen von einer schlechten Ausgangsposition in die Nationalratswahlen aus. Interview: LiF-Vorsitzende Heide Schmidt.
Mitwirkende:
Webhofer, Klaus [Gestaltung]
, Schmidt, Heide [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Parteien / LIF
;
Opposition
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Interview
;
Wahlen
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Wirtschaftspolitik
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Parlament
;
Regierung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Der weltweit größte Unternehmensberater Price-Waterhouse-Coopers spricht sich für eine Stärkung des Internethandels aus. E-Commerce sei der Zukunftsmarkt für Unternehmen. Einblendung: PWC Stefan Sabadello, Einblendung: PWC Friedrich Rödler.
Mitwirkende:
De Gennaro, Katja [Gestaltung]
, Sabadello, Stefan [Interviewte/r]
, Rödler, Friedrich [Interviewte/r]
Datum:
1999.07.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Internet
;
Pressekonferenz
;
Industrie
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten