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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Zum Mittagsschornal am Donnerstag begrüßt Sie Christel Reis, einen angenehmen guten Tag.
Unsere Themen heute Mittag.
Stimmenkaufaffäre um Richard Lugner.
Die Staatsanwaltschaft hat Vorerhebungen eingeleitet.
Kandidat Lugner will auf jeden Fall in Solcher bleiben und bei der Nationalratswahl antreten.
Noch einmal Thema Wahlkampf.
Die Parteien und ihre Haltung zu Familien- und Familienförderung.
SPÖ, ÖVP und Freiheitliche haben sich heute dazu geäußert.
Und wir sprechen über Familienpolitik als Wahlkampfthema mit Meinungsforscher Wolfgang Bachmeier.
Er meint, ein sicherlich wichtiges und auch ein wahlentscheidendes Thema.
Seit einem halben Jahr wird die Abtreibungsbille Mifegüne in Österreich verabreicht und, wie mein Kollege Hannes Eigelsreiter herausgefunden hat, die Bille wird angenommen.
Der Chirurgenverband hat heute zur Causa Freistaat Stellung genommen, nicht nur Patienten, auch Ärzte seien durch diese Vorgänge verunsichert.
Nach dem Erdbeben in der Türkei, wie werden Kinder nach dieser Katastrophe von Psychologen betreut?
In Russland gerät nun Präsident Jelzin immer mehr unter Korruptionsverdacht.
Noch zum Sport.
Sozusagen abseits von Metern und Sekunden.
Gestern Abend hat es der österreichische Fußballmeister Sturm Graz geschafft, nämlich den Einzug in die Champions League.
Ein Milliardengeschäft.
Und die Kulturredaktion bringt eine Vorschau auf das Jazzfestival in Saalfelden am Wochenende.
Einen Blick auf die wichtigsten Weltereignisse zur Mittagsstunde steht nun auf dem Programm.
Die von Edgar Heider verfassten Nachrichten präsentiert nun Josef Enselnatek.
Österreich.
Die Staatsanwaltschaft Wien hat Ermittlungen gegen Richard Lugner wegen Verdachtes des Stimmernkaufs eingeleitet.
Lugner wird beschuldigt, dem Abgeordneten der Grünen, Andreas Wabe, 150.000 Schilling geboten zu haben, sollte er die Kandidatur von Lugners Liste, die Unabhängigen, für die Nationalratswahl mit seiner Unterschrift unterstützen.
Lugner rechtfertigt sich damit, er habe diese Summe in einem Telefonat mit Wabel lediglich scherzhaft genannt.
Die Staatsanwaltschaft wird vorerst die Beteiligten vernehmen.
Danach wird entschieden, ob weitere Erhebungen erforderlich sind.
Nach § 265 des Strafgesetzbuches wird Bestechung bei einer Wahl oder Volksabstimmung mit bis zu einem Jahr Haft bestraft.
Dies trifft auch für das Unterschreiben eines Wahlvorschlages oder das Verfahren für ein Volksbegehren zu.
Nahe Osten Der lang anhaltende Streit über die Umsetzung des Teilabkommens von Y-Plantation dürfte beigelegt sein.
Der israelische Rundfunk bestätigte Angaben der Palästinenser, wonach beide Seiten Einigung erzielt haben.
Demnach würde die israelische Armee mit 1.
September den weiteren Rückzug aus dem Westjordanland fortsetzen.
Die Aktion soll bis Mitte Jänner abgeschlossen sein.
Insgesamt werden weitere 13 Prozent des Westjordanlands von den Israelis geräumt.
Die Verhandlungen über den endgültigen Status der besetzten Gebiete werden im September aufgenommen.
Türkei.
Rettungskräfte haben heute früh die Suche nach vier verschütteten Kindern aufgegeben.
Es waren keine Geräusche mehr in den Trümmern eines durch das schwere Erdbeben eingestürzten Hauses in Çinacik zu hören.
Die Rettungskräfte bestätigten vor zwei Tagen, dass es dort Lebenszeichen gegeben hat.
Zuletzt wurde am Montag ein fünfjähriger Bub in Çinacik lebend geborgen.
Die Überlebenden im Erdbebengebiet haben die nunmehr dritte aufeinanderfolgende Nacht bei Regen im Freien verbracht.
Unterdessen werden die Zweifel an der Effektivität der staatlichen Hilfsmaßnahmen für die Erdbebenopfer in der Türkei immer lauter.
Die türkische Presse kritisiert geplante Steuererhöhungen, mit denen der Wiederaufbau in der Katastrophenregion finanziert werden soll.
Auch werden Versuche der Regierung angeprangert, die Medien wegen der wachsenden Kritik an den Behörden schärfer zu überwachen.
Russland.
Die Luftwaffe hat gestern Abend mutmaßliche Stellungen islamistischer Rebellen auf dem Gebiet der abtrünnigen Kaukasusrepublik Tschetschenien bombardiert.
Dies hat heute das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigt.
Von tschetschenischer Seite hieß es, es seien zivile Ziele getroffen worden, nicht aber die Stützpunkte der Aufständischen.
Gestern gab das russische Verteidigungsministerium bekannt, der Aufstand der islamistischen Rebellen in der Tschetschenien benachbarten Teilrepublik Dagestan sei niedergeschlagen worden.
Russlands Präsident Jelzin ist offenbar direkt in die Schmiergeldaffäre um die Schweizer Baufirma Mabetex verwickelt.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Tessin hat bestätigt, dass Bestechungsgelder nicht nur an enge Vertraute Jelzins, sondern auch an diesen direkt geflossen seien.
Mabetex hat Aufträge für umfangreiche Renovierungsarbeiten im Kreml und im Parlamentsgebäude in Moskau erhalten.
Gegen Mitarbeiter von Mabetex ermitteln die Schweizer bereits seit längerer Zeit aufgrund eines Rechtshilfeersuchens der russischen Generalstaatsanwaltschaft.
USA, Österreich Die amerikanische Regierung hat die Verhaftung des bosnisch-serbischen Generals Mo Mirtadic in Wien begrüßt.
Die Verhaftung des wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen gesuchten Generals mache aber meist deutlich, dass parallel zur politischen Erneuerung in der bosnischen Serbenrepublik auch eine neue militärische Führung eingesetzt werden müsse, heißt es in einer Stellungnahme des Außenministeriums in Washington.
Talic nahm in Wien an einem Seminar der Landesverteidigungsakademie teil.
Nach seiner Verhaftung wurde er umgehend dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag überstellt.
Spanien, Marokko.
Die Entführung eines marokkanischen Verkehrsflugzeuges ist heute früh auf dem Flughafen von Barcelona ohne Anwendung von Gewalt beendet worden.
Der Entführer ergab sich den Behörden.
Er hatte die Maschine auf dem Flug von Casablanca nach Tunis in seine Gewalt gebracht.
Über sein Motiv ist noch nichts bekannt.
An Bord der Maschine befanden sich 79 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder.
Sechseinhalb Minuten nach 12 Uhr und jetzt zur Wetterprognose.
Unser Wetterfachmann vom Dienst ist heute Mittag Dr. Peter Sterzinger.
Noch haben wir Hochdruckwetter mit leicht föhnigen Ansätzen im Bereich der Alpen.
Die Temperaturen steigen in weiten Teilen Österreichs kräftig.
Föhn ist aber der Vorbot eines Wechsels von Westen her.
Und tatsächlich ziehen jetzt in Vorarlberg und Tirol Wolken auf.
Heute Abend und über Nacht wird es gewittrig.
Zum Wochenende hin bleibt es wechselhaft und bestenfalls durchschnittlich warm.
Die aktuellen Meldungen.
Wien heiter 21 Grad, Eisenstadt und St.
Pölten heiter 22.
Hier im Osten lebhafter Ostwind.
Linz heiter 23, Salzburg wolkig 25, Innsbruck wolkig 22, Bregenz stark bewölkt 23, Graz stark bewölkt 21 und Klagenfurt stark bewölkt 20 Grad.
Die hochnebelartigen Wolken über Unterkernten und Teilen der Steiermark waren so hartnäckig nicht zu erwarten, sie sollten aber demnächst dünner werden.
Viel Sonne in weiten Teilen Österreichs, auch die Wolken im Westen brechen vorerst immer wieder auf.
Das bewirkt der leichte Föhn.
Außerhalb der föhnigen Gebiete bläst lebhafter Südostwind in Teilen Ostösterreichs seit kurzem spürbar.
Am späten Nachmittag gibt es erste Regenschauer und wohl auch Gewitter in Westösterreich.
Bis zur ersten Nachthälfte breiten sie sich auf Salzburg und Kärnten aus.
Höchsttemperaturen heute 23 bis 28 oder 29 mit Vorsicht da und dort 30 durchföhnen.
Über Nacht dann einzelne Regenschauer auch im Osten, allerdings ist ihr Vorankommen ostwärts mit kleinen Fragezeichen verbunden.
Morgen Freitag sollte es dann auch in Ostösterreich ab und zu ein bisschen regnen, Gewitter sind hier selten, ab Mittag lockert es im Westen schon wieder auf, während in Osttirol, Kärnten und Teilen der Steiermark den ganzen Tag über mit Regen und Gewittern zu rechnen ist.
Es wird natürlich nicht ganz so warm wie heute, bei Höchstwerten zwischen 19 und immerhin 26 Grad, in 2000 Meter Höhe um 12.
Am Samstag Sonne vor allem nördlich der Alpen, einige Regenschauer im Westen und Süden Österreichs.
Am Sonntag ähnlich, aber mehr Sonne im Osten und Südosten.
Temperaturen am Wochenende bis 25 Grad, das sind etwa normale Werte für Ende August.
Gleich neun Minuten nach zwölf Uhr an den Beiträgen der Innenpolitischen Abteilung wird noch gearbeitet.
Stichwort Stimmankaufaffäre Richard Lugner und Stichwort auch Wahlkampfthema Familienpolitik.
Wir beginnen deshalb mit einem Bericht aus der Türkei.
Nach dem schweren Erdbeben im Westen des Landes sind die Menschen nicht nur mit dramatischen materiellen Verlusten konfrontiert, die Katastrophe hat auch psychologisch schweren Schaden angerichtet.
Besonders betroffen sind die Kinder, die zum Teil an einer schweren Traumatisierung leiden.
Die Kinderhilfsorganisation UNICEF versucht jetzt diesen Kindern zu helfen, indem sie türkische Psychologen und Lehrern lehrt, wie man erkennt, ob ein Kind traumatisiert ist und was man tun kann, um den Kindern zu helfen.
Susanne Neverklör hat mit einem UNICEF-Psychologen in Ankara gesprochen.
Unter schweren Schockzuständen leiden derzeit tausende von Kindern in der Westtürkei, sagt Rüne Duvlont, ein Kinderpsychologe des Kinderhilfswerkes UNICEF.
Wenn alles um dich in wenigen Sekunden zusammenstürzt, hast du das Gefühl, vollkommen die Kontrolle über dein Leben verloren zu haben.
Bilder der Zerstörung von toten Verwandten oder Freunden, von Menschen, die unter den Trümmern eingeklemmt sind, all diese Bilder tauchen wieder und wieder auf.
Sie erzeugen panische Angstzustände und Schlaflosigkeit bei den Kindern, sagt Duvlon.
Die Kinder klammern sich total an ihre Eltern, sind extrem schreckhaft und in sich zurückgezogen.
All jene Kinder, die keine Hilfe bei der Aufarbeitung der traumatischen Erlebnisse bekommen, müssen mit Spätfolgen rechnen, die sie das ganze Leben begleiten können, erklärt Duvlon.
Mit der Zeit entwickeln sich vor allem Depressionen, die Kinder ziehen sich verstärkt in sich zurück oder aber sie lassen die Gefühle in Form von Aggressionen heraus.
Um möglichst vielen Kindern helfen zu können, schulen die UNICEF-Psychologen Lehrer und Kinderbetreuer ein.
Viele von ihnen, so Duvland, sind selbst traumatisiert und brauchen zunächst ebenfalls Hilfe, um ihre eigenen Erlebnisse zu bewältigen, bevor sie den Kindern helfen können.
Auch die Medien spielen laut UNICEF eine zentrale Rolle.
Es ist sehr wichtig, die Bevölkerung über normale psychologische Reaktionen in so einer Situation zu informieren, denn diese Reaktionen können oft sehr beunruhigend sein.
Wenn man ein bisschen besser versteht, was da mit einem passiert, dann lässt die Beunruhigung nach, die Menschen können mit ihren Gefühlen besser umgehen.
Wie die Kinder sich letztendlich entwickeln, hängt sehr stark auch von deren Eltern ab und wie diese auf die Ereignisse reagieren.
Und jetzt, wie angekündigt, nach Österreich.
Hat der Ex-Baumeister und derzeit hauptberuflich Kandidat Richard Lugner ein mehr als unmoralisches Angebot gemacht oder hat er einfach nur gescherzt, als er dem grünen Abgeordneten Wabel am Telefon sagte, er, Wabel, bekäme 150.000 Schilling, falls der Abgeordnete ihn, Lugner, per Unterschrift unterstütze?
Versuchter Stimmankauf oder ein Mörteljux?
Die Ansichten gehen auseinander.
Der Fall Lugner hat auf jeden Fall in Österreich eine Diskussion über die Neuregelung von Unterstützungserklärungen ausgelöst.
Wir haben im Morgen-Journal diese kontroversielle Debatte ja wiedergegeben.
Nationalratspräsident Fischer hatte ja gestern gemeint, Abgeordnete sollen nur noch Unterstützungserklärungen für Kandidaten der eigenen Partei abgeben können.
Andreas Kohl von der ÖVP lehnt eine Anlassgesetzgebung ab.
Herbert Scheibner von den Freiheitlichen kann dem Fischer-Vorschlag etwas abgewinnen.
Von einem gestörten Verhältnis Fischers zum freien Mandat spricht hingegen Volker Kier vom Liberalen Forum.
Und die Grünen sind dafür, die Abgeordnetenunterstützungen abzuschaffen, falls ein Mandatar nur mehr für seine eigene Partei unterschreiben darf.
Inzwischen wird es ein bisschen eng für Richard Lugner, ob Jux oder nicht, fest steht seit heute Vormittag, dass die Staatsanwaltschaft aktiv wird.
Ein Bericht von Franz Renner.
Salopp formuliert, jetzt wird geprüft, ob die Suppe dick genug ist.
Helmut Kellner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien.
Die Staatsanwaltschaft Wien führt sicherheitsbehördliche Erhebungen gegen Ingenieur Richard Lugner wegen Verdachts der Bestechung bei einer Wahl nach § 265 Absatz 1 Strafgesetzbuch.
Das bedeutet, Lukner, Wabel und eventuelle Zeugen werden jetzt einmal ins Wiener Sicherheitsbüro zu hochnotpeinlichen Befragungen geladen.
Bis wann ist mit der Entscheidung, Anklage oder nicht, zu rechnen?
Das ist nicht abzuschätzen.
Das kann, wenn keine Hindernisse sind oder alle Beteiligten sozusagen zur Verfügung stehen, kann das vielleicht in
in wenigen Wochen geschehen.
Wenn irgendwelche Schwierigkeiten sind, kann es auch mehrere Wochen dauern.
Für die österreichische Justiz scheint diese Vorerhebung wegen des Verdachts der Bestechung eine Premiere zu sein.
Staatsanwalt Kellner.
Es ist mir nicht auf Nationalratswahlebene bekannt.
Es hat sich derartige Fälle oder Behauptungen abgespielt,
Gemeinderatswahlen.
Eines steht jedenfalls fest, Lugner hat mit diesem Verfahren einen treuen, wenn auch ungeliebten Begleiter durch den Wahlkampf.
Der Baumeister gibt sich aber gelassen, pocht auf seine Unschuld.
Ich meine, ich habe nichts gemacht und daher kann nichts sein.
Größere Sorgen bereitet Lugner das Sammeln der Unterstützungsunterschriften für die Kandidatur.
Erst in fünf Bundesländern hat er die notwendige Anzahl beisammen.
Und bis zum Abgabetermin morgen Nachmittag sind es nur mehr wenige Stunden.
Hunderte Unterschriften fehlen ihm eigenen Angaben zufolge noch für die Bundesländer Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark.
Aber auch wenn er es dort nicht schafft, ins Wahlrennen, will Richard Lugner auf jeden Fall gehen.
Wenn ich Ihnen sage, was ich für Anrufe kriege, für positive aus der Bevölkerung den ganzen Tag,
Sie treten an, auf alle Fälle, egal in welchen Bundesländern.
Verwehren wird ihm das niemand.
Kandidiert er wirklich nur in fünf Bundesländern, liegt die Latte für den Einzug in den Nationalrat aber noch um vieles höher.
Luckner hätte dann zwei Möglichkeiten.
Erstens, und das ist wohl unrealistisch, er schafft ein Grundmandat in einem Wahlkreis.
Zweitens, und das ist die, vorsichtig formuliert, etwas weniger unrealistische Variante,
Er fährt in einem Triumphzug sondergleichen in fünf Bundesländern so viele Stimmen ein, dass er damit österreichweit über die 4-Prozent-Hürde springt.
Probleme für den 150.000 Schilling-Mann Richard Lugner.
Nun zu einem sicherlich wahlentscheidenden Thema, dessen sich die wahlwerbenden Parteien durchwegs annehmen.
Es geht um die Familienpolitik.
Kinder und Beruf vereinbaren, das ist die Devise der Familienpolitik des SPÖ-Chefs und Bundeskanzlers Viktor Klima.
Klima hat die familienpolitischen Schwerpunkte seiner Partei heute in Enzersdorf an der Fischer in Niederösterreich präsentiert und zwar im Rahmen der Eröffnung einer Kinderbetreuungseinrichtung, die Vorbildcharakter haben soll.
Der sogenannte Kinderlandeplatz ist ganzjährig geöffnet und zwar von 6 Uhr früh bis halb 8 Uhr abends, bei Bedarf auch an Wochenenden.
Ein Bericht von Gudrun Stindl.
Der richtige Weg, um Familie und Beruf vereinbaren zu können, wird hier im kleinen Ort Enzersdorf an der Fischer bestritten, ist Bundeskanzler Viktor Klima überzeugt.
Mit ganzjährigen, flexiblen Öffnungszeiten.
Beruf und Familie müssen vereinbart werden können.
Ich bin dagegen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bin dagegen, dass man Frauen ein schlechtes Gewissen einredet, weil sie arbeiten gehen wollen oder das müssen.
Ich fordere daher den flächendeckenden Ausbau von Kinderkrippen, Kindergärten, Betriebskindergärten, Kindergruppen, Horten, Tagesmüttern und Elterninitiativen sowie einheitliche Qualitätsstandards in ganz Österreich.
Denn jedes Kind in Österreich hat ein Recht auf einen Kinderbetreuungsplatz.
In diesem Zusammenhang fordert Klima ein einheitliches Bundesverfassungsgesetz zur Qualitätssicherung der Kinderbetreuung.
Durch die erste Kindergartenmilliarde des Bundes konnten bereits mehrere solcher Projekte verwirklicht werden.
19.000 bedarfsgerechte an der heutigen Gesellschaft orientierten Betreuungsplätze wurden geschaffen.
Das Ziel für die nächsten vier Jahre lautet daher, niemand soll sich zwischen Beruf und Familie entscheiden müssen.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen allerdings Länder und Gemeinden am selben Strang ziehen und das wird vor allem in den ÖVP-dominierten Bundesländern schwierig, meint die SPÖ.
Weitere Punkte in der Familienpolitik der SPÖ, Bekämpfung der Gewalt an Kindern und mehr Rechte für Kinder in der Gesellschaft.
Und wir bleiben beim bisher Wahlkampf beherrschenden Thema Familienpolitik.
Die ÖVP präsentierte heute Vormittag in Wien im Zelt des Cirque du Soleil ihr Familienbuch für das 21.
Jahrhundert, so der Titel des Werkes, als dessen Autoren, Parteiobmann Wolfgang Schüssel und Familienminister Martin Bartenstein angeführt sind.
Mehr über das neue Buch und mehr auch über die familienpolitischen Ziele der Volkspartei, jetzt von Wolfgang Geier.
Wir sind die Lobby für Familien und daher die Lobby für das Leben, so steht es im Vorwort des 112 Seiten starken Familienbuches der Volkspartei.
Aufgelistet sind darin Informationen über die bestehende Familienbeihilfe zwischen Statistiken und Schaubildern, eingegliedert aber genauso die zentralen Wahlkampfforderungen wie das Karenzgeld für alle.
Die bisher zentrale Rolle der Familienpolitik im Wahlkampf seiner Partei begründet Vizekanzler Wolfgang Schüssel so.
Weil uns die Familien als einzige Partei wirklich wichtig sind und zwar nicht erst jetzt im Wahlkampf.
Wir haben jetzt mit den Familienleistungen pro Kind um 6.000 Schilling erhöht.
Wir kämpfen jetzt um das Karenzgeld für alle Mütter und Väter.
Wir kämpfen darum, dass jenes Fünftel Frauen, 600.000 sind es derzeit, die keinen eigenen Pensionsanspruch haben, weil sie Kinder aufgezogen haben, schrittweise eine Eigenpension bekommen.
Und wir wollen insgesamt das Thema Familie so in der Gesellschaft verankern, dass niemand daran vorbeigehen kann.
Bereits das bestehende Kernstück der Familienfinanzierung, der Familienlastenausgleichsfonds, sei in den 50er Jahren von den ÖVP-Politikern Raab und Kamitz geschaffen worden, so Schüssel zur familienpolitischen Tradition seiner Partei.
Kritik, wie kaum anders zu erwarten, kommt an den Modellen der politischen Konkurrenz von SPÖ und FPÖ.
Während die Volkspartei für die Wahlfreiheit der Frauen eintrete, versuche die SPÖ einseitig Frauen in die Arbeitswelt zurückzudrängen.
Und bei den Freiheitlichen erlaube der ungustiöse Wahlkampfstil mit nackten Kindern auf Plakaten direkte Schlüsse auf die Qualität der vorgelegten Ideen.
So Schüssel.
Und bei der eben genannten Partei bleiben wir.
Faire Steuern, Kinderschreck, Mieten und Strompreissenkung.
Mit diesen Maßnahmen ist das Familienpaket der FPÖ geschnürt.
Freiheitlichen Chef Jörg Haider präsentierte heute wahlkampfgerecht sein Modell für eine kinder- und familienfreundliche Zukunft.
Details von Brigitte Handlos.
Die Kinderpopos auf den Wahlplakaten der FPÖ werden gegen Kindergesichter ausgetauscht.
Vor dem neuen Strahle-Kind-Plakat und echten Kindern mit Spruchtafeln präsentierte FPÖ-Chef Jörg Haider heute einmal mehr sein Familienpaket.
Zentraler Bestandteil ist der Kinder-Scheck.
5.700 Schilling über sechs Jahre.
Für jedes Erstgeborene soll es geben.
Egal, ob die Mutter nach der Karenz wieder arbeiten geht oder nicht.
Sondernotstandshilfe wird es dann nicht mehr brauchen.
Und nach dem vierten Geburtstag gibt es dann circa die Hälfte der 5.700 Schilling-Bar auf die Hand und den Rest als Scheck, wenn man das Kind in den Kindergarten schickt.
Wahlfreiheit und Chancengleichheit für die Frauen, heißt das Schlagwort Jörg Haiders.
Wenn Sie das summieren, alle diese Punkte von der Mietensenkung, Strompreissenkung, Kinderscheck, Steuerreform, dann ist das ein Paket, das den Familien einkommensmäßig eine ganz erhebliche Verbesserung ihrer Position bringt und wo auch ein Signal gesetzt wird, dass erstmals in Österreich auch familienpolitisch wirklich Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Die Finanzierung steht, sagt Haider.
Die acht Milliarden Überschuss aus dem Familienlastenausgleichsfonds sollen herhalten für den Kinderscheck.
Bei so viel Kinderliebe kann schon einmal ein Spitzenfunktionär der FPÖ auf der Strecke bleiben.
Der Staatler ist deshalb nicht jetzt an vorderer Stelle Kandidat, weil wir eben einen Babywahlkampf führen und die Baby im Vordergrund stehen.
Das Kinderschek-Modell habe man sich von der ÖVP abgeschaut, gesteht Haider.
Aber wenn es die Familien entlastet, warum nicht auf die Volkspartei schielen?
Und wann wird nun das Babywahlrecht kommen?
Das mache ich dann als Bundeskanzler.
sagt FPÖ-Chef Haider.
Das Wohl der Familien ist von mehreren Parteien zum Wahlkampfthema erklärt worden.
Sie haben es ja eben auch gehört.
Besonders besorgt zeigt sich die Politik um die Kinder.
Kinderbetreuungscheck, Kinderbetreuungsplätze, Karenzgeld für alle bzw.
für alle, die es brauchen, sind nur einige Schlagworte, die derzeit auf die Wähler niederprasseln.
Stellt sich die Frage, ob ein derartiger Familienwahlkampf die Österreicher überhaupt interessiert, ob er in Zeiten sinkender Geburtenraten eigentlich Sinn macht.
Der Meinungsforscher Wolfgang Bachmeier sagt ja.
Mit ihm hat Gabi Waldner gesprochen.
Herr Bachmeier, die Parteien, mehrere Parteien haben das Thema Familie sozusagen eigenmächtig zum Wahlkampfschlager erklärt.
Kann man mit diesem Thema überhaupt Wahlen gewinnen?
Ob man damit wirklich Wahlen gewinnen kann, das würde ich nicht sagen, aber es ist sicherlich bei der Wahlentscheidung verschiedener Gruppen sicherlich ein Thema, das eine wichtige Rolle spielt.
Da hake ich gleich ein.
Sie sagen verschiedene Gruppen.
Welche Gruppen sind denn das?
Größere Gruppen als nur die Familien selbst.
Es geht hier eigentlich um mehrere Generationen.
Es geht nicht nur um Mütter von Kleinkindern und auch Väter, sondern es geht auch eventuell um Großeltern, um sonstige Betroffene.
Das Familienthema betrifft zwar primär die Familien, zieht aber indirekt weitere Kreise, weil eben auch andere Menschen im Familienverbund davon betroffen sein können.
Die Gesellschaft verändert sich zusehends.
Es gibt zum Beispiel immer mehr Singles, immer mehr Alleinerzieherinnen, Alleinerzieher.
Ist das Familienthema auch für diese bei der Wahlentscheidung interessant?
Natürlich viel weniger als für die Familien selber, die von dem Thema direkt angesprochen und direkt betroffen sind.
Aber ich glaube, das Familienthema ist jetzt nicht nur ein bestimmtes Thema einer bestimmten Gruppe, sondern darüber hinaus auch ein Thema von Werthaltungen und grundsätzlichen Einstellungen in der Gesellschaft, die hier wieder angesprochen werden, wo hier ein paar, ich sage jetzt mal, traditionellere Wertvorstellungen wieder in die Diskussion eingebracht werden.
Und kann man zum Beispiel mit traditionellen Wertvorstellungen punkten?
Sicherlich auch, ja, sowohl als auch.
Es muss nicht sein, es kann aber sein.
Im Wesentlichen steckt ja hinter dem Familienthema ja auch der Wunsch bei dem zunehmenden Drang zur Mitte der Parteien, wo sie immer verwechselfähiger werden.
Es gibt ja Positionen wie bei Wirtschaft und Arbeit, wo man die Parteien ja kaum mehr oder Nuancen nur mehr unterscheiden kann.
ist ja der Drang auch gleichzeitig größer geworden, wieder Unterschiedlichkeiten sichtbar zu machen und auch teilweise ideologische Wurzeln sichtbar zu machen.
Und das geht mit dem Familienthema sicherlich recht gut.
Wer schafft das denn im Moment am besten Ihrer Meinung nach?
Ich glaube, dass das Familienthema sich zunehmend neutralisiert, weil in der Anfangsphase, ich denke da an das Stichwort Karenzgeld für alle, hat die Volkspartei das Thema sehr klar für sich allein besetzt.
Die Sozialdemokratische Partei hat da eine Schrecksekunde von einigen Wochen gehabt, bis hier mit Karenzgeld für die, die es brauchen, gekontert wurde.
Gleichzeitig haben die Freiheitlichen mit dem Thema Kinderscheck diese Position besetzt.
Also es ist ein Wettstreit um die soziale Kompetenz im Zusammenhang mit Familien und Kindern entstanden.
Und ich glaube, dass die Wähler und Wählerinnen dieses Thema wohl wahrnehmen, aber zunehmend wieder schwieriger Unterschiede zwischen den Parteien zu erkennen.
Hat bei diesem Wettstreit, wie Sie das jetzt gesagt haben, irgendjemand die Nase vorne?
Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass die Volkspartei, die das Thema zuerst und am intensivsten besetzt hat, hier doch eine recht klare Position bezogen hat, aber von einer Alleinstellung in diesem Thema für die Volkspartei kann man nicht reden.
Auffallend in der aktuellen Debatte ist, dass die kleinen Oppositionsparteien da im Grunde überhaupt nicht auftreten.
Woran liegt denn das?
Das mag vielleicht daran liegen, dass die beiden kleineren Oppositionsparteien, also die Grünen und die Liberalen,
wohl auch zum Familienthema, soviel ich Bescheid weiß, klare Positionen haben, aber hier in diesem Chor nicht mitsingen und sich schwerpunktmäßig auf das Thema Frauenpolitik und nicht Familienpolitik.
Also Frau ist zwar in gewisser Hinsicht Teil der Familienpolitik, ist aber auch natürlich getrennt zu sehen und sollte hier nicht in einen Topf geworfen werden.
Und diese Strategie fahren primär die Grünen und die Liberalen, dass sie sich mehr auf das Thema Frau und die Frauenkompetenz konzentrieren und den Streit um die Familienkompetenz doch den anderen Parteien mehr überlassen.
Das sagt Meinungsforscher Bachmeier zum Wahlkampfthema Familienpolitik.
Themenwechsel jetzt im Mittagsschornal.
Der Erfolg einer medizinischen Behandlung wird, wie Studien eindeutig zeigen, ganz wesentlich vom Vertrauen beeinflusst, das der Patient zu seinem Arzt hat.
Und das gilt auch für die Chirurgen.
Daher muss, so der Berufsverband der Chirurgen, heute Vormittag bei einer Pressekonferenz, dass bei vielen Patienten erschütterte Vertrauen in die Chirurgie, Stichwort Freistaat, wieder gestärkt oder wiederhergestellt werden.
Es berichtet Eveline Schütz.
Die Diskussion rund um die Vorfälle im Krankenhaus Freistaat hat nicht nur die Patienten verunsichert, so die Chirurgin Hildegard Pisser, sondern auch ihre Kolleginnen und Kollegen.
Es gilt daher zu verhindern, dass sich dadurch defensive Chirurgie breitmacht.
Defensive Chirurgie heißt, dass jemand, der Angst hat,
und dem Angst gemacht wurde, dass der vielleicht sich nicht mehr getraut, das zu machen, was wirklich notwendig ist.
Auf Seiten der Patienten sollte die ganze Diskussion nicht dazu führen, dass sie wichtige Operationen hinausschieben oder überhaupt ablehnen, wobei die Gründe dafür auf der Hand liegen.
Angst.
Es bleibt durch diese Unsicherheit, durch die zum Teil Übertreibung einfach Angst.
Und dieses Vertrauensverhältnis muss wieder aufgebaut werden, auch von Seiten der Patienten.
Es gibt kein Gasthaus und es gibt nirgends einen Platz, wohl zurzeit nicht über die Ärzte, negativ.
berichtet wird.
Und in jeder Familie gibt es plötzlich Kunstfehler.
Solche Diskussionen hinterher kann man sich ersparen, wenn die Ärzte ihre Patienten wirklich gut auch über die möglichen Komplikationen ausklären.
Sie müssen auch wissen, dass zum Beispiel bei einem durchgebrochenen Blinden ein Abszess übrig bleiben kann.
Das ist die Frage, wie Sie damit umgehen.
Aber Angst ist nicht die richtige Zukunftsperspektive, weder für Patienten noch für Ärzte.
Dazu meint Franz Stöger, der Präsident des Berufsverbandes österreichischer Chirurgen.
Ich glaube, dass es einer unserer großen Fehler ist, dass der Patient nicht ausreichend aufgeklärt ist oder oft nicht ausreichend aufgeklärt ist.
Chirurgenkollegin Hildegard Pisser sieht es etwas differenzierter.
Man weiß aus ganz großen Studien, auch aus Österreich, dass die Information des Patienten, der mit einem akuten Ereignis ins Spital kommt, nicht wahrgenommen wird, weil er Angst hat, weil er in einer Ausnahmesituation wird.
Und man weiß, dass mindestens 20 Prozent der Patienten nachher befragt sagen,
Ich weiß eigentlich nicht, dass ich informiert wurde.
Wenn anstatt des kranken linken Hodens der gesunde Rechte entfernt wird, dann ist das sogar mehr als ein Kunstfehler.
Aber nicht zu vergleichen damit, wenn Patienten nach einer Leistenoperation zeugungsunfähig sind, weil sich die Hoden zurückgebildet haben.
Denn bei Leistenbruchoperationen kommt eine solche Hodenatrophie in bis zu 5 Prozent der Fälle vor.
Das ist die übliche Komplikationsrate.
Man darf einfach Komplikationen, die gegeben sind, die einfach vorkommen bei dieser Art des Eingriffes, nicht mit Kunstfehlern verwechseln.
Aber hängt die Komplikationsrate nicht auch von der Erfahrung des jeweiligen Chirurgen ab?
Schauen Sie, es ist so, heikle Operationen werden immer unter der Führung eines erfahrenen Chirurgen durchgeführt.
Erst wenn der Assistent, der lernende Chirurg, genügend Erfahrung in der Assistenz hat,
dann wird er diese Operation selbstständig durchführen, aber wieder unter der Assistenz eines erfahrenen Chirurgen, solange bis die Operation beherrscht wird.
Und werden neue Operationsmethoden eingeführt, so werden diese Operationsmethoden immer, dass auch in Österreich, am Tier, Tierschützer mögen mich jetzt verzeihen, aber ich glaube, dass es doch wesentlich ist, dass die am Tier vorher erprobt werden.
Bleiben wir noch beim Thema und zwar mit konkreten Beispielen.
Angst unter Ärzten.
Irgendwo passiert ein Unfall mit einem Verletzten und nichts wird dringender benötigt als ein Arzt.
Bisher war es nahezu selbstverständlich, dass der erste Mediziner, der vielleicht zufällig am Unfallsort vorbeigekommen ist, helfend eingesprungen ist.
Die zunehmende Zahl von Klagen wegen Kunstfehlern hat den Medizinern aber offensichtlich Angst eingejagt, wir haben es ja eben gehört.
Viele halten daher im Privatbereich, auch wenn sie als Verkehrsteilnehmer an einem Unfall vorbeikommen, ihren Beruf geheim.
Aber auch im Spitalsbereich macht sich die Angst vor Kunstfehlern bemerkbar.
Hier aber so, dass die Spitalserhalter immer höhere Versicherungen abschließen, Gernot Ecker informiert.
Schauplatz USA.
Dort empfiehlt die Standesvertretung der Ärzte ihren Kollegen, wenn sie zu Unfällen kommen sollten, Gas zu geben und nicht zu helfen.
Der Grund, die Angst, wegen möglicher Kunstfehler angeklagt zu werden.
Ein Zustand, der nach den Diskussionen um ärztliche Kunstfehler auch in Österreich drohen könnte, warnt Primar Georg Kuckler vom Linzer Unfallkrankenhaus.
Die Verunsicherung der Ärzteschaft, die dann letztlich in Richtung einer defensiven Medizin geht, wo man dann zurückhaltend ist, wo man mehr Diagnostik verlangt, kann dazu führen, dass auf der einen Seite notwendige Zeit im Akutfall verstreicht, um einem Menschenleben nach einem Unfall zu retten.
Auf der anderen Seite ist es sicher zu befürchten, dass auch nicht nur Patienten, sondern Ärzte verunsichert risikoreichere Eingriffe nicht mehr durchführen wollen.
Ärzte, die ihre Notfallkoffer aus dem Auto nehmen.
Ärzte, die sich in die Anonymität flüchten.
Ärzte, die schwierige Operationen nicht mehr durchführen wollen, aus Angst verklagen.
Ärzte, die ihre Patienten zu drei oder vier verschiedenen Fachärzten schicken, um sich so gut wie möglich bei ihren Diagnosen abzusichern.
Diese Entwicklungen gibt es teilweise bereits.
Das Land Oberösterreich hat in den letzten zehn Jahren die Versicherungssumme von 5 Millionen Schilling pro Jahr und Krankenhaus auf 30 Millionen erhöht.
Kukler dazu.
an dem Faktum, dass immer wieder Behandlungsfehler passieren können.
Dort, wo Menschen arbeiten und handeln, können Fehler passieren.
Die Frage ist nur, wie gehe ich mit diesem Fehler um?
Aber so Kugler weiter.
Wenn ich heute einen Unfall hätte, ich würde mich selbstverständlich, wenn das im Nahbereich vom Krankenhaus Freistaat passieren würde, auch dort jederzeit behandeln lassen.
Die Verunsicherung der Patienten und die Klagsflut nach vermeintlichen Kunstfehlern verunsichert also auch die Ärzte.
Auf der Strecke bleiben die Patienten.
Gernot Ecker hat informiert.
Genau vor einem Jahr heftigst diskutiert, jetzt steht die Einführung der umstrittenen Abtreibungspile Mifegyne kurz vor der Einführung am österreichischen Medikamentenmarkt.
Bereits am 5.
September soll es laut Gesundheitsministerium soweit sein.
Dann dürfen Krankenhäuser das Präparat, das Schwangerschaftsabbrüche ohne chirurgischen Eingriffe ermöglicht, nach eigenem Ermessen verwenden.
Mediziner warnen allerdings davor, Mifegyne bedenkenlos jeder schwangeren Frau zu verabreichen.
Der Grund, auch bei dieser Behandlungsmethode kann es zu Komplikationen kommen.
Trotzdem wird das Präparat nach den ersten Erfahrungen der Ärzte sehr gut angenommen, berichtet Hannes Eiglsreiter.
Beim Einsatz der Schwangerschaftsabbruchpille Mifegyne gilt das Krankenhaus in Korneuburg als Vorreiter in Österreich.
Ende Jänner wurde dort das Medikament Frauen erstmals angeboten.
Mit Erfolg, wie der Leiter der gynäkologischen Abteilung Primar Peter Safer sagt.
Wir haben bis zum jetzigen Zeitraum etwa 300 Frauen behandelt.
Und die Erfahrungen sind sehr, sehr gut.
Wir haben das auch ausgewertet in Fragebögen und es würden über 90 Prozent der Frauen diese Methode, wenn es wieder sein sollte, wieder wählen.
Und die Zufriedenheit und vor allem auch von den medizinischen Verläufen sind die Erfahrungen sehr gut.
Derzeit muss die Einfuhr und Verwendung von Mifegyne noch im Gesundheitsministerium genehmigt werden.
Das Präparat wird vorerst nur noch in einer Klinik in Wien und in einem Spital im Vorarlberger Feldkirch angeboten.
Das dürfte sich aber schon bald ändern.
Wenngleich man sich im Ministerium nicht auf einen genauen Tag festlegen will, gilt als sicher, dass die offizielle Genehmigung für die Verwendung von Mifegyne bereits im September erfolgen wird.
Derzeit feilt die französische Herstellerfirma noch am deutschsprachigen Beipacktext.
Prima Safa gibt aber zu bedenken, dass nicht jede Frau Mifigüne verabreicht werden kann.
Es gibt einige, zum Beispiel sehr junge, sehr unsichere, sehr ambivalente Frauen, wo wir primär eher von dieser Methode abraten.
Warum?
Optimie für Gynbehaltung ist ein Prozess, das dauert tagelang und eine sehr psychisch labile Frau oder eine Frau, die da ambivalent ist, wäre für diese Methode nicht geeignet.
Auch wenn die Vorteile überwiegen, bei einigen Schwangerschaftsabbrüchen mit dem Medikament sind laut Zaffer aber Komplikationen aufgetreten.
Die negativen Erfahrungen sind sicher, dass es zu sehr starken Schmerzen kommen kann
zu Blutungen und wenn eine Frau nicht auf diese Dinge vorbereitet ist, das ist auch eben sehr häufig bei Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, die mit Blutungen oder mit solchen Schmerzen noch nicht so umgehen können, so kann das sehr negativ empfunden werden.
Doch bevor die umstrittene Pille noch offiziell am Markt erhältlich ist, regt sich unter den Ärzten erste Kritik an der Zulassung.
Nach den Vorstellungen des Gesundheitsministeriums darf Mifegyne nur in Spitälern und Kliniken abgegeben werden.
Über den Grund, sagt der Korneuburger Primar.
Das mit der Zulassung sehe ich schon als großes Problem an.
weil es nämlich dann so sein wird, dass die chirurgische, konventionelle Curetage von jedem niedergelassenen, sogar von jedem niedergelassenen praktischen Arzt durchgeführt werden kann, aber die Verabreichung von Mifegyne nur in Spitälern sein kann und das sehe ich als große Diskrepanz und eigentlich nicht sehr sinnvoll an.
Könnte es da sein, dass die Ärzte in den Ordinationen sich benachteiligt fühlen und den Weg zum Gericht beschreiten?
Das könnte ich mir vorstellen.
Im Ministerium argumentiert man wiederum damit, dass die Abgabe von Mifegyna in der europäischen Zulassungsverordnung genau geregelt ist.
Und die erlaubt die Abgabe des Medikaments nur in Krankenanstalten.
Und vom Thema Medizin jetzt zur Wirtschaft.
Die börsenorientierte Wiener Berger Baustoffindustrie AG befindet sich weiter auf Expansionskurs.
Alleine in den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat das Unternehmen nicht weniger als 51 neue Ziegeln und Rohrwerke erstanden.
Erstmals ist der österreichische Konzern jetzt auch in den USA vertreten.
So erfolgreich man im Ausland ist, so schwierig entwickelt sich der Markt im Inland.
In Österreich droht der Markt sogar zusammenzubrechen, Christian Hunger berichtet.
Das heurige Jahr hat für die Baustoffbranche witterungsbedingt äußerst schlecht begonnen.
Im ersten Quartal hat es starke Einbrüche bei den Umsatzzahlen gegeben, das ist aber durch ein umso besser verlaufendes zweites Quartalwett gemacht worden.
Unterm Strich kommt ein
Umsatzplus von 4 Prozent heraus.
Die Wienerberger arbeiten weiter an der Verwirklichung ihrer Strategie.
Das heißt, man konzentriert sich auf die beiden Kernbereiche Ziegel und Rohre und verabschiedet sich von anderen Aktivitäten.
Zuletzt sind die Anteile an der Wibag-Garagengesellschaft verkauft worden.
Dafür ist man durch die Firmen Zugkäufe endgültig zur Nummer 1 als Ziegelhersteller aufgestiegen.
Als wichtigster Schritt wird die Übernahme der US-amerikanischen General Shale Gruppe gewertet.
General Shale ist die Nummer zwei am US-Ziegelmarkt, zudem in Tennessee ansässigen Unternehmen zählen 25 Produktionswerke.
Dem Wienerberger Vorstand Erhard Schaschl war dieser Erwerb 260 Millionen Dollar, umgerechnet 3,4 Milliarden Shilling wert.
Für uns war dieses General Shale ein strategisch äußerst wichtiger Schritt, denn das ist
die Expansion im Kerngeschäft gewesen.
Das war der Markteintritt in den Wachstumsmarkt USA.
Auch in diesem Bereich eine Plattform für weiteres Wachstum dort.
Der faire Preis habe ich dargestellt und das Potenzial für die Zukunft.
Also all das Schritt für Schritt ein Vorgehen auf dem richtigen Weg.
Neben der amerikanischen Neuerwerbung hat Wienerberger unter anderem vier Werke in Tschechien, zehn Werke in der Schweiz und in Deutschland sowie weitere Beteiligungen in Slowenien, Kroatien und Polen gekauft.
Im Bereich Rohrsysteme und Abwassertechnik ist man in Skandinavien groß eingestiegen und zwar hat man dort den führenden Kunststoffrohrproduzenten Mabo mit drei Werken in Norwegen, zwei Werken in Schweden und Finnland und je einem Werk in Polen und Estland gekauft.
In Österreich selbst läuft es nicht so gut.
Hier hat man sogar zwei Werke schließen müssen, nämlich jenes in Neckenmarkt und jenes in Mauthausen.
Der Grund der drastische Rückgang
beim Wohnbau in Österreich.
In besseren Jahren sind bis zu 60.000 Wohneinheiten gebaut worden, heuer werden es nur noch 40.000 sein, Tendenz eher weiterfallend.
Dabei würde der Markt gemessen an der Bevölkerungszahl, so die Einschätzung der Wiener Berge, 45.000 bis 50.000 Wohnungen pro Jahr vertragen.
Die Sache könnte sich zu einem echten Kreml-Gate auswachsen.
Die Korruptionsverdächtigungen rund um die Renovierung des Kreml-Palastkomplexes in Moskau.
335 Millionen US-Dollar hat die Renovierung des Prachtbaus gekostet.
Verdacht, dass es bei der Vergabe der Bauaufträge wohl nicht mit ganz rechten Dingern zugegangen sein könnte, gibt es schon seit längerem.
Konkret wird ein enger Yeltsin-Mitarbeiter der Korruption verdächtigt.
Er soll von der Schweizer Baufirma Mapitex Schmiergelder genommen haben und dieser Firma dafür die Bauaufträge zugeschanzt haben.
Jetzt gibt es auch erstmals Vorwürfe, dass die Familie des russischen Präsidenten und Boris Yeltsin selbst in diese Schmiergeldaffäre verwickelt sein könnten.
Aus Moskau dazu Barbara Ladinsa.
Kein Kommentar, wir kommentieren das nicht.
Das ist die Antwort, die Jelzins Pressestelle hier im Kreml gibt.
Pavel Baradin, der Chefverwalter der Immobilien des Kremls, wiss über die Nachrichtenagentur Interfax sämtliche Vorwürfe als Schwachsinn zurück.
Es geht um die Schweizer Baufirma Mabetex.
Diese hat seit Beginn der 90er Jahre zahllose Aufträge des Kremls ausgeführt, Regierungsgebäude renoviert und die milliardenteure Restaurierung des Kremls ausgeführt.
Der Verdacht, dass hohe Beamte des Kremls von Mabetex als Gegenleistung für die Aufträge Schmiergelder kassiert haben, die auf Konten in der Schweiz liegen, besteht seit Jahresbeginn.
Zum ersten Mal kommt jetzt aber auch der Name des Präsidenten persönlich ins Gerede.
Die erste Quelle des Skandals war die gestrige Ausgabe der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera.
Die behauptete, der Chef von Mabetex persönlich, Pacolli, habe zugegeben, Präsident Jelzin und seinen beiden Töchtern für eine Ungarnreise im Jahr 1994 über eine Million Dollar als Taschengeld zur Verfügung gestellt zu haben.
Der Corriere della Sera gab an, die Informationen von der früheren Schweizer Staatsanwältin und jetzigen UNO-Chefanklägerin Carla del Ponte zu haben.
Und das Schweizer Radio DRS meldete heute, von der Tessiner Staatsanwalt die Bestätigung dafür bekommen zu haben, nämlich dass Bestechungsgelder von Mabetex nicht nur, wie bisher vermutet, an hohe Kreml-Beamte geflossen sind, sondern auch an Präsident Jelzin persönlich.
In einem Interview mit der heutigen Ausgabe der russischen Tageszeitung Sivonia wird Mabetechs Chef Bakolli zitiert.
Alles gelogen, sagt er.
Es sei dies ein weiterer Versuch, Jelzin und die Kreml-Verwaltung in Verruf zu bringen.
Er nannte das Ganze Kinderspiele.
Pakolli ist in den Moskauer Medien schon ein bekanntes Gesicht.
Heuer im Frühling war er hier und bestritt öffentlich die damals vom russischen Generalstaatsanwalt Yuris Kuratov erhobenen Vorwürfe.
Mabetex habe seine Aufträge mittels Schmiergelder an Kreml-Angehörige erkauft.
Skuratov ermittelte damals zusammen mit Carla del Ponte die schmutzige Geldflüsse in die Schweiz verfolgte.
Schon damals sprach man von einem möglichen Kreml-Skandal.
Skuratov kam aber nicht sehr weit.
Yeltsin nannte ihn einen schmutzigen Politikaster, es tauchten Videos auf, die Skuratov mit Prostituierten im Bett zeigten und Skuratov wurde von Yeltsin suspendiert.
Der Föderationsrat hat seine Entlassung nicht akzeptiert.
Formal ist Skouratov noch im Amt, aber er ist sozusagen kaltgestellt.
Ob sich die Sache jetzt noch weiter ausdehnt, bleibt abzuwarten.
Zu bedenken ist, dass in Russland Wahlkampf ist und Schmutzkübelkampagnen auch und vor allem in der russischen Politik nichts Ungewöhnliches sind.
Aus Moskau hat Barbara Ladinser informiert.
Seit dem Beginn des Krieges auf dem Balkan, seit 1991 also, sind an die 200.000 Männer aus Serbien und Montenegro geflohen, um nicht zum Kriegsdienst eingezogen zu werden.
Sie tauchten in Jugoslawien unter oder verließen das Land, um anderswo Asyl anzusuchen, so auch in Österreich.
Nach Auskunft des unabhängigen Bundesasylsenates hat bisher kein serbischer Deserteur in Österreich Asyl erhalten, wobei man dazu sagen muss, dass es relativ schwierig ist, genaue Daten zu bekommen, weil die Asylanträge nicht nach Fluchtgründen geordnet sind.
In Graz sitzen seit über drei Monaten zwei Flüchtlinge aus dem Kosovo in Schubhaft.
Es sind zwei Brüder, serbischsprachige, muslimische Kosovaren.
Sollten sie je in den Kosovo zurückgeschoben werden, droht ihnen von mehreren Seiten Gefahr.
Cornelia Krebs hat die beiden im Grazer Gefangenenhaus besucht.
Als sie uns schnappten, mussten wir uns bis auf die Unterhosen ausziehen.
Sie sind uns ins Genick gestiegen.
Sie haben uns ganz und gar nicht so behandelt, wie wir uns das erwartet haben.
Sie haben uns nicht wie Flüchtlinge aus einem Krieg behandelt, sondern wie Kriminelle.
Das war Mitte April dieses Jahres in der Nähe der burgenländischen Gemeinde Jenasdorf.
Ein erster Asylantrag der beiden Kosovanen wurde abgewiesen, die burgenländischen Behörden wollten die beiden nach Ungarn zurückschieben.
Da diese aber bis heute behaupten, sie sind über Slowenien nach Ungarn gekommen, haben die ungarischen Behörden sich geweigert, die beiden zurückzunehmen.
Die zweite Instanz, der unabhängige Bundesasylsenat, prüft derzeit, über welche Grenze sie nun tatsächlich gekommen sind und ob das jeweilige Transitland ein sicherer Trittstaat für die beiden wäre.
Sollte der U-Bus befinden, dass es außerhalb der österreichischen Grenzen keine Sicherheit für die beiden gibt, würde das Asylverfahren in Österreich eröffnet werden.
Innenminister Schlögl hat Ende April in einer parlamentarischen Fragestunde erklärt, prinzipiell solle es für serbische Deserteure Asyl geben.
Zum weiteren Schicksal der beiden Kosovaren meint er,
Es ist eine klare gesetzliche Regelung da, dass maximal die Schubhaft sechs Monate zu dauern hat und wenn diese Zeit erreicht ist, müssen sie freigelassen werden.
Ich nehme aber an, dass vorher bereits eine entsprechende andere Entscheidung getroffen werden kann.
Ich bemühe mich und habe das auch meinen Beamten angewiesen, dass sie so schnell wie möglich dieses Verfahren abschließen sollen im Interesse der Republik Österreich, aber auch im Interesse der beiden Männer, die in Schubhaft sitzen.
Die beiden Brüder wünschen sich für ihre Zukunft nur eines.
Seit es in Kroatien begonnen hat, seit 1991, habe ich Angst.
Damals war ich 15 Jahre alt.
Seitdem hat es nicht aufgehört.
Seitdem müssen wir alle unter diesen schrecklichen Umständen leben.
Ich wünsche mir so sehr, dass endlich das Leben beginnt, das ganz normale Leben.
Wenn ich hier in diesem Land Asyl bekommen würde, könnte es vielleicht wirklich beginnen.
Mehr dazu heute Abend in der Abend-Journal-Beilage dem Journal Panorama ab etwa 18.20 Uhr in diesem Programm Österreich 1.
Die große Wirtschaftskrise in Asien und Lateinamerika vom vergangenen Jahr hat jetzt auch eine politische Krise in Brasilien und Argentinien ausgelöst.
Verantwortlich dafür ist die anhaltende Rezession, die die Staatskassen beider Länder gelehrt hat.
Alle guten Vorsätze, gemeinsam eine stabile Wirtschaftsunion zu errichten, sind zunichte gemacht.
Über 100.000 Menschen wollen heute in Brasilia gegen Staatspräsident Carodoso demonstrieren.
Und in Argentinien liefern Sicherheitskräfte und Arbeitslose einander seit Wochen blutige Straßenschlachten.
Hören Sie den Bericht von Oliver Tanzer.
Ob in Tucaman, Corrientes, Cordoba, Gouverneurspaläste werden mit Steinen beworfen, Banken gestürmt.
Banken, in denen ohnehin kein Geld mehr ist.
Die Polizei setzt Tränengas, Gummigeschoße und Wasserwerfer ein.
Vergangene Woche wurden allein an einem Tag mehr als 100 Verletzte gezählt.
Die Demonstranten sind Arbeitslose und Beamte, die seit einem Monat kein Geld mehr bekommen haben.
In Brasilien wollen sich heute über 100.000 gegen den Präsidenten versammeln.
Ein Sternmarsch auf die Hauptstadt Brasilia ist geplant.
Motto, raus mit Fernando Henrique Cardoso.
Das ist jener Staatspräsident, den im vergangenen Jahr noch eine breite Mehrheit der Brasilianer gewählt hatte.
In den größten Staaten Südamerikas hat sich die Rezession festgebissen, ausgelöst durch die Krise an den Börsen in Fernost im vergangenen Jahr.
Die bis dahin stabile brasilianische Währung, der Real, wurde von Spekulanten in eine Abwertung um 30 Prozent getrieben.
Das alles brachte den gemeinsamen Markt mit Argentinien, den Mercosur, an den Rand des Zusammenbruchs.
Beide Währungen waren am Kurs des Dollar ausgerichtet gewesen.
Das Handelsvolumen des Wirtschaftsraumes hatte sich innerhalb der letzten neun Jahre vervierfacht.
Doch mit dem rutschenden Real wurden brasilianische Produkte mit einem Mal um bis zu 30 Prozent billiger.
Die teuren argentinischen Handelsgüter waren nicht mehr gefragt, Argentiniens Außenhandel sank seit Jänner um 25 Prozent.
Jetzt droht Argentinien dem Wirtschaftsbruder mit Schutzzöllen.
Aber auch der brasilianischen Wirtschaft hat die Währungsabwertung nicht geholfen, denn nun bleiben internationale Investoren aus.
Die Aussichten bleiben trüb, sagt Stefan Schulmeister von der internationalen Abteilung des Wirtschaftsforschungsinstitutes.
Es ist sicherlich sozusagen schon ein Erfolg, wenn es nicht zusammenbricht.
Jetzt kann man sozusagen nur versuchen,
durch eine Politik des Weiterwurschtelns weiteren Schaden zu verhindern.
Letztlich glaube ich, dass die Problematik, die hier offenkundig wurde, nur ein grundsätzliches Problem in der Weltwirtschaft aufzeigt, nämlich, dass man nicht gleichzeitig haben kann mehr Stabilität in den Währungsbeziehungen und auf der anderen Seite
freie Weckelkursbildung und Spekulation.
Die Staatspräsidenten Argentiniens und Brasiliens Carlos Menem und Fernando Enrique Cardoso haben zuletzt in der vergangenen Woche versucht, den drohenden Handelskrieg zwischen den beiden Staaten zu vermeiden.
Doch dazu müssten beide einschneidende Maßnahmen in den eigenen Staaten setzen.
Und das erscheint beiden nicht opportun.
Immerhin will Menem im Oktober wiedergewählt werden und Cardoso muss erst einmal für jene 100.000 Stärke zeigen, die heute vor seinem Haus gegen ihn marschieren.
Und jetzt in diesem Mittag schon ein ganz anderes Thema.
Es geht um das Verhältnis Sport und Wirtschaft und Geld.
Wenn in knapp vier Stunden im Kongresszentrum von Monte Carlo die Fußball Champions League 1999-2000 ausgelost wird, dann ist der österreichische Meister Sturm Graz wie im Vorjahr unter Europas besten Fußballmannschaften dabei.
Ein herrlicher Fernschuss von Ivica Vastic, vielleicht haben Sie es gestern Abend gesehen, verschaffte den Steirern ein 2 zu 2 bei Servette Genf und damit die Eintrittskarte in das Millionen-Spektakel Champions League.
Dieses acht Monate dauernde Großturnier wurde von 24 auf 32 Mannschaften aufgestockt und dem Sieger, heuer weiß Manchester United, winkt mehr als eine halbe Milliarde Schilling-Preisgeld.
Fast 40 Millionen kassiert Sturmpräsident Hannes Kartnig allein für die Teilnahme.
Jetzt kommen zunächst sechs Gruppenspiele gegen drei Gegner, die wohl durchwegs stärker sind als Sturm Graz, ob FC Bayern, Real Madrid, AC Milan oder Dynamo Moskau.
Mario Lug berichtet.
Sturm Graz hat die Ehre des österreichischen Fußballs mit dem Einzug in die europäische Königsklasse gerettet.
Zum vierten Mal nach Salzburg, rapid und Sturm im Vorjahr, geigt damit eine heimische Mannschaft im Konzert der ganz Großen mit.
Neben dem guten Ruf gibt's dafür auch jede Menge Geld.
Nicht umsonst heißt die Champions League auch Millionen-Liga und seit heuer sogar Milliarden-Liga.
Denn mit der Aufstockung von 24 auf 32 Mannschaften verdient der europäische Fußballverband UEFA in der Millennium-Saison aus Fernsehgeldern und Sponsorverträgen rund 7 Milliarden Schilling.
Fast alles davon wird freilich den Klubs ausbezahlt.
Sturm Graz erhält alleine für das Erreichen der Elite-Liga knapp 40 Millionen Schilling.
Präsident Hannes Kartnigg beginnt schon zu zählen.
Wir haben voriges Jahr 50 Millionen umgesetzt, das könnte heuer auch der Fall sein.
Punkte habe ich nicht eingerechnet.
Und die kommen freilich auch noch dazu.
Sturm bestreitet nun sechs Gruppenspiele.
Pro Unentschieden kämen 2,1 Millionen hinzu, pro Sieg sogar 4,3 Millionen.
Wenn man noch die Einnahmen aus dem Kartenverkauf und die TV-Gelder hinzurechnet, werden die Grazer auf alle Fälle jenseits der 50-Millionen-Grenze abschneiden.
Das ist natürlich eine beträchtliche Summe, wenn ich denke, in der österreichischen Indianerliga kann man nichts verdienen, außer nur Defizit machen, weil die Spielergehälter einfach zu hoch sind.
So soll es diesmal pro Mann rund 500.000 Schilling an Prämien gegeben haben.
Gemessen an den Einnahmen ein Klacks.
Und Kartnigg weiß auch schon, wie er den Gewinn anlegen will.
Wir sind natürlich drauf und dran, einen guten Stürmer zu erwähnen.
Schauen wir in Südamerika, vielleicht gibt es dort was.
Wir brauchen einen und wir wollen endlich ein tolles Trainingszentrum bauen.
Das ist wichtig für unsere Jugend.
damit wir viele Jugendliche ausbilden können.
Im Milliardenunternehmen Champions League wird jedoch Sturm nur ein kleiner Fisch bleiben.
Der Sieger dieser Saison kann insgesamt mit rund 600 Millionen Schilling rechnen.
Knapp 250 davon kommen von den Prämien der UEFA.
Heute um 16 Uhr findet in Monte Carlo die Auslosung statt.
Mit Ausnahme von Juventus, Parma, Inter Mailand und Liverpool ist die Crème de la Crème Europas mit dabei.
Sturm wird auf alle Fälle zwei echte Größen zugelost bekommen.
So schlimm wie im Vorjahr mit Real Madrid, Spartak Moskau und Inter Mailand sollte es aber nicht werden.
Losglück ist angesagt.
Wir haben keine Angst vor den Großnahmen.
Ich rechne, dass ich etwas Losglück habe und zwei schwächere oder bezwingbare Gegner bekomme.
Und da ist so manches drin.
Wir brauchen nur Zweiter werden und wir gehen wieder eine Runde weiter.
Und auf das kämpfen wir hin.
Wir werden mal schauen, was daherkommt.
Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir nicht so starke kriegen.
Mögliche Gegner sind unter anderem Manchester United, Bayern München, AC Milan, Real Madrid, FC Barcelona oder Lazio Rom.
Von den sogenannten kleinen sind nur noch Molde aus Norwegen und Marburg aus Slowenien mit dabei.
Egal aber, wer der Gegner der Grazer auch sein mag, wie hoch die Prämien auch sein mögen, der Imagegewinn für den österreichischen Fußball ist durch die Teilnahme von Sturm unbezahlbar.
Vom Sport zur Kultur.
Saalfelden steht dieses Wochenende wieder einmal ganz im Zeichen des Jazz.
Mit dabei international bedeutende Musikergrößen, darunter auch zahlreiche heimische Topmusiker.
Stets werden in Saalfelden ganz aktuelle Trends aufgegriffen.
Zu den Spezialitäten des Festivals zählt auch ein Musiksymposium und eine etwas kleinere Konzertreihe mit dem Titel Shortcuts, die bereits heute Abend beginnt.
Roland Schöne beginnt seine Vorschau auf das Großereignis mit Musik.
Das Jazzfestival in Saalfelden zählt zu den wichtigsten Veranstaltungen seiner Art in ganz Europa.
Denn im Gegensatz zu anderen musikalischen Großereignissen, die oft Grenzüberschreitungen in Richtung Pop oder ethnische Musik bringen, wird in Saalfelden der Begriff Jazz offensiv in den Vordergrund gerückt.
Präsentiert werden stets Kontraste zwischen lebendiger Tradition und Avantgarde.
Zum anderen werden in Saalfelden zahlreiche Projekte präsentiert, die bisher in dieser Form noch nicht zu hören waren.
So wird etwa der New Yorker Gitarrist Mark Ribaud, der im letzten Jahr mit seiner Gruppe Los Cubanos Prostizios begeisterte, diesmal gemeinsam mit dem Saxophonisten John Zorn und dem Bassisten Yamaladen Takuma im Rahmen einer Gruppe auftreten, die sich Punk-Funk-Harmelodik nennt.
Heiße Tanzmusik in Form komplexer Kompositionen kann man da erwarten.
Im traditionelleren Programm teilt wird neben dem Pianisten Joachim Kühn oder dem Saxophonisten Michel Portal auch der Tenorsaxophonisten Michael Brecker zu finden sein.
Eines der Schwerpunktthemen des Festivals, an dem auch das Kronos-Quartett beteiligt ist, beschreibt der Veranstalter Gerhard Eder so.
Der Bereich jener Musik, die durch die ethnischen Einflüsse geprägt ist, das ist also einerseits auch Kronos mit der Rafti Haiduk, das ist eine rumänische Gruppe, das ist auch Diev Daglas mit Sharms of the Night Sky, der sich also hier an Szenen aus seiner Heimat, aus dem Europa, erinnert.
Das bedeutet, Saalfelden bringt viele Überraschungen, wobei die eingeladenen Musiker höchste Qualität garantieren.
Darunter der Trompeter Dave Douglas, Saxophonist Steve Coleman oder Max Nagl und Ernst Dreisecker aus Österreich.
Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Jahr ist der Stimme gewidmet.
Nicht nur mit einem Auftritt des schwarzen Poeten Quincy Tropez etwa, sondern auch im Rahmen des Symposiums Music Talks.
Einer der prominenten Gäste da wird der amerikanische Dichter und Musiker Amiri Baraka sein, der eine der ersten politisch orientierten Geschichten der schwarzen Musik in Amerika geschrieben hat.
Gerhard Eder zum Thema der bereits heute Nachmittag beginnenden Music Talks.
Wir stimmen ja als Ur-Instrument, stimmen ja auch in unterschiedlichen Bereichen.
Also Black Culture, also Oral Tradition der Amerikaner, auch im Hinblick auf Stimm-Performance, also so wie, egal ob es jetzt eine Namcilak ist, ob es Blixer Bargeld ist.
Was ist, ist, was nicht ist, ist möglich.
Gemeinsam mit der etwas kleineren Musikreihe Shortcuts bietet das Jazzfestival Saalfelden also auch in diesem Jahr wieder einen umfassenden Querschnitt über die aktuellsten Formen des Jazz von morgen Freitag bis Sonntag Abend.
Noch ganz kurz zum Wetter, meist sonnig in Unterkern und in der Steiermark einige Wolken in Vorarlberg und Tirol ab dem späten Nachmittag Regenschauer und Gewitter.
Südostwind, die Temperaturen 22 bis 28 vereinzelt gab es 30 Grad.
Das war das Donnerstag-Mittagsjournal.
Regie Agathe Zupan, Technik Franzi Trunker und ihre Sendungsbegleiterin war Christel Reist noch einen guten Tag mit Österreich1.
Baumeister Richard Lugner will bei den Nationalratswahlen kandidieren. Er soll dem grünen Mandatar Wabl 150.000 Schilling für seine Unterstützungsunterschrift geboten haben. Eine Diskussion über die Neuregelung von Unterstützungserklärungen ist entbrannt. Die Staatsanwaltschaft prüft. Interview: Staatsanwaltschaft Helmut Kellner, Interview: Baumeister Richard Lugner.
Mitwirkende:
Renner, Franz [Gestaltung]
, Kellner, Helmut [Interviewte/r]
, Lugner, Richard [Interviewte/r]
Datum:
1999.08.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Wahlen
;
Parteien / Grüne
;
Skandal
;
Diskussion
;
Direkte Demokratie
;
Interview
;
Straftaten
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Justiz und Rechtswesen
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die Korruptionsvorwürfe rund um die Renovierung des Kreml-Palastkomplexes nehmen immer größere Ausmaße an. 335 Millionen US-Dollar hat die Renovierung gekostet. Ein enger Jelzin-Mitarbeiter wird der Korruption verdächtigt. Mittlerweile wird auch Jelzin mit Vorwürfen konfrontiert.
Mitwirkende:
Ladinser, Barbara [Gestaltung]
Datum:
1999.08.26 [Sendedatum]
Ort:
Moskau
Schlagworte:
Politik
;
Bauen
;
Skandal
;
Finanzwesen und Kreditwesen
;
Regierung
;
Parlament
;
Straftaten
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Seit Beginn der Kriege am Balkan 1991 sind an die 200.000 Männer aus Serbien und Montenegro geflohen, um nicht zum Kriegsdienst eingezogen zu werden. Bisher hat kein serbischer Deserteur in Österreich Asyl erhalten. In Graz sitzen zwei Flüchtlinge aus dem Kosovo in Schubhaft. Ihnen droht bei einer Abschiebung von mehreren Seiten Gefahr. Eine Reportage. Interview: anonyme Flüchtlinge, Interview: Innenminister Karl Schlögl.
Mitwirkende:
Krebs, Cornelia [Gestaltung]
, Anonym, Asylwerber [Interviewte/r]
, Schlögl, Karl [Interviewte/r]
Datum:
1999.08.26 [Sendedatum]
Ort:
Graz
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
;
Asyl
;
Migration
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Justiz und Rechtswesen
;
Sicherheit
;
Exekutive
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Krieg
;
Interview
;
Reportage
;
Regierung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Kosovo
;
Österreich
;
Serbien und Montenegro
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten