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Mittagsjournal.
Herzlich willkommen zu Mittagsjournal.
Wie grüßt Sie Hans-Christian Scheidt?
Und das sind die Schwerpunkte unserer Sendung.
China nach dem Tod von Deng Xiaoping.
Dazu ein Bericht aus Peking, eine Stellungnahme des chinesischen Botschaftes in Österreich und ein Gespräch mit unserem China-Experten Helmut Opletal.
Letzteres vor allem mit dem Aspekt, wie geht es in China politisch weiter?
Die Lage im kroatischen Ostslawonien mit dem Versuch der UNO nach Wiederherstellung eines multiethnischen Raumes und vor Kommunalwahlen.
Keine Autobahn wird es von Prag nach Oberösterreich geben.
Die tschechische Regierung erteilt dem Projekt eine Absage.
Ist der russische Geheimdienst mit Stürmanövern aktiv, um Polens Wünsche nach einem NATO-Beitritt zu diskreditieren?
Diese Frage beschäftigt Polens Öffentlichkeit.
Wird das Verfahren gegen den in den USA verurteilten Mörder des schwarzen Bürgerrechtskämpfers Martin Luther King neu aufgerollt?
Das debattiert man in den USA.
Worüber berichten wir unter anderem aus Österreich?
Zum einen über eine Pressekonferenz des ÖVP-Mediensprechers Minister Molterer Thema ORF-Reform.
Hohe Wellen schlägt eine Studie, wonach sich in Österreich fast die Hälfte der 13- und 14-jährigen Schüler als Opfer von psychischer Gewalt durch Lehrer sieht.
In Wien gab es heute eine Pressekonferenz der amerikanischen Computerfirma Intel.
Die Firma hatte eine führende Stellung im Hardware-Computer-Bereich.
Bei der Pressekonferenz ging es um Neuerungen in der Branche.
Die Kulturredaktion schließlich wirft einen Blick zu den diesjährigen Berliner Filmfestspielen.
Erster Programmpunkt sind jetzt die Nachrichten verfasst von Elisabeth Manners und gesprochen von Josef Wenzel Nattig.
China.
Nach dem Tod des chinesischen Altpolitikers Deng Xiaoping hat die Führung der kommunistischen Partei einen Appell zur Geschlossenheit veröffentlicht.
Zugleich wird um die Unterstützung für Staatschef Jiang Zemin geworben.
Deng ist gestern im Alter von 92 Jahren gestorben.
Er litt im fortgeschrittenen Stadium an Parkinson'scher Krankheit und an einer Lungenentzündung.
Die Führung in Peking ordnete eine sechstägige Staatstrauer an.
Die Trauerfeierlichkeiten sollen am kommenden Dienstag stattfinden.
Ausländische Gäste werden nicht eingeladen.
Politiker aus aller Welt würdigen den Verstorbenen als Staatsmann und als Wirtschaftsreformer.
Sein Verhalten in Menschenrechtsfragen wird jedoch teilweise kritisiert.
Deng Xiaoping war 1989 für die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking verantwortlich.
Russland Die neue amerikanische Außenministerin Albright stattete heute und morgen in Moskau ihren Antrittsbesuch ab.
Dabei wird sie unter anderem mit Präsident Yeltsin und mit Außenminister Primakow konferieren.
Hauptthemen sind das für März geplante russisch-amerikanische Gipfeltreffen und die NATO-Osterweiterung.
Die Regierung in Minsk droht mit dem Weiterbetrieb des Atomkraftwerkes Tschernobyl auch über das Jahr 2000 hinaus.
Die Ukraine verlangt nahezu ultimativ umgerechnet etwa 14 Milliarden Schilling von der internationalen Gemeinschaft, um zwei neue Atomreaktoren zu bauen.
Die Gruppe der sieben führenden Industrienationen müsse ihren politischen Verpflichtungen nachkommen und das Geld bis Juli überweisen, erklärte der ukrainische Minister für atomare Sicherheit, Yuri Kostenko.
Pakistan.
Bei einem Angriff auf ein iranisches Kulturzentrum in Pakistan sind mindestens sieben Menschen getötet worden.
Mehrere Schwerbewaffnete hatten das Gebäude gestürmt und Feuer gelegt.
Im vergangenen Monat setzten etwa 800 militante Sunniten in Lahore ein iranisches Kulturzentrum in Brand.
Auch in dem neuen Fall dürften die Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der beiden muslimischen Glaubensrichtungen der Hintergrund sein.
Tschechien.
Die tschechische Regierung verzichtet auf das Autobahnprojekt Prag-Linz.
Stattdessen sollen die existierenden Nationalstraßen zwischen der Hauptstadt und der österreichischen Grenze ausgebessert und mehrspurig ausgebaut werden.
Das Autobahnprojekt war wegen drohender Umweltschäden und der enormen Kosten von mehr als 17 Milliarden Schilling scharf kritisiert worden.
Spanien.
Der Streik der spanischen Lastwagenfahrer ist nach zwei Wochen ausgesetzt worden.
Damit soll Rücksicht auf die spanische Wirtschaft genommen werden.
Der Ausstand hat vor allem der Automobilindustrie millionenschwere Einbußen gebracht.
Die Forderungen der Fernfahrer vor allem nach Senkung des Pensionsalters bleiben aufrecht.
Italien.
Drei Jahre nach der Todesfahrt des brasilianischen Formel-1-Weltmeisters Ayrton Senna hat in Imola der Prozess gegen die mutmaßlich Verantwortlichen begonnen.
Angeklagt sind sechs Verantwortliche, unter ihnen Williams Teamchef Frank Williams.
Der Wagen Sennas war nach dem Bruch eines geschweißten Lenkgestänges gegen eine Betonwand gepreilt.
Österreich.
Schulkinder in Österreich sind offenbar massiver psychischer Gewalt durch Lehrer ausgesetzt.
Dies geht aus einer Untersuchung der Universität Salzburg hervor.
Nach einer Befragung von 10.000 Schülern in ganz Österreich zeigt sich, dass jeder zweite 13- bis 14-Jährige unter psychischer Gewalt seiner Lehrer steht.
Bei den 17-Jährigen fühlt sich jeder dritte Schüler als Opfer seiner Lehrer.
Am häufigsten werden Erniedrigungen und Demütigungen genannt.
Auf der Südautobahn in Kärnten ist heute früh ein slowakischer Transporter beladen mit Chemikalien, verunglückt.
Das Fahrzeug stürzte auf der Richtungsfahrbahn Italien über eine Böschung.
Der Lenker blieb unverletzt, er dürfte am Steuer kurz eingeschlafen sein.
Die Aufheimungsarbeiten der Feuerwehr gestalten sich äußerst schwierig.
Unter den Chemikalien war das leicht brennbare Hexamin.
So, danke Josef Wenzelnatig und jetzt zu Herbert Carters von unserer Radio-Wetter-Redaktion Mitterwetterprognose.
Nun recht turbulent geht es derzeit in Österreich zu.
Ein bisschen überraschend hat es heute in Wien sogar geblitzt und gedonnert.
Die Sturmböen erreichten am Flughafen in Schwächert 108 km pro Stunde.
Das Erste ist jetzt überstanden, ab morgen kommt überhaupt etwas mehr Ruhe ins Wetter.
Hier die aktuellen Meldungen.
Wien heiter 8 Grad, Eisenstadt wolkig 11, St.
Pölten wolkig 8, Linz wolkig 9, Salzburg stark bewölkt 10, Innsbruck wolkig 10, Briggens stark bewölkt 9, Graz heiter 8 und Klagenfurt heiter 6 Grad.
Am Alpenhauptkamm gibt es noch einzelne Schneeschauer, bewölkt bleibt es hier aber.
Im gebietsischen Oberösterreich und im Burgenland ziehen einige Wolkenfelder und auch ein paar Regenschauer durch und der Westwind erreicht in den Böen immer noch Sturmstärke.
Immer öfter kommt aber jetzt die Sonne heraus und das im ganzen Land, nahezu wolkenlos ist es ja von Unterkärnten bis in Südburgenland.
Die Temperaturen steigen noch auf 5 bis 13 Grad, nur in einzelnen Alpentälern und etwa im Lungau bleibt es bei knapp 0 Grad.
Morgen Freitag ziehen nördlich der Alpen, speziell zwischen Oberösterreich und dem Nordburgenland, wieder einige Wolkenfelder durch.
In der Früh und am Vormittag sind hier auch ein paar Regentropfen möglich.
Nach und nach wird es aber sonnig.
Ungetrübten Sonnenschein gibt es wahrscheinlich in West- und ziemlich sicher in Südösterreich.
Der Wind bleibt recht lebhaft und die Temperaturen steigen noch etwas höher als heute, nämlich auf 6 bis 14 oder 15 Grad.
In 2000 Metern sind minus 2 Grad zu erwarten.
Richtig frühlingshaft wird dann das Wochenende sein, nämlich sonnig mit nur noch mäßigem Wind und ausgesprochen mild mit 8 bis 16 Grad oder sogar noch mehr.
Die Frostgrenze klettert auf über 2000 Meter.
Auf den Bergen ist damit aber allerhöchste Vorsicht geboten, denn die Lawinengefahr bleibt groß.
Der nächste Kaltduft-Einbruch ist nach so einer Wärme natürlich vorprogrammiert, er dürfte uns von Montag auf Dienstag ereilen.
Danke, Herbert Carters.
In China ist eine sechstägige Staatstrauer angeordnet, nach dem Tod von Deng Xiaoping.
Obwohl bereits seit Jahren ohne offizielles Amt, wurde Deng stets als der Politiker angesehen, der in der Volksrepublik China die Fäden zog.
Aus Peking ein aktueller Bericht von Klaus Belde.
Die beiden Uniformierten schauten abweisend und feindselig.
Wenn du hier nichts zu tun hast, dann verschwinde, meinte der eine.
Beide versperrten den Eingang zur Reisspeichergasse in der Pekinger Altstadt.
Dort im Norden des Kaiserpalastes befindet sich der Wohnsitz Düngsjahrpings.
Seitlich vor einer Haussand standen reglos zwei Bereitschaftspolizisten mit automatischen Gewehren.
Im Halbdunkel der Gasse waren schattenhaft Gestalten zu erkennen.
Auf dem Weg zurück zum Auto folgte mir ein Aufpasser in Zivil und notierte die Nummer.
Es war eine Stunde nach Mitternacht.
Ausländische Reporter hatten schon Hinweise erhalten, dass Düng nicht mehr am Leben war, doch die Hauptstadt lag noch in tiefem Schlaf.
Kurze Zeit später sendete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua die Bestätigung.
Doch die meisten Chinesen erfuhren erst heute Morgen von der Neuigkeit.
Deng Xiaoping, Chinas führender Staatsmann, sei am späten Mittwochabend gestorben, hieß es in der Xinhua-Meldung.
Der 92-Jährige habe an parkinsonscher Krankheit in fortgeschrittenem Stadium gelitten, einem Altersleiden, das zu einer starken Verlangsamung der Körperfunktionen führt.
Erwähnt wurde auch eine Lungeninfektion.
Der Tod sei eingetreten, weil die Atmung versagt habe.
Der greise Cheffunktionär, der China aus Isolation und Armut herausgeführt und in eine aufstrebende Wirtschaftsmacht verwandelt hatte, war schon seit Jahren nicht mehr öffentlich aufgetreten.
Offiziell lebte er im Ruhestand, seitdem er alle Ämter abgetreten hatte.
Genosse Deng Xiaoping war ein hervorragender Führer, der großes Prestige besaß, hieß es in einem offiziellen Nachruf, den alle Zeitungen auf ihrer ersten Seite veröffentlichten, mit Ausnahme der Frauenzeitung.
Die führenden Machtorgane wandten sich in dem Schreiben an Partei, Streitkräfte und Bevölkerung in dieser Reihenfolge.
Der Verstorbene wurde als großer Marxist gewürdigt, als großer proletarischer Revolutionär, Staatsmann, militärischer Stratege und Diplomat, als lang erprobter kommunistischer Kämpfer.
Erst gegen Ende der Aufzählung wurden jene Qualitäten erwähnt, die Döngs wirkliche Bedeutung ausmachten.
Er sei der Chefarchitekt der sozialistischen Reformen gewesen,
der Öffnung nach außen und der Modernisierung.
Partei und Staatsführung ordneten eine sechstägige Staatstrauer an.
Auf dem Tiananmenplatz und vor der großen Halle des Volkes in Pekings Zentrum wehten die Staatsschlagen auf Halbmast.
Ansonsten herrschte in Pekings Straßen normales Leben.
Auf dem Tiananmenplatz standen noch die farbenprächtigen Dekorationen vom chinesischen Neujahrsfest.
Spaziergänger ließen im starken Wind Drachen steigen.
Ausländische Gäste sollen zur Dongsbeisetzung nicht eingeladen werden.
Ausländische Journalisten erhalten keine Möglichkeit, darüber zu berichten.
Wie in solchen Fällen üblich wurde ein offizielles Begräbniskomitee gebildet, das die Beisetzungsfeierlichkeiten überwacht.
Seinen Vorsitz übernahm Staats- und Parteichef Jiang Zemin, den Deng selbst zum Nachfolger bestimmt hatte.
Zu den Mitgliedern gehört auch Hua Guofang, jener Mann, den Mao Zedong vor zwei Jahrzehnten als Erben eingesetzt hatte.
Kurze Zeit später hatte ihn Deng Xiaoping verdrängt.
Soweit der Bericht von Klaus Belde aus Peking.
Gegenüber dem ORF-Radio nahm am Vormittag der chinesische Botschafter in Österreich Wang Jianyi zum Tod Deng Xiaopings Stellung.
Mit großer Trauer haben die Angehörigen der chinesischen Botschaft in Wien, wie das ganze chinesische Volk, gestern Abend die Nachricht vom Ableben des hochverehrten Genossen Deng Xiaoping vernommen.
Denn war eine
hervorragende führende Persönlichkeit in China.
Er genoss das hohe Ansehen in der Partei, der Armee und in dem ganzen chinesischen Volk.
Er war auch der große Chefarchitekt des sozialistischen Reformwerkes, der Öffnungspolitik und für den Aufbau der Modernisierung Chinas.
Deng Xiaoping hat die Theorie des Aufbaus
des Sozialismus chinesische Prägung geschaffen.
Das Ableben von Deng Xiaoping ist ein unermesslicher Verlust für China.
Aber ich bin fest davon überzeugt, dass das ganze chinesische Volk die große Trauer in die Kraft und Tat verwandeln wird und sich um die Führung mit Staatspräsidentin Jiang Zemin an der Spitze fest zusammenschließt, um das Lebenswerk von Deng Xiaoping
fortzusetzen und zu vollenden.
Die Politik der Reform und Öffnung nach außen wird von der chinesischen Regierung konsequent durchgeführt.
Ich möchte auch mit Gewissheit darauf hinweisen, dass die politische und gesellschaftliche Stabilität in China auch in Zukunft gesichert ist.
Bei mir im Studio hat jetzt Helmut Opletal, Redakteur unserer außenpolitischen Redaktion, Platz genommen.
Er ist China-Experte, hat Sinologie studiert, zahllose Studienaufenthalte hat er hinter sich.
Denk's ja auf Pink, die graue Eminenz in Chinas Politik ist also tot.
Man bezeichnet ihn im Westen gern als den kleinen Steuermann Chinas.
Das Wort klein bezog sich dabei jedoch nur auf die Körpergröße von 1,60 Meter.
Politisch gesehen war er nämlich zweifellos ein großer Steuermann.
Er war der Architekt der chinesischen Wirtschaftsreformen bis hin zur sozialistischen Marktwirtschaft.
Zugleich war er aber auch ein entschiedener Verfechter der KP-Ideologie, siehe die Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989.
Ein Mann mit zwei Gesichtern, also Helmut Poplethal.
Ja, das stimmt ganz sicher.
Auf der einen Seite kam Deng Xiaoping natürlich aus den alten Parteistrukturen.
Er ist einer der letzten, die am sogenannten Langen Marsch Mao Zedongs teilgenommen haben, also der Revolutionsbewegung der 30er und 40er Jahre, die dann zur Machtübernahme der Kommunisten in China führte.
Er war auch Stalinist in den 50er Jahren und hat sich eigentlich erst später zu einem vorsichtigen Reformer gewandelt.
Und hier liegt natürlich das große Verdienst Deng Xiaopings, dass etwas getrübt wurde, sicherlich durch seine Rolle, die er 1989 bei der Niederschlagung der Studentenproteste gespielt hat.
Ganz bestimmt hat er mit dem Befehl zu dieser militärischen Niederschlagung gegeben.
Aber man muss auch gleich wieder hinzufügen, es war Deng Xiaoping selbst, der im Anschluss daran
ein paar Monate später dafür gesorgt hat, dass es nicht zu einer politischen Rückwende in die alten Zeiten kommt, der dafür gesorgt hat, dass die wirtschaftliche Öffnung weitergeht, dass auch die Liberalisierung des Alltags in China weitergeht, wie sehr er jedoch gleichzeitig darauf beharrt hat, dass die kommunistische Partei die Kontrolle über das Land, die führende Rolle, allein behalten muss.
Wenn man heute die Titelseiten österreichischer, aber auch internationaler Zeitungen ansieht, dann klingt dort ein wenig Sorge über die Zukunft Chinas an, nach Deng Xiaopings Tod.
Da wird auch offen über Machtkämpfe spekuliert und über Unruhen.
Ich glaube, dass es im Moment unmittelbar nicht zu Unruhen, zu Machtkämpfen kommen wird.
Das heutige China ist sicher um einiges stabiler als das China vor 15, 20 Jahren unter Mao Zedong, als Mao krank war und innerhalb der kommunistischen Führung Flügelkämpfe ausbrachen, die ja dann zu staatsstreichähnlichen Situationen führten.
Erinnern wir uns an den Sturz der sogenannten Viererbande im Jahr 1976.
In dieser Form ist das heute sicher nicht mehr möglich.
Doch natürlich hat sich das bei vielen Chinesen eingeprägt, dass der Tod von prominenten Politikern in der jüngeren Geschichte immer wieder auch verbunden war mit
Protesten mit der Unruhen, die danach entstanden.
1976 nach dem Tod Mao Zedongs oder Zhou Enlais war es so und auch 1989.
Die Studentenbewegung auf dem Tiananmenplatz ist ja damals ausgegangen vom Tod des Reformpolitikers Hu Jipang und die Trauerkundgebungen
haben dann schließlich zu dieser dramatischen Protestbewegung umgeschlagen.
Also das ist vielen Chinesen bewusst und das ist sicherlich ein Grund, wieso die Staatsführung in Peking jetzt auch strenge Sicherheitsvorkehrungen für die nächsten Tage verfügt hat, um zu verhindern, dass es hier zu ähnlichen Entwicklungen kommen könnte.
Also spricht genau dieser Punkt dafür, dass man ein Begräbnis in aller Stille abhalten wird?
Es sind also auch keine ausländischen Politiker eingeladen worden?
aber auch eine chinesische Tradition, die wir aus den letzten Jahrzehnten kennen.
Es hat kein großes Staatsbegräbnis gegeben, wo ausländische Politiker, ausländische Staatsführer eingeladen worden wären.
Und man muss vielleicht noch eines dazu sagen, wenn man sich ansieht, welches Unruhepotenzial heute in China existiert, dann stellt man fest, dass das eigentlich sehr gering ist.
Im Moment herrscht
relativ große Stabilität und das hat auch damit zu tun, dass das rasante Wirtschaftswachstum zum Beispiel auch die sozialen Ungleichheiten überdeckt, dass es verhindert, dass es hier zu Spannungen kommt, zu Spannungen, die in offenen Protest ausbrechen könnten.
Wer hält Helmut Oblethal jetzt in China nach dem Tod Deng Xiaopings die Zügel fest in der Hand?
Wir kennen bei uns vor allem zwei Politiker, die immer wieder hervorstechen.
Das ist zum einen Staatschef Jiang Zemin und zum zweiten Ministerpräsident Li Peng.
Ja, es ist ja zu Recht gerade jetzt in den letzten Tagen immer wieder gesagt worden, dass sich die Nachfolgefrage nicht stellt, weil diese Spitzenpositionen seit vielen Jahren schon besetzt sind.
Und ich glaube auch nicht, dass es hier in unmittelbarer Zukunft zu Änderungen kommen wird.
Eine Frage, die sehr wohl auf die Tagesordnung kommen wird, wird die Neubesetzung des Postens des Ministerpräsidenten sein.
Li Pengs Mandat läuft ja laut Verfassung mit dem Ende dieser Parlamentsperiode ab.
Dann sollte er zumindest nach dem jetzigen Stand der Verfassung zurücktreten.
Ein neuer Nachfolger müsste gewählt werden.
Und da könnte es natürlich sein, dass wir auf ein völlig neues Gesicht stoßen.
Ein Provinzpolitiker zum Beispiel, der bis jetzt in der Öffentlichkeit noch wenig aufgetreten ist.
Und die Frage ist, wie weit das in einem geordneten Rahmen sich in Zukunft abspielen kann, ohne größere
Umwälzungen und Begleiterscheinungen, wie das eben in der Vergangenheit nach dem Tod Mao Zedongs zum Beispiel der Fall gewesen ist.
Und da gibt es doch sehr viele Hinweise, dass der Tod dankenswerterweise nicht diese dramatischen Konsequenzen auf das Gleichgewicht in Staat und Partei in China haben wird.
Danke, Herr Helmut Obletal, für dieses Gespräch.
Gleich ein Programmhinweis der Toddenksjau Binks und die politische Zukunft Chinas, die steht heute Abend im Mittelpunkt unserer Abendsjournalbeilage, dem Journal Panorama.
Jetzt im Mittagssjournal zu Österreichthemen.
Eine heute in Salzburg veröffentlichte Studie über psychische Gewalt von Lehrern gegenüber Schülern sorgt für Aufregung.
Die Befragung von etwa 10.000 Schülern der 7. und 8. bzw.
der 11.
Schulstufe hat ergeben, dass Schüler sich häufiger psychischer Gewalt durch Lehrer ausgesetzt sehen.
Konkret 23 Prozent der 14-Jährigen gaben an, von einem Lehrer innerhalb der vergangenen vier Wochen zumindest dreimal ungerecht behandelt, gekränkt oder verärgert worden zu sein.
Bei den 17-Jährigen berichten noch 11 Prozent von derartigen Übergriffen.
Martina Luplasser hat sich in Salzburger Schulen bei Schülern und Lehrern umgehört, was sie zu dieser Studie sagen.
Viele Schüler und Schülerinnen an Salzburger Gymnasien bestätigen aus eigener Erfahrung, dass sie sich von Lehrern auch manchmal gekränkt, beleidigt und schikaniert fühlen.
Ich hab gesagt, wir sind asozial und weil wir das nicht kennen, wir sind es blöd, dass wir das checken, also kapieren.
Und dass das eher eine Sonderschule sein sollte.
Du dumme Gur, oder was?
Ja, du tust eh nix und du siehst da aus wie wenn du beim Altersheim Essen anstellt hättest und all diese Zeug.
Und die Lehrer gehen viel nach dem Äußerlichen.
Also wenn man wie ein Punk daherkommt oder was, heißt es gleich, du bist sowas wie schlecht in der Schule.
Unsere Lehrer sind ganz nett.
Die Geschichte der Erneben, die ist immer ziemlich laut und kaschert und sie kann sich nicht durchsetzen.
Der Direktor eines Bundesgymnasiums in der Stadt Salzburg bezweifelt die Salzburger Studie.
Einige Einzelfälle, sagt er, aber alles halb so schlimm.
Winfried Janoschewski.
Sehr häufig hat sich dann herausgestellt, dass in einem Gespräch, in einer Gegenüberstellung zwischen Lehrern und zwischen Schülern sich sehr, sehr viele Dinge als ein Missverständnis herausgestellt haben und nach einem solchen Gespräch in einem ganz anderen Licht erschienen sind.
Die Beschuldigten selbst, also die Lehrer, sind da etwas einsichtig und vor allem durchaus selbstkritisch.
Ich kann natürlich überhaupt nichts für Kollegen sagen, aber ich weiß es, dass es mir passiert und dass ich dann meine Schüler bitte es mir zu sagen manchmal und ich habe mich schon sehr oft entschuldigt.
Es ist natürlich auch so, dass man auch mit Verhaltensweisen von Schülern konfrontiert wird, wo man wirklich sehr zornig wird.
Das macht man natürlich einigermaßen betroffen.
Das hört man natürlich nicht gerne als Lehrer.
Vor allem, weil man sich ja bemüht, dass das nicht vorkommt.
Und gerade bei einer interaktionssprachlichen Art kann es schon mal vorkommen, dass man sich im Ton vergreift.
Das ist ja auch vice versa so.
Man muss ja auch von den Schülern manches gefallen lassen.
Man sollte halt etwas gelassener sein als Erwachsener, das ist auch richtig.
Aber es macht mich doch einigermaßen betroffen, dass so viele Schüler das sagen.
Also das gefällt mir nicht so sehr.
Schinkernien ja, psychische Gewalt eher nein.
Das ist die Hauptaussage der Salzburger Schüler.
Martina Luplasser berichtet aus Salzburg.
Wir haben natürlich auch versucht Schulpolitiker in Wien und auf Bundesebene zu der Studie zu befragen, waren aber bisher weder bei Unterrichtsministerin Gehrer noch beim Wiener Staatsschulratspräsidenten Scholz erfolgreich.
Franz Simbürger hat aber mit Vertretern der Lehrerschaft gesprochen.
Sie kennen zwar die Studie nicht im Detail und nur aus den Medien, sagen die Chefs der Pflichtschul- und der AHS-Lehrergewerkschaft.
Dennoch bezweifeln sie einhellig die Richtigkeit der Studienergebnisse.
AHS-Lehrergewerkschaftschef Franz Spießmeier.
Ich glaube, dass diese Zahlen nicht richtig sind.
Diese Fragestellung, die den Jugendlichen vielleicht vorgelegt wurde, war vielleicht dahingehend nicht ganz richtig, dass sie von den Jugendlichen falsch verstanden wurde.
Ich kann also für die Lehrerschaft diese Zahlen absolut nicht akzeptieren.
Nun gibt es aber sozusagen Kontrollfragen, nämlich man hat andere Schüler gefragt, ob sie psychische Gewalt von Lehrern gegen Kollegen beobachtet haben und da sind die Zahlen sogar noch höher, also die sagen in noch größerem Ausmaß, dass das der Fall sei.
Ich kenne die Fragestellung nicht, nehme aber an, dass die Fragestellung von denselben Personen durchgeführt wurde und unter derselben Aspekt
So glaube ich auch in diesem Fall, dass die Fragen für die 14-Jährigen nicht entsprechend gestellt wurden, dass dort Sachen vermischt wurden, die sicher nicht zutreffend sind.
Es herrscht im österreichischen Schulwesen nicht eine solche Situation.
Heißt das, dass aus Ihrer Sicht Gewalt von Lehrern, psychische Gewalt von Lehrern gegen Schüler überhaupt nicht vorkommt?
Schauen Sie, überhaupt, das kann kein Mensch ausschließen.
Wir haben uns in diesem Fall die Vorgesetzten, die darauf zu achten haben, dass das nicht der Fall ist, aber dieser Prozentsatz ist weit überzogen und ich weiß auch nicht, wie viele Schüler hier befragt wurden.
Zehntausend.
Zehntausend ist sicher kein Maß für die ganze Schülerzahl Österreichs.
Man müsste nachfragen, ob die Schulaufsichtsbehörden zu ähnlichen Ergebnissen kommen, sagt Spießmeier.
Erst dann müsste man auch Konsequenzen setzen.
Und ganz ähnlich reagiert auch der Chef der Pflichtschullehrergewerkschaft, Hermann Helm.
Wenn einige Schüler zum Beispiel zu Rechtweisungen Hinweise auf unterlassene Schülerpflichten subjektiv als ungerecht empfinden, kann ich das als ehemaliger Schüler nachempfinden.
Das ist das subjektive Empfinden.
nur Lehrer deshalb als in eine Täterrolle zu drängen bzw.
diese Handlung als eine Dacke hinzustellen, halte ich als eine maßlose Übertreibung.
Die Situation an den Schulen sei zwar insgesamt schwieriger geworden, aber dagegen gäbe es eine Reihe von Maßnahmen, etwa in der Lehrer-Aus- und Fortbildungsurhelm.
In diesem Bereich geschieht sehr viel und das wird auch von den Lehrern angenommen, weil die Lehrer wollen diese Schulsituation, diese schwierige Schulsituation.
bewältigen.
Nur, was in der Studie her wiederum verbreitet wird, ist ein Horrormachen, gerade in einer Zeit, wo wiederum einmal Ferien sind.
Auch das ist für mich keine Zufälligkeit und ich meine, man soll endlich einmal damit aufhören, mögliche Einflusswelle von Negativverhalten so hinzustellen, als wäre es der Großteil der Lehrer, die davon betroffen
Im Übrigen habe erst vor kurzem eine OECD-Studie Österreichs Schulen ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt, sagt Helm.
Die Lehrergewerkschaft zweifelt also an der Richtigkeit der Salzburger Studie.
Man weist zurück, Lehrer in eine Täterrolle zu bringen, Franz Simbürger berichtete.
Wir bleiben bei einem schulnahen Thema.
Rund eineinhalb Milliarden Schilling werden in Österreich jährlich für Nachhilfeunterricht ausgegeben.
Aber es gibt nach wie vor keine offizielle Stelle, die Rat- und Hilfesuchenden Schülern oder Eltern etwas über die Qualität der vielen verschiedenen Lern- und Nachhilfeinstitute sagen kann.
Eveline Schütz ist der Sache nachgegangen.
Mit dem Halbjahreszeugnis haben es wieder eine ganze Reihe von Schülern schwarz auf weiß bekommen.
Sie werden mehr oder gezielter lernen müssen, um das laufende Schuljahr mit Erfolg abzuschließen.
Und viele Eltern sind bereit, mit Unterricht tief in die Tasche zu greifen, damit ihre Sprösslinge doch noch schaffen, was man von ihnen erwartet.
Aber wohin, zu wem schickt man sein Kind, wenn es Nachhilfe braucht?
Bei den vielen Studenten und Lehrern, die durch Mundpropaganda, durch Anschläge in den Schulen oder Anzeigen in Tageszeitungen Nachhilfe anbieten, bei den vielen privaten Lerninstituten, die förmlich wie die Schwammerl aus dem Boden schießen, ist sicher schnell etwas gefunden.
Aber man will ja das Beste für sein Kind.
Wie aber können Eltern beurteilen, wer als Nachhilfelehrer gut ist, welches Lerninstitut gut und auch seriös ist, dass nicht zum Beispiel eine Sekte dahinter steckt?
Wenn man sich denkt, da ruft man doch am besten im zuständigen Ministerium, im Unterrichtsministerium an, dann erfährt man lediglich, dass man sich dort eigentlich nicht zuständig fühlt.
Es gibt weder eine Kontrolle, wer sich da nachhilfegebender Weise in Österreich herumtummelt, noch wie der Nachhilfeunterricht aussieht.
Bleibt noch der Schulservice bei den Landesschulräten.
Aber dort ergeht es Hilfe- und ratsuchenden Eltern nicht viel anders.
Ein Anruf beim Wiener Stadtschulrat ergab, dass man höchstens eine Liste der in der Bundeshauptstadt tätigen Lerninstitute bekommen kann.
Ob ein Institut gut oder weniger gut ist, das kann man auch dort nicht erfahren.
Man verbirgt sich lediglich dafür, dass hinter den in der Liste aufscheinenden Instituten keine Sekten stehen.
Das ist zumindest etwas.
Und damit müssen sich Eltern auch weiterhin ungeschützt etwas kosten lassen, ihren Kindern über die Runden zu helfen.
Eveline Schütz berichtete.
Die private Konkurrenz und der laut Gesetz Ende 1999 vorgeschriebene Börsengang setzt die Post und Telekom unter gewaltigem Handlungsdruck.
Es gilt vor allem Kosten einzusparen.
Nach wie vor sind der Schalterdienst und der Busdienst der Post hochdefizitär.
Postgeneraldirektor Josef Sindelka glaubt dennoch, dass es gelingen könnte, bis 1999 diese beiden Postsektoren aus der Verlustzone zu bringen.
Sein Rezept, strategische Partner und bessere Dienstleistungen, unter anderem mit einem neuen Telefontarif, der, man horche auf, für alle billigeres Telefonieren ermöglichen soll, Christian Hunger berichtet.
Noch heuer soll der neue Telefontarif zur Genehmigung eingereicht werden.
Postgeneraldirektor Josef Sindelka rechnet damit, dass er noch heuer auch tatsächlich in Kraft treten wird.
Der neue Tarif teilt die Tagestelefonzeiten in mehrere Zonen.
Telefonierend während dieser Zonen wird unterschiedlich teuer.
Am teuersten wird es zwischen 8 und 12 Uhr vormittags sowie zwischen 13 und 16 Uhr, jene Zeit, in der die meisten Geschäftstelefonate stattfinden und die Leitungen entsprechend belastet sind.
Etwas billiger wird es zwischen 12 und 13 Uhr, sowie zwischen 16 und 18 Uhr.
Im Gegenzug wird die Post Spartarife anbieten.
Einen normalen Spartarif zwischen 6 und 8 Uhr früh, sowie zwischen 18 und 20 Uhr, am Freitag schon ab 12 Uhr.
Und ganz billig zum Superspartarif wird es zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr früh.
Unterschiedliche Grundtarife werden für Privat- und Geschäftskunden verrechnet.
Unterm Strich wird es für alle billiger, hat die Post ausgerechnet.
Thema Partnersuche, da rechnet die Post nach wie vor mit der PSK als Partner für die Schalterdienste, wodurch auch die 2300 Postämter gesichert würden.
Ich verstehe unter gutem Abschluss, dass wir das Geschäftsfeld Schalterdienst
im Interesse, ich sage mal ganz Österreichs, auch ländlicher Regionen, der gesamten Wirtschaft, der dort lebenden Bevölkerung attraktiv gestalten können und zwar gemeinsam.
Gemeinsam mit der BSK, durchaus auch mit einem gemeinsamen Management, selbstverständlich und mit attraktiven Finanzdienstleistungsprodukten mit einer guten Wertschöpfung.
Meinungsunterschiede gibt es derzeit noch zwischen Post und PSK mit der Auslegung des Begriffes gemeinsames Management und Geschäftsstrategie.
Post-Generaldirektor Sindelkar rechnet dennoch schon in den nächsten Tagen mit einem Abschluss der Verhandlungen.
Christian Hunger berichtete.
Keine Ausländer aus dem EU-fremden Raum am Bau will kärntensfreiheitlicher Straßenbau- und Wirtschaftsreferent Karl-Heinz Grasser dulden.
Bei Ausschreibungen für öffentliche Bauvorhaben sei künftig darauf bedacht zu nehmen, dass ausschließlich heimische und EU-Arbeitskräfte eingesetzt werden.
Das hat krasser Beweisung erlassen.
Kärntens Bauwirtschaft reagiert verzweifelt, das Arbeitsmarktservice verständnislos.
Gudrun Maria Leb informiert.
Wörtlich heißt es in der heiß umstrittenen Weisung Zitat.
Im Hinblick auf die zunehmend kritische Lage des heimischen Arbeitsmarktes ersuche ich in Hinkunft in den Ausschreibungsbedingungen zu den öffentlichen Bauvorhaben eine Bestimmung aufzunehmen, wonach bei der Durchführung des betreffenden Bauvorhabens ausschließlich heimische Arbeitskräfte bzw.
Arbeitskräfte aus EU-Mitgliedsländern eingesetzt werden dürfen.
soweit Grassers Weisung.
Grasser selbst ist heute an Grippe erkrankt.
Nun sind aber 10 bis 15 Prozent der Arbeitnehmer am Bau Ausländer.
Es gibt kaum eine Firma, die auf Fachkräfte aus dem Ausland verzichten kann.
Deshalb ist der Sektionschef des Baugewerbes, Stefan Hasse, entsetzt über diese politische Weisung.
Für mich ist das total unverständlich.
Erstens einmal, weil es rechtlich meines Erachtens gar nicht möglich ist, weil wir haben
legial in Österreich aufhaltende Ausländer, die haben Befreiungsschäne, sie haben Arbeitserlaubnis und es steht nirgends drinnen, dass die wir nicht irgendwo einsetzen.
Ob diese Weisung rechtens ist, will die Bauinnung jetzt abklären lassen.
Auf alle Fälle ist sie überzogen, sagt Mag.
Josef Sibitz vom Arbeitsmarktservice.
Denn die Baubranche schneidet gut ab in der Arbeitslosenstatistik.
Die Zahl der Beschäftigten hat insgesamt zugenommen, die Zahl der Ausländer insgesamt abgenommen und im Vergleich mit dem Vorjahr ist, trotz Winterbauflaute, auch die Arbeitslosenzahl stark gesunken.
Dazu kommt noch,
Es ist so, dass wir aufgrund der restriktiven Handhabung des Ausländerbeschäftigungsgesetzes in den letzten zwei, drei Jahren keine neuen Ausländer im Baubereich beschäftigt haben.
Die Ausländer, die auf Kärntens Baustellen arbeiten, sind schon seit vielen Jahren da und sie sind voll integriert, bekommen also im Fall einer Kündigung auch Arbeitslosengeld.
Schon dieses Faktum lässt an der Sinnhaftigkeit der politischen Weisung Grasers massive Zweifel aufkommen.
Nach der Einigung zwischen den Koalitionsparteien über Privatradio und Satellitenfernsehen-Gesetzgebung hat ÖVP-Mediensprecher Wilhelm Molterer heute die weiteren medienpolitischen Ziele der Volkspartei präzisiert.
Bis zum Sommer will Molterer Regierungsvorlagen zu den Themen ORF-Reform und privates terrestrisches Fernsehen mit dem Koalitionspartner vereinbart wissen.
Thomas Langbaul mit den Einzelheiten.
Die ÖVP will einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Form des ORF und eine starke private elektronische Medienlandschaft ermöglichen.
Die Lizenzvergabe und Frequenzeinteilung für regionale private Fernsehstationen soll nach Ansicht der ÖVP eine noch zu gründende unabhängige Medienanstalt übernehmen.
Im ORF will ÖVP-Mediensprecher Wilhelm Molterer mehr Regionalisierung.
Ein Fernsehkanal sollte demnach mehr als bisher für unterschiedliche Programme der ORF-Landesstudios zur Verfügung stehen, sagt Molterer.
Darüber hinaus müsse der öffentlich-rechtliche Auftrag klarer definiert werden.
Am besten möglich wäre das durch die Umwandlung des ORF in eine Aktiengesellschaft, sagt Molterer.
Zur Frage der Rechtsform ist die Position der Volkspartei klar, dass wir in der Aktiengesellschaft die bessere Rechtsform als Umsetzung dieser Ziele sehen, wobei auch neuerlich bestätigt wurde, dass die Vertretung der Bundesländer in den Aufsichtsorganen und die 50-50-Teilung allfälliger Anteile einer AG zwischen Bund und Bundesländern
Zentrales Ziel ist nicht, wie oft vermutet, weil es hier um Machtfragen geht, sondern weil das eben im Zusammenhang mit der regionalen Verankerung des ORF eine ganz wesentliche Schlüsselfrage ist, dass auch die Verantwortlichkeit der Bundesländer für diesen öffentlich-rechtlichen gestärkt wird.
Die Frage der Rechtsform sei jedoch nicht das entscheidende an der Reform, so Molterer.
Und sollte zwischen den Koalitionsparteien keine Einigung über die Aufteilung der Verantwortung innerhalb der AG zustande kommen, dann müsse man eben als zweitbeste Lösung das bestehende ORF-Gesetz weiterentwickeln.
Von einer Pressekonferenz des ÖVP-Mediensprechers Michael Wilhelm berichtete Thomas Langpaul.
Wer mit Computer zu tun hat, der kommt an dieser Firma kaum vorbei, an dem amerikanischen Chipriesen Intel.
Ohne dass eine Kartellbehörde etwas dagegen unternehmen könnte, beherrscht dieses Unternehmen den Markt für Personel-Computer.
Intel stellt die wichtigsten Chips her und der Software-Riese Microsoft liefert die passenden Programme.
Die Zukunft der Computerbranche ist daher unmittelbar mit dieser Firma verbunden.
Heute hatte Intel den ersten Presseauftritt in Österreich und Josef Schweizer war dabei.
Nach außen hin gibt sich Intel harmlos.
Computer sollen künftig anwenderfreundlicher werden, versichert der neue Mittel- und Osteuropa-Chef von Intel, Guido de Vreen.
Heute müssen Sie sich an den PC adaptieren.
Wenn Sie etwas Falsches eingeben, dann bekommen Sie eine Fehlermeldung.
Und die Frage ist natürlich, inwieweit kann man solche PCs in der nächsten Zukunft so anwenderfreundlich gestalten, dass der PC sich an den Anwender adaptiert.
Inwieweit kann eigentlich der PC so einfach gehandhabt werden, wie man das eigentlich von anderen Dingen im Consumer-Bereich natürlich auch kennt.
Heutzutage, wenn ich Ihnen einen Autoschlüssel gebe, können Sie fast mit jedem Auto wegfahren.
Dahinter steht ein einfacher Gedanke.
Dafür sind neue und schnellere Chips nötig und die bringen mehr Umsatz und Gewinn.
Davon hat Intel schon jetzt in Hülle und Fülle.
Der Umsatz stieg im Vorjahr um ein Drittel auf 240 Milliarden Shilling.
Der Gewinn erhöhte sich fast um die Hälfte auf 60 Milliarden Shilling.
Damit ist Intel eine der profitabelsten Firmen der Welt.
Zwei Drittel vom Kaufpreis eines Pentium-Chips fließen direkt in die Intel-Kasse.
Und dort liegen schon 100 Milliarden Schilling bereit, um aufkeimende Konkurrenz niederzukämpfen.
Derzeit hat Intel in der PC-Branche einen Marktanteil von 95%.
Die Konkurrenz wittert im Computernetz Internet, eine Chance gegen das Gespann Intel-Microsoft.
Der Quasi-Monopolist kontert.
Wir wollen natürlich das Internet miterobern mit den anderen und ich würde sagen nicht, dass wir jetzt unseren Standard dort hineinpressen wollen, sondern wir sehen natürlich, dass es sehr interessante Technologien gibt, die jetzt durch das Internet entstanden sind und wir unterstützen ganz klar die Initiativen, damit man eigentlich für den Anwender ein kostengünstiges, hochperformantes System verfügbar hat.
Projekte von Intel gemeinsam mit MCI, dem zweitgrößten Kommunikationskonzern der USA, Videotelefon per Internet, Tonübertragung in CT-Qualität, Fernsehnachrichten auf Abruf und Video-E-Mail, also elektronische Post als Videoclip.
Die Chips dafür kommen natürlich von Intel.
Der Pentium II soll in den nächsten Wochen präsentiert werden.
Josef Schweizer informierte jetzt noch einmal ins Ausland im Mittagsjournal.
Die tschechische Regierung hat sich vom Projekt einer Autobahnverbindung zwischen Prag und Linz verabschiedet.
Im Wesentlichen werden für den Verzicht Umwelt- und Kostengründe angeführt.
Rainer Koch informiert.
Gegen die Autobahn Nr.
3 Prag-Buttweis österreichische Grenze haben tschechische Umweltorganisationen seit langem protestiert.
Die vorgesehene Trasse hätte südlich von Prag durch Welser geführt.
die als grüne Lunge der Hauptstadt gelten.
Und auch in Südböhmen wären nahezu unberührte Gegenden in Mitleidenschaft gezogen worden.
Ökologische Einwände, meinte denn auch Tschechiens Umweltminister Jiri Skalitzky, hätten letzten Endes den Ausschlag gegen die A3 gegeben.
Die Regierung habe sich überzeugen lassen, dass sehr wertvolle Landschaft gelitten hätte.
Keine Rolle habe hingegen gespielt, dass auch Oberösterreich das Vorhaben nicht weiter verfolgen will.
Schließlich habe Linz gleichzeitig signalisiert, man werde das Projekt noch einmal überdenken, wenn die tschechische Seite die Autobahn bis zur Grenze fertiggestellt habe.
Dazu wird es nun auf absehbare Zeit nicht kommen.
Vor vier Jahren hatte das tschechische Kabinett unter Premier Vaclav Klaus den Bau der A3 beschlossen und das im vorigen Jahr bekräftigt.
Sie wäre Teil der Erweiterung des tschechischen Autobahnnetzes von derzeit 435 Kilometern
auf insgesamt 1050 Kilometer bis zum Jahre 2007 gewesen.
Dafür hatte man eigentlich schon 120 Milliarden Kronen, rund 50 Milliarden Schilling fest verplant.
Genau ein Drittel der Summe war für die A3 Richtung Süden vorgesehen, die der von Deutschland kommenden Europastraße 55 folgen sollte.
Das ist derzeit bei der angespannten Haushaltslage ganz offensichtlich zu viel.
Neben den ökologischen Bedenken
haben also auch ökonomische Zwänge eine erhebliche Rolle bei der Prager Entscheidung gegen die Autobahn gespielt.
Da andererseits über Prag Budweis ein großer Teil des europäischen Nord-Süd-Verkehrs läuft, ist eine Nulllösung auch nicht möglich.
So soll das tschechische Verkehrsministerium prüfen, wie man die Durchlassfähigkeit der E55 auch ohne Autobahn erhöhen kann.
Möglich ist neben einem Ausbau der Landstraße an bisherigen Engpässen eine neue Streckenführung.
So könnte der Verkehr von Prag in Richtung Budweis Oberösterreich künftig nicht mehr über Tabor, sondern über Pschibram gehen.
In diesem Bereich sind die Straßen schon jetzt besser.
Heiner Koch aus Prag.
Im kroatischen Ostslawonien versucht die UNO etwas, was der Staatengemeinschaft samt SV-Truppen in Bosnien bis jetzt nicht gelungen ist, die Wiederherstellung eines multiethnischen Raumes.
Im Unterschied zur Kraina und Westslawonien hat Präsident Tudjmans Armee dieses von serbischen Milizen besetzte Gebiet nicht gewaltsam zurückerobert.
Diese fruchtbare und ölreiche Donau-Sabe-Region im äußersten kroatischen Osten wird gegenwärtig von der UNO verwaltet und soll bis Jahresmitte wieder vollständig dem kroatischen Staat einverleibt werden.
Die ursprünglich für 16.
März geplanten und verkürzten auf April verschobenen Kommunalwahlen gelten als wichtigste Voraussetzung dafür.
Die UNO will sich im Juli aus Ostslawonien zurückziehen.
Ihr Chefbotschafter Jacques Klein ist heute in Wien.
Barbara Ladinser berichtet.
Ostslawonien war einer der ersten Schauplätze des Krieges in Ex-Jugoslawien.
Vukovar war ein Trümmern, als die jugoslawische Bundesarmee und serbische Milizen die Stadt nach wochenlangem Beschuss schließlich einnahmen.
Vukovar steht für erste grausame Massaker an Zivilisten und ethnische Säuberung großen Ausmaßes.
100.000 Kroaten wurden im Winter 1991-1992 aus Ostslawonien vertrieben, wo sie seit Generationen mit den serbischen Bewohnern zusammengelebt hatten.
Die 130.000 heute in Ostslawonien Lebenden sind fast zu 100 Prozent Serben.
Die Hälfte davon ihrerseits Flüchtlinge, von der kroatischen Armee Vertriebene aus der Kraina und Westslawonien.
Eine Rückkehr der Kroaten nach Ostslawonien, wie sie Zagreb wünscht und die Verwalter und Militärs der UNO gewährleisten sollten, hat bisher kaum stattgefunden.
Nicht zuletzt, weil das Geld fehlt und Arbeit und eine geordnete Rückführung, sagt der Chef der UNO-Übergangsverwaltung, Botschafter Jacques Klein.
Es ist keine Frage, dass keine Kroaten zurückkommen.
Mehr Kroaten sind zurückgekommen, als die Serben zu anderen Teilen Kroatiens gegangen sind.
Es ist eine Funktion des Wetters, es ist eine Funktion des Geldes und es ist eine Funktion der Arbeit und einer ordentlichen Rückkehr.
Was fehlt, ist die Zusammenarbeit der serbischen und kroatischen Flüchtlingsorganisationen.
Ich will die beiden zu einer Organisation zusammenfügen und dann muss Geld her, sagt Botschafter Klein.
Die EU zahlt für Bosnien, sie muss auch für Kroatien zahlen.
Natürlich ist nach all dem, was geschehen ist, das Misstrauen auf beiden Seiten enorm, sagt Botschafter Klein.
Die Menschen wissen wenig über die eigene Geschichte und glauben alles, was Nationalisten und Scharfmacher ihnen sagen.
Beide Seiten sehen nur sich als Opfer und niemand gibt eigene Vergehen zu.
Nur wenn das Problem erkannt wird und es das Bewusstsein gibt, kann es auch eine Heilung geben, also Versöhnung.
Die Verschiebung der Wahlen um einen Monat war ein wichtiger und ausreichender Schritt.
Die kroatischen Behörden waren mit der Registrierung einfach hoffnungslos überfordert, sagt Botschafter Klein.
Und von der serbischen Seite war die Bereitschaft, in einem katholischen kroatischen Staat zu leben, gering.
Vor allem bei den Nationalisten.
Aber die Nationalisten haben meistens das Geld und sie sollen gehen.
Die lokalen Behörden sagen mir, wenn wir für die Sicherheit garantieren, werden 80 bis 85 Prozent der serbischen Bevölkerung bleiben.
Das ist eine Frage der Sicherheit und auch der Zugeständnisse aus Kroatien.
Nach anfänglich nationalistischer Rhetorik hat Präsident Tudjman den Serben in Ostslawonien große kulturelle Autonomie versprochen und Beteiligung an lokaler Verwaltung und Polizei.
Den Serben ist das zu wenig.
Was soll man tun, sagt Botschafter Klein.
Sie müssen verstehen, dass sie eine Minderheit sein werden in einem System und nicht das System selbst.
Aber wenn nach der UNO im Juli die OSZE, die jetzt die Wahlen organisiert, die Aufsicht übernimmt und die Menschen den Rückhalt von außen fühlen, dann könnte es funktionieren, hofft UNO-Botschafter Klein.
Polens Beitritt zur NATO könnte ernsthaft gefährdet sein.
Nach Aussagen des polnischen Innenministers soll der russische Geheimdienst durch gezielte Provokationen die politische Elite des Nachbarlandes in den Augen des Westens diskreditieren.
Spektakulärer fast noch als diese Enthüllung selber ist der Umstand, dass sie von einem Vertreter des postkommunistischen Establishments kommt und damit aus der Sicht der Opposition von einer Seite, der spätestens seit der Spionage-Affäre um den früheren Regierungschef Oleksi, der Geruch anhaftet, mit Moskau verbandelt zu sein.
Joanna Ratziner berichtet.
Russlands Schatten über Polen.
Das Imperium schlägt zurück.
Plant Russland eine Provokation?
Das sind nur einige der Schlagzeilen, aus der polnischen Presse, seit Innenminister Szymon Kowski am vergangenen Wochenende an die Öffentlichkeit ging, um vor russischen Geheimdienstaktionen zu warnen, die Polens Chancen auf Aufnahme in die NATO vereiteln sollen.
Die spektakuläre Wortmeldung, die ja immerhin von einem früheren KP-Mitglied und Vertreter des postkommunistischen Lagers kommt, hatte auch einen besonderen Anlass.
Unwidersprochen von der Moskauer Regierung hatte ein russischer Politiker in einem Interview behauptet, dass Polens Staatsoberhaupt Alexander Kwasniewski in den Tagen seines Wahlkampfs dem früheren russischen Geheimdienstchef und gegenwärtigen Aussenminister Primakow versprochen hätte, dass Polen vom NATO-Kurs abrücken werde.
Ob der polnische Innenminister nur überreagiert hat oder die Flucht nach vor gewählt hat, das muss dahingestellt bleiben.
Für die Opposition jedenfalls sind die Enthüllungen des russischen Politikers nur weitere Beweise für die undurchschaubaren persönlichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Verstrickungen zwischen den Machthabern in Moskau und in Warschau.
Verstrickungen, die spätestens seit der Affäre um die vermeintlichen prorussischen Spionagetätigkeiten des früheren Regierungschefs Oleksi offenbar wurden.
Jetzt wird der Innenminister und enge Vertraute des Präsidenten auf Antrag der Opposition vor dem Parlament in Warschau auch darüber Auskunft geben müssen, welche russischen Provokationen konkret gegen Polens NATO-Beitritt bevorstehen.
Der russische Auslandsgeheimdienst hat zwar alle Vorwürfe bereits als Erfindung zurückgewiesen, aber ganz unbegründet sind die Ängste nicht.
So erinnert die Warschauer Presse jetzt an den offiziell als Jahrhundertdeal gefeierten bilateralen polnisch-russischen Vertrag,
vom September des Vorjahres, durch den sich die Warschauer Linksregierung verpflichtet hat, Russland jährlich 14 Milliarden Kubikmeter Erdgas abzukaufen.
Dabei hatte das Parlament der Regierung ausdrücklich empfohlen, auch andere ausländische Energiequellen zu suchen, um die traditionelle Abhängigkeit von Russland abzuschütteln.
Erinnert wird auch an die 600.000 Dollar, die sich die polnische KP von der russischen Schwesterpartei geliehen hatte, um die neue sozialdemokratische Partei und das imposante Firmengeflecht der neualten Parteinomenklatur vorzufinanzieren.
Erinnert wird schließlich auch an die erst durch die Wachsamkeit der Medien vereitelten Versuche Russlands, auf polnischem Territorium eine Straße bauen zu lassen, die das russische Kaliningrad mit dem Moskautreuen Weissrussland verbinden würde.
Dies wohlgemerkt durch Direktverhandlungen mit lokalen polnischen Verwaltungsorganen und unter Umgehung des polnischen Außenministeriums.
Die Öffentlichkeit jedenfalls hat die Thematisierung des russischen Schattens über Polen positiv aufgenommen.
Denn wo Rauch ist, müsse auch Feuer sein.
Und jetzt Kultur im Mittagschanal.
In Berlin gehen die 47.
Filmfestspiele in ihr letztes Drittel.
Die meisten Preischancen unter den 25 Wettbewerbsfilmern werden bisher dem englischen Luxusmelodramm Der englische Patient und der morgen auch in Österreich anlaufenden Farce Larry Flynt die nackte Wahrheit eingeräumt.
Österreich ist an der Spree außer Konkurrenz vor allem mit zwei anspruchsvollen Literaturfilmern vertreten.
Mit Michael Hanekes Version von Kafkas Schloss, über die wir bereits berichtet haben und mit Robert Dornhelms Märchen vom Unfisch nach einem Text von Michael Kühlmeier.
Gestern war Weltpremiere.
Karin Bauer meldet sich dazu aus Berlin.
Begeisterter Applaus im Berlinale Pressezentrum nach der Uraufführung des österreichischen Films Der Unfisch von Regisseur Robert Dornhelm und Autor Michael Köhlmeier.
Zehn Jahre dauerte es, bis dieser fantasievolle Streifen nach Überwindung finanzieller Hürden und thematischer Abänderungen fertiggestellt werden konnte.
Doch Robert Dornhelm glaubte an diesen Film.
Es war die Originalität von Michael Köhlmeier, ganz sicher.
Sein Witz, seine Sprache, das Spielerische.
Die Tatsache, dass das nicht so ernst und tierisch ernst und die politischen Fragen, die ich heute in der Pressekonferenz bekommen habe, die haben wir uns nie gestellt.
Es war so, für seinen Spieltrieb irgendwie noch bezahlt gekriegt zu haben.
Und ich spiele gerne.
Und irgendwie dieser Film hat mir die Gelegenheit gegeben, irgendwie verspielt meiner Arbeit nachzugehen und Film und Licht und Musik und Schauspiel einzusetzen und Geschichten zu bauen.
Der Undfisch ist ein schräger Dorffilm.
Eine junge, attraktive Frau aus der Stadt erbt in einem kleinen Dorf einen alten Jahrmarktswal, in dessen Inneren sich ein glitzerndes, blühschönes Boudoir befindet.
Ein Junge von seiner Braut verlassener Bräutigam leistet ihr Gesellschaft.
Eine Zeit der Wunder und Intrigen beginnt im Dorf.
Den Begleittext spricht im Film Michael Köhlmeier.
Er schüttete sein Herz aus.
Alles erzählte er der fremden Frau, die ihm in dieser Stunde näher war als jeder hier im Dorf.
Für Hauptdarstellerin Maria Schrader, vor allem bekannt durch Doris Dörries skurrile Komödie Keiner liebt mich, bedeutet der Unfisch die erste Begegnung mit Themen wie Magie, Märchen und Zauber im Film.
Also erstmal ist das ja so eine Rolle, der man gar nicht widerstehen kann, weil das ist so eine Art Rolle, wegen der man so als kleines Mädchen Schauspielerin werden will, oder?
Also so eine Mischung aus Fee und die gute Fee und aber auch so ein bisschen was Verruchtes und
Ja, also die Arbeit war schon anders als sonst, weil es natürlich ein bisschen ferner von Realismus ist, weil man sich natürlich an anderen Sachen orientiert, weil viel mehr möglich ist und viel mehr auch so aus der Fantasie entstehen kann, ob visuell oder ob was man so macht, man orientiert sich nicht an realistischen, so ganz realistischen Vorgaben.
Robert Dornhelm sei in der Figur der Zauberin die größte Herausforderung an seine Vorstellungsgabe.
Es ist ein Märchen über Gier, Lust, Lebensfreude, über die kleinen Schwächen der Menschen, die man mit Liebe und einem Schmunzeln betrachtet.
Es ist ein Film über Wunder, Magie, Poesie und schöne Bilder.
... Musik ...
Karling Bauer berichtete aus Berlin über die Präsentation von Robert Dornhelms Märchen vom Unfisch.
Und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
China.
Nach dem Tod von Deng Xiaoping hat die Führung in Peking einen Appell zur Geschlossenheit veröffentlicht.
Zugleich wird um Unterstützung für Staatschef Jiang Zemin geworben.
Die Trauerfeiern sollen am Dienstag stattfinden.
Ausländische Gäste werden nicht eingeladen.
Österreich.
Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist Mitte Februar wieder unter die Rekordmarke von 300.000 gesunken.
Arbeitslos waren 297.000 Personen, um 5.000 weniger als im Jänner.
Die Entspannung dürfte auf einen Rückgang der Saison-Arbeitslosigkeit zurückzuführen sein.
Die Post will die Telefontarife noch heuer entscheidend ändern.
Der Nahverkehr wird teurer, der Fernverkehr verbilligt.
Die Tarife werden nach Tageszeiten gestaffelt.
Außerdem wird es vier verschiedene Tarifsysteme geben.
Einen Grundtarif, einen Tarif für Privatkunden und zwei für Geschäftskunden.
Der Geltungsbereich des Ortstarifs wird von 25 auf 50 Kilometer erhöht.
Der Kärntner Straßenbaureferent Grasser, FPÖ, will, dass im Straßenbau nur Inländer und Bürger von EU-Staaten beschäftigt werden.
Grasser hat eine entsprechende Weisung erlassen, gegen die das Baugewerbe heftig protestiert.
10 bis 15 Prozent der Arbeitnehmer am Bau sind Ausländer.
Das Arbeitsmarktservice wendet ein, dass die Beschäftigungslage gerade am Bau gut sei und die Ausländer arbeitslosen Unterstützung erhalten würden, sollten sie nicht beschäftigt werden.
Die Mindestsumme in der Kfz-Haftpflichtversicherung soll von 12 auf 15 Millionen Schilling erhöht werden.
Das Finanzministerium will damit verhindern, dass die Mindestdeckungssumme an realem Wert verliert.
Zu einer Premienerhöhung soll es dadurch aber nicht kommen.
Spanien.
Der Streik der spanischen Lastwagenfahrer ist nach zwei Wochen ausgesetzt worden.
Damit soll Rücksicht auf die Wirtschaft genommen werden.
Die Forderungen der Fernfahrer, vor allem nach Senkung des Pensionsalters, bleiben aufrecht.
Das Wetter am Alpenhauptkamm noch einzelne Schneeschauer.
Zwischen Oberösterreich und dem Burgenland heute Regenschauer, immer öfter aber auch sonnig.
Stürmischer Westwind.
Die Temperaturwerte heute 5 bis 13 Grad, nur in einzelnen Tälern rund um 0 Grad.
Das war das Mittagschanal am Donnerstag, dem 20.
Februar 1997.
Tontechnik Kurt Quatter, Regie Werner Heritsch und Moderator war Hans-Christian Scheit.
Interview: Wang Yanyi, der Botschafter würdigt Deng Xiaoping als großen Staatsmann der viel zum Aufbau des Sozialismus chinesischer Prägung beigetragen und China in eine neue moderne Ära geführt habe. Deng war einer der wichtigsten Weggefährten Mao Zedongs..
Mitwirkende:
Opletal, Helmut [Gestaltung]
, Yanyi, Wang [Interviewte/r]
Datum:
1997.02.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Marxismus und Kommunismus
;
Porträt
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
China
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Opletal. Deng kam aus den alten Machtstrukturen, er nahme am langen Marsch, der Revolutionsbewegung der 1930er bei. Erst viel später wandelte sich der ehemalie Stalinist zu einem vorsichtigen Reformer. Diese Bild wurde jedoch durch seine Rolle bei der Niederschlagung der Revolte am Platz des Himmlischen Friedens getrübt.
Mitwirkende:
Scheid, Hans-Christian [Interviewer/in]
, Opletal, Helmut [Interviewte/r]
Datum:
1997.02.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Marxismus und Kommunismus
;
Porträt
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
China
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Stefan Hasse, Sektionschef Baugewerbe. Kärntens Straßenbaureferent Karl-Heiz Grasser will künftig nur noch Österreicher oder EU-Ausländer beim Straßenbau beschäftigen. Damit will Grasser den schwierigen Bedingungen am heimischen Arbeitsmarkt vorgreifen, gleichzeitig kann kaum einen Baufirma auf ausländische Arbeitskräfte verzichten.
Mitwirkende:
Leeb, Gudrun Maria [Gestaltung]
, Hasse, Stefan [Interviewte/r]
Datum:
1997.02.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wissenschaft und Forschung
;
Personalfragen
;
Arbeitsbedingungen
;
Minderheiten
;
Migration
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Parteien / FPÖ
;
Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten