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KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Willkommen zu einer Stunde Information in Österreich 1.
Ihr Begleiter durch dieses Mittagsschornal ist Wolfgang Wittmann.
Hauptthema heute ist natürlich das Hochwasser in Ostösterreich, vor allem im niederösterreichischen Alpenvorland und im Wienerwald, wo die Lage katastrophal ist.
Wir planen ausführliche Reportagen aus den Hochwassergebieten und wir schildern die Konsequenzen der Überschwemmungen für die Landwirtschaft.
Innenpolitisch dominiert die Causa Schüssel nach wie vor das Geschehen.
Des Außenministers Amsterdamer Frühstücksaussagen kamen heute im Nationalrat zur Sprache bei einer Aktuellen Stunde.
Dazu kommen Misstrauensanträge der Opposition gegen Wolfgang Schüssel.
Die weiteren Mittagsschnallthemen in Kürze, der angespannte Kapitalmarkt in Österreich, der Beginn des NATO-Gipfels in Madrid, die neue Welle der Gewalt in Nordirland, die Spannungen in Kambodscha und das erste Atomkraftwerk des Iran.
Entspannend, cineastisch ist heute von der Kulturredaktion eine Vorschau auf die Highlights des Sommerkinos.
Vor diesen ausführlichen Berichten die wichtigsten Nachrichten, verfasst von Daniela Nicolai.
Österreich.
Weite Teile Niederösterreichs stehen nach den anhaltenden Regenfällen unter Wasser.
Noch immer sind der Bezirk Lilienfeld und andere Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten.
Tausende Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Eingeschlossene mussten zum Teil mit Hubschraubern aus den Häusern geborgen werden.
In St.
Pölten ist das Regierungsviertel überschwemmt und auch Baden bei Wien steht zum Teil unter Wasser.
Die Brücken über die Schwächert wurden gesperrt.
In der Steiermark ist vor allem das Gebiet um Mariazell von den Regenfällen betroffen.
Die Wassermassen haben auch zahlreiche Straßen und Keller überschwemmt.
Bei schweren Überflutungen im Nordosten von Tschechien und den angrenzenden Gebieten Polens sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen.
Stromversorgung und Telefonverbindungen sind zusammengebrochen, zahlreiche Ortschaften sind über die Straßen nicht erreichbar.
Im Nationalrat hat letzte Sitzungswoche vor der parlamentarischen Sommerpause begonnen.
Den Anfang macht eine Aktuelle Stunde zum Thema Auftreten der österreichischen Bundesregierung im Ausland.
Dabei geht es um die umstrittenen Äußerungen von Außenminister Schüssel am Rande des EU-Gipfels in Amsterdam.
FPÖ und Grüne haben Misstrauensanträge gegen Schüssel angekündigt.
Bis zum Freitag sollen im Parlament noch 30 Gesetze beschlossen werden, darunter auch die umstrittenen neuen Fahndungsmethoden.
Außerdem wollen die Abgeordneten über eine Senkung der Promillegrenze im Straßenverkehr von 0,8 auf 0,5 abstimmen.
Deutschland.
Auf dem Arbeitsmarkt sind erstmals in diesem Jahr Anzeichen für eine Stabilisierung zu erkennen.
Im Juni sank die Zahl der Arbeitslosen um 33.200 auf 4,2 Millionen.
Damit verringerte sich die Arbeitslosenquote gegenüber Mai um einen Zehntel Prozentpunkt.
Sie liegt jetzt bei 11 Prozent.
Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren allerdings nur die westdeutschen Bundesländer.
In Ostdeutschland stieg die Zahl der Arbeitslosen.
Spanien.
Der NATO-Gipfel in Madrid hat mit dem Streit über die Osterweiterung der Allianz begonnen.
Trotz intensiver Verhandlungen fanden hohe Diplomaten in der Nacht keinen Kompromiss in der Frage, welche Länder als neue Mitglieder in die NATO aufgenommen werden sollen.
Kurz nach Beginn wurde die Gipfelkonferenz bereits unterbrochen.
Die Staats- und Regierungschefs der 16 NATO-Länder setzten ihre Beratungen hinter verschlossenen Türen fad.
Umstritten ist immer noch, ob neben Polen, Tschechien und Ungarn auch Rumänien und Slowenien in den NATO aufgenommen werden.
Die USA bestehen bis zuletzt auf nur drei Beitrittskandidaten.
Algerien.
Der politisch motivierten Gewalt sind neulich mehr als 50 Menschen zum Opfer gefallen.
Am Wochenende verübten islamische Fundamentalisten wieder ein Massaker unter Dorfbewohnern und töteten 48 Menschen.
In der Hauptstadt Algier wurden drei jungen Männern die Kehlen durchgeschnitten.
Die Moslem-Extremisten wollen in Algerien einen streng islamischen Staat errichten.
Russland.
An der Grenze zwischen den Kaukasus-Republiken Dagestan und Tschetschenien ist ein Bombenanschlag auf einen russischen Militär-Lkw verübt worden.
Sieben russische Soldaten wurden getötet, 13 weitere verletzt.
Der Sprengsatz war an einer Straße ferngesteuert gezündet worden, als der Lkw vorüberfuhr.
Die Soldaten waren Mitglieder der Truppe, die die Grenze zu Tschetschenien überwacht.
Über die Hintergründe des Anschlags ist noch nichts bekannt.
Die Besatzung der Raumstation Mir hat mit dem Entladen des Versorgungsraumschiffs begonnen.
Gestern hatte der Frachttransporter Progress M35 an der Mir angedockt.
Bis heute Vormittag konnte die Luke zur Progress nicht geöffnet werden, weil nicht ausreichend Energie zur Verfügung stand.
Das unbemannte Versorgungsraumschiff bringt, fast zwei Wochen nach dem Weltraumzwischenfall, dringend benötigte Ersatzteile zur Mir.
Die Astronauten wollen die beschädigten Sonnensegel der Mir Mitte Juli reparieren.
Korea.
Drei Jahre nach dem Tod von Präsident Kim Il-sung hat die Regierung heute die offizielle Staatstrauer für beendet erklärt.
Mit einer Trauerzeremonie in der Hauptstadt Pyongyang und drei Schweigeminuten im ganzen Land wurde noch einmal des verstorbenen Staatschefs gedacht.
Nun ist der Weg frei für Kims ältesten Sohn, den 55-jährigen Kim Jong-il, um offiziell das Amt des Staatsoberhauptes zu übernehmen.
Wann er den Posten antreten wird, ist vorerst noch unklar.
Nikolaus Riemerschmidt hat diesen Nachrichtenüberblick zu Sendungsbeginn präsentiert.
Als nächstes ist Markus Warzog am Wort mit den neuesten Wetterberichten und Prognosen.
An ihn die Frage, ist ein Ende des Regens und damit des Hochwassers in Sicht?
Naja, gerade in den vom Hochwasser extrem betroffenen Gebieten, also in Niederösterreich, Wien, im Burgenland und in der Obersteiermark regnet es auch am Nachmittag zeitweise.
So große Regenmengen wie zuletzt sind jetzt nicht mehr zu erwarten, die Hochwassersituation spitzt sich aber gerade in den nächsten Stunden noch zu.
Eine Entspannung ist nicht vor der kommenden Nacht und morgen früh zu erwarten.
Es waren ja gigantische Regenmengen, wie sie im Osten Österreichs in 100 Jahren höchstens ein bis zweimal vorkommen.
In Lilienfeld waren es bis jetzt schon über 280 Liter pro Quadratmeter, in Maria Brunn fast 270, selbst in Wien auf der Hohenwarte wurden noch 180 Liter registriert.
Jetzt aber zu den aktuellen Meldungen.
In Wien und Eisenstadt regnet es leicht bei 17 Grad, St.
Pölten stark bewölkt 17, Linz stark bewölkt 20, Salzburg stark bewölkt 17, Innsbruck leichter Regen 13, Pregens wolkig 16, Graz und Klagenfurt stark bewölkt 21 Grad.
Im Osten Österreichs gibt es wie gesagt auch heute Nachmittag einige kräftige Regenschauer, dazu bleibt der Nordwestwind hier stürmisch.
Im übrigen Österreich regnet es nur noch ab und zu und zwischendurch lockert es auf, mit ein bisschen Sonne sind dann 20 bis 24 Grad möglich, meistens bleibt es aber deutlich kühler mit 14 bis 19 Grad.
Über Nacht lässt der Regen dann überall nach, der Wind bleibt kräftig.
Morgen Mittwoch kann es in der Früh am Nordrand der Alpen und ganz im Osten noch etwas regnen.
Im Großen und Ganzen bleibt es aber schon trocken.
Zunächst gibt es häufig Nebel und auch noch Wolken, langsam lockert es aber überall auf und zeitweise scheint dann die Sonne, im Osten bleibt es windig.
Es wird etwas wärmer mit 20 bis 26 Grad.
Auch am Donnerstag oft sonnig, am Nachmittag allerdings im Westen und Süden einige Regenschauer.
Höchstwerte übermorgen 22 bis 26 Grad.
Danke, Markus Wanzig.
Es gibt also Hoffnung, dass das Hochwasser in Ostösterreich bald zu Ende geht.
Noch herrscht aber in weiten Gebieten Niederösterreichs Katastrophenlage.
Zwei Menschen vermisst, Städte und Ortschaften sind von der Umwelt abgeschnitten, Feuerwehren, Rotes Kreuz und Bundesheer sind im Großeinsatz.
Mein Kollege Karl Jakowski hat sich in den am schlimmsten betroffenen Gebieten Niederösterreichs umgesehen.
Hier sein Bericht.
Nach wie vor sind in den Bezirken Wien-Umgebung, Baden, Mödling, Neunkirchen, Wiener Neustadt, St.
Pölten, Melk, Krems, Scheibstullen und Lilienfeld Orte abgeschnitten, überflutet und ohne Strom.
Am kritischsten ist die Lage nach wie vor in Lilienfeld.
Der gesamte Bezirk ist von der Umwelt abgeschnitten.
Lilienfeld ist überschwemmt und teilweise auch ohne Strom.
Hier in Tulln hat es in der letzten Stunde zu regnen aufgehört und in der Einsatzzentrale gibt es Hoffnungen, dass es nicht zur großen Katastrophe kommt.
Einsatzleiter Erkma Detloff.
Nachdem wir die erfreuliche Mitteilung erhalten haben, dass die Zubringerflüsse fallende Tendenz aufweisen, sind wir sehr zuversichtlich, ich möchte ja fast sagen frohen Mutes, dass wir die Situation in den Griff bekommen.
Wo sind die kritischen Bezirke?
Die kritischen Bezirke sind nach wie vor Lilienfeld und St.
Pölten.
In den anderen Bezirken beginnt sich die Lage langsam zu entspannen.
Worauf konzentriert sich derzeit die Feuerwehr?
Die Feuerwehr konzentriert sich derzeit auf Rettungsmaßnahmen und versucht endlich den Weg in Lilienfeld über die Bundesstraße befahrbar zu bekommen.
Nach wie vor gibt es Hochwasserwarnungen entlang der Donau.
In Krems begann man mit der Errichtung des Hochwasserschutzes.
An einigen Stellen ist die Donau in der Wachau bereits aus den Ufern getreten.
Mehr als 250 Menschen sind bisher evakuiert worden.
Kurz noch die größten Schäden.
Viele Fabriken und Gewerbebetriebe stehen unter Wasser.
Einkaufszentren, Häuser und Schulen sind überschwemmt.
Kindergärten, Häuser, Brücken und Straßen wurden weggerissen.
Viele Heizöltanks wurden aufgerissen und Diesel floss aus.
Auch die Schäden am Grundwasser und in der Landwirtschaft sind nicht abzuschätzen.
Hier in der Einsatzzentrale spricht man von Schäden in Milliardenschillinghöhe.
So weit ein Gesamtüberblick über die dramatische Lage in Niederösterreich.
Nun noch zwei Augenzeugenberichte aus Krisengebieten.
Mark Wurzinger hat sich im westlichen Wiener Wald Richtung Neulenkbach durchgekämpft.
Ja, wir haben uns jetzt entlang der gesperrten B19 vom Thulen bis fast nach Neulenkbach heruntergekämpft.
Immer wieder mussten wir durch etwa halbes Meter tiefes Wasser fahren.
Aber was ist das schon gegen die betroffenen Anrainer?
Wir haben Haus- und Garageneinfahrten gesehen, die schätzungsweise bis zu zwei Meter unter Wasser standen.
Die Bauern aus der Umgebung unterstützen hier die Feuerwehren, die mit Mensch und Material offensichtlich an die Grenze der Belastbarkeit gestoßen sind.
Die Bauern sind in Scharen mit Jauchenfässern und entsprechenden Anhängern angerückt.
Mit diesen Utensilien pumpen sie die Wassermassen aus den Kellern und Garagen.
Die Überschwemmungen hier entlang der Hauptstraße wurden aber nicht durch Flüsse verursacht.
Ich habe mit einigen Einwohnern gesprochen und die haben mir erzählt, dass ihre Häuser vom Wasser der Straße überflutet wurden.
In den Kellern steht das Wasser stellenweise bis zur Decke.
Bilder, die ich bis dato nur von Umweltkatastrophen aus Übersee kannte.
Besonders schwierig ist die Situation auch in der Kurstadt Baden im südlichen Niederösterreich, von wo sich jetzt Roland Weißmann meldet.
Das ist momentan eine geteilte Stadt.
Die Brücken über die Schwächert wurden größtenteils gesperrt und die Schwächert ist auf beiden Seiten über die Ufer getreten.
Angeschwemmte Baumstämme haben auch die Tobelhofbrücke zerstört.
Gesperrt ist auch das Hellenental.
In einigen Stadtteilen gibt es keinen Strom.
Einige Häuser und auch zwei Kindergärten mussten evakuiert werden.
Angaben über Verletzte liegen aber zum Glück nicht vor.
Der Regen hier in Baden hat mittlerweile aufgehört.
Alles hofft, dass die Pegelstände nun zurückgehen.
Allerdings geht die Feuerwehr davon aus, dass sie bis in die Nachtstunden mindestens im
Der nächste Hochwasserbericht jetzt aus Wien, wo die heftigen Regenfälle ebenfalls große Probleme machen.
Christian Moser.
Vor allem in den Wiener Außenbezirken ist die Lage gespannt, besonders in Hitzing, Penzing und Liesing.
Tausende Wienerinnen und Wiener haben in der Nacht nicht viel geschlafen, weil sie versuchten, das Wasser aus den Kellern zu pumpen.
In vielen Fällen waren die Mühe vergebens, wie etwa in einem Heim für behinderte Jugendliche in Liesing.
Dort hat die Feuerwehr bis zuletzt versucht, das Eindringen des Wassers zu verhindern.
Schließlich mussten mehr als 70 Behinderte und die Pflege aus dem Haus gebracht werden.
Die Feuerwehr, die seit gestern mit allen verfügbaren Kräften im Dauereinsatz steht, spricht mittlerweile von einer leichten Entspannung, was die Einsätze betrifft.
Gebannt ist die Gefahr von weiteren Überschwingungen, aber noch lange nicht.
Weil alle Zubringerflüsse Hochwasser in Niederösterreich führen, führen auch in Wien alle Flüsse extremes Hochwasser oder sind bereits über die Ufer getreten, wie Schwechert, Mauerbach, Weidlingbach oder Liesing.
Christian Moser vom Landesstudio Wien.
Auch in Teilen der Obersteiermark wird die Lage wegen der heftigen Regenfälle kritisch.
Details nennt Oliver Zeisberger.
Im Mürztal in der Obersteiermark hat es seit gestern Abend fast 60 Liter pro Quadratmeter geregnet.
Die Mürz ist im Bereich zwischen Mürzsteg und Wartberg über die Ufer getreten.
Ein Wasserstand von 4,20 Meter wurde heute früh gemessen.
Der reguläre Wasserstand der Mürz liegt zwischen 50 und 80 Zentimetern.
Im Bereich Mürzzuschlag wurde Katastrophenalarm gegeben.
Hier ist heute Vormittag auch eine Fußgängerbrücke weggerissen worden.
Verletzt wurde niemand, alle Brücken im überschwemmten Gebiet wurden gesperrt.
Einige hundert Häuser und Industriegebäude stehen unter Wasser, zahlreiche Bewohner mussten evakuiert werden.
Die Feuerwehren der Region stehen mit mehr als 300 Mann im Einsatz.
Die Höhe des Sachschadens liegt nach ersten Schätzungen bei einigen hundert Millionen Schilling.
Zurzeit regnet es im Mürztal nicht, das Hochwasser verlagert sich Richtung Bruck an der Mur.
In Kapfenberg wird voraussichtlich in der nächsten Stunde die Mürz über die Ufer treten.
Das katastrophale Hochwasser betrifft natürlich auch und vor allem die Landwirtschaft.
In Ober- und Niederösterreich und im nördlichen Burgenland sind bereits die Schadenskommissionen unterwegs und was sie zu sehen bekommen, ist teilweise ohne Beispiel.
Hans Adler hat die ersten Schadensmeldungen zusammengetragen.
Mehr als Schätzungen sind derzeit nirgends möglich, denn in den meisten überschwemmten Gebieten hat die Flut den Höchststand noch gar nicht erreicht.
In Oberösterreich ist vor allem Grünland von Überschwemmungen betroffen.
Insgesamt stehen in Ober- und Niederösterreich rund 10.000 Hektar Futterwiesen unter Wasser und erste Schätzungen lauten,
auf 15 bis 20 Millionen Schilling-Schaden für die Bauern, die jetzt kein Futter für die Tiere hereinbringen oder Weiden nicht nutzen können.
Es gibt seit drei Jahren eine Hochwasserversicherung, aber die hat sich noch nicht richtig durchgesetzt, sodass nur ein ganz kleiner Teil des Schadens durch diese Versicherung gedeckt ist.
In Niederösterreich ist neben den überschwemmten Tallagen in den Voralpentälern, wo ebenfalls vor allem Grünland betroffen ist, vor allem das untere Marchfeld ein Zentrum der Schäden.
Im Gebiet von Lasse zwischen dem Rusbach, also dem Marchfeldkanal, und der Marchmündung stehen hunderte Hektar Ackerland unter Wasser, weil die March gewaltige Wassermengen aus Tschechien und der Slowakei herbeiführt, die wegen des Hochwassers nicht in die Donau abfließen können.
In diesem Gebiet
sollte bereits das Wintergetreide getroschen werden.
Das kann man nun vergessen.
Ebenso wie die Frühjahrdäpfel, die gerade reif geworden sind und geerntet werden sollten.
So wie die Rapsfelder, die ja eine zweijährige Kultur sind.
Schaden derzeit noch unbekannt.
Die Schadenskommissionen warten in Gummistiefeln durch die völlig verschlammten Felder und kommen mit dem Schreiten nicht nach.
Zu alledem kommen noch schwere Hagelschäden, mit denen die Schlechtwetterfront nach Österreich gezogen ist.
In diesem Jahr liegen die Meldungen der Hagelversicherung um ein Drittel über dem langjährigen Durchschnitt.
In ganz Österreich
sind bereits 55.000 Hektar Ackerland und Weingärten durch Hagel betroffen.
Auch hier erste Schätzungen der Schadenssumme mit 200 Millionen Schilling.
Nur die Hälfte der Äcker und ein Viertel der Weingärten sind überhaupt versichert.
Die durch die Bauern selbst gemessenen Regenmengen der letzten Tage sind sehr unterschiedlich.
Allein in Hagenbrunn am nördlichen Stadtrand von Wien ist in den vergangenen vier Tagen die Regenmenge eines halben Jahres von 150 Millimetern Niederschlag gefallen.
Wenn man einrechnet, dass der späte Frost im Frühjahr die Bauern schon insgesamt 25 Millionen Schilling gekostet hat, weil sie die Zuckerrüben zweimal anbauen mussten, dann ist 1997 für die Landwirtschaft sicher ein schweres Jahr.
Bundeskanzler Viktor Klima erklärte im Anschluss an den Ministerrat, er werde selbst in die vom katastrophalen Hochwasser betroffenen Gebiete fahren, um sich ein Bild von den Schäden machen zu können.
Gleichzeitig verkündete er, dass Bund und Länder gemeinsam Hilfe aus dem Katastrophenfonds anbieten werden.
Die Regierung hat das Krisenmanagement unter Leitung von Staatssekretär Peter Wittmann aktiviert.
Hochwasserkatastrophen nicht nur in Österreich, sondern auch in unseren östlichen Nachbarländern.
Besonders schwer betroffen sind der Nordosten Tschechiens und der Süden Polens.
Nach den bisher vorliegenden Informationen sind mindestens zwölf Menschen ertrunken.
Franz Renner mit einem Überblick.
In Teilen Böhmens und Mehrens ist der Ausnahmezustand ausgerufen worden.
Ganze Städte und Dörfer stehen unter Wasser, Straßen und Bahnlinien sind unpassierbar, die Stromversorgung ist teilweise zusammengebrochen, Telefonverbindungen wurden gekappt.
Tausende Menschen waren in ihren Häusern eingeschlossen und mussten von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht werden.
Sechs Menschen sind in Tschechien ertrunken, ein Feuerwehrmann starb während der Rettungsarbeiten an einem Herzinfarkt.
Ähnlich die Situation im Süden Polens, wo vier Menschen in den Fluten starben.
Offenbar aus Angst vor möglichen Plünderern, weigerten sich viele Menschen trotz der Hochwassergefahr, ihre Häuser zu verlassen.
In Tschechien wie in Polen sind die Rettungsmannschaften nur unzureichend ausgerüstet.
Trinkwasser ist knapp geworden, ebenso mangelt es an Kindernahrung und Hygieneartikeln.
Und auch aus der Slowakei werden schwere Unwetterschäden gemeldet.
Die Bahnverbindungen zwischen der Slowakei und Tschechien sind aufgrund des Hochwassers teilweise unterbrochen.
Soviel vorerst zum Hochwasser in Österreich und nördlich von uns.
Für Außenminister Schüssel scheint sein viel zitiertes Amsterdamer Frühstück innenpolitisch unverdaulich.
Mehrfach hat Schüssel die Debatte um die Bezeichnung des deutschen Bundesbankchefs Tietmeyer als richtige Sau für beendet erklärt.
Genauso oft bekräftigten die mitfrühstückenden Journalisten Schüssels Wortwahl und mittlerweile steht schon mehrfach der klare Vorwurf im Raum, der Außenminister sei ein Lügner.
Ein Vorwurf, den Schüssel eigentlich nur durch eine Klage entkräften könnte, aber er klagt nicht.
Heute war diese Causa Debattenthema im Parlament bei einer Aktuellen Stunde mit dem Außenminister.
Aus dem Nationalrat berichtet Helma Poschner.
Die gesamte ÖVP-Regierungsriege hat Außenminister Schüssel zu seiner Unterstützung in den Nationalrat mitgebracht.
Eine Tatsache, die Schüssel sogleich spott von den Freiheitlichen einbringt, nämlich von deren Erstredner Ewald Stadler.
Solidaritätsaktion der österreichischen Volkspartei, praktisch die gesamte Regierungsmannschaft, wenn schon nicht die Abgeordneten, praktisch die gesamte Regierungsmannschaft der ÖVP anwesend ist, um hinter ihrem Parteiobmann zu stehen, was immer das in der österreichischen Volkspartei heißen mag.
Das kann auch eine gefährliche Drohung in dieser Partei sein, meine Damen und Herren.
Holt's aus!
Unter Schüssel mache Österreich nicht nur schon längst außenpolitisch keine gute Figur, kritisiert Stadler, zu allem Überfluss gebe, setzt auch noch die Affäre um schüsselstäftigen Sprachschatz, den Schüssel noch dazu leugnen.
Sie haben uns zu oft die Unwahrheit gesagt und deswegen werden wir am Freitag gegen Sie auch einen Misstrauensantrag einbringen.
Das, was Sie jetzt geliefert haben, ist nur der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Sie haben dieses Fass schon längst gefüllt im EU-Wahlkampf, als Sie sich an einer massiven Kampagne
gegen die Wahrheit, gegen das berechtigte Interesse der österreichischen Bevölkerung auf wahrheitsgemäße Aufklärung beteiligt haben.
Sie haben sich daran beteiligt, das Ganze noch mit einer Gipfelunwahrheit zu versehen, als Sie behauptet haben, mit Japan sei alles unter Dach und Fach.
Semper Itzken ja auch nach dem EU-Beitritt nach Japan liefern.
Sie haben keine Solidarität mehr verdient.
Sie haben dieses Fass jetzt durch Ihre Äußerungen und durch das Abstreiten dieser Äußerungen und durch die Tatsache, dass Sie uns international lächerlich gemacht haben, mehr als zum Überlaufen gebracht.
Für Bundeskanzler Viktor Klima hat die Amsterdamer Frühstücksaffäre keine Auswirkungen auf die österreichische Außenpolitik.
Lassen Sie mich abschließend sagen, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass ich keine Anzeichen sehe, dass die Handlungsfähigkeit Österreichs realpolitisch beschränkt ist.
Und glauben Sie mir, dass ich alles unternehmen werde, um Österreich weiterhin gemeinsam mit meinen Regierungskollegen im Ausland gut zu vertreten, Österreich Internationales gehört zu verschaffen und unser Land kraftvoll und engagiert
auch im Sinne der Österreicherinnen und Österreicher zu vertreten.
Außenminister Schüssel verteidigt sich in seiner Rede einmal mehr.
Er sieht sich als Opfer eines Komplotts.
Die ganze Geschichte ist von Österreichern erdacht, ans Ausland weitergespielt, lanciert, transportiert worden und als endlich ein deutsches Magazin die Geschichte geschrieben hat, in österreichischen Zeitungen wiedergegeben worden, mit der Begründung, man hätte ja selber nicht
aber weil das Ausland gebettet ist, die journalistische Pflicht und Ethik die Sache jetzt auch zu schreiben.
Das heißt, der Ursprung liegt hier und man muss sich diesem Ursprung und diesem Fall auch hier in Österreich stellen.
Schüssel bekommt für seine Rede demonstrativen Applaus von den ÖVP-Abgeordneten.
ÖVP-Klubchef Andreas Kohl verteidigt ihn einmal mehr und spricht von einer widerlichen Kopf-und-Menschen-Jagd gegen den Außenminister.
Unsinn, meinen die Liberalen.
Schüssel habe die Chance gehabt, alles klarzustellen.
Dies aber nicht genützt, sagt Liberalen-Chefin Heide Schmidt.
Die Klarstellung, Herr Außenminister, kann nicht so aussehen, dass wir schlicht und einfach bestreiten und den Spieß umdrehen, so wie Sie das gemacht haben.
Journalisten, angesehene Journalisten, sage ich jetzt, einfach der Lüge bezichtigen, weil sie sagen, sie haben derartige Worte nicht gebraucht.
Und jetzt, Herr Außenminister, haben Sie wieder die Chance nicht genützt, sondern Sie haben etwas anderes getan.
Sie haben hier wieder zwischen den Zeilen die Journalisten der Lüge geziehen.
Und die Grünen greifen in ihrer Kritik zu einem Vergleich zum aktuellen Wetter.
Die Grüne-Club-Chefin Madeleine Petrovic.
Es ist tatsächlich Hochwasser in diesem Lande, innenpolitisches Hochwasser.
Es sind trübe und schmutzige Fluten.
Und ich fordere die Bundesregierung auf, dieses Trauerspiel endlich zu beenden.
Außenminister Schüßl ist in dieser letzten Parlamentswoche noch mit zwei Misstrauensanträgen konfrontiert, einen von den Grünen und einen von den Freiheitlichen.
Beide werden aber vermutlich nicht die Mehrheit finden.
Soweit mein Bericht aus dem Parlament.
Ich gebe zurück zu Wolfgang Wittmann.
Keine leichte Aktuelle Stunde für Außenminister Schüssel heute im Nationalrat.
Weiter geht's mit dem Thema EU-Erweiterung.
Die Europäische Kommission wird nach Angaben aus EU-Kreisen voraussichtlich die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit fünf osteuropäischen Staaten und mit Zypern empfehlen.
In Brüssel verlautete bei den mittel- und osteuropäischen Ländernhandel es sich um Polen, Ungarn, Tschechien, Slowenien und Estland.
Die EU-Kommission soll morgen ihre Empfehlungen vorlegen, welche der Bewerber um eine EU-Mitgliedschaft geeignet sind.
Auch Lettland, Litauen, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei wollen in die EU.
Aus Brüssel dazu Hans Bürger.
Gestern Abend noch ein Gerücht.
Heute Vormittag aus der EU-Kommission gegenüber dem ORF bestätigt.
Die Union will mit sechs Ländern die Verhandlungen über einen Beitritt aufnehmen.
Und, Zitat aus der EU-Kommission heute Vormittag, die Kommission ist grundsätzlich auch bereit, mit diesen sechs Ländern die Verhandlungen abzuschließen.
Ungarn, Tschechien, Slowenien und Polen sind keine Überraschung.
Estland und Zypern galten hingegen keineswegs als Fixstarter für einen Verhandlungsbeginn.
Für Zypern hat es sich Griechenland mit Vehemenz eingesetzt und auf eine alte Vereinbarung verwiesen, die den Verhandlungsbeginn der EU mit dem Inselstaat festhält.
In Brüssel heißt es inoffiziell, dass es schwierig gewesen wäre, bei Zypern eine weitere Ausrede für eine Verzögerung zu finden.
Estland ist ein baltischer Staat und das dürfte den Ausschlag gegeben haben, weshalb sich die Kommission auch für eine Erweiterung in diese geografische Richtung entschlossen hat.
Einen baltischen Staat habe man dabei haben wollen und außerdem habe Estland hervorragende Wirtschaftsdaten.
Angeblich ist der Avis für Estland weitaus positiver ausgefallen, als die Kommission ursprünglich erwartet hatte.
Weshalb will nun die Union gleich sechs neue Mitglieder?
Die Kommission will mit diesem Schritt auch die Enttäuschung über den Vertrag von Amsterdam vergessen lassen.
Weder in der 15-monatigen Regierungskonferenz noch beim EU-Gipfel Mitte Juni hatten sich die Mitgliedsländer auf eine neue Struktur der EU-Institutionen einigen können.
Diese wäre aber notwendig gewesen, um in der Union mit mehr als 20 Mitgliedern statt der derzeit 15 überhaupt noch etwas entscheiden zu können.
Wenn wir jetzt grünes Licht für neue Mitglieder geben, dann müssen die Regierungen der Länder handeln, so die Überlegung der Kommission, die ihre Enttäuschung über Amsterdam nicht unbedingt im Verborgenen gehalten hatte.
Und so wird im Jahr 2000 oder 2001 wohl eine neue Regierungskonferenz beginnen.
Mit der Entscheidung, wie viel Kommissare bei 21 Mitgliedern, wie viel Stimmgewicht für jedes einzelne Land.
Wann könnte dann die EU 21 Mitglieder haben?
Einschätzung in Brüssel heute Vormittag 2003 oder 2004.
Noch zu den Enttäuschten des heutigen Vormittags.
Lettland, Litauen, Bulgarien, Rumänien.
Sie bleiben im EU-Wartesaal.
Und die Slowakei hatte aufgrund der innenpolitischen Situation sogar diesen schon vor Monaten verlassen müssen.
Von der EU-Erweiterung zur NATO-Erweiterung.
Die 16 NATO-Staats- und Regierungschefs suchen von heute an beim Gipfel in Madrid im Streit um neue Mitglieder eine Lösung.
Trotz intensiver Verhandlungen fanden hohe Diplomaten in der Nacht keinen Kompromiss in dieser Frage, hieß es aus NATO-Kreisen kurz vor Beginn der ersten Arbeitssitzung.
Die Positionen sind unverändert, sagte ein NATO-Beamter.
Es gab keine Einigung.
Die USA wollen, dass in der ersten Erweiterungsrunde nur Polen, Ungarn und Tschechien aufgenommen werden.
Frankreich und Italien sind dafür, auch Rumänien und Slowenien zu Beitrittsverhandlungen einzuladen.
Übrigens, in der NATO werden Entscheidungen immer einstimmig getroffen.
Aus Madrid, Josef Manola.
Seit heute Frühtagen die Delegationen der 16 NATO-Mitgliedstaaten im von der Polizei völlig abgeriegelten Konferenzzentrum Juan Carlos.
Der Madrider Gipfel, der zu einem Verkehrschaos in der Hauptstadt geführt hat, will Antworten auf die politischen Entwicklungen der letzten Jahre geben, die die Landkarte Europas so grundlegend verändert haben.
Eine dieser Antworten heißt, Osterweiterung der NATO, also die Einladung an Staaten des ehemaligen Ostblocks, am Aufbau der Sicherheitsarchitektur unseres Kontinents mitzuarbeiten.
Über die Zahl der Neuzugänge konnte bis zur Stunde keine Einigung erzielt werden.
Die Außenminister der NATO-Staaten verhandelten die ganze Nacht über, ohne eine Annäherung der Standpunkte zu erreichen.
Die USA wollen die Zahl auf drei beschränkt sehen.
Aus Kostengründen, aber auch um Erfahrungen mit dieser größten NATO-Erweiterung in der Geschichte zu machen.
Polen, Tschechien und Ungarn stehen auf der Wunschliste von Bill Clinton, der keine Anstalten macht, nachzugeben.
Tatsächlich sind die mit der Osterweiterung verbundenen Kosten noch schwer kalkulierbar.
Die neuen Länder müssen in ihre Infrastruktur, wie etwa die Unterbringung der Truppen, investieren.
Ihr militärisches Material muss an den technischen NATO-Standard angepasst werden.
Das Gerät, das noch auf Beständen des Warschauer Paktes stammt, bedarf einer Modernisierung.
Nicht zuletzt müssen die Truppen umgeschult werden, um eine reibungslose Kommunikation zu gewährleisten.
Um die Kosten der Operation NATO-Osterweiterung so gering wie möglich zu halten, hat man drei Maßnahmen vorgesehen.
Keine weiteren Truppen sollen in den neuen Mitgliedsländern stationiert werden.
Die neue, ebenfalls in Madrid diskutierte Verteidigungsstrategie sieht den Einsatz von mobilen Einheiten vor.
Eine größere Mobilität macht schließlich auch eine Senkung der Zahl der Truppen möglich.
Einige europäische Länder wie Frankreich und Italien machen sich für zwei weitere Kandidaten stark, Rumänien und Slowenien.
Italien argumentiert, dass Slowenien den Bogen nach Ungarn schließen und zur Absicherung der Balkanregion beitragen würde.
Was von manchen als Zeichen ernster Meinungsverschiedenheiten gedeutet wird, bezeichnet ein Sprecher der Organisation als lebhafte Diskussion unter gleichberechtigten Partnern.
Eine Einigung über die strittigen Fragen wurde bis zum Mittagessen angekündigt.
Da ein spannender Tisch nicht vor 14 Uhr gedeckt wird, bleibt also noch ein wenig Zeit.
Bundeskanzler Klima sagte heute früh nach dem Ministerrat Folgendes zum Thema NATO-Erweiterung bzw.
NATO-Beitritt Österreichs.
Ich habe in zahlreichen Gesprächen sowohl mit den europäischen Regierungschefs als auch mit hochrangigen Vertretern der NATO selbst und der USA feststellen können, dass Österreich als neutrales Mitgliedsland der Europäischen Union, wenn es sich entscheidet, immer willkommen wäre.
Das ist also kein zeitlicher Druck, kein Window of Opportunity in diesem Sinne gibt und die geopolitische Lage, die Österreich ja auch bedeutsam macht, wird sich nicht verändern.
Bundeskanzler Klima heute Vormittag in einem wegen des NATO-Gipfels vorverlegten Ministerratspressefoyer.
Die Republik Österreich hat heute erstmals in der Geschichte eine Bundesanleihe mit 30-jähriger Laufzeit auf den Markt gebracht.
Bisher lag die durchschnittliche Laufzeit von Bundesanleihen zwischen fünf und zehn Jahren und die heimischen Banken waren lange Zeit entsprechend skeptisch.
Mit dem Näherrücken des Euro will man sich aber auch dem Trend der Internationalisierung nicht weiter versperren.
Die 30-jährige Bundesanleihe mit einem Volumen von 15 Milliarden Schilling dürfte deshalb auch eher internationale Investoren ansprechen.
Am traditionellen Sparbüchelspahn der Österreicher dürfte sich so schnell wohl nichts ändern, berichtet Christian Hunger.
In Amerika ist es durchaus üblich, Anleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren auszugeben.
Und auch in Europa beginnt man sich mit dem Näherrücken des Euros, mit langfristig festverzinslichen Wertpapieren vertraut zu machen.
Frankreich, Holland und erst letzte Woche Deutschland haben bereits 30-jährige Anleihen auf den Markt gebracht.
Letztere mit überaus großem Erfolg, wie man aus der Branche hört.
Die heutige österreichische Anleihe ist bereits die fünfte in diesem Jahr.
Insgesamt acht sind von der Bundesfinanzierungsagentur geplant.
Die bisherigen Bundesanleihen lagen noch im Rahmen des gewohnten.
Im Jänner waren es 15 Milliarden auf zehn Jahre.
Die 20 Milliarden Bundesanleihe im Februar war vom Volumen etwas außergewöhnlich.
Dafür war die Laufzeit von fünf Jahren schon eher dem Geschmack der österreichischen Anleger angepasst.
Die heutige 30-jährige Anleihe richtet sich, so war es zumindest die ursprüngliche Absicht, vorwiegend an ausländische Investoren, die an den international weniger üblichen 10- und 15-jährigen Papieren bisher geringes Interesse gezeigt haben.
Überraschend war dann aber doch, dass heute Vormittag auch von österreichischen Investoren ein fast gleich großes Interesse gezeigt wurde.
An der heutigen Ausgabe konnten sich übrigens nur die 23 zugelassenen Emissionskonsortien beteiligen.
Zwölf davon sind ausländische.
Diese Konsortien, vorwiegend Banken, können ihrerseits die Anleihe ab 11.
Juli ihrem BT-Publikum zur Zeichnung anbieten.
Ab 10.000 Schilling kann man mit dabei sein.
Bei den Banken geht man aber davon aus, dass dieses auf 30 Jahre festverzinsliche Papier weniger den sogenannten Otto-Normal-Verbraucher als viel mehr Großinvestoren ansprechen wird.
Die österreichischen Haushalte lassen ihre 1.584 Milliarden gesparten Schilling trotz niedriger Zinsen lieber auf den Sparbüchern liegen.
Und auch das wirtschaftliche Umfeld in den österreichischen Haushalten spricht eher gegen langfristige Fixbindungen.
Aufgrund der Einkommensentwicklung, Stichwort Sparbaket, ist die Sparquote zuletzt sogar deutlich gesunken.
Da ist eher schon ein Trend in Richtung risikoreichere Aktienanlagen zu verzeichnen.
Die Zahl jener, die sich jetzt langfristig für festverzinsliche Veranlagungen entscheiden, dürfte sich daher eher in Grenzen halten, schätzt man beim Wirtschaftsforschungsinstitut die Situation ein.
Nordirland kommt nicht zur Ruhe.
In der Nacht wurde in Portadown ein Polizist angeschossen und verletzt.
Augenzeugen berichteten, während Auseinandersetzungen mit katholischen Demonstranten seien insgesamt fünf Schüsse gefallen.
Die Verletzungen des Polizisten seien aber nicht lebensbedrohend.
Bereits am Sonntag war eine Polizistin angeschossen worden.
Die Polizei berichtete ferner, auch in dieser Nacht seien wieder vereinzelt Autos gestohlen und angezündet worden.
Die Unruhen waren aufgeflammt, als am Sonntag protestantische Bewohner durch katholische Viertel zogen.
Aus Irland Martin Alliott.
Auch in der vergangenen Nacht lieferten sich katholisch-nationalistische jugendliche Straßenschlachten mit der nordirischen Polizei in zahlreichen Dörfern und Städten.
Autos und öffentliche Busse wurden angezündet, Benzinbomben geworfen, Geschäfte geplündert.
Die IRA griff mehrfach Polizeibeamte mit automatischem Gewehrfeuer an.
Die Polizei verfeuerte einmal mehr zahlreiche Plastikgeschosse.
Seit dem frühen Sonntag bleibt der öffentliche und private Verkehr in und um die Siedlungsschwerpunkte der nordirischen Katholiken schwer gestört.
Die gewalttätige Reaktion bezieht sich noch immer auf den Entscheid der nordirischen Polizei, einer protestantischen Parade am Sonntag in Portadaun mit militärischer Gewalt den Durchmarsch durch ein katholisches Viertel zu ermöglichen.
Das politische Klima wurde gestern Abend zusätzlich durch eine Enthüllung vergiftet.
Gemäß einem vertraulichen Dokument des britischen Nordirlandministeriums war schon am 20.
Juni der Grundsatzentscheid gefallen, die Parade durchzuschleusen, falls es keinen Kompromiss unter den Einheimischen gebe.
Es handelt sich dabei um die am wenigsten schlimmste Option.
Eine friedliche Lösung wird im vertraulichen Dokument als höchst unwahrscheinlich bezeichnet.
Die Beteuerung der britischen Nordirland-Ministerin Mo Mowlam in den Tagen vor dem Marsch »Alles sei offen« erscheine nun in einem etwas anderen Licht.
Die indirekten Verhandlungen zwischen den Einheimischen zehn Tage vor dem Marsch sollten gemäß diesem Papier lediglich einen kleinsten gemeinsamen Nenner finden, um »orange Füße« auf den umstrittenen Straßenabschnitt zu bringen.
Es trifft zwar zu, dass das Papier vom 20.
Juni keinen endgültigen Entscheid fällt, aber die Wahlmöglichkeiten waren schon drastisch verengt worden.
Vertreter von Pfarrer Paisleys rabiater Unionistenpartei haben überdies heute Morgen behauptet, sie seien darüber informiert worden.
Unter den nordirischen Katholiken haben diese neuen Erkenntnisse kaum gebändigten Zorn ausgelöst.
Namentlich die Partei der gemäßigten Nationalisten, die SDLP von John Hume, fühlt sich hintergangen.
Ihr politisches Credo von friedlichen Reformen ist in Auflösung begriffen.
Gleichzeitig schwindet die Fähigkeit der Gemäßigten, die Wut der Straße zu besänftigen.
Der Höhepunkt der diesjährigen Paradensaison kommt bekanntlich erst am nächsten Samstag, wenn rund 100.000 Protestanten im ganzen Nordirland marschieren.
Es zeichnet sich bereits ab.
dass die Katholiken in jenen Gegenden, wo sie die Mehrheit stellen, nach den Demütigungen der letzten Tage stur jeglichen Durchmarsch sabotieren werden.
Von Nordirland jetzt in den fernen Osten.
Die Kämpfe in Kambodscha haben auf den Norden des Landes übergegriffen.
Mitarbeiter von Hilfsorganisationen berichteten, in der Provinz Siem Raph stünden sich auf jeder Seite mindestens 100 Soldaten gegenüber.
Aus der rund 300 Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Phnom Penh flog die thailändische Luftwaffe, unterdessen 300 Ausländer aus.
Phnom Penh war in den vergangenen Tagen Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen den Anhängern der beiden Ministerpräsidenten Hun Sen und Prinz Norodom Ranarit.
Dabei wurden mindestens 15 Menschen getötet und mehr als 80 verletzt.
Hun Sen übernahm gestern nach eigenen Angaben die Kontrolle über die Hauptstadt.
Ein aktueller Bericht aus Kambodscha von Rainer Wolfgram.
In Kambodjas Hauptstadt ist wieder Ruhe eingekehrt.
Nach den Schießereien am Sonntag und den Plünderungen durch Soldaten in den letzten 24 Stunden konnte in Phnom Penh vergangene Nacht bereits auf die Ausgangssperre verzichtet werden.
Noch stehen Panzer an wichtigen Kreuzungen und Gebäuden, doch von besonderer Alarmbereitschaft der Besatzungen kann keine Rede sein.
Die Premierminister Hun Sen ergebenen Soldaten wissen, dass sie gewonnen haben, dass die Truppenteile, die zum Lager des anderen Regierungschefs, Prinz Ranarit, gehören, aus der Stadt geflohen oder einfach untergetaucht sind.
Und Hun Sen hat nicht nur die Hauptstadt fest im Griff.
Auch in den Provinzhauptstädten haben seine Soldaten die alleinige Macht an sich gezogen.
Die letzte Bastion von Rana Ritz-Funzing-Peck-Partei, sie am Rep in der Nähe der berühmten Tempelruinen von Angkor Wat, ist in der vergangenen Nacht an die Hun Sen-Leute gefallen.
Rana Ritz-Soldaten hatten ihr Hauptquartier verlassen und sind nun angeblich in den ländlichen Gebieten dabei, eine Gegenoffensive vorzubereiten.
Straßen in der Nähe von Siam Rep seien bereits vermint worden.
In dem Gebiet von der Stadt bis hin zur thailändischen Grenze soll es vereinzelte Scharmützel geben, die eine Evakuierung von mehreren Dutzend Touristen und Mitarbeitern karitativer Organisationen auf dem Landweg verhindern.
Aus Phnom Penh sind dagegen heute die ersten mehreren hundert Ausländer ausgeflogen worden.
Sonderflugzeuge des thailändischen Militärs landeten auf dem Flughafen Pochentong, der für den normalen Linienverkehr weiterhin gesperrt ist.
Angeblich soll morgen der Flugbetrieb aber wieder aufgenommen werden können.
Ministerpräsident Hun Sen weist weiterhin jeden Vorwurf zurück.
Er habe einen Putsch verübt, um die alleinige Regierungsmacht an sich zu reißen.
Sein Angebot stehe, dass die FUNZINPEC einen anderen Premier benennen könne.
Die 1993 eingegangene Koalition mit seiner Volkspartei PPP könne dann bis zu den im Mai nächsten Jahres angesetzten Parlamentswahlen fortgesetzt werden, sagt Hun Sen.
Es sei ihm nur darum gegangen, Prinz Rainer Ritt davon abzuhalten, weiterhin illegal Waffen und rote Khmer-Kämpfer nach Phnom Penh hineinzuschmuggeln.
Ranarit bestreitet, dass er spricht von einem coup d'état, den Hun Sen veranstaltet habe.
Er werde mit seiner Partei und den ihm getreuen Soldaten dagegen kämpfen, werde deshalb demnächst von Paris aus in die nordwestlichen Landesteile Kambodsjas zurückkehren, um den Widerstand zu organisieren.
Die Verbündeten, die er dort findet, durften es ihm allerdings schwer machen, internationale Unterstützung zu finden.
Dort sind nämlich auch die Roten Khmer weiterhin aktiv.
Auch auf Hilfe durch die südostasiatischen Nachbarstaaten kann der Prinz nur bedingt hoffen.
Malaysia als amtierender Vorsitzender der ASEAN-Organisation geht weiterhin davon aus, dass Kambodscha zusammen mit Laos und Burma in drei Wochen in diese Staatenorganisation aufgenommen wird.
In innere Angelegenheiten von Mitgliedsländern mische man sich bei ASEAN traditionell nicht ein, heißt es in Kuala Lumpur.
Dass es zur Stunde noch thailändische Einwände und Bedenken gegen den Beitritt gibt, irritiert die Malaysia nicht.
Sie verweisen darauf, dass Machtwechsel durch Militärputsch gerade in Thailand Tradition hat, ohne dass die Mitgliedschaft des Landes in Asien jedes Mal zur Debatte gestanden hätte.
Dessen ungeachtet haben die Asien-Mitglieder jedoch den Gewalteinsatz kritisiert.
Ebenso wie andere Staaten in der Region fordern sie eine politische Lösung, hoffen tatsächlich, dass die Kontrahenten sich doch noch wieder an einen Tisch setzen können.
Rainer Wolfgramm über die Entwicklung in Kambodscha.
Der Iran nimmt demnächst sein erstes mit russischer Hilfe fertiggestelltes Atomkraftwerk am Persischen Golf in Betrieb.
Der erste Kraftwerksblock werde schon bald in Gang gesetzt und dann rund 1000 Megawatt Strom erzeugen, sagte der Direktor der iranischen Atomenergiebehörde.
Das Kraftwerk diene friedlichen Zwecken, sagte er, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Das Atomkraftwerk war ursprünglich von der deutschen Siemens-Tochter KWU geplant worden, die sich jedoch nach der fundamentalistischen Revolution von 1979 aus dem Projekt zurückzog.
1995 schloss Teheran mit Moskau ein Abkommen, worauf russische Firmen den Bau fortsetzten.
Mehr von Michael Vrase.
Der erste von zwei Kraftwerksblöcken würde schon bald in Gang gesetzt und dann rund 1000 Megawatt Strom erzeugen, sagte Reza Amrullahi, der Direktor der iranischen Atomenergiebehörde am Montag im Tehraner Rundfunk.
Das Kraftwerk am Persischen Golf diene ausschließlich friedlichen Zwecken.
Sein Land benötigte den Atomstrom, weil Wärmekraftwerke umweltschädlich seien und die iranischen Ölvorräte in etwa 25 Jahren zur Neige gingen.
Weitere Atomkraftwerke, so Amrullahi, würden in den kommenden Jahren mit russischer Hilfe gebaut werden.
Das Atomkraftwerk von Bushehr war ursprünglich von der Siemens-Tochter KWU geplant.
Nach der iranischen Revolution zog sich das Unternehmen jedoch zurück, worauf den Iran im Frühjahr 1995 mit Russland ein Abkommen über die Fertigstellung der Reaktorblöcke unterzeichnet hatte.
Das russische Engagement um Iran wird vor allem von den USA heftig kritisiert.
Mehrfach hatten amerikanische Politiker, darunter auch US-Präsident Clinton, in Moskau versucht, die Fertigstellung des Reaktors in Bushehr zu verhindern.
Sie beschuldigen Iran, mithilfe seines Atomprogramms Atomwaffen produzieren zu wollen.
Bereits um die Jahrtausendwende würde das Land über nukleare Waffen verfügen, hatte der amerikanische Verteidigungsminister erst im Juni behauptet.
Im Jahre 2004 könnten iranische Atomraketen sogar Europa erreichen, warnte der deutsche Geheimdienstkoordinator Bernd Schmidbauer vor einigen Wochen in Israel.
Die internationale Atomenergiebehörde in Wien hat dagegen keine Hinweise auf ein geheimes Atomprogramm Irans.
Sämtliche Atomanlagen, darunter auch die Reaktorblöcke in Bushehr, würden alle drei Monate kontrolliert werden.
Dabei zeige sich Teheran sehr kooperativ.
Israelische und amerikanische Militärs misstrauen jedoch den Erkenntnissen der Wiener Atomenergiebehörde und verweisen auf das irakische Atomprogramm, welches trotz regelmäßiger Kontrollen fast erfolgreich durchgeführt werden konnte.
Im Sommer 1982 hatten israelische Kampfflugzeuge einen Atomreaktor bei Bagdad angegriffen und zerstört.
Einen israelischen Angriff auf das Kraftwerk von Bushehr, das während des ersten Golfkrieges auch von der irakischen Luftwaffe bombardiert wurde, wollen Beobachter am arabischen Golfufer nicht ausschließen.
Dort hat die gestern in Teheran angekündigte Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes von Bushehr Besorgnis ausgelöst.
Mit einem Hinweis auf die Katastrophe von Tschernobyl bezweifelte ein kuwaitischer Regierungsbeamter die Sicherheit von russischen Atomkraftwerken.
Der Iran setzt demnächst sein neues Atomkraftwerk in Betrieb.
Sie hörten Michael Vranse.
12.44 Uhr ist es.
Jetzt ein kurzer Programmtipp für heute Abend.
Ich stelle vor, mit den Franzosen einen neuen republikanischen Pakt zu verbinden.
Er wird auf dem Rückzug zur Spur der Republik basieren.
Er wird auf der Modernisierung unserer Demokratie basieren.
Ich schlage den Franzosen eine neue Ära vor, einen neuen republikanischen Pakt, gegründet auf der Rückkehr zu den Ursprüngen der Republik und auf die Modernisierung der Demokratie.
Lionel Jospin in seiner Regierungserklärung am 19.
Juni dieses Jahres.
Das Pathos, das in diesen Worten liegt, erinnert an einen Tag im Mai vor 16 Jahren, als nämlich François Mitterrand mit dem Sieg im zweiten Wahlgang den Grundstein für seine 14 Jahre währende sozialistische Ära legte.
Was verbindet diese beiden Männer, den langjährigen Präsidenten und den neuen Regierungschef?
Was trennt sie?
Wo gibt es Übereinstimmungen, wo Gegensätze?
Und ist von Jansper eine andere Politik zu erwarten als von Mitterrand?
Seit wenigen Wochen ist nun in Frankreich die neue Linksregierung im Amt.
Ferdinand Olbord hat das zum Anlass genommen, die beiden Staatsmänner miteinander zu vergleichen.
Nun zur sommerlichen Filmkultur im Mittagsschornal irgendwie dem Regen zum Trotz.
Die viel zitierte saure Gurkenzeit im Kino ist längst Geschichte.
Nicht nur in Amerika, auch hierzulande sind die Filmverleiher vor einigen Jahren dazu übergegangen, auch und gerade in den Sommermonaten vielversprechende Leinwand-Novitäten auf den Markt.
sprich ins Kino zu bringen.
Heuer spannt sich der Bogen der sommerlichen Filmneuheiten vom zweiten Teil des Jurassic Park bis zur ersten Filmkomödie mit dem Fernsehstar Mr. Bean.
Hans Langsteiner gibt einen Überblick über die cineastischen Genüsse der nächsten Wochen.
Der Greise-Sir Richard Attenborough hat ganz recht, es war wohl wirklich nur eine Frage der Zeit, bis die vergessene Welt gefunden und geplündert würde.
Lost World is found and pillaged.
Edinburgh spielt schon zum zweiten Mal den Betreiber des Jurassic Park.
Dessen urzeitliche Saurier haben sich auf einer Insel ordentlich vermehrt und dezimieren in Steven Spielbergs Film Vergessene Welt die skrupellosen Großwildjäger, die ihnen an die Schuppen rücken.
Ab 8.
August auch in heimischen Kinos.
Nicht nur an Computertricks, auch an rabiater Drastik übertrifft diese Filmfortsetzung ihren Vorläufer.
Und eine klassische Abenteuergeschichte erzählt sie obendrein.
Das lässt sich von einer anderen Kassenschlager Zweitverwertung nicht so leicht behaupten.
Dem Hochseereiser Speed 2 mit dem Zusatztitel Cruise Control schon diesen Freitag in den Kinos geht's ein bisschen wie seinem von einem Erpresser bedrohten schwimmenden Schauplatz.
Mr. Julian, es hat ihn anscheinend, als wäre die Seabourn Legend in keiner guten Verfassung.
Ich würde Ihnen empfehlen, die Rettungsboote zu Wasser zu lassen.
Wer sind Sie?
Jemand, auf den Sie hören sollten.
Hören sollte man auch auf die Kritiker, die den französischen Science-Fiction-Film Das fünfte Element schon nach seiner Premiere in Cannes in Grund und Boden verrissen haben.
Ob sich Ende August hier jemand dafür interessiert, wie Bruce Willis in französischen Designer-Kostümen eine Computertrick-generierte Welt mit Hilfe des sagenhaften fünften Elements vor dem Verderben rettet?
Die gute Sache an der Vampire-Reise ist, dass niemand stirbt.
Gibt es keine Rückkehr aus dem Reich der Nacht?
Das Dialog-Zitat führt etwas in die Irre.
Der Satz fällt nämlich in Franco Zeffirellis nächste Woche anlaufender neue Jane Eyre-Verfilmung mit Charlotte Gainsbourg.
Literatur und Liebe auch in der Anfang August anlaufenden englischen Romanze In Love and War.
Der schon eingangs erwähnte Richard Attenborough hat da die erste Affäre des jungen Ernest Hemingway nachgestellt.
Doch Sandra Bullock und Chris O'Donnell ahnen schon, wie sich die Dinge ändern werden.
Er will dich in meine Arme nehmen.
So wie du es früher warst.
Und wie sich alles ändert.
Im Amerika der 70er Jahre kann ein respektloser Radiomoderator mit losem Mundwerk über Nacht zum Star werden.
Howard Stern heisst dieser Mann.
In Amerika kennt ihn jedes Kind.
Und spätestens dann, wenn seine grotesk komische filmische Autobiografie Private Parts Ende Juli in Österreich anläuft, wird Stern auch hierzulande zum Star werden.
Rebellion und Showbusiness auf Deutsch?
Bandits nennt sich eine Frauenband, die sich aus entflohenen Haftinsassinnen rekrutiert.
Die Polizei hat dabei lange Zeit das Nachsehen.
Ich störe den Musikgenuss hier nur sehr ungern, aber die Damen auf der Bühne sind leider festgenommen.
Wir sollten eine Geisel nehmen.
Bandits heißt auch die bald startende musikalische Komödie, die die deutsche Erfolgsregisseurin Katja von Garnier so trendig in Szene gesetzt hat, dass einem deutschen Kritiker dazu die Formulierung der Film für die Haut ab 30 eingefallen ist.
Geschmäcker sind eben verschieden und so mag etwa Ex-Monty Python John Cleese den allseits beliebten Mr. Bean gar nicht.
I don't like it.
Und jeder, den ich in Deutschland erzähle, findet sie wunderbar.
Ich wohnte damals in Tbilisi, auf der 2.
Etage des Eiskaliers.
Zu all diesen Premieren kommen noch Sonderreihen und Retrospektiven in Programmkinos und unter freiem Himmel, Cinemaskopfilme im Wiener Augarten, schöne Schinken in Canuntum und Tanzfilme in Salzburg, um nur einige Beispiele zu nennen.
Regen hin, Kälte her, cineastisch so gestärkt, lässt sich auch dieser Sommer leicht genießen.
Hans Langsteiner mit akustischen Kostproben der Hits des diesjährigen Sommerkinos.
Zum Schluss des Mittagsschnalls noch einmal ein aktueller Hochwasserbericht aus Niederösterreich.
Ich rufe Karl Jekowski in der Feuerwehreinsatzzentrale in Tulln.
Ja, seit zwei Stunden regnet es hier in Tulln nicht mehr und in der Einsatzzentrale gibt es Hoffnung, dass es nicht zur ganz großen Katastrophe kommt.
Zahlreiche Zubringerflüsse zur Donau weisen sinkende Tendenz auf.
Nach wie vor sind in den Bezirken Wien-Umgebung, Baden-Mödling, Neunkirchen, Wiener Neustadt, Melk, Krems, Scheibs, Tulln, St.
Pölten und Lienenfeld Orte abgeschnitten, überflutet und teilweise ohne Strom.
Am kritischsten ist die Situation in den Bezirken St.
Pölten und Lilienfeld.
Das Regierungsviertel in St.
Pölten steht unter Wasser, der gesamte Bezirk Lilienfeld ist von der Umwelt abgeschlossen und teilweise auch ohne Strom.
Nach wie vor gibt es entlang der Donau Hochwasserwarnung.
Erkma Tettloff, der Einsatzleiter der niederösterreichischen Feuerwehr, ist soeben von einem Hubschrauberflug über das Katastrophengebiet zurückgekommen.
Welchen Eindruck haben Sie und wie ist die Situation?
Wir haben das südliche Gebiet von Niederösterreich jetzt aus der Luft beobachtet und ich kann doch mit gewisser Zuversicht feststellen, dass der Wasserstand rückläufig ist, obwohl natürlich noch sehr große Gebiete betroffen sind.
Speziell im Bezirk Mödling und Baden und im Raume Schwächert gibt es nach wie vor Überschwemmungen, wobei sehr viele landwirtschaftliche Objekte betroffen sind, aber auch Industriebetriebe wie
Das Werk Völstalpine in Dreisen, die Aluminium-Werft Neumann-Matl ist total vom Hochwasser eingeschlossen und schwer betroffen.
Auch im Raum Burgersdorf ist der gesamte Ortsbereich überschwemmt.
Eine Tauchergruppe des Niederösterreichischen Landesverbandes sucht nach wie vor nach einer vermissten Person.
Es sind auch noch andere Orte, die stehen teilweise unter Wasser.
Ja, speziell im Raume
Achau, dann in St.
Pölten das Regierungsviertel in Scheibs und in Lilienfeld, wobei hier die Dreisen sehr große Probleme macht.
Dankeschön, Herr Ekmerdettow, und damit gebe ich wieder zurück ins Mittagschanal.
Danke Karl Jekowski.
In Tulln dieser Zusammenfassung aus Niederösterreich kann man noch hinzufügen.
Hochwasser, kritisches Hochwasser ist weiterhin auch in Wien und in der Obersteiermark wichtig für die Betroffenen.
Bund und Land stellen Hilfsmittel aus dem Katastrophenfonds bereit.
Informationen dazu im ORF-Teletext auf Seite 111.
Wir schließen nun das Mittagsschornal mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Mit einer Aktuellen Stunde zum Thema Auftreten der österreichischen Bundesregierung im Ausland hat dem Nationalrat die letzte Sitzungswoche vor der Sommerpause begonnen.
Im Mittelpunkt standen die umstrittenen Äußerungen von Außenminister Schüssel am Rande des EU-Gipfels von Amsterdam.
Der freiheitliche Klubobmann Stadler warf Schüssel vor, Österreich international lächerlich gemacht zu haben.
Seine Aussagen seien nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe, sagte Stadler.
Bundeskanzler Klima sieht weiterhin keinen Grund dafür, dass die Handlungsfähigkeit Österreichs im Ausland beeinträchtigt sein könnte.
Die ÖVP verteidigte Schlüssel geschlossen.
Klubobmann Kohl sprach von einer widerlichen Kopf- und Menschenjagd gegen den Außenminister.
Schüssel selbst beteuerte noch einmal, die umstrittenen Aussagen nicht gemacht zu haben.
Die Grünen und die Freiheitlichen haben Misstrauensanträge gegen den Vizekanzler angekündigt.
Europäische Union.
Die EU will mit sechs Ländern Verhandlungen über einen Beitritt aufnehmen.
Das bestätigte heute die EU-Kommission in Brüssel.
Marken will sie offiziell ihre Empfehlungen vorlegen.
Demnach sollen ab kommendem Jahr mit Polen, Ungarn, Tschechien, Slowenien, Estland und Zypern Beitrittsverhandlungen geführt werden.
Spanien.
In Madrid hat das Gipfeltreffen der 16 NATO-Mitgliedstaaten begonnen.
Kurz nach Beginn wurde die Konferenz bereits unterbrochen und die Staats- und Regierungschefs setzen ihre Beratungen getrennt fort.
Strittig ist nach wie vor, wie viele Länder künftig in die NATO aufgenommen werden sollen.
Die USA bestehen darauf, dass in der ersten Erweiterungsrunde nur Polen, Ungarn und Tschechien aufgenommen werden.
Frankreich und Italien wollen auch Rumänien und Slowenien zu Beitrittsverhandlungen einladen.
Das Wetter heute Nachmittag im Osten weiterhin kräftiger Regenschauer, stürmischer Wind, sonst ab und zu leichter Regen, zwischendurch Sonne, Höchsttemperaturen 14 bis 19 bei Sonne um 22 Grad.
Die Hochwassersituation im Osten wird sich wahrscheinlich erst heute Nacht und Morgen entspannen.
Das war das Mittagsschanal vom 8.
Juli.
Sendungsverantwortung und Regie Hans-Christian Scheidt, Tonmeisterin Hertha Schumlitsch.