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Marker setzen in: Mittagsjournal 1997.07.12
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Mittagsjournal.
Herzlich willkommen zu Mittagsjournal.
Wie grüßt Sie Hans Christian Scheidt?
Die Themen der Sendung Nordirland im Zeichen traditioneller und demonstrativer Märsche von Protestanten zu einem Gedenktag.
Die Situation ist gespannt, auch wenn die Protestanten darauf verzichten, durch katholische Stadtviertel zu marschieren und so zu einer Entspannung beitragen wollen.
In Spanien bangt man um das Leben eines Entführungsopfers der baskischen Terrororganisation ETA.
Ein Ultimatum der ETA an die Regierung läuft am Nachmittag aus.
Bis dahin sollten ETA-Häftlinge aus Gefängnissen entlassen werden.
Weitere Themen, eine Klubklausur des liberalen Forums im Burgenland.
Der Aktienboom in Europa beschäftigt uns ebenso wie die Frage, was machen die Österreicher mit ihren Haustieren, wenn sie im Sommer auf Urlaub gehen.
In der Samstag-Reihe im Journal zu Gast da ist heute der Kärntner Hotelier Günter Ronacher.
Er spricht zur Krise des österreichischen Tourismus.
Und die Kulturredaktion, die berichtet heute über die Aufführung einer Schubert-Oper und zwar der Graf von Gleichen im Grazer Stefaniensaal beim Festival Styriarte.
Wir beginnen unsere Sendung mit den Nachrichten.
Verantwortliche Redakteurin ist Elisabeth Manners und gesprochen werden die Nachrichten von Georg Schubert.
Nordirland.
In Nordirland herrscht wieder Hochspannung.
Die Hoffnungen auf ein friedliches Wochenende haben sich weitgehend zerschlagen.
Wenige Stunden vor den traditionellen Märschen des protestantischen Orania-Ordens ist auf einer Bertholie in Belfast ein Anschlag verübt worden.
Drei Soldaten und zwei Polizisten sowie zwei Jugendliche wurden verletzt.
Unbekannte hatten aus einem Fahrzeug heraus auf die Patrouille geschossen und einen Sprengsatz geworfen.
Bisher hat sich niemand zu der Tat bekannt.
In Belfast hat vor kurzem eine von insgesamt 18 Paraden der Oranier begonnen.
Der Zug wird, wie vereinbart, nicht durch katholisches Wohngebiet geführt.
Dennoch wurden starke Sicherheitskräfte entlang der Strecke postiert.
Der Oranierorden hat sich gestern bereit erklärt, zwei Märsche abzusagen und bei anderen nicht durch katholische Viertel zu ziehen.
Die katholischen Nationalisten verzichten ihrerseits in zwei Orten auf Protestaktionen gegen die sogenannten Orange Men.
Diese Entscheidungen, gedacht zur Entschärfung der Situation, werden von den protestantischen Unionisten scharf verurteilt.
Der radikale Protestantenführer Rev.
Arne Paisley warf Premierminister Tony Blair wörtlich den Ausverkauf pro-britischer Politik vor.
Kuba.
Ein kubanisches Verkehrsflugzeug ist kurz nach dem Start in Santiago de Kuba ins Meer gestürzt.
Nach ersten Informationen hat keiner der 44 Insassen das Unglück überlebt.
Unter den Passagieren sollen acht Ausländer gewesen sein, ihre Nationalität wurde nicht bekannt gegeben.
Das Flugzeug war auf dem Weg nach Havanna.
Über die Ursache des Absturzes liegen keine Angaben vor.
Thailand.
Bei dem Großbrand in einem Hotel in Pattaya an der thailändischen Küste sind nach einer jüngsten Bilanz mindestens 92 Menschen umgekommen.
Zahlreiche Personen wurden verletzt.
Unter ihnen waren sechs Ungarn und drei Touristen aus asiatischen Staaten.
Österreicher sind nicht betroffen.
Den meisten Opfern wurden verschlossene Notausgänge zum Verhängnis.
Die Feuerlöscheinrichtungen waren nicht zugänglich.
Die Opferbilanz könnte sich noch erhöhen.
Dänemark, USA.
Präsident Clinton hat das Vorgehen der SVR-Friedenstruppe in Bosnien gegen mutmaßliche Kriegsverbrecher verteidigt.
Auf dem Flug von Rumänien nach Dänemark erklärte Clinton, die Razzia der NATO-Truppen zur Festnahme der Kriegsverbrecher gehöre zu den Bemühungen, das Friedensabkommen von Däten zu retten.
Der amerikanische Präsident reagierte mit dieser Erklärung auf die heftige Kritik Russlands am Vorgehen der SVR-Truppen in Bosnien.
Albanien.
Die Aufständischen im Süden Albaniens wollen ihre sogenannten Bürgerkomitees vorerst nicht auflösen.
Sie widersetzen sich damit einem Abkommen, das die zehn wichtigsten Parteien Albaniens unter Vermittlung des OSZE-Sonderbeauftragten Frenitzki im Mai unterzeichnet haben.
Konkret fordern die Aufständischen die Rückgabe des Geldes, das beim Zusammenbruch dubioser Anlagefirmen verloren gegangen ist.
Die Affäre um die Betrugsfirmen hatte Anfang März die schweren Unruhen in Albanien ausgelöst.
Auch damals verlangten die aufgebrachten Bürger von der Regierung in Tirane die Rückerstattung ihrer Verluste.
Türkei.
Der neue Ministerpräsident Mesut Yilmaz stellt sich heute im Parlament in Ankara einer Vertrauensabstimmung.
Seine drei-Parteien-Koalition, bestehend aus rechten und linken Parteien, hat die Unterstützung einer weiteren Linkspartei und unabhängiger Abgeordneter.
Deshalb sind Vertreter der Mutterlandspartei des neuen Regierungschefs zuversichtlich.
Außerdem sind neuerlich zwei Abgeordnete aus der Oppositionellen Partei des rechten Weges der früheren Außenministerin Tan Suu Kyi ausgetreten.
Spanien.
Die Entführung eines nordspanischen Lokalpolitikers durch die ETA hat im ganzen Land eine Welle der Empörung ausgelöst.
50.000 Menschen haben gestern Abend in Madrid gegen die baskische Untergrundorganisation demonstriert.
In Sprechchören und auf Transparenten verlangen sie, dass der 29-jährige Entführte freigelassen wird.
Auch in anderen Städten Spaniens fanden Kundgebungen tausender Menschen statt.
Für Mittag ist eine Massendemonstration in Bilbao geplant.
Um 16 Uhr läuft ein Ultimatum der ETA ab.
Die ETHA droht mit der Ermordung ihres Gefangenen, sollten die 600 ETHA-Häftlinge im ganzen Land nicht in Gefängnissen im ganzen Land zusammengelegt werden.
Venezuela.
Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben in Venezuela sind unter den Trümmern einer Schule lebende Kinder gefunden worden.
Wie viele Kinder geborgen wurden, ist derzeit nicht bekannt.
Das Beben hat nach offiziellen Angaben mindestens 67 Menschenleben gefordert.
Tatsächlich dürfte die Zahl der Opfer aber weit höher sein.
Und jetzt zu Kunda Schuller von unserer Radio-Wetter-Redaktion.
Wie wird das Wetter jetzt am Wochenende?
Ja leider bis auf weiteres keine beständige trockene Hochdrucklage in Sicht.
Wenigstens entsprechen die Temperaturen jetzt halbwegs der Jahreszeit und ganz auf die Sonne werden wir auch in den nächsten Tagen nicht verzichten müssen.
Die aktuellen Meldungen, Wien wolkig 23 Grad, demnächst werden hier von Nordwesten her gewittrige Regenschauer eintreffen.
Eisenstadt wolkig 23, St.
Pölten wolkig 20, Linz heiter 21 Grad, Salzburg heiter 22, Innsbruck stark bewölkt 18, Bregenz heiter 22, Graz heiter 23 und Klagenfurt heiter 21 Grad.
Heute Nachmittag 20 bis 26 Grad, einmal sonnig, dann wieder bewölkt und stellenweise werden auch gewittrige Regenschauer niedergehen.
Morgen Sonntag in Vorarlberg, Tirol und in den westlichen Teilen Salzburgs meist sonnige Aussichten.
Im Großteil Österreichs zwar auch ein paar sonnige Stunden, doch tauchen immer wieder auch Wolken auf.
Und vor allem am Nachmittag bahnen sich erneut Regenschauer und Gewitter an.
Höchstwerte morgen meist zwischen 20 und 25 Grad, im Westen können es bis zu 28 Grad werden.
Und in 2000 Metern sind morgen 8 bis 12 Grad zu erwarten.
Am Montag scheint zunächst die Sonne, am Nachmittag erreicht uns aber von Westen her schon wieder eine Gewitterzone.
Vor den Gewittern steigen die Temperaturen auf 23 bis 29 Grad.
Wechselhaft und launisch ist da also das Wetter in den nächsten Tagen.
Die nächste große Wahlentscheidung sind die oberösterreichischen Landtagswahlen am 5.
Oktober.
Da wollen auch die liberalen Punkten und in das Linzer Landesparlament einziehen, ihr erklärtes Wahlziel.
Eine Analyse des Ist-Zustandes der Partei von Heide-Schmidt wurde heute in Ilmitz im Burgenland gezogen.
Und zwar durch das Liberale Forum selbst bei einer Club-Klausur.
Die Nationalratsabgeordneten der Liberalen saßen mit Mandataren aus den Bundesländern und dem Bundesgeschäftsführer am Tisch.
Neben der Selbstanalyse standen die Themen Pensionsreform, Sicherheits- und Bildungspolitik auf dem Programm.
Gerald Gross berichtet.
Nach drei aufreibenden Parlamentstagen haben sich die Abgeordneten des Liberalen Forums noch gestern Nacht in die Idylle des burgenländischen Seewinkls zurückgezogen.
In einem kleinen Hotel inmitten der Nationalparkgemeinde Ilmitz ging es zunächst auch um das Klima im Nationalrat.
Liberalen-Bundessprecherin Heide Schmidt gesteht, dass sie die Vorgänge rund um die Abstimmung über die Promille-Grenze trotz zehnjähriger politischer Tätigkeit schockiert haben.
Was Schmidt daran besonders stört ist,
dass die Fairness in der Auseinandersetzung überhaupt keinen Stellenwert mehr hat und dass es vor allem nicht um Sachauseinandersetzungen geht, sondern nur darum, wer gewinnt in der Parteitaktik.
Und da ist kein Einsatz zu hoch.
Ich halte das für einen gefährlichen Weg des Parlamentarismus und ich gestehe, dass ich mich erst ein bisschen wieder erfangen muss, um mit Distanz das sachlicher zu sehen, als mich gestern die Emotion berührt hat.
Spitzenthema der heutigen Klubklausur ist aber die Pensionsreform.
Die Liberalen gehen grundsätzlich d'accord mit den meisten Vorschlägen des deutschen Pensionsexperten Bert Rürup.
Verlängerung des Durchrechnungszeitraumes, Vereinheitlichung der Pensionssysteme und Angleichung des Pensionsalters der Frauen an das der Männer, weit vor dem geplanten Zeitpunkt 2018, freilich mit flankierenden Maßnahmen.
Was die Liberalen noch wollen und auch darin, fühlen sie sich von Rürup bestätigt, eine einheitliche Grundsicherung für alle, finanziert aus dem Steuertopf.
Heide Schmidt.
Wir haben heute den Altersteil der Grundsicherung besprochen und da glaube ich, dass es notwendig ist, eben einen einheitlichen
Block zu haben mit etwa 8.000 Schilling ist das Rechenbeispiel finanzierbar.
Und daneben soll es eine Versicherungspflicht geben, beziehungsweise einen freiwilligen Teil, in dem eine Versicherungspflicht integriert ist.
Am kontroversiellsten dürfte innerhalb des liberalen Clubs die Frage eines NATO-Beitrittes Österreichs diskutiert werden.
Für Heide Schmidt ist jedenfalls ein NATO-Beitritt zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgeschlossen.
Ihr geht es um ein europäisches Sicherheitssystem.
Im Maastricht-Vertrag ist vorgesehen, die Verschmelzung WU und EU anzustreben.
Und ich glaube, dass das ein richtiges Ziel ist und dass sich alle EU-Mitgliedstaaten auch dafür engagieren sollten.
Wenn die anderen sich zurücklehnen und sagen, brauchen wir nicht mehr, wir gehen lieber gleich in die NATO, so sollte das unserer Meinung nach nicht die österreichische Position sein.
Und noch ein Thema haben sich die Liberalen für heute vorgenommen, Bildungs- und Hochschulpolitik.
Es wird also noch länger dauern hier in Ilmitz, aber nach dem anstrengenden Parlamentskehraus ist diese Klausur wohl eine Entspannung.
Soviel aus Ilmitz, zurück ins Journalstudio.
Gerald Gross berichtete aus dem Burgenland von der Klubklausur des Liberalen Forums.
Während man von Deutschland aus längst ohne Pass- und Zollkontrollen nach Spanien oder Portugal fahren kann, wartet Österreich immer noch, dass der Schengen-Vertrag in Kraft gesetzt und damit der gleiche Zustand erreicht wird.
Doch es gibt deutsche Vorbehalte gegen die Sicherheitsstandards der österreichischen Grenzkontrollen und noch weit mehr Zweifel bezüglich der italienischen Behörden aus deutscher Sicht.
Ein Dreiergipfel der Regierungschefs Italiens, Deutschlands und Österreichs am nächsten Donnerstag in Innsbruck soll nun eine Lösung bringen.
Paul Schulmeister mit einem Vorbericht.
Jetzt ist die Richtlinienkompetenz des deutschen Kanzlers gefragt.
Denn die Innenminister sowohl in Bonn wie in München wehren sich gegen eine rasche Öffnung der Grenzen zu Österreich.
Dies hätte ursprünglich schon im Juli, dann Ende Oktober erfolgen sollen.
Dann machten aber die französischen Neuwahlen einen Strich durch die Rechnung.
Das Parlament in Paris schaffte die Ratifizierung des Schengen-Vertrags mit Österreich nicht mehr.
Das soll nun im September nachgeholt werden.
Damit kann Österreich ab 1.
Dezember voll Mitglied bei Schengen sein und theoretisch könnten dann Autofahrer ohne jede Pass- und Zollkontrolle von Wien bis nach Lissabon quer durch Europa fahren.
Theoretisch.
Praktisch aber bedarf es dazu eines einstimmigen Beschlusses des Schengen-Exekutivkomitees und da hat Deutschland eben noch Vorbehalte.
Man anerkennt zwar in Bonn und München die enormen Anstrengungen Österreichs, die Kontrollen an den Außengrenzen auf Schengen-Standard zu bringen, aber es gebe eben doch noch bestimmte Ausbildungslücken und Erfahrungsmängel.
Dabei sieht Deutschland in Wahrheit gar nicht in Österreichs Kontrollen das große Problem, sondern in Italien.
Denn auch Italien drängt auf die Inkraftsetzung des Schengen-Vertrags und empfindet als Gründungsmitglied der EWG die Verzögerung als weitere Demütigung nach manchen abschätzigen Kommentaren aus Deutschland über Italiens Euro-Reife.
Dass die deutschen Sicherheitsbedingten weniger Österreich als Italien gelten, macht auch der bayerische Innenminister Günther Beckstein gegenüber dem ORF klar.
Die Österreicher haben ihre Sicherheitskontrollen auf ein Niveau gebracht, das erheblich ist.
Ob das Niveau schon optimal ist, das muss auch die Erfahrung zeigen.
Aber in Italien ist es sicher noch sehr viel schwieriger, wenn man sich vorstellt, eine tausende von Kilometern lange Küste.
die im Sommer mit Booten von Touristen überfüllt ist.
Wer will denn da unterscheiden, in welchem Boot Touristen sitzen, in welchem Boot zu schleusende Menschen sitzen?
Das ist extrem problematisch.
In Bayern befürchtet man, dass sich der Zustrom von Wirtschaftsflüchtlingen, aber auch Kriminellen aus Südeuropa und der Dritten Welt massiv verstärken könnte.
wenn einmal die Grenzkontrollen zu Österreich und zwischen Österreich und Italien wegfielen.
Hier mischen sich allerdings polizeiliche mit wahltaktischen Überlegungen.
Denn in Bayern wird Mitte September nächsten Jahres der Landtag, in Deutschland zwei Wochen später der Bundestag gewählt.
Bei CDU und CSU gibt es nun die Sorge, dass offene Grenzen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beeinträchtigen und die Wähler zu negativen Reaktionen veranlassen könnten.
Dazu der bayerische SPD-Abgeordnete Prof. Peter Paul Gantzer, stellvertretender Vorsitzender des Innenausschusses im Landtag.
Seit dem letzten Bezirksparteitag der CSU hier in Bayern ist das Motto ausgegeben worden, Sicherheit für Bayern, das soll das Wahlkampfmotto wieder werden.
Und die CSU lässt sich dann nicht überbieten und hat jetzt als Feind sozusagen Österreich und auch Italien entdeckt und meint dort seinen Schwachpunkt.
Um dann eben nachher, wenn die Landtagswahlen gelaufen sind, sagen zu können, gut, es hat sich jetzt doch geändert zum Guten in Österreich.
Unsere Anstrengungen haben bewirkt, dass Österreich jetzt endlich den richtigen Weg eingeschritten hat.
Noch härter als die CSU beurteilt aber offenbar der eigentlich zuständige Bonner Innenminister Kanter die Lage.
Während Bayern zu einem stufenweisen Inkraftsetzen des Schengen-Vertrags mit Österreich bereit ist, will Kanter, so heißt es, vor allem im Hinblick auf Italien keinen festen Endtermin für einen Schengen-Stufenplan akzeptieren.
Damit könnte erstens Österreich zum Handkuss kommen und zweitens eine weitere Trübung des deutsch-italienischen Verhältnisses bevorstehen.
Daher richten sich jetzt alle Erwartungen auf Bundeskanzler Kohl,
der am nächsten Donnerstag in Innsbruck mit dem österreichischen Bundeskanzler Klima und dem italienischen Ministerpräsidenten Prodi zusammentreffen wird.
Aus übergeordneten europapolitischen Gründen könnte Kohl in Innsbruck grünes Licht für Schengen geben.
In ganz Nordirland sollen heute wieder die Traditionsmärsche des protestantischen Oranja-Ordens stattfinden.
Mit dem Marsch soll an König Wilhelm von Oranien erinnert werden, der am 12.
Juli 1690 katholische Rebellen in einer Schlacht besiegte und damit die britische Vorherrschaft über Irland besiegelte.
Der Oranjeorden hatte sich gestern bereit erklärt, darauf zu verzichten, die Märsche durch katholische Viertel in den einzelnen Städten zu führen.
Dies hat zu einem Aufatmen bei den Sicherheitskräften geführt, die ansonsten Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten à la Porte d'Aon 1996 befürchteten.
Trotzdem, die Lage in Nordirland bleibt gespannt.
Es ist in Belfast in der Nacht ein Anschlag verübt worden, bei dem mehrere Menschen verletzt wurden.
Sie haben es in den Nachrichten bereits gehört.
Aus Nordirland ein Situationsbericht von Ernst Gileks.
Die Parade des protestantischen Oranjehortens hat wie jedes Jahr pünktlich um 11 Uhr österreichischer Zeit begonnen.
Hunderte Schaulustige säumern die Straße und beobachten die bunten Militärzüge, die hier durchmarschieren mit Trommeln und Fanfaren.
wird marschiert.
Ich weiß nicht, möglicherweise hören Sie im Hintergrund die Trommeln der Protestanten.
Dutzende Kamerateams aus aller Welt beobachten den heutigen Marsch durch Belfast.
Für viele Protestanten, vor allem für die Hardliner, ist der heutige Marsch durch Belfast aber nur eine halbe Sache.
Für sie gehört es einfach dazu, durch katholische Wohnviertel zu marschieren, um die Katholiken daran zu erinnern, wer das Sagen in Nordirland hat.
Für die protestantischen Hardliner, wie etwa den Pfarrer Ian Paisley, der auch Chef der Democratic Outer Unionist Party ist, kommt der Verzicht, durch katholische Wohngebiete zu marschieren, eine Art Kapitulation vor den Katholiken gleich.
Er hat die Entscheidung als Ausverkauf protestantischer Interessen bezeichnet und ist sogar dafür eingetreten, die Nordirland-Friedensverhandlungen zu beenden.
Andere Hardliner wiederum verlangen den Rücktritt der Führungsspitze des Oranje-Orden.
Während die katholische Terrororganisation IRA die Entscheidung der Protestanten begrüßt hat, gibt es von der anderen Seite, also von der protestantischen Terrororganisation UVF, der Alster Volontierforst, bisher keine Reaktion.
Diese Terrorgruppe hatte schon letzte Woche mit Vermordung von Katholiken gedroht, sollten die Paraden des Oranje-Ordens abgesagt oder verboten werden.
Offenbar überlegen die protestantischen Terroristen noch, wie sie sich jetzt verhalten sollen.
Unter Zugzwang ist jetzt die IRA.
Das Einlenken der Protestanten könnte jenen Kräften helfen, die innerhalb der IRA schon seit längerem für die Ausrufung eines neuen Waffenstillstandes eintreten.
Ein Waffenstillstand, Sie wissen, ist ja Bedienung dafür, dass der politische Flügel der katholischen Terrorgruppe, die Sinnfein-Partei, an den Nordirland-Friedensverhandlungen teilnehmen darf.
In ganz Nordirland finden heute insgesamt 18 Verraten statt.
Fast alle Organisatoren dieser Märsche verzichten darauf, durch katholische Wohnviertel zu marschieren.
Lediglich in drei kleineren Ortschaften Nordirlands beharren die Protestanten darauf, ihre traditionelle Route zu gehen, also die Katholiken zu provozieren.
In diesen Ortschaften ist die britische Militärpräsenz auch verstärkt worden.
In Belfast ist aus Sicherheitsgründen die Hauptdurchzugstraße durch das katholische Wohnviertel trotz des Verzichts der Protestanten dadurch zu marschieren stärker bewacht worden.
Die Bevölkerung von Belfast und zwar sowohl Protestanten als auch Katholiken ist jedenfalls erleichtert, dass Krawalle und Ausschreitungen in Nordirland zumindest nicht vorprogrammiert sind.
Das war Ernst Gelex mit einem Situationsbericht aus Belfast.
Die Zeit wird knapp für den 29-jährigen Miguel Ángel Blanco, das derzeit prominenteste Terroropfer der Untergrundorganisation ETA.
In weniger als vier Stunden will die ETA den baskischen Politiker ermorden, wenn die spanische Regierung nicht auf ihre Forderung eingeht, nämlich die Zusammenlegung der inhaftierten ETA-Aktivisten in ein Gefängnis.
In ganz Spanien hat diese jüngste Aktion der Terrororganisation ETA große Aufregung ausgelöst.
Bereits gestern gingen hunderttausende Menschen auf die Straße, um für die Freilassung des baskischen Politikers zu demonstrieren.
Sogar der Papst hat bereits an die ETA appelliert.
Und derzeit findet gerade im baskischen Bilbao eine Kundgebung statt, die von allen politischen Lagern unterstützt wird.
Noch nie hat eine ETA-Aktion so heftige Reaktionen ausgelöst, Josef Manola berichtet.
Mit der Entführung des 29-jährigen Miguel Angel Blanco versuchen die baskischen Terroristen, die Moral ihrer Mitglieder und Sympathisanten wieder aufzurichten, nachdem der Polizei in der Vorwoche ein wichtiger Schlag gegen die Untergrundorganisation gelungen war.
In einer lange vorbereiteten Aktion war die Befreiung eines Entführten gelungen, der fast eineinhalb Jahre in der Gewalt der Terroristen verbracht hatte.
Am Donnerstag kidneten Mitglieder der ETA einen 29-jährigen Angestellten einer Steuerberatungskanzlei, der in seiner Freizeit als Lokalpolitiker in seiner Heimatgemeinde Ermua tätig ist.
Die Entführer haben angedroht, Miguel Angel Blanco heute um 16 Uhr zu ermorden, sollte ihre Forderung nach Zusammenlegung aller inhaftierten Terroristen in baskischen Gefängnissen nicht erfüllt werden.
ETA sieht die Zusammenlegung im Baskenland als humanitäre Maßnahme.
Die Häftlinge hätten ein Recht darauf, in der Nähe ihrer Familien untergebracht zu sein.
Die Regierung wiederum verteilt verurteilte Terroristen auf Haftanstalten im ganzen Land, um den Kontakt zwischen den einzelnen Häftlingen zu erschweren und die Resozialisierung reuiger Täter zu fördern.
Ein Nachgeben in diesem Punkt ist ausgeschlossen.
Bereits im vor elf Tagen glücklich zu Ende gegangenen Entführungsfall hatte die konservative Regierung von José María Aznar ein Einlenken dieser Frage abgelehnt.
Gestern wurden Solidaritätskundgebungen in ganz Spanien abgehalten.
Vor den Rathäusern versammelten sich tausende Menschen, um die Freilassung von Miguel Angel Blanco zu fordern.
Papst Johannes Paul II.
hat den Führung in einem Brief als ein verabscheuungswürdiges Verbrechen verurteilt.
Eine spanische Tageszeitung bittet in einer Schlagzeile, lasst ihn leben, während die Polizei im Baskenland in einem regelrechten Wettlauf gegen das Ultimatum versucht, mit Hilfe von Hinweisen aus der Bevölkerung eine Spur der Terroristen zu finden.
Vor wenigen Minuten um Punkt 12 Uhr hat sich eine Kundgebung im baskischen Bilbao in Bewegung gesetzt, die von Politikern aller Parteien unterstützt wird.
An der Spitze des Zuges Premierminister Aznar, mehrere Regierungsmitglieder und hochrangige baskische Politiker.
Schon jetzt spricht man von der größten Kundgebung in der Geschichte des Baskenlandes.
Das ETA-Ultimatum wird in weniger als vier Stunden ablaufen.
In ihrer rund 30-jährigen Geschichte hat die Terrororganisation erst zweimal eine Frist für die Erfüllung einer Forderung gesetzt.
In beiden Fällen wurde die Geisel nach Ablauf des Ultimatums ermordet.
Josef Manola war das aus Spanien und natürlich werden wir Sie über das Schicksal des ETA-Entführungsopfers in unseren aktuellen Sendungen laufend informieren.
Beim nächsten Beitrag geht es nur vordergründig um Sport, eigentlich, wie Sie gleich merken, werden doch mehr um Politik und Erinnerungen an so manchen Boykott von Olympischen Spielen wird in einem Wach.
Im Libanon werden heute die achten Pan-Arabischen Spiele eröffnet.
Eigentlich soll das sportliche Wetteifern der arabischen Welt Symbol für Gemeinsamkeit und Einheit der 21 Mitgliedstaaten der Arabischen Liga sein.
Doch eine geplante Volleyball-Begegnung zwischen den Golfkriegs-Erzfeinden Kuwait und Irak zeigt die Grenzen des Gemeinsamen auf.
Soweit, dass die Kuwaitis die Ausladung des Irak erzwungen haben, Michael Vrase berichtet.
Wir heißen die Sportlerinnen und Sportler der achten panarabischen Spiele im Libanon herzlich willkommen, verkündet ein riesiges Spruchband am Flughafen von Beirut.
Mögen Sie in fairen Wettkämpfen um die Medaillen ringen, dies zur Ehre der großen und ruhmreichen arabischen Nationen.
Athleten aus allen 21 Mitgliedstaaten der arabischen Liga wurden eingeladen.
Absagen kamen lediglich von den Kumoren aus Djibouti, dem Sudan und Jemen.
Doch als die libanesischen Organisatoren vor drei Wochen die endgültige Teilnehmerliste veröffentlichten und bekannt gaben, dass in der Vorrunde des Volleyballturniers Kuwait gegen Irak spielen werde, kam es zu mir klar.
Falls die Irakis an den Spielen teilnehmen sollten, werden wir die Veranstaltung boykottieren, drohte das Kuwaitische Olympiakomitee.
Im Irak würden noch immer 1600 Kuwaitis, unter ihnen auch Sportler, gefangen gehalten.
Erst nach ihrer Freilassung seien sportliche Wettkämpfe gegen irakische Teams wieder möglich.
Die geschockten libanesischen Veranstalter baten daraufhin den Generalsekretär der Arabischen Liga um Vermittlung.
Doch die Kuwaitis blieben hart, appellierten an die arabischen Golfanrainer, die nun ebenfalls mit dem Boykott der panarabischen Spiele drohten.
Der Libanon wurde zudem wenig diskret daran erinnert, dass das Olympiastadion von Beirut mit arabischen Petrodollars gebaut worden sei.
Dem Argument Geld und Spiele hatte die libanesische Regierung nichts mehr entgegenzusetzen.
Die Iraker, die erst vor einigen Wochen eine Handelsdelegation nach Beirut geschickt hatten, wurden ausgeladen, die Absage mit den 1994 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zu Bagdad begründet.
Wie ist es möglich, dass unser Team an den Olympischen Spielen im amerikanischen Atlanta teilnehmen konnte und von den panarabischen Spielen in Beirut ausgeschlossen wird?
fragte daraufhin die irakische Regierungszeitung Babel erbost und Saddam Hussein persönlich entschied, seine Sportler dennoch nach Peru zu schicken.
An der libanesischen Grenze, so seine Anweisung, sollten sie so lange warten, bis ihnen die Einreisevisa ausgestellt werden, notfalls sogar in den Hungerstreik treten.
Das Seilziehen um die Teilnahme Iraks wird sich wahrscheinlich bis zur Eröffnung der panarabischen Spiele am Samstag hinziehen.
Wenigstens die irakische Flagge wollen die libanesischen Veranstalter dann hissen, um, so heißt es heute in Beirut, zumindest symbolisch die arabische Einheit zu demonstrieren.
Doch selbst diese Geste ist den Kuwaitis zu viel.
Sie wollen mit Bildern ihrer im Irak gefangenen Landsleute ins Stadion von Beirut einmarschieren, falls dort die irakische Fahne wehen sollte.
Michael Vrase berichtete.
Jetzt ein Wirtschaftsthema.
Sie hören es bei uns im werktäglichen Börsenreport.
Die Finanzseiten der Zeitungen sind voll davon.
Mit den Aktienkursen geht es zumindest in den USA und in den meisten europäischen Ländern bergauf.
Was steht hinter diesem scheinbar unaufhaltsamen Aktienboom?
Wie lange kann das noch so weitergehen und soll man noch auf den Zug aufspringen und Aktien kaufen?
auf die Josef Schweizer im folgenden Beitrag Antworten zu geben versucht.
Der Aktienboom hat mehrere Gründe.
Erstens einen substanziellen.
Die Firmen verdienen so gut wie noch nie.
Unter der Maxime des Shareholders Value, also dem Motto, der Aktionär ist König, werden Sparprogramme durchgezogen, allein um möglichst hohe Renditen für das veranlagte Kapital zu erwirtschaften.
Das erklärt auch die Meldungen, dass Aktienkurse fallen, wenn Lohnkosten zu steigen drohen.
Der zweite Grund für den Aktienboom liegt in den niedrigen Zinsen.
Dividenden und Kursgewinne übertreffen derzeit jeden Zinssatz, den ein wohlhabender Staat oder eine verlässliche Bank für eine Anleihe bieten könnte.
Und es gibt auch keine Anzeichen, dass sich das vor allem in Europa so bald ändern wird.
Wegen der Währungsunion bemühen sich so gut wie alle EU-Staaten, die Inflationsraten niedrig zu halten.
Eine Überhitzung der Wirtschaft, die durch eine Zinserhöhung abgekühlt werden müsste, ist ebenfalls nicht in Sicht.
Aktien versprechen also auch auf längere Sicht mehr zu bringen als anleihen.
Der dritte Grund für den Aktienboom, der zunehmende Reichtum in den USA und Europa.
Jahrzehntelang während der Wirtschaftsaufschwung ohne volkswirtschaftlich verheerende Kriege haben in den Händen von Privatleuten und Institutionen gigantisches Kapital entstehen lassen.
Dieses Kapital sucht nach Anlagemöglichkeiten.
Professionelle Investoren wie z.B.
Fondsgesellschaften investieren in alles, was Renditen verspricht.
Solange Geld auf den Markt strömt, wird es in Gefäße wie etwa Aktienbörsen fließen und sie wie Ballons aufblasen.
Damit kommen wir zu der bangen Frage, wie lange das noch gut gehen kann, bevor die Blase platzt.
Bestenfalls setzt sich irgendwann, und das dauert wohl nicht mehr allzu lange, die Erkenntnis durch, dass die Aktien schon teuer genug sind für die Rendite, die sie bieten.
Dann steigen die Kurse eben nicht mehr weiter und die Aktionäre beschränken sich aufs Dividenden kassieren.
Schlimmstenfalls aber platzt die Blase mit einem lauten Knall.
Von einem Tag auf den anderen erscheinen den Anlegern ihre Aktien als viel zu teuer.
Jeder will der Erste sein, der noch rechtzeitig verkauft, um noch ohne große Verluste auszusteigen.
Die Kurse sacken ins Bodenlose ab.
Einen solchen Big Bang fürchtet man derzeit in New York täglich.
Soll man unter diesen Umständen überhaupt noch Aktien kaufen?
Wenn ja, dann nur unter äußerster Vorsicht und nur mit einem Teil seiner Ersparnisse.
Auf keinen Fall extra einen Kredit aufnehmen und damit spekulieren, dass man ihn mit den Gewinnen zurückzahlen kann.
Unter den Investmentfonds sind jene interessant, die zumindest das eingesetzte Kapital garantieren.
Und grundsätzlich, der Rückblick auf vergangene Kursgewinne sagt nichts aus über die zukünftige Entwicklung.
Gleich ist es halb eins.
Seit Jahren leidet der österreichische Tourismus unter Gästeschwund.
Die Prognose einer Erholung schieben Wirtschaftsforscher und Tourismusverantwortliche jede Saison ein weiteres Jahr hinaus, so auch heuer.
Man sucht nach Ursachen und Schuldigen, man klagt über die Reisewut der Österreicher, die sich im Ausland und nicht im eigenen Land austoben.
Sind wir gar zu teuer, zu veraltet im Angebot oder werben wir vielleicht zu wenig, zu ineffizient, zu kleinkariert?
Auf die Suche nach den Ursachen der Probleme im österreichischen Tourismus hat sich Hans Adler begeben und ist dabei auf Günter Ronnacher gestoßen.
15 Jahre lang war Ronnacher Mitglied der österreichischen Hoteliersvereinigung.
Seine Betriebe hat er 1991 an die Kinder übergeben.
Er gehört zur Vätergeneration in der Hotellerie und hat den Aufstieg des Tourismus seit dem Krieg und seine Probleme in den vergangenen fünf Jahren miterlebt.
Günter Ronacher, Hotelier des Thörmann Hotels in Bad Kleinkirchheim in Kärnten, ist heute im Journal zu Gast.
Herr Kommissar Dronnacher, Sie waren Präsident der Hoteliervereinigung.
Das ist natürlich eine Gruppe von Hoteliers, die im Durchschnitt erfolgreich sind.
Aber Sie haben doch sicher auch die Situation anderer fremden Verkehrsunternehmer oder Tourismusunternehmer kennengelernt.
Gibt es überhaupt ein generelles Problem oder gibt es einen Schuldigen, eine Gruppe von Schuldigen oder
Ist das alles eigentlich der Ausfluss einer Entwicklung unserer Zeit, die sich da abspielt?
Was wird eigentlich aus dem österreichischen Tourismus?
Ich glaube, grundsätzlich muss man mal eines feststellen.
Das Angebot hat sich schneller entwickelt als die Nachfrage.
In Österreich, weltweit.
Dadurch kam es in relativ kurzer Zeit zu einem starken Verdrängungswettbewerb, in dem wir jetzt alle darunter leiden.
Nicht nur Österreich, es geht der Schweiz ähnlich, es ist auch in anderen Ländern eine Situation entstanden, wo viele renommierte, traditionelle Urlaubsgebiete unter starken Auslastungsproblemen leiden.
Woher kommt das?
Im Grunde genommen hat man in allen Entwicklungsländern und überall, wo man nach einer
möglichen Wirtschaftsformen gesucht hat, um der breiten Bevölkerung Einnahmen und ein besseres Leben zu vermitteln, hat man auf den Tourismus gebracht.
Hoffnung ist aber nicht in dem Maße überall aufgegangen, weil heute für den Tourismus, um erfolgreich zu sein, einfach mehr gehört als die reine Sommerfrische, wie man sie unter den Frühjahren mal gekannt hat, wo die gute Luft und ein gutes Essen allein ausreichend war.
Und davon profitiert natürlich der ferne Osten, davon profitiert vielleicht Südamerika, denke ich, weil dort
Ich stelle nun einmal die These auf.
Etwas geboten wird, was die Menschen in Europa noch nicht kennen.
Stimmt das?
Ich glaube, dass die Sehnsucht, andere Länder kennenzulernen, neue Gebiete zu studieren, dass das ein großes Grundbedürfnis ist und dass damit die Jugend einmal hinaus will in die große, weite Welt.
großartigen Angebote, die man heute, die für jeden schon zu leisten sind, natürlich mit eines der wesentlichen Probleme für den traditionellen Tourismus dieser Art, wie wir ihn in Österreich haben.
Ich habe mir da ein paar Thesen zusammengeschrieben, die ich gerne so quasi zur Debatte stellen möchte.
Warum Österreich an Anziehungskraft verloren haben könnte.
Da ist mir als erstes eingefallen, weil wir aufgrund der neuen Verkehrsmöglichkeiten, Flug usw.
zu nahe und damit bestenfalls ein Ausflugsziel für die westeuropäischen Urlauber, aber keine wirkliche Urlaubsdestination sind.
Das gilt für einzelne Bundesländer, die sehr nahe an den Hauptballungszentren sind, wie Tirol, Vorarlberg, Salzburg im Besonderen.
Kärnten, Steiermark sind eigentlich klassische Haupturlaubsländer und sind weiter entfernt und können von diesem Trend des Kurzurlaubs nicht profitieren.
Zweite These.
Wir haben eine Anziehungskraft verloren, weil wir zu teuer sind und ein Urlaub in Österreich das gleiche kostet wie ein Flug nach Calcutta oder nach New York.
Ich glaube, so einfach lässt sich das nicht beantworten.
Die Gastronomiepreise sind eigentlich in einer Größe wie vor 20 Jahren.
Es hat eine Stagnation gegeben und die hat sich auch in den Preisen ausgewirkt.
Es ist in Österreich kann man heute auch sehr sehr günstig urlauben.
dass es gewisse Gebiete gibt, wo vielleicht auch einige schwarze Schafe zu gewissen Saisonzeiten zu dem Ruf eines teuren Urlaubslandes beigetragen haben.
Das will ich schon gelten lassen.
Aber generell glaube ich, dass ein Urlaub in Österreich nach wie vor preiswert ist.
Eine dritte These.
Da hat man Anziehungskraft verloren, weil man Österreich am besten mit dem Auto erreicht und dann in Staus hängen bleibt und von einer, sagen wir, sehr genauen Verkehrspolitik sich serkiert fühlt.
Das ist für uns eines der Hauptprobleme überhaupt, da wir ja zu über 80 Prozent Individualtouristen haben, die mit dem eigenen Pkw anreisen und diese Stauproblematik, die sich da auf der Dauernautobahn im Besonderen abspielt,
Aber Stau gibt es nicht nur erst in Österreich, Stau gibt es heute schon in den Ballungszentren Deutschlands und zu gewissen Zeiten reist der Gast eigentlich schon Stoßstange an Stoßstange bis in sein Urlaubsziel und das
Zu oft Reisezeiten, die mehr als das Doppelte der normalen Zeit, und das ist eigentlich nicht mehr Lebensqualität, das man sich vorstellt.
Die Individualität leidet darunter.
Hat eigentlich das Pickel Auswirkungen auf den fremden Verkehr?
Kann man das jetzt schon abschätzen?
Ja, ganz sicher.
Und welche?
Es fängt schon damit an, dass auch ein etwas unfairer Wettbewerb betrieben wird, nämlich von jenen Ländern und von jenen Orten, die ohne Mautbicker zu erreichen sind, dass die das immer noch in ihrer Werbung besonders herausstellen.
Es hätte eigentlich meiner Meinung nach die Solidarität bedurft, dass man das
Einführung des Bickertls einmal, diese erste Welle des Unmutes, damit dann zur Ruhe kommen lässt und etwas, was es in anderen Ländern eben schon gibt, nämlich eine Autobahnnaht, nicht permanent, ständig wieder neu zum Thema macht und die Gister sozusagen zusätzlich noch darauf hinstößt, um sich einen Wettbewerbsvorteil daraus zu machen.
Das ist überhaupt eine Frage im österreichischen Fremdenverkehr, die habe ich mir auch aufgeschrieben.
Wir haben Attraktivität verloren, weil die Werbung keine Schwerpunkte setzt, sondern jedes Dorf macht seine eigene.
Das ist etwas provokant, so wird es wohl nicht sein, aber grundsätzlich ist es doch so.
Wir haben sicher diesbezüglich ein großes Problem, weil die Kirchdornpolitik sehr ausgeprägt ist.
speziell auch in vielen kleineren Gemeinden, wo von ehrenamtlichen Funktionären der Tourismus in irgendeiner Form gemanagt werden sollte, die aber nicht die nötige Professionalität haben und vor allem nicht die nötige Kooperationsbereitschaft in der Region.
überschreitend, gemeindeländerüberschreitend.
Wenn ich allein denke, dass es bis heute noch kein österreichweites Reservierungssystem gibt und ständig immer wieder das Thema zwar diskutiert wird, aber wie jetzt gerade neulich wieder kein Ergebnis herauskam, das ist beschämend.
Haben wir eine Anziehungskraft verloren, weil wir in den vergangenen Jahren der Jugend zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben und damit eine ganze Generation für uns eigentlich verprellend ist?
Ich glaube, man sollte nicht übersehen, dass wir sehr viele Initiativen gesetzt haben.
Gerade zum Beispiel aus Kärnten kam die Initiative der Babyhotels, das ja einen phänomenalen Erfolg darstellt.
Das ganze Liesertal ist jetzt ein einziges Babytal.
die familienfreundlichen Hotels, die auch zum Teil von hier ihren Ausgang gefunden haben, jetzt österreichweit, europaweit agieren, dass vielleicht manches unterlassen wurde von den Anbietern, von den Kurverwaltungen, die sich immer noch so schimpfen.
auch in ihren Programmen neue Wege zu gehen.
Das will ich zugestehen, da sind Fehler passiert.
Man spricht davon, dass Österreich zu wenig Attraktionen für die Gäste bietet.
Halten Sie etwas davon, aus Österreich ein Land der Golfplätze und Discos zu machen?
Das ist auch überzeichnet, aber in diese Richtung geht die Debatte.
Im Grunde genommen wird es kaum möglich sein, diese
Spielplätze der derzeitigen New Yorker und die sozusagen noch überbieten zu wollen.
Das wird nicht möglich sein.
Österreich ist ein Erholungsland und die Erholung wird immer irgendwo im Vordergrund stehen und man kann nicht alles wollen.
Man muss sich profilieren.
Und daran fehlt es auch.
Es fehlt Österreich ein Profil.
Da komme ich noch auf etwas.
Ist Öko eigentlich ein Urlaubsprogramm?
Ich will das jetzt überzeichnen.
Wir rufen aus allen Fenstern Öko, aber sagen wir den Urlaubern, was sie dann davon haben, wenn sie zu uns kommen?
Das wird überhaupt ganz schlecht vermarktet, wenn ich das an den Beispielen der Nationalparks vielleicht erklären kann.
Man hat mit großen Erwartungen Nationalparks gemacht und ist dann auf halbem Wege stehen geblieben.
Wenn man heute denkt, welche touristischen Attraktionen die Nationalparks in USA, in Kanada darstellen,
Wir leben hier am Rande des Nationalparks Nockberge und stellen fest, dass mit Ausnahme der
einiger Tafeln, dass man merkt, dass man den Nationalpark betritt, aber sonst eigentlich wenig getan wird, um das auch den Gästen zu vermitteln.
Gibt es eigentlich jemanden, dem Sie sagen würden, tu doch etwas, du bist dafür verantwortlich?
Ist das der Wirtschaftsminister, die Tourismuswerbung, die Landesregierungen?
Es würde schon genügen, wenn wir mehr Unterstützung bekommen würden.
Denn der Minister allein kann es sicher nicht machen.
Aber es fehlt an der Unterstützung für all diese Projekte, die laufen, die angelaufen sind.
Es ist alles sehr bürokratisch.
Ich möchte mich jetzt mit dem Wirtschaftsministerium als unserem Ministerium nicht mehr auseinandersetzen.
Wir haben immer einen Tourismusminister gefordert.
Wir haben ihn nicht bekommen.
Wir sind im Wirtschaftsministerium eher das fünfte Rad am Wagen.
und wir können mit der Situation so nicht zufrieden sein.
Eines der wesentlichen Probleme sehe ich auch in der sehr klein strukturierten Größenordnung, denn im Schnitt haben ja die Gastronomiebetriebe nur rund 40 Betten und das ist eigentlich zu klein.
Außerdem gibt es die Problematik,
im Generationsproblemen oft einmal.
Und ich meine, man sollte in jedem Fall versuchen, Ausstiegshilfen zu geben und vielleicht noch einen Schritt weiter zu gehen, auch Abbruchprämien, um wieder Grünflächen für die Verbleibenden zu schaffen.
Ausstiegshilfen, das kann teuer werden, denn kaum ein Wirtschaftsbereich ist so verschuldet wie der Tourismus.
Viele Betriebe machen bloß nicht Schluss, weil sie nicht liquidieren können.
Das ist das Problem und da muss etwas geschehen.
Glauben Sie, wird man sich jemals zu so etwas durchringen können?
Man wird es müssen.
Wenn man jetzt einrechnet, was wir so alles besprochen haben.
Die Änderungen im Urlauberverhalten, die Konjunktursituation in Europa, die neue Situation der Gäste in Österreich, der Mangel an Kooperation und eigentlich wenig Steuerung.
für den Tourismus aus den zentralen Stellen.
War das so der Sukkus?
Ja.
Wenn das so ist, welche Chance hat der Fremdenverkehr?
Ich glaube, dass das Tourismusland Österreich in seinen weitesten Bereichen der Ferienhotellerie nach wie vor ein gutes Angebot ist und dass wir
gar nicht schnell genug die Euro-Währung bekommen können.
Ich erwarte mir nicht nur, dass durch die Einführung des Euros das Reisen in Europa wieder dadurch etwas erleichtert wird, dass dadurch Wechselspäßen und derlei Dinge wegfallen, dass vielleicht auch das
Gemeinsamkeitsgefühl der Europäer dadurch gestärkt wird, um auch wieder vermehrt Urlaub in Europa zu machen.
Denn uns ist es eigentlich auch so gegangen.
Man fliegt in die fernen Länder, um dann zu erkennen, wie schön es eigentlich in Europa ist.
Dankeschön für das Gespräch.
Hans Adler sprach in der Samstagreihe im Journal zu Gast mit dem Hotelier Günter Ronacher.
Viele Österreicher kehren also dem eigenen Land in der Urlaubssaison den Rücken.
Das haben wir jetzt gehört und da schließen wir gleich an.
Fast drei Millionen Reisen machten die Österreicher im vergangenen Jahr ins Ausland.
Viele dieser Österreicher haben Haustiere und da ergibt sich oft das Problem, was man mit dem treuersten Freund des Menschen, dem Hund, oder mit der lieben Schnurlikatze tun soll.
Mitnehmen oder daheim lassen, das ist hier die Frage.
Und wenn das Haustier mit auf Reisen geht, was muss man dabei wissen, was muss man beachten?
Antworten auf diese Fragen von Fritz Besatter.
Die Österreicher sind tierlebende Menschen, das bestätigt eindrucksvoll die Statistik.
Rund 1,4 Millionen Katzen leben mit ihren Herren oder Frauen in insgesamt 770.000 Haushalten.
Am zweiten Platz der ewigen Bestenliste der Lieblingstiere ist der Hund.
Mehr als 500.000 Exemplare des besten Freundes des Menschen bevölkern hierzulande mehr als 470.000 Haushalte.
Und da rund jeder zweite Österreicher einmal im Jahr auf Urlaub geht, stellt sich ihm die Frage, was tun mit seinen bellenden oder schnurrenden Lieblingen.
Lucie Loubet, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins, hat eine differenzierte Antwort.
Es ist eine Katze natürlich ganz anders zu behandeln als ein Hund.
Der Hund ist ohne weiteres mitzunehmen, im Gegenteil, der ist glücklich und froh, der ist dort glücklich, wo sein Besitzer ist, Herrl oder Fraul.
Nicht glücklich ist die Katze und es ist auch gefährlich, dass man sie verliert.
Eine Katze lässt man am besten zu Hause und schaut, dass eine Nachbarin, eine Verwandte oder sonst irgendjemand in ihre gewohnte Umgebung kommt und sie dort füttert und betreut.
Einen Hund nimmt man, wenn man sein Tier wirklich liebt, mit.
Ist nun einmal die Entscheidung gefallen, seinen Bello oder seinen Rex mit in den Urlaub zu nehmen, muss der Hundebesitzer die Einreisebestimmung seiner Destination wissen.
Im beliebtesten Urlaubsland der Österreicher, in Italien, braucht er einen internationalen Impfpass.
Und die Tollwutimpfung muss mindestens 20 Tage vor Grenzübertritt gemacht worden sein und sie darf nicht länger als 11 Monate zurückliegen.
Sollte der Hund mittelgroßer oder großer Statur sein, muss er im Pkw mit einem Hundegurt an die Leine gelegt werden.
Griechenland, das zweitbeliebteste Urlaubsland der Österreicher, schreibt neben dem Impfpass ein tierärztliches Gesundheitszeugnis in Englisch oder Französisch vor, welches nicht älter als 10 Tage sein darf.
Die anderen europäischen Staaten haben ähnliche Einreisebestimmungen.
Und es empfiehlt sich, vor Urlaubsantritt beim Tierschutzverein oder bei den Autofahrerclubs Informationen einzuholen, um keine unliebsamen Erlebnisse an der Grenze zu haben.
Fritz Besatter war das mit Tipps von Hunde- oder Katzenbesitzern.
Was macht man mit den Haustieren im Urlaub?
Let the sun shine in your heart.
Lass die Sonne in deinem Herzen scheinen.
Lass die Sonne in dein Herz hinein, könnte man auch sagen.
Das ist das Motto der diesjährigen Love Parade in Berlin.
Jugendliche aus allen Teilen Deutschlands und anderen Staaten sind zur weltgrößten Jugendparty gekommen.
Eine ganze Stadt wird Partyfläche aus Berlin, berichtet Alfred Schwarz.
Fast eine Million junger Menschen sind heute nach Berlin gekommen, um die größte Freiluftparty der Welt zu feiern.
Aus mehreren zigtausend Watt-Lautsprechern werden am Nachmittag die Technorythmen dröhnen.
Eine Lastwagenparade von Rebern, das sind die sogenannten Technodancer in Fantasiekostümen, wird die Stimmung anheizen.
Und die wird so sein wie im vergangenen Jahr.
Heiter, wild, verrückt, aber für alle Beteiligten wunderschön.
Das englische Wort Wraith bedeutet so viel wie toben oder rasen, doch ganz so schlimm wird es nicht.
Hände und Beine werden im Stakkatorhythmus hin und her geworfen und alles andere auch, was sonst noch am Körper dran ist.
Das diesjährige Motto lautet Let the sun shine in your heart, also lass die Sonne in dein Herz scheinen und wer es wörtlich nimmt, kann das auch tun.
Das Wetter ist sommerlich heiter, die Veranstalter können zufrieden sein.
Doch es gibt auch zunehmend Kritiker des Technospektakels, wie etwa Markus Wollank vom Szenemagazin 030.
Dieses Jahr ist es also besonders schlimm, also was die Love Parade angeht.
Es ist sehr, sehr kommerziell geworden.
Deswegen haben wir uns also von dem Umzug, sag ich mal, distanziert.
Es ist natürlich für jeden die Möglichkeit, sein Geschäftchen zu machen.
Und das machen vor allem die Veranstalter, Ralf Regitz und Dr. Motte von der Veranstaltungsgesellschaft PlanetCom.
Die Sponsorenbeiträge sollen in Millionen fließen.
Hinzu kommen die Einnahmen aus dem T-Shirt-Verkauf.
Fast 30.000 Schilling für jeden Techno-Track werden kassiert.
Aus der Underground-Bewegung wurde ein Megageschäft.
Techno als Symbol für das neue Deutschland.
Die Revue der Subkultur ist längst zum Volksfest geworden, ein Spektakel für Millionen.
Rechtsradikale Gruppen haben mit Anschlägen gegen die Love Parade gedroht, auch Linksautonome haben Störaktionen angekündigt.
Die Polizei ist gewarnt, aber die gute Laune lassen sich die Technokids nicht verbieten.
Schließlich ist doch alles so schön auf dieser Welt und das noch dazu en gros in der Masse.
Viel Vergnügen!
Von der Techno-Musik, von den Technoklängern, jetzt zur klassischen Musikrichtung.
Mit einer Art Schubert-Uraufführung wartet das steirische Musikfestival Stüriarte heute Abend auf.
Da wird im Grazer Stephaninsaal nämlich die Schubert-Oper Der Graf von Gleichen konzertant aufgeführt, die Schubert selbst nur als Fragment hinterlassen hat.
Der Vorarlberger Komponist Richard Dünser hat das Werk, das seinem Libretto von Ernst von Bauernfeld folgt, nun fertiggestellt.
Michael Ackermann berichtet aus Graz.
Fast drei Jahre Arbeit waren nötig, um aus dem Fragment ein vollständiges Ganzes entstehen zu lassen.
Die Ballette der vorhandenen Musik reichte von ausgeführten Ensembles und skizzierten Vor- und Zwischenspielen, über Gesangspartien mit, aber auch ohne harmonisches Gefüge, bis hin zu vollkommen fehlenden Teilen, wie etwa das für jede Oper doch so entscheidende Finale.
War es für Richard Dünser Affinität zu schaffen und person Schubert sich dennoch der Mühe und dem Wagnis dieser Vollendung zu stellen?
Ja, das glaube ich schon, dass dieser seelische Bereich, wo sich das abspielt bei Schubert in vielen seinen Werken, dass mich das besonders fasziniert und anspricht.
Also das ist eine Musik, die ich mir wahnsinnig gerne auch anhöre und ich glaube auch, dass ich es für einen anderen Komponisten gar nicht gemacht hätte.
Nach anfänglicher doch großer Skepsis waren schließlich die Erfahrungen aus der Orchestrierung eines Schubert'schen Klavierwerkes, vor allem aber der Wunsch, diesen Musikschatz aus Schubert's so erfindungsstarker letzter Schaffenszeit zu heben, Anlass, den Auftrag zur Fertigstellung der Oper für die Sturiate 97 auszuführen.
Also es war so, dass sich der Arbeitsprozess im Laufe meiner Arbeit an dem Fragment und an der Komposition verändert hat.
Am Anfang war ich noch zu ehrfürchtig.
Ich habe mich nicht getraut, nur auch eine einzelne Note zu ändern, wobei man dazu sagen muss, dass es sehr oft gar nicht erkennbar ist, was Schubert für eine Note gemeint hat, weil er so schnell und schlampig geschrieben hat, dass es manchmal zwei Noten sein können.
Und im Laufe der Zeit bin ich dazugekommen,
Auch durch die Tatsache, wenn man Schuberts Arbeitsprozess an anderen Werken überlegt, er hat sehr oft die erste Fassung noch bedeutend umgeändert.
Und das hat mich dann auch ermutigt, im Laufe der Arbeit immer mehr umzuändern, also auch kürzen, strafen, erweitern.
insbesondere auch, weil ja die meisten Harmonien auch von mir stammen.
Letztendlich wollte ich auch überhaupt nichts schaffen, was also etwas Musikwissenschaftliches ist, sondern es ist ganz meine subjektive Arbeit, die Arbeit eines heute lebenden Komponisten, der mit diesen Schubert-Themen versucht hat, etwas heute Dastehendes zu schaffen.
Eine These, warum Schubert den Graf von Gleichen fragmentarisch hinterlassen hat, könnte die sein, dass das Libretto der Zensur anheimgefallen ist, mündet die Handlung doch in eine von Papst abgesegnete Ehe zutritt.
Bleiben noch die Fragen, wie modern war Schubert in seiner Zeit und was wird man hören, eine Oper von Franz Schubert oder eine von Richard Dünser?
Er war unglaublich modern.
Es ist so, im Graf von Gleichen denke ich, dass an einigen Stellen das Publikum denken wird, ach das ist vom Dünser und das dürften aber einige Stellen von Schubert sein, die unglaublich über die Zeit hinausweisen, also die schon, man könnte an Maler oder nach Maler denken und an einigen anderen Stellen wird das Publikum vielleicht denken, ah endlich wieder Schubert und das könnte dann zum Teil von mir sein.
Sie sind dann schon, dass er ihr freundlichen Vertraut, ihr holder Frau, nach Uwe, ihr Freund.
Die Franz-Schubert-Oper Der Graf von Gleichen heute Abend bei der Styriarte in Graz im Schubertjahr 1997, reiner Zufall, dass in unserem Nachrichtenstudio jetzt auch ein Schubert sitzt mit Vornamen Georg, kein Nachkommen des Komponisten allerdings.
Georg Schubert jetzt mit aktuellen Nachrichten.
Nordirland.
Die traditionellen Märsche des protestantischen Aranierordens in Nordirland haben begonnen.
Obwohl die Märsche heuer nicht durch katholische Wohngegenden geführt werden, herrscht wieder Hochspannung.
Wenige Stunden vor Beginn der Märsche ist auf einer Patrouille in Belfast ein Anschlag verübt worden.
Dabei wurden drei Soldaten und zwei Polizisten sowie zwei Jugendliche verletzt.
Spanien.
Die Entführung eines Lokalpolitikers durch die baskische Terrororganisation ETA hat eine Welle der Empörung ausgelöst.
In Bilbao haben hunderttausende Menschen gegen die Entführung demonstriert.
Das Ultimatum der ETA läuft um 16 Uhr ab.
Die Organisation droht mit der Ermordung ihres Gefangenen, sollten die 600 ETA-Häftlinge in ganz Spanien nicht in Gefängnissen im Baskenland zusammengelegt werden.
Österreich Das liberale Forum tritt für eine einheitliche Altersgrundsicherung ein.
Sie soll etwa 8.000 Schilling betragen und aus Steuern finanziert werden.
Bei ihrer Krupp-Klausur in Ilmitz im Burgenland sprachen sich die Liberalen ferner gegen einen NATO-Beitritt aus.
Sie treten für den Beitritt Österreichs zur Westeuropäischen Union ein, die mit der EU verschmolzen werden soll.
Dadurch soll die Unabhängigkeit Europas in der Verteidigung erhalten werden.
Tschechien.
Präsident Havel wird sich um eine weitere Amtszeit bewerben.
Dies teilte Havel heute in einer Pressekonferenz in Prag mit.
Seine Amtszeit endet Anfang 1998, nach der Verfassung kann er sich noch um eine zweite Präsidentschaftsperiode bewerben.
Türkei.
Der neue Ministerpräsident Yilmaz stellt sich heute der Vertrauensabstimmung.
Seine Drei-Parteien-Koalition wird auch von anderen Gruppierungen sowie unabhängigen Abgeordneten unterstützt.
Soweit die Meldungen und nun noch ein Blick auf das Wetter.
Heute Nachmittag 20 bis 26 Grad, einmal sonnig, dann wieder bewölkt und stellenweise werden auch gewidrige Regenschauer niedergehen, wie momentan im Weinviertel und in Wien.
Tontechnik Gaby Nell, Regie Udo Bachmeier und Moderator war Hans-Christian Scheit.