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KI-generiertes Transkript
Mittagsjournal.
Willkommen zum ORF-Mittagsjournal.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Kurz vorweg zum wichtigsten der geplanten Themen.
Schweres Erdbeben in Taiwan, weit mehr als 1000 Tote bereits.
Über Russland herrscht zunehmend Besorgnis.
Die Lage dort destabilisiert sich weiter.
Sie hören dazu einen Schwerpunkt.
Der Börsenguru Costolani ist tot, wir bringen einen Nachruf.
Österreich, keine Umfragen zum beabsichtigten Wahlverhalten am 3.
Oktober wird es von übermorgen an mehr geben.
Die Causa Grubenunglück von Lassing fünf Verantwortlichen der Mineralwerke Neinsch und der Leobaner Bergbehörde soll der Prozess gemacht werden.
Möglicherweise entscheidende Sitzung des Aueraufsichtsrates in diesen Minuten im Rahmen welcher Allianz wird die heimische Luftlinie künftig fliegen, das ist die Zentralfrage.
Sechs Milliarden Menschen bereits auf Erden, auch dazu ein Beitrag.
Erster Programmpunkt, eine Nachrichtenübersicht präsentiert von Ingeborg Cani.
Taiwan.
Nach dem schweren Erdbeben in der vergangenen Nacht ist die Zahl der Todesopfer bereits auf 1.100 gestiegen.
Mindestens 3.500 Menschen wurden verletzt.
Es sollen aber noch hunderte unter den Trümmern eingestürzter Häuser liegen.
Die Rettungsmannschaften arbeiten fieberhaft, obwohl nach dem Hauptbeben mehr als 800 Nachbeben verzeichnet wurden.
Weite Teile Taiwans sind ohne Strom.
Das Epizentrum des Bebens lag im Zentrum der Insel.
Die Erdstöße erreichten nach Angaben von Seismologen die Stärke von 7,3 auf der Richterskala.
Damit war das Beben noch stärker als jenes, das im August Teile der Türkei erschütterte.
Türkei.
Der Westen des Landes ist in der Nacht erneut von zwei Erdbeben erschüttert worden.
Die Erdstöße lösten Panik unter der Bevölkerung aus.
Es wurden jedoch weder Opfer noch neue Schäden gemeldet.
Österreich.
Im Justizministerium ist die Entscheidung in der Causa Lassing gefallen.
Justizminister Nikolaus Michalek hat die von der Staatsanwaltschaft Leoben wegen fahrlässiger Gemeingefährdung eingebrachten Strafanträge genehmigt.
Fünf Personen müssen sich vor Gericht verantworten.
Gerichtlich verfolgt werden Verantwortliche der Mineralwerke Neinsch und der Leobener Bergbehörde.
Der Prozess könnte noch heuer beginnen.
Die Verfahren gegen fünf Mitarbeiter aus dem Wirtschaftsministerium werden eingestellt.
Der Ölpreisanstieg, im Speziellen die Verteuerung der Treibstoffe, hat die Verbraucherpreise im August spürbar in die Höhe gezogen.
Die Inflationsrate kletterte im Jahresabstand auf 0,6 Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise von Superbenzin, Normalbenzin, Diesel und Flüssenbrennstoffen um durchschnittlich mehr als 5 Prozent.
Dies heizte das Gesamtpreisniveau um fast 0,2 Prozent an.
Seit dem Vormittag tagt der Aufsichtsrat der Australian Airlines AG.
Man versucht eine Entscheidung über die künftige Allianz-Politik der Fluglinie zu treffen.
Neben dem bisherigen Partner Swissair haben zuletzt auch die Star Alliance sowie das noch namenlose Bündnis Delta Air Lines Air France heftig um die Auer geworben.
Bundesrepublik Jugoslawien.
Die Auflösung der UCK tritt um Mitternacht in Kraft.
Das hat die albanische Befreiungsarmee im Kosovo mit der KFOR-Friedenstruppe vereinbart.
Nachdem gestern Abend den Priest in der geschlossenen Abkommen, gehen Teile der UCK in eine zivile Organisation über, die die Bezeichnung Kosovo-Schutzkorps tragen soll.
Mit einem Streik in einer großen Belgrader Traktorenfabrik haben die für heute angekündigten landesweiten Proteste in Serbien begonnen.
Oppositionsparteien und Gewerkschaften haben zu täglichen friedlichen Demonstrationen gegen das Regime des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević aufgerufen.
Für den Abend sind Kundgebungen in 20 Städten geplant.
Iran.
Bundespräsident Thomas Klestil beendet heute seinen zweitägigen Arbeitsbesuch.
Am Nachmittag stehen noch ein iranisch-österreichisches Wirtschaftsforum sowie ein weiteres Treffen mit Präsident Mohammed Khatami auf dem Programm.
Indonesien.
In Osttimor geht die Stationierung der Friedenstruppen planmäßig weiter.
Die ersten australischen Kriegsschiffe mit Truppen und Material an Bord sind im Hafen der Hauptstadt Dili eingetroffen.
Bis zum Abend sollen 2.500 Mann stationiert sein.
Kurz nach der Landung haben die Soldaten bereits mehrere bewaffnete Mitglieder der pro-indonesischen Milizen festgenommen.
Zu gewalttätigen Zwischenfällen kam es nicht.
Die Hilfsflüge für die notleidende Bevölkerung sind noch immer unterbrochen.
Frankreich.
Der international renommierte Börsenexperte Andrej Kostolany ist im Alter von 93 Jahren in Paris gestorben.
In mehr als sieben Jahrzehnten hat Kostolany, ein gebürtiger Ungar, als Finanzberater und Börsenguru weltweites Ansehen erlangt.
Österreich.
Eine der bekanntesten Priesterpersönlichkeiten Oberösterreichs ist tot.
Prelat Josef Wiener starb gestern in Linz nach schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren.
Wiener war unter anderem fast 20 Jahre lang als gesamtösterreichischer Seelsorger der katholischen Frauenbewegung tätig.
Zwölf Uhr und fünf Minuten weiß er eben.
Der Sommer neigt sich dem Ende zu.
Offenbar nicht nur kalendarisch.
Gunter Schuller zur aktuellen Wettersituation.
Ganz neigt er sich noch nicht dem Ende zu.
Heute kann es zwar im Osten noch intensiv regnen.
Im Oetz und Stubaital ist nichts mehr Gröberes zu befürchten.
Im Südwesten Österreichs hat es ja gestern und in der vergangenen Nacht 70 bis 120 Liter pro Quadratmeter geregnet.
Heute also noch unbeständig, vorübergehend auch kühler.
Ab morgen versucht sich nochmals der Spätsommer.
Die aktuellen Meldungen, Wien und Eisenstadt Regen 17 Grad, St.
Pölten stark bewölkt 16, Linz Regenschauer 15, Salzburg leichter Regen 15 Grad, Innsbruck und Bregenz heiter 18, Graz bedeckt 17 und Klagenfurt wolkig 20 Grad.
In den nächsten Stunden wird es in Ober- und Niederösterreich, in Wien, im Burgenland und in der Steiermark noch zeitweise regnen und es bleibt meist bewölkt.
Sonne gibt es am ehesten in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und in Kärnten.
Einzelne gewittrige Regenschauer sind aber auch im Westen und Südwesten möglich.
Je nach Sonne heute 16 bis 22 maximal 23 Grad.
Der morgige Mittwoch beginnt verbreitet mit Nebel oder Hochnebel.
Nach und nach wird es auflockern, stellenweise kann es allerdings bis Mittag nebelig sein.
Und zwar speziell im Klagenfurter Becken, in der Steiermark, im Burgenland und in den niederösterreichischen Voralpen.
Morgen Nachmittag scheint dann oft die Sonne, nördlich des Alpenhauptkamms werden ab und zu auch Wolken durchziehen, es müsste aber weitgehend trocken bleiben.
In der Früh 7 bis 14 Grad, am Nachmittag 20 bis 26 und in 2000 Metern Morgen bis zu 11 Grad.
Und der weitere Trend?
Am Donnerstag zunehmend sonnig und 22 bis 28 Grad.
Am Freitag schwül, einmal sonnig dann wieder bewölkt und bis zu 29 Grad.
Am Wochenende steigt aber die Wahrscheinlichkeit für Regenschau und Gewitter.
Nach der Türkei und Griechenland nun also Taiwan.
In der Serie der schweren Erdbeben ist nun der Inselstaat des fernen Ostens betroffen.
Dort hat noch stärker als in der Türkei und in Griechenland die Erde gebebt und zwar gegen zwei Uhr Ortszeit, also um zwei Uhr in der Nacht.
Mehr als 800 Nachbeben haben Taiwan erschüttert.
Eine Flutwellenwarnung konnte zurückgenommen werden, aber die bisherige Bilanz ist schrecklich.
Landesweit sind rund 30.000 Häuser eingestürzt.
Bisher konnten mindestens 1.200 Menschen nur tot geborgen werden.
Mehr als 1.500 werden noch unter den Trümmern vermutet.
Es ist ein Wettlauf mit dem Tod.
Verbissen kämpfen sich die taiwanesischen Hilfskräfte durch Schutt und Geröll auf der Suche nach Überlebenden.
Mit jeder Stunde werden die Chancen geringer, mit jeder Stunde steigt die Zahl der Toten.
Nach Zentral-Taiwan, wo das Epizentrum des Erdbebens lokalisiert wurde, können die Rettungsmannschaften nur langsam vordringen, viele Straßen und Brücken sind zerstört.
Aus den zentralen Provinzen gibt es nur vage Informationen, Strom und Telefonleitungen sind unterbrochen.
Auch die medizinischen Hilfskräfte sind überlastet, berichtet Kendall Bull, der für eine Radiostation in Taipei arbeitet.
Viele Spitäler haben nicht genug Betten, um die Verletzten versorgen zu können.
Daher sind zahlreiche Notlager errichtet worden, wo in Zelten die Verletzten versorgt werden.
Über Radio und Fernsehen werden Helfer mit medizinischer Ausbildung gesucht, die sich in diesen Notlagern melden sollen.
Die Regierung hat den Notstand ausgerufen.
Japan, China und die USA haben Hilfe angeboten.
Die Erdstöße in Taiwan waren mit 7,6 auf der Richterskala etwa gleich stark wie das verheerende Erdbeben in der Türkei am 17.
August.
Doch in Taiwan leben die Menschen mit durchschnittlich 3.000 meist kleinen Erdbeben pro Jahr und sind dementsprechend vorbereitet.
Seit Jahrzehnten werden neue Bauten nach strengen Erdbebenstandards gebaut, beispielsweise mit Stahlkonstruktionen, die mitschwingen.
So konnte die Katastrophe zwar abgeschwächt, aber nicht verhindert werden.
Und während in Taiwan die Hilfsmannschaften um das Überleben Tausender kämpfen, reagiert der weltweite Geldmarkt auf diese tragische Lähmung eines der größten Hersteller von Computerchips.
Es wird ein Preisanstieg von Computerchips erwartet.
Sie hatten einen Bericht von Werner Heritsch.
Zwölf Uhr und zehn Minuten ist es gleich zu einem ganz anderen Thema, jetzt zur Entwicklung der Preise hierzulande.
Die Verteuerung der Treibstoffe macht sich nicht nur in den Geldbörsen der Österreicherinnen und Österreicher, sondern jetzt auch im Verbraucherpreisindex voll bemerkbar.
Die Inflationsrate ist im August auf 0,6 Prozent geklettert.
Näheres dazu von Katja De Gennaro.
Die Inflation in Österreich bleibt auf dem tiefsten Niveau seit 40 Jahren.
Allerdings liegt die Teuerungsrate für August mit 0,6 Prozent deutlich über dem Juli-Wert von 0,4 Prozent.
Eine Folge der steigenden Rohölpreise, die sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt haben, sagt das Statistische Zentralamt.
Während sich die Rohölpreisentwicklung im Juli noch nicht auf die Inflationsrate ausgewirkt hatte, ist sie jetzt nicht mehr zu übersehen.
Gegenüber Juli verteuerten sich Superbenzin, Normalbenzin und Diesel um mehr als 5 Prozent, die Preise von flüssigen Brennstoffen legten um mehr als 4 Prozent zu.
Mitverantwortlich für den Inflationsanstieg im August sind außerdem die höheren Wohnkosten.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben für Errichtung, Miete und Instandhaltung von Wohnungen gewachsen.
Außerdem die Preise von Tabakwaren.
Preisdämpfend hat sich hingegen die Verbilligung von Fleisch und Obst, Telekommunikation und Bekleidung ausgewirkt.
Einer der größten Finanz- und Börsenexperten Andrej Kostolany ist tot.
Wie erst heute bekannt wurde, ist der als Altmeister der Börse bezeichnete gebürtige Ungar bereits in der Woche, in der Vorwoche in Paris nach einer Lungenentzündung an Herzversagen im 93.
Lebensjahr verstorben.
Costolani wird heute im engsten Familienkreis begraben.
Costolani genoss weltweit höchstes Ansehen, er hat zahlreiche Bücher geschrieben und war gern gesehener Vortragsgast.
Christian Hunger hat den folgenden Nachruf verfasst.
Der Name André Costolani ist untrennbar mit der Börsenwelt verbunden.
Der 1906 in Budapest als Sohn eines wohlhabenden Industriellen geborene Costolani wollte zunächst Kunstkritiker werden.
Sein Lebensweg über Paris und Amerika hat ihn aber schnell zur Börse gebracht.
Costolani, der später die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hat, wurde Unternehmer, Finanzberater, Journalist, Schriftsteller und Börsenspekulant.
Aktien, das ist mein Land.
Auf dem Aktienmarkt bin ich aufgewachsen und bin mit dem Aktienmarkt seit 78 Jahren verbunden.
Stellen Sie vor.
Costolani hat zahlreiche Bücher über die internationalen Finanzmärkte geschrieben, die in acht Sprachen übersetzt und mehr als zwei Millionen Mal verkauft worden sind.
Immer wieder hat sich der scharfzüngige Analyst zu aktuellen Themen zu Wort gemeldet, zuletzt bei einem Vortrag in Wien.
An der Börse macht man das Geld, nicht verdienen.
An der Börse verdient man, nur die deutsche Sprache ist so ernst und sagt verdienen.
Die anderen Sprachen sind nicht so ehrlich und sagen verdienen.
Die Franzosen gewinnen Geld, gagner de l'argent.
Die Amerikaner, die machen das Geld, to make money.
Die Engländer ernten das Geld, noch gewohnt von dem britischen Empire, um zu ernten.
Ich weiß nicht, ob unter Ihnen viele Ungarn sind, aber die Ungarn haben einen ganz speziellen Ausdruck, um Geld zu machen.
Wir suchen das Geld.
Wie viel suchst du im Monat?
Wie viel sucht er?
Wie viel hat er an der Börse gesucht?
Kostolanis Lebensphilosophie war einfach und zugleich bestechend klar.
Man muss Geduld haben und genügend Geld, um Geduld haben zu können.
Dann kann man Geld machen.
Ja, an der Börse kann man Geld machen.
Man kann reich werden.
Man kann Vermögen machen.
Man kann aber verlieren, viel verloren und am häufigsten pleite gehen.
Universitäres Fachwissen war Costolani, der selbst Volkswirtschaft studiert hat, stets ein Gräuel.
Sein Ratschlag an Studenten.
Wenn Sie die Uni verlassen,
und zur Börse gehen wollen oder in Wirtschaftspornosen sich befassen wollen, da müssen Sie alles, alles was Sie hier gelernt haben, vergessen.
Denn was Sie hier gelernt haben, ist nicht null, das ist negativ.
Zuletzt lebte der Opernliebhaber Costolani mit seiner französischen Ehefrau in Frankreich an der Côte d'Azur und in Paris, wo er heute auch begraben wird.
Am schnellsten verliert man das Geld im Roulette.
am angenehmsten mit Frauen und am dümmsten an der Börse.
Der Börsenguru Costolani ist tot.
Sie hatten einen Nachruf gestaltet von Christian Hunger.
14 Monate nach dem Grubenunglück von Lassing steht jetzt fest, dass es einen Strafprozess geben wird.
Fünf Personen werden in der Causa angeklagt.
Das hat die Leobener Staatsanwaltschaft vorgeschlagen.
Der Justizminister hat heute dazu sein grünes Licht gegeben.
Zum Prozess könnte es noch heuer kommen.
Bei dem Grubenunglück in dem obersteirischen Ort im Juli vor einem Jahr wurden zehn Bergmänner bei einem Schlamm- und Wassereinbruch getötet.
Monika Feldner.
Fünf Personen werden von der Staatsanwaltschaft Leoben für den Tod der zehn Bergmänner verantwortlich gemacht.
Der Justizminister hat heute deren Anklage zugestimmt.
Die Namen sind seit Monaten bekannt.
Der ehemalige Werksleiter der Neinsch-Mineralwerke Hermann Schmid wird ebenso wegen fahrlässiger Gemeingefährdung vor Gericht stehen, wie der Leobener Berghauptmann Wolfgang Wedrats und dessen Stellvertreter Alfred Zechling.
Dazu kommen zwei weitere Mitarbeiter der Berghauptmannschaft und der Neinsch-Mineralwerke.
Fünf Personen aus dem Wirtschaftsministerium können aufatmen, gegen sie wird die Strafverfolgung eingestellt.
Grundlage für die Leobner Staatsanwälte war das Gutachten des deutschen Bergbauexperten Friedrich Hollmann.
Er beschuldigt darin vor allem Werksleiter Schmidt und die Berghauptmannschaft, die wichtige Informationen nicht ausgetauscht und die Abbauarbeiten nicht ordnungsgemäß kontrolliert hätten und auch zugelassen hätten, dass zu nah an der Erdoberfläche abgebaut wurde.
Der Wasser- und Schlammeinbruch sei von den Zuständigen vorhersehbar gewesen.
Es hätten sich keine Personen in der Grube aufhalten dürfen, heißt es in dem Gutachten.
Der Gerichtsakt wird jetzt an die Leobner Staatsanwaltschaft zurückgeschickt, die noch nächste Woche die fünf Strafanträge beim Einzelrichter formell einbringen wird.
Der Einzelrichter muss sich dann durch die 10.000 Zeiten des Gerichtsaktes durcharbeiten und den Prozess anberaumen.
Die Staatsanwaltschaft erwartet den Prozessbeginn noch für heuer.
Auf fahrlässige Gemeingefährdung stehen bis zu fünf Jahre Haft.
Der Justizminister genehmigt also die Strafanträge gegen fünf Personen, die im Zusammenhang mit der Grubenkatastrophe im steirischen Lassing fahrlässig gehandelt haben sollen.
Erst die Reaktionen aus der Steiermark zur gerichtlichen Verfolgung von Verantwortlichen der Mainzsch Mineralwerke und der Leobener Bergbehörde im Folgenden von Brigitte Reisinger.
In Lassing steht man dem Prozess offenbar mit gemischten Gefühlen gegenüber.
Der Anwalt der beiden Witwen Elisabeth Mattlschweiger und Margit Zeiser sagt, man habe erwartet, dass es Anklagen geben wird.
Aber so Anwalt Herwig Hauser.
Der größte Wunsch wurde nicht erfüllt von Seiten des Werkes, auch nicht von Seiten der politisch Verantwortlichen, nämlich dass die verunglückten Bergleute an die Oberfläche zurückgebracht werden.
Und diesen Wunsch kann auch die Justiz nicht erfüllen.
Die Justiz kann aber sehr wohl Wahrheiten ans Tageslicht kommen lassen.
Wir haben großes Vertrauen, dass noch immer offene Fragen in diesem Verfahren geklärt werden können.
Als Privatbeteiligte werden sich Zaiser und Mattlschweiger nicht anschließen zuhause.
Der Lassinger Bürgermeister Bernhard Zaiser sagt, Erleichterung spüre auch er nicht.
Befriedigend tut mich das im Grunde genommen nicht.
Erstens einmal, weil es Tote gegeben hat und zweitens, weil man wieder zu der Verurteilung treffen muss.
Weil es alles menschlich ist, das Ganze.
Seiser sagt, er habe das Gefühl, dass nicht die wahren Verantwortlichen, nämlich die Konzernchefs, gerade stehen müssen.
Das Problem dabei, was ich immer habe, ist das, dass halt die Kleinsten herunten, der Wichtige, der täglich Arbeit macht, nicht im Kreis, das ist auch der Ingenieur Schmid, der Kleine, sondern die, die den Druck ausüben, die gehen nicht wie der Straffeuer aus.
Der Anwalt von Werksleiter Hermann Schmid, Joachim Leupold, sagt, er habe erwartet, dass sein Mandant angeklagt werde.
Leupold kritisiert aber, dass sich die Staatsanwaltschaft allein auf das Gutachten des deutschen Friedrich Hollmann stütze.
Demnach sei Schmid nämlich der Hauptschuldige.
Ein Gegengutachten, das in zwei bis drei Wochen fertig sein werde, solle das Gegenteil beweisen.
Ich rechne damit, dass das Gegengutachten aufzeigen wird, dass mein Mandant
sorgfältig sowohl als Betriebsleiter als auch bei der Rettungsaktion gehandelt hat und in keine Fahrlässigkeit und damit Schuld am Gruppenunglück trifft, sagt Joachim Leupold, der Anwalt des angeklagten Werksleiters Hermann Schmid.
Brigitte Reisinger hat das der Steiermark berichtet.
Nächstes Thema, die österreichische Staatsvisite im Iran.
Heute ist der zweite Tag des nicht unumstrittenen Besuchs Thomas Klestils im Land der Mullahs.
Die Liberalen und die Grünen sowie mehrere Menschenrechtsorganisationen üben ja heftige Kritik an diesem ersten Besuch eines Staatsoberhaupts eines EU-Staates im Iran.
Die Teheraner Führung, die nach wie vor Menschenrechtsverletzungen zulasse, würde durch den Klestil-Besuch aufgewertet, wird argumentiert.
Bundespräsident Klestil hingegen verweist auf Reformen und Fortschritte in der demokratischen Entwicklung.
Und sehr wohl würde er Klestil in Teheran auf österreichische Bedenken in der Causa Menschenrechte im Iran zu sprechen kommen.
Zentrales Thema der Gespräche jedoch sind die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen.
Klestil ist ja in Begleitung einer großen Wirtschaftsdelegation in den Iran gereist.
Von dort meldet sich jetzt Oliver Tanzer.
diplomatischen Gespräche gewesen sein, die der Bundespräsident heute mit dem iranischen Parlamentspräsidenten Nateh Nouri und dem Vorsitzenden des Schlichtungsrates, dem ehemaligen Präsidenten Rafsanjani, geführt hat.
Beide Visiten dauerten gerade einmal ein paar Minuten, dann ging es schon weiter zum nächsten Termin der Blitzvisite.
Der für den Präsidenten wichtigste Programmpunkt fand schon gestern in den Abendstunden statt.
Da nämlich gab es eine zweite Runde der Gespräche mit Präsident Khatami zu politischen Fragen und Wirtschaftsabkommen mit Österreich.
Der Iran hat sich das Ziel gesetzt, seine Erdölvorkommen besser und effizienter auszubeuten.
Dazu braucht er vermehrt technisches Know-how, das ihm unter anderem die OMV und Industrieanlagenbauer aus Österreich geben können.
Über diese und andere Kooperationen verhandeln die Wirtschaftsdelegationen derzeit noch.
Langfristiges Ziel der Führung in Teheran wäre auch die Errichtung einer Pipeline, die den Iran mit den kaukasischen Staaten verbindet.
Das scheiterte allerdings bisher am Widerstand der Amerikaner.
Solange es kein politisches Tauwetter zwischen Teheran und Washington gibt, muss sich der Iran an Europa wenden, will er Anschluss an die Weltwirtschaft finden.
Mit den derzeit steigenden Rohölpreisen bestünden dazu die besten Voraussetzungen.
Kadhami hat angekündigt, mit der EU ein Kooperationsabkommen schließen zu wollen.
Das klingt recht hochtrabend, bedeutet aber nichts anderes als einen Handelsvertrag über konkrete Projekte.
Zum Abschluss hat Klestil auch noch die Menschenrechtsfrage in Iran thematisiert.
Wenn Katamir sich für das neue Jahrtausend einen Dialog der Zivilisationen wünsche, dann müsste der Iran zunächst die Charta der Vereinten Nationen einhalten.
Die Kurzvisite des Bundespräsidenten geht heute Abend mit einem Besuch bei Katamirs mächtigen Gegenspieler, dem Revolutionsführer Khamenei, zu Ende.
Die Welt blickt mit immer größerem Besorgnis auf Russland.
Anlass für einen Schwerpunkt hier auch im Mittagschanal.
Die während der letzten Wochen verübten blutigen Bombenanschläge auf Wohnhäuser
haben die politische Lage in Russland weiter destabilisiert.
Und zwar deswegen ganz besonders, weil sich Russland derzeit auf zwei wichtige Wahlen vorbereitet.
Im Dezember wählt das Land ein neues Parlament, nächsten Sommer dann sollen die Präsidentenwahlen über die Bühne gehen.
Die Bomben haben nicht nur die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt, sondern auch die politische Gerüchteküche in Moskau im Vorfeld der Wahlen angeheizt.
Berichtet für uns aus der russischen Hauptstadt Georgdoks.
Unmittelbar nach den Terroranschlägen in Moskau und Südrussland erwarteten viele politische Kommentatoren die Verhängung des Ausnahmezustandes.
Terrorbekämpfung sollte zum Vorwand genommen werden, Parlaments- und Präsidentenwahlen zu verschieben.
Jetzt heißt es, Jelzin werde zurücktreten und damit den politischen Fahrplan so durcheinanderbringen, dass der seiner Umgebung offenbar genehme Ministerpräsident Putin zunächst als Interimspräsident und dann als Nachfolger praktisch nicht mehr zu verhindern ist.
Fast verzweifelt klangen die Ausführungen des Yeltsin-Beraters Igor Shapturasulov, der alle diese Spekulationen zurückwies und erklärte, der Präsident habe nichts als die fristgerechte Abhaltung der Wahlgänge im Sinn.
Igor Shapturasulov formuliert die Ziele Yeltsins.
Legitime und nach Maßgabe anständige, das heißt saubere Parlamentswahlen, fristgerechte Präsidentenwahlen und ruhige Übergabe der Macht.
Das ist alles.
Die Spekulationen werden aber bis Ende Oktober weitergehen, bis zu dem Zeitpunkt nämlich, an dem die zentrale Wahlkommission wissen will, welche Parteien und welche Kandidaten sich nun wirklich
um einen Parlamentssitz am 19.
Dezember bemühen.
Der Moskauer Bürgermeister Yury Luzhkov hat als Spitzenkandidaten für seinen Wahlblock Vaterland ganz Russland den früheren Spionageschef, Außenminister und Ministerpräsidenten Evgeny Primakov gewonnen.
Sie wollen laut Eigendefinition die linke Mitte besetzen, also die Kommunisten an den Rand drängen und den Pragmatikern zur Macht verhelfen.
Sie haben das negative Schlagwort von der Partei der Macht aufgenommen und sagen jedem, der es hören will, dass genau das ihr Ziel ist.
Ja, sie wollen die Partei der Macht werden.
Von den Kommunisten haben sie eine relativ große Gruppe, nämlich die Agrarier, schon auf ihre Seite ziehen können.
Wenn die Oktoberfeierlichkeiten kommen, wird auch die Propagandamaschine der Kommunisten anlaufen.
Alle Umfragen zeigen, dass die Kommunisten bei etwa 20 Prozent liegen.
Und wenn ihre Verbündeten nach und nach zu Luschkow übergehen, dürften sie die dominierende Position in der nächsten Duma einbüßen.
Schirinovskis Liberaldemokraten befinden sich derzeit im Sturzflug.
Auch die Partei Unser Haus Russland, die davon profitiert, dass Ex-Premierminister Tschernomyrdin mit dabei ist, verliert an Bedeutung.
Die demokratische Partei Jabloko geht wie immer mit klugen und plausiblen Argumenten in die Schlacht.
Ihr Potenzial wird bei Umfragen mit rund 10 Prozent angegeben.
Die jungen Reformer um Tschubejs, Gaidan, Nemtsov und Kirienko
werden vom Wählerwillen marginalisiert.
Mit den Namen Gaidar steht für wirtschaftliche Schocktherapie und Tschubais steht für Privatisierungspolitik, ist in Russland derzeit kein Wahlkampf zu machen.
Beide Politiker sind nicht einfach unbeliebt oder kontrovers, sie sind geradezu verhasst.
Die derzeitige Lage zeigt, dass es nicht Parteien, Ideologien, Richtungen sind, die den Wahlkampf bestimmen.
Es sind Persönlichkeiten wie Lutschkow, Primakov, Jewlinski oder Kapischew-Syuganov, denen die Wähler folgen, weil sie ihnen zutrauen, die Probleme des Landes zu lösen.
Und wir bleiben noch beim Stichwort Russland.
Laut Interpol ist es der größte Fall in ihrer Geschichte, die russisch-amerikanische Geldwäscheaffäre, in die offenbar auch russische Regierungsmitglieder verwickelt sind und bei der vermutlich auch Gelder des internationalen Währungsfonds und anderer staatlicher Hilfen für Russland veruntreut worden sind.
Um rund 15 Milliarden Dollar geht es, die über zwei große amerikanische Banken, die Bank of New York und die Republic National Bank, reingewaschen worden sein sollen.
Vorwürfe, die die Interpol jetzt untersucht.
Auch politisch hat der Geldwäscheskandal einiges bewirkt.
In den USA wird nämlich jetzt die Frage diskutiert, was man falsch gemacht hat in der Russlandpolitik und warum man Russland trotz der grassierenden Korruption regelmäßig immense Summen geliehen hat.
Aus Washington, Peter Fritz.
Es könnte die heißeste aller heißen Kartoffeln werden, die derzeit in Washington herumgereicht werden.
Die Frage, who lost Russia, macht die Runde.
Wer hat Russland verspielt?
Der Chef der Republikaner im Repräsentantenhaus, Dick Armey, nennt die amerikanische Russland-Politik den größten Fehlschlag seit Vietnam.
Die Worte sind mit Vorsicht zu genießen, denn schließlich herrscht hier schon Vorwahlkampfstimmung und da kommt es den Republikanern nur gelegen, dass Vizepräsident Gore in den letzten Jahren der wichtigste Kontaktmann zu Russland war.
Gore ist der wahrscheinlichste Präsidentschaftskandidat der Demokraten.
Heute beginnen auf dem Kapitol Anhörungen, in denen die Republikaner Al Gores Russlandpolitik besonders kritisch unter die Lupe nehmen wollen.
Die Frage, wer Russland verspielt hat, beschäftigt aber nicht nur die politischen Gegner der Regierenden.
Denn darüber, dass vieles falsch gelaufen ist, besteht weitgehende Einigkeit.
Ein konkreter Anlassfall hat dafür gesorgt, dass ein lang aufgestautes Unbehagen mit einem Mal sehr weite Kreise erfasst hat.
Die Vorwürfe, dass die Bank of New York zu Geldwäsche-Zwecken missbraucht worden ist, mit Schadenssummen von mehr als 120 Milliarden Schilling, mit möglichen Verflechtungen bis in höchste Kreise hinein, vielleicht bis in die engste Umgebung von Präsident Yeltsin.
In den Anhörungen im Parlament soll speziell geprüft werden, ob auch Hilfsgelder des Internationalen Währungsfonds für diese Schwarzkonten abgezweigt wurden.
Michel Camdessus, der Direktor des Währungsfonds, betont, dass die Vorwürfe noch nicht belegt sind.
Aber auch für ihn ist es unbestreitbar, dass viel von den IWF-Geldern versickert ist, ohne Russland wirklich nachvollziehbar geholfen zu haben.
Camdessus spricht von einem schwarzen Loch, aus dem Russland erst wieder herausfinden muss.
Aber Kritiker sind der Meinung, dass der Westen an diesem schwarzen Loch kräftig mitgegraben hat.
Schon 1994 hatte Wayne Murray, ein hoher Beamter an der US-Botschaft in Moskau, den missionarischen Eifer der Amerikaner kritisiert, die aus Russland ganz einfach ein anderes Amerika machen wollten.
Er meinte damit die rasche Privatisierung, ohne Rücksicht darauf, an wen eigentlich was verkauft wurde, und das bei unterentwickelten Kontrollinstanzen.
Eine Einladung zur Korruption auf allen Ebenen.
Kein Wunder, dass die Amerikaner in letzter Zeit den wirtschaftlichen Sinn ihrer Milliardenhilfe für Russland nicht mehr sehr stark in den Vordergrund stellen.
US-Außenministerin Albright hat vor kurzem die amerikanisch-russische Zusammenarbeit verteidigt.
Aber ihr wichtigstes Ergebnis ernannte sie keine wirtschaftlichen Erfolge, sondern militärische Abrüstungsschritte.
Abbau der Atomarsenale, der Abzug der Nuklearwaffen aus der Ukraine und Forschungsprojekte für russische Atomforscher, die ihr Expertenwissen sonst vielleicht dem Iran angeboten hätten.
Albright hat damit indirekt bestätigt, dass in das amerikanisch-russische Verhältnis auch eine Form der Schutzgeldzahlungen hineinspielt.
Tausche militärisches Wohlverhalten gegen sehr viel Geld.
Die jüngsten Kämpfe in der russischen Kaukasus-Republik Dagestan haben es wieder einmal gezeigt.
Der Kaukasus ist ein Pulverfass, das jederzeit explodieren kann.
Hunderte Nationalitäten leben in der gebirgigen Region, ein babylonisches Sprachengewirr herrscht vor und immer mehr verstärken sich religiös motivierte Konflikte.
Tschetschenische Freischärler haben in einem jahrelangen Guerillakrieg für die Unabhängigkeit der kleinen Kaukasusrepublik gekämpft.
Offiziell gehört Tschetschenien noch zu Russland.
De facto ist es unabhängig.
Und nun der neue Konfliktherd in der Nachbarrepublik Dagestan.
Schwere Verluste auf beiden Seiten und es stellt sich die Frage, warum hält Moskau so sehr am Kaukasus fest?
Welche Interessen stecken da dahinter?
Karin Koller ist dieser Frage nachgegangen.
Sieht man sich die Landkarte an, dann geht es bei den Konflikten um Tschetschenien und Dagestan um 66.000 Quadratkilometer gebirgigen, teilweise unzugänglichen Landes.
Das sind knapp einmal ein halbes Prozent der Gesamtfläche Russlands, eine vernachlässigbare Größe könnte man meinen, auf den ersten Blick jedenfalls.
Doch auf eben diesem halben Prozent des russischen Territoriums laufen zentrale strategische Interessen Moskaws zusammen.
Nur so ist zu erklären, warum sich Russland auf das kriegerische Abenteuer im Kaukasus überhaupt eingelassen hat.
Ein grausames Abenteuer.
Der Krieg in Tschetschenien hat beiden Seiten schwere Verluste gebracht, 80.000 Menschen sind in diesen 20 Monate dauernden blutigen Kämpfen ums Leben gekommen, fast eine halbe Million Zivilisten ist geflohen und letztlich musste die grosse russische Armee gegenüber den tschetschenischen Rebellen klein beigeben und aus der Kaukasus-Republik abziehen.
Im Sommer 96 kam es zu dem Waffenstillstandsabkommen.
Seit damals herrscht nach offiziellem Sprachgebrauch Friede.
Doch es ist ein mehr als brüchiger Friede.
Überfälle, Entführungen sind an der Tagesordnung und letztlich wurde die wirklich zentrale Frage nach dem endgültigen Status Tschetschenens nicht geklärt, sondern nur auf die berühmte lange Bank geschoben.
Tschetschenien selbst versteht sich de facto als unabhängig.
Moskau beharrt aber vehement darauf, dass die Republik territorial weiterhin zu Russland gehört.
Eine Aufgabe dieses Gebietes ist für Moskau ein Ding der Unmöglichkeit.
Drei Gründe sind dabei ausschlaggebend.
Erstens wirtschaftliche Interessen.
Tschetschenien selbst ist zwar arm, aber durch Tschetschenien führt die wohl wichtigste Erdölpipeline Russlands, die das aserbaidschanische Erdöl von Baku am Kaspischen Meer zum russischen Schwarzmeerhafen Noworossiysk führt.
Russland verdient dabei notwendige Dollarmillionen und behält somit auch nach dem Zerfall der Sowjetunion weiterhin die wirtschaftliche Kontrolle über den Kaukasus.
Mit einem unabhängigen Tschetschenien würde Moskau diese seine bisherige wirtschaftliche Kontrolle im Kaukasus aber völlig aus der Hand geben.
So ist auch klar, warum Moskau mit allen Mitteln ein unabhängiges Tschetschenien verhindern will.
Und dasselbe gilt auch für Dagestan, durch das diese wirtschaftlich so wichtige Pipeline ebenfalls führt.
Der zweite Grund für das Festhalten an diesen beiden kleinen Republiken ist ein politischer.
Russland ist eine Föderation, bestehend aus 21 Republiken, in denen es mehr oder minder heftige Separationstendenzen gibt.
Wenn Moskau, Tschetschenien und Dagestan in die Unabhängigkeit entlassen würde, könnte das einen Domino-Effekt zur Folge haben.
Langfristig könne das einen völligen Zerfall Russlands bedeuten.
Ein Horrorszenario nicht nur für die politische Führung in Moskau,
sondern auch für die Russen selbst, die sich vor allem mit der territorialen Grösse ihres Landes ganz und gar identifizieren.
Und der dritte Grund, warum Moskau nun in Tagistan zu einem weiteren Kaukasus-Krieg rüstet, es gilt, dem Vormarsch des islamistischen Fundamentalismus Einhalt zu bieten.
Zum einen leben in Russland selbst 30 Millionen Moslems,
Zum anderen grenzen im Süden, in Mittelasien, muslimische Staaten an Russland.
Und überall brodelt es.
Der Konflikt geht aus vom benachbarten Afghanistan, wo die radikalen Taliban-Milizen die Macht übernommen haben und nun ihren Einfluss mit Terror und Gewalt in die angrenzenden Staaten wie Tajikistan und Usbekistan tragen.
Und letztlich sollen auch die tschetschenischen Rebellen von den radikalen Islamisten unterstützt sein.
Inzwischen wurde in Tschetschenien auch schon das islamische Recht eingeführt, in Dagestan wollen die Rebellen einen islamischen Gottesstaat errichten.
In Moskau lässt das noch zusätzlich die Alarmglocken schrillen.
Soviel von Karin Koller und soweit auch der Russland-Schwerpunkt in diesem Mittagsschanal.
12 Uhr und 33 Minuten ist es jetzt.
Seit Wochen bereits wird gerätselt und spekuliert, im Rahmen welcher Allianz wird die Auer künftig fliegen?
Diese Frage ist aktuell, seit die amerikanische Delta Air und die Air France eine neue Allianz gegründet haben und damit der Gruppe Auer, Swissair und Sabena, der wichtige US-Partner Delta, verloren zu gehen trot.
Die daraus folgenden Fragen ist die Auer-Partnerschaft mit der Swiss Air noch zu retten oder gibt es eine Auer-Zusage zur sogenannten Star Alliance mit der Lufthansa oder zum Bündnis Air France Delta.
In Wien hat eine mit Spannung erwartete Aufsichtsratssitzung der Auer getagt, die ist soeben zu Ende gegangen.
Und meine Frage an Michael Czoklich, ist eine Entscheidung bereits gefallen?
Ja, Herr Bachmeier, die Entscheidung ist gefallen.
Der neue Partner der AUA heißt Star Alliance.
Sie wird also diesem Bündnis von acht renommierten Fluglinien im April 2000 beitreten.
Das hat der Vorstand und der Aufsichtsratsvorsitzende Rudolf Streicher heute bekannt gegeben.
In diesem weltweiten Verbund der Star Alliance sind derzeit die Air Canada, die Air New Zealand, ANZ Australia, Lufthansa, SAS, Thai Airways und United Airlines und Varig Brasilien dabei.
Dieser Verbund ist einer der größten, den es zurzeit gibt.
Sie umfasst 800 Destinationen in mehr als 112 Ländern, befördert jährlich mehr als eine Viertelmilliarde Passagiere und macht 50 Milliarden Dollar Umsatz.
Also diese Entscheidung ist nicht ganz überraschend, aber sie wurde heute nach relativ kurzer, klarer Diskussion eindeutig gefällt.
Bis wann soll diese Allianz dann offiziell geschlossen sein?
Derzeit ist es so, dass Verträge mit allen an dieser Allianz beteiligten Fluglinien geschlossen werden müssen, dass die Systeme auf die Systeme der Allianz umgestellt werden müssen und der effektive Beitritt soll dann mit dem Sommerflugplan 2000 erfolgen.
Das wäre also Anfang April 2000.
Warum, Michael Czoklic, hat sich die AUA eigentlich so entschieden?
Welche sind die eigentlichen Hintergründe?
Die Hintergründe sind zumindest offiziell hier bekannt gegeben die, die in den vergangenen Wochen bereits spekuliert wurden.
Nämlich erstens die Auflösung der Partnerschaft der Qualifier-Gruppe mit den Delta Airlines.
Damit ist der US-Partner verloren gegangen.
Und, das wurde hier so ein bisschen zurückhaltend gesagt, unterschiedliche Meinungen über die Strategie in dieser Qualifier-Gruppe.
Für die Star Alliance hat sich die AUA entschieden, weil sie hier angeblich die besten Expansionsmöglichkeiten hat, für die Kunden ein weltweiter Verbund entsteht, wo auch die Vielfliegermeilen genutzt werden können und die Drehscheibe Wien soll ausgebaut werden und die Eigenständigkeit der AUA soll erhalten werden.
Wie gesagt, nähere Details wissen wir noch nicht.
Die Pressekonferenz ist noch im Gange, aber das war jetzt der erste Überblick.
Danke, Michael Czochlik.
So viel also steht jetzt fest.
Der Aueraufsichtsrat hat über die angekündigte neue strategische Allianz entschieden.
In Zukunft wird die börsennotierte österreichische Fluggesellschaft mit der Allianz rund um die deutsche Lufthansa kooperieren.
12.37 Uhr.
Am 12.
Oktober soll laut Prognose der Vereinten Nationen der sechsmilliardste Erdenmensch zur Welt kommen.
Während die Bevölkerungszahlen in den westlichen Industrienationen stagnieren oder gar zurückgehen, nimmt die Weltbevölkerung insgesamt weiter stetig zu.
Allerdings nicht mehr ganz so rasant wie in den vergangenen Jahrzehnten.
Das geht aus dem Weltbevölkerungsbericht der Vereinten Nationen hervor, der heute in Wien vom Minister für Umwelt, Jugend und Familie Martin Bartenstein präsentiert wurde.
Birgit Dahlheimer berichtet.
Alle zwölf Jahre gibt es derzeit eine Milliarde Menschen mehr auf der Erde.
Bei zehn Milliarden soll sich die Zahl laut Prognosen bis Mitte des kommenden Jahrhunderts einpendeln und dann nicht mehr weiter ansteigen.
Die Wachstumsrate hat schon begonnen, sich zu verlangsamen.
Experten führen das vor allem auf eine bessere medizinische und soziale Betreuung der Menschen in den Entwicklungsländern zurück.
Der Handlungsbedarf ist aber, vor allem was die Situation der Frauen in diesen Ländern betrifft, nach wie vor enorm groß, sagt die Vizedirektorin des Weltbevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, Kerstin Throne.
350 Millionen Frauen haben weder die Mittel noch die Information, über die Größe ihrer Familien zu entscheiden.
Fast 600.000 sterben jedes Jahr in einer Schwangerschaft, davon 70.000 an unsicheren und illegalen Abtreibungen.
Eine unbekannte, wesentlich größere Zahl erleidet dabei Infektionen oder Verletzungen.
Für Frauen in Entwicklungsländern ist die Fortpflanzung also das allergrößte Gesundheitsrisiko.
Diese Zustände können verändert werden.
Das wird von allen bestätigt.
Die Mittel, die Muttersterblichkeit zu reduzieren und die Gesundheit der Frauen zu gewährleisten, sind gut bekannt und durchaus leistbar.
Tatsächlich hat die Cairo-Konferenz von 1994 den Preis beziffert.
17 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000.
Das gibt die Welt für Waffen in einer einzigen Woche aus.
Ein weiteres Problem, vor allem für die Bevölkerung der Entwicklungsländer, ist Aids.
In Afrika ist die Epidemie bereits zur Todesursache Nummer eins geworden.
Jedes zweite Neugeborene ist dort laut Schätzungen heute HIV-infiziert.
Die durchschnittliche Lebenserwartung sinkt in Folge von Aids in einigen afrikanischen Staaten dramatisch.
Langfristig wird sich das auch auf das Bevölkerungswachstum auswirken.
Ein an österreichischen Schulen erprobtes Sexualaufklärungsprojekt soll jetzt in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Afrika auch den afrikanischen Jugendlichen angeboten werden.
Projektleiterin Brigitte Zizek
Die Ziele, die unter Berücksichtigung der kulturellen Gegebenheiten der beteiligten Länder mit diesem Projektvorhaben angestrebt werden, sind die Prävention von Aids, sexueller Gewalt, Kinderprostitution, ungewollte Schwangerschaft, Müttersterblichkeit.
Wir wollen sexualpädagogische Projekte in Bildungseinrichtungen initiieren.
diese Bildungseinrichtungen mit bestehenden Institutionen im Bereich von Sexualpädagogik, im Bereich von Prävention vernetzen und methodisch-didaktische Unterstützung auch im Rahmen der Umsetzung des Anliegens anbieten.
Zuletzt noch zurück nach Österreich.
Hier wird die momentane Einwohnerzahl von 8 Millionen bis 2050 auf 7 Millionen zurückgehen.
Das größte Problem dabei, die Überalterung der Bevölkerung.
Kommt zurzeit auf einen Jugendlichen unter 15 Jahren ein Älterer über 65, so werden es bis 2030 schon drei Ältere sein.
Ja, und wir bleiben gleich bei diesem Thema, denn schaut man sich an, in welchem Maß sich der Bevölkerungsanteil der über 60-Jährigen vergrößert, dann gehört Österreich neben Deutschland und der Schweiz zu den am schnellsten alternden Gesellschaften der Welt.
Da die Pensionisten des Jahres 2035 heute bereits auf der Welt sind, lässt sich die Bevölkerungsentwicklung der nächsten 30 Jahre ziemlich genau vorhersagen.
Und diese Entwicklung wird, auch das lässt sich jetzt schon sagen, erhebliche Auswirkungen auf das Bildungssystem, auf den Arbeitsmarkt und auf das Pensionssystem haben.
Einzelheiten von Harald Weiglein.
Derzeit ist ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung über 60 Jahre alt.
Bis zum Jahr 2030 erhöht sich dieser Anteil auf ein Drittel, sagt der Bevölkerungswissenschaftler Rainer Münz.
Heute gibt es 1,6 Millionen Menschen, die über 60 Jahre alt sind.
Und diese Zahl wird bis in das Jahr 2035 auf etwa 2,7 Millionen steigen.
Sollte sich die Lebenserwartung sehr positiv entwickeln,
können wir um die Mitte des 21.
Jahrhunderts vielleicht sogar mit drei Millionen über 60-Jährigen in Österreich rechnen.
Gleichzeitig wird es in Österreich immer weniger Kinder und Jugendliche geben.
Ihr Anteil an der Bevölkerung sinkt von heute ebenfalls einem Fünftel auf nur mehr 16 Prozent.
Für das Bildungssystem heißt das, gibt es jetzt etwa eine Million Schüler, so werden das in 25 Jahren nur mehr 800.000 sein.
Und daraus ergibt sich ein gravierendes Problem für den Arbeitsmarkt.
Denn die für die Wirtschaft wichtigste Gruppe, die der frisch Qualifizierten die neues Wissen in die Arbeitswelt einbringen, diese Gruppe schrumpft am schnellsten.
Laut Münz gibt es nur einen Weg, auch in Zukunft zu garantieren, dass die Arbeitswelt ausreichend mit frischem Wissen versorgt wird.
Die Schulen und Universitäten müssen in Zukunft mehr Zusatzqualifikationen für bereits Erwachsene anbieten.
Denkbar wären etwa Hochschulkurse während der Schulferien.
Ein zweiter Aspekt sind die Kosten.
Da die Schülerzahlen stark sinken werden, wäre es laut Münz logisch, Einsparungen im Bildungsbereich vorzunehmen.
Das so eingesparte Geld könnte man dann ins Pensionssystem einfließen lassen.
Wer aber weiß, wie stark in Österreich die Lobby der Lehrer ist, der weiß, dass solche Einsparungen wohl auf starken Widerstand stoßen würden.
Am stärksten wirken sich die demografischen Veränderungen naturgemäß auf das Pensionssystem aus.
Österreich hat schon heute das teuerste Pensionssystem der Welt.
Das Beitragsaufkommen liegt bei 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Zum Vergleich, in Deutschland sind das 10 Prozent.
Grund dafür ist der in Österreich vorherrschende Trend zur Frühpension.
Für die Zukunft des Pensionssystems wird also entscheidend sein, ob es gelingt, auch die über 50-Jährigen in die Arbeitswelt einzugliedern.
Das bloße Anheben des Pensionsalters genüge hier nicht so Münz.
Die über 50-Jährigen müssten für die Arbeitgeber attraktiver werden.
Andererseits müsse man die Erwerbsquote der Frauen anheben.
Wenn es etwa gelänge, diese Erwerbsquote in den nächsten 30 Jahren auf den heutigen Stand der Männer zu bringen, dann bleibt die gesamte Erwerbsquote, also der Anteil der Bevölkerung, der wirtschaftlich aktiv ist, beinahe gleich.
Gelingt das nicht, dann fällt die gesamte Erwerbsquote im schlimmsten Fall von derzeit über 50 Prozent auf 35 Prozent.
Die Pensionen wären nicht mehr finanzierbar.
Aber selbst wenn alle Maßnahmen Erfolg haben, müsse sich jeder Einzelne trotzdem noch um eine Zusatzvorsorge kümmern, will er einmal eine ausreichende Pension erhalten.
Damit das die Bevölkerung auch tatsächlich tut, müsse die Politik klar und deutlich sagen, dass das derzeitige Niveau der Pensionen in Zukunft nicht garantiert werden kann, sagt Rainer Münz.
Denn noch könne man rechtzeitig auf die Bevölkerungsentwicklung reagieren.
Informationen von Harald Weicklein.
Zwölf Tage sind es noch bis zu der mit Spannung erwarteten Nationalratswahl.
In diesen letzten Tagen vor der Wahl geht es den Parteien vor allem um die noch große Zahl an Unentschlossenen.
Die Wahlkampfmaschinerie wird daher zu einer möglicherweise noch nicht dagewesenen Hochform auflaufen.
Der volle Kampf um jede Stimme hat eingesetzt.
Wer bzw.
welche Partei die Nase vorn hat, wie das sogenannte Ranking aussieht, das versuchen uns regelmäßig Meinungsforschungsinstitute zu vermitteln.
Gemessen an realen Wahlergebnissen waren die Trefferquoten der Institute ja nicht immer punktgenau.
Und dieses Mal sind Prognosen aber offensichtlich noch weniger leicht zu machen.
Zu unsicher erscheint der Wahlausgang aus derzeitiger Sicht.
Zudem häufen sich je näher der Wahltermin rückt,
Bedenken über Beeinflussung von Wählern durch die Veröffentlichung von Umfragen taktisch zu wählen und weniger inhaltsorientiert ist dann oft die Folge.
Jedenfalls wird knapp zwei Wochen vor der Wahl wieder einmal über die Bedeutung der Meinungsumfragen diskutiert.
Gestern Abend nun haben die Institute OGM und Gallup bekannt gegeben, in der letzten Woche keine Umfragen mehr zu veröffentlichen.
Ob sich auch deren Konkurrenz daran halten wird, das hat Gabi Waldner recherchiert.
Von einer einhelligen und abgesprochenen Enthaltsamkeit der Branche kann keine Rede sein.
Die meisten Marktforscher haben vom Vorstoß ihrer Kollegen Wolfgang Bachmeier und Fritz Karmersin, die beiden sind Chefs der renommierten Institute OGM und Gallup, aus dem Fernsehen erfahren.
Das Gallup-Institut zu Fritz Karmersin gestern in der Zeit im Bild 2 habe gemeinsam mit Kollegen beschlossen, knapp vor der Wahl keine Parteipräferenzen mehr zu veröffentlichen.
Die letzte Gallup-Umfrage erscheine morgen Abend in den News.
Kam es Ihnen über das Motiv für seine Zurückhaltung?
Praktisch bei jeder Wahl gibt es die Empfehlung vom Marktforschungsrat, man möge doch zumindest in den letzten 14 Tagen nicht mehr veröffentlichen.
Das ist eine Empfehlung und wir haben uns eigentlich bereit erklärt, diesen Termin zu respektieren.
In der Branchenvertretung im VMÖ, dem Verband der Marktforscher Österreichs, weiß man freilich nichts von einer solchen Empfehlung.
VMÖ-Vorsitzende Petra Gollier.
Es gibt von Seiten des Verbandes der Marktforscher Österreichs zwar eine Initiative, wo es eine Empfehlung an die Institute, die gemeinsam mit den Instituten getragen ist, wie Daten zu veröffentlichen sind, aber keine
offizielle Vereinbarung, ab wann Daten nicht mehr veröffentlicht werden sollen.
Gibt es irgendwelche mündlichen Empfehlungen, dass man sich mit der Veröffentlichung von Umfragen eine Woche, zwei Wochen vor der Wahl zurückhalten soll oder gibt es das nicht?
Gibt es nicht.
Soweit so deutlich.
Aber wie stehen nun die anderen großen Umfrageinstitute zum offenbar nicht abgesprochenen Vorstoß von Karmersinn und Bachmeier?
Im Linzer Market Institute, dort macht man vor allem die Umfragen für die großen Bundesländerzeitungen, sieht man das Ganze positiv.
Die letzten öffentlich zugänglichen Market-Daten sind für Freitag angekündigt.
Die Kollegen von Spectra, die vor allem die Tageszeitung der Standard bedienen, wollen noch heute entscheiden.
Ablehnung dagegen signalisiert Fessel und GfK-Forscher Peter Ullram.
Ich bin darüber sehr erstaunt.
Meiner Meinung nach ist diese Vorgangsweise so nicht möglich.
Wenn, dann müssten alle, zumindest die größeren Meinungsforschungsinstitute eingebunden, vorher gefragt werden.
Optimal wäre in Wahrheit eine gesetzliche Regelung.
Wie könnte denn so eine gesetzliche Regelung ausschauen, Ihrer Meinung nach?
Ein Moratorium, das heißt ein Veröffentlichungsverbot, aber nicht für eine Woche, sondern für zwei bis vier Wochen vor der Wahl.
Das wiederum dürfte ein Vorschlag sein, der die Kollegen wenig freut.
Schaut doch die Auftragslage einen Monat vor der Wahl ungleich besser aus als eine Woche vor dem Urnengang.
Ja, und das Thema Nationalratswahl auch im heutigen Journal Panorama haben Ernest Hauer und Wolfgang Fuchs bisher jeweils zwei Vertreter einer Parlamentspartei vor das Panorama-Mikrofon gebeten.
So sind es heute die Spitzen von zwei Kleinparteien von solchen außerhalb des Hohen Hauses.
EU-Chef Richard Lugner und KPÖ-Vorsitzender Walter Baier kreuzen die Klingen.
Ein kurzer Vorgeschmack auf die Diskussion von Wolfgang Fuchs.
Unterschiedlicher könnten zwei österreichische Politiker gar nicht sein.
KPÖ-Vorsitzender Walter Bayer und DU-Gründer Richard Lugner.
Auch wenn Lugner gewisse Gemeinsamkeiten sieht.
Wir wollen unseren Wohlstand, den wir in 54 Jahren aufgebaut haben, nicht kaputt machen.
Und da bin ich auf der selben Seite wie die KPÖ.
Aber ich bin auch sehr rechts, wenn ich sage, wenn sich die Ausländer bei uns zu viel auf unsere Kosten
in Hotels verwöhnen lassen mit Vollpension, da bin ich auf einer anderen Schiene.
Walter Bayer widerspricht.
Die KPÖ ist auf jeden Fall links und die KPÖ ist gegen Ausländerfeindlichkeit.
Ich weiß nicht, welche Ausländer sich in welchen Hotels von wem verwöhnen lassen.
Das sind die Mythen, die dazu führen, dass die Menschen gegeneinander ausgespielt werden.
Der Kampf der Kleinen um Wählerstimmen.
Eine teils heftige Diskussion über Bauarbeiter und Kommunismus, Ostöffnung und Millionäre.
Heute Abend, 35 Minuten im Journal Panorama ab 18.20 Uhr in Österreich 1.
12.50 Uhr, 10 Minuten vor 1, ein Beitrag der Kulturredaktion.
Goethes Klassiker »Iphigenie auf Tauris« hat am kommenden Sonntag am Wiener Volkstheater Premiere.
Nach »Elektra« von Sophocles bringt das Volkstheater damit einen weiteren Teil der antiken Arthridensage auf die Bühne.
Regie führt Antje Lenkait.
Hören Sie mehr im folgenden Beitrag, gestaltet von Gernot Zimmermann.
Vor 20 Jahren machte die Paimann-Inszenierung der Ephigenie mit Kirsten Dehne im Schullehrerkittel und mit Schreibmaschine Furore.
Nun interessieren sich wieder mehr Theater für das Stück.
Auch die Regisseurin am Volkstheater Antje Lenkheid glaubt an die Botschaft des Stückes, wenn auch der Humanismus von Michel Foucault bis Peter Sloterdijk in Misskredit geraten zu sein scheint.
Solange die Realität noch nicht so weit ist, sollte das Theater nicht aufhören, Behauptungen aufzustellen oder auch das Wagnis einer Utopie zu zeigen.
Und da gehen wir ja auch gar nicht weiter als Goethe.
Eugenia of Tauris ist aber auch das Drama der Selbstbehauptung einer Frau, die das Fremde Barbarische annimmt.
Ist uns nichts übrig und muss ein Weib sich ihres Angeborenen rechts entäußern?
Wild gegen Wilde sein.
Wir Amazonen, das Recht des Schwerts, euch rauben und mit Blute die Unterdrückung rächen.
Gundula Rapsch ist nach Jahren in Berlin wieder nach Wien zurückgekehrt, wo sie einst im Theater an der Josefstadt angefangen hat.
Und für sie ist die Iphigenie zwar eine schwierige, aber eine lohnende Rolle.
Über den Klassiker meint sie
Möglicherweise sieht man es nicht mehr nur so als das klassische Versmaß, was man halt irgendwann mal in der Schule gelernt hat oder was schlicht nur eine Traumrolle für eine Schauspielerin ist, sondern vielmehr scheint mir da drin eine Message, wie man heutzutage sagt, zu stecken, die
die eigentlich jeden modernen Menschen betrifft, nämlich sich selber als die Person zu erkennen, die man ist und dementsprechende Konsequenzen zu ziehen in seinem Leben.
Also sich eindeutig für ein Leben, was man führen will, zu entscheiden.
Bei der Ifigeni ist es eben so, dass sie sich für die Wahrheit entscheidet und die Liebe und das Verzeihen, den Frieden.
Und das finde ich ja nun gerade in unseren Zeiten was sehr Wichtiges und Aktuelles.
Im Volkstheater spielt man im Bühnenbild der Sophocles Elektra, denn unter dem Motto drei Schwestern will man Iphigenie nicht isoliert sehen, sondern die drei Adridenschwestern werden im Zusammenhang gespielt.
Am Ende steht der Monolog der dritten Schwester Chrysothemis, geschrieben vom griechischen Lyriker Yannis Ritsos.
Regisseurin Antje Lenkheid hat also weit mehr Gründe als etwa das heurige Goethe-Jubiläum, die Iphigenie wieder aufzuführen.
Also im Zusammenhang des Rache-Drama, die Rache-Tragödie und auf dem Boden der Rache-Tragödie findet das Drama der Versöhnung statt.
Also so wie man bisher Iphigenie immer verstanden hat und dann gibt es ja sogar auch noch ein drittes Stück unter dem Motto Drei Schwestern.
In diesem Kontext stehen wir und verstehen wir uns auch.
Iphigenie auf Tauris am kommenden Sonntag als Uraufführung am Wiener Volkstheater.
Zurück jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Der Aufsichtsrat der Austrian Airlines hat über die angekündigte neue strategische Allianz entschieden.
In Zukunft wird die börsennotierte österreichische Fluggesellschaft mit der Star Alliance rund um die deutsche Lufthansa kooperieren.
Die AUA wird dem Bündnis im April 2000 beitreten.
Sowohl die Air France und deren neuer Partner Delta Airlines als auch die Swiss Air hatten sich mit Angeboten an die AUA gewandt.
Die Zahl der Todesopfer nach dem schrecklichen Erdbeben in Taiwan erhöht sich stündlich.
Nach Angaben des Krisenstabs sind bereits mehr als 1.400 Tote geborgen worden.
Mindestens 3.700 Menschen sind verletzt worden, es werden allerdings noch mehr als 1.300 vermisst.
Das Hauptbeben erreichte in der vergangenen Nacht die Stärke 7,5 nach Richter.
Fünf Personen sollen in der Causa Lassing der Prozess gemacht werden.
Justizminister Nikolaus Michalek hat jetzt die von der Staatsanwaltschaft Leoben wegen fahrlässiger Gemeingefährdung eingebrachten Strafanträge genehmigt.
Gerichtlich verfolgt werden Verantwortliche der Mineralwerke Neinsch und der Leobener Werkbehörde.
Nach einem schweren Verkehrsunfall, in dem nach ersten Meldungen ein Lastwagen, ein Kleinbus und mehrere Autos verwickelt sind, ist derzeit die Westautobahn zwischen Amstetten und St.
Valentin gesperrt.
Bei dem Unfall, der sich in einem Gegenverkehrsbereich ereignete, wurden mehrere Menschen verletzt.
Es gibt bereits umfangreiche Stauungen.
Der Energie- und Chemiekonzern OMV hat den Einstieg ins Tankstellengeschäft in Rumänien geschafft.
Für rund 50 Millionen Schilling hat sie von einer internationalen Investorengruppe die rumänische Tankstellenkette Ava erworben.
Bundespräsident Thomas Klestil ist in Teheran mit Religionsführer Ali Khamenei zusammengetroffen.
Die Begegnung war bis zuletzt offen gewesen, da Khamenei im Allgemeinen keinen ausländischen Staatsgast empfängt.
Der österreichische Bundespräsident hat Khatami nach Österreich eingeladen.
Außerdem traf Klestil mit dem iranischen Parlamentspräsidenten Ali Akbar Natiq Noori zusammen.
Der international renommierte Börsenexperte André Costolani ist im Alter von 93 Jahren in Paris gestorben.
In mehr als sieben Jahrzehnten hat Costolani, ein gebürtiger Ungar, als Finanzberater und Börsenguru weltweites Ansehen erlangt.
Und jetzt noch zum Wetter heute Nachmittag.
In Ober- und Niederösterreich, in Wien, im Burgenland und in der Steiermark verbreitet Regen und noch ziemlich windig, sonst zeitweise sonnig und nur einzelne Regenschauer.
Die Temperaturen 15 bis 23 Grad.
Und das war das Mittagsjournal vom 21.
September.
Ton Gabinel, Regie Christl Reiß und als Moderator verabschiedet sich Udo Bachmeier.
14 Monate nach dem Grubenunglück von Lassing steht fest, dass es einen Strafprozess geben wird. 5 Personen werden in der Causa angeklagt. Zum Prozeß könnte es noch 1999 kommen. Bei dem Grubenunglück wurden 10 Bergmänner getötet. Erste Reaktionen aus der Steiermark. Interview: Rechtsanwalt Herwig Hauser, Interview: Bürgermeister Bernhard Zeiser, Interview: Rechtsanwalt Wilhelm Joachim Leupold.
Mitwirkende:
Reisinger, Brigitte [Gestaltung]
, Hauser, Herwig [Interviewte/r]
, Zeiser, Bernhard [Interviewte/r]
, Leupold, Wilhelm Joachim [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Justiz und Rechtswesen
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Straftaten
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Bergbau
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Interview
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Tod
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Bundesland / Steiermark
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Die blutigen Bombenanschläge auf Wohnhäuser haben die politische Lage in Russland destabilisiert. Russland bereitet sich derzeit auf die Parlaments- und die Präsidentschaftswahlen vor. Die Bomben haben die politische Gerüchteküche in Moskau angeheizt. Einblendung: anonymer politischer Berater.
Mitwirkende:
Dox, Georg [Gestaltung]
, Anonym, Politikberater [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
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Wahlen
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Regierung
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Opposition
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Terror
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Sicherheit
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Militär
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Exekutive
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Reden und Ansprachen
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Russland
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
In 12 Tagen finden die Nationalratswahlen statt. In den letzten Tagen versuchen die Parteien die unentschlossenen Wähler zu überzeugen. Meinungsforschungsinstitute haben Hochkonjunktur. 1999 scheinen die Prognosen besonders schwer zu erstellen sein. Der Wahlausgang scheint äußerst ungewiss. Eine Diskussion über die Bedeutung der Meinungsumfragen ist ausgebrochen. Große Institute sehen davon ab knapp vor den Wahlen Meinungsumfragen zu veröffentlichen. Interview: Meinungsforscher Fritz Karmasin, Interview: VMÖ Petra Golia, Interview: Meinungsforscher Peter Ulram.
Mitwirkende:
Waldner, Gabi [Gestaltung]
, Karmasin, Fritz [Interviewte/r]
, Golja, Petra [Interviewte/r]
, Ulram, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.21 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Marktforschung und Meinungsforschung
;
Wahlen
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Interview
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Vorschau
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Interessensvertretungen
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 90er Jahre
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Österreich
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Goethes Iphigenie auf Tauris hat am Wiener Volkstheater Premiere. Damit bringt das Volkstheater einen weiteren Teil der antiken Atridensage auf die Bühne. Eine Vorschau. Interview: Regisseurin Antje Lenkeit, Einblendung: diverse Theaterausschnitte "Iphigenie auf Tauris", Interview: Schauspielerin Gundula Rapsch.
Mitwirkende:
Zimmermann, Gernot [Gestaltung]
, Lenkeit, Antje [Interviewte/r]
, Rapsch, Gundula [Interviewte/r]
Datum:
1999.09.21 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Volkstheater
Schlagworte:
Kultur
;
Drama
;
Kulturveranstaltung
;
Vorschau
;
Interview
;
Prosa
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Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 90er Jahre
;
Bundesland / Wien
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten